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– oder einfach nur das Abnehmen einer kleinen Erledigung, das Auf- muntern des geknickten Freundes oder der Besuch einer einsamen Bekannten. Der Einsatz zahlt sich aus Große Projekte und scheinbare Kleinigkeiten haben eines gemein- sam: Sie verändern die Realität. ... Und nebenbei machen sie Spaß, helfen, Vorurteile und Berührungs- ängste abzubauen und führen zu neuen Freundschaften. Der Ein- satz zahlt sich aus. Nicht in Ehre und gutem Ruf, nicht in klingen- der Münze, sondern in diesem tief befriedigenden Gefühl, in solchen Begegnungen vom Gebenden zum Empfangenden zu werden, die vermeintlich Beschenkten haben in Wahrheit die Geber bereichert, angerührt und beschenkt. Tatsäch- lich ist soziales Engagement weit verbreitet, ohne dass dies gleich an die große Glocke gehängt wür- de. In der Weihnachtszeit wird das eine oder andere Projekt vielleicht ein Stück weit sichtbarer. Berichte, die anregen und andere anstoßen, können neue Funken entzünden. Ideen gesucht? Die Pfadfinder und Pfadfinderin- nen Österreichs betreiben eigene Projekte und beteiligen sich an zahlreichen Programmen. Infor- mationen über das laufende Bun- desthema „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache“, das aktuelle Helfen mit Herz und Hand-Projekt „Bustani Ya Tushikamane – Garten der Solidarität“ (Tansania) sowie zu zahlreichen anderen nationalen und internationalen Aktionen fin- dest du unter www.pfadfinderIn.at/ aktionen. Oder du gehst einfach mit of- fenen Augen durch die Welt – und du wirst zahlreiche Chancen zum verantwortungsvollen Leben in der Gemeinschaft entdecken. Inhalt Editorial 1 Impressum 4 Themen Althergebrachtes in neuem Kleid 1 Gruppenforum – eine Vision ....... 2 Verantwortung tragen alle, die sie empfinden .................................... 3 Augen auf!.................................... 4 WiWö und Gemeinschaft ............ 4 Junge Menschen mit Migrations- hintergrund bei den Pfadis ....... 11 Strukturierter Dialog und Europä- isches Jugendforum .................... 11 Sich für Politik interessieren ...... 12 Berichte BWS 2012 (Trainerausbildung) ... 2 Seminar Große PfadfinderInnen- gruppen ........................................ 2 72 Stunden keine Kompromisse . 3 HHH: Garten der Solidarität ........... 3 Dornbirner PfadfinderInnen sorgen für große Freude in Albanien ........ 4 3 Jahre, 3 junge Frauen, 3 Internationale Events ............... 5 IAK im Wassergspreng ................. 8 JOTI – Was steckt dahinter? ........ 9 Infos & Termine Internationales ........................ 8, 9 World Thinkingday 2013 ............. 9 RaRo Bundespfingsttreffen 2013 . 9 Kompetenzorientierung in der Ausbildung ................................. 10 Präsidium neu gewählt............... 10 Neue Wege am PLANET‘13 ..... 12 Nutzloses Pfadiwissen ............... 12 3/12 www.pfadfinderInnen.at Thema: Verantwortung :: S. 1, 3, 4, 12 Wie die EU mit der Jugend kommuniziert :: S. 11 Althergebrachtes in neuem Kleid Geht es dir auch so? Da liest du in Zeitungsartikeln oder hörst im beruflichen Umfeld ver- meintlich neue Ideen, denen du einfach nur zustimmen kannst, weil sie darauf zielen, unser Zusammenleben zu verbessern. Schaust du genauer hin, entdeckst du Altbekanntes. Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an: PfadfinderInnen Österreichs A-1170 Wien, Stöberplatz 12 P.b.b. Verlagspostamt A-1050 Wien, Zulassungsnr. GZ 02Z033410 M Von Terry Pribil Diese Ausgabe entstand mit ge- wissem Abstand zum Bundesver- bandsalltag. Auf den folgenden Seiten findet ihr trotzdem die vie- len Neuigkeiten, die sich seit Ok- tober im BV ereignet haben – be- gonnen mit der Vorstellung neuer FunktionärInnen im Präsidium über die aktive Mitarbeit der PPÖ auf internationaler Ebene oder in der Bundesjugendvertretung bis hin zu den zahlreichen Seminaren der Ausbildung. Der internationale Arbeitskreis hat mit neuen Bundes- beauftragten und seinem motivier- ten Team für tolle Artikel gesorgt. Es gilt auch jenen PfadfinderInnen ein großes Dankeschön, die immer wieder für Kommentare, Kuriosi- täten und Beiträge zum Leitthema sorgen oder Korrektur lesen. Dies- mal zeigen euch die PPÖ, wie sie in der Gemeinschaft Verantwortung tragen, für den guten Zweck hart und auch kreativ arbeiten und in ihrem Umfeld die Augen offen hal- ten und sich engagieren. Die nächs- te Ausgabe dreht sich dann um das neue Bundesthema im Pfadfinder- jahr 2012/13 – es kommt „Bewe- gung“ in die Gruppen! Editorial W I N T E R A U S G A B E Foto: © PPÖ Foto: © PPÖ Poster – Mittelseite zum Herausnehmen Modeschlagwörter Eine junge Deutsche hat neulich ein „persönliches Experiment“ gewagt und sich den Titel „Gute- Taten-Fee“ gegeben. Zwölf Mona- te lang hat sie ihre Erfahrungen in ihrem Blog „365 gute Taten“ (www.365gutetaten.de) beschrie- ben. LebensberaterInnen nehmen ihre „neue“ Idee als Vorbild. Auch VerantwortungsträgerIn- nen in der Wirtschaft haben für sich entdeckt, dass sie über die ei- gentliche Geschäftstätigkeit hinaus Beiträge für die Gesellschaft leisten wollen. „Corporate Social Respon- sibility“ nennt sich das, und unter diese Überschrift werden verschie- dene Initiativen von Unternehmen im sozialen und ökologischen Be- reich eingereiht. Wenn diese zum Aufhübschen des eigenen Images ver- wendet werden, dann mag die Grenze zum Sponsoring fließend sein. „Gutes Tun“ Sollen es diese oder andere Bei- spiele sein – dahinter verbirgt sich in aller Regel Selbstverständliches und Althergebrachtes, das wir als PfadfinderInnen längst leben und nicht nur theoretisch betrachten. Und wenn wir das dennoch wol- len, dann finden wir in der Ver- bandsordnung und in den Büchern Baden-Powells in klaren und einfa- chen Worten diese Grundidee des Pfadfinderseins beschrieben. Über- legt „Gutes Tun“ ist eine Dimensi- on eines verantwortungsbewussten Lebens in der Gemeinschaft. Die Formel „die tägliche gute Tat“ ist weitläufig bekannt. Diese Verkür- zung ist oftmals strapaziert, den- noch aber immer wieder treffend. Das Wichtigste ist, etwas zu tun Baden-Powell hat gemeint: „Wie gering auch die ‚Gute Tat’ sein mag, ist unwichtig. Das Wichtigste ist, etwas zu tun.“ Unzählige Pfad- finderInnen beweisen hier regel- mäßig ihre Kreativität. Einzeln oder gemeinsam engagieren sie sich im Kleinen wie im Großen, leisten materielle Hilfe oder ideelle Beiträ- ge – nicht aus Mitleid, sondern aus Überzeugung, dass sie mit ihrem Engagement etwas ändern können. Sei es die lokale Unterstützung von Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, das Anpacken von Umweltthemen in der Region, die Spendenaktion für Aktionen der Entwicklungszusammenarbeit * Uli Gritsch ist neu gewählter Bundesleiter. Ursprünglich aus Pot- tenstein (NÖ.), wohnt er nun in Steyr (OÖ.) und arbeitet bei einer Bank als Jurist. Mehr von ihm auf Seite 10. von Uli Gritsch Alle Projekte haben eines gemeinsam: Sie verändern die Realität. ... Und nebenbei machen sie Spaß, helfen, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und führen zu neuen Freundschaften. Umweltschutz wird nicht nur beim Bundesthema groß geschrieben Zahlreiche Ideen für Projekte findest du auf www.pfadfinderIn.at/aktionen Frohe Weihnachten & ein gutes Jahr 2013!

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Zeitung für Kinder- und JugendleiterInnen der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs.

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Page 1: ppö brief 3/12

– oder einfach nur das Abnehmen einer kleinen Erledigung, das Auf­muntern des geknickten Freundes oder der Besuch einer einsamen Bekannten.

Der Einsatz zahlt sich aus

Große Projekte und scheinbare Kleinigkeiten haben eines gemein­sam: Sie verändern die Realität. ... Und nebenbei machen sie Spaß, helfen, Vorurteile und Berührungs­ängste abzubauen und führen zu neuen Freundschaften. Der Ein­satz zahlt sich aus. Nicht in Ehre und gutem Ruf, nicht in klingen­der Münze, sondern in diesem tief befriedigenden Gefühl, in solchen Begegnungen vom Gebenden zum Empfangenden zu werden, die vermeintlich Beschenkten haben in Wahrheit die Geber bereichert, angerührt und beschenkt. Tatsäch­lich ist soziales Engagement weit verbreitet, ohne dass dies gleich an die große Glocke gehängt wür­de. In der Weihnachtszeit wird das eine oder andere Projekt vielleicht ein Stück weit sichtbarer. Berichte, die anregen und andere anstoßen, können neue Funken entzünden.

Ideen gesucht?

Die Pfadfinder und Pfadfinderin­nen Österreichs betreiben eigene

Projekte und beteiligen sich an zahlreichen Programmen. Infor­mationen über das laufende Bun­desthema „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache“, das aktuelle

Helfen mit Herz und Hand­Projekt „Bustani Ya Tushikamane – Garten der Solidarität“ (Tansania) sowie zu zahlreichen anderen nationalen und internationalen Aktionen fin­dest du unter www.pfadfinderIn.at/aktionen.

Oder du gehst einfach mit of­fenen Augen durch die Welt – und du wirst zahlreiche Chancen zum verantwortungsvollen Leben in der Gemeinschaft entdecken.

InhaltEditorial 1 Impressum 4

ThemenAlthergebrachtes in neuem Kleid 1

Gruppenforum – eine Vision .......2

Verantwortung tragen alle, die sie empfinden ....................................3

Augen auf!....................................4

WiWö und Gemeinschaft ............4

Junge Menschen mit Migrations­hintergrund bei den Pfadis ....... 11

Strukturierter Dialog und Europä­isches Jugendforum ....................11

Sich für Politik interessieren ......12

Berichte

BWS 2012 (Trainerausbildung) ...2

Seminar Große PfadfinderInnen­gruppen ........................................2

72 Stunden keine Kompromisse .3

HHH: Garten der Solidarität ...........3

Dornbirner PfadfinderInnen sorgen für große Freude in Albanien ........4

3 Jahre, 3 junge Frauen, 3 Internationale Events ...............5

IAK im Wassergspreng .................8

JOTI – Was steckt dahinter? ........9

Infos & Termine

Internationales ........................ 8, 9

World Thinkingday 2013 .............9

RaRo Bundespfingsttreffen 2013 .9

Kompetenzorientierung in der Ausbildung .................................10

Präsidium neu gewählt ...............10

Neue Wege am PLANET‘13 .....12

Nutzloses Pfadiwissen ...............12

3/12 www.pfadfinderInnen.at

Thema: Verantwortung :: S. 1, 3, 4, 12 Wie die EU mit der Jugend kommuniziert :: S. 11

Althergebrachtes in neuem KleidGeht es dir auch so? Da liest du in Zeitungsartikeln oder hörst im beruflichen Umfeld ver­meintlich neue Ideen, denen du einfach nur zustimmen kannst, weil sie darauf zielen, unser Zusammenleben zu verbessern. Schaust du genauer hin, entdeckst du Altbekanntes.

Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an:PfadfinderInnen ÖsterreichsA­1170 Wien, Stöberplatz 12 P.

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Von Terry Pribil

Diese Ausgabe entstand mit ge­wissem Abstand zum Bundesver­bandsalltag. Auf den folgenden Seiten findet ihr trotzdem die vie­len Neuigkeiten, die sich seit Ok­tober im BV ereignet haben – be­gonnen mit der Vorstellung neuer Funktio närInnen im Präsidium über die aktive Mitarbeit der PPÖ auf internationaler Ebene oder in der Bundesjugendvertretung bis hin zu den zahlreichen Seminaren der Ausbildung. Der internationale Arbeitskreis hat mit neuen Bundes­

beauftragten und seinem motivier­ten Team für tolle Artikel gesorgt. Es gilt auch jenen PfadfinderInnen ein großes Dankeschön, die immer wieder für Kommentare, Kuriosi­täten und Beiträge zum Leitthema sorgen oder Korrektur lesen. Dies­mal zeigen euch die PPÖ, wie sie in der Gemeinschaft Verantwortung tragen, für den guten Zweck hart und auch kreativ arbeiten und in ihrem Umfeld die Augen offen hal­ten und sich engagieren. Die nächs­te Ausgabe dreht sich dann um das neue Bundesthema im Pfadfinder­jahr 2012/13 – es kommt „Bewe­gung“ in die Gruppen!

Editorial

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Modeschlagwörter

Eine junge Deutsche hat neulich ein „persönliches Experiment“ ge wagt und sich den Titel „Gute­Taten­Fee“ gegeben. Zwölf Mona­te lang hat sie ihre Erfahrungen in ihrem Blog „365 gute Taten“ (www.365gutetaten.de) beschrie­ben. LebensberaterInnen nehmen ihre „neue“ Idee als Vorbild.

Auch VerantwortungsträgerIn­nen in der Wirtschaft haben für sich entdeckt, dass sie über die ei­gentliche Geschäftstätigkeit hinaus Beiträge für die Gesellschaft leisten wollen. „Corporate Social Respon­sibility“ nennt sich das, und unter diese Überschrift werden verschie­dene Initiativen von Unternehmen im sozialen und ökologischen Be­reich eingereiht. Wenn diese zum Aufhübschen des eigenen Images ver­wendet werden, dann mag die Grenze zum Sponsoring fließend sein.

„Gutes Tun“

Sollen es diese oder andere Bei­spiele sein – dahinter verbirgt sich in aller Regel Selbstverständliches und Althergebrachtes, das wir als PfadfinderInnen längst leben und nicht nur theoretisch betrachten. Und wenn wir das dennoch wol­len, dann finden wir in der Ver­bandsordnung und in den Büchern Baden­Powells in klaren und einfa­chen Worten diese Grundidee des Pfadfinderseins beschrieben. Über­legt „Gutes Tun“ ist eine Dimensi­on eines verantwortungsbewussten

Lebens in der Gemeinschaft. Die Formel „die tägliche gute Tat“ ist weitläufig bekannt. Diese Verkür­zung ist oftmals strapaziert, den­noch aber immer wieder treffend.

Das Wichtigste ist, etwas zu tun

Baden­Powell hat gemeint: „Wie gering auch die ‚Gute Tat’ sein mag, ist unwichtig. Das Wichtigste ist, etwas zu tun.“ Unzählige Pfad­finderInnen beweisen hier regel­mäßig ihre Kreativität. Einzeln oder gemeinsam engagieren sie sich im Kleinen wie im Großen, leisten materielle Hilfe oder ideelle Beiträ­ge – nicht aus Mitleid, sondern aus Überzeugung, dass sie mit ihrem Engagement etwas ändern können. Sei es die lokale Unterstützung von Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, das Anpacken von Umweltthemen in der Region, die Spendenaktion für Aktionen der Entwicklungszusammenarbeit

* Uli Gritsch ist neu gewählter Bundesleiter. Ursprünglich aus Pot­tenstein (NÖ.), wohnt er nun in Steyr (OÖ.) und arbeitet bei einer Bank als Jurist.Mehr von ihm auf Seite 10.von

Uli Gritsch

Alle Projekte haben eines gemeinsam: Sie verändern die Realität. ... Und nebenbei machen sie Spaß,

helfen, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und führen zu neuen Freundschaften.

Umweltschutz wird nicht nur beim Bundesthema groß geschrieben

Zahlreiche Ideen für Projekte findest du auf

www.pfadfinderIn.at/aktionen

Frohe Weihnachten & ein gutes Jahr 2013!

Page 2: ppö brief 3/12

ppö brief 3/122 GruppenleiterInnen

BWS 2012

Von Andreas Furm-Hazivar

22 neue TrainerInnen in Ausbil­dung aus sieben Bundesländern standen Mitte Oktober einem klei­nen Team von TrainerInnen beim Basisworkshop 2012 gegenüber.

Der Basisworkshop ist der Ein­stieg in die TrainerInnenausbil­dung der PPÖ. Im Zentrum stehen das gegenseitige Kennenlernen und die Vermittlung der Grundlagen

von Kommunikation, Moderation und Präsentationstechnik. Diese Themen beherrschten den ganzen Samstag. Der Sonntagvormittag stand dann ganz im Zeichen des Selbermachens. Die TrainerInnen in Ausbildung präsentierten in Kleingruppen ein von ihnen ge­wähltes Thema, wurden mit Video gefilmt und erhielten nach Ansicht des selbigen ein ausführliches Feedback von TrainerIn nen und TeilnehmerInnen.

Große Pfadfinderinnengruppen – ein Seminar für eine spezielle Zielgruppe

Von Andreas Furm-Hazivar

25 TeilnehmerInnen aus zehn ver­schiedenen Gruppen aus Niederös­terreich, Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Wien und drei Teamleute trafen sich Mitte No­vember für drei Tage im Landesver­band Salzburg, um über Organisati­on, Motivation und Partizipation von und in großen Gruppen ihre Ideen und Erfahrungen auszutauschen.

Fokus auf Erfahrungs­austausch

In Österreich gibt es ca. 20 Grup­pen, welche mehr als 200 Mitglie­der haben, fünf sogar über 250. Der Bundesarbeitskreis für Gruppenlei­terInnen hat den Verantwortlichen dieser und aller anderer „großen“ Gruppen mit diesem Seminar eine Möglichkeit zur Vernetzung und zum Gedanken­ und Ideen­austausch gegeben. Von den sechs

größten österreichischen Gruppen nutzten vier diese Chance.

Der Fokus des Seminars lag auf dem Erfahrungsaustausch. Wie kann ein Gruppenrat mit so vielen LeiterInnen ablaufen? Wie kann die Kommunikation erfolgen? Kann man das AIS­Modell auf so große Gruppen überhaupt umlegen? Welche organisatorischen Hürden muss ich mit so vielen Kindern, Jugendlichen und LeiterInnen be­wältigen? Wie involviere ich die

jungen LeiterInnen und die Ju­gendlichen in die Entscheidungen? Wie binde ich sie an die Gruppe? Diese und ähnliche Fragen wurden diskutiert, „Best Practices“ wurden ausgetauscht und neue Ideen für die Gruppe zu konkreten Zielen und Projekten weiterentwickelt.

Trotz eines intensiven Pro­grammes kam der Spaß auch nicht zu kurz und schlussendlich fuhren Team und TeilnehmerInnen zufrie­den nach Hause. Die wichtigste Frage einiger zum Abschluss: Wann findet die Nachfolgeveranstaltung „Große Gruppen 2.0“ statt?

Vision2020 wirkt weiter –

Das Gruppenforum – Eine VisionVon Andreas Furm-Hazivar,

BB GruppenleiterInnen

Vision2020, die bundesweite Veranstaltung für Gruppenlei­terInnen 2010, hat hoffentlich viele TeilnehmerInnen zur visi­onären und strategischen Arbeit in ihrer Gruppe motiviert.

Dieser vierte Artikel der Serie „Vision2020 wirkt wei­ter“ beleuchtet eine Vision des Bundesarbeitskreises für Grup­penleiterInnen: Das Gruppen­forum als Methode der Mit­bestimmung von Kindern und Jugendlichen auf Gruppen­ebene.

Alle vier Stufen der PPÖ haben Partizipation, Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen, in ihren Konzepten theoretisch beschrie­ben, und weitestgehend auch in der Praxis in den Pfadfindergrup­pen umgesetzt. Blicken wir jedoch auf die Gruppe als solche, so gibt es – was die Konzepte und die grund­sätzliche Einstellung eines Groß­teils der LeiterInnen betrifft – ei­nen riesigen blinden Fleck! Es gibt bei den PPÖ kein Konzept, welches Partizipation von Kindern und Ju­gendlichen auf der Ebene der ge­

samten Pfadfindergruppe vorsieht. Der Bundesarbeitskreis für

GruppenleiterInnen – und unab­hängig davon der Bundesjugend­rat bzw. einzelne Landesjugendräte – haben diese pädagogische und strukturelle Lücke erkannt und ar­beiten gerade an einem Konzept, welches Mitbestimmung in der Gruppe durch alle Mitglieder mög­lich machen soll.

Die Fragen, die wir uns stellen, sind: Warum wollen bzw. brauchen die Gruppen bzw. die PPÖ diese Art von Partizipation? Welche Themen stehen für die Mitbestimmung aller Mitglieder einer Pfadfinder­gruppe zur Verfügung? Wie kann die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gruppenebene methodisch und strukturell statt­finden?

Die beiden deutschen Pfadfin­derInnenverbände DPSG (Deut­sche Pfadfinderschaft St. Georg) und BdP (Bund der Pfadfinde­rinnen und Pfadfinder) haben die­se Überlegungen schon vor vielen Jahren angestellt und – aus Sicht der PPÖ – überraschende Antwor­ten gefunden: Beide Verbände ha­ben vor vielen Jahren die Stammes­versammlung eingeführt (Stamm = Gruppe).

„Die Stammesversammlung

ist das höchste beschlussfassende Gremium auf Stammesebene in der DPSG und BdP. Sie tagt min­destens einmal im Jahr“ (Quelle: scout­o­wiki).

Diese ist analog unserer Jah­reshauptversammlung anzusehen, nur dass dort nicht alle Eltern und LeiterInnen teilnahme­ und stimmberechtigt sind, sondern je­weils VertreterInnen der einzelnen Stufenteams (= 1 WiWö­LeiterIn, 1 GuSp­LeiterIn…), die Gruppen­leitung, ElternvertreterInnen und (!) je Stufe 2 delegierte Kinder bzw.

Jugendliche.Die DPSG haben dazu intensive

pädagogische und methodische Überlegungen angestellt und Be­helfe für die Umsetzung auf Grup­penebene verfasst. Manche Regi­onen bzw. Stämme der DPSG und des BdP gehen sogar noch einen Schritt weiter und halten jährliche Stammesvollversammlungen ab – hier sind alle (!) Kinder und Ju­gendlichen teilnahme­ und stimm­berechtigt.

Der Bundesarbeitskreis für GruppenleiterInnen ist gerade da­

bei, sich diese und andere Konzepte in Theorie und Praxis anzuschau­en, Gespräche mit anderen Gre­mien auf Bundesebene zu führen, und ein eigenes Konzept für die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu erstellen. Diese Überlegungen laufen unter dem Namen „Das Gruppenforum – Eine Vision!“.

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Aktuell suchen wir auch Er­fahrungsberichte von öster­reichischen Gruppen, die Par­tizipation von Kindern und Jugendlichen auf Gruppene­bene (also über den Entschei­dungsbereich der eigenen Grup­pe hinausgehend) – auf welche Weise auch immer – schon umgesetzt und durchgeführt haben.

Über Erfahrungsberichte, aber euch kritische Stimmen freuen wir uns: Mails an Andre­as Furm­Hazivar:

[email protected]

Wir suchen...

FactsDie TrainerInnenausbildung der PPÖ ist eine aufZAQ­zer­tifizierte Ausbildung, die 2007 die bis dahin gültige Ausbildung für TrainerInnen ablöste. Die wichtigsten Neuerungen waren dabei, ein größeres Augenmerk auf das selbstständige Lernen und das „Learning by Doing“ im Seminarteam „zu Hause“ zu legen. Bisher haben 37 Teilneh­merInnen die Ausbildung abge­schlossen.

Wenn im Zelt auf einmal ein Sandstrand ist, man vor lauter Buleilatänzen schon müde Füße hat, der Dussel seinen Schal findet und die Wiener Buleila­regel gilt, und man trotzdem die Nacht wieder zum Tag macht dann Vienna (is) calling.

Zukünftigen TrainerInnen der PPÖ beim Basisworkshop

Austausch und Vernetzung für Pfadfindergruppen mit 200 bis 250 Mitgliedern

25 TeilnehmerInnen beim Seminar und ein engagiertes Seminarteam in Salzburg

Kinder und Jugendliche stimmen beim Gruppenforum auf Gruppenebene mit

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ppö brief 3/12 3www.pfadfinderInnen.at

Von Terry Pribil

Während vielerorts zu lesen ist, dass junge Menschen heutzutage vor allem an sich selbst denken, haben 5000 Jugendliche in ganz Österreich von 17.–20. Oktober 2012 das Gegenteil bewiesen. Im Rahmen der Aktion „72 Stun­den ohne Kompromiss“ wurden 400 soziale Einzelprojekte durch­geführt, einige davon auch zum

diesjährigen Schwerpunkt „Solida­rität zwischen den Generationen“. Mit dabei waren neben Gruppen der Katholischen Jugend und der youngCaritas auch dieses Jahr wie­der PfadfinderInnen.

Verantwortung selbst übernehmen

Jugendliche selbst tätig werden zu lassen, ist ein großes Anliegen der Aktion. Jugendgruppen konnten ihre eigenen Projekte einreichen. So haben sich SchülerInnen der BAKIP Salzburg vorgenommen, durch Straßenmusik Geld für ein Flüchtlingshaus in Salzburg zu sammeln und zugleich auf die Situ­ation von AsylwerberInnen in Ös­

terreich aufmerksam zu machen. Aber auch ohne Projektidee war

die Teilnahme möglich. Projektauf­träge wurden zu Beginn der Aktion an die Gruppen verteilt. Ab dann lag es bei den Jugendlichen, mit kreativen Ideen und viel Einsatz ihre Aufgaben in 72 Stunden selbst zu lösen.

So bekam eine Gruppe in In­nsbruck den Auftrag, ein Barfuß­Benefiz­Fußballspiel mit Promi­nenten zu organisieren, um auf

die Not von Stra­ßenkindern weltweit aufmerksam zu machen. Vom Platz, über die BesucherInnen bis hin zu den Promis musste aber noch alles gefunden werden.

Verantwortung für andere – mit anderen

Nicht einfach nur durch Arbeit helfen, sondern sich gemeinsam mit jenen Menschen, denen diese zu Gute kommen sollte, engagie­ren. Das war der Wunsch, den viele Jugendliche bereits im Vorfeld der Aktion äußerten.

So wurden bei einem Projekt im Flüchtlingshaus Rottenegg (OÖ) zusammen mit den BewohnerIn­

nen der Keller und der Vorplatz des Hauses saniert, dazwischen gemeinsam gegessen und gespielt. Im Burgenland webten Teilneh­merInnen gemeinsam mit Bewoh­nerInnen des SeniorInnenhauses Martha neue Tischdecken und Polsterüberzüge.

Verantwortung für die Vergangenheit

Dass auch die Erinnerung un­ser Engagement braucht, konn­ten TeilnehmerInnen verschiede­ner Gedenkprojekte erfahren. In Wiener Neustadt begab sich eine Gruppe bei der Reinigung der so­genannten „Stolpersteine“ auf eine Reise durch das Leben der jüdi­schen Gemeinde zur Zeit des Na­tionalsozialismus.

In 72 Stunden die Welt verändern

Zum sechsten Mal bereits haben Jugendliche bewiesen, dass sie be­

reit sind, mit offe­nen Augen durch

die Welt zu gehen und durch ihr kompromisslo­ses Engagement

die Welt – ihre eigene und die anderer Menschen – zu

verändern und damit Verant­wortung für sich und die Gemein­schaft zu übernehmen.

Wir wollen allen, die voller Ta­tendrang dabei waren, ganz herz­lich danken und freuen uns schon auf Oktober 2014, wenn es wieder heißt „72h Stunden ohne Kompro­miss“.

Fotos und Berichte findet ihr auf www.72h.at und www.facebook.com/72Stunden.

„72 Stunden ohne Kompromiss ist eine Aktion der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit young Caritas und Hitradio Ö3“.

Thema: Verantwortung

Am 22. April gestaltete die Gruppe Linz 8 den Sonntags­gottesdienst, danach gab es Kaffee und Kuchen im Pfarr­saal. Insgesamt beteiligten sich 60 Kinder und Jugend­liche, Leiterinnen und Leiter an der Durchführung dieser Akti­on.

Während die WiWö einen Tanz aufführten, hatten die Guides und Späher in den Heimstunden Filzgummibälle und Badeperlen vorbereitet, die anschließend an den Gottesdienst beim Pfarrkaf­fee verkauft wurden. Da ein Lei­ter der Gu/Sp bereits in Tansania mitgearbeitet hat, konnte sich sei­ne Gruppe besonders intensiv mit den Verhältnissen und dem Leben der Menschen in diesem Land be­schäftigen.

Die Caravelles und Explorer waren für‘s Kaffee und Kuchen

verkaufen verantwortlich und die Ranger und Rover präsentierten das Projekt

„Garten der Solidarität“ an einem Infostand für alle In­teressierten.

Danke den Eltern für die gespendeten Kuchen! Der Ver­kaufserlös und die eingegangen Spenden von 660,– Euro wurden bereits überwiesen.

Die Wichtel und Wölflinge sowie die Guides und Späher der Pfadfin­dergruppe Ried kamen in verschie­dene Gärten zum Äpfel und Bir­nen klauben zusammen. Manche Bäume wurden auch geschüttelt und abgepflückt, um an die kost­baren Früchte heranzukommen. Die Kids waren mit voller Begeiste­rung dabei. Anschließend brachten die Caravelles/Explorer die Früch­te zu einer Obstpresse. Dort wurde der Apfelsaft gepresst, pasteurisiert und abgefüllt. Das Ergebnis: Aus 460 kg Äpfel konnten 275 Liter Apfelsaft gewonnen werden. Die­ser Saft wird bei diversen Grup­penveranstaltungen zum Verkauf angeboten. Der Erlös kommt der Aktion Helfen mit Herz und Hand – Garten der Solidarität zu Gute.

Ein Dank allen Helfern und Spendern der Äpfel.

Lust auf Verantwortung? Ja, bitte! 72 Stunden lang und kompromisslos!

Garten der SolidaritätPfarrkaffee Gruppe Linz 8

Für einen guten Zweck klauben wir Euer Obst weg

Verantwortung tragen alle, die sie empfindenGerade für uns Pfadfinderinnen entspringt ein großes Verantwortungsgefühl aus der weltweiten Verbundenheit, die wir empfinden. Wir erkennen aber auch, dass wirkungsvolle Lösungen dringender denn je auch in die tat umgesetzt werden müssen.

Die Kernbotschaft des Konzep­tes vom ökologischen Fußabdruck lautet nämlich: Würden alle Men­schen so leben wie wir in Europa, so bräuchten wir rund zweieinhalb Planeten der Qualität der Erde.

Wir haben jedoch – ganz ein­deutig – nur einen Planeten für unser Leben in einer großen Ge­meinschaft! Ist unser Lebensstil unverantwortlich geworden? Was wäre, wenn alle so leben würden wie die PPÖ? Wäre der Footprint kleiner, größer als beim Durch­schnittseuropäer? Und würden wir mit dem fairen Anteil auskommen?

Wie kann ein gutes Leben vom fairen Anteil für mich aussehen?

Die gute Nachricht – das können wir herausfinden

Der Footprint vermittelt nicht nur die ökologischen Grenzen unse­res Planeten, er zeigt auch, welche Maßnahmen jeder persönlich ge­gen die Zerstörung unseres Plane­ten setzen kann.

Aus der Vielzahl von Möglich­keiten, den persönlichen Footprint zu reduzieren, stechen die vier wir­kungsvollsten Maßnahmen hervor: •So gut wie nie mit dem Flug­

zeug fliegen.•Deutlich weniger, langsamer

und möglichst nie allein mit dem Auto fahren. Am besten mit Sonnenstrom im Tank.

•Weniger Fleisch und tierische Produkte essen, sowie lokale und jahreszeitgerechte Biopro­dukte bevorzugen.

•Kompakt Wohnen, d.h. achten auf beste Wärmedämmung,

Versorgung mit Solarenergie bzw. Ökostrom und Erreichbar­keit mit öffentlichen Verkehrs­mitteln.

Nochmal, weil es so wichtig ist: Müll trennen, Plastiksackerl ver­meiden, regionale Produkte bevor­zugen, keine abgepackten Geträn­ke konsumieren, den Reifendruck beim Auto kontrollieren, Kleidung

weiterschenken, beim Kochen ei­nen Deckel verwenden und den Kühlschrank nicht lange offen lassen sind wichtig. Leider reichen diese kleinen Maßnahmen bei un­serer Problemlage nicht mehr aus. Die vier wirkungsvollsten Maßnah­men bestimmen etwa 80 % unserer Umweltwirkung und zeigen uns, wie es um unser Verantwortungs­bewusstsein steht.

Wir leben seit August über unsere Verhältnisse

Die aktuellen Analysen ergeben, dass letztes Jahr bereits am 22. August 2012 die Menschheit al­les verbraucht hat, was die Natur für das ganze Jahr an Biokapazität („Naturproduktivität“) bereitstel­len kann. Ab diesem Tag wird die Menschheit bis zum Jahresende über die Verhältnisse leben – so­zusagen auf Pump. „Wer in neun Monaten sein gesamtes Jahres­einkommen verbraucht, hätte al­len Grund zur Sorge“, meint dazu Mathis Wackernagel, Präsident des Global Footprint Network­Netz­werks. Übrigens, würde die ganze Menschheit so verschwenderisch wie die ÖsterreicherInnen leben, wäre die Erde heuer bereits seit Mai im ökologischen Defizit.

PfadfinderInnen können es besser… Wir leben unsere Verant-wortung!

Weiter Information: www.footprint.at

* Wirtschaftsingeni­eur – Verkehrstechnik an der TU­Graz, freier Mitarbeiter der Plattform Footprint und der Initiative Zivilgesellschaft. Referent zum Ökologi­schen Fußabdruck und zukunftsfähiger Mo­bilität. Gründer von www.findthebase.org

Von DI. Michael Schwingshackl

Tobias, Oliver und Manuel informierten über das Projekt

„Helfen mit Herz und Hand“ in Tansania

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Wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen,

können wir einiges mehr erreichen

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ppö brief 3/124 Thema: Verantwortung

Medieninhaber, Verleger und HerausgeberPfadfinder und Pfadfinderinnen ÖsterreichsStöberplatz 12/3­4, 1170 WienTel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95­[email protected]

Redaktion Teresa Pribil|[email protected]

Design & LayoutPaul Kubalek | grafik.kubalek.at

Hersteller Grasl Druck & Neue Medien

AnzeigenannahmeMonika Zimmerl, Stöberplatz 12/3­4, 1170 WienTel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95­44E­mail: [email protected]

Danke an Marisa Fedrizzi für‘s Korrekturlesen!

Offenlegung gem. §25 Mediengesetz:Medieninhaber (Alleininhaber): Verein„Pfadfinder und Pfadfinderinnen Öster­reichs“, Stöberplatz 12/3­4, 1170 Wien.

Grundlegende Richtung der Zeitschrift:Der ppö brief ist eine unabhängige Zeit­schrift, die alle wichtigen Entwicklungen im Bereich der Kinder und Jugendarbeit, vor allem nach pfadfinderischen Gesichtspunk­ten, beobachtet und kommentiert. Weiters dient sie der Kommunikation zwischen der Verbandsleitung und den Leitungspersön­lichkeiten sowie den Freunden und Interes­sierten an der Entwicklung des Verbandes.Die Inhalte dürfen in unveränderter Form und unter Quellenangabe zur Gänze oder auszugsweise reproduziert werden. Inhalt vorbehaltlich Satz­ und Druckfehler. Einge­langte Manuskripte, die nicht mit der Re­daktion abgesprochen oder angefordert sind, werden möglicherweise nicht abgedruckt.

Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung, sind dem Herausgeber vorbehalten.

G e f ö r d e r tv o m

impressum ppö brief

Augen auf!

Kommentar von Katharina „Erbs“ Rollinger

Nur noch wenige Tage trennen uns vom Weihnachtsfest. Viele Hilfsorganisationen machen jetzt auf ihre Anliegen aufmerk­sam. Wenn es kalt wird und die besinnliche Adventzeit kommt, sehen sie gute Chancen auf große Spenden, die nicht immer mone­tär sein müssen. Viele freuen sich aber trotzdem über ein Geldge­schenk.

Eifrig sind die SpenderInnen besonders zu Weihnachten. Aber warum nicht auch während des restlichen Jahres? Ist es das Weih­nachtsgeld, das nun am Konto aufscheint oder ist es die Kälte, die Gedanken an Straßenkinder jetzt besonders aufleben lässt? Oder war es schon immer so, dass man zu Weihnachten spendet, darum bleibt es auch so?

Unlängst habe ich mit einen jungen Mann über dieses Thema diskutiert. Sein Standpunkt dazu war, dass er erst dann helfen oder spenden will, wenn es ihm gut geht. Dieser Blickwinkel war mir neu. Mein Gegenüber hat zu einem späteren Zeitpunkt der Diskussion verraten, dass er selbst noch nie gespendet hat, weder Geld noch eine Mahlzeit oder Ähnliches.

Überrascht von diesem Standpunkt und meiner persön­lichen Reaktion, die sich durch Unverständnis äußerte, versuchte ich zu dem Thema mit anderen GesprächspartnerInnen weitere Sichtweisen einzuholen. Egal ob Jung oder Alt, sobald sich in einem Gespräch die Diskussions­möglichkeit ergab, ergriff ich sie. Mein außergewöhnliches Erlebnis blieb zum Glück das Einzige. Ich fand jedoch weitere irritierende Aussagen: „ja ich spende, dann gibt mein Gewissen wieder Ruh“; „was die Organisation überhaupt macht, weiß ich nicht“ oder „ja die stehen beim Merkur, da muss man halt was kaufen und dann geben die das an irgendjemanden weiter“.

Meine Intention war, eine Bestätigung darüber zu finden, dass es mir nicht gut gehen muss,

damit ich etwas spenden kann. Stattdessen geriet ich immer mehr in die Lage, mich und vor allem meine Vorstellungen über das Spenden verteidigen zu müssen.

Ich war enttäuscht! Besonders traf mich das große Desinteresse und Ausreden meiner Gesprächs­partnerInnen:

„Ist ja kilometerweit weg.“, „Betrifft mich ja nicht, daher muss ich mich auch nicht damit auseinander setzen.“, „Ist ja egal, was die mit meinem Geld ma­chen, Hauptsache ich kann sagen, ich spende etwas.“

Blicken wir wirklich über Missstände hinweg?

Nein, das ist nicht meine Wert­vorstellung! Das ist auch nicht die Wertvorstellung, die ich meinen Kindern weitergeben möchte. Wir alle tragen Verant­wortung für unsere Gesellschaft. Jeder von uns kann etwas Gutes tun. Auch Kleinigkeiten wie zum Beispiel einen alten Schlafsack zur „Gruft“ bringen. Das tut mir als Spenderin nicht weh, ich verhelfe damit einer obdachlosen Person zu einem angenehmeren Schlaf. Es ist geringer Aufwand, die pas­senden Sammlerorganisationen für Sach­ und Geldspenden zu finden.

Mittlerweile kann man sogar „Müll“ sammeln und es kann jemandem geholfen werden. Dazu werden Plastik­ und Kunst­stoffverschlüsse, bestehend aus Polypropylen oder Polyethylen, welche Behälter und Flaschen, in denen Lebensmittel und Getränke abgepackt oder abgefüllt sind, verschließen, gesammelt. Diese Materialien können eingeschmol­zen und wieder verwendet werden. Es ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll und Firmen bezahlen dafür. Diese Einnahmen werden unter anderem zur Unterstützung für kranke Kinder verwendet.

Es muss nicht immer eine große Organisation, wie „Licht ins Dunkel“ sein, der man eine Spende zukommen lässt. Wichtig hingegen ist es, die Sorgen und Probleme der Mitmenschen, die Hilfe benötigen zu erkennen, den Blick dafür zu schärfen und das Herz zu öffnen.

WiWö und Gemeinschaft – eine spannende entwicklungDer Schwerpunkt „Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft“ hat bei den Wichteln und Wölflingen eine besondere Bedeutung.

Von Christa Sieder

Wenn die Kinder zum ersten Mal in die WiWö­Gemeinschaft kom­men, haben sie noch keinen fixen Platz in der Meute bzw. dem Volk. Durch die unterschiedlichen fa­miliären Hintergründe sind ihre Bedürfnisse sehr individuell. Auch die Regeln und Rituale in der Ge­meinschaft sind ihnen noch neu. Damit die Kinder ihren Platz in der Gemeinschaft finden zu können, bedarf es der aktiven und sensiblen Unterstützung der Leiterinnen und

Leiter. Nachdem die Kinder ihre Rolle

in der Gemeinschaft gefunden ha­ben, sind sie bereit, für sich selbst und für andere Verantwortung zu übernehmen.

Zur Eigenverantwortung der Kinder gehören unter anderem das Beisammenhalten der eige­nen Sachen, das Einhalten der Regeln und ein wertschätzender Umgang miteinander. Damit sie verantwortungsbewusst in der Ge­meinschaft handeln können, brau­chen sie klare Strukturen. Positive Rückmeldungen motivieren dazu,

Eigenverantwortung und auch Verantwortung in der Gruppe zu übernehmen. Mit der WiWö­Stu­fenmethode, dem Spiel, stellen die Leiterinnen und Leiter die Kinder vor Aufgaben, für deren Lösung die Zusammenarbeit der Gruppe notwendig ist. Wichtig ist, dass diese Aufgaben klar gestellt und für WiWö gut verständlich sind. Die große Aufgabe des Leitungsteams ist es, hierbei auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder zu rea­gieren und die Herausforderungen und Aufgaben dementsprechend anzupassen.

Dornbirner Pfadfinderinnen sorgen für große Freude in AlbanienWeihnachtszeit, schönste Zeit! Aber auch eine Zeit, in der man neben den vielen Weihnachtsbesor­gungen auch an andere Menschen denkt, denen es nicht so gut geht wie uns.

Der Vorarlberger Pfarrer Franz Winsauer rief vor 20 Jahren die Albani­enhilfe ins Leben, die neben Kleidung, Mö­belstücken und vielem mehr seit 10 Jahren kurz vor Weihnachten Päckchen an albani­sche Kinder schickt. Vorarlberger Pfadfinde­rInnen füllen diese Geschenke mit Schulheften, einem Federpennal, Schokolade und kleinen für uns selbstverständlichen Dingen. Um die Aktion zu beleben, beschlossen die Dornbirner PfadfinderInnen zwei LeiterInnen und vier Jugendli­che nach Albanien zu schicken, um die Geschenkspakete dort eigen­händig an die Kinder zu verteilen und neue Eindrücke zu sammeln.

Reise in ein Land, von dem alle nur aus Erzäh­lungen gehört hattenDass wir nicht auf Urlaub verrei­sen würden, wussten wir. Auch dass wir uns nicht auf österreichi­sche Standards einstellen sollten, war uns klar. Mit einem Rucksack und voller Erwartungen flogen wir ­ Felix, Max, Bianca und Lara mit unseren beiden Leitern Michael und Alexandra ­ in die albanische Hauptstadt Tirana, wo wir um 3 Uhr morgens landeten. Dort be­grüßte uns Projektbetreuer Zef zusammen mit seiner Frau Lutsch und Dolmetscher Erind.

Der erste Morgen im Hotel: kalt und dunkel

Als wir am nächsten Morgen im Hotel aufwachten, war es kalt, und was uns besonders irritierte: dunkel. Bei einem Unwetter in der Nacht wurde das Strom­kabel für die ganze Stadt gekappt.

Die kommenden Tage hatten wir vor­mittags die Aufgabe, die Pakete in den Schulen zu vertei­len, am Nachmit­tag würden wir ein paar albanische Fa­milien besuchen.

Die Schulen waren größtenteils in einem sehr ärmlichen und teilweise sogar bau­fälligen Zustand, und die Straßen, die zu ihnen führten,

waren nicht besser dran. Es ging sprich­

wörtlich „über Stock und Stein“, und wir wurden or­

dentlich wach geschüttelt. So sehr uns diese baufälligen

Schulen auch schockierten, so sehr waren es die Kinder, die uns Freude bereiteten. Mit lachenden Gesich­tern nahmen sie ihre Weihnachts­geschenke entgegen und rissen sie beinahe im selben Moment auf. So war es eine wirklich schöne Aufga­be, diesen Kindern ihre Geschenke zu übergeben. Nachmittags be­suchten wir Familien in Verhält­nissen, mit denen wohl keiner von

uns gerechnet hatte: Auf engstem Raum lebten sie zu fünft, die Luft stickig, der Vater krank. Medika­mente gab es, aber keiner wusste, wie und gegen was genau sie einge­nommen werden mussten. Arbeit hatten die wenigsten Familienvä­ter, und oft war es der Alkohol, der

ihren Frust beseitigte.Die für uns

schlimmste, aber auch berührendste Situation war, als

wir zwei kleine Kinder im Volk­schulalter be­suchten, die auf einem Müll­haufen spielten. Das Mädchen

trug trotz der kalten Temperaturen nur eine ¾ Hose, beide Kinder waren schmutzig und ungepflegt. Während wir nur fassungslos da­neben standen und die beiden Kinder betrachteten, quasselten die beiden munter und lachten mitei­nander. Ein altes Ehepaar, das in einer kleinen Hütte lebte und nur das Allernötigste besaß, beschenkte uns sogar noch mit selbstgemach­ten Süßigkeiten. Diese Herzlichkeit war wirklich eine sehr schöne Er­fahrung, die wir im hektischen und gestressten Österreich wohl sel­tener finden als bei diesen einfach lebenden Menschen.

Im Zentrum der Albanienhilfe: ein Licht­blick für die ZukunftUns wurde aber nicht nur Armut, sondern auch ein kleiner, aber si­

cherer Weg zur Besserung gezeigt: In einem Zentrum der Albanien­hilfe lernen Frauen kochen, nähen und Informatik, und auch körper­lich und geistig Behinderte des Or­tes werden hier betreut.

Nachmittags war noch etwas Zeit, die Hauptstadt Tirana zu be­sichtigen und dann ging es schon wieder nach Hause. Von dieser Reise haben wir schöne, aber auch traurige Erinnerungen und vor allem die Erkenntnis mitgenom­men, dass nicht in 10 Jahren die Zeit ist, etwas zu verändern, son­dern dass es genau jetzt wichtig ist, nicht zu denken „das wird sich schon regeln“. Wichtig ist, Gedan­ken auch Taten folgen zu lassen und nicht länger wegzuschauen.

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Die Geschenkspakete der Vorarlberger PfadfinderInnen sorgten für große Freude bei den Kindern

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ppö brief 3/12 5www.pfadfinderInnen.at Internationales

3 Jahre – 3 Junge Frauen – 3 Internationale Events –1 große Geburtstagsfeier – Die Young Women’s World Foren 2010 & 2011 und das Girls’ World Forum 2012

Dass runde Geburtstage groß gefei­ert werden, ist keine große Überra­schung. Einen runden Geburtstag über drei Jahre hinweg zu feiern ist dann doch etwas ungewöhnlich. Ein 100­jähriges Jubiläum aber ist auch ein wirklich ungewöhnlicher Geburtstag und so wurde es von WAGGGS (World Organisation of Girl Guides and Girl Scouts) mit drei internationalen Events nicht nur groß gefeiert, es wurde auch gemeinsam etwas bewegt.

Mit dem Augenmerk auf die Global Action Themes (Armut, Nachhaltigkeit und Gleichstel­lung der Geschlechter als Schwer­punkte) und der neuen WAGGGS­Kampagne Stop the Violence wurden mit Teilnehmerinnen aus aller Welt frei nach dem Motto „Plant – Grow – Share“ Projekte entwickelt und Ziele gesteckt, die es im Laufe der Foren zu erreichen galt. Österreich war auf allen drei Foren mit einer Delegation ver­treten, und die Ergebnisse und Erkenntnisse der Young Women’s Foren und des Girls’ World Forums werden nun intensiv in die inter­nationale Arbeit der PPÖ integriert.

Kontakt, infos und Materi-alien (wie z.B. Arbeitsbehelfe zum Thema) unter

www.ppoe.at/wir/int

Young Women’s World Forum 2011 – London Girls’ World Forum 2012 – Chicago

Young Womens‘ World Forum 2010 – Oxford

Von Caroline Ocks [email protected]

Das YWWF ist ein in seiner Art aussergewöhnliches Event, das 2010 erstmals von WAGGGS ver­anstaltet wurde. Im Zuge der Auf­bereitung von den UN­Millenium Entwicklungszielen (MEZ) stellte man sich die Frage, wie es wohl wäre, junge Frauen aus der ganzen Welt an einem Ort zu versammeln, gemeinsam über die globalen Ziele zu diskutieren und ihnen die Mög­lichkeit zu geben, aktiv bei der Er­reichung der MEZ mitzuarbeiten. Nach langer Vorbereitungszeit fand im Oktober 2010 das erste von drei Foren statt, an dem über 100 junge Frauen aus 61 Ländern von überall aus der Welt teilnahmen.

Ziel des ersten Forums mit dem Motto „Plant“ war es, über die MEZ 1, 3 und 7 (Armutsbe­kämpfung, Gleichstellung und Umweltschutz) zu diskutieren, die bisherigen Fortschritte in den drei Bereichen gemeinsam aufzuarbei­ten, einzuschätzen und schlussen­dlich eine Declaration zu verfas­sen. Durch den unterschiedlichen Background der Teilnehmerinnen (Geografie, Kultur, Religion, etc.) war es eine schwierige Aufgabe, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Unterstützend dabei waren in diesen fünf Tagen NonProfit­Organisationen wie Oxfam, White Ribbon Alliance, WaterAid, usw. Wir bekamen auch die Möglich­keit, unser Wissen bei Gesprächen mit ihnen aufzufrischen, zu ver­tiefen und somit gute Kontakte zu

knüpfen. In Workshop­Einheiten hat­

ten wir die tolle Chance, im Bei­sein von ExpertInnen und NGOs unterschiedliche Themenschwer­punkte zu diskutieren, was durch die vertretende Internationalität extrem spannend war. Spätestens hier wurde klar, dass jede von uns andere Anforderungen und Be­dürfnisse hat, allerdings: trotz un­terschiedlicher Herkunft sind die Wünsche und Träume fast gleich. Große Highlights des Forums wa­ren einerseits der Besuch des Bri­tischen Premierministers David Cameron und andererseits die An­sprache der liberischen Friedens­aktivistin und Friedensnobelpreis­trägerin 2011 Leymah Gbowee. Am Ende des Forums wurde zu den Entwicklungszielen eine De­

claration verfasst. Diese Erklärung ist an die Regierungen, die Zivilge­sellschaft und WAGGGS adressiert und war nun bereit, um in den darauffolgenden zwei Foren 2011 und 2012 unter den Mottos „Sha­re“ and „Growth“ weiterbearbeitet zu werden.

Wie wertvoll meine Teilnah­me am YWWF für mich persön­lich, aber auch für meine weitere Pfadfinderarbeit (vor allem für meine Arbeit im internationalen Arbeitskreis) war, wurde mir erst in späteren Gesprächen mit Julia (Delegate 2011) und auf weite­ren Pfadfinderveranstaltungen be­wusst.

Und die Chance, sich mit fast „der ganzen Welt“ an einem Ort zu vernetzen, bekommt man auch nicht alle Tage. :­)

Von Julia Krepl [email protected]

Nachdem beim ersten Centenary Event ganz das Motto „Plant“ im Vordergrund stand, war unser Ziel nun „Grow“. In den vier Weltzen­tren von WAGGGS, also verteilt über den ganzen Globus, trafen sich rund 400 junge Frauen (dies­mal zwischen 20 und 30), um Ins­piration und Motivation zu finden und gemeinsam bei internationa­ler Atmosphäre an persönlichen Projektplänen zu arbeiten.

Als Basis dafür diente uns zum einen die Declaration, die von den Teilnehmerinnen am Forum 2010 ausgearbeitet wurde und zum anderen drei der Millennium Development Goals – MDGs: 1) Eradicating Extreme Poverty and Hunger, 3) Ensuring Gender Equa­lity and Women’s Empowerment und 7) Environmental Sustanabi­lity). Während beim YWWF 2010 noch im Vordergrund stand einzu­fordern, was Regierung, WAGGGS und die Gesellschaft tun können, um die MDGs zu erreichen, so lag es nun an uns, eine persön­liche Ausführung davon für die jeweiligen Verbände zu gestalten. Es wurde uns also ermöglicht, erste Pläne zu schmieden und in Workshops das Werkzeug für die Umsetzung derselben in die Hand gegeben und gemeinsam mit den anderen Teilnehmerinnen war eine Plattform des internationalen Aus­tausches gegeben, wie man sie nur selten zu sehen bekommt.

„I pledge to … Tell, teach and take action!“ war dabei mein Ver­sprechen und somit die Idee hinter dem Projektplan. Mein Ziel war es, gemeinsam mit dem Internationa­len Arbeitskreis die bereits über­setzten Global Action Themes zu

bewerben und in den österreichi­schen Gruppen präsenter werden zu lassen. Die GAT bieten nicht nur spannendes Heimstundenpro­gramm, sie helfen auch, Umwelt­ und Sozialthemen kind­ und ju­gendgerecht aufzuarbeiten.

Wenn ich eines vom YWWF Forum mitgenommen habe, so sind das die vielen neuen Freund­schaften und der Kontakt zu so vie­len engagierten, jungen Frauen, die die Begeisterung für die Projekte von WAGGGS wie zum Beispiel die GAT teilen. Wer diese bis jetzt nicht gesehen hat, findet mehr Infos auf unserer Homepage und dort auch den Behelf zum Download.

Bei Fragen, Bitten und Anregun­gen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beim dritten und somit letzten Event der Girls’/Women’s Foren sind im Juli 2012 über 300 Pfad­finderinnen aus aller Welt der Ein­ladung von Girl Scouts USA nach Chicago gefolgt, um im großen Stil die Feierlichkeiten abzuschließen.

Aufgrund der doch sehr jungen Altersklasse des Girls‘ World Fo­rums 2012 (14­18) bestanden die Delegationen aller Länder nicht nur aus den Teilnehmerinnen wie in den Jahren zuvor, sondern auch aus Chaperones (Begleitpersonen). Vertreten wurden die PPÖ bei die­sem Event durch Teilnehmerin Ruth Slechta und mir als Chape­rone.

Das Programm des Forums fo­kussierte wiederum auf die drei Schwerpunkt­Themen Armut, Nachhaltigkeit und Gleichstellung der Geschlechter. In international durchgemischten Patrullen, schlos­sen die Teilnehmerinnen neue Freundschaften und erlebten ein abwechslungsreiches Programm.

Zahlreiche Workshops und Diskus­sionen, sowie Reden und Vorträge, wie z.B. von Dr. Tererei Trent, einer beeindruckende Frau aus Zimbab­we, welche ihre eigene Schulbil­dung erkämpfen musste und sich nun für Bildung von Mädchen in ihrem Heimatland einsetzt, inspi­rierten die Mädchen. „Hands­on“ Erfahrungen sammelten sie dann bei Action Days im Brookfield Zoo, sowie bei Tagesprojekten in ver­schiedenen Gegenden von Chica­go. Ruths Patrulle wurde im Laufe dieser Action Days mit der Orga­nisation Chicago Cares vertraut gemacht. Gemeinsam halfen sie, im ärmsten Viertel von Chicago die gemeinschaftlichen Gemüsebeete in Schuss zu halten, und sicherten damit eine günstige bis kostenlose Versorgung für die Menschen in dieser Umgebung mit eigens an­gebautem Obst und Gemüse. Teil des Programms war natürlich auch Sightseeing im wunderschönen Chicago, da sowohl eine Bustour, als auch ein abendlicher Posten­lauf angeboten wurde und so die Stadt individuell erkundet werden konnte.

Mein Job als Chaperone am GWF belief sich darauf, als Anlauf­, Tank­ und Infostelle vor Ort in Chicago für das leibliche und see­lische Wohl zu sorgen. Dies war je­doch nicht unsere einzige Aufgabe, da für Chaperones ein sehr span­nendes und informatives Parallel­programm (von WAGGGS­Mitar­beiterinnen gestaltet) angeboten wurde. Sessions mit Inhalten wie die Strukturen innerhalb des Welt­

verbandes, Themenschwerpunkte, sowie die Global Action Themes und Stop the Violence boten dabei den Rahmen für regen Austausch von Erfahrungen, Projekten und Plänen der verschiedenen Länder und vor allem für das internatio­nale Kontakte­knüpfen.

Das Forum war geprägt von tollen Einheiten, spannenden Dis­kussionen und inspirierenden Red­nerinnen. Rauchende Köpfe waren genauso ein Teil davon wie spaßige Partys und neue Freundschaften. Das wunderschöne Chicago wur­de ausgiebig erkundet und sowohl Teilnehmerinnen als auch Chape­rones hatten gemeinsam, sowie unter sich sehr viel zu Erleben. Alles in allem bot Girl Scouts USA einen wirklich schönen Rahmen, um die Geburtstagsfeierlichkeiten von WAGGGS abzuschließen, und damit ein dreijähriges Projekt zu beenden.

Kultureller Austausch beim internationalen Abend

„Hands on“: die Konferenzteilnehmerinnen sammelten Erfahrung bei Tagesprojekten in Chicago

Konferenzteilnehmerin Ruth in Chicago

Action Days im Brookfield Zoo

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ppö brief 3/128 Internationales

„Jamboreetest“... 30APRSJ/16NJ

Für alle, die gerne internationa­le Erfahrungen machen wollen, bietet sich 2013 das 30th Asia­Pacific Regional Scout Jamboree (30APRSJ)/16th Nippon Jamboree (16NJ) an. Es findet von 31. Juli bis 8. August in Kirara­hama statt.

Das 30. APRSJ, gleichzeitig das 16. Japan­Jamboree, wird in Kira­ra­hama, Yamaguchi (im Süden Japans) abgehalten. Es ist das Vor­bereitungs­Jamboree für das 23. World Scout Jamboree 2015. Das 30APRSJ/16NJ wird eine großartige Gelegenheit für PfadfinderInnen aus der ganzen Welt sein, die ja­panische Kultur kennenzulernen, genauso wie die Verbundenheit der weltweiten PfadfinderInnenbewe­gung zu erleben. Passendes Motto des 30APRSJ/16NJ: ?????.

Teilnehmen können alle, die zwischen 12 und 17 Jahre alt sind (geboren zwischen 1. August 2001 und 9. August 1995).

Alle, die älter sind und Interes­se haben, können im Internatio­nal Service Team mitmachen, was wirklich ein großartiges Erlebnis ist, da man sehr viele neue Freunde kennenlernt und viel Spaß an der „Arbeit“ am Lager hat.

Es werden ca. 15.000 Pfad­finderInnen aus der ganze Welt erwartet. Danach gibt es auch ein Host families­Programm, bei dem man ein bis drei Tage bei einer Fa­milie untergebracht wird, die einem die japanische Kultur näher bringt.

Be part of it!

Als langjähriger Stufen­ und Gruppenleiter in der Gruppe Ma­ria Enzersdorf­Liechtenstein und Bezirksbeauftragter in Mödling, konnte ich umfassende Erfahrung in den tagtäglichen Herausforde­rungen der Pfadfinderbewegung auf lokaler und regionaler Ebene sammeln.

Mehr Einblick in die PPÖ habe ich durch meine Funk­tion als Assistent des Bun­desbeauftragten für Rover erhalten.

Als Verantwortlicher für das RaRo Programm am urSprung und für das österreichische Kontingent am Roverway 2012, konnte ich dann auch maßgeb­

liche Erfahrungen im internati­onalen Umfeld der PfadfinderIn­nenbewegung sammeln und habe mich daher entschlossen, zur Wahl des BB Internationales bei der Bun­destagung im September dieses Jah­ res an­zutreten.

Dort wurde ich gewählt und ich freue mich auf die zukünftigen Herausforderungen. Welche diese sind, dazu wirst du im nächsten PPÖ Brief mehr erfahren.

Privat bin ich verheiratet, maß­geblich mit dem eigenem Hausbau beschäftigt und habe Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der FH Eisenstadt studiert. Beruflich bin

ich bei einem internationalen Konzern als Vertriebsleiter

für IT Dienstleistungspro­jekte verantwortlich.

Gemäß dem Zitat von BiPi "The most worth­while thing is to try to put happi­ness into the lives of others" möchte mei­

nen Beitrag innerhalb der PPÖ leisten.

Wir stellen uns vor...

Christoph Mayer, Bundesbeauftragter für Internationales (WOSM)

Irene Rojnik, Bundesbeauftragte für Internationales (WAGGGS)

Think globally, act locally“ – nach diesem Motto würde ich gerne die internationalen Themen der Welt­verbände zu unseren Gruppen und zu jedem einzelnen Kind und Ju­gendlichen bringen.

Meine Pfadfinderzeit habe ich bei der Gruppe 29 Dornbach in Wien verbracht, wo ich alle Stufen durchlief und anschließend als Lei­terin für RaRo und Wichtel aktiv wurde. Später übernahm ich dann

für einige Jahre die Gruppenlei­tung, leitete am Vienna 2000 das RaRo­Unterlager und organisier­te 2009 das Bundespfingsttreffen „Grenzen­los“ für die RaRo.

Durch meine Berufstätigkeit im Europabüro von WAGGGS habe ich einen guten Einblick in die in­ternationale Pfadfinderarbeit be­kommen. Mitgenommen habe ich u.a. aus dieser Zeit wie einzigartig und völkerverbindend die Pfadfin­

deridee ist und mit welcher Vielfalt sie gelebt werden kann.

Nach einigen Jahren Pause freue ich mich jetzt darauf, gemeinsam mit Christoph und dem internati­onalen Team wieder pfadfinderisch für die PPÖ aktiv zu werden.

Privat bzw. beruflich bin ich derzeit in Bildungskarenz und da­bei, mich beruflich als systemischer Coach und Organisationsentwick­lerin selbstständig zu machen.

Der internationale Arbeitskreis im WassergsprengNachdem die Bundesbeauftragten für Internationales im September gewählt wurden, war es Zeit für ein gemeinsames Wochenende des Internationel Arbeitskreises. Ende November haben wir uns daher getroffen um über die laufenden und künftigen Projekte zu sprechen und einen Aktionsplan zu erstellen. Wesentliche Themen dabei waren: Thinking Day, Helfen mit Herz und Hand, JOTA/JOTI, Internationa­le Lager und Events, Friedenslicht und die Global Action Themes. Ein sehr wesentlicher Punkt für die Zukunft ist die Kommunikation innerhalb der PPÖ und somit auch die vermehrte Präsenz des Interna­tionalen Arbeitskreises bei Veran­staltungen im Inland. So wollen wir z.B. beim RaRo Bundespfingst­treffen und beim Planet 13 einen Infopoint zu den internationalen Themen anbieten.

Natürlich durfte aber auch der

Spaß nicht zu kurz kommen und so haben wir uns, unter fachkundiger Anleitung von Chris, im Raketen­bau geübt.

Wenn du mehr über unsere

Themen erfahren möchtest, dann schau vorbei auf der PPÖ­Website oder auf unserer Facebook­Gruppe:

www.facebook.com/InternationalerArbeitskreis

... Jamboree „wirklich“

Der Bundesverband der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs sucht für das 23rd World Scout Jamboree in Japan ehrenamtliche MitarbeiterInnen im österreichi­schen Kontingent.

Deine Aufgaben: •Organisationsleitung/Mitarbeit •Programmleitung/Mitarbeit •Bereichsleitung, z.B. Kommu­

nikation, Finanzen, Logistik, Truppleitung etc.

Dein Profil: •Du gehst offen auf andere

Menschen verschiedener Kul­turen zu

•Du bist begeisterungsfähig und offen für Neues

•Du hast gerne Kontakt zu Jugendlichen

•Du bringst (internationale) Lagererfahrung mit

•Du arbeitest gerne im Team •Du hast Erfahrung in der Lei­

tung von Arbeitsgruppen •Du kannst dich in einer

Fremdsprache gut verständigen •Du hast ab Anfang 2013 aus­

reichend Zeit bis zum World Jamboree

Int‘l & You!?Lager, Seminare, Tagungen, Ausschreibungen... Internationales, fast immer, aber nicht nur im Ausland...

Mehr Info findest du in den ersten Bulletins:www.scout.or.jp/_src/sc2093/ 16NJ_Bulletin_01.pdfwww.scout.or.jp/_src/sc2542/ 16NJ_Bulletin_02.pdf Ist dein Interesse geweckt? Hast du Fragen? Dann melde dich bei mir:Sarah [email protected] werde deine Kontaktperson sein, bei allen Fragen, die sich dir stellen und ich helfe dir auch gerne weiter, wenn du länger in Japan bleiben möchtest.

Deine aussagekräftigen Bewerbungsun­terlagen sollten Aufschluss über deine bisherige Tätigkeit und Ausbildung bei den PPÖ, deine speziellen Qualifikatio­nen und deinen bevorzugten Aufgaben­bereich im Kontingent geben.

Schicke sie bitte an: Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs „Jamboree 2015“ Stöberplatz 12/3­4, 1170 WienE­mail: [email protected]

Erste Informationen zum Jamboree 2015 findest du online auf www.23wsj.jp

www.mootcanada2013.ca

Kontakt gesucht!Wir haben zwei Anfragen von internationalen Gruppen, die gerne Kontakt zu österrreichischen Pfad finderInnen hätten.

1) Frankreich: eine Pariser Gruppe (CaEx­Alter) sucht eine Gruppe für ein gemeinsames Jahresprojekt.

2) Spanien/Nähe Barcelona: Gruppe von 15 Pfadfindern (17­19 Jahre) möchte gerne mit einer Gruppe dieses Jahr irgendwo in Katalonia lagern und dann ev. im nächsten Jahr zu uns kommen.

Bei Interesse bitte beim internationalen Team melden. E­Mail: [email protected] oder [email protected]

Toller Start für das neue Team des Internationalen Arbeitskreises

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ppö brief 3/12 9www.pfadfinderInnen.at Internationales, Stufen: RaRo

World thinking Day 2013Am 22. Februar feiern wir den Geburtstag von Olave und Robert Baden Powell und versuchen dabei, un­sere weltweite Verbundenheit und Solidarität mit allen Pfadfinderschwestern und ­brüdern zu (er)leben.

Gedanken zum Pfadfinderfunk

JOti – Was steckt dahinter?

Von Fabian Bonetti, LB Int. Vorarlberg

Durch unsere Spende, dem „Thin­king Day Penny“, können inter­nationale Projekte und Entwick­lungsarbeit (auch im Bereich der PfadfinderInnen) unterstützt wer­den. Diese Idee stammt ursprüng­lich von Lady Olave Baden­Powell und zeigt, dass ihr schon damals weltweite Verbundenheit und Soli­darität wichtig waren.

Der Thinking Day greift dabei jedes Jahr ein anderes Thema der Millenni­um­Entwicklungsziele auf und gibt euch an­hand von speziell auf­gearbeiteten Toolkits Hilfestellung bei der Ideenfindung und/oder Realisierung eurer Thin­king Day­Projekte.

2013 wird der Fokus auf das Thema Gesundheit unter dem Motto „Mir geht’s gut! Und dir? Gesundheit ist ein Menschen­recht“ gelegt.

„Körperlich allzeit bereit bist du, wenn du dich für stark, gelen­kig und fähig hältst, im richtigen Augenblick das richtige zu tun und es dann auch wirklich tust.“ (B.P.)

Dass Gesundheit wichtig ist,

hat bereits unser Gründer Baden­Powell erkannt und aus diesem Grund wollen wir PfadfinderInnen dazu ermutigen, sich mit der ei­genen Gesundheit auseinander zu setzten. Wie geht es mir? Fühle ich mich fit? Achte ich auf meinen Körper aber auch mein Seelen­wohl? Werde ich von anderen gut behandelt? Und was macht mich krank?

All dies können Fragen sein, mit denen sich unsere Kinder und Jugendlichen auseinandersetzen. Dabei kann ein Blick über den Tel­

lerrand, also ein Ver­gleich mit Kindern und Jugendlichen anderer Länder ge­wagt und gemeinsam diskutiert werden.

Was kannst du für deine Gesundheit tun und wie versu­chen Pfadfinder/in­nen in anderen Län­

dern, ihre Gesundheit zu schützen? Auf www.ppoe.at/wir/int/aktionen/thinkingday bzw. www.thinkingday.de findest du Ideen, Aktivitäten und Tipps für Heimstunden und Sozial­projekte zu diesem Thema.

Alle von der PPÖ gesammelten Thinkingday Pennys kommen dem HHH­Projekt 2012/13 „Bustani ya Tushikamane“ in Tansania zugute.

Schickt euch Postkarten!

Natürlich nicht mehr wegzuden­ken ist am Thinkingday die Tradi­tion, sich über die Grenzen hinweg Postkarten zu schicken. Dabei wird besonders die internationale Ver­bundenheit wieder spürbar. Jede/r die/der an dieser Postkartenaktion teilnimmt, erhält von den Orga­nisatorInnen eine Adresse eines/einer PfadfinderIn und schreibt an diese/n eine Karte. Im Gegenzug findet jede/r TeilnehmerIn eine Postkarte im Briefkasten. Wenn du Genaueres wissen willst oder Lust bekommen hast an dieser tollen Aktion teilzunehmen, dann schau auf www.thinkingday.de vorbei.

Anmeldeschluss für die Post­kartenaktion ist der 31. Jänner 2013!

Internationalität kann auch durch Bilder gezeigt werden – Scou-te dich! Geh am 22. Februar mit dem Halstuch und/oder Uniform zur Arbeit oder in die Schule. Knip­se dabei ein cooles Foto von dir und mach‘ beim Thinking Day­Fotowettbewerb mit!

Für die besten Fotos gibt’s Thin­king Day­Badges und der/die Ge­winnerIn erhält einen Gutschein vom Scout Shop. Dein Foto kannst du bis am 28. Februar 2013 auf www.thinkingday.de einreichen.

Von Philipp Lehar, LB Internationales in Tirol

„Das Moot in Kanada ist viel zu teuer, das kann ich mir gar nicht leisten.“, denkt sich ein Rover aus Niederösterreich. Eine Leiterin liest die Ausschreibung fürs nächste Jamboree und denkt sich, wie soll ich den Eltern den Preis erklären und von unserer Gruppe war eh noch nie wer dabei. „Internationa­lität auf Auslandslagern erleben ja nur CaEx und RaRo“, so die Rück­meldung einer Teilnehmerin auf einem Seminar zum Schwerpunkt „Weltweite Verbundenheit“. Die­sen Schwerpunkt erfahrbarer zu machen und ein Stück weit weg­zukommen von der Meinung, dass Internationales nur die Teilnahme an internationalen Lagern ist, ist ein Ziel des Internationalen Ar­beitskreises.

Wir sind Teil der großen Welt­pfadfinderbewegung, wie die Meute aus Wien, die Patrulle aus dem Bur­genland oder die RaRo aus Klagen­furt. Diese Erfahrung mitzugeben, ist eine Herausforderung für alle JugendleiterInnen. Neben den internati­onalen Begegnungen gibt es weitere Möglich­keiten für alle Alterstu­fen, wie die Programme

der Weltverbände, die Postkarten­aktion zum Thinking Day oder das Jamboree on the Air/Jamboree on the internet (JOTA­JOTI).

Die technischen und rechtli­chen Voraussetzungen des Ama­

teurfunks stellen eine überwind­bare Hürde dar. Das technische Equipment fürs Jamboree­on­the Internet hingegen haben die mei­sten von uns zu Hause. Die Grund­ausstattung ist ein PC mit einer Internetverbindung. Natürlich ist sie erweiterbar um Digitalkamera, Headset und Webcam.

Die Kommunikation funktio­niert in eigenen Chatrooms und

über E­Mails. Nach der Anmeldung auf www.jotajoti.org können Stationen in aller Welt kontaktiert werden. Es gibt Chatrooms für ver­schiedene Sprachen.

Beim diesjäh­rigen JOTI waren

auch die Deutschsprachigen gut genutzt. Bei unserer JOTA­JOTI Station in Tirol konnten wir Kon­takte mit über 40 Ländern verbu­chen. Neben kurzem Smalltalk entwickelte sich auch intensiver Austausch. So kamen unsere GuSp mit einer Schweizer Station mit Gleichaltrigen in Kontakt und plauderten über eine Stunde. Ne­ben Smalltalk tauschten sie sich über den Pfadfinderalltag in beiden Ländern aus.

Für teilnehmende Gruppen werden eigene Spiele angeboten wie das JamPuz, eine Art Bingo, oder die JOTI­Challenge. Bei letzte­ren werden an alle teilnehmenden Gruppen kreative Aufgaben ge­stellt, z.B. studiert einen Tanz ein, filmt ihn und stellt die Aufnahme online. Kreativität und Teamwork sind gefragt.

Auch Rechercheaufgaben kön­nen das JOTI für Jugendliche span­nend machen. Als Themen bieten sich viele an. Z.B. Wie gestalten andere PfadfinderInnen ihre Grup­penstunden? Wie schaut ihr Gesetz und Versprechen aus?

Je nach den vorhandenen zeit­lichen, räumlichen, technischen und personellen Ressourcen und Zielgruppe kann die Teilnahme am JOTI verschieden aussehen: Viel­leicht ist die Verbindung von JOTI und LAN­Party für Deine RaRos ideal?

Von Dieter Bogg, OE3DBU

Als ich in den 80er Jahren als Spä­herführer bei den British Scouts of Europe in Holland mein erstes „Jamboree On The Air“ erlebte, faszinierte mich die Begeisterung der Buben, mit Mikrofon und Kopfhörer das Stimmengewirr des Äthers zu erforschen. Zurück in Österreich, fand ich einen befreundeten Funkamateur und organisierte das erste JOTA in Perchtoldsdorf. Das war 1988 und die Begeisterung der Gruppe am Funk war ermutigend. Ein viertel Jahrhundert haben wir das JOTA als Gruppenevent im Pro­gramm, den Standort hatten wir inzwischen aus funktechnischen Gründen auf die Teufelsteinhütte des Alpenvereins verlegt.

Die Zeiten haben sich geän­dert, aber ich glaube nicht, dass der Amateurfunk an Attraktivität verloren hat. Zugegeben, damals gab es noch kein Mobiltelefon oder Chatten im Internet. Der Funk ist ein entschleunigendes Hobby. Die Tatsache, dass der Gesprächspartner nicht ange­wählt werden kann, in einer Zeit wo alles sofort passieren muss, erscheint antiquiert. Die Kunst des Beobachtens, wie Baden Powell es vermitteln wollte, dauert einfach zu lang. Um die Verständlichkeit eines auf den Antipoden sitzenden Funkpartners zu erreichen, bedarf es einiger Übung. Beim Zuhören eines tonverzerrten Gesprächs müssen die Gehirnzellen den Text so ergänzen, dass der Inhalt erfasst werden kann, ein Puzzle im Kopf. Wo ist der/die SprecherIn zu Hause, was für eine Person ist er/

sie, vielleicht auch PfadfinderIn? Vielleicht erscheint der Mensch so interessant, dass ein Dutzend andere FunkerInnen auch mit

ihm Kontakt nehmen will und ich mich nun geduldig anstellen muss, bis ich an die Reihe komme. Passt das in unsere Zeit?

Mit etwas Vorbereitung im Trupp vor dem Jamboree kann die Sendersuche interessant gemacht werden. Der Funker bereitet die technischen Gegebenheiten vor und leitet so ein Gespräch ein. Das verlangt schon die Fernmel­debehörde. Aber dann braucht nur mehr die Mikrofonscheu über­wunden werden. Wenn es glückt, dann leuchten Kinderaugen, wie es am Bild zu sehen ist.

Ich wünsche mir mehr Neu­gierde in den Gruppen. Keine der eingeladenen Nachbargruppen hatte reagiert. Trotzdem hatten wir ein spannendes Wochenende mit Kontakten nach Japan, Sibirien, Ägypten, Kanada, Nigeria, USA, Brasilien und Pfadfinderstati­onen in Europa – ein praktisches Beispiel für die Weltweite Ver­bundenheit der PfadfinderInnen. Interessierte LeiterInnen können sich auch auf der Webseite des Club Telescout www.telescout.org informieren.

Die Faszination für JOTA und Funken ist bei den Kids groß

Das 31. Bundespfingsttreffen der Ranger und Rover findet 2013 im Zeitraum vom 18. 5. bis zum 20. 5. auf dem Lager­platzgelände der Tiroler Pfadfin­der/innen in Igls statt.

Wir möchten euch mit die­sem Bundespfingsttreffen Tirol nicht von der traditionellen Seite, sondern das moderne,

wirtschaftlich aufstrebende Bun­des land mit all seinen Möglich­keiten in den Bereichen Wissen­schaft (S), Abenteuer (A) und Medien (M) präsentieren. Da­mit ihr dies live erleben könnt, bieten wir euch mehrere inte­ressante Workshops zu den drei Themen­gebieten (Wissenschaft, Abenteuer und Medien) an.

Für Fragen sind wir unter unserer E­Mail­Adresse [email protected] zu erreichen.

Natürlich findet ihr uns auch auf Facebook www.facebook.com/pages/ SAM-2013/333258100088469

Die wichtigsten Daten:Zeitraum: 18. 5. ­ 20. 5. 2013 Ort: Tiroler Pfadfinderzentrum in Igls (www.tpz-igls.at)Lagerbeitrag: Frühbucher (bis 15. 2. 2013): EUR 55,– Normalbucher (bis 15. 3. 2013): EUR 60,– Spätbucher (bis 15. 4. 2013): EUR 65,– Staffbeitrag: EUR 55,– Lagerplatzkaution pro Runde/Rotte: EUR 100,–

Wir freuen uns auf euer Kommen.Gut Pfad wünscht euch das Team des Bundespfingstlagers 2013

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ppö brief 3/1210

Kompetenzorientierung in der Ausbildungim Rahmen des Projektes zur Erneuerung des Ausbildungssystems

Ausbildung, Vermischtes

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Von Gerald Stockinger, Bundesbeauftragter für Ausbildung

Der Begriff der „Kompetenz“ wur­de in letzter Zeit öffentlich gerne zi­tiert, die Einführung von Bildungs­standards im österreichischen Schulwesen hat dazu maßgeblich beigetragen. Die standardisierte kompetenzorientierte Reifeprü­fung, oft auch „Zentralmatura“ genannt, wird ab 2015 Realität. Sie soll möglichst objektiv überprü­fen, ob Schülerinnen und Schüler die vom Ministerium geforderten Kompetenzen besitzen.

Auch das Ausbildungssystem für Jugendleiterinnen und Jugend­leiter der PPÖ, an dessen Erneue­rung wir gerade arbeiten, soll sich künftig stärker an Kompetenzen orientieren. Gehen wir gemeinsam der Frage nach, was das bedeutet und welchen Herausforderungen wir uns stellen werden.

Kompetenz, genauer Hand­lungskompetenz, meint „das Zu­sammenspiel von verfügbaren Kenntnissen, Fähigkeiten und Fer­tigkeiten, gemeinsam mit der Be­reitschaft zum Handeln, um Aufga­benstellungen in unterschiedlichen Situationen erfolgreich und verant­wortungsvoll zu lösen“. Eine Kom­petenz kann ich „erwerben“ oder „erlernen“ – ich „besitze“ oder „habe“ sie dann. Der Ausbildungs­weg dahin ist jedoch sehr individu­ell. Je nachdem, welches Vorwissen und welche Fähigkeiten ich schon mitbringe, brauche ich einen groß­

en Lernschritt oder nur einen sehr kleinen. Vielleicht beherrsche ich sogar schon das, was von mir an Fähigkeiten verlangt wird. Oder es kann im Gegenteil für mich sehr schwierig sein, eine gewisse Fähig­keit zu erlernen, und ich brauche einen intensiven Lernprozess oder schlichtweg viel Zeit dafür.

Weg vom starren System

Derzeit haben wir bei den PPÖ ein starres Ausbildungssystem, domi­niert durch eine fixe Abfolge an Ausbildungsseminaren mit jeweils einheitlichen Lernangeboten für alle TeilnehmerInnen. Es liegt auf der Hand, dass der Zeitpunkt ei­nes Seminars nicht immer für alle gleichermaßen passt; gar nicht zu

sprechen von den Konsequenzen, einen Seminartermin einmal zu versäumen und auf den nächsten warten zu müssen. Darüber hinaus nimmt unser bestehendes System kaum Rücksicht auf individuelles Vorwissen, was bei einem Wech­sel in eine andere Stufe besonders deutlich wird – die „Umsteigerrege­lungen“ sind da leider nur Notlö­sungen. Immer wieder gibt es Leite­rinnen oder Leiter, die ein Seminar erst nach jahrelanger praktischer Erfahrung besuchen und sich dann wundern, dass sie nicht viel Neues gelernt haben. Und viele schließen den Ausbildungsweg überhaupt nicht ab, z.B. weil sie Stufe oder ihre Funktion währenddessen wechseln – dann beginnt das Ausbildungsrad wieder von vorne …

Individuelle Weiterentwicklung

Ein wichtiges Element zur Lösung dieses Dilemmas heißt „personal progression“, sinngemäß ist das die „selbstverantwortliche Weiter­entwicklung“ und eines von sieben Elementen der Pfadfindermethode, also der Grundlage, wie Pfadfin­derin nen und Pfadfinder weltweit mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Jedes Kind, jede/r Ju­gendliche befindet sich auf einem individuellen Entwicklungsstand, wenn sie oder er zu uns kommt. Unser Auftrag ist es, die Entwick­lung jeder und jedes Einzelnen zu fördern und zu stimulieren – und zwar genau in dem Tempo und in dem Ausmaß, das ihr oder ihm ent­spricht.

Flexibilität des Ausbildungsweges

Umgelegt auf den Ausbildungs­weg von Erwachsenen heißt das, genau jene Unterstützung beim Kompetenzerwerb zu bieten, die gerade tatsächlich gebraucht wird. Bestehendes Vorwissen anzuerken­nen und darauf aufzubauen, sowie individuelle Lernfortschritte zu ermöglichen, ist eine wesentliche Basis dafür, ebenso wie die Bereit­schaft jeder und jedes Einzelnen, die Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. Letztlich geht es darum, dass wir vom Ein­stieg in die Leitungstätigkeit, also dem allerersten Schnuppern in ei­

ner Heimstunde, bis hin zur erfah­renen Stufenleitung verschiedenste Aufgaben zu bewältigen haben. Wir sind gefordert, auf diesem Entwick­lungsweg gewisse Fähigkeiten und Fertigkeiten als Pfadfinderleiter/in zu entwickeln, und die Ausbildung der PPÖ soll ein Angebot sein, zum richtigen Zeitpunkt die jeweils nö­tigen Kompetenzen zu erwerben.

Die große Herausforderung für die Erneuerung wird sein, das Aus­bildungssystem dafür so flexibel wie möglich zu gestalten. Es darf kei­ne Stehzeiten mehr geben – nicht mehr Seminartermine bestimmen den Lernfortschritt, sondern das persönliche Engagement und die eigenen zeitlichen Möglichkeiten.

Das bedeutet sowohl bei der zeitlichen Abfolge der Ausbildungs­module flexibel zu sein, als auch bevorzugte Lernebenen und Lern­formen selbst auswählen zu kön­nen (auf Seminaren, während der praktischen Tätigkeit in der Grup­pe oder ganz selbstständig). Und ähnlich wie im Schulwesen werden wir uns der Frage stellen müssen: Wie werden wir künftig den Grad der eigenen Kompetenz feststellen, wenn nicht mehr nur die Teilnah­me an Seminaren der maßgeb­lichste „Beweis“ ist?

Zeigt her eure Abzeichen und Gruppenzeitungen!Im Bundesverband ist das Interesse groß, was „draußen“ in den Grup­pen passiert. Wir möchten gerne von euch lesen, anderen Verbän­den und Vereinen von euren Akti­onen berichten und auch kreative Abzeichen bewundern. Alles, was der BV an Infos von den Gruppen bekommt, wird dann dem Pfad­findermuseum weitergegeben und

in eurem Gruppenordner (ja, jede Gruppe der PPÖ besitzt einen Ord­ner, wo Zeitungsberichte,... gesam­melt werden) archiviert.

Individuelle Lernfortschritte statt starres System – die Zukunft der Ausbildung

Weitere Informationen zum Projekt zur Erneuerung des Ausbildungssystems findest du laufend unter www.ppoe.at/leiter/ausbildung

Präsidium, neu gewählt ... Leseanleitung: Name,Funktion:Schuhgröße•Lieblings-Lageressen•-lager•-Sternzeichen•-Comicfigur...

Thomas Ertlthaler (45)Vizepräsident

42 • Steckerl brot mit viel „Wald­kraft“ (jede Menge Nadeln, Erde, kleine Tierchen, Dreck) • Austria Ticket Tour 1982alsExplorer•DasKreuz des Südens (weil da weiß ich, daß ich weit weg und auf Urlaub bin, wenn ich es sehen kann) •Idefix, weil er ein Hero ist und Bäu­me liebt

Ich bin Vizepräsident geworden, weil ich dem Angebot bei diesem Gehalt einfach nicht widerstehen konnte (und ich eine Chance sehe, mein internationales Herz auch ins Präsidium schlagen zu lassen).

Susanna ‚Susi‘ Hasenauer (43)Vizepräsidentin

41•Geschirrlos:Fisch in Folie •Auslandslager Griechenland als CaEx war echt

cool•Gros-ser Wagen

•Mickey Maus, weil er sehr verläss­lich, selbstständig ist und ein sehr guter Freund. Er vermittelt positive Werte wie Freundschaft und Hilfs­bereitschaft.

Ich bin Vizepräsidentin gewor­den, weil ich die Pfadfinderbewe­gung weiterbewegen möchte, selbst wenn es immer nur kleine Schritte sind.

Karl Markus ‚Mäx‘ Riegler (42)Assistent des Bundes­ präsidiumssekretärs

43•Folienkotelett•Jedes Lager hat­te seine Höhepunkte und war in seiner Art toll und einzigartig. In­ternationalität war bei meiner Jam­boree­Teilnahme 1988 in Australi­enambestenerlebbar.•Steinbock • Timon und Pumbaa, weil für sie auch in der schwierigsten Lage ihre Philosophie „Hakuna Matata“ gilt.

Ich bin Assistent des Bundes­präsidiumssekretärs, weil ich den Sekre tär unterstützen möchte und damit unseren Bundesverband mehr zu Servicestelle für alle Pfad­findergruppen in Österreich aus­bauen möchte.

Franz ‚Feri‘ Stelzer (64)Präsident

43 • Kaisersschmarrn • Vagant 81 (imAJA81)•Löwe•Wurzel, weil er ein cooler Denker ist.

Ich bin Präsident geworden aus Liebe zur Jugend und insbesondere PfadfinderInnen („einmal Pfadfin­der ....) und natürlich, weil ich an­gesprochen wurde.

Christian Gruber (49)Bundesfinanzreferent

45•Palatschinken•Gruppensom-merlager 1978, Zellhof • Orion •Donald Duck, weil ich ihn als Kind immer um seine Abenteuer benei­det, und für seine Stehaufqualitä­ten und seinen Optimismus be­wundert habe.

Ich bin Bundesfinanzreferent geworden, um das Präsidium der PPÖ weiter in Bewegung zu halten.

Brigitte ‚Gitti‘ Krepl (50)Bundesleiterin

40 • Hackfleischleibchen, Kartoffel-püree, Blaukraut•Radlager mit 32 Ca/Ex durch die Normandie •Großer Wagen, weil der die Rich­tung weist • Familie Barbapapa, weil sie sich verwandeln können und stets helfend am Weg sind.

Ich bin Bundesleiterin, weil ich Verantwortung übernehmen, mei­ne Erfahrungen an junge Leiter/innen weitergeben und weil ich die schöne Zeit, die ich bei den Pfa­dis hatte, vielen Kids/Jugendlichen er­mög l i chen möchte.

Ulrich ‚Uli‘ Gritsch (34)Bundesleiter

43 • Schoko-Palatschinken (von meinerSchwester)•Alle meine La-ger, jedes auf seine Art • Warumnicht nach den Sternen greifen, aber warum sich auf ein Sternbild beschränken?•Marsupilami, es legt Eier, hat dennoch einen Bauchnabel.

Ich bin Bundesleiter, weil ich aus tiefstem Herzen von der Pfad­finderidee überzeugt bin und diese immer wieder für möglichst viele

Kinder und Jugendli­che erlebbar machen möchte.

Hubert Novak (30)Bundespräsidiumssekretär

46 • Berner-Würstl • Roverway 2009 Island • Daniel Düsentrieb weil, sein Einfallsreichtum einfach keine Grenzen kennt und seine Ar­beitsmotiviation Überzeugung an­statt Geld ist.

Ich bin Sekretär, weil ich mei­ne beruflichen Fähigkeiten für die Pfadfinder einsetzen möchte. Die administrativen Ansprüche an ei­nen Verein wie der PPÖ sind sehr hoch. Ich sehe die Verwaltung alsein Schlüsselins­trument um die Organisation funktionsfähig und flexibel zu halten.

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ppö brief 3/12 11www.pfadfinderInnen.at Bundesjugendrat, Bundesjugendvertretung

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Der Zugang von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu den Pfadfinderinnen

Von Klaus Schreiner, PPÖ-Vertreter in der Bundesjugendvertretung

Die Bundesjugendvertretung star­tet im Jänner 2013 eine Workshop­Reihe zur diversitätsorientierten Öffnung der Kinder­ und Jugend­organisationen. Dabei geht es vor allem darum, die wachsende Plura­lität in der Gesellschaft als Normal­fall anzuerkennen und nicht nur in Sonderkontexten abzuhandeln.

Doch was ist damit gemeint? In diesem Fall vor allem die Plura­lität an Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft, oder unterschiedlicher Herkunft ihrer Eltern. Denn vor allem im urbanen Raum ist der Normalfall heute schlicht und einfach „Vielfalt“. Wenn man nun das vielfältige Bild an Kindern und Jugendlichen in großen Städten mit dem Ausschnitt an jungen Menschen in den dort ansässigen Pfadfindergruppen ver­gleicht, kommt man oftmals zum Ergebnis, dass die Zusammenset­zung der jungen Menschen in den Gruppen nicht jener der Gesell­schaft entspricht.

Dies kann viele Ursachen ha­

ben. Eine davon ist die falsche An­nahme, dass die Gleichbehandlung aller Kinder­ und Jugendlichen beim Zugang zu den Pfadfinder­gruppen zu Ausgewogenheit führt. Denn wenn die Voraussetzungen unterschiedlich sind, führt Gleich­behandlung eher zu Ungleichheit.

Wie anfangen?

Wie man effektiv auf Kinder­ und Jugendliche zugeht, die bisher kei­nen Zugang zu den PfadfinderIn­nen gefunden haben, ist sehr stark vom Kontext abhängig. Dabei müssen nicht unbedingt völlig an­dere Milieus angesprochen werden. Oftmals kommen Kinder zu Pfad­findergruppen, da ihre Eltern, oder jemand aus dem Bekanntenkreis, auch PfadfinderInnen sind. Dem­entsprechend könnte man neue Kanäle verwenden, um zukünftige Mitglieder zu erreichen. Ein gu­ter Ankerpunkt ist hierbei auf alle Fälle der Kontakt zu allen Schulen im Umkreis der Pfadfindergruppe. Denn diese spiegeln am ehesten die Pluralität junger Menschen wi­der. Auch die aktive Auseinander­setzung mit dem Schwerpunkt der

weltweiten Verbundenheit kann die vielfältigere Zusammensetzung der Gruppe zum Ziel haben.

Seid ihr dazu bereit?

Die wichtigste Grundvorausset­zung für eine erfolgreiche diver­sitätsorientierte Öffnung ist die Bereitschaft aller, sich daran zu beteiligen. Nur wer selbst davon überzeugt ist, kann auch andere überzeugen. Außenwirksame Ein­

zelmaßnahmen bewirken hierbei verhältnismäßig wenig. Vielmehr muss ein interner Prozess in Gang gesetzt werden, der ggf. die Ver­änderung der Strukturen und Zu­gangsmechanismen zur Folge hat.

Kids mit Migrationshintergrund

Für Kinder und Jugendliche mit (familiärem) Migrationshinter­grund bewirkt die Partizipation in

der Pfadfindergruppe das Kennen­lernen eines weiteren Sozialisati­onsfeldes neben Elternhaus, Schule und Clique, gemeinsame Lebens­ und Lernerfahrungen, den Aufbau von Beziehungen, Persönlichkeits­stärkung, die Förderung der So­zial­ und Sprachkompetenz und Mitsprache in der Gesellschaft. Sie trägt also maßgeblich zur Integra­tion bei.

BJV­Workshopreihe

Die Workshop­Reihe der Bundes­jugendvertretung soll einen ersten Impuls geben und den Austausch von Ideen und Erfahrungen der einzelnen Kinder­ und Jugend­organisationen bewirken. Die diversitätsorientierte Öffnung funktioniert aber nur durch die Bereitschaft und das Engagement des gesamten Verbandes, von der Ortsgruppe bis zur Bundesebe­ne. Wenn du Erfahrungen oder Meinungen zu diesem Thema hast, kannst du diese gerne an [email protected] sen den, damit sie Eingang bei den Diskussionen in den Workshops finden.

Der Strukturierte Dialog und das europäische Jugendforum – oder: wie europa mit der Jugend kommuniziert

Von Martin Danler, Leiter des Bundesjugendrats

Die EU und die Jugend

Seit einigen Jahren überlegt sich die Europäische Union, wie sie junge Menschen ansprechen kann, wie junge Menschen in dieser Gemein­schaft partizipieren können. Es gibt unterschiedliche Formen, wie diese Kommunikation bzw. Unterstüt­zung aussehen kann. Beispiele sind Austauschprogramme wie Erasmus für StudentInnen, Erasmus für JungunternehmerInnen, Leonardo Da Vinci für Berufspraxis im Aus­land, der Europäischen Freiwilli­gendienst, Jugendaustausch oder andere Jugendevents, von denen ein großer Teil durch Jugend in Ak­tion (YiA = Youth in Action) finan­ziert wird.

Eine andere Möglichkeit ist der Strukturierte Dialog (SD). Klingt seltsam? Ist es aber nicht! Der SD ist ein Begriff für die Form, wie die EU derzeit mit Jugendlichen kom­muniziert, um ihre Meinungen bei Entscheidungsprozessen miteinzu­beziehen.

Und wie soll das gehen?

Das Ganze funktioniert in ein­einhalb Jahre langen Zyklen (ent­sprechend einer EU­Triopräsident­schaft), die jeweils in drei Phasen unterteilt sind. In jeder Phase sucht die jeweilige EU­Ratspräsident­schaft einen Schwerpunkt für den gesamten Jugendbereich aus, z.B. Soziale Inklusion, Jugendpartizi­pation oder Jugendarbeitslosigkeit. Wenn ein Schwerpunkt gewählt ist, schickt der Europäische Len­kungsausschuss* Fragen dazu an alle EU­Länder, die auf mehreren Wegen Antworten auf die Fragen

sammeln. Die Bandbreite reicht von Online­Befragungen über In­terviews und Workshops bis zu Konferenzen.

In diesem Prozess kann sich jede und jeder Jugendliche (12­30 Jahre) beteiligen! Bei den bishe­rigen Befragungen waren auch sehr viele PfadfinderInnen aktiv dabei und haben sich somit für unsere Gesellschaft engagiert.

Gesammelt werden die Ant­worten von der Nationalen Ar­beitsgruppe*, die sie zusammen mit Ergebnissen aus anderen Be­fragungen (zB. von verschiedenen Jugendstudien der Bundesländer oder Mitgliederbefragungen von Jugendvereinen) an den Europä­ischen Lenkungsausschuss weiter­leitet. So wird versucht, ein mög­lichst breites Bild von der Meinung der österreichischen Jugend zu geben. Der Europäische Lenkungs­ausschuss sammelt die Ergebnisse aus der gesamten EU, die dann als Basis für eine Jugendkonferenz die­nen. Dabei erarbeiten drei Jugend­vertreterInnen aus jedem EU­Land zusammen mit Ministeriums­ und EU­VertreterInnen Empfehlungen, welche dann dem EU­Rat der Ju­gendminister* vorgelegt werden. In der Regel werden 60­80 % der Empfehlungen in die Beschlüsse zu diesem Bereich aufgenommen.

So viel Info musst du erst mal verdauen? Verständlich und kein Problem! Ich empfehle auch, mal auf verschiedene Websites zu kli­cken (siehe unten), dort findest du verschiedene, leicht verständliche Erklärungen und Videos.

Die PPÖ und der SD

Als Verband haben wir, die PPÖ, bei der Entwicklung des SD und in den Zyklen eine aktive Rolle ein­genommen und werden das auch

weiterhin tun. Dies geschieht zum einem innerhalb der Bundesju­gendvertretung, zum anderen über PPÖ­Mitglieder, die als Delegierte an verschiedensten Events des SD teilnehmen. Zudem sind WOSM und WAGGGS auch innerhalb der EU­Jugendpolitik bedeutende Inte­ressensvertreter und wichtige Mit­

glieder des Europäischen Jugendfo­rums*.

Die Jugend und die EU

Interessierst du dich für eine der vielen Möglichkeiten, in der EU aktiv zu sein (Jugendaustausch oder auch Projektförderung), oder

willst du einfach mehr über den Themenbereich wissen? Es gibt in jedem Bundesland eine Anlaufstel­le für das Programm „Jugend in Aktion“, bei der du dich informie­ren kannst. Über die Aktionen des Europäischen Jugendforums und den SD erfährst du einiges auf den jeweiligen Webseiten oder du wen­dest dich direkt an mich ([email protected]), vermutlich kann ich dich an die entsprechende Organisation/Per­son weiterleiten.

Get active!

Wir als PPÖ mit dem Ziel, akti­ve StaatsbürgerInnen zu erziehen, und einem Schwerpunkt „Verant­wortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft“ haben uns ganz be­wusst dafür entschieden, aktiv am Prozess des Strukturierten Dialogs mitzuwirken. Wir laden deshalb alle Pfadfinder und Pfadfinderin­nen dazu ein mitzumachen.

Schau immer wieder auf der Website der Bundesjugendvertre­tung nach, oder melde dich für ihren Newsletter „BJV update“ an, so kommst du zu den Online­Be­fragungen. Melde dich auch, wenn du Interesse an einer EU­Jugend­konferenz hast!

Sehr viel(fältig)e Infos über den SD findest du auf diesen Seiten – vom Überblick bis zum kleinsten Detail ist hier alles erklärt: • www.strukturierter-dialog.de• www.youthforum.org (Our

Work Institutional Relations European Union The Struc­tured Dialogue)

• www.jugendvertretung.at/ international/eu-strukturierter-dialog (hier sind auch die Online­Befragungen zu finden)Mehr Links & Videos zum

SD auf der PPÖ­Website www.ppoe.at.

*FactsEuropäischer Lenkungsaus­schuss (engl. ESC): koordiniert den SD auf Europa­Ebene. Dabei sind: Europäisches Jugendforum (Vorsitz), Europäische Kom­mission, Nationale Jugendräte, Nationalagenturen für YiA & Jugendministerien der jeweiligen Triopräsidentschaft.

Nationale Arbeitsgruppe (engl. NWG): koordiniert den SD in ihrem Land, ist Ansprech­partner für den Europäischen Lenkungsausschuss. Dabei sind: die Bundesjugendvertretung (BJV), das Bundesweite Netz­werk für offene Jugendarbeit (BOJA), das bundesweite Netz­werk der Jugendinfos, die Nati­onalagentur „Jugend in Aktion“

(zusammen das Leitungsteam der NAG); die Landesjugendre­ferate, das Jugendministerium.

EU­Rat der (Jugend­)Mini­ster: Das höchsten Gremium im (Jugend­)Bereich der EU, bei dem sich alle FachministerInnen (in diesem Fall Jugendministe­rInnen) treffen und für ihren Bereich Entscheidungen treffen.

Europäisches Jugendforum (engl. YFJ): ist seit Jahren Ga­rant dafür, dass die Stimmen der Jugend in der EU und Eur­opa gehört werden – ein starker Lobbying­Partner für die Jugend. Dabei sind: die nationalen Ju­gendvertretungen, europaweit aktive Jugendorganisationen (u.a. WOSM, WAGGGS).

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OSM

Der Strukturierte Dialog alsMöglichkeit für Jugendaustausch

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ppö brief 3/1212 Bundesjugendvertretung, PLANET’13, Kurioses

u B.P.‘s Mutter, Hen­rietta Grace Smyth (1824­1914), lebte in ihren späteren Lebens­jahren gemeinsam mit ihrer jüngsten Toch­ter im Haus Princess Gate 32 in London. Hier gab es einige unkonventio­nel le „Haustiere“. So hatten die Baden­Powells etwa in der Halle einen Bienenschwarm in einem gläsernen Bienenstock. Damit die Bienen ins Freie konnten, war mit einem Pfeifenrohr ein Weg durch die Mauer geschaffen worden. Die Bienen waren durch den unüblichen Aufenthaltsort keinesfalls träge, im Gegenteil. Im Haus gab es jederzeit Honig von bester Qualität, der sogar einige Male prämiert wurde. Eine ande­re Sehenswürdigkeit in der Halle war eine Kollektion von Schmet­terlingen und eine Menge kleiner Vögel, die in der Halle nisteten und lustig ein­ und ausflogen.

u In Collingwood/Australien gibt es ein Baden Powell­Hotel.

u Mit Registrier­Stichtag 30. 10. des Jahres 1989 zählten die PPÖ 27.402 Mitglieder.

u Alexej Stachowitsch, auch be­kannt als Axi, der Programmchef des 7. Jamborees 1951 und Texter

des Jamboree­Liedes, trug bei der Reunion 2001 dieselbe Lederhose wie am Jamboree ’51.

u Am 7. August 2007 um 19.30 Uhr wurde die Pfadfinderbewegung

offiziell als weltweit größte Jugend­organisation ins „Guinness Buch der Rekorde“ aufgenommen.

u In Wien gibt es eine ameri­kanische Pfadfindergruppe. Der Troop 427 ist im 19. Bezirk daheim und Teil des Transat­lantic Council der Boy Scouts of America (BSA). “… the essence of our program is the same as in the USA because we are members of the Transatlantic Council and ful­ly integrated into the Boy Scouts of America.” www.bsa427.org

u Das erste Jamboree außerhalb Europas wurde 1955 in Niagara, Kanada, organisiert.

Prominente Pfadfin derInnen uDavid Bowie (Musiker), u Hillary Clinton (ehem. Sena­

torin New York, US­amerika­nische Außenministerin),

uLynn Hill (Sportkletterin), u Tarek Leitner (TV­Moderator

der ORF­Zeit im Bild)

Von Geo Gegenhuber. Online auf www.nutzlosespfadiwissen.at

Aber was hat PLANET‘13 zu bieten? In einer vorangegangenen Ausgabe des ppö briefs wurde die Charta des Lagers kurz vorgestellt, in der es heißt, dass die Mitsprache der LagerteilnehmerInnen besonders gefördert werden soll. Das wird in erster Linie im Stufenprogramm umgesetzt, aber auch im Rahmen­programm soll Partizipation mög­lich sein. Als Beispiele seien hier La­gerzeitung und Lagersong erwähnt.

Deine Lagersong­Strophe?

Zum Lagersong gibt es schon im Vorfeld jede Menge Beteiligungs­möglichkeiten: auf der Website www.planet13.at werden Melodie, Refrain sowie eine Strophe vorge­stellt, alle TeilnehmerInnen kön­nen nun – alleine, zu zweit oder auch in der Patrulle/im Trupp – weitere passende Strophen dichten. Mit einer „Publikumswahl“ wird entgültig ermittelt, welche Stro­phen den offiziellen Lagersong des PLANET‘13 bilden. Das Feine dar­an ist, dass Strophen, die nicht aus­gewählt wurden sind, trotzdem am Lagerfeuer im Unterlager gesungen und zu einem Hit werden können! Für einen vielfältigen Einsatz des Lagersongs ist also gesorgt.

Lagerzeitung anders

Auch in Sachen Lagerzeitung soll am PLANET’13 alles einmal ein

wenig anders laufen: Nachhaltig­keit ist am PLANET’13 ein wich­tiges Thema. Daher wird es nicht täglich für jeden Teilnehmer/jede Teilnehmerin bedrucktes Papier zum Frühstück geben. Trotzdem

sollen das Lager und alle Aktivi­täten täglich dokumentiert wer­den. Dazu werden die News und Infos in den Unterlagerzentren zur Verfügung gestellt: eine groß­flächige Wandzeitung aber auch elektronische Beiträge, die über Bildschirme ausgestrahlt werden, sind angedacht. Diese sogenannten „Mediawalls“ sollen dabei auch für zusätzliche Kommunikation unter den TeilnehmerInnen sorgen, weil dann eben nicht jedeR die eigene Nase in eine Lagerzeitung steckt, sondern gemeinsam über Beiträ­ge gelacht, geweint und diskutiert werden kann. Es geht aber nicht nur darum, gemeinsam zu lesen, sondern auch eigene Beiträge bei­zusteuern. Dazu bist du jetzt schon

und dann am Lager eingeladen, via Facebook, Flickr und Twitter Fo­tos, Geschichten und Kommentare zu schicken. Natürlich ‚muss‘ das niemand tun, aber: am PLANET‘13 werden sowieso unzählige Fotos entstehen, warum sie also nicht auf diesem Weg gleich allen zeigen und so zur Dokumentation des La­gers beitragen?

Young Correspondents

Darüber hinaus wird es auch am PLANET‘13 „Young Correspon­dents“ (YCs) geben. Dieses Modell, mit dem beim Jamboree in Schwe­den gute Erfahrung gemacht wurde, soll Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren, die sich für Journalis­mus interessieren, die Möglichkeit geben, sich damit professioneller zu beschäftigen und zu Berichter­statterInnen am und über das PLA­NET‘13 zu werden. Für die YCs gibt es im Vorfeld Schulungen von Ex­pertInnen. Damit bietet dieses Pro­gramm auch eine tolle Möglichkeit, die eigenen Kompetenzen auf dem Gebiet stark zu erweitern. Infos und Anmeldemöglichkeit gibt es bereits jetzt auf www.planet13.at/ young-correspondents.

Alle weiteren Informationen, vor allem auch zum Stufenpro­gramm oder auch zur Mitar­beit am PLANET‘13, gibt es auf www.planet13.at. In diesem Sinne: „My heart goes boom, boom…”

Neue Wege am PLANET’13Das Oberösterreichische Landeslager PLANET‘13 rückt immer näher. Die Voranmeldungen waren äußerst zahlreich, bis 31. Jänner läuft nun die endgültige Anmeldung.

Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft bedeutet, sich für Politik zu interessieren

Von Klaus Schreiner

Warum?

Weil PolitikerInnen für Entschei­dungen die Verantwortung tragen, die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben. Diese Verant­wortung wird indirekt über die Stimme jeder wahlberechtigten Person an die PolitikerInnen über­tragen. Es reicht allerdings nicht, die eigene Verantwortung einfach nur alle paar Jahre am Wahlzettel zu übergeben. Wenn PolitikerIn­nen Entscheidungen treffen, die sich im Endeffekt negativ auf die Gesellschaft auswirken, sollten die­se abgewählt werden. Wenn gute Entscheidungen getroffen werden, sollte dies von den WählerInnen honoriert werden. Für die Beurtei­lung der EntscheidungsträgerInnen ist es notwendig, sich kritisch mit dem tagespolitischen Geschehen auseinanderzusetzen. Dies liegt in der Verantwortung jeder einzelnen Person als Teil der Gemeinschaft.

Gesellschaftliches Engagement nötig

Für eine gut funktionierende De­mokratie ist darüber hinaus noch eine andere Art des gesellschaft­lichen Engagements gefragt. Und zwar die Übermittlung der Inte­

ressen einzelner Teile der Gesell­schaft an die Politik. Diese werden dann im Idealfall in die politische Entscheidung miteinbezogen. Dies kann beispielsweise durch ein ein­faches Gespräch, durch Bürgerini­tiativen, oder auch durch Volksbe­gehren passieren. Zu einem guten Teil gelangen in Österreich die Interessen mittels gesetzlich veran­kerter Interessensvertretungen an die Politik. Gewerkschaften sind ein prominentes Beispiel dafür.

Entscheidungen, die Kinder und Jugendliche betreffenViele politische Entscheidungen betreffen Menschen bestimmten

Alters in unterschiedlicher Art und Weise. Besonders die Interessen der Kinder und Jugendlichen sind ein sensibles Thema, da diese oftmals noch nicht wahlberechtigt sind und auch keine VertreterInnen ihrer Altersgruppe politische Ent­scheidungen treffen. Ihre Interes­sen kommen deshalb oft zu kurz.

Zu welch besorgniserregenden politischen Entscheidungen dieser Umstand in der Realität führen kann, soll durch folgendes Beispiel verdeutlicht werden: Während bei der Parteienförderung heuer nach einer Erhöhung eine automatische Indexanpassung gesetzlich veran­kert wurde, gab es bei der Famili­enbeihilfe und auch bei der Bun­desjugendförderung seit elf Jahren

keine Inflationsanpassung. Für junge Menschen, aber auch für Kinder­ und Jugendorganisationen, bedeutet dies bei den angespro­chenen Förderungen einen Real­verlust von ca. 25 %.

Wofür ist die BJV?

Gesetzlich wurde zur Vertretung der Interessen aller Kinder und Ju­gendlichen in Österreich die Bun­desjugendvertretung (BJV) einge­richtet, die gegenüber der Politik ihre Stimme erhebt und solche Missstände aufzeigt. Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs sind eine der vielen Kinder­ und Ju­gendorganisationen, durch die die BJV getragen wird. Über die Lan­desjugendräte und den Bundesju­gendrat werden hierbei Interessen von jungen Pfadfinderinnen und Pfadfindern gebündelt und in die BJV eingebracht.

Politik beginnt bei dir!

Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft im politi­schen Sinne heißt also für junge PfadfinderInnen die Teilhabe an Strukturen wie den Landesjugend­räten und dem Bundesjugendrat, aber auch die Auseinandersetzung mit Politik in Heimstunden und Heimabenden. Hierbei sollen poli­tische Kontroversen aufgezeigt und

verschiedene Standpunkte mitein­ander verglichen werden. Zum Ein­stieg empfehlen sich idealerweise Themen, die an die eigene Lebens­welt anknüpfen. Diese können die Gemeinde­, Landes­, Bundes­ oder EU­Ebene betreffen. In jedem Fall ist Politik nicht etwas Entferntes, das nur „von oben“ passiert. Politik beginnt bei jeder einzelnen Person selbst und betrifft uns nicht erst ab dem 16. Geburtstag, oder nur am Wahltag.

Nähere Infos über die BJV und den Bundesjugendrat findest du hier:www.jugendvertretung.atwww.ppoe.at/wir/bjr

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s: P

Tarek Leitner unter PfadfinderInnen

Politik ist nicht etwas, das „von oben“ passiert, sie beginnt bei

jeder einzelnen Person