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Markt der Eco-Mobile Aktualitäten und Trends 2014 Unser Engagement: unsere Zukunft.

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Page 1: Markt der Eco-Mobile Aktualitäten und Trends...können oder neue Trends aufzeigen. Die Beobachtung der Marktentwicklung erfolgt über das regelmässige Studium von Publikationen und

Markt der Eco-MobileAktualitäten und

Trends

2014

Unser Engagement: unsere Zukunft.

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Inhalt

Vorwort 3

EFFIZIENTE AUTOS Effiziente Autos erobern die Schweiz 4

Internationale Markttrends 9

Zukunftstechnologien 13

Kaufanreize und Förderprogramme 15

E-SCOOTERS E-Scooters: Ein weites Spektrum 17

Zögerliche Marktentwicklung 18

E-Scooters als Nutzfahrzeuge 21

Renault Twizy inspiriert 23

Schnell, schneller, … 25

Internet statt Fachhandel 27

Verwendete Quellen 28

Weiterführende Information 28

Impressum 28

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Vorwort

Die Eco-Mobil-Marktbeobachtung informiert über den aktuellen Stand und neue Trends im In- und Aus-land betreffend energieeffizienten Fahrzeugen – von Personenwagen bis zu E-Scooters.

Diese Marktbeobachtung konzentriert sich

bei den Autos auf Personenwagen der

Energieeffizienzkategorie A, die maximal

95 g CO2/km ausstossen. Unter E-Scooters

werden die Fahrzeuge der EU-Klassen L1e

(Kleinmotorräder) bis und mit L7e (Motor-

dreiräder) sowie Motorfahrräder zusam-

mengefasst.

Der Bericht richtet sich in erster Linie an

Fahrzeuganbieter, Verbände, politische

Behörden, die Energiebranche, an Medien-

schaffende und an Kaufinteressierte. Wir

berichten über Verkaufszahlen, technologi-

sche Entwicklungstendenzen, Innovationen

und in absehbarer Zukunft zu erwartende

neue Produkte. Die Informationen sollen

helfen, den Marktanteil von besonders

energieeffizienten Strassenfahrzeugen in

der Schweiz wesentlich zu erhöhen.

Die zweimal jährlich elektronisch veröffent-

lichte Publikation setzt den Schwerpunkt

bei der Entwicklung in der Schweiz. Für

wichtige Märkte in anderen Ländern erfasst

sie richtungsweisende Entwicklungen,

die auch den Schweizer Markt beeinflussen

können oder neue Trends aufzeigen.

Die Beobachtung der Marktentwicklung

erfolgt über das regelmässige Studium von

Publikationen und Newslettern, den Besuch

von einzelnen relevanten Ausstellungen

und den regelmässigen Kontakt mit Fahr-

zeugimporteuren resp. -herstellern.

Autoren sind Fachleute von NewRide für

den Teil zu E-Scooters und Elektro-Klein-

motorfahrzeugen, von gasmobil für mit

Erdgas/Biogas betriebene Personenwagen

und des Verbands e‘mobile für die Elektro-,

Hybrid-, Brennstoffzellen-, Benzin- und

Dieselfahrzeuge.

Die Eco-Mobil-Marktbeobachtung wird vom

Bundesamt für Energie über das Programm

EnergieSchweiz unterstützt.

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Effiziente Autos erobern die Schweiz

Anhaltendes Wachstum bei den «Stecker»-Fahrzeu-gen, Stagnation bei den Hybrid- und den Erdgasfahr-zeugen – so lässt sich die Entwicklung des Schweizer Markts für die energieeffizientesten Personenwagen im ersten Halbjahr 2014 zusammenfassen.

Erfolgreiche Hybridfahrzeuge Mehr als 3000 Hybridfahrzeuge sind von

Januar bis Juni 2014 in der Schweiz neu im-

matrikuliert worden. Das entspricht einem

Marktanteil von 2,2% an allen Personen-

wagen. Damit sind sie unangefochtene

Leader bei den Personenwagen mit Alterna-

tivantrieb.

Im Vergleich zu den ersten Monaten im

2013 liegen die Verkaufszahlen jedoch um

gut 400 Fahrzeuge im Rückstand. Aller-

dings wurden insgesamt 4,1% weniger

Autos verkauft als im letzten Jahr. Der

Marktanteil (2,3% im 2013) bleibt somit

fast unverändert.

Unter allen Hybridfahrzeug-Modellen inkl.

Plug-in-Hybrid (PHEV), die in der Schweiz

aktuell erhältlich sind, weist nur der Honda

Jazz Hybrid mit 104 g CO2/km unter den

Top 5 bei den Neuzulassungen einen

CO2-Austoss über 95g/km aus. Es sind alle

in der Energieeffizienz-Kategorie A:

1. Toyota Auris HSD 967

2. Toyota Yaris Hybrid 598

3. Honda Jazz Hybrid 420

4. Mitsubishi Outlander PHEV 148

5. Peugeot 3008 Hybrid4 144

Wachsender EV-MarktBei den Elektrofahrzeugen mit und ohne

Range Extender (REX) zeichnet sich eine

Verdoppelung der Verkäufe gegenüber

2013 ab (Tab.1). Dieses Wachstum geht

hauptsächlich auf die in der zweiten Jah-

reshälfte 2013 eingeführten neuen Modelle

zurück: Model S von Tesla, Renault ZOE,

die beiden Versionen des BMW i3 und

VW e-up. Die Liste der Top 5-Modelle bei

den Neuimmatrikulationen bestätigt dies:

1. Tesla Model S 253

2. Renault ZOE 183

3. BMW i3 104

4. Smart ed 90

5. BMW i3 REX 71

Neuheiten bei den Erdgasfahr-zeugenEine Stagnation ist bei den Erdgasfahrzeu-

gen zu beobachten (Tab.1). Dank den im

Frühling 2014 lancierten Volumenmodellen

Skoda Octavia, Audi g-tron und VW Golf

TGI erwartet gasmobil im zweiten Halbjahr

2014 einen leichten Anstieg bei den Ver-

kaufszahlen. Ferner ist mit der B-Klasse von

Mercedes nun auch einer der beliebtesten

Familien-Vans als Erdgasfahrzeug erhältlich.

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Die neuen CNG-Modelle werden allerdings

mit einer Verspätung von rund einem

halben Jahr eingeführt. Diese Verzögerung

hat zu etwas tieferen Verkaufszahlen in den

ersten Monaten 2014 geführt als in der

gleichen Periode im Vorjahr.

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Jan. – Juni 2014 Jan. – Juni 2013 Jan. – Dez. 2013Bestand per

30.09.2013

Hybridfahrzeuge 3018 3457 6709 34 883

Plug-in-Hybrid 284 131 394 230

Elektrisch mit Range Extender

159 74 183 498

Elektrisch 778 354 1176 2203

Erdgasfahrzeuge 326 394 782 7859

Tab. 1: Neuzulassungen Januar bis Juni 2014 und Januar bis Juni 2013, Neuzulassungen 2013 (12 Monate) und

Fahrzeugbestand per 30. September 2013

Top 5 der Erdgasfahrzeuge in den

ersten sechs Monaten im 2014:

1. VW Golf VII TGI Bl.M 47

2. FIAT Panda TwinAir NP 37

3. VW eco up 32

4. AUDI A3 SB g-tron 28

5. Seat Leon 1.4 TGI 26

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Abb. 1: Übersicht der Markteinführung von Elektro-Personenwagen seit 2010 bis 2017

Stand Oktober 2014 / Angaben ohne Gewähr

Erstellt von der Schweiz. Fachstelle für Elektrofahrzeuge des Verbands e’mobile – www.e-mobile.ch

Markteinführung von Elektro-PWs in der Schweiz

Smart ed

BEV: Battery Electric Vehicle Muss ab Steckdose geladen werden

20112010 2012 2013

Tazzari Reva Bellier Opal

Tesla S

Nissan Leaf

Renault Fluence Mia Electric

Tesla Roadster

Mitsubishi i-MiEV

Markteinführung von Elektro-PWs in der Schweiz Stand Oktober 2014 / Angaben ohne Gewähr

Erstell t von der Schweiz. Fachstel le für Elektrofahrzeuge des Verbands e ’mobile - www.e-mobile.ch

Ford Focus electric

Renault Twizy

Renault Kangoo

EREV: Extended Range Electric Vehicle BEV mit Benzinmotor als Reichweiten-Verlängerer, kann geladen werden

Fisker Karma

Volvo C30 BMW i3

VW Golf Blue-e-motion

Citroën C-Zero

PHEV: Plug-In Hybrid Electric Vehicle Kann ab Steckdose geladen werden

Toyota Prius

BMW i8

Renault Zoe

VW e-up

Smile Roadster

2014 2015

FCV: Fuel Cell Vehicle

Mercedes SLS AMG ED

Mercedes B-Class ed

Volvo V60

Hyundai ix35 FCEV

Tesla X

Porsche Panamera

Chevrolet Volt

Opel Ampera

Cadillac ERV

Kia Soul EV

Porsche 918 Spyder

Toyota FCV

Ford C-MAX

BMW i3

Nissan e-NV200

Kamoo 500

Panda

Twingo

Mega

Think

Audi A3 e-tron

VW Golf

Honda FCX

2016 2017

Mercedes S500

Porsche Cayenne

Peugeot iOn

Mitsubishi Outlander

Volvo S90

BMW X5

Audi A2Q

VW Passat GTE

Mercedes C 350

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Marktentwicklung bis Ende 2014Für 2014 zeichnet sich eine Bestätigung der

Entwicklung der letzten paar Jahre bei den

Autos mit Alternativantrieb ab:

• Bei den Hybridfahrzeugen stagniert der

Markt nach einem konstanten Wachstum

seit 2008 auf vergleichsweise hohem

Niveau.

• Parallel zur Markteinführung von neuen

Modellen (Abb. 1) steigen die Ver-

kaufszahlen bei den Elektro- und den

Plug-in-Hybridfahrzeugen.

• Seit 2007 zum Teil deutlich rückläufig

waren die Verkaufszahlen der Erdgas-

fahrzeuge, die sich 2013 zu erholen

begonnen haben.

• Fast ganz vom Schweizer Markt ver-

schwunden sind Bioethanol-Fahrzeuge

und Fahrzeuge ab Werk für den Betrieb

mit LPG / Autogas (Abb. 2).

Seit 2008 stetig gestiegen sind die Ver-

kaufszahlen bei den Diesel- und Benzinfahr-

zeugen der Energieeffizienzkategorie A mit

maximal 95g CO2/km (Abb. 3). 2013 waren

mehr als 8000 Fahrzeuge solche besonders

Abb. 3: Neuzulassung von Fahrzeugen mit weniger als 95g CO2/km der Energieeffizienz-Kategorie A

(Bundesamt für Energie, BFE; Quelle: Mofis)

Abb. 2: Entwicklung der Neuzulassungen von Personenwagen mit alternativem Treibstoff in der Schweiz

2007–2013 (Bundesamt für Energie (BFE); Quelle: Mofis)

energieeffizienten Personenwagen. Da in

diesem Segment die Modellpalette immer

breiter wird und die Entwicklung weiter

anhält, dürften sie bereits 2014 einen

Marktanteil von mehr als 3% erreichen.

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Neuzulassungen von Personenwagen mit alternativem Treibstoff

Neuzulassungen energieeffizienter Fahrzeuge

E85

Erdgas, Erdgas/Benzin

Rein elektrisch

Plug-in-Hybrid

Range-Extender

Fahrzeuge EE-Kat. A und <95g CO

2

Marktanteil in %

3,0%

2,5%

2,0%

1,5%

1,0%

0,5%

0,0%

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Schweizer Marktneu heitenFür die zweite Hälfte 2014 sind folgende

Modelle für die Schweiz angekündigt

worden (Abb. 1):

• Elektrofahrzeuge: Kia Soul EV,

Nissan eNV200, VW eGolf

• Plug-in-Hybridfahrzeuge: Audi A3 e-tron,

Mercedes S500

• Benzinfahrzeuge: Renault Twingo, Smart

Fortwo coupé, Toyota Aygo Start&Stop

• Dieselfahrzeuge: Ford Mondeo

Nicht mehr angeboten wird der C30 Elec-

tric von Volvo. Chevrolet hat sich bereits

Mitte 2014 vom Schweizer Markt zurückge-

zogen. Damit ist auch der Volt aus der Liste

der Elektrofahrzeuge mit Range Extender

verschwunden.

Vormarsch der Plug-in-HybrideNeben den besonders sparsamen Diesel-

und Benzinfahrzeugen dürfte sich in

nächster Zeit vor allem die Modellpalette

der Plug-in-Hybridfahrzeuge ausdehnen

(Abb. 1), wie sich aufgrund der diversen

Ankündigungen für die nächste Zeit

schliessen lässt.

Neuer CNG-Schwung aus DeutschlandDank neuen Modellen aus dem VW-Kon-

zern darf auch bei den Erdgasfahrzeugen

mittelfristig auf neuen Schwung gehofft

Heimbetankungsanlage für Erdgasfahrzeuge

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OS werden. Die CNG-Version des VW-Golf

ist in der Basisversion seit Frühling 2014

verfügbar. Für das erste Halbjahr 2015 ist

der VW-Golf Sportsvan auch als TGI (Turbo

Gas Injection) angekündigt. Ein exaktes

Einführungsdatum hat VW allerdings noch

nicht genannt.

Private CNG-Offensive in der SchweizErgänzend zu der wachsenden Modell-

palette lanciert die AMAG auf 2015 eine

CNG-Offensive, um den Anteil an Erdgas-

fahrzeugen substanziell zu erhöhen. Als

Fördermassnahme übernimmt der Fahr-

zeugimporteur zudem für 100 Heimbetan-

kungsanlagen 50% (max. CHF 5000.–)

der Installationskosten.

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Internationale Markttrends

«Steckerfahrzeuge» sind weltweit auf dem Vor-marsch. In mehreren Ländern bereits etabliert haben sich die Hybridfahrzeuge. Für die Erdgasfahrzeuge sind neue Impulse von den CO

2-Vorschriften der EU

zu erwarten. Letztere fördern auch besonders spar-same Benzin- und Dieselantriebe.

Etablierte HybridfahrzeugeSeit der Markteinführung der ersten Hybrid-

fahrzeuge 1997 sind bisher weltweit etwa

9 Millionen Hybridfahrzeuge verkauft

worden. Klarer Marktleader ist Toyota, der

inklusive der Lexus-Modelle alleine 7 Milli o-

nen Hybridfahrzeuge abgesetzt hat. Un-

angefochten das meist verkaufte Hybrid-

modell ist der Toyota Prius, von welchem

bis Ende 2013 insgesamt 4,2 Millionen

Fahrzeuge immatrikuliert worden sind. An

zweiter Stelle folgen die Hybridfahrzeuge

von Honda, von welchen bis Ende Juni

2014 insgesamt gut 1,35 Millionen Fahr-

zeuge abgesetzt wurden.

Mit Abstand die bedeutendsten Märkte

für Hybridfahrzeuge sind Japan und die

USA mit über respektive fast 2,5 Millio-

nen verkauften Fahrzeugen von 2007 bis

Ende 2013. In Europa erreichten sie in der

gleichen Zeitspanne in Grossbritannien

(gut 145 000 Fahrzeuge), Frankreich (über

123 000) und Deutschland (über 93 000

Fahrzeuge) die höchsten Verkaufszahlen.

In Japan nahmen die Verkäufe 2013 noch

leicht zu, obwohl im September 2012 die

Subventionen für Hybridfahrzeuge ausge-

setzt wurden.

Wachsender ElektromarktDie Verkäufe von Elektrofahrzeugen nimmt

global stetig zu: Weltweit sind im ersten

Halbjahr 2014 über 60’000 Elektrofahr-

zeuge verkauft worden.

Mit rund 6% haben sowohl die rein elek-

trischen als auch jene mit Range Extender

respektive die Plug-in-Hybridfahrzeuge in

Norwegen den weltweit höchsten Marktan-

teil bei den Neuzulassungen. Hier einge-

schlossen ist auch ein beachtlicher Anteil

von etwa 20% importierte Occasions-Fahr-

zeuge.

In absoluten Verkaufszahlen sind in diesem

Segment jedoch die USA führend. Hier wur-

den von 2010 bis Mitte 2014 fast 100 000

rein elektrische Fahrzeuge sowie knapp

125 000 Plug-in-Hybridfahrzeuge und Elek-

trofahrzeuge mit Range Extender zugelas-

sen. Allein 2013 wurden 174 000 Elektro-

autos und Plug-in-Hybride zugelassen. Die

in den USA bis Mitte 2014 insgesamt meist

verkauften Modelle waren der Chevrolet

Volt, Nissan Leaf, Toyota Prius Plug-in und

das Model S von Tesla.

Der zweitgrösste Markt für «Steckerfahr-

zeuge» ist Japan. Zwei Drittel waren bis

Ende 2013 reine Elektrofahrzeuge. Seit Juli

2009 bis Ende 2013 sind in Japan fast

44 000 rein elektrische Fahrzeuge immat-

rikuliert worden. Unangefochtener Markt-

leader ist hier der Nissan Leaf mit mehr als

34 000 Verkäufen seit seiner Marktein-

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führung im Dezember 2010. Bei den

Plug-in-Hybridfahrzeugen hat der Plug-in-

Prius von Toyota mit 15 400 Fahrzeugen

die Nase vorn.

Im globalen Vergleich aller «Steckermodel-

le» landet Nissan mit bis Mitte 2014 welt-

weit 124 000 verkauften Leaf-Fahrzeugen

auf Platz eins, gefolgt von General Motors

mit gegen 80 000 ausgelieferten Ampera-

bzw. Volt-Fahrzeugen und von Toyota,

dessen Prius Plug-in-Hybrid weltweit mehr

als 60 000 Mal zugelassen wurde.

Die Elektro-Leader in EuropaDer grösste europäische Markt für reine

Elektrofahrzeuge ist Frankreich. Von 2010

bis Ende 2013 wurden hier gegen 30 000

Elektro-Autos verkauft. Marktleader ist der

Renault ZOE. Nachdem die Verkäufe mit

den neuen Elektro-Modellen im letzten Jahr

deutlich gestiegen sind, stagnierten sie im

ersten Halbjahr 2014. Die Werte aus den

Sommermonaten lassen aber hoffen, dass

sich der Markt in Frankreich erholt hat.

5415 elektrische Personenwagen sind in

Frankreich bis Ende August im laufenden

Jahr verkauft worden.

Die Plug-in-Hybridfahrzeuge sind in den

Niederlanden am verbreitetesten. Allein

2013 sind hier 20 164 Fahrzeuge immatri-

kuliert worden, was einer Wachstumsrate

von 365% gegenüber 2012 entspricht. Die

beliebtesten Modelle sind der Mitsubishi

Outlander PHEV mit einem Fahrzeugbe-

stand von 14 195 am 31. August 2014.

Auf Platz 2 ist der Volvo V60 Plug-in-Hybrid

mit aktuell 8758 Fahrzeugen, gefolgt

vom Opel Ampera mit 4965 Fahrzeugen

und dem Plug-in Prius von Toyota mit

3955 Fahrzeugen.

Steigendes Interesse anErdgasautosGemäss dem europäischen Erdgasfahr-

zeug-Verband NGVA-Europe ist der

CNG-Fahrzeugbestand aller Fahrzeugkate-

gorien (Personenwagen und Nutzfahrzeu-

ge) von weltweit 16 216 822 Fahrzeugen

im 2012 auf 17 730 433 Fahrzeuge im

2013 gestiegen. Das ist ein Wachstum von

9%. Besonders in Ländern, in welchen der

Erdgaspreis von jenem für Erdöl entkoppelt

ist, steigt das Interesse an diesem Treibstoff

als Alternative, um die Energieversorgung

zu diversifizieren.

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Insbesondere in Nordamerika ist ein wach-

sendes Interesse an Erdgas als einheimi-

scher Treibstoff zu beobachten. Grund

dafür sind die Schiefergasvorkommen und

deren Nutzung dank neuer Abbaumöglich-

keiten. Vorerst konzentriert sich die Nut-

zung von Erdgas in der Mobilität vor allem

auf Nutzfahrzeuge. In den letzten Monaten

konnten vermehrt Busbetriebe für CNG

gewonnen werden. Parallel zur Fahrzeug-

entwicklung wird ein CNG-Tankstellennetz

aufgebaut, das die Markteinführung von

CNG-Autos erleichtern wird.

In Europa ist der CNG-Fahrzeugbestand

laut dem europäischen Erdgasfahrzeug-

verband von 2012 bis 2013 um 7% von

total 1 728 600 auf 1 848 511 Fahrzeuge

gestiegen. Im ersten Halbjahr 2014 wurden

allein in Deutschland 4300 Erdgasfahrzeuge

neuimmatrikuliert, was 1200 Fahrzeuge

mehr sind als in der gleichen Periode 2013.

Marktführer in Deutschland ist der letztes

Jahr lancierte VW eco up!.

Mit über 800 000 Fahrzeugen ist Italien in

Europa der wichtigste Markt für Erdgas-

autos. Ein beachtliches Wachstum verzeich-

nete Deutschland, wo 2013 knapp 10 000

Neuimmatrikulationen registriert wurden

und der Fahrzeugbestand beinahe 100 000

Fahrzeuge erreichte. Bemerkenswert ist

der rasch wachsende CNG-Fahrzeugmarkt

in Schweden und Bulgarien. Besonders in

Bulgarien ist Erdgas als Treibstoff eine sehr

günstige Alternative zu den herkömmlichen

Treibstoffen.

Visionäre ErdgasautosAuf ein international zunehmendes Inter-

esse an Erdgasfahrzeugen weisen auch die

Konzeptfahrzeuge hin, die in den letzten

Monaten vorgestellt worden sind. Am

Genfer Autosalon 2014 präsentierte Skoda

mit dem «Vision C» ein schnittiges Kon-

zeptfahrzeug. Dieses ist mit dem gleichen

CNG-Aggregat ausgestattet, das im Octavia

aktuell verbaut wird.

Auch Opel hat am letzten Autosalon in

Genf mit dem Monza ein Konzeptfahrzeug

gezeigt, in welchem ein neuer 3-Zylinder

CNG-Einspritzmotor als Range Extender für

den Elektroantrieb dient.

Ein viel versprechendes Erdgas-Konzept-

fahrzeug für einen Kleinwagen hat Magna

Steyr mit dem «CULT» vorgestellt. Der

Name steht für «Cars Ultra Light Technolo-

gies». Dies passt zu den tiefen CO2-Emis-

sionen von weniger als 49g CO2/km. Der

österreichische Autozulieferer sucht nun

einen Partner in der Autoindustrie für die

Serienproduktion.

Opel Monza

CULT von Magna Steyr

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Vision C von Skoda

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Diesel mit ZukunftUm die Abgasgesetze einzuhalten, sind die

Autobauer gezwungen, alle technischen

Möglichkeiten auszureizen. Auch bei den

Verbrennungsmotoren ist das Potenzial

noch nicht ausgeschöpft.

Bei GM Engineering in Turin erwartet man

bereits ab 2015 neue Antriebskonzepte

wie z.B. Diesel/Erdgasmotoren. Einsparun-

gen erlauben namentlich neue Materialien

und neue Designs zur Verringerung der

Reibungs verluste. Zur Diversifizierung

der Antriebe arbeiten die GM Ingenieure

in Italien ausserdem mit Biotreibstoffen.

Diese sehen sie unter den auch in Zukunft

erschwing lichen Treibstoffen.

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Zukunftstechnologien

Bereits in den nächsten Jahren werden zwei neue Schlüsseltechnologien auf dem Fahrzeugmarkt Einzug halten: Brennstoffzellen und kabelloses Laden.

Brennstoffzellenfahr zeugeImmer mehr Autohersteller kündigen

Brennstoffzellfahrzeuge an. Unter anderem

sprachen diesen Sommer Toyota und BMW

von einer Zusammenarbeit. Möglicherweise

bringt BMW bereits 2016 ein Modell mit

dem Brennstoffzellen-System aus dem

Toyota FCV auf den Markt.

Toyota selber will ihren Sedan im nächsten

Frühling in Japan und ab dem Sommer

2015 in den USA und Europa lancieren.

Im Wasserstoff sieht der Konzern einen

besonders vielversprechenden alternativen

Treibstoff: Er lässt sich aus verschiedenen

erneuerbaren Energiequellen wie Wind

oder Sonne generieren und ist vergleichs-

weise einfach zu lagern und zu transportie-

ren. Komprimiert hat er eine höhere Ener-

giedichte als Batterien. Deshalb setzt der

Konzern für die Zukunft auf Hybrid- und

Brennstoffzellenfahrzeuge und nicht auf

den rein elektrischen Antrieb mit Batterien

als Energiespeicher.

Wie Toyota so kündet auch Honda die

Markteinführung von ersten Brennstoff-

zellenfahrzeugen für 2015 an. Hyundai

führt ebenfalls erste Tests im Alltagseinsatz

durch. Die Schweiz wird jedoch nicht unter

den ersten Märkten für Brennstoffzellen-

fahrzeuge sein. Ein zentraler Grund dafür

ist die fehlende Betankungsinfrastruktur.

Aktuell gibt es in der Schweiz nur drei

Wasserstofftankstellen, die nicht öffentlich

sind.

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Das Brennstoffzellen-Konzeptfahrzeug von Toyota

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Kabelloses LadenBeim herkömmlichen Laden über ein Kabel

müssen die Fahrer umständlich eine Kabel-

verbindung zwischen ihrem Fahrzeug und

der Ladestation herstellen. Beim kabellosen

Laden hingegen parken sie ihr Fahrzeug

einfach über einer Ladestation im Boden,

der Ladevorgang wird automatisch einge-

leitet.

Kabelloses Laden ermöglicht unter anderem

ein häufigeres Laden, wodurch sich die

Ladezeit verkürzt. So genügen auch klei-

nere Batterien, was wiederum insgesamt

billigere Elektrofahrzeuge ermöglicht.

Daimler und BMW haben unlängst die

gemeinsame Entwicklung und den Einsatz

einer einheitlichen Technologie für solches,

induktives Laden vereinbart. Ziel der

aktuellen Entwicklungsarbeit ist laut einer

BMW-Pressemeldung die mittelfristige

Serieneinführung. Mercedes-Benz will diese

Technologie in einer Testflotte mit dem

S 500 Plug-in-Hybrid erproben.

Bereits 2017 könnten erste Elektrofahr-

zeuge auf den Markt kommen, die kabellos

geladen werden. Die Firma Qualcomm

Halo, die zusammen mit der Autoindustrie

bereits seit längerem an dieser Technologie

arbeitet, hat im Sommer 2014 einen

BMW i8 und einen i3 präsentiert, die mit

einer Protototyp-Version ihres kabellosen

Ladesystems ausgestattet waren.

Für kabelloses Laden braucht es eine Primärspule im Boden und eine Sekundärspule im Auto.

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Kaufanreize und Förder-programme

Um die Klimaschutzziele im Strassenverkehr zu erreichen, müssten die Verkäufe von Fahrzeugen mit besonders geringen CO

2-Emissionen deutlich

schneller als bisher zunehmen.

In ihren Energietechnologie-Perspektiven

untersucht die Internationale Energieagen-

tur IEA den Entwicklungsstand hin zu einer

erschwinglichen, weltweit nachhaltigen

Energieversorgung. Ein wichtiges Element

sind die Bestrebungen, die CO2-Emissionen

und damit auch die Erderwärmung so tief

wie möglich zu halten.

2011 war der Transportsektor für 22% der

weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

Er spielt somit eine entscheidende Rolle im

Hinblick auf die Klimaschutzziele.

Um die CO2-Emissionsziele beim Strassen-

verkehr zu erreichen, ist laut dem IEA-Be-

richt unter anderem ein deutlich schnelleres

Wachstum des Elektromobil- und Hybrid-

fahrzeugmarktes nötig: Bis 2020 müssten

die Verkäufe der Elektrofahrzeuge weltweit

um jährlich 80% und bei den Hybridfahr-

zeugen um 50% steigen.

Um dieses Ziel zu erreichen empfiehlt die

IEA in ihrem Bericht «Tracking Clean Energy

Progress 2014» Massnahmen wie direkte

Subventionen, die Befreiung von Steuern

und die Schaffung von günstigen Bedin-

gungen in städtischen Gebieten. Damit

sollen die Kosten für Elektrofahrzeuge

konkurrenzfähig sowie das Vertrauen von

Herstellern und Konsumentenschaft ge-

stärkt werden. Zudem rät sie zu einer Ver-

längerung von Förderprogrammen, um der

Industrie zu signalisieren, dass der Markt

der CO2-armen Fahrzeuge in nächster Zeit

weiter wachsen wird.

Neue EU-VorschriftenDie schrittweise Reduktion der CO

2-Emissio-

nen des Verkehrs ist ein Hauptziel der Stra-

tegie Europa 2020 der EU. Dazu beitragen

sollen einerseits weitere Effizienzverbesse-

rungen aufgrund der EU-Vorschriften über

die CO2-Emissionen von Kraftfahrzeugen.

Andererseits stehen CO2-arme Alternativen

zum Erdöl im Vordergrund.

Ende September 2014 hat die EU neue Vor-

schriften beschlossen, die den Aufbau alter-

nativer Tankstellen in ganz Europa voran-

treiben soll. So soll gewährleistet werden,

dass bis Ende 2025 in den Mitgliedstaaten,

die eine Wasserstoffinfrastruktur errichten

wollen, eine ausreichende Anzahl öffentlich

zugänglicher Tankstellen mit einheitlichen

Standards vorhanden ist.

Zur Förderung von Strom als Treibstoff

schreibt die Richtlinie unter anderem die

Verwendung eines EU-weit einheitlichen

Ladesteckers vor. Die Mitgliedstaaten

werden zudem verpflichtet, Zielvorgaben

für bis 2020 zu errichtenden, öffentlich zu-

gänglichen Ladestationen festzulegen und

so zu gewährleisten, dass Elektrofahrzeuge

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zumindest in städtischen und stadtnahen

Gebieten verkehren können.

Alternative Erdgas Als weitere CO

2-arme Alternative zum Erdöl

nennt die EU in ihrer Richtlinie komprimier-

tes Erdgas (CNG). Zur Förderung dieses

Treibstoffs müssen die Mitgliedstaaten

dafür sorgen, dass bis Ende 2025 eine

ausreichende Anzahl öffentlich zugängli-

cher Tankstellen mit einheitlichen Standards

errichtet wird. Idealerweise soll im Abstand

von jeweils 150 km eine Tankstelle verfüg-

bar sein, um den Verkehr von CNG-Fahr-

zeugen in Städten und stadtnahen Gebie-

ten zu ermöglichen.

Namentlich dank dieser Massnahme wird

auf dem Gebiet der Europäischen Union

ein Anstieg der Population von CNG-Fahr-

zeugen prognostiziert. Unterstützt wird

dies dadurch, dass mit dem Volkswagen-

konzern einer der grössten Autobauer den

Erdgasfahrzeugen eine hohe Priorität gibt,

um die sinkenden Zielwerte im Rahmen

der CO2-Emissionsvorschriften der EU zu

erreichen. Dies gilt auch für Fiat.

Neues Gesetz in FrankreichEnde Juli hat die französische Regierung

einen überarbeiteten Gesetzesentwurf zur

Energiewende präsentiert, der nun neu

«projet de loi relatif à la transition éner-

gétique pour la croissance verte» heisst.

Gleich wie die EU sieht dieses für Frank-

reich eine Senkung der CO2-Emissionen bis

2030 um 40% gegenüber 1990 vor und

bis 2050 um den Faktor 4.

Im neuen Gesetz sind Elektrofahrzeuge

zwar nicht mehr als einzige Lösung zur

Verbesserung der CO2-Bilanz des Strassen-

verkehrs genannt. Dennoch misst ihnen die

französische Regierung immer noch eine

grosse Bedeutung in Bezug auf die Nut-

zung erneuerbarer Energien zu. Mit dem

neuen Gesetz öffnet sich aber auch die

Türe für andere Antriebstechnologien mit

tiefen CO2-Emissionswerten.

Elektroautos zum Tiefstpreis in Holland In Rotterdam fallen die Anschaffungskosten

für Elektrofahrzeuge dank eines zusätzli-

chen Subventionsprogramms derzeit auf

ein Rekordtief: Ein Nissan e-NV200 kostet

so nur 4950 Euro und ein Nissan Leaf 7450

Euro. Auch in Amsterdam winken ähnliche

Tiefstpreise.

Effizientere Fahrzeuge aus den USA Mitte August 2014 teilte die Obama-Ad-

ministration mit, dass sie USD 55 Millionen

für 31 Projekte bewilligt hat, die technische

Verbesserungen bei Elektrofahrzeugen und

Effizienzsteigerungen allgemein bezwe-

cken. Zwölf der Projekte haben zum Ziel,

die Energieeffizienz bei Benzin- und Die-

selfahrzeugen zu verbessern. Zudem sollen

das Fahrzeuggewicht reduziert und Rei-

bungsverluste im Antrieb gesenkt werden.

19 der vom Departement für Energie (DOE)

finanzierten Projekte bezwecken, den Preis

für Elektrofahrzeuge bis 2022 auf das

Niveau von Fahrzeugen mit Verbrennungs-

motor zu senken. Im Vordergrund steht

dabei die Entwicklung von Alternativen zu

den Lithium-Ionen-Batterien.

EFF

IZIE

NT

E A

UT

OS

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E-Scooters: Ein weites Spektrum

Noch gibt es keinen Überbegriff für die Vielfalt an elektrisch angetriebenen Motor fahrzeugen, welche das Spektrum zwischen Personenwagen und E-Bike/Fahrrad abdecken.

Ein E-Scooter kann vom langsamen Mofa

ohne Zulassungsbeschränkung bis zum

4-rädrigen Kleinmotorfahrzeug vieles

umfassen. Gemeinsam ist allen E-Scooters,

dass sie ausschliesslich elektrisch angetrie-

ben werden, vergleichsweise leicht sind und

die Energie deshalb effizient nutzen.

Nachfolgend liegt der Fokus auf Fahrzeu-

gen, die mit den Führerausweiskategorien

M, A1, «A beschränkt» und/oder A gefah-

ren werden dürfen (vgl. roter Rahmen in

der Tabelle 2). Das heisst, es werden alle

Fahrzeuge der EU-Klassen L1e (Kleinmotor-

räder) bis und mit L7e (Motordreiräder)

sowie Motorfahrräder einbezogen.

Nicht berücksichtigt werden E-Trottinetts

und E-Rollbrett/E-Kickboard, da ihr Poten-

zial für den Ersatz von PW/Motorrad-

Kilometer gering ist.

Tab. 2: Spektrum von E-Scooters, siehe auch BFE-Bericht 2013: E-Scooter: Sozial- und naturwissenschaftliche Beiträge zur Förderung leichter Elektrofahrzeuge in der Schweiz

E-S

CO

OT

ER

S

Fahrzeugklasse CH Führerschein-kategorie CH

Fahrzeug-klasse

EU

Alter Maximale Geschwin-

digkeit

Maximale Leistung

Gesamt-gewicht

Kategorien-einteilungs-

gewicht (ohne Akku)

Nutzlast Personen

oder Güter (ohne Akku)

[J] [km/h] [kW] [kg] [kg] [kg]

Leicht-Motorfahrräder M für 14 bis 16, frei ab 16

14–16 20 (25) 0,5 200

Motorfahrräder M >14 30 1 200

Motorfahrräder M >14 30 (45) 1 200

Kleinmotorräder A1 L1e >16 45 4 unbe-schränkt

unbeschränkt

Kleinmotorräder (3-rädrig)

A1 L2e >16 45 4 270 300

Motorräder A1 (Hubraum ≤50cm3)

L3e

>16

unbeschränkt

4

unbe-schränkt

unbeschränkt

A1 (Hubraum ≤125cm3) >18 11

A beschränkt (≤25kW, ≤0,16kW/kg)

>18 25

A >20–25

unbe-schränkt

Motorräder mit Seitenwagen

A L4e >20–25

Motorfahrzeuge (3-rädrig)

A, B1 (mleer ≤550kg) L5e >20–25 1000 Personen: 300Güter: 1500

Leichtmotorfahrzeuge (4-rädrig)

A1 beschränkt, F L6e >16 45 4 350 200

Kleinmotorfahrzeuge (4-rädrig)

A, B1 (mleer ≤550kg) L7e >18 unbeschränkt 15 Personen: 400Güter: 550

Personen: 200Güter: 1000

Leichte Motorwagen B M1 >18 unbeschränkt unbe-schränkt

3500

Fahrzeugklasse CH Führerscheinkategorie CH Fahrzeugklasse EU Alter Maximale Geschwindigkeit Maximale Leistung Gesamt-gewicht Kategorieneinteilungsgewicht (ohne Akku) Nutzlast Personen oder Güter (ohne Akku)

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Zögerliche Marktentwicklung

Abgesehen von den 3-rädrigen Scootern bei der Post stagniert der Markt der E-Scooter in der Schweiz seit Jahren auf tiefem Niveau. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch auf internationaler Ebene, ausser allenfalls in China.

Verkäufe in der Schweiz 20132013 wurden in der Schweiz insgesamt

2076 E-Scooters verkauft. Der 3-rädrige

Kyburz DXP und der Piaggio Liberty e-mail

werden fast ausschliesslich von der Post

(siehe S. 21) eingesetzt. Mit aktuell über

4000 Kyburz DXP hat die Schweizer Post

eine eindrückliche Flotte von E-Scooters,

die sie weiter vergrössert.

Die 2013 am häufigsten verkauften Model-

le waren (Quelle: MOFIS):

Kyburz DXP 1367

Renault Twizy 228

Piaggio Liberty e-mail 97

Segway 59

vRbikes 50

Yamaha EC-03 21

Peugeot E-Vivacity 19

übrige 178

Auffallend ist die hohe Zahl von «übrigen»,

d.h. der in der Zulassungsstatistik nicht

näher bezeichneten Modelle.

Entwicklung 2010 bis 2013Interessant ist die Entwicklung der Ab-

satzzahlen in den letzten Jahren in den

verschiedenen Motorradsegmenten (siehe

Tab. 3). Auffallend ist der hohe Anteil von

81% an Elektrofahrzeugen in der Klasse

«Dreirädrige Motorräder/-fahrzeuge»,

welche auf die Kyburz DXP bei der Post

zurückzuführen sind. In der mit 90%

Marktanteil (MA) volumenstärksten Klasse

«Motorräder» ist der Anteil der Fahrzeuge

mit Elektroantrieb mit 0,43% aber vernach-

lässigbar klein.

E-S

CO

OT

ER

S

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Mittelwert 2010 – 2013

Ø Zulassungen Ø MA Segment Ø MA Total

Gesamtzulassungen 47598 100% –

Gesamtzulassungen mit elektrischem Antrieb 2230 4,69% 4,69%

Motorräder 42745 100% 89,80%

Motorräder mit elektrischem Antrieb 207 0,48% 0,43%

Kleinmotorräder 2110 100% 4,43%

Kleinmotorräder mit elektrischem Antrieb 819 38,83% 1,72%

Dreirädrige Motorräder/-fahrzeuge 1184 100% 2,49%

Dreirädrige Motorräder/-fahrzeuge mit elektrischem Antrieb 961 81,14% 2,02%

Klein- und Leichtmotorfahrzeuge 1561 100% 3,28%

Klein- und Leichtmotorfahrzeuge mit elektrischem Antrieb 243 15,58% 0,51%

Tab. 3: Zulassungen 2- und 3-rädriger Kraftfahrzeuge inkl. Leicht- und Kleinkraftfahrzeuge mit elektrischem Antrieb. Ausgenommen sind Motorschlitten und Seitenwagen. Ø MA = Jahresmittelwerte Marktanteil (Quelle: Mofis)

Abb. 4: Zulassungen 2- und 3-rädriger Kraftfahrzeuge inkl. Leicht- und Kleinkraftfahrzeuge mit elektrischem

Antrieb (Quelle: Mofis)

Noch deutlicher kommt die schleppende

Marktentwicklung bei den E-Scooters in der

Abbildung 4 zum Ausdruck. Obwohl die

Neuzulassungen der 3-rädrigen Fahrzeuge

seit 2010 zunehmen, haben die Werte

insgesamt 2012 einen vorläufigen Peak

erreicht und sind nun wieder rückläufig.

E-S

CO

OT

ER

S

Gesamtzulassungen mit elektrischem Antrieb

Motorräder mit elektrischem Antrieb

Kleinmotorräder mit elektrischem Antrieb

3-rädrige Motorräder/-fahrzeuge mit elektrischem Antrieb

Klein- und Leichtmotorräder mit elektrischem Antrieb

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Tendenz für 2014Im ersten Halbjahr 2014 waren in den

Segmenten E-Kleinmotorräder und

E-Motorräder folgende Marken führend:

Kleinmotorräder (L1e)

Marke Zulassungen Marktanteil

Etrix 29 27,10%

Yamaha 14 13,08%

GTS 7 6,54%

Peugeot 6 5,61%

Grace 6 5,61%

TOTAL 62 66,34%

Motorräder (L3e)

Marke Zulassungen Marktanteil

BMW 26 26,53%

QVR 23 23,47%

Govecs 21 21,43%

Zero 4 4,08%

Jonway 4 4,08%

TOTAL 78 76,44%

Nicht aufgeführt sind in diesen Statistiken

der Kyburz DXP (L2e, 513 Einheiten) und

der Renault Twizy (L7e, 75 Einheiten,

Quelle: Mofis).

Die Tabellen zeigen, dass in der Schweiz

noch keine Trendwende in Sicht ist.

Internationale EntwicklungDie Arbeitsgruppe «Hybrid and Electric

Vehicles» der Internationalen Energieagen-

tur IEA, der 17 Länder angehören, erstellt

jährlich eine Statistik der in den Teilnehmer-

staaten verkauften Elektrofahrzeuge nach

Kategorie (IEA 2012).

Die Übersicht ist nicht einheitlich, einige

Länder führen in der Statistik auch Mofas

auf, andere nicht. Allerdings geht daraus

hervor, dass noch kein europäisches Land

einen Absatz von über 3% Elektro-Motor-

räder aufweist. In allen Ländern ausser in

China sind E-Scooters weiterhin Exoten auf

dem Markt.

Ausnahmeland ChinaIn China sind Elektro-Zweiräder ein Symbol

eines sozialen Aufstiegs gegenüber dem

Fahrrad und haben sich gut etabliert. Zur-

zeit werden hier rund 30 Millionen Elektro-

Zweiräder pro Jahr verkauft. Die meisten

davon sind allerdings E-Bikes.

Eine exakte Aufteilung des E-Scooter-

Anteils ist nicht möglich, weil die Grenze

zwischen E-Bike und E-Roller fliessend ist.

Ein Auszug aus der Modellpalette der Firma

Luyuan illustriert dies deutlich (Abb. 5):

Abb. 5: Der fliessende Übergang vom Fahrrad

und zum Roller in China

(Quelle: www.luyuan-ebike.com)

Angesichts des starken Wettbewerbs auf

dem Heimmarkt versuchen diverse chine-

sische E-Scooter-Hersteller, im Export neue

Märkte zu erschliessen. Bislang ist der

Erfolg jedoch ausgeblieben. Offenbar sind

die Unterschiede in den Anforderungen

hinsichtlich Qualität, Leistung, aber auch

der Kosten zu gross.

Deshalb entstanden in den letzten Jahren

viele chinesisch-europäische Partnerschaf-

ten zur Produktion von E-Scooters für den

europäischen Markt. Die Formen der Zu-

sammenarbeit reichen dabei von Hinweisen

des europäischen Vertriebspartners auf

Mängel bis zur Produktionsverlagerung

nach China eines in Europa entwickelten

Fahrzeugs. Als kritischer Punkt hat sich

dabei die Überwachung der Produktions-

qualität erwiesen.

E-S

CO

OT

ER

S

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E-Scooters als Nutzfahrzeuge

Die Tendenz, dass E-Scooters vor allem im kommer-ziellen Bereich zum Einsatz gelangen, setzt sich weiter fort. Gefragt sind zunehmend auch kleine Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb. Zahlreiche Anbieter haben reagiert und bieten Cargo-Scooters an.

Post sei Dank!Die Firma Kyburz in Freienstein entwickelt

und produziert seit über 20 Jahren Elektro-

fahrzeuge. In der ersten Phase lag der

Schwerpunkt auf Fahrzeugen für Personen

mit eingeschränkter Mobilität. Seit 2008

beliefert sie die Schweizer Post mit dem

eigens für den Zustelldienst entwickelten

dreirädrigen Modell DXP. Bis Ende 2013

hatte die Post 5000 ihrer 7000 Roller auf

Elektroantrieb umgestellt. Bis 2016 will sie

alle Benzinroller ersetzt haben.

Für die Post vermögen diverse Faktoren den

hohen Anschaffungspreis (Katalogpreis

ca. Fr. 17 000.–) zu kompensieren: Längere

Touren dank grösserer Nutzlast, höhere

Sicherheit und damit weniger unfallbeding-

te Arbeitsausfälle, tiefere Unterhalts- und

Reparaturkosten, längere Lebensdauer

(inkl. Batterie).

Inzwischen zählen die Post betriebe von

Deutschland, Österreich, Frankreich, Bel-

gien, Niederlande, Norwegen, Lichtenstein

und Neuseeland zu den Kyburz-Kunden.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten setzen

auch andere Betriebe, vor allem öffentliche

Verwaltungen, den DXP oder das Schwes-

termodell DXS als Nutzfahrzeug ein. Im

ersten Semester 2014 waren dies rund

100 Einheiten.

Der Kyburz DXP mit der Verteilung der zulässigen

Nutzlast von 270 kg auf die einzelnen Achsen.

E-S

CO

OT

ER

S

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Ideal für Pizza-KurierdienstMittlerweile führen praktisch alle euro-

päischen E-Roller-Anbieter einen Cargo-

Scooter im Sortiment. In den meisten Fällen

unterscheidet sich dieser vom Standard-

modell lediglich durch den Aufbau eines

grossen Topcase statt des Sozius-Sitzes.

Als Aufsteiger des vergangenen Jahres

kann die Firma ETRIX aus Regensdorf be -

zeichnet werden. Dank dem einzigartigen,

inhouse entwickelten, SMARTcharge

System konnten die Reichweite-Einschrän-

kungen konventioneller E-Scooter eliminiert

werden. Der weltweit grösste Pizza-Kurier-

service Dominos Pizza setzt heute in der

Schweiz ausschliesslich auf E-Scooter von

ETRIX. Der in der Schweiz entwickelte und

in Regensdorf hergestellte ETRIX S4D legt

heute für Dominos Pizza Schweiz bereits

über 500’000 Kilometer pro Jahr zurück.

Das Ziel ist die gesamte Schweizer Flotte

bis 2016 zu elektrifizieren, womit die

Jahreskilometerleistung über 3 Millionen

erreichen wird.

Kubo von LIT Motors

E-S

CO

OT

ER

S Kreative KonzepteUnter den neuen Modellen für den Güter-

transport gibt es zunehmend auch innova-

tive neue Fahrzeugkonzepte. Ein besonders

origineller E-Scooter ist der Kubo der

US-Firma LIT Motors. Hier kann der Fahrer

die zu transportierenden Güter in einem

Hohlraum zwischen den Beinen verstauen.

Page 23: Markt der Eco-Mobile Aktualitäten und Trends...können oder neue Trends aufzeigen. Die Beobachtung der Marktentwicklung erfolgt über das regelmässige Studium von Publikationen und

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Renault Twizy inspiriert

Kleine, wendige und effiziente Stadtfahrzeuge für den Agglomerationsverkehr sind keine neue Idee. Richtig populär wurden sie jedoch erst, als Renault als erster grosser Autohersteller den Twizy auf den Markt brachte.

Renault schliesst eine LückeVor drei Jahren kam der Renault Twizy

auf den Markt. Zugelassen in derselben

Kategorie wie Quads (L7e) ist er weder ein

Auto noch ein Motorrad, sondern etwas

dazwischen. Mit den Eckwerten von 400 kg

Leergewicht (exkl. Energiespeicher) und

15 kW Motorleistung ist diese Kategorie

schon fast eine Garantie für tiefen Ver-

brauch und ein ideales Fahrzeug für den

Agglomerationsverkehr.

Ein weiterer Unterschied zu Personenwagen

liegt darin, dass diese Fahrzeuge zur Zulas-

sung keinen Crashtest bestehen müssen.

Damit ist auch die wohl grösste Schwach-

stelle dieses Segmentes aufgedeckt: die

Sicherheit.

Toyota i-RoadAuch wenn dem Twizy nach einem viel

versprechenden Start der Erfolg auf dem

Markt bislang verwehrt blieb, hat er die

Industrie offensichtlich inspiriert. Diverse

Autobauer haben nachgelegt, wenn vorerst

auch nur mit PR-trächtigen Studien. Bei-

spiele dafür sind der Honda MC Beta oder

der Toyota i-Road.

Toyota hat nun aber den Schritt auf die

Strasse gewagt. Nachdem der i-Road

erstmals am Genfer Automobilsalon 2013

der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hat

Toyota Anfang Oktober 2014 zusammen

mit der Stadt Grenoble und dem französi-

schen Stromkonzern edf in Grenoble einen

dreijährigen Feldtest gestartet. 35 i-Roads

werden dabei in einem Carsharing-System

einem Alltagstest unterzogen.

Angetrieben wird das Dreirad über zwei

Radnabenmotoren in den Vorderrädern.

Gelenkt wird über das Rad im Heck, welche

einen Wendekreis von lediglich drei Metern

ermöglicht. Je nach Geschwindigkeit und

Kurvenradius neigt sich der i-Road wie ein

Motorrad in die Kurve. Ein elektrisches

Steuergerät berechnet anhand von Lenk-

winkel, Tempo und den Messwerten eines

Gyro-Sensors die ideale Neigung. Toyota

betont, dass es sich bei diesen Fahrzeugen

erst um Studien handle.

E-S

CO

OT

ER

S

Twizy

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C-1 von Lit Motors

Honda MC Beta

Messerschmidt

SYM

Toyota i-Road

Motorleistung: 2 x 2 kW (in den Vorderrädern)

Reichweite: 50 km

Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h

Leergewicht: 300 kg

Fahrzeugbreite: 85 cm

Weitere AnbieterZahlreiche weitere Anbieter arbeiten an

ähnlichen Konzepten. Ihnen gemeinsam

sind die Eckwerte bezüglich Gewicht und

Leistung für die Zulassung in der EU-Klasse

L7e oder L5e (dreirädrige Fahrzeuge). Unter

den kreativen Scooterkonzepten finden

sich auch bekannte und klingende Namen

wie Honda und Messerschmidt sowie die

Glarner Firma Tremola AG.

Fahrzeug von Tremola AG

Motorleistung: 11kW

Reichweite: 80 km

Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h

Leergewicht: 220 kg

E-S

CO

OT

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Schnell, schneller,…

Eher unerwartet beherrschten in den letzten paar Jahren nicht die kleinen Roller mit Elektro-Antrieb die Medien, sondern schwere, Hochleistungs-Motorräder und Motocross-Fahrzeuge.

Motorsport als ChanceAngesichts des verblüffenden Drehmo-

ments vom Start weg eignet sich der Elek-

troantrieb auch für grosse (und schnelle)

Motorräder. Aufgrund der geringen Ener-

giedichte der Batterien und der deshalb

begrenzten Reichweite gab man diesem

Ansatz aber keine Marktchance, ausser im

Motocross-Sport. Hierfür wurde es wegen

den Lärmimmissionen immer schwieriger,

Bewilligungen für Trainingsstrecken und

Veranstaltungen zu finden.

So waren es in den letzten Jahren vor allem

kleine, auf Elektromotorräder spezialisierte

Firmen wie vR, Zero oder seit Mitte 2014

CRP, welche an Testevents grosse Begeis-

terung auslösten (Tab. 4). Auf dem Markt

konnten sie sich aber nicht etablieren.

Marke KTM (A) Zero (US) vR (CH) Energica (I) Harley-Davidson

(US)

Modell Freeride E-SX SR vR Cross Ego Live-wire

Motorleistung (kW) 16 50 8,5 100 50

Batteriekapazität (kWh) 2,6 12,5–15,3 11,7

Reichweite (km) 164–201 45 100 85

Leergewicht (kg) 106 188–208 95 258

Höchstgeschw. (km/h) 164 100 240 150

Preis (Euro) 10 995 ab 13 490 Fr. 8 800 ab 25 000

Markteinführung EU Okt 14 2010 2010 2015

Markteinführung CH Okt 14 2010 2010

E-S

CO

OT

ER

S

Tab. 4: Spezifikationen ausgewählter Elektromotorräder und Motocross-Fahrzeuge, die neu auf den Markt

kommen (Das Harley-Davidson-Modell ist noch ein Prototyp).

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vRcross

CRP Energica

Harley-Davidson Livewire

Zero SR

KTMSeit Jahren hat der renommierte öster-

reichische Motorradhersteller KTM ein

Elektro-Motorrad angekündigt, aber immer

wieder hinausgeschoben. Auf der Intermot

Anfang Oktober 2014 erfolgte nun die

Lancierung auf dem Markt. Die Batterie

kann vergleichsweise einfach gewechselt

werden, indem der Sattel angehoben und

vier Schrauben gelöst werden.

Yamaha PES1

KTM

Yamaha PED 1

E-S

CO

OT

ER

S

Harley-Davidson, Yamaha…Überraschend hat Harley-Davidson im Früh-

ling 2014 ein Elektromotorrad vorgestellt.

Mit einer Kleinserie von 40 Stück führen

sie an Roadshows in Amerika und 2015

auch in Europa Marktabklärungen durch.

Die Verantwortlichen betonen, dass es sich

dabei nur um ein Vorserienfahrzeug für

Marktabklärungen handelt.

Konkreter ist die Ankündigung von Yamaha.

Die Japaner wollen laut Medienberichten

2016 ein Modell für die Strasse und eines

für offroad auf den Markt bringen. Nähere

Spezifikationen sind allerdings noch nicht

bekannt.

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Internet statt Fachhandel

Die Scooter-Kundschaft informiert sich zunehmend im Internet und via anderen Medien, statt sich von einem Fachhändler beraten zu lassen.

Neue Aufgaben für HändlerDiverse kleine Anbieter suchen zwar den

Vertrieb über den Fachhändler. Sie tun sich

aber schwer damit, kompetente und moti-

vierte Vertriebspartner zu finden. Deshalb

verkaufen sie parallel dazu direkt an End-

kunden. Dadurch fühlen sich die Händler

hintergangen und sind entsprechend noch

weniger motiviert.

Für die Anbieter gewinnt das Internet an

Bedeutung. Dies obwohl die Meinung noch

immer vorherrscht, dass der Vertrieb von

Motorfahrzeugen auf diesem Weg nicht

kundenfreundlich sei.

Zwei junge Münchner Jungunternehmer

setzen nun aber konsequent aufs Internet:

Ihre Kunden konfigurieren den Unu im Netz

selber, produziert wird nur auf Bestellung.

Die Firma spart dadurch Lagerkosten,

Händlermargen und Lieferwege. In Fashion-

Stores in München, Köln, Berlin und Frank-

furt kann der Roller aber auch getestet

werden.

Ausgeliefert wird der Unu nur in Regionen,

in denen ein Service-Netz vorhanden ist.

Seit Juni 2014 ist dies in Deutschland bei

rund 50 Bosch-Carservice-Vertretungen

möglich. Für die Schweiz sind entsprechen-

de Verhandlungen im Gang. In Deutschland

ist der Scooter ab 1699 Euro erhältlich.

Unu

Motorleistung 1, 2 oder 3 kW

Batteriekapazität: 1,5 kWh, kann mit einem zweiten

Modul als Option verdoppelt werden

Batterietyp: Li-Ion von Panasonic

Reichweite: 50 km

Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h

Leergewicht: 58 kg

Batteriegewicht: 8 kg (abnehmbar)

E-S

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Verwendete Quellen

Effiziente PersonenwagenWebseiten:

www.abb-conversations.com

www.auto-motor-und-sport.de

www.electriccarsreport.com

www.fiaformulae.com

www.ngvaeurope.eu

www.noen.at

www.wikipedia.org

Elektronische Newsletter: • Autosprint.ch

• AVERE Newsletter

• Best Battery Briefing

• eCarTec Newsletter

• electrive.net

• ectrive.com today

• Electric Motor News

• The Electric Drive Report

• Toyota Europe Latest News

• Toyota Hybrid Newsletter

Printmedien und Studien:• Automobil Revue

• «Tracking Clean Energy Progress 2014»,

Internationale Energieagentur IEA

E-Scooters und Elektro-KleinmotorfahrzeugeWebseiten:

http://www.astra.admin.ch

http://www.bfs.admin.ch

http://www.motosuisse.ch

http://www.motorradonline.de/ (D)

http://www.focus.de (D)

http://www.toeff-magazin.ch/ (CH)

http://www.motorradreporter.com/

strombike (AT)

Elektronische Newsletter: • electrive.net today

• Electric Motor News

• Autosprint.ch

Weiterführende Informationenwww.energieschweiz.ch

www.energieschweiz.ch/95g

www.e-mobile.ch

www.erdgasfahren.ch

www.newride.ch

ImpressumHerausgeber

Verband e’mobile, Pavillonweg 3,

CH-3001 Bern

NewRide, c/o Berner Fachhochschule BFH,

Quellgasse 21, CH 2501 Biel

gasmobil ag, Bahnhofstrasse 4,

CH-5000 Aarau

RedaktionUrs Schwegler (NewRide),

Susanne Wegmann (Verband e’mobile,

Gesamtredaktion),

Walter Lange (gasmobil)

Bern, Oktober 2014

Für den Inhalt und die Schlussfolgerungen

sind ausschliesslich die Autorinnen und

Autoren dieses Berichts verantwortlich.