qualitäts- und risikomanagement prozesse und...
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Qualitäts- und Risikomanagement
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Risikomanagement
Prozesse und GHP
Tobias Merseburger
Zürcher Hochschule Winterthur
5. Semester Chemie, 2008
Elemente des Qualitätsmanagements
• Kundenorientierung• Ständige Verbesserung• Führung• Engagement der Mitarbeiter
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• Engagement der Mitarbeiter
• Prozessorientierung• Systemorientierter Managementansatz• Fundierte Entscheidungsfindung
(FDA: scientific rational, messbare Vorgaben)
• Lieferanten- und Kundenbeziehung zu gegenseitigem Nutzen
Grundelemente des QMS nach ISO 9000:2000
Führung
• Aufgaben der Führung in Qualitätsmanagementsystemen– Qualitätspolitik
• Organisation in der GL, Werte („values“)
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• Organisation in der GL, Werte („values“)
– Qualitätsziele• Messbare und kontrollierbare Ziele
– Organisation• QMS im Organigramm
– Kommunikation und Dokumentation
Dokumentation
• Handbuch• Prozessbeschreibungen• Arbeitsanweisungen
Handbuch(1)
Prozessbeschreibungen(5-10)
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• Protokolle• Checklisten• Formulare
Arbeitsanweisungen(40-1000)
Protokolle, Checklisten, Formulare(40-1000)
Qualitätsregelkarte
Seite 5Swiss Deming Institut Studenten Forum: Uwe Dindas, „Germ Theorie of Management“ und Beispiele aus der Wirtschaft
Qualitätsregelkarte
Obere Interventionsgrenze, Grenzwert
Untere Interventionsgrenze, Grenzwert
Prozess unter Kontrolle
Oberer Toleranzwert
Unterer Toleranzwert
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Grenzwert
Obere Interventionsgrenze, Grenzwert
Untere Interventionsgrenze, Grenzwert
Prozess nicht unter Kontrolle
Information an ProduktionFehlerhafte Charge sperrenUrsache ermitteln und Massnahmen einleiten
Qualitätsregelkarte
Obere Interventionsgrenze, Grenzwert
Untere Interventionsgrenze, Grenzwert
Prozess nicht unter Kontrolle
Prozess innerhalb SpezifikationPrüfresultate driften konstant nach unten
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Prüfresultate driften konstant nach untenUrsache ermitteln und Massnahmen einleiten
Obere Interventionsgrenze, Grenzwert
Untere Interventionsgrenze, Grenzwert
Prozess unter Kontrolle
Messwerte systematisch zu hoch, zu tief, zu nahe am GrenzwertUrsache ermitteln und Massnahmen einleiten
Qualitätsregelkarten
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Ernst C. Glauser, Qualität Quo Vadis? The Swiss Deming Institute
Qualitätsregelkarten: GrenzwerteA: Konzept starrer Grenzwerte:Verlust entsteht erst beim Überschreiten der Grenzwerte
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Ernst C. Glauser, Qualität Quo Vadis? The Swiss Deming Institute
B: Taguchi Verlustfunktion:Jede Abweichung erzeugt einen Verlust, je grösser die Abweichung, desto grösser der Verlust
Qualitätsregelkarten: Grenzwerte
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Ernst C. Glauser, Qualität Quo Vadis? The Swiss Deming Institute
Prozesse
• Verknüpfung mehrerer Tätigkeiten• Optimales System des Qualitätsmanagements• Abteilungsübergreifender Ansatz
• Keine Optimierung einzelner Gruppen auf Kosten anderer
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• Keine Optimierung einzelner Gruppen auf Kosten anderer• Unterscheidung in Kernprozessen, Führungsprozesse und
Unterstützungsprozesse
• Prozesse sind in Teilprozessen gegliedert
• Das Qualitätsmanagement selber ist ein Prozess der ständigen Verbesserung (KVP)
Prozesse in einem Pharmabetrieb
• Strategieentwicklung und Führung• Marketing und Verkauf• Produktentwicklung• Beschaffung
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• Beschaffung• Produktion• Unterstützungsprozess
• Informatik, Infrastruktur, Personal, Administration
• Qualitätsentwicklung• Teilweise integriert in Führungsprozess
Prozesse im Pharmabetrieb
• FlussdiagrammFlowsheet
• Grundlage für
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• Grundlage für• Arbeitsanweisungen• Risikobeurteilungen
– HACCP, FMEA, FTA
• Verbesserungen• Validierung• Produktionsplanung
Pro
zess
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der
ZH
AW
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Pro
zess
e an
der
ZH
AW
Prozess 2: Lehre
• Teilprozesse• Vorbereitung
» Kursbeschreibung, Einführung neuer Dozierende, Unterrichtsplanung
• Unterricht
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• Unterricht» Absenzen, Exkursionen, Projektarbeiten, Semester-
und Diplomarbeiten
• Evaluation Lernleistung» Erfahrungsnoten, Prüfungen, Notenkonferenzen
• Evaluation Lehre» Beurteilung der Lehrperson
• Organisation» Immatrikulation, Organisation Diplomprüfungen
Prozessleistung
• Bedingungen für erfolgreiche Prozesse• Prozesseigner (Verantwortung)• Prozessdefinition• Prozessführung
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• Prozessführung• Prozessbedürfnisse sind definiert• Qualitätsrelevante Mess- und Prüfgrössen sind
definiert• Prozess ist ergibt planbare Resultate
(stabil und reproduzierbar)
Verbesserung von ProzessenK
unde
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undenzufriedenheit
act plan
Seite 17PDCA Cycle, Deming Kreis, Shewhart-Kreis oder Ishikawa-Kreis
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undenzufriedenheitO
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docheck
Prozess
Verbesserung von Prozessen
act plan
Alle Aktivitäten erfolgen nach einem festgelegten und freigegebenen Plan. Kein ad-hoc Vorgehen.
Die Resultate der Qualitätskontrolle fliessen in die Planung ein.
Entscheid zur Verbesserung des Prozesses oder zur Wahl eines neuen Prozesses
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docheck
Prozess
Alle Aktivitäten erfolgen nach schriftlichen Vorgaben und werden protokolliert.
Einführen von Verbesserungsmass-nahmen und Test im kleinen Massstab
Alle Aktivitäten werden nach messbaren und qualitätsrelevant Vorgaben kontrolliert und bewertet.(nicht „test until ok“)
Was wurde daraus gelernt?
eines neuen Prozesses
„corrective action“
Verbesserung von Prozessen
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Zusammenfassend
• Prozesse sind das Grundelement jeder Handlung im Qualitätsmanagement
• Prozesse können mit Qualitätsregelkartengemessen werden.
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gemessen werden.• Als erster Schritt bei einer Problemlösung
sollte immer der Prozess graphischdargestellt werden. (� Flowsheet)
• Prozesse können sehr unterschiedlich sein:• HPLC-Analyse, Tablettierung, Einkauf, Einstellung
neuer Mitarbeiter, Beschaffung von Laborgeräten, Entwicklung einer Firmenstrategie, …
Qualität in derLebensmittel- und Pharmabranche
• Erfüllung von Kundenerwartung• Regulatorischer Rahmen
• Gesetze • Staat (in der Schweiz früher auch Kantone)
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• Gesetze
• Verordnungen
• Praktiken
• Staat (in der Schweiz früher auch Kantone)
• EU
• Organisationen der UNO(FAO, WHO)
• Private Organisationen(ISO, ICH, PDA etc.)
Warum mischen sich weitere Organe ein ?
Können sich Kunde und Lieferant nicht einigen ?
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nicht einigen ?
Medikamente und Lebensmittel
• Fälschungen können nicht sicher entdeckt werden
• Gesundheitliche Auswirkungen können gravierend sein
• Globalisierung: Fehler betreffen heute viele Personen
• Globalisierung: Produktion vor allem von Medikamenten
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• Globalisierung: Produktion vor allem von Medikamenten an wenigen Orten lokalisiert
• Unabhängige Kontrollen erwünscht(Sicherheit der Produkte)
• Bei Medikamenten: Monopole durch Patentschutz
Was heisst GHP ?
• Gute Herstellpraxisgood manufacturing practice
• Fundamental rules incorporated in national regulations concerned with the process of effective
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regulations concerned with the process of effective organization of production and ensuring standards of defined quality at all stages of production, distribution and marketing; minimization of waste and its proper disposal are part of this process.
• Pure & Appl. Chem., Vol. 65, No. 9, p. 2052 (1993)
Was bedeutet das?
• Grundlage für nationale Gesetzgebung• Internationale Standards für die Sicherheit
• („nicht tarifäre Handelshemmnisse“!� einklagbar bei der WTO)
• Basis der Selbstverantwortung
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• Basis der Selbstverantwortung• (definiert „state of the art“, „Stand der Technik“)
• Know-how Sammlung
• � Sind unbedingt zu beachten!• � Überblick?
Welche Standards?
• www.codexalimentarius.net• Produktdefinitionen, CAC/RCP 1
• EU: Good Manufacturing Practice• Europäischer Standart für Produktion von
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• Europäischer Standart für Produktion von Medikamenten, keine Produktdefinitionen(� Pharmakopöe)
• The Code of Federal Regulations• Amerikanischer Standart für Produktion von
Medikamenten, keine Produktdefinitionen(� Pharmakopöe)
Codex Alimentarius
• Grundanforderungen an einen Lebensmittelbetrieb• Gilt generell im Life Sciences Bereich
• Aufbau des Recommended Code of Practice (Food Hygiene)
• Definitions• Primary Production
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• Primary Production• Establishment: Design and Facilities• Control of Operation• Establishment: Maintenance and Sanitation• Establishment: Personal Hygiene• Transportation• Product Information and Consumer Avareness• Training• HACCP
EU - GMP
• Unterschiedliche GMP für – Medikamente– Wirkstoffe
• Weltweit zwei Systeme für Medikamente
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• Weltweit zwei Systeme für Medikamente– WHO – PIC – EU – System– FDA – System
• Laufende Ergänzungen– Annexe, cGMP
Was ist ein Wirkstoff?
• Wirkstoff– Meist molekulare
Änderungen im Prozess– Chemische und
biologische Verfahren
• Medikament– Keine Änderung der
Molekularen Struktur– Meist keine
Reinigungsschritte nötig
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• Synthese• Bioprozesse• Extraktion• Reinigung
– Physikalische Verfahren• Granulieren• Lösen• Mischen• Tablettieren
GMP für Pharmawirkstoffe, API
• Part II, Basic requirements for active substances used as starting material
• Quality Management• Personnel
• Storage and distribution• Laboratory controls
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• Personnel• Building and facilities• Process equipment• Documentation and records• Materials management• Production and inprocess
controls• Packaging and Labelling
• Laboratory controls• Validation• Change control• Rejection and reuse of
Materials• Complaints and recalls• Contract Manufacturers• Cell cultures and Fermentation• APIs for Clinical trials
API = active pharmaceutical ingredients