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Das Aktionärsmagazin der SAP SAP Investor Ausgabe zum 2. Quartal 2017 Sonderthema Künstliche Intelligenz – werden Maschinen schlauer als Menschen?

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Page 1: SAP Investor Magazin Q2 2017...der SAP unterstreicht diese Einstufung den Erfolg, den sie im Rahmen der Unter stützung globaler Unternehmen bei der Integration, Bereinigung, Verwaltung,

Das Aktionärsmagazin der SAP

SAP InvestorAusgabe zum 2. Quartal 2017

SonderthemaKünstliche Intelligenz – werden Maschinen schlauer als Menschen?

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Liebe Leserin, lieber Leser,

wer glaubt, künstliche Intelligenz sei eine neue Erscheinung, der irrt. Schon vor 67 Jahren versuchte der Mathematiker Alan Turing ihre Existenz zu beweisen. Heute bietet sie weitreichende Möglichkeiten, Prozesse zu automatisieren, wodurch sich neue Geschäftsmöglich­keiten für uns und unsere Kunden auftun. Lesen Sie in dieser Ausgabe von SAP Investor, wie künstliche Intelligenz im Unternehmen ein­gesetzt werden kann. So lassen sich Arbeitsabläufe noch effektiver gestalten und exponentielles Wachstum erreichen.

Mit „Wachstum“ – und zwar profitablem – lässt sich auch die Ent­wicklung der SAP im zweiten Quartal treffend beschreiben: Der Gesamtumsatz ist zweistellig gestiegen, die Cloud­Subskriptions­ und ­Supporterlöse sogar um 29 %. Auch die Softwareerlöse erhöhten sich um 5 %, womit wir das Rekordniveau des zweiten Quartals 2016 noch übertroffen haben. Zudem legten die New Cloud Bookings um 33 % zu. Insgesamt erhöhte sich der Auftragseingang bei Cloud­ und Softwarelizenzen um mehr als 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der SAP S/4HANA Kunden ist nun auf über 6.300 gestiegen, was gegenüber der Vorjahresperiode ein Plus von 70 % bedeutet. SAP S/4HANA ist damit das am schnellsten wachsende Produkt der Firmengeschichte.

Mit nach wie vor kräftigen Investitionen in künstliche Intelligenz und weitere vielversprechende Themen schaffen wir die Basis, um erste Wahl bei der digitalen Transformation unserer Kunden zu sein und unsere Marktführerschaft zu behaupten. Trotz unserer weiterhin hohen Investitionen in bahnbrechende Innovationen als Grundlage für unsere weiterhin hohen Wachstumsambitionen ist das Betriebsergebnis (Non­IFRS) im zweiten Quartal 2016 erneut gestiegen. Wir erwarten, dass die dynamische Geschäftsentwicklung anhält und haben daher den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Unser starkes Wachstum und unsere hohen Cashflows kommen auch Ihnen zugute: Wir möch­ten Sie durch einen Aktienrückkauf von bis zu 500 Mio. € in der zweiten Jahreshälfte am Erfolg der SAP beteiligen.

Eine anregende und aufschlussreiche Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Luka MucicFinanzvorstand der SAP SE

Finanz- termine

19. September 2017Baader Investment Konferenz, München

19. Oktober 2017 Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal 2017

19. September 20176th Annual Goldman Sachs & Berenberg German Corporate Conference, München

24. Oktober 2017Unternehmens­präsen tation auf dem DSW Anlegerforum, Frankfurt

28. November 2017Unternehmens­ prä sentation auf dem DSW Anlegerforum, Stuttgart

30. Januar 2018Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2017

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NachrichtenDigitale Transformation mit Autobahn Tank & Rast und SAP Die Innovationskooperation der bei­den Unternehmen umfasst zukünftig auch die Bereiche Digital­ und Big Data­Marketing, Onlinewerbung, standortbezogene Dienste sowie das Internet der Dinge. Mit der MoovOn­App, entwickelt von der mit Tank & Rast verbundenen Cittadino Digital, können Nutzer jegliche zurückgelegte Kilometer gegen Prämien einlösen.

Gartner-Studie: SAP führt bei Datenbank- und Datenmanagement-Lösungen SAP hat laut einer Studie des Analysehauses Gartner den größten Marktanteil in den Kategorien „Unterstützung von Enterprise Information Management & Da­tenintegration“, „Datenqualität“ und „Stammdatenmanagement“. Nach Ansicht der SAP unterstreicht diese Einstufung den Erfolg, den sie im Rahmen der Unter­stützung globaler Unternehmen bei der Integration, Bereinigung, Verwaltung, Zuordnung und Archivierung von Daten erzielt. Durch diese Unterstützung erhal­ten Unternehmen bessere analytische Einblicke, die dabei helfen, Geschäftspro­zesse zu optimieren. Zudem verzeichnet SAP das größte Wachstum bei Marktan­teilen unter den drei Hauptanbietern. In den Kategorien „Datenbank“, „Datenintegration“, „Datenqualität“ und „Stammdatenmanagement“ erreicht sie über dem Markt liegende Wachstumsraten. Verglichen mit anderen Anbietern, verfügt sie über eines der umfassendsten Datenmanagement­Portfolios.

Nestlé vereinfacht Leistungsmanagement und Personalentwicklung Der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller Nestlé hat SAP SuccessFactors Continuous Performance Management auf mobilen Geräten eingeführt, um laufendes Feedback und Leistungs­Coaching für seine Mitarbeiter zu ermöglichen. Die Lösung ist Teil der digitalen Personalstrategie von Nestlé und bietet anwenderfreundliche Funktionen für das Perfor­mance Management und die Weiterentwicklung von Mitar­beitern. Die Lösung schafft die Voraussetzungen für einen kontinuierlichen Dialog und laufendes Feedback zwischen Mitarbeitern und Managern und hilft Nestlé somit, Spitzen­talente zu motivieren und an das Unternehmen zu binden.

Digitale Transformation wichtiger denn je Unternehmen halten die Digitalisierung für sehr wichtig, müssen aber Strategien entwickeln, um ihre Mitarbeiter mit den nötigen Kenntnissen auszustatten. Dies ist das Ergeb­nis einer Studie der Technischen Universität München und der SAP. 90 % der Befragten denken, dass der digitale Wan­del wichtig für ihre Unternehmensstrategie ist, setzen aber nur selten gezielte Maßnahmen ein. Nur 16 % der Teilneh­mer haben spezielle Personalbeschaffungs­ und Fortbildungsprogramme.

SAP und Accenture entwickeln digitale Lösungen SAP und Accenture bauen ihre Zusammenarbeit aus und entwickeln gemeinsam digitale Lösungen, die auf dem neu­en Innovationssystem SAP Leonardo basieren. Als langjähri­ge strategische Partner werden sich SAP und Accenture da­rauf konzentrieren, digitale Technologien – unter anderem maschinelles Lernen, Analytics und das Internet der Dinge – in das Geschäft ihrer Kunden zu integrieren. Damit steigern SAP und Accenture den Wert der SAP­Investitionen ihrer Kunden.

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Die SAP hebt ihren Ausblick für das Gesamtjahr 2017 an: Im Zuge der wei-terhin starken Wachstumsdynamik im Cloud-Geschäft erwartet die SAP, dass die Erlöse aus Cloud-Subskriptionen und -Support (Non-IFRS, währungsbe-reinigt) im Gesamtjahr 2017 in einer Spanne zwischen 3,8 Mrd. € und 4,0 Mrd. € liegen werden (2016: 2,99 Mrd. €). Das obere Ende dieser Spanne entspricht währungsbereinigt einer Wachstumsrate von 34 %.

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach SAP S/4HANA und der digitalen

Geschäftsplattform geht SAP nun zu­dem davon aus, dass die Cloud­ und Softwareerlöse (Non­IFRS, währungsbe­reinigt) im Gesamtjahr 2017 in einer Spanne zwischen 6,5 % und 8,5 % zu­nehmen werden (2016: 18,43 Mrd. €). Das Unternehmen rechnet nun damit, dass sich der Gesamtumsatz (Non­IFRS, währungsbereinigt) im Gesamt­jahr 2017 in einer Spanne zwischen 23,3 Mrd. € und 23,7 Mrd. € bewegen wird (2016: 22,07 Mrd. €). Ebenso erwartet SAP, dass das Betriebsergebnis (Non­IFRS, währungsbereinigt) im Gesamt­jahr 2017 in einer Spanne zwischen 6,8

Mrd. € und 7,0 Mrd. € liegen wird (2016: 6,63 Mrd. €). Während der Ausblick der SAP für das Gesamtjahr 2017 ohne Berücksichti­gung der Wechselkurse gegeben wird, geht die SAP davon aus, dass die berich­teten Wachstumsraten auf Basis aktuel­ler Wechselkurse durch die Wechsel­kursschwankungen weiterhin beeinflusst werden.

Weitere Informationen sowie den voll­ständigen Ausblick samt der Ziele für 2020 finden Sie online unter www.sap.de/investor.

Die SAP hat im ersten Halbjahr 2017 ihre erfolgreiche Entwicklung fortge-setzt und ist dabei vor allem im Cloud-Geschäft weiter gewachsen: Die Cloud-Subskriptions- und -Supporterlöse (Non-IFRS) stiegen um 31 % auf 1,84 Mrd. €. Ohne Berücksichtigung der Wechselkurse bedeutet dies ein Plus von 28 %. Der Cloud-Auftragsein-gang erhöhte sich zugleich um 39 % auf 555 Mio. € (währungsbereinigt 37 %). Und die Cloud- und Software-erlöse (Non-IFRS) legten um 11 % auf 9,09 Mrd. € zu (währungsbereinigt 8 %).

Die Umsatzerlöse für Softwarelizenzen und Support (Non­IFRS) kletterten im ersten Halbjahr 2017 um 6 % auf 7,25 Mrd. €. Währungsbereinigt bedeutet dies einen Anstieg um 4 %. Der Gesamt­umsatz (Non­IFRS) erhöhte sich um 11 % auf 11,07 Mrd. € (währungsberei­nigt 9 %).Das Betriebsergebnis (Non­IFRS) wuchs im Berichtszeitraum um 6 % auf 2,77 Mrd. € (währungsbereinigt 3 %). Zu­gleich ging die operative Marge (Non­IFRS) um 1,3 Prozentpunkte auf 25,0 % zurück (währungsbereinigt 1,4 Prozent­punkte). Der Gewinn nach Steuern

(Non­IFRS) verbesserte sich um 15 % auf 2,01 Mrd. €. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (Non­IFRS) stieg um 14 % auf 1,67 € je Aktie. Die effektive Steuerquote (Non­IFRS) lag bei 26,9 % (2016: 28,1 %). Für die ersten sechs Monate betrug der operative Cashflow 3,51 Mrd. €. Dies entspricht einem An­stieg um 20 % im Jahresvergleich. Der Free Cashflow stieg im Jahresvergleich um 15 % auf 2,90 Mrd. €. Zum Ende des Quartals belief sich die Nettoverschul­dung auf 1,79 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Verbesserung von 2,5 Mrd. €.

Nur wenig verändert haben sich die SAP-Aktie und die beiden wichtigsten Vergleichsindizes am Ende des zweiten Quartals 2017 gezeigt: Die SAP-Aktie gab leicht um 0,6 % nach, während der DAX 30 ein minimales Plus von 0,1 % verzeichnete. Etwas stärker verlor der EURO STOXX 50 mit 1,7 %. Der SAP-Aktienkurs bewegte sich im zweiten Quartal zwischen dem Quartalstief von 90,36 € und dem neuen Allzeithoch von 96,10 €. Im ersten Halbjahr 2017 entwickelte sich die SAP-Aktie mit ei-nem Zuwachs von 10,4 % jedoch deut-lich besser als die Vergleichsindizes. Der DAX stieg um 7,3 %, der EURO STOXX lediglich um 4,6 %.

Die SAP­Aktie ist mit einem Xetra­Schlusskurs von 91,98 € Ende März in das zweite Quartal 2017 gestartet. Sorgen über eine Eskalation in Syrien und Nordkorea belasteten die Börsen, sodass die SAP­Aktie am 18. April auf ihr Quartalstief von 90,36 € fiel. Die Veröf­fentlichung sehr guter Geschäftszahlen für das erste Quartal 2017 löste dann aber eine Aufwärtsbewegung aus, die vom Wahlausgang in Frankreich und Nordrhein­Westfalen, der Erholung der Ölpreise und guten deutschen Konjunk­turdaten unterstützt wurde. In der zwei­ten Maihälfte drückten Zweifel an der Politik von US­Präsident Trump die Kur­se und auf der SAP­Aktie lastete der Dividendenabschlag von 1,25 € nach der Hauptversammlung am 10. Mai. Im Zuge

optimistischer Konjunkturerwartungen erreichte sie jedoch am 2. Juni ein neues Allzeithoch. Kurz darauf ließen negative Analysteneinschätzungen die Aktien der Technologiebranche in den USA einbre­chen, was auch die europäischen Werte mit nach unten zog. Gute US­Vorgaben und der Ausgang der Parlamentswahlen in Frankreich sorgten für eine kurzzeiti­ge Erholung, bevor enttäuschende Kon­junkturdaten und ein fester Euro die Kurse belasteten und die SAP­Aktie am Quartalsende bei 91,45 € notierte. Am 20. Juli veröffentlichte die SAP starke Geschäftszahlen zum zweiten Quartal 2017, aber der Euro stieg zeitgleich auf den höchsten Stand seit August 2015, sodass die SAP­Aktie den Handelstag 0,2 % leichter bei 91,11 € beendete.

Erstes Halbjahr 2017

Die SAP-Aktie

SAP hebt Ausblick für 2017 an

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SAP Investor | 2. Quartal 2017

30.12.201682,81 €

30.06.201791,45 €

01 02 04 05 0603

135

130

125

120

115

110

105

100

95

Die SAP-Aktie im Vergleich zum DAX 30, zum Dow Jones EURO STOXX 50 und zum S&P North American Technology Software Index30. Dezember 2016 (= 100 %) bis 30. Juni 2017Prozent

■ SAP-Aktie (Xetra) ■ DAX 30 Performanceindex (Xetra) ■ S&P North American Technology Software Index ■ Dow Jones EURO STOXX 50

Alle Zahlen sind ungeprüft. Eine detaillierte Erläuterung zur Non-IFRS-Berechnung von SAP finden Sie online unter www.sap.com/investor (Grundlagen der Berichterstattung).Da New Cloud Bookings eine Auftragseingangskennzahl ist, gibt es hierzu kein IFRS-Äquivalent.

Alle Zahlen sind ungeprüft. Eine detaillierte Erläuterung zur Non-IFRS-Berechnung von SAP finden Sie online unter www.sap.com/investor (Grundlagen der Berichterstattung).Da New Cloud Bookings eine Auftragseingangskennzahl ist, gibt es hierzu kein IFRS-Äquivalent.

Zweites Quartal 2017 IFRS Non-IFRS

Mio. €, falls nicht anders bezeichnet

Q2 2017 Q2 2016 Veränderung

in %

Q2 2017 Q2 2016 Veränderung

in %

Veränderung in %

währungsbereinigt

New Cloud Bookings (Cloud-Auftragseingang) k.A. k.A. k.A. 340 255 33 33

Cloud-Subskriptionen und -Support 932 720 29 932 721 29 27

Softwarelizenzen und Support 3.826 3.639 5 3.826 3.640 5 4

Cloud und Software 4.757 4.359 9 4.758 4.361 9 8

Umsatzerlöse 5.782 5.237 10 5.782 5.239 10 9

Anteil planbarer Umsätze in % 63 63 0 Pp 63 63 0 Pp

Betriebsergebnis 926 1.269 –27 1.570 1.516 4 3

Gewinn nach Steuern 666 813 –18 1.120 979 14

Unverw. Ergebnis je Aktie in € 0,56 0,68 –18 0,94 0,82 14

Anzahl Mitarbeiter (Vollzeitbeschäftigte) 87.114 79.962 9 k.A. k.A. k.A. k.A.

Erstes Halbjahr 2017 IFRS Non-IFRS

Mio. €, falls nicht anders bezeichnet

Q1-Q2 2017 Q1-Q2 2016 Veränderung

in %

Q1-Q2 2017 Q1-Q2 2016 Veränderung

in %

Veränderung in %

währungsbereinigt

New Cloud Bookings (Cloud-Auftragseingang) k.A. k.A. k.A. 555 400 39 37

Cloud-Subskriptionen und -Support 1.837 1.397 31 1.837 1.399 31 28

Softwarelizenzen und Support 7.248 6.811 6 7.248 6.813 6 4

Cloud und Software 9.085 8.208 11 9.085 8.212 11 8

Umsatzerlöse 11.066 9.964 11 11.067 9.967 11 9

Anteil planbarer Umsätze in % 66 66 0 Pp 66 66 0 Pp

Betriebsergebnis 1.599 2.082 –23 2.768 2.620 6 3

Gewinn nach Steuern 1.197 1.382 –13 2.006 1.742 15

Unverw. Ergebnis je Aktie in € 0,99 1,16 –14 1,67 1,46 14

Anzahl Mitarbeiter (Vollzeitbeschäftigte) 87.114 79.962 9 k.A. k.A. k.A. k.A.

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Künstliche Intelligenz – werden Maschinen schlauer als Menschen?

Turings Vermächtnis Künstliche Intelligenz (KI) ist kein neuer Trend. Bereits 1950 führte der britische Mathematiker Alan Turing folgenden Test durch: Einem Menschen und einer Maschine wurden von einem sich nicht im selben Raum befindlichen Probanden Fragen gestellt. Kann die Versuchsper­son aus den gegebenen Antworten nicht ergründen, ob sie von einem Menschen oder einer Maschine stammen, verfügt die Maschine über künstliche Intelligenz, so die Schlussfolgerung. Die Art und Weise, wie solche maschinengestützten Antworten entstehen, ist seit vielen Jah­ren nahezu identisch geblieben. Die Algorithmen gibt es schon sehr lange. Allerdings ermöglicht die Entwicklung der Prozessor­ und Speichertechnik der letzten Jahre heute die Anwendung von KI zu sehr geringen Kosten und sehr ho­hen Geschwindigkeiten. Immer neue Anwendungsfälle von KI entstehen, weil so plötzlich Probleme als lösbar erschei­nen, für die es bis vor ein paar Jahren noch keine Antwort gab. Ein Beispiel hierfür ist die kontinuierlich ansteigende Datenflut („Big Data“), gespeist von un­zähligen Quellen wie Texten, Bildern und von mit dem Internet verbundenen Geräten (Internet der Dinge). Diese kann durch Menschen kaum noch beherrscht werden. Von Big Data können wir jedoch enorm profitieren, wenn wir sie richtig auswerten und dadurch Rückschlüsse gewinnen. Künstliche Intelligenz bietet dabei einen entscheidenden Vorteil, weil sehr schnell Muster und Anomalien in Daten erkannt werden, wofür Menschen wesentlich länger bräuchten.

Software-RoboterMit künstlicher Intelligenz wird oft das Bild menschenähnlicher Roboter ver­knüpft, wie wir sie aus Science­Fiction­Filmen kennen. Diese gibt es zwar auch, aber die weitaus größere Verbreitung von KI findet primär unsichtbar statt. Selbstlernende Maschinen oder Rech­ner erreichen einen völlig neuen Grad an Automatisierung und erweitern somit herkömmliche Geschäftsmöglichkeiten

um ein Vielfaches. Im Alltag nutzen wir beispielsweise schon Spracherken­nungsfunktionen in Mobiltelefonen. Hier läuft die KI in den Rechenzentren der Anbieter ab, in denen die Antworten berechnet und an die Geräte zurückge­sendet werden.

Erfahrung zu Wissen machenNie zuvor war es einfacher, maschinelles Lernen (ML) in Unternehmenssoftware zu integrieren, um den Alltag der Mitar­beiter effektiver zu gestalten und das Wachstum exponentiell zu steigern. Das Lernen erfolgt mit Hilfe hochentwi­ckelter Algorithmen, welche sogar in der Lage sind, sich über die Zeit selbst zu verbessern. Die Maschinen finden selbstständig Lösungen für Probleme, machen eigene Feststellungen und tref­fen Vorhersagen schneller und zuverläs­siger als ein Mensch. Das Grundprinzip: Ein System, das aus Erfahrungen Wissen künstlich generiert. Intelligente Maschi­nen lernen, eine Aufgabe eigenständig und ohne spezielle Programmierung durchzuführen. Die benötigte Grundlage dafür sind große Datenmengen. In den vielen Informationen aus Text, Bild, Ton oder Video erkennen diese Maschinen Muster. Sie analysieren diese und stellen schlüssige Verbindungen her. Ihre Leis­

tungen gehen mittlerweile über einfache vorausschauende Analysen hinaus und übertreffen an mancher Stelle bereits die analytischen Fähigkeiten von Men­schen. Eine von Machine Learning ange­triebene Software lernt immer Neues dazu und kann eigene Prozesse ständig optimieren.

Maschinen lernen zu verstehenEine weiterentwickelte Form maschinel­len Lernens ist das „Deep Learning“. Dabei simulieren mehrschichtige neuro­nale Netzwerke – inspiriert vom menschlichen Gehirn – den Denkpro­zess. Diese Netzwerke, die aus kleinen, Synapsen­ähnlichen Recheneinheiten bestehen, können komplexe und nicht­

1950hat Alan Turing den ersten Test zur künstlichenIntelligenz

durchgeführt

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SAP Investor | 2. Quartal 2017

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SAP Investor | 2. Quartal 2017

lineare Probleme lösen. Anwendungsbei­spiele sind Mustererkennungssoftware (wie z.B. Sprach­ oder Texterkennungs­software), selbstfahrende Autos oder in­telligente Haushaltsgeräte. Deep­Lear­ning­Netzwerke sind derzeit die beste Möglichkeit, den Zielen von künstlicher Intelligenz näher zu kommen – wie zum Beispiel Computer, die die menschliche Sprache verstehen und mitunter Stim­mungslagen erkennen können.

KI setzt Potenziale freiBereits heute wird künstliche Intelligenz in vielen Unternehmen genutzt. Damit werden Prozesse schneller, Entschei­dungen einfacher und Ergebnisse bes­ser. Hinzu kommen eine gesteigerte Anpassungsfähigkeit und damit neue Innovations­, Wachstums­ und Geschäftsmöglichkeiten. Es ist abseh­bar, dass maschinelles Lernen und Deep Learning weiter Einzug in eine neue Generation von Unternehmenssoftware halten werden, welche die intelligente Verbindung von Menschen, Dingen und Unternehmen wahrmacht. Die SAP will auch hier Innovationsführer sein und hat schon frühzeitig Forschung und Ent­wicklung betrieben, um beispielsweise cloud­basierte Funktionen für maschi­nelles Lernen anzubieten. Die Vision da­bei ist, mit Hilfe von maschinellem Lernen unsere Kunden auf ihrem Weg zum intelligenten Unternehmen zu be­gleiten. Mitarbeiter sollen noch besser unterstützt werden, damit sie sich auf Kernaufgaben konzentrieren können. Die langwierige Verarbeitung von Stan­dardaufgaben und Massendaten wird mit KI in der Zukunft autonom von Ma­schinen übernommen, wodurch Mitar­beiter wirkliche Problemfälle zielgerich­teter bearbeiten können. Unternehmen sind somit besser in der Lage, auf Echt­zeit­Veränderungen zu reagieren und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Viele neue AnwendungenIn diesem Jahr erscheinen zahlreiche neue Anwendungen, die maschinelles Lernen integrieren. Ein Beispiel ist eine

für das Personalwesen entwickelte SAP­Anwendung mit dem Namen „Resume Matching“. Der intelligente Aspekt dabei ist, dass das System eigenständig Fähig­keiten, Qualifikationen und Profilinfor­mationen aus Lebensläufen und Stellen­beschreibungen herausfiltert und diese miteinander vergleicht. Somit ist eine Vorabauswahl vielversprechender Kan­didaten für eine Stelle möglich, ohne dass ein Personaler langwierige Kriteri­envergleiche anstellen muss, bevor er Kandidaten zu einem persönlichen Ge­spräch einladen kann.

Eine andere Software unterstützt Unter­nehmen dabei, ihre Marketingaktivitäten im Fernsehen zu überwachen und si­cherzustellen, dass die vertraglich fest­gelegte Sendezeit vom Anbieter einge­halten wird. Ohne intelligente Systeme müsste das Sammeln der Informationen manuell erledigt werden und würde vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz wer­den Firmenlogos in Video­ und Bild­ material in Echtzeit und mit nie dagewe­sener Genauigkeit erkannt. Ergebnisse werden sofort geliefert. So lassen sich Kosten und Zeit effektiv einsparen.

Wird der Mensch nun entbehrlich?Grundsätzlich sind Computer zwar im Stande, objektivierbare, mathematische Probleme zu bewältigen. Alltägliche, subjektive Leistungen des Gehirns, z.B. das emotionale Verhalten gegenüber Mitmenschen, können sie aber nicht an­nehmen – ebenso wenig einen eigenen Willen, Motivation oder ein Bewusstsein

erlangen. Deswegen werden Maschinen Menschen nicht vollständig ersetzen können. Wir befinden uns inmitten der vierten industriellen Revolution. Wie im­mer in Zeiten, die von grundlegendem Wandel geprägt sind, wird sich auch der Arbeitsmarkt verändern. SAP ist davon überzeugt, dass maschinelles Lernen eine große Chance für Unternehmen und Ökonomien ist, zukünftiges Wachs­tum sicherzustellen, was Mitarbeitern und der gesamten Gesellschaft zugute­kommt. Einfache Aufgaben werden au­tomatisiert, andere werden von digitalen Werkzeugen unterstützt. Mit der Digitali­sierung und dem maschinellen Lernen wird ein Grundstein für unzählige neue Szenarien, Chancen und Geschäftsmo­delle gelegt. Zahlreichere, höher qualifi­zierte und besser bezahlte Jobs gehen damit einher. Zudem lassen sich einst ins Ausland verlagerte Tätigkeiten wie­der nach Deutschland holen, wodurch neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Gute PerspektivenKünstliche Intelligenz ist für alle Unter­nehmen in den 25 von SAP bedienten In­dustrien interessant. Mit SAP Leonardo Machine Learning und einem großen Netzwerk aus strategischen Partner­schaften wie z.B. Google oder dem Hardware­Partner NVIDIA kann die SAP ihren Kunden die besten Lösungen für die digitale Transformation anbieten. Dabei sind Anwendungen innerhalb des Leonardo­Portfolios nicht ausschließlich für SAP­Anwender relevant – auch in SAP­fremden Anwendungen können die Lösungen genutzt werden.Alle Anwendungen und Lösungen, die 2017 auf dem Markt kommen, sind nur der Anfang. Im Moment arbeiten unsere Entwicklerteams bereits an der nächs­ten Welle intelligenter Software, zum Beispiel für den Einzelhandel, die Kredi­torenbuchhaltung, Finanzdienstleistun­gen oder die Rechnungsanalyse. Übri­gens hat bis jetzt noch keine Maschine den eingangs beschriebenen Turing­Test einwandfrei bestanden – es liegt also noch ein langer Weg vor uns.

Geschäftsbereiche, die von KI profitieren:

Finanzen �Marketing �Verkauf �Service �Personalwesen �Einkauf �Logistik �

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Fotonachweis:

S. 1: passion artist/Shutterstock S. 2: SAP SE/Image Library S. 3: Steve Photography/Shutterstock, Rawpixel.com/Shutterstock, Sashkin/Shutterstock S. 5: SAP SE/Image Library S. 6: vchal/Shutterstock S. 7: SAP SE/Image Library

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Herausgeber:

SAP SE Dietmar­Hopp­Allee 16 69190 Walldorf E­Mail: [email protected] Telefon: +49 6227 7­67336 Fax: +49 6227 7­40805

Projektmanagement:

Johannes Buerkle, Investor Relations [email protected] Telefon +49 6227 7­70157

Verantwortlich i.S.d.P.:

Stefan Gruber, Investor Relations [email protected] Telefon +49 6227 7­52727

Redaktion:

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SAP HANA (S/4HANA) | SAP HANA (engl. High Performance Analytic Appliance, dt. Hochleistungsanalyseanwendung) ist eine bahnbrechende und in der Industrie einzigartige Entwicklungsplattform von SAP zur Speicherung und Auswertung von Daten. Da die Daten mit SAP HANA „In-Memory“, also im Hauptspeicher des Rechners, gespeichert werden, sind Zugriffe und Analysen um ein Vielfaches schneller und effizienter als mit herkömmlichen Verfahren. Mittels zusätzlicher Methoden wie Kompression und der Vermeidung von Zwischenberechnungen ermöglicht SAP HANA vollkommen neue Prozesse und Formen der Anwendungsent-wicklung. Die „SAP Business Suite 4 SAP HANA“ kurz „SAP S/4HANA“ wurde im Februar 2015 als erweiterte, vollständig auf der in-Memory-Datenbank basierende Entwicklung auf den Markt gebracht und ist mit mittlerweile 6.300 Kunden das Produkt mit den höchsten Wachstumsraten seit Firmengründung.

SAP Leonardo | SAP Leonardo ist die „Digitale Innovationsplattform“ der SAP, deren Namensgeber der italienische Künstler und Universalgelehrte Leonardo da Vinci ist. Die Plattform stellt Anwendungen für das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Blockchain sowie Big-Data-Analysen in der SAP-Cloud zur Verfügung. Kunden können damit ihre bestehen-den Umgebungen bedarfsgerecht um neue Technologien erweitern oder vollkommen neue Anwendungen entwickeln. Das Portfolio von SAP Leonardo wird fortlaufend um neue Technologien erweitert, um die digitale Transformation von Unternehmen zu beschleunigen.

API (engl. Application Programming Interface) | Mit APIs, Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung, können Program-me an ein anderes Softwaresystem angebunden werden. Sie ermöglichen z.B. den Zugriff auf Datenbanken oder Hardware wie Festplatten oder Grafikkarten und nehmen eine vermittelnde Rolle beim Austausch von Daten zwischen Webseiten und Program-men ein.

SAP-Fachbegriffeeinfach erklärt