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In der ROT & WEISS 2/09 beschrieb Naoki Hayashi, wie Zähne rekonstruiert werden kön- nen, ohne den Patienten jemals persönlich zu Gesicht zu bekommen. Hierzu erläuterte er ein standardisiertes Vorgehen, das – bei konsequenter Einhaltung – eine treffsichere Re- produktion der Zahnfarbe anhand von Fotos ermöglicht. Die Voraussetzungen hierfür sind Kenntnisse über die Farbwahrnehmung und -entstehung sowie die korrekte Übermittlung der entsprechenden Farbinformationen. Hierfür ist – unter Berücksichtigung der korrekten Parameter – die Digitalfotografie unablässig. Naoki Hayashi erklärt im dritten Teil der Beitragsreihe den korrekten Umgang mit der digitalen Spiegelreflex-Kamera und macht deutlich, dass für ein aussagekräftiges Foto mehr nötig ist, als eine sündhaft teure Kame- raausrüstung. Indizes: Bildbearbeitung, Digitalfotografie, Farbmetrik, Kommunikationshilfsmittel Natürliche Zähne – Eine Herausforderung (Teil 3) D IE DIGITALFOTOGRAFIE Ein Beitrag von Naoki Hayashi, Kalifornien/USA In diesem Artikel widmet sich Naoki Hayashi der dentalen Digitalfotografie. Indem er wissenswertes über die Aufnahmetechnik beschreibt, schafft er die notwendigen Voraussetzungen, um die digitale Fo- tografie als hilfreiches Mittel zur Beschaffung und Kommunikation von patientenspezifischen Farbin- formationen nutzen zu können. Hierfür ist eine aus- führliche Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Patient, Zahnarzt und Zahntechniker un- abdingbar. Diese muss in allen Bereichen – auch der Digitalfotografie – angewandt werden. Um die Informationen, die im Beisein des Patien- ten gesammelt, erarbeitet und festgehalten wurden, korrekt übermitteln und begreifen zu können, ist es notwendig, die Fotografie und einiges Wissenswerte aus dem Bereich der Fototechnik zu beherrschen. Nur wenn wir wissen, was wir tun, kann das Resul- tat – in diesem Fall das Foto – zum Transport von In- formationen (zur Kommunikation) verwendet wer- den. Ausgestattet mit dem nötigen Wissen, können wir Fotos anfertigen, die Patient, Zahnarzt und Zahntechniker in dem Bestreben nach ästhetischem Zahnersatz unterstützen. Fotografie In den vorangegangenen Teilen wurde über die Bestimmung von Farbe und die Voraussetzungen, die hierfür notwendig sind, gesprochen. Die digitale Fotografie wurde in diesem Zusammenhang immer wieder genannt. In meinem Fall bilden Fotos einen Hauptbestandteil meiner Arbeit. Das Foto ist ein wichtiges Medium zur Übermittlung, Dokumentati- on und Verifizierung der Farbe. Im einfachsten Fall hilft es uns bei ästhetischen Rekonstruktionen. Wie wichtig hierbei genormte Lichtverhältnisse sind und wie wir diese gewährleisten, wurde bereits be- schrieben. Im folgenden Teil soll dargestellt wer- den, welchen Einfluss die Digitalfotografie und der Monitor auf die Qualität der Fotos haben und wie bestimmte Merkmale interpretiert werden solten. Die korrekte Belichtung Wenn Sie die vorangegangen Beiträge gelesen haben, so ist Ihnen die Formulierung „... mit der kor- rekten Belichtung aufgenommen wurde ...“ wahr- scheinlich öfters aufgefallen. Um zu verhindern, dass diese Aussage zur Phrase wird, möchte ich an dieser Stelle versuchen, Ihnen zu erklären, was „mit der Zahntechnik 03. Jahrgang 3/2009 58 Literatur Die Literatur zu diesem Beitrag finden Sie unter www.teamwork - media.de in der linken Naviga- tionsleiste unter „Journale online“

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In der ROT & WEISS 2/09 beschrieb Naoki Hayashi, wie Zähne rekonstruiert werden kön-nen, ohne den Patienten jemals persönlich zu Gesicht zu bekommen. Hierzu erläuterte erein standardisiertes Vorgehen, das – bei konsequenter Ein hal tung – eine treffsichere Re-produktion der Zahnfarbe anhand von Fotos ermöglicht. Die Voraussetzungen hierfür sindKenntnisse über die Farbwahrnehmung und -entstehung sowie die korrekte Übermittlungder entsprechenden Farbinformationen. Hierfür ist – unter Berück sich tigung der korrektenParameter – die Digitalfotografie unablässig. Naoki Hayashi erklärt im dritten Teil derBeitragsreihe den korrekten Um gang mit der digitalen Spiegelreflex-Kamera und machtdeutlich, dass für ein aussagekräftiges Foto mehr nötig ist, als eine sündhaft teure Kame-raausrüstung.

Indizes: Bildbearbeitung, Digitalfotografie, Farbmetrik, Kommunikationshilfsmittel

Natür l iche Zähne – E ine Herausforderung (Te i l 3 )

DIE DIGITALFOTOGRAFIEEin Beitrag von Naoki Hayashi, Kalifornien/USA

In diesem Artikel widmet sich Naoki Hayashi derdentalen Digitalfotografie. Indem er wissenswertesüber die Aufnahmetechnik beschreibt, schafft er dienotwendigen Voraussetzungen, um die digitale Fo-tografie als hilfreiches Mittel zur Beschaffung undKommunikation von patientenspezifischen Farb in -formationen nutzen zu können. Hierfür ist eine aus-führliche Zusammenarbeit und Kommu ni ka tionzwischen Patient, Zahnarzt und Zahntechniker un-abdingbar. Diese muss in allen Bereichen – auch derDigitalfotografie – angewandt werden.

Um die Informationen, die im Beisein des Patien-ten gesammelt, erarbeitet und festgehalten wurden,korrekt übermitteln und begreifen zu können, ist esnotwendig, die Fotografie und einiges Wissens wer teaus dem Bereich der Fototechnik zu beherrschen.Nur wenn wir wissen, was wir tun, kann das Re sul -tat – in diesem Fall das Foto – zum Transport von In -for mationen (zur Kommunikation) verwendet wer-den. Ausgestattet mit dem nötigen Wissen, könnenwir Fotos anfertigen, die Patient, Zahnarzt undZahn tech niker in dem Bestreben nach ästhetischemZahnersatz unterstützen.

Fotografie

In den vorangegangenen Teilen wurde über dieBe stimmung von Farbe und die Voraussetzungen,die hierfür notwendig sind, gesprochen. Die digitaleFotografie wurde in diesem Zusammenhang immerwieder genannt. In meinem Fall bilden Fotos einenHauptbestandteil meiner Arbeit. Das Foto ist einwichtiges Medium zur Übermittlung, Dokumentati-on und Verifizierung der Farbe. Im einfachsten Fallhilft es uns bei ästhetischen Rekonstruktionen. Wiewichtig hierbei genormte Lichtverhältnisse sind undwie wir diese gewährleisten, wurde bereits be-schrieben. Im folgenden Teil soll dargestellt wer-den, welchen Einfluss die Digitalfotografie und derMonitor auf die Qualität der Fotos haben und wiebestimmte Merkmale interpretiert werden solten.

Die korrekte Belichtung

Wenn Sie die vorangegangen Beiträge gelesenhaben, so ist Ihnen die Formulierung „... mit der kor -rekten Belichtung aufgenommen wurde ...“ wahr-scheinlich öfters aufgefallen. Um zu verhindern, dassdiese Aussage zur Phrase wird, möchte ich an dieserStelle versuchen, Ihnen zu erklären, was „mit der

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03. Jahrgang 3/200958

Literatur

Die Literatur zudiesem Beitrag finden Sie unterwww.teamwork-media.de in derlinken Naviga -tionsleiste unter„Journale online“

IE DIGITALFOTOGRAFIE

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korrekten Be lich tung“ gemeint ist. Eines vorweg:um über Fotos und Farbe kommunizieren zu können,ist die korrekte Belichtung eine absolute Beding -ung. Fotos, die falsch belichtet wurden, werden denZahntechniker spätestens nach der Ein pro be in Ver-legenheit bringen.

Die Mundaufnahme in Abbildung 56 wurde ab -sicht lich mit einer zu geringen Belichtung, also unter -belichtet auf ge nom men. Abbil dung 57 zeigt genauden gleichen Ausschnitt, wur de allerdings andersbelichtet. Nehmen wir einmal an, das Foto in derAbbildung 57 würde die tatsächli che ora le Situationwiedergeben, der Zahntech niker wür de sich aberbei der Rekonstruktion auf die In for mationen stützen,die er aus der Abbildung 56 gewinnen würde; wärees ihm dann möglich, die richtige Zahnfarbe, wie inAbbildung 57 dargestellt, zu bestimmen, geschweigedenn zu rekonstruieren?

Selbst wenn in Abbildung 56 der Farbring mit foto -grafiert worden wäre, wäre es aufgrund der farbli-chen Abweichung nicht ohne weiteres möglich, diedargestellten Farben richtig zu interpretieren –Missverständnisse wären die Folge. Daher muss dieAufnahme korrekt belichtet werden. Die Frage istaber, was ist korrekt?

Im Grunde genommen beschreibt der AusdruckBe lich tung mehrere Maßnahmen, bei denen mittelsVa riation diverser Parameter die Lichtmenge, die aufden Bildsensor (CCD oder CMOS Sensor) einer Di gi tal-oder den Film einer analogen Kamera fällt, re gu liertwird. Konkret wird die Belichtung über die Blende,Verschlusszeit und Empfindlichkeit (ISO) gesteuert.

Bei der Digitalfotografie wird meistens mit einemBlitz licht als Lichtquelle gearbeitet. Dies muss beider Einstellung der Belichtung (manueller Modus)berücksichtigt werden. Bei Aufnahmen, die mit ei-nem Blitz fotografiert werden, ist es zum Bei spielunsinnig, eine Belichtungszeit von 1/500 s zu wäh-len, da die meisten handelsüblichen Blitze nur eineBelichtungszeit von 1/250 s unterstützen. Zu demver än dert sich im Automatikmodus durch die Ver -wen dung eines Blitzes die Belichtungszeit nicht.Machen Sie die Probe. Fotografieren Sie in einemabgedunkelten Raum freihändig ein Objekt imAuto matik modus. Die Kamera wird eine langeBelich tungszeit (etwa 4 Sekunden) und eine großeBlende wählen. Durch das hinzuschalten eines Blit-zes ändert sich allerdings nichts an diesen Para -metern. Das fotografierte Bild wird nur etwas aufge-hellt (Aufhellblitz). Im manuellen Modus allerdingswird der hinzugeschaltete Blitz versuchen, eine Un-terbelichtung ausgleichen (ETTL-Blitz). Wenn dasFoto so belichtet wurde, dass es die gleiche Hellig-keit, wie der gesehene Eindruck wiedergibt, kannman von einer „korrekten Belichtung“ sprechen.

Wie beurteilt man die „korrekte Belichtung“?Hierfür stehen uns einige Methoden zur Verfü-

gung. Ich möchte allerdings verhindern, die an sichschon komplizierte Thematik weiter zu verkompli-zieren und neue Geräte anzubringen. Ich wer de da-her be schreiben, wie man an der Digital ka mera er-kennen kann, ob die Belichtung korrekt eingestelltwurde. Wenn wir lernen, mit diesem Tool richtig

Zahntechnik

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Abb. 56 Ein schönes Foto, aber irgendetwas stimmt nicht. Das Bildwurde falsch belichtet – um genau zu sein, es wurde unterbelichtet.Fotos mit falscher Belichtung sind nicht für die Farb be stimmunggeeignet und werden den Techniker in Verlegenheit bringen

Abb. 57 Hier ist dasselbe Foto dargestellt, dieses Mal jedoch korrektbelichtet. Ein Foto ist dann korrekt belichtet, wenn es das Gesehene 1:1wiedergibt. Gehen wir also davon aus, dass diese Abbildung die tatsäch-liche Situation darstellt, dann wäre es mit der Abbil dung 56 nicht möglich,die Zahnfarbe zu rekonstruieren

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umzugehen, lernen wir auch, welche Para meter fürdie korrekte Belichtung notwendig sind.

Histogramm

Bei der Digitalkamera kann man im Gegensatzzur analogen Fotografie direkt nach dem Fotografie-ren den Erfolg oder Misserfolg auf dem Monitor derKamera kontrollieren und be wer ten. Aber Vorsicht:Die Vorschau des auf dem Monitor angezeigten Bil-des ist absolut nicht aussagekräftig, was die korrekteBelichtung oder Farbe betrifft. Hier lässt sich ledig-lich der Ausschnitt oder der Umstand kontrollieren,ob alle wichtigen Details aufgenommen wurden.

Zum einen ist die Farbqualität des kleinen LCD-Dis plays sehr fragwürdig und zum anderen hängtdie Qualität des auf dem LCD-Bildschirm abgebil-deten Fotos stark von den äußeren Lichtbedingun-gen ab (Sonnenlicht, dunkler Raum et cetera). Pro-bieren Sie es selbst. Ver gleichen Sie die Darstellungeines Fotos auf dem kleinen LCD-Display und aufIhrem PC/Mac. Das auf den Rechner übertrageneBild wirkt, als wäre es anders belichtet und auch dieFarb sätti gung fällt anders aus. Das soll aber nichtheißen, dass das Bild auf dem Monitor Ihres PCs„richtig“ dargestellt wird. Es geht mir hierbei nurdarum, Ihnen zu vermitteln, dass man sich nicht im-mer auf das verlassen kann, was man sieht.

Wie kann man die „korrekte Belichtung“ an derDigitalkamera überprüfen?

Hierfür bietet sich das Histogramm an. In einemHistogramm wird die Helligkeitsverteilung der aufge -nommenen Abbildung in einem Diagramm (x- undy-Koordinaten) dargestellt. Die x-Achse (Hori zon ta le)weißt auf den Helligkeitsgrad hin. Die y-Achse(Vertikale) stellt die Anzahl der Pixel für jeden Hel -lig keitsgrad dar. Ist auf der linken Hälfte des Histo-gramms die Spitze höher, desto dunkler ist das Bild.Je mehr Pixel auf der rechten Hälfte angezeigt wer-den, desto heller ist das Bild. Ein einzelner Peak aufder linken Seite würde bedeuten, dass jemand einreines Weiß fotografiert hat.

Moderne Digitalkameras zeigen das Histogrammauf dem LCD-Display auf der Rückseite an. Hatman das Foto richtig belichtet, bestätigt einem diesdas Histogramm. Hierfür müssen wir allerdings ler-nen, dieses richtig zu lesen. Liegen auf der linkenSeite des Histogramms zu viele Pixel vor, das heißt,überwiegen die dunklen An teile, verlieren diedunklen Bildanteile Details. Liegen allerdings aufder rechten Seite zu viele Pixel vor, wirkt die Auf-nahme überbelichtet, Kon tu ren überstrahlen undverwaschen dadurch. Für den Fall, dass das Histo-gramm links und rechts regelrechte Peaks zeigt,

dazwischen aber unter brochen ist, bildet das ent-sprechende Foto extrem helle und dunkle Bereiche,also ein kontrastreiches Motiv ab.

Um verstehen zu können, wie sich welche Be-lichtung auf das Histo gramm auswirkt, werde ich ei-nige Digital auf nah men und die dazugehörendenHistogramme erläutern (Abb. 58 bis 66). Alle Abbil-dungen zeigen dieselbe Mundsituation. Die Para-meter sind, bis auf die Belichtungsstufe, identisch.Diese variiert von +1,3 bis -1,3. Die detaillierte Er-läuterung zur jeweiligen Abbil dung entnehmen Siebitte der Bildunterschrift.

Die Abbildung 62 wurde mit einer Belichtung von± 0 EV fotografiert, also quasi ideal belichtet. Vondieser ausgehend wurden nun Aufnahmen sowohl inRichtung Unter- als auch Überbelichtung fotografiert(0,3 0,7 1,0 1,3 EV). Die überbelichtete Abbildungwurde also mit +1,3 und die unterbelichtete mit -1,3fotografiert. Die Blende, Verschlusszeit sowie Emp-findlichkeit wur de in allen Fällen gleich gewählt. DieFeinab stim mung der Belichtung wurde mit demBlitzlicht vorgenommen. Das Histogramm der Ab-bildung 61 weist die ausgeglichenste Verteilung al-ler Tonwerte auf. Betrach tet man allerdings die dazu-gehörige Abbildung etwas genauer, wird deutlich,dass diese etwas überbelichtet wirkt.

Das „Problem“ der Dentalfotografie ist, dass die„weißen” Zähne im Fokus stehen und den größtenTeil der abzubildenden Fläche einnehmen. Daher hates sich bewährt, Dentalaufnahmen etwas unterzube-lichten. Insbesondere wenn die innere Struk tur einesZahns fotografisch festgehalten werden soll, würdedas ideale Histogramm übersetzt bedeuten, dass dasdazugehörige Foto überbelichtet wurde. Wird dieserUmstand in die Deutung der anderen Histogrammemit einbezogen, so stellt das Histogramm der Abbil-dung 62 aus zahntechnischer Sicht das Ideal dar. DasHistogramm ist aus der Mitte ein wenig nach Linksverschoben, das heißt, die dunklen Anteile überwie-gen etwas. In unserem Fall bedeutet das, dass diesesBild „mit der korrekten Belichtung aufgenommenwurde“ – und zwar mit ± 0 EV.

Für die Abbildung 63 wurde eine Belichtungs -kor rek tur von -0,3 EV eingestellt. Das Ergebnis ist einetwas dunkleres Foto, das uns sehr detaillierte Ein -blicke in die Struktur des Zahns gewährt. Auch dieseAuf nahme können wir somit zu den korrekt belich-teten Dentalaufnahmen zählen. Die Ab bil dung 64,die mit -0,7 EV aufgenommen wurde, dient demsel-ben Zweck. Aufnahmen wie diese sind gut für dieAna lyse der internen Details geeignet.

Wer etwas hellere Aufnahmen mag, liebäugeltbe stimmt mit der Abbildung 61. Diese wurde mit+0,3 EV etwas überbelichtet. Auch dieses Foto kannsubjektiv als „korrekt belichtet“ bezeichnet werden

brochen ist, bildet das ent-

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Belichtung Ergebnis Histogramm

+ 1.3

Abb. 58 Diese Aufnahme wurde mit +1,3 überbelichtet. Die Farben wirken

unnatürlich, die Zähne zitronengelb und das Zahnfleisch Pink. Interessant ist

die Aussage überbelichtet in Be zug auf das Histogramm. Dieses weist eine

extreme Verschie bung der Tonwerte nach rechts auf

+ 1.0

Abb. 59 Mit überbelichteten Fotos ist eine Farbauswahl nicht möglich. Die

mittels Blitz um +1,0 EV korrigierte Belichtung hat starke Reflexionen zur

Folge, die jegliche Farbinformationen auslöschen. Das Histogramm wirkt

gleichmäßiger verteilt, zeigt aber eine klare Tendenz nach rechts

+ 0.7

Abb. 60 Wurde mit +0,7 EV belichtet und ist ebenfalls nicht für die Farbaus-

wahl geeignet. Auch wenn das Foto subjektiv gut erscheint, sind die Farben

überzeichnet – im Histogramm zeigt sich die Überbelichtung durch zacken-

artige Ausschläge auf der rechten Seite des Koordinatenkreuzes

+ 0.3 (GUT)

Abb. 61 Dieses Foto wurde mit +0,3 EV etwas überbelichtet und kann subjektiv

als „korrekt belichtet“ be zeichnet werden. Für die Farbbestimmung ist dieses Bild

dennoch nicht geeignet, obwohl es das augeglichenste Histogramm zeigt. Dies

verdeutlicht aber gleichzeitig auch das Problem der Dentalfotografie, bei der

leuchtend weiße Zähne im Vordergrund stehen

± 0 (IDEAL)

Abb. 62 Hier wurde mit einer Belichtung von ± 0EV fotografiert, also quasi

ideal belichtet. Von dieser ausgehend wurden nun Auf nahmen sowohl in

Richtung Unter- als auch Überbelichtung und zwar in den Schritten 0,3

0,7 1,0 1,3 EV fotogra fiert

- 0.3 (GUT)

Abb. 63 Für dieses Foto wurde eine Belichtungskorrektur von - 0,3 EVeingestellt. Das Ergebnis ist ein etwas dunkleres Foto, das uns sehrdetaillierte Einblicke in die Struktur des Zahns ge währt. Auch dieseAufnahme können wir somit zu den korrekt be lichteten Dentalauf-nahmen zählen. Das Histogramm ist etwas nach links verschoben

- 0.7

Abb. 64 Ausgehend von der Abbildung 63 wurde diese Abbil dung mit -0,7 EV

belichtet. Die Aufnahme ist bereits sehr dunkel, aber noch gut zur Beurteilung

der inneren Struktur eines Zah ns geeignet. Das Histogramm ist deutlich nach

links ver scho ben

- 1.0

Abb. 65 Die Abbildung wurde mit -1,0 EV aufgenommen – für die Zahnfarb-

bestimmung ist diese nicht ohne weiteres geeignet. …

- 1.3

Abb. 66 … Dennoch zeigt sich, dass die hellen Zähne eher etwas un ter belichtet

werden müssen, um die Zahnfarbin for ma tionen nicht zu verlieren. Denn selbst

dieses Foto mit -1,3 EV kann mit ei nem Bild bearbeitungsprogramm farblich noch

gerettet werden. Das Histo gramm zeigt eine Ansammlung der dunklen Tonwert-

pixel auf der linken Seite des Koordinatensystems

Abb. 58 bis 66 In dieser Fotostrecke ist neunmal dieselbe Abbildung mitsamt dazugehörigem Histogramm dargestellt. Alle Fotos wurden mit dengleichen Einstellungen vorgenommen, lediglich die Helligkeit wurde mit dem Blitz in den Belichtungsstufen von +1,3 bis -1,3 – also von stark über-bis stark unterbelichtet – aufgenommen. Um die Auswirkungen der Belichtung auf das Histogramm richtig deuten und somit das Histogramm fürdie korrekte Belichtung eines Fotos hinzuziehen zu können, sind nachfolgend die einzelnen Bildpaare beschrieben. Das Histogramm zeigt dieVerteilung der hellen und dunklen Bildpunkte einer Aufnahme

Histogramm

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Zahntechnik

und ist sehr gut für Publikationen geeignet, da ge -druckte Bilder immer etwas dunkler wirken, als aufdem Bildschirm. Der Bildschirm sorgt schließlich fürdie optimale „Beleuchtung“. Die Farbwirkung desge druckten Bildes hängt dagegen immer vom Um -geb ungslicht ab. Für die Farbauswahl ist die Ab bil -dung 61 allerdings nicht geeignet, da die realen Far- ben des Zahns nur schwer erkannt werden können.

Alle anderen Abbildungen sind für die Farbaus-wahl nicht geeignet, wurden also für diesen Zwecknicht korrekt belichtet. Diese Reihe verdeutlichtziemlich gut, dass der Grad der – für die Farbaus-wahl – korrekten Be lichtung sehr schmal ist.

Abbildung 66 wurde mit -1,3 EV aufgenommen.Ob wohl die Abbildung vollkommen unterbelichtetist, bleiben die Farbinformationen erhalten. Das heißt,selbst ein stark unterbelichtetes Digitalfoto kann miteinem Bildbearbei tungs pro gramm noch gerettet wer-den. Dagegen ist das bei über be lich te ten Fotos bereitsab + 0,7 nicht mehr mög lich, da die Farbinformatio-nen verloren gehen. Ex trem ist das in Abbildung 59zu erkennen. Die mittels Blitz um +1,0 EV korrigierteBelichtung hat starke Reflexionen zur Folge, diejegliche Farb in for ma tio nen auslöschen.

Der Kameratyp

Für die Dentalfotografie haben sich digitale Spie -gel reflex-Kameras (Standard), Makroobjektive undRing- oder Zangenblitze bewährt. Da es mehrereHer steller- und Zulieferfirmen von Kameras undEquip ments gibt, sind deren Eigenschaften meistunter schiedlich. Wenn mit einer analogen Kamerafotografiert wird, kann es selbst im System zu Ab wei -chungen der Qualität kommen, da diese auch vonexogenen Faktoren, wie der Marke des Films undder Entwicklung, abhängt. Ich bin daher mit demTrend gegangen und habe mich für eine digitaleSpiegelreflex-Kamera entschieden.

Ich werde häufig gefragt, welche Kamera ambes ten für die digitale Dentalfotografie geeignet ist.Schließlich ist es legitim, sich vor dem Kauf einerKamera zu informieren. Natürlich ist es nicht egal,welche Kamera man sich zulegt, dennoch hängt dieseEntscheidung auch von individuellen Anforderun-gen wie den Anwendungsmöglichkeiten und demHandling ab. Ich ten diere daher zu dem Tipp, dassdie „beste Kamera“ immer die richtige Entschei-dung ist.

Die Digitalkamera ist mit einem Bildsensor, ei-nem so genannten CCD- (Charge Coupled Device,übersetzt etwa „ladungsgekoppeltes Bauteil“) oderCMOS- (Complementary Metal Oxide Semicon duc -tor, oder auf Deutsch „komplementärer Metalloxid-Halbleiter“) Sensor ausgerüstet, der analoge Bildin-

formationen in digitale umwandelt. So wie verschie-dene Filme unterschiedliche Eigenschaften be züg - lich der Reproduktion des Farbtons haben, weisenDigi tal fotos, je nach Kamera, dem jeweiligen Bild-sensor oder Gerätetyp, unterschiedliche Farb töneauf. Im Menü der Digital kame ras lässt sich unterdem Punkt Farbein stel lung, die eine oder andereFarbänderung vornehmen.

Bei der Aufnahme der Bilder im JPG-Format wirddie Bildbearbeitung in der Kamera vom einem Bild-prozessor übernommen, der die vom Sen sor gewon-nenen Informationen verarbeitet. Jede Firma hat eineigenes Farbkonzept und Bear bei tungs prin zip, so-dass auch die farbliche Repro duk tion je nach Her-steller variiert.

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – soauch, wenn es darum geht die Qualität von Fotos oderDigitalabbildungen zu beurteilen. Daher kann undwill ich nicht sagen, dass die eine oder andere Ka-mera besser ist. Um aber mit der Digitalaufnahmemöglichst nahe an das Objekt heran zu kommen,benötigt man mehr als nur eine Kamera und einObjektiv, sondern auch einen gut ausgestattetenPC, einen hervorragenden Bildschirm, Drucker undvieles mehr.

Die Abbildungen 67 bis 75 verdeutlichen, wieun terschiedlich ein und dieselbe Situation darge-stellt wird. Hier wurden nicht die Einstellungen,sondern lediglich die Kameras gewechselt. Dieseneun Fotos wurden mit neun unterschiedlichen Ka-meras von fünf Herstellern aufgenommen. Na, wel-ches finden Sie am besten?

Als Nächstes behandeln wir den Unterschiedder einzelnen Blitzlichter bei der Aufnahme.

Kommen wir nun zu den unterschiedlichen Blitz -sys temen. Für Makroaufnahmen der Dentalfoto -grafie werden häufig LED-Ring- oder LED-Zangen-blitze verwendet. Beide Systeme unterscheiden sichstark voneinander. In den Abbildungen 76 bis 78 istwieder dieselbe orale Situation fotografiert worden.Abbildung 76 wur de mit einem LED-Ringblitz aufge-nommen. Cha rakteristisch für einen Ringblitz ist,dass das reflektierte Blitzlicht vom Objekt direkt aufdas Objektiv zurückprallt, was zur Folge hat, dassdie reflektierte Fläche größer ist und die Blitzreflexi-on komplett auf dem Objekt zu sehen ist. Daher istdieser Blitz gut geeignet, um die Oberflächen be -schaf fenheit eines Zahns oder der Gingiva zu erfas-sen. Zur Bestimmung des Farbtons ist er allerdingsnicht geeignet. Zudem bietet sich der Ringblitz fürMakro auf nahmen der Mo larenkauflächen oder desgesamten Zahnkranzes an.

Abbildung 77 wurde mit einem LED-Zangenblitzauf genommen. Vergleicht man das Resultat mit dem

formationen in digitale umwandelt. So wie verschie-

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67 68

69 70

71 72

73 74

75 76

Abb. 67 bis 75 Nein, es handelt sichhierbei nicht um Stu-dien unterschiedlicherZähne. So verblüffendes ist, aber diese Bil -der strecke zeigt ein

und dieselbe Mund -situation, aufgenom-

men mit neun Digi -tal kameras von fünfNamhaften Firmen

(Aufnahme datum undUhrzeit variieren).Natürlich wird der

Farbun ter schied nichtnur von der Digi tal -

ka mera, sondernauch vom verwen-

deten Ob jektiv undBlitz verursacht. Da

ich mit diesen Bildernden Einfluss der Ka-

mera und des ent-sprech en den Makro -ob jektivs darstellen

wollte, habe ich immerdenselben Zang en -

blitz verwendet. Beiallen Geräten wurde

der Blitz-Mo dus(Weiß ab gleich), der

Auf nah me-Mo dusauf Ma nuell und die

Ver schluss zeit auf1/125 eingestellt. Die

Blen de wurde beijedem Gerät unter-

schiedlich, für dasDateiformat aber

einheitlich JPEGgewählt. ISO warauf die niedrigste

Em p find lichkeit ge-stellt und die Farb -

einstellung stand aufMaxi mum. Eine ein-heitliche Belichtunglies ich mir vor demAus lösen vom Histo -gramm bestätigen.Somit werden dieunterschiedlichen

„Farbkonzepte“ dereinzelnen Kamerasund Hersteller bes-

ser verständlich

Abb. 76Nicht nur die Kameraund das Ob jek tiv ha -ben Einfluss auf dasFoto, sondern auch

der Blitz. Die ses Fotowurde mit einem

Ring blitz aufgenom-men. Da das Blitz -

licht vom Objektdirekt auf das Ob-

jektiv reflektiert wird,hat das zu Folge,

dass die reflektierteFläche auf dem Ob-jekt größer ist. DieseMethode ist daher

gut geeignet, um dieOber flächen be schaf -

fung auszuleuchtenoder den Molaren-bereich oder Zahn -

bögen aufzunehmen

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Ringblitzfoto wird deutlich, dass auf dem Ob jekt vielweniger Reflexionen zu sehen sind. Dieser Blitz eignetsich somit nicht, um die Oberflächen be schaf fenheitzu bestimmen. Allerdings ist er ideal, um den Farbtonzu bestimmen. Möchte man die innere Struktur derZähne noch detaillierter darstellen, gilt für beideBlitzsyteme, die Kamera in einem leichten Win kel zuden Zähnen zu halten (Abb. 78). Fron tal aufnahmenparallel zur Oberfläche sind zu vermeiden, da sonstdie Blitzreflektionen zu stark sind.

Position der Farbschlüsselzähne

Wurde der Zahnersatz unter der gleichen Licht -quelle angefertigt, unter der die Farbauswahl stattge funden hat, und die Belichtung der Ka mera kor-rekt eingestellt, können wir aussagekräftige Fotosfür die Doku mentation anzufertigen. Damit derZahntechniker anhand des Fotos nun die Farbaus-wahl treffen kann, muss darauf geachtet werden,dass auch die Farb schlüsselzähne korrekt positioniertwerden. Mei ner Meinung nach sollten hierfürmindes tens zwei und maximal vier Farbmusterzähne

ausgewählt werden (Abb. 79 und 80). Bei nur einemFarbschlüs sel zahn auf der Aufnahme, sind die Infor -mationen, die wir daraus ziehen können unzurei-chend, selbst wenn er eine gewisse Ähnlichkeit mitdem zu vergleichenden Zahn hat (Abb. 81). Auchwenn der Farbton auf dem Foto mit dem des Zahnsübereinstimmt, haben wir so kei ne Mög lichkeit dieFarbe durch Vergleichen zu veri fi zier en. Fünf odersechs Farbmuster auf einem Foto sind zu viele. Zuviele Vergleichsgegenstände verunsichern denTechniker nur. Nun, da wir wissen, wie viele Farb -muster ideal wären, gilt es zu klären, wie diese ambesten für das Foto ausgerichtet werden sollten. DieSchneidekante der Referenzzähne und die der ent-sprechenden Farbschlüsselzähne sollten gegen -über stehend positioniert werden.

Es liegt am Funktionsprinzip des Blitzlichts, derKa me ra und dem Objektiv, das die aufgenommeneLicht menge nicht überall gleich, sondern konzen-trisch ist. Die Kamera oder das Objektiv sind daranschuld, dass die Lichtmenge von innen nach außenabnimmt. Dieser Effekt wird mit einem Blitzlicht nochverstärkt (Abb. 82). Aus diesem Grund ist es sinn voll,

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Abb. 77 Mit dem Zangenblitz aufgenommenes Foto. Das Licht desZangenblitzes hat denselben Ein- wie Ausfallwinkel, wo durch groß -flächige Lichtreflexionen auf der Zahn ober fläche vermieden werden.Dieses Verfahren ist somit ideal zur Bestimmung des Farb tons geeignet

Abb. 78 Mit einem Blitz sollte man nicht frontal fotografieren, sondernvon oben in einem leichten Win kel. Dadurch heben wir die internenChrakte ris ti ka noch detaillierter hervor

Abb. 79 und 80 Auf diesen Abbildungen wurden die Zähne mitsamt den entsprechenden Farbschlüsselzähnen fotografiert. Es ist zu empfehlen,dass auf den Fotos mindestens zwei und maximal vier Farbschlüsselzähne dargestellt sind

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die Farbmusterzähne so nahe wie möglich an den zuvergleichenden Zahn zu bringen. Dadurch werdengleiche Licht verhältnisse garantiert.

Neben der Position ist auch der Winkel, in dem derFarb musterzahn angehalten wird, von Bedeutung.Von der Seite aus betrachtet, sollte das Vergleichs -mus ter in einer gedachten Linie zur natürlichen Zahn -achse stehen (Abb. 83). Der Zahn, dessen Zahn far beermittelt werden soll, sowie der Farbschlüssel zahnsollten die gleiche Entfernung zum Objektiv und demBlitz licht haben. Ist der Abstand unterschied lich,kann nicht garantiert werden, dass der Hell igkeits -wert der beiden Objekte übereinstimmt (Abb. 84).Zum Beispiel wird das Objekt, das näher zum Blitzsteht, das Licht stärker reflektieren und daher hellererscheinen. Zudem ist es schlecht, wenn der Farbringetwas vor den natürlichen Zahn angehalten wird. Dadie Brennweiten der Objekte unterschiedlich sind,wird ein Objekt fokussiert, das andere nicht. Es gibt

auch Fälle, in denen der Patient den Mund nicht aus-reichend öffnen kann oder der zu fotografierendeZahn zu weit dorsal oder einfach schräg steht. In Fäl-len wie diesen wird der Farbschlüssel zahn im selbenWinkel zum Referenz zahn gestellt sowie Blitzlichtund Objektiv auf beide Objekte gleich ausgerichtet.So ist es möglich beide Objekte unter den gleichenBe dingungen zu fotografieren (Abb. 85 und 86). Inden Abbil dungen 87 und 88 ist ein perfektes Foto -shooting zur Zahnfarb be stim mung dargestellt.

Im vierten und letzten Teil widmet sich NaokiHayashi dem Thema Darstellung der Digitalfotos so-

wie den Anforderungen an den Monitor.

03. Jahrgang 3/2009 65

Abb. 81 Wurde nur ein Farbschlüsselzahn fotografiert, ist es für denZahntechniker schwierig, die Zahnfarbe anhand des Farbschlüssel-zahns zu überprüfen. Es ist daher wichtig, mehrere Farbmuster dar -zustellen, um die Farbe zu verifizieren. Denn wer sagt, dass der eineabgelichtete Farbschlüsselzahn wirklich so aussieht oder tatsächlich4D ist? Je mehr Referenzzähne abgebildet sind, desto leichter lassensich Fehler aufdecken

Abb. 82 Die Kamera, das Objektiv und das Blitzlicht haben die Eigen-schaft, dass die Lichtintensität von innen nach außen abnimmt. Am auf-fälligsten ist dies mit Blitzlicht. Daher sollte der fotografierte Referenz-und der Farbschlüsselzahn ungefähr im gleichen Helligkeitsbereich desKreises stehen. Nur so können wir gewährleisten, dass der Farbtonunter den gleichen Licht verhältnissen entstanden ist. Die exakte Positiondes Farb schlüs sel zahns ist somit sehr wichtig

Abb. 84 Ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Nur ein Farbschlüs sel zahn, derzudem falsch positioniert wurde (nicht unterhalb des zu vergleichenden Zahns 21).Da das Farbmuster vor den natürlichen Zähnen, also weiter vorne steht, wird dieserstärker vom Blitz angestrahlt, die Re flexion erhöht, der Hel lig keitswert verfälscht. MitFotos wie diesen wird es uns nicht möglich sein, die Zahnfarbe korrekt nachzubilden

Abb. 83 Die Position und der Winkel des Farb mus terzahnsim Schema von lateral: der Referenzzahn und der Farb-musterzahn sollten in einer verlängerten Achse stehen

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Zahntechnik

03. Jahrgang 3/200966

Abb. 85 und 86 Die Natur ist aber nicht immer symmetrisch oder gerade. Wenn also die Farbmuster- und die Referenzzähne nicht achsensymmetrischangehalten werden können, wird der Farbschlüssel im selben, aber gespiegelten Winkel wie der Referenz zahn gestellt. Das Blitzlicht und Objektiv werdennun so ausgerichtet, dass sie im selben Winkel zu beiden Objekten stehen

Abb. 87 und 88 Ideales Fotoshooting zur Farbbestimmung: Der natürliche Referenzzahn, die Farbmusterzähne sowie die Brennweite der Kamerawurden korrekt gewählt. Hierauf sollten wir immer achten

Zur Person

Naoki Hayashi schloss seine Ausbildung 1993 am „Dental Institute College“ in Osake/Japan ab. Hayashi ist nicht nurein talentierter Keramiker, er ist vor allem auch ein brillanter Fotograf. Er gehörte zu den ausgewählten Preisträgerndes „QDT Meisterstücks“ für seine zahntechnischen Foto gra fien. Er hat eine Vielzahl von Fachartikeln in japanischenDentaljournalen veröffentlicht. Zudem wurden viele seiner Beiträge ins Deutsche, Italienische und Russische über-setzt und zusätzlich in den Ver einigten Staaten und Kanada veröffentlicht. Hayashi ist ein begehrter Referent und Kursleiter, was er bereits in diversen Vorträgen und Kursen weltweit unterBeweis stellen konnte und kann. Er genießt international einen guten Ruf und wird wegen seiner Vorträge von vielenKapazitäten aufgesucht. Hayashi hat zudem „A Diary Through the Lens“, ein Buch, dass eine Vielzahl klinischer Fälledokumentiert und den Zahnärzten bei der Patien tenberatung helfen soll, veröffentlicht. Außerdem wird Zahntechnikern darin Schrittfür Schritt die keramische Schichtung bis hin zu hochästhetischen Restaurationen erklärt und bebildert vorgestellt. Naoki Hayashi iststellvertretender Geschäftsführer des „Ultimate Styles Dental Laboratory“ in Kalifornien/USA.

Kontaktadresse

Naoki Hayashi •Ultimate Styles Dental Laboratory • 12 Mauchly • Unit M • CA-92618 • Fon +1 946 727-0822 Fax +1 949 727-0577 • [email protected]

Originalbeitrag: Naoki Hayashi „A Challenge to Natural Teeth – Colors&Beyond” Erschienen in: The International Journal of Dental Technology, 36 (1): 15 – 43,36 (2): 149 – 168, Ishiyaku, publishers, INC.