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1 nota bene Nr 8 Oktober 2015 Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche 1 Seite 10 So tickten die Reformierten Eine Zeitreise durch das 100-jährige Archiv des Zürcher «Kirchenboten» Mehr tun für Flüchtlinge Was die Kirche tut, und was es jetzt noch braucht Seiten 6 Seelsorger statt Banker Ein Finanzspezialist wechselt für eine Woche die Seite: von der Grossbank in die Seelsorge

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Mehr tun für Flüchtlinge / Seelsorger statt Banker / So tickten die Reformierten

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  • 1notabeneNr 8 Oktober 2015Zeitschrift fr die Mitarbeitenden der Zrcher Landeskirche

    1

    Seite 10

    So tickten die Reformierten Eine Zeitreise durch das 100-jhrige Archiv des Zrcher Kirchenboten

    Mehr tun fr FlchtlingeWas die Kirche tut, und was es jetzt noch braucht

    Seiten 6

    Seelsorger statt BankerEin Finanzspezialist wechselt fr eine Woche die Seite: von der Grossbank in die Seelsorge

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    Liebe Leserin, lieber Leser

    Wir helfen!, schrieb der Blick und lancierte eigens eine Solidarittskampa-gne fr die Flchtlinge, die im Sptsom-mer erstmals auf der Balkan-Route zu Zehntausenden unterwegs nach Europa waren. Den Flchtenden fehlt es an al-lem, schrieb der Chefredaktor, es gehe darum, Leben zu retten und nicht um politisches Hickhack, was mit den Flchtlingen passieren soll.

    Es ist selten, dass sich der Blick so vorbehaltlos fr Flchtlinge ins Zeug legt. Ich habe mich darber gefreut. Das Signal war stark, weil es schlicht darauf

    hinwies, was es zu tun gilt und was wir zu tun vermgen, wenn Menschen in Not sind. Die breite Betroffenheit in der Bevlkerung sorgte in der Folge fr viel Aktionismus, fr warme Gesten und fr einen schnen Batzen auf dem Glcks-ketten-Konto. Sich fr Flchtlinge ins Zeug zu legen, war pltzlich so ange-sagt, dass sich das Engagement der Kir-che neben all den spontanen, medial hell beleuchteten Aktionen fast schon be-scheiden und bedchtig ausnahm. Dass zu diesem Zeitpunkt viele Zrcher

    Kirchgemeinden und kirchliche Institu-tionen seit Jahren und oft auch im poli-tischen Gegenwind wertvolle Integrati-onsarbeit und Flchtlingshilfe leisteten, sei in diesem Heft noch einmal erwhnt (Seite 8), ebenso der Aufruf des Kir-chenrates, angesichts der grossen Not noch mehr zu tun, Rume bereitzustel-len, fr eine Willkommenskultur einzu-stehen.

    Ich weiss nicht, wie sich die Lage pr-sentiert, wenn Sie nun diese Zeilen lesen. Es sind dann wieder einige Wochen ver-gangen. Die Lage der Flchtlinge, die dann noch auf dem Weg nach Europa sind, die hier notdrftig untergebracht sind oder die nochmals einen Winter in den berfllten Camps im Nahen Osten verbringen mssen, wird kaum weniger dramatisch sein.

    Nur kann es gut sein, dass nach eini-ger Zeit die Betroffenheit ber das Flchtlingselend in der ffentlichkeit verklungen und das Wohlwollen verhallt

    ist. Es kann sein, dass es dann auch dem Blick wieder vor allem um das politische Hickhack geht. Die Flchtlinge heissen dann wieder Asylanten. Und die Stories kreisen um

    Missbruche und all die Schwierigkeiten und Fehlschlge im schwierigen Prozess der Integration.

    Dann wird es umso wichtiger sein, dass die Kirche ihr Engagement fr die Abertausenden Menschen auf der Flucht und die hier Gestrandeten auf-rechterhlt. Fr Untersttzung und nur schon fr Verstndnis zu sorgen, wird dann wieder ungleich schwieriger.

    Christian SchenkRedaktor notabene

    Aktuell

    Nachrichten3 5

    Kolumne Stadtfuchs & Landei

    Rhrei und Kreativitt5

    Schwerpunkte

    Jobtausch: ein Pfarrer bei der Post ein Banker bei

    der Kirche 6 7

    Mehr tun fr Flchtlinge 8

    KirchGemeindePlus: Jetzt wirds konkret

    9

    100 Jahre Kirchenbote: Trouvaillen aus dem

    Zeitungsarchiv10 11

    Warum ein Totentanz nicht nur makaber ist

    12

    Rubriken

    Themen und Termine12 14

    Stellenmarkt14

    Portrt: Kirche und Kche

    15

    Impressum / Bischof zeichnet

    16

    Editorial / Inhaltsverzeichnis

    Wenn sich der Blick fr Flchtlinge ins Zeug legt.

    Fehler in der HeftproduktionWegen einer Panne in der Druckerei sind einzelne Exemplare der September-Ausgabe fehlerhaft ausgeliefert worden. Sollten Sie davon betroffen sein, senden wir Ihnen gern ein komplettes Heft nach (Mail an [email protected]) oder verweisen Sie auf die digitale Version unter www.zh.ref.ch/notabene.

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    und seit Einfhrung der Frauenordina-tion eine Pfarrerin das Amt einer Kir-chenrtin.

    Prsident unbestritten

    Kirchenratsprsident Michel Mller, seit 1. Mai 2011 im Amt, wurde mit 86 von 107 gltigen Stimmen wiederge-whlt. Die weiteren Mitglieder des Kir-chenrates wurden ebenfalls im Amt be-sttigt: Bernhard Egg (109 Stimmen), Andrea Marco Bianca (88), Thomas

    Kirchenratswahlen / Katharina Kull-Benz und Esther Straub schaffen den Sprung in den Kirchenrat

    Kirchensynode / Gemeindefusionen, KirchGemeindePlus und Finanzplne

    kom. Nach der konstituierenden Sitzung der Kirchensynode am 15. September und der Wahl des Kirchenrates bert das neu formierte Kirchenparlament an den Sitzungen vom 24. November und 1. Dezember (Zusatzdatum) erste und gleichzeitig wegweisende und gewichtige Sachvorlagen.

    Auf der Traktandenliste steht die Ge-nehmigung der Gemeindefusionen im Flaachtal und im Wehntal. Fr die Ver-einigung der Kirchgemeinden Flaach-

    Plaz-Lutz (86) sowie Daniel Reuter (83). Ob die beiden Neugewhlten die Res-sorts der zurckgetretenen Irene Gysel und Fritz Oesch bernehmen, entschei-det der Kirchenrat an seiner konstituie-renden Sitzung am 30. September (nach Redaktionsschluss).

    Ohne Gegenstimme wurde auch Syn-ode-Prsident Kurt Stheli, Marthalen, in seinem Amt besttigt. Als Vizeprsi-dentinnen wurden Ruth Kleiber, Win-terthur Seen, und Marianne Meier, Mei-len, gewhlt.

    sch. 63 zu 61: Nur zwei Stimmen betrug der Unterschied im Fotofinish der Kir-chenratswahlen vom 15. September. Das Rennen machten mit jeweils 63 Stimmen Katharina Kull-Benz und Esther Straub. Marlies Petrig scheiterte mit 61 Stim-men ganz knapp. Die Co-Prsidentin des Stiftungsrates der Sieber-Werke war als Sprengkandidatin gegen Esther Straub angetreten und durfte auf nam-hafte Untersttzung in der Kirchensyn-ode zhlen. Portiert wurde sie unter an-derem von den Prsidenten der Evangelisch-kirchlichen Fraktion, der Liberalen Fraktion und von der Prsi-dentin des Synodalvereins.

    Esther Straub, Pfarrerin und offizielle Kandidatin der Religis-sozialen Frak-tion, hielt dem Druck stand und ver-mochte offensichtlich auch ber die Fraktionsgrenzen hinweg Stimmen zu gewinnen. Katharina Kull-Benz, Ge-meindeprsidentin von Zollikon und FDP-Kantonsrtin, gelang dies im glei-chen Masse allerdings weniger deut-lich, als man im Vorfeld annehmen durfte. Sie war als offizielle Kandidatin der Liberalen und Nachfolgerin des zu-rcktretenden Fritz Oesch unbestritten ins Rennen gegangen. Mit Esther Straub bekleidet nach Anemone Eglin nun erst zum zweiten Mal seit der Reformation

    Erleichterung nach einer nervenaufreibenden Wahl: Die neuen Kirchenrtinnen Esther Straub (l.) und Katharina Kull-Benz, beglckwnscht von den Prsidenten ihrer Fraktion.

    Volken, Berg am Irchel und Buch am Irchel zur Kirchgemeinde Flaachtal und fr die Vereinigung der Kirchgemeinden Niederweningen und Schfflisdorf-Oberweningen-Schleinikon zur Kirch-gemeinde Wehntal braucht es die for-melle Zustimmung der Kirchensynode.

    Im Nachgang bert das Kirchenparla-ment das weitere Vorgehen im Prozess KirchGemeindePlus anhand des Be-richts des Kirchenrates zu den Postula-ten von Huldrych Thomann und Han-

    nes Aeppli und Mitunterzeichnenden. (Bericht dazu auf Seite 9).

    Mit dem Budget fr die Zentralkasse, dem Beitragssatz und dem Finanzaus-gleich fr das Jahr 2016 und dem nach-gefhrten Finanzplan fr die Folgejahre bert das Kirchenparlament schliesslich auch weitreichende finanzpolitische Leitplanken der Landeskirche.

    Traktanden und Geschfte auf: www.zh.ref.ch/kirchensynode

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    Sozialdiakoniekonferenz / Diakonie mit dem Blick frs Ganze

    Internet-Seelorge / Seit 20 Jahren online

    kom. 1995 startete der reformierte Pfar-rer Jakob Vetsch das Projekt Internet-Seelsorge. Seither haben ber 18 000 Menschen beim digital vernetzten Seel-sorgeteam Untersttzung erhalten. Vor allem jngere Menschen getrauen sich im Schutz der Anonymitt, ihre Sorgen per E-Mail oder SMS zu formulieren. Oft seien Fragen zu Beziehung und Se-xualitt oder Hilferufe bei Einsamkeit und Suizidgedanken Themen, die die Menschen den reformierten und katho-lischen Seelsorgenden anvertrauten, schreibt seelsorge.net in der Pressemit-teilung zum Jubilum. 2014 wurde der Dienst von 952 Personen genutzt, die ein oder mehrere Mails schrieben. Die Seel-sorgenden arbeiten ehrenamtlich. Kos-ten fr die kirchlichen Trger entstehen lediglich durch die Koordinationsstelle und fr Weiterbildung der Mitarbeiten-den. www.seelsorge.net

    sch. Wie knnen die Kirchgemeinden ih-ren diakonischen Auftrag knftig in grs seren Strukturen wahrnehmen? Welche Schwerpunkte setzt die Diako-nie in den Brennpunkten der Gesell-schaft? Welche Zielgruppen fasst sie ins Auge und wie gelingt Partizipation?

    Mit diesen Fragen setzten sich an der diesjhrigen Sozialdiakoniekonferenz am 20. August rund 180 Sozialdiakonin-nen und Sozialdiakone des Kantons Z-rich auseinander. Die Diskussion im Kirchgemeindehaus Zrich Neumns-ter verlief dabei nicht nur entlang von Theorien der Gemeinwesenarbeit, son-dern hauptschlich an rund einem Dut-zend bestehender diakonischer Projekte aus verschiedenen Kirchgemeinden. Vorgestellt und diskutiert wurde unter

    anderem das Engagement in der Flcht-lingshilfe (in Zrich Altstetten und Z-rich Neumnster), in der Familien- und Altersarbeit (Zrich Hngg) oder einem Waste-Food-Projekt in Thalwil, wo eine Gruppe Freiwilliger Brotwaren und Gourmessa-Produkte an Menschen am Existenzminimum weiterleitet.

    Urs Woodtli, Leiter der Konferenz und Beauftragter der Landeskirche fr die Diakonische Aus- und Weiterbil-dung, sagte im Nachgang, wichtig sei die Sichtung der Umsetzungsmglich-keiten der diakonischen Arbeit und ins-besondere die Frage, wie es gelinge, in grsseren Sozialrumen sinnvolle Ge-

    Und wo setzt ihr die Schwerpunkte? Fachdiskussionen ber die Gemeindegrenzen hinaus an der Sozialdiakoniekonferenz in Zrich Neumnster.

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    meinwesenarbeit zu leisten. Und dies nicht im kirchlichen Alleingang, son-dern in Zusammenarbeit mit weiteren lokalen Institutionen und mit Partizipa-tion von Freiwilligen.

    Neben den fachlichen Aspekten rund um das diakonische Arbeitsfeld und das eigene Berufsbild, bietet die kantonale Sozialdiakoniekonferenz fr die Teilneh-menden auch die Mglichkeit, sich ber die Gemeindegrenzen auszutauschen und voneinander zu lernen.

    Prsentationen und Referate auf: www.zh.ref.ch/sozialdiakoniekonferenz

    GKD / Schlssel-positionen

    kom. Frieder Furler betreut ab Oktober den Prozess KirchGemeindePlus. Er bernimmt damit den Aufgabenbereich von Martin Peier, der als Geschftsleiter zum Zrcher Stadtverband wechselt. Frieder Furler, ehemals Leiter Diakonie sowie Pdagogik und Animation bleibt mit dieser Aufgabe ber seine Pensionie-rung hinaus aktiv in einer Schlsselrolle in den Gesamtkirchlichen Diensten und bereitet die nchste Phase von KirchGe-meindePlus vor (siehe Seite 9).

    Gerda Zbinden bernimmt die Lei-tungsfunktionen im Bereich Diakonie und Generationen (mit 80 Stellenpro-zenten), die Frieder Furler innegehabt hat. Die Leitung des Bereichs Kateche-tik und Gemeinde bildung (60 Prozent)bernimmt Katja Lehnert. Beide Berei-che gehren zur Abteilung Kirchenent-wicklung.

    sch. An dieser Stelle war schon einmal die Rede vom Schweizer Psalm und der Krux mit dem Text. Jetzt zeichnet sich Besserung ab. Weisses Kreuz auf rotem Grund, unser Zeichen fr den Bund ist schon einmal eine eingngige Startzeile des krzlich gekrten Wettbewerbs-siegers fr eine Neufassung der National-hymne. Weggeschmolzen ist in der Fas-sung von Werner Widmer der Alpenfirn. Statt Sonnenauf- und untergnge besingt man Werte wie Freiheit, Frieden und den Schutz von Schwachen. Gott kommt in der Version des Zrcher Verfassers nicht mehr vor. Wer das als Frmmigkeitsver-lust beklagt, dem zitiert der reformierte und durchaus bibelfeste Autor und Leiter der Stiftung Diakoniewerk Neumnster kurzerhand Matthus 7,21: Nicht, wer mich dauernd Herr nennt, wird ins Gottes Reich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Nachzule-sen auf www.ref.ch und nachzusingen auf www.chymne.ch

    ganz kurz / unter uns

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    kom. Bei der Gestaltung des 500. Jubil-ums der Reformation spannen Stadt und Kanton Zrich, die reformierte Kir-che sowie Zrich Tourismus eng zusam-men. Dazu wurde am 31. August an-stelle der bereits bestehenden Projekt-plattform ein gemeinsamer Verein 500 Jahre Zrcher Reformation gegrndet.

    Mit dabei sind Regierungsrtin Jac-queline Fehr, Stadtprsidentin Corine Mauch, Kirchenratsprsident Michel Mller, Andreas Hurter als Prsident des reformierten Stadtverbandes sowie Tourismusdirektor Martin Sturzeneg-ger. Das gemeinsame Auftreten von Kanton, Stadt, Kirche und Tourismus macht klar, welch grosse Bedeutung die Reformation fr Zrich bis zum heuti-gen Tag hat, sagte Michel Mller, Pr-sident des neu gegrndeten Vereins.Ziel ist es, die Projekte rund um das Re-formationsjubilum zu koordinieren

    und zu bewerben. Dazu sollen Musik-theater, virtuelle Angebote, Spiele, Filme, touristische und Bildungs-Pro-jekte, Bcher und vieles mehr gehren. Schon jetzt entstehen jene Projekte, die wegen ihres Umfangs eine lange Ent-wicklungszeit haben.

    Neben diesen berkirchlichen Vernet-zungen trgt die Landeskirche die Bot-schaft der Reformation und des Jubil-ums auch mit eigenen Akzenten an die ffentlichkeit. An vorderster Front agieren dabei die beiden Botschafter fr das Reformationsjubilum, die Dben-dorfer Pfarrerin Catherine McMillan und Grossmnster-Pfarrer Christoph Sigrist. Die beiden sind am 15. Septem-ber im Synodalgottesdienst zu Legisla-turbeginn im Grossmnster von Kir-chenratsprsident Michel Mller in ihr Amt eingesetzt worden.www.zh.ref.ch/refjubilaeum

    Reformationsjubilum / Kanton, Stadt, Kirche und Tourismus spannen zusammen

    Leserbrief / Shne, Opfer und Schnwetter-Seelsorge

    Rhrei und KreativittBundesrat Berset outete sich letzt-hin in Genf als Landei. Stdte seien allerdings, gemss dem Architekten Rem Kohlhaas, auch Eier und zwar eher ausufernde, wie Rhreier (ur-ban sprawl) und die Bewohner so-mit Stadteier. Das Genfer Rhrei habe auch noch einen Speckgrtel entlang des Genfersees. Von der Goldkste sprach er nicht. Er stellte jedoch fest, wer in der Stadt eine Wohnung ergattern wolle, msse erst Goldene Eier legen. Dagegen lobte er die Stdte als Orte der Kreativitt und Diversitt, des berraschenden und der kulturellen Durchmischung. Kreativ und berraschend ist be-stimmt auch der Reformprozess, auf den sich die Kirchgemeinden der Stadt Zrich eingelassen ha-ben. Wenn ich von den Bedenken ber KirchGemeindePlus hre, dann merke ich: Ja, diese ngste teilen wir in Stadt und Land. Wir fragen uns alle: Wie knnen wir vor Ort, bi de Lt, Kirche sein und bleiben? Vielleicht ist in der Rhrei-stadt der Mut grsser, gemeinsam neue Wege zu gehen.Nach dem Eiertanz im Kirchenrats-wahlkampf, der manche gescht-telt hat, bin ich nun gerhrt, dass mit Esther Straub mutig eine Stdterin in den Kirchenrat der Landes (!)-kirche gewhlt wurde, die diesen Prozess von Beginn weg mitgegangen ist. Dass sie sich als Frau mit Kindern, Beruf und Politik auch noch ein hohes Kirchenamt zutraut, ist selbstbewusst, stark und stdtisch. Fr die Kirche ist es wertvoll, wenn eine Kennerin des stdtischen Reformprozesses Ein-sichten einbringen und Risiken be-nennen kann. Wenn dann durch die neue kulturelle Durchmischung (die Schwamendingerin Straub ist ur-sprnglich und bis heute hrbar Thurgauerin) noch mehr Kreativitt und berraschendes unter den sie-ben Gschpnli aufgescheucht wird: tant mieux! Res Peter,

    Stadtpfarrer in Zrich Neumnster

    notabene 7/15: ber Brot wird nicht gesprochenDas Bild der Shneopfer-Theologie sei aus der Kirche rauszutragen, findet Kir-chenrtin Irene Gysel im Interview. Ihre Begrndung: Es ist ein Bild aus der Antike. Als ob Bilder aus der Antike heute nichts mehr zu sagen htten! Die Geschichte von Oedipus, der seinen Va-ter umbringt und seine Mutter heiratet ein Bild aus der Antike, heute so aktu-ell wie eh und je. Oder: Gideon, der den Baals-Altar seines Vaters umhaut etc. und anschliessend seinen grossen Got-tes-Auftrag erhlt. Auch ein Bild aus der Antike, heute bestens brauchbar fr eine Trauung. Irene Gysel war verantwort-lich fr Seelsorge, heisst es im Bericht. Was ergibt sich da fr eine Seelsorge ohne die Realitt des Shnopfers von Je-

    sus? Vielleicht eine schmalspurige Schnwetter-Seelsorge. Oder ist das Thema von Schuld und Shne und Ver-gebung etwa seit der Aufklrung oder seit den Aufstnden der 68er fr die Menschen abgeschafft? Wie will man dem Beichtenden mitteilen, dass seine Schuld vergeben ist, wenn nicht auf Grund von Karfreitag und Ostern? Ist nicht genau das Shnopfer vom Karfrei-tag mit der Fortsetzung an Ostern Kern-aussage des Evangeliums, in den Briefen noch und noch wiederholt? Welches ist die Veranlassung von Irene Gysel, dieses Botschaftszentrum aus der Kirche ent-fernen zu wollen? Ich denke, die Shn-opfer-Theologie hat in unserer Kirche drin ihren Platz, ganz zuvorderst, beim Abendmahlstisch.Dominique v.Orelli, Pfr.

    Stadtfuchs& Landei

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    sch. Es ist frher Donnerstagabend, und Andreas Rieser kommt eben vom Tan-zen zurck. Um diese Zeit ssse der Ma-naging Director und Chief Operating Officer in der Vermgensverwaltung (Global MACS) der Credit Suisse AG vermutlich noch lange an einer der vie-len Sitzungen fest, die seinen Ar-beitsalltag so oft dominieren. Und er wre wohl kaum in Jeans und Stoffturn-schuhen unterwegs wie heute.

    Aber an diesem Donnerstag geht es fr einmal nicht um die grossen Strate-

    gien im Global Asset Management, son-dern um kleine Tanzschritte zusammen mit hochaltrigen und dementen Men-schen. Whrend des zweistndigen Tanznachmittags im Pflegezentrum Riesbach habe er kaum einmal Zeit fr einen Schluck Kaffee gefunden, schon htte man ihn wieder aufs Parkett ge-holt, erzhlt Andreas Rieser. Schne Be-gegnungen seien das gewesen, kleine Momente des Glcks, die er aus den Ge-sichtern der Menschen gelesen habe, mit denen er getanzt habe. Lehrreich und bewegend auch fr ihn, der an diesem Tag und in der ganzen Woche seines

    Seitenwechsels von der Bankenwelt in die Spezialseelsorge der Landeskirche Ungewohntes erlebt hat.

    Von der Abflughalle ins Pflegheim

    Jetzt im Gesprch lsst er alles noch ein-mal Revue passieren, vergisst kaum ein Detail, analysiert genau und wertscht-zend: die Tage im Flughafenpfarramt in Begleitung von Pfarrer Walter Meier, die Erlebnisse mit gestrandeten Passagieren oder mit Asylsuchenden, die um eine

    Schnelltaufe bitten; das Mit-wirken am Gottesdienst in der kleinen Flughafenkapelle und all die Begegnungen mit den Mitarbeitenden der Airlines und des Flughafens. Mitte Wo-che dann der Szenenwechsel zu

    einem ganz anderen Schauplatz der Seelsorge in den Stadtzrcher Pfleghei-men Riesbach und Witikon.

    Diesen Teil des Seitenwechsel-Pro-gramms erlebt der Banker und junge Fa-milienvater in Begleitung von Pfarrerin Elisabeth Jordi. Mit ihr zusammen be-sucht er Patientinnen und Patienten in ihren Zimmern und Wohnungen, beglei-tet Menschen in die Therapie oder erlebt beim Spaziergang, wie eine kleine Schwelle fr alte Menschen zur Barriere werden kann. Mehr als einmal whrend seiner kurzen Einsatzzeit steht Andreas Rieser auch an einem Sterbebett.

    Es sind fr mich starke Erlebnisse mit ganz vielschichtigen und tiefen Di-mensionen, sagt Rieser. Er habe die Kirche und ihre Seelsorge ganz nahe bei den Menschen auf eine neue und fr ihn auch schne und trstliche Art kennen gelernt. Fr ihn habe der Seitenwechsel zur Kirche genau den erhofften Wechsel der Perspektiven mit sich gebracht, die sich nur von ganz neuen und ungewohn-ten Standpunkten aus erffnen in der Flughafenkapelle, in einem Sterbezim-mer oder auf dem Tanzparkett an einem gewhnlichen Donnerstagnachmittag.

    SeitenwechselKaderpersonen aus Unternehmen leisten beim Seitenwechsel fr eine Woche einen Einsatz in einer sozialen Institution und sammeln Erfahrungen in einem anderen Ar-beitsalltag. Mit dabei in diesem Jahr ist auch die Zrcher Landes-kirche. Ziel ist es, im Arbeitsleben eine Haltung gesellschaftlicher Verantwortung aufzubauen, die ei-gene Persnlichkeit und koopera-tive Fhrungsstile zu entwickeln. Das Programm, das seit 1993 exis-tiert, wird betreut durch die Schweizerische Gemeinntzige Gesellschaft (SGG).

    Im Rahmen des Modellprojekts durfte die Landeskirche selber fnf Personen entsenden, und drei

    Seitenwechsel / Seelsorge statt Banking Ein Banker begleitet eine Seelsorgerin, ein Pfarrer erlebt den Berufsalltag bei der Post. Im Programm Seitenwechsel tauschen Kaderleute fr eine Woche ihren Arbeitsplatz. Und gewinnen tiefe Einblicke.

    Es sind starke Erlebnisse mit tiefen Dimensionen.

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    Ein Kirchenratsprsident und Pfarrer bei Postmail wie hat man Sie beim Gelben Riesen empfangen?Die Menschen haben eine gewisse Vor-stellung davon, was ein Pfarrer ist. Sie sind dann aber immer auch neugierig zu erfahren, was das genau heisst. Und bei vielen lst es gleich auch das Bedrfnis aus, sich ber den eigenen Bezug zum Glauben, zur Kirche zu ussern.

    Was konnten sich die Berner Post-Mit-arbeitenden unter einem Zrcher Kir-chenratsprsidenten vorstellen?

    Das war sehr erklrungsbedrftig. Da musste ich jeweils genau schildern, wel-che Leitungsaufgaben, welche ffentli-chen Auftritte damit verbunden sind. Das war aber auch eine Chance, etwas von unserer Kirche zu erzhlen.

    Welche Unterschiede in der Firmenkul-tur sind Ihnen aufgefallen? Weht ein rauherer Wind? Die Post hat die Genetik eines mitarbei-terfreundlichen Staatsbetriebs. Aber das sinkende Auftrags-volumen und die Forderungen nach hherer Produktivi-tt sorgen fr hohen Leistungsdruck. Im Bereich Gesund-heitsmanagement und Burnout-Prven-tion hat die Post aber einiges zu bieten, was die Kirche so nicht hat. Das hat mich auch nachdenklich gemacht.

    Gibt es Parallelen zwischen den Her-ausforderungen, denen sich die Post und die Kirche stellen mssen?Interessant war beispielsweise der Blick in die Human Resource-Abteilung und deren Bemhungen, Mitarbeitende zu rekrutieren so wie wir das beim Pfarr-beruf derzeit auch tun. Dabei gilt auch bei der Post, Identitt zu zeigen und da-bei Vorurteile abzubauen, die man ge-genber einem so traditionellen Unter-

    nehmen hat. Ein Unternehmen, das sich in den letzten Jahrzehnten gewaltig ver-ndert hat, das heute gewinnorientiert arbeiten muss und gleichzeitig die poli-tisch definierten Auftrge eines Staats-betriebs erfllen muss. Analogien gibt es auch beim Verteilnetz. Wie die Kirche muss sich auch die Post seit Jahren mit der Schliessung von Filialen befassen und die Spannung zwischen Service pu-blic und Rentabilitt aushalten. Der Strukturwandel betrifft uns beide.

    Gibt es Werkzeuge auf der Leitungs-ebene, die sich in die Kirche transferie-ren lassen? Ein Seitenwechsel knnte fr alle kirch-lichen Mitarbeitenden sinnvoll sein: eine Katechetin knnte einmal in den Ge-samtkirchlichen Diensten arbeiten, ein

    Pfarrer den Sigristendienst bernehmen. Das wrde neue Perspektiven erffnen.

    Im Rahmen von Seitenwechsel sind Kaderleute aus der Wirtschaft in der Kirche zu Gast. Was knnen diese von uns lernen?Sie sollen mglichst viele Ebenen und Bereiche des Kircheseins erleben. Wir wollen zeigen, dass wir top organisiert sind. Und sie sollen miterleben, wenn ri-tuelle Elemente mitspielen. Wir drfen zu unserem Stil, unserem Tempo stehen. Wir mssen nicht bertrieben fromm oder weltlich sein wollen. Einfach echt und uns nicht verstecken.

    Wer schliesst zuerst die Post im Dorf oder die Kirche?

    Seitenwechsel / Poststatt Kirche

    Kirchenratsprsident Michel Mller ber gefhrdete Filialen bei Post und Kirche und andere Parallelen zum Gelben Riesen.Von Christian Schenk

    externe Personen hatten die Gele-genheit, die Arbeit der Landes-kirche kennenzulernen. Jeannette Behringer, Koordinatorin des Pro-gramms in der Landeskirche, schildert die Motivation zur Teil-nahme folgendermassen: Das Modellprojekt soll die Ttigkeiten der Landeskirche in der Gesell-schaft bekannter machen. Umge-kehrt bieten die Einstze fr Mitar-beitende der Kirche nicht nur die Gelegenheit, andere Institutionen und deren Lsungsanstze kennen zu lernen. Auch bietet sich die Chance, gegenseitige Vorstellun-gen von der Kirche oder dem Un-ternehmen zu reflektieren und auszutauschen.

    www.seitenwechsel.ch

    Andreas Rieser (links) wechselte von der Bank in die Seelsorge, Michel Mller von der Kirche in die Zentrale der Post.

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    Aktion Flucht.Punkt / Mehr tun fr FlchtlingeHilfe fr Flchtlinge ist fr die Zrcher Kirche nicht nur Gebot der Stunde. Zahlreiche Akteure engagieren sich seit Jahren in diesem Bereich. Weil sich die Lage aber zuspitzt, will der Kirchenrat den Einsatz verstrken.

    sch. Seit Wochen beschftigt die Flcht-lingstragdie die ffentlichkeit. Zehn-tausende Menschen aus den Kriegs- und Krisengebieten Afrikas und des Nahen Ostens machen sich auf den gefhrli-chen und beschwerlichen Weg nach Eu-ropa. Tausende haben auf der berfahrt ber das Mittelmeer ihr Leben gelassen. Familien mit Kindern leiden Not auf den immer wieder blockierten Reiserou-ten. In der Politik wird darber debat-tiert, wie man den Menschen begegnen will, die in der Schweiz um Schutz und Asyl nachsuchen. Derweil sind die Be-

    hrden damit beschftigt, die Infra-struktur fr die Unterbringung und Be-treuung der Flchtlinge aufzustocken.

    In dieser Situation sind auch die Kir-chen herausgefordert. Die Erwartungs-haltung gegenber den Kirchen ist gross, sagt Philippe Dtwyler, Koordi-nator der Aufgaben rund um das Thema Flchtlingshilfe bei der Landeskirche. Gleichzeitig sei aber auch die Hilfsbe-reitschaft vieler Kirchgemeinden und vieler Einzelpersonen beeindruckend, sagt Dtwyler und verweist auf das be-reits im Frhling von der Landeskirche lancierte Projekt Flucht.Punkt und

    das damit verknpfte Engagement zahl-reicher Kirchgemeinden zur Unterbrin-gung und Integration von Flchtlingen (siehe Kasten).

    Weil sich die Lage seither weiter zuge-spitzt hat und auch in den nchsten Mo-naten mit einem markanten Anstieg der Flchtlingszahlen in der Schweiz zu rechnen ist, will der Kirchenrat das En-gagement der Landeskirche verstrken. Im Bereich Unterbringung kann noch sehr viel mehr getan werden, sagte Kir-chenrat Bernhard Egg am 15. Septem-ber in der Kirchensynode. Der Beitrag

    der Schweiz sei bislang noch be-scheiden. Ziel ist es nun, noch mehr Kirchgemeinden fr die Ak-tion Flucht.Punkt zu gewinnen und damit mehr Wohnraum und Angebote zur Integration der Flchtlinge zu erhalten. Dazu bit-

    tet der Kirchenrat die Gemeinden er-neut, ihre Mglichkeiten zur Unterstt-zung zu prfen. Fr fachliche Hilfe und Vernetzung mit anderen Hilfeleistenden sorgen die Gesamtkirchlichen Dienste, namentlich die Beauftragte fr den Be-reich Migration und Integration, Gab-riela Bregenzer. Seit 2012 setzt sie sich fr ein respektvolles Zusammenleben von Einheimischen und Fremden ein und frdert Projekte der interkulturellen Diakonie in den Kirchgemeinden eben auch mit der jetzt breit angelegten Ak-tion Flucht.Punkt.

    Gerade weil die Hilfsbereitschaft hoch

    Wo die Kirche hilftIm Zuge der Aktion Flucht.Punkt oder auch aus eigenem Antrieb en-gagieren sich bereits etwa zwan-zig Kirchgemeinden. Fr viel medi-ale Aufmerksamkeit sorgten dabei die Stadtzrcher Kirchgemeinden Neumnster und Grossmnster, die Wohnraum fr Flchtlingsfami-lien zur Verfgung stellen (nota-bene 3/15). Auch die Kirchge-meinde Bubikon vermietet eine leerstehende Pfarrwohnung an das Sozialamt, in der anerkannte Flchtlinge aus Syrien Platz finden. Zrich Hngg, Zrich Affoltern und Zrich Oberstrass prfen ihre Op-tionen fr Wohnraum. Diakonische Angebote wie zum Beispiel Mit-tagstische, Deutschunterricht, in-terkulturelle Treffpunkte finden Asylsuchende und Migranten in Zrich Aussersihl, Zrich Altstet-ten, Meilen, Stfa, Gossau, Rti, Thalwil oder Wetzikon. Weitere Kirchgemeinden helfen ber ihre Sozialberatung. Im Bundeszent-rum Juch in Zrich-Altstetten ist ein Seelsorger der Landeskirche im Einsatz. Integrationsarbeit leis-tet auch das Zentrum fr Migrati-onskirchen in Wipkingen. Das HEKS engagiert sich mit dem Pro-jekt Interkulturelle Grten, und das Solinetz Zrich sorgt seit Jah-ren fr praktische Untersttzung fr Migranten und Sans-Papiers.

    Infos und Kontakt zum Thema Migration und Flchtlinge: [email protected], Tel. 044 258 92 39 und [email protected], Tel. 044 258 92 65www.zh.ref.ch/migration

    Hilfe hier und dortNeben der Hilfe fr Flchtlinge in der Schweiz engagiert sich die Zrcher Landeskirche seit 2009 auch fr die Untersttzung der Flchtlinge und fr verfolgte Chris-ten in Irak, Syrien und der Trkei. www.zh.ref.ch/hilfe

    Die Erwartungshaltung gegenber den Kirchen ist gross.

    und sich zahlreiche Gemeinden, Institu-tionen und Hilfswerke am Thema betei-ligen, will der Kirchenrat auch die Koor-dination verstrken. Sie soll durch die Abteilung Kommunikation der Landes-kirche in der Person von Philippe Dtwyler gewhrleistet werden und eine kumenische oder interreligise Zusammenarbeit anstreben.

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    mo. Der Prozess KirchGemeindePlus zielt darauf, die Landeskirche und ihre Kirchgemeinden fit zu machen fr die Zukunft. Er kommt nun in eine dritte Phase, fr die der Kirchenrat das Ziel-bild neu formuliert hat. Welches die Leitmotive und Zielbilder in diesem Prozess sind, und wie dieses Ziel erreicht werden soll, darber informierten Kir-chenratsprsident Michel Mller, Kir-chenrat Daniel Reuter und Thomas Schaufelberger, Leiter der Abteilung Kirchenentwicklung, am 22. September an einer Medienkonferenz.

    Dritter Weg

    Dabei wurde einmal mehr an die rck-lufige Mitgliederentwicklung erinnert: Aufgrund der Altersstruktur und der Austritte verliert die Landeskirche jhr-lich rund 5000 Mitglieder. Fr den Kir-chenrat ist weder das Verharren als insti-tutionelle Volkskirche noch der Rckzug in eine reine Beteiligungskirche die an-gemessene Antwort auf diese Entwick-lung. Stattdessen pldiert er fr einen dritten Weg: Die Kirchgemeinden sol-len zu Rahmenorganisationen wer-den, die zwar ihren institutionellen Cha-rakter behalten, aber offen werden fr Bewegungen und Profilbildungen. Das territoriale Prinzip der Kirche als Insti-tution wird damit ergnzt durch sozial-rumliche Komponenten der Kirche als Bewegung.

    Damit soll eine bessere Balance zwi-schen institutionellen und individuellen Aspekten erreicht werden bzw. zwischen einer Kirche am Ort und einer Kir-che am Weg, wie es sie beispielsweise mit der Bahnhofkirche schon gibt. Neue Formen der Vergemeinschaftung, die sich nicht streng an der Territorialitt ausrichten, sollen intensiviert werden. Der Kirchenrat ist berzeugt, dass die

    Kirchgemeinden mit einer solchen Posi-tionierung der heutigen Vielfalt von Le-benswelten, Lebensgeschichten und Le-benslagen besser gerecht werden. Er gibt diesem qualitativen Zielbild auch den Vorzug vor quantitativen Bestim-mungen und verzichtet auf die Festset-zung von fixen Gemeindegrssen. Dies bedeutet allerdings keinen Rckzug vom Trend zur Zusammenlegung von Ge-meinden. Im Gegenteil: Der bisherige Prozess hat gezeigt, dass sich am Ende mglicherweise noch 35 bis 40 Kirchge-meinden bilden knnten. Bereits einen Schritt in diese Richtung haben die Stadtzrcher Reformierten mit dem Ent-scheid gemacht, ihre 33 Kirchgemeinden zu einer einzigen zusammenzufassen.

    Kirchensynode stellt Weichen

    Der Kirchenrat legt seinen Bericht zur neuen Ausrichtung des Prozesses am 24. November der Kirchensynode vor. Stimmt das Parlament zu, werden die weiteren Arbeiten, beispielsweise die Entwicklung von konkreten Gemeinde-modellen, umgehend an die Hand ge-nommen. Vorgesehen ist, der Kirchen-synode das Konzept zur Neugestaltung der Kirchgemeinden im Juni 2017 vor-zulegen. Danach kann in einer vierten Phase bis 2022 die Umsetzung angegan-gen werden. Damit hlt der Kirchenrat aus Grnden der finanzpolitischen Dringlichkeit an seinem ambitionierten Zeitplan fest.

    Der Prozess KirchGemeindePlus luft seit drei Jahren. Angestossen wurde er durch ein Postulat in der Kirchensyn-ode zur bergemeindlichen Zusammen-arbeit. Von Beginn weg standen dabei strukturelle Vernderungen und eine Reduktion der gegenwrtig 177 Kirch-gemeinden im Blick. In den ersten bei-den Phasen bis Mitte 2015 ging es in

    Gesprchen, Tagungen und Konferen-zen um die Klrung der Ausgangslage, das Aufnehmen knftiger Entwicklun-gen und ekklesiologischer Fragen sowie das Ausarbeiten regionaler Modelle. Whrend sich zu Beginn in vielen Ge-meinden noch Skepsis bemerkbar machte, ist der Prozess in der Zwischen-zeit in allen Regionen verankert.

    Nach wie vor gltig ist das Leitmotiv des Prozesses. Kirchenrat Daniel Reuter rief es noch einmal in Erinnerung: Nahe im Ort, stark in der Region, be-deutsam im Kanton, glaubwrdig in der Gesellschaft, verwurzelt im Auftrag.

    Wie umsetzen?Zurzeit finden in der Abteilung Kir-chenentwicklung die Vorbereitun-gen statt fr die Phase III, die nach der Zustimmung der Kirchensyno-de gestartet werden kann: Im Ge-sprch mit den Anspruchsgruppen auch mit dem Stadtverband Z-rich werden Gemeindemodelle entwickelt. Es wird eine Unterstt-zungsstruktur fr Kirchgemeinden in der Phase III aufgebaut. Das Zielbild der neuen Rahmenorgani-sation wird konkretisiert, so dass die Kirchgemeinden damit arbei-ten knnen. Fr die Weiterarbeit am ganzen Prozess wird der Kir-chenrat der Kirchensynode eine Budgetposition von 500 000 Fran-ken fr 2016 unterbreiten.

    Die Kirchgemeinden werden ber den Start der Phase III von Kirch-GemeindePlus und ber alle weite-ren Schritte auf dem Laufenden gehalten. Fr die Kirchgemeinden ist die erste Ansprechperson Frie-der Furler ([email protected], Tel 044 285 92 44). Er ist bis auf Weiteres Projektbeauftragter fr KirchGemeindePlus. Projektleiter ist Thomas Schaufelberger, wel-cher die Abteilung Kirchenent-wicklung fhrt. Ins Projektteam KirchGemeindePlus gehren Peter Wilhelm und Frnzi Drst.

    KirchGemeindePlus / Dritter Weg zum ZielDer Kirchenrat hlt das Tempo hoch bei KirchGemeindePlus und zielt auf einen Weg zwischen Dienstleistungs- und Beteiligungskirche: Bis Sommer 2016 sollen die Konturen neuer Kirch gemeinden als regionale Rahmenorganisationen skizziert sein. Dazu braucht es auch die Zustimmung der Kirchensynode. Von Nicolas Mori

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  • notabene 8 / 201510

    100 Jahre Kirchenbote / Kreuzfahrt durch ein Jahrhundert Theologischer Tiefgang, moralische berfrachtung und immer wieder mal auf Konfrontationskurs: Der Kirchen-bote ist seit hundert Jahren unter-wegs. Delf Bucher, Redaktor beim Traditionsblatt, hat in alten Ausgaben geblttert und die Kurswechsel nachgezeichnet.

    Am Bettag 1915 war es so weit: In 20 000 Briefksten des Bezirks Winterthur steckte erstmals der Kirchenbote fr den Kanton Zrich. Schon in der ers-ten Ausgabe verkndete das Blatt seiner Leserschaft das volksmissionarische Programm: Die Presse sei die Kanzel der Neuzeit. Folglich schrieben Pfarrer die Artikel und dies im erbaulichen Predigerton. Aber offenbar nicht nur! Im Herbst 1918 warf nmlich die Sek-tion Papierindustrie des Volkswirt-schaftsdepartements in Bern dem Blatt vor, es verschwende kostbaren Platz mit unterhaltenden Artikeln, statt der Erbauung des Leserkreises zu dienen. Stein des Anstosses war eine eher humo-rig abgefasste Kolumne und der Zei-tungskopf, der dem Beamten viel zu gross gesetzt schien.

    Damit ist schon frh das publizisti-sche Spannungsfeld ausgeleuchtet, das auch die Zeitung reformiert., wie der Kirchenbote seit 2008 heisst, bis heute begleitet: die Gratwanderung zwischen medialer Unterhaltung und spiritueller Vertiefung, die sich spter dann um das Gegensatzpaar des Sakralen und des Aktuell-Politischen erweiterte.

    Gegen Schnaps und Spielcasino

    Die ersten Jahrzehnte waren vor allem der spirituellen Vertiefung gewidmet.

    ber Jahre hinweg nutzte der Theologe Emil Brunner den Kirchenboten als Lehrkanzel. Vierzig Mal publizierte der renommierte Universittsprofessor auf der Titelseite Artikel zum Thema Un-ser Glaube.

    Politisch meldete sich der Kirchen-bote nur zu Wort, wenn es um morali-sche Fragen ging. So finden sich in den 1920er Jahren Artikel zur Spielca-sino-Initiative, zur Schnapssteuer oder zur Sonntagsentheiligung. Fussball-spiele, Autorennen und andere Zerstreu-ungen der modernen Massengesellschaft ernten ebenfalls die Missbilligung der damaligen Redaktion.

    In der Zeit vor und whrend des Zwei-ten Weltkriegs fllt auf, dass der Kir-chenbote unter der Leitung von Pfarrer Adolf Maurer von der vaterlndischen Linie der brigen Presse abweicht. Der Zrcher Flchtlingspfarrer Paul Vogt appellierte im Blatt an das Gewissen der Christenmenschen und machte auf das Schicksal jdischer Flchtlinge auf-merksam, die an der Grenze abgewiesen

    wurden. Chefredaktor Maurer sprach radikalen Pazifisten und Kriegsdienst-verweigerern im Gegensatz zur landes-kirchlichen Mehrheit nicht die Gewis-sensnot ihrer berzeugungen ab. Wohl aber findet man in der ra Maurer (1948 1958) im Kirchenboten mehr antikommunistische Stellungnahmen als kritische Auseinandersetzungen zur ato-maren Bedrohung.

    Antikatholischer Reflex

    Von 1915 bis weit in die 1950er Jahre hi-nein war der Kirchenbote geprgt von einem antikatholischen Reflex. ku-

    mene als Thema exis-tierte nicht. Noch 1947 wurde geraten, bei der Wahl zwischen zwei Ferienzielen protestan-tische Gegenden zu be-vorzugen. Mit Hans-Heinrich

    Brunner an der Spitze erlebte der Kir-chenbote 1960 eine Zsur. In der ersten Ausgabe hielt Brunner fest, dass der Kirchenbote eine Brcke werden will fr eine wachsende Anzahl von Men-schen, fr die Kirche und Gottesdienst nicht mehr selbstverstndlich zum Le-ben gehren. Unter seiner gide (bis 1983) modernisierte sich das Blatt mit einem leserfreundlichen Layout und mit

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    Themen wie Scheidung oder Sex vor der Ehe bestimmten die Leserbriefspalten.

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    neuen Inhalten: Die Pilzkopf-Frisuren der Beatles gaben zu reden, Themen wie Scheidung oder Sex vor der Ehe be-stimmten die Leserbriefspalten. Pfarrer und Lebensberater waren aufgefordert, ihre Haltung zur Ehescheidung zu us-sern: Von Christus her gibt es in jedem Fall die Mglichkeit eines Neuanfangs, schrieb damals beispielsweise ein Autor. Brunner nahm auch engagiert fr die Zrcher Jugendbewegung 1980/81 Stel-lung. Dafr hagelte es Kritik aus der Le-serschaft. Grundstzlich wurde die an-waltschaftliche Publizistik vom Sohn des berhmten Theologen Emil Brunner indes nie in Frage gestellt.

    Feministisch und links?

    Nach der ra Brunner wird das Klima rauer. Zuerst kam es zu Dissonanzen, weil der Kirchenbote den feministi-schen Theologinnen eine Plattform bot.

    Nach nur einem halben Jahr wurde der erste Chefredaktor ohne Theolgiestu-dium, Hans Caprez spter Redaktor des Beobachters , aus der Leitung hinausskomplimentiert. Im Unterschied zu Brunner, der auch in den Strmen der Kritik auf seine solide theologische Po-sition hinweisen konnte, fehlte Caprez

    der kirchliche Stallgeruch. Auch in der Folge tobte der Richtungsstreit ums Blatt weiter. Die von namhaften Exponenten rechtspoliti-scher Kreise ins Leben geru-fene Aktion Kirche wo-hin formierte sich. Der

    Kirchenbote unter dem Chefredaktor Christoph Stckelberger stand unter Dauerbeobachtung. 1991 kommt es zum Eklat. Zehn Tage vor den Regie-rungsratswahlen war es dem SP-Kandi-daten Moritz Leuenberger gestattet, sein christliches Weltbild darzulegen, kombiniert mit einer Wahlempfehlung des Chefredakors. Nach der Wahl Leu-enbergers zum Zrcher Regierungsrat wurde Klage wegen Wahlmanipulation eingereicht und bis vors Bundesgericht gezogen, dort aber abgelehnt.

    Lesestoff oder Altpapier?

    Aus den Wirren entstand das Modell gleichberechtigter Redaktoren, die im Jahresturnus ihre Leitungsfunktion ro-tierten. Das basisdemokratische Modell bewhrte sich indes nicht mehr, als der Kirchenbote 2008 zum grossen publi-zistischen Sprung ansetzte eine Fusion mit den Kirchenboten der Kantone Aargau und Graubnden sowie dem Berner saemann. Nicht nur mit sei-nem modernen Zeitungsdesign forderte reformiert. wie das Blatt nun heisst die Lesegewohnheiten seiner Stammle-serschaft heraus. Auch die Organisation

    wurde erneuert: Der Pfarrverein, bis da-hin der Herausgeber des Blattes, teilt sich heute mit der Zrcher Kirchensyn-ode und dem Kirchenrat diese Aufgabe.

    Auch bei reformiert. zeigte sich die schon zuvor diskutierte Bruchlinie: Wel-cher Platz wird der christlichen Verkn-digung eingerumt, wie viel Raum neh-men gesellschaftspolitische Themen ein, um eine breitere Leserschaft zu fesseln?

    Die redaktionelle Gratwanderung mit Blick auf die kirchlich Engagierten und die kirchlich Distanzierten stellt sich bei der Planung jeder neuen Nummer. Oder wie es der jetzige Redaktionsleiter Felix Reich formuliert: Jede neue Ausgabe ist fr uns die Herausforderung, ob unser Blatt gelesen wird oder im Altpapier landet.

    1915 2008 2015: Der Zeitungskopf spiegelt die Vernderung vom Erbauungsblatt zur reformierten Zeitung.

    Grosse Leserschaft unabhngige Redaktion reformiert. erscheint monatlich in einer Auflage von 701 829 Exem-plaren. Das Themenspektrum reicht von Kirchenpolitik, News und Hintergrundberichten ber Religion und Spiritualitt bis zu Gesellschaftsthemen, Politik und Kultur. Im Kanton Zrich erscheint das Blatt vierzehntglich mit einer Auflage von 237 000. reformiert. ist in die Verantwortung der refor-mierten Kirche eingebunden, aber frei von Beeinflussung durch Orga-ne der Landeskirche. So be-schreibt der Trgerverein refor-miert.Zrich das journalistische Credo der Zeitung, das den Ma-chern ermglicht, das breite Spektrum der Reformierten zur Geltung zu bringen, Toleranz zu frdern, Diskussionen anzuregen und an der Gestaltung der Kirche eigenstndig mitzuwirken. www.reformiert.info

    Wahlempfehlung fr Moritz Leuenberger sorgte fr Eklat.

    So sanft dmpelte er selten durch das Jahrhundert: Der Kirchenbote hatte zahlreiche Strme zu bestehen.

  • notabene 8 / 201512 notabene 8 / 2015

    Kloster Kappel / Makaber?Im Kloster Kappel beherrscht mit der Ausstellung Totentanz & Lebenskunst derzeit der Tod die Agenda. Wie makaber ist das? Drei Fragen an Ausstellungsmacher Markus Keller.

    Markus Keller, Sie bringen den Tod mit einer grossen Ausstellung ins Ge-sprch und versprechen Hinweise auf die Lebenskunst. Wie geht das?Leben und Tod gehren untrennbar zu-sammen. Fr jeden eine Selbstverstnd-lichkeit dennoch drngen wir die The-matik des Sterbens mit grosser Meisterschaft an den Rand unserer All-tagswelt. Die bewusste Auseinanderset-zung mit dem Tod ermglicht aber einen Blick auf das Leben, sie lsst seine Ein-maligkeit und Kostbarkeit in seiner gan-zen Tiefe erkennen. Wer sich der Kon-frontation stellt, kommt an den dunklen, belastenden Aspekten des Todes nicht vorbei. Mit diesen umgehen zu knnen, vor dem Hintergrund des Unausweichli-chen, ist fr mich ein Stck Lebenskunst. Was haben uns mittelalterliche Toten-tnze denn heute noch zu sagen?Die Botschaft sptmittelalterlicher To-tentnze ist allgemein verstndlich und zeitlos: In ihrer hierarchischen Stnde-folge ruft der Tod vom ranghchsten Mitglied der Gesellschaft, dem Papst, bis zum Bettler und Krppel alle zu sei-nem Tanz. Im Tode sind alle gleich, reich

    oder arm, mchtig oder unterdrckt. In Gedanken ist der Tanz rasch ergnzt durch Staatsprsidenten, Pop-Stars, Flchtlinge und den Betrachter selbst.

    Ist es Aufgabe der Kirche, den Tod zum Thema zu machen? Und auf welche Weise?Unbedingt! Die Wissenschaft hat man-che Fragen, welche der mittelalterliche Mensch mit Hilfe des Glaubens beant-wortet hat, auf rationaler Ebene geklrt. Nur helfen sachliche Feststellungen sel-ten weiter, wenn es um Sinnfragen geht. Eine zukunftsweisende Kirche bringt meines Erachtens den Tod ins Gesprch, indem sie Raum schafft fr individuelle Antworten und Fragen! Die Vorstellung ist verlockend, in Fragen um die letzten Dinge eine Instanz zu haben, welche Antworten zu geben weiss. Aber im Grunde wissen wir heute zu viel, um nicht wissen zu knnen, dass es in dieser Hinsicht nicht viel zu wissen gibt. In dieser Ungewissheit sehe ich die Kirche als Vermittlerin in der enormen Band-breite der Vorstellungen, vom berzeug-ten Auferstehungsgedanke bis zur Nachdemtodkommtgarnichts-Idee.

    Basler Totentanz (um 1440): Brgersfrau, Bischof oder Bettler diesen Tanz kann niemand ausschlagen.

    Totentanz & LebenskunstAusstellung mit knstlerischen Arbeiten aus sieben Jahrhun-derten. Neben der Ausstellung prsentiert das Kloster Kappel in Zusammenarbeit mit den Kirchgemeinden der Region eine Reihe von Begleitveran-staltungen.Ausstellung bis 22. November, tglich offen von 8 bis 22 Uhr. Infos und alle Veranstaltungen: www.toten-tanz.ch

    Wie ein Dieb in der NachtKunst des Lebens Kunst des Sterbens. Um einmal vom Tod nicht wie von einem Dieb in der Nacht berrascht zu werden, mchte der Kurs eine vertiefte Auseinandersetzung mit unse-rem Lebensende anstossen, um daraus eine bereichernde Sicht auf das Leben zu gewin-nen. Felix Blum.30. Oktober bis 1. November

    Erinnerungskultur im UmbruchThementag. In unseren Herzen lebst du weiter. Immer mehr Menschen whlen das ano-nyme Gemeinschaftsgrab oder lassen ihre Asche in der Natur verstreuen. Die Bestattungen werden gleichzeitig individueller und gesellschaftlich anonymer. Mit der Fhrfrau Sabine Brnni-mann und dem Theologen Ralph Kunz.1. November, 13.30 Uhr

    Wie will ich sterben? Thementag. Die Palliativmedizin gewinnt zunehmend an Stellen-wert. Gleichzeitig betrachten viele Menschen die Mglichkeit des assistierten Suizids als eine Art Versicherung. Das Klos-tergesprch bietet die Mg-lichkeit, sich in der Begegnung mit anderen eine eigene Mei-nung zu bilden.22. November, 13.30 Uhr

  • 13notabene 8 / 2015

    Verkndigung & Gottesdienst

    Gedenkfeier fr Sebastian Castellio Der 500. Geburtstag des Refor-mators wird mit einem Gedenk-gottesdienst in der Kirche St. Peter und einem anschlies-senden Podium begangen. Mit seinen Ideen von Toleranz und Glaubensfreiheit war Castellio seiner Zeit voraus und geriet in Konflikt mit Johannes Calvin. 25. Oktober, 10 bis 13 Uhr. 10 Uhr: Gedenkgottesdienst in der Kirche St. Peter. 11.30 Uhr: Podium im Lavater-haus: Mit Katharina Bretscher-Spindler, Historikerin, Maja Ingold (EVP), Pfr. Michel Mller und Pfr. Ueli Greminger

    Predigt des KirchenratsprsidentenPfr. Michel Mller ist Gast-prediger in Blach und im Frau-mnster Zrich. 1. November, 10 Uhr, Reformierte Kirche, Blach 8. November, 10 Uhr, Fraumnster, Zrich

    Diakonie &Seelsorge

    Zum Abschluss meiner Lebensreise Ein Weg, mit dem eigenen Ster-ben bewusst umzugehen. Mit-arbeitende und Freiwillige von Kirchgemeinden erhalten die Gelegenheit, sich mit kirchli-chen Impulsen zu einer heuti-gen ars moriendi aus der Per-spektive des hohen Alters auseinanderzusetzen. Themen: Was bedeutet eine Patienten-verfgung fr den Betroffenen und welche Herausforderungen stellen sich seinem Umfeld, der Familie, den rzten und Pfle-genden? Menschenwrdiges Sterben zwischen Schicksal und Machsal? Die Schwierig-

    keit von letzten Wnschen. Sterben und seine Bedeutung fr die Hinterbliebenen. Leitung: Heinz Regger.16. November, 17 bis 20 Uhr. Hir-schengraben 50, Zrich. Anmel-dung: [email protected], Tel. 044 258 92 66

    Aufbau und Gestaltung eines interkulturellen TreffpunktsErfahrungsaustausch fr Kirchgemeinden. Die Teil-nehmenden lernen bestehende Angebote kennen und setzen sich mit den Herausforderungen eines kirchlichen Treffpunktes fr Migrantinnen und Migranten auseinander. Leitung: Gabriela Bregenzer.19. November, 13.45 bis 16.45 Uhr. Hirschengraben 50, Zrich. An-meldung: [email protected], Tel. 044 258 92 37

    Bildung & Spiritualitt

    Tagung fr verwitwete FrauenTrauer ist die Mutter aller Gefhle. Leitung: Heidi Hofer Schweingruber.22. Oktober, 10 bis 16 Uhr. Brahmsstrasse 32, Zrich. Anmeldung: Tel. 044 405 73 30, www.vefz.ch

    Treffpunkt Katechetik Die Katechetinnen und Kate-cheten erhalten Inputs rund um den Unterricht. Leitung: Katharina Sigel.29. Oktober, 17.45 bis 21 Uhr. Hir-schengraben 50, Zrich. Anmel-dung: [email protected], Tel. 044 258 92 76

    Woche der ReligionenDas Zrcher Forum der Religio-nen ldt im Rahmen der Woche der Religionen 2015 zu Begegnungen mit verschie-denen Religionsgemeinschaften ein. Gelebte Interreligiositt steht im Mittelpunkt der Veran-

    Hirschengraben 7, Zrich. An meldung: [email protected], Tel. 044 258 92 17

    Katechetische AusbildungInformationsveranstaltung. Die Teilnehmenden gewinnen eine bersicht ber Aufbau, Inhalt und Arbeitsweise der Ausbildung zur Katechetin, zum Katecheten. Leitung: Katharina Sigel.12. November, 17.30 bis 19.30 Uhr. Hirschengraben 50, Zrich. An-meldung: [email protected], Tel. 044 258 92 76.Infos zur katechetischen Ausbil-dung: www.rpg-zh.ch/phase-2

    Kann der Glaube Berge versetzen?Positives Denken, New Thought & Co.Im Neuen Testament wird ver-sprochen, dass der Glaube Berge versetzen knne. Inner- und ausserhalb des Christen-tums gab es immer wieder Strmungen, die dieses Ver-

    staltungen: Wie funktioniert das Zusammenleben in einer bireli-gisen Familie in Zrich? Wie leben die Menschen in Eritrea, das muslimisch wie auch christlich geprgt ist, und was gibt ihnen hier Halt? Die Veran-stalter diskutieren ausserdem in interreligiser Runde ber religi-se Wahrheit und weisen auf Stolpersteine im Dialog hin. Die Woche schliesst mit einem interreligisen Gebet mit dem Titel Licht fr die Verfolgten. 31. Oktober bis 8. November. Infos zu den Veranstaltungen: www.forum-der-religionen.ch

    Andersworte: Die Bibel verstehen Wie waren die Texte der Bibel zu ihrer Zeit gemeint und wie begegnen sie heute? Welche Bedeutung haben sie im eige-nen Leben und wie verndern sie sich, wenn wir uns mit ihnen auseinandersetzen? Leitung: Angela Wffler-Boveland.5. November, 18 bis 21 Uhr.

    Tagung: Lebenswelten auf Distanz Wie weit reicht der Blick der Kirche?Weshalb sollte sich die Kirche fr diejenigen interessie-ren, die ihr skeptisch, reserviert oder distanziert gegen-berstehen? Geht es darum, sie alle zu Kirchgngern und zu engagierten Freiwilligen zu machen? Wenn nicht, wor-um geht es dann? Was hiesse es, als Kirche das eigene Programm aus der Perspektive von Menschen in den Randbereichen zu entwickeln und wie lsst sich dies sowohl theologisch denken wie auch praktisch in Angriff nehmen? Der Studientag, geleitet von der Abteilung Lebenswelten der Landeskirche und dem Zentrum fr Kirchenentwick-lung der Universitt Zrich, nimmt die so genannten Dis-tanzierten und deren Beziehung zur Kirche genauer in den Blick. Die Teilnehmenden fragen nach den theologi-schen Voraussetzungen eines weiten Blicks auf die Le-benswelten der Distanzierten und stellen Ideen aus der Praxis in Deutschland und der Schweiz zur Diskussion.

    20. November, 9 bis 18 Uhr. Hirschengraben 50, Zrich. Anmeldung: [email protected], Tel: 044 258 92 56

    Themen und Termine

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  • 14 notabene 8 / 2015

    sprechen ernst und wrtlich genommen haben. Doch ist der menschliche Geist tatschlich so mchtig? Kann sich das Positive Denken auf Aussagen Jesu berufen? Diesen Fragen will die Tagung des SEK und der Rmisch-katholischen Arbeitsgruppe Neue religise Bewegungen nachgehen.13. November, 10 bis 17 Uhr. Haus der Reformierten, Striten-gssli 10, Aarau. Infos und An-meldung: [email protected]

    Gemeindeaufbau & Leitung

    Facebook in der PraxisEinen Facebook Account fr Ihre Kirchgemeinde einrichten und erste Beitrge publizieren.Leitung: Barbara Roth.31. Oktober, 9 bis 16 Uhr. Techno-parkstrasse 1, Zrich. Anmeldung: [email protected], Tel. 044 258 92 76

    Neu in der KirchenpflegeDer zweiteilige Kurs fhrt neu gewhlte Mitglieder der Kir-chenpflege in ihr Amt ein und vermittelt ntiges Orientie-rungswissen. Auseinanderset-zung mit Themen wie: Verantwortungsbereich und Gestaltungsmglichkeiten, Zusammenarbeit in der Behrde und mit dem Gemein-dekonvent, Grundaufgaben im Ressort, Klrung von Fragen rund um den Einstieg ins Amt. Leitung: Peter Wilhelm. 5. und 19. November, 18.15 bis 21.15 Uhr. Hirschengraben 50, Zrich. Anmeldung: [email protected], Tel. 044 258 92 36

    MitgliederbeziehungDie Teilnehmenden lernen Mg-lichkeiten der individuelleren Kommunikation zu ihren Mit-gliedern sinnvoll einzusetzen: Systematische bersicht ber die Kontakte eines Mitglieds mit der Kirche im Laufe eines Lebens. Anforderungen an die Kommunikationsformen. Lei-tung: Frank Worbs.5. November, 18 bis 21 Uhr. Hirschengraben 50, Zrich. Anmeldung: [email protected], Tel. 044 258 91 40

    Orgel und Orchester. Lesungen: Pfr. Markus Sahli1. November, 17.15 Uhr

    Custodi nos, Domine! Behte uns, o Herr!Die Komplet nach Benedikt von Nursia. Christof N. Schrder.6. bis 8. November

    Wie das Schwere leichter wirdDie Hausapotheke zum Kurieren vieler Formen von Negativitt. Gion Chresta.14. bis 15. November

    Lebenskunst im AlltagSchpferisch leben. Marianne Lacina und Margret Surdmann.14. bis 15. November

    Lesetipp: Leben und Sterben

    sch. Vielleicht ist mein Lebens-hunger irgendwann gestillt. Vielleicht habe ich dann keine Angst mehr vor dem Sterben. Doch so weit bin ich noch nicht. Der ehemalige Fernseh-moderator Patrick Rohr beschliesst mit diesen Worten seine Gedanken zum Thema Sterben und Tod. Mit ihm haben sich im Buch Deadline Persnlichkeiten aus Kultur, Politik, Gesellschaft und Kirche an das Thema gewagt. Der Mnnedorfer Pfarrer und Autor Achim Kuhn hat die Essays in Auftrag gegeben und zusam-mengetragen. Am berhrends-ten sind die Aufstze dann, wenn sie von persnlicher Aus-einandersetzung gezeichnet sind. Ganz offen und unge-schminkt erzhlen Politikerin Karin Keller-Suter, der Herzchir-

    Von & fr Gemeinden

    Musikfest Zrich West Vom 25. Oktober bis zum 1. November findet in der Johan-neskirche das Musikfest Zrich West statt. Es markiert den Start der Zusammenarbeit zwi-schen der Zrcher Hochschule der Knste und der reformier-ten Kirchgemeinde Industrie-quartier. Whrend einer Woche erklingt in der Johanneskirche ein abwechslungsreiches Musikprogramm. Dazu gehren nebst kurzen Lunchkonzerten auch ein Jazzkonzert, Orgelmu-sik zu Slapstick-Kurzfilmen, zeitgenssische Gottesdienst-musik, ein klassisches Orgel-konzert und ein Chorkonzert.www.kirche-industrie.ch

    EliasOratorium von Felix Mendels-sohn Bartholdy. Jubilumskon-zert des Kammerchors Zrcher Unterland. Leitung Beat Raaf-laub. 29. Oktober, 19.30 Uhr. Kirche St. Peter, Zrich. 31. Oktober, 19 Uhr. Stadthalle, Blach. Infos und Tickets:www.kammerchor-zu.ch

    Kloster Kappel

    Auskunft / Anmeldung:Tel. 044 764 88 30www.klosterkappel.ch

    Musik und Wort Trio GramorimbaRegula Baumann, Blockflte; Rudolf Fritsche, Gramorimba; David Sourlier, Cello, und die Organistin Minako Matsuura spielen Musik aus Barock, Klassik und Romantik neu arrangiert fr ein ausserge-whnliches Stein-Instrument. 25. Oktober, 17.15 Uhr

    Spiritualitt und lterwerdenDie lngste Reise ist die Reise nach innen. Doris Held und Susi Lssi.30. Oktober bis 1. November

    Musik und Wort Bach Collegium ZrichGemischte Werke fr Chor,

    Vakante Pfarrstellen

    Altikon-Thalheim-Ellikon 1.08.13Bachs, 60% 1.03.15Bretswil, 50% 1.04.15Blach 1.11.14Dietikon 1.05.15Dbendorf 1.09.15Hinwil 1.04.15 Maur 1.01.15Neftenbach, 50%, EPS* 1.08.15Opfikon, 80% 1.11.13Otelfingen 1.11.14Rmlang 1.03.12Rmlang, 30%, EPS 1.07.12Schlatt, 70% 1.04.15Wald, 70% 1.02.16 Wetzikon 1.05.15 Winterthur Mattenbach 1.04.16Winterthur Seen 1.01.15Winterthur Veltheim 1.10.15Zrich Affoltern, EPS 1.10.15Zrich Aussersihl, EPS 1.07.14Zrich Industriequartier 1.09.11Zrich Industriequartier, 50%, EPS 1.09.11Zrich Matthus, 80% 1.08.13Zrich Oberstrass 1.05.16Zrich Wipkingen, 30%, EPS 1.08.12Zrich Wollishofen,50%, EPS 15.08.13*Ergnzungspfarrstelle

    Weitere Stellen fr kirchliche Berufe im WebOffene Stellen in den Gesamt-kirchlichen Diensten und den Kirchgemeinden finden Sie auf:www.zh.ref.ch/stelle

    urg Thierry Carrel oder der Kon-fliktforscher Kurt Spillmann vom pltzlichen Tod nchster Angehriger und wie sie mit dem Schicksalsschlag und dem Verlust umgegangen sind. Der Theologe Matthias Krieg berichtet derweil vom Moment, als ihm sein Arzt per Telefon seine Krebsdiagnose bermit-telt und wie damit eine lange Leidenszeit begonnen hat mit gutem Ausgang, aber mit der zutiefst bedrohlichen Auseinan-dersetzung mit dem eigenen Tod. Achim Kuhn (Hg.): Dead Line. Prominente ber Leben und Sterben. TVZ, 2015. 315 Seiten, Fr. 29.80.

  • notabene 8 / 2015 15

    Herta Moxon engagiert sich in der Kirchgemeinde am liebsten handfest und konkret: Die Interimsprsidentin und Leiterin des Jugend- und Familien-ressorts in Zrich Balgrist betreut unter anderem den Mittagstisch, zu dem die Kirchgemeinde einldt. Einmal im Mo-nat bindet sich Herta Moxon dann selbst die Kochschrze um und kocht fr die rund zwanzig Personen, die das Ange-bot regelmssig nutzen. Schon zu Hause bereitet sie dann die einzelnen Men-Bestandteile vor, die sie spter im Bistro auftischt. Ich bewirte Gste leiden-schaftlich gern, sagt Herta Moxon. Da sie in Sdafrika und lnger auch in Sar-dinien gelebt hat, setze sie auch gern auf Fremdlndisches: Gerne zaubert sie etwa ein italienisches Carpaccio, ein nordafrikanisches Couscous oder Meze auf den Tisch. Besonders stolz ist die Hobbykchin auf ihr Straussenge-schnetzeltes aus Sdafrika, serviert an einer Erdnusssauce mit Krbispree. Dazu reicht sie einen afrikanischen Salat.

    Auch andernorts in der Kirchge-meinde lsst Herta Moxon ihr hand-werkliches Talent einfliessen: Fr das Krippenspiel bastelte sie vor Weihnach-ten zu Hause etwa die Rmerschilde fr

    die Soldaten im Krippenspiel. Mit den Jugendlichen kommt sie dann auch gern ins partnerschaftliche Gesprch. Ganz ohne Missionseifer, wie sie betont. Selbstbewusst sagt sie: Ich kann zuh-ren und wertschtzend diskutieren, diese Kompetenzen brauche ich in meinem Beruf in der Klinik tglich. Seit vielen Jahren leitet sie die Abteilung Diagnos-tik in der Universittsklinik Balgrist.

    Im Gesprch prsentiert sich eine Frau, die gerne Neues wagt. Matrosin auf dem Rhein, das sei ihr erster Berufs-wunsch gewesen. Es sei dann alles an-ders gekommen. Weitgereist ist die Zr-cherin aber gleichwohl.

    Pldoyer fr eine soziale Kirche

    Dass sie sich vor drei Jahren in die Kir-chenpflege whlen liess, dafr brauchte

    es anfnglich berzeugungsarbeit. Zur Begrndung fr die Annahme des Am-tes sagt sie, dass sie etwas zurckgeben wolle. Sie schtze das soziale Engage-ment der Zrcher Kirche in der Kinder-, Jugend-, Familien- und Altersarbeit. In Sachen Religion bin ich aber eine Skepti-kerin, ergnzt sie. Sie glaube an ihre Krfte, wobei sie gleich fortfhrt: Und die kommen ja von irgendwoher, nicht

    wahr! In der Kirche wnschte sie sich mehr Offenheit und Engagement. Sie kritisiert das Grtchen- und Machtdenken vieler Kirchenbe-hrdenmitglieder. Die Prsidentin im Balgrist ist sich bewusst: Ich

    sage, was man nicht gerne hrt: Aber Besitzstandswahrung kann nicht der Sinn der ganzen Sache sein. Gerade in der jetzigen Umbruchsphase der Zr-cher Kirche pldiert sie dafr, nicht nur ber das Gute und Notwendige zu re-den, sondern es auch zu tun. Es ginge darum, Verantwortung fr das eigene Leben und auch ein Stck weit fr die Gesellschaft zu bernehmen. Und sei es mit dem Kochlffel.

    Willkommen im Kirchenbistro: Herta Moxon sorgt leidenschaftlich gern fr Gastlichkeit.

    In Sachen Religion bin ich eine Skeptikerin.

    Portrt / Kirche geht auch durch den Magen Herta Moxon ist Kinder-krankenschwester und Kirchenpflegerin in der Stadtzrcher Kirchgemein-de Balgrist. Ihre Leiden-schaft frs Kochen kommt der Kirche regelmssig zu Gute.Text und Foto: Viviane Schwizer

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    Impressum notabene ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmssig freiwillig als Mit-glieder in der Zrcher Landeskirche mitarbeiten.HerausgeberinEvangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zrich. Abteilung Kommunikation (kom), Hirschengraben 7, 8001 ZrichRedaktion und GestaltungChristian Schenk (sch), Tel. 044 258 92 97, [email protected] Franziska Schellenberg, Tel. 044 258 92 [email protected]

    Autorinnen und AutorenNicolas Mori (mo), Delf Bucher, Viviane SchwizerDruck Robert Hrlimann AG, ZrichAuflage 7000 ExemplareErscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli / August und Dezember / Januar.Nchste AusgabenNr. 9 / 2015 (November, Woche 47)Nr. 10 / 2015 (Dezember/Januar, Woche 50)Redaktionsschluss: am 15. des Vormonatsnotabene im Webwww.zh.ref.ch / notabene

    Titelbild: Deutschstunden fr Migranten schon seit 2012 im Haus der Landeskirche am Hirschengraben 50. Foto: Christian Schenk

    Beim Austauschprogramm Seitenwechsel tauschen Kaderleute aus Wirtschaft und Kirche den Job und kommen auf ganz neue Ideen (Seite 6).