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medianet.at WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR MARKETING & SALES „Dann brechen vor der Wahl plötzlich die Gräben auf …“ ORF-General Alexander Wrabetz im Interview über überraschende Gegenkandidaten, seine bisherige Amtszeit – und Wetterkameras. © leadersnet.at/Christian Mikes P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien 16. Jahrgang No. 2044 Euro 4,– Freitag, 15. Juli 2016 2 Barbara Grohs Telekom Austria Group Zu einem Personalwechsel kam es bei der Telekom Austria Group: Die Kommunikations- chefin Ingrid Spörk, die bisher die Corporate Communications & Sustainability-Agenden der Telekom Austria Group geleitet und bei A1 als Senior Director External Commu- nication & Sustainability Teil des Leadership-Teams war, verlässt das Unternehmen. Als interimistische Nachfolgerin konnte Barbara Grohs gewon- nen werden, die auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich Public Relations & Public Affairs zurückblickt. Zuletzt war sie für die Pharmig, den Verband der Pharmazeutischen Industrie Österreichs, als Director Communications & PR tätig. © Telekom Austria Group Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at) meinungsraum.at bereitet Umfragen so auf, dass sowohl die Entschei- dungsträger bei unseren Kunden als auch Journalisten die Ergebnisse sofort verwerten können. +43 1 512 89 000 offi[email protected] einfach näher dran. Jürgen Gangoly, Geschäftsführer, PR-Agentur The Skills Group Duftwelten Marionnaud- Manager Alain Parent im Gespräch 17 Kassaschluss Special: Alle Infos zur Registrier- kassenpflicht 25 So sehen Sieger aus 47% Zuwachs bei der Raiffeisen Factor Bank 33 Investoren-Panik Ärzte und Apotheker fürchten Finanzinvestoren … 41 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die medianet-Redaktion macht Sommerpause. Die nächste Ausgabe erscheint am Freitag, 26. August 2016.

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„Dann brechen vor der Wahl plötzlich die Gräben auf …“ORF-General Alexander Wrabetz im Interview über überraschende Gegenkandidaten, seine bisherige Amtszeit – und Wetterkameras.

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16. Jahrgang No. 2044

Euro 4,–

Freitag, 15. Juli 2016

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Barbara GrohsTelekom Austria Group

Zu einem Personalwechsel kam es bei der Telekom Austria Group: Die Kommunikations-chefin Ingrid Spörk, die bisher

die Corporate Communications & Sustainability-Agenden

der Telekom Austria Group geleitet und bei A1 als Senior

Director External Commu-nication & Sustainability Teil des Leadership-Teams war,

verlässt das Unternehmen. Als interimistische Nachfolgerin

konnte Barbara Grohs gewon-nen werden, die auf mehr als

20 Jahre Erfahrung im Bereich Public Relations & Public Affairs zurückblickt. Zuletzt war sie für die Pharmig, den Verband der Pharmazeutischen Industrie

Österreichs, als Director Communications & PR tätig.

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Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

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+43 1 512 89 000 [email protected]

einfach näher dran.

Jürgen Gangoly, Geschäftsführer,PR-Agentur The Skills Group

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Duftwelten Marionnaud-Manager Alain Parent im Gespräch 17

Kassaschluss Special: Alle Infos zur Registrier-kassenpflicht 25

So sehen Sieger aus 47% Zuwachs bei der Raiffeisen Factor Bank 33

Investoren-Panik Ärzte und Apotheker fürchten Finanzinvestoren … 41

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die medianet-Redaktion macht Sommerpause. Die nächste Ausgabe erscheint am Freitag, 26. August 2016.

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Am 9. August 2016 möchte Alexan-der Wrabetz das Kunststück schaf-fen und für eine dritte Geschäfts-periode in Folge

als ORF-Generaldirektor wiederge-wählt werden. medianet bat knapp vier Wochen davor zum Interview

medianet: Nach zwei Perioden als ORF-Generaldirektor: Wo lagen die größten Herausforderungen bzw. Umwälzungen, die bisher zu bewältigen waren?Alexander Wrabetz: Einerseits hat uns natürlich, wie alle Medien-unternehmen, die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 getroffen, von der sich die Wirt-schaft bis jetzt nicht richtig erholt hat. Der ORF hat diese Krise aber gut bewältigt und ging gestärkt da-raus hervor. Wir haben damals, ge-meinsam mit der Kaufmännischen Direktorin Sissy Mayerhoffer, ein umfangreiches Kostensenkungs-programm entwickelt und umge-setzt und jetzt wesentlich schlan-kere Kosten- und Personalstruktu-ren als vor 2008.

Die zweite große Umwälzung war der anhaltende Prozess der Marktsegmentierung und Digita-lisierung. Auch das hat der ORF – auch im internationalen Vergleich – beispielhaft bewältigt. Wir liegen heute im Marktanteil so gut wie seit fünf Jahren nicht, trotz einer massiv gestiegenen Anzahl von Angeboten im klassischen linearen Bereich, im On-demand-Bereich und generell im Bereich digitaler und Sozialer Medien. Der ORF hat in meiner Amtszeit seine TV-Flotte mit der Gründung von ORF III und

dem Ausbau von ORF Sport plus deutlich gestärkt und sich auch im Digitalbereich gut aufgestellt, mit neuen Angeboten von der TVthek über diverse Apps bis zu aktuell neuen Streaming-Plattformen wie Flimmit oder Fidelio.

medianet: Waren hier die Rah-menbedingungen, die Ihnen der Gesetzgeber hierfür stellt, aus-reichend, oder hätten Sie sich manchmal etwas mehr Spielraum gewünscht?Wrabetz: Wir brauchen bei der Entwicklung neuer Angebote im di-gitalen Bereich wie z.B. Apps mehr Spielraum, vor allem kürzere Ge-nehmigungsprozesse. Eine Verfah-rensdauer von sechs Monaten ist in der heutigen Medienwelt zu lan-

ge. Die Gebührenzahler haben das Recht, den von ihnen finanzierten ORF-Content plattformunabhän-gig und so convenient wie möglich angeboten zu bekommen.

medianet: Und wie sieht es mit künftig auftretenden, extern ge-steuerten Herausforderungen aus, denen sich der ORF in der nächs-ten Geschäftsführungsperiode stellen wird müssen, und wie se-hen dazu Ihre Vorstellungen aus?Wrabetz: Die Herausforderungen sind klar: ein sich weiter beschleu-nigender technologischer Wandel, die weitgehend unregulierten glo-balen Player wie Google oder Face-book und – das ist mir besonders wichtig: Wie gehen wir als ORF mit dem gesellschaftlichen Wan-

del, mit der Verunsicherung und Polarisierung der Gesellschaft in Österreich und in ganz Europa um, was ist unsere gesellschaftspoli-tische Rolle und Verantwortung in den nächsten Jahren, also eine Art neuer Gesellschaftsvertrag des ORF mit seinen Eigentümern, der österreichischen Bevölkerung.

Die Antwort auf all diese Fragen: Nähe zum Publikum, Glaubwür-digkeit, österreichische Inhalte und Perspektiven, Innovation als Teil der Unternehmenskultur in allen Bereichen verankern, und was Tech-nologie und Plattformen betrifft: dort sein, wo die Menschen sind.

medianet: Apropos österreichische Inhalte. Innerhalb der ORF-Flotte kommen vor allem auf ORF eins

langfristig wohl aufgrund dessen Programmierung und des sich än-dernden TV-Geschmacks schwieri-ge Zeiten zu. Wie können Sie hier gegensteuern?Wrabetz: Dieser Prozess ist ja längst im Gange. US-Serien und -Spielfilme verlieren an Attraktivi-tät, vor allem was die Repertoire-Fähigkeit, also die Wiederholbar-keit, betrifft. Das ist bei Eigenpro-duktionen wie z.B. ‚Vorstadtweiber‘ oder ‚Schnell ermittelt‘ ganz an-ders.

Die Zukunft von ORF eins lautet ganz klar: Events von Sport bis Un-terhaltung – ich halte die nachhal-

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eine Kandidatur ist ja kein schmähORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz über seine Leistungs-bilanz, Gegenkandidaten und Wetterkameras im Frühfernsehen.

Bemerkenswert ist schon, dass offenbar jahre-lang alles passt und dann plötz-lich kurz vor der ORF-Wahl von einer Seite aus tiefe Gräben aufbrechen.

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tige Sicherung von Premium-Sport-Rechten für den ORF für strate-gisch sehr wichtig – noch mehr Information und Infotainment, mehr Doku und Talk und mehr fik-tionale Eigenproduktionen. Ganz wird man aber auch in Zukunft auf globale Fiction nicht verzich-ten können, aus finanziellen Grün-den, aber auch, weil internationale Hochglanz-Produktionen natürlich nach wie vor nachgefragt werden.

medianet: Eine Frage zu ORF 2 und einer wesentlichen Neue-rung hier, dem Frühfernsehen mit ‚Guten Morgen Österreich‘. In ei-nem Interview in der TT meinten Sie, dies sei kein ‚Morgen-CNN‘.

Die Folge ist aber, dass man etwa nach der Brexit-Nacht in der ORF-Berichterstattung den Eindruck gewinnen konnte, diese sei nicht von Bedeutung gewesen.

Gleichzeitig hat man das Feld den Privaten überlassen. Wäre eine umfangreichere aktuelle Be-richterstattung wenigstens in ei-nem solchen Fall nicht angebracht gewesen?Wrabetz: Dazu ist zunächst fest-zuhalten, dass kein anderer Sender in Österreich so viele Sondersen-dungen zum ‚Brexit‘ gemacht hat wie wir. Auch in den frühmorgend-lichen ‚ZiBs‘, die ich ja im März dieses Jahres zugleich mit ‚GMÖ‘ eingeführt habe, wurde natürlich über den Brexit berichtet. Dass wir nicht umfangreich berichtet haben, stelle ich in Abrede. Und dass eine neue Morgenschiene mit sechs zu-sätzlichen ‚ZiB‘-Sendungen jetzt im ORF-Wahlkampf als Argument für zu wenig ORF-Information genutzt wird, ist natürlich absurd.

Allerdings arbeiten und feilen wir permanent am Konzept von ‚GMÖ‘ – das Format entwickelt sich gut und ich kann mir sehr wohl vorstellen, in einem nächsten Schritt und bei bestimmten ‚Brea-king News‘-Fällen mehr aktuelle News in die Morgen-Schiene zu in-tegrieren.

medianet: Bei ‚Guten Morgen Ös-terreich‘ wird stark auf regionale Inhalte gesetzt – welche Bedeutung wird künftig in einer durch die Di-gitalisierung völlig globalisierten TV-Welt regionaler Content haben?Wrabetz: Regionalisierung und Nähe sind sicher essenzielle Zu-kunftsthemen für Medien. Die globalisierte TV-Welt ist da kein Widerspruch, im Gegenteil. Gera-de das weckt bei vielen eine neue Sehnsucht nach dem, was vor der Haustür passiert. Was wir sicher nicht sind und auch nicht werden: ein Nabelschau betreibender Pro-vinzsender. Wir sind alles: Heimat-sender, Fenster zur Welt und starke Stimme Österreichs im Konzert der großen Medien.

medianet: Und in dieses Konzept passen auch Live-Wetterkamera-Bilder hinein?Wrabetz: Ja, ich halte einige Mi-nuten Wetterpanorama für einen zulässigen Inhalt einer Früh-TV-Strecke.

medianet: Lassen Sie uns über die Strukturen des ORF sprechen: Sie selbst haben sich etwa gegen einen Zentral-Chefredakteur ausgespro-chen. Zur politischen Unabhängig-keit des ORF bzw. deren Gremien eine Frage: Auch wenn die Direk-toren auf Vorschlag des ORF-Gene-raldirektors gewählt werden – für wie frei halten Sie die Stiftungs-räte in ihrer Entscheidung tat-sächlich? In Wirklichkeit ist doch eine überwiegende Mehrzahl von diesen in irgendeiner Weise ir-gendeiner Partei verpflichtet.Wrabetz: Die Stiftungsräte sind per Gesetz dem Wohl des ORF ver-

pflichtet und sonst niemandem; in ihrer Funktion haften sie nach dem Aktienrecht mit ihrem Privatver-mögen. Somit ist es wohl auch im höchstpersönlichen Interesse jedes Stiftungsrats, dem ORF verpflichtet zu sein und nicht einer Partei.

Auch die Erfahrung der letzten zehn Jahre zeigt, dass das Abstim-mungsverhalten im Stiftungsrat zuallermeist nicht entlang soge-nannter Freundeskreis-Grenzen verläuft, auch bei meinen bisheri-gen zwei Wahlen und denen meiner Direktoren nicht …

medianet: … trotzdem. Wäre es vom Gesetzgeber nicht ehrlicher gewesen, gleich Parteiangestellte, so wie früher im ORF-Kuratorium, vorzusehen, als vordergründig ei-ne Entpolitisierung durchzufüh-ren, diese aber durch die Hintertür via Entsenderegeln wieder de fac-to einzuführen?Wrabetz: Ich kommentiere als Geschäftsführer den Gesetzgeber nicht, was die Zusammensetzung des Aufsichtsgremiums betrifft, aus meiner Sicht und Erfahrung macht es aber schon einen Unter-schied, ob Parteisekretäre oder Ma-nager, Anwälte und Unternehmer im Gremium vertreten sind.

medianet: Und in der Ebene dar-unter? Hier haben wiederum die Landeshauptleute ein Anhörungs-recht. Haben Sie schon einmal ei-nen Landesdirektor gegen den ex-

pliziten Willen eines Landeshaupt-manns ‚durchgedrückt‘?Wrabetz: Ja, habe ich.

medianet: Mit dem kaufmänni-schen Direktor Grasl haben Sie nun einen Gegenkandidaten. Er meinte kürzlich in einem media-net-Interview, er sei über Entschei-dungen mit finanzieller Tragwei-te erst im Nachhinein informiert worden bzw. habe von diesen nur via Zeitung erfahren. Wissen Sie, was genau er meinen könnte?Wrabetz: Nein, ich möchte das auch nicht kommentieren. Nur so-viel: Bemerkenswert ist schon, dass offenbar jahrelang alles passt und man erfolgreich im Team arbeitet und dann plötzlich kurz vor der ORF-Wahl von einer Seite aus tie-fe Gräben aufbrechen, aufgrund derer man den unbändigen Drang verspürt, sich selbst bewerben zu müssen.

medianet: Für Ihre Ankündigung, bei einem Wahlerfolg nicht mehr mit Richard Grasl zusammenar-beiten zu können, mussten Sie auch Kritik einstecken. Verstehen Sie diese?Wrabetz: Ich habe keine Kritik dazu gehört, zumal es sich ja von selbst versteht. Wenn ein Kandi-dat sagt, er tritt aufgrund unüber-brückbarer inhaltlicher Differen-zen mit dem Generaldirektor selbst an, wie sollte dann eine weitere Zusammenarbeit in der jetzigen Konstellation funktionieren? Das wäre ja nur dann möglich, wenn die Begründung der Kandidatur ein Schmäh war und davon gehe ich nicht aus.

medianet: Als einen der Gründe für mögliche Gräben nennt Grasl Ihr Beharren auf der Alleinge-schäftsführung. Betrachtet man andere Unternehmen in der Größe des ORF, so ist ein Vorstandsprin-zip eher die übliche Form. Abgese-hen davon, dass das aktuelle ORF-Gesetz eine andere Form nicht zu-lässt: Warum braucht der ORF eine Alleingeschäftsführung?Wrabetz: Das 2010 mit Zweidrittel-mehrheit beschlossene ORF-Gesetz sieht eine Alleingeschäftsführung vor. Worum es geht, ist eine Weiter-entwicklung der Governance für die Geschäftsführung im Rahmen des Gesetzes. Eine solche Geschäfts-ordnung wird die Transparenz und die interne Zusammenarbeit ver-bessern, den gesetzlichen Allein-geschäftsführer aber nicht seiner Letztverantwortung entheben.

Ich habe ja bereits vor einigen Monaten, also lange vor Richard

Grasl, thematisiert, dass man innerhalb des Direktoriums na-türlich transparentere Entschei-dungsprozesse, auch gegenüber dem Stiftungsrat, entwickeln kann. Schon bisher wurden ja fast alle Entscheidungen gemeinschaftlich getroffen, wenn es abweichende Meinungen gibt oder der General-direktor von seinem Letztentschei-dungsrecht Gebrauch macht, bin ich dafür, dass zukünftig auch ge-genüber dem Stiftungsrat transpa-rent zu machen.

Generell bin ich für mehr Auto-nomie und Verantwortung in den Direktionen und Bereichen und ich halte wenig davon, operative Ent-scheidungen in einem Führungs-gremium von 30 Personen zu dis-kutieren, wie das ja auch schon kolportiert wurde, und dann ge-schmäcklerisch darüber abzustim-men, wie eine Moderation besetzt wird oder irgendeine Studio-Deko aussieht.

medianet: Autonomie ist ein gutes Stichwort; Sie haben angekündigt, hier einiges ändern zu wollen. Wa-rum waren Dinge wie etwa die Stärkung des Redakteurs statuts bisher nicht umsetzbar?Wrabetz: Einerseits ist nie alles gleichzeitig umsetzbar, und zum zweiten ändern sich auch Rahmen-bedingungen und zuweilen auch persönliche Meinungen. Ich halte die Zeit für gekommen, die Redak-teursrechte im ORF weiter auszu-bauen. Das stärkt unsere Glaub-würdigkeit und redaktionelle Frei-heit in der Gegenwart und schützt den ORF auch in einer allfälligen Zukunft, wo es vielleicht wieder schwieriger wird, unabhängigen Journalismus zu betreiben.

medianet: Wie weit soll diese Frei-heit gehen? Manche Redakteure, wie etwa Armin Wolf und andere bekannte ORF-Gesichter vertre-ten in diversen Fragen etwa via Twitter und Facebbok eine sehr pointierte Meinung. Hier wird im-mer diskutiert, wie weit sich ORF-Mitarbeiter zu gewissen Dingen öffentlich äußern können bzw. sollen. Wie ist hier Ihr Standpunkt?Wrabetz: Ich habe hier einen sehr klaren Standpunkt. Ich begrüße es sehr, wenn journalistische Aushän-geschilder wie Armin Wolf, Ingrid Thurnher, Hans Bürger oder Susan-ne Schnabl, um nur einige zu nen-nen, in Sozialen Netzwerken aktiv sind und ORF-Programme thema-tisieren, aber auch mit anderen Usern zu diskutieren. Das stärkt unsere Glaubwürdigkeit und unse-re journalistische Kompetenz.

Zu 99 Prozent gibt es da auch keinerlei Anlass zur Diskussion, ob etwas zulässig ist oder nicht. Die wenigen Einzelfälle, über die man diskutieren kann, besprechen wir intern. Aber Maulkörbe oder einen Twitter-Elmayer der Personalabtei-lung wird es mit mir sicher nicht geben, da halte ich unsere Journa-listen für mündig genug.

medianet: Werde Sie mit einem Team antreten – und können Sie zusichern, dass dieses Mal mehr als nur eine Frau dabei sein wird? Das hatten Sie zumindest in den letzten Jahren immer wieder ange-kündigt … Wrabetz: Ein Teil meines Teams ist ja bekannt. Und mein Ziel ist es, den Frauenanteil auch im Top- Management weiter zu erhöhen.

medianet: Ein mögliches Team-mitglied, Thomas Prantner, hat be-reits angekündigt, für einen Direk-torenposten zu kandidieren. Man sagt ihm nach, neben Online vor allem die Radio-Agenden im Auge zu haben. Was sagen sie zu seiner Ankündigung?

Wrabetz: Thomas Prantner hat ei-nen sehr herzeigbaren Record in verschiedensten ORF-Funktionen und ist für viele Aufgaben geeignet. Ankündigungen zu Bewerbungen kommentiere ich nicht, zunächst wird der Generaldirektor bestellt und danach schreibt er die Direk-tionen aus und schlägt dann dem Stiftungsrat sein Team vor.

medianet: Zum Abschluss: Wie sieht denn Ihre ganz persönliche Bilanz als Generaldirektor des ORF bisher aus?Wrabetz: Ich möchte dem Stif-tungsrat bei der Bewertung meiner Bilanz nicht vorgreifen, aber ich denke, sie ist durchaus herzeigbar. Wir sind bei allen relevanten Pa-rametern – Finanzen, Programm-Performance, also Reichweiten und Marktanteile, und uns zuge-schriebener Programmqualität und Unabhängigkeit – inzwischen ein Rolemodel unter den Öffentlich-rechtlichen in Europa.

Erfolge wie der Sieg und die Aus-tragung des ESC oder internationa-le Auszeichnungen, von Oscar bis Emmy für ORF-Co-Produktionen, sind dann ein zusätzliches Plus.

medianet: Was macht Alexander Wrabetz am 1. Jänner 2017, sollte er die Wahl am 9. August nicht ge-winnen?Wrabetz: Damit beschäftige ich mich nicht.

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Wir sind bei al-len relevanten Parametern, ob Finanzen, Markt-anteile oder Unabhängigkeit, ein Rolemodel unter den Öffent-lich-rechtlichen in Europa.

Ich begrüße es sehr, wenn jour-nalistische Aus-hängeschilder nen wie Armin Wolf in Sozialen Netzwerken aktiv sind und ORF-Standpunk-te vertreten.

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medianet.at4 marketing Freitag, 15. Juli 2016

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Das Tourismusjahr 2016 hat gut begonnen, so Österreich Werbung-Geschäftsführerin Petra Stolba anlässlich einer Pressekon-feranz zur Sommersaison: Von Jän-ner bis Mai wurden mit 61,4 Mio. um 5,9% mehr Übernachtungen und mit 16,4 Mio. um 6,4% mehr Ankünfte im Vergleich zur Vorjah-resperiode verzeichnet. „Die Nach-frage nach Urlaub in Österreich ist ungebrochen hoch – auch wenn der internationale Wettbewerb immer stärker wird“, so Stolba.

Dank des Sonderbudgets von 4,6 Mio. €, das von Wirtschaftsminis-terium und Wirtschaftskammer zur Verfügung gestellt wird, kann das Marketing heuer intensiviert bzw. ausgeweitet werden; hierbei geht

es vor allem um medienwirksame Marketinghighlights in den Aus-landsmärkten China, Südkorea, Polen und Italien.

Volkskultur & BergerlebnisDer Schwerpunkt des Mittelein-satzes liegt in China, das aktuell als der größte Wachstumsmarkt im weltweiten Tourismus gilt. „Chi-na liegt bereits auf Platz 7 der be-deutendsten Herkunftsmärkte für den österreichischen Tourismus. Bei den Nächtigungen werden wir heuer erstmals die 1 Million-Gren-ze überschreiten“, so Stolba.

In der Kommunikation setzt die ÖW in China heuer neben den Themen Städte, Hochkultur und Luxury Shopping erstmals auch auf Natur, Volkskultur und Berg-erlebnis.

Ein Sommer in Österreich„Parallel dazu darf nicht auf die Sicherung der hart umkämpften Märkte in Europa vergessen wer-den“, betont Stolba. So werden im Rahmen des Impulsprogramms für den Tourismus auch Italien, Polen, Großbritannien und Deutschland verstärkt ins Visier genommen. Generell verzeichnet der Sommer-tourismus in Österreich seit vie-len Jahren (vom Krisenjahr 2009 abgesehen) durchwegs Zuwächse. Auch der vergangene Sommer 2015 erreichte mit zuletzt knapp 22 Mio. Ankünften und 69,5 Mio. Nächti-gungen wieder Spitzenwerte.

Nach Einschätzungen der ÖW-Marktexperten ist auch heuer die allgemeine Reiselust in den wich-tigsten Herkunftsmärkten bis auf wenige Ausnahmen auf hohem

Niveau – die Nachfrage nach Ur-laub in Österreich entsprechend gut. Betrachtet man die generelle Nächtigungsstatistik für das Tou-rismusland Österreich, so kommen knapp drei Viertel der heimischen Gäste aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden.

Stolbas Fazit zum Potenzial der Sommersaison in Österreich: „Der Sommer entwickelt sich teilweise sogar dynamischer als der Winter, wie zum Beispiel im CEE-Raum, wo wir vor allem in Polen und Tschechien noch Potenzial sehen“, so die ÖW-Geschäftsführerin.

U-Bahnen, auf Bahnhöfen oder in Zuggarnituren. Print- und Online-Werbung zeigten in den ersten fünf Monaten eine stagnierende Ten-denz, im Bereich Direct Marketing gab es mit minus 6,5 Prozent einen deutlichen Rückgang.

Die höchsten Werbezuwächse kamen laut Focus aus den Berei-

••• Von Gianna Schöneich/APA

WIEN. „Der Werbemotor stottert. Er läuft nicht rund, und es geht ein bisschen schleppend dahin“, so der Geschäftsführer des Markt-forschungsinstituts Focus, Klaus Fessel, über den eher bescheidenen Start des Werbejahrs 2016.

Laut dem Institut führte das Auf und Ab in den ersten fünf Monaten am österreichischen Werbemarkt beim Bruttowerbeaufkommen ge-genüber 2015 zu einem leichten Werbeminus von 0,6%.

Eingerechnet wurden von den Marktforschern erstmals auch Sponsoring-Aktivitäten; ohne diese hätte der heimische Werbemarkt sogar ein Minus von 0,8% verzeich-nen müssen.

Für das zweite Halbjahr zeigt man sich dennoch optimistisch. So gehen die Marktforscher für das Gesamtjahr von einem Werbeplus von etwa 2,5% aus.

Werbezuwachs im HandelDie Kommunikationsaktivitäten im Sponsoring seien laut Fessel stark von der sportlichen Berichterstat-tung abhängig und daher erhebli-chen Schwankungen unterworfen. Die mediale Wertschöpfung im Sponsoring war von Jänner bis Mai um 5,9 Prozent rückläufig, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass 2016 kein großes Skisport-ereignis stattfand.

Die klassische Werbung war in-des stabil und legte um 2,5 Pro-zent zu; die höchsten Zuwächse verzeichneten dabei Fernsehen (+7,2 Prozent), Hörfunk (+3,7 Pro-zent) und Außenwerbung (+3,5 Prozent). Innerhalb der Außenwer-bung konnte Digital-out-of-Home um über 20% wachsen. In diese Kategorie fallen etwa Screens in

chen Lebensmittelhandel, Pharma-zie und Reisen; Werbeeinsparungen gab es hingegen beim Versandhan-del, bei öffentlichen Institutionen und Telekommunikation.

Die Fußball EM bescherte einen Werbeimpuls. Die Kommunikati-onsmaßnahmen von Sponsoren und auch sportaffinen Unterneh-

men in Österreich schossen in die Höhe, berichtete Focus-Marktfor-scher Ronald Luisser.

Der Bruttowerbewert der fuß-ballaffinen Werbung beziehungs-weise offizieller UEFA-Euro-Bewer-bung lag in den Monaten März bis Juni bei 43,2 Mio. € und damit nur etwa zehn Prozent unter dem Wert der vergleichbaren heimischen Europameisterschaft 2008 mit 48,9 Mio. €.

Die Sponsoren setzten in erster Linie auf das Medium TV (62%), die fußballaffine Werbung verteilte sich auf Print und TV in fast glei-chem Ausmaß.

Politik: Erwartungen unerfüllt Die Sponsoren mit den stärksten Impulsen in der klassischen Wer-bung vor und während der EURO waren Hyundai und die UEFA di-rekt mit etwa 2,2 Mio. € Werbeaus-gaben. Das Ranking bei der fuß-ballaffinen Werbung führt bet-at-home (2,4 Mio. €) vor KIKA (2,3 Mio. €) und der Tageszeitung Österreich (2,1 Mio. €) an.

Geringer als erwartet war in den ersten fünf Monaten das Brut-towerbevolumen der Politik. Von Jänner bis Mai wurden von den Parteien 10,4 Mio. € ausgegeben; in diesen Zeitraum fielen die beiden Wahlgänge für die Bundespräsi-dentenwahl. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag das Werbevolu-men bei 14,8 Mio. €. Damals gab es Landtagswahlen in der Steier-mark und im Burgenland. Dass bei der Präsidentenwahl weniger für Werbung ausgegeben wurde, als bei den Landtagswahlen liege laut Focus daran, dass jene Parteien, die traditionell über hohe Werbebud-gets verfügen, nämlich SPÖ und ÖVP, in der ersten Runde ausge-schieden sind.

Dem ersten Halbjahr zum trotz In den ersten fünf Monaten des Werbejahres 2016 muss ein Minus verzeichnet werden. Für das Gesamtjahr glaubt man an ein Werbeplus von 2,5%.

ÖW: Da ist noch PotenzialÖsterreich Werbung lud zur Sommer-PK; Fazit: Der Sommer in der Alpenrepublik birgt (noch) großes Potenzial.

FocusKlaus Fessel ist Mitglied der Geschäfts leitung des Marktfor-schungsinstituts.

Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, lud zur Sommer-Pressekonferenz.

Werbebilanz Dem ersten Halb-jahr zum Trotz: Für das Gesamtjahr erwarten sich die Marktforscher des Focus Instituts ein Werbeplus von etwa 2,5%.

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Künstlersamstage und mehrAn den Wochenenden verwandelt sich der Rathausplatz zusätzlich in eine Live-Bühne. Die Künstler-samstage stehen ganz im Zeichen österreichischer Talente. Hei-mische Bands und Solo-Künstler performen „unplugged“ – immer von 15:30 bis 18:30 Uhr in der je-weils linken oder rechten Park-hälfte; bei leichtem Regen werden die Pavillons bespielt.

Wiens schönstes Freiluftbüro 2015 wurden der Eingangsbereich und die Event-Möblierung neu ge-staltet sowie der Regen- und Son-nenschutz erweitert – 2016 gibts mit der „Ricoh Open Air Lounge“ die nächsten News.

Business meets Leisure: Die mit Whiteboard, Drucker und anderem Büro-Equipment voll ausgestattete Loge für 12 bis 20 Personen ist da-bei direkt in die Szenerie des Film Festivals integriert – mit Blick auf das Rathaus.

Die etwas andere Offi ce-Location kann während der Festivalsaison täglich für Meetings, Pressekon-ferenzen, Präsentationen o.Ä. bis 17 Uhr gemietet werden. Infos, An-fragen und Reservierungen unter offi [email protected]

WIEN. Die Fußball EM hat aus-gekickt, und die Fan Arena am Wiener Rathausplatz übergibt den Event-Pokal an das 26. Wie-ner Film Festival. Der Kick-off in die Sommersaison 2016 konnte sich wahrlich sehen, hören und vor allem genießen lassen. „La Bohème“ aus der Metropolitan Opera New York eröffnete das Film Festival und gleichzeitig den Met-Zyklus, der eine Weltpremiere nach Österreich bringt. Acht Auf-führungen aus dem berühmten Opernhaus sind während des Wiener Film Festivals zu sehen und machen Wien zum kulturellen Vorreiter. Denn noch nie wurden Produktionen aus dem berühmten Opernhaus bei öffentlichen Festi-vals gezeigt.

Top: Programm und TechnikDie 26. Auflage, präsentiert von der Stadt Wien, bleibt auch in die-sem Sommer ihrer Programmatik treu: Kultur- und Kulinarik für Mil-lionen Wiener und Wienerinnen sowie nationale und internationale Gäste zum Nulltarif.

Bis zum 4. September können neben den Highlights aus der Met wieder zahlreiche Top-Produkti-onen aus Oper, Operette, Konzert, Ballett sowie zeitgenössischem Tanz, Pop und Jazz vor der traum-haften Rathaus-Kulisse genossen werden. Eine 300 m²-Leinwand, Full-HD und ein brillantes Sound-system sorgen für ein High-Class-Erlebnis.

Kultur trifft KulinarikAuch der Gastro-Bereich spielt wie gewohnt alle Stückln: 26 Gastro-nomen sorgen für lukullische Viel-

falt und Abwechslung. Auch mit einem guten Tropfen darf ange-stoßen werden. Die Siegerweine des 12. Wiener Weinpreises und weitere Wiener Top-Weine werden am Stand der „Wieno Weinbar“ kredenzt.

Gerade diese „Wiener Mi-schung“ aus Kultur und Kulinarik schmecke den Gästen aus nah und fern, so die Initiatoren. Wie in den Vorjahren werden auch in der ver-kürzten Saison hunderttausende Besucher erwartet.

PROMOTION

Das 26. Wiener Film Festival: Met-Premieren und Open Air-Offi ce Europas größtes Kultur- und Kulinarik-Festival: Vom 14. Juli bis 4. September am Wiener Rathausplatz.

TraumlocationKulisse, Kunst, Kultur und Kuli-narik: der Wiener Rathausplatz als einzigartige Genusszone.

StimmgewaltigSzene aus La Bohème: die „Met Opera – HD Live“-Produktion feiert in Wien ihre weltweite Public-Festival-Premiere.

Pop-Klassiker Iggy Pop: Der „Godfather of Punk“ ist ein weiterer Fix-punkt der Saison 2016.

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Eine Veranstaltung der

Film Festival am Wiener Rathausplatz

14. Juli bis 4. September 2016

Filmbeginn täglich bei Einbruch der DunkelheitKulinarik 11:00 bis 24:00 UhrDer Eintritt ist frei

Weitere Infos und das detaillierte Programm:http://fi lmfestivalrathausplatz.athttp://fi lmfestival-rathausplatz.atwww.wien-event.at

Von Met bis ZAZNeben den Festival-Premieren aus „Met Opera – HD Live“ stehen große Musiker und Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt und Yehudi Menuhin ebenso wie die Wie-ner Philharmoniker und die Wie-ner Symphoniker am Programm. Und auch Begegnungen mit gro-ßen Namen wie Anna Netrebko, Juan Diego Florez, Placido Domingo sowie Iggy Pop, Herbert Grönemeyer, Gregory Porter, ZAZ und Placebo werden geboten.

2016 ist eine Sensation gelungen:

Das Wiener Film Festival zeigt heuer

weltweit als erstes öffentliches Festi-

val Aufzeichnungen aus der MET.

Barbara Forsthuberstadt wien marketing

„Met Opera – HD Live“

Premiere: Aufzeichnungen aus der New Yorker Metropolitan Opera

Weitere Termine im Sommer 2016: • 22.7. L’Elesir d’Amore • 27.7. Rigoletto• 5.8. The Merry Widow• 11.8. Le Comte Ory• 18.8. Cavalleria Rusticana / I Pagliacci• 14.8. Aida• 28.8. Madama Butterfl y

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Künstlersamstage und mehrAn den Wochenenden verwandelt sich der Rathausplatz zusätzlich in eine Live-Bühne. Die Künstler-samstage stehen ganz im Zeichen österreichischer Talente. Hei-mische Bands und Solo-Künstler performen „unplugged“ – immer von 15:30 bis 18:30 Uhr in der je-weils linken oder rechten Park-hälfte; bei leichtem Regen werden die Pavillons bespielt.

Wiens schönstes Freiluftbüro 2015 wurden der Eingangsbereich und die Event-Möblierung neu ge-staltet sowie der Regen- und Son-nenschutz erweitert – 2016 gibts mit der „Ricoh Open Air Lounge“ die nächsten News.

Business meets Leisure: Die mit Whiteboard, Drucker und anderem Büro-Equipment voll ausgestattete Loge für 12 bis 20 Personen ist da-bei direkt in die Szenerie des Film Festivals integriert – mit Blick auf das Rathaus.

Die etwas andere Offi ce-Location kann während der Festivalsaison täglich für Meetings, Pressekon-ferenzen, Präsentationen o.Ä. bis 17 Uhr gemietet werden. Infos, An-fragen und Reservierungen unter offi [email protected]

WIEN. Die Fußball EM hat aus-gekickt, und die Fan Arena am Wiener Rathausplatz übergibt den Event-Pokal an das 26. Wie-ner Film Festival. Der Kick-off in die Sommersaison 2016 konnte sich wahrlich sehen, hören und vor allem genießen lassen. „La Bohème“ aus der Metropolitan Opera New York eröffnete das Film Festival und gleichzeitig den Met-Zyklus, der eine Weltpremiere nach Österreich bringt. Acht Auf-führungen aus dem berühmten Opernhaus sind während des Wiener Film Festivals zu sehen und machen Wien zum kulturellen Vorreiter. Denn noch nie wurden Produktionen aus dem berühmten Opernhaus bei öffentlichen Festi-vals gezeigt.

Top: Programm und TechnikDie 26. Auflage, präsentiert von der Stadt Wien, bleibt auch in die-sem Sommer ihrer Programmatik treu: Kultur- und Kulinarik für Mil-lionen Wiener und Wienerinnen sowie nationale und internationale Gäste zum Nulltarif.

Bis zum 4. September können neben den Highlights aus der Met wieder zahlreiche Top-Produkti-onen aus Oper, Operette, Konzert, Ballett sowie zeitgenössischem Tanz, Pop und Jazz vor der traum-haften Rathaus-Kulisse genossen werden. Eine 300 m²-Leinwand, Full-HD und ein brillantes Sound-system sorgen für ein High-Class-Erlebnis.

Kultur trifft KulinarikAuch der Gastro-Bereich spielt wie gewohnt alle Stückln: 26 Gastro-nomen sorgen für lukullische Viel-

falt und Abwechslung. Auch mit einem guten Tropfen darf ange-stoßen werden. Die Siegerweine des 12. Wiener Weinpreises und weitere Wiener Top-Weine werden am Stand der „Wieno Weinbar“ kredenzt.

Gerade diese „Wiener Mi-schung“ aus Kultur und Kulinarik schmecke den Gästen aus nah und fern, so die Initiatoren. Wie in den Vorjahren werden auch in der ver-kürzten Saison hunderttausende Besucher erwartet.

PROMOTION

Das 26. Wiener Film Festival: Met-Premieren und Open Air-Offi ce Europas größtes Kultur- und Kulinarik-Festival: Vom 14. Juli bis 4. September am Wiener Rathausplatz.

TraumlocationKulisse, Kunst, Kultur und Kuli-narik: der Wiener Rathausplatz als einzigartige Genusszone.

StimmgewaltigSzene aus La Bohème: die „Met Opera – HD Live“-Produktion feiert in Wien ihre weltweite Public-Festival-Premiere.

Pop-Klassiker Iggy Pop: Der „Godfather of Punk“ ist ein weiterer Fix-punkt der Saison 2016.

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Eine Veranstaltung der

Film Festival am Wiener Rathausplatz

14. Juli bis 4. September 2016

Filmbeginn täglich bei Einbruch der DunkelheitKulinarik 11:00 bis 24:00 UhrDer Eintritt ist frei

Weitere Infos und das detaillierte Programm:http://fi lmfestivalrathausplatz.athttp://fi lmfestival-rathausplatz.atwww.wien-event.at

Von Met bis ZAZNeben den Festival-Premieren aus „Met Opera – HD Live“ stehen große Musiker und Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt und Yehudi Menuhin ebenso wie die Wie-ner Philharmoniker und die Wie-ner Symphoniker am Programm. Und auch Begegnungen mit gro-ßen Namen wie Anna Netrebko, Juan Diego Florez, Placido Domingo sowie Iggy Pop, Herbert Grönemeyer, Gregory Porter, ZAZ und Placebo werden geboten.

2016 ist eine Sensation gelungen:

Das Wiener Film Festival zeigt heuer

weltweit als erstes öffentliches Festi-

val Aufzeichnungen aus der MET.

Barbara Forsthuberstadt wien marketing

„Met Opera – HD Live“

Premiere: Aufzeichnungen aus der New Yorker Metropolitan Opera

Weitere Termine im Sommer 2016: • 22.7. L’Elesir d’Amore • 27.7. Rigoletto• 5.8. The Merry Widow• 11.8. Le Comte Ory• 18.8. Cavalleria Rusticana / I Pagliacci• 14.8. Aida• 28.8. Madama Butterfl y

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medianet.at

EISENERZ. Mit dem Sieg des Briten Graham Jarvis beim Red Bull Hare Scramble endete am Sonntag, den 29. Mai, das 22. Erzbergrodeo – ein weltweit bekannter und in dieser Form einzigartiger Motorsport-Event. Mit seinem Werbewert in Millionenhöhe ist der Event auch für Sponsoren und Partner interes-sant. KTM und Red Bull begleiten die Entwicklung des Erzbergrodeos seit der ersten Stunde, mit Gene-rali, Kärcher und Mitas verbindet der Event ebenfalls eine langjäh-rige erfolgreiche Zusammenarbeit. Haibike war heuer zum ersten Mal mit dabei und mit der Präsenz bei der Premiere gleich höchst zufrie-den. Blåkläder, ein weiterer Part-ner des Erzbergrodeos, entschloss sich heuer dazu, die Patronanz des „Sturm auf Eisenerz“ zu überneh-men, um noch prominenter vertre-ten zu sein.

Planungen für 2017fFür den Erfolg des Events gibt es, fragt man die Veranstalter, maß-gebliche Faktoren, die zusam-menwirken: Die Erzbergrodeo-Verantwortlichen samt einer 800 Personen starken Crew, Fahrer, Sponsoren und Partner sowie zahlreiche Gäste. Gerade von den Partnern komme viel konstruktiver Input. So kam beim Red Bull Hare

Scramble heuer in einem Strecken-abschnitt die mit 750 m längste Überkopfkamera zum Einsatz, die das Red Bull Media House je ver-wendet hat. „Einerseits eignet sich der Event hervorragend, um wich-

tige Kunden als VIP-Gäste einzula-den, andererseits ist es natürlich auch ein schönes Incentive für die eigenen Mitarbeiter; hier erleben sie etwas, das es in dieser Form kein zweites Mal gibt“, erklärt

Organisator Mark Schilling und lie-fert damit gleich einen Anreiz für 2017. Denn obwohl das Erzberg-rodeo 2016 erst wenige Wochen alt ist, wird bereits an der nächsten Auflage im Jahr 2017 gearbeitet.

Ständiges WeiterentwickelnAnhand der Zeiten, die die Fahrer für einzelne Streckenabschnitte benötigten, wird jetzt auch bereits an der Streckenführung beim Red Bull Hare Scramble für 2017 ge-feilt. „Derzeit holen wir noch die Feedbacks von allen Beteiligten ein und analysieren genau, wie die ein-zelnen Bereiche funktioniert haben und ob wir Änderungen vorneh-men sollen. Natürlich möchten wir uns jedes Jahr weiterentwickeln, allerdings nicht, ohne das bisher Erreichte abzusichern“, erklärt Erzberg rodeo-Veranstalter Karl Katoch. (dp)

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rodeo-Planung für 2017Mit seinem Werbewert in Millionenhöhe ist das Erzbergrodeo vor allem für Sponsoren und Partner auch als B2B-Event-Möglichkeit interessant.

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Das Erzbergrodeo als passender Ort für VIP-Events, aber auch als Incentive-Location.

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Veranstalter: Medienpartner:

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Neuer Creative Director

WIEN. Seit Anfang Juli ist Radomir Jedrasiak Creative Director der Welldone Werbung und PR GmbH. Jedrasiak wur-de in Polen geboren und über-siedelte kurz darauf mit Fami-lie nach Wien. Er ist seit 1996 in der Werbung tätig. Zu den beruflichen Stationen seiner Karriere kann Jedrasiak unter anderem Demner, Merlicek und Bergmann, McCann Erickson, Createam, JWT Wien sowie Reichl und Partner zählen. „Ich freue mich ganz besonders, mit Radomir Jedrasiak einen erfahrenen, kreativen Spitzen-mann an Bord der Welldone begrüßen zu dürfen“, freut sich Robert Riedl, Geschäftsführer der Welldone Werbung und PR GmbH. „In der Welldone möch-te ich in den kommenden Wo-chen die kreative Performance weiter steigern und an dem ein oder anderen Zahnrädchen nachjustieren, damit das be-reits vorhandene, sehr gute Package noch feiner für den Kunden wird“, kommentiert Jedrasiak. (red)

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Facts & Figures

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Starter 1.500

davon Nationalitäten 38

Enduro-Athleten >1.500

Mitarbeiter 800

Besucher 40.000 Quelle: Erzbergrodeo

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medianet.at Freitag, 15. Juli 2016 medien 7

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Auf dem Display des Smart-phones erscheint die Tür eines Burberry-Stores. Ein Fingertippen, die Tür öffnet sich, und eine Cus-tomer Journey der besonderen Art beginnt. Ein 360 Grad-Video wird dem Kunden gezeigt; wird dieses gestartet, kann der gesamte Store des Modelabels erkundet werden.

Im Video sind einzelne Hotspots platziert, die Informationen zu ein-zelnen Produkten bieten. „Die Kun-den können einzelne Artikel auf ih-re Wunschliste setzen und diese auf Sozialen Medien posten; so entsteht eine besondere Interaktion zwi-schen Kunde und Marke“, erklärt Dominic Yacoubian, Head of Digital EMEA Publicitas aus London.

Einzigartige FormateVergangenen Donnerstag stellte dieser im Rahmen des „Publici-tas Mobile & Video Advertising Lunch“-Events die neuesten digi-talen Produkte des internationalen Vermarkters von Print- und (Print-) Onlineangeboten, Publicitas, vor. Der Fokus lag dabei auf Mobile und Video. Geladen hatte Publicitas Austria in den Wintergarten von do&co beim Stephansplatz in Wien.

Neben einzigartigen mobilen Lösungen wie für Burberry bietet Publicitas auch vorgefertigte For-mate wie Slider oder Flipboards an. „Wichtig ist: Wer mobile wirbt, be-findet sich im persönlichen Raum der Konsumenten. Störend darf Werbung hier nicht wirken“, so Yacoubian.

Im Bereich Werbevideo ist man bei Publicitas vor allem von In-Page-Lösungen auf Websites von Verlegern überzeugt. So zeige eine neue Studie, dass User 24% länger ein Werbevideo sehen, wenn dieses inmitten von „Premium Content” platziert ist, als wenn dieses in Social Feeds zu finden ist. „Die von uns produzierten Videos pausieren, sobald sie nicht mehr im Blickfeld des Users sind”, erklärt Yacoubian.

Thema Outstream-WerbungSo wird das Video in einer aus-gewählten Umgebung ausge-spielt, öffnet sich selbst und ist innerhalb eines Textes platziert; es handelt sich hierbei um Out-stream-Werbung: „So ist Bewegt-bildwerbung auch abseits von Videoumfeldern möglich.“ Der User hat außerdem die Möglich-keit, interaktiv tätig zu werden.

Durch Scrollen oder Klicken kann dieser auf das Video reagieren.

Kunden-Kreativität zähltMit den vorgestellten Video- und Mobile-Lösungen wolle man die Kreativität der Kunden unterstüt-zen und verdeutlichen, wie das

gewünschte Zielpublikum optimal angesprochen werden kann.

Der Bereich „Publicitas Program-matic Advertising“ wurde von Josh Gilbert, Publicitas London, vorge-stellt, der die Besucher über die Möglichkeiten und Chancen dieses Zweiges aufklärte.

Wenn Kunden und marken interagierenAm gestrigen Donnerstag wurden im Rahmen des „Publicitas Mobile & Video Advertising Lunch“-Event die neuen Mobile- und Videolösungen vorgestellt.

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Dominic Yacoubian, Head of Digital EMEA Publicitas London, war zu Gast in Wien.

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40 Jahre Publi citas Austria 2012 feierte die Publicitas Austria ihr 40jähriges Ju-biläum. Publicitas Worldwide hat ihren Sitz in Lau-sanne, Schweiz (www.publicitas.com) und ist mit Niederlassungen in 20 Ländern vertreten; sie

repräsentiert Printmedien (und deren Online-angebote) aus über 100 Ländern auf der ganzen Welt. Die Global Billings beliefen sich 2013 auf 805 Mio. Schweizer Franken.

Jubiläum

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medianet.at

Gastkommentar ••• Von Benedikt Gabriel

ZUSAMMENSCHLUSS. Mittlerweile verwen-det jeder zweite 14- bis 64-Jährige einen Social Media-Kanal – macht es daher Sinn, diese Medien für die Immobilien-Vermitt-lung einzusetzen? Pauschal kann man das nicht beantworten. Jeder Kanal hat eine ei-gene Zielgruppe, die eine eigene Ansprache mit eigenen Inhalten erwartet.

Aus Sicht der Immobilien-Vermarktung ist Facebook aufgrund der großen Nutzerzahl der relevanteste Social Media-Kanal; logi-scherweise wollen daher viele Immobilien-Anbieter mitmischen. Jedoch: Das ist leichter gesagt als getan. Ein Blick auf Facebook zeigt die ernüchternde Bilanz: Der Erfolg bleibt aus, und die Aktivitäten werden meist nach ein paar Monaten wieder eingestellt.

Die Lösung: Viel Aufwand betreibenDas ist leider wenig überraschend, denn wenn einem Unternehmen eine wahrneh-mungsstarke Brand Awareness auf Social Media wichtig ist, muss mittlerweile ernst-haft Kapital in die Hand genommen werden, um seine Zielgruppe zu erreichen – außer man hat bereits eine gewisse Größe und Be-kanntheit als Marke. Zudem warten die Nut-zer nicht vorfreudig auf noch mehr Werbung – davon gibt es bereits genug. Die Lösung heißt: Viel Aufwand betreiben.

Ein einzelner Immobilien-Anbieter hat es daher schwer, sein Portfolio einer breiten Masse zu präsentieren.

Sinnvoller ist es für die meisten, sich mit größeren Marken, wie Immobilien-Portalen, zusammenzutun, die die notwendigen Res-

sourcen haben, um Unterhaltung, Informa-tionen, Gewinnspiele, Infografiken, etc. rund um das Thema Immobilien zu bieten. Nur ein kleiner Anteil davon sollte das Posten einzelner Immobilien von Anbietern sein. So erreichen auch kleinere Makler eine grö-ßere Zielgruppe bzw. Reichweite.

Zusammengefasst: Einfach x-beliebige Im-mobilien zu posten, hat keinen Erfolg. Man muss den Nutzern Entertainment, schnelle Interaktion und sympathisches Auftreten bieten. Nur dann werden sich die User auch langfristig bei ihrer Immobiliensuche an eine Marke erinnern können.

Immobilienbranche: Sei dort, wo dein Kunde istSocial Media-Marketing bei der Vermittlung von Immobilien.

8 Kommentare Freitag, 15. Juli 2016

Benedikt Gabriel Gründer und Ge-schäftsführer von FindMyHome.at.

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Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Ein Plädoyer für die Postkarte Gianna Schöneich

Der Sommer steht nicht mehr nur vor der Tür, er ist da. Urlaub. Strand. Liegen besetzen. Zeit, den Lieben zu Hause mitzutei-len, wie gut es sich am Strand aushalten lässt. Eine WhatsApp-Nachricht, eine Statusmeldung auf Facebook und alle wissen Bescheid. Copy and Paste – Zeit gespart. Dabei wäre eine Post-karte doch viel schöner, kurbelt die Wirtschaft im Urlaubsland an, ist persönlicher, der Deutsche Auslandsgeheimdienst BND hat es mit der Überwachung schwerer, und wir üben schon mal für die Briefwahl im Oktober. Die Postkarte könnte zudem die Antwort auf die ernüch-ternde Neuigkeit sein, dass wir den Facebook-AGBs nicht per Statusmeldung widersprechen können. Bitte schreibt Postkarten!

Impressum

medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris RaddaHerausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredaktion/Leitung redaktionsteam: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; [email protected]), Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175; [email protected])

Kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

redaktion: Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov – DW 2161), Rudolf Grüner (rg – DW 2176), Paul Christian Jezek (pj), Reinhard Krémer (rk), Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228), Martin Rümmele (rm), Gianna Schöneich (gs – DW 2163), Jürgen Zacharias (jz)

Zuschriften an die redaktion:[email protected]

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „> redmail Logistik & Zustell service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected] Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab-meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs zeitraums bei 6-wöchiger Kündi-gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

offenlegung gem. § 25 medienG: http://medianet.at/page/offenlegung/

abo, Zustellungs- und adressänderungswünsche:

[email protected] oder tel. 01/919 20-2100

Leitartikel ••• Von Dinko Fejzuli

VERGEUDUNG. „Skandal, Frechheit, Boykott!“ Die Aufregung war groß, als bekannt wurde, dass man in Wien bei rund 80 Bankomaten im-merhin 1,95 € pro Behebung zahlen muss.

Schnell formierte sich in den Sozialen Netz-werken der digitale Widerstand, und der Ruf an die Politik, hier doch was zu unternehmen, wurde laut.

Diese tat, wie man ihr befahl – und in Person des Finanzministers wurde die staatliche Empö-rung via TV-Kameras in die heimischen Wohn-zimmer getragen.

So weit so naiv, denn: Erstens ist die kosten-lose Barbehebung an Bankomaten kein Grund-recht, auf das man einfach so pochen kann, und zweitens, falls es irgendjemand aufgefallen ist, gäbe es genug andere finanzpolitischer Themen, über die sich der Wutbürger 2.0 vielleicht bes-ser echauffieren sollte, statt sich virtuell über die Bankomatgebühr aufzupudln, wie der Wie-ner sagt.

Keine Details, bitte!Auch Kollegin Corinna Milborn, ihres Zeichens Infochefin bei Puls4, fiel die Empörung an fal-scher Stelle auf und so sammelte sie, abseits der Bankomatgebühr, die wirklich wichtigen Finanzmeldungen – nur dieser Woche – zusam-men, um sie dem empörten Plebs richtigerweise unter die Nase zu halten.Hier ein Auszug der Milbornschen Auflistung je-ner Dinge, die uns Steuerzahler im Vergleich zu den Bankomat-Peanuts wirklich viel Geld kosten, die aber scheinbar niemand wirklich aufregen:• Das Land Kärnten zahlt 1,2 Mrd. € an die

Hypo-Investoren aus (1.200.000.000).• Die Bankenabgabe wird halbiert, die österrei-

chischen Banken zahlen – nach einer Einmal-zahlung – ab nun über 100 Mio. € weniger.

• Der Chefökonom der Deutschen Bank fordert ein neues Bankenrettungspaket zu 150 Mrd. € (150.000.000.000)

• Der letzte EU-Kommissionspräsident wechselt zu Goldman Sachs.Da fragt man sich wirklich, wie es sein kann,

dass da kein Wort des Protests zu keiner dieser Meldungen zu hören war, aber die Volksseele kocht, wenn an nur 80 von 8.800 Bankomaten in Österreich künftig 1,95 € pro Barbehebung zu zahlen sind.

Hyporettung = 1.250 BankomatbehebungenZum Vergleich: Die Hypo-Rettung allein hat 19 Mrd. € gekostet; umgerechnet auf die Wohn-bevölkerung, macht das 2.183 € pro Mann und Nase.

Damit könnte man rund 1.100-mal, also ein mal täglich drei Jahre lang zum Bankomat ren-nen und für 1,95 € Gebühr Geld beheben.

Allein, es scheint niemanden zu stören; da regt man sich lieber über Nebensächlichkeiten auf.

Die wirklichen Details sind ja auch nicht wirklich wichtig – oder wie der österreichischer Schauspieler Otto Schenk einmal erzählte, als er bei einem Stück auf der Bühne textlich ins Strudeln geraten war und einen Hänger hatte, die Souffleuse versuchte zu helfen, er ihr aber barsch von der Bühne hinunter antwortete: „Kei-ne Details, welches Stück?“

In diesem Sinne,: Interessieren sie sich durch-aus für Einzelheiten und habe sie einen schönen Sommer – wir lesen uns wieder am 26. August.

Zitat des tages Alexander Wrabetz auf die Frage, ob Live-Wetterkamera-bilder wirklich ins neue ORF-Frühfernsehen passen

eine digitale themenverfehlung Menschen nutzen das Netz oftmals für ihre Empörung – meiner Meinung nach aber leider immer öfter für die falschen Themen. Ja, ich halte

einige Minu­ten Wetter­panorama für einen zuläs­sigen Inhalt einer Früh­ TV­Strecke.

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von der Sehnsucht nach realen erlebnissen Trotz der „Wunderwelt der bunten Bewegtbilder“ haben Events enorme Bedeutung, so Christian Pöttler, Geschäftsführer echo medienhaus. 10

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medianet.at10 medien Freitag, 15. Juli 2016

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Mit The Story Lab hat Dentsu Austria nun eine eigene Unit für Content Marketing eta-bliert. Die Kampagnen für die von Maresi vertriebenen Marken Shan´shi und Häagen-Dazs sind be-reits angelaufen. „Bei The Story Lab geht es darum, für den Konsumen-ten ein Markenerlebnis zu schaf-fen. Datengesteuerter Content über die richtigen Kanäle bis zur Social Media-Interaktion, plus exklusive Media-Partnerschaften – das ist unsere Formel“, so Dina Mehulic, Verantwortliche für die neue Unit.

Im Vordergrund: das ErlebnisMittels Zielgruppen-Insights über die Dentsu-eigene Studie CCS wer-den dabei Kampagnen kreiert, die auf die Konsumenten zugeschnit-ten sind.

„‚Story‘ steht für die Kombina-tion aus redaktioneller Experti-se und Daten. ‚Lab‘ bedeutet, wir möchten künftig auch mit Pro-duktions- und Medienhäusern zu-sammenarbeiten, um erstklassige Inhalte zu produzieren und zu ver-markten“, so Mehulic weiter.

Bei der kürzlich angelaufenen Häagen-Dazs-Kampagne „#daz-sistmeins“ setzte The Story Lab mit einer User-generierten Online- und Outdoor-Kampagne auf das Konsu-mentenerlebnis.

Häagen-Dazs-Fans erstellten auf dazsistmeins.at ihr persönliches Plakat: „Mein Abenteuer. Mein Sty-le. Meine Leidenschaft“ mit der da-zu passenden Häagen-Dazs-Eissor-te. Hunderte Sujets wurden sodann als Citylight am Stephansplatz und auf der Mariahilferstraße in Wien veröffentlicht. Das Fazit: 11 Mio. Kontakte, 8.000 Interaktionen und über 1.000 usergenerierte Plakate.

Andreas Weiss, CEO Dentsu Aus-tria: „Content Marketing ist schon lange ein Bestandteil des Dent-su-Portfolios. Mit The Story Lab werden wir noch mehr Fokus auf

Storytelling legen. Denn die Consu-mer Journey hat sich geändert: Der Konsument empfängt nicht mehr nur eine Werbebotschaft, sondern er wird auch selbst Teil der Kam-pagne.“

Von Marketing bis Real TimeDentsu Austria bündelt mit Am-net Central, Carat, Dentsu Media, iProspect, IQ mobile sowie isobar, The Story Lab und Vizeum Agentur-marken im Bereich Marketing und Media-Services. Die Leistungen von Dentsu Austria reichen von Marke-ting- und Kommunikationsstrate-gien, Planung und Einkauf sowie Content-Marketing bis zu digitaler Kreation, mobilen Lösungen, Per-formance Marketing und Real Time Advertising.

Zu den aktuellen Kunden zäh-len unter anderem General Mo-tors, Henkel, Media Markt Saturn, Storck und Verbund. Derzeit arbei-ten rund 140 Mitarbeiter für Dent-su Austria mit Sitz in Wien. Zudem zeichnet Dentsu Austria verant-wortlich für die Agentur-Agenden in der Schweiz und in Adriatics. Weitere Informationen:

www.dentsu.at

markenerlebnisse schaffenDentsu Austria etabliert eine eigene Unit für Content Marketing: The Story Lab setzt auf Media-Partnerschaften und Interaktion.

Dina Mehulic ist die Verantwortliche der neuen Dentsu Unit The Story Lab.

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Mit der Häagen-Dazs-Kampagne setzt man stark auf das Konsumentenerlebnis.

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Zwölf Tochterunternehmen, rund 170 Mitarbeiter und ein ste-tig wachsender Jahresumsatz von rund 40 Mio. € – über das echo medienhaus sprach Geschäftsfüh-rer Christian Pöttler im Interview mit medianet. Ein Gespräch über Events, blutige Erfahrungen und Sahnehäubchen.

medianet: Herr Pöttler, ein Resü-mee bitte: Wie war das Jahr 2015 und das erste Halbjahr 2016? Christian Pöttler: Das letzte Jahr ist überraschend gut gelaufen, das neue Jahr hat überraschend schlecht begonnen. 2016 begann mit einer dramatischen Kürzung der städtischen Werbeausgaben, die uns wie viele anderen Medien-unternehmen auch getroffen hat. Wir konnten das kompensieren. Wir sind stabil. Für die österreichi-sche Medienbranche ist dies eine Zeit des Überlebenskampfs.

medianet: Wie geht man mit einer solchen Herausforderung um? Pöttler: Den Kopf nicht in den Sand stecken. Wenn ein Erlösstrom versiegt, muss ein neuer gefunden werden. Wir bewegen uns näher zu den Zielgruppen und entfernen uns weiter vom General Interest.

medianet: Das echo medienhaus zeichnet sich für einige Großver-anstaltungen aus, wie beispiels-weise das Donauinselfest. 2014 wurde die Firma, die das Fest bis dato veranstaltete, proevent, in das Haus integriert. Wächst der Bereich des Eventmanagements? Pöttler: Für uns stellte sich da-mals eine neue Aufgabe: Zum einen sollte das Fest ein renommierter Megaevent bleiben, mit freiem Ein-tritt und herzeigbaren Acts. Diesen Kurs wollten wir beibehalten und gleichzeitig kein Minus machen. Wir sind weit entfernt davon, mit dem Donauinselfest Geld zu ver-dienen. Allerdings gibt es eine so-lide Null. Allgemein setzen wir mit Events 8,5 Mio. Euro um, also gut ein Drittel des Gesamtumsatzes des Verlags. Wir sprechen hier von 42 Veranstaltungen im Jahr. Diese

Menge macht es sinnvoll, ein fixes Team zu beschäftigen, welches die Formalismen beherrscht. Selbst bei all der Euphorie für digitale Medi-en, trotz der Wunderwelt der bun-ten Bewegtbilder, es herrscht in der werbetreibenden Wirtschaft die Sehnsucht nach realen Erlebnis-sen. Dennoch gibt es auch hier Li-mitierungen. Wir bieten Gesamtpa-kete an, wir planen nicht nur einen Event, wir helfen bei der Finanzie-rung, kündigen es an und kümmern uns um eine Nachberichterstat-tung. Zwei Events in einer Woche wären nicht umsetzbar, schon al-lein weil wir nicht nur in eigener

Sache Ankündigungen machen können.

medianet: Wohin wird die Reise mit Veranstaltungen also gehen?Pöttler: Wir werden vielleicht in kleinteiligere Events investieren, maßgeschneidert, für kleinere Kun-den. Heuer haben wir mit in-house-Projekten begonnen und 30 bis 40 Menschen ein exklusives Erlebnis beschert – das ist so aufwendig, wie es spannend ist.

medianet: 2014 holte sich das echo medienhaus Ihre Frau Uschi Fell-ner-Pöttler als Herausgeberin der

Bundesländerinnen ins Haus. Wie geht es den Livestylemagazinen?Pöttler: Uschi Fellner hat eine Qua-litätsoffensive ausgelöst. Sie brach-te eine Kompetenz ins Haus, die wir nicht hatten. Ihr Ansprüche waren und sind sehr hoch, einige konn-ten wir erfüllen. Wir sind mit den Heften sehr zufrieden. Innerhalb von zwei Jahren konnten wir allein in Wien einen Marktanteil von 2,9 Prozent erreichen. Das ist sehr viel.

medianet: Wie gestaltet sich der Vertrieb im echo medienhaus?Pöttler: Heutzutage wird der Ver-trieb in vielen Unternehmen stark

in Konzernmechaniken gedacht. Wir verfolgen eine neue Kultur des Verkaufens. Wir sprechen von Solu-tions Sale, wir verkaufen Lösungen. Sicher, wir können einem interna-tionalen Großunternehmen keine Komplettlösungen anbieten. Aller-dings können wir sagen, wir sind auf deiner Torte das Sahnehäub-chen und bekannterweise macht ja das oft mehr Spaß, als alles, was darunter steckt.

medianet: 2010 brachte man mit ‚echo TV‘ Bewegtbild-Content auf den Markt. Eine blutige Erfahrung? Pöttler: Der Ausgang war letztlich verheerend. Die Produktion wurde schließlich an einen ehemaligen Mitarbeiter verkauft. Wir haben Bewegtbild damals überschätzt, im Haus waren keine Vertriebskom-petenzen vorhanden. Zusammen-fassend kann man wohl von einer Fülle idealistischer Annahmen und Fehleinschätzungen sprechen. Uns hat es gezeigt: Es gibt keine besse-re Marktforschung als den Markt selbst.

medianet: Bis Ende 2013 war ein Eigentümer des echo medienhau-ses politisch gefärbt; echo gehörte dem der SPÖ zurechenbaren Ver-band der Wiener Arbeiterheime. In der Branche wurden damals Stimmen laut, der neue Eigen-tümer würde es schwer haben.Pöttler: Es gibt schon seit Jahren kein werbetreibendes Unterneh-men, das es sich leisten kann, in ein anderes Unternehmen zu investie-ren, das einer Partei nahesteht. Als sich die SPÖ zurückgezogen hat, haben sich uns ganz neue Anzei-genmärkte erschlossen, wir haben mehr Umsatz gemacht und neue Kunden gewonnen.

medianet: Herr Pöttler, Ihre Prog-nose für die nächsten Jahre?Pöttler: Ich habe das Gefühl, wir sind bei uns gelandet und haben unseren Weg gefunden, ein Modell, mit welchem ein kleiner bis mit-telgroßer Verlag, in einem kleinen Land wie Österreich, mit den Um-ständen der Wirtschaft umgehen kann und mehrere Wachstums-pfade sieht.

der mann mit dem Zug zum TorDas echo medienhaus blickt auf aufregende Jahre zurück: Geschäftsführer Christian Pöttler sprach im Interview über gescheiterte Versuche und funktionierende Modelle.

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Christian Pöttler, hier bei der Supergoal Tournee des echo medienhauses und des Burgenland Tourismus.

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Alles so schön bunt hierAls eines der weltweit ersten Unternehmen erwarb Schiner 3D Repro den 3D-Drucker J750. Mit diesem können Kunststoffe nun in Vollfarbe gedruckt werden.

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Als eines der weltweit ers-ten Unternehmen erweitert das Kremser 3D-Kompetenzzentrum Schiner 3D Repro seinen Maschi-nenpark um den 3D-Drucker J750 von Stratasys. Das erst kürzlich vorgestellte PolyJet-System bietet als erster 3D-Drucker die Möglich-keit, Kunststoffe in Vollfarbe zu drucken. Das heißt, bunte Objekte können aus einem Spektrum von 360.000 Farbschattierungen auf Knopfdruck produziert werden.

„Mit dem J750 verfügen wir über ein absolutes Alleinstellungs-merkmal in Österreich. Derzeit ist in Europa noch nicht einmal eine Handvoll dieses revolutionären 3D-Druck-Systems im Einsatz. Durch unsere Investition zeigen wir auf, welche Pionierarbeit wir hier im Herzen Europas leisten!” so Jörn-Henrik Stein, geschäftsfüh-render Gesellschafter von Schiner 3D Repro. Der 3D-Drucker J750 wurde von dem Unternehmen Stra-tasys hergestellt. Das Gerät ist in der Lage, über 100 verschiedene Digital Materials zu verarbeiten. Die Substrate werden direkt im 3D-Drucker gemischt. Möglich ge-macht wird damit, dass mehrere Material eigenschaften – fest, flexi-bel, transparent oder undurchsich-tig – in einem Bauteil und in einem Druckvorgang vereint werden.

Neue Akzente bei 3D-Figuren„Durch die Fähigkeit des Stratasys J750, verschiedene Materialien be-ziehungsweise Farben während des Druckvorgangs zu mischen, sind die Möglichkeiten nahezu grenzen-los. Mit diesem Investment bieten wir unseren Kunden ganz neue und revolutionäre Lösungen“, zeigt sich Manfred Haiberger, technischer Geschäftsführer bei Schiner 3D Re-pro, begeistert.

Zu den klassischen Consumer-Projekten zählen individualisierte 3D-Figuren von Personen. Diese werden mittels eines mobilen Full-Body-Scanners in 3D eingescannt und digitalisiert. Mit anatomi-schem Feinschliff werden die 3D-Scanns für den 3D-Druck vorberei-tet. Bislang werden die 3D-Figuren in einem Polymergipsdrucker her-gestellt.

Mit der neuen Anlage und der Möglichkeit, verschiedene Mate-rialeigenschaften in einer Figur zu verbinden, denkt Stein einen Schritt weiter: „Die Fähigkeiten des J750 erlauben es uns, allein durch die unglaubliche Materialvielfalt

auch im 3D-Figuren-Segment völlig neue Akzente zu setzen. Aber das ist nur eine von vielen Ideen, an de-nen wir mit Hochdruck arbeiten.”

Der J750 wurde am Schiner 3D Repro-Standort in der Linzer Ta-bakfabrik in Betrieb genommen. Kundenevents mit Besichtigungen der Anlagen und 3D-Printvorfüh-rungen sind bereits in Planung. Weitere Informationen:

www.schiner3drepro.at

Freitag, 15. Juli 2016 medien 11

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Stratasys J750 Das Unternehmen Schiner 3D Repro erweiterte seinen Maschinenpark.

DER COUNTDOWN LÄUFT – JETZT EINREICHEN!

Einreichschluss: 14. August 2016 | CREOS Gala: 14. Oktober 2016

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3d-druck Schiner 3D Repro wurde im August 2015 von Manfred Haiberger, Oliver Simon und Jörn-Henrik Stein gegründet. In dem Kremser 3D-Kom-petenzzentrum bietet das Team von Schiner 3D Repro den kom-pletten Service rund um die 3D

Technologie an – von der Erstellung von 3D-Scans, Konstruktion von 3D-Modellen und natürlich dem 3D- Druck bietet das niederösterreichi-sche Unterneh-men umfangrei-che Lösungen für aktuelle und potenzielle Kun-den an.

Facts

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medianet.at

Printkampagne. In Starfotograf Stefan Fürtbauer fand das Kreativ-team einen idealen Partner, denn der Schwerpunkt liegt zum einen in der Porträtfotografie, zum ande-ren wählte man ein Schwarz-Weiß-Sujet, um sich bewusst abzuheben.

Kleinstkredite zur FinanzierungVon Mindworker-Agenturchef Rudolf Fußi stammt der Slogan „In-vestment auf Augenhöhe“. Helmut Berg hofft, dass viele Menschen die Möglichkeit ergreifen werden, in Zukunft fair zu investieren. Eine soziale Geldanlage bei Oikocredit ermöglicht Menschen in Entwick-lungsländern Perspektiven in ih-rer Heimat. Menschen, die keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen haben, erhalten einkommensge-

nerierende Kleinstkredite; damit werden Arbeitsplätze und neue Le-bensperspektiven geschaffen. Öf-fentlich unterstützt wird die Hilfe zur Selbsthilfe made by Oikocredit auch von Schauspiel-Stars wie Ade-le Neuhauser, Cornelius Obonya und Karl Markovics. In Österreich nützen schon rund 5.200 Menschen die Möglichkeit, bei Oikocredit nachhaltig zu investieren. Internati-onal unterstützt Oikocredit bereits seit 1975 Menschen in Armut durch die Refinanzierung sozial nach-haltig arbeitender Mikrofinanz-institutionen und Genossenschaf-ten sowie kleiner und mittlerer Unternehmen in sogenannten Ent-wicklungsländern. Der Ertrag eines sozialen Investments bei Oikocredit ist mit 2% p.a. limitiert. (dp)

12 Marketing Freitag, 15. Juli 2016

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Personalia

Neuer Moderator für Puls 4

WIEN. Ab 18. Juli dürfen sich die Café Puls-Zuse-herInnen über ein neues Mitglied der Café Puls- Familie freuen: Der bald 26-jährige Newcomer Max Mayerhofer weckt ab dann gemeinsam mit Bianca Schwarzjirg die Österreicher. Am 15. Juli – direkt an seinem Geburtstag – findet die offizielle „Übergabe“ live im Café Puls Studio statt. Florian Danner tauscht das Café Puls Studio in Wien mit dem Rockefeller Center in New York, bis er im November wieder retour auf seine Frühstücks-TV Couch kommt. Er wird ab 18. Juli, zum Start der US-Parteitage, bis zur Präsidentenwahl im November als USA-Korrespondent für ProSieben-Sat.1 Puls 4 berichten und gleichzeitig als erster Österreicher im Wahlkampfteam des US-Sender NBC arbeiten. „Meine neue Homebase wird das NBC Headquarter im Rockefeller Center in New York, dort wo ja auch die ‚Today Show‘, also die erste und legendärste TV-Morning Show der Welt, produziert wird“, so Danner. „Es gibt kaum eine spannendere Zeit – sowohl in der Politik, als auch im Medienbusiness in den USA. Und meine zwei kleinen Söhne und meine Frau freuen sich auch auf Burger, neue Spielplätze und die City that ne-ver sleeps.“ Mayerhofer hat im August 2015 seine Karriere als Praktikant bei der ProSiebenSat.1 Puls 4 begonnen. Ende 2015 wurde der gebürtige Niederösterreicher als Redakteur übernommen und war seither in der iLike-Redaktion tätig. (red)

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DocLX expandiert weiter

WIEN. X-Jam, die multinationale Absolventen-party mit 4.000 Absolventen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz ist bereits in vol-lem Gange an der türkischen Riviera. Trotz vieler Stornierungen aufgrund der politischen Situation und der kürzlich erfolgten Anschläge am Atatürk-Flughafen in Istanbul bietet X-Jam den Absol-venten ein unvergessliches Erlebnis mit Parties, Events und Entertainment im eleganten 5-Sterne-Resort „Crystal Paraiso Verde“ im türkischen Be-lek. DocLX-Veranstalter Alexander Knechtsberger bleibt auch heuer bei der 16. Auflage von X-Jam seinem Motto „Klasse statt Masse“ treu und ver-eint bei der internationalsten Maturareise Euro-pas die „Generation Erasmus“ aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. „Wir haben für unsere Absolventen keine Kosten und Mühen gescheut, um ihnen das volle 2,5 Mio. Euro-Programm bie-ten zu können und ihren Schulabschluss gebüh-rend zu feiern – trotz zahlreicher Stornierungen. Wir sehen vor Ort, dass die Destination sicher ist und fühlen uns von unseren türkischen Partner perfekt betreut. Die Sicherheit unserer Kunden steht für uns gerade nach den schrecklichen Ter-roranschlägen in Istanbul an erster Stelle, unsere Gedanken sind natürlich bei den Opfern und An-gehörigen“, erklärt Knechtsberger. (red)

WIEN. Oikocredit Austria hat eine neue Werbelinie: Werbeträger und Botschafter sind die Mitglieder und Investoren der Österreich-Niederlassung der internationalen Entwicklungsgenossenschaft, er-klärt Oikocredit-Vorstand Günter Lenhart: „Wir präsentieren jene Menschen, die hier in Österreich mit ihrer Geldanlage Darlehen für arme Menschen in Entwicklungs-ländern zur Verfügung stellen. Sie sind unsere Botschafter.“ Diese Idee stand am Anfang, gefolgt von einem Aufruf auf der Facebook- Seite von Oikocredit Austria.

Das von Mindworker-Agentur-chef Rudolf Fußi gemeinsam mit den Oikocredit-Repräsentanten Helmut Berg und dem Grafiker Erich Hartmann entwickelte Sujet sieht vor, dass eine weiße und ei-ne schwarze Frau Freude und Zu-versicht ausstrahlen, weil sie mit ihrem Geld gemeinsam etwas Posi-tives bewirken, nämlich Chancen für Menschen, denen neue Lebens-perspektiven eröffnet werden. „Wir müssen uns deutlich von NGO- und Spendenplakaten abheben, denn bei Oikocredit ist Geld keine Spen-de, sondern ein Darlehen“, zeigen sich Berg und Fußi einhellig über-zeugt.

Begegnung auf AugenhöheDas Bild soll jene Lebensfreude ausstrahlen, die auch die Men-schen in den Ländern des Südens innewohnt, denen Oikocredit auf Augenhöhe begegnet. „Hier geht es nicht um das Gefälle ‚Spender und Empfänger‘. Hier begegnen sich gleichrangige Partner, die einander respektieren,“ ergänzt Berg. Zu ei-nem Blick hinter die Kulissen lud die Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit Austria beim Foto-shooting für die neue Plakat- und

oikocredit präsentiert neue WerbelinieAls Werbeträger sollten die Mitglieder und Investoren der Österreich-Niederlassung vor den Vorhang geholt werden.

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WIEN. Die wichtige Rolle, die das Mobiltelefon in der heutigen Welt einnimmt, bleibt auch für den Han-del nicht ohne Bedeutung. Am Mo-bile Day Vienna informierten nam-hafte Experten der Branche über die neuesten Entwicklungen in

Harald Winkel-hofer, CEO von IQ mobile.

neue apps für retailer Der Trend Mobile ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken – für den Handel bedeutet er Herausforderung und Chance zugleich.

Making-of v.l.n.r.: Stefan Fürtbauer, Astrid Holzhauser, Helmut Berg, Nancy Bassene, Rudolf Fußi.

den Bereichen Retail und PoS. Das Nutzerverhalten und die Customer Journey änderten sich grundlegend – weg vom linearen Verlauf und hin zu einer Vielzahl verschiedener Touchpoints.

Neue Modelle für den HandelNur dem Thema Social Media Be-achtung zu schenken, wäre nicht mehr zielführend. Die steigende Nutzung von Messaging Apps – die vier größten Messaging Apps weltweit sind WhatsApp, Facebook Messenger, WeChat und Vine – hat die Social Media-Nutzung nämlich längst überholt, erklärt Gastge-ber Harald Winkelhofer, CEO des Veranstalters IQ mobile. Chatbots – Programme, die via Messaging App angesteuert werden – nannte Winkelhofer als ein Beispiel für

neue Geschäftsmodelle, von denen der Handel profitieren kann. Diese Chatbots sind textbasierte Dialog-systeme, die einen Ansprechpart-ner simulieren und so mit dem User kommunizieren. Auch in der Kommunikationsarbeit ortet er einen Wandel, der ein Umdenken notwendig macht. Noch immer wird das Gros der Werbeetats in klassische Mediengattungen in-vestiert. Dabei wären gerade Frau-en zum Beispiel am besten über digitale Kanäle und Bewegtbild zu erreichen. Abschließend betonte Winkelhofer, dass der Paradigmen-wechsel im Handel nicht bedeute, dass das Neue das Alte ersetzen werde; es gehe vielmehr um eine Kombination von Offline und On-line. Marken stehen damit vor gro-ßen Herausforderungen. (dp)

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medianet.at

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Eine mehr als erfreuliche Bilanz zieht der ORF nach dem gro-ßen Finale der Euro 2016 in Frank-reich: An den ORF-Bildschirmen und den mehr als 400 Public-Vie-wing-Locations in ganz Österreich wurde ein Millionenpublikum er-reicht, zusätzlich attestiert eine ak-tuelle Umfrage dem ORF Topwerte für seine Euro-Berichterstattung.

Top-Werte für ORFFür ORF-Generaldirektor Alex-ander Wrabetz „hat der ORF bei der Euro einmal mehr eindrucks-voll gezeigt, wie er Großevents zu covern versteht“.

Insgesamt waren über die ge-samte Euro 6,358 Mio. Österreiche-rinnen und Österreicher (weitester Seherkreis) via ORFeins bei zumin-dest einem der EM-Spiele dabei (87% 12+). Bei gleich 12 EM-Spielen wurde die Millionengrenze über-schritten, den Topwert erreichte die Partie Portugal–Österreich mit bis zu 1,860 Mio. Zusehern. Das Spiel Österreich–Ungarn am 14. Ju-ni war mit 1,724 Mio. Zuschauern das meistgesehene Fußballspiel im Vorabend seit Einführung des ORF-Teletests. Bis zu 300.000 Fuß-ballfans pro Spiel sahen die ORF-

Übertragungen zusätzlich an den Public-Viewing-Locations.

Ebenfalls erfreulich für den ORF: Eine im Auftrag des ORF von Inte-gral durchgeführte Studie (Befra-gungszeitraum 4.–9. Juli 2016, 500 telefonische Interviews) stellt der ORF-Berichterstattung zur Euro 2016 ein hervorragendes Zeugnis aus: Die Sendungen im ORF-Fern-sehen werden im Schnitt mit 1,9 beurteilt (1 = sehr zufrieden, 5 = überhaupt nicht zufrieden). Insge-samt waren 85% des befragen Pub-likums mit der ORF-Berichterstat-tung zur Euro in allen Medien sehr bzw. eher zufrieden (Mittelwert

1,8). Im Vergleich jener Sender, die die Spiele der Euro übertragen ha-ben, ist die Zufriedenheit mit den ORF-Live-Übertragungen mit einer Bewertung von im Schnitt 1,7 am höchsten.

ATV ebenfalls erfreut Von 19. bis 22. Juni zeigte ATV sechs Entscheidungsspiele der Gruppenphase der Fußball-Euro-pameisterschaft live und in HD. Rund um die Top-Begegnungen der Euro berichtete ATV ausführlich aus Frankreich, zeigte die Matches live on air und online und analy-sierte die Spiele gemeinsam mit

Top-Experten, allen voran mit dem internationalen Star-Trainer Chris-toph Daum.

Im Wiener ATV-Studio beglei-teteten Elisabeth Auer und Andi Moravec die Spiele. ATV-Sportchef Mark Michael Nanseck, die Kom-mentatoren Philipp Krummholz und Philipp Paternina sowie Sport-redakteur Thomas Zach waren an den Austragungsorten im Einsatz. Die Entscheidung der Gruppe A verfolgten bis zu 318.000 Seher. Die gute Reichweite und die da-mit einhergehenden Marktantei-le machten ATV zum Primetime-Marktführer der Privatsender. ATV

ließ in der Zeitschiene 20:15–22:00 Uhr sowohl die österreichischen, als auch deutschen Privatsender hinter sich. Herausragend der Wert bei den jungen Männern, wo ATV einen Marktanteil von 20,6% hatte.

„Wir sind mit dem Erreichten zufrieden, konnten mit guten Spie-len gute Reichweiten einfahren“, so ATV-Pressesprecher Christoph Brunmayr gegenüber medianet.

Erfreulich für den Privatsender ATV: Die Top-Werte zeigen, dass man insgesamt bei den jungen Männern überproportional erfolg-reich war. „Die haben sich bewusst Matches ausgewählt und die rich-tigen Knöpfe der Fernbedienung gefunden“, so Brunmayr.

Freitag, 15. Juli 2016 Medien 13

rundes leder als QuotenbringerDie vergangenen Sonntag zu Ende gegangene Fußball EM in Frankeich bescherte ORF und ATV sehr gute Quoten. Zudem gabs für den ORF von den Zusehern auch ein sehr gutes Zeugnis für die Berichterstattung.

Digital Business Trends:

nicht nur digital, auch real

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Vor allem beim ORF (li.), aber auch bei ATV war König Fußball quer durch die Europameisterschaft ein echter Quotenbringer.

top 3 orF POR–AUT (18.6.) 1,816 Mio. Zu-seher, MA 62%

AUT–HUN (14.6.) 1,724 Mio Zu-seher, MA 60%

ISL–AUT (22.6.) 1,678 Mio. Zu-seher, MA 66%(Zielgruppe jeweils 12+)

top 3 atV SUI–FRA (19.6.) 287.000, Zuseher MA 9,2%

RUS–WAL (20.6.) 169.000 Zuseher, MA 5,7%

ITA-IRL (22.6)162.000 Zuseher,MA 6,7%

Quoten ORF & ATV

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medianet.at

gehoben. Die Tarife sind in einen Gesamtvertrag eingeflossen und gelten rückwirkend ab dem 1. Ok-tober 2015 und bis Ende des Jahres 2016. Vor Kurzem ist es auch gelun-gen, sich mit der Wirtschaftskam-mer auf eine Lösung zu einigen, welche die Vergangenheit vor 1. Oktober 2015 bereinigen soll. Die-ses Angebot kann von den betrof-fenen Unternehmen bis spätestens 31. Juli 2016 angenommen werden.

medianet: Derzeit läuft ein Ge-richtsverfahren der austro mecha-na gegen Amazon. Das Verfahren dauert mittlerweile neun Jahre. Warum klagt man gegen Amazon, und wie ist der heutige Stand? Graninger: Derzeit liegt die Ent-scheidung beim Obersten Gerichts-hof (OGH). Wir möchten die Rechte aller Künstler auf die Vergütung für privates Kopieren in Österreich durchsetzen, Amazon will diese An-sprüche allerdings generell nicht bezahlen. 2013 wurde die Recht-mäßigkeit des Systems der austro mechana vom Europäischen Ge-richtshof bestätigt, allerdings von nationalen Voraussetzungen ab-hängig gemacht; diese muss jetzt das nationale Gericht klären. Bis dahin sind wir gezwungen, alle Zahlungen aus der Speichermedi-envergütung vorübergehend ein-zufrieren. Wir wissen nicht, ob die Zahlungen rechtskonform wären. Wir hoffen sehr, dass der OGH ent-scheidet, dass das österreichische System EU-konform ist. Sicherheit wird es erst geben, wenn das Ur-teil da ist. Wir hoffen, dass dies im Herbst der Fall sein wird.

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Im vergangenen Jahr konn-ten AKM und austro mechana, zu-ständig für die Urheberrechte der Autoren, Komponisten und Musik-verleger, einen wichtigen Erfolg feiern: Im Oktober ist das Gesetz zur Speichermedienvergütung in Kraft getreten. Man verfolgte das Ziel, einen gerechten Ausgleich der Künstler für Privatkopien auch auf „Neuen Medien“ gesetzlich klarzu-stellen. Die Vergütung wird – wie schon bei den „alten“ Speicher-medien – bei ihrem Kauf fällig.

Für die austro mechana bedeu-tete das Gesetz die Basis für Tarif-verhandlungen mit der Österreichi-schen Wirtschaftskammer.

Die Tarife sind ausgehandelt, Zahlungen an die Künstler aus der Speichermedienvergütung muss-ten aber vorübergehend gestoppt werden. Im Interview sprach der Generaldirektor der AKM und Ge-schäftsführer der austro mechana, Gernot Graninger, über Etappensie-ge, Netzgiganten und neue Koope-rationen auf europäischer Ebene.

medianet: Herr Graninger, im Oktober 2015 trat das Gesetz zur Speichermedienabgabe in Kraft. Was ist seither passiert? Gernot Graninger: Das Gesetz war die Grundlage für Verhandlungen mit der Österreichischen Wirt-schaftskammer. Die Verhandlungen bezüglich der Tarife für die ‚Neuen Medien‘ waren aufgrund der ge-setzlich verordneten Deckelung mit einem jährlichen Gesamtbetrag von 20 Mio. Euro nicht einfach, und es mussten bei den Tarifen Abstriche gemacht werden. Mit diesen wird erstmals in Österreich auf Spei-chermedien wie Mobil telefone oder Festplatten, auf denen private Ko-pien geschützter Werke gespeichert werden können, ein finanzieller Ausgleich für Kunstschaffende ein-

medianet: Wie reagieren die Un-ternehmen auf die Tarifverhand-lungen und Bemühungen der aus-tro mechana? Graninger: Wir rechnen damit, dass eigentlich alle Unternehmen das Angebot der Bereinigung für die Vergangenheit annehmen wer-den. Es ist schwierig zu sagen, wie viel Geld dadurch bei der austro mechana ankommen wird, weil wir nicht wissen, wie viele Mobil-telefone oder Speichermedien in der Vergangenheit gekauft wurden. Der letztendlich hereingebrachte Betrag muss dann anschließend zwischen allen beteiligten Verwer-tungsgesellschaften aufgeteilt wer-den.

medianet: Wie entwickelt sich das Geschäft bei AKM und austro mechana? Graninger: Die Einnahmesituation der AKM ist stabil. Bei der Tochter-gesellschaft austro mechana sind die Einnahmen durch die Spei-chermedienvergütung gestiegen. Wir wissen allerdings, dass tradi-tionelle Speichermedien wie CD-

Rohlinge oder mp3-Player weniger gekauft werden. Ob das durch Ein-nahmen über neue Speichermedien wie Mobiltelefone und Festplatten ausgeglichen wird, ist schwer zu sagen. Langfristig gesehen, werden die traditionellen Speichermedien weiter zurückgehen.

medianet: Sendeunternehmen müssen ein Senderecht erwerben. Wie gestaltet sich die Zusammen-arbeit mit dem ORF und den Pri-vaten Sendeunternehmen?Graninger: Mit dem ORF gibt es einen aufrechten Vertrag. Momen-tan machen uns die Privatradios Probleme. Es geht natürlich um die Tarife. Die Verhandlungen haben zu keinem Konsens geführt, und wir stehen kurz vor einem Schiedsver-fahren. Das muss man abwarten.

medianet: Die AKM sind Mitglied internationaler Bündnisse.Graninger: Ja. Beispielsweise ge-hören wir zu FastTrack, einer tech-nischen Allianz von Urheberrechts-gesellschaften. Die Lizenzierung von Online-Nutzungen ist immer mehr ein Thema für internationale Kooperationen. Der Grundgedan-ke: Gemeinsam ist man stärker. Die AKM hat sich kürzlich Armo-nia angeschlossen; hier geht es um gemeinsame Tarifverhandlungen mit internationalen Providern wie Google oder Amazon. Tatsache ist, dass Google sehr viel nutzt und sehr wenig dafür zahlt. Es gibt ge-setzliche Bemühungen auf interna-tionaler Ebene, die Verantwortlich-keiten von Providern wie Google endlich festzulegen.

Ein Strich durch die Rechnung Es scheint ein ewiger Kampf der AKM und austro mechana zu sein: Im Oktober wurde das Gesetz zur Speichermedienabgabe verabschiedet. Ausschüttungen an Künstler sind allerdings noch nicht möglich.

RechtssprechungAm 1.10.2015 trat das Gesetz zur Speichermedien­abgabe in Kraft. Dieses galt als Grundlage für Ver­handlungen mit der Wirtschafts­kammer. Man verfolgte das Ziel, einen gerechten Ausgleich der Künstler für Privat­kopien auch auf „Neuen Medien“ gesetzlich klarzu­stellen.

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Werte „AKM, weil Musik etwas wert ist“ – dafür stehe die AKM, heißt es auf der Website. Die AKM ist die größte Urheber­rechtsgesellschaft Öster­reichs und als Genossen­schaft mbH organisiert. Die Organe der Genossenschaft AKM sind die Generalver­

sammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand. Die Generalversammlung besteht aus allen ordentlichen Mitgliedern (= Genossen­schafter). Die Generalversammlung tritt ein Mal jährlich zur ordentli­chen Generalversammlung zusammen.

FactsWir möchten die Rechte aller Künstler auf die Vergütung für privates Kopieren durchsetzen.

Generaldirektor Gernot Graninger führt im Auftrag des Vorstands die Geschäfte der AKM; bestellt wur­de er von diesem.

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medianet.at

Ausgezeichnet

A.S.S. bekommt Austria-Gütezeichen

WIEN. Im Rahmen der Jubiläums-feier der ÖQA wurden österreichi-sche Unternehmen für ihre Quali-tät mit dem Austria Gütezeichen ausgezeichnet, darunter A.S.S.; die Wiener Firma hat sich als Anbieter von Hausbetreuung, Gebäuderei-nigung, Gartenpflege und Sonder-reinigung einen Namen gemacht.

„Unsere Bemühungen um Qualität wurden nun durch die Verleihung des Austria Gütezei-chen honoriert“, erklärt Christian Höbinger, A.S.S.-Geschäftsführer. Neben dem hohen Niveau der Dienstleistungen setzt A.S.S. auf persönliche Betreuung und Kun-denzufriedenheit sowie intern auf ein solides Ausbildungsangebot für Mitarbeiter.

Das Austria Gütezeichen dient Konsumenten als Erkennungszei-chen für höchste Qualität und ös-terreichische Herkunft. Das Siegel wird ausschließlich an heimische Produkte und Dienstleistungen verliehen, deren Wertschöpfung zu mindestens 50% in Österreich liegt. (nov)

WIEN. Oliver Feicht übt Omniprä-senz: Aus acht Castingsendungen mit über 400 Bewerberinnen kürte er die Nachfolgerin der „Rössl“ für „Feicht on tour“. Und er castete die Nachfolgerin der KroneHit-Mode-ratorin Sandra Raunigg.

Im Reiseformat Feicht on tour wird er künftig von Tennistraine-rin Bianca Ambros begleitet; an ihr bewundert Feicht auch ein lo-ses Mundwerk – welches ideal zur Sendung passt. Weiters führen die bodenständige Putzkraft Meggy

Monday und die Russin Ksenia durch die Sendung. Kurzum: Der verheiratete Vater umgibt sich mit Esprit versprühenden Frauen. „Das lässt mich schneller altern“, meint er mit ernsthafter Mine. Und: „Ich bilde meine Damen in der Kunst des Verkaufens aus, da man nicht nur von den Einkünften der Mode-ration abhängig sein sollte.“

Als Selbstständiger darf man den Vertrieb nicht vernachlässigen, ist Feicht überzeugt. „Vor mittlerweile 3,5 Jahren hängte ich einen tollen

Job an den Nagel, um mir mein Le-ben in der Selbstständigkeit besser gestalten zu können. Neben mei-nen drei TV-Shows auf W24 und R9 nimmt meine Familie den wich-tigsten Platz im Leben ein.“ Dane-ben gibt es Platz für die Austropop-band „Vox Populi – Die Stimme des Volkes“. „Am 14. August haben wir unseren ersten Auftritt im Wiener Prater um 20:00 Uhr“, berichtet er medianet stolz. Auf die Frage, wo er noch hinwill, meint er salopp: „Dort, wo ich bin.“ (nov)

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Die kunst des VerkaufensOliver Feicht bringt seine Sendung „Feicht on tour“ erneut auf Touren: mit tatkräftiger Unterstützung dreier Damen.

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Enfant terrible Oliver Feicht inmitten der Kandidaten seiner Show „Feicht on tour“.

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Unsere lang­jährigen Be­mühungen um Qualität wurden jetzt honoriert.

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24 Stunden-kunStSendeR GeStaRtet

Sky arts Hd ist on airKUNST. Am 21. Juli beginnt in Deutschland und Österreich eine neue TV-Kunst- und Kulturepoche: Der lineare Sender Sky Arts HD startet exklusiv auf Sky. Picasso oder Banksy? Ballett oder Street Dance? Rockkonzert oder Oper? Sky Arts HD prä-sentiert rund um die Uhr und sieben Tage die Wo-che neben den kulturellen Klassikern moderne und zeitgenössische Entwicklungen, stellt die Frage „Was ist Kunst?” und bietet die Möglichkeit, unkon-ventionelle und kontroverse Kunst zu entdecken.

Die Vielfalt der Kunst auf Sky Arts HDElke Walthelm, Executive VP Content Sky Deutsch-land: „Sky Arts HD zeigt die ganze Vielfalt der Kunst und Kultur und ist damit der erste reine Kunst- und Kultursender in Deutschland und Ös-terreich. Die Inhalte sind jederzeit über Sky Go und Sky On Demand verfügbar. Neben klassischer Kultur präsentiert Sky Arts HD auch ein umfassen-des Angebot an modernen und unkonventionellen Spielarten der Kunst und stellt dabei die Menschen in den Vordergrund, die Kunst erschaffen.“ (fej)

launchparty 1. Michael Madsen (Model bei „Master of Pho-tography“); 2. Sky-Moderatorin Birgit Nössing, Moderator der Sky Arts-Sendung „Kapitelweise“, Florian Wagner, Elke Walthelm, Programmchefin von Sky Deutschland, Rut Blees Luxemburg, Jurorin „Master of Photography“, Axel Brügge-mann, Bayreuth-Experte.

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Der Mauerläufer

HINREISSEND. Dies und das passiert, nachdem das Auto den Felsen geschrammt ist. Stephen fängt den wunderbarsten Vogel überhaupt, so einen hat er zum allerersten Mal gesichtet. Und der Mauerläufer macht: „Twii!“ ... Rowohlt, 192 Seiten; ISBN: 9783 498076542

Und was hat das mit mir zu tun?

HISTORISCH. Die Großtante war in ein schreckliches Nazi-Verbrechen am Ende des Zweiten Weltkriegs verwickelt. Als er ihre Geschichte aufschreibt, stößt er auf ein altes Familiengeheimnis ... Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 9783 462048315

Einfamilien-häuser

INFORMATIV. Das Einfamilienhaus ist ein architektonisches Thema mit unzähligen Variationen. Welche enormen gestalteri-schen und konstrukti-ven Spielräume mög-lich sind, zeigen die aktuellen Beispiele in diesem Buch. DVA, 192 Seiten; ISBN: 9783 421040107

exPoRt Club oÖ. meetS ReiCHl und PaRtneR

ein abend im Sinne des infotainmentsFACHWISSEN. Einen spannenden Abend im Sinne des Infotainment durften Mitglieder des Export Club OÖ. bei Reichl und Partner in Linz erleben. Reichl und Partner ist eine der leistungsstärksten Agenturen im deutschsprachigen Raum und sieht sich als Alternative zu den finanzgetriebenen Agenturmultis.

Medienverhalten 2.0Das Team von 169 Generalisten und Spezialisten entwickelt und realisiert ziel-gerichtete Markenstrategien für nationale und internationale Unternehmen im B2B- und B2C-Bereich. Vor einem interessierten Publikum präsentierten die Experten von Reichl und Partner die Megatrends im internationalen Marke-ting und ihre Vision der Agentur der Zukunft.

Die Veränderung des Medienverhaltens wird sich in Zukunft, auch getrieben durch neue technologische Möglichkeiten, noch weiter beschleunigen. Dass dieses Faktum natürlich auch die Werbung maßgeblich beeinflusst, hat Hel-mut Raml, Geschäftsführer der Reichl und Partner Werbeagentur, an diesem Abend deutlich gemacht. (fej)

400 nationale und inteRnationale GäSte

Fiktional & internationalWELTERFOLG. Johannes Mücke und Oliver Bert-ram, Gründer und CEOs vom Design-Studio Wide-shot, luden zum exklusiven Film-Screening von Roland Emmerichs „Independence Day: Wieder-kehr“ ein. Das Wiener Unternehmen ist u.a. für das Design der Raumschiffe verantwortlich.

„Wir sind sehr stolz, bei so einem großen, inter-nationalen Projekt dabei zu sein. Mit diesem Event konnten wir unsere fabelhaften Partner, Kunden, Freunde und Gäste daran teilhaben lassen“, so Johannes Mücke. Auch Oliver Bertram war äußerst zufrieden mit dem Screening: „Meist weißt du we-nige Sekunden vor Beginn einer Präsentation nicht, wie es laufen wird. Heute ist ein ganz besonderer Abend und alles ist super gelaufen.“ (fej)

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zu Gast 1. Helmut Raml (RUP), Gabriele Hofstaetter (Beirat des ECL OÖ), Christian Ernst Fuchs (Präsident ECL OÖ), Michael Piber (RUP); 2. Rainer Scharinger, Daniela Strasser, Esther Hanetseder und Markus Huber (alle Reichl und Partner).

Vorpremiere1. Rechtsanwalt Nicolas Bremer (Alexander und Partner Berlin/Dubai) mit seiner Gattin; 2. Bibi Khan (Bawag PSK), Johanna Griese (Henkel); 3. Johan-nes Muecke (Gründer & CEO Design-Studio Wide-shot); 4. Benedikt Gabriel, Bernd Gabel-Hlawa; 5. Hubert von Walters-kirchen, Oliver Bertram (Gründer & CEO Design-Studio Wideshot), Andreas Gnesdag, Christof Dome.

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Marco Harfmanna1 Marco Harfmann, 47, übernimmt die Leitung von A1 Marketing Com-munications. Er folgt Tanja Sourek nach, die in Mutterschutz und dann in Elternkarenz geht. In sei-ner neuen Funktion ist er für die Weiterentwicklung der Marke A1, Strategie und Umsetzung von klassischer und digitaler Werbung, Sponsoring sowie Mediaplanung verantwortlich. Zusätzlich verantwortet er auch das Thema Transforma-tion von A1 entlang des Marktes und der Kunden-bedürfnisse. Als Director Marketing Communica-tions & Transformation berichtet er an Matthias Lorenz, der die Business Unit Transformation, Market & Corporate Functions leitet.

Mehrfach-PersonaliaPwC Mit dem neuen Geschäftsjahr An-fang Juli erweiterte PwC Österreich seine Führungsetage um fünf neue Partnerinnen und Partner: Gerald Dipplinger und Claudia Grabner (Steuerbera-tung), Agatha Kalandra und Thomas Windhager (Unternehmensbera-tung) sowie Bettina Szaurer (Wirtschaftsprü-fung) ergänzen das nun 45-köpfige Partnerteam am Hauptsitz in Wien.

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AustriAlpin Berge in den USA und Asien als Arbeitsgrundlage 19

backaldrin Kornspitz für viele Märkte – auch in Mexiko wird reüssiert 22

Edeka will gerichtlichen Fusionsstopp nicht hinnehmen 23

Aldi Der Discounter präsentiert seinen Nach-haltigkeitsbericht 23

will haben Neues Essen und Trinken für heiße Tage 24

MPrEis

Die Tiroler Mölk-Parade

VÖLS. Beim Tiroler Lebens-mittelhändler MPreis hat ein Generationenwechsel stattge-funden: David, Peter Paul und Sebastian Mölk, alle drei sind Urenkel der Firmengründer Jo-hann und Therese Mölk, führen nun den Traditionsbetrieb.

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Marionnaud zeigt sich von seiner französischen seiteGeneral Manager Alain Parent über die Vorteile des Onlinehandels für die Parfumwelt und das neue Filial-Konzept im Gerngross. 18

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Wir danken unseren Sponsoren und Spendern:social commerce Hybrid aus Shopping und Social Media. 20

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Der gebürtige Franzose Alain Parent ist General Manager von Marionnaud Autriche.

ken „auch die gesamten Produkte zusammengeführt und gebündelt – bei Givenchy sowohl Duft als auch das Make-Up. Dieses Konzept testen wir in Österreich zum ersten Mal.“

Balance zu hohen Preisen wahrenIn Österreich gibt es das in elf Län-dern vertretene Unternehmen seit 15 Jahren. Heute darf Marionnaud landesweit 105 Parfümerien sein Eigen nennen. Umsatzzahlen für Österreich gibt Parent nicht preis. Lediglich den Marktanteil im Par-fümeriehandel, der seinen Anga-ben zufolge 30 Prozent beträgt – der Drogeriefachhandel wurde bei dieser Angabe allerding nicht mit eingerechnet.

Generell sei eine Trennung zwi-schen Drogeriefach- und Parfüme-riehändler schwierig, erklärt Wolf-gang Richter, der Geschäftsführer von RegioData. „Es handelt sich um unterschiedliche Betriebstypen mit sich überschneidenden Sorti-menten.“ Die Parfümerieausgaben, so die Beobachtung von RegioDa-ta, steigen kontinuierlich. Und der Branche, so Richter, geht es gut: „Insgesamt gaben die Österrei-cher 2015 um die 2,6 Mrd. Euro im Parfümerie- und Drogerie-Einzel-handel aus.“ Für 2016 erwartet er eine Steigerung zwischen 2,5 und 3 Prozent für die Branche.

Das Beliebtheitsranking führten 2015 laut dem österreichischen Gallup Institut dm vor Bipa, Mül-ler und Marionnaud an. Auch was die Käuferreichweite angeht, bleibt diese Rangordnung bestehen. Da-bei wolle man doch eigentlich jeden

und jede ansprechen, versichert Parent. „Wir haben auch Einstiegs-preise, um die Balance zu hoch-preisigen Produkten zu wahren.“ Und weil man bei den Partnern die richtigen Angebote nicht gefunden habe, biete man nun einige Eigen-marken an. Die Verbraucherpreise selber, so Parent, seien in den letz-ten Jahren stabil geblieben. Mit Warengruppenrabatten versucht der Anbieter von tendenziell eher höherpreisiger Ware zusätzliche Kundschaft zu generieren.

Trotzdem: Wer sagt, es gehe nur um den Preis, liegt falsch. Und wer sagt, es gehe nicht um Marken, der lügt. „Jeder Retailer muss auch ein Profil haben, und Marken sind na-türlich Teil davon. Es ist alles eine Frage der Beratung und der Atmo-sphäre – aber am Ende kommt es auf die Produkte an, die angeboten werden.“

Online nachbestellen Ähnlich wie andere Fachhändler kommt auch Marionnaud um den Onlinehandel nicht mehr herum. „Die Grenze zwischen online und offline ist fließend. Viele sprechen von Kanälen, ich spreche von Kun-den. Kunden haben heute einen anderen Bedarf, wir müssen uns die Frage stellen, welchen Service wir anbieten“, erläutert Parent. Er selbst sehe den Onlinehandel als Service, fast schon als Selbstver-ständlichkeit.

Worauf aber gründet der Anreiz, Produkte, die ja vornehmlich durch ihren Geruch und ihren „Trage-komfort“ bestechen, online zu kau-fen? „Online kann man zwar nicht

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Man ist stolz bei Marionn-aud. Stolz, auf seine französischen Wurzeln. Stolz, diese zu zeigen. Ge-neral Manager Alain Parent führt begeistert durch die rundum-erneuerte, 220 m² große Filiale im Gerngross-Erdgeschoss, zeigt, wor-auf Wert gelegt wurde. Auf das hel-le und luftige Ladendesign etwa. Die Lampen sind Designerstücke, „sie wurden extra eingeflogen“. Sessel laden zum Wohlfühlen ein. Die Fließen wurden durch Laminat ersetzt – „hochwertiges Laminat“, spezifiziert Parent. Das sei besser für die Verkäuferinnen, angeneh-mer zum Stehen.

Parent hat hohe Erwartungen an den neuen alten Department- Store. Der umsatzstärkste Standort befindet sich zwar noch im ersten Bezirk. Das soll sich aber ändern. „Ich würde sagen, wir haben hier nun ein sehr stimmiges Modell und präsentieren auch neue Marken, die sonst keiner hat“, erklärt der gebürtige Franzose und verweist auf die exklusiv bei Marionnaud erhältlichen Marken Urban Decay, Smashbox und Givenchy Make-Up. „Natürlich wollen wir aber nach wie vor mit Beratung und Atmo-sphäre punkten.“ Männer sind ihm ein besonderes Anliegen.

Nicht nur ein Ort für FrauenDass es Unterschiede im Konsum-verhalten zwischen dem mit Pres-tigemarken wie Chanel und Lancô-me aufgewachsenen Franzosen und den noch etwas Kosmetik-scheuen Österreichern gibt, steht fest. Frankreich habe natürlich auch noch den Vorteil, „dass die Marken dort in erster Linie ihren Markt be-dienen und groß werden, bevor sie ins Ausland gehen“, erklärt Parent. In Österreich spüre er bei Männern aber „noch immer eine Hemmung, wenn es um Pflegeprodukte geht“. Immerhin – die Jungen sehen die Parfümerien nicht mehr nur als Ort für Frauen, ergänzt Parent amüsiert.

Im Gerngross wird den Herren-Artikeln nun ein besonderer Platz gewidmet – etwas versteckt im hin-teren Teil der Marionnaud-Filiale. Außerdem wurden bei einigen Mar-

Ein Duftschloss für GerngrossDie Gunst des weiblichen Klientels konnte Marionnaud bereits für sich gewinnen. Nun sind die Männer dran, sagt Geschäfts­führer Alain Parent.

Facts & Figures Als Teil der internationalen CK Hutchison Holding mit Sitz in Hongkong ist Marionnaud heute in elf Ländern vertreten. In über 1.000 Parfümerien beschäftigt das Unternehmen über 7.000 Mitar­beiter und erzielt einen Umsatz von 1,2 Mrd. €.

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an Produkten riechen, aber on-line können Produkte über Nacht bestellt werden, wenn untertags keine Zeit ist, eine Filiale zu besu-chen“, lautet die Antwort des Ge-schäftsführers – Nachbestellen von Altbekanntem also.

Herausfordernde Vertikalisierung Obwohl über das Internet ein der-zeit noch kleiner Umsatz generiert wird, erkennt Parent das Wachs-tumspotenzial für die Zukunft. Der Online-Anteil am Branchenumsatz beläuft sich laut Richter auf sieben Prozent. Doch von der zunehmen-den Verlagerung des Geschäfts von stationär auf online profitieren nicht etwa die Händler. Einmal mehr heißt der Gewinner Amazon. „Eine der größten Herausforde-rungen für die Branche ist es aber, auch darauf zu reagieren, dass sich der ganze Markt vertikalisiert. Die Hersteller bieten heute oft direkt im Internet ihre Produkte an und brauchen im Grunde keinen Händ-ler mehr. Und der Handel muss natürlich auch mit den Preisen im Internet mithalten“, analysiert Richter.

Die Vertikalisierung findet natür-lich auch offline statt: Immer mehr Marken – wie etwa L‘Occitane, Kiko Milano, MAC Cosmetics – expan-dieren in Österreich auf kleinen Flächen; nicht unweit von Bipa, Müller, Marionnaud und Co. Zu-wächse werde es bei den großen Händlern dennoch geben. „Und das Schließen von kleineren nicht wirklich rentablen Parfümerien halte ich für mittlerweile fast ab-geschlossen“, so Richter.

Eigenmarken Das Sortiment an Exklusivmarken wird durch Eigen­marken ergänzt: u.a. Marionnaud Skincare, Bath, Men und Make up, Marionnaud Nature.

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FULPMES. Bergauf lautet seit 20 Jahren die Marschrichtung für das in Fulpmes in Tirol ansässige Un-ternehmen AustriAlpin. Bergsteiger, Kletterer, Flugsportler, Sicherheits-fachleute und Soldaten setzen auf Qualitätsprodukte aus dem Stu-baital – weltweit, denn rd. 80% der Produktion gehen in den Export. Dieser Prozentsatz soll weiter ge-steigert werden. Die wichtigsten Märkte: Deutschland und USA, und seit Kurzem werden Kanada und Südkorea zusehends wichtiger.

Der Gesamtumsatz von Austri-Alpin betrug 2015 rund 8,5 Mio. €; der Großteil, nämlich rund 7,1 Mio. €, kommt aus dem Export. Beson-ders gut läuft es für die Stubaitaler in den USA und Kanada, wo zuletzt ein Fünftel des Gesamtumsatzes erwirtschaftet wurde. Geschäfts-chancen ortet man weiters im asia-tischen Raum: Die Umsätze in Süd-korea steigen sukzessive.

Herz, Seele & MetallMeistverkauftes Produkt ist die Spezialschnalle „Cobra Quick Release“; sie wurde allein 2015 mehr als 1,7 Mio.-mal verkauft. Geschäftsführerin Katrin Mark-Winkler: „Wir sind mit Herz und Seele dabei, ständig neue Produk-te zu entwickeln und unser Sorti-ment immer noch besser an die unterschiedlichen Anwendungs-bereiche und Märkte anzupassen. Was allerdings dabei immer gleich bleibt, ist, dass alle Metallproduk-te im Unternehmen selbst gefertigt werden.“ Daran soll sich in Zukunft nichts ändern, hält es doch Liefer-kosten, -zeiten und Transportwege überschaubar und den ökologi-schen Fußabdruck klein.

Als besondere Herausforde-rung bezeichnet Mark-Winkler die „enorm hohen Mengen, die üblicherweise aus Asien nachge-fragt werden“ – und natürlich die Preisunterschiede zu in Asien pro-duzierter Ware. Daher konzentriert sich AustriAlpin auf Kundenschich-ten, die bereit sind, für Qualitäts-produkte ‚made in Tirol‘ einen an-gemessenen Preis zu bezahlen. „Bei unseren Produkten wird nichts dem Zufall überlassen, denn von unseren Karabinern, Steigeisen, Seilen und Beschlagteilen hängen buchstäblich Leben ab.“

Das Unternehmen, das 1996 aus einem Zusammenschluss lokaler Handwerksbetriebe entstand, be-

schäftigt heute 75 Mitarbeiter in der Produktion und elf Mitarbeiter im Vertrieb. Bis Jahresende sol-len drei weitere Arbeitsplätze ge-schaffen und im gut sechsstelligen Euro-Bereich in Maschinen inves-tiert werden. Über die Zukunfts-pläne sagt Katrin Mark-Winkler:

„Eines unserer Ziele ist, im asiati-schen Raum weitere Märkte zu er-schließen; das Handelsabkommen mit Südkorea erleichterte uns den Markteintritt enorm. Ich gehe da-von aus, dass sich unsere Geschäf-te dort in den nächsten Jahren sehr gut entwickeln werden.“ (nov)

Der Berg ruft, stubai antwortetDas Stubaitaler Unternehmen AustriAlpin verwendet auch Berge in den USA und Asien als Arbeitsgrundlage – mit den entsprechenden Exportanteilen.

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Qualität aus dem Stubaital: Metallprodukte, vor Ort bei AustriAlpin produziert.

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Austria–Canada

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medianet.at20 Social commerce Freitag, 15. Juli 2016

2015 war ein Jahr der Mega-Deals; jetzt ist Ernüch-

terung eingekehrt, bilanzierte kürzlich eine Studie zum M&A-Geschehen in der internationalen Konsumgüter- und Handelsbran-che, durchgeführt von A.T. Kearney. Heuer sind es vor allem Investiti-onen in neue Technologien, die als wichtige strategische Wachstum-soption ganz oben auf der Agenda der Entscheider stehen. Im Fokus stehen dabei Social Commerce-Innovationen, die „das Beste aus allen Welten“ – konkret Social Me-dia und eCommerce, miteinander verbinden.

„Während Konsumenten sich früher durch Banner oder News-letter zum Kauf motivieren ließen, suchen sie heute den Dialog mit anderen Konsumenten und lassen sich von deren Erfahrung leiten“,

••• Von Sabine Bretschneider

Hybrid aus Shopping und Social media Im Post-Werbe-Zeitalter wandelt sich die One-to-one- zur One-to-many- Kommunikation. Was bedeutet das für die eCommerce-Anbieter?

beschreibt Fabian Spielberger, Gründer und Geschäftsführer der Pepper Media Holding (Pepper.com) das Phänomen. Social Commerce sei „die Kunst, diese Gespräche ge-winnbringend zu nutzen“. Die Pep-per Media Holding betreibt Social Commerce-Portale wie Preisjäger (Österreich), mydealz (Deutsch-land), HotUKDeals (Großbritan-nien) und DesiDime (Indien) in elf Ländern auf drei Kontinenten.

Wine Win-win-KombinationDer Hybrid Social Commerce ist für beide Seiten spannend: Für So-ziale Medien wäre es eine zusätz-liche attraktive Einnahmequelle, wenn die Nutzer auch dort einkau-fen, wo sie kommunizieren – Face-book etwa testet schon länger seine Verkaufsoptionen. Aktuell versucht sich die Augmented Reality App

ModiFace daran, einen Teil der 1,23 Mrd. Facebook-Nutzer zum Einkaufen zu bewegen, berichtet das Online-Branchenmagazin GFM Nach richten.

Elektronik ist die Nummer 1Social Commerce gilt als einer der Marketingtrends des Jahres 2016: Während klassische Werbung an Wirkungskraft verliert, vertrauen immer mehr Konsumenten auch hierzulande den Empfehlungen von Freunden und anderen Kunden.

Doch wie nutzen Verbraucher Portale wie preisjaeger.at wirklich? Dieser Frage ist die Pepper Media Holding nachgegangen und hat die Daten ihrer elf Portale analysiert. Die Studie zeigt also, welche Pro-dukte besonders beliebt sind, wie sich österreichische und andere Konsumenten im Netz bewegen

land der Shopper … Im internationalen Vergleich klicken Österreicher rund um die Mittagspause eher auf den Kauf-Button; umsatzstärkster Tag weltweit ist der Montag.

… und der Äpfel Das Apple-Betriebs-system hat in Österreich mehr Marktanteil.

mega-Network Pepper.com ist die weltweit größte Social Commerce-Grup-pe und mit eige-nen Netzwerken in elf Ländern auf drei Kontinenten vertreten. Über 25 Mio. Smart Shopper pro Monat nutzen die elf Pepper.com-Netzwerke. In Summe verzeich-nen sie über 500 Mio. Seitenaufrufe pro Monat.

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medianet.at Freitag, 15. Juli 2016 Social commerce 21

und zu welchen Zeiten sie auf vir-tuelle Shopping-Tour gehen.

Die Ergebnisse: Händler von Unterhaltungselektronik und Mo-de profitieren weltweit zurzeit am stärksten von Social Commerce-Portalen. 23% der 157 Mio. von Pep-per.com in den ersten sechs Mona-ten vermittelten Käufe entfielen auf Elektronikprodukte wie Smart-phones, Notebooks, Fernseher und Videospielkonsolen, weitere 14% auf Kleidung und Accessoires. Auf dem dritten Platz lagen Möbel und Deko-Artikel mit elf Prozent, auf dem vierten Rang Computerspiele, Filme und Musik mit 6,5%.

Die Konsumvorlieben österrei-chischer Verbraucher unterschei-den sich, berichtet Pepper.com, in einigen Kategorien vom globalen Trend: Zwar liegen auch in der Al-penrepublik Elektronikprodukte

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Ich möchte nicht so weit gehen, zu behaupten, dass wir in einem Post-Werbe-Zeitalter leben. Aber es geht weg von der One-to-one- und hin zur One-to-many-Kommunikation.

Die Kunst des DialogsFabian Spielberger Gründer und Geschäftsführer Pepper Media Holding

Ich möchte nicht so weit gehen, zu behaupten, dass wir in einem Post-Werbe-Zeitalter leben. Wir beobachten aber schon länger einen Wandel weg von der One-to-one- und hin zur One-to-many-Kommunikation. Während Konsumenten sich früher durch Banner oder Newsletter zum Kauf motivieren ließen, suchen sie heute den Dialog mit ande-ren Konsumenten und lassen sich von deren Erfahrung leiten. Social Commerce ist die Kunst, diese Gespräche gewinnbrin-gend zu nutzen.Was Konsumvorlieben betrifft und Produkte wie Elektronik-artikel, Spiele, Mode und Möbel, die auf unseren Plattformen besonders beliebt sind: Social Commerce lebt von der Ver-gleichbarkeit der Preise – und eben jener Preisvergleich fällt bei Produkten wie der PlayStation oder der Levi’s Jeans deutlich leichter als beispielsweise bei Pauschalreisen oder Wellness-Arrangements. Die Zukunft des Handels je-denfalls ist mobil, daran lassen die Zahlen keinen Zweifel. Zwar hinken manche Märkte wie Österreich, Deutschland und Frankreich der Entwicklung noch leicht hinterher. Für Händler wird es zukünftig aber entscheidend sein, auch Kunden ein gutes Kauferlebnis zu bieten, die online über ihr Smartphone oder Tablet einkaufen möchten.Wichtig ist auch der Faktor ‚Zeit‘ beim Online-Shopping: Konsu-menten kaufen heute deutlich geplanter ein als noch vor eini-gen Jahren; dies zeigt sich auch daran, welche Tageszeiten be-sonders umsatzstark sind. Wäh-rend etwa Konsumenten abends Zeit für Recherche haben, lassen sie sich in der Mittagspause stärker von Empfehlungen ihrer Kollegen leiten …

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zum Einkauf. Den niedrigsten Wert weist übrigens Frankreich mit nur 42% auf.

Weitere Facts: Auf den meisten mobilen Endgeräten, auch in Ös-terreich, läuft Android. Auf den Kaufportalen recherchiert wird am Wochenende, „zugeschlagen“ dann am Montag und Dienstag, 15,5% der Käufe entfielen auf den Montag, 15,3% auf den Dienstag. Schlech-tester Shoppingtag ist der Sonntag. Auf „Kaufen“ wird am ehesten am frühen Abend geklickt.

In Österreich sieht es etwas an-ders aus: Zwar griffen auch hier viele abends zur Maus, um online einzukaufen; noch lieber nutzen hiesige Konsumenten jedoch die Zeit vor und in der Mittagspause. Dies schlägt sich auch im Auswahl-Modus nieder, bestätigt Spielber-ger: „Während etwa Konsumenten abends Zeit für Recherche haben, lassen sie sich in der Mittagspau-se stärker von Empfehlungen ih-rer Kollegen leiten.“ Typisch Social Commerce eben.

mit einem Anteil von 36% an der Gesamtzahl der vom Portal preis-jaeger.at vermittelten Käufe auf Platz eins. Mode rangiert in Ös-terreich mit einem Anteil von elf Prozent aber nur auf dem fünften Rang – hinter Spielen, Musik und Filmen, Diversem und Möbeln so-wie Deko-Artikeln.

Mobile Commerce, so Pepper.com, sei global betrachtet „nicht die Zukunft, sondern bereits die Ge-genwart“: 56% der 114 Mio. Unique User, die eines der elf von Pepper.com betriebenen Social-Commerce-Portale heuer bislang besucht ha-ben, nutzten dazu ein Smartphone oder Tablet. Vor allem in Brasilien (66%), den Nieder landen (63%), Groß-britannien (61%), Süd korea (61%) und Mexiko (58%) bildeten Nutzer mobiler Endgeräte die Mehrheit.

Andere Märkte hinken dieser Entwicklung noch hinterher. Und während die USA mit einem Anteil von 59% im Durchschnitt liegen, zeichnen sich vor allem kontinen-taleuropäische Märkte durch einen vergleichsweise kleinen Anteil an „mobilen Shoppern“ aus: In Öster-reich (49%), Deutschland (49%) und Polen (45%) nutzt weniger als jeder Zweite ein Smartphone oder Tablet

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medianet.at22 Brot & GeBäck Freitag, 15. Juli 2016

ASTEN/TOLUCA. backaldrin schickt den Kornspitz in neue Regi-onen: Per Ende 2015 kam es in Me-xiko zum Bau einer Produktionsan-lage in Toluca. Von dort werden die oberösterreichischen Bäckermeis-ter den gesamten amerikanischen Raum beliefern. Für den Marktein-

tritt war das EU-Handelsabkom-men mit Mexiko eine spürbare Er-leichterung: Es sorgte für das Weg-fallen von Zöllen sowie geringere Importkosten für Kunden.

Länder, mit denen jeweils ein EU-Handelsabkommen besteht – wie eben Mexiko, aber auch Jordanien

und Südafrika –, sind für backal-drin bevorzugte Märkte. In allen drei Ländern wollen die Oberöster-reicher wachsen und von dort aus neue Kunden in jeweils benachbar-ten Ländern gewinnen.

Ergo ist der Exportanteil von backaldrin The Kornspitz Compa-ny mit jenseits der 80% mehr als possierlich. „Heimische Brotpro-dukte sind weltweit gefragt“, sagt backaldrin-Geschäftsführer Harald Deller. „Die hohen Standards der heimischen Landwirtschaft und somit die heimische Lebensmittel-qualität ist ein Markenzeichen für die Backwaren made in Upper-Aus-tria.“ Mittlerweile liefert der ober-österreichische Familienbetrieb in mehr als 100 Länder.

Tor in die USADoch zurück nach Mexiko: Der Pro-duktionsstandort in Toluca süd-westlich von Mexiko-Stadt wurde Ende 2015 in Betrieb genommen. backaldrin beschäftigt dort elf Per-sonen und setzt in Mexiko auf die Vertriebsstrukturen der Cremería Americana S.A. de C.V. backaldrin Americas S.A.P.I. de C.V. ist ein 50/50-Joint Venture von backal-drin und Cremería Americana S.A. de C.V. Das Unternehmen mit etwa 900 Mitarbeitern ist der führende Butter- und Margarinehersteller Mexikos – und seit fünf Jahren backaldrin-Partner.

„Mit einer effizienten Produk-tion vor Ort können wir Kunden in Mexiko und weiteren Märkten mit maßgeschneiderten Produkten versorgen und eine rasche Verfüg-barkeit sicherstellen“, sagt Deller. backaldrin Americas versorgt den mexikanischen Markt sowie weite-re in Zentral-, Süd- und Nordameri-ka. Hauptmärkte sind derzeit Mexi-ko und Mittelamerika. Hergestellt werden v.a. Backgrundstoffe für lokale Produkte wie „Pan de Muer-to“, aber auch Croissants und Muf-fins. Der Markt bevorzugt süßere Backwaren, entsprechend ist die Produktion darauf ausgerichtet.

In Russland entschied sich backaldrin ebenfalls, einen eige-nen Produktionsstandort zu er-richten; per Anfang 2017 soll dort produziert werden. Aber auch in China und Vietnam trifft man auf den Kornspitz. Allerdings heißt er in China „Edelweiß“ – aus sprach-lichen Gründen. (nov)

kornspitz knuspert auf vielen MärktenDank Produktionsanlage im mexikanischen Toluca erobert der Kornspitz die USA. backaldrin reüssiert auch vor Ort, etwa als Pan de Muerto, das mexikanische Totenbrot.

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Ein echter Kornspitz-Familienbetrieb: Peter, Regina und Peter Augendopler.

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backaldrinDas 1964 gegrün-dete Familien-unternehmen stellt mehr als 600 Produkte für Brot, Gebäck und Feine Backwaren her. backaldrin ist weltweit mit rd. 850 Mitarbei-tern in über 100 Ländern vertreten, in 15 Staaten mit firmeneigenen Niederlassungen.

hope for futureIn Korogocho, dem drittgrößten Slum von Nairobi, gibt es als Ent-wicklungsprojekt von hope for future auch das Bäckereiprojekt Angel Bakery. Dieses wird mit der Unterstützung von backaldrin betrieben.

backaldrin-Welt

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medianet.at Freitag, 15. Juli 2016 retail international 23

WIEN. Geschlagen geben will sich Edeka noch lange nicht – und lässt sich im Ringen um die Übernahme des Konkurrenten Kaiser‘s Tengel-mann auch vom verhängten Fu-sionsstopp nicht beeindrucken. „Wir haben den Beschluss inzwi-schen geprüft und halten sowohl seine Tatsachenfeststellung wie auch seine Begründung für falsch“, urteilte ein Edeka-Sprecher vor Kurzem über den Beschluss des Oberlandesgerichts Düsseldorf. „Es muss jetzt im Interesse der Beschäftigten von Kaiser‘s Tengel-mann geprüft werden, auf welchem rechtlichen Wege eine möglichst schnelle Entscheidung in diesem Verfahren erreicht werden kann“, kündigte der Sprecher an.

Rewe steht bereitZur Vorgeschichte: Das Oberlan-desgericht hatte am Dienstag die Sondererlaubnis des deutschen Wirtschaftsministers Sigmar Ga-briel für die Fusion in einer Ei-lentscheidung für rechtswidrig erklärt und diese zunächst außer Kraft gesetzt. Gabriel hatte mit der Sondererlaubnis das Veto des deut-schen Bundeskartellamts gegen die Übernahmepläne Edekas für den kleineren Rivalen außer Kraft ge-setzt. Nach dem vorläufigen Stopp seiner Erlaubnis fürchtet der Mi-nister nun eine Zerschlagung der verlustreichen Supermarktkette. „Genau das wollte ich vermeiden“, so Gabriel; ausführlich wies der Minister die Vorwürfe des Ober-landesgerichts Düsseldorf zurück.

Damit nimmt auch die Debatte über eine Reform der deutschen Ministererlaubnis erneut Fahrt auf. „Die Ministererlaubnis wird sich weiterentwickeln müssen“, sagte der Vorsitzende der Mono-

polkommission, Achim Wambach, der Heilbronner Stimme. Eine „ge-wisse Systematisierung, was alles unter Gemeinwohl, gerade bei den Arbeitnehmerrechten, fällt, wäre hilfreich“. Der Präsident des Deut-schen Industrie- und Handelskam-mertags (DIHK), Eric Schweitzer,

verteidigt das Instrument grund-sätzlich. Der Supermarktriese Rewe hat indes sein Übernahmeangebot für Kaiser‘s Tengelmann erneuert und stehe weiterhin bereit, Kaiser‘s Tengelmann als Ganzes oder auch Märkte in einzelnen Regionen zu übernehmen. (dp)

Wird Kaiser’s jetzt zerschlagen?Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel fürchtet Zerschlagung von Kaiser’s Tengelmann; Edeka will gerichtlichen Fusionsstopp nicht hinnehmen; Rewe will erneuert Übernahmeangebot.

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Günstig allein reicht Aldi nicht mehrESSEN. Aldi will nicht mehr nur mit günstigen Preisen, sondern auch mit seinem Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz punkten. Deutschlands Discount-Marktführer – bestehend aus Aldi Nord und die Mutterfirma von Hofer, Aldi Süd – veröffentlicht einen eigenen Nachhaltigkeits-bericht. Darin stellen die Unter-nehmen ihre Bemühungen etwa um die Rückverfolgbarkeit von Nahrungsmitteln, um soziale und ökologische Standards in der Lie-ferkette, um Tierschutz oder Ener-gieeffizienz vor. So baut Aldi Nord zurzeit ein eigenes Team in Asien auf, um die sozialen Standards der Lieferanten im Fernen Osten zu überprüfen. „Wir wollen als Unter-nehmen wahrgenommen werden, das Verantwortung übernimmt“, so Aldi-Nord-Geschäftsführer Rayk Mende. (red)

Die Sondererlaubnis von Minister Sigmar Gabriel wurde als rechtswidrig erklärt.

bis 12. SEPTEMBER 2016www.eventaward.at

VERLEIHUNGSABEND: 06. DEZEMBER 2016 | WIEN

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medianet.at24 Produkt news Freitag, 15. Juli 2016

will habenEssen & Trinken an heißen Tagen

und dazu ein strahlend weißes sommerlächeln

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Von Christian Novacek

Burger-käse

Burger sind in, und was für den Burger zu Hause noch fehlte, liefert jetzt Woerle nach: extra dicke Käsescheiben im XXL-Format. Sie schmelzen perfekt und verleihen den

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Protein-Eis Wheyhey punktet mit süßem Geschmack und verzichtet auf Haushalts-

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Verbesserung der Lebensqualität beiträgt.

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küchlein in der tasse

„Ich back‘ dir einen Kuchen in weniger als einer Minute!“ Die Dr. Oetker Tassen

Küchlein machen’s möglich: Für den ersten Kuchen, der in weniger als einer Minu-

te1 frisch in der Mikrowelle gegart wird, braucht es nur eine Tasse und etwas Milch. Pulver einrühren, in die Mikrowelle stellen, pling! Gibt es in den Sorten Schoko, Hasel-nuss und Nougat und neu auch Schoko und

Schokino mit Schokoflocken.

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Um so richtig bei den Kids zu punkten, hat Schärdinger zwei Kindervorlieben kombi-niert: Die eine lautet auf Pudding und die andere auf Strohhalm; dazu kommt noch

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Strahlend weiß

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Die kosmetische Kraft der Milch schätzte dereinst schon Königin Kleopatra. Nivea nutzt die pflegenden Eigenschaften der

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retail

Manipulation Deutsche Regierung nimmt frisier-te Kassen ins Visier 27

Auflagen In der Umstel-lungszeit sind richtige Maßnahmen gefragt 30

Omega Druck Auf das richtige Papier kommt es an 30

Kassenfieber Die Registrierkassenpflicht auf einen Blick 31

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Land in Sicht bei der registrierkassenpflicht Mit jeglichen Maßnahmen rund um die Registrierkassen ist nun Schluss, heißt es jedenfalls aus dem Finanz ministerium. 26

Kassasturz Markus Knasmüller von der WKO im Gesetzes-Check.

visa Österreich Das Land des Bargelds dürfte jetzt reif für eine Kulturveränderung sein.

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Iris ThalbauerWKO, Sparte Handel

Die Bundessparte Handel der WKO hat eine neue Geschäfts-führerin: Die Juristin Iris Thal-bauer tritt die Nachfolge von Rene Tritscher an. Die Kärnt-nerin ist seit 16 Jahren in der

Bundessparte Handel tätig und hat zuletzt die Einführung der Registrierkassen verhandelt.

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registrierkassen

Zitat des Tages Rainer Will GF Handelsverband

Jeder Neu-gründer im österreichi-schen Handel kann froh sein, wenn das Un-ternehmen in fünf Jahren noch firmiert.

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den Feste mit Verabreichung von Speis und Trank veranstalten. Die Einnahmen aus diesen Aktivitäten sind nicht nur bis zum Betrag von 15.000 Euro steuerbefreit, sie kön-nen auch nach Gutdünken zur Fi-nanzierung von parteipolitischen Aktivitäten herangezogen werden“, kritisiert Mario Pulker, Obmann des Fachverbands Gastronomie in der WKO. Pulker bemängelt, dass allein durch die Vereinsfeste der Jugendorganisationen in den 7.850 österreichischen Katastralgemein-den „Einkünfte bis zu 235 Milli-onen Euro auf Kosten der heimi-schen Gastronomie erzielt werden können“. Pulker droht mit recht-lichen Schritten gegen die Aus-nahmestellung von Parteien. „Der Fachverband prüft gerade das wei-tere rechtliche Vorgehen. Bestärkt durch das Gutachten des Verfas-sungsrechtlers Prof. Mayer, sind wir zuversichtlich, dass wir die Regelung einer Gesetzesprüfung durch den Verfassungsgerichtshof zuführen können“, sagt eine Spre-cherin auf Anfrage.

Kassa ja, Belege jein?Dass sich die Meinung zur Regis-trierkasse nach dem anfänglichen Aufschrei der Branche beruhigt hat, glaubt indes Andreas Kapferer von Deloitte Tirol. „Herausfordernd bleibt allerdings die organisatori-sche Bewältigung dieser Verpflich-tung während der Stoßzeiten; gera-de kleine Unternehmen stoßen hier an ihre Grenzen – da gibt es auf je-den Fall Verbesserungsbedarf“, so Kapferer. Auf eine Erleichterung für kleine Unternehmen und Betriebe hofft auch die neue Geschäftsfüh-

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Die Registrierkassenpflicht war monatelang in aller Munde und es scheint, als hätte sie schon sämtliche Phasen durchgemacht. Auf eine lang andauernde Auf-regungsphase folgte eine kurze Abkühlung, in der sich die Gemü-ter (so der erweckte Anschein) ein wenig beruhigten. Nun scheint es so, als hätten sich die meisten Be-troffenen damit abgefunden und die Bedingungen zumindest akzep-tiert – wenn vielleicht auch zwecks mangelnder Alternativen. medianet hat sich bei einigen Branchenver-tretern und dem Finanzministeri-um umgehört und ein paar Eindrü-cke gewonnen, wie die derzeitige Situation aussieht.

„Die Einführung der Registrier-kassenplicht war von Anfang eine Geschichte voller Misskommuni-kation und nicht ganz tauglicher Maßnahmen“, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsver-bands – und spricht damit vermut-lich vielen aus der Seele, bei denen zahlreiche Maßnahmen und Än-derungen für Verwirrung gesorgt hatten.

Sind wir endlich da?Damit sollte nun Schluss sein, sagt das Finanzministerium: „Nachdem diverse Erleichterungen hinsicht-lich der Bestimmungen im Minis-terrat und im Nationalrat beschlos-senen wurden, befinden sich diese nun im parlamentarischen Prozess und werden voraussichtlich Mitte Juli im Bundesgesetzblatt veröf-

fentlicht. Seitens des BMF besteht kein Interesse an weiteren Maß-nahmen.“

Das dürfte den Chef des Han-delsverbands beruhigen, der dafür plädiert, dass es 2017 „bei Einfüh-rung der verpflichtenden Sicher-heitseinrichtung, zu keinen neuen Regulierungen kommt“. Die letzte Woche präsentierten Änderungen betreffen den Handel wenig bis gar nicht. Vielmehr betreffen sie Verei-ne und – zum Ärger vieler – politi-sche Parteien. Für Aufregung sorg-te die von den Koalitionspartnern ausverhandelte Gleichsetzung po-litischer Parteien mit gemeinnüt-zigen Vereinen und Körperschaften öffentlichen Rechts. „Künftig kön-nen politischen Parteien und deren Vorfeldorganisationen bis hinunter auf die Ebene der Katastralgemein-

rerin der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, Iris Thalbauer. Die Nachfolgerin von Rene Tritscher, die die Ein-führung der Registrierkassen mit-verhandelt hat, wünscht sich ein Entgegenkommen bei der vielfach kritisierten Belegerteilungspflicht – „vor allem bei Bagatellbeträgen“. Thalbauer fordert eine Ausnah-me bei der Belegerteilungspflicht für Branchen und Betriebe, die in kurzer Zeit einen großen Kunden-andrang bewältigen müssen und bei denen die Summe des Kassa-bons gering – unter 20 Euro – ist.

„Dass die Beträge in die Kassa ein-gegeben werden sollen, steht außer Streit“, sagt Thalbauer.

Seit Juli drohen Betrieben bei Nichteinhalten der Registrierkas-sen- und Belegerteilungspflicht Strafen bis zu 5.000 €. Darüber, ob bereits welche verhängt wurden, gibt das Finanzministerium kei-ne konkreten Antworten, sondern lässt lediglich ausrichten, dass bei Feststellen von Unregelmäßigkei-ten während der Betriebsprüfun-gen und anderer Kontrollhandlun-gen, jeder Fall individuell geprüft werde. Und weiter: „Verhängte Strafen für säumige Unternehmer in Zusammenhang mit der Regis-trierkassenpflicht werden nicht in Schnellverfahren abgewickelt; Parteienrechte sind zu wahren.“

Noch keine Strafen bekannt Thalbauer appelliert an die Prüfer, dass dabei „mit Augenmaß vorge-gangen wird“ und sagt, dass die WKO bisher keine Rückmeldungen von Unternehmen erhalten hat, die „wegen des mangelnden Einsatzes einer Kassa bestraft wurden“. Ih-ren Informationen zufolge hätten noch nicht alle betroffenen Unter-nehmen eine Registrierkasse. „Das liegt vor allem daran, dass es im Bereich der Kassenhersteller zu Lieferverzögerungen und -engpäs-sen gekommen ist oder die Ein-schulung in die Kassa aufgrund des hohen Bedarfs noch nicht er-folgen konnte“, erklärt die Vertrete-rin der Händler.

Es bleibt den österreichischen Händlern nur zu wünschen, dass die Registrierkassen lauter klin-geln als die Kassen des BM.

Welche Kasse klingelt lauter?medianet hat beim Finanzministerium, der WKO und dem Handelsverband nachgefragt, wie die Umsetzung der Registrierkassenpflicht voranschreitet und ob bereits erste Strafen verhängt wurden.

Händlersicht Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsver-bands: „Unsere Wahrnehmung ist, dass die überwie-gende Mehrheit schon gut ausge-rüstet ist und eine gesetzeskonforme Registrierkasse verwendet.“

Saftige Strafen „Im Falle eines Verstoßes gegen die Registrier-kassenpflicht können Strafen in der Höhe von bis zu 5.000 Euro verhängt werden“, heißt es aus dem Finanzministerium.

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26 COVERSTORY Freitag, 15. Juli 2016

Bisher haben wir noch keine Rückmeldungen von Unternehmen erhalten, die wegen des mangeln-den Einsatzes einer Kassa gestraft wurden. Iris Thalbauer Geschäftsführerin Bundessparte Handel WKO

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medianet.at

WIEN. Was in Österreich unter Murren und Stöhnen abging, näm­lich die Einführung manipulations­sicherer Registrierkassen, kommt im Nachbarland Deutschland erst 2019. Deutschland ist damit eines der letzten Länder Europas, das ei­nen derartigen Schutz einführt.

Die österreichischen Registrier­kassensicherheitsverordnung wird dabei in vielen Teilen Pate stehen. Aber es gibt Punkte, wo die Deut­schen die Nase vorn haben: Die Strafe für das Einsetzen von Werk­zeugen, welche die Sicherheitsein­richtungen der Kasse umgehen, wurde zwar von den österreichi­

schen Gesetzen übernommen (so ist auch in Österreich eine Straf­höhe von bis zu 25.000 € vorgese­hen) – allerdings gibt es einen fei­nen Unterschied: Deutschland wird die Manipulationseinrichtungen im Gegensatz zu Österreich zertifizie­ren lassen.

„Das ist sicherlich sinnvoll, denn damit gibt es keine Diskussionen, ob Lösungen zulässig sind oder nicht“, erklärt Markus Knasmül­ler. Er leitet den Arbeitskreis Kas­sensoftware beim Fachverband UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informations­technologie) der Wirtschaftskam­

mer Österreich. Nicht übernommen wird in Deutschland die Belegertei­lungspflicht.

Lästige BelegerteilungspflichtGenau die ist in Österreich um­stritten. Hierzulande werden die – gerade bei Kleinbeträgen – oft liegengelassenen Belege sogar als „Schelling­Papierln“ (benannt nach dem österreichischen Finanzmi­nister) bezeichnet. Letztlich sind sie aber die einzige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die Um­sätze im Kassensystem eingegeben werden. „Eine Beleglotterie, wie sie etwa in Tschechien geplant ist, bei

der jeder Kassenbeleg als Rubbel­los dient, könnte die Akzeptanz der Belege bei den Kunden erhöhen“, spekuliert Knasmüller.

Frustrierte VereineEin weiteres Zankthema in Öster­reich sind die Vereine. Ursprüng­lich nur in geringem Maße von der Registrierkassenpflicht befreit, ha­ben sie nach größeren, medial ge­stützten Protesten ein neues Gesetz (in Wien) erreicht, dass Vereine ver­mehrt (bei geschickter Organisati­on wohl sogar ganz) ausnimmt. Ein monatelanger Konflikt mit einer de facto rückwirkenden Gesetzes­änderung hat in der Alpenrepublik definitiv Verärgerung und Unsi­cherheit geschaffen.

Generell ist daher wichtig, dass von Anfang an Klarheit über die Regelungen herrscht. Das war in Österreich nicht immer der Fall. Zuerst führte eine Beschwerde vor dem Verfassungsgerichtshof dazu, dass der Einführungstermin für die Registrierkassenpflicht über den ursprünglich terminisierten 1. Jänner 2016 deutlich hinaus­schoss.

Kleinere Unternehmen sind gar erst 2017 betroffen. Infolge gab es Diskussionen über Ausnahmen. Zuletzt wurde der Termin für die Einführung des Manipulations­schutzes verschoben. (nov)

Freitag, 15. Juli 2016 RegistRieRkassen 27

Registrierkassen- & Belegpflicht 2016

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Belegpflicht leicht gemacht .) vom Finanzamt geprüft .) für jedes Kassensystem die richtige Rolle .) nummerierte Kassenblöcke und Rechnungsbücher als Handbeleg

Eine Beleglotte-rie wie in Tsche-chien, bei der jeder Kassenbe-leg als Rubbellos dient, könnte die Akzeptanz der Belege beim Kun-den erhöhen.

kassasturz: Was lief gut, was nicht?Markus Knasmüller von der WKO vergleicht Gesetzeslagen bei der Registrierkassenpflicht zwischen Österreich und Deutschland. Die Deutschen könnten von uns lernen.

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Markus Knasmüller, WKO: Deutschlands Entwurf zum Registrierkassengesetz beinhaltet derzeit keine Belegerteilungspflicht.

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Steuerbetrug an Registrierkassen?BERLIN. Die deutsche Bundes­regierung will mit unangekün­digten Kontrollen und harten Strafen gegen Manipulationen an Ladenkassen vorgehen. „Wir wissen, dass Aufzeichnungen elektronischer Kassen mani­puliert werden, um Steuern zu hinterziehen“, sagte Michael Meister (CDU), der parlamen­tarische Staatssekretär im deutschen Finanzministerium. „Diese Manipulation der Um­sätze soll künftig nicht mehr möglich sein.“ Ein entspre­chender Gesetzentwurf soll am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden.

Meister kündigte „harte Kontrollen“ an; „zertifizierte Si­cherheitstechnologien“ sollten die Betrugsfälle unterbinden. Gleichzeitig werde auf Ab­schreckung gesetzt. „Wer gegen das neue Gesetz verstößt, muss empfindliche Geldbußen bezah­len“, sagte er.

Im Gesetz sind 25.000 € Geldstrafe vorgesehen, wenn die geforderten Sicherheitsvor­kehrungen nicht angewendet werden. Betriebsprüfer der Finanzämter dürfen die Regis­trierkasse demnach unange­meldet überprüfen. Die Beleg­pflicht (siehe Story nebenan) ist indes noch umstritten. (nov)

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Frisierte Kassen im VisierBERLIN. Die deutsche Regie­rung will nach jahrelangem Drängen der Länder und des Bundesrechnungshofs die Manipulation von Registrier­kassen erschweren. So ist vorgesehen, dass die 2,5 Milli­onen elektronischen Kassen in Deutschland bis Ende 2019 auf ein neues fälschungssicheres System umgestellt werden. Eine nachträgliche Löschung von Umsätzen aus dem Kassen­speicher soll dann nicht mehr möglich sein. (red)

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••• Von Nataša Nikolic

Vor der Fusion mit dem Schwesterun-ternehmen Visa Inc. konnte Visa den Europa-Umsatz um 25% auf 2,3 Mrd. € steigern und auch

hierzulande kräftig wachsen. Geht es nach Visa Österreich-Chef Kurt Tojner, soll sich daran auch künftig nichts ändern. Einen Umsatzschub erhofft man sich u.a. durch die Re-gistrierkassenpflicht: Tojner hofft, dass vor allem Kleinunternehmer, die bisher keine Registrierkasse benötigt haben und sich aufgrund neuer Gesetze und Verordnungen eine anschaffen müssen, gleich ein Kartenterminal mitbestellen. „Bisher war es für kleine Händler mühsam, Partner zu suchen, die In-stallation zu machen und die Mit-arbeiter einzuschulen“, sagt Tojner. Auch waren die Gebühren dafür noch vor einigen Jahren höher, so-dass sich ein Terminal für kleine Händler oftmals nicht rechnete. Angesichts sich ändernder Bezahl-gewohnheiten der Konsumenten – weg vom Bargeld hin zur Karte – werden sich (auch kleine) Händler früher oder später darauf einstel-len müssen. „Nun ist der Zug schon da, und wenn man schon auf eine Registrierkassa umsteigt, sollte man gleich an ein Kartenterminal denken.“

Chancen nutzenDass der Zug schon in der Stati-on ist, belegt Visa mit der Future of Retail-Studie, die anhand ver-schiedener Faktoren untersucht, in welchem Ausmaß Länder für den Einzelhandel der Zukunft bereit sind und derzufolge Österreicher das immer digitaler werdende Ein-kaufserlebnis mit offenen Armen empfangen. Mit einem Marktbe-reitschaftsindex von 86 liegt Öster-reich im europaweiten Spitzenfeld, hinter Spanien, Großbritannien und Polen.

Für Händler gibt es viele – auch kostengünstige – Möglichkeiten, hier mitzugehen und auf mobile Kombilösungen für Registrier-kasse und Kartenzahlung umzu-

steigen. Diese könnten auch für Marktstandler interessant sein, glaubt der Visa Österreich-Chef. Visa stellt zwar keine Registrier-kassenlösungen für Händler zur Verfügung, arbeitet aber eng mit Partnern zusammen, um die „best-mögliche Zahlungstechnologie und -abwicklung anzubieten“.

Kostengünstige KombilösungenEin Beispiel dafür ist die Zusam-menarbeit mit Wirecard CEE und die daraus entstandene Lösung, mit der das Smartphone oder Ta-blet in wenigen Sekunden zur mo-bilen Registrierkasse wird. Über ein handliches Kartenlesegerät in Kombination mit der dazugehö-rigen App können Händler Bar- und Kartenzahlungen einfach und sicher akzeptieren. Die Vorteile liegen darin, dass diese Lösung kostengünstiger und flexibler als herkömmliche stationäre Bezahl-terminals ist. Die Bedienung ist leicht und intuitiv, darüber hinaus lässt sich die Applikation in beste-hende Apps integrieren. „Die Lö-sung eignet sich perfekt für Selbst-ständige und alle Händler, die ihre Services und Produkte nicht nur in einem Ladengeschäft anbieten“, sagt Axel Puwein (Director of Sales & Innovation bei Wirecard CEE).

„Bei der Regis trierkassenpflicht darf es nicht nur darum gehen, Bargeld mit hohem technischen Aufwand zu verwalten. Es braucht einen Mehrwert und Zusatznutzen, wie die Möglichkeit einer Karten-zahlung“, so Puwein weiter. Die mobile Registrierkasse wurde in Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Finanzministerium, Steu-erberatern und Partnern entwickelt und richtet sich aufgrund ihres Funktionsumfangs vor allem an kleinere Betriebe, die „kostengüns-tige Lösungen“ brauchen. Zudem hat jedes Unternehmen die Mög-lichkeit, über die jährliche Steu-ererklärung eine Förderung in der Höhe von 200 € für die Anschaf-

fung zu beantragen. Zur mobilen Registrierkasse gibt es optional auch einen Belegdrucker.

Ein weiterer Partner von Visa ist Six Payment Services, das neben traditionellen PC-Kassensystemen auch webbasierte Kassenlösungen anbietet, die meist über Tablets betrieben werden. „Wir bieten mit mCashier die passende Lösung – sowohl integriert in die jeweilige Software Applikation als auch als ,stand-alone‘-Lösung mit eigener Six-App. Zielgruppe der Web- bzw. App-basierten Systeme sind meist „kleinere, preissensiblere Händler“, sagt Thomas Grabner, Geschäfts-führer bei Six Payment Services in Österreich. „Hier bieten mPoS-Geräte (Anm.: mobile Point of Sale) eine simple Einsteigervariante. Die einfachste Lösung ist mittels eigener Six mCashier-App; die ele-gantere Lösung ist auch hier, das mCashier-Gerät direkt über das Kassensystem anzusteuern“, so Grabner.

Was die Kosten betrifft, so vari-ieren diese je nach Modell. Neben der „Kaufvariante, ohne laufende Kosten und mit einer einheitlichen Zahlungskondition für alle Brands“ kann man sich auch für ein „Miet-modell mit laufenden Kosten, aber geringerer Zahlungskondition wie

28 registrierkassen Freitag, 15. Juli 2016

Das Land des Bargelds ist reif für eine kulturveränderungDie Zukunft ist bargeld- und kontaktlos, und die Registrierkassenpflicht bietet Händlern eine gute Möglichkeit, sich an Kundenwünsche anzupassen und entsprechend auszurüsten, weiß Kurt Tojner, Visa Österreich-Chef.

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kontaktscheu Die Branche mit den meisten NFC-fähigen Terminals ist der Lebens-mittelhandel, so eine Studie von GfK, WKO und Payment Service Austria.

Der Zug ist da. Darum sollte man schon beim Kauf einer Registrier-kassa ans Kartenterminal denken.

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eCommerce war der Kaufbetrag mit 75 € noch etwas geringer. Im Schnitt zücken Visa-Kunden ihre Karten 41-mal im Jahr, um Trans-aktionen durchzuführen; mit der V-Pay könnte sich diese Zahl um ein Vielfaches steigern. Dazu müssten Österreicher aber auch ihr gelieb-tes Bargeld ein wenig loslassen. Man sei noch immer eher ein Land des Bargelds, aber es gebe einen langsamen „Prozess einer Kultur-veränderung“, sagt Tojner. Obwohl, kostentechnisch betrachtet, der elektronische Zahlungsverkehr je-denfalls günstiger ist als das Zah-len mit Bargeld – vor allem vor dem Hintergrund möglicher Bankomat-gebühren, die ein Betreiber bereits eingeführt hat.

Bargeld kein Garant für Überblick Das Argument, das immer wieder auftaucht und gern genannt wird, wenn es um die Frage Cash oder Bankomat geht, ist, dass man oh-ne Cash leicht den Überblick über seine Ausgaben verliert. Diese Argumentation lässt der Kredit-kartenmanager allerdings nicht gelten: „Wenn das Geldtascherl leer ist, weiß ich nicht, wohin die 50 Euro so schnell verschwunden sind. Aber am Kontoauszug sehe ich klar, wofür ich mein Geld aus-gegeben habe.“

Dass die Österreicher so bard-geld-affin sind, liege auch an den vielen Bankomaten hierzulande, meint der Visa-Österreich-Chef. Während man in Skandinavien mit-unter 50 Kilometer fahren muss, um an Bargeld zu kommen, gibt es hier-zulande fast an jeder Ecke Banko-maten – deren Betrieb für Banken allerdings sehr teuer ist. Durch die vielen Bankfilialschließungen dürf-te die Bankomatzahl in den kom-menden Jahren allerdings stark schrumpfen. Die Gebühren für das

Geld-Abheben könnten dann der letzte Tropfen sein, der den Kunden den Appetit aufs Bargeld endgül-tig verdirbt. Möglicherweise wird dadurch Cash Back, also das Bar-geldabheben direkt beim Bezahlen im Supermarkt, ein wenig beflügelt. Das sei bisher laut Tojner „nicht wirklich angekommen“. Den Grund glaubt eine Analyse von Fokusgrup-pen gefunden zu haben, derzufolge Österreicher erstens die Kassen-schlange so wenig wie möglich auf-halten möchten und zweitens Angst haben, beobachtet zu werden.

„Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen bei der Wahl der Zahlungsmethode an der Kassa zuerst nach ihrer Affinität zu einem bestimmten Zahlungs-mittel gehen und dann die gefühlte Dauer einer Zahlungsart abwägen. Und auch wenn Messungen ge-zeigt haben, dass Bankomatzah-lungen schneller gehen, glauben die Kunden, dass sie mit Bargeld die Schlange kürzer aufhalten“, er-klärt Tojner. Was die Schlange am kürzesten aufhält, ist das schnel-le kontakt lose Bezahlen via NFC-Technologie, bei der man die Karte lediglich an das Terminal dranhal-

ten muss und bis zu einem Betrag von 25 €, ohne den PIN einzugeben, zahlen kann. 2015 hat sich die Nut-zung des kontaktlosen Bezahlens an den PoS-Kassen im Vergleich zum Jahr 2014 verdreifacht (+194% mehr Transaktionen, +226% mehr Umsatz). Erhöht hat sich selbst-redend auch die Zahl der mit NFC ausgestatteten Bankomatkarten. Im vergangenen Jahr waren laut GfK 7,6 Mio. Karten mit der mit der Kontaktlos-Funktion im Umlauf.

in der Kaufvariante“, entscheiden. Auch der größte Visa-Partner, card complete, bietet eine schnell und einfach zu nutzende mPoS-Lösung. Hier setzt man laut Christian Grau-sam (verantwortlich für Akzeptanz-Services bei card complete) auf die Zusammenarbeit mit etablierten Registrierkassenanbietern, wo-durch eine spätere Integration ohne viel Aufwand erfolgen kann.

Für welche Variante man sich auch entscheidet, wichtig ist es vor allem, den Kunden möglichst schnelle und bequeme Zahlungs-möglichkeiten zu geben, sodass jeder in der von ihm oder ihr prä-ferierten Weise zahlen kann. Einer Studie des GfK zufolge wurden 2015 insgesamt rund 592 Mio. Transaktionen mit österreichischen Bankomatkarten im In- und Aus-land durchgeführt (das sind durch-schnittlich 1,6 Mio. Transaktionen pro Tag). Davon wurden rund 453 Mio. Zahlungstransaktionen am PoS getätigt, was gegenüber dem Vorjahr 2014 einem Plus von 8,4 Prozent entspricht.

V-Pay steht vor der EinführungIn Österreich sind derzeit 1,8 Mio. Visa-Karten im Umlauf, der aller-größte Teil davon sind Kreditkar-ten. Der Anteil der sogenannten

Debitkarten (Bankomatkarten) von Visa (V-Pay) ist verschwindend gering, denn die österreichischen Geldhäuser arbeiten überwiegend mit MasterCard zusammen, so-dass Kunden bei praktisch jeder Bank eine Maestro-Bankomatkarte erhalten.

Visa geht in den nächsten Mo-naten gemeinsam mit einem Bank-institut mit der V-Pay in den Mas-senrollout. Bereits vor zwei Jah-ren hätte man erfolgreiche Tests gemacht, erzählt Tojner. Nun sei die Zeit reif, dass V-Pay auch in Österreich ankommt. „Das ist eine langwierige Geschichte. Die De-bitkarte ist die Nabelschnur des Kunden zum Konto, die Entschei-dung, welche Debitkarte der Kunde bekommt, trifft die Bank, bei der Kreditkarte hingegen entscheidet der Kunde selbst“, so Tojner. Visa hat aber das erklärte Ziel, auch in dieses Segment vorzudringen.

Verglichen mit anderen EU-Län-dern, gibt es in Österreich für Visa auch viel Potenzial nach oben – vor allem im Debitkartenmarkt. Einer Nielsen-Studie zufolge ist Visa die Nummer zwei in Österreich im Ge-samtkartenmarkt (Kredit- und De-bitkarten): 21% der befragten Ös-terreicher nutzen eine Visa-Karte, 40% haben eine Kredit- oder Ban-komatkarte von MasterCard.

Betrachtet man nur den Kredit-kartenmarkt, so ist Visa mit 1,5 von insgesamt 3,5 Mio. Kreditkarten, die in Österreich im Umlauf sind, klarer Marktführer (mit einem Marktanteil von 43%). Von den 13 Mio. Debitkarten sind etwa neun Mio. von Maestro. Anders ist die Situation in Großbritannien (Visa: 75%), Frankreich (58%) und Italien (41%) – wo Visa klar die Nase vorn hat.

„Prozess der Kulturveränderung“Im vergangenen Jahr zahlten die Österreicher 72,5 Mio. € direkt an der Verkaufsstellen mit ihren Visa-Kreditkarten – was einem Plus von elf Prozent entspricht. Die Gesamt-ausgaben mit Visa-Karten stie-gen um 8,4 Prozent auf 6,9 Mrd. €. Grund für die Schere ist der ge-sunkene durchschnittliche Betrag pro Einkauf, der im stationären Handel von 90,7 auf 88,2 € fiel. Im

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Wenn das Geldtascherl leer ist, weiß ich nicht, wohin die 50 Euro ver-schwunden sind. Aber am Kontoauszug sehe ich, wofür ich mein Geld ausgegeben habe.

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Marktführer Mit rund 1,5 Mio. Kreditkarten ist Visa der Marktfüh-rer in Österreich und die Nummer zwei am Gesamt-kartenmarkt. Mit der Einführung der Debitkarte V-Pay könnte sich auch das ändern.

1,5 Mio.

Visa Österreich Kurt Tojner ist Chef von Visa Österreich.

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wichtigen Punkte sind auf den Vordrucken vorhanden. Auch kom-binierte Anwendungen von elekt-ronischen und Handbelegen sind möglich.

Das perfekte BlaupapierEtwas anders gestaltet sich die Situation bei Handbelegen; dafür kann ein Kassenblock, ein Rech-nungsbuch oder ein Kassabeleg

verwendet werden. Die Kopie des Originalbelegs muss bei Rückkehr in die Kassenlösung eingetragen werden. Bei den Kassenblocks –„Paragons“– ist das verwendete Blaupapier für die Haltbarkeit der Daten nach der Durchschrift wich-tig. Die optimale Zusammenset-zung der Farbträger garantiert die Durchschreibequalität vom ersten bis zum letzten Blatt.

30 RegistRieRkassen Freitag, 15. Juli 2016

Gleichbehandlung statt PrivilegienMario Pulker, Obmann Fach-verband Gastronomie, WKO

Grundsätzlich ist gegen die Einführung der Registrierkas­senpflicht nichts einzuwenden – wenn sie konsequent durchge­zogen und alle Gruppen gleich behandelt werden. Genau das ist aber nicht passiert. Dass man aufgrund der überhasteten Einführung in einigen Bereichen nachbessern musste, ist grund­sätzlich in Ordnung. Absolut inakzeptabel für uns ist aller­dings, dass die Einführung der Registrierkassenpflicht von den Koalitionsparteien dafür genutzt wurde, um sich neue Privilegien zu verschaffen, noch dazu auf dem Rücken der kleinen Dorf­wirte. Dies zeigt, dass den poli­tischen Vertretern im Nationalrat offensichtlich jegliches Gespür abhanden gekommen ist; man braucht sich nicht darüber wun­dern, wenn damit das Verständ­nis bei den Betroffenen enden wollend ist.

Es ist für uns inakzeptabel, dass die Ein-führung da-für genutzt wird, neue Privilegien zu verschaffen.“

••• Von Axel Kutschera

WIEN. Seit mehr als einem Jahr wurde durch mehrere Gesetze, Ver-ordnungen und Erlässe des BMF der rechtliche Rahmen zur Re-gistrierkassenpflicht vorgegeben. Aufgrund dieser Vorgaben muss die Technik in mehreren Phasen umgestellt werden. Seit 1. Jän-ner 2016 gilt die Einzelaufzeich-nungs- und Belegerteilungspflicht, seit frühestens 1. Mai 2016 gilt die Registrierkassenpflicht. Jedoch ist die erforderliche Registrierung der

Registrier kassen über FinanzOn-line erst ab ca. Ende August 2016 verfügbar.

Zeitplan & OptimierungDies führt zwangsweise dazu, dass die Inbetriebnahme einer Regis-trierkasse nicht in einem, sondern in zumindest zwei Schritten erfol-gen muss. Wenn der Einsatz eines Technikers vor Ort notwendig ist, haben Kassenhersteller, die bis zu mehrere Tausend Kunden betreuen, zeitliche Engpässe, die Umstellung aller bestehenden Systeme und ne-benbei und auch die Systeme der Neukunden bis Ende März 2017 durchzuführen.

Im Umstellungszeitraum geht es darum, die Inbetriebnahme, na-türlich entsprechend allen rechtli-chen Rahmenbedingungen, optimal durchzuführen. Genau diesen An-spruch erfüllen die in Kooperation mit A-Trust entwickelten und kos-tenfrei verwendbaren fiskaltrust-Sicherheitseinrichtungen.

Technologie & UmsetzungDurch diese Standardisierung wer-den nicht nur die Mindestanfor-derungen erfüllt, es stehen auch weitere sinnvolle Funktionen zur Verfügung. Beispielsweise vermei-den elektronische Belege an den Kunden den Belegdruck, erhöhen automatische Online-Backups und Übertragungen in das Rechnungs-wesen die Datensicherheit oder er-höhen Anbindung an Kreditkarten-Terminals oder Smartphone-Apps die Kundenzufriedenheit. Die beste Kombination von Technologie und organisatorische Umsetzung ist entscheidend. Immer wieder ist zu sehen, dass – besonders bei Groß-betrieben und einem „geschlos-senen Gesamtsystem“ – nicht alle möglichen Alternativen berück-sichtigt werden und dies zu einem Mehraufwand von Zehntausenden Euro führt. Zudem bleibt die staat-liche Prämie von bis zu 200 Euro je Kasse in der Entscheidungsfindung oft unberücksichtigt.

Falls die gesetzliche Pflicht zur Registrierkasse weiterbesteht, sollte alles bis zum 31. März 2017 funktionsfähig umgesetzt sein.

Herausforderungen für UnternehmenGesetze, Verordnungen und Erlässe regeln die Registrier­kassenpflicht. Jetzt geht es darum, im Umstellungszeitraum die richtigen Maßnahmen zu treffen.

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••• Von Christian Novacek

WIEN. Die Registrierkassenpflicht endet nicht bei der mehr oder we-niger mobilen Registrierkasse – was mit der Verordnung ebenfalls einhergeht, ist die Belegpflicht. Und die Mutter aller Belege hört auf einen schlichten Namen: Papier. Vor allem bei Kassenrollen ist die beste Papierqualität wichtig – für Lesbarkeit einerseits, aber auch für die optimale Funktions fähigkeit der Kassendrucker.

Ebenfalls nicht zu vernachläs-sigen ist die Haltbarkeit der Be-schriftung – für den Fall der Steu-erprüfung nach Jahren. Omega Druck bietet ein umfangreiches Kassenrollensortiment: Bei ord-nungsgemäßer Lagerung sind bis zu sieben Jahre Haltbarkeit unpro-

blematisch, aber auch zehn Jahre lang haltbare Kassenrollen sind machbar. Da zumeist Thermodru-cker zum Einsatz kommen, muss auf die optimale Oberflächenbe-schaffenheit (sie garantiert die Thermoreaktion) genau geach-tet werden.

Neben der Papierqualität sind die gesetzlichen Anforde-rungen an den Beleg wichtig. Deswegen hält Omega mit dem Fi-nanzamt regen Kontakt, um seine Produkte den neuesten gesetzli-chen Erfordernissen anzupassen. Gerade bei handgeschrieben Bele-gen ist wichtig, dass alle Vorschrif-ten laut neuem Gesetz am Vordruck berücksichtigt sind.

Produkte von Omega Druck sind geprüft und können daher beden-kenlos verwendet werden. Alle

Omega lässt kassen rollenEine Registrierkassenpflicht ist ebenso eine Belegpflicht. Für die optimale Qualität des Datenträgers Papier sorgt Omega Druck.

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bestens gewapp­net, egal ob Kassenrolle oder ­block.

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Ab einem Jahresumsatz von 15.000 € sind österreichische Unternehmen verpflichtet, eine Registrierkasse einzuführen.

axel kutschera ist Wirtschaftstreuhänder und IT­Sachverständiger und begleitet mit fiskal­

trust bereits mehr als 200 Kassenhersteller und Großunternehmen; er ist Co­Autor von SWK „Registrierkassen­ und Belegerteilungspflicht“, das im Linde Verlag erschienen ist. Das Buch gibt einen umfassenden Überblick über die neuen Bestim­mungen; dabei werden die Barumsatzverordnung 2015 und die Registrier­

kassensicherheitsverord­nung bereits berücksich­tigt. Der Fokus liegt auf der zeitlichen Umsetzung der neuen Regelungen, den Ausnahmen und den abgaben­ und finanzstraf­rechtlichen Konsequen­zen. Zahlreiche Beispiele und ein umfangreicher Anhang mit Gesetzes­ und Verordnungstexten runden die Erläuterungen ab. (nn)

Zum Gastautor

Page 31: medianet 1507

medianet.at

Ausnahmen

Von der Registrierkassenpflicht sind Um-sätze von bis zu 30.000 € ausgenommen, die im Freien (z.B. Maronibrater) oder in

Alm-, Berg-, Ski- und Schutzhütten, in Kan-tinen gemeinütziger Vereine (an maximal

52 Tagen im Jahr), durch Warenausgabe- u. Dienstleistungsautomaten (bis zu einem

Einzel umsatz von 20 €) und in Onlineshops gemacht werden.

Freitag, 15. Juli 2016 REGISTRIERKASSEN 31

KassenfieberDie Registrierkassenpflicht

auf einen Blick

Damit die Kasse auch klingelt …

•••

Von Nataša Nikolic

Mobile Gruppen

Für Unternehmer, die ihre Leistungen außerhalb der Betriebsstätte erbringen, sogenannte mobile Gruppen, gibt es Er-

leichterungen bei der zeitlichen Erfassung der Barumsätze. So müssen etwa (Tier-)

Ärzte, Friseure, Masseure und Reiseleiter keine Registrierkasse mitführen und bei

Leistungserbringung einen Beleg ausstellen und dessen Belegdurchschrift bei Rückkehr an die Betriebsstätte „ohne unnötigen Auf-

schub“ nachträglich erfassen.

Deadline

Die verpflichtende Nutzung einer Registrier-kasse besteht mit Beginn des viertfolgenden

Monats nach Ablauf des Voranmeldungs-zeitraums, in dem die Umsatzgrenzen (ab Jahresumsatz von 15.000 €, davon 7.500 € Barumsätze) erstmals überschritten wur-

den; dabei sind Zeiträume ab 1.1.2016 maßgeblich.

Registrierkasse

Unternehmen und Betriebe, deren Jahres-umsätze 15.000 € überschreiten, wovon

mehr als 7.500 € Barumsätze sind, sind zu einer Registrierkasse verpflichtet. Barum-sätze sind alle Umsätze, die nicht mittels

Überweisung (E-Banking, Erlagschein) ausgeführt wurden; dazu zählen Bargeld-zahlungen, Kredikartenzahlungen, Banko-

matzahlungen, elektronische Zahlungen wie Quick, Mobile Payment sowie Gutscheine. Der Kasse muss eine unternehmensweit eindeutige Kassenidentifikationsnum-

mer zugeordnet werden können, die über FinanzOnline gemeldet ist.

Belegerteilungspflicht

Für jedes Unternehmen besteht seit 1.1.2016 die Verpflichtung, bei Barzahlungen einen Beleg zu erstellen und dem Käufer auszu-

händigen – unabhängig vom Jahresumsatz und vom Betrag der Barzahlung. Der Kunde hat den Beleg entgegenzunehmen und bis außerhalb der Geschäftsräumlichkeiten

mitzunehmen. Während es für Kunden, die den Beleg nicht annehmen, keine finanz-

strafrechtlichen Konsequenzen gibt, drohen Unternehmen für die Nichtausfolgung von

Belegen Strafen bis zu 5.000 €.

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Umstellungszeiten

Das Inkrafttreten für die verpflichtende technische Sicherheitseinrichtung von Re-gistrierkassen ist von 1.1.2017 auf 1.4.2017 verschoben worden, um den Unternehmen

mehr Zeit für die Umstellung zu verschaffen.

Quelle: WKO, BM für Finanzen; Illustrationen: © Panthermedia.net/Educester (4); Panthermedia.net/Phanuchat Phasertpol; Panthermedia.net/Masha Tace; Panthermedia.net/Antikwar; Panthermedia.net/Darkink

Unterstützung

Mit dem Beilagenformular E 108c kann für die Anschaffung bzw. Umrüstung der Regis-trierkasse eine Prämie von 200 € beantragt werden. Zudem besteht laut BM für Finan-

zen eine unbegrenzte Absetzbarkeit der Kosten im Jahr der Anschaffung

Sanktionen

Wird trotz Überschreiten der Umsatz-grenzen bei Umsätzen, beginnend mit dem Jahr 2016, keine Registrierkasse genutzt oder verfügt die Registrierkasse ab April

2017 nicht über die technische Sicherheits-einrichtung, wird dies als Finanzordnungs-widrigkeit strafrechtlich geahndet (mit bis

zu 5.000 € Strafen).

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Plus 47 Prozent Zuwachs: So sehen Sieger aus!Factoring ist nicht zu stoppen, meinen die Vorstände der Raiffeisen Factor Bank, Andreas Bene und Gerhard Prenner. 34

Die Nummer 1 Im Fünfjahres-vergleich siegt die fair-finance Vorsorgekasse 35

Energieeffizienz Am Beispiel des Plus Energie Bürohauses an der TU Wien 36

Konzepteffizienz Immofinanz hat schon 60 Stop-Shops und bald sollen es 100 werden 38

Digitalisierungsoffensive Wiener Städtische Versicherung goes Webchat 39

VERMITTLUNGVERWALTUNGBEWERTUNGBAUMANAGEMENT

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ATX (Schluss 13.7.) 2.136,24 5,60%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ FACC 18,06%

▲ Valneva 14,27%

▲ Zumtobel 13,45%

▲ Schoeller-Bleckmann 9,35%

▲ RHI 8,83%

▼ Strabag -2,62%

▼ AMAG -2,11%

▼ Telekom Austria -0,97%

▼ S Immo -0,55%

▼ Polytec -0,17%

18,06%FACC

-2,62%Strabag

ATX 7.–13. Juli 2016

IATX (Schluss 13.7.) 233,47 4,23%

▲ Immofinanz 6,49%

▲ CA Immo 5,06%

▲ conwert 3,72%

▲ Buwog 3,10%

▲ Atrium 2,60%

▲ Warimpex 1,89%

▼ S Immo -0,55%

6,49%Immofinanz

-0,55%S Immo

IATX 7.–13. Juli 2016

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S I C | H E R | HE I TDie neue BauherrenSicherheit . alufenster.at

Mag. Michael GehbauerWBV-GPA, Bauträger

”DIE GEMEINSCHAFTSMARKE ALU-FENSTER RECHNET SICH AUF DAUER.”

Delugan Meissl Associated Architects

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Freitag, 15. Juli 2016 CoVER 33

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medianet.at

Der Vergleich mit dem EU-Schnitt spricht für sich: Aktuell liegt die Marktdurchdringung in der EU bei durchschnittlich 10%, hier wird das Factoringvolumen in Prozent vom BIP ausgedrückt. In Österreich liegt die Marktdurch-dringung bei rund 5% und somit auch hier erst bei der Hälfte der anderen EU-Märkte. Mit anderen Worten: Die Wachstumsdynamik wird anhalten.

medianet: Was heißt das jetzt für die Raiffeisen Factor Bank ganz konkret? Und für das Volumen an Forderungen? Entspricht es Ihren Planungen?Gerhard Prenner: Das Forderungs-volumen wächst auch heuer. Im ers-ten Halbjahr 2016 liegen wir wieder über dem Vorjahr. Gleichzeitig pro-fitieren wir besonders von den In-vestitionen der Vergangenheit und damit von der Tatsache, dass wir uns sehr früh der Automatisierung

Führungsspitze Andreas Bene (li.) ist der Sprecher des Vorstands der Raiffeisen Factor Bank. Gerhard Prenner, Member of the Board of IFG, ist Mitglied des Vorstands.

••• Von Chris Radda

WIEN. Die Raiffeisen Factor Bank legte im Vorjahr um 47% zu – ge-messen am angekauften Forde-rungsvolumen – und belegte erst-mals den zweiten Platz unter den österreichischen Factoringinstitu-ten. medianet sprach mit den Vor-ständen Andreas Bene und Gerhard Prenner über den Markt, das Poten-zial und die Vorteile dieser Finan-zierungsform.

medianet: Sie haben mit Ihrem Unternehmen in den letzten Jah-ren einen enormen Rückenwind erfahren. Konnten die Vorgaben aus 2015 erreicht werden?Andreas Bene: Die Wachstums-dynamik hält an. Das Produkt ist angekommen, und unsere eigenen Vorgaben sind voll eingetroffen, ja übertroffen worden. Es hat lange gedauert, bis Factoring am öster-reichischen Markt etabliert war und flächendeckend Einzug gehal-ten hat, aber mittlerweile ist es bei österreichischen Kunden beliebt und die Vorteile sind gut bekannt, die Nachfrage nach Factoring wächst nach wie vor.

Als Trend ist zu erkennen, dass neben Großunternehmen, die ja schon immer die Vorteile von For-derungsverkäufen kannten und in der Vergangenheit bereits aktiv nutzten, Factoring jetzt vermehrt beim Mittelstand und den KMUs auf besonderes Interesse stößt.

Grund dafür ist, dass österrei-chische KMUs vermehrt erkennen, dass Factoring auch für sie große Vorteile bietet. Am Markt wird so-gar mit einer Verdoppelung des Volumens in Österreich gerechnet. Heute liegt Österreich derzeit bei einem Factoringvolumen von rund 18 Mrd. €, das war das Gesamtvo-lumen der angekauften Forderun-gen im Jahr 2015. Gegenüber Euro-pa hat Österreich aber noch immer enormes Wachstumspotenzial.

verschrieben haben. Das heißt, dass wir auch die gestiegenen Volumina vollautomatisch abwickeln können. Beachtlich sind die Stückzahlen, die dahinterstehen: Wir haben letztes Jahr ein Forderungsvolumen von 5 Mrd. € angekauft, das sind 2,1 Mio. Rechnungen, die automatisch ver-arbeitet werden.

Die konsequente Automatisie-rung stellt unsere Grundsätze bei der Verarbeitung sicher „effizient, stabil, fehlerlos“. Damit verbunden ist die Skalierbarkeit, die in der Praxis ein unglaublicher Vorteil ist.

medianet: In der Industrie spricht man da von ‚Economy of Scale‘ – in der Finanzindustrie ist das umso mehr spürbar ...Prenner: Die Skalierbarkeit gilt nicht nur für die Produktion gro-ßer Serien in der Wirtschaft. Auch als Bank profitieren wir enorm von der konsequenten Automatisierung unserer Abwicklung, wo die An-zahl oder Menge zur Rechengröße wird und mehr Forderungsvolu-men eigentlich einfach mehr Spei-cherkapazität bedeutet, zumindest überwiegend. Gleichzeitig profitie-ren besonders die Kunden von der Automatisierung. Die Abwicklung ist einfach und transparent, somit frei von unnötigen Aufwänden. Der Kunde kann aufgrund unserer on-line-Anbindung mit dem Namen ‚net-factoring‘ jederzeit alle Infor-mationen abrufen und ist somit immer und überall informiert.

In Zeiten, wo eigentlich alle Un-ternehmen unter permanentem Kostendruck und im ständigen Wettbewerb stehen, muss alles ‚lean‘ sein. Somit muss auch die Abwicklung von Factoring effizi-ent und einfach sein. Seit der Fi-nanzkrise ist auch spürbar, dass Kunden nach einfachen und trans-parenten Finanzierungsformen fra-gen; von dieser Entwicklung profi-tiert auch Factoring sehr stark.

„Factoring ist nicht zu stoppen“medianet sprach mit den Vorständen der Raiffeisen Factor Bank, Andreas Bene und Gerhard Pren-ner, über die Vorteile für KMU und das Umfeld der Branche.

Export-Factoring Das Factoring-Volumen in Öster-reich beträgt 18 Mrd. €. Der Anteil der Exportforde-rungen am Ge-samtvolumen der Raiffeisen Factor Bank beträgt 51,2% und ist damit ein exaktes Spiegelbild der österreichischen Volkswirtschaft, deren Exportquote 2014 bei 53,4% lag.

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34 FINANCE:COVER Freitag, 15. Juli 2016

RekordzuwachsDie Raiffeisen Factor Bank steigerte ihren Marktanteil im Ge-schäftsjahr 2015 von bisher 21 auf 27%; der Umsatz, gemessen am angekauften For-derungsvolumen, legte um 47% zu. Man belegt erst-mals den zweiten Platz unter den österreichischen Factoring-instituten.

medianet: Ein Vorteil der ‚Econo-my of Scale‘ ist ja auch ein fallen-der Preis – Factoring ist auch nicht mehr teuer ...Bene: Heute sind die Kosten einer Factoring-Lösung mit einer Be-triebsmittelfinanzierung vergleich-bar. Insbesondere Unternehmen mit bester Bonität und weltweiter Re-putation fragen Factoring nach, von dort kommt das größte Wachstum. Das ist der Fall, weil die Konditio-nen attraktiv sind und zusätzlich die Vorteile von Factoring genutzt werden können: Das Unternehmen verfügt sofort über Liquidität und kann rascher und dynamischer wachsen. Gleichzeitig kann das Ri-siko von Forderungsausfällen re-duziert werden und sich der Forde-rungsverkauf positiv auf wichtige Finanzkennzahlen auswirken und das eigene Rating verbessern.

medianet: Der Vertrieb erfolgt über verschiedene Schienen wie per-sönliche Kontakte, Multiplikatoren und natürlich den Raiffeisen-Sek-tor ... hat sich da etwas verscho-ben?Bene: Nein, es sind alle Schienen gewachsen. Die Hauptaufbrin-gungsquelle ist aber der Raiff-eisensektor; hier funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut und be-reits über viele Jahre hinweg.

medianet: Sie sind ja praktisch wie ein Seismograf der Wirtschaft mit Tausenden Kunden. Für heuer wird wieder Wachstum erwartet – spüren Sie davon schon etwas?Bene: Aus den Kundengesprächen, die wir führen, kann man klar erkennen: Die Betriebe sind zu-versichtlich. Sie haben durch die mageren Zeiten gelernt, rasch zu reagieren und konsequent an Ver-änderungen zu arbeiten – und sie sind auch für die Zukunft besser vorbereitet, haben wichtige Erfah-rungen gemacht und gehen gestärkt in die Zukunft. Auf die Auftrags lage bezogen, sind die Unternehmen grundsätzlich zuversichtlich.

medianet: Zuversichtlicher als noch vor ein, zwei Jahren?Prenner: Grundsätzlich ja, aber es ist nicht nur die wirtschaftliche Situation, die die Stimmung prägt – es gibt auch eine eindeutige Er-wartungshaltung an die Politik. Die Unternehmen wollen wissen: Was passiert weiter? Das hat einen klaren Einfluss auf die Grundstim-mung, und die ist meines Erach-tens diesbezüglich nicht so positiv.

Wichtig ist die Erwartungshal-tung der Wirtschaft: Da können Zinsen gesenkt oder erhöht werden – das alles ändert nichts, wenn die Erwartungshaltung der Wirtschaft negativ ist, dann wird nicht inves-tiert. In Summe war aber die wirt-schaftliche Entwicklung rückbli-ckend besser als erwartet, weil die mittelständische Wirtschaft den Karren weitergezogen hat.

47%

EU-Profiteur Fast 70% aller heimischen Aus-fuhren gehen in die Europäische Union. Auf den Plätzen liegen klar abgeschlagen Asien und die USA.

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medianet.at

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. In Österreich fristet die betriebliche Vorsorge im europäi-schen Vergleich ein fast kümmerli-ches Dasein, sagt Markus Zeilinger, Gründer und Vorstandsvorsitzen-der der fair-finance Vorsorgekas-se. Dies hängt mit der politischen Landschaft zusammen, die seit Jahrzehnten nahezu unverändert ist und in der Zeit des Wohlfahrts-staats festhängt, und mit der Vor-sorgekultur, die auf Eigenheim und Sparbuchsparen ausgerichtet ist, so Zeilinger. medianet sprach mit dem Experten über die Notwendig-keit betrieblicher Vorsorge.

medianet: Warum geht es ohne die ‚Bertriebliche‘ nicht?Markus Zeilinger: Die jungen Leu-te werden es sich nicht ewig gefal-len lassen, dass sie deutlich mehr in das Pensionssystem einzahlen, als sie jemals wieder ausbezahlt bekommen werden – gleichgültig ob als direkter Arbeitnehmerbei-trag oder Arbeitgeberbeitrag bzw. in Form von umverteilten Steuern. Ergänzend zur 1. Säule, dem staat-lichen Pensionssystem, das in vie-len Ländern eine Grundversorgung im Alter finanzieren soll, könnte die betriebliche Vorsorge die Si-cherung des Lebensstandards übernehmen.

Nun gibt es zwar mit dem Pen-sionskassen-Modell bzw. der Be-trieblichen Kollektivversicherung eine Möglichkeit der betrieblichen Vorsorge – allerdings wurde dieses System missbräuchlich schönge-rechnet, um die für viele Unter-nehmen – vor allem auch aus dem ehemals verstaatlichen Bereich – existenzgefährdenden direkten Pensionszusagen auslagern und abändern zu können. Die steuer-freie Zukunftssicherung mit einem Jahresbeitrag von bis zu 300 Eu-ro pro Person zähle ich persönlich nicht zur betrieblichen Vorsorge; das ist eine Mogelpackung der 3. privaten Säule der Altersvorsorge.

Mit den Betrieblichen Vorsorge-kassen, die beitragsorientiert seit 2003 das leistungsorientierte Sys-tem der Abfertigung Alt abgelöst haben und Beitragsleistungen der Arbeitgeber für die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter treuhändig verwalten, gäbe es in Österreich ei-ne sehr geeignete Basis für betrieb-liche Vorsorge.

Freitag, 15. Juli 2016 banking 35

Im repräsentati-ven Fünfjahres-vergleich sind wir die klare Nummer 1 der Branche.

medianet: Warum sollte ein Unter-nehmen gerade auf fair-finance setzen? Zeilinger: Das Ziel von fair-finance ist es, im Bereich der Finanzdienst-leistungen neue, innovative Wege zu gehen. Bei der Produktgestal-tung geht es nicht darum, Gewinn zu maximieren und Risiko zu mini-mieren, wie dies üblicherweise das Motiv und die Vorgabe in der Bran-che ist. Vielmehr sollen messbare Vorteile für jeden Anwartschafts-berechtigten geschaffen und mit ei-nem Mehrwert für die Gesellschaft verbunden werden.

Als einziger Anbieter garantie-ren wir nicht nur einen gesetzlich vorgesehenen Auszahlungsbetrag in Höhe der einbezahlten Beiträge, sondern eine gewisse Mindestver-zinsung; für 2016 liegt diese Min-destzinsgarantie bei beachtlichen 1,25 Prozent.

Ebenso einzigartig ist die Er-folgsbeteiligung für alle An-spruchsberechtigten, die unseren Kunden einen Teil der Verwaltungs-gebühren wieder rückerstattet. Dass diese Erfolgsbeteiligung nicht allzu groß und eher ein Beweis der Fairness und Partnerschaft ist, liegt im Branchenvergleich an den sehr günstigen Verwaltungsgebüh-ren. Nachdem 2015 die wesentli-chen Marktbegleiter ihre Gebühren auf das Niveau von fair-finance ge-setzt haben, haben wir im Frühjahr 2016 eine weitere Gebührensen-kung durchgeführt.

Unser Ziel ist es, messbare Vortei-le zu bieten. Messbar ist auch un-

sere ausgezeichnete Veranlagungs-performance. Im repräsentativen Fünfahresvergleich sind wir die klare Nummer 1 der Branche. Das freut uns und unsere Kunden na-türlich sehr, zumal wir ausschließ-lich auf nachhaltige Investments in der Vermögensveranlagung setzen, was vom fair-finance Kundenbeirat streng kontrolliert wird.

medianet: Was ist die Idee hinter fair-finance?Zeilinger: Wir verfolgen die Vision, mittels Innovationen Mehrwert zu schaffen und Geld als soziales und ökologisches Gestaltungsmittel einzusetzen.

medianet: Wer ist Ihre Zielgruppe?Zeilinger: Mit unserem kleinen Vertriebsteam konzentrieren wir uns auf die Gewinnung und Be-treuung größerer Dienstgeber etwa ab 100 Mitarbeiter.

medianet: Jeder dritte der größten 20 Weltmarktführer aus Österreich ist bereits fair-finance-Kunde ...Zeilinger: Ja, das stimmt. Red Bull, Alpla, Swarovski, Wienerberger, Plansee, RHI und Palfinger sind fair-finance-Kunden. Aber natürlich auch 3.500 weitere Unternehmen, darunter die Nachhaltigkeitspio-niere Grüne Erde, GEA oder Son-nentor oder soziale Einrichtungen wie die Caritas.

medianet: Beim BVK-Vergleich des VKI, publiziert in der Zeitschrift Konsument, liegen Sie weit vorn

– sind Sie mit der Platzierung zu-frieden?Zeilinger: Nun ja, wenn man als Favorit ins Rennen geht, ist das mit einem Stockerlplatz so eine Sache. Man will nicht undankbar sein, freut sich aber auch nicht wirklich.

Dass sich der VKI des Themas Betriebliche Vorsorgekassen an-nimmt, ist sehr begrüßenswert. Die Aufarbeitung des Themas und die Berichterstattung durch den VKI erfolgten sehr professionell und inhaltlich vollkommen richtig.

Der Kassenvergleich erfolgte auf Basis der Kennzahlen zum 31.12.2015, sodass wesentliche Argumente, insbesondere unsere abermals abgesenkten Gebühren, nicht berücksichtigt wurden. Un-abhängig davon hat der VKI aber bereits eingeräumt, dass es in der nächsten Version zum 31.12.2016 Änderungen geben wird. Wir wer-den uns sehr gern in die Diskussi-on mit verschiedenen Vorschlägen einbringen, wie, dass die Nach-haltigkeit der Kassen nicht aus-schließlich anhand des ÖGUT-Zer-tifikats gemessen wird, und andere Ideen.

Hinsichtlich des Hauptkrite-riums Sicherheit/Garantie sollte nicht der Eindruck geweckt wer-den, dass einzelne Kassen sicherer sind als andere Kassen.

Die Zinsgarantierücklage, auch wenn diese nur von fair-finance gebildet wird, sollte im Sinne der Gleichbehandlung berücksichtigt werden.

„neue, innovative Wege gehen“Die betriebliche Vorsorge ist in Österreich nicht gerade ein Brüller – zu Unrecht, meint Markus Zeilinger, CEO der fair-finance Vorsorgekasse, wo man diesbezüglich einen eigenen, nachhaltigen Ansatz verfolgt.

Der gründer Der Finanzexperte Markus Zeilinger hat die fair-finance Vorsorgekasse 2010 gegründet. Das Unternehmen hat auch 2015 wieder das ÖGUT-Gold-Zertifikat für sein nachhaltiges Veranlagungsport-folio mit der Best-note A+ für das Portfolio erhalten. Das gesamte Veranlagungs-portfolio ist als einzige Vorsorge-kasse nach dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. 2015 wurde man „most socially respon-sible pension fund winner central Eu-rope” und in den Vorjahren „best pension fund in Austria“.

213.000 kunden Nachdem alle anderen Anbieter bereits seit der Einführung der Abfertigung Neu 2003 am Markt sind, fair-finance aber erst 2010 loslegte, liegt der Marktanteil bei 4,2%. Das Unter-nehmen betreut aktuell 213.000 Anspruchsbe-rechtigte und ein Kundenvermögen von über 350 Mio. €.

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gemeint, wenn von energieeffizien-ten Gebäuden und Niedrigstener-gie-Gebäuden geredet wird“, er-klärt Universitätsprofessor Thomas Bednar vom Institut für Hochbau und Technologie an der TU Wien. „Wenn z.B. eine Photovoltaikanlage aufs Haus montiert und elektrische Energie gewonnen wird, heißt das noch lange nicht, dass das ein Plus-Energie-Gebäude ist.“

Häufig wird auch beklagt, dass die vom Planer berechneten Ener-giewerte energieeffizienter Häuser nicht der Realität entsprechen. „Das kommt daher, dass in Europa ausschließlich standardisierte Nut-zung und gründliche Ausführung für die Berechnung des Energie-

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mit einem Anteil von 40% ist der Energiebedarf in Gebäuden neben der Mobilität einer der größ-ten „Brocken“ des europaweiten Energieverbrauchs. EU-Richtlinien und nationale Gesetze verpflichten zu einer Reduktion des Energie-verbrauchs durch Steigerung der Energieeffizienz – so sind alle EU-Staaten gefordert, Mindestanfor-derungen für die Gesamt-Energie-effizienz aller Gebäude gesetzlich festzulegen, diese anzuwenden und mittels Energieausweis nachvoll-ziehbar zu machen. Zudem müssen ab 2021 alle neuen Gebäude im Niedrigstenergie-Standard (= „Ne-arly Zero Energy Building“) errich-tet werden. Doch eine genaue De-finition von diesen „Nahe an Null Energie verbrauchenden“-Häusern gibt es bisher nicht.

Aber wie können Bauherren und Planer sicher sein, dass sie die Energieeffizienz-Anforderungen auch optimal umsetzen und die energetischen Berechnungen für den Gebäude-Energieausweis kor-rekt durchführen, um den behörd-lichen Vorgaben und Kontrollen standzuhalten? Und wie können Konsumenten darauf vertrau-en, dass ihr neues oder saniertes Niedrig(st)energie- oder Plus-Ener-gie-Gebäude auch das hält, was Planer oder Makler versprechen?

Verbindliche Parameter fehlen„Dafür braucht es genau definierte, einheitliche Standards, damit sich Bauherren, (Fach-)Planer und aus-führende Firmen richtig verstehen und vom selben Ziel reden“, betont Stefan Wagmeister, Vizedirektor Standards Development und Ko-mitee-Manager bei Austrian Stan-dards. Andere Experten aus For-schung und Praxis stimmen ihm zu. „Denn nicht immer ist dasselbe

verbrauchs herangezogen werden“, sagt Bednar. „Wichtig ist es aber, in der Beratung auch die tatsächliche Nutzung des Gebäudes – also auch den tatsächlich benötigten Strom für Elektrogeräte – einzubeziehen.“

Stolpersteine für die PlanerSo beeinflusst der Gebäudenutzer durch sein Lüftungs-, Heiz- und Kühlverhalten die Energiebilanz maßgeblich. „Solange es aber keine klaren Definitionen und Parameter zur Berechnung des Gesamtener-gieverbrauchs von Gebäuden gibt, wird es Unklarheiten und Abwei-chungen von Messergebnissen ge-ben“, bringt Bednar die Problema-tik auf den Punkt – ein Umstand, der sich vor allem für Planer und Architekten als Stolperstein erwei-sen kann.

Rechtssicherheit gibt es nur durch standardisierte Nachweis-verfahren. Daher sind normierte Werte als Basis zur Berechnung der Werte für den Energieausweis und auch zur Energieverbrauchs-prognose unumgänglich. Für den Energieausweis ist eindeutig defi-niert, welche Werte jeder Planer als Basis heranzieht. Bei einer späte-ren Nutzung schwanken allein die Werte für die eingestellte (= für den Bewohner behagliche) Raumtem-peratur zwischen 19 und 25 Grad Celsius in den Wintermonaten und zwischen 23 und 26 Grad im Sommer. Diese Schwankungsbreite wirkt sich eklatant auf den daraus resultierenden Kühlenergie- bzw. Heizungsenergieverbrauch aus.

Standards werden überarbeitetMit der Umsetzung der EU-Gebäu-derichtlinie EPBD 1 sind neue Eu-ropäische Standards – sogenannte EPB-Normen (= Energy Perfor-mance of Buildings) entstanden. Dieses Paket dient als Grundlage für die Erstellung von Energie-

36 IMMOBILIEN:WATCH Freitag, 15. Juli 2016

Effiziente EnergieGesicherte Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Standards am Beispiel des Plus Energie-Bürohauses an der TU Wien.

Vorzeigeprojekt Für die TU Wien gilt das Projekt Plus Energie Bürohaus dank interdisziplinärem Planungsprozess mit Fachkom-petenz aus Wissenschaft und Industrie als Stan-dard für kommen-de Projekte und Bauvorhaben.

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BILLROTHSTRASSE 22

Gleichenfeier im 19. Bezirk

WIEN. Anlässlich der Dachgleiche in der Bill-rothstraße 22 (Bild) lud die Premium Immobilien AG zur traditionellen Feier bei sommerlichen Temperaturen im angenehm kühlen Erdgeschoss des fertiggestellten Rohbaus. Neben Vertretern des Generalunternehmers Pongratz Bau GmbH und der Architekt Karré ZT GmbH nahmen auch zahlreiche Wohnungseigentümer und Premium-Vertriebspartner an der Veranstaltung teil. Die 41 freifinanzierten Eigentumswohnungen sollen im Frühjahr 2017 fertiggestellt werden. Zwei Drittel der Wohnungen wurden bereits verkauft, Interes-senten können sich auf www.billrothstrasse.wien einen ersten Überblick verschaffen.

Als nächstes Premium-Projekt soll das Wohn-haus Strohberggasse 22 in Hetzendorf im Herbst 2016 fertiggestellt und an die Eigentümer über-geben werden. Weiters geht der Abbruch an der Erdberger Lände 36–38 in die finale Phase und soll demnächst abgeschlossen sein; im Frühjahr 2017 starten hier die Bauarbeiten für rund 800 Wohnungen. Das „Viertel mit mehr Freiraum“ bietet auf rund 31.000 m² Grund zwei Drittel Frei- bzw. Grünfläche.

Last but not least werden in der Redtenbacher-gasse 17 im 16. Bezirk von der Premium Immobili-en AG Anlegerwohnungen offeriert. (pj)

NEUE BERECHNUNGEN

Lebenszyklen von Gebäuden

KREMS. Das Zentrum für Immobilien- und Facility Management am Department für Bauen und Um-welt der Donau-Universität forscht unter der Lei-tung von Helmut Floegl seit Jahren im Bereich der Lebenszykluskosten-Berechnung von Gebäuden. Im Rahmen des Forschungsprojekts LEKOECOS wurde das vorhandene Wissen mit dem Know-how von Projektpartnern zu ökologischer Gebäu-debetrachtung zusammengeführt und daraus ein praktisch anwendbares, ökonomisch-ökologisches Gebäudelebenszyklusmodell entwickelt.

Das Seminar „Gebäudelebenszyklusanalysen“ bietet State-of-the-Art-Berechnungsmethoden und -werkzeuge und wird nun nach einem Testlauf und erstmaliger Durchführung 2015 aufgrund der großen Nachfrage ab Oktober wieder angebo-ten. „Nur eine ganzheitliche Betrachtung und die Optimierung von Gebäuden über ihren gesamten Lebenszyklus ermöglicht die Sicherstellung ihrer ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit“, sagt Seminarleiterin Christina Ipser.

Das Seminar richtet sich an Architekten, Fach-planer, Baumeister, Bauträger, Immobilienwirt-schafter und Facility Manager und erstreckt sich über drei Module zu insgesamt sechs Seminar-tagen. (pj) www.donau-uni.ac.at/ dbu/gebaeudelebenszyklusanalysen

In Sachen Energieeffizienz sind einheitliche, genau definierte Standards einfach unumgänglich.

Eine Photovoltaikanlage auf einem Gebäude reicht für sich genommen noch lange nicht für das Prädikat „Plus-Energie-Gebäude“.

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Österreichs erstes Plus-Energie-Bürohochhaus.Stefan Wagmeister Vizedirektor Austrian Standards

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••• Von Paul Christian Jezek

WELS. Die Rudolf Gerstl KG pro-duziert mit dem Gerstl Massivhaus qualitativ hochwertige Ziegelfer-tighäuser für die Hauptzielmärkte Nieder- und Oberösterreich sowie Salzburg. Das Unternehmen um-fasst eine Gruppe von Betrieben mit insgesamt rund 800 Beschäf-tigten und ist als Generalunter-nehmer sowohl in der Planung als auch in der Ausführung von Groß-bauvorhaben tätig.

Seit 1999 wird die Errichtung von Ziegelfertighäusern angebo-ten, denn zahlreiche Baufamilien wollen ihr Eigenheim rasch errich-ten und dabei nicht auf die Vorteile einer Massivbauweise verzichten. Der Leistungsumfang von Gerstl Massivhaus bei der Realisierung von (sieben) Typenhäusern von 100 bis 180 m² reicht von der Planung durch die hauseigene Planungsab-teilung bis zur kompletten Reali-sierung des Eigenheims. Auch beim Bau von Garagen und Schwimm-bädern oder -teichen unterstützt das Gerstl Massivhaus-Team die Baufamilien ebenso wie bei diver-

sen Behördengängen, der Ener-gieberatung und bei Förderungen. Nähere Informationen sind auf der Website www.gerstl-massivhaus.at abrufbar.

Neue Power für den VertriebSeit Kurzem agiert Erwin Wenzl als Ansprechpartner für Neubauinter-essenten. Der 50jährige Hochbau-techniker betreut für Gerstl Mas-sivhaus den Großraum Linz, Steyr und Amstetten. Nach langjähriger Planungstätigkeit als Hochbau-techniker war Wenzl von 1997 bis 2014 als Vertriebspartner für einen namhaften oberösterreichischen Fertighausproduzenten tätig; da-nach legte der Linzer die Befähi-gungsprüfung zur Führung eines

Ingenieurbüros ab und war als un-abhängiger Bauberater für einige Baufirmen in Oberösterreich aktiv.

Bei Gerstl Massivhaus spannt sich das Aufgabengebiet von Wenzl von der Beratung und dem Ver-kauf von Einfamilien- und Reihen-häusern über die Umsetzung von Marketing-, Produktentwicklungs- und Planungskonzepten bis zur Organisation und Umsetzung der erforderlichen Marktdurchdrin-gungsmaßnahmen zur positiven Imagebildung der Marke „Gerstl Massivhaus“. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Gerstl Massivhaus im Einfamilienhausbau zu etab-lieren und streben langfristig eine marktführende Position in Ober-österreich an“, sagt Wenzl.

ausweisen und wird derzeit über-arbeitet, um sie mit den interna-tional gültigen ISO-Standards in Einklang zu bringen. Ziel ist es, ei-ne größtmögliche Vergleichbarkeit innerhalb Europas betreffend die Energiekennzahlen (z.B. Primär-energiebedarf PEB, CO

2-Emission)

in Energieausweisen zu schaffen.„Wichtig dabei ist es, dass durch

Forschung abgesicherte Ergebnisse in die Normung einfließen“, betont Bednar. Der Universitätsprofessor und sein Team haben mit der Sanie-rung des Chemie-Hochhauses der TU Wien Österreichs erstes Plus-Energie-Bürohochhaus entwickelt, das im Vorjahr eröffnet wurde und nun als Demonstrationsobjekt für optimale Energieeffizienz dient. Ein Bürohochhaus als Plus-Energie-Gebäude zu konzipieren, das mehr Energie ins Stromnetz liefert, als für Gebäudebetrieb und Nutzung benö-tigt wird, war eine echte Herausfor-derung und Premiere in Österreich.

Das Plus-Plus-Gebäude„Wir haben in unsere Berechnun-gen nicht nur Lüftung, Heizung und Kühlung, sondern die gesamte Nutzung miteinbezogen, bis hin zu den Computern und der Kaffeema-schine“, sagt Thomas Bednar. „Viel-leicht sollte man also von einem Plus-Plus-Gebäude sprechen.“

Im Jahresmittel kann die gesam-te Energie, die in den acht Büroge-schoßen benötigt wird, direkt am Haus gewonnen werden. Dazu ist die wärme-, sonnenschutz- und lichttechnisch optimierte Fassade mit Österreichs größter fassaden-integrierter Photovoltaikanlage versehen. „Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesem Projekt geben wir nun an die Gesellschaft weiter, u.a. indem wir sie in die Entwicklung von Standards einflie-ßen lassen“, resümiert Bednar.

CORPORATE BONDS

CA Immo holt sich 140 Mio. €WIEN. Die CA Immobilien An - lagen AG hat eine Unterneh-mensanleihe mit 140 Mio. € und fünf Jahren Laufzeit bege-ben. Der Kupon der fix verzins-ten Anleihe liegt bei 1,875%, die Stückelung bei 1.000 €.

Die CA Immo wird den Emis-sionserlös für mögliche Akqui-sitionen, die Optimierung be-stehender Finanzierungen und „allgemeine Unternehmens-zwecke“ verwenden. Die Trans-aktion wurde von Erste Group Bank und Raiffeisen Bank In-ternational AG als Joint-Lead Manager begleitet. (red)

FH WIEN DER WKW

„Ritterschlag“ für BachelorstudiumWIEN. Der Bachelorstudien-gang des Inst. für Immobi lien-wirtschaft wurde von der re-nommierten Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) für 2016 bis 2020 akkreditiert.

Zusätzlich sind die Jahrgän-ge 2014 und 2015 rückwirkend in die Akkreditierung miteinbe-zogen. Die Studierenden haben damit einen direkten Zugang zum RICS-Netzwerk, zu sämt-lichen RICS-Informationen weltweit und einen präferier-ten Weg zur Mitgliedschaft bei RICS nach Abschluss des Studiums. (pj)

RUMÄNIEN

Rustler holt sich FM-AuftragBUKAREST. Mit der Übernah-me des Facility Managements für das von der italienischen Spitalsgruppe Policlinico di Monza betrie bene Spitalul Monza mit 18.000 m² auf neun Geschossen hat die Rustler-Gruppe eine Tür in einen neuen Bereich geöffnet.

Der von Rustler 2013 ge-gründete Standort in Bukarest hat sich rasch ent wickelt, und der Geschäftsführer der Rustler Property Services RO, Daniel State, sieht weitere Expansionsmöglichkeiten in diesem Segment; Spitäler in Timisoara und Cluj sind be-reits im Gespräch. (pj)

VEILCHEN-BAU

Baustart für das Austria-StadionWIEN. Rapid hat das neue Allianz-Stadion fertiggebaut, jetzt geht es bei der Austria weiter: In der Favoritner Ge-nerali Arena rollen seit dieser Woche Bagger statt Bälle über den Rasen.

West- und Nordtribüne wer-den komplett abgerissen und größer aufgebaut, die anderen beiden Tribünen werden teil-erneuert. Bis zu 17.500 Fuß-ball-Fans – und demnach rund 5.000 mehr als derzeit – sollen ab 2018 im erweiterten Stadion Platz finden. Bis dahin spielen die „Veilchen“ zwei Saisonen lang im Ernst-Happel-Stadion, das zuletzt als Ausweichort für Rapid diente. (pj)

Freitag, 15. Juli 2016 IMMOBILIEN:WATCH 37

••• Von Paul Christian Jezek

ST. PÖLTEN. Langfristiges Ziel des Bau.Energie.Umwelt-Clusters als Branchennetzwerk von und für NÖ ist es, das Bundesland gemeinsam mit den Partnerbetrieben zu einer Musterregion in Sachen nachhalti-ges und gesundes Bauen, Wohnen und Sanieren zu machen.

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf betriebsübergreifenden Projekten im Bereich F&E&I nach dem Motto „Innovation durch Ko-operation“ und Produktentwick-lung sowie auf kooperativen Qua-lifizierungsprojekten.

Von der Zukunft des BauensBeim Clusterpartner-Tag vergan-gene Woche gab Matias del Campo, Mitbegründer der SPAN Architek-

ten in Wien, einen zukunftsorien-tierten Ausblick auf die innovati-ve „Zukunft des Bauens: Roboter, Laser und 3D-Druck“.

del Campo arbeitet in den USA und Shanghai und erlangte mit seiner anspruchsvollen Anwen-dung von modernen Technologien und einem innovativen Material-mix weltweit große Anerkennung. Vielen ist er auch als Architekt des Österreich-Pavillons bei der Expo 2010 in Shanghai in Erinnerung.

Andreas Kornherr, Mitbegrün-der von cis4biz und Entwickler des Tools percipio<BigData>, das branchenübergreifend einen Zu-griff auf mehr als 800 Mio. Websei-ten ermöglicht, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem Thema „Innovation und Strategie mittels Big Data Analytics“.

M. Huber, Andreas Kornherr, Matias del Campo, S. Formanek, M. Smertnig (v.l.).

Gebietsverkaufsleiter Erwin Wenzl.

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Gerstl bleibt auf ExpansionskursDerzeit werden sieben Typenhäuser von 100 bis 180 m² angeboten – auch Individualhäuser nach eigenen Plänen und Vorstellungen können verwirklicht werden.

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Roboter, Laser & 3D-DruckBeim Partner-Tag 2016 des ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster NÖ holten sich rund 90 Branchenvertreter „Impulse für die Bau-Zukunft“.

Österreichs erstes Plus-Energie-Bürohochhaus.

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vor Ende 2017 erfolgen. In Serbien eröffnet in Valjevo nach Cacak und Niš in Kürze der dritte Stop Shop in diesem Land.

Hohe FunktionalitätDas Stop Shop-Konzept basiert so-mit auf regionalen Einkaufszen tren in zentralen Lagen mit Einzugs-gebieten von 30.000 bis ca. 150.000 Einwohnern.

„Die Retailparks weisen eine vermietbare Fläche von 3.000 bis zu 15.000 m² auf und bieten den Besuchern umfangreiche Parkmög-lichkeiten, eine optimale verkehrs-technische Erreichbarkeit und eine hohe Funktionalität durch einen attraktiven Mietermix aus inter-nationalen und nationalen Anbie-tern“, sagt Schumy.

Das bringt einen Vermietungs-grad von beachtlichen 96,2% und eine Bruttomietrendite von 7,8%.

38 InternatIonal Freitag, 15. Juli 2016

Oliver Schumy erklärt „Stop Shop“.

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Historisch niedrige Zinsen

WIEN. Europas Vielfalt spiegelt sich eindeutig im europäischen Immobilienmarkt wider: Nach dem jüngst veröffentlichten RE/MAX Europe Housing Report sind die historisch niedrigen Zinsen so etwas wie der einzige gemeinsame Nenner. In der Mehrzahl der europäischen Immobilienmärkte ha-ben sie zu einem allmählichen Anstieg der Nach-frage und moderat steigenden Preisen geführt.

In Italien und Finnland gab es einen leichten Anstieg der Preise beim Verkauf und der Vermie-tung von Wohnimmobilien zwischen 0,5 und 1,8%. In Frankreich und Österreich sind die Preise in den letzten 12 Monaten relativ stabil geblieben.

Für die Tschechische Republik und Rumänien gilt das gleiche für die Wohnraum-Mieten. Dage-gen haben die Verkaufspreise seit 2015 um rund 5% angezogen. Spanien hat ein deutlich höheres Wachstum der Verkaufspreise – nämlich um +6,6% – erlebt, während die Mietpreise mit +1,4 % deut-lich geringer gestiegen sind. Die Situation in Por-tugal, Deutschland und der Türkei sieht dagegen ganz anders aus: Die Preise für Immobilien sind zum Teil stark gestiegen, mit einer durchschnittli-chen Preissteigerung von mehr als 10%.

Die RE/MAX-Experten prognostizieren insge-samt für Europa im zweiten Halbjahr einen höhe-ren Anstieg bei den Verkaufspreisen für Wohnim-mobilien als bei den Mieten. (pj)

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Sehr diskret verkauft

WIEN. Zwei prominent gelegene Innenstadtobjek-te wechselten den Besitzer: Die Immofinanz ver-äußerte die beiden historischen Gründerzeithäu-ser Bösendorferstraße 2 und 4 (Ecke Karlsplatz) an einen privaten österreichischen Investor. Über den Kaufpreis wurde ebenso Stillschweigen vereinbart wie über den Namen des Käufers. Auch über das Grundbuch ist dieser nicht ausfindig zu machen, es scheint eine eigens dafür gegründete Projekt- gesellschaft auf, die von einem Treuhänder ver-waltet wird.

Die beiden Objekte verfügen über eine Gesamt-nutzfläche von 7. 000 m², von denen 80% als Büro- und Geschäftsflächen gewerblich genutzt werden.

Die Lage nahe der Staatsoper und unmittelbar beim wichtigsten Knotenpunkt für den öffentli-chen Verkehr eröffnet sehr gute Möglichkeiten für die teilweise Umnutzung in Wohnungen.

„Vor allem private Investoren nutzen die Mög-lichkeit für sichere und langfristige Veranlagun-gen mit dauerhaft guten Wertsteigerungsperspek-tiven“, erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführer von EHL Investment Consulting. „Sehr oft werden die historischen Gebäude nach dem Kauf auch wieder einer stärkeren Wohnnutzung zugeführt“ – diese verspricht niedrige Leerstandsraten und damit stabile Renditen. (pj)

••• Von Paul Christian Jezek

SZCZYTNO. Nach Swinoujscie, ebenfalls in Polen, sowie Niš in Serbien ist die Stadt im Süden der polnischen Woiwodschaft Erm-land-Masuren mit rund 25.000 Einwohnern die dritte Projekt-fertigstellung der Immofinanz in-nerhalb von zwei Monaten.

Im Frühherbst folgt dann der nächste Stop Shop in der serbi-schen Stadt Valjevo, und in Polen laufen bereits die Vorbereitungen für Retailparks in Pultusk und Gdynia, womit sich die Anzahl der Stop Shops auf 60 erhöht.

Mehr als 100 Standorte als Ziel„Mit unserer Marke Stop Shop set-zen wir auf eine rasche Expansion in Zentral- und Osteuropa und bie-ten unseren Retail-Kunden damit eine breite Marktabdeckung in mehreren Ländern“, erklärt Immo-finanz-CEO Oliver Schumy. „In den kommenden rund fünf Jahren wol-len wir unser Stop Shop-Portfolio verdoppeln und werden dann mit mehr als 100 Standorten der füh-rende Retailpark-Betreiber in der Region sein.“

Der Stop Shop Szczytno ist der sechste Standort in Polen, verfügt über eine vermietbare Fläche von rund 3.600 m² und ist ebenso wie Swinoujscie (3.600 m²) und Niš (13.000 m²) bereits vollvermietet. Zu den Mietern zählen Media Expert, die beiden Schuhgeschäfte Deich-mann und CCC, Kik, Martes Sport und Rossmann. In Polen werden derzeit fünf weitere Standorte – darunter die beiden Städte Pultusk und Gdynia – geprüft bzw. vorbe-reitet. Die einzelnen Projekte sind in unterschiedlichen Stadien, die Fertigstellungen sollen aber noch

Stop Shop nähert sich dem SechzigerEnde Juni hat die Immofinanz in der polnischen Stadt Szczytno den 57. Standort ihrer Retailpark-Kette Stop Shop eröffnet, weitere Stand orte stehen bereits fest. Was macht dieses Konzept so erfolgreich?

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SCHREMS. Die Elk Fertighaus GmbH wechselt den Eigentümer: Die Gampen Fertighaus S.a.r.l. des österreichischen Unternehmers Matthias Calice übernimmt den heimischen Marktführer im Fertig-hausgeschäft. „Die Branche ist ein

Zukunftsmarkt. Elk ist Marktführer im Endkundengeschäft in Öster-reich, zusätzlich sehen wir großes Potenzial im stark wachsenden deutschen Markt“, so Calice. Mitte 2015 hatte der branchenerfahrene Unternehmer den steirischen Mit-

Calice kauft elk Standorte und Management bleiben, Familie Weichselbaum konzentriert sich weiterhin auf das Großkundengeschäft.

bewerber Hanlo GmbH erworben. Hanlo schaffte seitdem eine erfolg-reiche Neuausrichtung und befin-det sich in Österreich und Deutsch-land auf Wachstumskurs.

Die zukünftige StrategieIn puncto Markenpositionierung von Elk und Hanlo soll sich nichts ändern, Calice setzt weiterhin auf eine unabhängige Markenstrategie. „Mit den Marken Elk, Zenker und Hanlo können wir sämtlichen Kun-dengruppen das passende Produkt bieten.“

Familie Weichselbaum – bisheri-ge Eigentümer der Elk Fertighaus GmbH – wird ihre Immobilien- und Bauträgerprojekte sowie das Exportgeschäft mit einem Fokus auf England weiterführen. Erich Weichselbaum, der das Familien-unternehmen 2009 vom Vater über-nommen hatte, baute seitdem den B2B-Bereich mit Motels und Ho-tels in Fertigbauweise, Bauträger-projekten sowie dem Export groß-volumiger Bauten nach England auf bzw. aus. (pj)

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Weiter gesteigert Auf Basis 31.1. 2016 (mit „nur“ 54 Immobilien) weist das Immofinanz-Geschäftsfeld Stop Shop/Retail - park einen Buch- wert von rund 485 Mio. € auf.

Fertigbilanz Die Elk Fertighaus GmbH hat 2015 mit 1.130 Mitarbei-tern 900 Häuser produziert und verzeichnete 157 Mio. € Umsatz. Für 2016 erwartet Elk mit 175 Mio. € den historisch höchsten Auf-tragsbestand und will 1.000 Häuser produzieren.

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medianet.at Freitag, 15. Juli 2016 INSURANCE:WATCH 39

••• Von Paul Christian Jezek

LINZ. Verhaltenes Wirtschafts-wachstum, die aufgrund niedriger Inflationsraten fehlende Indexan-passung bei den Prämien und ein kompetitives Marktumfeld haben bei der Oberösterreichischen Ver-sicherung die Prämien nicht wach-sen lassen. Gleichzeitig führt eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Schadenbelastung zu stei-genden Versicherungsleistungen. Dennoch bleibt die Oberösterrei-chische in der Vorschaurechnung dank verstärkter Automation und Kostensenkungen mit einem Ziel-EGT von 20 Mio. € im Plan.

Der oberösterreichische Markt-führer konnte z.B. im Geschäftsbe-reich Schaden/Unfall prämienseitig in den ersten sechs Monaten ledig-lich um 1,5 statt geplanter 2,4% zu-legen. Stabil zeigte sich vor allem der Kfz-Bereich mit Zuwächsen von 4,1% bei den Kaskoversicherungen.

Auch Rechtsschutz (+ 5,9%) und Haftpflicht (+3,8%) erwiesen sich als Wachstumsmotoren, während bei der Transportversicherung, bei Elektro und Leitungswasser die Prämienentwicklung rückläufig ist.

Überflutungen gibt‘s überallSpektakuläre Brandfälle haben im ersten Halbjahr zu einem Anstieg der Schadensbelastung in der Feu-ersparte um 73% geführt; insbe-sondere in Gewerbe und Landwirt-schaft haben die Brandschadens-fälle stark zugenommen.

Summiert haben sich auch lo-kale Extremniederschläge, die zu rund 2.800 Schadensfällen geführt haben – etwa 4,5 Mio. € an Versi-cherungsleistungen mussten dafür aufgewendet werden. Immer öfter verursachen sehr lokal auftretende

Gewitter beträchtliche Schäden; Überflutungen durch Starkregen sind heute an beinahe jedem Ort und nicht mehr nur in ausgewie-senen „Hochwasserzonen“ möglich.

Ansprechende Erfolge ver-bucht die Oberösterreichische in Deutschland, wo über Makler-

partner und Online-Plattformen maßgeschneiderte Versicherungs-lösungen offeriert werden. Derzeit hält man bei rund 76.200 Verträgen beim Nachbarn; die Vertriebszen-trale ist in Hanau bei Frankfurt/Main angesiedelt, die operative Abwicklung erfolgt in Linz.

Trotz „Feuerjahr“ weiter auf KursGroßbrände und viele Unwetter lassen Schäden bei der Oberösterreichischen um mehr als 6% steigen; Ziel-EGT bleibt dennoch bei 20 Mio. €, Wachstum in Deutschland.

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Wiener Städtische goes WebchatWIEN. Die Städtische setzt ihre Digitalisierungsoffensive fort und ist als erstes österreichisches Ver-sicherungsunternehmen für ihre Kunden via Webchat erreichbar.

„Das Kommunikationsverhalten hat sich enorm verändert, und mit dem Webchat gehen wir gezielt auf diese Bedürfnisse ein“, erklärt Vertriebsvorstand Hermann Fried.

Der neue Servicekanal ist vor allem für Kunden interessant, die nicht so gern zum Hörer greifen. Gestartet wird ein Chat-Gespräch über wienerstaedtische.at, über einen Button in der neu-en Kontaktbox wird man direkt mit Mitarbeitern der Serviceline verbunden. Während eines Chats können Weblinks zu Produktseiten oder Service-Formularen einfach und rasch übermittelt werden. Auf Wunsch ist auch mittels Co-Brow-sing ein gemeinsames Surfen auf der Website möglich. (red)

Otmar Nagl und Josef Stockinger (GD), Vorstände bei der Oberösterreichischen.

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health economy

Konflikte In der Steier-mark steigt der Druck in Krankenhäusern 42

Belastung Eine Studie zeigt: Ein Brexit belastet die Pharmabranche 43

Prävention Die Ausgaben für Gesundheitsförde-rung steigen langsam 44

Forschung Die Biotech-firma Valneva entwickelt eine Zika-Impfung 46

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Ärzte und Apotheker fürchten FinanzinvestorenDie Regierung will freien Berufen ermöglichen, Investoren an Bord zu holen. Genau das lässt diese um ihre Unabhängigkeit fürchten. 42

Manager für IT-SparteJohannes Ambros

Seit über 20 Jahren entwickelt die Humanomed als Betreiber von privaten Gesundheitsein-richtungen prozessorientierte und praxisnahe IT-Systeme. Nun holt der Gesundheits-dienstleister mit Johannes

Ambros (48) weiteres operati-ves Know-how an Bord.

Wechsel bei Pharmamesse

Siegrid Fellner-Göschl Nachdem Andrea Zöchling,

die bisherige Messeleiterin der austropharm, Ende Juni ihre

Mutterschaftskarenz angetreten hat, übernimmt nun Siegrid Fellner-Göschl die Leitung

der austropharm als Category Manager. Die Salzburgerin (43) verfügt über langjährige Erfah-rung als Messeleiterin bei Reed

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Brexit Das Logistikunternehmen Knapp kämpft um Englandumsätze.

Arzneimittel Die Ausgaben für Medikamente sind im ersten Halbjahr schwächer gestiegen, als erwartet.

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© James Gathany/CDC/commons.wikimedia

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medianet.at42 health:care Freitag, 15. Juli 2016

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Bundeskonferenz der Freien Berufe (BUKO) wehrt sich gegen eine mögliche wirtschaftli-che Liberalisierung ihrer Berufs-stände. Die Pläne der Regierung, die Beteiligung von Finanzinves-toren bei Ärzten, Apothekern, Ar-chitekten oder Anwaltskammern zuzulassen, gefährde deren Unab-hängigkeit und Glaubwürdigkeit, warnten Vertreter dieser Tage.

Keinen Zweifel ließen BUKO-Präsident Kurt Frühwirth und der Vizepräsident der Bundesarchitek-tenkammer, Rudolf Kolbe, an ihrer

Ablehnung von Kapitalgesellschaf-ten als Teilhaber der neun freien Berufsstände, die in der BUKO ver-eint sind. Die freien Berufe seien Vertrauensberufe, betonte Früh-wirth. „Keine Berufsfremden soll-ten sich in diesen Bereichen betei-ligen dürfen“.

Regierung will LockerungKonkrete Umsetzungspläne der Regierung seien zwar noch nicht auf dem Tisch, hieß es. Aber im Zu-ge einer vor einem Jahr beschlos-senen Verwaltungsvereinfachung sollen sich künftig große Firmen und Investoren in heimische Kanz-

leien oder Arztpraxen einkaufen dürfen. Davon erwartet sich die Regierung einen Wachstumsschub von jährlich 0,3% beziehungsweise 880 Mio. € und zusätzliche 6.000 Arbeitsplätze.

Für die Volkswirtschafter Fried-rich Schneider und Stefan Jene-wein von der Johannes Kepler Universität Linz eine „überzogene Rechnung“. „Warum sollen plötz-lich so viel mehr Ärzte- und Archi-tektenleistungen nachgefragt wer-den“, fragt Jenewein. Er fürchtet im Gegenteil eine Marktmonopoli-sierung und in Folge eine Verteue-rung der Leistungen. Eine stärkere

Ökonomisierung der freien Berufs-sparten trage das Risiko mit sich, dass diese Bereiche immer stär-ker wirtschaftlichen Interessen unterworfen würden – mit fatalen Auswirkungen im Hinblick auf ge-winnmaximierende Kosteneffizienz im Gesundheitsbereich, aber auch bei Tierärzten, Steuerberatungs- und Notarleistungen.

Genau das fürchten vor allem auch Ärzte und Apotheker. Sie sor-gen sich, dass Entscheidungen über Behandlungen nicht mehr aus gesundheitlichen Gründen getrof-fen werden, sondern eben aus wirt-schaftlichen. Bei den Apotheken könnte die Möglichkeit zur Beteili-gung zudem das Verbot zur Ketten-bildung aufweichen. Damit kämen wiederum ländliche Regionen un-ter Druck, weil der Fokus von In-vestoren auf lukrativen Standorten in Ballungszentren liegt. Ähnliche Sorgen haben auch die Ärzte im Hinblick auf die geplanten Primär-versorgungszentren.

Sorge um SchweigepflichtFür den Patentanwalt Daniel Alge könnten durch unüberschauba-re Firmenverflechtungen der Fi-nanzinvestoren die Unvereinbar-keitsregeln für Anwälte und ihre Schweigepflicht ausgehebelt wer-den, sagte er am Rande der Presse-konferenz. Finanzinvestoren hätten Einsicht in die Fälle, würden aber keinerlei Disziplinarpflicht unter-liegen, warnte er. Damit würde der Aufweichung der Haftung Tür und Tor geöffnet und der Glaube an die Unabhängigkeit von Anwälten, Beratern oder Ziviltechnikern be-schädigt.

Die neun freien Berufe sind Pflichtmitglieder ihrer jeweiligen Berufsvertretungen, der Kammern. Eine Gefahr für das in Österreich bestehende Kammersystem sehen die Vertreter aber nicht – im Gegen-teil: Länder, die bisher ungeregelte bzw. liberalere Regelungen beses-sen hätten, etwa die Schweiz oder skandinavische Länder, strebten ebenfalls eine stärkere Regulierung an.

liberalisierung weckt ÄngsteÄrzte, Apotheker, aber auch andere freie Berufe machen sich Sorgen um ihre Freiheit. Sie kritisieren die Regierung, dass diese Beteiligungen von Finanzinvestoren zulassen will.

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GRAZ. An der Universitätsklinik für Unfallchirurgie am LKH Graz sind zwei Unfallchirurgen frist-los entlassen worden. Einer der beiden Oberärzte soll monatelang rund 150 Arztbriefe nicht freigege-ben haben; dem anderen wird vor-geworfen, er sei einer unerlaubten Nebenbeschäftigung in einem Sa-natorium nachgegangen. Die bei-den Mediziner wiesen die Vorwürfe aufs Schärfste zurück.

„Das war jetzt nur das Ende einer langen Kette von Verfehlungen der beiden Mitarbeiter“, meinte hinge-gen KAGes-Vorstandsvorsitzender Karlheinz Tscheliessnigg. Dass von dem einen Mediziner die Arztbrie-fe angeblich nicht weitergegeben wurden und offenbar durch einen Zufall bekannt wurde, dass der andere Oberarzt trotz geltendem

Verbots in einem Sanatorium tä-tig war, sei die Spitze des Eisbergs gewesen, die zu Wochenbeginn zu den Entlassungen geführt habe.

Genug PersonalDass Patienten durch die zeitlich stark verzögerte Weiterleitung der Arztbriefe zu Schaden gekommen sein könnten, hielt Tscheliessnigg nach persönlicher Einsichtnahme in die Akten für unwahrscheinlich, wenn es auch nicht gänzlich ausge-schlossen werden könne. Die ärzt-liche Versorgung auf der Unfallchi-rurgie sei aufgrund der aktuellen Entlassungen nicht gefährdet, be-tonte der KAGes-Chef. „Wir haben jetzt 18 Oberärzte, das sind so viele wie schon lange nicht mehr.“

Die betroffenen Mediziner gehen mit ihrem Anwalt gegen die Ent-

lassungen vor. Jener, der in einem Sanatorium gearbeitet haben soll, bestritt, auf einem ihm vorgeleg-ten Foto zu sehen zu sein. Auf dem Bild, das angeblich ihn in OP-Mon-tur zeige, sei er nicht zu erkennen. Er erklärte, dass er schon vor Mo-naten eine Mobbing-Klage gegen die KAGes eingebracht hatte.

Der Mediziner vermute, dass sei-ne Entlassung und das Mobbing mit seiner Kritik zu tun habe: „Es gibt zu wenig qualifiziertes Perso-nal auf der Unfallchirurgie; Fehlbe-handlungen kommen sicher einmal pro Woche vor, weil es einer macht, der es eben nicht kann.“ Der zwei-te entlassene Chirurg unterstrich die Kritik. Zum Vorwurf, er habe 150 Arztbriefe nicht weitergeleitet, stellte er klar: „Das ist eine Lüge und ich kann es beweisen.“ (red)

Konflikt in SpitalsgruppeIn Krankenhäusern kommt es zunehmend zu Personalkonflikten und Mobbing; diesmal wurden in Graz zwei Ärzte fristlos entlassen.

An der Unfallchirurgie der Uniklinik in Graz herrscht beim Personal dickt Luft.

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Eine Ermöglichung von Finanzbeteiligungen an Apotheken könnte auch das Verbot der Kettenbildung aufweichen.

Wenn der Markt versagtMartin rümmele

Es ist eine wiederkehrende Dis­kussion, die bis heute zu keiner Klärung gefunden hat: Wie viel Markt verträgt das Gesundheits­wesen? Unbestritten ist, dass das viele Geld, das im System bewegt wird – immerhin zehn Prozent des BIP – Begehrlichkei­ten weckt. Unbestritten ist auch, dass ob der enormen Summen selbst ein geringes Effizienz­potenzial gleich Hunderte Millio­nen Euro sind. Dennoch werden Märkte im Gesundheitswesen selbst in marktwirtschaftlichen Ländern reguliert. Der Grund ist, dass Patienten nach der medizini­schen Notwendigkeit und nicht nach den möglichen Gewinnen behandelt werden sollen. Umge­kehrt erzeugt die Bedürftigkeit im Fall von Krankheit auch enorme Abhängigkeiten.Selbst Wirtschaftsliberale sprechen deshalb von einem Marktversagen: Denn das ist ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept für Situationen, in denen die Koordination über den Markt nicht zu einer optimalen Alloka­tion der Ressourcen führt. Als zentrale Ursachen von Marktver­sagen gelten Informationsasym­metrien, Externalitäten, natürli­che Monopole sowie öffentliche Güter. Tatsächlich agieren auch jetzt Gesundheitsanbieter zu­nehmend gewinnorientiert. Nicht jeder Arzt und Apotheker hat nur das Wohl des Patienten im Sinn; genau deshalb muss hier aber genau von der Politik beachtet werden, wohin ein Spardruck im System führt.

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WIEN. Die Apothekerkammer, die Interessenvertretung der Pharma-industrie (Pharmig) und der Ver-band der Arzneimittelgroßhändler (Phago) haben ihre Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt; demnach sind die Arzneimittelausgaben von Jänner bis Juni um 3,1% im Ver-gleich zum Vorjahr gestiegen. Für Pharmig-Generalsekretär Jan Oli-ver Huber ist damit belegt, dass die Medikamente „nicht der Kosten-treiber bei den Gesundheitsaus-gaben sind“, wie er am Samstag in einer Aussendung betonte.

Niedriger als erwartetDie von Branche genannten 3,1% Kostensteigerung bei den Arznei-mittelausgaben beziehen sich auf die aktuellen Umsätze von 98% der Apothekenbetriebe. Das Fazit der Pharmabranche: „Mit immer besseren Arzneimitteln und einem immer größer werdenden Arznei-mittelschatz erfahren die Österrei-cherinnen und Österreicher mehr gesunde Lebensjahre als noch vor zehn Jahren.

Auch mit innovativen Arzneimit-teln und trotz einer immer älter werdenden Bevölkerung sowie zu-nehmender chronischer Erkran-kungen bleiben die Ausgaben für Arzneimittel über die Krankenkas-

sen moderat“, teilte die Branche in einer Aussendung mit.

Der Hauptverband der Sozi-alversicherungsträger erwartet laut letzter Prognose vom Mai für heuer eine Steigerung der Medika-mentenkosten um 4,4%; im Vorjahr waren diese Kosten noch um 5,0% gewachsen. Die Pharmawirtschaft

hat zuletzt mit dem Hauptverband einen Vertrag zur Begrenzung der in vergangenen Jahren hohen Stei-gerungen bei den Medikamenten-kosten geschlossen. Heuer zahlt die Pharmawirtschaft demnach 125 Mio. € an die Krankenversi-cherungsträger. 2017 und 2018 sol-len zehn Mio. € pro Prozentpunkt

Kostensteigerung gezahlt werden, maximal jedoch 80 Mio. € pro Jahr. Apotheken wiederum erzielen im Schnitt 70% ihres Umsatzes mit re-zeptpflichtigen Medikamenten, die von Ärzten auf Kassenkosten ver-schrieben werden.

In der Apotheke wird für diese Arzneimittel für die Krankenkas-sen die Rezeptgebühr (in Form ei-nes Selbstbehalts) von 5,70 € pro Packung eingehoben. Falls ein Me-dikament billiger ist als die Rezept-gebühr, so zahlt der Patient nur den tatsächlichen Preis. Der sogenannte Kassenumsatz, der das Hauptge-schäft einer Apotheke bildet, wird mit einer Apothekenspanne von lediglich 15,5% abgerechnet. „Die Apothekenspanne ist auf einem his-torischen Tiefpunkt angelangt; mit dieser niedrigen Spanne stoßen wir an unsere Grenzen, das umfassende Leistungsangebot zu finanzieren“, sagt Christian Müller-Uri, Vizeprä-sident der Apothekerkammer.

Phago-Präsident Andreas Win-dischbauer betonte: „Die Zahlen zeigen, dass wir uns alle bemühen, unseren Beitrag zu einem effizien-ten Gesundheitssystem zu leisten. Der Arzneimittelvollgroßhandel musste im ersten Halbjahr mit 0,6 Prozent de facto ein Null-Wachs-tum verkraften.“ (red)

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3,1% plus bei arzneienZum zweiten Mal legt die Pharmabranche von sich aus Marktzahlen über einen Abrechnungszeitraum vor und will die Krankenkassen zu mehr Transparenz zwingen.

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Brexit belastet PharmabrancheWIEN/LONDON. Eine Analyse des Beratungsunternehmens IMS Health beleuchtet die Fol-gen des „Leave“-Votums auf die europäische Pharma- und Healthcare-Branche und zeigt viele negative Effekte sowie große Unsicherheiten auf. Der Marktanteil von Großbritan-nien für die Top 20-Pharma-Unternehmen bewegt sich zwischen 0,2% und 4,5% des je-weiligen Firmenumsatzes. Für das Geschäft mit neuen Wirk-stoffen und Spezialitäten ist Großbritannien wichtig. In UK sind die Headquarters führen-der Pharmaunternehmen und es gilt als eines der wichtigs-ten Zentren für Forschung & Entwicklung, Regulierung und Health Technology Assessment.

Debatte über EMADie Arzneimittel-Behörde EMA und das European Network of Centres for Pharmaco-epidemiology and Pharma-covigilance sind in London angesiedelt, ebenso der Unified Patent Court, das Europäische Patentgericht. Ob diese Institu-tionen in London bleiben, wird sich zeigen. Das Aufbrechen der eingeführten Prozesse der EMA wird zu Verzögerungen bei Zu-lassungen führen, meint IMS Health Österreich-Geschäfts-führerin Erika Sander. Auch auf die Patentgesetze wird der Bre-xit Auswirkungen haben. (iks)

Die Pharmabranche meldet für das erste Halbjahr ein für sie moderates Plus.

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heitsministerium. Dadurch würden zwar die Lebenserwartung erhöht, weil bestehende Krankheiten op-timal behandelt werden könnten, aber die österreichische Bevölke-rung werde dadurch nicht wirklich gesünder.

Unterschiedliche BerechnungenEs stellt sich allerdings die Frage, wie die unterschiedlichen Zahlen von OECD und den österreichi-schen Institutionen zustande ge-kommen sind: Die OECD erhebt und analysiert Gesundheitsausga-ben durch ein eigenes System, das Vor- und Nachteile hat. Es erlaubt zwar einen internationalen Ver-

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Seit Jahren steht Österreich laut OECD bei den Ausgaben für Gesundheitsförderung und Präven-tion nicht im besten Licht da: Nur 1,9% der öffentlichen Ausgaben für Gesundheit sollen 2012 in diesen Bereich geflossen sein. In den fol-genden Jahren war es nicht besser. Der Grund: Prävention ist nicht gesetzlich definierte Aufgabe der Krankenversicherungen, die doch primär kranke Menschen versor-gen sollen.

Debatte mit OECDEine von der Gesundheit Öster-reich GmbH im Auftrag von Ge-sundheitsministerium und Haupt-verband der Sozialversicherungs-träger erstellte Studie hat nun allerdings eine leichte Besserung festgestellt: 3,1% betrage der Anteil. Und: Zwischen 2001 und 2012 seien die Gesundheitsausgaben um 60% gestiegen, und die Ausgaben für Gesundheitsförderung und Präven-tion hätten sich sogar verdoppelt, kommentierte Ulrike Rabmer-Kol-ler, Präsidentin des Hauptverban-des der Sozialversicherungsträger, die neue Studie. Die Untersuchung zeige, dass man mehr als im inter-nationalen Vergleich angenommen für diesen Bereich aufwende und: „Fast drei Viertel dieser Aufwen-dungen kommen von der Sozialver-sicherung.“

„Auffällig und erfreulich ist, dass doch mehr als drei Prozent der öf-fentlichen Gesundheitsausgaben für Gesundheitsförderung und Prä-vention aufgewendet werden. In-klusive der Tertiärprävention sind es gar etwa zwei Milliarden Euro. Faktum ist aber auch, dass noch immer 97 Prozent in den kurati-ven Bereich fließen“, sagt Pamela Rendi-Wagner, Sektionsleiterin für öffentliche Gesundheit im Gesund-

gleich und man kann Trends erken-nen, wenig Platz gibt es allerdings für nationale Gegebenheiten oder Details. Die OECD errechnete 3,4% als Durchschnitt im Jahr 2012 für Gesundheitsförderung und Präven-tion in ihren wichtigen Mitglieds-staaten. Für Österreich kam man eben auf 1,9% – was auch immer wieder zu gesundheitspolitischen Diskussionen geführt hat.

Die Studie der Gesundheit Öster-reich GmbH liefert nun ein anderes Bild von der Situation: Die tatsäch-liche Höhe der Ausgaben berechne-ten die Autoren dieser Studie auf Basis einer detaillierten Erhebung aller Aufwendungen des Bundes, der Bundesländer, der Gemeinden und der Sozialversicherung. Nicht mitgerechnet wurde die Tertiärprä-vention, also die Ausgaben für Ku-ren und Rehabilitation. Insgesamt errechnete man für 2012 Ausgaben in der Höhe von rund 750 Mio. € – pro Kopf wären das circa 89 €. Am meisten Ausgaben tätigte die Sozialversicherung mit 543,6 Mio. € oder 72,5% aller Aufwendungen. Die Ausgaben des Bundes beliefen sich auf 119 Mio. € oder 15,9%, die der Bundesländer auf 69,4 Mio. € oder 9,3% und die der Gemeinden auf 17,5 Mio. € oder 2,3%.

VorsorgeuntersuchungenAm meisten wurde mit 91,2 Mio. € für Vorsorgeuntersuchungen aus-gegeben; dann folgen Zahngesund-heit (83,5 Mio.), der Mutter-Kind-Pass (56,5 Mio.), die Prävention von Arbeitsunfällen und berufsbeding-ten Erkrankungen sowie Impfun-gen. Würde man neben den Aus-gaben für diese Bereiche noch die Tertiärprävention miteinrechnen, betrüge die Summe für das Jahr 2012 etwas mehr als zwei Mrd. €. Der Anteil der Sozialversicherung läge dann bei 87,1%. Wichtig sei es, Kinder- und Jugendgesundheit zu

44 health:care Freitag, 15. Juli 2016

Geld für PräventionRund 3,1% der öffentlichen Ausgaben für Gesundheit, werden für Gesundheitsförderung ausgegeben. Tendenz steigend, besagt eine Studie.

einsatz Pamela Rendi-Wagner, Sektions-leiterin für öffent-liche Gesundheit im Gesundheits-ministerium, will die Zahl der gesunden Lebensjahre mit Gesundheitsför-derung erhöhen.

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AUVA zieht positive Bilanz

WIEN. Die im Jahr 2013 beschlossene Senkung des Beitragssatzes verursacht weiterhin einen substanziellen Bilanzverlust für die AUVA. „Was der Wirtschaft zugute kommt, stellte die AUVA vor eine große Herausforderung“, sagt AUVA-Ob-mann Anton Ofner. Die Folge: „Rasche Maßnah-men zur Kostenreduktion mussten gesetzt wer-den.“ Mit flächendeckenden Einsparungen sowie mit Maßnahmen zur Effizienzsteigerung konnte die AUVA im Jahr 2015 den Einkommensentfall von über 90 Mio. € auf 41 Mio. ohne Qualitätsver-lust um mehr als die Hälfte kompensieren, sagt der Obmann. Dazu zählen eine Reduktion des Sachaufwands auf allen Ebenen, die Einfrierung des Personalstands und Umstrukturierungen. Ofner ist zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir befin-den uns auf einem guten Weg, der nun fortgesetzt werden muss.“

Die Unfallprävention bleibt dabei eine zentrale Aufgabe der AUVA. Denn bereits in den vergan-genen Jahren konnten die Unfallzahlen dank der intensiven Aufklärung durch die AUVA erheblich gesenkt werden. Die höchsten Ausgaben entfallen mit rund 498 Mio. € auf den Bereich der Renten-leistungen. Als weitere große Positionen können mit 438 Mio. € die Kosten für die Unfallheilbe-handlung, mit 91 Mio. die Ausgaben für die Reha-bilitation sowie mit 76 Mio. die Ausgaben für die Prävention genannt werden. (red)

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Journalisten ausgezeichnet

WIEN. Der Präsident der Österreichischen Ärzte-kammer (ÖÄK), Artur Wechselberger, hat kürzlich den „Preis der Österreichischen Ärztekammer für besondere publizistische Leistungen im Interesse des Gesundheitswesens“ vergeben. Ausgezeichnet wurden Hannelore Nöbauer, Chefredakteurin der Ärzte Krone, und Dieter Hubmann, langjähriger Redakteur bei der Kleinen Zeitung.

Beiden Preisträgern sei es gelungen, die mitun-ter sperrigen und komplexen Themen aus Medizin und Gesundheitspolitik seriös und lebendig zu vermitteln, sagte Wechselberger in seiner Lauda-tio. Nöbauer ist seit 18 Jahren als Journalistin tä-tig, seit 2009 als Chefredakteurin der Ärzte Krone. Die gelernte Medizinerin sei über neue medizini-sche Entwicklungen stets auf dem Laufenden und scheue auch vor heiklen Themen wie den verästel-ten Finanzströmen oder Korruption im Gesund-heitswesen nicht zurück, so der ÖÄK-Präsident.

Hubmann begann bereits nach der Matura bei der Kleinen Zeitung zu arbeiten, der er seit nun-mehr 29 Jahren treu ist. „Dass die ,Kleine‘ heute über eine Gesundheitsbeilage verfügt, ist Dieter Hubmann zu verdanken, der diese mit großem En-gagement aufgebaut hat“, so der ÖÄK-Präsident. Hubmann habe sich in gesundheitspolitischen Themen stets durch fundierte Recherchen ausge-zeichnet. (red)

Faktum ist, dass noch immer 97 Prozent in den kurativen Bereich fließen.

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser will die hausärztliche Versorgung stärken und damit auch die Vorsorge stärken.

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Kassenchefin Rabmer-Koller sieht Fortschritte.

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fördern und die gesunde Lebens-erwartung zu steigern, sagt Rab-mer-Koller: „Mein Anliegen ist die Ausarbeitung einer Gesamtstrate-gie. Beim Thema Prävention und Gesundheitsförderung geht es vor allem auch um die Kinder- und Ju-gendgesundheit, weil in der Kind-heit und in der Jugend ja das Ver-halten der Menschen für ihr weite-res Leben geprägt wird.“

Besseres MonitoringEs gehe auch um die strategische Ausrichtung auf die wichtigsten Aspekte der Gesundheitsförde-rung, weiß Pamela Rendi-Wagner. Man arbeite an einem ständigen Monitoring-System, um den Effekt der Maßnahmen auf den Gesund-heitszustand der österreichischen Bevölkerung zu messen. So wer-den Rückschlüsse darüber mög-lich, welche Programme am besten wirken. „Vor allem geht es darum, die gesunde Lebenserwartung der Österreicher zu steigern“, betont Rendi-Wagner. Sie führt bei der Ge-sundheitsförderung vor allem Er-nährung, Bewegung, das Programm „Frühe Hilfen“ und Interventionen, Kinder- und Jugendgesundheit so-wie die betriebliche Gesundheits-förderung als Schwerpunkte an.

Freitag, 15. Juli 2016 health:care 45

WIEN. Vier von zehn Verstorbenen oder 43,8% des Jahres 2015 sind Herz-Kreislauferkrankungen erle-gen. An zweiter Stelle der Todes-ursachen steht Krebs, dem 24,5% zum Opfer fielen. Die übrigen To-desfälle verteilten sich im Vorjahr auf Krankheiten der Atmungsor-gane (5,4%), der Verdauungsorgane (3,4%), auf sonstige Krankheiten (17,5%) und nicht-natürliche To-desursachen wie Verletzungen und Vergiftungen (5,4%), zeigt eine neue Analyse der Sterbedaten durch die Statistik Austria.

Sterblichkeit sinkt2015 starben in Österreich 83.073 Personen, davon 52% Frauen. Die Sterblichkeit sank in den vergange-nen zehn Jahren um elf Prozent; die Reduktion bei den Herz-Kreislaufer-

krankungen war dabei ausschlag-gebend. Zwischen Sterbealter und Todesursachen zeigt sich ein klarer Zusammenhang: So waren 2015 gut drei Viertel (77,6%) aller Verstorbe-nen 70 Jahre oder älter. (iks)

••• Von Katrin Waldner

WIEN. Noch immer sterben jähr-lich mehr als eine Mio. Menschen an Aids, und nach Schätzungen der UN-Organisation UNAIDS waren im Vorjahr fast 37 Mio. Menschen mit dem Erreger HIV infiziert, die meis-ten von ihnen leben in Ländern süd-lich der Sahara. Zehn Jahre zuvor starben noch zwei Mio. Menschen jährlich an der Immunschwäche-krankheit, und die Zahl der Neuan-steckungen sinkt – ein Umstand, der Anlass zur Hoffnung gibt: „Ein Ende der Aids-Epidemie ist möglich“, sagt Michel Sidibé, Direktor des UNO-Programms zur Aids-Bekämpfung. Nicht nur die Zahl der HIV-Inzfizie-rungen insgesamt, sondern auch die Zahl der Neuansteckungen bei Kin-dern ist zurückgegangen.

Nur wenige ohne TherapieAußerdem wissen immer mehr Be-troffene von ihrer Infizierung, und die Aids-Todesfälle gehen zurück. Fast 13 Mio. Menschen wurden 2013 antiretroviral gegen Aids be-handelt, und der Prozentsatz von Menschen, die keine Behandlung erhalten, ist von 90% im Jahr 2006 auf 63% gesunken.

In Österreich sind rund 8.000 Menschen direkt von HIV/Aids betroffen, etwa die Hälfte davon bekommt eine antiretrovirale The-rapie. Mehr als eine HIV-Neudia-gnose wird täglich gestellt. 1981 wurde die Krankheit erstmals von Forschern beschrieben. Bisher ha-ben sich nach Schätzungen 78 Mio. Menschen mit dem Virus infiziert, knapp die Hälfte ist an der Krank-heit gestorben.

Aids ist eine relativ neue Krank-heit, hat aber trotzdem schon ei-ne über 100-jährige Geschichte.

Vermutlich um 1900 ging ein HIV-Urtyp in Afrika von Affen auf den Menschen über. In den 1950ern wurde einem Mann im Kongo eine Blutprobe entnommen, in der Jahr-zehnte später HIV-Erreger festge-stellt wurden. Anfang der 1980er- Jahre stellten US-Gesundheits-behörden fest, dass immer mehr Homosexuelle unter bis dahin selte-nen Infektionen und Haut tumoren litten; daraufhin wurde die Krank-heiten auch bei Drogenabhängigen und Blutern festgestellt.

Das erste Medikament gegen die Krankheit wurde 1987 zugelassen – seitdem wurden ständig neue Me-dikamente entwickelt und in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Krankheit geschaffen. „Safer sex“-Kampagnen sollten Mittel und Wege aufzeigen, eine Ansteckung zu vermeiden.

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Rote Nasen laufen

WIEN. Die 8. Rote Nasen Lauf-Saison ist eröffnet. Auch dieses Jahr wird in vielen unterschiedlichen Orten österreichweit für mehr Lachen in den Spi-tälern an den Start gegangen. Jeder kann mitma-chen, teilt die Organisation mit: „laufend, spazie-rend, hüpfend, mit Stöcken, im Rollstuhl oder am Rollator, ob jung oder alt, Profi- oder Hobbysport-ler – beim Rote-Nasen-Lauf zählt nicht die Schnel-ligkeit, sondern der Wunsch, kleinen und großen Patienten ein Lachen zu schenken.“

Jede Teilnahme unterstütze die Organisation dabei, noch mehr kranke Kinder, Senioren, Reha-patienten und Menschen mit besonderen Bedürf-nissen zu besuchen und sie mit der Kraft des Humors zu stärken. Von Juni bis Oktober finden in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Sportver-band Österreichs (ASVÖ), Sportvereinen und Ge-meinden viele bunte Events in unterschiedlichen Orten statt. Die Laufstrecken werden größtenteils als Rundparcours angelegt. So können auch die Kleinsten mitmachen oder im Kinderwagen mit-geschoben werden und so viele Kilometer absol-vieren, wie sie wollen. Bei der Online-Anmeldung schenkt der Partner Runtastic 40% auf die „Pre-mium-Mitgliedschaft.“ Auch andere Unternehmen unterstützen die Roten Nasen. (red)

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Städtische fördert Pflege

WIEN. Auch heuer sucht die von der Wiener Städtischen unterstützte Initiative „PflegerIn mit Herz“ Österreichs beste „PflegerInnen mit Herz“. Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums hat der Verein PflegerIn mit Herz gemeinsam mit der Wiener Städtischen Versicherung eine Umfrage zum Thema Pflege in Auftrag gegeben. Demzu-folge schätzen mehr als 40% das Risiko, im Alter selbst pflegebedürftig zu werden, als sehr hoch beziehungsweise hoch ein. „Die demografische Entwicklung und die sich ändernden Familien-strukturen machen das Thema Pflege zu einer der größten Herausforderungen der Zukunft; hierfür will PflegerIn mit Herz sensibilisieren und all jenen, die im Pflegebereich tätig sind, ‚Danke‘ sa-gen“, erklärt Günter Geyer, Präsident des Vereins PflegerIn mit Herz und Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.

Nominierungen können online auf www.pflege-rin-mit-herz.at oder auf dem Postweg (Postfach 2500o/1011 Wien, Kennwort: „PflegerIn mit Herz“) eingereicht werden. Nominierungsfolder liegen in allen Filialen der Wiener Städtischen Versiche-rung sowie bei den NGOs Hilfswerk, Volkshilfe, Diakonie, Rotes Kreuz und Caritas auf. Nominiert werden kann jeder und jede, die im Pflegebereich tätig ist. (red)

krebs nimmt zuHerz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch Todes-ursache Nummer 1. Doch Krebs holt deutlich auf.

ziel: aids ein ende bereitenWende im Kampf gegen HIV: Erstmals werden mehr Menschen gegen die Immunschwäche-krankheit behandelt als sich neu anstecken.

entlastung Neue Medikamen-te führen dazu, dass die Zahl der Todesfälle massiv zurückgeht.

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Kassenchefin Rabmer-Koller sieht Fortschritte.

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medianet.at46 health:care Freitag, 15. Juli 2016

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN/LYON. Das aus der Wiener Biotechfirma Intercell hervorge-gangene österreichisch-französi-sche, börsenotierte Unternehmen Valneva lässt international auf-horchen: Das Unternehmen gab bekannt, erfolgreich einen hochrei-nen, inaktivierten Impfstoff gegen das Zika-Virus (ZIKV) entwickelt zu haben. Basis für die Entwick-lung ist der Valneva-Impfstoff ge-gen Japanische Enzephalitis, der bereits in den USA, der EU und einigen anderen Ländern zugelas-sen ist. Valneva forscht seit Anfang

Februar an dem Zika-Impfstoff und hat nun nach eigenen Angaben einen „hochreinen, inaktivierten Impfstoff auf der Herstellungs-plattform seines Japanische-Enze-phalitis-Impfstoffs generiert“. Der Japanische Enzephalitis-Impfstoff wird heute in den USA, Europa, Ka-nada und in anderen Ländern un-ter dem Markennamen Ixiaro be-ziehungsweise Jespect vertrieben.

Rasche Produktion möglichDer in Wien börsenotierte Impf-stoffentwickler Valneva hat damit einen „Zika-Impfstoffkandidaten“ entwickelt. Wenn es die Behör-

den genehmigen, könnte Valneva „schon in den kommenden Mona-ten mit den klinischen Untersu-chungen starten“, heißt es in ei-ner Mitteilung des Unternehmens. Wenn nötig, könne man „schnell eine beträchtliche Anzahl an Dosen für den Notfall produzieren“. Beide Krankheiten werden durch die von Insekten übertragenen Flaviviren ausgelöst und sind für schwan-gere Frauen im ersten Drittel der Schwangerschaft und bei Mikro-zephalien bei Föten und Neugebo-renen sehr gefährlich.

„Durch die Ähnlichkeiten im Her-stellungsprozess könnte Valnevas

Zika-Impfstoffkandidat schnell und zu attraktiven Kosten in den klinischen und in den kommerziel-len Produktionsanlagen für japani-sche Enzephalitis hergestellt wer-den“, gibt sich das Unternehmen optimistisch. Außerdem gebe es ein „geringes regulatorisches Risiko“, weil die Impfstoffart den Behörden grundsätzlich schon bekannt sei.

Der Impfstoff werde voraussicht-lich für Frauen im gebärfähigen Alter, darunter auch Frauen, die möglicherweise bereits schwan-ger sein könnten, verwendet. Da-rum sei der inaktivierte Impfstoff sicherer als ein Lebendimpfstoff oder ein fortpflanzungsfähiger Vi-rusimpfstoff, da diese im Falle ei-ner Schwangerschaft theoretisch in die Plazenta eindringen und den Fötus infizieren könnten.

Aktie legt stark zuDie Aktie lag nach Bekanntwerden des neuen Impfstoffs mit knapp 20% im Plus. Valneva ist am Eu-ronext-Paris sowie an der Börse Wien gelistet und hat Standorte in Frankreich, Österreich, Schottland, Kanada und Schweden mit unge-fähr 400 Mitarbeitern. Derzeit hat das Unternehmen zwei Reiseimpf-stoffe am Markt und weitere Impf-stoffe unter anderem gegen den Erreger Pseudomonas aeruginosa in Entwicklung, der unter anderem Lungenentzündungen verursacht.

Der Impfstoffhersteller erhielt in der Folge auch prompt von der Eu-ropäischen Investitionsbank (EIB) einen Kreditrahmen über 25 Mio. € für Forschung und Entwicklung (F&E). Mit den Mitteln werde die Impfstoffforschung und -entwick-lung forciert, darunter Programme gegen Lyme Borreliose und das Zi-ka-Virus, teilte Valneva mit. Valneva wolle den Kredit etwa für den Impf-stoffkandidaten gegen Lyme Borre-liose – das einzig aktive Entwick-lungsprogramm gegen die Lyme-Krankheit in der Impfstoffindus trie – verwenden, der noch heuer in die klinische Entwicklung gehen soll. „Diese Finanzierung wird sich spürbar auf die Gesundheit und das tägliche Leben der Bürger in Europa auswirken“, erklärte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle.

Zika-Impfung als Schub für ValnevaDas börsenotierte Biotechunternehmen Valneva (Intercell) könnte rasch einen Impfstoff gegen das Zika-Virus entwickeln. Die EU hilft mit Forschungsgeldern, die Aktie hebt ab.

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GRAZ/WIEN. Die Biobank an der Medizinischen Universität Graz wurde dieser Tage mit den „In-ternational Life Sciences Award“ ausgezeichnet. Die Grazer Biobank verfügt über rund 7,5 Mio. Proben von erkranktem und gesundem Ge-webe, Blut und anderen Körperflüs-sigkeiten und entsprechenden Da-tensätzen. Im Rahmen des Awards wurde ihr der Titel „Beste Europä-ische Akademische Biobank“ ver-liehen, wie die Med-Uni Graz nun mitteilte.

AuszeichnungVergeben wurde die Auszeich-nung von der Britischen „Global Health & Pharma“. Damit sollen das Fach „Biowissenschaften“ in den Mittelpunkt gerückt und jene Institutionen geehrt werden, die es

sich zur Aufgabe gemacht haben, innovative und neue Wege im Life Science-Bereich zu beschreiten. Mit der Med-Uni Graz wurde einer der europaweit größten Sammlungen biologischer Proben zur besten eu-ropäischen akademischen Biobank ernannt. Forscher der Med-Uni Graz sind federführend am Auf-bau des europäischen Biobanken-Netzwerks tätig. Es soll zu einer der weltgrößten Sammlungen von biologischen Proben führen. Vor rund drei Jahren wurde der offi-zielle Startschuss für das Zentrum des europäischen Biobanken-Netz-werks BBMRI gegeben, das von Graz aus koordiniert wird.

In Biobanken werden biologi-sche Proben und dazugehörige Daten gesammelt, bearbeitet und gelagert. Das Material, vor allem

Blut- und Gewebeproben, dient der Erforschung von Krankheiten und ist auch die Basis für eine auf die Patienten zielgerichtet zugeschnit-tene Therapie.

AnerkennungErfolgsmeldungen kommen auch vom Österreichischen Forschungs-zentrum CBmed, das zum europa-weit ersten Expert Center des Ver-bundes europäischer Biobanken BBMRI-ERIC ernannt wurde. In einem Labor an der Medizinischen Universität Wien sollen nun neue Methoden in der Identifizierung dieser Biomarker angewandt wer-den. Im Zentrum steht die Erfor-schung alternativer Wege zur Be-handlung von Krebserkrankungen, hieß es bei einer Pressekonferenz an der MedUni Wien. (red)

erfolge für Uni-ForscherForscher aus Wien und Graz melden Erfolge im Bereich Biomarker; diese sind wichtig für die Entwicklung neuer Therapien.

Heimische Biotech-Forscher können zunehmend auch international punkten.

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Valneva entwickelt den bestehenden Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis weiter und könnte rasch produzieren.

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Roche sammelt für kranke KinderWIEN. Beim diesjährigen Ro-che Children’s Walk legten sich die Mitarbeitenden von Roche in Österreich einmal mehr für einen guten Zweck ins Zeug und sammelten beim internen Flohmarkt kräftig – insgesamt kamen 8.800 € für gemeinnüt-zige Projekte in Österreich und Afrika zusammen. Andrijka Kashan (Geschäftsführerin Roche Diagnostics Österreich) und Wolfram Schmidt (Ge-schäftsführer Roche Austria) konnten an Anita Kienesberger (Geschäftsführerin ÖKKH) und Johannes Schober (Leiter Caritas „Am Himmel“) jeweils einen Scheck überreichen.

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Golfer sammeln für KrebskinderSALZBURG. Hunderte Freunde des Golfsports und zahlreiche Familien trafen sich kürzlich zu einem Charity-Golfturnier beim Championscourse Eu-gendorf zugunsten der Salz-burger Kinderkrebshilfe. Zum Turnier samt großer Tombola luden die rund 40 Mitglieder des Whisky- und Zigarrenclub Club 99 aus Eugendorf. Prä-sident Emmerich Stangl und seine Gentlemen überreichten vor Ort einen Spendenscheck über 37.000 € an Heide Janik, Obfrau der Salzburger Kinder-krebshilfe. „Innerhalb kurzer Zeit haben Emmerich Stangl und seine Gentlemen ein tolles Golfturnier und eine großarti-ge Charity-Veranstaltung für die Salzburger Kinderkrebshil-fe auf die Beine gestellt. 60 von uns betreute Eltern und Kinder waren vor Ort und haben das Familienfest in vollen Zügen genossen. Die große Spende ist für uns als gemeinnützigen Verein besonders wertvoll; da-mit können wir weiterhin die Familien direkt finanziell oder mit unserem Therapie- und Nachsorgeangebot unterstüt-zen “, so Janik.

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••• Von Ulli Moschen

GRAZ. Der steirische Logistiker Knapp ist in den vergangenen Jah­ren Rekordumsätze gewohnt. Der Nettoumsatz stieg 2015/2016 nach 466,3 Mio. € im Vorjahr um rund 25% auf 582 Mio. €. Nach Abzug der Steuern bleiben dem Unternehmen 22,5 Mio. €. Durch das Wachstum stieg auch die Zahl der Mitarbeiter: In Graz wurden im vergangenen Jahr rund 150 neue Jobs vergeben. Insgesamt beschäftigt der Konzern mehr als 3.000 Mitarbeiter, davon 2.000 in Österreich.

„Bittere Pille“Den Brexit bezeichnet Vorstand Gerald Hofer als „bittere Pille“ für das Unternehmen. „Das Wahler­gebnis aus Großbritannien hat bei uns über Nacht 50 Millionen Euro Umsatz vernichtet.“ Manche schon fertig projektierte Aufträge seien storniert worden, andere wiederum verzögern sich um zumindest ein Jahr. Aber auch wenn sich die Rah­menbedingungen durch den Brexit verschlechtert haben, zeigt sich der Vorstand optimistisch für die Zu­kunft. Als Ziel für das anlaufende Geschäftsjahr gibt er immerhin an, das Rekordjahr wiederholen und konsolidieren zu wollen. Ein lang­sameres Wachstum könnte dem Unternehmen auch guttun.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden Aufträge mit einem Ge­samtvolumen von rund 650 Mio. € unterschrieben – ein neuer Unter­nehmensrekord. Besonders erfreut ist man über den Auftrag, das neue Getriebewerk von Pankl Racing in Kapfenberg auszustatten.

Großbri tannien is t nach Deutschland der zweitwichtigste Markt für die Knapp AG aus Hart

bei Graz. Das Unternehmen will sich zukünftig auf Kontinental­europa, USA und Asien konzentrie­ren; von Interesse sind auch Argen­tinien und Chile.

Der Logistiker will im neuen Geschäftsjahr 30 Mio. € in For­schung und Entwicklung inves­

tieren, weitere 25 Mio. € sollen in Gebäude und Infrastruktur fließen. Die stärksten Wachstumsraten verzeichnet Knapp im Fashion­Bereich, auch der Pharma­Bereich floriert. „Die beiden Bereiche wach­sen aber immer weiter zusammen“, sagt Hofer.

Rekordumsätze für Logistiker knappDie Brexit-Entscheidung der Engländer bescherte dem stei rischen Logistiker schon jetzt einen Umsatzverlust von 50 Mio. €. In Asien und den USA erwartet man aber Zuwächse.

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Nährwertangaben als HürdeWIEN. Ab 13. Dezember dieses Jahres sieht die Lebensmittelin­formationsverordnung (LMIV) eine verpflichtende Nährwertkenn­zeichnung mit den sogenannten Big 7 vor: Brennwert (Kalorienan­gabe), Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß, Salz. Es gibt nur wenige Ausnah­men. GS1 Austria appelliert an alle Hersteller, schon jetzt etwaige feh­lende Nährwertangaben sowohl am Produkt als auch in GS1 Sync vorzunehmen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt enthalten rund 65% der gesamten eingestellten Artikel in GS1 Sync eine entsprechende Nährwertdeklaration; dies bedeu­tet noch großen Aufholbedarf. Der Handel und GS1 Austria empfeh­len in diesem Fall schon jetzt eine dementsprechende Anpassung auf den Produkten und in GS1 Sync.

Das Unternehmen Knapp investiert in Graz und erwartet Plus im Pharmabereich.

MSD ist ein weltweit führendes, innovatives, pharmazeutisches Unternehmen. In Österreich setzen sich rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich dafür ein, die Gesundheit und die Lebensqualität von Menschen zu verbessern. Der Zugang zu innovativen Medikamenten und Lösungen steht dabei ebenso im Zentrum wie die Unterstützung medizinischer Forschungs­projekte. Darüber hinaus engagiert sich MSD für die Stärkung der individuellen Gesundheits­kompetenz. 2016 erhielt MSD Österreich die Zertifizierung «Top Employer» und zum ersten Mal die Auszeichnung «Top Employer Europe». MSD ist der geschützte Name von Merck & Co. Inc., Kenilworth, New Jersey, ausserhalb der USA und Kanada.www.msd.at

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