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Juni 2020 Ausgabe 82 Pfarrbrief Treffling

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Page 1: Pfarrbrief Treffling

Juni 2020

Ausgabe 82

Pfarrbrief Treffling

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Und dann war alles anders: Gottesdienste waren untersagt, Begräbnisse nur für die engsten Angehörigen gestattet, keine Sitzungen möglich. Erstkommunion und Firmung wurden verschoben und von Kulturveranstaltungen keine Rede.Wie haben Trefflinger die Coronakrise erlebt? Wie sieht deren Alltag aus? Davon berichten fünf InterviewpartnerInnen. Ist das Pfarrleben dadurch gänzlich zum Erliegen gekommen?Ihre Rückmeldungen zu dieser Corona-Sondernummer interessiert uns sehr.

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Hermann Deisenberger

Ulli Ruep, Franziska Ortner, Martha Penkner und Maria Penkner

„Das ist eine entfremdete Situation!“Interview mit Sepp Fragner,Pfarrgemeinderatsmitglied, AK Schöpfungsverantwortli-cher Wir sitzen uns im Pfarrbüro gegenüber, beide mit Mund- und Nasenschutz, Abstand ca. zwei Meter.

Wie lässt sich deine Situation in der Coronakrise aktuell beschreiben?

Ich bin in der glücklichen Lage, eine Partnerin an meiner Seite zu haben. Auch kann ich mei-nen Hobbies Gartenarbeit und Schnitzen nachgehen.Ansonsten ist mein soziales Leben sehr eingeschränkt. Gemeinsames Musizieren oder Wandern sind zurzeit nicht möglich. Was mir sehr abgeht, ist der Kontakt zu den Enkelkindern! Beim Einkaufen habe ich Angst, angesteckt zu werden, weil manche die Vorsichtsmaßnahmen nicht

akzeptieren. Gestern war so eine Situation. Wir sind zum OBI gefahren, wollten einen Tisch und eine Bank kaufen. Dort war so viel los, da sind wir gleich weiter zum Bauhaus. Wenn es beengend wird, dann fühle ich mich nicht sicher. Wir kaufen einmal in der Woche ein und dann meist zu einer Zeit, wo wenig los ist.

Wie war für dich Ostern?

Wir waren zu Hause, haben Hauskirche gefeiert. Die Mes-sen im Radio angehört, im Internet die Gottesdienstauf-zeichnungen aus der Pfarre miterlebt, die habt ihr super gemacht. Für mich persönlich ist diese Situation nicht ganz fremd. Beim Schichtbetrieb – wenn es betrieblich möglich war – habe ich auch im Radio Gottesdienste angehört.Zu Ostern haben wir Videokon-ferenzen mit den Kindern über WhatsApp gehalten.

Was gibt dir Kraft/Halt in dieser Corona-Zeit?

An erster Stelle meine Frau, dann die Gewissheit, dass in der Familie keiner krank ist. Es ist nicht lange her, da ist ein Musikkollege an Corona erkrankt und gestorben. Das ist mir sehr nahe gegangen!

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AHast du in der Corona-Zeit in irgendeiner Weise Kontakt mit der Pfarre gehabt?

Ja, indem ich die Außenanlage der Pfarre betreue, ergeben sich verschiedene Kontakte und kurze Begegnungen bei Einhaltung des 1 m- Abstan-des: Anneliese, Teresa und Dir. Ludwig Höllinger habe ich getroffen und wir haben ein paar Worte gewechselt. Und manchen BewohnerInnen vom Betreubaren Wohnen habe ich von weitem zugewinkt. Der Kontakt geht mir sehr ab: beim Gottesdienst, beim Pfarrkaf-fee. Das ist eine entfremdete Situation!

Was können wir aus der Krise lernen?

Gestern habe ich folgenden Spruch gehört: „Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht die Natur!“ Wir sollten darauf achten, möglichst wenig Müll zu produzieren. Gut wäre es, wenn es uns gelingt, einfacher zu leben: regional einzukau-fen, Freizeit auch in der Um-gebung zu verbringen und in Österreich Urlaub zu machen.Die Pandemie hat uns gelehrt, dass durch die Globalisierung Viren auf der ganzen Welt in relativ kurzer Zeit verstreut werden. Ja und das eine: Ganz arm sind die dran, die alleine leben!

Telefoninterview mit Dr.in Bea-te Oberluggauer,Anästhesistin im Ordensklini-kum/ Barmherzigen Schwes-tern, in der Pfarre u.a. Sänge-rin im AHZ-Chor und Lektorin

Wie lässt sich die Situation im Krankenhaus der Barmherzi-gen Schwestern in Linz aktuell beschreiben?

Es herrscht gespannte Stille. Man erwartet die große Welle an schweren Covid-Kranken-fällen. Die KollegInnen sind di-stanziert, vorsichtig, auch be-drückt. Ein Oberarzt unserer Abteilung lag längere Zeit auf der Intensivstation, ist mittler-weile daheim, aber noch lange nicht gesund.Die Bilder und Meldungen aus den italienischen Krankenhäu-sern haben wir intensiv mitver-folgt. Dann hat man bei uns begonnen, den Aufwachraum

in eine Überwachungsstation umzuwandeln, um mehr Inten-sivplätze für Covid-PatientIn-nen zur Verfügung zu haben. Es wurden mehr Beatmungs-geräte bereitgestellt. Dienst-pläne wurden umgeschrieben, um mit mehr Pflegerinnen und Pfleger sowie Ärztinnen die Versorgung im Notfall gewähr-leisten zu können. Nicht dring-liche Operationen und Behand-lungen wurden verschoben.

Wie war für dich Ostern?

Um etwas Normalität in die-se Zeit zu bringen, sind wir am Ostersonntag um 8 Uhr aufgestanden um uns die Auf-erstehungsfeier aus Treffling im kleinsten Familienkreis gemeinsam anzuschauen. Genauso wie wir auch die auf-gezeichneten Gottesdienste vorher gemeinsam angesehen haben. Natürlich ist das an-ders, als wenn man live beim Gottesdienst dabei wäre! Mir sind Gründonnerstag und Kar-freitag extrem abgegangen, da haben die Aufzeichnungen schon enorm geholfen, diese Lücke zu füllen. Ich habe mir auch im Fernsehen die Gottes-dienstübertragung mit Bischof Manfred angesehen, aber in Treffling ist die Liturgie schon etwas ganz anderes! Sie ist uns vertrauter!

„Der Zusammenhalt ist wichtig!“

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A Ich habe es super gefunden, dass meine Tochter Viktoria sehr viel Freizeit den Übertra-gungen der Gottesdienste ge-widmet hat. Ihr war es wichtig, etwas für die Gemeinschaft zu tun.

Beate, du warst aufgrund der Erkrankung deines Kollegen, 14 Tage in Quarantäne. Wie hast du dies erlebt? Was hat dir geholfen, diese Zeit gut zu überstehen?

Die Quarantäne war für mich kein Problem. Ich habe die „dienstfreie“ Zeit zum Lesen und Lernen genutzt.

Unangenehm war die Zeit in der ich auf das Testergebnis gewartet habe. Da stellt man sich natürlich die Frage: Wenn ich positiv bin, wen meiner chronisch kranken Patienten, Kollegen oder Familienmitglie-der habe ich vielleicht ange-steckt?

Sehr positiv habe ich erlebt, dass die Nachbarn und auch

meine Familie angerufen ha-ben um uns ihre Hilfe anzu-bieten. Der Zusammenhalt in der näheren Umgebung hat gutgetan.

Was können wir aus der Krise lernen?

Wir können lernen, dass der Zusammenhalt wichtig ist. Im Krankenhaus haben wir auch ängstlichere Kranken-schwestern und Ärzte erlebt (weil sie auch zur Risikogrup-pe gehören). Sie waren sehr besorgt, angesteckt zu wer-den. Künftig sollte man mehr auf diese eingehen und sie auch heimschicken, wenn für sie die Situation sehr belas-tend ist. Nicht jede und jeder hält eine Krise gleich gut aus.Außerdem sollten wir in nor-malen Zeiten bewusst mehr Kontakt zu den Eltern und Großeltern pflegen. In der Kri-se erfährt man, wie wichtig diese sind.

Die „HeldInnen des Alltags“ (Pflegekräfte, ÄrztInnen, Kas-siererInnen, VerkäuferInnen u.a.) – schön wäre es, wenn man sie nicht in einem halben Jahr wieder vergessen hat!

Telefoninterview mit der Lei-terin des BSH Mittertreffling Verena Grubmair

Wie lässt sich die Situation im Bezirksseniorenheim in Mitter-treffling aktuell beschreiben?

Die Zeit von 26. März bis Anfang April, als wir vier an Corona erkrankte Bewohne-rInnen hatten, war herausfor-dernd. Alle BewohnerInnen waren in ihren Zimmern und wir hatten ganz strenge Hygi-enevorschriften. Die Mitarbei-terInnen trugen Schutzmas-ken und Schutzanzüge. Seit vergangenen Dienstag haben wir die letzte erkrankte Per-son gesund zurückbekommen und die Freude ist groß. Jetzt konnten die Vorsichtsmaßnah-men etwas gelockert werden.

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ADie MitarbeiterInnen tragen nach wie vor Mund-Nasen-schutz und es werden in den Wohnbereichen wieder klei-nere Gruppenaktivitäten, wie etwa Ball zu werfen, Gedächt-nistraining durchgeführt uvm. angeboten.

Wie war Ostern im BSH?

Theresia Göweil, eine ehema-lige Mitarbeiterin hat für die BewohnerInnen Palmbuschen gebunden und diese wurden ihnen am Palmsonntag ausge-teilt. Es wurde so eingerichtet, dass die BewohnerInnen an den drei heiligen Tagen Grün-donnerstag, Karfreitag und

Ostersonntag Gottesdienste im Fernsehen mitfeiern konn-ten. Es wurden Briocheknöpfe mit einem gekochten Ei darin in unserer Küche gebacken und zu Ostern gemeinsam mit einem Schokoosterhasen ver-teilt. Die Wohngruppen waren

österlich dekoriert. Auch wur-den Tablets angeschafft, dass BewohnerInnen mit Angehöri-gen Videotelefonieren konn-ten. Am Nachmittag bekamen sie zum Kaffee ein Stück vom Osterstriezel und es wurde Eier gepeckt.

Was hat ihnen als Leiterin Kraft gegeben, um die Aus-nahmesituation zu bestehen?

Für die MitarbeiterInnen war es überhaupt kein Problem, einzuspringen und auszuhel-fen. Es war so spürbar, dass das Team zusammenhält – das gab Kraft. Auch war der Rückhalt in der Gesellschaft spürbar. Der Bürgermeister hat angerufen und sich erkun-digt, wie es uns geht. Ebenso Frau Piringer und Sie. Durch die mediale Berichterstattung wurde endlich deutlich, wer die Stützen der Nation sind und was die Pflegekräfte in den Al-tersheimen täglich leisten. Ich hoffe, diese Wertschätzung hält an und die Regierung be-schließt, dass die Pflegekräfte künftig ein faires Gehalt be-kommen.

Was können wir aus der Krise lernen?

Wir können lernen, dass wir künftig bewusster leben, dass

Begegnungen mit den Men-schen mehr geschätzt werden, dass Schutzmaterialien nicht selbstverständlich sind. Ich bin froh, dass wir in Treffling rechtzeitig diese eingekauft haben.Wir sollten mehr Technik in un-ser Haus holen, mehr Tablets als bisher (eines pro Wohnbe-reich) einkaufen, um verstärkt Videotelefonieren zu ermögli-chen.Heute haben wir begonnen, Begegnungszonen für Besu-che zu installieren: Dabei gibt es drei Meter Abstand und eine Pflegeperson ist anwe-send. Besuchsdauer: 15 Mi-nuten.

Wünsche an die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass das Team auch weiterhin so gut zusammenhält, mit Elan und hoher Motivation, den Ar-beitsalltag in Zeiten der Pan-demie meistert und alle ge-sund bleiben.

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Telefoninterview mit Ursula Vorderderfler, Diplomkranken-schwester beim Gesundheits-telefon 1450; Pfarrgemeinde-ratsmitglied

Wie lässt sich die Situation in der Corona-Zeit aktuell be-schreiben?

Die Arbeitssituation ist zurzeit wesentlich weniger stressig als in der Anfangszeit der Co-rona-Krise. Wir haben große Unterstützung erfahren durch MedizinstudentInnen, die nahe am Abschluss sind. Ein neu errichtetes Callcenter war ebenso entlastend. Danach hat sich alles eingependelt.Privat fehlen mir die Sozialkon-takte sehr und dass wir die Schwiegermutter im Senioren-heim nicht besuchen können, tut weh. In der eigenen Fami-lie geht es uns sehr gut. In dieser Krisenzeit haben wir ei-nige Projekte in Angriff genom-

men (z.B. Keller ausgeräumt, ein Gartenprojekt umgesetzt). Wir alle sind froh, wenn wieder Normalität einkehrt!

Wie war für dich Ostern?

Ostern haben wir in den eige-nen vier Wänden verbracht. Geplant war, dass wir die Vi-deoaufzeichnung der Aufer-stehungsfeier um 5:00 Uhr morgens – zur üblichen Zeit in Treffling – gemeinsam an-schauen. Das haben wir nicht geschafft, aber am Samstag-abend haben wir´s erlebt. Die Kirche ganz leer, die vielen Kerzen auf den Sesseln, das war befremdlich und schön! Meine Tochter Felicitas, sie singt wie ihr Vater im AHZ-Chor, meinte: „Das einzige Gute war, dass wir ausschla-fen konnten!“

Ursula, kannst du noch mehr von deiner beruflichen Situati-on erzählen?

Das Gesundheitstelefon 1450 ist eine Gesundheitsberatung. In der Pandemiezeit war 1450 die erste Anlaufstelle, wenn sich Menschen Sorgen mach-ten, weil Symptome wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit auf-traten. Die sieben Wochen wa-ren eine intensive Erfahrung. Ich war sehr positiv angetan, dass der Aufruf um Unterstüt-zung bei den Medizinstuden-

tInnen der höheren Semester so erfolgreich war. Sehr viele haben sich gemeldet. Diese haben ganz toll mitgearbeitet. Die Rettungsleitzentrale hat uns ebenso tatkräftig unter-stützt. Auch erwähnen möchte ich die vielen Arbeiten, die im Hintergrund geleistet wurden, die EDV-Spezialisten, die Tech-niker, die aus dem Nichts ein Callcenter für 20 Arbeitsplätze geschaffen haben. Man sieht, was man leisten kann, wenn´s die Not erfordert!

Was hat dir Kraft/Halt gege-ben in dieser Krise?

Die Zusammenarbeit hat so gut funktioniert – das war sehr motivierend!Unsere Pfarre in Treffling, auf die man stolz sein kann, war stärkend. Die Videoaufzeich-nungen der Gottesdienste, die ins Netz gestellt wurden, waren liebevoll und gut ge-macht.Auch daheim hat es gut funk-tioniert. Ich habe großes Ver-ständnis und Unterstützung erfahren, wenn ich abends sehr müde heimkam.

Was können wir aus der Krise lernen?

Wir sind viel belastbarer als wir geglaubt haben. Wir kön-nen uns in Zukunft mehr zu-trauen!

„Wir können uns in Zukunft mehr zutrauen!“

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Telefoninterview mit Clemens Grabner,Physiotherapeut selbständig und im Angestell-tenverhältnis; Vater in Eltern-teilzeit

Wie lässt sich deine Situation in der Corona-Krise beschrei-ben?

Bedingt durch die Corona-Pandemie bin ich noch mehr daheim als vorher und ich bin vor allem für unsere beiden Kinder Magdalena (7 Jahre) und Dominik (4 Jahre) zustän-dig. Den Kindern geht es gut. Die 7 Wochen zuhause haben sie gut geschafft. Die Schule bzw. Kindergarten gehen ih-nen schon ab, aber sie haben kein Problem mit den gegen-wärtigen Einschränkungen.

Wie war für dich Ostern?

Ostern haben wir im kleinsten Kreis verbracht. Meine Frau

Lisi hat vom Kinderliturgiekreis Unterlagen für die Hauskirche erhalten und so feierten wir Palmsonntag, Gründonners-tag, Karfreitag und Ostersonn-tag in der Familie. Magdalena und Dominik waren gut dabei.

Clemens, kannst du noch mehr von deiner beruflichen Situation erzählen?

Ich bin neben meiner selbstän-digen Arbeit als Physiothera-peut auch in einem Institut angestellt. Da ich mit Patien-tInnen arbeite, die der Risiko-gruppe angehören, war es mir wichtig, auf Nummer sicher zu gehen und ich habe beschlos-sen, daheim zu bleiben. Jetzt wird die Arbeit wieder langsam hochgefahren. Natürlich habe ich wenig verdient und musste auf Erspartes zurückgreifen. Das ist aber für mich kein Pro-blem. Man kommt mit weniger aus, als man glaubt. Davon bin ich überzeugt. Mir ist der Umweltschutz sehr wichtig und dass wir schonend mit unse-ren Ressourcen umgehen. Es wird viel zu viel konsumiert, was nicht sein muss.

Was können wir aus der Krise lernen?

Ich hoffe sehr, dass die Leute draufkommen, wie gut es uns in Österreich geht. Im inter-

nationalen Vergleich stehen wir sehr gut da. Mehr Zufrie-denheit mit unserem Leben wünsche ich mir. Auch soll-ten wir durch die Krise zum Nachdenken kommen: Was ist wichtig im Leben? Nicht mehr, mehr, mehr. Nicht mehr Wirtschaft, mehr Wohlstand, sondern mehr Umweltschutz und vermehrt auf unseren Le-bensraum achten. Der Klima-wandel ist das größte Problem und die Bodenversiegelung kommt gleich danach. Es wird wieder davon gespro-chen, dass wir die Wirtschaft wieder ankurbeln müssen und viele denken gleich an die Bauwirtschaft. Wir dürfen nicht unsere Umwelt und Le-bensgrundlage zubetonieren! Ich frage mich immer wieder, wann man draufkommt, dass mit unserem Wirtschaftssys-tem was nicht stimmen kann, wenn es ständig subventio-niert und „angekurbelt“ wer-den muss.Ich habe die Hoffnung, dass wir das kurzfristige Denken und den Egoismus überwin-den und uns auf das konzent-rieren, was wirklich zählt.Auch hoffe ich, dass wir ver-stärkt regionale Produkte (am besten in Kombination mit Bio) einkaufen und dies auch beibehalten. Das ist ein wich-tiger Schlüssel zur notwendi-gen Veränderung.

„Dass wir das kurzfristige Denken überwinden!“

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A Die Corona bedingten Ein-schränkungen sind hart. Viele sind davon betroffen. Ich will mich nicht daran gewöhnen, dass viele arbeitslos werden, Existenzängste haben, unter der Einsamkeit leiden und krank werden.Ich kann und will mich nicht gewöhnen, dass wir fast gänz-lich von der Kunst abgeschnit-ten sind und viele Künstler am Hungertuch nagen.Ich will mich nicht gewöhnen, dass Freiheitsrechte massiv beschnitten werden wie z.B. die Versammlungsfreiheit oder die freie Religionsausübung. Das Corona-Virus ist ein Stresstest für die Demokratie und ich hoffe, dass Österreich ihn besteht.Und an ein letztes will ich mich nicht gewöhnen, dass die Co-rona-Krise noch bedrohlichere Katastrophen überdeckt: die Kriegshandlungen wie z.B. in Syrien, Jemen, Mali und Südsudan, das Artensterben in der Welt und nicht zuletzt der bedrohliche Klimawandel.Johann Baptist Metz, der im Dezember 2019 verstorbe-ne große politische Theolo-ge, nannte „den Glauben der Christen eine Praxis in Ge-schichte und Gesellschaft, die sich als solidarische Hoffnung versteht“. Wo sich der Gott der Lebenden und der Toten

einfach für jeden interessiert, wo er keinen fallen lässt, be-deutet „Unterbrechung des Alltags“, sich erinnern, für die Zukunft zu hoffen und in der Gegenwart auf die tiefen Be-dürfnisse seiner Mitmenschen – und auch seiner selbst – zu achten.Ermutigend ist für mich, dass in den Interviews solidari-

sche Hoffnung zum Ausdruck kommt. Die Zivilgesellschaft gibt ein kräftiges Lebens-zeichen von sich. Es wird geholfen und das selbstver-ständlich. Und mitten in der Pandemiezeit treibt der Früh-ling die schönsten Blüten.

Ich will mich nicht gewöhnen

Konzert des Wohlsang-Vokalensembles Spirituelle Chormusik von Renaissance bis Moderne

Leitung: Georg Leopold

Donnerstag, 10. September 2020, 19.00 Uhr in der Pfarrkirche Treffling, Kirchenplatz 1, 4209 Engerwitzdorf Eintritt frei - Spenden werden gerne entgegen genommen.

Hermann Deisenberger

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Pfarre Treffling im YouTube KanalEs war Freitag der 13. März 21:00. Das Corona Virus hat Österreich erreicht und es ist nun Gewissheit, dass Gottes-dienste bis auf weiteres nicht mehr gemeinsam gefeiert wer-den dürfen.

Eine seltsame und unbekannte Situation die uns bevorsteht. Doch trotz dieser Umstände wollten wir die Pfarrgemeinde Treffling in dieser schweren Zeit zusammenbringen. Nach ein paar Telefonaten stand der Plan dann auch schließ-lich fest. Die Wortgottesfeiern sollten via Video im Internet zum privaten Mitfeiern zur Verfügung stehen. Noch in derselben Nacht erstellt Vik-toria Oberluggauer den ersten YouTube Kanal der Pfarre. Kei-ne 24 Stunden später stand schon der erste Videodreh an. Am 15. 3. war die erste Wort-gottesfeier der Pfarre Treffling auf YouTube zum Ansehen zuhause verfügbar. Mit rund 250 Aufrufen pro Woche und zahlreichen positiven Rück-meldungen etablierte sich die-ses Projekt als eine gute Me-thode, im Corona-Alltag etwas Normalität und Zusammenhalt in der Pfarre spürbar werden zu lassen.

Die Aufnahmetechnik wurde von Aufnahme zu Aufnahme

professioneller. Während die erste Feier gerade einmal mit einer Kamera und einem Sta-tiv aufgenommen wurde, so waren bei der Osternacht eine komplette Beleuchtungsanla-ge und 2 Kameras im Einsatz. Auch in der Nachbearbeitung hat sich einiges verbessert und es entstanden letztlich die Videos von Viktoria nicht mehr am Laptop, sondern auf einem Schnittplatz mit drei Monitoren.

Auch wenn sich vieles getan hat, verzeihen Sie uns bitte un-sere diversen Hoppalas. Vom „verschwundenen Mikrofon“ über Stimmen von Personen, die eigentlich beim Dreh gar nicht anwesend waren bis hin

zum „wandernden Lektionar“ oder dem Zwitschern zweier Wellensittiche während des Evangeliums. Nicht zu verges-sen das Handy das während des Evangeliums läutete.

Falls Sie die Gottesdienstauf-zeichnungen noch nicht gese-hen haben, können Sie diese auf der Homepage der Pfarre www.dioezese-linz.at/treffling anschauen.

Mein besonderer Dank gilt auf diesem Weg Viktoria, die nicht nur das Filmen der Videos, sondern auch deren Schnei-den, Bearbeiten sowie Hoch-laden übernommen hat.

Hermann Deisenberger

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A Als besonders schwierig er-lebten viele von uns in den letzten Wochen, dass die Teil-nahme an einem Begräbnis sehr stark eingeschränkt wor-den war. Jede und jeder von uns ist durch die Familie und Freunde, durch den Wohnort (NachbarInnen), den Beruf (Ar-beitskollegInnen) und die Hob-bys in ein weites Netz an sozi-alen Kontakten eingebunden. Wir kennen viele Menschen, natürlich nicht alle gleich gut, aber es macht trotzdem etwas mit uns, wenn plötzlich der Nachbar, der selbstverständ-lich immer da war und mit dem man ab und zu ein Ge-spräch führte, stirbt und nicht mehr unter uns ist. Als sinnen-hafte Menschen hilft es uns, ein Begräbnis zu erleben: den Sarg zu sehen, sich nochmals von dem/der Verstorbenen zu verabschieden, am Grab zu stehen, Erde in das Grab zu werfen. Im Tun ver-stehen und be-greifen wir besser.

Mittlerweile können bei ei-ner Bestattung bereits mehr Personen teilnehmen, ganz sicher aber längst nicht alle, denen es ein Anliegen wäre. Was tun? Nutzen Sie v.a. die Gelegenheit zur persönlichen Verabschiedung von dem/der Verstorbenen in der Aufbah-rungshalle – wie das meist

in Gallneukirchen möglich ist. Gerne können Sie auch unse-re SeelsorgerInnen anfragen, wenn Sie Vorlagen oder Anre-gungen für ein Gedenken im privaten Rahmen möchten. So kann man – zeitgleich zur Be-

stattung - zuhause eine Ker-ze entzünden, in Stille oder bei einem Musikstück ver-weilen, ein Gebet sprechen. Für manche Verstorbene liegt ein Erinnerungsbuch auf, das von allen mitgestaltet werden soll, dies kann in realer oder digitaler Form sein. Wenn die Angehörigen einverstanden sind, können auch gerne vor-

gedruckte Karten in der Kir-che aufgelegt werden, auf die man seine Anteilnahme zum Ausdruck bringt und welche dann gesammelt der Trauer-familie zugeschickt werden.

Bei einem Begräbnis wurden weiße Papiertüten im Vorfeld zur Verfügung gestellt. Diese konnten mit Namen beschrif-tet bzw. gestaltet werden. Da-hinein kamen einfache Altglä-ser mit je einem Teelicht. Alle diese Windlichter wurden bei der Feier am Grab aufgestellt und zeigten den Anwesenden:

Verabschiedung von VerstorbenenKonkretes Abschiednehmen in Corona-Zeiten

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Druck:Kontext Druckerei GmbH

Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Druckerzeugnisse“, Kontext Druckerei GmbH, UW-Nr. 1236

TREFF

DAME

Darf ich meine Kommentare auch ohne Mund- und Nasenschutz ver-fassen?

Barbara Thielly

Mit uns sind im Gebet und im Gedanken noch viele andere verbunden. Gestaltete Ker-zen (z.B. mit einem Marker beschriftete Grabkerzen) kön-nen auch nach dem Begräbnis am Grab aufgestellt werden. Freunde eines Verstorbenen luden ein, die Kerze nicht nur zum Grab zu bringen, sondern ein Foto davon an die Witwe zu schicken. Diese war von so viel Anteilnahme überwältigt.

Denken Sie auch an die alltäg-liche gegenseitige Unterstüt-zung der Trauernden: Nachfra-gen, welche Hilfe benötigt wird und konkrete Angebote sind ein Zeichen der Verbundenheit und für viele Betroffene sehr hilfreich.

Trotz der gegebenen Ein-schränkungen ist das konkre-te Abschiednehmen möglich und wichtig. Das ist wichtig zu wissen und soll unbedingt auch Betroffenen, deren Ange-hörigen und FreundInnen wei-tergesagt werden. Quelle: www.liturgie-linz.at, Artikel: Gebet für Kranke

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Als Ende Februar in Österreich alles noch beim Alten war, fei-erten wir im JET ein kleines Fa-schingsfest. Es gab Krapfen, einige Verkleidete und lustige Faschingsspiele.An unserem letzten Öffnungs-tag im März waren, auf Wunsch von einigen Jugendlichen, Anna und Bobby vom Verein KAMA zu Gast bei uns. Der Verein KAMA bietet Kurse, die von Asylsuchenden, Migran-tInnen und Asylberechtigten angeleitet werden, an. Wir ha-ben unter Anleitung des Kurs-leiters Bobby gemeinsam zwei gambische Gerichte gekocht und anschließend gemeinsam gegessen. Die Speisen waren sehr lecker und es war - trotz ein paar Schweißausbrüchen und Tränen durch die Schärfe der Chilischoten - ein sehr ge-mütlicher Abend. Vielen Dank an Anna und Bobby für den ge-lungenen Abend!Nach diesem netten Abend mussten auch wir im JET kurz-fristig und etwas ratlos unse-re Türen schließen. Von einem Tag auf den anderen war alles anders und wir mussten uns, wie alle anderen, auf diese neue Situation einstellen. Nachdem wir keinen regulären Betrieb mehr abhalten konn-ten, verlagerte sich unser Kontakt mit den Jugendlichen auf die digitalen Medien. Wir

verstärkten unsere Online-Prä-senz auf Instagram, kommuni-zierten mehr über Whatsapp und hielten viele Videokonfe-renzen, „Digital-Jet“ genannt,

ab. Neben der vermehrten digitalen Jugendarbeit haben wir auch das Jugendzentrum, durch neue Anstriche und Re-paraturen, wieder ordentlich auf Vordermann gebracht.

Die erste Videokonferenz war gleichzeitig die letzte Video-konferenz für Robin, da es seine virtuelle Abschiedsfeier war. Viele Jugendliche nah-

men am Videochat Teil und verabschiedeten sich von ihm. Es war ein sehr lustiger und langer Abend, bei dem viel gequatscht, gelacht und gespielt wurde. Eine „echte“ Abschiedsfeier mit al-lem „Pipapo“ wird im Sommer noch nach-geholt. Wir wünschen ihm auf diesem Weg

alles Gute für seinen weiteren Lebensweg!Wir freuen uns schon auf un-sere Wiedereröffnung, denn unsere Jugendlichen fehlen uns! Euer JET-Team

Aus dem JugendzentrumYO

U-G

END

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KIN-D

ER

Von einem auf den anderen Tag standen unsere Kinderbe-treuungseinrichtungen in Treff-ling leer.Der abrupte Kontaktabbruch zu Kindern und Familien traf uns alle unerwartet.

Um den Kontakt in dieser - auf vielen Ebenen - sehr heraus-fordernden Zeit aufrecht zu erhalten, haben wir uns, Team Krabbelstube und Team Kin-dergarten, für unterschiedli-che Wege der Kommunikation entschieden:

Unsere beiden Krabbelstuben-pädagoginnen schickten den

Kindern und ihren Eltern Os-terbriefe nach Hause mit lie-ben Worten an die Jüngsten, Zeichnungen, einem Suchbild und altersgerechter Informa-tion zum bevorstehenden Os-terfest daheim.

Die Kindergartenpädagogin-nen aus den Gruppen Gelb, Rot, Grün und Lila entschie-den sich dafür, über WhatsApp mit „ihren“ Kindern Kontakt zu halten. Somit konnten ei-nerseits die Eltern informiert und mit Beschäftigungsins-pirationen versorgt werden, andererseits wurden die Kin-der mittels Videobotschaften

erreicht: Gesungene Gruppen-lieder, Gedichte, Geschichten, Spiele und allerlei Bastelideen „flatterten“ in die heimischen Kinderzimmer. Diese Art des In-Beziehung-bleibens kam bei Kindern und

Eltern sehr gut an. Der wert-schätzende Austausch in die-ser besonderen Zeit wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Wir Pädagoginnen durften auch Einblick in den veränder-ten Alltag der Kinder zu Hause machen.

Krabbelstube und Kindergarten in Zeiten von Corona

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KUL-

TUR

25-jähriges Jubiläum der Kirchweihe – 25-Jahre Kulturarbeit in der Kirche!Das 25-jährige Jubiläum der Kirchweihe bedeutet gleichzeitig auch 25 Jahre Kulturarbeit in der Kirche Treffling. Die Kulturarbeit in der Seelsorgestelle Treffling hatte schon immer einen großen Stellenwert und begann im Jahr 1995 unter dem Namen KBW-Gallneukirchen/Treffling mit einem Kulturherbst anlässlich der Kirchweihe. Neben vielen klassischen Programmen (Treff-Kultur, Treff-ling beflügelt, …) laufen seit 2010 die Veranstaltungen unter dem Titel KULTIK (Kultur in der Kir-che). Die Kulturreihe SOum7 (Sonntag um 7) gibt es erfolgreich seit dem Jahr 2015. Für das Team KULTIK ist Kultur ein Sprachrohr, zeigt neue Blickwinkel und eröffnet neue Zugänge. So verstehen wir unsere kulturellen Bemühungen und möchten den Besuchern anspruchsvolle Kultur in seiner Vielfalt - Malerei und Fotografie, Konzert und Lesung, Theater und Kleinkunst und natürlich immer wieder auch Eigenproduktionen nur in und für das Haus – näherbringen. Mit einem besonderem Jubiläumsprogramm feiern wir 25-Jahre Kirchweihe sowie 25-Jahre Kultur-arbeit in Treffling.

27.09.: VIEL INDIEN. Aufgrund der Gesundheitssituation mit Co-rona mussten wir die Veranstaltung im März absagen. Wir freuen uns daher umso mehr, dass wir den Indien-Abend mit Ernestine Badegruber und unter musikalischer Gestaltung von Erland und Ingmar Freundenthaler im September nachholen können.

18.10.: Bier & Blues. Mit einem eigens gebrauten Bier von Jo-sef Penkner und mit Bluesmusik von Tub’Loose (Fritz Käferböck-Stelzer, Peter Fleming, Johann Gastenauer und Martin Reisinger) feiern wir bei Bier & Blues 25-Jahre Kirchweihe und somit 25-Jahre Kulturarbeit in Treffling. Genießen Sie bei selbstgebrautem Festbier Bluesmusik vom Feinsten.

15.11.: Paris mon amour | Edith und Marlene. Viele Parallelen durchziehen die gemeinsamen Jahre von Edith Piaf und Marle-ne Dietrich. Durch deren Chansons und eindrückliche literarische Details kann das Publikum in die berauschende Gefühls- und Lebenswelten der beiden Diven auf berührende und authentische Weise eintauchen.

13.12.: Ensembles Infiammabile mit dem Programm “Con le Stelle. Das Linzer Ensemble infi-ammabile (Maria Magdalena Frauscher - Gesang, Elisabeth Tomani - Blockflöten, Thomas Adam – Barockgitarre und Mathias Roller - Barockcello) wurde im März 2018 an der Anton Bruckner Pri-vatuniversität Linz gegründet und legt ein besonderes Augenmerk auf Renaissance & Frühbarock. Natürlich gibt es wieder Punsch und Kekse.

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PFARR

-BÜRO

be grabenKarl Wiesinger,

Mittertreffling 7, im 76. Lj.

Herbert Gschwendtner, Achleitenweg 14, im 93. Lj.

Helga Schneider,

Leitnerstr. 7, im 59. Lj.

Helmut Sulzer,

Heideweg 18, im 72. Lj.

Adolf Purner,

Trefflinger Allee 8, im 82. Lj.

Durch die Covid-19-Pandemie hat sich der Start der Caritas Haus-sammlung verzögert. Im Juni und Juli werden ca. 20 Sammlerinnen und Sammler unter Beach-tung der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen im Pfarrgebiet unterwegs sein. Ihre Spende ist heuer be-sonders wichtig, da sich gerade in der aktuellen Krise täglich mehr Betroffene an die Caritas wenden und um Hilfe bitten. Mit jeder noch so kleinen Spende können auch Sie mithelfen, dass die Menschen wieder neuen Mut fassen kön-nen. In dieser herausfordernden Zeit kommt es auf jede und jeden von uns an.Im Namen der Menschen, denen mit Ihrer Spende geholfen wer-den kann, sagen wir herzlichen Dank.

Caritas Haussammlung 2020

10.370 kWh entsprechen demnach 2.700 kg CO2 also 2,7 t CO2.

Zum Vergleich: einfacher Flug Wien – Innsbruck 356kg CO2einfache Autofahrt Wien – Innsbruck 123kg CO2einfache Bahnfahrt Wien – Innsbruck 8kg CO2

durchschnittlicher Jahres Strom-verbrauch (4 Personen Haushalt) 4.700kWh =1.220kg CO2

Energie aus der Sonne

Pfarrausflug 2020 / 12. September • Spital/Pyhrn • Gleinkersee • Dr. Vogelgesang-Klamm

StiftskircheMuseum „Zwischen Himmel und Erde“Friedhofskirche St. Leonhard

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MED

I-TA

TION Gebet voll Zuversicht -

in turbulenten Zeiten

Guter Gott!Bewahre mich in diesen Tagen vor allzu vielen Klagen. Statt mich den unzähligen Einschränkungen zu widmen,möchte ich mit wachen Augen und weitem Herzen auf das schauen, was alles möglich ist. Daher sage ich Dankefür all die unverhofften Leerstellen im Kalender und das Geschenk des Durchatmen-Dürfens. Welch ein Luxus. Danken möchte ich für die viele Zeit mit jenen Menschen, für die sonst zu wenig Zeit bleibt, meine Familie.Welch Chance. Dank sage ich für all die kreativen Ideen einander zu helfen oder den Alltag aufzulockern. Welch Reichtum. Dank regt sich in mir für all jene Menschen, die das Leben in diesen Zeiten hochhalten:an den Kassen, in den Krankenhäusern, bei den unterschiedlichsten Organisationen, – oder wo auch immer. Unbezahlbar. Danke auch für die Erkenntnis, dass nichts selbstverständlich ist. Wie sehr haben wir das doch mitten in der Fülle vergessen. Und schließlich Danke, dass DU da bist,gerade dann, wenn all unser Tun und Mühen an die Grenzen stößt:uns begleitend, uns stützend, uns tragend. Amen.

© Stefan Schlager, 16.3.2020 (gekürzt)

Magdalena Schöngruber „Corona-Spaziergang“