reflexionsseismik -...

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Reflexionsseismik Prinzip Die Reexionsseismik befasst sich mit dem Signaleinsatz seismischer Wellen, die an geologischen Grenzen unterschiedlichen akustischen Impedanzkontrastes reektieren und diffraktieren. Die reektierten Wellen werden mit zahlreichen Schallaufnehmern (Geophone) an der Erdoberäche erfasst. Aus der tiefen- und geschwindigkeitsabhängigen Krümmung der Reektionseinsätze kann eine durchschnittliche Geschwindigkeit für den oberhalb des Reektors gelegenen Bodenbereich und die Reektortiefe berechnet werden. Ergebnis Die Reexionsseismik liefert ein Entfernungs-Tiefenprol der angetroffenen Reektoren, um den lateralen Schichtenverlauf zu untersuchen. Mögliche Anwendungsbereiche - Tiefenbestimmung von Schichtgrenzen - Lokalisierung von Störungszonen Erkundungstiefe und Messintervall - Eine Erkundung ist bis zu einer Tiefe von etwa 150 m und mehr möglich, hängt aber von der aktiven Geophonauslage und der Energie der Quelle ab. - Eine minimale Anzahl von 48 Geophonen ist für die Reexionsseismik erforderlich. Um größere Tiefen zu erkunden, ist jedoch eine größere Geophonanzahl zu empfehlen. - Der Geophonabstand sollte 1-3 m betragen. Einsatzbedingungen und Hinweise - Um Reektoren mit der Reexionsseismik abbilden zu können, muss im Untergrund ein außreichender Kontrast in der seismischen Geschwindigkeit bzw. Dichte vorliegen (akustischer Impedanzkonrast). - Weisen die Schichten im Untergrund eine Neigung von >60° auf, ist die Reexionsseismik als Methode nur Eingeschränkt zu empfehlen. Beispiel Im Rahmen eine Grundwassersanierung wurde mit Hilfe der Ree- xionsseismik eine Schichterkundung durchgeführt, um die Kontinuität und Mächtigkeit eines Stauhorizontes zu untersuchen. Durchgängige Reektoren in einer Tiefe zwischen etwa 20-35 m können in Verbindung mit Bohrlochinformationen als kontinuierliche Tonschicht interpretiert werden. Tiefe [m] Sand Ton 10 20 30 40 60 70 80 90 50 0 10 20 30 40 60 70 80 90 50 100 Tiefe [m] 0 10 20 30 40 60 70 80 90 50 100 Entfernung [m]

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Reflexionsseismik

PrinzipDie Re�exionsseismik befasst sich mit dem Signaleinsatz seismischer Wellen, die an geologischen Grenzen unterschiedlichen akustischen Impedanzkontrastes re�ektieren und diffraktieren. Die re�ektierten Wellen werden mit zahlreichen Schallaufnehmern (Geophone) an der Erdober�äche erfasst. Aus der tiefen- und geschwindigkeitsabhängigen Krümmung der Re�ektionseinsätze kann eine durchschnittliche Geschwindigkeit für den oberhalb des Re�ektors gelegenen Bodenbereich und die Re�ektortiefe berechnet werden.

ErgebnisDie Re�exionsseismik liefert ein Entfernungs-Tiefenpro�l der angetroffenen Re�ektoren, um den lateralen Schichtenverlauf zu untersuchen.

Mögliche Anwendungsbereiche- Tiefenbestimmung von Schichtgrenzen- Lokalisierung von Störungszonen

Erkundungstiefe und Messintervall- Eine Erkundung ist bis zu einer Tiefe von etwa 150 m und mehr möglich, hängt aber von der aktiven Geophonauslage und der Energie der Quelle ab.- Eine minimale Anzahl von 48 Geophonen ist für die Re�exionsseismik erforderlich. Um größere Tiefen zu erkunden, ist jedoch eine größere Geophonanzahl zu empfehlen.- Der Geophonabstand sollte 1-3 m betragen.

Einsatzbedingungen und Hinweise- Um Re�ektoren mit der Re�exionsseismik abbilden zu können, muss im Untergrund ein außreichender Kontrast in der seismischen Geschwindigkeit bzw. Dichte vorliegen (akustischer Impedanzkonrast).- Weisen die Schichten im Untergrund eine Neigung von >60° auf, ist die Re�exionsseismik als Methode nur Eingeschränkt zu empfehlen.

BeispielIm Rahmen eine Grundwassersanierung wurde mit Hilfe der Re�e-xionsseismik eine Schichterkundung durchgeführt, um die Kontinuität und Mächtigkeit eines Stauhorizontes zu untersuchen. Durchgängige Re�ektoren in einer Tiefe zwischen etwa 20-35 m können in Verbindung mit Bohrlochinformationen als kontinuierliche Tonschicht interpretiert werden.

Profil 4 Entfernung [m]

Tiefe [m]

Sand

Ton

10 20 30 40 60 70 80 90500

102030

40

60

708090

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Tief

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