programmheft watchman 2013 watchman 2… · canción al árbol del olvido (fernán silva valdés)!!...

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Watchman! Eine Liederreise

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  • Watchman!Eine Liederreise

  • Watchman! Nachtwächter! Was?

    Reisender schau,der strahlende Stern!

    Kuß, Strand, Gärten, Schilf, Tau, Nebel, Sonne, Bach, Ein Lied, Stadt, Busen, Herz, Tal, Welt, Tod, Lachen, Eis, Fisch, Allein, Taube, Schmerz, Berg, Trost, Tralala, Kind, Meer, Vergessen, Himmel, Gute Nacht.

  • Wolfgang Mirlach STIMMEFlorian Appel KLAVIER

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  • CHARLES IVES (John Bowring) ! Watchman! (Wächter!) ! ! ! !RALPH VAUGHAN WILLIAMS ! ! Let Beauty awake (Robert Louis Stevenson) ! ! ! (Laß Schönheit erwachen)

    RICHARD STRAUSS ! ! ! Morgen!(John Henry Mackay) ANTON WEBERN (Stefan George) ! Dies ist ein Lied für dich allein

    HUGO WOLF (Eduard Mörike)! ! Auf ein altes Bild

    J.S.BACH INVENTION NR. 10 G-DUR

    PAUL HINDEMITH (Friedrich Hölderlin)! Des Morgens

    HUGO WOLF (J. W. Goethe)! ! Phänomen

    HUGO WOLF ! ! ! ! Und steht ihr früh am Morgen(Ital. Volksweise, Übertr.: Paul Heyse)! ! ! ! auf vom Bette

    ANTON WEBERN (Stefan George)! An Baches Ranft! ! ! ! ! So ich traurig bin

    HUGO WOLF! ! ! ! Schon streckt´ ich aus im Bett(Ital. Volksweise, Übertr.: Paul Heyse)! ! ! die müden Glieder

    FRANZ SCHUBERT ! ! ! Ganymed(Johann Wolfgang Goethe)

    J.S.BACH INVENTION NR. 3 D-DUR

    ROBERT SCHUMANN !! ! Intermezzo(Joseph von Eichendorff)

    FRANZ SCHUBERT ! ! ! Frühlingslied(Ludwig Christoph Heinrich Hölty)

    CARL LOEWE (Theodor Fontane)! Tom der Reimer

    ! ! ! ! –– PAUSE ––

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  • J.S.BACH INVENTION NR. 11 G-MOLL

    ROGER QUILTER ! ! ! Three Shakespeare Songs op. 6(William Shakespeare)! ! ! Come away, death (Komm herbei, Tod)! ! ! ! ! O mistress mine (O Liebste mein)! ! ! ! ! Blow, blow, thou winter wind ! ! ! ! ! (Stürm, stürm, du Winterwind)

    GUSTAV MAHLER ! ! ! Rheinlegendchen(Des Knaben Wunderhorn)

    J.S.BACH INVENTION NR. 4 D-MOLL

    HUGO WOLF ! ! ! ! Harfenspieler I. (Johann Wolfgang Goethe)! ! Wer sich der Einsamkeit ergibt

    ANTONIN DVORÁK! ! ! Biblische Gesänge, 3 (Psalm 55)! ! ! ! ! Slyš, ó Bože! Slyš modlitbu mou ! ! ! ! ! (Hör, o Gott! Hör mein Gebet)

    FRANZ SCHUBERT ! ! ! Wandrers Nachtlied (Johann Wolfgang Goethe)! ! Der du von dem Himmel bist

    J.S.BACH INVENTION NR. 6 E-DUR

    CHARLES IVES (John Bowring) ! Watchman! (Wächter!)

    MAURICE RAVEL (Traditionell)! ! Deux Mélodies hébraïques! ! ! ! ! I. Kaddisch! ! ! ! ! II. L´Énigme éternelle (Das ewige Rätsel)! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

    MAURICE RAVEL (Maurice Ravel)! Noël des jouets ! ! ! ! ! (Weihnacht der Spielsachen)

    HUGO WOLF (Eduard Mörike)! ! Gesang Weylas

    ALBERT EVARISTO GINASTERA! Canción al árbol del olvido(Fernán Silva Valdés)! ! ! (Lied vom Baum des Vergessens) GUSTAV MAHLER (Friedrich Rückert)! Ich bin der Welt abhanden gekommen

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  • Watchman!

    Watchman, tell us of the night,what its signs of promise are:Traveller, o'er yon mountain's height,See that glory beaming star!Watchman, aught of joy or hope?Traveller, Yes! Traveller Yes!Traveller yes; it brings the day,Promised day of Israel.Dost thou see its beauteous ray?Traveller, See!

    Wächter!

    Wächter, erzähle uns von der Nacht,Was ihre Zeichen von Versprechen sind:Reisender, über jenes Berges Höhe,Siehe den prächtig strahlenden Stern!Wächter, etwas von Freude oder Hoffnung?Reisender, Ja! Reisender Ja!Reisender ja; er bringt den Tag,den versprochenen Tag Israels.Siehst Du nicht seinen schönen Strahl?Reisender, Sieh!

    Let Beauty awake

    Let Beauty awake in the morn from beautiful dreams,Beauty awake from rest!Let Beauty awakeFor Beauty's sakeIn the hour when the birds awake in the brakeAnd the stars are bright in the west!Let Beauty awake in the eve from the slumber of day,Awake in the crimson eve!In the day's dusk endWhen the shades ascend,Let her wake to the kiss of a tender friend,To render again and receive!

    Lass Schönheit erwachen

    Lass Schönheit erwachen am Morgen ausSchönen Träumen,Lass Schönheit erwachen,Um Schönheit WillenZur Stunde, wenn die Vögel erwachen im GestrüppUnd die Sterne hell sind im Westen!Lass Schönheit erwachen am Abend aus demSchlummer des Tags, Erwachen am purpurnen Abend!An des Tages Dämmerende,Wenn die Schatten aufsteigen,Lass sie erwachen zum Kuss eines zärtlichen Freundes,zu erwiedern und zu empfangen!

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  • Morgen!

    Und morgen wird die Sonne wieder scheinen,und auf dem Wege, den ich gehen werde,wird uns, die Glücklichen, sie wieder eineninmitten dieser sonnenatmenden Erde ...Und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen,werden wir still und langsam niedersteigen,stumm werden wir uns in die Augen schauen,und auf uns sinkt des Glückes stummes Schweigen ...

    Dies ist ein Lied

    Dies ist ein LiedFür dich allein:Von kindischem WähnenVon frommen Tränen...Durch Morgengärten klingt esEin leichtbeschwingtes.Nur dir alleinMöcht es ein LiedDas rühre sein.

    Auf ein altes Bild

    In grüner Landschaft Sommerflor,Bei kühlem Wasser, Schilf, und Rohr,Schau, wie das Knäblein Sündelos

    Frei spielet auf der Jungfrau Schoss!Und dort im Walde wonnesam,Ach, grünet schon des Kreuzes Stamm!

    ! ! *

    Des Morgens

    Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicherEilt schon die wache Quelle; die Birke neigtIhr schwankes Haupt und im GeblätterRauscht es und schimmert; und um die grauen Gewölke streifen rötliche Flammen dort,Verkündende, sie wallen geräuschlos auf;Wie Fluten am Gestade, wogenHöher und höher die Wandelbaren.Komm nun, o komm, und eile mir nicht zu schnell,Du goldner Tag, zum Gipfel des Himmels fort!Denn off'ner fliegt, vertrauter dir meinAuge, du Freudiger! zu, solang duIn deiner Schöne jugendlich blickst und nochZu herrlich nicht, zu stolz mir geworden bist;Du möchtest immer eilen, könnt ich,Göttlicher Wandrer! mit dir: doch lächelstDes frohen Übermütigen du, daß er

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  • Dir gleichen möchte; segne mir lieber dannMein sterblich Tun und heitre wiederGütiger! heute den stillen Pfad mir!

    Phänomen

    Wenn zu der RegenwandPhöbus sich gattet,Gleich steht ein BogenrandFarbig beschattet.

    Im Nebel gleichen Kreis Seh ich gezogen;Zwar ist der Bogen weiß,Doch Himmelsbogen.

    So sollst du, muntrer Greis,Dich nicht betrüben:Sind gleich die Haare weiß,Doch wirst du lieben.

    Und steht Ihr früh am Morgen auf vom Bette

    Und steht Ihr früh am Morgen auf vom Bette,Scheucht Ihr vom Himmel alle Wolken fort,Die Sonne lockt Ihr auf die Berge dort,Und Engelein erscheinen um die WetteUnd bringen Schuh und Kleider Euch sofort.

    Dann, wenn Ihr ausgeht in die heil'ge Mette,So zieht Ihr alle Menschen mit Euch fort,Und wenn Ihr naht der benedeiten Stätte,So zündet Euer Blick die Lampen an.Weihwasser nehmt Ihr, macht des Kreuzes ZeichenUnd netzet Eure weiße Stirn sodannUnd neiget Euch und beugt die Knie ingleichen -O wie holdselig steht Euch alles an!Wie hold und selig hat Euch Gott begabt,Die Ihr der Schönheit Kron empfangen habt!Wie hold und selig wandelt Ihr im Leben;Der Schönheit Palme ward an Euch gegeben.

    An Baches Ranft

    An Baches RanftDie einzigen frühenDie Hasel blühen.Ein Vogel pfeiftIn kühler Au.Ein Leuchten streiftErwärmt uns sanftUnd zuckt und bleicht.Das Feld ist brach,Der Baum noch grau...Blumen streut vielleichtDer Lenz uns nach.

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  • So ich traurig bin

    So ich traurig binWeiß ich nur ein Ding:Ich denke mich bei dirUnd singe dir ein Lied.Fast vernehm ich dannDeiner Stimme Klang.Ferne singt sie nachUnd minder wird mein Gram.

    Schon streckt' ich aus im Bett die müden Glieder

    Schon streckt' ich aus im Bett die müden Glieder,Da tritt dein Bildnis vor mich hin, du Traute.Gleich spring ich auf, fahr' in die Schuhe wiederUnd wandre durch die Stadt mit meiner Laute.Ich sing' und spiele, daß die Straße schallt;So manche lauscht - vorüber bin ich bald.So manches Mädchen hat mein Lied gerührt,Indes der Wind schon Sang und Klang entführt.

    Ganymed

    Wie im MorgenglanzeDu rings mich anglühst,Frühling, Geliebter!Mit tausendfacher LiebeswonneSich an mein Herze drängtDeiner ewigen Wärme Heilig Gefühl,Unendliche Schöne!

    Daß ich dich fassen möcht'In diesen Arm!

    Ach, an deinem BusenLieg' ich und schmachte,Und deine Blumen, dein GrasDrängen sich an mein Herz.Du kühlst den brennendenDurst meines Busens,Lieblicher Morgenwind!Ruft drein die NachtigallLiebend nach mir aus dem Nebeltal.

    Ich komm', ich komme!Wohin? Ach, wohin?

    Hinauf strebt's, hinauf.Es schweben die WolkenAbwärts, die WolkenNeigen sich der sehnenden Liebe.Mir! Mir!In eurem SchosseAufwärts!Umfangend umfangen!Aufwärts an deinen Busen,Alliebender Vater!

    ! ! *

    11

  • Intermezzo

    Dein Bildnis wunderseligHab ich im Herzensgrund,Das sieht so frisch und fröhlichMich an zu jeder Stund'.

    Mein Herz still in sich singetEin altes schönes Lied,Das in die Luft sich schwingetUnd zu dir eilig zieht.

    Frühlingslied

    Die Luft ist blau, das Tal ist grün,Die kleinen Maienglocken blühn,Und Schlüsselblumen drunter;Der WiesengrundIst schon so buntUnd malt sich täglich bunter.

    Drum komme, wem der Mai gefällt,Und schaue froh die schöne WeltUnd Gottes Vatergüte,Die solche PrachtHervorgebracht,Den Baum und seine Blüte.

    Tom der Reimer

    Der Reimer Thomas lag am Bach,Am Kieselbach bei Huntley Schloß.Da sah er eine blonde Frau,Die saß auf einem weißen Roß.

    Sie saß auf einem weißen Roß,Die Mähne war geflochten fein,Und hell an jeder Flechte hingEin silberblankes Glöckelein.

    Und Tom der Reimer zog den HutUnd fiel auf's Knie, er grüßt und spricht:„Du bist die Himmelskönigin!Du bist von dieser Erde nicht!”

    Die blonde Frau hält an ihr Roß:„Ich will dir sagen, wer ich bin;Ich bin die Himmelsjungfrau nicht,Ich bin die Elfenkönigin!”

    „Nimm deine Harf und spiel und singUnd laß dein bestes Lied erschalln!Doch wenn du meine Lippe küßt,Bist du mir sieben Jahr verfalln!”

    „Wohl! sieben Jahr, o Königin,Zu dienen dir, es schreckt mich kaum!”Er küßte sie, sie küßte ihn,Ein Vogel sang im Eschenbaum.

    „Nun bist du mein, nun zieh mit mir,Nun bist du mein auf sieben Jahr.”Sie ritten durch den grünen Wald,Wie glücklich da der Reimer war!

    Sie ritten durch den grünen WaldBei Vogelsang und Sonnenschein,Und wenn sie leicht am Zügel zog,So klangen hell die Glöckelein.

    ! ***! !

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  • Come away, death

    Come away, come away, death,And in sad cypress let me be laid;Fly away, fly away, breath;I am slain by a fair cruel maid.My shroud of white, stuck all with yew,O prepare it!My part of death, no one so trueDid share it.

    Not a flower, not a flower sweet,On my black coffin let there be strown;Not a friend, not a friend greetMy poor corse, where my bones shall be thrown:A thousand, thousand sighs to save,Lay me, o whereSad true lover never find my grave,To weep there!

    Komm herbei, Tod

    Komm herbei, komm herbei, Tod,Und versenk' in Zypressen den Leib;Lass mich frei, lass mich frei, Not,Mich erschlägt ein holdseliges Weib.Mit Rosmarin mein Leichenhemd, O bestellt es! Ob Lieb' ans Herz mir tödlich kommt, Treu' hält es.

    Keine Blum, keine Blum süß,Sei gestreut auf den schwärzlichen Sarg;Keine Seel', keine Seel' grüßmein Gebein, wo die Erde es verbarg.Um Ach und Weh zu wenden ab', bergt alleinemich, wo kein Treuer wall' ans Grabund weine.

    O mistress mine

    O mistress mine, where are you roaming?O stay and hear, your true love's coming That can sing both high and low.

    Trip no further, pretty sweeting;Journeys end in lovers' meeting,Ev'ry wise man's son doth know.

    What is love? 'Tis not hereafter;Present mirth hath present laughter;What's to come is still unsure:

    In delay there lies no plenty;Then come kiss me, sweet and twenty;Youth's a stuff will not endure.

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  • O Liebste mein

    O Liebste mein, was fliehst Du so beklommen?O bleib und horch, dein traute Lieb ist kommen,Singt und singt den ganzen Tag.

    Tu nicht spröd, du Süsse mein,Sinkt der Tag, erwacht die Lust,S´ist nicht anders, schick dich drein!

    Was ist Liebe, bald verrostet, Heute jung und heut gekostet.Was noch kommen soll ist weit,

    Was sind künftige Genüsse?Drum so komm und küss und küsse,Junges Blut hat keine Zeit.

    Blow, blow, thou winter wind

    Blow, blow, thou winter wind,Thou art not so unkindAs man's ingratitude;Thy tooth is not so keenBecause thou art not seen,Although thy breath be rude.Heigh ho, sing heigh ho! unto the green holly:Most friendship is feigning, most loving mere folly:

    Then, heigh ho! the holly!This life is most jolly.

    Freeze, freeze thou bitter sky,

    Thou dost not bite so nighAs benefits forgot:Though thou the waters warp,Thy sting is not so sharpAs friend remember'd not.Heigh ho, sing heigh ho! unto the green holly:Most friendship is feigning, most loving mere folly:Then, heigh ho! the holly!This life is most jolly.

    Stürm, stürm, du Winterwind

    Stürm, stürm, du Winterwind,Bist doch, wie's Menschen sind,Kein undankbarer mir!Dein Zahn beißt grimmig drein;Doch warum sollt's nicht sein?Hab' ich doch nichts mit dir.

    Heiho, singt Heiho, im Grünen hier heilig!Die Lieb' ist nur Kurzweil, die Freundschaft nicht treulich!Heiho, hier fröhlich, dies Leben ist selig!

    Geh durch, du Lufthauch, geh!Stichst nimmer doch so weh,Als Hohn für Guttat sticht.Du hauchst zwar Wass'r in Eis,Doch ist mir's ParadeisFür: »Freund, ich kenn ihn nicht!«

    Heiho, singt Heiho, im Grünen hier heilig! Die Lieb' ist nur Kurzweil, die Freundschaft nicht treulich!Heiho, hier fröhlich, dies Leben ist selig!

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  • Rheinlegendchen

    Bald gras ich am Neckar, bald gras ich am Rhein;Bald hab' ich ein Schätzel, bald bin ich allein!Was hilft mir das Grasen, wenn d' Sichel nicht schneid't!Was hilft mir ein Schätzel, wenn's bei mir nicht bleibt.

    So soll ich denn grasen am Neckar, am Rhein,So werf ich mein goldenes Ringlein hinein.Es fließet im Neckar und fließet im Rhein,Soll schwimmen hinunter ins Meer tief hinein.

    Und schwimmt es, das Ringlein, so frißt es ein Fisch!Das Fischlein soll kommen auf's König sein Tisch!Der König tät fragen, wem's Ringlein sollt sein?Da tät mein Schatz sagen: das Ringlein g'hört mein.

    Mein Schätzlein tät springen bergauf und bergein,Tät mir wiedrum bringen das Goldringlein mein!Kannst grasen am Neckar, kannst grasen am Rhein,Wirf du mir nur immer dein Ringlein hinein!

    ! ! *

    Wer sich der Einsamkeit ergibt

    Wer sich der Einsamkeit ergibt,Ach! der ist bald allein;Ein jeder lebt, ein jeder liebtUnd läßt ihn seiner Pein.Ja! Laßt mich meiner Qual!Und kann ich nur einmalRecht einsam sein,Dann bin ich nicht allein.

    Es schleicht ein Liebender lauschend sacht,Ob seine Freundin allein?So überschleicht bei Tag und NachtMich Einsamen die Pein,Mich Einsamen die Qual.Ach, werd ich erst einmalEinsam in Grabe sein,Da läßt sie mich allein!

    Slyš o Bože! slyš modlitbu mou

    Slyš o Bože! slyš modlitbu mou,A neskrývej se před prosbou mou.Pozoruj a vyslyš mne;Nebot' naříkám v úpění svém,A kormoutím se.Srdce mé tesklí ve mně,A strachové smrti přišli na mne,A hrůza přikvačila mne.I řekl jsem: Ó bych měl křídlaJako holubice!Zaletěl bych a poodpočinul.Aj, daleko bych se vzdálil,A prěbýval bych na poušti.Pospíšil bych ujíti větruPrudkému a vichřici.

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  • Hör o Gott! Hör mein Gebet

    Hör o Gott! Hör mein GebetUnd verbirg dich nicht vor meinem Flehen.Achte auf mich und erhöre mich;Weil ich in meinem Elend weine,Und traurig bin.Mir bebt das Herz in der Brust,Mich überfielen die Schrecken des Todes,Und ich schauderte vor Entsetzen.Und ich sagte: o hätt ich Flügelwie eine Taube!Dann flöge ich davonUnd käme zur Ruhe.Ach, weit weg würde ich fliehenUnd in der Wüste leben.Vorauseilen würde ich dem Unwetter, Dem tobenden Sturm.

    Wandrers Nachtlied

    Der du von dem Himmel bist,Alles Leid und Schmerzen stillst,Den, der doppelt elend ist,Doppelt mit Entzücken füllst,Ach! ich bin des Treibens müde!Was soll all der Schmerz und Lust?Süßer Friede,Komm, ach komm in meine Brust!

    ! ! *

    Watchman!

    Watchman, tell us of the night,what its signs of promise are:Traveller, o'er yon mountain's height,See that glory beaming star!Watchman, aught of joy or hope?Traveller, Yes! Traveller Yes!Traveller yes; it brings the day,Promised day of Israel.Dost thou see its beauteous ray?Traveller, See!

    Schauender!

    Schauender, erzähle uns, was die Zeichen der Nacht künden:Wanderer, dort über jenes Berges Gipfel,Siehe den prächtig leuchtenden Stern!Schauender, ist das Anlass zur Freude und Hoffnung?Wanderer, Ja! Wanderer, Ja!Ja, der Tag bricht an,Israels versprochener Tag.Siehst du nicht sein schönes Licht?Wanderer, schau nur hin!

    16

  • Kaddisch

    Yithgaddal weyithkaddash scheméh rabba be'olmâdiverâ 'khire' outhé veyamli'kh mal'khouté behayye´khon,ouveyome'khôn ouve'hayyé de'khol beth yisraëlba'agalâ ouvizman qariw weimrou. Amen.yithbara'kh. Weyischtaba'h weyith paêr weyithroman weyithnassé weyithhaddarweyith'allé weyithhallalscheméh dequoudschâ beri'kh hou,le'êlà min kol bir'khatha weschirathatouschbehatha wene'hamathâ daamirân ah!be' olma ah! ah! ah! We ïmrou. Amen.

    Kaddisch

    Erhoben und geheiligt werde sein grosser Name auf der Welt,Die nach seinem Willen von ihm erschaffen wurde –Sein Reich soll in eurem Leben in den eurigen Tagen und im Leben des ganzen Hauses Israel schnell und in nächster Zeit erstehen.Und wir sprechen: Amen.Gepriesen sei und gerühmt, verherrlicht, erhoben, erhöht, gefeiert, hoch erhoben und gepriesen sein Name des Heiligen, Gelobt sei er, hoch über jedem Lob

    und Gesang; Verherrlichung und Trostverheissung, die je in der Welt gesprochen wurde, sprechet Amen.

    L´Énigme éternelle

    Frägt die Velt die alte CasheTra la la la ...Enfernt menTra la la la ...Un as men will kenne sagenTra la la la ...Frägt die Velt die alte CasheTra la la la ...

    Das ewige Rätsel

    Frägt die Welt die alte FrageTra la la la ...Antwortet manTra la la la ...Wenn man dir antworten kannTra la la la ...Frägt die Welt die alte FrageTra la la la ...

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  • Noël des jouets

    Le troupeau verni des moutonsRoule en tumulte vers la crêcheLes lapins tambours, brefs et rêches,Couvrent leurs aigres mirlitons.Vierge Marie, en crinoline,Ses yeux d'émail sans cesse ouverts,En attendant Bonhomme hiverVeille Jésus qui se dodineCar, près de là, sous un sapin,Furtif, emmitoufflé dans l'ombreDu bois, Belzébuth, le chien sombre,Guette l'Enfant de sucre peint.Mais les beaux anges incassablesSuspendus par des fils d'archalDu haut de l'arbuste hiémalAssurent la paix des étables.Et leur vol de clinquant vermeilQui cliquette en bruits symétriquesS'accorde au bétail mécaniqueDont la voix grêle bêle:"Noêl! Noêl! Noêl!"

    Weihnacht der Spielsachen

    Die lackierte SchafherdeRollt im Tumult zur KrippeDie Hasen-Tamboure, kurz- und rauhfellig, Übertönen deren meckerndes Blöken.Jungfrau Maria im Reifrock,mit ihren Emaile-Augen, unaufhörlich offen,wiegt das Jesuskind,dort ein Schneemann.

    Gleich daneben, unter einer verstohlenen Tanne,Getarnt, dick eingemummt im Schatten des Waldes Belzebub,Ein dunkler Hund,neben dem Kind von buntem Zuckerguß.Und die schönen unzerbrechlichen Engel,An dünnem Draht aufgehängtOben am Weihnachtsbäumchen,Bewahren den Frieden im Stall.Und ihre leuchtend roten Flügelpaaresirren mechanisch im Akkord.Die bunten blechernen Rinderbrüllen mit greller Stimme:„Weihnachten! Weihnachten! Weihnachten!“

    Gesang Weylas

    Du bist Orplid, mein Land!Das ferne leuchtet;Vom Meere dampfet dein besonnter StrandDen Nebel, so der Götter Wange feuchtet.

    Uralte Wasser steigenVerjüngt um deine Hüften, Kind!Vor deiner Gottheit beugen Sich Könige, die deine Wärter sind.

    18

  • Canción al arbol del olvido

    En mis pagos hay un arbolQue del olvido se llama, Al que van a despenarse, Vidalitay,Los moribundos del alma.

    Para no pensar en vos Bajo el arbol del olvido Me acosté una nochecita, Vidalitay,Y me quedé bien dormido.

    Al despertar de aquel sueño Pensaba en vos otra vez, Pues me olvidé de olvidarte, Vidalitay, Encuantito me acosté.

    Lied vom Baum des Vergessens

    In meinem Heimatort gibt es einen Baum, den man Baum des Vergessens nennt. Wo jene Trost zu finden suchen,Vidalitay,Deren Seelen totunglücklich sind. Um nicht an dich zu denken, Unterm Baum des Vergessens, Legte ich mich nieder eines Nachts, Vidalitay,Und schlief gut ein.

    Als ich aus diesem Schlaf Erwachte, dachte ich wieder an Dich, denn ich vergaß, dich zu Vergessen, Vidalitay, Als ich mich niederlegte.

    Ich bin der Welt abhanden gekommen

    Ich bin der Welt abhanden gekommen,Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,Sie hat so lange nichts von mir vernommen,Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben.

    Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,Ob sie mich für gestorben hält,Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.

    Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,Und ruh' in einem stillen Gebiet.Ich leb' allein in meinem Himmel,In meinem Lieben, in meinem Lied.

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  • Wolfgang Mirlach STIMME

    geboren in Kelheim / Donau, führten Theaterengagements ans Berliner Ensemble und das Zimmertheater Tübingen.

    Er sang und spielte u.a. in Inszenierungen von Robert Wilson,

    Alfred Kirchner, Vera Sturm und Claus Peymann und bei den Regensburger Domspatzen.

    Schauspiel- & Gesangstudium an der UdK Berlin & der Musikhochschule München. Er war Preisträger der CASHS Talent Show USA und Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes Bayreuth. Lebt in Berlin und tritt als Schauspieler und Sänger auf.

    Weitere aktuelle Liederprogramme: Schubert: Winterrreise und Über meiner Mütze nur die Sterne - eine Liederreise mit Florian Appel, Schubert: Die Schöne Müllerin mit Akane Kubo und WienerLieder - Kreisler - Mahler - Schubert mit Johannes Falkenstein am Klavier.

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  • Florian AppelKLAVIER

    in München geboren, studierte dort zunächst Philosophie, später Dirigieren und

    Liedgestaltung. Seine prägenden Lehrer waren Anton Ruppert, Hans-Jürgen Schiller, Donald Sulzen und Jaques Delacôte.

    Musik- und Theaterarbeiten verbinden ihn mit: Pasinger Fabrik München, Münchner Symphoniker, Ensemble Piano Possibile, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, Stadttheater Nordhausen, Stadttheater Bern, Oper Leipzig, Vlaamse Opera Antwerpen, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Theater Osnabrück, Deutsches Theater Berlin und MusikTheaterWerkstatt Frankfurt.

    Florian Appel ist als Liedbegleiter, Schauspieler, Korrepetitor, Performer, Vorleser, Melodicist und Dirigent tätig.

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  • IMPRESSUM

    Programm + Redaktion:Florian AppelWolfgang Mirlach

    Fotos:Alexander GonschiorHans-Jürgen Lienau (S. 21)

    Vers S. 23:Jessaja 21, 11.12verdeutscht von Martin Bubergemeinsam mit Franz Rosenzweig

    Text-Übertragungen:! ! ! Aufführungsdauer:Schlegel / Tieck (Shakespeare)! ! Teil 1: ca. 40 Min.Appel (Ives)! ! ! ! ! Teil 2: ca. 45 Min.Springorum / Mirlach (Dvorák)Duvoux / Mirlach (Ravel)! ! ! !Knebel / Mirlach (Ravel)! ! ! !Tenretni (Ginastera)!! ! ! !

    [email protected]

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  • Wächter,wie viel von der Nacht noch,Wächter,wie viel von der Nacht?Spricht der Wächter:Morgen zieht herauf,aber auch Nacht noch, –wollt ihrs ermühen,mögt ihr euch mühen,einst sollt ihr kehren,einst herwärts ziehen.