schießen mit dem gewehr g36
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A2-222/0-0-4741
Zentralrichtlinie
Schießen mit dem Gewehr G36
Zweck der Regelung: Regelt den Umgang und das Schießen mit dem Gewehr G36
Herausgegeben durch: Ausbildungskommando Beteiligte Interessenvertre-tungen:
Gesamtvertrauenspersonenausschuss beim BMVg Hauptpersonalrat beim BMVg
Gebilligt durch: Kommandeur Ausbildungskommando
Herausgebende Stelle: AusbKdo FachGrp II Dez 1
Geltungsbereich: Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung
Einstufung: VS - NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH
Einsatzrelevanz: Ja
Berichtspflichten: Nein
Gültig ab: 01.01.2018
Frist zur Überprüfung: 31.12.2022
Version: 2
Ersetzt: Version 1
Aktenzeichen: Entfällt
Identifikationsnummer: A2.222004741.2I
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A2-222/0-0-4741 Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis
1 Zweck 4
2 Beschreibung 5
2.1 Bezeichnung und Technische Daten 5 2.1.1 Technische Daten 7 2.1.2 Baugruppen 8 2.1.3 Verwendungsmöglichkeiten 17 2.2 Zusammenwirken der Teile 18 2.3 Zubehör und Zusatzausstattung 24 2.3.1 Übungsgeräte 26
3 Ziel- und Visiereinrichtungen 32
3.1 Mechanische Visiereinrichtungen 32 3.2 Optische Visiereinrichtungen 32 3.2.1 Zielfernrohr 32 3.2.2 Reflexvisier 33 3.3 Ziel- und Visiereinrichtungen für eingeschränkte Sicht 34 3.3.1 Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz 34 3.3.2 Wärmebildgerät Handwaffen 36
4 Ausbildungs- und Schießprogramm 37
4.1 Grundsätze 37 4.2 Grundlagenausbildung 37 4.2.1 Ziel 37 4.2.2 Sicherheitsüberprüfung 38 4.2.3 Abschließende Gesamtkontrolle 40 4.2.4 Übergabe der Waffe 40 4.2.5 Zerlegen und Zusammensetzen 41 4.2.6 Funktionsprüfung 49 4.2.7 Vorbereiten des Gewehres 50 4.2.8 Handhabungen 57 4.2.9 Trageweisen, Bereitschaftshaltungen und Anschläge 67 4.2.10 Schießen bei eingeschränkter Sicht 85 4.2.11 Ausbildungsprogramm 87 4.2.12 Schießübungen 89 4.3 Nahbereichsschießen 94 4.3.1 Grundsätze 94 4.3.2 Teil I 94 4.3.3 Teil II 102 4.3.4 Teil III 109 4.4 Schießen des Einzelschützen 119 4.4.1 Schießübungen zur Steigerung der Schießfertigkeit 119
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Inhaltsverzeichnis A2-222/0-0-4741
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4.4.2 Schießen des Einzelschützen auf Truppenübungsplätzen 132 Schießübungen in der Weiterbildung 136 4.4.3
5 Anlagen 151
5.1 Gebote für Gewehrschützen 152 5.2 Anschießen/Justieren 153 5.3 Übersicht über die Schießübungen mit dem Gewehr G36 (ohne Schießen in der
Weiterbildung) 156 5.4 Verhalten bei Erhitzung 163 5.4.1 Schussinduzierte Erhitzung 163 5.4.2 Erhitzung durch klimatische Bedingungen 163 5.5 Munitionsübersicht 165 5.6 Hauptreinigung und Waffenappell 168 5.6.1 Hauptreinigung 168 5.6.2 Waffenappell 168 5.6.3 Anhalt für einen Waffenappell 172 5.6.4 Muster Appellbericht 173 5.7 Übersicht Grundlagen im Umgang mit Waffen 174 5.7.1 Die vier grundlegenden Sicherheitsregeln 174 5.7.2 Die fünf Elemente der Schießtechnik 175 5.7.3 Ablauf der Zielbekämpfung 175 5.8 Abbildungsverzeichnis 176 5.9 Bezugsjournal 180 5.10 Änderungsjournal 181
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1 Zweck
1001. Diese Regelung ist ausschließlich im Einklang mit der Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4751 VS-NfD „Schießausbildung mit Handwaffen“ anzuwenden. Sie regelt grundsätz-
lich den Umgang mit dem Gewehr G36 für alle in die Bundeswehr eingeführten Varianten des Ge-
wehr G36, sowohl im Grundbetrieb, als auch in Einsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen.
1002. Diese Regelung beschreibt das Gewehr G36 und legt die Handhabung und Schieß-
ausbildung mit diesem fest. Im Rahmen der Schießausbildung aller Truppen sind die Soldaten und
Soldatinnen zu befähigen, die Waffe sicher zu handhaben und einsatzfähig zu halten. Die Handha-
bungen sind drillmäßig1 zu üben. Auf das Erkennen und Beseitigen von Störungen ist besonderer
Wert zu legen.
1003. Ziel der Schießausbildung ist, den Soldaten und Soldatinnen zu befähigen, sich im Gefecht
in jeder Lage erfolgreich durchsetzen zu können. Wer als Erster schießt und besser trifft, gewinnt.
Daher ist die Schießausbildung insbesondere auch mit Blick auf die zwischenzeitlich langen Verpflich-
tungszeiten intensiv so durchzuführen, dass der Soldat bzw. die Soldatin ein ausgewogenes Können
zwischen Nahbereich und dem Schießen auf mittlere Distanzen erreicht.
1004. Dokumente, deren Kenntnis Voraussetzung ist oder die mit dem Inhalt der Regelung in Zu-
sammenhang stehen, sind aus Anlage 5.9 ersichtlich.
1005. Diese Regelung beschreibt alle erforderlichen Tätigkeiten grundsätzlich für Rechtsschützen.
Bei Linksschützen gilt dies sinngemäß angepasst. Gibt es Besonderheiten für Linksschützen, sind
diese gesondert ausgeführt.
1006. Die enthaltenen Bilder stellen die darzustellenden Inhalte in den Vordergrund und haben
keinen direkten gefechtstechnischen/taktischen Bezug. Entsprechend wurden Anzug und Ausrüstung
gewählt. Auf eine Tarnung wurde verzichtet. Die Bilder zeigen oft den Zustand unmittelbar vor der
Schussabgabe. Der Abzugsfinger befindet sich dann am Abzug.
1007. Abschnitte und Passagen mit Sicherheitsbestimmungen und/oder sicherheitsrelevanten In-
halten sind am äußeren Rand mit
gekennzeichnet.
1 Vgl. A2-222/0-0-4751 Abschnitt 7.6.2
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2 Beschreibung
2.1 Bezeichnung und Technische Daten
2001. Das Gewehr G362 ist eine automatische Handwaffe mit Magazinzuführung für Einzelfeuer
und Feuerstöße. Die vollständige Bezeichnung der Waffe lautet: „Gewehr G36, Kaliber 5,56 mm“
(Abb. 1).
Abb. 1: Das Gewehr G36, Kaliber 5,56mm
2002. Das Gewehr G36 ist ein Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss. Das Gehäuse, das Griff-
stück, die anklappbare Schulterstütze und der Handschutz sind aus Verbundwerkstoffen gefertigt. Am
Handschutz kann ein abklappbares Zweibein als Zusatzausstattung (Abb. 2) angebracht werden.
Abb. 2: Das Gewehr G36 mit Zweibein
2 Materialplanungsbegriff: Gewehr G36; Materialplanungsnummer: 1005 01350
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2003. Die Munitionszuführung erfolgt aus einem 30 Patronen fassenden Stangenmagazin, einem
100 Patronen fassendes Trommelmagazin3 oder ggf. einzeln mit der Hand. Sicherungshebel und
Spannhebel sind beidseitig bedienbar. Das optische Visier ist als Zielfernrohr in den Tragebügel inte-
griert. Darauf ist das Reflexvisier als Hauptkampfvisier montiert. Der Tragebügel ist auf die Schwal-
benschwanzführungen des Gehäuses aufgesetzt und durch Schrauben fixiert. Er hat Aussparungen
zur Aufnahme des Bildverstärker-Zielfernrohres. An der Gewehrgranatführung mit Bajonetthalter kann
ein Bajonett befestigt werden. An der Gasabnahme kann nach Abnehmen des Handschutzes ein Ab-
schussgerät Granate 40 mm (AG40-2/AG40-2A1/AG40-2A2 für Gewehr G36) befestigt werden.
2004. Die Schulterstütze kann aus- und angeklappt werden (Abb. 3 und Abb. 4):
Abb. 3: Ansicht von rechts, Schulterstütze ausgeklappt
Abb. 4: Ansicht von rechts, Schulterstütze angeklappt
3 siehe Abb. 29
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2.1.1 Technische Daten4
Abmessungen
Kaliber 5,56 mm
Gesamtlänge
Schulterstütze ausgeklappt 1 000 mm
Schulterstütze angeklappt 750 mm
Gesamtbreite
Schulterstütze ausgeklappt 64 mm
Schulterstütze angeklappt 94 mm
G36, Zweibein angeklappt 68 mm
Gesamthöhe
ohne Stangenmagazin 277 mm
mit Stangenmagazin 320 mm
Gewichte
G36 (ohne Stangenmagazin) 4 113 g
Stangenmagazin
leer 127 g
gefüllt mit 30 Patronen 483 g
Zweibein 355 g
Leistungsmerkmale
Anfangsgeschwindigkeit – v0 ca. 920 m/s
maximale Kampfentfernung bis 500 m
größte Schussweite ca. 2 860 m
Schussfolge (Feuerstoß) ca. 750 Schuss/Min.
Sonstige Daten
Anzahl der Züge 6
Rohrlänge 480 mm
Dralllänge 178 mm
Drallart Rechtsdrall
2005. Visier
• Reflexvisier mit Lichtpunkt (Hauptkampfvisier);
• optisches Visier mit 3-facher Vergrößerung und Strichplatte mit Entfernungsmarken bis 800 m.
4 gemäß IETP-X-Bw Gewehr G36 (G36-A0/G36-A1)
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2.1.2 Baugruppen
2006. Das Gewehr G36 besteht aus den Baugruppen (Abb. 5):
Abb. 5: Baugruppen
(1) Gehäuse mit Rohr und Anbauteilen (2) Tragebügel mit Visiereinrichtung
(3) Verschluss (4) Schulterstütze, vollständig
(5) Bodenstück mit Schließfeder (6) Griffstück, vollständig
(7) Stangenmagazin (8) Trageriemen
(9) Handschutz, vollständig
Folgende Zusatzausstattung kann verwendet werden
(10) Zweibein (11) Trommelmagazin (Abb. 29)
Das Gehäuse mit Rohr und Anbauteilen (
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Abb. 6) besteht aus:
• Mündungsfeuerdämpfer (1),
• Gasantrieb (2-8),
• Rohr, vollständig, mit Gasabnahme und Gewehrgranatenführung mit Bajonetthalter (9-16) sowie
• Gehäuse (17-27).
2007. Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt und bildet den tragenden Teil. An ihm sind Griff-
stück, Schulterstütze, Handschutz, Tragebügel und Magazinschacht befestigt. Hinten wird das Ge-
häuse durch das Bodenstück abgeschlossen, vorne sind die Öffnungen für Antriebsstange und Rohr.
Im Inneren des Gehäuses befinden sich die Führungsbahnen für den Verschluss. Das Verriegelungs-
stück vom Verschluss ist fest in das Gehäuse integriert. Die Aufnahmezapfen für den Magazinschacht
befinden sich beidseitig unten am Gehäuse. Der Magazinhalter hält den Magazinschacht und das
Stangenmagazin am Gehäuse. Hinten links befindet sich eine Öse zur Aufnahme des Trageriemens.
Die Gasabnahme ist über einen Spannstift fest mit dem Rohr verbunden. Der Verschluss wird über
den Gaskolben und die Antriebsstange mit Feder angetrieben. Rechts am Gehäuse befinden sich
die Hülsenauswurföffnung und dahinter der Hülsenabweiser. Dieser dient gleichzeitig als Halterung
für die angeklappte Schulterstütze.
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Abb. 6: Gehäuse mit Rohr und Anbauteilen, Ansicht von links
(1) Mündungsfeuerdämpfer (2) Kolbenring
(3) Gaskolben (4) Antriebsstange
(5) Scheibe (6) Druckfeder
(7) Platte (8) Hülse
(9) Rohr (10) Rohrmutter
(11) Gasabnahme (12) Gewehrgranatenführung mit Bajonetthalter
(13) Sprengring (14) Spannstift
(15) Spannstift (16) Gasabnahme Varianten A1/A2
(17) Gehäuse (18) Hülsenabweiser
(19) Schwalbenschwanzführung (20) Schulterstützenaufnahme
(21) Öse (22) Schenkelfeder
(23) Magazinhalter (24) Zylinderstift
(25) Haltebolzen (26) Magazinschacht
(27) Aufnahmezapfen
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2008. Das Rohr, vollständig (Abb. 7), besteht aus dem Rohr, der Gasabnahme und der Gewehr-granatenführung mit Bajonetthalter. Das Rohr ist vorne in das Gehäuse eingesetzt und durch die Rohrmutter mit diesem fest verschraubt. An dem Rohr sind Mündungsfeuerdämpfer, Gewehrgrana-tenführung mit Bajonetthalter und Gasabnahme befestigt.
Abb. 7: Rohr, vollständig
2009. Das Rohrinnere wird unterteilt in das Patronenlager und den gezogenen Teil. Im Patronen-lager wird die Patrone gezündet und dem Geschoss Bewegung, Richtung und Drall gegeben. Im gezogenen Teil sind sechs Züge mit gleichbleibendem Rechtsdrall. An der Rohrmündung ist ein Gewinde zum Aufschrauben des Mündungsfeuerdämpfers bzw. des Manöverpatronengerätes (MPG). Hinter dem Gewinde ist ein Zentrierbund zur Führung des Mündungsfeuerdämpfers bzw. des MPG. Die hinter dem Zentrierbund eingefrästen Längsrillen dienen als Rasten für die Haltefeder des Mündungsfeuerdämpfers bzw. des MPG. Auf dem Führungsbund ist die Gewehrgranatenführung mit Bajonetthalter mit einem Spannstift befestigt. Die Längsnuten führen das Rohr im Verriegelungs-stück.
2010. Gasabnahme, Gaskolben und Antriebsstange, vollständig, bilden zusammen den Gasan-trieb. Die Gasabnahme ist über einen Spannstift fest mit dem Rohr verbunden. Der Verschluss erhält über den Gaskolben und die Antriebsstange, vollständig, den Impuls zum Rücklauf.
2011. Durch die Längsschlitze des Mündungsfeuerdämpfers (Abb. 8) werden die aus der Rohr-mündung austretenden, noch brennenden Pulvergase zerstreut und damit das Mündungsfeuer unter-drückt.
Abb. 8: Mündungsfeuerdämpfer
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2012. Die Haltefeder im hinteren Teil rastet in den Längsrillen des Rohres ein und sichert den
Mündungsfeuerdämpfer bzw. das MPG gegen selbstständiges Lösen. Die Schlüsselflächen dienen
zum Lösen des Mündungsfeuerdämpfers mittels eines Gabelschlüssels SW 17 mm.
2013. Der Mündungsfeuerdämpfer bzw. das Manöverpatronengerät müssen bis zum Anschlag auf
das Rohr aufgeschraubt sein.
2014. Der Verschluss (Abb. 9) besteht aus:
• Verschlussträger, vollständig,
• Spannhebel und
• Verschlusskopf, vollständig.
2015. Der Verschluss wird im Gehäuse geführt. Er verriegelt beim Schuss mit dem Verriegelungs-
stück und dichtet so das Patronenlager zusammen mit der Patronenhülse nach hinten ab.
Abb. 9: Verschluss
2016. Der Verschluss schiebt die Patrone aus dem Magazin in das Patronenlager, löst die Patrone
aus, zieht und wirft die leere Patronenhülse aus und spannt den Hahn. Der Rücklauf des Ver-
schlusses wird über die Schließfeder abgebremst.
2017. Der Verschlussträger nimmt den Spannhebel, die Gabel, den Verschlusskopf und den
Schlagbolzen auf. An beiden Seiten sind Führungsnuten, mit denen er im Gehäuse geführt wird. Der
Verschlusskopf enthält den Auszieher, den Ausstoßer mit Feder und Befestigungsteilen.
2018. Das Griffstück, vollständig (Abb. 10), besteht aus:
• Griffstück,
• Abzugseinrichtung und
• Sicherung.
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Abb. 10: Griffstück mit Abzugseinrichtung und Sicherung
2019. Das Griffstück nimmt die Sicherungsteile und die Abzugsteile auf. Es ist durch zwei Haltebol-
zen mit dem Gehäuse verbunden. Nach unten ist es durch den Deckel geschlossen.
2020. An der Innenseite des Abzugsbügels ragt der Fangstollen heraus (Nr. 2037 Hinweis/Abb. 25).
2021. Auf beiden Seiten des Griffstücks ist der Sicherungshebel wahlweise einstellbar (Abb. 11) auf
• S = Sicher (weiß),
• E = Einzelfeuer (rot),
• F = Feuerstoß (rot).
Abb. 11: Sicherung am Griffstück
2022. Das Bodenstück mit Schließfeder (Abb. 12) besteht aus:
• Bodenstück,
• Puffer und
• Schließfeder, vollständig.
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2023. Das Bodenstück schließt das Gehäuse nach hinten ab. Der Lagerzapfen greift in eine Boh-
rung oben hinten am Gehäuse ein. Unten wird das Bodenstück vom hinteren Haltebolzen des Griff-
stückes gehalten. Der Griffansatz erleichtert das Herausnehmen des Bodenstückes beim Zerlegen
des Gewehrs G36.
Abb. 12: Bodenstück mit Schließfeder
2024. Die Schulterstütze, vollständig, besteht aus Schulterstütze und Riegel (Abb. 13). Die Schul-
terstütze dient zur Handhabung und zum Einziehen des Gewehrs in die Schulter. Sie ist nach rechts
anklappbar. Bei ausgeklappter Schulterstütze rastet der federnd gelagerte Riegel im Gehäuse ein und
hält sie am Gehäuse fest. Zum Anklappen der Schulterstütze wird der Riegel eingedrückt und die
Schulterstütze im Scharnier um den Spannstift gedreht. Dabei greift die Aussparung der Schulterstütze
in den Hülsenabweiser und hält die Schulterstütze im angeklappten Zustand fest. Die Bohrungen in der
unteren Strebe dienen zur Aufnahme der Haltebolzen beim Zerlegen der Waffe. Die Öse dient zur
Aufnahme des Trageriemens.
Abb. 13: Schulterstütze
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2025. Der Handschutz (Abb. 14) umschließt das Rohr und den Gasantrieb rundum. Er erleichtert
die Handhabung des Gewehrs und schützt bei heiß geschossenem Rohr vor Verbrennungen. Der
Ösenbolzen, der als Halterung für das Zweibein dient, nimmt gleichzeitig den Karabinerhaken des
Trageriemens auf. Zur besseren Wärmeableitung ist der Handschutz mit Durchbrüchen versehen.
Unten am Handschutz befindet sich die Zweibeinaufnahme.
Abb. 14: Handschutz, vollständig
2026. Der Tragebügel mit Visiereinrichtung (Abb. 15) dient als Aufnahme für das Reflexvisier und
das Zielfernrohr. Er ist auf die Schwalbenschwanzführungen des Gehäuses aufgeschoben. Das
Reflexvisier und das Zielfernrohr sind im Abschnitt 0 beschrieben.
Abb. 15: Tragebügel mit Visiereinrichtung
2027. Das Stangenmagazin (Abb. 16) dient zur Aufnahme und Zuführung der Patronen. Es ist ein
leicht gebogenes durchsichtiges Stangenmagazin für 30 Patronen. Das Magazingehäuse nimmt
Zubringer, Magazinfeder und Magazinboden auf. An der rechten Seite des Magazingehäuses sind
zwei Lager und an der linken Seite zwei Nocken angebracht. Diese dienen zum Aneinanderkoppeln
mehrerer Magazine.
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Abb. 16: Das Stangenmagazin
2028. Der Trageriemen (Abb. 17) bestehend aus Gurt, Karabinerhaken und Kupplung. Er kann in
der Länge verstellt werden. Er wird vorne am Handschutz in den Ösenbolzen eingehängt. Bei Anbrin-
gen des Trageriemens an der linken Waffenseite kann er wahlweise in die Öse am Gehäuse oder an
der Schulterstütze eingehängt werden. Bei Anbringen des Trageriemens an der rechten Waffenseite
wird er in die Öse an der Schulterstütze oder bei angeklappter Schulterstütze am Gehäuse einge-
hängt. Die Verstellmöglichkeiten des Trageriemens sind im Abschnitt 4.2.7 beschrieben.
Abb. 17: Trageriemen
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2.1.3 Verwendungsmöglichkeiten
2029. Mit dem Gewehr schießt der Soldat bzw. die Soldatin
• die Feuerarten Einzelfeuer als Präzisionsschuss (EF), Schnelles Einzelfeuer (SEF), Doppel-
schüsse (DS), kurze Feuerstöße (KFS)5;
• bei angebautem Abschussgerät AG40 können Patronen im Kaliber 40 mm x 46 verschossen
werden (Abb. 18)6.
Abb. 18: Gewehr G36 mit Abschussgerät AG40
2030. Die Verwendung eines Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatzes ist möglich.
2031. Das MPG dient dem Verschießen von Manöverpatronen 5,56 mm x 45 DM18 (Nrn. 2050 bis
2056). Bei Verwendung eines Übungsverschlusses können Übungspatronen 5,56 mm x 45 DM38
verschossen (Anlage 5.5) werden.
2032. Es ist verboten in der Waffen- und Schießausbildung die jeweils verwendeten Übungsgeräte
und die dazugehörige Munition zusammen mit Gefechtsmunition sowie anderen Übungsgeräten und
deren Munition zu verwenden.
2033. Das Gewehr G36 kann mit einem Zweibein ausgestattet werden. Es dient der Vorderunter-
stützung des G36.
2034. Das Gewehr G36 kann mit einem Trommelmagazin, 100 Patronen ausgestattet werden
(Abb. 29).
5 vgl. A2-222/0-0-4751 Abschnitt 5.4 6 Beim Verschießen von nicht-letalen Wirkmitteln sind die Bestimmungen der Regelung „Handhabung und
Einsatz nicht-letaler Wirkmittel“ zu beachten.
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2.2 Zusammenwirken der Teile
2035. Wirkungsweise Verschluss
a) Ausgangsstellung: Verschluss, verriegelt
Abb. 19: Verschluss verriegelt
(1) Rohr (2) Verriegelungsstück (3) Verriegelungswarze
(4) Steuerkurve (5) Verschlussträger
Das Rohr ist über die Rohrmutter fest mit dem Verriegelungsstück verbunden. Der Verschlussträger
nimmt den Verschlusskopf auf. Der Verschlusskopf ist im Verschlussträger längs verschiebbar und
drehbar gelagert. Im verriegelten Zustand befindet sich der Verschlussträger in seiner vordersten
Position. Der Verschlusskopf ist im Verriegelungsstück so gedreht, dass sich die Verriegelungswarzen
hinter den Verriegelungsnasen des Verriegelungsstückes befinden (Abb. 19).
b) Funktion des Verschlusses bei Rück- und Vorlauf
Abb. 20: Verschluss beim Rücklauf
(1) Verriegelungswarze (2) Verschlusskopf (3) Steuerbolzen
(4) Steuerkurve (5) Verschlussträger
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Seite 19
Nach Auslösung der Patrone (Abb. 20) erhält der Verschlussträger über die Gasabnahme, den Gas-
kolben und die Stange einen Rückstoßimpuls und wird dadurch nach hinten bewegt. Dabei wird der
Steuerbolzen durch die Steuerkurve nach unten geführt und der Verschlusskopf gedreht.
Dadurch werden die Verriegelungswarzen frei und der Verschlusskopf kann sich vom Verriegelungs-
stück lösen. Verschlussträger und Verschlusskopf bewegen sich gemeinsam nach hinten. Die leere
Patronenhülse wird aus dem Patronenlager ausgezogen und vom Ausstoßer ausgeworfen. Während
des Rücklaufes werden der Hahn und die Schließfeder gespannt. In der hintersten Stellung läuft der
Verschluss gegen den Puffer am Bodenstück und es erfolgt die Bewegungsumkehr. Damit sich der
Verschlusskopf in der entriegelten Position nicht verdreht, wird dieser vom Steuerbolzen gehalten, der
durch eine Schiene links im Gehäuse geführt wird.
Durch die Kraft der Schließfeder wird der Verschluss wieder nach vorne gedrückt. Im Verschlussvor-
lauf wird die nächste Patrone aus dem Magazin ausgeschoben und ins Patronenlager eingeführt. Der
Verschlusskopf wird vom Rohr abgebremst. Der Verschlussträger bewegt sich weiter und dabei wird
der Verschlusskopf durch den Steuerbolzen und die Steuerkurve in die verriegelte Position gedreht.
Dabei gleitet der frei bewegliche Schlagbolzen bis zum Patronenboden vor und ruht vor dem Anzünd-
hütchen. Die Waffe ist wieder verriegelt und feuerbereit (Abb. 19).
2036. Wirkungsweise der Abzugseinrichtung
a) Ausgangsstellung bei Sicherungsstellung „S“.
Abb. 21: Sicherungsstellung „S“
(1) Verschluss (2) Klinke (3) Hahn (4) Sicherungswalze
(5) Schieber (6) Abzug (7) Abzugshebel
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Seite 20
Der Verschluss befindet sich in vorderster Stellung (verriegelt) und drückt die Klinke nach vorne. Der
Hahn ist gespannt und wird gegen den Widerstand der Hahnfeder vom Abzugshebel in gespannter
Stellung gehalten. Die Sicherungswalze wird über das Raststück mit Druckfeder und über die Rast-
scheibe in Sicherungsstellung „S“ gehalten. Sie drückt mit ihrer Nase den Schieber nach vorne. Der
Abzug ist nach oben von der Sicherungswalze gesperrt. Dadurch kann nicht abgekrümmt werden. Die
Waffe ist gesichert (Abb. 21).
b) Funktion bei Sicherungsstellung „E“
Abb. 22: Sicherung in Stellung „E“, Abzug betätigt
(1) Schlagbolzen (2) Hahn (3) Sicherungswalze
(4) Absatz (5) Abzug (6) Abzugshebel
Die Sicherung wird in Stellung „E“ (Einzelfeuer) gebracht. Die Sicherungswalze wird gedreht. Dadurch
ist der Abzug nicht mehr gesperrt und kann gegen den Widerstand der Abzugsfedern nach hinten
gezogen werden. Beim Abkrümmen wird zuerst die Stellung „Druckpunkt“ erreicht, d. h. der Abzug
berührt den Abzugshebel am hinteren Ansatz. Beim weiteren Zurückziehen des Abzuges drückt der
Abzug den Abzugshebel hinten nach oben. Der Abzugshebel schwenkt vorne nach unten, gibt den
Hahn frei und wird durch die Kraft der Abzugshebelfeder nach vorne und oben gedrückt. Dabei glei-
tet der hintere Ansatz des Abzugshebels über den Abzug. Zeitgleich schnellt der Hahn nach vorn auf
den Schlagbolzen und zündet über das Anzündhütchen das Treibladungspulver in der Patrone an
(Abb. 22).
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c) Funktion bei Sicherungsstellung „F“
Abb. 23: Sicherung in Stellung „F“, Abzug betätigt
(1) Schlagbolzen (2) Hahn (3) vorderer Ansatz
(4) Sicherungswalze (5) Nase (6) Schieber
(7) Absatz (8) Abzugshebel (9) Abzugshebel
Die Sicherung wird in Stellung „F“ (Feuerstoß) gebracht. Die Sicherungswalze wird gedreht und
drückt mit ihrer Nase den Schieber nach hinten. Der vordere Ansatz am Schieber zieht den Abzugs-
hebel so weit nach hinten, dass der Abzugshebel hinten und der Abzug dauerhaft übereinander liegen.
Der Abzug ist frei und kann gegen den Widerstand der Abzugsfeder nach hinten gezogen werden.
Beim Abkrümmen wird zuerst die Stellung „Druckpunkt“ erreicht, d. h. der Abzug berührt den Abzugs-
hebel. Beim weiteren Zurückziehen drückt der Abzug den Abzugshebel hinten nach oben. Der
Abzugshebel schwenkt vorne nach unten und gibt den Hahn frei. Dieser schnellt nach vorne auf den
Schlagbolzen und zündet über das Anzündhütchen das Treibladungspulver in der Patrone an (Abb. 23).
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d) Sicherung in Stellung „F“, Verschlussvorlauf beendet
Abb. 24: Sicherung in Stellung „F“, Verschlussvorlauf beendet
(1) Verschluss (2) Schlagbolzen (3) Klinke (4) Hahn
(5) Abzug (6) Abzugshebel (7) untere Rast (8) obere Rast
Im letzten Bereich des Verschlussvorlaufes (beim Verriegeln) drückt der Verschluss die Klinke nach
vorne. Der Hahn wird aus seiner oberen Rast freigegeben und schnellt wieder nach vorne auf den
Schlagbolzen. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, bis der Abzug losgelassen wird und dadurch
der Abzugshebel vorne wieder hochschwenkt und den Hahn in seiner unteren Rast fängt. Die Waffe
ist wieder feuerbereit, es sei denn, das Magazin ist leergeschossen (Abb. 24).
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2037. Endstellung: Verschluss und Abzugseinrichtung nach Abgabe des letzten Schusses (Maga-zin leer).
Abb. 25: Verschluss und Abzugseinrichtung nach Abgabe des letzten Schusses
(1) Verschluss (2) Fangstollen (3) Verschlusskopf
Nachdem die letzte Patrone aus dem Magazin ausgestoßen wurde, drückt der Zubringer im Magazin über die Magazinfeder den Fangstollen gegen den Widerstand der Fangstollenfeder nach oben. Im Vorlauf wird der Verschluss am Verschlusskopf vom Fangstollen in hinterer Stellung gehalten (Abb. 25). Hinweis: Im Griffstück befindet sich eine Schenkelfeder (links unten im Griffstück (Abb. 26), die mit einem spitzen Gegenstand nach links verschoben den Fangstollen außer Betrieb setzt. Somit wird bei leer geschossenem Magazin der Verschluss nicht mehr in hinterster Stellung gehalten.
Bei fortdauernder Einwirkung von Sand oder Eis auf das G36 kann es zweckmäßig sein, die Fang-stollenfunktion für den automatischen Verschlussfang aufzuheben.
Abb. 26: Schenkelfeder
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2.3 Zubehör und Zusatzausstattung
2038. Das Zubehör zum Gewehr G36 (Abb. 27) besteht aus
• 5 Stangenmagazinen,
• 4 Magazintaschen,
• 1 Mündungskappe sowie
• 1 Waffenreinigungsgerät für Kaliber 5,56 mm bis 6,5 mm.
Abb. 27: Zubehör
(1) Magazin (2) Magazintasche (3) Mündungskappe (4) Waffenreinigungsgerät
2039. Die Zusatzausstattung Gewehr G36 besteht aus
• Zweibein und
• Trommelmagazin.
2040. Das Zweibein (Abb. 28) besteht aus zwei Stützbeinen und einer Aufnahme. Es dient zur
Vorderunterstützung des G36. Mit der Aufnahme wird das Zweibein am Handschutz eingesetzt und
mit einem Ösenbolzen gesichert.
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Abb. 28: Gewehr G36 mit Zweibein
2041. Das Trommelmagazin (Abb. 29) wird anstelle des Stangenmagazins in den Magazinschacht
eingeführt und fasst 100 Patronen. Aus dem Trommelmagazin darf nur Gefechtsmunition und die Pat-
rone, Manöver 5,56 mm x 45, DM18, Messing, verschossen werden.
Abb. 29: Trommelmagazin
2042. In Verbindung mit dem Gewehr G36 werden folgende Patronen genutzt (Anlage 5.5):
• Patrone, 5,56 mm x 45, DM11, Doppelkern, gegen weiche und halbharte Ziele,
• Patrone, 5,56 mm x 45, DM21, Leuchtspur,
• Patrone, 5,56 mm x 45 DM31, Hartkern, gegen leicht gepanzerte Ziele,
• Patrone, 5,56 mm x 45 DM41, Weichkern, gegen ungepanzerte Ziele,
• Patrone, Manöver, 5,56 mm x 45 DM18, für die Gefechtsausbildung und Gefechtsübungen,
• Patrone, Übung, 5,56 mm x 45 DM38,
• Patrone, 5,56 mm x 45 DM10, Exerzier sowie
• Patrone, 5,56 mm x 45 DM20, Exerzier.
2043. Es ist nur einwandfreie Munition zu verwenden. Sie darf nicht verschmutzt, oxydiert oder
beschädigt sein. Patronen mit lose sitzenden Geschossen dürfen nicht verschossen werden.
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2044. Rohrbelastung
Bei starker Rohrerhitzung (150 Schuss Gefechtsmunition oder 100 Schuss Manövermunition im
schnellen Einzelfeuer bzw. in kurzen Feuerstößen) soll das Rohr (bei offenem Verschluss) auf Hand-
wärme7 abkühlen, bevor weitergeschossen wird soweit dies taktisch möglich ist. Es kann sonst zur
Selbstentzündung des Treibladungspulvers in der Patrone im Patronenlager kommen. Zudem kann
sich die Präzision durch Temperatureinfluss verändern, was zur Folge hat, dass ein präzises Be-
kämpfen von Ziele vorübergehend nicht mehr möglich ist. Nach Abkühlen der Waffe ist die Präzi-
sion wieder gegeben8.
Die Lage des Haltepunktes hängt von der Temperatur der Waffe ab. Eine Erwärmung der Waffe um
15° C bis 20° C gegenüber dem Zustand der Waffe bei der Ermittlung des Haltepunktes kann eine
Veränderung um ca. 10 cm auf 100 m Zielentfernung nach Höhe und Seite bewirken.
2045. Mit der Exerzierpatrone 5,56 mm x 45 DM10 werden Laden und Entladen der Waffe sowie
das Füllen und Entleeren des Stangenmagazins geübt. Vor Ausbildungsbeginn überzeugt sich der
Ausbilder bzw. die Ausbilderin, dass die Exerziermunition keine erkennbaren Beschädigungen auf-
weist, die Auswirkungen auf Nutzung und Sicherheit haben. Entsprechend beschädigte Exerzier-
munition ist nicht zu verwenden und auf dem Versorgungsweg zurückzuliefern.
2.3.1 Übungsgeräte
2.3.1.1 Allgemeines
2046. Für das Gewehr G36 stehen drei verschiedene Übungsgeräte zur Verfügung:
• Manöverpatronengeräte (MPG),
• Ausbildungsgerät Duellsimulator für Handwaffen (AGDUS) und
• Übungsverschluss.
2047. Sie dienen
• dem Erlernen der Schießtechnik9,
• dem Vorüben des Schul- und Gefechtsschießens und
• der Verwendung von Manövermunition (MPG) und Übungsmunition (Übungsverschluss) in der
Gefechtsausbildung.
7 Handwärme bedeutet, dass die ungeschützte Hand das Rohr 30 Sekunden fest umfassen kann. 8 siehe Anlage 5.4 9 Ausbildungsinhalte gemäß A2-222/0-0-4751, Abschnitten 4 und 5
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2.3.1.2 Manöverpatronengeräte
2048. Um Verwechslungen und Beschädigungen am Gewehr vorzubeugen, darf der Soldat bzw.
die Soldatin das MPG nur mitführen, wenn mit Manövermunition geschossen werden soll.
2049. Zum Schießen mit Manöverpatronen ist:
• das Gewehr zu entladen und eine Sicherheitsüberprüfung nach Nr. 4009 durchzuführen,
• das Rohr mit sauberem Docht zu entölen, sowie Gasabnahme und Gaskolben zu entölen,
• der Mündungsfeuerdämpfer abzuschrauben und
• das MPG bis zum Anschlag aufzuschrauben.
2.3.1.3 Manöverpatronengerät (Gewehr G3)
2050. Das MPG Gewehr G310 (Abb. 30) wird auch als Übungsgerät zum Verschießen von Manö-
verpatronen 5,56 mm x 45 DM18 mit dem Gewehr G36 im EF und in KFS verwendet11. Es wird an-
stelle des Mündungsfeuerdämpfers auf das Rohr aufgeschraubt. Die Haltefeder sichert das MPG
gegen selbstständiges Lösen.
Abb. 30: Manöverpatronengerät (Gewehr G3)
Das MPG muss bis zum Anschlag auf das Rohr aufgeschraubt sein.
). Zur Kennzeichnung und Vermeidung von Verwechslungen mit dem Mündungsfeuerdämpfer ist das
MPG matt verchromt.
10 Materialplanungsbegriff: ManPatrGer Sturmgewehr; Materialplanungsnummer: 1005 95109. 11 Gefahrenbereiche gemäß der Zentralrichtlinie A2-2090/0-0-1 „Schießsicherheit“.
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Abb. 31: Aufgeschraubtes Manöverpatronengerät
2051. In den vorderen Teil des MPG ist ein Düsenbolzen eingesetzt, der den Gasdurchlass regelt.
Bei ungenügendem Gasdruck gleitet der Verschluss nicht in hinterste Stellung; die verschossene Ma-
növerpatrone wird nicht ausgeworfen. Übermäßiger Gasdruck bewirkt zu starken Rückstoß und kann
die Waffe beschädigen.
2052. Der Düsenbolzen kann mithilfe eines Schraubendrehers, einer Münze oder eines anderen
Werkzeuges gedreht und richtig eingestellt werden:
• Stellung „Schraubenschlitz quer zur Schussrichtung“ bedeutet Gasdurchlass „Мinimum“ = höchs-
ter Gasdruck im Rohr oder
• Stellung „Schraubenschlitz längs zur Schussrichtung“ bedeutet Gasdurchlass „Мaximum“ =
geringster Gasdruck im Rohr.
2053. Vor jedem Verstellen des Düsenbolzens ist das Gewehr zu entladen und eine Sicherheits-
überprüfung nach Nr. 4009 durchzuführen. Mit Verstellung des Düsenbolzens wird die Funktion der
Waffe reguliert. Der Düsenbolzen ist richtig eingestellt, wenn die Zuführfunktion (die verschossene
Patrone wird ausgeworfen, der Verschluss gleitet in die hinterste Stellung und führt eine neue Patrone
zu) gewährleistet ist. Eine Nachregulierung kann bei zunehmender Rohrerwärmung notwendig werden.
Das MPG ist nach jedem Schießen mit Manöverpatronen von Pulverrückständen zu reinigen und die
Gängigkeit des Düsenbolzens sicherzustellen. Wenn der Düsenbolzen nicht einstellbar ist (festge-
brannte Pulverrückstände), ist das MPG zur Instandsetzung abzugeben.
2054. Die Patrone, Manöver, 5,56 mm x 45, DM18, ist aus Messing gefertigt. An der Spitze der
Nachbildungen der Geschossform sind Sollbruchstellen eingearbeitet (Anlage 5.5). Bei der Waffen-
und Gefechtsausbildung dient die Manöverpatrone der Darstellung der Waffenfunktion und zur Auslö-
sung des AGDUS12 für Handwaffen G36.
12 Duellsimulator für Handwaffen G36 (AGDUS).
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2.3.1.4 Manöverpatronengerät Ausbildungsgerät – Duellsimulation
2055. Das Manöverpatronengerät Ausbildungsgerät Duellsimulation (MPG AGDUS) (Abb. 32) dient
zum Verschießen von Manövermunition und wird anstelle des Mündungsfeuerdämpfers bei AGDUS-
Betrieb aufgeschraubt.
Die sechs Abblasbohrungen am Düsenmantel bilden die Schnittstelle zum Schusssensor der AGDUS
G36 Sendeeinheit. An den vier Kontrollbohrungen/der Abblasbohrung kann festgestellt werden, ob
das MPG AGDUS fest aufgeschraubt ist (Sichtkontrolle)13.
Abb. 32: Manöverpatronengerät AGDUS
2.3.1.5 Manöverpatronengerät, zerlegbar
2056. Das Mänöverpatronengerät, zerlegbar (MPGz) dient der Verwendung von Manövermunition
bei der. Der Vorteil dieses MPGz gegenüber anderen ist, dass es von Instandsetzungspersonal in
seine Bestandteile zerlegt und gereinigt werden kann. Es wird anstelle des Mündungsfeuerdämpfers
auf das Rohr aufgeschraubt.
Da es zwei verschiedene Varianten des MPGz gibt, ist bei der Verwendung auf die richtige Variante
zu achten, abhängig davon bei welchem Gewehr Varianten G36 oder Varianten G36K es zum Einsatz
kommen soll. Abb. 33 zeigt das MPGz in der Version für G36 A0/A1/A2/A3 (erkennbar am Aufdruck
G36) mit der Vers. Nr.: 1005-12-381-1001. Das mit dem Aufdruck G36K gekennzeichnete MPGz darf
nur für die G36 Kurzrohrvarianten (G36K, G36K-A1 und G36K-A2) verwendet werden.
Der Gefahrenbereich für den Einsatz des Gewehres G36 mit MPGz und Patrone, Manöver, 5,56 mm
x 45 DM18 richtet sich nach der A2-2090/0-0-1.
Abb. 33: Manöverpatronengerät, zerlegbar für G36 A0/A1/A2/A3
13 Gefahrenbereiche gemäß A2-2090/0-0-1.
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2.3.1.6 Ausbildungsgerät – Duellsimulator für Handwaffen G36
2057. Der Duellsimulator14 (Abb. 34) ist ein Ausbildungsgerät auf Laserbasis (augensicher) und
wird vor allem bei Gefechtsübungen auf Standortübungsplätzen und in den zentralen Ausbildungsein-
richtungen eingesetzt. Der Duellsimulator simuliert Abschuss, Flugbahn des Geschosses und Wir-
kung im Ziel. Diese wird bei Soldaten oder Soldatinnen über die Körperausstattung (Zielsystem) akus-
tisch und optisch dargestellt. Damit können ohne Gefechtsmunition alle Gefechtssituationen reali-
tätsnah geübt werden.
Abb. 34: G36 mit Duellsimulator
2058. Der Duellsimulator G36 kann auch gegen andere mit AGDUS Duellsimulatoren ausgestattete
aktive oder passive Systeme eingesetzt werden. Die Wirkdarstellung erfolgt dann im Anzeige- und
Bediengerät des beschossenen Systems und über Blitzleuchten. Der Duellsimulator G36 erfordert
den Einsatz von Manöverpatronen DM18 Messing, um einen Laserstrahl auszulösen, sowie des MPG
AGDUS. Der Duellsimulator darf nur beim Schießen mit Manöverpatronen verwendet werden. Er wird
hinter dem MPG auf das Rohr aufgesetzt.
2.3.1.7 Übungsverschluss
2059. Für das Verschießen von Patronen, Übung, 5,56 mm x 45 DM38, im Einzel- und Dauerfeuer
ist der Übungsverschluss (Abb. 35) anstelle des Verschlusses in das Gewehr einzusetzen. Gefechts-
und Manöverpatronen können mit dem Übungsverschluss nicht verschossen werden. Das MPG darf
nicht aufgeschraubt sein.
14 Materialplanungsbegriff: AusbGer Duell-Sim Gew G36; Materialplanungsnummer: 6920 06060.
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2060. Einsetzen des Übungsverschlusses15:
1. Gewehr entladen und eine Sicherheitsüberprüfung nach Nr. 4009 durchzuführen,
2. Verschluss entnehmen,
3. Übungsverschluss in das Gewehr einsetzen und
4. bei zusammengesetztem Gewehr durch mehrfaches Durchladen die Funktion überprüfen.
Der Mündungsfeuerdämpfer muss aufgeschraubt sein. Das Rohr ist vor dem Schießen mit einem
sauberen Docht zu entölen.
Abb. 35: Übungsverschluss
2061. Beim Schießen mit dem Gewehr G36 mit Übungsverschluss kann bis auf eine Entfernung
von 100 m mit Visiermarke 200 m gezielt werden.
2062. Die Übungspatrone ist wie eine Gefechtspatrone zu behandeln und nachzuweisen. Innerhalb
des Gefahrenbereiches kann das Kunststoffgeschoss schwere Verletzungen verursachen oder tödlich
wirken. Die Übungspatrone ist für den Einsatz bis zu 100 m Zielentfernung geeignet.
2063. Nachtschießen mit dem Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz kann bis auf eine Entfernung von
100 m durchgeführt werden.
2064. Bei hoher Rohrbelastung nach dem Verschießen der gleichen Anzahl von Übungspatronen
wie bei Gefechtsmunition in SEF oder in kurzen Feuerstößen muss das Rohr (bei offenem Ver-
schluss) auf Handwärme abkühlen, bevor weitergeschossen werden darf.
15 Materialplanungsbegriff: Üb-Verschluss Gew G36 ÜbPat; Materialplanungsnummer: 1005 01449.
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Seite 32
3 Ziel- und Visiereinrichtungen
3.1 Mechanische Visiereinrichtungen
3001. Das Gewehr G36 besitzt nur in seinen Varianten G36KA1, G36KA2, G36KA4, G36A3 eine
mechanische Notvisiereinrichtung (Abb. 36). Alle anderen Varianten verfügen über keine mecha-
nische Visiereinrichtung.
Abb. 36: Mechanische Notvisierung
3.2 Optische Visiereinrichtungen
3.2.1 Zielfernrohr
3002. Die Varianten G36, G36A1, G36A2 sowie G36KA1 verfügen über ein in den Tragebügel in-
tegriertes Zielfernrohr (ZF). Die Varianten G36A3 sowie G36KA2 und G36KA4 verfügen über das ZF
4 x 30 (A3) oder über andere (KA2 und KA4) Zielfernrohre (z. B. ELCAN Specter DR)16.
3003. Das in den Tragebügel integrierte ZF ist mit einer dreifachen Vergrößerung und einer Strich-
platte (Abb. 37) ausgestattet. Die Strichplatte des ZF ist mit Visiermarken von 200 m bis 800 m in
200 m-Schritten (1-4) versehen. Die Außenflächen des Zielkreises sind gleichzeitig Vorhaltemarken
für seitliche Zielbewegungen bei einer Entfernung von 200 m und einer Geschwindigkeit von ca. 8
km/h (5).
Die links unten befindlichen Markierungen (Mannhöhe 1,75 m) dienen bei den Entfernungen 200 m,
400 m, 600 m und 800 m zum Schätzen der Zielentfernung (6). Die senkrechte Linie des Visierkreises
(7) entspricht ebenfalls einer Mannhöhe von 1,75 m bei der jeweiligen Entfernung. Die Horizontallinie
(8) dient der Erkennung einer Verkantung.
16 siehe A2-222/0-0-4751, Abschnitt 4.3
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Abb. 37: Strichbild G36
(1) Visiermarke 200 m (2) Visiermarke 400 m
(3) Visiermarke 600 m (4) Visiermarke 800 m
(5) Vorhaltemarken (6) Entfernungsschätzmarken
(7) Senkrechte Linie des Visierkreises (8) Horizontallinie
3.2.2 Reflexvisier
3004. Zusätzlich zum Zielfernrohr verfügen die Gewehre G36 auch über Reflexvisiere (Lichtpunkt).
Das sind das Hauptkampfvisier (HKV) (G36, G36A1, G36KA1), das Reflexvisier Small Arms (RSA)
(G36A2, G36A3) oder das EO-Tech/ AimPoint (G36KA2, G36KA4)17.
3005. Die Reflexvisiere besitzen eine Optik, in welcher ein roter Lichtpunkt, der als Visiermarke
dient, sichtbar ist. Es handelt sich um ein passives System und ist daher vom Gegner weder zu
erkennen noch zu orten. Durch die 1 : 1 Abbildung ist ein beidäugiges Beobachten des Gefechts-
feldes sowie ein beidäugiges Schießen mit dem Reflexvisier möglich.
3006. Beim HKV erzeugt ausreichend einfallendes Tageslicht diesen roten Punkt. Ein Licht-
sammler nimmt das Tageslicht auf; es wird gebündelt weitergeleitet und beleuchtet eine Blende. Der
dadurch entstehende Lichtpunkt wird über die Frontlinse in das Auge des Schützen projiziert. Die
Frontlinse ist mit einem Kantenfilter versehen, der den roten Spektralbereich des weißen Lichts reflek-
tiert, während der blaue und grüne Bereich durchgelassen wird.
17 siehe A2-222/0-0-4751 Abschnitt 4.3
5
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Bei starker Dämmerung oder Dunkelheit erfolgt die Lichtzufuhr über eine batteriebetriebene Diode.
Damit der rote Lichtschein der Diode nicht nach außen dringt, verhindert ein Schieber den Austritt des
Lichts. Die Beleuchtung wird durch Drehen des Schalters eingeschaltet (kein Dimmer). Die Helligkeit
des Lichtpunkts passt sich den Lichtverhältnissen im Einsatzgebiet über einen Foto-Sensor automa-
tisch an. Bei schlechten Kontrastverhältnissen kann der Schütze die Helligkeit des Lichtpunkts durch
einfachen Knopfdruck kurzzeitig erhöhen. Eine Zeitschaltung (ca. 30 Sekunden) veranlasst die Rück-
schaltung der Beleuchtungsstärke des Lichtpunkts in den Standbetrieb. Dies dient der Energieerspar-
nis. Die verwendete Batterie reicht für einen Dauerbetrieb von ca. 36 Stunden.
3007. Die Grundfunktionsweise des RSA entspricht der des HKV, allerdings kann der Lichtpunkt
vom Anwender stufenlos geregelt werden und besitzt eine Einstellung, welche zur Verwendung mit
Nachtsichtgeräten geeignet ist. Der Lichtpunkt wird ausschließlich durch die integrierte digitalisierte
Elektronik erzeugt und ist nicht abhängig vom Tageslicht. Das Gerät schaltet sich nach 4h zur Ener-
gieersparnis selbstständig aus.
3008. EO-Tech und Aimpoint erzeugen die eingespiegelten Lichtpunkte ebenso wie das RSA aus-
schließlich über die integrierte Elektronik und entsprechen in ihrer Funktionsweise weitgehend dem
RSA. Unterschiede ergeben sich lediglich in der Form der Optik und der technischen Umsetzung der
Darstellung des Lichtpunktes/der Visiermarken beim EO-Tech. Die Visiere unterscheiden sich im
Wesentlichen dabei nur in der Bedienung, den Einblick größen sowie in verschiedenen technischen
Daten.
3.3 Ziel- und Visiereinrichtungen für eingeschränkte Sicht
3.3.1 Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz
3009. Der Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz (Abb. 38 und Abb. 39) dient zum Zielen während der
Dämmerung und bei Dunkelheit.
Der Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz benötigt keine künstlichen Lichtquellen. Er arbeitet nach dem
Prinzip der Restlichtverstärkung. Ziele, die sehr schwach beleuchtet sind, z. B. durch sternklaren
Himmel, Mondschein usw. und für das menschliche Auge unvollständig oder unsichtbar sind, macht
das Gerät dem Beobachter bzw. der Beobachterin auf dem Leuchtschirm sichtbar. Infrarotscheinwer-
fer erscheinen auf dem Leuchtschirm des Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatzes fast so hell wie Weiß-
lichtscheinwerfer.
Von Infrarotlicht angestrahlte Gegenstände sind je nach Resthelligkeit und Intensität der Infrarot-
Lichtquelle zu erkennen.
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Abb. 38: Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz (1)
Abb. 39: Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz (2)
3010. Der Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz wird an dem für die Aufnahme vorbereiteten Trage-
bügel G36 (Abb. 40) befestigt (Abb. 41).
Abb. 40: Aufnahme Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz am Tragebügel
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Seite 36
Abb. 41: G36 mit aufgesetztem Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz
Der Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz spiegelt das aufgehellte Zielbild über Prismen in das Zielfern-
rohr des Gewehres ein und muss somit nicht angeschossen und justiert werden. So können wie am
Tage die Visiermarken des ZF genutzt werden.
3.3.2 Wärmebildgerät Handwaffen
3011. Bleibt frei.
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4 Ausbildungs- und Schießprogramm
4.1 Grundsätze
4001. Die Ausbildung mit dem Gewehr G36 besteht aus der Vermittlung theoretischer Grundlagen
der Schießlehre und Schießtechnik, der praktischen Ausbildung an der Waffe und der Schieß-
ausbildung18 (simulatorgestützt und mit Gefechtsmunition).
4002. Das Ausbildungs- und Schießprogramm für das Gewehr G36 beschreibt die notwendigen
Ausbildungen und Schießübungen in den Modulen Grundlagenausbildung, Nachbereichsschießen
und Schießen des Einzelschützen.
4003. Die Inhalte von Modulen der Schießausbildung in welchen das Gewehr G36 zusammen mit
anderen Handwaffen eingesetzt wird, sind in der Anlage 5.9, A2-222/0-0-4751 oder in weiteren Re-
gelungen enthalten.
4004. Ziel der Ausbildung am Gewehr G36 ist der handlungs- und handhabungssichere sowie
treffsichere Einsatz auf Entfernungen bis zu 500 m.
4.2 Grundlagenausbildung
4.2.1 Ziel
4005. Ziel der Grundlagenausbildung am Gewehr G36 sind treffsichere Einzelschüsse, ohne
besondere Belastungen, auf Entfernungen bis 250 m mit dem Zielfernrohr und 150 m mit dem
Reflexvisier19.
4006. Die Grundlagenausbildung Gewehr G36 schafft die Voraussetzung für die darauffolgenden
Module der Schießausbildung.
4007. Die Grundlagenausbildung am Gewehr beschreibt dazu die Bedienung, die Handhabungen,
die Trageweisen, die Bereitschaftshaltungen, die Anschläge, das Schießen bei eingeschränkter Sicht
und beinhaltet das Ausbildungsprogramm und die Schießübungen für die Grundlagenausbildung am
Gewehr.
4008. Alle Übungen können mit Manövermunition20 vorgeübt werden.
18 Ausbildungsinhalte gemäß A2-222/0-0-4751, Abschnitt 7 19 Mit RSA-S (Reflexvisier Small Arms) bis 250 m. 20 Das Mischen von Munitionssorten ist nicht zulässig!
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4.2.2 Sicherheitsüberprüfung
4009. Bei der Sicherheitsüberprüfung wird immer im Vier-Augen-Prinzip festgestellt, ob eine Waffe
frei von Munition ist.
Die Sicherheitsüberprüfung ist durchzuführen:
• bei der Übergabe und Übernahme einer Waffe,
• vor jeder Reinigung einer Waffe,
• vor jedem Zerlegen einer Waffe und
• auf Befehl.
Die Abb. 42 bis Abb. 48 zeigen die Sicherheitsüberprüfung mit dem Gewehr G36 inklusive der
Schritte des Entladens.
Abb. 42: Sichern Abb. 43: Magazin entnehmen
Abb. 44: Verschluss zurückführen, Abb. 45: Verschluss arretieren Patrone auffangen
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Abb. 46: Patronenlager prüfen
Abb. 47: Verschluss nach vorn bringen
Abb. 48: Entsichern, Entspannen21
21 Waffe in eine sichere Richtung halten, den Abzug betätigen und im Anschluss sichern.
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4.2.3 Abschließende Gesamtkontrolle
4010. Vor der abschließenden Gesamtkontrolle wird das Gewehr entladen und eine Sicherheits-
überprüfung durchgeführt. Danach wird das Gewehr mit arretiertem Verschluss auf den Boden zei-
gend dem Überprüfenden vorgestellt. In der linken Hand hält der Soldat alle Magazine so, dass der
Überprüfende die Zubringer sehen kann. Die Magazintaschen sind geöffnet und werden ebenfalls
überprüft (Abb. 49).
Abb. 49: „Abschließende Gesamtkontrolle“
4.2.4 Übergabe der Waffe
4011. Das Gewehr G36 darf nur entladen und gesichert mit hinten arretiertem Verschluss einer anderen Person übergeben. Während dieses Vorgangs zeigt die Rohrmündung in eine siche-
re Richtung. Dabei ist der Zustand wie folgt zu melden: „Gewehr G36 entladen, Verschluss geöffnet,
Patronenlager frei und gesichert“. Der bzw. die Übernehmende prüft die jeweilige Waffe (entnomme-
nes Magazin und Patronenlager) und bringt sie in den befohlenen Ladezustand.
Ausnahme: Im Gefecht kann davon abgewichen werden. Dann ist jedoch der Ladezustand zu mel-
den und der Übernehmende prüft diesen mit Durchführung der persönlichen Sicherheitskontrolle
(PSK).
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Abb. 50: Übergabe der Waffe
4.2.5 Zerlegen und Zusammensetzen
4012. Die Waffe wird ohne Werkzeug zerlegt und zusammengesetzt. Dabei ist jede Gewalt-
anwendung verboten. Der Soldat bzw. die Soldatin darf das Gewehr nur so weit zerlegen, wie es diese
Zentralrichtlinie beschreibt. Die Waffenteile dürfen nicht mit Teilen anderer Gewehre vertauscht
werden.
4013. Reihenfolge der Tätigkeiten beim Zerlegen des Gewehrs (Schulterstütze ist ausgeklappt):
1. Gewehr entladen;
2. Sicherheitsüberprüfung durchführen,
3. Trageriemen aushaken und abnehmen,
4. beide Haltebolzen am Griffstück herausziehen und in die Bohrungen der Schulterstütze stecken,
5. Griffstück nach unten abnehmen,
6. Magazinhalter drücken, Magazinschacht nach unten schwenken und abnehmen,
7. Schulterstütze anklappen,
8. Bodenstück mit Schließfeder nach hinten entnehmen, hierzu Bodenstück und Schließfeder nach
unten drücken, bis Lagerzapfen aus dem Gehäuse ausrastet, Bodenstück entnehmen,
9. Verschluss mit Spannhebel nach hinten schieben und entnehmen; Achtung! Verschluss kann aus
dem Gehäuse fallen,
10. Handschutz so umfassen, dass sich der Daumen innerhalb des Tragebügels befindet, Halte-
bolzen am Handschutz herausziehen und in eine der Bohrungen an der Schulterstütze stecken;
Handschutz nach vorne abziehen,
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11. Antriebsstange gegen den Federdruck bis zum Anschlag nach hinten ziehen, Antriebsstange zur
Seite schwenken und nach vorne abnehmen und
12. Gaskolben nach hinten aus der Gasabnahme ziehen.
Die Abb. 51 bis Abb. 61 zeigen das Zerlegen des Gewehrs G36.
Abb. 51: Trageriemen aushaken Abb. 52: Haltebolzen entnehmen
Abb. 53: Griffstück entnehmen Abb. 54: Magazinschacht entnehmen
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Abb. 55: Schulterstütze anklappen Abb. 56: Bodenstück mit Schließfeder entnehmen
Abb. 57: Verschluss entnehmen Abb. 58: Haltebolzen am Handschutz entnehmen
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Abb. 59: Handschutz abnehmen
Abb. 60: Antriebsstange entnehmen
Abb. 61: Gaskolben entnehmen
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4014. Abnehmen des Zweibeines (Abb. 62):
1. Stützbeine ausklappen,
2. auf der Unterseite des Handschutzes Feder eindrücken und Ösenbolzen nach vorne heraus-
ziehen,
3. Zweibein abnehmen und
4. Ösenbolzen wieder in Handschutz einstecken, bis er einrastet.
Das Anbauen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Abb. 62: Zweibein abnehmen
4015. Verschluss zerlegen und zusammensetzen:
1. Sicherungsbolzen nach links herausdrücken (Hilfsmittel: Spitze des Gaskolbens),
2. Schlagbolzen nach hinten entnehmen,
3. Verschlusskopf nach vorne ziehen,
4. Steuerbolzen nach links herausnehmen und
5. Verschlusskopf nach vorne entnehmen.
Das Zusammensetzen erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge. Zum Einsetzen des Schlag-
bolzens ist darauf zu achten, dass der Steuerbolzen mit seinen Flächen parallel zur Schussrichtung
eingesetzt ist.
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Die Abbildungen Abb. 63 bis Abb. 66 zeigen das Zerlegen des Verschlusses.
Abb. 63: Sicherungsbolzen herausdrücken Abb. 64: Schlagbolzen entnehmen
Abb. 65: Steuerbolzen herausnehmen Abb. 66: Verschlusskopf entnehmen
4016. Zerlegen des Stangenmagazins:
1. Stangenmagazin mit dem Magazinboden so nach oben in die Hand nehmen, dass sich der Dau-
men auf der Seite mit den Rastungen am Magazinboden befindet,
2. mit der anderen Hand Magazinboden umfassen,
3. mit dem Daumen direkt unterhalb des Magazinbodens das Magazingehäuse kurz zusammen-
drücken und gleichzeitig Magazinboden bis zur zweiten Rast abziehen,
4. Vorsicht! Magazinfeder steht unter Spannung, Magazinfeder mit dem Daumen gegen Heraus-
springen sichern,
5. an gleicher Stelle noch einmal auf das Magazingehäuse drücken und Magazinboden langsam
ganz abschieben und
6. Magazinfeder und Zubringer entnehmen.
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Die Abbildungen Abb. 67 bis Abb. 69 zeigen das Zerlegen des Magazins.
Abb. 67: Magazinboden abziehen
Abb. 68: Magazinfeder mit dem Daumen sichern
Abb. 69: Magazinfeder und Zubringer entnehmen
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4017. Zusammensetzen des Stangenmagazins:
1. Magazingehäuse mit der Unterseite nach oben in die Hand nehmen,
2. Zubringer und Magazinfeder in das Magazingehäuse einführen,
3. mit dem Daumen Magazinfeder in das Magazingehäuse eindrücken und
4. Magazinboden von hinten auf das Magazingehäuse aufschieben, bis er mit der zweiten Rast in
die Nase am Magazingehäuse einrastet.
Die Abbildungen Abb. 70 und Abb. 71 zeigen das Zusammensetzen des Magazins.
Abb. 70: Zubringer und Magazinfeder in das Magazingehäuse einführen
Abb. 71: Magazinfeder eindrücken, Magazinboden aufschieben
4018. Verschluss und Stangenmagazine werden nur bei einer Hauptreinigung zerlegt.
4019. Für das Zusammensetzen des Gewehrs G36 gilt die Nr. 4013 sinngemäß umgekehrt.
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4.2.6 Funktionsprüfung
4020. Nach dem Zusammensetzen prüft der Soldat bzw. die Soldatin die Funktion des Gewehrs
und der Visiereinrichtungen. Er bzw. sie
1. zieht den Verschluss zurück, drückt den Fangstollen am Griffstück nach oben und prüft, ob der
Verschluss gehalten wird,
2. lässt den Verschluss nach vorn schnellen und überzeugt sich, dass sich der Abzug in der Stel-
lung „S“ nicht abkrümmen lässt,
3. spannt mehrfach die Waffe in der Stellung „F“ bei zurückgezogenem Abzug,
4. überzeugt sich, dass der Verschluss vollständig verriegelt, d. h. beim Entspannen ganz in vor-
derste Stellung gleitet (Blick in die Hülsenauswurföffnung bzw. Verschlussbahn),
5. überzeugt sich, dass der Mündungsfeuerdämpfer fest sitzt,
6. überzeugt sich, dass das Stangenmagazin sicher einrastet und
7. überprüft die Visier- und Zieleinrichtungen auf Beschädigung.
Nach der Funktionsprüfung ist das Magazin zu entnehmen, die Waffe auf Stellung „E“ zu entspannen
und anschließend zu sichern.
Die Abb. 72 bis Abb. 78 zeigen die Funktionsprüfung.
Abb. 72: Fangstollen prüfen Abb. 73: Abzug in Stellung „S“ prüfen
Abb. 74: Waffe in der Stellung „F“ spannen Abb. 75: Verschluss verriegelt
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Abb. 76: fester Sitz Mündungsfeuerdämpfer Abb. 77: Stangenmagazin einrasten
Abb. 78: Visier- und Zieleinrichtungen prüfen
4.2.7 Vorbereiten des Gewehres
4021. Zum Vorbereiten des Gewehres gehört das Einstellen des Trageriemens, das Füllen oder Entleeren des Stangenmagazins sowie das Aneinanderkoppeln der Stangenmagazine.
4022. Wird das Gewehr nicht getragen (z. B. in einer der Trageweisen gemäß Abschnitt 4.2.9.1), sondern geführt (z. B. in einer der Bereitschaftshaltungen gemäß Abschnitt 4.2.9.2), muss der Trage-riemen auf den Schützen eingestellt werden.
Der Trageriemen wird dazu zunächst an der Riemenöse am Handschutz und von der linken Waffen-seite in der Öse am Ende der Schulterstütze eingehängt. Die Kupplung befindet sich dabei vorn in Richtung des Einhängepunktes am Handschutz. Nach der richtigen Einstellung kommt die Waffe selbstständig in eine der Patrouillenstellung nahen Position am Körper zum Hängen, wenn der Schütze die Waffe loslässt. Weiterhin ist in diesem Zustand der Zugriff auf die vorhandene Zweitbe-waffnung nicht behindert.
In den meisten Fällen ist der Trageriemen richtig in der Länge eingestellt, wenn der Schütze mit ange-legtem Trageriemen die Waffe im Stehen mit der Schulterstütze ohne Spannungen auf die Mitte des Oberkörpers setzen kann. Dabei zeigt die Mündung waagerecht vom Schützen weg (Abb. 79).
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Abb. 79: G36 Trageriemen, richtig eingestellt
Der Trageriemen kann so in allen Bereitschaftshaltungen und Anschlägen genutzt werden, ohne dass
er unmittelbar angepasst werden muss. Die Kupplung ist nur zu öffnen, wenn der Schütze die Waffe
nicht mit der linken/rechten Schulter in den Anschlag bringen kann.
Bei dem Trageriemen des Gewehres G36 handelt es sich um einen Dreipunktriemen. Der Trage-
riemen kann je nach Lage, Auftrag und Ausstattung des Soldaten auch als Zweipunkt- und Einpunkt-
trageriemen eingesetzt werden. Dazu kann er wie folgt umgebaut werden.
1. Der Trageriemen wird zunächst in seine Bauteile zerlegt (Abb. 80).
Abb. 80: Trageriemen zerlegt
(1) 2 x Karabinerhaken (2) 2 x Schnalle
(3) 1 x Kupplungsaufnahme mit vernähtem Trageriemenende (4) 1 x Kupplungseinsatz
(5) Gurt (nicht komplett abgebildet)
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2. Nun die Kupplung schließen, dazu Kupplungseinsatz in die Kupplungsaufnahme mit Schlaufe
einrasten lassen (Rastnasen verriegeln). Gurt in voller Länge auf eine Unterlage legen. Das ver-
nähte Ende mit Kupplung auf die rechte Seite, das freie Gurtende nach links (Abb. 81).
Abb. 81: Trageriemen aufgelegt
3. Vorderer Karabinerhaken: Einen Karabinerhaken mit der Öffnung nach unten auf den Gurt
fädeln und bis zum vernähten Ende mit Kupplung führen (Abb. 82).
Abb. 82: Vorderer Karabinerhaken eingefädelt
4. Gurt durch das Kupplungsteil mit Schlaufe doppelt durchfädeln, dabei muss eine Bremswirkung
erreicht werden. (Abb. 83).
Abb. 83: Gurt eingesteckt und zurückgeschlauft
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5. Gurt nur soweit durchziehen, dass der Karabinerhaken sich in einer Gurtschlaufe von ca. 40 cm
Durchmesser befindet (Abb. 84).
Abb. 84: Gurtschlaufe
6. Beide Schnallen nebeneinander so auf den Gurt aufziehen, dass diese ca. 60 cm (bei Bedarf
auch mehr) vom freien Gurtende Abstand haben (Abb. 85).
Abb. 85: Schnallen aufgezogen
7. Hinterer Karabinerhaken: Den verbliebenen Karabinerhaken mit der Öffnung ebenfalls nach unten auf das freie Gurtende fädeln und an die Schnallen heranführen (Abb. 86).
Abb. 86: Hinterer Karabiner eingefädelt
8. Das freie Gurtende durch beide Schnallen führen und somit arretieren. Das Gurtende hat mind.
doppelte Gurtbreite aus der letzten Schnalle herauszuschauen, um ein Lösen zu verhindern
(Abb. 87).
Abb. 87: Gurtende fixiert
mind. 60 cm
ca. 40 cm
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4023. Einstellung des umgebauten Trageriemens als Zweipunkt- oder Einpunkttrageriemen:
Zweipunkttrageriemen (Abb. 88)
1. Vorderen Karabinerhaken im Ösenbolzen am Handschutz einhängen.
2. Hinteren Karabinerhaken in der Öse der Schulterstütze einhängen.
3. Über den Schiebemechanismus der Kupplung die Schlaufengröße am vorderen Karabinerhaken
variieren und so anpassen.
4. Sollte die Kupplung nicht mit einer Hand greifbar sein, ist die Schlaufe des hinteren Karabinerha-
kens entsprechend so zu vergrößern bzw. zu verkleinern, dass eine einhändige Bedienung
gewährleistet ist.
5. Durch das Öffnen der Kupplung kann der Tragriemen für den schnellen Seitenwechsel beim An-
schlagen der Waffe verlängert werden.
Abb. 88: Zweipunkttrageriemen
Einpunkttrageriemen (Abb. 89)
1. Vorderen Karabinerhaken an der Öse am Gehäuse einhängen.
2. Hinteren Karabinerhaken in einer der Bohrungen des vorderen Karabinerhakens einhängen.
3. Über den Schiebemechanismus der Kupplung die Schlaufengröße variieren und so anpassen.
4. Der Linksschütze kann den vorderen Karabinerhaken in eine der Bohrungen am unteren Steg der
Schulterstütze einhängen (dienen zur Aufnahme der Haltebolzen). Diese Aufnahme ist allerdings
bei der Schulterstütze, längen- und höhenverstellbar (Vers. Nr.: 1005-12-392-7178) nicht mehr
möglich.
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Abb. 89: Einpunkttrageriemen
Darüber hinaus muss sich der Schütze im Rahmen der gesamten Ausbildung fortwährend an die
Handhabung des Trageriemens gewöhnen.
4024. Füllen, Entleeren und Aneinanderkoppeln des Stangenmagazins bzw. der Stangenma-
gazine:
Zum Füllen des Stangenmagazins hält der Soldat bzw. die Soldatin mit der einen Hand das Stan-
genmagazin, mit der anderen Hand drückt er die Patronen von oben einzeln hinein (Abb. 90).
Die Patronen müssen mit dem Patronenboden am Magazingehäuse anstoßen.
Abb. 90: Füllen des Magazins
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Zum Entleeren hält der Soldat bzw. die Soldatin das Stangenmagazin mit einer Hand so, dass die
Geschossspitzen schräg nach unten zeigen. Mit dem Daumen oder dem Zeigefinger der anderen
Hand schiebt er die Patronen unter leichtem Druck gegen den Zubringer nacheinander aus dem
Stangenmagazin (Abb. 91).
Abb. 91: Entleeren des Stangenmagazins
Als Hilfsmittel kann ein flaches Holzstück benutzt werden, mit dem die jeweils zweite Patrone (zuletzt
der Zubringer) zurückgedrückt wird. Dadurch fällt bei nach unten geneigtem Stangenmagazin die je-
weils obere Patrone von selbst heraus.
Das Aneinanderkoppeln von Stangenmagazinen22 erfolgt durch Einführen des oberen Nockens des
ersten Stangenmagazins in das obere Lager des anderen Stangenmagazins und anschließendes zu
einander Schwenken der Stangenmagazine, bis der untere Nocken im unteren Lager eingerastet ist
(Abb. 92). Es sind maximal drei Stangenmagazine aneinander zu koppeln.
Abb. 92: Aneinanderkoppeln der Magazine
4025. Vor dem Schießen sind Rohr, Gasabnahme und Gaskolben zu entölen.
22 noppenlose Stangenmagazine Vers. Nr.: 1005-12-388-8808
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4.2.8 Handhabungen
4026. Bei den Handhabungen mit dem Gewehr unterscheidet man die drei Grundhandhabungen (Laden – Entladen – Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK)) sowie die Ladetätigkeiten im Einsatz und die Störungsbeseitigung.
4027. Alle Handhabungen werden grundsätzlich mit der linken Hand durchgeführt23. Die rechte Hand hält die Waffe am Griffstück, der Zeigefinger liegt außerhalb des Abzugsbügels am Gehäuse der Waffe. Die Handhabungen erfolgen grundsätzlich unter Einhaltung der vier grundlegenden Si-cherheitsregeln24.
• Jede Waffe ist immer als geladen zu betrachten. • Eine Waffe ist nie auf etwas zu richten, das man nicht treffen will25. • Der Abzugsfinger berührt den Abzug erst, wenn die Visiereinrichtung auf das Ziel gerichtet ist. • Man muss sich seines Zieles sicher sein.
4028. Grundhandhabung und der Magazinwechsel werden grundsätzlich mit gesicherter Waffe durchgeführt.
4029. Bei allen Handhabungen wird der eigene Beobachtungsbereich weiter überwacht.
4030. Lade- und Entladetätigkeiten sowie das Auf- und Abmunitionieren von Magazinen ist im Umkreis von 5 m zu offenem Licht und Feuerstellen (auch Wärmefeuer) verboten.
4.2.8.1 Entsichern und Sichern
4031. Das Gewehr wird mit dem Daumen entsichert und mit dem Zeigefinger der gleichen Hand gesichert (Abb. 93). Mit dem Daumen erfolgt auch die Auswahl Sicher (S) – Einzelfeuer (E) oder Feu-erstoß (F).
Entsichern
23 Ausnahmen: z. B. das Entladen oder das Laden mit dem am schwierigsten zu erreichendem Magazin. 24 Einzelheiten siehe Abschnitt 5.7.1 oder A2-222/0-0-4751 Abschnitt 3.1.3. 25 Ausnahme Beobachtung mittels Optik und Nachtsehmittel bzw. Nachtkampfmittel.
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Sichern
Abb. 93: Entsichern und Sichern Gewehr G36
4.2.8.2 Laden
4032. Zum Laden des Gewehrs ist
1. ein aufmunitioniertes Stangenmagazin einzuführen („Gewehr G36 teilgeladen.“) und
2. die Ladebewegung durchzuführen („Gewehr G36 fertig geladen.“).
Zum Einführen des Stangenmagazins fasst der Soldat bzw. die Soldatin das gesicherte Gewehr mit
der rechten Hand am Griffstück. Mit der linken Hand schiebt er das aufmunitionierte Stangenmagazin
in den Magazinschacht, bis es hörbar einrastet und überprüft den Sitz durch eine leichte Gegen-
bewegung. Dazu wird grundsätzlich immer ein Magazin verwendet, welches nicht aus einer der
Magazintaschen kommt.
Die Ladebewegung führt der Soldat bzw. die Soldatin mit der linken Hand durch, indem der Spann-
hebel bis zum Anschlag zurückgezogen und wieder vorschnellen gelassen wird.
Hat der Verschluss trotz korrekt ausgeführter Lagebewegung nicht ganz verriegelt, oder muss er aus
einem anderen Grund von Hand verriegelt werden, so kann er wie folgt mit der Schließhilfe verriegelt
werden:
1. Den Spannhebel nach links/rechts ausschwenken und durch leichtes drücken arretieren.
2. Den Verschluss so mit dem Spannhebel in seine verriegelte Position drücken.
3. Den Spannhebel durch leichten Zug nach außen und selbstständiges Zurückschwenken in seine
Ausgangsposition zurückbringen.
Der Ladezustand wird im Rahmen der PSK (Nr. 4034) überprüft. Danach ist das „Gewehr G36 klar zum Gefecht“.
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4.2.8.3 Entladen
4033. Der Soldat bzw. die Soldatin führt das Entladen26 des Gewehres wie folgt durch:
1. Sichern,
2. das Gewehr mit der rechten Hand am Griffstück fassen,
3. Stangenmagazin mit der linken Hand greifen,
4. Magazinhalter mit dem linken Daumen drücken,
5. Stangenmagazin mit einer leichten Drehbewegung nach vorn unten herausziehen und verstauen,
6. mit der rechten Hand die Hülsenauswurföffnung und den Magazinschacht abdecken,
7. Verschluss mit der linken Hand in die hinterste Stellung bringen und dabei die Patrone auffangen,
welche ausgezogen wird,
8. Verschluss arretieren,
9. Prüft, im Vieraugenprinzip, ob das Patronenlager und Verschlussbahn frei sind,
10. Verschluss in vorderste Position bringen und
11. Waffe unter Einnahme eines Anschlages in eine sichere Richtung entspannen und wieder
sichern.
Das Gewehr G36 ist nun „Entladen, entspannt und gesichert“.
4.2.8.4 Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK)
4034. Die PSK dient dazu, jederzeit den Zustand des Gewehres festzustellen.
Sie wird wie folgt durchgeführt (Abb. 94 bis Abb. 98):
1. Sicherung überprüfen (Sichtprüfung und/oder manuell prüfen, ob gesichert),
2. Magazin überprüfen (ggf. Füllstand, fester Sitz),
3. Patronenlager überprüfen (zugleich Ladekontrolle – ist eine Patrone zugeführt?); dazu wird der
Verschluss ca. 2 cm zurückgezogen,
4. Visiereinrichtung überprüfen (Verschmutzung, Lichtpunkt eingeschaltet) und
5. Mündung überprüfen (fester Sitz Mündungsfeuerdämpfer bzw. Manöverpatronengerät, Verun-
reinigung).
Die PSK wird bei Bedarf selbstständig oder auf Befehl durchgeführt. Sie dient ebenfalls als Ladekon-
trolle für das Gewehr.
4035. Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ wird das Gewehr fertiggeladen (Nr. 4032) und die
PSK zur Überprüfung der Einsatzbereitschaft durchgeführt.
26 siehe Abb. 42 bis Abb. 48
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Abb. 94: Sicherung prüfen Abb. 95: Füllstand/Sitz Magazin
Abb. 96: Ladekontrolle Abb. 97: Visiereinrichtung prüfen
Abb. 98: Mündungsfeuerdämpfer prüfen
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4.2.8.5 Ladetätigkeiten im Einsatz
4036. Bei den Ladetätigkeiten im Einsatz wird zwischen Magazinwechsel und Nachladen unter-
schieden.
Der Magazinwechsel wird, wann immer möglich oder erforderlich, vor Beginn einer Aktion, nach Ab-
schluss einer Aktion, im Rahmen einer PSK oder z. B. in einer Feuerpause durchgeführt. Dabei ist ein
neues Stangenmagazin einzuführen und das alte beim Soldaten bzw. der Soldatin zu verstauen.
Grundsatz dabei ist, dass das alte Stangenmagazin nicht dahin verstaut wird, wo neue Magazine ge-
holt werden sollen. Möglichkeiten zum Verstauen der Magazine bieten z. B. Bekleidung, Abwurfsack
oder Mehrzwecktasche. Müssen doch die Magazintaschen genutzt werden, ist bei Verstauen darauf
zu achten, dass die Magazine mit dem Zubringer nach oben in den Magazintaschen verstaut werden,
um ein Unterscheiden der verschiedenen Füllstände sicherzustellen. Die Geschossspitzen zeigen dabei grundsätzlich nach rechts.
In Feuerpausen sind die Restpatronen aus ausgewechselten Stangenmagazinen zu vollen Stangen-
magazinen umzumunitionieren. Beim Magazinwechsel befindet sich immer noch eine Patrone im Pat-
ronenlager und das Gewehr ist für Notfälle auch während des Magazinwechsels einsatzbereit.
Beim Magazinwechsel wird wie folgt vorgegangen ( Abb. 99 bis Abb. 103):
1. Sichern,
2. neues Stangenmagazin fassen,
3. neues Stangenmagazin an das alte Stangenmagazin (befindet sich noch im Magazinschacht)
anlegen,
4. altes Stangenmagazin lösen, entnehmen – beide Stangenmagazine werden von einer Hand ge-
halten (dabei sollte das neue Stangenmagazin das alte nach oben überragen),
5. neues Stangenmagazin einführen und Sitz prüfen (Gegenzug/Druckimpuls),
6. altes Stangenmagazin verstauen,
7. wenn möglich PSK, mindestens jedoch Ladekontrolle, durchführen und
8. Auftrag/Feuerkampf weiter fortführen.
Hat der Schütze mit dem Greifen von zwei Stangenmagazinen gleichzeitig Probleme, so verstaut er
zunächst das alte Stangenmagazin und führt im Anschluss die notwendigen Tätigkeiten mit dem
neuen Stangenmagazin aus.
Beim gesamten Vorgang wird das Gefechtsfeld weiter beobachtet und/oder Verbindung gehalten.
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Abb. 99: neues Magazin erfassen Abb. 100: neues Magazin anlegen
Abb. 101: altes Magazin lösen Abb. 102: neues Magazin einsetzen
Abb. 103: altes Magazin verstauen
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Bei Soldaten mit kleinen Händen kann es vorkommen, dass sie das alte und das neue Magazin nicht gleichzeitig mit den Fingern umfassen können. In diesem Fall ist der Magazinwechsel in abgewandelter Form durchzuführen.
Dabei wird wie folgt vorgegangen (Abb. 104 bis Abb. 106):
1. Sichern,
2. neues Stangenmagazin mit der linken Hand zwischen Handballen und Mittelfinger/kleinem Finger
erfassen,
3. neues Stangenmagazin um 90° gekippt (Zubringer zeigen zum Schützen) an das alte Stangenma-
gazin (befindet sich noch im Magazinschacht) anlegen,
4. altes Stangenmagazin mit dem Daumen der linken Hand lösen und entnehmen – Zeigefinger und
Mittelfinger der linken Hand umgreifen dabei das alte Magazin,
5. neues Stangenmagazin um 90° kippen (Zubringer zeigt nach oben) und einführen und Sitz prüfen
(Gegenzug/Druckimpuls),
6. altes Stangenmagazin verstauen,
7. wenn möglich PSK, mindestens jedoch Ladekontrolle, durchführen und
8. Auftrag/Feuerkampf weiter fortführen.
Beim gesamten Vorgang wird das Gefechtsfeld weiter beobachtet und/oder Verbindung gehalten.
Abb. 104: neues Magazin erfassen
Abb. 105: neues Magazin ansetzen
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Abb. 106: neues Magazin einsetzen
Das Nachladen wird notwendig, wenn das Gewehr im Gefecht leergeschossen wurde und schnellst-
möglich wieder „Klar zum Gefecht“ hergestellt werden muss, um den Feuerkampf weiter zu führen.
Dabei bleibt das Gewehr nach Möglichkeit im Anschlag/Kontaktstellung und kann entsichert bleiben.
Das Nachladen wird, wenn möglich, unter Feuerschutz durchgeführt.
Durch die PSK und einen vorausschauenden Magazinwechsel sollte das Nachladen vermieden wer-
den.
Beim Nachladen wird wie folgt vorgegangen ( Abb. 107 bis Abb. 110):
1. altes Stangenmagazin entnehmen und fallen lassen/im Abwurfsack verstauen, dabei weiter in
Bedrohungsrichtung beobachten,
2. neues Stangenmagazin einführen und Sitz des Stangenmagazins überprüfen (Druckimpuls),
3. Verschluss entriegeln (Ladebewegung) und
4. Feuerkampf weiter fortführen.
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Als Alternative zum Nachladen kann im Nahbereich auch auf die Zweitbewaffnung gewechselt wer-
den. Dies kann in der Regel schneller erfolgen als das Laden, allerdings besitzt die Zweitbewaffnung
nicht die Leistungsfähigkeit des Gewehres27.
Abb. 107: altes Magazin entnehmen Abb. 108: neues Magazin erfassen
27 vgl. Abschnitt 4.3.4.3
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Abb. 109: neues Magazin einsetzen Abb. 110: Ladebewegung
4.2.8.6 Störungsbeseitigung
4037. Eine Störungsbeseitigung28 am Gewehr kann aus verschiedenen Gründen notwendig
werden. Mögliche Störungen und Ursachen sind in der Anlage 5.9, TDv 1005/058-15 IETD VS-NfD
„Gewehr G36 mit Varianten, Kaliber 5,56 mm“ beschrieben. Ergebnis aller Störungen ist: Es bricht kein Schuss.
Der Schütze muss in der Lage sein, Störungen unmittelbar und zügig zu beheben. Dazu führt er zu-
nächst die sofortige Reaktion aus. Dabei bleibt das Gewehr nach Möglichkeit im Anschlag und kann
entsichert bleiben. Die sofortige Reaktion wird, wenn möglich, unter Feuerschutz durchgeführt.
Die sofortige Reaktion zur Störungsbeseitigung bedeutet:
1. Stangenmagazin einrasten/prüfen (Druckimpuls), um dessen festen Sitz sicherzustellen,
2. Fertigladen (Ladebewegung) und
3. den Auftrag/Feuerkampf weiter fortsetzen.
28 Die Störungsbeseitigung erfolgt grundsätzlich ohne genaue Ursachenidentifikation der Störung, das erspart
im Rahmen der querschnittlichen Ausbildung Zeit und führt dennoch zu einem hinreichend sicheren Hand-lungsmuster.
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Führt diese Maßnahme zu keinem Erfolg oder lässt sich der Spannhebel nicht vollständig zurück-
ziehen, muss versucht werden, die Störung mit einer erweiterten Reaktion wie folgt zu beheben:
1. Sichern,
2. Verschluss arretieren,
3. Stangenmagazin entnehmen,
4. Patronenlager prüfen (Sichtprüfung – gegebenenfalls mehrfach zugeführte Patronen entfernen),
5. Waffe nach rechts unten ausdrehen,
6. mehrmals den Verschluss vor und zurückführen, damit eine einzelne evtl. im Patronenlager ver-
klemmte Hülse ausgeworfen wird,
7. volles, neues Stangenmagazin einsetzen und festen Sitz prüfen (Druckimpuls) sowie
8. fertigladen (Ladebewegung) und den Auftrag weiter fortsetzen.
Die Störungsbeseitigung erfolgt, wann immer möglich in Deckung, in Bewegung (wenn keine De-
ckung vorhanden) oder unter Überwachung. Im Nahbereich kann in bestimmten Situationen der
Wechsel auf die Zweitbewaffnung29 schneller als eine Störungsbeseitigung sein.
Nach Bereinigung der unmittelbaren Situation muss das Gewehr so schnell wie möglich wieder ein-
satzbereit gemacht werden.
Führt auch die erweiterte Reaktion nicht zum Erfolg, ist von einem schwerwiegenden Waffendefekt
auszugehen und das betroffene Gewehr der Waffeninstandsetzung zuzuführen.
4.2.9 Trageweisen, Bereitschaftshaltungen und Anschläge
4.2.9.1 Trageweisen
4038. Beim Gewehr G36 werden folgende Trageweisen angewandt:
1. am langen Arm (Hand am Magazinschacht oder Tragebügel, Abb. 111),
2. umgehängt (Rücken, Brust oder Schulter, Abb. 112) und
3. seitlich am Oberkörper (Abb. 113).
Die Trageweisen dienen außerhalb eines militärischen Auftrages vorrangig dem Verbringen des
Gewehres G36 von einem Ort zum anderen.
Die Trageweise am langen Arm ist zweckmäßig für kurze Bewegungen oder wenn die zweite Hand
schnell benötigt wird.
Umgehängt ermöglicht das beidhändige Arbeiten bzw. das Zurücklegen längerer Strecken. Dabei ist
besonderes Augenmerk auf das Mündungsbewusstsein zu richten.
29 vgl. Abschnitt 4.3.4.3
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Das Tragen seitlich am Oberkörper ermöglicht z. B. das Verrichten kurzer Handgriffe oder das Ab-
knien, ohne die Mündung auf dem Boden zu beschädigen bzw. verschmutzen.
Abb. 111: Trageweise am langen Arm
Abb. 112: Trageweise umgehängt
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Abb. 113: Trageweise seitlich am Oberkörper
4039. Die Trageweise der Waffe wählt der Soldat bzw. die Soldatin – sofern sie nicht befohlen ist – im Allgemeinen selbst. Andere Trageweisen können angewandt werden, insofern sie nicht gegen die grundlegenden Sicherheitsregeln verstoßen.
Die Schulterstütze kann zum Tragen angeklappt werden. Dadurch ist die Waffe um 25 cm kürzer. Das Schießen ist sowohl mit an- als auch mit ausgeklappter Schulterstütze möglich und ist abhängig von der jeweiligen Lage. Die Aussparungen in der Schulterstütze müssen frei bleiben (Hülsenauswurf).
Zum Anklappen
1. Riegel eindrücken, 2. Schulterstütze nach rechts an das Gehäuse anklappen und 3. an der Nase am Hülsenabweiser einrasten.
Zum Ausklappen Schulterstütze von der Nase am Hülsenabweiser wegziehen und ausklappen, bis der Riegel wieder einrastet.
4.2.9.2 Bereitschaftshaltungen
4040. Beim Gewehr werden folgende Bereitschaftshaltungen angewandt:
1. Patrouillenstellung, 2. Wartestellung, 3. Einsatzstellung und 4. Kontaktstellung.
Ziel der Bereitschaftshaltungen ist es, das Gewehr je nach Lage, Auftrag und Gelände sicher zu füh-ren und schnell zum Einsatz bringen zu können.
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4041. In der Patrouillenstellung ist die Waffe umgehängt vor dem Körper, die rechte Hand befindet
sich am Griffstück, das Rohr zeigt in ca. 45° vom Körper weg nach links, die linke Hand führt das Ge-
wehr am Handschutz oder kann andere Tätigkeiten ausführen (Abb. 114). Die Waffe ist „Klar zum
Gefecht“.
Die Patrouillenstellung ist die Grundbereitschaftshaltung und wird insbesondere bei längeren Bewe-
gungen (z. B. Patrouillen, im Anmarsch, in der Annäherung, auf Streife), auf Posten (z. B. Wache,
Check Point) angewandt, wenn die Waffe einsatzbereit gehalten werden muss.
Abb. 114: Patrouillenstellung Gewehr
4042. In der Wartestellung wird die Waffe mit dem Rohr nach links oben vor dem Körper geführt.
Dazu befindet sich die rechte Hand auf Höhe der Brust am Griffstück und die linke Hand führt das
Gewehr am Handschutz so, dass die Mündung ca. 45° nach links oben zeigt. Die Schulterstütze kann
dabei hinter oder vor dem rechten Arm liegen (Abb. 115).
Die Wartestellung wird angewendet, um mögliche Gegenüber nicht unbeabsichtigt zu bedrohen, aber
dennoch einsatzbereit zu sein und die eigene Entschlossenheit zu demonstrieren. Sie stellt die erste
Eskalationsstufe nach den Trageweisen dar.
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Abb. 115: Wartestellung Gewehr
4043. Die Einsatzstellung ist eine Variante der Patrouillenstellung. Die Waffe ist an den Körper
herangezogen und das Rohr in einem Radius von nicht mehr als einem halben Meter um die Füße
gegen den Boden gerichtet. Die Körperhaltung ist abhängig von der Lage (Abb. 116). Die Einsatzstel-
lung dient der Vermeidung von Gefahren für Kameraden in beengten Situationen (z. B. Räume) oder
zum Waffenschutz.
Abb. 116: Einsatzstellung Gewehr
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4044. Die Kontaktstellung30 dient der Verkürzung der Reaktionszeit, wenn z. B. unmittelbar mit
Feind gerechnet wird oder ein Kamerad zu sichern ist und wird unmittelbar vor dem Waffeneinsatz
eingenommen (Abb. 117).
Abb. 117: Kontaktstellung Gewehr
Das Gewehr ist mit der Schulterstütze eingezogen, „Klar zum Gefecht“, entsichert und das Rohr zeigt
ca. 45° nach unten. Der Grad der Absenkung der Waffe hängt von Lage, Auftrag und Entfernung zum
Ziel ab31. Ziel ist das Behalten des Überblicks und eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Die Körperhal-
tung entspricht dabei grundsätzlich dem Anschlag stehend freihändig.
4.2.9.3 Anschläge
4045. Mit dem Gewehr werden folgende Grundanschläge genutzt:
1. liegend aufgelegt und freihändig,
2. kniend aufgestützt, aufgelegt, freihändig und angestrichen sowie
3. stehend freihändig, aufgelegt und angestrichen.
30 Die Kontaktstellung ist dabei dem/einem Anschlag mit der Waffe gleichgestellt. 31 „Vor die Füße des Gegners“.
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In allen Anschlägen ist darauf zu achten, dass das Gewehr stabil aber nicht verkrampft gehalten wird,
der Handschutz nicht auf hartem Untergrund aufliegt und die Erhöhung der Visiereinrichtung über
dem Rohr so beachtet wird, das die Mündung stets frei von Hindernissen ist. Dabei führt und unter-
stützt die linke Hand mit der Handfläche das Gewehr grundsätzlich am Handschutz. Bei einer vor-
handenen Waffenauflage muss die linke Hand zwischen Handschutz und Auflage gebracht werden.
Wann immer möglich, sollte das Greifen am Magazin oder Magazinschacht vermieden werden, da
dies Störungen hervorrufen kann.
Darüber hinaus sind grundsätzlich folgende Referenzpunkte zu nutzen:
1. Mit der Schulterstütze muss immer der gleiche Ansatzpunkt in der Schulter/auf der Brust gefun-
den werden. Dabei ist der Ansatzpunkt so zu wählen, dass sich die Schulterstütze möglichst
senkrecht unter dem zielenden Auge befindet.
2. Die rechte Hand immer möglichst hoch am Griffstück greift.
3. Die linke Hand immer die gleiche Position am Handschutz, Magazinschacht32 oder Sturmgriff33
findet, dabei der linke Unterarm, wenn möglich, am Magazin anliegt und dabei das Gewehr seit-
lich stützt.
4. Der Kopf immer in der gleichen Position an der Schulterstütze zum Liegen kommt.
Diese vier Referenzpunkte dienen der Wiederholgenauigkeit des jeweiligen Anschlages durch die
Schützen und tragen somit zum sicheren Treffen bei.
Das Gewehr kann auch aus dem Anschlag kauernd/hockend und sitzend zum Einsatz gebracht wer-
den, insofern das aufgrund Auftrag, Lage, Gelände und Gegner notwendig ist.
4046. Der Anschlag liegend wird aufgelegt (Abb. 118) oder freihändig (Abb. 119) ausgeführt. Mit
Auflage besitzt er eine größere Stabilität.
Abb. 118: Anschlag liegend aufgelegt
32 Nur wenn es nicht anders möglich ist. 33 siehe Abschnitt 5.9, TDv 1005/058-15 IETD VS-NfD
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Abb. 119: Anschlag liegend freihändig
Der Schütze bzw. die Schützin liegt in möglichst gerader Linie zum Ziel. Er bzw. sie liegt dabei in sich
gerade, die Beine sind ausgestreckt und leicht gespreizt. Die Füße sollen mit der Innenseite am Bo-
den liegen. Das Gewehr wird mit der rechten Hand am Griffstück in die Schulter eingezogen und mit
der linken Hand am Handschutz, Magazinschacht oder Sturmgriff unterstützt (nur geführt, nicht ein-
gezogen). Der linke Arm befindet sich dabei möglichst senkrecht unter der Waffe und benutzt das
Magazin als Referenzpunkt (Anlegen des Magazins am Unterarm). Beide Ellenbogen werden fest auf
den Boden gestützt.
Zum Einnehmen des liegenden Anschlages kniet der Schütze bzw. die Schützin zunächst ab, indem
er bzw. sie das linke Bein nach vorn setzt. Danach lässt er bzw. sie sich mit Unterstützung der linken
Hand nach vorn auf den Boden nieder und streckt dabei beide Beine aus und die linke Hand nimmt
ihre Position am Handschutz, Magazinschacht oder Sturmgriff ein. Dabei wird das Gewehr unter Ein-
haltung der vier grundlegenden Sicherheitsregeln mit der rechten Hand am Griffstück gehalten und
verlässt die Schulter nicht. Ist es dem Schützen oder der Schützin nicht möglich die Waffe mit der
rechten Hand und in der Schulter zu behalten, übergibt er bzw. sie diese in die linke Hand und geht
nach dem Hinlegen mit der rechten Hand zurück an das Griffstück.
Zum Verlassen des Anschlages wird umgekehrt vorgegangen.
Das Einnehmen des Anschlages liegend ist in den Abb. 120 bis Abb. 123 dargestellt.
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Abb. 120: Linkes Bein nach vorn Abb. 121: Abknien
Abb. 122: Linke Hand stützt ab Abb. 123: Vollständiger Anschlag
4047. Der Anschlag kniend wird aufgestützt (Abb. 124), aufgelegt (Abb. 125), freihändig (Abb. 126)
und angestrichen (Abb. 127) ausgeführt.
Beim Anschlag aufgestützt setzt sich der Schütze bzw. die Schützin auf dem rechten Fuß ab und der
Ellenbogen des linken Armes wird vor oder hinter dem linken Knie so aufgestützt, dass er bzw. sie
nicht direkt auf dem Knie (Knochen auf Knochen) abgestützt wird.
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Abb. 124: Anschlag kniend aufgestützt Abb. 125: Anschlag kniend aufgelegt
Abb. 126: Anschlag kniend freihändig Abb. 127: Anschlag kniend angestrichen
Der Anschlag kniend wird eingenommen, indem das linke Bein nach vorne gesetzt wird und das
rechte Bein um ca. eine Fußbreite überkreuzt wird. Dabei kniet der Schütze oder sie Schützin so ab,
dass das rechte Bein nach rechts zeigt. Der Schütze bzw. die Schützin hat mit dem linken Fuß, dem
rechten Knie und dem rechten Fuß drei Auflagepunkte am Boden, welche ein Dreieck bilden. Das
Gewehr verlässt mit der Schulterstütze die Schulter nicht, wird von der rechten Hand gehalten, das
Gefechtsfeld weiter beobachtet und die vier grundlegenden Sicherheitsregeln eingehalten.
Das Einnehmen und Verlassen des Anschlages kniend ist in Abb. 128 dargestellt.
4048. Der Anschlag kniend freihändig stellt eine Variante z. B. mit voller Schutz- und Trageausstat-
tung dar und dient ebenfalls dazu, um Deckungen herum wirken und deren verschiedene Höhen
besser nutzen zu können. Dabei nimmt der Oberkörper die gleiche Stellung wie beim Anschlag ste-
hend freihändig (siehe Nr. 4049) ein.
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Abb. 128: Einnehmen Anschlag kniend
4049. Der Anschlag stehend wird freihändig (Abb. 129) aufgelegt (Abb. 130) und angestrichen
(Abb. 131) eingenommen.
Abb. 129: Anschlag stehend freihändig
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Abb. 130: Anschlag stehend aufgelegt Abb. 131: Anschlag stehend angestrichen
Dem Einnehmen des Anschlages stehend freihändig kommt in der Ausbildung besondere Bedeutung
zu, da mit diesem Anschlag die schnellste Reaktion auf eine Bedrohung möglich ist.
Der Anschlag wird in folgenden Schritten eingenommen (Abb. 132):
1. Gewehr aus der Ausgangsstellung (z. B. Patrouillenstellung oder Einsatzstellung) körpernah in
die Kontaktstellung bringen (dabei Schulterstütze fest ansetzen und Waffe entsichern, Ober-
körper nach vorn neigen, Bauchmuskeln anspannen) und
2. Waffe gerade nach oben ins Ziel führen (linke Hand führt am Handschutz, rechte Hand zieht die
Waffe ein und die Waffe wird von unten nach oben vor das zielende Auge geführt, dabei gelangt
die Visiereinrichtung zwischen Auge und Ziel; der Körper bewegt sich nicht mehr).
Ist die Ausgangstellung die Kontaktstellung, entfällt Schritt 1.
Beim Anschlag stehend freihändig steht der Schütze oder die Schützin frontal, in leichter Schrittstel-
lung (linker Fuß) zum Ziel, das Gewicht auf beide Beine verteilt, diese nicht durchgedrückt und mit
dem Oberkörper leicht nach vorn gebeugt. Zur Schussabgabe setzt er bzw. sie die Waffe mit der
Schulterstütze in der Schulter ein, zieht die Waffe mit der rechten Hand am Griffstück ein und führt
(nicht Einziehen) die Waffe mit der linken Hand am Handschutz, am Magazinschacht oder am Sturm-
griff. Beide Ellenbogen sind nach unten gerichtet und die Bauchmuskeln zum Abfangen des Rücksto-
ßes angespannt.
Erfordert es die Lage und muss der Schütze bzw. die Schützin ein Ziel auf weite Entfernung bekämp-
fen, kann er den Anschlag stehend freihändig so abwandeln, dass ein Auffassen des Zieles durch das
Zielfernrohr/Reflexvisier erleichtert/ermöglicht wird (Abb. 133).
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Abb. 132: Einnehmen Anschlag stehend
Abb. 133: Anschlag stehend freihändig auf große Entfernung
Möglichkeiten zur Auflage (Abb. 134) und zum Anstreichen (Abb. 135 und Abb. 136) stabilisieren den
Anschlag stehend. Dabei ist darauf zu achten, dass die Waffe möglichst keine Prellschläge von der
Auflage oder Deckung bekommt.
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Zum Anschlag stehend aufgelegt im Kampfstand oder hinter einer Deckung tritt der Schütze oder die
Schützin in Zielrichtung so nahe an die Deckung heran, dass er bzw. sie sich mit der linken Körper-
seite eng anlehnen kann (Abb. 134). Für die Füße schafft er bzw. sie sich einen festen Stand. Die
Waffe, Rohrmündung in Zielrichtung, liegt mit dem Handschutz auf der Gewehrauflage. Beide Arme
stützen sich mit den Ellenbogen bequem auf. Die rechte Hand umfasst das Griffstück und zieht das
Gewehr kräftig in die Schulter ein. Die linke Hand unterstützt das Gewehr am Handschutz wie im lie-
gend aufgelegten Anschlag (siehe Nr. 4046).
Abb. 134: Anschlag stehend im Kampfstand
Der Anschlag stehend angestrichen wird dann angewendet wenn keine Waffenauflage zur Verfügung
steht, aber die entsprechende Höhe aufgrund von Geländegegebenheiten benötigt wird. Zugleich
bietet die Anlage (Baum, Hausecke, Mauerrest, Kraftfahrzeug usw.) Deckung für den Schützen34oder
der Schützin. Beim angestrichenen Anschlag hat der Schütze oder die Schützin zwei Möglichkeiten:
1. Waffe liegt auf dem Daumen der linken Hand (Abb. 135) oder
2. Waffe liegt auf der linken Hand (Abb. 136).
Bei beiden Möglichkeiten ist Folgendes zu beachten:
• leichter Druck gegen die Anlage stabilisiert zusätzlich den Anschlag und
• die Anschlaghöhe wird durch die Führungshand und nicht mit dem Körper reguliert.
34 Insbesondere auf weitere Entfernungen.
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Abb. 135: Waffe auf dem linken Daumen Abb. 136: Waffe auf der linken Hand
Die Herausforderung bei der Einnahme des Anschlages stehend angestrichen besteht darin, die Waf-
fenseite bei Bedarf wechseln zu müssen, um bei der Nutzung der Deckung so wenig wie möglich vom
eigenen Körper zu exponieren.
4050. Macht es die Lage notwendig, kann auch der Anschlag kauernd/hockend eingenommen
werden. Er kann besonders schnell eingenommen und wieder verlassen werden, das auch mit
schwerer Ausrüstung und eignet sich für „schlechte“ Deckungen beispielsweise in urbanem Umfeld.
Der Anschlag wird eingenommen, indem sich der Schütze oder die Schützin mit der linken Seite in
die Bedrohungsrichtung/zum Ziel eindreht, in die Hocke geht und dabei beide Knie gleichmäßig an-
winkelt sowie die Füße flach am Boden stehen lässt. Die Waffe wird mit der rechten Hand in die
Schulter eingezogen und mit der linken Hand geführt. Die Ellenbogen/Oberarme finden ihr Widerlager
zwischen und vor den Knien. Der Oberkörper ist leicht nach vorn geneigt (Abb. 137).
Abb. 137: Anschlag kauernd/hockend
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4051. Die Lage und unebenes Gelände können den Schützen auch dazu zwingen, den Anschlag
sitzend einnehmen zu müssen.
Der Anschlag wird eingenommen, indem sich der Schütze mit der linken Seite in die Bedrohungsrich-
tung/zum Ziel eindreht, das linke Bein vor das rechte Bein kreuzt und sich dann absetzt. Das Abset-
zen kann er mit der linken Hand stützen. Unter Beibehaltung der Überkreuzung der Beine stützen
sich beide Arme von innen an den Knien ab, die Waffe wird mit der rechten Hand in die Schulter ein-
gezogen und mit der linken Hand geführt (Abb. 138).
Abb. 138: Einnehmen Anschlag sitzend
Der Anschlag sitzend ist beinahe so stabil, wie der Anschlag liegend freihändig. Manchmal müssen
die Beine auf Grund des Geländes oder eines schweren mitgeführten Gepäckes auch geöffnet
werden (Abb. 139).
Abb. 139: Anschlag sitzend, Beine geöffnet
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4052. Das Einnehmen der Grundanschläge ist auch aus verschiedenen Ausgangsstellungen (z. B.
Trageweise am langen Arm) zu trainieren. Dabei gilt es, die Waffe schnellstmöglich in eine stabile
Schussposition zu bringen und treffsicher zu schießen. Hierzu wird das Gewehr geradlinig vor dem
Körper mit der Schulterstütze an die Brust geführt und anschließend der Anschlag eingenommen.
Abb. 140 bis Abb. 142 zeigen verschiedene Beispiele.
Abb. 140: Einnehmen des Anschlags stehend aus der Trageweise am langen Arm (Hand am Magazinschacht)
Abb. 141: Einnehmen des Anschlages aus der Trageweise am langen Arm (Hand am Tragebügel)
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Abb. 142: Einnehmen des Anschlages aus einer möglichen Trageerleichterung
4053. Die von allen Schützen in der Ausbildung zu erlernenden Grundanschläge müssen im Ein-satz in Gefechtsanschläge abgewandelt werden. Diese Anschläge sind erst nach einer umfassenden
Grundlagenausbildung zu vermitteln. Im Rahmen der Ausbildung ist zwingend auf die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen zu achten. Die Abb. 143 und Abb. 144 zeigen je nach Lage, Gelände
und Ausrüstung der Soldaten bzw. Soldatinnen mögliche Gefechtsanschläge. Bei den Gefechtsan-
schlägen ist Folgendes zu beachten:
• wann immer möglich, Deckung nutzen (allerdings geht Wirkung vor Deckung),
• Erhöhung der Visierlinie gegenüber dem Rohr,
• Waffe nach Möglichkeit so auflegen, dass sie keine Prellschläge erhält,
• Verkantungen sind bei geringen Schussentfernungen (bis 50 m) zu vernachlässigen,
• wird keine Schießbrille getragen, ist beim Schießen, vor allem beim Schießen im bewachsenen,
bebauten Gelände und aus Zweimannstellungen auf entsprechenden Sicherheitsabstand rechts
vom Gewehrschützen oder Gewehrschützin zu achten (frei von Hindernissen bis 1 m neben der
Hülsenauswurföffnung im Bereich von 0 bis 90 Grad bzw. 2 m von Schütze zu Schütze).
4054. Werden mit dem Gewehr die Anschläge gewechselt, z. B. vom stehenden Anschlag in den
knienden Anschlag und in den liegenden Anschlag, kann das Gewehr entsichert bleiben, insofern sich
das Gewehr dabei weiterhin mit der Schulterstütze in der Schulter befindet und mit der rechten Hand
am Griffstück geführt wird. Damit ist die Waffe unter Kontrolle.
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Abb. 143: Gefechtsanschlag kniend aufgelegt abgewandelt
Abb. 144: Gefechtsanschlag kniend („falsches Knie“)
4.2.10 Schießen bei eingeschränkter Sicht
4055. Der Einsatz des Gewehres ist auch bei eingeschränkter Sicht möglich. Die Grundsätze der
Schießtechnik am Tag gelten auch bei eingeschränkter Sicht.
Wird das Gewehr unter Nutzung von Beleuchtung eingesetzt, kommt entweder die Beleuchtung der
Ziele durch:
• Eigenbeleuchtung z. B. mit dem Laserlichtmodul (LLM) oder
• Fremdbeleuchtung z. B. durch einen Truppkamerad mit Taschenlampe
zum Einsatz.
Die Schützen müssen lernen, die Ziele, von denen durch diese geworfenen Schatten, zu unter-
scheiden und mit möglichst kurzen Beleuchtungszeiten zurechtzukommen.
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4056. Die Nutzung des Laserzielmarkierers bietet die Möglichkeit, das Gewehr bei eingeschränkter
Sicht auch gegen auf kurze Entfernungen überraschend auftretenden Feind erfolgreich zu einsetzen.
Dazu sind folgende Kombinationen möglich:
• Laserzielmarkierer im visuellen Bereich oder
• Laserzielmarkierer im Infrarotbereich in Verbindung mit Nachtsehbrille.
In unübersichtlichen Situationen kann der Einsatz des Laserzielmarkierers Vorteile gegenüber dem
Einsatz des Reflexvisiers bieten. Dieser Vorteil muss mit dem erhöhten Risiko der Aufklärung durch
gegnerische Kräfte abgewogen werden.
4057. Der Einsatz der Nachtsichtbrille in Kombination mit dem RSA-S sowie der Einsatz ohne
künstliche Beleuchtung mit dem Reflexvisier sind ebenfalls möglich. Somit können Ziele bis auf
mittlere Entfernungen erfolgreich bekämpft werden.
Bei Nutzung des RSA-S muss dieses so eingestellt sein, dass die Ziele nicht überblendet werden.
Der Einsatz der Nachtsichtbrille mit dem RSA-S bedarf einer intensiven Ausbildung in Bezug auf die
Abstimmung der persönlichen Ausrüstung mit der Zusatzausstattung (Nachtsichtbrille – Schutzbrille –
RSA-S – Helm).
Die Einschränkungen der Möglichkeiten mit der Nachtsichtbrille zum räumlichen Sehen müssen in der
Aufgabenverteilung des Trupps berücksichtigt werden.
4058. Die Nutzung des Nachtsichtaufsatzes (NSA) und Wärmebildgerätes (WBG) bietet die beste
Möglichkeit zur Beobachtung. Das Gewehr kann bei Einsatz des Wärmebildgerätes bis zu seiner
Kampfentfernung eingesetzt werden. Kommt der NSA zum Einsatz, ist die mögliche Kampfentfernung
stark von den Witterungsverhältnissen abhängig. Ein Einsatz bis 200 m ist dennoch meist möglich.
Auch beim Einsatz von NSA und Wärmebildgerät kommt die gleiche Schießtechnik wie bei uneinge-
schränkter Sicht zum Einsatz. Ein schnelles Zielauffassen auf kurze Entfernungen ist bei Einsatz NSA
und Wärmebildgerät nicht möglich.
4059. Der Ablauf der Zielbekämpfung wird beim Einsatz von Beleuchtung und/oder des Laserziel-
markierers modifiziert35.
35 siehe A2-222/0-0-4751, Abschnitt 5.5 (Nr. 5029)
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4.2.11 Ausbildungsprogramm
4060. Das Ausbildungsprogramm in der Grundlagenausbildung umfasst die Vermittlung der techni-
schen Beschreibung gemäß Abschnitt 2 sowie die in den Abschnitten 4.1 bis 4.2.9 dargestellten und
beschriebenen Inhalte (Tabelle 1). Darüber hinaus ist die simulatorgestützte Ausbildung am AGSHP
(Tabelle 2) zu absolvieren. Die Ausbildungsthemen sind, wann immer möglich, begleitend zu ver-
tiefen.
Themen (Ausbildungsform):
Die vier grundlegenden Sicherheitsregeln und Sicherheitsbestimmungen (U)
Schießordnung, Schießlehre und 5 Elemente der Schießtechnik (U)
Technische Daten, Baugruppen und -teile, Zusammenwirken der Teile (U)
Zerlegen/Zusammensetzen der Waffe, Anpassung der Ausrüstung/Waffe – z. B. Trageriemenein-stellung, Magazintaschen, Hüftgurt, Helm, Weste (PD)
Grundhandhabungen – Laden, Entladen, PSK (PD, Ausbildung mit Exerzierpatronen)
Bereitschaftshaltungen – Patrouillenstellung, Wartestellung, Einsatzstellung, Kontaktstellung (PD)
Grundanschläge – liegend, kniend, stehend (PD)
Ablauf des Schießens in 7 Sequenzen (PD)
Ladetätigkeiten im Einsatz – Magazinwechsel, Nachladen (PD)
Störungsbeseitigungen – sofortige und erweiterte Reaktion (PD)
Trockentraining/Training – Wiederholung und Übung aller praktischen Anteile (PD)
Tabelle 1: Ausbildungsprogramm Gewehr Grundlagen
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Übungsbezeichnung Beschreibung/Inhalt Bemerkungen Anschießen G36 Anschießen nach jedem Neuanschluss G36 G36-S-1 Munition manuell eingeben
5 Elemente der Schießtechnik SP – Trefferbild, geringe Streu-ung
Teilübung a: Zielfernrohr, • liegend aufgelegt • Erstausbildung „Abzugstechnik“ EF
Zielfernrohr • Kennen der Treffpunktlage „tief“ auf
25 m • Schwerpunkt: Abzugstechnik • Atemtechnik • 5 EF – Zielwechsel
Teilübung b: Reflexvisier, • 30 Patronen: • liegend aufgelegt • Erstausbildung „Abzugstechnik“ EF
mit Reflexvisier • sonst wie a)
G-GL-1 Gemäß Übungsbeschreibung • Anschießen unter Anleitung36 G36-S-3B Munition manuell eingeben
EF 250 m mit Zielfernrohr • liegend aufgelegt • EF auf Klappfallscheibe • bei Nichtwirkung – erkennen Treff-
punkt • erneute Bekämpfung nach „Halte-
punktverlagerung“ • 1 EF • bei Bedarf – 1 EF
(verbesserter Haltepunkt) G36-S-4 Munition manuell eingeben Einstellung Tag
EF 100 m mit Reflexvisier • liegend aufgelegt • EF auf Klappfallscheibe • bei Nichtwirkung – erkennen Treff-
punkt • erneute Bekämpfung nach „Halte-
punktverlagerung“ • 1 EF • bei Bedarf – 1 EF (verbesserter
Haltepunkt) G-GL-2 gemäß Übungsbeschreibung G36-S-4 Schießen mit Fremdbeleuchtung
Tabelle 2: Ausbildungsprogramm Gewehr Grundlagen AGSHP
36 Anschussbedingungen gemäß Abschnitt 5.2.
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4.2.12 Schießübungen
4061. G-GL-1/Überprüfen der 5 Elemente der Schießtechnik, Anschießen unter Anleitung/ Ausbildungsprogramm gemäß Abschnitt 4.2.11 abgeschlossen Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
100 m
a 100 100 - Nr. 2 3 x 3 EF
ZF ohne 3 Treffer 12 cm 9
b 100 100 - Nr. 2 3 x 3 EF
HKV ohne 3 Treffer 15 cm 9
25 m
c 25 25 25 Nr. 2 klein 3 x 3 EF
ZF ohne 3 Treffer 3 cm 9
d 25 25 25 Nr. 2 klein 3 x 3 EF
HKV ohne 3 Treffer 4 cm 9
Munition: je 18
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 0; D = 0
Anschlag: liegend aufgelegt
Bereitschaftshaltung: ohne
Anzeigeart: nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5 „Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr“.
Übungsbeschreibung: a) Die Schützen laden ihre Waffen auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ fertig. Danach werden auf Kommando des Ausbilders bzw.
der Ausbilderin 3 x 1 EF mit dem Haltepunkt Zielmitte mit der Visiermarke 200 m des Zielfernrohres geschossen. Danach wird die Ab-lage in der Seite ermittelt und das ZF entsprechend korrigiert. Im Anschluss werden erneut 3 x 1 EF auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin geschossen, die Ablage in der Höhe ermittelt und das ZF korrigiert. Abschließend wird auf Kommando des Aus-bilders bzw. der Ausbilderin erneut 3 x 1 EF als Überprüfung geschossen. Danach werden die Waffen selbstständig gesichert und auf Befehl des Ausbilders oder der Ausbilderin die Trefferaufnahme durchgeführt.
b) wie a) aber mit dem Reflexvisier. c) wie a) aber auf 25 m. d) wie c) aber mit dem Reflexvisier. Die Schützen entladen ihre Waffen auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin.
Ausbildungshinweis: Vor Beginn der Übung verstellt der Ausbilder oder die Ausbilderin beide Visiereinrichtungen um ¼ Umdrehung in der Seite und/oder Höhe (entspricht 3,5 cm auf 25 m und 14 cm auf 100 m).
Die Übung wird entweder auf 100 m (dann vorzugsweise mit einer Automatischen Trefferanzeige (AuTa) – Anlage) oder auf 25 m ge-schossen. Das Schießen auf 25 m besitzt den Vorteil, dass Witterungs- und Geländeeinflüsse ausgeschlossen werden, die Übung so auch auf einem D-Stand oder im Einsatzland einfach zu schießen ist und der Zeitaufwand stark minimiert wird.
Die Übung kann auch auf dem Stand Typ C geschossen werden.
Sie dient der Überprüfung der fünf Elemente der Schießtechnik sowie der Ausbildung bzw. die Ausbilderin im Anschießen der Waffen unter Anleitung.
Die Teilübungen zum Überprüfen der fünf Elemente der Schießtechnik werden so oft wiederholt, bis die Bedingungen erfüllt wurden.
Die Soldaten bzw. Soldatinnen sollten beim Anschießen Ihrer Visiereinrichtungen immer im 2er-Trupp (Schütze und Beobachter) arbeiten. Der Beobachter bzw. die Beobachterin ist mit einem Doppelfernrohr auszustatten.
Der Ablauf des Anschießens und die Anschussbedingungen sind in Anlage 5.2 Anschießen der Waffen festgelegt.
Stand: September 2017
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4062. G-GL-2/EF in unterschiedlichen Anschlägen und Zielentfernungen/G-GL-1 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 100 100 - Nr. 8 3 x EF ZF
3 x EF HKV ohne 5 Treffer 6
b 150 150 - Nr. 8 3 x EF ZF
3 x EF HKV ohne 5 Treffer 6
c 150 150 - Nr. 8 3 x EF ZF
3 x EF HKV ohne 4 Treffer 6
d 200 200 - Nr. 8 3 x EF ZF ohne 2 Treffer 3
e 200 200 - Nr. 8 3 x EF ZF ohne 2 Treffer 3
f 250 250 - Nr. 8 3 x EF ZF ohne 2 Treffer 3
Munition: 27
Anzahl der Schützen: A = 6
Stellung der Scheiben: A = 1; 2; 3; 4; 5; 6
Anschlag: a) liegend aufgelegt, b) liegend aufgelegt, c) kniend aufgestützt, d) liegend aufgelegt, e) liegend freihändig, f) liegend aufgelegt
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: automatisch
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9 A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden ihre Waffen auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ nehmen die Schützen den Anschlag liegend aufgelegt ein und bekämpfen das ihnen zuge-wiesene Ziel mit 3 Schuss Einzelfeuer mit dem Zielfernrohr. Danach wird die Waffe gesichert und im Anschlag verblieben. Auf das nächste Kommando „Feuer“ bekämpfen sie ihr Ziel erneut mit 3 Schuss Einzelfeuer, allerdings mit dem Reflexvisier, sichern die Waf-fen und bleiben im Anschlag.
b) bis f) Gleicher Ablauf wie a) in dem jeweils befohlenem Anschlag. Die Teilübungen d) bis f) nur mit dem Zielfernrohr.
Die Einnahme der Patrouillenstellung wird jeweils vom Ausbilder oder Ausbilderin befohlen.
Nach Abschluss der Teilübung f) werden die Waffen auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin im Stehen entladen. Ausbildungshinweis:
Die Übung kann sowohl durchgehend, als auch jede Teilübung für sich geschossen werden. Wird eine Teilübung nicht erfüllt, so ist diese zu wiederholen.
Die Teilübungen müssen in der Reihenfolge a) bis f) absolviert werden.
Stellungswechsel nach den Teilübungen a), c) und e).
Für die Teilübungen im Anschlag liegend aufgelegt sollte der Rucksack der Schützen bzw. ein Sandsack als Gewehrauflage benutzt werden.
Stand: September 2017
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Seite 91
4063. G-GL-3/Schießen mit Gefechtsfeldbeleuchtung (Nachtschießen)/G-GL-2 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 100
150 - Nr. 7 EF ohne 4 Treffer, davon mindes-
tens 2 pro Entfernung
3
b 150
150 - Nr. 8 EF ohne 3
Munition: 6
Anzahl der Schützen: A = 6
Stellung der Scheiben: Nr. 7: 1; 2; 3; 4; 5; 6; Nr. 8: 13; 14; 15; 16; 17; 18
Anschlag: liegend aufgelegt
Bereitschaftshaltung: ohne
Anzeigeart: automatisch
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden ihre Waffen auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig den Anschlag liegend aufgelegt ein. Auf das Kommando „Feuer“ bekämpfen sie das ihnen zugewiesene Ziel mit 3 Schuss Einzelfeuer mit dem Zielfernrohr. Danach wird die Waffe gesichert und im Anschlag verblieben.
b) wie a).
Auf Kommando des Ausbilders werden die Waffen entladen.
Ausbildungshinweis:
Vor Einschalten der Gefechtsfeldbeleuchtung sind alle Scheiben aufzuklappen. Danach ist die Gefechtsfeldbeleuchtung zweimal für 10 Sekunden einzuschalten. Getroffene Scheiben sind in der Dunkelphase wieder aufzuklappen. Die Dunkelphase soll mindestens 10 Sekunden betragen.
Die Soldaten bzw. Soldatinnen können ihre Waffen zunächst mit dem Reflexvisier auf die Ziele grob ausrichten und diese dann nach dem Wechsel auf das Zielfernrohr bekämpfen. Das kann verhindern, dass mit dem eingeschränkten Blickfeld des Zielfernrohres zu-nächst dunkle Bereiche des „Gefechtsfeldes“ angerichtet werden und so der Bekämpfungsvorgang wesentlich länger dauert.
Auf A-Ständen mit modifiziertem Zielgelände ist die zweite Scheibe erst aufzuklappen, nachdem die erste Scheibe bekämpft wurde.
Wenn auf dem Schießstand Typ A mit der gemäß baufachlichen Richtlinien eingebauten Beleuchtungsanlage die Scheiben in der Stel-lung 1; 2; 3; 4 nicht ausreichend ausgeleuchtet werden können, ist stattdessen auf Scheibenstellung 5; 6; 7; 8 zu schießen.
Stand: September 2017
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A2-222/0-0-4741 Ausbildungs- und Schießprogramm
Seite 92
4064. G-GL-4/Erlernen Schießtechnik Schnelles Einzelfeuer unter Vertiefung der 5 Elemente der Schießtechnik/G-GL-2 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 25 37,5 25 Nr. 4 5 EF ohne 5 Treffer 7cm Kreis 5
b 25 37,5 25 Nr. 4 5 x (1 EF + 5 x SEF)
ohne 20 Treffer 7 cm Kreis
30
Munition: 35
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: liegend aufgelegt
Bereitschaftshaltung: ohne
Anzeigeart: nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden ihre Waffen auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ fertig und gehen in den Anschlag liegend aufgelegt. Danach werden auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin, von links beginnend, 5 Ziele der oberen Zielreihe mit je 1 x 1 EF mit dem Haltepunkt Zieloberkante des 7 cm Kreises mit der Visiermarke 200 m des Zielfernrohres bekämpft.
b) Die Schützen bekämpfen auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin, von links beginnend, 5 Ziele der mittleren Zielreihe je 1 x 1 EF + 5 x SEF mit dem Haltepunkt Zieloberkante des 7 cm Kreises mit der Visiermarke 200 m des Zielfernrohres bekämpft.
Nach Abschluss der Schießübung werden die Waffen auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis:
Das Schießen auf 25 m besitzt den Vorteil, dass Witterungs- und Geländeeinflüsse praktisch ausgeschlossen werden, die Übung so auch auf einem D-Stand oder im Einsatzland einfach zu schießen ist und der Zeitaufwand stark minimiert wird.
Auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin bekämpft er bzw. sie ausgewählte Ziele der oberen, mittleren und unteren Zielreihe.
Die Übung kann auch auf dem Stand Typ C geschossen werden.
In Abhängigkeit der baulichen Konfiguration der A-Stände kann sich die Scheibenstellung auch bei 0m befinden. Die Stellung der Schüt-zen oder die Schützin ist entsprechend der Zielentfernung dann ebenfalls anzupassen.
Die Übung dient der Vertiefung der fünf Elemente der Schießtechnik unter gleichzeitigem Erlernen der Schießtechnik des Schnellen Einzelfeuers gegen Ziele auf mittlere und weite Entfernung.
Der Zielwechsel erfolgt auf dem neuen Ziel jeweils mit einer erneuten Druckpunktnahme und unter besonderer Berücksichtigung der 5 Elemente der Schießtechnik. Schwerpunkte sind die Anwendung der Atemtechnik und die Abzugskontrolle.
Beim Schießen von schnellem Einzelfeuer wird eine klar berechenbare Streuung genutzt, um die Trefferwahrscheinlichkeit bei einer zunächst nicht erfolgreichen Bekämpfung zu erhöhen. Dabei werden 5 Schüsse in rascher Folge von 1-2 Schüssen pro Sekunde abge-geben. Der erste Schuss der Fünferreihe wird genau gezielt abgegeben, dem 4 weitere schnell abgegebene Schüsse mit dem gleichen Haltepunkt folgen.
Diese Schießtechnik lässt sich nur erfolgreich umsetzen, wenn der Schütze oder die Schützin die 5 Elemente der Schießtechnik verin-nerlich hat und diese richtig umsetzt. Sie ist somit auch ein sehr gutes Mittel, um auf die Fähigkeiten bei der Anwendung des erfolgrei-chen Einzelfeuers schließen zu können.
Das Trefferbild beim Schnellen Einzelfeuer muss eine klar erkennbare und deutliche Streuung innerhalb des 7 cm Kreises aufweisen.
Schießt der Schütze bzw. die Schützin zu schnell, ist die Streuung zu groß und die Treffer verlassen den 7 cm Kreis. Schießt der Schüt-ze oder die Schützin zu langsam, fällt er bzw. sie immer wieder in seinen natürlichen Zielpunkt zurück und die Streuung ist zu gering – diese ist dann vergleichbar dem Trefferbild der G-GL-1 auf 25 m.
Weitere Soldaten und Soldatinnen der Ausbildungsgruppe können als Beobachter oder Beobachterin eingesetzt werden und sind dafür ist mit einem Doppelfernrohr auszustatten. Somit ist es zweckmäßig die Übung in 2er Trupps durchzuführen.
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 93
4065. G-GL-5/Reaktion bei Nichtwirkung auf mittlere Entfernungen/G-GL-4 erfüllt Teilübung Zielent-
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Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 150 150 - Nr. 9 3 x 1 x EF ohne 2 Treffer 3
b 150 150 - Nr. 9 2 x (1 x EF + 5 x SEF)
ohne 2 Treffer 2 (max. 12)
c 200 200 - Nr. 9 3 x 1 x EF ohne 2 Treffer 3
d 200 200 - Nr. 9 2 x (1 x EF + 5 x SEF)
ohne 2 Treffer 2 (max. 12)
e 250 250 - Nr. 9 3 x 1 x EF ohne 2 Treffer 3
f 250 250 - Nr. 9 2 x (1 x EF + 5 x SEF)
ohne 2 Treffer 2 (max. 12)
Munition: 15 (max. 45)
Anzahl der Schützen: A = 6
Stellung der Scheiben: A = 1; 2; 3; 4; 5; 6
Anschlag: liegend aufgelegt
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden ihre Waffen auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ nehmen die Schützen den Anschlag liegend aufgelegt ein und bekämpfen dass ihnen zu-gewiesene Ziel mit 1 Schuss Einzelfeuer mit dem Zielfernrohr und dem Haltepunkt „Ziel aufsitzen lassen“. Auf Kommando des Aus-bilders oder der Ausbilderin wird dieser Ablauf zweimal wiederholt. Danach wird die Waffe gesichert und im Anschlag verblieben.
b) Auf das Kommando „Feuer“ bekämpfen die Schützen das ihnen zugewiesene Ziel mit 1 Schuss Einzelfeuer mit dem Zielfernrohr und dem Haltepunkt „Ziel aufsitzen lassen“. Sollte das Ziel nicht erfolgreich bekämpft worden sein, bekämpfen sie das Ziel erneut selbst-ständig mit 5 x SEF. Auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin wird dieser Ablauf wiederholt. Danach wird die Waffe gesi-chert und im Anschlag verblieben.
c) Auf das Kommando „Feuer“ nehmen die Schützen den Anschlag liegend aufgelegt ein und bekämpfen dass ihnen zugewiesene Ziel mit 1 Schuss Einzelfeuer mit dem Zielfernrohr mit dem Haltepunkt „Zielmitte – Ins Ziel gehen“. Auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin wird dieser Ablauf zweimal wiederholt. Danach wird die Waffe gesichert und im Anschlag verblieben.
d) Auf das Kommando „Feuer“ bekämpfen die Schützen das ihnen zugewiesene Ziel mit 1 Schuss Einzelfeuer mit dem Zielfernrohr Haltepunkt „Zielmitte – Ins Ziel gehen“. Sollte das Ziel nicht erfolgreich bekämpft worden sein, bekämpfen sie das Ziel erneut selbst-ständig mit 5 x SEF. Auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin „Schwacher Seitenwind, rechts/links. Feuer“ wird dieser Ablauf unter Nutzung des entsprechenden Haltepunktes in der Seite wiederholt. Danach wird die Waffe gesichert und im Anschlag verblieben.
e) und f) Gleicher Ablauf wie c) bis d), jedoch Haltepunkt „Ziel verschwinden lassen“.
Die Einnahme der Patrouillenstellung wird jeweils vom Ausbilder oder der Ausbilderin befohlen.
Nach Abschluss der Teilübung f) werden die Waffen auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin im Stehen entladen.
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Ausbildungshinweis:
Die Übung kann sowohl durchgehend, als auch jede Teilübung für sich geschossen werden. Wird eine Teilübung nicht erfüllt, so ist diese zu wiederholen.
Die Teilübungen müssen in der Reihenfolge a) bis f) absolviert werden.
Stellungswechsel nach den Teilübungen b) und d).
Die Schützen erlernen die Anwendung des richtigen Haltepunktes auf die unterschiedlichen Entfernungen. Zusätzlich werden die Verfahren bei außenballistischen Einflüssen (hier Witterung/Wind) wiederholt.
Durch das Kommando „Seitenwind links/rechts“ verlegt der Soldat seinen Haltepunkt bei schwachem Seitenwind an die Zielkante in die jeweilige Windrichtung und bei starkem Seitenwind eine Zielbreite in die jeweilige Windrichtung um die Winddrift zu kompensieren. Hier-durch wird der Soldat vor der Schussabgabe in einen berechenbaren Grenzbereich gebracht, indem er mögliche Fehler bei der Umset-zung der 5 Elemente der Schießtechnik mit der Feuerart Schnelles Einzelfeuer zu kompensieren lernt.
In der Anfängerausbildung ist ausschließlich das Kommando „Schwacher Seitenwind links/rechts“ zu nutzen. In der Fortgeschrittenen-ausbildung/bei Wiederholungen kann durch den Ausbilder oder die Ausbilderin auch das Kommando „Starker Seitenwind“ genutzt werden.
Weitere Soldaten und Soldatinnen der Ausbildungsgruppe können als Beobachter oder Beobachterin eingesetzt werden und sind dafür ist mit einem Doppelfernrohr auszustatten. Somit ist es zweckmäßig die Übung in 2er Trupps durchzuführen.
4.3 Nahbereichsschießen
4.3.1 Grundsätze
4066. Ziel der Ausbildung am Gewehr im Modul Nahbereichsschießen ist das sichere und schnelle
Ausschalten von Bedrohungen auf Entfernungen unter 30 m.
Im Modul Nahbereichsschießen Gewehr sind das dazu notwendige Ausbildungsprogramm und die
Schießübungen enthalten.
4.3.2 Teil I
4067. Das Modul Nahbereichsschießen Teil I umfasst die Grundlagen zum Einsatz des Gewehres
im Nahbereich unter Anwendung der in der Grundlagenausbildung erlernten Bereitschaftshaltungen,
des Ablaufs der Zielbekämpfung und der Schießtechnik. Das Modul Nahbereichsschießen Teil I ist
die Voraussetzung für das Schießen der Übungen Nahbereichsschießen Teil II.
Dabei werden die grundlegenden Techniken des Einsatzes des Gewehres im Nahbereich mit
• Schießen von DS,
• Bekämpfen von Mehrfachzielen und
• Reaktion bei Nichtwirkung ausgebildet.
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Der Ablauf der Zielbekämpfung in sieben Sequenzen37 wird in die Schießübungen integriert.
1. Identifizierung, 2. Anschlagen, 3. Zielen, 4. das Platzieren des Zeigefingers am Abzug, 5. Schießen, 6. Zielbeobachtung, 7. Rundum-Beobachtung.
4.3.2.1 Schießen von Doppelschüssen
4068. Im Nahbereich wird grundsätzlich die Feuerart DS angewandt. Dies dient insbesondere der Erhöhung der zu erwartenden Wirkung im Ziel sowie der Erhöhung der Trefferwahrscheinlichkeit in Kampfsituationen38.
4069. Bei Abgabe von DS kommt es darauf an, dass der Abzugsfinger den Abzug niemals verlässt, der Abzug nur bis zum Druckpunkt freigegeben und nach Abgabe des zweiten Schusses wieder nachgehalten wird. Dies dient der Steigerung der Geschwindigkeit bei Erhaltung der notwendigen Präzision.
4.3.2.2 Bekämpfen von Mehrfachzielen
4070. Der Technik beim Bekämpfen von mehreren Zielen (Mehrfachziele) kommt insbesondere im Nahbereich eine besondere Bedeutung zu. Es gelten folgende Grundsätze:
1. Grundsätzlich alle Ziele bekämpfen (sofern erkennbar beim gefährlichsten beginnen). 2. Je Ziel zunächst einen Schuss (dabei abkrümmen – Abzug in hinterster Stellung halten – Ziel-
wechsel durchführen – Abzug bis zum Druckpunkt freigeben – abkrümmen – usw.)39. 3. Bei Bedarf weiter schießen bis Wirkung eintritt oder, sofern notwendig, einen erneuten Ziel-
wechsel durchführen. 4. Zeigen die Ziele keine Reaktion/Wirkung ist abwechselnd auf die Ziele zu schießen. Ist dies nicht
möglich, muss alternativ die Trefferzone und/oder die Feuerart gewechselt oder das Ziel einem anderen Schützen zugewiesen werden.
4071. Wird im Feuerkampf ein neues Ziel erkannt, ist darüber hinaus beim Zielwechsel darauf zu achten, dass die Waffe den Augen folgt. Das bedeutet, das neue Ziel wird zunächst mit den Augen fixiert, dabei identifiziert, danach wird die Waffe auf das Ziel gerichtet, wobei die Visiereinrichtung zwischen Ziel und Auge gebracht wird.
37 Einzelheiten vgl. A2-222/0-0-4751. 38 vgl. A2-222/0-0-4751 39 Anwendung der Schießtechnik des DS verteilt auf mehrere Ziele sowie Abzugskontrolle gemäß A2-222/0-0-
4751.
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4.3.2.3 Reaktion bei Nichtwirkung
4072. Wird nach Bekämpfung des Ziels in die Haupttrefferzone (Oberkörper) keine Wirkung im Ziel
erreicht (z. B. auf Grund von Fehlschüssen oder durch Schutzweste geschütztes Ziel), muss in eine
andere Treffzone EF geschossen und/oder die Feuerart gewechselt und so lange weitergeschossen
werden, bis erkennbar Wirkung eintritt. Als alternative Treffzonen gelten die Hüfte und der Kopf-/
Halsbereich des Zieles/Angreifers, da hier die Wahrscheinlichkeit des Abbruches eines Angriffes
(z. B. Zusammenbrechen bei Treffern im Hüftbereich) am größten ist. Mit dem Gewehr wird bei einem
Wechsel der Treffzone grundsätzlich in den Hüftbereich geschossen, da dieser Bereich besser zu
treffen ist und auch ein geschütztes Ziel spätestens durch Wirkungsschießen erfolgreich neutralisiert
wird.
Im Laufe der Ausbildung sind die alternativen Trefferzonen mit verschiedenen Waffen zu bekämpfen,
um die Soldaten bzw. Soldatinnen zu befähigen, eine größtmögliche Wirkung zu erzielen.
4.3.2.4 Ausbildungsprogramm
4073. Das Ausbildungsprogramm Nahbereich Teil I Gewehr umfasst die in Tabelle 3 dargestellten
Inhalte. Die praktischen Ausbildungsthemen sind, wann immer möglich, begleitend zu vertiefen.
Themen (Ausbildungsform) Die 4 grundlegenden Sicherheitsregeln und Sicherheitsbestimmungen (U-Wiederholung)
Bereitschaftshaltungen – Patrouillenstellung, Einsatzstellung, Kontaktstellung (PD-Wiederholung)
Anschlag – stehend freihändig (PD)
Kontaktstellung – Anschlag stehend freihändig (PD)
Patrouillenstellung – Anschlag stehend freihändig (PD)
Einsatzstellung – stehend freihändig (PD)
Schießtechnik/Ablauf der Zielbekämpfung – in 7 Schritten (PD)
Trockentraining/Training – Wiederholung aller praktischen Ausbildungsinhalte anhand Vorüben der Schießübungen gemäß Nrn. 4074-4078 (PD)
Tabelle 3: Ausbildungsprogramm Gewehr Nahbereich I
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4.3.2.5 Schießübungen
4074. G-NB I-1/Erlernen Schießtechnik – EF im Anschlag stehend freihändig/G-GL-1 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 5 17,5 5 Nr. 12 3 x EF ohne 3 Treffer B – Zone
3
b 10 22,5 10 Nr. 12 3 x EF ohne 3 Treffer B – Zone
3
c 15 27,5 15 Nr. 12 3 x EF ohne 3 Treffer B – Zone
3
Munition: 9
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Kontaktstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Kontaktstellung“ wird diese eingenommen. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in An-schlag, geben einen Schuss ab und nehmen wieder die Kontaktstellung ein. Dieser Vorgang wird, auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin oder selbstständig, noch 2 mal wiederholt. Auf das Kommando „Übungsende“ wird die Patrouillenstellung ein-genommen.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Schwerpunkt (SP) Schießtechnik, die richtige Abzugskontrolle mit dem Halten des Abzuges während des Nachhaltens und der Beobach-tung der Wirkung im Ziel/des Abkommens, als Vorbereitung der Schießtechnik DS (Möglichkeit: Zählen „einundzwanzig“ während Nach-halten und Halten des Abzuges).
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin kann jeden Schuss einzeln befehlen oder 3 Abläufe des Schießens selbstständig durchführen lassen. Bei Wiederholungen kann die Übung auch mit der schussschwachen Seite geschossen werden.
Beispiel für diese Entfernungen und Techniken im Einsatz: Ansprech- und Gesprächsdistanz, Sicherer bei Kfz-Kontrolle.
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4075. G-NB I-2/Erlernen Schießtechnik – DS aus der Kontaktstellung im Anschlag stehend frei-händig/G-NB I-1 erfüllt
Teilü-bung
Zielent-fernung
(m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeitbe-grenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 10 22,5 10 Nr. 12 3 x 1 DS ohne 6 Treffer B – Zone
6
b 15 27,5 15 Nr. 12 3 x 1 DS ohne 6 Treffer B – Zone
6
c 20 32,5 20 Nr. 12 3 x 1 DS ohne 6 Treffer B – Zone
6
Munition: 18
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Kontaktstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Kontaktstellung“ wird diese eingenommen. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in An-schlag, geben einen DS ab und nehmen wieder die Kontaktstellung ein. Dieser Vorgang wird, auf Kommando des Ausbilders 2 mal wiederholt. Auf das Kommando „Übungsende“ wird die Patrouillenstellung eingenommen.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
SP Schießtechnik – Schießen des 2. Schusses nach „Klick“ im Abzugssystem der Waffe, Druck auf den Abzug wird dabei aufrecht erhalten, Abzug nicht weiter vorkommen lassen, um die Kontrolle zu behalten (Finger nicht vom Abzug lösen), um später die Geschwin-digkeit bei gleichbleibender Präzision steigern zu können.
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin kann jeden DS einzeln befehlen oder 3 Abläufe des Schießens selbstständig durchführen lassen. Bei Wiederholungen kann die Übung auch mit der schussschwachen Seite geschossen werden.
Beispiel für diese Entfernungen und Techniken im Einsatz: Ansprech- und Gesprächsdistanz, Sicherer bei Kfz-Kontrolle, verkürzte Reak-tionszeit, Erhöhung der Trefferwahrscheinlichkeit, Erhöhung der Wirkungswahrscheinlichkeit bei geschütztem Gegner.
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4076. G-NB I-3/Erlernen Schießtechnik – DS aus der Patrouillenstellung im Anschlag stehend freihändig/G-NB I-2 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 5 17,5 5 Nr. 12 3 x 1 DS ohne 6 Treffer B – Zone
6
b 10 22,5 10 Nr. 12 3 x 1 DS ohne 6 Treffer B – Zone
6
c 15 27,5 15 Nr. 12 3 x 1 DS ohne 6 Treffer B – Zone
6
Munition: 18
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in Anschlag, geben einen DS ab und nehmen wieder die Kontaktstel-lung ein. Auf das Kommando „Übungsende wird die Patrouillenstellung eingenommen. Danach wird der Ablauf zweimal wiederholt.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Ablauf zur Zielbekämpfung aus der Ausgangsstellung in 2 Schritten in den Anschlag stehend freihändig, siehe Nr. 4049. Der SP liegt zunächst auf der korrekten Ausführung des Ablaufes. Die Geschwindigkeit kommt mit der Übung.
Beispiel für die Anwendung im Einsatz: Grundhaltung auf Patrouille, gängigste Trageweise.
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4077. G-NB I-4/Erlernen Schießtechnik – Bekämpfung von Mehrfachzielen/G-NB I-3 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 5 17,5 5 2 x Nr. 12 3 x 2 EF ohne 6 Treffer B – Zone
6
b 10 22,5 10 2 x Nr. 12 3 x 2 EF ohne 6 Treffer B – Zone
6
c 20 32,5 20 2 x Nr. 12 3 x 2 EF ohne 6 Treffer B – Zone
6
Munition: 18
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in Anschlag und bekämpfen 2 Ziele mit je einem Schuss EF. Auf das Kommando „Übungsende“ wird die Patrouillenstellung eingenommen. Der Ablauf wird 2 mal wiederholt.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Der SP ist die Schießtechnik – die Abzugskontrolle mit dem Halten des Abzuges nach dem ersten Schuss, Zielwechsel, Lösen des Abzuges bis zum Druckpunkt und Auslösen des zweiten Schusses.
Beispiel für die Anwendung im Einsatz: mehrere Gegner bei Kfz-Kontrolle.
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Seite 101
4078. G-NB I-5/Erlernen Schießtechnik – Reaktion bei Nichtwirkung/G-NB I-4 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 5 17,5 5 2 x Nr. 12 3 x (1 x DS + 1
EF oder 2 EF + 1 EF)
ohne 6/2 Treffer (B – /C – Zone)
9
b 10 22,5 10 2 x Nr. 12 3 x (1 x DS +1 EF
oder 2 EF + 1 EF)
ohne 6/2 Treffer (B – /C – Zone
9
c 20 32,5 20 2 x Nr. 12 3 x (1 x DS + 1
EF oder 2 EF + 1 EF)
ohne 6/2 Treffer (B – /C – Zone
9
Munition: 27
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in Anschlag, bekämpfen gemäß Befehl Ausbilder oder Ausbilderin ein oder 2 Ziele mit insgesamt 2 Schuss (DS oder 2 x 1 EF) und führen den Ablauf der Zielbekämpfung durch. Dabei führen sie den kompletten Ablauf der Zielbekämpfung in 7 Sequenzen bis Punkt 3 (Überwachen Vorfeld) durch. Auf das Kommando „Links/rechts schießt noch“ wird in die Treffzone C ein Schuss EF abgegeben und der Ablauf der Zielbekämpfung gesamt (360°-Absuchen) durch-geführt. Erst auf das Kommando „Übungsende“ endet ein Übungsablauf und es wird die Patrouillenstellung eingenommen. Dieser Ab-lauf wird 2 mal wiederholt.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Ab dieser Übung ist der korrekte Ablauf der Zielbekämpfung in 7 Sequenzen zu üben. Die Geschwindigkeit kommt mit der Übung.
Mit zunehmender Praxis ist der Nachschuss durch den Ausbilder bzw. der Ausbilderin innerhalb der 7 Sequenzen anders zu platzieren, hier sollte der Nachschuss z. B. sehr früh befohlen werden (unmittelbar nach der ersten Bekämpfung) um ein korrektes Nach- halten abzufordern und einen zu frühen Übergang in die Kontaktstellung zu verhindern.
Das Ausweichen aus der Feuerlinie des Feindes erfolgt in der Ausbildung durch max. zwei Schritte nach rechts oder links.
Beispiel für diese Entfernungen und Techniken im Einsatz: Ansprech- und Gesprächsdistanz, mehrere Gegner z. B. bei Kfz- Kontrolle.
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4.3.3 Teil II
4079. Im Modul Nahbereichsschießen Teil II werden die Fähigkeiten und Fertigkeiten um das
Bekämpfen von Bedrohungen aus der Flanke und dem Rücken sowie um das Schießen in der Bewe-
gung erweitert. Das Modul Nahbereichsschießen Teil II ist die Voraussetzung für das Schießen der
Übungen Nahbereichsschießen Teil II.
4.3.3.1 Bekämpfen von Bedrohungen aus dem Rücken und der Flanke
4080. Beim Bekämpfen von Bedrohungen aus der Flanke und dem Rücken muss der Schütze oder
die Schützin den Ablauf der Zielbekämpfung besonders beachten, um eine Erfolgs versprechende
Reaktionszeit sowie eine lagegerechte Reaktion erreichen zu können. Er reagiert dazu wie folgt (Abb.
145):
1. Ziel durch Blickwendung identifizieren,
2. Körper durch Umtreten in Richtung Ziel wenden. Das Umtreten erfolgt aggressiv auf das Ziel zu,
immer zuerst mit dem der Bedrohung zugewandtem Bein oder dem in der Bewegungsrichtung
beim Bekämpfen von Bedrohungen aus dem Rücken. So werden Verletzungen durch Blockieren
des Fußes bei schlechten Bodenverhältnissen oder Hindernissen vermieden und
3. Waffe in den Anschlag bringen.
Die Waffe wird erst in den Anschlag gebracht, wenn die Körperwendung/ das Umtreten Richtung Ziel
abgeschlossen ist.
Abb. 145: Reaktion bei Bedrohung aus der Flanke
In der Ausbildung wird das Bekämpfen von Bedrohungen aus der Flanke und dem Rücken zunächst
nur aus der Einsatzstellung heraus ausgebildet und durchgeführt. Alle Soldaten und Soldatinnen
müssen aber im Rahmen ihrer weiteren Ausbildung dazu befähigt werden, aus jeder Ausgangs-
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stellung sicher reagieren zu können. Die eigentliche Körperwendung/das Umtreten in Richtung Ziel
erfolgt dabei, unabhängig von der Ausgangsstellung, immer in der Einsatzstellung.
Die Soldaten bzw. Soldatinnen müssen so ausgebildet sein, dass sie immer den kürzesten Weg der
Reaktion wählen.
Bei Entfernung zum Ziel unter 3 m kann es notwendig werden die Körperdrehung mit der Schaffung
von Distanz zu verbinden, um das Gewehr überhaupt noch einsetzen zu können. Abb. 146 zeigt dies
im Beispiel.
Abb. 146: Schaffen von Distanz in der Drehung
4.3.3.2 Schießen in der Bewegung
4081. Das Schießen in der Bewegung dient dem Bekämpfen von Zielen im Nahbereich40, ohne
dass der Schütze zum sicheren Stand kommt41. Dies kann zum Beispiel zum Gewinnen einer De-
ckung oder zum Nehmen einer Einbruchstelle notwendig werden.
Dabei ist es wichtig, dass
• durch geducktes Gehen die Bewegungen des Oberkörpers minimiert werden,
• dies durch gezielt abrollendes Gehen (Ferse – Ballen – Zehen) unterstützt wird und
• der Schütze die Feuergeschwindigkeit (EF) in Abhängigkeit zur Bewegungsgeschwindigkeit und
Kampfentfernung richtig wählt. Hierbei erhöht der Schütze die Kadenz des EF mit sinkender Ent-
fernung zum Ziel und umgekehrt.
4082. Erfolgt die Bewegung nicht in einer Linie zum Ziel, sondern seitlich bzw. diagonal müssen
zusätzlich folgende Punkte beachtet werden:
40 Bis zu Entfernungen von 50 m. 41 Im Gegensatz zum Schießen aus der Bewegung, bei welchem der Schütze bei Schussabgabe zum sicheren
Stand kommt.
Stand: September 2017
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• die Bewegung erfolgt mit den Füßen und Beinen normal gemäß den Abläufen der Nr. 4081, ohne
das ein seitliches Überkreuzen notwendig wird und
• der Oberkörper wird dabei so weit wie möglich dem Ziel zugewandt.
Abb. 147 zeigt das Bekämpfen von Zielen in der seitlichen Bewegung. Ist das Bekämpfen von der
rechten Seite auf Grund der Bewegungsrichtung nicht möglich, muss die Waffe auf die linke Seite
gewechselt werden42.
Abb. 147: Bekämpfen von Zielen in der seitlichen Bewegung
4.3.3.3 Ausbildungsprogramm
4083. Das Ausbildungsprogramm Nahbereich Teil II Gewehr umfasst die in Tabelle 4 dargestellten
Inhalte. Die praktischen Ausbildungsthemen sind, wann immer möglich, begleitend zu vertiefen.
Thema (Ausbildungsform) Die 4 grundlegenden Sicherheitsregeln und Sicherheitsbestimmungen (U-Wiederholung)
Einsatzstellung – stehend freihändig (PD)
Bekämpfen von Bedrohungen in der Flanke – links und rechts (PD)
Bekämpfen von Bedrohungen im Rücken – über linke und rechte Schulter (PD)
Schießen in der Bewegung – Erlernen des Bewegungsablaufes (PD)
Trockentraining/Training aller praktischen Anteile anhand Vorüben der Schießübungen gemäß Nrn. 4084-4087 (PD)
Tabelle 4: Ausbildungsprogramm Gewehr Nahbereich II
42 siehe Nr. 4091
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4.3.3.4 Schießübungen
4084. G-NB II-1/Erlernen Schießtechnik – Einsatzstellung/G-NB I-5 erfüllt Teilübung Zielent
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 5 17,5 5 Nr. 12 2 x 1 DS ohne 4 Treffer B – Zone
4
b 10 22,5 10 2 x Nr. 12 3 x (1 x DS + 1 EF
oder 2 EF + 1 EF)
ohne 6/2 Treffer (B – /C –
Zone)
9
c 20 32,5 20 2 x Nr. 12 3 x (1 x DS + 1 EF
oder 2 EF + 1 EF)
ohne 6/2 Treffer (B – /C –
Zone)
9
Munition: 22
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Einsatzstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Einsatzstellung“ wird diese eingenommen. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in An-schlag und bekämpfen das befohlene Ziel mit einem DS. Danach nehmen sie selbstständig die Patrouillenstellung ein. Dieser Ablauf wird 1 mal wiederholt.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre. Zielzuweisung durch den Ausbilder bzw. Der Ausbilderin. Auf das Kommando „Schießt noch“ wird in die Trefferzone C ein Schuss EF abgegeben und der Ablauf der Zielbekämpfung gesamt durchgeführt. Dieser Ablauf wird 2 mal wiederholt.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
SP Einnahme des Anschlages stehend freihändig aus der Einsatzstellung.
Diese Übung dient der Vorbereitung der folgenden Übungen zum Bekämpfen einer Bedrohung aus der Flanke und dem Rücken.
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Seite 106
4085. G-NB II-2/Erlernen Schießtechnik – Bekämpfen einer Bedrohung aus der linken/rechten Flanke/G-NB II-1 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 10 22,5 10 Nr. 12 3 x 1 DS ohne 5 Treffer B – Zone
6
b 15 27,5 15 2 x Nr. 12 3 x 1 x DS oder
3 x 2 EF
ohne 5 Treffer B – Zone
6
c 20 32,5 20 2 x Nr. 12 3 x 1 x DS oder
3 x 2 EF
ohne 5 Treffer B – Zone
6
Munition: 18
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Einsatzstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Einsatzstellung“ wird diese eingenommen. Danach erfolgt das Kommando „3 Uhr“ bzw. „9 Uhr“, auf welches sich die Schützen um 90° nach rechts bzw. links drehen. Auf das Kommando „Feuer“ wird das Ziel durch Blickwendung identifiziert (nur Drehung des Kopfes), der Körper zum Ziel eingedreht (Waffe in Einsatzstellung, Mündung nach unten gerichtet), der Anschlag eingenommen und ein Ziel bekämpft. Erst auf das Kommando „Übungsende“ endet der Übungsablauf und es wird die Patrouillenstellung und Ausgangsposition in Richtung „12 Uhr eingenommen. Der Ablauf wird 2 mal wiederholt.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre sowie mit komplettem Ablauf der Zielbekämpfung sowie Zielzuweisung durch den Ausbilder.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Die Abläufe müssen trocken (ohne Munitionseinsatz) auf dem Schießstand unmittelbar vor dem erstmaligen Schießen vorgeübt werden.
SP ist dabei der richtige Ablauf der Zielbekämpfung in 7 Sequenzen. Insbesondere auf den Ablauf – Identifizieren, Eindrehen in die Bedrohungsrichtung und danach in den Anschlag gehen – ist zu achten.
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin lässt beim Schießen zunächst die Einsatzstellung und dann die Ausgangsrichtung einnehmen.
Bei Wiederholungen wird die Übung auch aus der Patrouillenstellung geschossen.
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Seite 107
4086. G-NB II-3/Erlernen Schießtechnik – Bekämpfen einer Bedrohung aus dem Rücken/G-NB II-2 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 10 22,5 10 2 x Nr. 12 4 x 1 DS oder
4 x 2 EF
ohne 5 Treffer B – Zone
8
b 15 27,5 15 2 x Nr. 12 4 x 1 DS oder
4 x 2 EF
ohne 5 Treffer B – Zone
8
c 20 32,5 20 2 x Nr. 12 4 x 1 DS oder
4 x 2 EF
ohne 5 Treffer B – Zone
8
Munition: 24
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Einsatzstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Einsatzstellung“ wird diese eingenommen. Danach erfolgt das Kommando „6 Uhr“, auf welches sich die Schützen um 180° nach hinten (Richtung Schießstand-/Schießbahnbasis) drehen. Auf das Kommando „Feuer“ wird das Ziel durch Blickwendung identifiziert (Drehung des Kopfes und leichtes Eindrehen der Schulter), der Körper zum Ziel eingedreht (Waffe in Einsatzstellung, Mündung nach unten gerichtet), der Anschlag eingenommen und ein Ziel oder zwei Ziele bekämpft. Erst auf das Kommando „Übungsende“ endet der Übungsablauf und es wird die Patrouillen- und Ausgangsstellung in Richtung „12 Uhr“ einge-nommen. Der Ablauf wird 3 mal wiederholt.
b) und c) wie a) ohne Laden der Gewehre sowie mit komplettem Ablauf der Zielbekämpfung sowie Zielzuweisung durch den Ausbilder bzw. der Ausbilderin.
Nach dem Ende der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Die Abläufe müssen trocken (ohne Munitionseinsatz) auf dem Schießstand unmittelbar vor dem erstmaligen Schießen vorgeübt werden.
Bei der 180° Drehung sind beide Seiten der Drehung zu üben. Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin gibt die Seite/Richtung der Drehbewe-gung durch ein deutliches Zeichnen vor.
SP ist dabei der richtige Ablauf der Zielbekämpfung in 7 Sequenzen. Insbesondere auf den Ablauf – Identifizieren, Eindrehen in die Bedrohungsrichtung und danach in den Anschlag gehen – ist zu achten.
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin lässt beim Schießen zunächst die Einsatzstellung und dann die Ausgangsrichtung einnehmen.
Die Abläufe sind zunächst 2 mal über die linke Schulter, danach 2 mal über die rechte Schulter durchzuführen. Bei Linksschützen, in entsprechend umgekehrter Reihenfolge.
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Seite 108
4087. G-NB II-4/Schießen in der Bewegung/G-NB II-3 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 15-5 27,5-12,5 15-5 2 x Nr. 12 1 DS und
12 EF
ohne 12 Treffer B – Zone
14
b 5-15 12,5-27,5 5-15 2 x Nr. 12 1 DS und
12 EF
ohne 12 Treffer B – Zone
14
Munition: 28
Anzahl der Schützen: A = 1; D = 1
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis b) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis b) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis b) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ geht der durch den Ausbilder oder die Ausbilderin befohlene Schütze bzw. Schützin in An-schlag, gibt einen DS auf das befohlene Ziel ab und geht unter Abgabe von EF mit steigender Kadenz bis auf die Linie 17,5 m (5 m) vor. Auf das Kommando „Übungsende“ wird die Patrouillenstellung eingenommen und ein Magazinwechsel durchgeführt.
b) wie a) jedoch im Rückwärtsgehen unter Abgabe von EF mit sinkender Kadenz bis zur Linie 27,5 m (15 m) und ohne Laden der Ge-wehre.
Die Schützen schießen einzeln, aber beide Teilübungen unmittelbar nacheinander.
Nach Abschluss der Teilübung b) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin entladen. Ausbildungshinweis:
Der Ablauf muss trocken (ohne Munitionseinsatz) auf dem Schießstand unmittelbar vor dem Schießen vorgeübt werden.
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin führt jeden Soldaten bzw. jede Soldatin einzeln (Blick in Bewegungsrichtung des Schützen). Die Kom-mandos können durch andere Zeichen (z. B. deutlich spürbares Berühren) ergänzt werden.
SP ist das weiche Gehen bei richtigem Abrollen des Fußes, so dass der Oberkörper stabil bleibt, sowie die Abgabe des EF im entspre-chenden Rhythmus.
Beispiel für Anwendung im Einsatz: Heranschießen an die nächste Deckung, Überwinden der letzten Meter zur Einbruchsstelle durch einen Sturmtrupp, Ausweichen in beengten Räumen.
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Seite 109
4.3.4 Teil III
4088. Im Modul Nahbereichsschießen Teil III werden die Fähigkeiten und Fertigkeiten um das
Nutzen von Deckungen, den Waffenwechsel auf die Zweitbewaffnung in der Bewegung und das
Schießen auf bewegliche Ziele erweitert.
4.3.4.1 Nutzen von Deckungen
4089. Werden Deckungen im Nahbereich genutzt, gelten folgende Grundsätze:
1. Abstand
Es muss ein Mindestabstand zur Deckung gewahrt werden,
• um die Waffe nicht über die Deckung zu strecken, • um nicht von Splittern oder Abprallern der Deckung getroffen zu werden und • um die Waffe einsetzen zu können, ohne an der Deckung hängen zu bleiben sowie • um bei überraschend auftretendem Feind die eigenen Reaktionsmöglichkeiten zu erhöhen.
2. Minimale Exponierung
Der Schütze bzw. die Schützin exponiert sich nur so weit, wie für die treffsichere Schussabgabe not-wendig ist und zeigt dabei so wenig wie möglich eigene Fläche.
3. Verlassen der Deckung über einen anderen Weg
Die Deckung nicht vom gleichen Ort aus zweimal für einen erneuten Feuerkampf, Beobachtung oder das Verlassen nutzen.
Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass
• die Deckung den Hülsenauswurf nicht behindert und • die Deckung selbst nicht beschossen wird43, da dies sonst zum Nichtbekämpfen des Zieles und zu
Querschlägern führen kann.
4090. Die Abb. 148 bis Abb. 150 zeigen das Nutzen der Deckung im stehenden, knienden und lie-gendem Anschlag. Dabei sind immer die Grundsätze gemäß Nr. 4089 zu beachten. Die Waffe sollte immer von der Seite aus geschossen werden, an welcher an der Deckung vorbei zu schießen ist44.
43 Abstand zwischen Rohrseelenachse und Visierlinie. Rohrmündung in Zielrichtung frei. 44 siehe auch Nr. 4091
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Seite 110
Abb. 148: Nutzen von Deckungen stehend Abb. 149: Nutzen von Deckungen kniend
Abb. 150: Nutzen von Deckungen liegend
Der Anschlag liegend kann auch auf dem Rücken liegend ausgeführt werden, um z. B. eine flache
Geländestufe oder Bordsteinkante als Deckung nutzen zu können (Abb. 151). Abb. 152 zeigt das
Durchschießen unter einer Deckung bzw. die Nutzung eines Durchbruchs zum Führen des Feuer-
kampfes in verschiedenen Anschlägen.
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Seite 111
Abb. 151: Anschlag liegend hinter Bordstein
Abb. 152: Unterschießen einer Deckung
4.3.4.2 Wechsel des Waffengriffes
4091. Muss das Gewehr von der rechten Seite auf die linke Seite gewechselt werden, um eine
Deckung möglichst effektiv nutzen zu können, wird wie folgt vorgegangen (Abb. 153 bis Abb. 156):
1. Sichern,
2. Rechte Hand vom Griffstück lösen und mit dieser das Gewehr am Handschutz bzw. am Maga-
zinschacht greifen,
3. mit der linken Hand das Griffstück übernehmen,
4. Schulter wechseln, dabei die Waffe leicht Richtung Mündung nach unten kippen und
5. rechte Hand nach vorn unter den Handschutz oder an den Sturmgriff bringen.
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Seite 112
Bei Bedarf muss vorher der Trageriemen an der Kupplung geöffnet werden oder der linke Arm ist
aus dem Trageriemen zu nehmen (Gewehr hängt um den Hals).
Der Wechsel zurück auf die rechte Seite erfolgt sinngemäß umgekehrt.
Abb. 153: Rechte Hand lösen Abb. 154: Rechte Hand am Handschutz
Abb. 155: Linke Hand Abb. 156: Schulter wechseln, übernimmt Griffstück rechte Hand fixieren
Der Wechsel von der rechten auf die linke Seite und umgekehrt muss vor dem Einnehmen des jeweils notwendigen Anschlages erfolgen.
Im Notfall kann allerdings auch das Umsetzen des Gewehres in die linke Schulter ohne Hand-wechsel erfolgen (Abb. 157).
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Seite 113
Insbesondere Schützen, welche normalerweise Rechtsschützen sind, müssen darauf achten im „Linksanschlag“ die Hülsenauswurföffnung des Gewehres nicht mit der rechten Hand zu verde-cken, um Störungen durch nicht ausgeworfene Patronenhülsen zu vermeiden.
Abb. 157: Umsetzen ohne Handwechsel
4.3.4.3 Wechsel auf die Zweitbewaffnung
4092. Insbesondere im Nahbereich kann der Wechsel auf die Pistole als Zweitbewaffnung45 not-wendig werden, um einen Angriff endgültig zu stoppen. Grund kann eine Störung, ein leergeschos-senes Gewehr oder auch eine taktische Notwendigkeit sein.
Beim Wechsel auf die Zweitbewaffnung kommt es darauf an, das Gewehr so schnell wie möglich sicher an den Körper zu bringen und gleichzeitig die Pistole zum Einsatz zu bringen (Abb. 158). Da-bei sollte, wenn immer möglich, nicht stehen geblieben sondern eine Deckung aufgesucht werden.
Dazu wird das Gewehr:
1. gesichert, 2. mit der rechten Hand nach links unten geführt und dann mit der linken Hand an der Schulter-
stütze geklemmt, 3. die Pistole gezogen und 4. zum Einsatz gebracht.
Im Übrigen gelten Nrn. 4081 und 4082.
45 Im Sinne dieser Regelung wird die Pistole als Zweitbewaffnung festgelegt.
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Seite 114
Abb. 158: Wechsel auf die Zweitbewaffnung
4.3.4.4 Bekämpfen von beweglichen Zielen
4093. Beim Bekämpfen von sich bewegenden Zielen muss der Schütze mitrichten und mit dem
notwendigen Vorhalt abkrümmen. Auf Entfernungen im Nahbereich wird kein Vorhalt gegeben.
Kommt zusätzlich Bewegung des Schützen bzw. der Schützin dazu, müssen die Tätigkeiten Nrn.
4081 und 4082 beachtet werden. Der Haltepunkt braucht nicht verlegt zu werden.
4.3.4.5 Ausbildungsprogramm
4094. Das Ausbildungsprogramm Nahbereich Teil III Gewehr umfasst die Tabelle 5 dargestellten
Inhalte. Die praktischen Ausbildungsthemen sind wann immer möglich begleitend zu vertiefen.
Thema (Ausbildungsform)
Die 4 grundlegenden Sicherheitsregeln und Sicherheitsbestimmungen (U-Wiederholung)
Nutzen von Deckungen – Wechsel der Waffenseite, Gefechtsanschläge (PD)
Waffenwechsel in der Bewegung – vom Gewehr zur Pistole (PD)
Schießen auf bewegliche Ziele in der Bewegung – (PD)
Trockentraining/Training aller praktischen Anteile anhand Vorüben der Schießübungen gemäß Nrn. 4095-4098 (PD)
Tabelle 5: Ausbildungsprogramm Gewehr Nahbereich III
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Seite 115
4.3.4.6 Schießübungen
4095. G-NB III-1/Schießen in wechselnden Anschlägen (Dreistellungskampf)/G-NB II-4 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 20 32,5 20 Nr. 12 6 x DS ohne 10 Treffer B – Zone
12
Munition: 12
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: stehend freihändig, kniend, liegend
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsabschluss
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillenstel-lung ein. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in Anschlag und bekämpfen das Ziel mit einem DS. Danach gehen sie selbst-ständig in den Anschlag kniend über und bekämpfen das Ziel erneut mit einem DS. Nun erfolgt der selbstständige Wechsel in den An-schlag liegend freihändig und die erneute Bekämpfung des Zieles mit einem DS. Der Ablauf wird 1 mal wiederholt.
Nach Abschluss der Übung werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin entladen. Ausbildungshinweis:
Der Ablauf muss trocken (ohne Munitionseinsatz) auf dem Schießstand unmittelbar vor dem erstmaligen Schießen vorgeübt werden.
Die Waffe kann entsichert bleiben, wenn sich die Schulterstütze beim Wechsel des Anschlages weiterhin in der Schulter und die rechte Hand am Griffstück befinden (Abschnitt 4.3.4.1 bis 4.3.4.2). Der Abzug ist allerdings beim Wechsel des Anschlages nicht hinten zu halten.
SP – der flüssige und sichere (unter Einhaltung der vier grundlegenden Sicherheitsregeln) Wechsel der Anschläge und dem gleich-zeitigen Erbringen der Treffer.
Beispiel für Anwendung im Einsatz: mit eigenem Feuer eine Deckung/ Stellung beziehen.
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4096. G-NB III-2/Schießen unter Nutzung von Deckungen/G-NB III-1 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 15,5 15,5 15 2 x Nr. 12 6 x DS ohne 10 Treffer B – Zone
12
b 15,5 15,5 15 2 x Nr. 12 9 x DS oder
9 x 2 EF
ohne 5 Treffer B – Zone
pro Anschlag
18
c 20 20 20 2 x Nr. 12 9 x DS oder
9 x 2 EF
ohne 5 Treffer B – Zone
pro Anschlag
18
Munition: 48
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 0; D = 0
Anschlag: a) stehend freihändig, b) stehend freihändig, kniend, liegend, c) wie b)
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ gehen die Schützen in den Anschlag und bekämpfen das Ziel mit 1 DS. Danach führen sie einen Seitenwechsel auf die andere Schulter durch und bekämpfen das Ziel wiederum mit 1 DS. Auf das Kommando „Übungsende“ wird die Patrouillenstellung eingenommen. Dieser Ablauf wird 2 mal wiederholt. Diese Teilübung wird ohne Nutzung der Deckung geschossen.
b) Auf das Kommando „Feuer“ bekämpfen sie ein Ziel in Anschlag stehend freihändig mit 1 DS an der befohlenen Seite der Deckung vorbei. Auf das Kommando „Übungsende“ wird die Patrouillenstellung eingenommen. Dieser Ablauf wird 2 mal wiederholt. Danach folgt der Ablauf jeweils 3 mal im Anschlag kniend sowie liegend.
c) wie b).
Nach Abschluss der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Der Ablauf muss trocken (ohne Munitionseinsatz) auf dem Schießstand unmittelbar vor dem erstmaligen Schießen vorgeübt werden. Bei Wiederholungen legt das Ausbildungspersonal fest, ob eine Trockenübung notwendig ist.
Die Teilübung a) dient dem Üben des Schulter-/Seitenwechsels.
Beim ersten Absolvieren wählt der Ausbilder oder die Ausbilderin grundsätzlich die rechte Seite der Deckung (bei Rechtshändern) um daran vorbei schießen zu lassen. Bei Wiederholungen kann dann auch um die andere Seite der Deckung gekämpft werden.
Beim Schießen unter Nutzung von Deckungen findet im Rahmen des Ablaufes der Zielbekämpfung kein Verschieben statt. Die Deckun-gen sind ca. 1,5 m vor der Stellung der Schützen zu positionieren.
Beispiel für Anwendung im Einsatz: Nutzen von Deckungen im urbanen Umfeld.
Stand: September 2017
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 117
4097. G-NB III-3/Waffenwechsel in der Bewegung/G-NB III-2, P-NB II-2 und P-NB III-2 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 20-5 32,5-17,5 20 - 5 2 x Nr. 12 3 x (1 x 1 DS G +
3 EF G + 5 EF P)
ohne 20 Treffer B – Zone
15 G/15 P
b 5-20 17,5-32,5 5 - 20 2 x Nr. 12 3 x (1 x 1 DS G +
3 EF G + 5 EF P)
ohne 18 Treffer B – Zone
15 G/15 P
Munition: 30 G/30 P
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) und b) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) und b) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis b) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin „Klar zum Gefecht“ beide Waffen (Pistole, dann Gewehr) und nehmen mit dem Gewehr (Pistole im Holster) die Patrouillenstellung ein. Der befohlene Schütze bzw. die befohlene Schützin bekämpft das befohlene Ziel mit dem Gewehr mit 1 DS. Danach setzt er sich unter Abgabe von 3 Schuss EF mit dem Gewehr auf das Ziel nach vorn in Bewegung. Danach sichert er bzw. sie das Gewehr, wechselt in der Bewegung auf die Pistole und bekämpft das Ziel mit 5 Schuss EF mit der Pistole in der Bewegung (bis auf Linie 17,5 (5)). Auf das Kommando „Übungsende“ macht er bzw. sie zunächst die Pistole einsatzbereit, holstert diese, macht danach das Gewehr (Magazinwechsel) wieder einsatzbereit und geht mit dem Gewehr in die Patrouillenstellung.
b) wie a) allerdings ohne Laden der Waffen und im Ausweichen bis zur Linie 32,5 (20).
Der Ablauf wird 2 mal wiederholt.
Nach Abschluss der Teilübung b) werden beide Waffen (Gewehr, dann Pistole) auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin entladen. Ausbildungshinweis:
Der Waffenwechsel muss trocken (ohne Munitionseinsatz) auf dem Schießstand unmittelbar vor dem Schießen vorgeübt werden.
Die Schützen schießen nacheinander in Begleitung durch den Ausbilder oder der Ausbilderin (Blick in Bewegungsrichtung des Schützen oder der Schützin). Der Waffenwechsel in der Bewegung wird durch den Ausbilder bzw. der Ausbilderin durch den Befehl "Verschos-sen" oder "Störung" ausgelöst. Beim Ausweichen blickt der Ausbilder oder die Ausbilderin in die Bewegungsrichtung des Schützen oder der Schützin und bleibt auf gleicher Höhe.
Beispiel für Anwendung im Einsatz: Gewehr hat eine Störung bzw. keine Munition mehr.
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VS - NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH
A2-222/0-0-4741 Ausbildungs- und Schießprogramm
Seite 118
4098. G-NB III-4/Schießen auf querbewegliche Ziele/G-NB III-3 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 15 15,5 - Nr. 7a 4 km/h
2 x (1 x 1 DS +
3 x SEF)
ohne 2 Treffer 10
b 20 20,5 - Nr. 7a 8 km/h
3 x (1 x 1 DS +
3 x SEF)
ohne 2 Treffer 15
c 25-15 25-15,5 - Nr. 7a 4 km/h
3 x (1 x 1 DS +
3 x SEF)
ohne 2 Treffer 15
Munition: 35
Anzahl der Schützen: A = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 (gemäß Anlage für bewegliche Ziele)
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis c) automatisch
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Die Schützen laden die Gewehre auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ im Stehen fertig und nehmen selbstständig die Patrouillen-stellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ geht der befohlene Schütze bzw. die befohlene Schützin in Anschlag und bekämpft das sich quer bewegende Ziel. Dieser Ablauf erfolgt einmal mit der Bewegungsrichtung von links nach rechts und umgekehrt. Auf das Kommando „Übungsende“ wird die Patrouillenstellung eingenommen.
b) wie a) allerdings ohne Laden der Gewehre. c) Ablauf wie a) und b) jedoch bewegt sich der Schütze oder die Schützin ebenfalls. Dazu wird er bzw. sie zwischen den Linien 25 m
bis 15,5 m in Patrouillenstellung vom Ausbilder oder Ausbilderin geführt. Dieser bestimmt Richtung und Geschwindigkeit der Bewe-gung. Der Schütze bzw. die Schützin muss auch bei der Schussabgabe in Bewegung bleiben.
Nach Abschluss der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Der Ablauf der Teilübung c) muss trocken (ohne Munitionseinsatz) auf dem Schießstand unmittelbar vor dem erstmaligen Schießen vorgeübt werden.
Bewegliche Ziele werden grundsätzlich im SEF bekämpft. Dazu wird zunächst ein DS auf das Ziel abgeben und danach zum SEF ge-wechselt.
Je nach Laufzielanlage muss der Funktionsschalter „Einzel/MG“ auf Stellung „MG“ oder auf die angegebene Schusszahl eingestellt werden (z. B. 5 Treffer).
Ist nach der Mindestanzahl der Durchgänge noch Munition vorhanden, findet eine Wiederholung nach Maßgabe des Ausbilders statt.
Der Ausbilder oder die Ausbilderin kann die Geschwindigkeiten, angepasst an den Ausbildungsstand der Soldaten bzw. Soldatinnen, bis auf 12 km/h steigern (im Rahmen der auf der jeweiligen Schießanlage vorhandenen Möglichkeiten).
Stand: September 2017
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 119
4.4 Schießen des Einzelschützen
4.4.1 Schießübungen zur Steigerung der Schießfertigkeit
4.4.1.1 Grundsätze
4099. Im Rahmen der Schießen zur Steigerung der Schießfertigkeit werden die Fähigkeiten und
Fertigkeiten beim Einsatz der Waffen erweitert und geschult.
4100. Mit dem Gewehr
• wird erlernt, bewegliche Ziele auf mittlere und weite Entfernungen erfolgreich zu bekämpfen,
• wird das Schießen bei eingeschränkter Sicht mit den zur Verfügung stehenden Mitteln46 erlernt,
• werden die erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten im Nahbereich auf weitere Entfernungen über-
tragen und
• werden die fünf Elemente der Schießtechnik gefestigt und erweitert, so dass sie auch unter zu-
nehmend erschwerten Bedingungen sicher angewendet werden können.
46 Z. B. NSA, WBG, Eigenbeleuchtung und Zielmarkierer.
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Seite 120
4.4.1.2 Schießübungen
4101. G-ES-1/Bekämpfen von querbeweglichen Zielen auf mittlere Entfernung/G-GL-2 und G-NB I erfüllt Teilübung Ziel-
entfernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 200 200 - Nr. 7a 4 km/h
6 x EF ohne 4 Treffer 6
b 200 200 - Nr. 7a 8 km/h
6 x EF ohne 4 Treffer 6
Munition: 12
Anzahl der Schützen: A = 1
Stellung der Scheiben: A = 0
Anschlag: a) und b) liegend aufgelegt
Bereitschaftshaltung: ohne
Anzeigeart: a) und b) automatisch
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ gehen die Schützen in Stellung, laden ihre Gewehre fertig und nehmen den Anschlag ein. Auf das Kommando „Bahn X – Feuer“ bekämpft der Schütze oder die Schützin das Ziel im EF. Dieser Ablauf wird 5 mal wiederholt (3 mal nach rechts und 3 mal nach links).
b) wie a) jedoch mit anderer Geschwindigkeit.
Die Schützen bekämpfen so das Ziel nacheinander, jeweils auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin. Es schießt immer nur ein Schütze oder eine Schützin.
Nach Abschluss der Teilübung b) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin im Stehen entladen. Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist es, das Gefühl für die Geschwindigkeit und den notwendigen Vorhalt zu entwickeln.
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin zeigt das Ziel so, dass jeder Schütze und jede Schützin in jeder Teilübung das Ziel jeweils in Quer-fahrt nach links und rechts mit je 3 Schüssen bekämpfen muss. Es können pro Querfahrt 3 oder auch nur 1 Schuss abgegeben werden.
Der Vorhalt und die zu nutzenden Haltepunkte sind den Schützen für jede Geschwindigkeit anzugeben. Für die Teilübung a) ist der Haltepunkt die Kante des Zieles in Bewegungsrichtung. Für die Teilübung b) ist der Haltepunkt eine Zielbreite in Bewegungsrichtung.
Die Schützen, welche nicht schießen, richten zur Übung mit.
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin korrigiert den Schützen bzw. die Schützin selbst. Zur Schulung der Schussbeobachtung kann der Ausbilder oder die Ausbilderin jedem Schützen einen Beobachter oder einer Beobachterin zuteilen.
Nach dem erstmaligem Schießen ist die Feuerart auf SEF zu wechseln. Hierbei ist der Munitionsansatz zu verdreifachen. Bei Wiederho-lungen kann der Ausbilder oder die Ausbilderin die Geschwindigkeit angepasst an den Ausbildungsstand und im Rahmen der Möglich-keiten der genutzten Schießanlage bis auf 12 km/h erhöhen, weiterhin kann er bzw. sie die Feuerart auf SEF wechseln. Hierbei ist der Munitionsansatz zu erhöhen.
Beispiel für diese Entfernungen und Techniken im Einsatz: ein sich bewegender Gegner.
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 121
4102. G-ES-2/Bekämpfen von Zielen mit NSA, WBG oder IR Zielmarkierer/G-GL-3 und G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 150 200 - Nr. 8 12 x EF ohne 10 Treffer 12
b 200 200 - Nr. 8 12 x EF ohne 8 Treffer 12
Munition: 24
Anzahl der Schützen: A = 6
Stellung der Scheiben: bei a) 13; 14; 15; 16; 17; 18; bei b) 1; 2; 3; 4; 5; 6
Anschlag: a) und b) liegend aufgelegt, liegend freihändig, kniend aufgestützt
Bereitschaftshaltung: ohne
Anzeigeart: a) und b) automatisch
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbilderin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen ihre Gewehre fertig und gehen in die Patrouillenstellung. Auf das Kom-mando „Feuer“ nehmen sie den Anschlag liegend aufgelegt ein und bekämpfen ihr Ziel mit 4 Schuss EF. Auf Kommando des Ausbil-ders bzw. der Ausbilderin wird in den Anschlag liegend freihändig gewechselt und das Ziel erneut mit 4 Schuss EF bekämpft. Der Ablauf wird im Anschlag kniend aufgestützt wiederholt.
b) wie a) ohne Laden der Gewehre.
Nach Abschluss der Teilübung b) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist es, das zur Verfügung stehende Nachtzielgerät entsprechend effektiv einsetzen zu können.
Die Übung wird mit dem NSA, dem WBG oder dem Infrarot (IR)-Zielmarkierer geschossen. Stehen alle Geräte zur Verfügung, sollte die Übung mit jedem Gerät geschossen werden.
Eine Ausbildung an den zu nutzenden Nachseh-/ Nachtkampfmitteln ist vor dem Schießen durchzuführen.
Beispiele im Einsatz: Kampf bei eingeschränkter Sicht, Ausnutzung der technologischen Überlegenheit.
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Seite 122
4103. G-ES-3/Schießen auf wechselnde Ziele und nach körperlicher Belastung/G-GL-2 und G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schüt-zen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 150 162,5 - Nr. 10 5 x EF ohne 3 Treffer 5
b 100 112,5 - Nr. 10 5 x EF ohne 3 Treffer 5
c 20-40 82,5 - Nr. 9 5 x EF ohne 3 Treffer 5
Munition: 15
Anzahl der Schützen: A = 2
Stellung der Scheiben: A = 1; 2; 3; 4 (Nr. 10) und 5; 6; 7; 8; 9; 10; 11; 12 (Nr. 9)
Anschlag: a) stehend aufgelegt, b) liegend aufgelegt, c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis c) automatisch
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbilderin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen ihre Gewehre fertig und gehen in die Patrouillenstellung. Auf das Kom-mando „Feuer“ nehmen sie den Anschlag stehend aufgelegt ein, bekämpfen die Ziele (linker Schütze Ziele 1 und 2; rechter Schütze Ziele 3 und 4) mit 5 Schuss EF und laden anschließend selbstständig nach.
b) Auf das Kommando „Stellungswechsel“ müssen die Schützen einen Stellungswechsel im Laufschritt von 150 m auf 100 m vollzie-hen, dort den Anschlag liegend aufgelegt einnehmen und die Ziele wie in a) auf Befehl „Feuer“ bekämpfen, sowie anschließend nachladen.
c) Die Schützen gehen auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin in die Patrouillenstellung und bewegen sich weiter. Bei Linie 70 m werden auf Befehl die Ziele (linker Schütze Ziele 9, 10, 5 und 6; rechter Schütze Ziele 11, 12, 7 und 8) in unregelmäßigen Abständen aufgeklappt und von den Schützen bekämpft.
Nach Abschluss der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist die Anwendung der Schießtechniken nach bzw. während körperlicher Belastung.
Bei Wiederholungen können Anschlagarten abgeändert und Zeitbegrenzungen festgelegt werden. Darüber hinaus kann bei Nichtwirkung nach der ersten Bekämpfung auch die Feuerart SEF genutzt werden (Achtung – erhöhter Munitionsansatz).
Es werden für diese Übung 3 Magazine á 5 Patronen aufmunitioniert.
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 123
4104. G-ES-4/Festigen der 5 Elemente Schießtechnik unter Zeitdruck/G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 20 32,5 20 Nr. 7T oder
Nr. 12
5 x SEF 10 Sek 5 Treffer B – Zone
5
b 10 22,5 10 Nr. 7T oder
Nr. 12
5 x SEF 5 Sek 5 Treffer B – Zone
5
c 5 17,5 5 Nr. 7T oder
Nr. 12
5 x SEF 2,5 Sek 5 Treffer B – Zone
5
Munition: 15
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) bis c) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Kontaktstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen die Gewehre fertig. Auf Kommando wird die Kontaktstellung einge-nommen. Auf das Kommando „Feuer“ wird das Ziel mit 5 Schuss SEF innerhalb von 10 Sek bekämpft.
b) wie a) jedoch 5 Schuss SEF in 5 Sek. c) wie b) jedoch 5 Schuss SEF in 2,5 Sek.
Nach Abschluss der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist es, den Anschlag stehend freihändig unter Anwendung der 5 Elemente der Schießtechnik zu festigen. Darüber hinaus wird vermittelt, in welcher Geschwindigkeit die Soldaten bzw. Soldatinnen noch sichere Treffer auf verschiedene Entfernungen anbringen können.
Es sind 3 Magazine á 5 Schuss zu verwenden.
Wenn vorhanden, kann ein Schießzeitmessgerät verwendet werden, um die Zeiten genauer zu überwachen. Der Zweck der Übung wird auch ohne erreicht.
Bei Wiederholungen kann die Übung auch auf die Scheibe 7T geschossen werden. Hierbei bleiben sowohl die Zeitbegrenzung als auch die Bedingungen unverändert.
Vor Beginn der Übung ist dem Schützen oder der Schützin im Rahmen einer Lageschilderung zu vermitteln, dass die Anwendung des Doppelschusses nicht zum Erfolg führte und er nun die Feuerart wechseln muss.
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Seite 124
4105. G-ES-5/Festigen der 5 Elemente Schießtechnik – 1 bis 5 – Übung/G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit- begren-
zung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 15 27,5 15 2 x Nr. 12 15 x EF ohne 15 Treffer B – Zone
15
b 20 32,5 20 2 x Nr. 12 15 x EF ohne 15 Treffer B – Zone
15
Munition: 30
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 12,5; D = 0
Anschlag: a) und b) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) und b) Kontaktstellung
Anzeigeart: a) und b) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen die Gewehre fertig und gehen in die Patrouillenstellung. Auf Kommando wird die Kontaktstellung eingenommen. Auf das Kommando „Feuer“ wird das erste Ziel mit 1 Schuss EF bekämpft, ein Zielwechsel durchgeführt, das zweite Ziel mit 2 Schuss EF bekämpft, Zielwechsel durchgeführt, das dritte Ziel mit 3 Schuss EF bekämpft, Ziel-wechsel durchgeführt, das vierte Ziel mit 4 Schuss EF bekämpft, Zielwechsel durchgeführt und das erste Ziel mit 5 Schuss EF be-kämpft.
b) wie a) ohne Laden der Gewehre.
Nach Abschluss der Teilübung b) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist es, den Anschlag stehend freihändig unter Anwendung der 5 Elemente der Schießtechnik zu festigen. Darüber hinaus wird der Wechsel der Feuerart sowie der Zielwechsel trainiert. Dabei sollen alle Schüsse in einem einheitlichen Rhythmus (ähnlich SEF) abgeben werden, bei welchem sich trotz Zielwechsel der Abstand zwischen den Schüssen nicht verändert.
Jeder Schütze oder jede Schützin hat zwei Ziele (Scheibe Nr. 12). Bekämpft werden die 4 Trainingskästchen B-Zone (Ziel 1-4) der bei-den Ziele von links nach rechts.
Bei Wiederholungen kann die Übung auch aus der Patrouillenstellung geschossen werden. Weiterhin sollten die Scheiben Nr. 13 Sym-bolscheibe oder Nr. 14 Multidot – Punktscheibe genutzt werden, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.
Beispiel für diese Entfernungen und Techniken im Einsatz: Mehrere Gegner und Wirkungsschießen als Reaktion bei Nichtwirkung.
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 125
4106. G-ES-6/Festigen der 5 Elemente Schießtechnik – SP Gefechtsanschläge/G-NB III-2 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 30 42,5 - 2 x Nr. 7T 2 x DS ohne 4 Treffer B – Zone
4
b 30 42,5 - 2 x Nr. 7T 2 x DS ohne 4 Treffer B – Zone
4
c 30 42,5 - 2 x Nr. 7T 2 x DS ohne 4 Treffer B – Zone
4
Munition: 12
Anzahl der Schützen: A = 4
Stellung der Scheiben: A = 12,5
Anschlag: a) stehend freihändig, b) kniend freihändig, c) liegend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: a) bis c) nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbilderin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen die Gewehre fertig und nehmen die Patrouillenstellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ nehmen die Schützen den Anschlag ein und bekämpfen das Ziel um die rechte Seite der Deckung herum mit 1 DS. Danach wechseln sie die Waffenseite und bekämpfen das Ziel um die linke Seite der Deckung herum mit 1 DS.
b) wie a) jedoch im Anschlag kniend freihändig. c) wie b) jedoch im Anschlag liegend freihändig.
Nach Abschluss der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist es, die Gefechtsanschläge schnell und sicher zu wechseln und unter maximaler Ausnutzung der Deckung die Ziele zu bekämpfen.
Bei Wiederholungen sollte die Übung auch auf größere Entfernungen (100 m-150 m) auf die Klappfallanlage(n) geschossen werden. Dazu bekämpfen die Schützen die Ziele jeweils im EF. Zur Erhöhung der Übungsintensität können für jeden Bekämpfungsvorgang 2 Ziele aufgezeigt werden (dann 2 x EF).
Dann kann die Deckung auch genutzt werden, um angestrichen oder aufgelegt zu schießen.
Beispiel für diese Entfernungen und Techniken im Einsatz: effektive Nutzung von Deckungen.
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A2-222/0-0-4741 Ausbildungs- und Schießprogramm
Seite 126
4107. G-ES-7/Wertungsübung Gewehr/G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schüt-zen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 187,5 200 - Nr. 7T oder Nr. 7
3 x EF 60 Sek Bewertung siehe Ausbildungshin-
weis
3
b 137,5 150 - Nr. 7T oder Nr. 7
3 x EF 60 Sek 3
c 67,5 80 - Nr. 7T oder Nr. 7
3 x EF 60 Sek 3
d 15 27,5 - Nr. 7T 1 x DS + 1 x EF
4 Sek 3
e 5 17,5 - Nr. 7T 1 x DS 2 Sek 2
Munition: 14
Anzahl der Schützen: A = 6
Stellung der Scheiben: A = 12,5
Anschlag: a) liegend aufgelegt, b) liegend freihändig, c) bis e) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis e) Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Abschluss der Übung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen ihre Gewehre fertig und nehmen die Patrouillenstellung ein. Auf das Kommando „Stellung – Feuererlaubnis“ beginnt die Zeitmessung und die Schützen nehmen den Anschlag liegend aufgelegt ein und bekämpfen ihr linkes Ziel bzw. die Klappfallscheibe mit 3 Schuss EF. Hier endet die Zeitmessung. Auf das Kommando „Übungsen-de“ werden die Waffen gesichert und die Patrouillenstellung am Platz eingenommen.
b) Auf das Kommando „Stellungswechsel – Feuererlaubnis auf Linie 150 m“ beginnt die Zeitmessung und die Schützen müssen einen Stellungswechsel von 200 m auf 150 m vollziehen, nehmen dort den Anschlag liegend freihändig ein und bekämpfen ihr linkes Ziel bzw. die Klappfallscheibe mit 3 Schuss EF. Hier endet die Zeitmessung. Auf das Kommando „Übungsende“ werden die Waffen gesi-chert und die Patrouillenstellung am Platz eingenommen.
c) Auf das Kommando „Stellungswechsel – Feuererlaubnis auf Linie 80 m“ beginnt die Zeitmessung und die Schützen müssen einen Stellungswechsel von 150 m auf 80 m vollziehen, nehmen dort den Anschlag stehend freihändig ein und bekämpfen ihr linkes Ziel bzw. die Klappfallscheibe mit 3 Schuss EF. Hier endet die Zeitmessung. Auf das Kommando „Übungsende“ werden die Waffen gesi-chert und die Patrouillenstellung am Platz eingenommen. Danach erfolgt auf Kommando des Ausbilders der gemeinsame Wechsel ohne Zeitbegrenzung auf die Linie 27,5 m.
d) Der befohlene Schütze nimmt auf der Linie 27,5 m die Patrouillenstellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ wird das rechte Ziel mit anschließender Reaktion bei Nichtwirkung bekämpft und dabei der gesamte Ablauf der Zielbekämpfung durchgeführt. Auf das Kom-mando „Übungsende“ werden die Waffen gesichert und die Patrouillenstellung am Platz eingenommen.
e) Der befohlene Schütze nimmt auf der Linie 17,5 m die Patrouillenstellung ein. Auf das Kommando „Feuer“ wird das rechte Ziel mit einem DS bekämpft. Auf das Kommando „Übungsende“ werden die Waffen gesichert und die Patrouillenstellung am Platz einge-nommen.
Nach Abschluss der Teilübung e) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin entladen.
Ausbildungshinweis:
Die Übung dient als Wertungsübung für das Gewehr und beinhaltet alle Elemente des Moduls Grundlagenausbildung sowie Nahbe-reichsschießen Teil I Gewehr. Darüber hinaus werden die Schützen sowohl körperlich als auch geistig belastet.
In den Teilübungen a) bis c) schießen die Schützen gleichzeitig. Die Zeiten werden durch den Ausbilder vorgegeben. Das Kommando „Feuer/Feuererlaubnis“ kann durch einen kurzen Pfiff und das Kommando „Übungsende“ durch einen langen Pfiff ersetzt werden. Die
Stand: September 2017
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 127
vorgegebenen Zeiten gelten vom Kommando „Feuer/Feuererlaubnis“ über das Erreichen der Feuerlinie, der Einnahme des vorgegebe-nen Anschlages bis einschließlich des Feuerkampfes. Ein Probeanschlag vor Beginn der Zeitmessung ist nicht gestattet.
In den Teilübungen d) bis e) schießen die Schützen nacheinander. Das Kommando „Feuer/Feuererlaubnis“ wird durch ein Startzeichen z. B. des Schießzeitmessgerätes ersetzt. Die Zeiten werden unmittelbar durch den Ausbilder bzw. der Ausbilderin ausgewertet. Das Kommando „Übungsende “ zeigt das Ende der jeweiligen Teilübung an. Dabei ist der Einsatz eines Hilfsausbilders zur Beobachtung der möglichen Zeitüberschreitungen von Schützen hilfreich.
Jeder Schütze bzw. jede Schützin hat zwei Ziele 7T. In den Teilübungen a) bis c) wird ausschließlich das linke Ziel des jeweiligen Schüt-zen bekämpft. In den Teilübungen d) bis e) wird ausschließlich das rechte Ziel des jeweiligen Schützen bzw. der jeweiligen Schützin bekämpft.
Bewertung:
Die maximal zu erreichenden 14 Pkt. ergeben sich aus den Teilübungen a) bis c) pro Körpertreffer und aus den Teilübungen d) und e) pro Treffer in der B-Zone bzw. beim Nachschuss in die C-Zone.
In allen Teilübungen gilt, dass alle nach dem Kommando „Übungsende“ bzw. nach Ablauf der vorgegebenen Zeit abgegebenen Schüsse als Fehlschüsse gewertet werden und kein Punkt vergeben wird.
Gold = 13 Pkt. Silber = 11 Pkt. Bronze = 9 Pkt. Erfüllt = 8 Pkt.
Stand: September 2017
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A2-222/0-0-4741 Ausbildungs- und Schießprogramm
Seite 128
4108. G-ES-8/Übertragen der Schießtechnik Nahbereich auf mittlere Entfernungen/G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schüt-zen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 80 80 - Nr. 10 3 x EF 3 x DS
ohne 6 Treffer 9
b 100 100 - Nr. 10 3 x EF 3 x DS
ohne 6 Treffer 9
c 150 150 - Nr. 10 9 x DS ohne 9 Treffer 18
Munition: 36
Anzahl der Schützen: A = 4
Stellung der Scheiben: 2; 3; 4; 5
Anschlag: a) und b) stehend freihändig, c) stehend freihändig, kniend, liegend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis c) Patrouillenstellung
Anzeigeart: automatisch
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen ihre Gewehre fertig und gehen in die Patrouillenstellung. Auf das Kom-mando „Feuer“ nehmen sie den Anschlag stehend freihändig ein und bekämpfen das Ziel mit 1 Schuss EF. Dieser Ablauf wird 2 mal wiederholt. Danach folgt der Ablauf 3 mal allerdings mit jeweils 1 DS.
b) wie a) ohne Laden der Gewehre. c) Die Schützen gehen auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin in die Patrouillenstellung. Auf das Kommando „Feuer“
bekämpfen sie das Ziel im Anschlag stehend freihändig mit 1 DS. Danach wechseln sie selbstständig in den Anschlag kniend (auf-gestützt oder frei) und bekämpfen das Ziel erneut mit 1 DS. Danach erfolgt der Wechsel in den Anschlag liegend freihändig in wel-chem das Ziel wiederum mit 1 DS bekämpft wird. Dieser Ablauf wird 2 mal wiederholt.
Nach Abschluss der Teilübung c) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist die Anwendung der Schießtechniken aus dem Modul Nahbereichsschießen auch auf mittlere Entfernung.
Bei dieser Übung wird bewusst die übliche Entfernung für den DS (bis zu 50 m) erhöht, um unter schwierigen Bedingungen Vertrauen in Schießtechnik und Leistungsfähigkeit der Waffe zu gewinnen.
Bei Wiederholungen können für jeden Schützen bzw. jede Schützin auch 2 Ziele gezeigt werden. Darüber hinaus kann bei Nichtwirkung nach der ersten Bekämpfung auch die Feuerart SEF genutzt werden (Achtung – erhöhter Munitionsansatz).
Beispiel für diese Entfernungen und Techniken im Einsatz: Schnelles Beziehen einer Deckung mit eigenem gezielten Feuer.
Stand: September 2017
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 129
4109. G-ES-9/Schießen auf unterschiedliche Entfernungen/G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schüt-zen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 237,5 250 - Nr. 7T 3 x EF 45 Sek Bewertung siehe Ausbildungshinweis
3
b 187,5 200 - Nr. 7T 3 x EF 45 Sek 3
c 137,5 150 - Nr. 7T 3 x EF 45 Sek 3
d 67,5 80 - Nr. 7T 3 x EF 35 Sek 3
e 20 32,5 - Nr. 7T 1 x DS + 1 x EF
4 Sek 3
f 15 27,5 - Nr. 7T 1 x DS + 1 x EF
4 Sek 3
g 10 22,5 - Nr. 7T 1 x DS 4 Sek 2
h 5 17,5 - Nr. 7T 1 x DS 2 Sek 2
Munition: 22
Anzahl der Schützen: A = 6
Stellung der Scheiben: A = 12,5
Anschlag: a) liegend aufgelegt, b) liegend freihändig, c) kniend aufgestützt, d) bis h) stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) bis h) Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Abschluss der Übung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5 mit Rucksack oder vergleichbarer Waffenauflage
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen ihre Gewehre fertig und nehmen die Patrouillenstellung ein. Auf das Kommando „Stellung“ – „Feuer (oder Feuererlaubnis)“ nehmen die Schützen den Anschlag liegend aufgelegt ein und bekämpfen ihr linkes Ziel mit 3 Schuss EF. Auf das Kommando „Übungsende“ werden die Waffen gesichert und wieder die Patrouillenstellung am Platz eingenommen.
b) Auf das Kommando „Stellungswechsel“ – „Feuer (oder Feuererlaubnis)“ erreichen die Schützen aus der vorherigen Stellung die Linie 200 m, nehmen dort den Anschlag liegend freihändig ein und bekämpfen ihr linkes Ziel mit 3 Schuss EF. Auf das Kommando „Übungsende“ werden die Waffen gesichert und die Patrouillenstellung am Platz eingenommen.
c) wie b) allerdings Vorgehen auf die Linie 150 m und Anschlag kniend aufgestützt. d) wie c) allerdings Vorgehen auf die Linie 80 m und Anschlag stehend freihändig. Danach erfolgt auf Kommando des Ausbilders bzw.
der Ausbilderin der gemeinsame Wechsel auf die Linie 32,5 m. e) Der befohlene Schütze bzw. die befohlene Schützin nimmt auf der Linie 32,5 m die Patrouillenstellung ein. Auf das Kommando
„Feuer“ wird das rechte Ziel mit anschließender Reaktion bei Nichtwirkung bekämpft und dabei der gesamte Ablauf der Zielbekämp-fung durchgeführt.
f) wie e) allerdings von der Linie 27,5 m. g) Der befohlene Schütze bzw. die befohlene Schützin nimmt auf der Linie 22,5 m die Patrouillenstellung ein. Auf das Kommando
„Feuer“ wird das rechte Ziel mit einem DS bekämpft. h) wie g) allerdings von der Linie 17,5 m.
Nach Abschluss der Teilübung h) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin im Stehen entladen.
Ausbildungshinweis: Die Übung dient der Verbesserung der Schießfähigkeiten auf unterschiedliche Distanzen und beinhaltet alle Elemente des Moduls Grundlagenausbildung sowie Nahbereichsschießen Teil I Gewehr. Darüber hinaus werden die Schützen sowohl körperlich als auch geistig belastet.
In den Teilübungen a) bis d) schießen die Schützen gleichzeitig. Die Zeiten werden durch den Ausbilder oder der Ausbilderin vorgege-ben. Das Kommando „Feuer/Feuererlaubnis“ kann durch einen kurzen Pfiff und das Kommando „Übungsende“ durch einen langen Pfiff ersetzt werden. Die vorgegebenen Zeiten gelten vom Kommando „Feuer/Feuererlaubnis“ über das Erreichen der Feuerlinie, der Ein-nahme des vorgegebenen Anschlages bis einschließlich der Abgabe der Bekämpfung. Ein Probeanschlag vor Beginn der Zeitmessung ist nicht gestattet.
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In den Teilübungen e) bis h) kommt ein Schießzeitmessgerät (so genannter Timer) zum Einsatz und die Schützen schießen diese Teilü-bungen nacheinander. Das Kommando „Feuer“ wird durch das Startzeichen des Schießzeitmessgerätes ersetzt. Die Zeiten werden unmittelbar durch den Ausbilder bzw. der Ausbilderin ausgewertet. Das Kommando „Übungsende“ zeigt das Ende der jeweiligen Teilü-bung an. Steht kein Schießzeitmessgerät zur Verfügung kann der Ausbilder bzw. die Ausbilderin den Übungsbeginn und das Übungsen-de jeweils durch Pfiff wie in den Teilübungen a) bis d) ersetzen. So können diese Teilübungen dann von allen Soldaten bzw. Soldatinnen gleichzeitig geschossen werden. Dabei ist der Einsatz eines Hilfsausbilders zur Beobachtung der möglichen Zeitüberschreitungen von Schützen hilfreich.
Jeder Schütze hat zwei Ziele 7T. In den Teilübungen a) bis d) wird ausschließlich das linke Ziel des jeweiligen Schützen bekämpft. In den Teilübungen e) bis h) wird ausschließlich das rechte Ziel des jeweiligen Schützen bekämpft.
Bewertung:
Die maximal zu erreichenden 22 Pkt. ergeben sich aus den Teilübungen a) bis d) pro Treffer in die Bereiche A –; B –; C – sowie D – Zone und aus den Teilübungen e) und h) pro Treffer in der B – Zone bzw. beim Nachschuss in die C – Zone.
In allen Teilübungen gilt, dass alle nach dem Kommando Übungsende bzw. nach Ablauf der vorgegebenen Zeit abgegebenen Schüsse als Fehlschüsse gewertet werden und kein Punkt vergeben wird.
Die Übung gilt mit 18 Pkt. als bestanden.
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4110. G-ES-10/Bekämpfen von Zielen auf mittlere Entfernung/G-NB I erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 187,5 200 - Nr. 7 6 x EF ohne 4 Treffer 6
b 187,5 200 - Nr. 7 6 x EF 3 Sek 4 Treffer 6
Munition: 12
Anzahl der Schützen: A = 6
Stellung der Scheiben: 2; 3; 4; 5
Anschlag: a) und b) liegend aufgelegt oder liegend freihändig
Bereitschaftshaltung: a) und b) Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach jeder Teilübung
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Auf das Kommando „Klar zum Gefecht“ laden die Schützen ihre Gewehre fertig und gehen auf das Kommando „Stellung“ in den befohlenen Anschlag. Auf das Kommando „Bahn X47 – Feuer“ bekämpft der Schütze das Ziel im EF. Das Bekämpfen des Zieles wird 5 mal wiederholt.
b) wie a) jedoch bleiben die Ziele nur 3 Sek aufgedeckt.
Die Schützen bekämpfen so das Ziel nacheinander, jeweils auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin. Es schießt immer nur ein Schütze.
Nach Abschluss der Teilübung b) werden die Gewehre auf Kommando des Ausbilders bzw. der Ausbilderin im Stehen entladen. Ausbildungshinweis:
SP der Übung ist es, das Gefühl für Entfernungsunterschiede zu bekommen und die Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Die Schützen, welche nicht schießen, richten zur Übung mit.
Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin korrigiert den Schützen bzw. die Schützin selbst. Zur Schulung der Schussbeobachtung kann der Ausbilder oder die Ausbilderin jedem Schützen bzw. jeder Schützin einen Beobachter oder einer Beobachterin zuteilen.
Bei Wiederholungen kann der Ausbilder bzw. die Ausbilderin die Zeit, wie lange die Scheiben aufgeklappt bleiben, und die Entfer-nung (z. B. Scheibenstellung 9 oder Scheibenstellung 15 statt Scheibenstellung 3 bei A-Stand mit modifiziertem Zielgelände) festlegen und variieren.
47 X steht für die Bezeichnung der Bahn, z. B. Bahn 1.
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4.4.2 Schießen des Einzelschützen auf Truppenübungsplätzen
4.4.2.1 Grundsätze
4111. Die Schießen des Einzelschützen auf Truppenübungsplätzen (TrÜbPl) dienen der Zusam-
menführung aller bisherigen Ausbildungsinhalte und deren Übertragung in das Gelände, bevor die
Schützen im Trupp-, Gruppen- oder Zugrahmen an Gefechtsübungen mit Gefechtsmunition teilneh-
men. Dazu sind diese Schießen für das Gewehr als Schießdrill I, II und III ausgelegt.
4.4.2.2 Schießdrill I
4112. In dieser Übung sollen die Schützen einen Feindangriff in drei Phasen (1. Annäherung,
2. Sturm und Einbruch, 3. Ausweichen) auf die eigene Stellung abwehren. Dabei sollen sie das Ver-
trauen gewinnen, dass sie in der Lage sind, ihre Stellung auch gegen eine überlegene Zahl von An-
greifern verteidigen zu können.
4113. Für diese Übung muss der Nahbereich I der mitgeführten Waffe erfüllt sein.
4114. Die Übung beinhaltet für jeden Schützen 3 Zielgruppen zwischen 500 m bis 10 m Zielentfer-
nung. Die Ziele sind in den Zwischenentfernungen aufzuzeigen48.
Entfernung Ziele/Verhalten Zeit
Zielgruppe 1 (Phase Annährung)
300 m bis 150 m 4 davon 2 querbeweglich ca. 4 und 8 km/h
30 Sek
Zielgruppe 2 (Phase Sturm und Einbruch)
150 m bis 10 m 6 davon 1 in Zufahrt ca. 8 km/h
20 Sek
Zielgruppe 3 (Phase Ausweichen)
350 m bis 500 m 2 20 Sek
Tabelle 6: Übung Schießdrill I
4115. Die Ziele werden im EF, SEF und im DS durch die Schützen selbstständig (nach Kommando
des Ausbilders) aus einer ihnen zugewiesenen Stellung bekämpft. Der Anschlag wird von den Schüt-
zen gemäß den vorhandenen Gegebenheiten selbst gewählt. Die Schützen erhalten 40 Patronen
verteilt auf 2 Magazine zu je 20 Patronen.
Die Einweisung in Lage, Auftrag und die Stellung führt der Ausbilder oder die Ausbilderin durch. Der
Phasenablauf muss für die Schützen aus dem Aufzeigen der Ziele deutlich erkennbar sein.
Abb. 159 stellt die Übung Schießdrill I exemplarisch dar.
48 z. B. 500 m bis 350 m, je ein Ziel auf 450 m und 370 m
Stand: September 2017
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4116. Die Schützen müssen
• in der Zielgruppe 1 mindestens drei Ziele in der vorgegebenen Zeit treffen,
• in der Zielgruppe 2 und 3 alle Ziele in der vorgegebenen Zeit treffen und
• sich der Lage angepasst gefechtsmäßig verhalten (z. B. Nutzen der Deckung, Wahl der Stellung,
Wahl des Anschlages, Tätigkeiten des Einzelschützen bzw. der Einzelschützin).
4117. Die Übung gilt als bestanden, wenn die Bedingungen in allen drei Phasen erfüllt wurden.
Stellt der Ausbilder bzw. die Ausbilderin Mängel bei den Tätigkeiten des Einzelschützen bzw. der Ein-
zelschützin fest, lässt er bzw. sie die Übung wiederholen.
Abb. 159: Beispiel Ablauf Übung Gewehr Schießdrill I
Zielgruppe 2 (Phase Sturm und Einbruch)
10 m
150 m
300 m
350 m
500 m
Zielgruppe 3 (Phase Ausweichen)
Zielgruppe 1 (Phase Annäherung)
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4.4.2.3 Schießdrill II
4118. In dieser Übung sollen die Schützen Ziele im Rahmen eines Angriffes (z. B. Annäherung,
Sturm und Einbruch, Kampf durch die Tiefe), eines Gegenstoßes oder des Durchkämmens von
Gelände erfolgreich bekämpfen.
4119. Für diese Übung muss der Schießdrill I und mindestens Nahbereich II der mitgeführten Waffe erfüllt sein.
4120. Die Übung beinhaltet für jeden Schützen bzw. jedes Schützin 3 Zielgruppen zwischen 10 m
bis 300 m Schussentfernung. Die Ziele sind in den Zwischenentfernungen aufzuzeigen.
Entfernung Ziele/Verhalten Zeit
Zielgruppe 1 (z. B.: Annährung)
100 m bis 150 m 2 20 Sek
Zielgruppe 2 (z. B.: Sturm und Einbruch)
10 m bis 70 m 7 3 Sek pro Ziel
Zielgruppe 3 (z. B.: Kampf durch die Tiefe)
130 m bis 170 m 5 20 Sek
Tabelle 7: Schießdrill II Die Ziele werden nach Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin mit EF, SEF und DS durch die
Schützen selbstständig bekämpft, sobald sie erkannt und identifiziert wurden. Die Schützen erhalten
40 Patronen verteilt auf 2 Magazine zu je 20 Patronen.
4121. Die Schützen müssen
• in der Zielgruppe 1 und Zielgruppe 2 alle Ziele in der vorgegebenen Zeit treffen,
• in der Zielgruppe 3 mindestens drei Ziele in der vorgegebenen Zeit treffen und
• sich der Lage angepasst gefechtsmäßig verhalten (z. B. Nutzen von Deckung, Wahl der Stellung,
Wahl des Anschlages, Tätigkeiten des Einzelschützen bzw. der Einzelschützin).
4122. Die Übung gilt als bestanden, wenn die Bedingungen in allen 3 Phasen erfüllt wurden. Stellt
der Ausbilder oder die Ausbilderin Mängel bei den Tätigkeiten des Einzelschützen bzw. der Einzel-
schützin fest, lässt er bzw. sie die Übung wiederholen.
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Abb. 160: Beispiel Ablauf Übung Gewehr Schießdrill II
150 m Tiefe
Zielgruppe 2 (z. B. Sturm und Einbruch)
Zielgruppe 1 (z. B. Annährung)
75 m Tiefe
100 m
150 m
Zielgruppe 3 (z. B. Kampf
durch die Tiefe)
300 m Tiefe
ca. 400 m Vorgehtiefe
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4.4.2.4 Schießdrill III
4123. In dieser Übung sollen die Schützen einen Feindangriff in drei Phasen (1. Annäherung,
2. Sturm und Einbruch, 3. Ausweichen) auf die eigene Stellung bei eingeschränkter Sicht abwehren.
4124. Die Übung entspricht in Inhalt, Ablauf, Munitionseinsatz und Bedingungen der Übung
Schießdrill I. Dieser muss als Voraussetzung zur Teilnahme an dieser Übung erfüllt sein.
In Abhängigkeit der Verfügbarkeit von Nachtzielgeräten oder Beleuchtung sowie den Witterungsbe-
dingungen werden durch den Leitenden bzw. die Leitende die zu bekämpfenden Zielgruppen festge-
legt und die Bedingungen angepasst.
Schießübungen in der Weiterbildung 4.4.3
4125. Es bedarf einer ständigen Aus-, Weiter- und Fortbildung der in der Schießausbildung ein-gesetzten Schießlehrer und -ausbilder, um die Sicherheit und das qualitative Niveau bei der Aus-
bildung der Soldaten bzw. Soldatinnen ständig so hoch wie möglich halten zu können.
4126. Um die nachfolgenden Schießübungen in der Weiterbildung absolvieren zu dürfen müssen
folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
• alle Tätigkeiten mit dem G36 unter schwierigen Bedingungen ausführen können49;
• G NB I – III erfüllt;
• G-ES-4 und G-ES-6 erfüllt.
4127. Folgende Übungen sind durchzuführen:
• Drill in der Bewegung,
• Schießen in der Bewegung auf zwei Ziele,
• Schießen in der Bewegung im Trupp,
• Schießen in der Bewegung mit seitlicher Verschiebung,
• Heranschießen an eine Deckung,
• Schießen aus verschiedenen Anschlägen unter Zeitdruck,
• Notfalldrill.
49 siehe Bereichsvorschrift C1-221/-0-21 „Grundsätze der Ausbildungslehre“
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4128. G-WB-1 Drill in der Bewegung/Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Schießen in der Bewegung
Teilübung Zielent-fernung
(m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 50-5 50-5 20-5 Nr. 7T oder
Nr. 12
DS ohne je 5 m 2 Treffer B – Zone
2 je 5 m
b 5-50 5-50 5-20 Nr. 7T oder
Nr. 12
DS ohne je 5 m 2 Treffer B – Zone
2 je 5 m
Munition: 2 je 5 m
Anzahl der Schützen: A = 1; D = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5; D = 0
Anschlag: stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: Kontaktstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Der Schütze bzw. die Schützin steht auf der befohlenen Ausgangslinie (z. B. Linie 15 m). Auf Kommando bekämpft er bzw. sie auf dem Weg zur 10 m – Linie (über einen Weg von 5 m) sein bzw. ihr Ziel mit einem Doppelschuss in der Bewegung. Er bzw. sie geht so weit nach vorn (im Anschlag oder in Kontaktstellung), bis er bzw. sie die Treffer klar erkennen kann. Danach kehrt er bzw. sie auf die Ausgangsstellung zurück. Hat er bzw. sie die Übung auf dieser Wegstrecke nicht erfüllt, wiederholt sie bzw. er sie, nachdem alle anderen Schützen geschossen haben. Jeder Schütze bzw. jede Schützin wiederholt die jeweilige Wegstrecke so lange, bis er bzw. sie zwei Treffer in der B-Zone anbringen konnte. Danach werden je nach Gegebenheiten der genutzten Schießanlage weitere Weg-strecken im gleichen Ablauf absolviert (z. B. von 10 m auf 5 m).
b) Die Übung kann auch rückwärts geschossen werden. Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin sorgt dabei dafür, dass die wartenden Schützen sich jeweils 5 m hinter der zu erreichenden Linie des rückwärts Ausweichens aufhalten. Zum Beziehen der Ausgangsstel-lung werden die Schützen durch den Ausbilder oder der Ausbilderin einzeln nach vorn befohlen.
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben.
Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Schießen in der Bewegung, um die Treffer-wahrscheinlichkeit erhöhen zu können. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder (für das Vormachen des Schießens in der Bewegung im Rahmen der Ausbildung) zu festigen.
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und Standortübungsplätzen (StOÜbPl) unter Berücksichtigung der jeweiligen Be-nutzungsordnung/-bestimmungen durchgeführt werden.
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4129. G-WB-2 Schießen in der Bewegung auf zwei Ziele/Festigen der 5 Elemente der Schieß-technik beim Schießen in der Bewegung Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schuss-zahl
Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 50-5 50-5 20-5 2 x Nr. 7T oder
2 x Nr. 12
EF ohne 50 % der ver-schossenen Pat-
ronen pro Ziel
max. 30
b 5-50 5-50 5-20 2 x Nr. 7T oder
2 x Nr. 12
EF ohne 50 % der ver-schossenen Pat-
ronen pro Ziel
max. 30
Munition: max.60
Anzahl der Schützen: A = 1; D = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5; D = 0
Anschlag: stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: Kontaktstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Der Schütze bzw. die Schützin steht auf der befohlenen Ausgangslinie in Patrouillenstellung. Auf Kommando bekämpft er bzw. sie auf dem Weg zur befohlenen Linie des weitesten Vorgehens (max. Linie 5 m) in der Bewegung die vorgegebenen Ziele im Wechsel mit EF unter Anwendung der Schießtechnik des Bekämpfens von Mehrfachzielen.
b) Wie a) jedoch rückwärts (max. Linie 50 m).
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben.
Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Schießen in der Bewegung auf mehrere Ziele, um die Trefferwahrscheinlichkeit erhöhen zu können. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder (für das Vormachen des Schießens in der Bewegung im Rahmen der Ausbil-dung) zu festigen.
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/ -bestimmungen durchgeführt werden.
Stand: September 2017
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Seite 139
4130. G-WB-3 Schießen in der Bewegung im Trp (zwei Mann Trp)/Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Schießen in der Bewegung und unter Koordination des Feuers im Trp/Voraussetzung zum Schießen dieser Übung: G-WB-2 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schuss-zahl
Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 50-5 50-5 20-5 2 x Nr. 7T oder
2 x Nr. 12
DS/EF ohne 50 % der ver-schossenen Pat-
ronen pro Ziel
max. 30
b 5-50 5-50 5-20 2 x Nr. 7T oder
2 x Nr. 12
DS/EF ohne 50 % der ver-schossenen Pat-
ronen pro Ziel
max. 30
Munition: max.60
Anzahl der Schützen: A = 2; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5; D = 0
Anschlag: stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Ausgangsstellung Patrouillenstellung auf der befohlenen Linie. Auf Kommando beginnt der Truppführer bzw. die Truppenführerin mit 3 Doppelschüssen auf ein Ziel. Danach setzen sich beide Schützen in Bewegung und bekämpfen abwechselnd mit EF jeweils ein Ziel. In der Bewegung nach vorwärts/rückwärts schießen beide Schützen abwechselnd auf das/die Ziele, um so mit einem möglichst geringen Munitionsansatz möglichst viel Weg zurücklegen zu können. Die Grundsätze des Wechselns der Kadenz beim Annä-hern/Lösen entsprechen denen des Schießens in der Bewegung. Spätestens auf der Linie 5 m (rückwärts 50 m) stellen die Schützen die Zielbekämpfung selbstständig, oder auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin ein.
b) wie a) jedoch rückwärts (max. Linie 50 m).
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben.
Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Schießen in der Bewegung unter Koordination des Feuerkampfes im Trupprahmen auf mehrere Ziele. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder oder die Ausbilderin (für das Vormachen des Schießens in der Bewegung im Rahmen der Ausbildung) zu festigen.
Die Übung wird dabei zunächst auf ein Ziel pro Trp-Mitglied und später auf zwei Ziele pro Trp-Mitglied geschossen.
Zur Bewertung der Übung wird neben den Treffern auch der taktisch richtige Ablauf herangezogen (mindestens: Wechsel des Feuers zwischen den Trp-Mitgliedern, Verhältnis Kadenz-Entfernung, Koordination der Bewegungen, Verhältnis Raumgewinn – Munitionsein-satz, Absprachen im Trp).
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/-bestimmungen durchgeführt werden.
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4131. G-WB-4 Schießen in der Bewegung mit seitlicher Verschiebung/Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Schießen in der Bewegung und gleichzeitigem Verschieben aus der Feuer-linie des Gegners Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 15-5 15-5 15-5 Nr. 7T oder
Nr. 12
EF ohne je 12 je 14
b 5-15 5-15 5-15 Nr. 7T oder
Nr. 12
EF ohne je 12 je 14
Munition: 28
Anzahl der Schützen: A = 1; D = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5; D = 0
Anschlag: stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Ausgangsstellung Patrouillenstellung in der befohlenen Stellung (Linie 15 m). Auf Kommando bewegt sich der Schütze bzw. die Schützin auf der befohlenen und gekennzeichneten Bewegungslinie vorwärts und bekämpft dabei das oder die Ziele in der seitlichen Vorwärtsbewegung. Die Teilübung a) findet dabei zunächst von links nach rechts und danach von rechts nach links statt. Beim Ge-wehr und der Maschinenpistole muss dazu die Waffe auf die linke Schulter gewechselt werden.
b) wie a) jedoch rückwärts.
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben.
Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist es den Feuerkampf in der Bewegung auch im Zuge einer seitlichen Verschiebung erfolgreich führen zu können. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder oder die Ausbilderin (für das Vormachen des Schießens in der Bewegung im Rahmen der Ausbildung) zu festigen.
Die Inhalte als auch die Bedingungen entsprechen denen des Schießens in der Bewegung vorwärts/rückwärts.
Die Bewegungsrichtung ist leicht diagonal. Der Zielbau ist so mittig zu wählen, dass auf einer Standortschießanlage (StOSchAnl) nicht in die Seitenwände der Geschossfangkammer geschossen wird. Die Bewegungsrichtung zur Seite und in der Tiefe ist somit begrenzt und durch den Ausbilder bzw. der Ausbilderin im Vorfeld zu ermitteln und durch geeignete Mittel vorzugeben. Als Orientierungshilfe können z. B. Markierungen am Boden in Form von Sandsäcken o. ä. verwendet werden.
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/-bestimmungen durchgeführt werden.
Stand: September 2017
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 141
4132. G-WB-5 Heranschießen an eine Deckung/Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Heranschießen an eine Deckung/Voraussetzung zum Schießen dieser Übung: G-WB-4 erfüllt Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 5-45 5-45 - Nr. 7T oder
Nr. 12
DS/EF ohne 75 % Treffer B – Zone
30
b 45-5 45-5 - Nr. 7T oder
Nr. 12
DS/EF ohne 75 % Treffer B – Zone
30
Munition: 60
Anzahl der Schützen: A = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5
Anschlag: stehend freihändig, kniend, liegend
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
a) Der Schütze bzw. die Schützin nimmt die befohlene Ausgangsstellung ein. Dabei befindet er bzw. sie sich mindestens 5 m hinter und 5 m seitlich (ca. eine Bahnbreite A-Stand)) der, durch den Ausbilder oder die Ausbilderin in der Mitte des jeweilige Schießstandes in durch ihn bzw. ihr bestimmter Entfernung aufgestellten Deckung. Auf Kommando des Ausbilders oder der Ausbilderin gewinnt der Schütze oder die Schützin mit Bekämpfung des angegebenen Zieles (DS, danach EF in der Bewegung) die Deckung. Nach dem Er-reichen der Deckung wird entweder auf der anderen Seite der Deckung oder auf der gleichen Seite der Deckung, dann aber in ei-nem anderen Anschlag (kniend oder liegend) ein weiteres Ziel bekämpft. Die Schützen schießen einzeln. Die Übung kann mit Maga-zinwechsel kombiniert werden.
b) Die Übung kann auch rückwärts geschossen werden. Dabei startet der Schütze bzw. die Schützin 5 m vor und 5 m seitlich der De-ckung und gewinnt die Deckung schießend in der Rückwärtsbewegung. Das Verhalten in der Deckung ist gleich dem in der Teilü-bung a).
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben.
Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das Koordination der Elemente Schießen und Bewegen unter besonderer Berücksichtigung eines treffsicheren Waffeneinsatzes. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstra-tionsfähigkeiten der Ausbilder oder die Ausbilderin zu festigen.
Zur Bewertung der Übung wird neben den Treffern auch der gefechtstechnisch richtige Ablauf herangezogen (Raumgewinn in der Be-wegung bei zweckmäßigen Ansatz des Feuers, Verhalten an der Deckung – Seitenwechsel oder Anschlagswechsel, Abstand zur De-ckung, möglichst wenig Exponieren beim Nutzen der Deckung).
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/-bestimmungen durchgeführt werden.
Stand: September 2017
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4133. G-WB-6 Schießen aus verschiedenen Anschläge unter Zeitdruck/Festigen der Elemente der Schießtechnik in verschiedenen Anschlägen unter zunehmend erschwerten Bedingungen Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 100-250 100-250 - Nr. 7 oder
Nr. 7T oder
Nr. 12
DS/EF/SEF variabel 3 Ziele bekämpft pro Entfernung
30
Munition: 30
Anzahl der Schützen: A = 3
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5
Anschlag: stehend freihändig, kniend aufgestützt, liegend freihändig
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
Die Schützen stehen in der Ausgangsstellung auf der befohlenen Station/Linie (z. B. 100m) und bekämpfen aus dieser auf Kommando die zugewiesenen Ziele in der vorgegebenen Zeit (z. B. 20s). Dabei werden die Ziele zunächst im Anschlag stehend freihändig, danach im Anschlag kniend aufgestützt und zuletzt im Anschlag liegend freihändig bekämpft. Nach Zielentfernung und vorgegebener Zeit ent-scheiden die Schützen selbstständig in welcher Feuerart sie die Ziele bekämpfen. Die Übung ist bis zum Erfüllen auf der vorgegebenen Entfernung zu wiederholen.
Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik beim Schießen auf Ziele in verschiedenen Anschlä-gen auf unterschiedlicher Entfernung und unter Zeitdruck, um die Trefferwahrscheinlichkeit erhöhen zu können. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder zu festigen.
Die Entfernung ist in den Wiederholungen kontinuierlich zu steigern, insofern auf der geringeren Entfernung die Bedingungen erfüllt worden. Dazu kann der Zeitdruck unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmenden weiter erhöht werden.
Die Übung darf nur auf den auf dem jeweiligen Schießstand abgesicherten Stationen geschossen werden.
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/-bestimmungen durchgeführt werden.
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
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4134. G-WB-7 Notfalldrill/Einsatz der Waffe in Notsituation unter Anwendung der Grundsätze KOMMUNIKATION-BEWEGUNG-SCHIESSEN (K-B-S) Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 3-10 3-10 3-10 Nr. 7T oder
Nr. 12
EF/DS/SEF ohne mind. 2 Treffer B – Zone
10
Munition: 10
Anzahl der Schützen: A = 1; D = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5; D = 0
Anschlag: stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
Der Schütze bzw. die Schützin nimmt in der geringsten möglichen Entfernung zum Ziel die Ausgangslage ein (Patrouillenstellung, Kontaktstellung). Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin steht hinter dem Schützen bzw. der Schützin und schildert die Situation (z .B. Personenkontrolle/Zugangskontrolle). Der Ausbilder bzw. die Ausbilderin schildert während der Kommunikation einen lebensbedrohlichen Angriff, daraufhin weicht der Schütze bzw. die Schützin nach hinten und/oder seitlich aus und bekämpft das Ziel noch in der Bewegung mit mindestens einem DS in die B-Zone. Danach wechselt er bzw. sie zum EF.
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben. Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist es den Feuerkampf auch auf kürzeste Entfernung unter Stress in einer lebensbedrohlichen Situation erfolgreich führen zu können. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstra-tionsfähigkeiten der Ausbilder zu festigen.
Zur Bewertung der Übung wird neben den Treffern auch der gefechtstechnisch richtige Ablauf herangezogen (mindestens: schnelle Reaktion, Schaffen von Distanz zum Gegner, Ausweichen aus der direkten Angriffslinie).
Die Bewegungsrichtung ist leicht diagonal rückwärts. Der Zielbau ist so mittig zu wählen, dass auf einer StOSchAnl nicht in die Seiten-wände der Geschossfangkammer geschossen wird. Die Bewegungsrichtung zur Seite und in der Tiefe ist somit begrenzt und durch den Ausbilder oder der ausbilderin im Vorfeld zu ermitteln und durch geeignete Mittel vorzugeben. Als Orientierungshilfe können z. B. Markie-rungen am Boden in Form von Sandsäcken o. Ä. verwendet werden.
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/-bestimmungen durchgeführt werden.
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4135. Eine weitere Möglichkeit, die Ausbilder im Rahmen von Abwandlungen von Schießübungen zu schulen, stellt die Anwendung immer komplexerer Übungsparcours (Schießübungen) dar. Dabei wird die Fähigkeit geschult, diese Abläufe selbstständig im vorgegebenen Ablauf zu durchlaufen. Dies hilft den Ausbildern, sich die Ausbildungsabläufe der in den Ausbildungsprogrammen enthaltenen Schießübungen besser einzuprägen und präzisere Aufträge/Kommandos an die auszubildenden Sol-daten bzw. Soldatinnen geben zu können. Dazu bestehen folgende Möglichkeiten, die auf den nach-folgenden Seite beschrieben werden:
• Parcours Neuner-Drill; • Parcours Feuernetz; • Parcours Zick-Zack-Drill.
Diese Beispielparcours sind auf die Bedingungen auf den A-Ständen der Standort- und Sammel-
standortschießanlagen ausgerichtet. Sie können auch auf Schießbahnen von TrÜbPl geschossen
oder entsprechend den Vorgaben aus Abschnitt. Abwandlungen von Schießübungen abgewandelt
werden. Dabei sind die entsprechenden Vorschriften/ Regelungen und Benutzungsbestimmungen
einzuhalten. Dies gilt insbesondere für den Zielbau und die Einhaltung der Schießbahnbegrenzungen.
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Seite 145
4136. G-WB-8 Parcours „Neuner-Drill“/Schießen aus Gefechtsanschlägen Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 20-250 20-250 20 Nr. 7T oder
Nr. 12 oder Nr. 8
9 x EF ohne mind. 6 Treffer 9
Munition: 9
Anzahl der Schützen: A = 1; D = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5; D = 0
Anschlag: stehend, kniend, liegend
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
Der Schütze bzw. die Schützin nimmt die befohlene Ausgangsstellung ein. Dabei berühren beide Hände die Deckung. Auf Kommando wird das befohlene Ziel/die befohlene Trefferzone mit jeweils einem Schuss EF durch jede Öffnung der Deckung bekämpft. Dabei wer-den auch Gefechtsanschläge gemäß den Beispielen aus der jeweiligen Waffenregelung genutzt.
Es ist darauf zu achten, dass sich bei jeder Schussabgabe die Mündung in Schussrichtung vor der Deckung befindet und der Hülsen-auswurf frei ist.
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben. Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das treffsichere Bekämpfen von Zielen auch aus unbequemen Gefechtsanschlägen heraus. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder für den Waffeneinsatz im urbanen Umfeld, um, an und mit Fahrzeugen sowie aus Stellungen, zu festigen.
Der Schwierigkeitsgrad kann durch verschiedene Abwandlungen des Feldanzuges variabel gesteuert werden (z. B. mit oder ohne Schutzausstattung).
Der Ausbilder oder die Ausbilderin entscheidet über den Zustand der Sicherung/des Abzugssystems bei den Stellungswechseln.
Die Übung darf nur auf den auf dem jeweiligen Schießstand abgesicherten Stationen geschossen werden. Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/-bestimmungen durchgeführt werden.
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Abb. 161: Weiterbildungsübung 8 – Parcours „Neuner-Drill“
20 m - 150 m
Stand: September 2017
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 147
4137. G-WB-9 Parcours „Feuernetz“/Schießen aus der Bewegung Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 5-20 5-20 5-20 Nr. 7T oder
Nr. 12 oder Nr. 8 oder Nr. 9
8 x EF ohne 8 Treffer 8
Munition: 8
Anzahl der Schützen: A = 1; D = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5; D = 0
Anschlag: stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
Der Schütze bzw. die Schützin nimmt die befohlene Ausgangsstellung an der Position 1 ein. Auf Kommando wird das erste Ziel mit einem Schuss EF von Position 1 im Anschlag stehend freihändig bekämpft. Danach wechselt der Schütze bzw. die Schützin selbst-ständig in Einsatzstellung oder Patrouillenstellung zur Position 2 und bekämpft das nächste Ziel mit einem Schuss EF im Anschlag stehend freihändig. Dieser Vorgang wiederholt sich in der vorgegebenen Reihenfolge für die Positionen 3-8. Dabei ist die Waffe in der Bewegung gesichert und weist in eine sichere Richtung. Der Schütze oder die Schützin bewegt sich niemals rückwärts, geschossen wird nur im sicheren Stand.
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben. Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das treffsichere Bekämpfen von Zielen aus der Bewegung unter Berücksichtigung und Trai-nings/Übens des natürlichen Zielpunktes. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder, auch in komplexeren Übungen/Parcours und bei gesteigerten Anforderungen an die Handha-bungs- und Handlungssicherheit, zu festigen.
Die 6 Positionen der Übung/des Parcours sowie der Zielbau sind den Gegebenheiten des jeweiligen Schießstandes anzupassen.
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/ -bestimmungen durchgeführt werden.
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Seite 148
Abb. 162: Weiterbildungsübung 9 – Parcours „Feuernetz“
Stand: September 2017
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Ausbildungs- und Schießprogramm A2-222/0-0-4741
Seite 149
4138. G-WB-10 Parcours „Zick-Zack-Drill“/Schießen aus und in der Bewegung Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen (m)
Scheibe Schusszahl Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
a 10-15 27,5-22,5 - Nr. 7T oder
Nr. 12 oder Nr. 8 oder Nr. 9
EF/DS ohne 10 Treffer 12
Munition: 12
Anzahl der Schützen: A = 1
Stellung der Scheiben: A = 0 oder 12,5
Anschlag: stehend freihändig
Bereitschaftshaltung: Patrouillenstellung
Anzeigeart: nach Übungsende
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
Der Schütze bzw. die Schützin nimmt die befohlene Ausgangsstellung an der Position 1 ein. Auf Kommando wird das erste Ziel mit einem DS von Position 1 im Anschlag stehend freihändig bekämpft. Danach erfolgt der Wechsel zu Station 2, wobei das zweite Ziel mit einem Schuss EF in der Bewegung bekämpft wird. Danach werden auf dem Weg von der Station 2 zur Station 3 die nächsten 3 Ziele mit jeweils einem Schuss EF in der Bewegung bekämpft. Von der Station 3 zur Station 4 wechselt der Schütze bzw. die Schützin ohne Feuerkampf zur Station 4. An der Station 4 wird das Ziel 4 mit einem DS bekämpft. Während des nun folgenden Wechsels von Station 4 zu Station 3 wird das Ziel 4 mit einem Schuss EF in der Bewegung bekämpft. Im Anschluss werden beim Wechsel von der Station 3 zurück zur Station 2 die nächsten 3 Ziele wieder mit jeweils einem Schuss EF in der Bewegung bekämpft. Der letzte Stationswechsel, von Station 2 zu Station 1 erfolgt ohne Feuerkampf.
Der Schütze bzw. die Schützin bewegt sich niemals rückwärts.
Die Übung ist vor jedem Schießen trocken vor zu üben. Ausbildungshinweis:
Ziel dieser Weiterbildungsübung ist das treffsichere Bekämpfen von Zielen aus und in der der Bewegung unter Berücksichtigung und Trainings/Übens des natürlichen Zielpunktes. Dabei kommt es vor allem darauf an, das Vertrauen in das eigene Können zu stärken und die Demonstrationsfähigkeiten der Ausbilder, auch in komplexeren Übungen/Parcours und bei gesteigerten Anforderungen an die Hand-habungs- und Handlungssicherheit, zu festigen.
Die 4 Positionen der Übung/des Parcours sowie der Zielbau (Entfernungen, Bewegungsachsen) sind den Gegebenheiten des jeweiligen Schießstandes anzupassen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass beim Wechsel von Station 2 auf 3 sowie von 3 auf 2 nicht von der Schießstandachse abgewichen wird. Darüber hinaus ist auf den A-Ständen darauf zu achten, dass nicht in die Seitenwände der Ge-schossfangkammer geschossen wird.
Die Übung kann auch auf Schießbahnen von TrÜbPl und StOÜbPl unter Berücksichtigung der jeweiligen Benutzungsordnung/ -bestimmungen durchgeführt werden.
Stand: September 2017
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Seite 150
Abb. 163: Weiterbildungsübung 10 – Parcours „Zick-Zack-Drill“
Stand: September 2017
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Anlagen A2-222/0-0-4741
Seite 151
5 Anlagen
5.1 Gebote für Gewehrschützen 152
5.2 Anschießen/Justieren 153
5.3 Übersicht über die Schießübungen mit dem Gewehr G36 (ohne Schießen in der Weiterbildung) 156
5.4 Verhalten bei Erhitzung 163
5.5 Munitionsübersicht 165
5.6 Hauptreinigung und Waffenappell 168
5.7 Übersicht Grundlagen im Umgang mit Waffen 174
5.8 Abbildungsverzeichnis 176
5.9 Bezugsjournal 180
5.10 Änderungsjournal 181
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Seite 152
5.1 Gebote für Gewehrschützen
1. Behandle Deine Waffe richtig und pflege sie sorgfältig! Dann wird sie Dich nie im Stich lassen;
sie wird Dir die Überlegenheit im Feuerkampf sichern! Du kannst von Deiner Waffe nicht verlangen,
dass sie trotz Verschmutzung, mangelhafter Pflege und falscher Handhabung einwandfrei schießt.
Eine solche Waffe gibt es nicht!
2. Lerne vor allem das Erkennen und Beseitigen von Störungen!
3. Bereite Deine Waffe sorgfältig zum Schießen vor! Du musst wissen, dass die Ursache der
meisten Störungen in der mangelhaften Vorbereitung zum Schießen liegt. Benutze jede Gefechts-
pause, um Dein Gewehr auf Mängel zu überprüfen. Nimm Dir die Zeit dazu! Es macht sich immer
bezahlt! Merke Dir vor allem: Was sich schiebt, reibt und dreht, wird stets geölt.
4. Überprüfe vor dem Schießen Deine Munition! Verwende nur einwandfreie Munition. Ver-
schmutzte, oxidierte oder beschädigte Patronen sind nicht zu verwenden!
5. Überprüfe vor dem Schießen Deine Magazine! Magazine, die verschmutzt und gebrochen sind,
transportieren nicht. Hat die Magazinfeder noch die erforderliche Spannkraft? Magazinlippen und Zu-
bringer dürfen nicht beschädigt sein. Stangenmagazine müssen einwandfrei in die Waffe einrasten.
6. Überprüfe Deine Waffe besonders vor dem Schießen! Sie schießt bestimmt einwandfrei, wenn
alle Teile (besonders Mündungsfeuerdämpfer, Verschlussbahn, Schließfeder, Abzug) in Ordnung und
sauber sind.
7. Überprüfe ständig Deine Optik! Sie darf nicht locker auf dem Tragebügel sitzen. Sie darf nicht
verkratzt oder beschädigt sein. Dein treffsicherer Schuss hängt davon ab!
8. Schütze Deine Waffe gegen Schmutz, Sand und Staub!
9. Schütze Deine Waffe gegen Nässe und Schnee! Bewahre sie gut abgedeckt gegen Schnee und
geschützt gegen Wasser außerhalb des Unterstandes, Gebäudes oder Fahrzeuges auf. Denn bei
feuchtwarmen Temperaturen beschlägt die kalte Waffe und verursacht die meisten Störungen.
10. Ziele ruhig mit dem richtigen Anschlag! Spare Munition durch Feuerzucht. Gib dem gezielten
Einzelschuss den Vorrang vor dem Feuerstoß; er erspart dir Munition und bringt bessere Treffergeb-
nisse.
11. Schütze Deine Augen und Dein Gehör vor Schädigung! Das Tragen der ballistischen Schutz-
brille schützt vor Augenverletzungen z. B. durch ausgeworfene heiße Hülsen, ein geeigneter Gehör-
schütz vor einer Schädigung durch Schießlärm.
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Seite 153
5.2 Anschießen/Justieren
1. Grundsätze:
• Anschießen grundsätzlich im Zweier-Team (ein Soldat bzw. eine Soldatin mit DF).
• Anschießen Zielfernrohr und Reflexvisier in gleicher Art und Weise (nacheinander).
• Rohrmündungen (nicht die Schützen) auf Linie 25 m.
• Anschlag liegend aufgelegt (Rucksack als Gewehrauflage zweckmäßig, da stets zur Hand).
• Schussabgabe EF unter Beachtung der fünf Elemente der Schießtechnik.
• Bei Hoch-/Rechtsschuss Drehung des Justierschlüssels gegen den Uhrzeigersinn.
• Bei Tief-/Linksschuss Drehung des Justierschlüssels im Uhrzeigersinn.
• Drehung in die Richtung, in welche der Treffpunkt verändert werden soll.
• Zuerst die Seite, dann die Höhe korrigieren (nach Möglichkeit nicht beides gleichzeitig).
• Ermittlung der Ablage mit einfachen Hilfsmitteln (Anlegekante Kompass, Meldeblockzettel).
• Nach Verstellen der Justierschrauben Entlasten des Tubus des Zielfernrohr gegen den Federdruck
(Eindrücken des Tubus von vorn).
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Seite 154
Zielfernrohr
Ermitteln mittlerer Treffpunkt (MTP) 3 Schuss EF zur Ermittlung Treffpunkt
Streukreis nicht größer als 3 cm (2 € Münze)
Solltrefferbild Zielfernrohr: Tiefschuss 3,5 cm Reflexvisier: Tiefschuss 7 cm
Erfüllt das entsprechende Visier die Werte nicht, ist es anzuschießen
Reflexvisier
Korrektur Seite Ablage Seite ermitteln
Justierschrauben verstellen 3 Schuss EF zur Bestätigung
Überprüfen Treffpunktlage und Streukreis
Stimmt die Treffpunktlage nicht, Seitenkorrektur erneut durchführen
Justierschraube Zielfernrohr ½ Drehung entspricht 7 cm
¼ Drehung entspricht 3,5 cm
Korrektur Höhe Ablage Höhe ermitteln
Justierschrauben verstellen 3 Schuss EF zur Bestätigung
Überprüfen Treffpunktlage und Streukreis
Stimmt die Treffpunktlage nicht, Höhenkorrektur erneut durchführen
Justierschraube Zielfernrohr ½ Drehung entspricht 14 cm ¼ Drehung entspricht 7 cm
Abb. 164: Justieren Gewehr G36
Stand: September 2017
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Seite 155
2. Anschussbedingungen Gewehr G36 A1, A2 Teilübung Zielent-
fernung (m)
Stellung der Schützen
(m)
Scheibe Schuss-zahl
Feuerart
Zeit-begrenzung
Bedingungen Munition
A-Stand D-Stand
100m ZF 200 m 100 100 - Nr. 2
oder Nr. 1a
3 x EF ohne Treffkreis: 12 cm MTP: 4 cm hoch
3
Reflex/RSA 100 100 Nr. 2 oder
Nr. 1a
3 x EF ohne Treffkreis: 12 cm MTP: Zielmitte
3
25 m ZF 200 m 25 25 25 Nr. 2 klein 3 x EF ohne Treffkreis: 3 cm
MTP: 3,5 cm tief 3
Reflex/RSA 25 25 25 Nr. 2 klein 3 x EF ohne Treffkreis: 3 cm MTP: 7 cm tief
3
Munition: -
Anzahl der Schützen: A = 6; D = 2
Stellung der Scheiben: A = 0; D = 0
Haltepunkt: 100 m und 25 m ZF und Reflex/RSA = Zielmitte
Anschlag: liegend aufgelegt
Bereitschaftshaltung: ohne
Anzeigeart: AuTa, nach jedem Trefferbild
Anzug: Feldanzug mit Abwandlung gemäß Befehl des Ausbildungsleiters bzw. der Ausbildungsleiterin unter Beachtung der Anlage 5.9, A2-2630/0-0-5.
Übungsbeschreibung:
Die Anschussbedingungen werden im Rahmen der G-GL-1 ermittelt.
Ausbildungshinweis:
Das Anbringen von 4 Scheiben Nr. 2, klein auf einen Scheibenträger ermöglicht die Verkürzung des Anschießens.
Wird die Anschießvorrichtung benutzt, liegt mit dem ZF Visiermarke 200 m der MTP 1 cm tief auf eine Zielentfernung von 100 m.
Stand: September 2017
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Seite 156
5.3 Übersicht über die Schießübungen mit dem Gewehr G36 (ohne Schießen in der Weiterbildung)
Gewehr G36 Entfernung Munition
(gesamt) Feuerart Bereitschaftshaltung/
Anschlag Scheiben Zweck
(Voraussetzung) Zeit Bedingungen
Grundlagen
G-GL-1 100 25
9 9 (18) 9 9 (18)
EF liegend aufgelegt Nr. 2, Nr. 2 Nr. 2 klein Nr. 2 klein
Überprüfen der 5 Elemente der Schießtechnik, Anschießen unter Anleitung, (Ausbildungsabschnitt 4.2.11 abgeschlossen)
- Zielfernrohr: 12 cm Kreis 3 Treffer; Reflexvisier: 15 cm Kreis 3 Treffer; Zielfernrohr: 3 cm Kreis 3 Treffer; Reflexvisier: 4 cm Kreis 3 Treffer
G-GL-2 100; 150; 150; 200; 200; 250
6 6 6 3 3 3 (27)
EF Patrouillenstellung liegend aufgelegt; liegend aufgelegt; kniend aufgestützt; liegend aufgelegt; liegend freihändig; liegend aufgelegt
Nr. 8 EF in unterschiedlichen Anschlägen und Zielentfernungen (G-GL-1 erfüllt)
- 5 Treffer; 5 Treffer; 4 Treffer; 2 Treffer; 2 Treffer; 2 Treffer
G-GL-3 100 150
3 3 (6)
EF liegend aufgelegt Nr. 7; Nr. 8
Schießen mit Gefechtsfeld-beleuchtung (Nachtschießen) (G-GL-2 erfüllt)
- 4 Treffer, davon mindestens 2 pro Teilübung
G-GL-4 25 25
5 30 (35)
EF/SEF liegend aufgelegt Nr. 4 Erlernen Schießtechnik Schnelles Einzelfeuer unter Vertiefung der 5 Elemente der Schießtechnik (G-GL-2 erfüllt)
- 5 Treffer 7 cm Kreis 20 Treffer 7 cm Kreis
G-GL-5 150; 150; 200; 200; 250; 250
3 12 3 12 3 12 (45)
EF/SEF liegend aufgelegt Nr. 9 Reaktion bei Nichtwirkung auf mittlere Entfernungen (G-GL-4 erfüllt)
- 2 Treffer pro Teilübung
Stand: September 2017
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Anlagen A2-222/0-0-4741
Seite 157
Gewehr G36 Entfernung Munition
(gesamt) Feuerart Bereitschaftshaltung/
Anschlag Scheiben Zweck
(Voraussetzung) Zeit Bedingungen
Nahbereich I
G-NB I-1
5;
10;
15
3
3
3 (9)
EF Kontaktstellung/
stehend freihändig
Nr. 12 Erlernen Schießtechnik – EF
im Anschlag stehend
freihändig
(G-GL-1 erfüllt)
- 3 Treffer B-Zone pro Teilübung
G-NB I-2
10;
15;
20
6
6
6 (18)
DS Kontaktstellung/
stehend freihändig
Nr. 12 Erlernen Schießtechnik –
DS aus der Kontaktstellung
im Anschlag stehend
freihändig
(G-NB I-1 erfüllt)
- 6 Treffer B-Zone pro Teilübung
G-NB I-3
5;
10;
15
6
6
6 (18)
DS Patrouillenstellung/
stehend freihändig
Nr. 12 Erlernen Schießtechnik –
DS aus der Patrouillenstel-
lung im Anschlag stehend
freihändig
(G-NB I-2 erfüllt)
- 6 Treffer B-Zone pro Teilübung
G-NB I-4
5;
10;
20
6
6
6 (18)
EF Patrouillenstellung/
stehend freihändig
2 x Nr. 12 Erlernen Schießtechnik –
Bekämpfen von Mehrfach-
zielen
(G-NB I-3 erfüllt)
- 6 Treffer B-Zone pro Teilübung
G-NB I-5
5;
10;
20
9
9
9 (27)
DS/EF Patrouillenstellung/
stehend freihändig
2 x Nr. 12 Erlernen Schießtechnik –
Reaktion bei Nichtwirkung
(G-NB I-4 erfüllt)
- 6 Treffer B-/2 Treffer C-Zone
Stand: September 2017
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Gewehr G36 Entfernung Munition
(gesamt) Feuerart Bereitschaftshaltung/
Anschlag Scheiben Zweck
(Voraussetzung) Zeit Bedingungen
Nahbereich II
G-NB II-1 5; 10; 20
4 9 9 (22)
DS/EF Einsatzstellung/ stehend freihändig
Nr. 12 2 x Nr.12 2 x Nr.12
Erlernen Schießtechnik – Einsatzstellung (G-NB I-5 erfüllt)
_ 4 Treffer B-Zone 6 Treffer B-/2 Treffer C-Zone 6 Treffer B-/2 Treffer C-Zone
G-NB II-2 10; 15; 20
6 6 6 (18)
DS/EF Einsatzstellung/ stehend freihändig
Nr. 12 2 x Nr. 12 2 x Nr. 12
Erlernen Schießtechnik – Bekämpfung einer Bedro-hung aus der linken/rechten Flanke (G-NB II-1 erfüllt)
_ 5 Treffer B-Zone pro Teilübung
G-NB II-3 10; 15; 20
8 8 8 (24)
DS/EF Einsatzstellung/ stehend freihändig
2 x Nr. 12 Erlernen Schießtechnik – Bekämpfung einer Bedro-hung aus dem Rücken (G-NB II-2 erfüllt)
_ 5 Treffer B-Zone pro Teilübung
G-NB II-4 15-5; 5-15
14 14 (28)
DS/EF Patrouillenstellung/ stehend freihändig
2 x Nr. 12 Schießen in der Bewegung (G-NB II-3 erfüllt)
_ 12 Treffer B-Zone pro Teilübung
Nahbereich III
G-NB III-1 20 12 (12) DS Patrouillenstellung/ stehend freihändig, kniend, liegend
Nr. 12 Schießen in wechselnden Anschlägen (Dreistellungskampf) (G-NB II-4 erfüllt)
_ 10 Treffer B-Zone
G-NB III-2 15,5; 15,5; 20
12 18 18 (48)
DS/EF Patrouillenstellung/ stehend freihändig; stehend freihändig, kniend, liegend; stehend freihändig, kniend, liegend;
2 x Nr. 12 Schießen unter Nutzung von Deckungen (G-NB III-1 erfüllt)
_ 10 Treffer B-Zone; 5 Treffer B-Zone pro Teilübung; 5 Treffer B-Zone pro Teilübung
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Gewehr G36 Entfernung Munition
(gesamt) Feuerart Bereitschaftshaltung/
Anschlag Scheiben Zweck
(Voraussetzung) Zeit Bedingungen
G-NB III-3 20-5; 5-20
15 G/15 P 15 G/15 P (30 G/30 P)
DS/EF Patrouillenstellung/ stehend freihändig
2 x Nr. 12 Waffenwechsel in der Bewegung (G-NB III-2; P-NB II-2 und P-NB III-2 erfüllt)
_ 20 Treffer B-Zone; 18 Treffer B-Zone
G-NB III-4 15; 20; 25-15
10 10 15 (35)
DS/SEF Patrouillenstellung/ stehend freihändig
Nr. 7a 4 km/h; Nr. 7a 8 km/h; Nr. 7a 4 km/h
Schießen auf querbeweglichen Ziele (G-NB III-3 erfüllt)
- 2 Treffer pro Teilübung
Steigerung der Schießfertigkeit
G-ES-1 200; 200
6 6 (12)
EF liegend aufgelegt Nr. 7a 4 km/h; Nr. 7a 8 km/h
Bekämpfen von querbeweg-lichen Zielen auf mittlere Entfernung (G-GL-2 und G-NB I erfüllt)
- 4 Treffer pro Teilübung
G-ES-2 150; 200
12 12 (24)
EF liegend aufgelegt; lie-gend freihändig; kniend aufgestützt
Nr. 8 Bekämpfen von Zielen mit NSA, WBG oder IR-Zielmarkierer (G-GL-3 und G-NB I erfüllt)
- 10 Treffer; 8 Treffer
G-ES-3 150; 100; 20-40
5 5 5 (15)
EF Patrouillenstellung/ stehend aufgelegt; liegend aufgelegt; stehend freihändig
Nr. 10; Nr. 10; Nr. 9
Schießen auf wechselnde Ziele und nach körperlicher Belastung (G-GL-2 und G-NB I erfüllt)
- 3 Treffer; 3 Treffer; 3 Treffer
G-ES-4 20; 10; 5
5 5 5 (15)
SEF Kontaktstellung/ stehend freihändig
Nr. 7T oder Nr. 12
Festigen der 5 Elemente der Schießtechnik – unter Zeitdruck (G-NB I erfüllt)
10 Sek 5 Sek 2,5 Sek
5 Treffer B-Zone pro Entfernung
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Gewehr G36 Entfernung Munition
(gesamt) Feuerart Bereitschaftshaltung/
Anschlag Scheiben Zweck
(Voraussetzung) Zeit Bedingungen
G-ES-5
15;
20
15
15 (30)
EF Kontaktstellung/
stehend freihändig
2 x Nr. 12 Festigen der 5 Elemente der
Schießtechnik – 1-5 Übung
(G-NB I erfüllt)
- 15 Treffer B-Zone pro Entfernung
G-ES-6
30;
30;
30
4
4
4 (12)
DS Patrouillenstellung/
stehend freihändig;
kniend freihändig; lie-
gend freihändig
2 x Nr. 7T Festigen der 5 Elemente der
Schießtechnik – SP
Gefechtsanschläge
(G-NB III-2 erfüllt)
_ 4 Treffer B-Zone pro Entfernung
G-ES-7
187,5;
137,5;
67,5;
15;
5
3
3
3
3
2 (14)
EF/DS Patrouillenstellung/
liegend aufgelegt; lie-
gend freihändig; stehend
freihändig; stehend
freihändig; stehend
freihändig
Nr. 7T Wertungsübung Gewehr
(G-NB I erfüllt)
60 Sek
60 Sek
60 Sek
4 Sek
2 Sek
Gemäß Bewertung in
Ausbildungshinweis
G-ES-8
80;
100;
150
9;
9;
18 (36)
EF/DS Patrouillenstellung/
stehend freihändig;
stehend freihändig;
stehend/kniend/liegend
freihändig
Nr. 10 Übertragen der
Schießtechnik Nahbereich
auf mittlere Entfernungen
(G-NB I erfüllt)
_
6 Treffer;
6 Treffer;
9 Treffer
G-ES-9
237,5;
187,5;
137,5;
67,5;
20;
15;
10;
5
3
3
3
3
3
3
2
2 (22)
EF/DS Patrouillenstellung/
liegend aufgelegt;
liegend freihändig;
kniend aufgestützt;
stehend freihändig;
stehend freihändig;
stehend freihändig;
stehend freihändig;
stehend freihändig
Nr. 7T Schießen auf unterschiedli-
che Entfernungen
(G-NB I erfüllt)
45 Sek
45 Sek
45 Sek
35 Sek
4 Sek
4 Sek
4 Sek
2 Sek
Gemäß Bewertung in
Ausbildungshinweis
G-ES-10 187,5
6
6 (18)
EF Patrouillenstellung/
liegend aufgelegt oder
liegend freihändig
Nr. 7 Bekämpfen von Zielen auf
mittlere Entfernungen
(G-NB I erfüllt)
-
3 Sek
4 Treffer;
4 Treffer
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Gewehr G36 Entfernung Munition
(gesamt) Feuerart Bereitschaftshaltung/
Anschlag Scheiben Zweck
(Voraussetzung) Zeit Bedingungen
Schießen des Einzelschützen auf TrÜbPl
Schießdrill I 300-150; 150-10; 350-500
2 Magazine á 20 Patr. (40)
DS/EF/SEF Schütze wählt nach Gelände und Ziel
4 x Nr. 7 davon 2 quer mit 4 und 8 km/h; 6 x Nr. 7 davon 1 in Zufahrt mit 8 km/h; 2 x Nr. 7
Einzelschütze in der Vertei-digung, Anwenden DS, EF und SEF (NB I erfüllt)
30 Sek 20 Sek 20 Sek
Zielgruppe 1: mindestens 3 Ziele in der vorgegebenen Zeit bekämpft; Zielgruppe 2: alle Ziele in der vorgegebenen Zeit bekämpft; Zielgruppe 3: alle Ziele in der vorgegebenen Zeit bekämpft Sowie der Lage angepasst gefechtsmäßig verhalten.
Schießdrill II 100-50; 3-70; 150-300
2 Magazine á 20 Patr. (40)
DS/EF/SEF Schütze wählt nach Gelände und Ziel
2 x Nr. 8 oder 10 7 x Nr. 8 oder 10 5 x Nr. 8 oder 10
Einzelschütze im An-griff/Vorgehen, Anwenden DS, EF und SEF (NB II sowie Schießdrill I erfüllt)
20 Sek 3 Sek pro Ziel 20 Sek
Zielgruppe 1: alle Ziele in der vorgegebenen Zeit bekämpft; Zielgruppe 2: alle Ziele in der vorgegebenen Zeit bekämpft; Zielgruppe 3: mindestens 3 Ziele in der vorgegebenen Zeit be-kämpft Sowie der Lage angepasst ge-fechtsmäßig verhalten.
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Gewehr G36 Entfernung Munition
(gesamt) Feuerart Bereitschaftshaltung/
Anschlag Scheiben Zweck
(Voraussetzung) Zeit Bedingungen
Schießdrill III 300-150; 150-10; 350-500
2 Magazine á 20 Patr. (40)
DS/EF/SEF Schütze wählt nach Gelände und Ziel
4 x Nr. 7 davon 2 quer mit 4 und 8 km/h; 6 x Nr. 7 davon 1 in Zufahrt mit 8 km/h; 2 x Nr. 7
Einzelschütze in der Vertei-digung, Einsatz von Nachtsehmitteln, Anwenden DS, EF und SEF (NB I sowie Schießdrill I erfüllt)
30 Sek 20 Sek 20 Sek
Zielgruppe 1: mindestens 3 Ziele in der vorgegebenen Zeit be-kämpft; Zielgruppe 2: alle Ziele in der vorgegebenen Zeit bekämpft; Zielgruppe 3: alle Ziele in der vorgegebenen Zeit bekämpft Sowie der Lage angepasst gefechtsmäßig verhalten.
Anschießen
Gewehr G36 A1/A2
100 oder 25
3 3 (6) 3 3 (6)
EF liegend aufgelegt Nr. 1a oder Nr. 2 Nr. 2 klein
Überprüfen der Anschussbe-dingungen und Justieren
- ZF: Treffkreis: 10 cm MTP: 4 cm hoch HKV: Treffkreis: 12 cm MTP: 4 cm tief ZF: Treffkreis: 3 cm MTP: 3,5 cm tief HKV: Treffkreis: 4 cm MTP: 7 cm tief
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5.4 Verhalten bei Erhitzung50
5.4.1 Schussinduzierte Erhitzung
1. Jede Waffe erhitzt sich beim Schießen. Die Waffentemperatur ist dabei maßgeblich abhängig
von der Schusskadenz. Schießt man also mit einer hohen Kadenz, so wird die Waffe schneller und
stärker erhitzt als beim Schießen mit niedriger Schussfolge.
2. Die verwendete Munition hat einen starken Einfluss auf die Präzision des Systems Waffe-
Munition. Die Lose MEN11K3190 und MEN14F3294 haben Defizite bezüglich der Präzisionsleistung
bei heißgeschossener Waffe.
3. Im Einsatz wird grundsätzlich Munition der Herstellerkennzeichnung DAG verwendet.
4. Im Rahmen der Schießausbildung kann Munition aller Hersteller genutzt werden.
5. Im Rahmen der Maßnahmen zur Reduzierung der schussinduzierten Erwärmung sind folgende
Aspekte zu berücksichtigen:
• Feuerzucht;
• kein Schießen ohne Identifizierung des Zieles;
• kein Schuss ohne Zielvorgang.
5.4.2 Erhitzung durch klimatische Bedingungen
6. Durch klimatische Bedingungen kann sich die Temperatur des Gewehr G36 verändern. Dieses
kann in extremen Situationen zu Veränderungen der Treffpunktlage führen. Diese Veränderung kann
nicht nur durch direkte Einwirkung ausgelöst werden, sondern beispielsweise auch durch die Lage-
rung des Gewehres innerhalb eines in der Sonne abgestellten Fahrzeuges.
7. Eine hohe Waffentemperatur kann zum Hochschuss führen. Niedrige Waffentemperatur kann
zum Tiefschuss führen.
8. Bei einseitiger Sonnenbestrahlung kommt es im Inneren des Gewehr G36 durch die ungleich-
mäßige Ausdehnung des Kunststoffes zu Spannungsverhältnissen. Der Treffpunkt verändert sich zur
Schattenseite der Waffe hin.
9. Umtarnen (im Rahmen von Einsätzen und Einsatzvorbereitung)51 mittels hellerer Farben und
das Nicht-Aussetzen direkter Sonneneinstrahlung schaffen Abhilfe.
50 vgl. DUH Umgang G36 51 Wiederaufruf der BesAnVH 07/2011 vom 22. Juni 2015
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10. Durch hohe Luftfeuchtigkeit, als auch dauerhafte Trockenheit kann sich ebenfalls eine Treff-
punktverlagerung ergeben.
11. Beim Anschießen des Gewehr G36 sind die Bedingungen im Einsatzgebiet zu berücksichtigen.
Das Anschießen ist möglichst unter Einsatzbedingungen durchzuführen.
12. Die Treffpunktlage ist regelmäßig sowohl im Sommer und im Winter, als auch unter anhaltender
hoher Luftfeuchte zu überprüfen.
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5.5 Munitionsübersicht
1. Gefechtsmunition Patrone 5,56 mm x 4552
• Patrone, 5,56 mm x 45, DM11, Doppelkern (Abb. 165) Geschossspitze minzgrün;
• Patrone, 5,56 mm x 45, DM21, Leuchtspur (Abb. 166) Geschossspitze erdbeerrot;
• Patrone, 5,56 mm x 45, DM31, Hartkern (
• Abb. 167) Geschossspitze schwarz;
• Patrone, 5,56 mm x 45, DM41, Weichkern (Abb. 168) Geschossspitze ohne Kennzeichnung.
Abb. 165: Patrone 5,56 mm x 45 DM11, Doppelkern
Abb. 166: Patrone, 5,56 mm x 45, DM21, Leuchtspur
52 Die Leuchtspurmunition DM21 darf auf StOSchAnl nicht verwendet werden und Hartkernmunition DM31 ist
für den Einsatz auf StOSchAnl nicht freigegeben.
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Abb. 167: Patrone, 5,56 mm x 45, DM31, Hartkern
Abb. 168: Patrone, 5,56 mm x 45, DM 41, Weichkern
2. Patrone Manöver 5,56 mm x 45, DM18 Messing (Abb. 169)
Abb. 169: Patrone, Manöver, 5,56 mm x 45, DM18
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3. Patrone Exerzier 5,56 mm x 45, DM10 ( Abb. 170) vernickelt oder Patrone Exerzier 5,56
mm x 45, DM20 (Abb. 171) schwarzer Kunststoff.
Abb. 170: Patrone, Exerzier, Abb. 171: Patrone, Exerzier, 5,56 mm x 45 DM10 5,56 mm x 45 DM20
4. Patrone, Übung, 5,56 mm x 45 DM38 (Abb. 172)
Abb. 172: Patrone, Übung, 5,56 mm x 45 DM38
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5.6 Hauptreinigung und Waffenappell
5.6.1 Hauptreinigung
1. Eine Hauptreinigung ist vorzunehmen:
• nach jedem Schießen oder
• wenn das Gewehr nass oder verschmutzt ist.
2. Die Hauptreinigung ist wie folgt vorzunehmen
• Sicherheitsüberprüfung durchführen;
• Gewehr G36 zerlegen;
• Gewehr mit Putzlappen reinigen und trocknen;
• mit Reinigungspinsel Schmutz und Fremdkörper entfernen;
• ölgetränkte Reinigungsbürste mit Kette durch das Rohr vom Patronenlager zur Rohrmündung
ziehen (zum ersten Mal möglichst unmittelbar nach dem Schießen, wenn das Rohr noch hand-
warm ist) – Waffenöl einige Stunden einwirken lassen;
• danach erneut ölgetränkte Reinigungsbürste durch das Rohr ziehen;
• trockene Reinigungsdochte durch das Rohr ziehen, bis diese sauber bleiben;
• Rohr und alle Metallteile dünn einölen sowie
• Gewehr zusammensetzen und Funktionsprüfung durchführen.
5.6.2 Waffenappell
3. Richtige Planung gewährleistet einen reibungslosen Ablauf des Appells und spart Zeit. Der
Einheitsführer bzw. die Einheitsführerin oder der Dienststellenleiter bzw. die Dienststellenleiterin53
plant den Appell und lässt ihn vorbereiten. Im Allgemeinen führen die Teileinheitsführer den Appell
durch. Zu den Vorbereitungen gehören
• das Bestimmen der zu prüfenden Waffen,
• das rechtzeitige Anfordern waffentechnischen Personals,
• die Vorbesprechung mit den Unterführern,
• richtiges Bemessen der Zeitspanne für die vorangehendem Hauptreinigung,
• das Erstellen des Zeitplans,
• die Einteilung der Prüforgane und Schreiber,
• das Abfassen des Befehls für die Hauptreinigung und den Appell,
• die Einweisung der Prüforgane und
• die Einweisung der Schreiber.
53 In der Marine bei Bordeinheiten der Bootskommandant oder der zuständige Hauptabschnittsleiter (bei
Schiffen)
Stand: September 2017
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4. Während der Hauptreinigung befinden sich die Teileinheitsführer als Aufsichtsführende bei
ihren Soldaten oder Soldatinnen und überwachen die vorschriftsmäßige
• Handhabung der Gewehre beim Zerlegen und Zusammensetzen und sind verantwortlich dafür,
dass
+ die Waffen frei von Munition, die Stangenmagazine entleert sind und
+ die Soldaten bzw. Soldatinnen keine Munition bei sich führen sowie keine im Raum oder bei der
vorzuzeigenden Waffe ist.
• Reinigung der Gewehre mit den erlaubten Mitteln und deren ordnungsgemäßen Einsatz.
Sie
• greifen helfend ein und lassen sich die einzelnen Teile vorzeigen – überzeugen sich vom Ausbil-
dungsstand ihrer Soldaten und Soldatinnen,
• führen Lehrgespräche mit ihnen während des Reinigens über die Funktion der einzelnen Teile und
deren Zusammenwirken, damit die Soldaten und Soldatinnen mit ihrer Waffe vertraut werden.
5. Waffenmechaniker halten sich bereit, um erkannte Kleinschäden während der Hauptreinigung
abzustellen. Diese Mängel brauchen später nicht mehr im Appellbericht zu erscheinen.
6. Der Leitende bzw. die Leitende, im Allgemeinen der Einheitsführer bzw. die Einheitsführerin
oder Dienststellenleiter bzw. die Dienststellenleiterin, bestimmt das Personal und die aufzubauenden
Prüfstationen. Für die Prüfung sind die Feldwebel und Unteroffiziere mit der größten Erfahrung einzu-
teilen.
7. Beispiele für einen Waffenappell mit vier Stationen
Station 1 mit Teileinheitsführer oder stellvertretendem Teileinheitsführer.
Meldung des Vorzeigenden mit zusammengesetzter Waffe. (Name, Waffennummer, Sicherheit).
Überprüfung auf:
• äußeren Zustand,
• Reinigung,
• Oberflächenschutz,
• Vollständigkeit,
• Mündungskappe,
• MPG und
• Trageriemen.
Vor den Augen des Teileinheitsführers bzw. der Teileinheitsführerin zerlegt der Vorzeigende seine
Waffe und schiebt die Teile den Prüfern der Station 2 und 3 zu.
Stand: September 2017
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Station 2 mit Fachpersonal oder erfahrenem Unteroffizier.
Überprüfung des Rohrs und des Gehäuses auf:
• Rohraufbauchungen,
• Rohrverbiegungen,
• Rostnarben und Treibladungsrückstände,
• Kratzer,
• Form der Felderkanten sowie
• Stoßschäden an der Rohrmündung.
Sichtprüfung
• Patronenlager, Entlastungsrillen,
• Gasabnahme,
• Doppeloptik
• Tragebügel,
• Haltebolzen,
• Gehäuseende,
• Magazinschacht und
• Magazinhalter und
• Mündungsfeuerdämpfer.
Station 3 (gleichzeitig mit Station 2)
mit einem Unteroffizier. Überprüfung der übrigen Baugruppen:
• Verschluss
+ Verschlusskopf mit Auszieher,
+ Schlagbolzen,
+ Verschlussträger mit Schließfederrohr,
+ Spannhebel.
• Griffstück
+ Haltebolzen,
+ Sicherung,
+ Deckel,
+ Fangstollen,
+ Griff.
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• Bodenstück
+ Anschlagbolzen für Schließfeder,
+ Stützring für Schließfeder,
+ Puffer.
• Schulterstütze
+ Riegel,
+ Dämpfungselement
• Gasantrieb
+ Gaskolben,
+ Antriebsstange mit Feder,
+ Druckplatte.
• Stangenmagazin
+ Zubringer,
+ Magazinfeder,
+ Magazinboden.
• Handschutz
+ Haltebolzen,
+ Ösenbolzen mit Blattfeder,
+ Risse.
Der vorzeigende Soldat bzw. Soldatin tritt zwischen die Stationen 2, 3 und 4, wartet, bis ihm die über-
prüften Teile zugeschoben werden und setzt die Waffe zusammen. Auf Station 1 meldet sich zur glei-
chen Zeit der nächste Soldat bzw. Soldatin. Die zusammengesetzte Waffe wird auf der Station 4 auf
ihre Funktion überprüft.
Station 4
Ein Unteroffizier überprüft
• die Sperrung des Abzugs in Stellung „S“,
• den Abzug auf Funktion in Stellung „E“ und „F“,
• den Trageriemen,
• das Zuführen, Ausziehen und Auswerfen mit ca. 3 bis 5 Exerzierpatronen im Stangenmagazin und
• das Halten in hinterster Stellung, wenn die letzte Patrone ausgeworfen wurde.
Der Vorzeigende meldet sich ab. Der zentral sitzende Schreiber hört die Waffennummern und Bean-
standungen aller Stationen und notiert sie in vorgefertigten Listen. Bei einer derartigen Anordnung
werden nach kurzer Anlaufzeit immer drei Gewehre gleichzeitig überprüft. Das Prüfpersonal kann
genau arbeiten, ein gut eingespieltes Prüfteam kann eine Waffe in zwei Minuten prüfen.
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5.6.3 Anhalt für einen Waffenappell
Abb. 173: Stationskreislauf Waffenappell
Stand: September 2017
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5.6.4 Muster Appellbericht
Einheit/Teileinheit Ort, Datum
Appellbericht
Über den Waffenappell am:
1. Personal
Leitender _______________________________
WaTPers _______________________________
Schreiber _______________________________
2. Art der Waffe
Die Vollzähligkeit der Waffen wurde überprüft, die Nummern mit der Waffenausgabeliste überprüft
Soll- Bestand: ______________________
Stück vorgestellt: ______________________
Beim Appell fehlten: ______________________
Nr. der fehlenden Waffen und Grund: ______________________
Zustand der Waffen
Waffen Nr. Benutzer Beanstandungen Abzustellen Bemerkungen
MES 1 MES 2
Unterschrift des Prüfenden
Unterschrift des Einheitsführers Name, Dienstgrad Name, Dienstgrad
Hinweis Je nach Umfang der Beanstandungen sind mehrere Blätter zu verwenden. Für die Teileinheitsführer sollte jeweils ein Duplikat erstellt
werden, damit eine Beanstandungsabstellung nachvollzogen werden kann.
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5.7 Übersicht Grundlagen im Umgang mit Waffen54
5.7.1 Die vier grundlegenden Sicherheitsregeln
• Jede Waffe ist immer als geladen zu betrachten.
Es gibt keine Ausnahmen. Unfälle ereignen sich meist mit vermeintlich nicht geladenen Waffen.
• Eine Waffe ist nie auf etwas zu richten, das man nicht treffen will55.
Die Waffe muss grundsätzlich immer in eine sichere Richtung56 zeigen. Die Soldaten und Soldatin-
nen haben ein Mündungsbewusstsein57 zu entwickeln.
• Der Abzugsfinger berührt den Abzug erst, wenn die Visiereinrichtung auf das Ziel gerichtet ist.
Verlässt die Visiereinrichtung das Ziel, verlässt der Abzugsfinger den Abzug und wird lang am Ge-
häuse der jeweiligen Waffe gehalten58.
Der Zielvorgang benötigt mehr Zeit, als den Abzugsfinger an den Abzug zu legen. Der Schütze bzw.
die Schützin verliert also keine Zeit, gewinnt dafür aber an Sicherheit.
• Man muss sich seines Zieles sicher sein.
Vor dem Schießen ist das Ziel59 immer eindeutig zu identifizieren. Der Schütze bzw. die Schützin
muss sich über die Konsequenzen bei Querschlägern, Fehlschüssen und beim Durchschlagen des
Zieles im Klaren sein. Er bzw. sie ist für jeden abgegebenen Schuss verantwortlich.
54 siehe A2-222/0-0-4751 55 Ausnahme Beobachtung mittels Optik und Nachtsehmittel bzw. Nachtkampfmittel. 56 Das ist grundsätzlich eine Richtung, in welcher eine Gefährdung von Personen und Einrichtungen ausge-
schlossen ist, z. B. der Geschossfang bei Schießständen, der Raum zwischen dem linken und rechten Ziel-sektorenkennzeichen, wenn die innere und äußere Sicherheit gegeben sind, der Boden unmittelbar um den Schützen herum, die Entladekiste oder eine Richtung, in der gegenwärtig nichts gefährdet wird.
57 D. h. sie müssen in jeder Situation wissen, wo ihre Mündung hinzeigt oder bei einer entsprechenden Bewe-gung hinzeigen wird.
58 Mit Ausnahme bei der Bekämpfung von Mehrfachziele. 59 Ein Ziel kann auch ein Kampfstand, ein Fenster, ein Mauerdurchbruch, usw. sein (z. B. Deckungsfeuer, um
Bewegungen eigener Kräfte zu ermöglichen).
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5.7.2 Die fünf Elemente der Schießtechnik
1. Die konsequente Umsetzung der 5 Elemente der Schießtechnik bildet die Grundlage für den
Schießausbilder bzw. die Schießausbilderin, Schützenfehler zu vermeiden bzw. zu korrigieren. Durch
Einhaltung einiger weniger Grundsätze können brauchbare Schießergebnisse in kurzer Ausbil-
dungszeit erreicht werden.
1. Griff an der Waffe/ Waffengriff; 2. Anschlag; 3. Zielen; 4. Atmung; 5. Abkrümmen.
5.7.3 Ablauf der Zielbekämpfung
2. Der Ablauf in sieben Sequenzen verbindet die schießtechnischen, sicherheitstechnischen und
taktischen Aspekte des Waffeneinsatzes. Jede Sequenz muss eingeübt werden, um am Schluss als
Ganzes flüssig wiedergegeben und angewendet werden zu können.
3. Er bzw. sie wird bei jedem Waffeneinsatz in der dargestellten Reihenfolge angewendet und bein-
haltet folgende sieben Sequenzen:
1. Identifizierung; 2. Anschlagen; 3. Zielen; 4. Platzieren des Zeigefingers am Abzug; 5. Schießen; 6. Zielbeobachtung; 7. Rundum-Beobachtung.
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5.8 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Das Gewehr G36, Kaliber 5,56mm .............................................................................. 5 Abb. 2: Das Gewehr G36 mit Zweibein .................................................................................... 5 Abb. 3: Ansicht von rechts, Schulterstütze ausgeklappt .......................................................... 6 Abb. 4: Ansicht von rechts, Schulterstütze angeklappt ............................................................ 6 Abb. 5: Baugruppen ................................................................................................................. 8 Abb. 6: Gehäuse mit Rohr und Anbauteilen, Ansicht von links .............................................. 10 Abb. 7: Rohr, vollständig ........................................................................................................ 11 Abb. 8: Mündungsfeuerdämpfer ............................................................................................. 11 Abb. 9: Verschluss ................................................................................................................. 12 Abb. 10: Griffstück mit Abzugseinrichtung und Sicherung ..................................................... 13 Abb. 11: Sicherung am Griffstück .......................................................................................... 13 Abb. 12: Bodenstück mit Schließfeder ................................................................................... 14 Abb. 13: Schulterstütze .......................................................................................................... 14 Abb. 14: Handschutz, vollständig ........................................................................................... 15 Abb. 15: Tragebügel mit Visiereinrichtung ............................................................................. 15 Abb. 16: Das Stangenmagazin .............................................................................................. 16 Abb. 17: Trageriemen ............................................................................................................ 16 Abb. 18: Gewehr G36 mit Abschussgerät AG40 .................................................................... 17 Abb. 19: Verschluss verriegelt ............................................................................................... 18 Abb. 20: Verschluss beim Rücklauf ....................................................................................... 18 Abb. 21: Sicherungsstellung „S“ ............................................................................................. 19 Abb. 22: Sicherung in Stellung „E“, Abzug betätigt ................................................................ 20 Abb. 23: Sicherung in Stellung „F“, Abzug betätigt ................................................................ 21 Abb. 24: Sicherung in Stellung „F“, Verschlussvorlauf beendet ............................................. 22 Abb. 25: Verschluss und Abzugseinrichtung nach Abgabe des letzten Schusses ................. 23 Abb. 26: Schenkelfeder .......................................................................................................... 23 Abb. 27: Zubehör ................................................................................................................... 24 Abb. 28: Gewehr G36 mit Zweibein ....................................................................................... 25 Abb. 29: Trommelmagazin ..................................................................................................... 25 Abb. 30: Manöverpatronengerät (Gewehr G3) ....................................................................... 27 Abb. 31: Aufgeschraubtes Manöverpatronengerät ................................................................. 28 Abb. 32: Manöverpatronengerät AGDUS ............................................................................... 29 Abb. 33: Manöverpatronengerät, zerlegbar für G36 A0/A1/A2/A3 ......................................... 29 Abb. 34: G36 mit Duellsimulator ............................................................................................ 30 Abb. 35: Übungsverschluss ................................................................................................... 31 Abb. 36: Mechanische Notvisierung ....................................................................................... 32 Abb. 37: Strichbild G36 .......................................................................................................... 33 Abb. 38: Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz (1) ..................................................................... 35 Abb. 39: Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz (2) ..................................................................... 35 Abb. 40: Aufnahme Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz am Tragebügel ................................ 35 Abb. 41: G36 mit aufgesetztem Bildverstärker-Zielfernrohr-Aufsatz ...................................... 36 Abb. 42: Sichern ................................................................................................................... 38 Abb. 43: Magazin entnehmen ................................................................................................ 38 Abb. 44: Verschluss zurückführen ..................................................................................... 38 Abb. 45: Verschluss arretieren Patrone auffangen ............................................................... 38 Abb. 46: Patronenlager prüfen ............................................................................................... 39 Abb. 47: Verschluss nach vorn bringen ................................................................................. 39 Abb. 48: Entsichern, Entspannen ........................................................................................... 39 Abb. 49: „Abschließende Gesamtkontrolle“ ............................................................................ 40
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Abb. 50: Übergabe der Waffe ................................................................................................ 41 Abb. 51: Trageriemen aushaken ........................................................................................ 42 Abb. 52: Haltebolzen entnehmen ........................................................................................ 42 Abb. 53: Griffstück entnehmen ........................................................................................... 42 Abb. 54: Magazinschacht entnehmen .................................................................................... 42 Abb. 55: Schulterstütze anklappen ..................................................................................... 43 Abb. 56: Bodenstück mit Schließfeder entnehmen ................................................................ 43 Abb. 57: Verschluss entnehmen ......................................................................................... 43 Abb. 58: Haltebolzen am Handschutz entnehmen ................................................................. 43 Abb. 59: Handschutz abnehmen ............................................................................................ 44 Abb. 60: Antriebsstange entnehmen ...................................................................................... 44 Abb. 61: Gaskolben entnehmen ............................................................................................ 44 Abb. 62: Zweibein abnehmen ................................................................................................ 45 Abb. 63: Sicherungsbolzen herausdrücken .......................................................................... 46 Abb. 64: Schlagbolzen entnehmen ........................................................................................ 46 Abb. 65: Steuerbolzen herausnehmen ............................................................................... 46 Abb. 66: Verschlusskopf entnehmen ............................................................................... 46 Abb. 67: Magazinboden abziehen ......................................................................................... 47 Abb. 68: Magazinfeder mit dem Daumen sichern .................................................................. 47 Abb. 69: Magazinfeder und Zubringer entnehmen ................................................................. 47 Abb. 70: Zubringer und Magazinfeder in das Magazingehäuse einführen ............................. 48 Abb. 71: Magazinfeder eindrücken, Magazinboden aufschieben ........................................... 48 Abb. 72: Fangstollen prüfen .................................................................................................. 49 Abb. 73: Abzug in Stellung „S“ prüfen .................................................................................... 49 Abb. 74: Waffe in der Stellung „F“ spannen ........................................................................ 49 Abb. 75: Verschluss verriegelt ........................................................................ 49 Abb. 76: fester Sitz Mündungsfeuerdämpfer ......................................................................... 50 Abb. 77: Stangenmagazin einrasten ...................................................................................... 50 Abb. 78: Visier- und Zieleinrichtungen prüfen ........................................................................ 50 Abb. 79: G36 Trageriemen, richtig eingestellt ........................................................................ 51 Abb. 80: Trageriemen zerlegt ................................................................................................ 51 Abb. 81: Trageriemen aufgelegt ............................................................................................ 52 Abb. 82: Vorderer Karabinerhaken eingefädelt ...................................................................... 52 Abb. 83: Gurt eingesteckt und zurückgeschlauft .................................................................... 52 Abb. 84: Gurtschlaufe ............................................................................................................ 53 Abb. 85: Schnallen aufgezogen ............................................................................................. 53 Abb. 86: Hinterer Karabiner eingefädelt ................................................................................. 53 Abb. 87: Gurtende fixiert ........................................................................................................ 53 Abb. 88: Zweipunkttrageriemen ............................................................................................. 54 Abb. 89: Einpunkttrageriemen ............................................................................................... 55 Abb. 90: Füllen des Magazins ................................................................................................ 55 Abb. 91: Entleeren des Stangenmagazins ............................................................................. 56 Abb. 92: Aneinanderkoppeln der Magazine ........................................................................... 56 Abb. 93: Entsichern und Sichern Gewehr G36 ...................................................................... 58 Abb. 94: Sicherung prüfen .................................................................................................... 60 Abb. 95: Füllstand/Sitz Magazin ............................................................................................ 60 Abb. 96: Ladekontrolle .......................................................................................................... 60 Abb. 97: Visiereinrichtung prüfen ........................................................................................... 60 Abb. 98: Mündungsfeuerdämpfer prüfen ............................................................................... 60 Abb. 99: neues Magazin erfassen ........................................................................................ 62 Abb. 100: neues Magazin anlegen ........................................................................................ 62
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Abb. 101: altes Magazin lösen .............................................................................................. 62 Abb. 102: neues Magazin einsetzen ...................................................................................... 62 Abb. 103: altes Magazin verstauen ........................................................................................ 62 Abb. 104: neues Magazin erfassen ........................................................................................ 63 Abb. 105: neues Magazin ansetzen ....................................................................................... 63 Abb. 106: neues Magazin einsetzen ...................................................................................... 64 Abb. 107: altes Magazin entnehmen .................................................................................. 65 Abb. 108: neues Magazin erfassen .................................................................................. 65 Abb. 109: neues Magazin einsetzen ...................................................................................... 65 Abb. 110: Ladebewegung ...................................................................................................... 66 Abb. 111: Trageweise am langen Arm ................................................................................... 68 Abb. 112: Trageweise umgehängt ......................................................................................... 68 Abb. 113: Trageweise seitlich am Oberkörper ....................................................................... 69 Abb. 114: Patrouillenstellung Gewehr .................................................................................... 70 Abb. 115: Wartestellung Gewehr ........................................................................................... 71 Abb. 116: Einsatzstellung Gewehr ......................................................................................... 71 Abb. 117: Kontaktstellung Gewehr ......................................................................................... 72 Abb. 118: Anschlag liegend aufgelegt .................................................................................... 73 Abb. 119: Anschlag liegend freihändig ................................................................................... 74 Abb. 120: Linkes Bein nach vorn ................................................................................ 75 Abb. 121: Abknien ................................................................................ 75 Abb. 122: Linke Hand stützt ab ................................................................................ 75 Abb. 123: Vollständiger Anschlag ................................................................................ 75 Abb. 124: Anschlag kniend aufgestützt ................................................................................. 76 Abb. 125: Anschlag kniend aufgelegt ..................................................................................... 76 Abb. 126: Anschlag kniend freihändig ................................................................................ 76 Abb. 127: Anschlag kniend angestrichen ............................................................................... 76 Abb. 128: Einnehmen Anschlag kniend ................................................................................. 77 Abb. 129: Anschlag stehend freihändig ................................................................................. 77 Abb. 130: Anschlag stehend aufgelegt ................................................................................. 78 Abb. 131: Anschlag stehend angestrichen ............................................................................. 78 Abb. 132: Einnehmen Anschlag stehend ............................................................................... 79 Abb. 133: Anschlag stehend freihändig auf große Entfernung ............................................... 79 Abb. 134: Anschlag stehend im Kampfstand ......................................................................... 80 Abb. 135: Waffe auf dem linken Daumen .............................................................................. 81 Abb. 136: Waffe auf der linken Hand ..................................................................................... 81 Abb. 137: Anschlag kauernd/hockend ................................................................................... 81 Abb. 138: Einnehmen Anschlag sitzend ................................................................................ 82 Abb. 139: Anschlag sitzend, Beine geöffnet ........................................................................... 82 Abb. 140: Einnehmen des Anschlags stehend aus der Trageweise am langen Arm (Hand am Magazinschacht) ................................................................................................... 83 Abb. 141: Einnehmen des Anschlages aus der Trageweise am langen Arm (Hand am Tragebügel) ........................................................................................................... 83 Abb. 142: Einnehmen des Anschlages aus einer möglichen Trageerleichterung .................. 84 Abb. 143: Gefechtsanschlag kniend aufgelegt abgewandelt.................................................. 85 Abb. 144: Gefechtsanschlag kniend („falsches Knie“) ........................................................... 85 Abb. 145: Reaktion bei Bedrohung aus der Flanke .............................................................. 102 Abb. 146: Schaffen von Distanz in der Drehung .................................................................. 103 Abb. 147: Bekämpfen von Zielen in der seitlichen Bewegung ............................................. 104 Abb. 148: Nutzen von Deckungen stehend ......................................................................... 110 Abb. 149: Nutzen von Deckungen kniend ............................................................................ 110
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Abb. 150: Nutzen von Deckungen liegend ........................................................................... 110 Abb. 151: Anschlag liegend hinter Bordstein ....................................................................... 111 Abb. 152: Unterschießen einer Deckung ............................................................................. 111 Abb. 153: Rechte Hand lösen .............................................................................................. 112 Abb. 154: Rechte Hand am Handschutz .............................................................................. 112 Abb. 155: Linke Hand ....................................................................................................... 112 Abb. 156: Schulter wechseln, übernimmt Griffstück rechte Hand fixieren.......................... 112 Abb. 157: Umsetzen ohne Handwechsel ............................................................................. 113 Abb. 158: Wechsel auf die Zweitbewaffnung ....................................................................... 114 Abb. 159: Beispiel Ablauf Übung Gewehr Schießdrill I ........................................................ 133 Abb. 160: Beispiel Ablauf Übung Gewehr Schießdrill II ....................................................... 135 Abb. 161: Weiterbildungsübung 8 – Parcours „Neuner-Drill“ ............................................... 146 Abb. 162: Weiterbildungsübung 9 – Parcours „Feuernetz“ .................................................. 148 Abb. 163: Weiterbildungsübung 10 – Parcours „Zick-Zack-Drill“ ......................................... 150 Abb. 164: Justieren Gewehr G36 ......................................................................................... 154 Abb. 165: Patrone 5,56 mm x 45 DM11, Doppelkern .......................................................... 165 Abb. 166: Patrone, 5,56 mm x 45, DM21, Leuchtspur ......................................................... 165 Abb. 167: Patrone, 5,56 mm x 45, DM31, Hartkern ............................................................. 166 Abb. 168: Patrone, 5,56 mm x 45, DM 41, Weichkern ......................................................... 166 Abb. 169: Patrone, Manöver, 5,56 mm x 45, DM18 ............................................................. 166 Abb. 170: Patrone, Exerzier, Abb. 171: Patrone, Exerzier, 5,56 mm x 45 DM10 5,56 mm x 45 DM20 ........................................................................... 167 Abb. 172: Patrone, Übung, 5,56 mm x 45 DM38 ................................................................. 167 Abb. 173: Stationskreislauf Waffenappell ............................................................................ 172
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5.9 Bezugsjournal
(Nr.) Bezugsdokumente Titel
1. A2-222/0-0-4751 Schießausbildung mit Handwaffen 2. TDv 1005/058-15 IETD
VS-NfD Gewehr G36 mit Varianten, Kaliber 5,56 mm
3. A2-2090/0-0-1 Schießsicherheit
4. A-1130/21 VS-NfD Der Wachdienst in der Bundeswehr
5. A-2122/2 Unmittelbarer Zwang und besondere Befugnisse
6. A2-2630/0-0-5 Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr
7. TDv 018 Bewerten von Waffenrohren Kal 5,6 mm bis Kal 203 mm
8. TDv 1005/041-80 IETD Prüfanweisung leichte Waffen, MG-Lafetten und Abschussgeräte
9. A1-2014/0-6000 Lärmschutz am Arbeitsplatz (inkl. Datenbank Lärmschutz)
10. A2-222/0-0-4740 Schießen mit der Pistole P8
11. DUH Sicherer Umgang mit Handwaffen und Kampfmitteln
12. DUH Taktische und operative Vorgaben bei der Nutzung des Gewehrs G36 in den Einsätzen
13. DUH Sicherer Umgang mit Handwaffen und Kampfmitteln Teil 1: Hand-waffen – Modul: Visiereinrichtung G36
14. DUH Schießausbildung mit Handwaffen nach dem neuen Schießausbil-dungskonzept
15. DUH Schießen mit Handwaffen & Panzerabwehrhandwaffen – Gewehr G36
16. C1-221/0-21 Grundsätze der Ausbildungslehre
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5.10 Änderungsjournal
Version Gültig ab Geänderter Inhalt
1 28.09.2015 • Formale Überführung • Erstveröffentlichung
2 01.01.2018 • Inhaltliche Überarbeitung gesamt