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272 Meran Meran und Umgebung Das Sissi-Denkmal im kleinen Meraner Park an der Passer ist eine Art Nervenzen- trum der Region, die seit den Aufenthalten der Kaiserin vom damaligen Ruhm zehrt und ihn als Kurstadt bis in die Gegenwart gerettet hat. Nobel – und nicht ge- rade preiswert – gab und gibt man sich in Meran, aber in den Orten ringsum f indet man auch ohne dicke Brieftasche ein gutes Quartier. Wandern und Mountainbiken, das ist die Devise des Meraner Umlandes, endlos sind die Wege und Pisten (und zahlreich die Aufstiegshilfen) und alle zwei, drei Stunden wartet eine rustikale Alm oder ein Berggasthaus auf den hungrig-durstigen Einkehrer. Im Passeiertal und im Ultental ist die bäuerliche Welt noch in Ordnung und BIO wird groß geschrieben. Meran Die Kurstadt mit dem milden Klima und den fast 300 Sonnentagen liegt mit- ten im Gebirge, überragt von den Dreitausendern der Texelgruppe. In Gär- ten und Parks blühen Bäume und Sträucher aus jedem mediterranen Klima. An die frühere Hauptstadt Tirols erinnern mittelalterliche Laubengassen, an den Glanz vor 1914 Jugendstil-Kurhaus und Wandelhalle. Nach Nordwesten schützen die Berge der Texelgruppe vor Regen und Wind und sichern so auch mediterranen Pflanzen wie Palmen, Zypressen, Libanonzedern, Steineichen, Lorbeer und Myrthen ein ganzjähriges Überleben in Parks und Gärten. In freier Natur gedeihen Flaumeiche, Mannaesche, Wacholder und die vom Men- schen wegen ihrer nahrhaften Früchte stark geförderte Esskastanie. Das alles macht noch kein echtes Mittelmeerklima, wie Meran es in Broschüren gerne vermarktet (selbst der Gardasee hat kein Mittelmeerklima), aber ein ausgesprochen angeneh- mes Klima mit reiner Gebirgsluft. Weit und breit gibt es keine größere Fabrik, sieht man von der Brauerei Forst ab, die sich ortstypisch als Mega-Ansitz verkleidet hat. Die Stadt macht das Beste aus ihrem Klima, Gärten und Parks durchziehen sie, und Blick vom Marlinger Waalweg auf das Meraner Land Me Meran

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272 Meran

Meran und Umgebung Das Sissi-Denkmal im kleinen Meraner Park an der Passer ist eine Art Nervenzen-trum der Region, die seit den Aufenthalten der Kaiserin vom damaligen Ruhm zehrt und ihn als Kurstadt bis in die Gegenwart gerettet hat. Nobel – und nicht ge-rade preiswert – gab und gibt man sich in Meran, aber in den Orten ringsum f indet man auch ohne dicke Brieftasche ein gutes Quartier. Wandern und Mountainbiken, das ist die Devise des Meraner Umlandes, endlos sind die Wege und Pisten (und zahlreich die Aufstiegshilfen) und alle zwei, drei Stunden wartet eine rustikale Alm oder ein Berggasthaus auf den hungrig-durstigen Einkehrer. Im Passeiertal und im Ultental ist die bäuerliche Welt noch in Ordnung und BIO wird groß geschrieben.

Meran Die Kurstadt mit dem milden Klima und den fast 300 Sonnentagen liegt mit-ten im Gebirge, überragt von den Dreitausendern der Texelgruppe. In Gär-ten und Parks blühen Bäume und Sträucher aus jedem mediterranen Klima. An die frühere Hauptstadt Tirols erinnern mittelalterliche Laubengassen, an den Glanz vor 1914 Jugendstil-Kurhaus und Wandelhalle.

Nach Nordwesten schützen die Berge der Texelgruppe vor Regen und Wind und sichern so auch mediterranen Pflanzen wie Palmen, Zypressen, Libanonzedern, Steineichen, Lorbeer und Myrthen ein ganzjähriges Überleben in Parks und Gärten. In freier Natur gedeihen Flaumeiche, Mannaesche, Wacholder und die vom Men-schen wegen ihrer nahrhaften Früchte stark geförderte Esskastanie. Das alles macht noch kein echtes Mittelmeerklima, wie Meran es in Broschüren gerne vermarktet (selbst der Gardasee hat kein Mittelmeerklima), aber ein ausgesprochen angeneh-mes Klima mit reiner Gebirgsluft. Weit und breit gibt es keine größere Fabrik, sieht man von der Brauerei Forst ab, die sich ortstypisch als Mega-Ansitz verkleidet hat. Die Stadt macht das Beste aus ihrem Klima, Gärten und Parks durchziehen sie, und

Blick vom Marlinger Waalweg auf das Meraner Land

MeMeran

Meran 273 M

eran und Um

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was immer auch hier wachsen kann, vom japanischen Pittosporum bis zum kalifor-nischen Mammutbaum, das wächst auch irgendwo. Promenaden und Spazierwege, allen voran der bereits mythische Tappeinerweg, ab 1890 angelegt, werden von im-mergrünen Bäumen und Sträuchern begleitet, denn auch und gerade im Winter will man das Grün genießen.

Meran bietet aber nicht nur gutes Wetter. Die Stadt selbst ist ein Shoppingpara-dies, es gibt Konzerte und Theater, Ausstellungen, eine Handvoll interessanter Museen, Promenaden und Spazierwege, Restaurants, Bistros, Bars und Cafés zum Umfallen. Und sogar ein nicht zu verachtendes Nachtleben. Die Hotellerie ist auf einem hohen, allerdings ziemlich teuren Niveau. Die Alternative dazu schaffen die umgebenden Dörfer Algund, Dorf Tirol, Riffian und Kuens auf hoher Sonnenterras-se, Schenna in ähnlich bevorzugter Lage sowie Marling, denn dort gibt es auch Hotels, die man sich als Durchschnittsverdiener mit Kind und Kegel leisten kann, und wo man nicht für Einrichtungen bezahlt, die man sowieso nicht benutzt. Und da ist natürlich die Umgebung. Meran bietet Freizeit- und Sportmöglichkeiten vom Wandern entlang idyllischer Waalwege bis zur Hochgebirgsüberschreitung in der Texelgruppe oder den Ultner Bergen, Almerlebnis und herbstliches Törggelen, Mountainbiketouren bis auf 2500 m Höhe und Paragliderflüge von den benachbar-ten Höhen, die man mit mehreren Seilbahnen erreichen kann. Zwischen den Wein-bergen und den Alpengipfeln bieten die Stadt und jedes der benachbarten Dörfer ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm von Konzerten zu geführten Wande-rungen. Kinderprogramme, erst vor Kurzem ernst genommen, werden von Jahr zu Jahr ausgebaut, irgendjemand muss begriffen haben, dass man mit einem packenden Kinderprogramm die zukünftigen Urlaubsgäste anzieht. Im Winter hat Meran selten Schnee, in der Stadt und in den Weinbergen kann man meistens bei milder Sonne wunderbar spazieren gehen. Dafür tobt in Meran 2000, dem großen Skigebiet in den Sarntaler Alpen und am nahen Vigiljoch der Skizirkus.

Geschichte Meran hat zwei Karrieren hinter sich. Die erste als Hauptstadt Tirols und Resi-denzstadt der Grafen von Tirol mit einem Besitz, der vom heutigen Bayern bis ins heutige Trentino reichte, mit reichen Silbergruben und einträglichem Handel übers

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Meran und Umgebung

274 Meran Gebirge zwischen Venedig und Süddeutschland. Diese erste Karriere, die ihren Höhepunkt zwischen 1317 und 1420 hatte, hat sich besonders deutlich im Stadtbild niedergeschlagen. Die Lauben, die zu beiden Seiten von Bogengängen flankierte Gasse, die ganz Alt-Meran von West nach Ost durchzieht, sind das beste Zeugnis für den Wohlstand dieser Zeit. Oder die große Stadtpfarrkirche und vor allem die vielen komfortablen Ansitze von Adeligen im benachbarten Ober- und Untermais, heute Stadtteile von Meran. Nach dem großen Einbruch – die Landeshauptstadt wurde nach Innsbruck verlegt, und Bozen zog den Handel an sich – kam ein halbes Jahrtausend des Abstiegs. Versuchen Sie, in Meran einen anständigen Bau des Barocks zu f inden! Fehlanzeige. In dieser Zeit war Meran das klassische „Kuh-stadtl“, wer überhaupt investieren konnte, der investierte in ein neues Dach, bevor ihm das alte auf den Kopf f iel.

Seine zweite Karriere hat Meran einem Wiener Arzt zu verdanken. Dr. Johann Huber, Leibarzt der Fürstin Mathilde zu Schwarzenberg, empfahl der einfluss-reichen Hochadeligen Meran für einen Kuraufenthalt. 1836 gab er eine Broschüre heraus, in der er Meran als hervorragenden Luftkurort empfahl (der Aufenthalt der Fürstin dürfte positiv verlaufen sein). Damit war Meran einer der ersten Orte im Rennen um den beginnenden Tourismus. Bürgermeister Valentin Haller, ein weiterer Glücksfall für Meran, sah seine Stadt als europäischen Kurort und kümmerte sich um entsprechende Investitionen, was seinen Bürgern großenteils nicht gef iel.

Dann kam der größte Glücksfall: Zwischen 1870 und 1872 verbrachte Kaiserin Elisabeth von Österreich mit Töchtern und Hofstaat zwei Winter in Meran bei hochadeligen Freunden. Meran hatte seine Weihen erhalten und wuchert bis heute mit dem Pfund „Sissi“ (seit ein paar Jahren „Sisi“ geschrieben). Der Hochadel zuerst Österreich-Ungarns, dann aus Deutschland und ganz Europa traf sich fortan im Winter in Meran zur Kur. Mit der Bahn ging es bis Bozen und ab 1881 bis nach Meran.

Traubenfest in Meran

Meran 275 M

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FragsburgFragsburg

KatzensteinKatzenstein

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SöldenSölden

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MöltenMölten

St. PaulsSt. Pauls

MissianMissian

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RidnaunRidnaun

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JenesienJenesien

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MareitMareit

SarntheinSarnthein

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MalèMalè

MagrasMagras CaldesCaldes

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MittelbergMittelberg

KalternKaltern

HaflingHafling

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TschermsTscherms

MartellMartell

NaturnsNaturns

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MoosMoosin Passeierin Passeier

PlausPlaus

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AlgundAlgund

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St. MartinSt. Martinin Passeierin Passeier

SchennaSchenna

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ProveisProveis

St. LeonhardSt. Leonhardin Passeierin Passeier

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PrissianPrissian

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St.St.NikolausNikolaus

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PerdonigPerdonig

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TarschTarsch

UnserfrauUnserfrau

PfeldersPfelders

VilpianVilpian

GargazonGargazon

MarlingMarling

KastelbellKastelbell

St. WalburgSt. Walburg

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HeiligkreuzHeiligkreuz

PlangerossPlangeross

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St. MartinSt. Martinim Kofelim Kofel

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MutterbergalmMutterbergalm

Bad SaltBad Salt

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RumoRumo

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SchönauSchönau

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HochwartHochwart27462746

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Monte Pin2420

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HochwildeHochwilde34803480

SchalfkogelSchalfkogel35373537

KreuzspitzeKreuzspitze34553455

FirmisanschneidFirmisanschneid34903490

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GranatenkogelGranatenkogel33043304

GroßerGroßerRamolkogelRamolkogel35493549

Hohe Mut2659Hohe Mut2659

FluchtkogelFluchtkogel34973497

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HochvernagtspitzeHochvernagtspitze35353535

WildspitzeWildspitze37743774

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GaislacherKogel3058

GaislacherKogel3058 Hohes Eis

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ZuckerhütlZuckerhütl39073907

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Feuerstein3268PuitkogelPuitkogel

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WatzespitzeWatzespitze35323532

WildeWildeLeckLeck33593359

Hohe Geige3393Hohe Geige3393

MutspitzeMutspitze22942294

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Hasenöhrl3257

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HochwartHochwart26272627

GroßeGroßeLaugenspitzeLaugenspitze

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MoosbichlMoosbichl25412541

Botzer3251

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HintereHintereEggenspitzeEggenspitze34433443

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IlmenspitzIlmenspitz26562656

KolbenspitzeKolbenspitze28682868

MastaunMastaun32003200

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Similaun3602

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ZufrittspitzeZufrittspitze34393439

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Hoher Dieb2730

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Muttergrub2736Muttergrub2736

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KrapfenkarspitzKrapfenkarspitz27072707

PeilsteinPeilstein25422542

PilsbergPilsberg28672867

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MeranMeran20002000

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6 kmMeran und Umgebung

TrentoTrento

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276 Meran Bürgerliche kamen hinzu, wenn sie es sich leisten konnten. Hotels entstanden, der Kurarzt Dr. Franz Tappeiner ließ einen Promenadenweg über dem Ort errichten, und auf der Kurpromenade und im neuen Kurhaus spielte das Kurorchester Walzer und Polkas. Dann kam 1918/19 und der Anschluss an Italien. Die Kurgäste blieben aus, der südlichste deutschsprachige Kurort war plötzlich Faustpfand der Italiener und Ausland, die Inflation und die Weltwirtschaftskrise taten das Übrige.

Noch eine Karriere, eine dritte? Nicht ganz. Meran hat nach dem Zweiten Welt-krieg lange gebraucht, um sich wieder hochzurappeln. Die großen Hotels waren inzwischen alt und unkomfortabel und aus der Mode, die adelige Kurklientel exis-tierte nicht mehr, eine neue war weit und breit nicht zu entdecken oder zog Cannes dem kleinstädtischen Meran vor. Von der überschwappenden Welle des Urlaubs-tourismus von jenseits der Alpen, der Mitte der 50er-Jahre begann, konnte zwar auch Meran prof itieren, aber keineswegs auf dem früheren Niveau, sondern als ein Ort unter vielen. Dies hat sich bis heute kaum geändert. Dennoch hat Meran in den letzten Jahrzehnten eine Menge getan, um den alten Glanz aufzufrischen und eine neue Elite an sich zu ziehen. Bei den Hotels in Schlössern und Ansitzen, die von privaten Besitzern eingerichtet wurden, ist das auch bereits in einem gewissen Grad der Fall. Darüber, ob das teure Kurzentrum „Therme Meran“ die ersehnte be-tuchte Klientel nach Meran gebracht und die angestrebte Exklusivität der Stadt gefördert hat, lässt sich diskutieren.

Das Meraner Kurwasser Meran hat nicht nur ein sehr gesundes Klima, sondern besitzt auch in seiner Umgebung, vor allem im Gneis rund um das Vigiljoch (Tscherms, Lana), leicht radonhaltige radioaktive Heilquellen, die 1914 erstmals analysiert wur-den. Zwischen 1933 und 1936 ergab die Untersuchung von mehr als 700 Quellen, dass etwa 100 radioaktiv sind, und auch in Meran selbst stieß man auf Radonquellen, und zwar im Garten der Villa Tivoli. Die darauf entstan-dene Heilbadanlage vervollständigte das Angebot des Kurorts, der bis dahin Luftkurort gewesen war und seine Traubenkur ( Kasten S. 278) anbot. Das Thermenzentrum, inzwischen schon wieder veraltet, wurde großzügig umgebaut, die Promenade im Bereich des Bads, bisher von Pappeln beschat-tet, soll in Zukunft von farbintensiven Ahornbäumen (die natürlich erst wachsen müssen) flankiert werden. Das Meraner Kurwasser der radioaktiven Quellen dient vielfältigen thera-peutischen Zwecken, so hilft es bei arthritischen Erkrankungen, verschiede-nen rheumatischen Beschwerden, bei Frauenkrankheiten, Erkrankungen der Atemwege und Kreislaufstörungen. Es ist antiphlogistisch (entzündungs-hemmend) und gefäßerweiternd und wird entsprechend dem Krankheitsbild auf unterschiedlichste Weise angewendet: Bäder, Fangopackungen, Hydro-massage, Inhalation, Baden im Thermalwasser und weitere Anwendungen.

Basis-Infos

Information Kurverwaltung Meran, Mo–Fr 9–18, Sa 9–16, So 10–12 Uhr (die Öff-nungszeiten variieren saisonal, sind aktuell

auf der Webseite zu finden). Auskünfte nur zu Meran. Auf der Webseite auch Infos zum Meraner Land sowie hilfreiche Downloads

Basis-In

Basis-Infos 277

Meran und U

mgebung

Karte S. 275

(Stadtführer, kulturhistorische Routen, Stadt-plan etc.), Freiheitsstraße 45, I-39012 Meran/Merano, ¢ 0473/272000, www.meran.eu. Vorteilskarten GuestCard Meraner Land: Gästekarte mit vielen Vergünstigun-gen, Ermäßigungen für Museen, Seilbah-nen und Veranstaltungen. MeranCard: Gästekarte, kostenlose Benutzung der öf-fentlichen Verkehrsmittel, verschiedene Seil-bahnen, Eintritt in Museen, die MeranCard ist nur von Okt. bis Juni in ausgewählten Partnerbetrieben kostenlos erhältlich. Seil-bahnkarte Meraner Land: 14 Seilbahnen können im Zeitraum von April bis Nov. kos-tenlos benutzt werden, Gültigkeit 6 Tage, 54 €, erm. 25 €. BusCard Meraner Land: Gültigkeit 1 Woche, nur für Busse, 15 €. Verbindungen Pkw: Meran ist mit Bozen durch eine Schnellstraße verbunden, die zwischen Meran und Bozen meist kurz MeBo genannt wird. Die MeBo ist eine der unfallträchtigsten Straßen Italiens! Die Stra-ße in den Vinschgau umfährt die meisten Orte, zum Teil sogar mittels Tunnel. Den-noch ist eine Fahrt durch den Vinschgau zum Reschenpass mit Staus gespickt. Sehr zentral die Tiefgarage unter den Ther-men – wer diese besucht, zahlt niedrigere Parkgebühren. Neue, etwas enge Tiefgara-ge Plaza Parking, 690 Stellplätze Ecke Goe-thestraße und Otto-Huber-Straße (außer-halb des Vinschgauer Tores). Bus: Zum Bustransfer aus Deutschland und der Schweiz S. 42. Zubringerdienst von den Flughäfen Bergamo und Verona mit Umsteigen in Bozen: Buchung auf www.suedtirolbus.it. Busse im Nahverkehr: Meran ist Zentrum für die SAD-Busse in den Vinschgau, das Pas-seiertal, das umgebende Burggrafenamt und den Deutschnonsberg. Der Busbahnhof befindet sich auf dem Bahnhofsvorplatz. Stadtbusse (SASA): Fahrkarten (wie jene der SAD) vorher kaufen, z. B. im Busbüro am Theaterplatz oder in Tabakgeschäften aber auch Ticketautomat im Bus. Bahn: Meran ist mit Bozen in kurzen Abstän-den mit der Bahn verbunden. Die Vinsch-gerbahn fährt bis Mals im (mindestens) Einstundentakt, die Trenitalia fährt über Bo-zen ebenfalls nahezu stündlich zum Brenner. Taxi: Funktaxizentrale ¢ 0473/212013, Taxi-stände am Sandplatz ¢ 0473/237133, am Theaterplatz ¢ 0473/237097 und am Bahnhof Meran ¢ 0473/447700.

Bergbahn: Nostalgischer Einer-Sessellift Meran – Dorf Tirol, April bis Okt. tgl. 9–18, Juli/Aug. bis 19 Uhr, Berg 4 €, Berg/Tal 5,50 €, www.panoramalift.it. Ärztliche Versorgung Allgemeines Krankenhaus Franz Tappeiner, Rossinistr. 5, dort auch ärztlicher Notdienst (Sa/So 8–10 Uhr), ¢ 0473/263333. Feste & Veranstaltungen Im Herbst (3. Wochenende im Okt.) traditionelles Trau-benfest und alle 5 Jahre das Landesmusik-fest (zuletzt 2015). Die meisten Zuschauer zieht der große Festzug am Sonntagnach-mittag an, wenn um die 70 Gruppen, meist Trachtengruppen, geschmückte Festwagen und Musikkapellen 15.000 Besuchern ge-genüberstehen. Seit 1965 ist auch der Rosenheimer Spielmannszug dabei. Christkindlmarkt auf der Kurpromenade, auf der Besucherseite fest in italienischer Hand (Sonderzüge, Staus an Wochenenden). Das aktuelle Veranstaltungsprogramm ent-nimmt man dem monatlich erscheinenden, kostenlosen Veranstaltungskalender der Gemeinde Meran (bei Tourismusbüros, an den Veranstaltungsorten und im Hotel). Internet WiFree u. a. Passer Promenade, Thermenplatz, Sparkassenstraße, Freiheits-straße. Kino & Theater Apollo-Kino, Matteot-tistr. 22, Untermais, ¢ 0473/237526. Stadttheater Puccini, Theaterplatz 2, ¢ 0473/233422, www.kurhaus.it. Theater in der Altstadt, Freiheitsstr. 27, ¢ 0473/211623, www.theater-in-der-altstadt.it. Konzerte Das Kurorchester mit seiner al-ten Tradition (es wurde bereits 1855 gegrün-det) hat eine Frühjahrs- und Herbstsaison mit (vorwiegend) klassischer Musik. Die Aufführungen finden im Kursaal statt. Südtirol Classic Festival (früher Meraner Musikwochen) im Sept., vor allem im Kur-haus, aber auch im Stadttheater, Klassik und Cross-over, Jazz und Folk mit bedeu-tenden Orchestern, Dirigenten und Solis-ten, www.meranofestival.com. Kurhaus, Freiheitsstr. 29, häufig Konzerte und andere Veranstaltungen, für Kammer-musik wird gelegentlich der Dom zur Kon-zerthalle verfremdet. Pferderennen Am Ostermontag traditio-nelles Haflinger-Galopprennen in Meran-Mais, vorher Umzug durch die Innenstadt.

278 Meran

Ende Sept. Großer Preis von Meran am Pferderennplatz in Untermais. Information unter ¢ 0473/446222, www.meranomaia.it.

Post Hauptpost: Romstr. 2; weitere Post-ämter: Goethestr. 1, Brunnenplatz 3 (Ober-mais).

Gesundheit/Kuren & Wellness Kurverwaltung „Information“. Kureinrichtungen Therme Meran: Der Plan des 2005 vollendeten neuen Meraner Kurbades stammt von Südtirols vielbe-schäftigtem Stararchitekten Matteo Thun. Das Kurbad weist neben einem großen „Gesundheits-, Bäder- und Wellnesszent-rum“, der eigentlichen Therme, und dem zugehörigen Park mit Freischwimmbädern ein Hotel der Oberklasse mit Kongressein-richtungen auf, das Hotel Therme Meran. Die Anlage umfasst 25 Pools mit 2000 m2 Wasserfläche, eine 1250 m2 große Sauna-landschaft, ein Spa & Vital Center mit 1400 m2 und 560 Parkplätze. Die 12 Pools in der Außenanlage haben eine Temperatur von 18–37 °C und sind in einen großzügigen Kurpark gebettet, die 13 Innenpools sind 34–37 °C warm. Sauna finnisch, Bio-Heusau-na, Schneeraum, Caldarium, Dampfbad … Auskünfte Therme Meran, Thermenplatz, ¢ 0473/259000, www.thermemeran.it.

Kuren & Preise Zwar bieten auch Hotels Kuren an (vor allem das exklusive Palace, das sich zum reinen Kurhotel hin entwi-ckelt), die Therme Meran hat aber den Lö-wenanteil der Kuren gebucht. Die Auswahl ist kaum zu überblicken: Molkebäder, Ent-spannungsmassage, Baden in Ultner Schafwolle als Wärmetherapie, Traubenkur ganz klassisch, Apfelaromabad, Apfel-Ho-nig-Lehmpackung für entspannte Haut, ins-gesamt 18 Arten Massage, Solebäder mit Heuextrakten, Hydrotherapie, Fango … Therme Meran: Eintritt für 2 Std. 13–15 €, mit Sauna 18–20 €, Tageskarte 19–21 €, mit Sauna 25–27 €, die höheren Preise gelten am Wochenende. Diverse Pakete wie z. B. das Kennenlernpaket „Wohlfühltag“ mit Bergheubad, Massage und Thermenbe-such für 109 €. Die Pools sind 9–22 Uhr ge-öffnet, im Park bis 20 Uhr, in den anderen Bereichen sehr unterschiedlich.

Berühmt und lecker: die Meraner Traubenkur Man isst pro Tag ca. 300 g bis 1 kg frische Kurtrauben (Großvernatsch, rote großbeerige Trauben mit dünner Fruchtschale), sehr langsam und jede Bee-re einzeln, die Schale wird gekaut (und dann ausgespuckt), denn gerade in ihr sind viele wichtige Vitamine und Salze enthalten. Kurtrauben wirken po-sitiv bei Erkrankungen des Verdauungstrakts, bei Herz- und Kreislaufer-krankungen, Erkrankungen der Leber, Galle, Niere, Harnwege und bei Stoff-wechselerkrankungen. Man nennt das auch ihre „therapeutische Indika-tion“, ohne den exakten Einfluss auf die Entwicklung einer Erkrankung ge-nau bestimmen zu können. Die Trauben sind keineswegs das Einzige, was man isst, doch sollte man während der Kur Essen und Trinken nicht über-treiben. Der gepresste Traubensaft aus Kurtrauben, wie er im Herbst z. B. auf der Promenade angeboten wird, hat leider nicht die therapeutische Wir-kung der frischen Traube!

Einkaufen Meran ist ein Boutiquen-Dorado. Die Lauben und die von ihr abgehenden Passa-gen und Durchgänge beherbergen eine solche Vielzahl von kleinen Traditionsge-schäften, internationalen Ketten und feinen Läden, wie sie selbst für eine zehn Mal größere Stadt ungewöhnlich wäre. Dabei mischen sich immer wieder Bars

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Meran und U

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und Restaurants, Weinkeller und der eine oder andere Metzger darunter, was das Einkaufen in der Meraner Altstadt besonders sympathisch und angenehm macht. Märkte Die Marktstände auf dem Korn-platz sind, auch wenn sie Obst und Gemü-se anbieten, für Touristen gedacht und ha-ben entsprechende gehobene Preise.

Markttag ist Samstag 8–12 Uhr mit Bau-ernmarkt vor der Landesfürstlichen Burg in der Galileistraße, v. a. Obst und Gemüse und andere landwirtschaftliche Produkte, Biogemüse und Biokräuter, Honig, Würste; ähnliches Angebot am Mi in der Meinhard-straße; Biomarkt auf dem Sandplatz Au-gust bis Oktober Do 9–13 Uhr, Bioland Süd-tirol setzt den Standard. Di und Fr ist Markt am Bahnhof, dann auch großes Angebot an Textilien und Lederwaren. Flohmarkt auf der Winterpromenade (Wandel-halle) jeden letzten Sa des Monats 8–16 Uhr. Supermärkte Großer SPAR-Markt Otto-Huber-Straße/Ecke Goethestraße; Super-markt auch in den Lauben, Nr. 211. Spezialitäten/Feinkost Brotspezialitä-ten im winzigen Laden Ultner Brot an der Freiheitsstraße 8. Speck und andere hervorragende Fleisch- und Wurstprodukte aus eigenem Betrieb bei Max Siebenförcher, Laurinstraße 59 (Straße nach Gratsch), www.max-siebenfoercher.it, oder bei G. Siebenförcher, Lau-ben 164, www.siebenfoercher.it; Ultner Speck, Bauernmarkt 59. Hausgemachte Confiseriewaren bei Pfit-scher, Freiheitsstraße 80.

Pur Südtirol, so nennt sich eine Initiati-ve und Vermarktungsgemeinschaft, die Südtiroler Qualitätsprodukte – und natürlich

nicht nur Bioware – fördert. „Pur Südtirol“ nennt sich auch der große Laden links vom (im) Kurhaus, wo man an den Ständen Süd-tiroler Gastrokultur zum Kauf angeboten be-kommt, einiges auch zur Verkostung. Eine Besonderheit ist der fruchtige Apfelcidre S’Pom, der ausschließlich von Pur vertrie-ben wird. Freiheitsstr. 35, www.pursuedtirol.com. Wein Kellerei Algund, Lauben 218, mit gro-ßem, zentrumsnahem Parkplatz (Zufahrt von der Galilei-Straße); Sauvignon, Vernatsch, Merlot, Lagrein hoher Qualität, auch Destilla-te, ¢ 0473/237147, www.kellereialgund.it. Weingut Schloss Rametz, Labersstr. 4, Weingut im Schloss, große alte Keller, Weinmuseum, Önothek, Restaurant. 1860 wurde hier die erste Blauburgunderrebe Südtirols angepflanzt. Führungen durch das Weinmuseum und die Keller mit Weinpro-be Mo–Fr jeweils 16.30 Uhr, Kosten 15 €. Das zugehörige Restaurant ist So geschl. ¢ 0473/211011, www.rametz.com. Kellerei Meran Burggräfler, Kellereistr. 9, Marling, durch die Fusion der beiden Ge-nossenschaften entstand die größte Kel-lerei im Westen Südtirols mit nun 260 ha Reben. Großes Angebot vom Weißburgun-der bis zum Lagrein, ausgezeichneter Ge-würztraminer, Süßweine. Verkauf und Kel-lerführung mit Weinverkostung möglich, März bis Nov. Mo–Fr 15 Uhr. ¢ 0473/447137, www.kellereimeran.it. Bücher/CDs Bei Athesiabuch, Lauben 186, Alte Mühle, Sparkassenstr. 11a, und Pötzelberger, am Pfarrplatz.

Mode aus Meran Alexandra Stelzers Label „De Call“ ist eine weitere Südtiroler Erfolgsge-schichte. Die Modedesignerin entwirft so schlichte wie elegante Modelle in oft kostbaren Stoffen, ihr Angebot reicht vom Freizeitdress und Pulli bis zum Abendkleid und Brautkleid. Gelernt hat Alexandra Stelzer auf der Acca-demia Italiana Moda in Florenz, ein Jahr später (1993) wagte sie den Sprung in die ungewisse Selbstständigkeit und gründete Firma und Label in Meran. Auftritte auf der Düsseldorfer Modemesse CPD und Aufträge wie die Ein-kleidung der Kandidatinnen für die Vorentscheidung zur Miss Italia folgten. Auftritt bei der New Yorker Fashion Week 2011. Der Showroom „Atelier de Call“ bef indet sich in der Luis Zuegg-Str. 72a (¢ 0473/201444, www.decall.it).

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