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Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ Partizipative Entscheidungsfindung in der Rehabilitation Quaschning, K., Körner, M. & Wirtz, M. April 2014

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Page 1: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

Kursleitermanual

zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“

Partizipative Entscheidungsfindung in der Rehabilitation

Quaschning, K., Körner, M. & Wirtz, M.

April 2014

Page 2: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

2 Vorwort

Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen einer Master-Arbeit im Studiengang Ge-

sundheitspädagogik, Abteilung Public Health & Health Education an der Pädagogi-

schen Hochschule Freiburg.

Die Betreuung der Arbeit erfolgte durch:

Dr. Mirjam Körner

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie

Hebelstr. 29

79104 Freiburg

Tel.: +49 (0) 761 203 5519

Fax: +49 (0) 761 203-5516

E-mail: [email protected]

Prof. Dr. Markus Wirtz

Pädagogische Hochschule Freiburg

Institut für Psychologie, Abteilung Forschungsmethoden

Kunzenweg 21

79117 Freiburg

Tel.: +49 (0) 761 682 350

Fax: +49 (0) 761 682 480

E-mail: [email protected]

Die Anschrift der Erstautorin lautet:

Katharina Quaschning

Universitätsklinikum Freiburg

Institut für Qualitätsmanagement und Sozialmedizin

Engelbergerstraße 21

79106 Freiburg

Tel.: ++49 (0) 761 270 74450

E-mail: [email protected]

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3 Vorwort

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist nach § 52a UrhG (Bundesministerium

der Justiz, 2012) urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen

Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Autoren unzulässig und straf-

bar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die Einspei-

cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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4 Vorwort

Vorwort

Die Idee, Seminare zum Thema „Partizipative Entscheidungsfindung“ anzubieten, ist

nicht neu. Bisher existierende Seminare sind vorrangig für medizinische Entschei-

dungssituationen und für Ärzte konzipiert (Körner, Ehrhardt & Steger, 2011a; Körner,

Ehrhardt, Steger & Bengel, 2012; Bieber, Loh, Ringel, Eich & Härter, 2007; Légaré et

al., 2012). Das vorliegende Kursleitermanual entstand im Rahmen des Projektes

„Entwicklung und Evaluation eines Trainingsprogramms zur Partizipativen Entschei-

dungsfindung in der medizinischen Rehabilitation (PEFiT)“, das im Rahmen des För-

derschwerpunktes zur versorgungsnahen Forschung „Chronische Krankheiten und

Patientenorientierung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

und der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) im Zeitraum von April

2008 bis August 2011 gefördert wurde (Förderkennzeichen: 01GX720). In einer Pi-

lotstudie wurden die Präferenzen der Rehabilitanden bezüglich der Partizipation bei

Behandlungsentscheidungen (Fokusgruppen; n=36 Patienten) und die Wünsche der

Behandler zur Partizipativen Entscheidungsfindung im Patientengespräch (Experten-

befragungen; n=34) in vier Rehabilitationskliniken erfasst. Basierend auf diesen Er-

gebnissen und auf einem bereits vorhandenen deutschsprachigen Trainingsmanual

zur Partizipativen Entscheidungsfindung (Bieber et al., 2007) wurde das interprofes-

sionelle Trainingsprogramm „Fit für PEF“ entwickelt (Körner et al., 2011a) und in ei-

ner multizentrischen clusterrandomisierten kontrollierten Interventionsstudie evaluiert

(Körner et al., 2012). Ergänzend dazu wurden die Daten deskriptiv und strukturanaly-

tisch ausgewertet (Quaschning, Körner & Wirtz, 2013).

„Fit für PEF“ erwies sich als nützlich und effektiv. Aus Sicht der Behandler konnte die

Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant

verbessert werden. Die Berufsgruppe der „Pflegekräfte“ profitierte dabei am meisten

(Körner et al., 2013). Aus Sicht der Patienten zeigte sich eine Verbesserung der

Teaminteraktion (Interne Partizipation) durch das Training der Behandler (Körner et

al., 2014). Die strukturanalytische Auswertung zeigte, dass die Patientenzufrieden-

heit mehr von der Bewertung des Teams als von der Partizipation am Entschei-

dungsprozess beeinflusst wird. Dies unterstreicht die Bedeutung von Organisations-

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5 Vorwort

merkmalen, wie z.B. die Interaktionen im Team, für den Aufbau einer partizipativen

Versorgungsgestaltung in Forschung und Praxis stärker als bislang zu berücksichti-

gen (Quaschning et al., 2013).

Das im Rahmen des Projektes PEFiT entwickelte und evaluierte Train-the-Trainer-

Seminar (Körner et al., 2011a; Körner et al., 2012; Körner et al., 2013, Körner et al.,

2014) war die Basis für die Konzeption des vorliegenden Manuals. An dieser Stelle

möchten wir uns ganz herzlich bei den beiden Projektmitarbeiterinnen Frau Dipl.-

Psych. Anne-Kathrin Steger und Frau Dipl.-Päd. Heike Ehrhardt für Ihre Vorarbeit in

der Konzeption und Umsetzung des Trainingsprogramms bedanken. Die Basis für

das interprofessionelle Trainingsprogramm bildete hierbei das Trainingsprogramm für

Ärzte von Bieber und Kollegen aus dem Jahr 2007 (Bieber et al., 2007). Auch hier

danken wir den Autoren - Frau PD Dr. Christiane Bieber, Frau Dipl.-Psych. Nadja

Ringel, Herr Prof. Dr. Wolfang Eich, Herr Dr. Andreas Loh und Herrn Prof. Dr. Dr.

Martin Härter für die Möglichkeit, das Manual sowie die DVD als Basis für die Ent-

wicklung des interprofessionellen Trainings zu nutzen. Für das abschließende Kor-

rekturlesen danken wir Frau Anne Plewnia (B.Sc.).

Die Konzeption des vorliegenden Manuals erfolgte nach ausgewählten didaktischen

Prinzipien der Erwachsenenbildung (Döring, 2008; Meier-Gantenbein & Späth, 2006;

Arnold, Krämer-Stürzl & Siebert, 2011) und einer systematischen Konstruktion der

Lehr- und Lernprozesse aus pädagogischer (Meyer, 2009; Spörhase & Ruppert,

2010), lernpsychologischer (Jank & Meyer, 2006; Edelmann, 2000) und neurobiolo-

gischer Sicht (Hüther, 2010; Meier-Gantenbein & Späth, 2006). Ergänzend dazu

wurden die im Jahr 2007 entstandenen Empfehlungen zur Erstellung eines Schu-

lungsmanuals für Patientenschulungen (Ströbl, Küffner, Reusch, Vogel & Faller,

2007; Ströbl et al., 2009) auf das vorliegende Konzept angewandt.

Mit „Fit für PEF“ steht Ihnen ein Kursleitermanual zur Verfügung, mit dem das Kon-

zept der Partizipativen Entscheidungsfindung in den klinischen Alltag implementiert

werden kann. Das Seminar ist modular aufgebaut und indikations- sowie professi-

onsübergreifend einsetzbar. „Fit für PEF“ entspricht den Empfehlungen der Spitzen-

verbände der gesetzlichen Krankenkassen (Spitzenverband der gesetzlichen Kran-

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6 Vorwort

kenkassen, 2008) und der Deutschen Rentenversicherung Bund (Deutsche Renten-

versicherung Bund, 2007) nach Multiprofessionalität und didaktisch-methodisch aus-

gebildeten Mitarbeitern in der medizinischen Rehabilitation. Zudem ist das Seminar

mit 14 Fortbildungspunkten durch die Psychotherapeutenkammer Baden-

Württemberg akkreditiert.

Zur Herstellung eines unmittelbaren Praxisbezuges wurden die theoretischen Inhalte

auf das Wesentliche reduziert und durch Angaben zu weiterführender Literatur er-

gänzt. Für Vorschläge zur Verbesserung der Materialien sind wir Ihnen dankbar und

stehen Ihnen für Fragen oder Anregungen gerne zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Durchführung dieses Seminars!

Katharina Quaschning Dr. Mirjam Körner Prof. Dr. Markus Wirtz

April 2014

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung

männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeich-

nungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

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7

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ....................................................................................................................... 4

Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... 7

Einleitung .................................................................................................................. 11

Allgemeine Beschreibung ......................................................................................... 15

Hinweise zur Durchführung ...................................................................................... 18

Verwendete Symbole und Zeichen ........................................................................... 19

Modul 1 – Externe Partizipation ............................................................................ 21

Phasierung ............................................................................................................... 24

Vor Seminarbeginn ................................................................................................... 25

1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick ................................................................... 27

1.1. Begrüßung ..................................................................................................... 28

1.2. Kennenlernen ................................................................................................. 30

1.3. Überblick über das Seminar ........................................................................... 32

2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung ........................................ 35

2.1. Hintergrund .................................................................................................... 37

2.2. Modelle der Entscheidungsfindung ................................................................ 40

2.3. PEF - Definition .............................................................................................. 44

2.4. PEF - Effektivität ............................................................................................ 47

2.5. PEF - Wann und für Wen ............................................................................... 49

2.6. PEF - Übung .................................................................................................. 52

2.7. PEF - Schritt für Schritt .................................................................................. 55

2.8. Zusammenfassung......................................................................................... 62

3. PEF im Patientengespräch ................................................................................... 64

3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ ........ 65

Page 8: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

8 Inhaltsverzeichnis

3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel............................................................... 67

3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel ............................................................... 69

4. Transfer in den Alltag ........................................................................................... 73

4.1. Was sind gute Ziele? ...................................................................................... 74

4.2. Zielformulierung - Übung ................................................................................ 76

4.3. Ziele für zu Hause - Transfer ......................................................................... 78

5. Evaluation, Ausblick, Abschluss ........................................................................... 80

5.1. Evaluation ...................................................................................................... 81

5.2. Ausblick .......................................................................................................... 82

5.3. Verabschiedung der Teilnehmer .................................................................... 84

Modul 2 - Interne Partizipation .............................................................................. 87

Phasierung ............................................................................................................... 90

Vor Seminarbeginn ................................................................................................... 91

1. Begrüßung, Ankommen, Überblick ....................................................................... 92

1.1. Begrüßung ..................................................................................................... 93

1.2. Überblick über das Seminar ........................................................................... 95

2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation ... 98

2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis – Meine Ziele ............................................ 99

2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion ..................................................... 102

2.3. Wiederholung zentraler Inhalte .................................................................... 105

3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung -

Interne Partizipation ............................................................................................ 107

3.1. Begriffsklärung ............................................................................................. 108

3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ .................................. 110

4. Kooperation, Koordination, Kommunikation ........................................................ 113

4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“- Übung ........................................... 115

Page 9: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

9 Inhaltsverzeichnis

4.2. Teammodelle ............................................................................................... 117

4.3. Führungsstile ............................................................................................... 121

4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung ....................................................... 125

4.5. Ebenen der Kommunikation ......................................................................... 128

4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung ........................................................... 134

4.7. Zusammenfassung....................................................................................... 137

5. Interne Partizipation in der Praxis ....................................................................... 139

5.1. Instrumente partizipativer Führung............................................................... 140

5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers ................................................................ 143

5.3. Meine Ziele .................................................................................................. 146

6. Rückblick, Ausblick, Abschluss ........................................................................... 147

6.1. Reflexion und Evaluation ............................................................................. 148

6.2. Verabschiedung der Teilnehmer .................................................................. 152

Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur ......................................... 154

Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur ..................................................... 165

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ 167

Tabellenverzeichnis ................................................................................................ 170

Anhang .................................................................................................................. 172

Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“ ................................................................. 173

Anhang 2: Handout für Modul 1 .............................................................................. 174

Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 ...................................................................... 183

3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ .................................................. 184

3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“............................................................ 185

3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“ ........................................................... 186

3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“ ............................................... 187

3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“ .......................................... 188

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3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“ .......................................... 189

Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation ... 190

Anhang 5: Handout für Modul 2 .............................................................................. 195

Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 ...................................................................... 203

6.1. Arbeitsblatt: „Das Frühstücksei“ - Der Text zum Sketch ............................... 204

6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsprotokoll“ für die Übung „Kommunikation“ ........... 205

6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“ ........................................................ 206

Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation .... 207

Anhang 8: Teilnahmebescheinigung ...................................................................... 212

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11 Einleitung

Einleitung

Das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF)“ (engl. „Shared decisi-

on making“) gilt als vielversprechender Ansatz zur Stärkung der Patientenorientie-

rung in der medizinischen Rehabilitation (Faller, 2003) und nimmt seit Jahren an Be-

deutung zu (Badura, 2005).

PEF wird meist als eine Form der Arzt-Patient-Interaktion beschrieben, die durch ei-

nen interaktiven und gleichberechtigten Entscheidungsfindungsprozess gekenn-

zeichnet ist (Charles, Gafni & Whelan, 1997; Giersdorf et al., 2004; Simon, Loh &

Härter, 2008). Durch eine gemeinsame Bestimmung von Behandlungszielen und der

Auswahl von Behandlungsmaßnahmen werden u.a. eine höhere Patientenzufrieden-

heit mit der Behandlung, eine verbesserte Therapiemitarbeit (Compliance), ein

stärkerer Alltagstransfer und letztendlich bessere Behandlungsergebnisse erwartet

(Faller, 2003; Farin, 2010). Zur Umsetzung der PEF in die Praxis bedarf es einer

tragfähigen Arzt-Patient-Beziehung und spezifischer Kommunikationsstrukturen, die

den Patienten ermutigen, seine Erwartungen, Ziele und Präferenzen zu äußern. Pa-

tienten zeigen einerseits ein hohes Bedürfnis nach Information (Jenkins, Fallowfield

& Saul, 2001) und möchten zunehmend in medizinische Entscheidungsfindungspro-

zesse einbezogen werden (Strull, Lo & Charles, 1984; Neuderth et al., 2006). Ande-

rerseits ist der Wunsch nach Partizipation unterschiedlich hoch (Scheibler, Janßen &

Pfaff, 2003; Neuderth et al., 2006) und unabhängig vom Wunsch nach Information

(Faller, 2003; Scheibler et al., 2003). Das Bedürfnis nach Partizipation kann sich zu-

dem im Krankheitsverlauf verändern (Say, Murtagh & Thomson, 2006; Loh, Simon,

Kriston & Härter, 2007a). Es konnte gezeigt werden, dass eine gute Arzt-Patient-

Beziehung nicht nur subjektiv wahrgenommene psychosoziale (u.a. Lebensqualität,

Depression, Angst), sondern auch objektive medizinische Kriterien (u.a. Symptom-

minderung, Blutdruck- und Blutzuckersenkung) beeinflussen kann (Di Blasi,

Harkness, Ernst, Georgiou & Kleijnen, 2001; Arora, 2003; Stewart, 1995; Stewart et

al., 2000; Neumann et al., 2008). Als positive Effekte der PEF werden neben physio-

logischen Ergebnisparametern (u.a. verminderte Symptomatik, verbesserte funktio-

nale Kapazität und Schmerzkontrolle) auch positive Effekte hinsichtlich der psychi-

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12 Einleitung

schen Gesundheit genannt (Stewart, 1995; Faller, 2003). Weitere Studienergebnisse

zeigen eine Erhöhung der Zufriedenheit, Compliance und Behandlungsakzeptanz der

Patienten (Farin, 2010), eine Zunahme des Alltagstransfers (Scheibler et al., 2003;

Faller, 2003) und der Lebensqualität sowie eine Verringerung von Entscheidungs-

konflikten und Angst (Simon et al., 2008). Ergänzend dazu wird von einer Verbesse-

rung der Arzt-Patient-Kommunikation, der Risikowahrnehmung und des Wissens der

Patienten berichtet (Loh et al., 2007a).

Eine weitere wichtige Komponente einer vertrauensvollen Arzt-Patient-Beziehung ist

das Ausmaß ärztlicher Empathie, die als professionelle Art der Kommunikation zu

einer Erhöhung des Informationsflusses zwischen Arzt und Patient führt (Neumann et

al., 2008). Als positive Effekte ärztlicher Empathie werden neben einer Zunahme der

Compliance, Patientenzufriedenheit, Diagnosegenauigkeit (Kim, Kaplowski & Johns-

ton, 2004; Roter et al., 1997) und Selbstwirksamkeit (Zachariae et al., 2003) eine

Reduzierung von emotionalem Dysstress (Zachariae et al., 2003) genannt. Ärztli-

cherseits wird von einer Steigerung der beruflichen Zufriedenheit und einer Abnahme

von Stress berichtet (Suchman, Roter, Green & Lipkin, 1993; Roter et al., 1997;

Maguire & Pitceathly, 2002).

Neben einer guten Arzt-Patient-Kommunikation gilt eine gute Zusammenarbeit der

verschiedenen Gesundheitsfachberufe im Team in den angloamerikanischen Län-

dern bereits seit Jahren als weiterer zentraler Faktor für eine effektive und effiziente

Gesundheitsversorgung (Lemieux-Charles & McGuire, 2006; Schmitt, 2001; Bower,

Campbell, Boike & Sibbald, 2003). Neben einer Verbesserung der Behandlungser-

gebnisse (Wagner, 2000; Grumbach & Bodenheimer, 2004) und einer Verringerung

der Morbidität (Davenport, Henderson, Mosca, Khuri & Mentzer, 2007) wird von einer

Steigerung der Patientenzufriedenheit (Wagner, 2000; Grumbach & Bodenheimer,

2004), Mitarbeiterzufriedenheit (Lemieux-Charles & McGuire, 2006) und einer Re-

duktion gesundheitsökonomischer Kosten (Grumbach & Bodenheimer, 2004) berich-

tet. Im deutschen Sprachraum wurde der Aspekt der interprofessionellen Teamarbeit

für eine erfolgreiche Patientenversorgung bisher kaum empirisch untersucht (Körner,

2006).

Page 13: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

13 Einleitung

Durch das von Körner (2009) postulierte „Modell der integrierten Patientenorientie-

rung“ wurde das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ (Härter, 2004)

erstmals um Interaktionen im Team und multiple Entscheidungssituationen für den

Kontext der medizinischen Rehabilitation erweitert. Es wird angenommen, dass

durch verbesserte Absprachen im Team unverbundene Teilprozesse und Brüche im

Behandlungsverlauf vermieden und gemeinsam getroffene Entscheidungen zwi-

schen Arzt, Behandlungsteam und Patient von allen Beteiligten stärker akzeptiert

und damit konsequenter in die Praxis umgesetzt werden (Körner, 2009; Körner,

2010). Externe Patientenorientierung erfordert eine Ausrichtung der Behandlung an

den Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungen der Patienten. Durch diese Form der

externen Partizipation können diese als gleichberechtigte aktive Partner auf der Ba-

sis geteilter Information in die Behandlung miteinbezogen werden.

Das „Interaktionsmodell der partizipativen Entscheidungsfindung“ (Körner, 2009) ist

dabei von besonderer Bedeutung. Dieses überträgt die gemeinsame Entscheidungs-

findung in der Arzt-Patient-Interaktion (Externe Partizipation) auf andere Gesund-

heitsfachberufe (Behandler-Patient-Interaktion), auf Interaktionen der verschiedenen

Gesundheitsfachberufe im Team (Behandler-Behandler-Interaktion) und auf die Ge-

sprächskultur innerhalb einer Organisation (Interne Partizipation). Die interne Kom-

munikation gilt dabei als ein zentrales Kriterium für das Ausmaß und die Qualität der

Zusammenarbeit eines Teams, die einen Austausch von Information, eine Abstim-

mung von Behandlungsmodulen und eine Partizipation zwischen den Behandlern

eines Teams umfasst (Körner, 2010). Zur Umsetzung und Stärkung einer patienten-

orientierten Versorgungsgestaltung bedarf es eines kooperativen Führungsstils, der

dies ermöglicht und unterstützt.

Da die Partizipation als ein Schlüsselelement für die Patientenorientierung betrachtet

wird, wurde das „Modell der integrierten Patientenorientierung“ im Laufe des For-

schungsvorhabens in das „Modell der internen und externen Partizipation“ umbe-

nannt (Körner & Wirtz, 2013). Im Rahmen dieses Manuals wird ausschließlich letzte-

re Bezeichnung verwendet. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ bil-

det die Grundlage für dieses Seminar.

Page 14: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

14 Einleitung

Die folgende Abbildung stellt dieses in einer Grafik vereinfacht dar:

Abbildung 1: Das „Modell der internen und externen Partizipation“

Die Abbildung verdeutlicht, dass sich eine patientenorientierte Versorgungsgestal-

tung nicht ausschließlich auf Behandler-Patient-Interaktionen (externe Partizipation),

sondern auf ganze Systeme, wie Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation,

und seine Subsysteme, wie Behandlerteams, bezieht. Um ein kontinuierliches, pati-

entenorientiertes Vorgehen innerhalb einer Einrichtung zu gewährleisten, müssen

sowohl die externe wie auch die interne Partizipation integriert, geplant, durchgeführt

und kontrolliert werden (Körner, 2010).

Page 15: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

15 Allgemeine Beschreibung

Allgemeine Beschreibung

Ziele

Das Trainingsprogramm „Fit für PEF“ zielt auf eine standardisierte Aus-, Fort- und

Weiterbildung von Ärzten und Mitarbeitern verschiedener Gesundheitsfachberufe in

der medizinischen Rehabilitation. Durch den Erwerb spezifischer Kompetenzen wird

neben einer Erhöhung der Patientenpartizipation (Externe Partizipation) eine verbes-

serte Kooperation, Koordination und Kommunikation innerhalb der Klinik und des

interprofessionellen Teams durch eine höhere Mitarbeiterpartizipation (Interne Parti-

zipation) erwartet. Der Train-the-Trainer-Ansatz unterstützt die Implementierung der

PEF in die medizinische Praxis.

Zielgruppe

„Fit für PEF“ richtet sich an Personen unterschiedlicher Berufsgruppen, die in der

medizinischen Versorgungspraxis tätig sind und das Konzept der Partizipativen Ent-

scheidungsfindung sowohl im direkten Patientenkontakt anwenden als auch in Be-

handlerteams implementieren möchten. Die Anwendung ist unabhängig von Setting

und Indikation.

Struktur und Inhalt

Das Trainingsprogramm umfasst 2 Module à 6 Stunden und wird in geschlossenen

Gruppen von 8-12 Teilnehmern durchgeführt. Die Schulung erfolgt in einem zeitli-

chen Abstand von 2 Wochen und einem inhaltlich festgelegten Ablauf. Die Konzepti-

on und Ausdifferenzierung der Inhalte orientierte sich am „Modell der internen und

externen Partizipation“ (Körner, 2009).

Voraussetzungen

Für eine erfolgreiche Teilnahme werden ausreichende Deutschkenntnisse, Motivati-

on, Interesse am Thema und die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit vorausgesetzt.

Page 16: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

16 Allgemeine Beschreibung

Medien und Materialien

Dem Kursleiter stehen zur Durchführung dieses Seminars das vorliegende Kurs-

leitermanual und eine CD-ROM1 zur Verfügung, auf der sich folgende Materialien

befinden:

PowerPoint-Präsentation für beide Module, die bei Bedarf auf Overhead-

Folien gedruckt werden können

Druckvorlage für das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Druckvorlage für die Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)

Im Anhang stehen dem Kursleiter folgende Kopiervorlagen für beide Module zur Ver-

fügung:

Teilnehmerliste und Teilnahmebescheinigung

Handout für die Teilnehmer (TN)

Arbeitsblätter

Evaluationsfragebögen

Das Handout ist den Modulen und Inhalten entsprechend gegliedert. Es enthält alle

Folien der gezeigten Präsentation und Platz für eigene Notizen.

Als Medien/Materialien werden zusätzlich benötigt:

Beamer und Laptop

Lehrfilm „Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“

(Bieber et al., 2007)

2 Flipcharts mit ausreichend Papier

2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins

Memokarten in 3 Farben (rot, grün, blau) und ausreichender Menge

Klebepunkte in 3 Farben (rot, grün, blau) und ausreichender Menge

Dicke, funktionierende Stifte zum Beschriften in mehreren Farben

Kreppband, alternativ Namenskärtchen

1 Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

1 Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)/TN (ideal: laminiert)

Vorbereitete Flipchart Poster für die einzelnen Module

Materialien für ausgewählte Methoden (Postkarten, Wollfäden, Bälle etc.)

1 Die CD-ROM kann bei Frau K. Quaschning bezogen werden.

Page 17: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

17 Allgemeine Beschreibung

1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer

Schulungsraum

Benötigt wird ein ausreichend großer, heller, beheizbarer Raum mit zu öffnenden

Fenstern, ausreichend Stühlen und 3-4 Tischen. Es sollte so viel Platz zur Verfügung

stehen, dass zum einen ein großer Stuhlkreis gestellt werden kann und zum anderen

seitlich oder im hinteren Teil des Raumes Tische und Stühle für Gruppenarbeiten zur

Verfügung stehen.

Qualitätssichernde Maßnahmen

Zur Reflexion des eigenen Kursleiterverhaltens und zur Festigung des Wissenstrans-

fers in den Alltag werden folgende Maßnahmen empfohlen:

Erfassen der Teilnehmermeinungen mittels Feedback, Reflexionsrunden und

Evaluationsfragebögen

Hinweise auf weiterführende Literatur, Informationen und Fortbildungsmög-

lichkeiten zu spezifischen Themen

Motivierung zur Umsetzung der PEF in die Praxis

Anregung und Unterstützung zur Implementierung von regelmäßigen Team-

besprechungen

Anregung zu hausinternen Fortbildungen der Mitarbeiter

Angebot der Kontaktaufnahme bei Fragen, Schwierigkeiten oder dem Wunsch

nach Unterstützung

Evaluation des Seminars

Im Anhang steht Ihnen für jedes Modul ein Evaluationsfragebogen als Kopiervorlage

zur Verfügung.

Pausengestaltung

Die Pausengestaltung kann flexibel gehandhabt werden. Bitte beachten Sie, dass die

im Moment vorgesehene Zeit von insgesamt 60 Minuten knapp bemessen ist und

Ihren individuellen Bedingungen angepasst werden muss. Ferner wird die Integration

von kurzen Bewegungspausen ausdrücklich empfohlen.

Page 18: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

18 Hinweise zur Durchführung

Hinweise zur Durchführung

Jedes Modul besteht aus mehreren Unterrichtseinheiten (UE), die folgendermaßen

gegliedert sind:

Ziele Die Feinziele beschreiben als didaktisch-methodische Planungshilfe die Inhalte, die der Lernende am Ende jeder Lerneinheit wissen, an-wenden oder verstehen soll. Es wurden kognitive, affektive und psychomotorische Lernziele bewusst ausgewählt und miteinander kombiniert. Der Auswahl der Inhalte ging eine Formulierung der Lehr- und Lernziele voraus.

Inhalt An dieser Stelle werden die zentralen Inhalte stichpunktartig aufge-listet.

Methoden Die hier dargestellten Methoden wurden anhand der Feinziele und Inhalte ausgewählt; es wurde auf einen systematischen Methoden-wechsel geachtet.

Materialien und Medien

Die in dieser Spalte aufgeführten Materialien und Medien werden zur Umsetzung der jeweiligen Lehr- und Lerneinheit benötigt. Auf Mate-rialien, die sich als Kopier- oder Druckvorlage auf der CD-ROM bzw. im Anhang befinden, wird gesondert verwiesen.

Sozialform Hier werden die jeweiligen Arbeitsformen „Einzel-, Partner- Klein-gruppenarbeit oder Plenum“ genannt.

Dauer Die Zeitangaben sollten als Zielgröße eingehalten werden. In jedem Modul wurde ein Zeitpuffer von 15 Minuten einkalkuliert.

Tabelle 1: Hinweise zur Anwendung und Durchführung des Manuals

Durchführung

Im Anschluss an diese Tabelle werden Hinweise zur konkreten Durchführung der

Lehr- und Lernsituationen dargestellt. Die kursiv geschriebenen Texte sind als

Vorschlag zur Formulierung der jeweiligen Inhalte gedacht. Selbstverständlich kön-

nen diese der eigenen Persönlichkeit und dem individuellen Temperament entspre-

chend formuliert werden.

Anmerkung

Die Anmerkungen an dieser Stelle sind als ergänzende Hintergrundinformationen für

den Kursleiter bestimmt.

Literatur

Unter diesem Punkt finden Sie Hinweise zu weiterführender Literatur.

Page 19: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

19 Verwendete Symbole und Zeichen

Verwendete Symbole und Zeichen

(Arbeit im) Plenum

Kleingruppenarbeit

Partnerarbeit

Einzelarbeit

Tabelle 2: Verwendete Symbole und Zeichen2

2 Piktogramme entnommen aus: http://www.sclera.be/index.php?page=pictos&sort=cat&cat=5 [letzter Zugriff: 26.07.2012].

Page 20: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

20

Modul 1

Externe Partizipation

Page 21: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

21 Modul 1 – Externe Partizipation

Modul 1 – Externe Partizipation

Aufbau 5 Unterrichtseinheiten

Dauer 6 Stunden

Zielgruppe Mitarbeiter eines interprofessionellen Teams im ambulanten oder

stationären Setting der medizinischen Rehabilitation

Richtziele

Sicherung einer patientenorientierten Versorgungspraxis in der medizinischen

Rehabilitation

Stärkere Berücksichtigung patientenseitiger Ziele, Wünsche und Präferenzen

bei der Planung und Auswahl von Therapiemaßnahmen

Optimierung der individuellen Betreuung, Information und Behandlungspla-

nung der Rehabilitanden

Grobziele

Stärkung der Patientenpartizipation (externe Partizipation)

Darstellung der PEF als wichtigen Ansatz der Patientenorientierung

Vermittlung von Hintergrundinformationen und Grundfertigkeiten zur Umset-

zung der PEF in die alltägliche Praxis

Formulierung von Lernzielen nach dem sog. „SMART-Modell“ (Drucker, 1998)

Information und Motivation zur Anwendung der PEF in die Praxis

Feinziele

Eine tabellarische Übersicht der Feinziele findet sich am Anfang jeder neuen Unter-

richtseinheit.

Unterrichtseinheiten (UE)

1. Begrüßung, Vorstellung, Übersicht

2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF)

3. PEF im Patientengespräch

4. Transfer in den Alltag

5. Rückblick, Ausblick, Abschluss

Page 22: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

22 Modul 1 – Externe Partizipation

Methoden

Lehrvortrag, Lehrgespräch, Zuruffrage

PowerPoint-Präsentation

Impuls: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“

(Bieber et al., 2007)

Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit

Praktische Übungen (u.a. Pro-Contra Debatte, Rollenspiel)

Diskussion und Reflexion

Medien/Material

Auf der CD-ROM befinden sich für Modul 1 folgende Materialien:

Foliensatz der PowerPoint-Präsentation

Druckvorlage für das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Druckvorlage für die Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)

Im Anhang befinden sich für Modul 1 folgende Materialien:

Teilnehmerliste „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 (s. Anhang 1)

Handout für Modul 1 (s. Anhang 2)

Kopiervorlagen (s. Anhang 3)

o 3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“

o 3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“

o 3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“

o 3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“

o 3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“

o 3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“

Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation

(s. Anhang 4)

Folgende Flipchart Poster müssen vor Beginn des Seminars gestaltet werden:

Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“

Flipchart Poster „Kennenlernen“

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere)

Flipchart Poster „Feedback“

Page 23: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

23 Modul 1 – Externe Partizipation

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“

Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“

Ergänzend dazu müssen zur Vorbereitung der „Übung in 2-er Gruppen“ (Modul 1, UE

3.2.) farbige Klebepunkte zur Gruppenbildung vor dem Eintreffen der Teilnehmer un-

ter die Stühle geklebt werden. Ferner sollte das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN

A0) im Vorfeld ausgedruckt und auf eine Pinnwand geheftet werden.

Zusätzlich werden benötigt:

Beamer und Laptop

Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber

et al., 2007)

2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins

2 Flipcharts mit ausreichend Papier

Dicke, funktionierende Stifte in mehreren Farben

Farbige Klebepunkte in mehreren Farben

Kreppband, alternativ Namenskärtchen

1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer

Materialien für ausgewählte Methoden

o Übung „Britisches Parlament“

a) Wollbänder in zwei Farben (rot/grün) in einem Säckchen

b) 1 vorbereitete, große Memokarte (rot): contra PEF

c) 1 vorbereitete, große Memokarte (grün): pro PEF

d) Memokarten in ausreichender Menge (rot/grün)

ggf. Musik für den Seminarbeginn und die Pausen

Page 24: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

24 Phasierung

Phasierung

UE

Phase Inhalte/Ziele Dauer/ Min Summe/h

1 Einstieg Begrüßung, Kennenlernen, Überblick 1.1. Begrüßung 1.2. Kennenlernen (Übung) 1.3. Überblick über das Seminar

5 20 5 0.30

2 Erarbeitung/ Problem-stellung

Das Konzept der Partizipativen Entschei-dungsfindung 2.1. Hintergrund 2.2. Modelle der Entscheidungsfindung 2.3. PEF - Definition 2.4. PEF - Effektivität 2.5. PEF - Wann und für Wen

5 10 5 5 5

1.00

Ergebnis-sicherung/ Vertiefung

2.6. PEF - Übung „Britisches Parlament“ a) Kleingruppenarbeit: pro/contra PEF b) Zusammentragen im Plenum c) Fachdiskussion im Plenum

35 1.35

Erarbeitung 2.7. PEF - Schritt für Schritt a) Prozess der PEF b) Handlungsschritte 1-9 c) Formulierungsbeispiele 2.8. Zusammenfassung

15 5 1.55

Pause 30 2.25

3 Ergebnis-sicherung/ Vertiefung

PEF im Patientengespräch 3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ 3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel 3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel

25 25 60 4.15

Pause 30 4.45

4 Erarbeitung Transfer in den Alltag 4.1. Was sind gute Ziele? 4.2. Zielformulierung - Übung

5 15 5.05

Ergebnis-sicherung/ Transfer

4.3. Ziele für zu Hause - Transfer a) Einzelarbeit b) Vorstellung im Plenum (Blitzlicht)

10 15 5.30

5 Schluss Evaluation, Ausblick, Abschluss 5.1. Evaluation 5.2. Ausblick 5.3. Verabschiedung der Teilnehmer

5 5 5 5.45

Zeitpuffer 0.15

6.00

Tabelle 3: Modul 1 - Phasierung

Page 25: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

25 Vor Seminarbeginn

Vor Seminarbeginn

Eine frühzeitige und sorgfältige Planung des Seminars ist für einen erfolgreichen Ver-

lauf zentral (Schmidt, 2009b). Folgende Punkte sollten dabei berücksichtigt werden:

Analyse der Rahmenbedingungen

Seminarraum

o Größe, Helligkeit, Geräuschpegel, Beheizbarkeit

o Ausgestaltung, Medien, Bestuhlung

o Reservation, Zugang, Ansprechpartner

Verpflegungsangebot

Gestaltung des Lernumfeldes

Herstellung einer angenehmen Lernatmosphäre durch:

Angenehme Temperatur, frische Luft, ruhige Umgebung

Getränke, Verpflegung, Servietten, Blumen

Hintergrundmusik zur Begrüßung und in den Pausen

Namensschilder

Vorbereitung und Bereitstellung von Medien und Materialien

Überprüfung der Funktionalität der Medien

Vorbereitung und Gestaltung der Flipchart Poster

Handouts in ausreichender Menge

Bereitlegen der Arbeitsblätter, Stifte, Namensschilder, usw.

Die Vorbereitung des Raumes sowie die Bereitstellung aller Medien und Materialien

sollte vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer abgeschlossen sein. Dies ermöglicht

eine bewusste Kontaktaufnahme zu den nach und nach eintreffenden Teilnehmern

(Schmidt, 2009b) und unterstützt ein teilnehmerorientiertes sowie wertschätzendes

Klima.

Page 26: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

26 Vor Seminarbeginn

Anmerkung

Die Gestaltung der Begrüßungsphase kann individuell gestaltet werden. In der Praxis

hat sich die Vorbereitung eines „Begrüßungsplakates“, das sowohl den Namen des

Seminars als auch des Kursleiters enthält, bewährt (Schmidt, 2009b). Es trägt, eben-

so wie leise Hintergrundmusik oder ein Kaffee zur Begrüßung, zur Herstellung einer

angenehmen Atmosphäre bei.

Page 27: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

27 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze der Einstiegsphase

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

5

1.1. Begrüßung Die Teilnehmer sollen…

spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen.

sich mit dem Kursleiter, den übrigen Teilnehmern und den Räumlichkeiten vertraut machen.

Sicherheit gewinnen. zur aktiven Mitarbeit motiviert werden. wissen, dass Fragen erwünscht sind.

Einführende Worte

20

1.2. Kennenlernen Die Teilnehmer sollen…

sich als Gruppe kennenlernen. miteinander in Kontakt kommen. von Ihren Vorkenntnissen und bisheri-

gen Erfahrungen mit PEF berichten.

Einführende Worte Übung zum Kennen-

lernen

5

1.3. Überblick über das Seminar Die Teilnehmer sollen…

einen Überblick über das Seminar bekommen.

sich orientieren und auf das Seminar einlassen können.

sich im Handout zum Seminar Notizen machen können.

Einführende Worte Präsentation

Tabelle 4: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 1

Page 28: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

28 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

1.1. Begrüßung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen.

sich mit dem Kursleiter, den übrigen Teilnehmern und den

Räumlichkeiten vertraut machen.

Sicherheit gewinnen.

zur aktiven Mitarbeit motiviert werden.

wissen, dass Fragen erwünscht sind.

Inhalt Begrüßung der Teilnehmer

Vorstellung des Kursleiters

Methoden Einführende Worte

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“

1 Teilnehmerliste (s. Anhang 1)

1 Stift

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 5: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung

Durchführung

Der Kursleiter begrüßt die Anwesenden, stellt einen guten Kontakt zu allen Teilneh-

mern (TN) her und stellt sich mit Namen und Beruf vor. Die Teilnehmerliste wurde

bereits im Vorfeld ausgefüllt.

Guten Morgen und herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“! Ich freue

mich, dass Sie da sind! Ich möchte mich zunächst vorstellen. Mein Name ist

(…), ich bin von Beruf (…) und habe mich im Rahmen von (…) in den letzten

Jahren intensiv mit dem Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

auseinandergesetzt.

Damit Sie für sich den größtmöglichen Nutzen aus dem Seminar ziehen kön-

nen, ist es für mich sehr wichtig, dass Sie Ihre Fragen, die sich im Laufe des

Seminars entwickeln, gleich ansprechen. Ich freue mich, wenn wir alle vonei-

nander profitieren, indem wir gemeinsam die einzelnen Themen erarbeiten

und Sie Ihre bisherigen Erfahrungen, Ideen und konkreten Beispiele aus Ih-

rem Alltag mit in das Seminar einbringen.

Page 29: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

29 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

Herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“

mit

(Name des Kursleiters)

Abbildung 2: Flipchart Poster „Herzlich Willkom-men“

Anmerkung

Der Einstieg in ein Seminar ist der erste Teil eines aufeinander aufbauenden und

zusammenhängenden Lernprozesses (Lauper, 2008), der in einem zeitlich begrenz-

ten Rahmen von maximal 30 Minuten dazu dient (Langmaack & Braune-Krickau,

2010):

das Interesse, die Neugierde, das Problembewusstsein und die Verantwor-

tungsbereitschaft der Teilnehmer zu wecken

die Motivation zu fördern, Orientierung herzustellen und ein „Ankommen“ zu

ermöglichen

einen Überblick über zentrale Inhalte und Kontextbedingungen zu erhalten

zur zentralen Fragestellung hinzuführen und ein zielorientiertes Vorgehen zu

fokussieren

Erfahrungen, Vorwissen und Bedürfnisse der Teilnehmer zu erfassen, sichtbar

zu machen und mit den neu zu erarbeitenden Inhalten zu vernetzen

das „Anders sein“ der anderen Teilnehmer durch Entdecken von Besonderhei-

ten und Gemeinsamkeiten wertzuschätzen

Strukturierungshilfen anzubieten und ein förderliches Lernklima herzustellen

Bei der Wahl der folgenden Einstiegsmethoden wurden zum Handeln aktivierende

Methoden systematisch variiert, um die darauf folgenden Prozesse der Wissenskon-

struktion einzuleiten und zu intensivieren (Hüther, 2010).

Page 30: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

30 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

1.2. Kennenlernen

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

sich als Gruppe kennenlernen.

miteinander in Kontakt kommen.

von Ihren Vorkenntnissen und bisherigen Erfahrungen

mit PEF berichten.

Inhalt Kennenlernen, „Ankommen“

Mobilisierung und Aktivierung des Vorwissens

Methoden

Einführende Worte

Übung zum Kennenlernen: „Postkarten-Methode“

(Schmidt, 2009b, S. 26)

Materialien

und Medien

Namensschilder (Kreppband, Papier…)

Dicke Stifte zum Beschriften

Flipchart Poster „Kennenlernen“

ca. 40 Postkarten mit unterschiedlichen Motiven

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 20 Minuten

Tabelle 6: Lehr- und Lernziele 1.2.: Kennenlernen

Durchführung

Der Kursleiter breitet die Postkarten in der Mitte des Stuhlkreises aus und leitet die

Vorstellungsrunde ein.

Sie haben sich vielleicht schon gefragt, was die Postkarten hier in der Mitte zu

bedeuten haben. Ich möchte Sie bitten, sich die Karten nun näher anzusehen

und diejenige davon auszuwählen, die Sie in Bezug auf unser heutiges Thema

„Patientenorientierung“ am meisten anspricht.

Nachdem alle Anwesenden die für sie passende Postkarte ausgewählt haben,

schlägt der Kursleiter das Flipchart Poster „Kennenlernen“ (s. Abb. 3) auf und be-

ginnt, sich selbst anhand der Fragen vorzustellen.

Ich fange einfach einmal an. Da Sie meinen Namen und Beruf bereits kennen,

erzähle ich Ihnen gleich, warum ich dieses Motiv ausgewählt habe. Die Dar-

stellung (…) erinnert mich an folgendes Erlebnis: (…). Ich finde an diesem

Thema besonders spannend, dass (…).

Im Anschluss daran werden die Teilnehmer aufgefordert, dies in ähnlicher Weise zu

tun.

Page 31: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

31 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

Kennenlernen

Ich heiße…

Mein Beruf ist…

Ich habe dieses Bild

gewählt, weil…

Mich reizt an diesem

Thema…

Ich bin sehr neugierig, welche Karte Sie ausgewählt haben und welche Ge-

danken Sie damit verbinden. Ich möchte Sie nun bitten, sich ebenfalls anhand

dieser Fragen vorzustellen. Wer möchte anfangen? (…).

Abbildung 3: Flipchart Poster „Kennenlernen“

Anschließend werden die Teilnehmer gebeten, ihre Namen auf Kreppbandstreifen zu

schreiben und sichtbar an ihre Kleidung zu heften.

Das waren jetzt viele neue Namen auf einmal. Um unserem Namengedächtnis

etwas zu helfen, bitte ich Sie nun, Ihre Namen auf einen Streifen Kreppband

zu schreiben und sichtbar an Ihre Kleidung zu heften. (…).

Anschließend leitet der Kursleiter zur Seminarübersicht über.

Anmerkung

Indem der Kursleiter die Vorstellungsrunde beginnt, fungiert er als Modell und kann

damit die Länge der Vorstellungsrunde maßgeblich mit beeinflussen. Durch eine In-

tegration persönlicher Elemente aus seinem Alltag trägt er zur Öffnung der Teilneh-

mer bei. Durch das Erfahren von Vorwissen und bisherigen Erfahrungen der Teil-

nehmer wird ein teilnehmerorientiertes Vorgehen gewährleistet. Um ausreichend

Wahlmöglichkeiten für alle Teilnehmer zu gewährleisten, sollten bei 12 Teilnehmern

ungefähr 40 Postkarten unterschiedlichster Motive zur Verfügung stehen (Schmidt,

2009b).

Page 32: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

32 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

1.3. Überblick über das Seminar

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

einen Überblick über das Seminar bekommen.

sich orientieren und auf das Seminar einlassen können.

sich im Handout zum Seminar Notizen machen können.

Inhalt

Vorstellung der zentralen Seminarinhalte der Module 1 und 2

Organisatorisches (Pausengestaltung, Toiletten, Handy-

regelung,…)

Verteilen des Handouts zu Modul 1

Methoden Einführende Worte

Präsentation

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

(2 Flipchart Papiere, auf 1 Pinnwand geheftet)

1 Pinnwand, Pins

1 Handout zu Modul 1/TN

1Stift/TN

Sozialform Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 7: Lehr- und Lernziele 1.3.: Überblick über das Seminar

Durchführung

Der Kursleiter stellt den Ablauf und die zentralen Inhalte beider Seminartage vor. Er

klärt Organisatorisches und verteilt das Handout zu Modul 1.

Bevor wir mit dem eigentlichen Thema starten, möchte ich Ihnen zunächst

vorstellen, wie wir die zwei Seminartage miteinander gestalten werden. Auf

dem folgenden Plakat sind die zentralen Inhalte und die jeweiligen Zeiten ab-

gebildet. Wir werden jeweils von bis Uhr hier in diesem Raum arbeiten

und zwischendurch immer wieder kurze Pausen machen. Das Plakat bleibt

während der gesamten Zeit hier hängen. Dieser Pfeil ist beweglich und ver-

deutlicht uns, an welcher Stelle wir uns gerade befinden. Kann es jeder von

Ihnen lesen? (…).

Wie Sie hier sehen können, werden wir uns heute intensiv mit dem Thema

„Externe Partizipation“ auseinandersetzen. Ich werde Ihnen zunächst etwas

Hintergrundinformation vermitteln und drei theoretische Modelle der Entschei-

dungsfindung vorstellen. Im Anschluss daran werden wir uns intensiv mit dem

„Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“, oder kürzer: „PEF“, be-

schäftigen. Wir werden uns ansehen, was sich hinter dem Begriff verbirgt,

Page 33: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

33 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

wann und für wen PEF geeignet ist und wie PEF ganz konkret im Patienten-

gespräch umgesetzt werden kann. Damit Sie möglichst viele Anregungen für

Ihren Praxisalltag mit nach Hause nehmen können, werden wir in verschiede-

nen Übungen ausprobieren, wie der Transfer in Ihren persönlichen Alltag ge-

lingen kann. Da Sie alle unterschiedliche Vorerfahrungen und Bedürfnisse

mitbringen, werden Sie am Ende des Seminars Gelegenheit dazu haben, Ihre

persönlichen Ziele für zu Hause zu formulieren.

Abbildung 4: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart-Papiere)

Am zweiten Seminartag (Datum, Ort, Uhrzeit) steht die sogenannte „Interne

Partizipation“ im Mittelpunkt. Wir werden uns an diesem Tag mit den Kommu-

nikationsstrukturen innerhalb einer Klinik und eines Behandlerteams ausei-

nandersetzen und förderliche Bedingungen sowie Verbesserungsmöglichkei-

ten herausarbeiten.

Damit Sie sich Notizen machen können, teile ich Ihnen nun ein Handout zum

Seminar aus. Neben den PowerPoint-Folien finden Sie auf der letzten Seite

Platz für Ihre Notizen.

Bevor wir richtig starten, möchte ich noch einige organisatorische Dinge an-

sprechen. Wir werden regelmäßige Pausen einhalten, die Sie für Telefonate,

als Raucher- oder Bewegungspausen nutzen können. Toiletten befinden sich

Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation

__ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung

__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1

__ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen

Pause Pause

__ Uhr Das „Modell der Partizipativen __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen Entscheidungsfindung“ internen und externen Partizipation“

__ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung

Pause Pause

__ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer

__ Uhr Übung __ Uhr Übung

__ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende

Page 34: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

34 1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick

(…). Auf den hinteren Tischen finden Sie Getränke und Obst, von denen Sie

sich auch gerne zwischendrin etwas holen können. Abschließend ist mir noch

folgende Handyregelung wichtig: (…).

Anmerkung

Um die Zusammengehörigkeit beider Module zu verdeutlichen, empfiehlt es sich, den

Ablauf des gesamten Seminars und dessen zentrale Inhalte in einer Übersicht zu

präsentieren. Die stetige Präsenz der Plakate trägt zur notwendigen Transparenz

und Orientierung der Teilnehmer bei, die durch einen beweglichen Pfeil (z.B. Magnet

oder Wäscheklammer) visuell unterstützt werden kann. Der Pfeil sollte während der

Veranstaltung regelmäßig - dem Inhalt entsprechend - verschoben werden. Für den

Kursleiter stellt das Plakat eine Hilfe zur Einhaltung der vorgesehenen Inhalte und

des Zeitrahmens dar. Das Handout dient der Bearbeitung während des Seminars,

der Festigung zentraler Inhalte und der Verschriftlichung aufkommender Fragen.

Page 35: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

35 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Vertiefung des Konzepts der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF)

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele

Lehr- und Lernformen

5

2.1. Hintergrund

Die Teilnehmer sollen… wissen, dass sich das Rollenverständnis

von Arzt und Patient verändert hat. Patienten zunehmend in Entscheidungsfin-

dungsprozesse einbezogen werden möch-ten.

Ärzte per Gesetz zur Patientenaufklärung verpflichtet sind.

wissen, dass „Patientenorientierung“ recht-lich verankert ist und als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert wird.

reflektieren, dass chronisch Kranke ein ho-hes Maß an Wissen und Fähigkeiten benö-tigen, um ihre Erkrankung im Alltag selbst-ständig zu managen.

Fachwissen erwerben.

Lehrvortrag

Präsentation

10

2.2. Modelle der Entscheidungsfindung

Die Teilnehmer sollen… das „Paternalistische Modell“, das „Informa-

tionsmodell“ und das „Modell der Partizipa-tiven Entscheidungsfindung“ als Modelle der medizinischen Entscheidungsfindung kennenlernen und Unterschiede herausar-beiten.

erfahren, dass sich diese auf einem Konti-nuum abbilden lassen.

die Bedeutung der Information der drei Mo-delle differenzieren können.

Zuruffrage Lehrgespräch:

fragend-entwickelnd Präsentation

5

2.3. PEF - Definition

Die Teilnehmer sollen… die Definition der PEF nach Härter (2004)

kennen. wissen, durch welche Merkmale PEF ge-

kennzeichnet ist.

Lehrvortrag

Präsentation

Page 36: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

36 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

5

2.4. PEF - Effektivität

Die Teilnehmer sollen… wissen, dass die Effektivität der PEF als

wissenschaftlich belegt angesehen werden kann.

die positiven Effekte der PEF in einer Über-sicht vermittelt bekommen.

die Sinnhaftigkeit der PEF für die eigene Praxis antizipieren.

Lehrvortrag Präsentation

5

2.5. PEF - Wann und für Wen

Die Teilnehmer sollen… Einflussfaktoren, die den Patientenwunsch

nach Partizipation beeinflussen können, kennen.

für Grenzen des Anwendungsbereichs der PEF sensibilisiert werden.

Zuruffrage

Lehrgespräch: darstellend-

entwickelnd

Präsentation

35

2.6. PEF - Übung

Die Teilnehmer sollen… im Rahmen der Übung „Britisches Parla-

ment“ Argumente für und gegen PEF sam-meln.

sich für einen Perspektivenwechsel öffnen und Alternativen zulassen.

sich im Plenum über die gefundenen Argu-mente austauschen.

Streitgespräch: Debatte

Fachdiskussion im Plenum

15

2.7. PEF - Schritt für Schritt

Die Teilnehmer sollen… die neun Handlungsschritte der PEF und

deren Funktionen kennenlernen sowie in-haltlich differenzieren können.

mögliche Formulierungen für die einzelnen Handlungsschritte kennenlernen.

Zuruffrage Lehrgespräch:

darstellend-entwickelnd

Präsentation

5

2.8. Zusammenfassung

Die Teilnehmer sollen… die theoretischen Inhalte zur PEF im Rah-

men einer Zusammenfassung reflektieren und vertiefen.

die Gelegenheit bekommen, Fragen zu stel-len.

eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der neun Handlungsschritte der PEF erhalten.

Lehrgespräch: fragend-entwickelnd

Wiederholung

Zusammenfassung

PAUSE

Tabelle 8: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 1

Page 37: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

37 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.1. Hintergrund

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

wissen, dass sich das Rollenverständnis von Arzt und Patient

verändert hat.

Patienten zunehmend in Entscheidungsfindungsprozesse

einbezogen werden möchten.

Ärzte per Gesetz zur Patientenaufklärung verpflichtet sind.

wissen, dass „Patientenorientierung“ rechtlich verankert ist

und als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert wird.

reflektieren, dass chronisch Kranke ein hohes Maß an Wissen

und Fähigkeiten benötigen, um ihre Erkrankung im Alltag

selbstständig zu managen.

Fachwissen erwerben.

Inhalt Veränderung des Rollenverständnisses von Arzt und Patient

Gesetzlicher Hintergrund

Patientenorientierung als Instrument zur Qualitätssicherung

Methoden Lehrvortrag

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Warum PEF?“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 9: Lehr- und Lernziele 2.1.: Hintergrund

Durchführung

Zur Unterstreichung des Nutzens der PEF in der medizinischen Praxis vermittelt der

Kursleiter zentrale Hintergrundinformationen aus mehreren Perspektiven.

Ich möchte Ihnen zunächst einige Hintergrundinformationen vorstellen, die da-

für sprechen, das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung in den kli-

nischen Alltag zu integrieren. Für die Umsetzung der PEF gibt es mehrere

Gründe.

Durch den Fortschritt in der Medizin und der generell steigenden Lebenser-

wartung nehmen chronische Erkrankungen seit Jahren kontinuierlich zu (Ro-

bert-Koch-Institut, 2012). Diese Fortschritte ermöglichen aber auch, dass zur

Behandlung chronischer Erkrankungen oft mehrere Alternativen zur Verfügung

stehen, deren Vor- und Nachteile im gemeinsamen Gespräch zwischen Arzt

und Patient dargelegt und diskutiert werden müssen.

Page 38: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

38 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 5: Folie „Warum PEF?“

Das Rollenverständnis zwischen Arzt und Patient hat sich in den letzten Jahr-

zehnten deutlich verändert. Auf der einen Seite stehen Patienten, die immer

häufiger in medizinische Entscheidungsprozesse einbezogen werden möchten

(Neuderth et al., 2006) und über den veränderten Zugang zu den „neuen Me-

dien“ auch häufig gut über ihre Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten in-

formiert sind. Auf der anderen Seite stehen Ärzte, die per Gesetz dazu ver-

pflichtet sind, ihre Patienten über Behandlungsmöglichkeiten und Risiken in

allgemeinverständlicher Sprache aufzuklären (Deutsche Gesellschaft für Kas-

senarztrecht, 2010).

Von politischer Seite wurde das Recht der Patienten nach Information, Aufklä-

rung und Beteiligung in den letzten 15 Jahren deutlich gestärkt. So ist u.a. das

Patientenrecht nach Information seit dem Jahr 2001 im Sozialgesetzbuch

festgeschrieben (Sozialgesetzbuch (SGB) – Neuntes Buch (IX), 2001; Bun-

desministerium für Gesundheit & Bundesministerium der Justiz, 2007). Im

gleichen Jahr wurden „Gemeinsame Empfehlungen der Spitzenverbände der

Krankenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen

auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V“ rechtlich verankert (Spitzenverband

der gesetzlichen Krankenkassen, 2008). Seit dem Jahr 2003 haben Organisa-

tionen, die auf Bundesebene die Interessen von chronisch kranken und be-

hinderten Menschen in Deutschland wahrnehmen (Sozialgesetzbuch (SGB) -

Fünftes Buch, § 140f, 2004), ein Mitberatungs- und Antragsrecht im soge-

nannten „Gemeinsamen Bundesausschuss“ erhalten (Gemeinsamer Bundes-

ausschuss, 2012). Seit dem Jahr 2004 können sich Patienten mit ihren per-

sönlichen Anliegen direkt an den sogenannten „Patientenbeauftragten“ der

Bundesregierung wenden (Patientenbeauftragter der Bundesregierung, 2012).

Die Verabschiedung eines „Patientenrechtegesetzes“ wird noch für dieses

Jahr (2012) erwartet (Bundesministerium der Justiz & Bundesministerium für

Gesundheit, 2012).

Page 39: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

39 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Auch von den Trägern der Rehabilitation wird der Nachweis einer Patienten-

und Mitarbeiterorientierung als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert

(Sozialgesetzbuch (SGB) - Fünftes Buch (V), § 135 ff, 2004). Ergänzend dazu

fördert der Spitzenverband Bund der Krankenkassen „(…) Einrichtungen, die

Patientinnen und Patienten in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen

Fragen qualitätsgesichert (…) informieren und beraten, mit dem Ziel, die Pati-

entenorientierung im Gesundheitswesen zu stärken (…)“ (Sozialgesetzbuch

(SGB) – Fünftes Buch (V), § 65a, 2004).

Anmerkung

Eine Begrenzung dieses Theorieblocks auf 5 Minuten ist völlig ausreichend. Die

übersichtsartige Vermittlung der Hintergrundinformation verdeutlicht den Paradig-

menwechsel der letzten Jahre im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Das zentrale

Ziel der Stärkung von Souveränität und Teilhabebefähigung der zumeist chronisch

Kranken unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Umsetzung und Integration

der PEF in die medizinische Rehabilitation. Das Ziel jeglicher Therapie besteht darin,

den Rehabilitanden die notwendigen Fertigkeiten und Fähigkeiten zur Stärkung eines

eigenverantwortlichen Umgangs mit ihrer Erkrankung zu vermitteln (Faller, 2003).

Page 40: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

40 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.2. Modelle der Entscheidungsfindung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

das „Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und

das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ als Mo-

delle der medizinischen Entscheidungsfindung kennenlernen

und Unterschiede herausarbeiten.

erfahren, dass sich diese auf einem Kontinuum abbilden las-

sen.

die Bedeutung der Information der drei Modelle differenzieren

können.

Inhalt

Modelle der Entscheidungsfindung: „Paternalistisches Modell“,

„Informationsmodell“, „Modell der Partizipativen Entschei-

dungsfindung“

Abfragen und Integration von Vorwissen und Erfahrungen der

Teilnehmer

Bedeutung der Patientenautonomie und Information als zentra-

le Unterscheidungskriterien

Methoden

Zuruffrage

Lehrgespräch: fragend-entwickelnd (Döring, 2008, S. 236)

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“

Folie „Bedeutung der Information in den Modellen

der Entscheidungsfindung“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 10 Minuten

Tabelle 10: Lehr- und Lernziele 2.2.: Modelle der Entscheidungsfindung

Durchführung

Der Kursleiter erfasst mittels einer Zuruffrage bereits vorhandenes Wissen und Vor-

erfahrungen der Teilnehmer und arbeitet mit diesen die zentralen Unterscheidungs-

kriterien „Patientenautonomie“ und „Bedeutung der Information“ anhand der drei Mo-

delle der Entscheidungsfindung heraus.

Es gibt mehrere Modelle der Entscheidungsfindung. Welche Modelle kennen

Sie bereits? (…).

→ sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren

Page 41: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

41 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Ich stelle Ihnen nun drei zentrale Modelle der Entscheidungsfindung vor: das

„Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und das „Modell der Parti-

zipativen Entscheidungsfindung“. In englischsprachigen Ländern ist das Kon-

zept der Partizipativen Entscheidungsfindung unter dem Namen „Shared deci-

sion making“ bekannt. Die drei Modelle sind auf der folgenden Abbildung (s.

Abb. 6) auf einem Kontinuum vereinfacht dargestellt: links befindet sich das

„Paternalistische Modell“, rechts das „Informationsmodell“ und in der Mitte

„PEF“.

Abbildung 6: Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“

Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen den Modellen können

Sie anhand dieser Grafik erkennen?

→ sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren

Die Modelle unterscheiden sich anhand zweier zentraler Kriterien: der Patien-

tenautonomie und der Art des Informationsflusses zwischen Arzt und Patient.

Während der Arzt im „Paternalistischen Modell“ die alleinige Verantwortung für

die getroffene Entscheidung trägt, übernimmt diese im „Informationsmodell“

der Patient. Im „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wird die Ver-

antwortung von Arzt und Patient gemeinsam getragen. Die von links nach

rechts zunehmende Patientenautonomie ist durch den unteren Pfeil gekenn-

zeichnet.

Der Kursleiter stellt die zentralen Unterschiede der drei Modelle in Bezug auf das

zweite Kriterium „Information“ anhand einer Tabelle (s. Abb. 7) vor.

Neben der Patientenautonomie stellt der Informationsfluss das zweite wichtige

Unterscheidungskriterium zwischen den Modellen dar. Die zentralen Unter-

schiede sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: (…).

Page 42: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

42 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 7: Folie „Bedeutung der Information in den Model-len der Entscheidungsfindung“

Das „Paternalistische Modell“ entspricht dem traditionellen Rollenverständnis

der Arzt-Patient-Beziehung. Der Arzt wählt aufgrund seines derzeitigen Wis-

sens die bestmögliche Behandlung für den Patienten aus, informiert ihn dar-

über und vermittelt ihm die zur Therapieumsetzung notwendige Information.

Der Patient bleibt weitgehend passiv, die Information ist auf medizinisches

Fachwissen begrenzt (Coulter, 1999). Die Verantwortung für die getroffene

medizinische Entscheidung übernimmt in erster Linie der Arzt (Bieber et al.,

2007; Simon, Loh & Härter, 2007).

Im „Informations- oder Autonomiemodell“ der medizinischen Entscheidungs-

findung teilt der Arzt dem Patienten alle notwendigen Informationen zu den

vorhandenen Behandlungsoptionen mit. Dieser wählt aus den dargestellten

Möglichkeiten diejenige Behandlung aus, die nach seiner Meinung für ihn an-

gemessen ist und seinen Präferenzen entspricht. Die Verantwortung für die

getroffene medizinische Entscheidung übernimmt damit in erster Linie der Pa-

tient (Charles, Gafni & Whelan, 1999).

Das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ nimmt in Bezug auf die

anderen beiden Modelle eine Mittelstellung ein. Die Informationen fließen

wechselseitig zwischen Arzt und Patient hin und her und sind nicht auf medi-

zinische Fakten begrenzt. Es werden auch persönliche Informationen des Pa-

tienten an den Arzt weitergegeben und bei der Entscheidungsfindung berück-

sichtigt. Die Verantwortung für die getroffene Entscheidung wird von Arzt und

Patient gemeinsam getragen (Bieber et al., 2007; Simon et al., 2007).

Der Kursleiter beantwortet abschließende Fragen und macht auf die Modifikation des

Begriffs „Arzt“ durch „Behandler“ aufmerksam.

Page 43: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

43 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Wir werden uns im weiteren Verlauf des Seminars mit dem „Konzept der Par-

tizipativen Entscheidungsfindung“ noch intensiv auseinandersetzen. Das „Pa-

ternalistische Modell“ und das „Informationsmodell“ sind jetzt nicht mehr Ge-

genstand dieses Seminars. Haben Sie zu den beiden Modellen noch ab-

schließende Fragen? (…).

Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, wurde bisher ausschließlich die Arzt-

Patient-Interaktion fokussiert. Zentral in diesem Seminar ist die Erweiterung

des „Konzepts der Partizipativen Entscheidungsfindung“ auf alle Gesundheits-

fachberufe, die in der medizinischen Rehabilitation in der Patientenversorgung

tätig sind. Aus diesem Grund wird im Folgenden der Begriff „Arzt“ durch „Be-

handler“ ersetzt.

Anmerkung

Mit dem „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wird ein gleich-

berechtigtes Zusammenarbeiten zwischen Behandler und Patient ermöglicht. Der

Behandler stellt die Therapiemöglichkeiten nach dem aktuellen Stand der evidenzba-

sierten Medizin vor und bringt seine eigenen Werte, Einstellungen und Erfahrungen

mit ein. Der Patient verdeutlicht als Experte seiner Erkrankung seine derzeitigen Be-

dürfnisse, Werte, Einstellungen und Erfahrungen im Hinblick auf seinen individuellen

Alltag. Auf Basis dieses Informationsaustausches werden Optionen generiert und die

für den Patienten individuell bestmögliche Entscheidung getroffen (Bieber et al.,

2007).

Literatur

Weiterführende Literatur zu „evidenzbasierter Medizin“ finden Sie unter:

Medizin Evidenz.

Online verfügbar unter: http://www.medizin-evidenz.de/ [Zugriff: 26.08.2012].

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.

Online verfügbar unter: http://www.ebm-netzwerk.de/ [Zugriff: 26.08.2012].

Das deutsche Cochrane Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg.

Online verfügbar unter: http://www.cochrane.de/de/ebm [Zugriff: 26.08.2012].

Page 44: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

44 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.3. PEF - Definition

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

die Definition der PEF nach Härter (2004) kennen.

wissen, durch welche Merkmale PEF gekennzeichnet ist.

Inhalt Merkmale der PEF

Methoden Lehrvortrag

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Was ist PEF?“

Folie „Merkmale der PEF“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 11: Lehr- und Lernziele 2.3.: PEF - Definition

Durchführung

Der Kursleiter vermittelt Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte und

Definition der PEF und stellt deren zentralen Merkmale vor.

Das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wurde erstmals in den

90-er Jahren durch eine kanadische Forschergruppe theoretisch fundiert

(Charles et al., 1997, 1999) und nimmt seit Jahren an Bedeutung zu (Badura,

2005). Im Rahmen eines Forschungsprojektes (Härter, 2004) wurde die ur-

sprüngliche englische Definition (Charles et al., 1997, 1999) für den deutschen

Sprachraum modifiziert. Demnach wird PEF definiert als: (…).

Abbildung 8: Folie „Was ist PEF?“

Page 45: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

45 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Ferner wurden folgende sechs Kernmerkmale formuliert: (…).

Abbildung 9: Folie „Merkmale der PEF“

Zusammenfassend ist PEF also dadurch gekennzeichnet, dass mindestens

zwei Personen in einem wechselseitigen Informationsaustausch gleichberech-

tigt und aktiv am Entscheidungsfindungsprozess beteiligt sind sowie beide für

die getroffene Entscheidung Verantwortung übernehmen (Härter, 2004; Giers-

dorf et al., 2004).

Anmerkung

Im Rahmen des Förderschwerpunktes „Patient als Partner im medizinischen Ent-

scheidungsprozess“ des Bundesministeriums für Gesundheit (2001-2005) wurde die

Implementierung der PEF in zehn Modellprojekten unterschiedlicher Indikationsge-

biete unterstützt (Simon et al., 2007). In einem mehrstufigen Konsensprozess wur-

den neben der deutschen Definition der PEF allgemeingültige Kernmerkmale und

Prozessschritte erarbeitet. Ergänzend dazu wurde ein deutschsprachiges Instrument

zur Messung der PEF (PEF-FB; Giersdorf et al., 2004; Simon et al., 2006) in einem

theoriegeleiteten Verfahren entwickelt. Dieses liegt mittlerweile in einer revidierten

und validierten 9-Item-Fassung (PEF-FB-9) vor (Kriston et al., 2010; Scholl, Kriston &

Härter, 2011).

Auch in den letzten Jahren wurden zahlreiche Forschungsvorhaben zu den Themen-

schwerpunkten „Patienteninformation“, „Patientenschulung“, „Nachsorge“ und „Parti-

zipative Entscheidungsfindung“ durch die Bundesministerien für Bildung und For-

schung, Gesundheit sowie Arbeit und Soziales, der Deutschen Rentenversicherung

Page 46: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

46 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Bund, den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und dem Verband der

privaten Krankenversicherung e.V. unterstützt (Förderschwerpunkt zur versorgungs-

nahen Forschung, Chronische Krankheiten und Patientenorientierung, 2012).

Literatur

Weiterführende Literatur zu den genannten Förderschwerpunkten finden Sie unter:

Förderschwerpunkt „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungspro-

zess“.

Online verfügbar unter: http://www.patient-als-partner.de/ [Zugriff: 30.05.2012].

Förderschwerpunkt zur versorgungsnahen Forschung, Chronische Krankhei-

ten und Patientenorientierung.

Online verfügbar unter:

http://www.forschung-patientenorientierung.de/index.php/home/einleitung.html

[Zugriff: 28.05.2012].

Page 47: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

47 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.4. PEF - Effektivität

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

wissen, dass die Effektivität der PEF als wissenschaftlich be-

legt angesehen werden kann.

die positiven Effekte der PEF in einer Übersicht vermittelt

bekommen.

die Sinnhaftigkeit der PEF für die eigene Praxis antizipieren.

Inhalt Effektivität der PEF

Darstellung zentraler Studienergebnisse

Methoden Lehrvortrag

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Effektivität der PEF“

Beamer, Laptop

Sozialform Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 12: Lehr- und Lernziele 2.4.: PEF - Effektivität

Durchführung

Der Kursleiter stellt zentrale Forschungsergebnisse zur Effektivität einer guten Arzt-

Patient-Beziehung und der PEF in einer Übersicht dar.

Studienergebnisse zeigen, dass eine gute Arzt-Patient-Beziehung auf Patien-

tenseite nicht nur subjektiv wahrgenommene psychosoziale Kriterien wie Le-

bensqualität, Depression oder Angst, sondern auch objektive medizinische

Kriterien wie eine Verminderung von Symptomen oder eine Senkung von

Blutdruck- und Blutzucker positiv beeinflussen kann (Di Blasi et al., 2001; Aro-

ra, 2003; Stewart, 1995; Stewart et al., 2000; Neumann et al., 2008).

Die Anzahl der Studien zur PEF sind in den letzten Jahren kontinuierlich ge-

stiegen (Simon et al., 2007). Es konnten mittlerweile viele positive Effekte für

die Patienten, aber auch für die Behandler nachgewiesen werden. Die wich-

tigsten Effekte der PEF sind auf der nächsten Folie (s. Abb. 10) zusammenge-

fasst:

Page 48: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

48 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 10: Folie „Effektivität der PEF“

Als positive Effekte der PEF werden neben physiologischen Ergebnisparame-

tern - wie einer verminderten Symptomatik oder einer verbesserten funktiona-

len Kapazität und Schmerzkontrolle - auch positive Effekte hinsichtlich der

psychischen Gesundheit genannt (Stewart, 1995; Faller, 2003; Scheibler et

al., 2003). Weitere Studienergebnisse zeigen eine Erhöhung der Zufrieden-

heit, Compliance und Behandlungsakzeptanz der Patienten (Farin, 2010), eine

Zunahme des Alltagstransfers (Scheibler et al., 2003; Faller, 2003) und der

Lebensqualität sowie eine Verringerung von Entscheidungskonflikten und

Angst (Simon et al., 2008). Ergänzend dazu wird von einer Verbesserung der

Arzt-Patient-Kommunikation, der Risikowahrnehmung und des Wissens der

Patienten berichtet (Loh et al., 2007b).

Auf Behandlerseite wird von einer Zunahme der Zufriedenheit mit dem Patien-

tenkontakt, des Austausches patientenrelevanter Informationen, der in Erwä-

gung gezogenen Behandlungsoptionen sowie einer allgemein verbesserten

Kommunikationsstruktur im Team berichtet (u.a. Frosch & Kaplan, 1999; Bie-

ber et al., 2007).

Page 49: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

49 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.5. PEF - Wann und für Wen

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

Einflussfaktoren, die den Patientenwunsch nach Partizipation

beeinflussen können, kennen.

für Grenzen des Anwendungsbereichs der PEF sensibilisiert

werden.

Inhalt Grenzen der PEF

Einflussfaktoren auf den Patientenwunsch nach Partizipation

Methoden Zuruffrage

Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deut-

scher Patienten“

Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach Partizipation“

Beamer, Laptop

Sozialform Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 13: Lehr- und Lernziele 2.5.: PEF - Wann und für Wen

Durchführung

Der Kursleiter weist die Teilnehmer darauf hin, dass PEF nicht für jede Situation ge-

eignet ist und der Wunsch nach Partizipation von mehreren Faktoren beeinflusst

wird.

Ich habe Ihnen gerade von den vielen positiven Effekten durch PEF berichtet,

die im Rahmen von Studien nachgewiesen werden konnten. Aber, was den-

ken Sie: möchten überhaupt alle Patienten in Entscheidungen, die ihre medi-

zinische Behandlung betreffen, einbezogen werden?

→ sammeln, ohne zu diskutieren

Ich möchte Ihnen zu dieser Frage Ergebnisse einer großen, europäischen

Vergleichsstudie aus dem Jahr 2002 vorstellen. Deren Ziel war es, die Präfe-

renzen und Bedürfnisse von Patienten zu erfassen, um über die zukünftige

Gestaltung des Gesundheitswesens zu diskutieren (Coulter & Magee, 2003).

Es wurden insgesamt 8115 Personen über 16 Jahre aus acht europäischen

Ländern danach befragt, welches Modell der medizinischen Entscheidungsfin-

dung sie bei Erkrankungen, bei denen es mehrere Behandlungsmöglichkeiten

gibt, bevorzugen würden. Die Ergebnisse der 1026 befragten Personen aus

Deutschland sind in der folgenden Grafik dargestellt:

Page 50: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

50 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 11: Folie „Bevorzug-te Modelle der Entscheidungs-findung deutscher Patienten“

59% der Befragten gaben an, das „Modell der Partizipativen Entscheidungs-

findung“ zu bevorzugen, 29% das „Informationsmodell“ und lediglich 12% das

„Paternalistische Modell“ (Dierks & Seidel, 2005). Die Studie zeigt einerseits,

dass sich die Mehrheit der Patienten aktiv in den medizinischen Entschei-

dungsprozess einbringen möchte und bereit ist, Verantwortung zu überneh-

men. Andererseits zeigt das Ergebnis auch, dass längst nicht alle Patienten in

die Entscheidungsfindung einbezogen werden möchten. Wie Sie auf der

nächsten Folie (s. Abb. 12) sehen können, ist der Patientenwunsch nach Par-

tizipation von mehreren Faktoren abhängig: (…).

Abbildung 12: Folie „Einfluss-faktoren auf den Wunsch nach Partizipation“

Studienergebnisse zeigen, dass sich vor allem jüngere Patientinnen mit einem

höheren Bildungsgrad und einem höheren sozioökonomischen Status an einer

Entscheidung beteiligen möchten (Coulter & Magee, 2003; Say et al., 2006).

Der Wunsch nach Partizipation wird von der Art, Schwere und Dauer einer Er-

krankung beeinflusst und kann sich im Verlauf der Zeit immer wieder verän-

Page 51: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

51 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

dern, so dass der Wunsch nach Partizipation auch immer wieder neu erfragt

werden muss (Scheibler et al., 2003; Farin, 2010). PEF ist jedoch für Krisen-

und Notfallsituationen nicht geeignet (Loh et al., 2007a).

Anmerkung

Die Anwendung der PEF in der medizinischen Praxis ist grundsätzlich nur für Ent-

scheidungssituationen geeignet, in denen mehrere gleichwertige und möglichst evi-

denzbasierte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen (Simon et al., 2007).

Durch eine Integration der Bedürfnisse und Präferenzen der Patienten wird über eine

höhere Behandlungsakzeptanz ein höherer Alltagstransfer und letztendlich bessere

Therapieergebnisse erwartet (Faller, 2003). PEF ist für Situationen, an den sich Pati-

enten nicht beteiligen möchten, ebenso wie für Krisen- und Notfallsituationen nicht

geeignet (Loh et al., 2007a).

Page 52: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

52 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.6. PEF - Übung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

im Rahmen der Übung „Britisches Parlament“ Argumente für

und gegen PEF sammeln.

sich für einen Perspektivenwechsel öffnen und Alternativen

zulassen.

sich im Plenum über die gefundenen Argumente austau-

schen.

Inhalt Pro und contra PEF in der medizinischen Versorgungspraxis

Methoden

Übung: „Britisches Parlament“ - Streitgespräch: Debatte

a) Kleingruppenarbeit: pro/contra PEF

b) Zusammentragen im Plenum (Pinnwand)

c) Fachdiskussion im Plenum

Methode zur Gruppenaufteilung „Bändergruppen“

Materialien

und Medien

Wollbänder in zwei Farben (rot/grün) in einem Säckchen

1 vorbereitete Memokarte (rot): contra PEF

1 vorbereitete Memokarte (grün): pro PEF

Memokarten in zwei Farben (rot/grün)

Dicke Stifte

Pinnwand und ausreichend Pins

Sozialform Kleingruppe

Plenum

Dauer 35 Minuten

Tabelle 14: Lehr- und Lernziele 2.6.: PEF - Übung

Durchführung

Der Kursleiter leitet zur Übung „Britisches Parlament“ (Schmidt, 2009b) über, in der

Argumente für beziehungsweise gegen PEF gesammelt und diskutiert werden.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass es Gründe gibt, die für eine

Umsetzung der PEF in den medizinischen Alltag sprechen und Gründe, die

dagegen sprechen. Damit das Ganze jetzt nicht zu theoretisch wird, werden

wir nun eine Übung durchführen, in der wir Argumente für und gegen PEF im

Rahmen von medizinischen Entscheidungssituationen sammeln. Dafür teilen

wir die Gruppe erst einmal in zwei gleichgroße Gruppen auf. Ich habe dafür

ein kleines Säckchen vorbereitet, in dem sich rote und grüne Wollfäden befin-

den. Alle Personen, die einen roten Faden ziehen, bilden die „rote Gruppe“

und alle, die einen grünen Faden ziehen, die „grüne Gruppe“.

Page 53: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

53 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Die Gruppe wird mit Hilfe der Methode „Bändergruppen“ in zwei gleichgroße Grup-

pen aufgeteilt. Bei einer ungeraden Anzahl an Personen enthält eine Gruppe einen

Teilnehmer mehr.

Die „grüne Gruppe“ sammelt die Argumente, die für PEF sprechen. Die „rote

Gruppe“ die Argumente, die dagegen sprechen. Bitte notieren Sie alles, was

Ihnen dazu einfällt, als Schlagworte auf diese Karten: (…). Die „grüne Gruppe“

auf die grünen Karten und die „rote Gruppe“ auf die roten Karten. Bitte benut-

zen Sie für jedes Argument eine neue Karte. Lassen Sie Ihrer Fantasie jetzt

ruhig einmal richtig freien Lauf, jedes Argument ist richtig und wichtig! Es kann

sich nun jede Gruppe einen ruhigen Ort zum Arbeiten suchen. Sie haben 15

Minuten dafür Zeit. Ich bin schon gespannt, was Ihnen alles einfällt!

Jede Gruppe erhält ausreichend Memokarten in der jeweiligen Farbe und wird aufge-

fordert, sich zur Sammlung der Argumente in eine ruhige Ecke zurückzuziehen. Nach

15 Minuten bittet der Kursleiter die Gruppen in die Mitte zurück und sich, der Sitzord-

nung des „echten“ Britischen Parlamentes entsprechend, gegenüber voneinander

hinzusetzten. Die beiden Gruppen sollen in der nun folgenden Diskussion versuchen,

die jeweils andere Gruppe von ihren Argumenten zu überzeugen. Dabei ist ein ge-

wisses Maß an Polemik und Dramaturgie zur Auflockerung durchaus erwünscht. Der

Kursleiter sammelt die vorgetragenen und auf Karten notierten Argumente ein und

heftet diese, nach Farben sortiert, an eine Pinnwand.

So, wir werden nun Ihre gefundenen Argumente zusammentragen. Die Grup-

pen stellen Ihre Ergebnisse abwechselnd vor. Ein beliebiger Teilnehmer be-

ginnt und trägt „sein“ Argument laut und ruhig etwas theatralisch vor. Das Ziel

ist, dass Sie die jeweils andere Gruppe von Ihren Argumenten überzeugen

möchten. Die zweite Gruppe reagiert darauf und versucht, mit einem Gegen-

argument die erste Gruppe davon zu überzeugen, dass „Ihre Sicht der Dinge“

natürlich die Richtige ist! Damit uns kein Argument verloren geht, sammle ich

Ihre Karten im Anschluss ein und hefte sie an diese Pinnwand.

Ich freue mich schon sehr auf eine lebhafte Diskussion. Welche Gruppe

möchte beginnen? (…).

Page 54: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

54 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 13: Pinnwand mit der Übung „Britisches Parla-ment“

Der Kursleiter hält sich bei der nun folgenden Debatte zurück und fasst am Ende der

Übung die vorgetragenen Argumente zusammen.

Das war eine anregende und spannende Diskussion! Es hat mir großen Spaß

gemacht, Ihnen zuzuhören! Ich fasse Ihre Argumente nun abschließend

zusammen. (…).

Anmerkung

Pro und contra Debatten eigenen sich sehr gut zur fachlichen Diskussion. Durch das

Sammeln von Argumenten und Gegenargumenten können eigene Vorkenntnisse

und Erfahrungen reflektiert sowie um konkrete Handlungsspielräume und neue Per-

spektiven erweitert werden (Lauper, 2008).

Page 55: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

55 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.7. PEF - Schritt für Schritt

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

die neun Handlungsschritte der PEF und deren Funktionen

kennenlernen sowie inhaltlich differenzieren können.

mögliche Formulierungen für die einzelnen Handlungsschrit-

te kennenlernen.

Inhalt Neun Handlungsschritte der PEF

Methoden Zuruffrage

Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd

Präsentation

Materialien

und Medien

Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A 0)

Pinnwand, Pins

Folien: Beispielformulierungen für Schritt 1 - Schritt 9

(s. Abb. 15-23)

Beamer, Laptop

Sozialform Plenum - Kreis

Dauer 15 Minuten

Tabelle 15: Lehr- und Lernziele 2.7.: PEF - Schritt für Schritt

Durchführung

Die Teilnehmer sitzen erneut im Kreis. Der Kursleiter stellt die neun Handlungsschrit-

te der PEF als Arbeitsbasis für die weiteren Übungen vor.

Bei der Partizipativen Entscheidungsfindung handelt es sich um einen kom-

plexen und dynamischen Prozess, der in neun aufeinander aufbauende Hand-

lungsschritte gegliedert ist (Giersdorf et al., 2004). Haben Sie eine Idee, um

welche neun Schritte es sich hierbei handeln könnte?

→ sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren

Der Kursleiter dreht nun eine Pinnwand, auf der das Poster „PEF - Schritt für Schritt“

(DIN A0) im Vorfeld befestigt wurde, um. Er vergewissert sich, dass es für alle Teil-

nehmer gut sichtbar ist und stellt die neun Handlungsschritte der PEF in einer Über-

sicht vor. Zur visuellen Unterstützung deutet er mit der Hand auf den jeweiligen

Schritt.

Die Handlungsschritte sind hier idealtypisch und aufeinander aufbauend dar-

gestellt. In der Praxis lassen sich diese natürlich nicht immer so deutlich von-

einander trennen und können durchaus variieren (Giersdorf et al., 2004). Die

Page 56: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

56 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

hier gewählte Darstellung kann Ihnen im direkten Patientenkontakt helfen, an

alle wichtigen Elemente einer gelungenen Behandler-Patient-Kommunikation

zu denken und diese in das Gespräch zu integrieren. Wie Sie auf diesem

Poster hier sehen, lauten die Handlungsschritte im Einzelnen: (…).

Abbildung 14: Poster „PEF - Schritt für Schritt“

Der gemeinsame Entscheidungsfindungsprozess beginnt damit, dass der Be-

handler dem Patienten aktiv und bewusst mitteilt, dass eine Entscheidung ge-

troffen werden muss (Schritt 1), eine gleichberechtigte Zusammenarbeit an-

bietet (Schritt 2), über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten infor-

miert (Schritt 3) und deren Vor- und Nachteile erörtert (Schritt 4). Nach dem

Erfragen der Gedanken und Erwartungen des Patienten (Schritt 5) und seiner

Präferenzen (Schritt 6) wird nach einem gemeinsamen Aushandlungsprozess

(Schritt 7) eine gemeinsame Entscheidung herbeigeführt (Schritt 8) und eine

Vereinbarung zur Umsetzung der getroffenen Entscheidung getroffen (Schritt

9).

Der Kursleiter erläutert die Funktionen der einzelnen Schritte und stellt Beispielfor-

mulierungen mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation vor.

Da es am Anfang schwierig sein kann, für jeden Schritt eine passende Formu-

lierung zu finden, stelle ich Ihnen jetzt zu jedem Schritt eine Beispielformulie-

rung vor.

Schritt 1

Mit dem Gesprächseinstieg „Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht“ wird

der Prozess der Partizipativen Entscheidungsfindung eingeleitet. Er verdeut-

licht, dass im weiteren Verlauf des Gesprächs zwischen Behandler und Pati-

ent eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform ge-

Page 57: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

57 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

troffen werden muss und aktiv sowie gemeinsam nach Lösungen und Mög-

lichkeiten für eine optimale Behandlungsform des Patienten gesucht wird.

Man könnte das Gespräch beispielsweise so beginnen: (…).

Abbildung 15: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 1”

Schritt 2

Mit dem zweiten Schritt wird verdeutlicht, dass die Entscheidung zwischen

Behandler und Patient auf einer gemeinsamen und partnerschaftlichen Ebene

getroffen werden kann, wenn dies den Wünschen des Patienten entspricht.

Mit dem Angebot der Verantwortungsübernahme werden eine Senkung mögli-

cher Widerstände und eine Steigerung der Compliance erwartet. Man könnte

das Angebot zur Partizipation folgendermaßen formulieren: (…).

Abbildung 16: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 2“

Schritt 3

Im Anschluss daran wird der Patient darüber informiert, dass es zur Behand-

lung seiner Erkrankung verschiedene Möglichkeiten gibt. Zur Herstellung der

Transparenz von Wahlmöglichkeiten könnte folgende Formulierung verwendet

werden: (…).

Page 58: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

58 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 17: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 3”

Schritt 4

Der Grundgedanke von Schritt 4 ist, dass Patienten umfassend informiert sein

müssen, um sich bewusst für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform

entscheiden zu können. Die Beispielformulierung für diesen Schritt lautet: (…).

Abbildung 18: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 4“

Schritt 5

Jeder Patient bringt seine eigenen, unausgesprochenen Krankheitstheorien

und den Wunsch nach Wertschätzung, Empathie und einer guten Behandler-

Patient-Beziehung mit. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden und gegebe-

nenfalls falsche Annahmen korrigieren zu können, müssen das Verständnis,

die Gedanken und Erwartungen der Patienten im Gespräch erfragt werden.

Dies könnte folgendermaßen ausgedrückt werden: (…).

Page 59: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

59 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 19: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 5”

Schritt 6

Im Anschluss daran findet die Erfassung der Patientenpräferenzen in Bezug

auf die angestrebte Therapieform statt. Bitte denken Sie daran, dass sich der

Wunsch nach Entscheidungsbeteiligung im Verlauf einer Erkrankung immer

wieder verändern kann und daher auch immer wieder neu erfragt werden

muss. Mit folgender Formulierung könnte Schritt 6 eingeleitet werden: (…).

Abbildung 20: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 6”

Schritt 7

Im nächsten Schritt legen Behandler und Patient in einem gemeinsamen Aus-

handlungsprozess ihren jeweils eigenen Standpunkt dar. Das Ziel hierbei ist

eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit und eine Steigerung der Patientenmoti-

vation zur Änderung seines Verhaltens. Der Aushandlungsprozess könnte so

begonnen werden: (…).

Page 60: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

60 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 21: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 7“

Schritt 8

Handlungsschritt 8 läutet die Phase der gemeinsamen Entscheidungsfindung

ein. Als Resultat wird eine Steigerung der Behandlungsakzeptanz und Thera-

pieadhärenz der Patienten erwartet. Zur Einleitung von Schritt 8 reichen weni-

ge Sätze wie zum Beispiel: (…).

Abbildung 22: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 8“

Schritt 9

Im letzten Handlungsschritt werden konkrete Vereinbarungen zur Umsetzung

der Entscheidung getroffen, schriftlich fixiert und zeitnah auf Ihre Umsetzbar-

keit überprüft. Durch eine gemeinsam getroffene Entscheidung wird über eine

Selbstverpflichtung des Patienten ein höherer Alltagstransfer erwartet. Die

Phase könnte folgendermaßen eingeleitet werden: (…).

Page 61: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

61 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Abbildung 23: Folie „Beispiel-formulierung - Schritt 9“

Anmerkung

Der Theorieblock „PEF - Schritt für Schritt“ wird auf der Basis didaktischer und lern-

psychologischer Prinzipien bewusst auf 15 Minuten begrenzt (Döring, 2008, S. 57;

Jank & Meyer, 2006) und sollte sich auf die Darstellung zentraler Aspekte der einzel-

nen Handlungsschritte beschränken. Um eine Brücke zur praktischen Anwendung zu

demonstrieren, wird zu jedem Schritt eine Beispielformulierung vorgestellt. In Bezug

auf Schritt 4 gibt es bei medizinischen Entscheidungen die Möglichkeit „Entschei-

dungshilfen (Decision Aids)“ und „qualitätsgeprüfte Patienteninformationen“ zur Un-

terstützung heranzuziehen.

Literatur

Weiterführende Literatur zu „Entscheidungshilfen (Decision Aids)“ und „qualitätsge-

prüften Patienteninformationen“ finden Sie unter „Weiterführende Literatur“.

Page 62: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

62 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.8. Zusammenfassung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

die theoretischen Inhalte zur PEF im Rahmen einer Zusam-

menfassung reflektieren und vertiefen.

die Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen.

eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der neun Handlungs-

schritte der PEF erhalten.

Inhalt Zusammenfassung der neun Handlungsschritte der PEF

Methoden Lehrgespräch: fragend-entwickelnd (Döring, 2008, S. 236)

Wiederholung

Zusammenfassung

Materialien

und Medien

1 Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

1 laminierte Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“

(DIN A6)/TN

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 16: Lehr- und Lernziele 2.8.: Zusammenfassung

Durchführung

Zur Vertiefung der Lerninhalte fasst der Kursleiter die einzelnen Schritte anhand des

Posters „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) zusammen und klärt bestehende Fragen.

Das war jetzt sehr viel Information auf einmal. Ich fasse daher die einzelnen

Schritte anhand des Posters noch einmal zusammen: (…).

Abbildung 24: Poster „PEF - Schritt für Schritt“

Page 63: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

63 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

Bevor wir fortfahren, ist es mir wichtig, Ihre derzeitigen Fragen zu den Hand-

lungsschritten der PEF zu klären. Bei wem haben sich in der Zwischenzeit

Fragen ergeben? (…).

Der Kursleiter händigt jedem Teilnehmer eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der

neun Handlungsschritte der PEF aus.

Da es am Anfang oft schwierig ist, sich die einzelnen Handlungsschritte der

PEF zu merken, habe ich für jeden von Ihnen eine handliche Kopie angefer-

tigt. Diese kann Sie im weiteren Verlauf des Seminars bei verschiedenen

Übungen unterstützen. Gerne können Sie diese im Anschluss an das heutige

Seminar als Erinnerungshilfe mit nach Hause nehmen.

Im Anschluss an die Übung läutet der Kursleiter die erste Pause ein.

Was halten Sie von einer ersten, wohlverdienten Pause? (…). Wir werden uns

nach 30 Minuten wieder hier treffen und uns im Anschluss daran mit der Frage

auseinandersetzen, wie PEF konkret im Patientengespräch umgesetzt werden

kann. Auf den hinteren Tischen steht frischer Kaffee. Bitte bedienen Sie sich!

Anmerkung

Ergänzend zu den bisherigen Informationen sind die Funktionen der einzelnen Hand-

lungsschritte der PEF in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Tabelle 17: Funktionen der neun Handlungsschritte der PEF

Handlungsschritte Funktion

1 Mitteilen, dass eine Entschei-dung ansteht

Einleitung der PEF

2 Gleichberechtigung der Partner formulieren

Minderung von Reaktanz und Widerstand Verdeutlichung der Patientenverantwortung

3 Über Wahlmöglichkeiten infor-mieren

Herstellung von Transparenz in Bezug auf Wahlmöglich-keiten

4 Informationen über Vor- und Nachteile geben

Verbesserung der Informiertheit der Patienten

5 Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen

Klärung/Korrektur unausgesprochener Krankheitstheorien Stillen des Patientenwunsches nach Wertschätzung, Em-

pathie und einer guten Behandler-Patient-Beziehung

6 Präferenzen ermitteln Klärung des Patientenwunsches nach Partizipation

7 Aushandeln Erhöhung der Selbstwirksamkeit Motivierung zur Verhaltensänderung

8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen

Steigerung der Behandlungsakzeptanz und Adhärenz

9 Vereinbarungen zur Umsetzung der Entscheidung treffen

Herbeiführung der Selbstverpflichtung der Patienten

Page 64: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

64 3. PEF im Patientengespräch

3. PEF im Patientengespräch

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze zur Ergebnissicherung und Vertiefung der PEF im konkreten Patientengespräch

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

25

3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizi-nischen Entscheidungsprozess“ Die Teilnehmer sollen… Ideen entwickeln, wie PEF im konkreten

Patientengespräch umgesetzt und an-gewandt werden kann.

zur Anwendung der PEF in die Praxis motiviert werden.

Impuls Audiovisuelles Lernen Beobachtendes Lernen Diskussion im Plenum

25

3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel Die Teilnehmer sollen… die theoretischen Inhalte der PEF in die

konkrete Praxis übertragen können. die Fähigkeit erwerben, die Handlungs-

schritte der PEF in verschiedenen Situa-tionen angemessen anwenden zu kön-nen.

Bearbeitung eines Fallbeispiels

Vorstellung der Ergebnisse im Plenum

60

3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel Die Teilnehmer sollen… anhand simulierter Gesprächssituatio-

nen die konkrete Anwendung der PEF erproben, Handlungskompetenz erwer-ben, Unterstützung erhalten und Sicher-heit gewinnen.

einen Perspektivenwechsel vornehmen und Handlungsalternativen erkennen.

sich anhand selbstgewählter Beispiele mit der Thematik identifizieren und den Nutzen der PEF für ihren Berufsalltag antizipieren.

ihr Gesprächsverhalten in der Rolle als Behandler vertiefend reflektieren.

bereit und fähig sein, ihre gemachten Er-fahrungen im Plenum mitzuteilen.

Spielendes Lernen Erfahrungsaustausch,

Feedback und Selbstreflexion in der Kleingruppe

Reflexion und Diskus-sion im Plenum

Tabelle 18: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 – Modul 1

Page 65: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

65 3. PEF im Patientengespräch

3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungs-

prozess“

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

Ideen entwickeln, wie PEF im konkreten Patientengespräch

umgesetzt und angewandt werden kann.

zur Anwendung der PEF in die Praxis motiviert werden.

Inhalt Beispiel aus der Praxis

Methoden Impuls

Audiovisuelles Lernen

Beobachtendes Lernen (10 Minuten)

Diskussion im Plenum (10 Minuten)

Materialien

und Medien

DVD „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen

Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007)

Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen

Entscheidungsprozess“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 25 Minuten (inkl. 5 Minuten Puffer zur Vorbereitung)

Tabelle 19: Lehr- und Lernziele 3.1.: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Ent-scheidungsprozess“

Durchführung

Der Kursleiter verdeutlicht den Nutzen des Lehrfilms und weist auf die Möglichkeit

hin, im Anschluss darüber zu diskutieren.

Um weitere Ideen zu bekommen, wie man die einzelnen Handlungsschritte im

konkreten Patientengespräch formulieren könnte, habe ich einen Ausschnitt

aus einem Lehrfilm mitgebracht. In den sehr realistisch nachgespielten Arzt-

Patient-Gesprächen werden die einzelnen Schritte der PEF dargestellt.

Insgesamt stehen drei Kurzfilme zu den Indikationsgebieten „Hypertonie“, „Di-

abetes mellitus“ und „Depression“ zur Verfügung. Wir können uns jetzt einen

Film davon ansehen. Welches Thema interessiert Sie am meisten? Wollen wir

abstimmen? Wer ist für (…)?

Gut, dann sehen wir uns jetzt die Sequenz (…) an. Wir können im Anschluss

daran darüber diskutieren.

Page 66: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

66 3. PEF im Patientengespräch

Abbildung 25: Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizi-nischen Entscheidungspro-zess“

Der Kursleiter moderiert die im Anschluss einsetzende Diskussion und weist auf die

Möglichkeit hin, das neue Wissen in den nächsten Übungen praktisch anzuwenden.

Anmerkung

Der Einsatz des Mediums „Lehrfilm“ muss gut vorbereitet sein. Als Grundvorausset-

zung müssen die apparativen und räumlichen Rahmenbedingungen vorhanden, das

Gerät auf Funktionalität überprüft und die Handlungskompetenz des Kursleiters ge-

geben sein (Grunder, Ruthemann, Scherer, Singer & Vettiger, 2010). Der ausgewähl-

te Filmausschnitt wird mittels eines Beamers auf eine weiße Wand oder Leinwand

projiziert. Falls die vorgesehene Zeit von 10 Minuten nicht ausreichend ist, kann z.B.

an dieser Stelle der Zeitpuffer gewinnbringend eingesetzt werden.

Literatur

Der Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess. Beispiel-

videos zur Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Partizipative Entscheidungs-

findung (Shared Decision-Making)“ kann unter folgender Adresse bezogen werden:

Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf

Institut für Medizinische Psychologie

W26 Martinistraße 52

20246 Hamburg

040/7410 56204

www.patient-als-partner.de [letzter Zugriff: 30.09.2012]

Page 67: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

67 3. PEF im Patientengespräch

3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

die theoretischen Inhalte der PEF in die konkrete Praxis

übertragen können.

die Fähigkeit erwerben, die Handlungsschritte der PEF in

verschiedenen Situationen angemessen anwenden zu kön-

nen.

Inhalt Bearbeitung eines Fallbeispiels zur Transfervorbereitung

Methoden

Übung: Bearbeitung eines Fallbeispiels

a) Bearbeitung eines Fallbeispiels in 2-er Gruppen (10 Min.)

b) Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (2 Min./Gruppe)

Methode zur Gruppenaufteilung „Punkte unter dem Stuhl“

Materialien

und Medien

1 Arbeitsblatt/2 TN (s. Anhang 3):

a) Arbeitsblatt 3.1. „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ oder

b) Arbeitsblatt 3.2. „Fallbeispiel Hypertonie“ oder

c) Arbeitsblatt 3.3. „Fallbeispiel Depression“

1 Stift/TN

Sozialform Partnerarbeit

Plenum - Kreis

Dauer 25 Minuten

Tabelle 20: Lehr- und Lernziele 3.2.: Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel

Durchführung

Anhand eines vorgegebenen Fallbeispiels werden die theoretischen Inhalte mit ei-

nem Partner erstmals in die Praxis transferiert.

Sie haben jetzt sehr viel Theorie zu den einzelnen Handlungsschritten der

PEF gehört und durch das Beispiel im Film gesehen, wie man dies in die Pra-

xis umsetzen kann. Um das viele neue Wissen auch selbst einmal anwenden

zu können, habe ich für Sie ein Arbeitsblatt mit einem fiktiven Fallbeispiel vor-

bereitet. Sie können nun zusammen mit einem Partner überlegen, wie man

die neun Schritte der PEF anhand dieses Beispiels formulieren könnte. Dazu

teilen wir die Gruppe erst einmal in Zweiergruppen auf. Ich habe heute Mor-

gen farbige Punkte unter Ihre Stühle geklebt. Diejenigen, welche die gleiche

Farbe vorfinden, bilden jetzt eine Gruppe.

Page 68: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

68 3. PEF im Patientengespräch

Die Teilnehmer stehen auf, suchen „Ihren Punkt“, finden „Ihren“ Partner und setzen

sich als Zweiergruppe zusammen. Der Kursleiter teilt nun jeder Gruppe ein Arbeits-

blatt aus, liest das Fallbeispiel vor und legt den Zeitrahmen fest. Er klärt Fragen und

weist auf den weiteren Ablauf der Übung hin.

Jede Gruppe erhält nun von mir das Arbeitsblatt. Sie haben zur Bearbeitung

10 Minuten Zeit. Im Anschluss daran haben Sie die Gelegenheit, Ihre Beispiel-

formulierungen im Plenum vorzustellen. Haben Sie dazu noch Fragen?

Anmerkung

In Anlehnung an den Lehrfilm stehen Ihnen im Anhang drei Fallbeispiele zu den Indi-

kationsgebieten „Diabetes mellitus“, „Hypertonie“ und „Depression“ zur Verfügung (s.

Anhang 3.1. bis 3.3.). In Abhängigkeit der bereits erworbenen Fähigkeiten und Fer-

tigkeiten der Teilnehmer kann wahlweise das besprochene Beispiel aus dem Film

wiederholt oder ein anderes Fallbeispiel zum vertiefenden Üben herangezogen wer-

den. Durch das gemeinsame Diskutieren wird über eine kognitive Aktivierung der

Teilnehmer (Meyer, 2009; Klieme, Lipowsky, Rakoczy & Ratzka, 2006) der Lehr-

Lerntransfer gefördert und der Alltagstransfer unterstützt.

Page 69: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

69 3. PEF im Patientengespräch

3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

anhand simulierter Gesprächssituationen die konkrete An-

wendung der PEF erproben, Handlungskompetenz erwer-

ben, Unterstützung erhalten und Sicherheit gewinnen.

einen Perspektivenwechsel vornehmen und Handlungsalter-

nativen erkennen.

sich anhand selbstgewählter Beispiele mit der Thematik

identifizieren und den Nutzen der PEF für ihren Berufsalltag

antizipieren.

ihr Gesprächsverhalten in der Rolle als Behandler vertiefend

reflektieren.

bereit und fähig sein, ihre gemachten Erfahrungen im Ple-

num mitzuteilen.

Inhalt Praktische Übung zur Unterstützung des Alltagstransfers

Regeln für ein konstruktives Feedback

Reflexion zur Übung

Methoden Übung: Rollenspiel in Kleingruppen (45 Minuten)

a) Rollenspiel in 3-er Gruppen

b) Erfahrungsaustausch, Feedback und Selbstreflexion in

der Kleingruppe

c) Reflexion und Diskussion im Plenum (15 Minuten)

Methode zur Gruppenaufteilung „Durchzählen“

Materialien

und Medien

Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)

Flipchart Poster “Feedback”

1 Arbeitsblatt “Rollenspiel - Aufgabenbeschreibung”/

Kleingruppe (s. Anhang 3.4.)

3 Arbeitsblätter „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“/

Kleingruppe (s. Anhang 3.5)

1 Stift/TN

Sozialform

Kleingruppenarbeit in 3-er Gruppen Reflexion im Plenum - Kreis

Dauer 60 Minuten

Tabelle 21: Lehr- und Lernziele 3.3.: Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel

Page 70: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

70 3. PEF im Patientengespräch

Feedback ist…

… beschreibend

… positiv und erwünscht

… verhaltensbezogen

… konkret, klar, pointiert

… situativ

… und immer subjektiv!

mit

Katharina Quaschning

Durchführung

Der Kursleiter leitet zum Rollenspiel über und hebt den Nutzen der Übung für die

Teilnehmer hervor.

Ich lade Sie nun ein, die Anwendung der neun Handlungsschritte in einem

nachgestellten Behandler-Patient-Gespräch in 3-er Gruppen auszuprobieren.

Jeder von Ihnen wird einmal „Behandler“, „Patient“ und „Beobachter“ sein. Ich

sage Ihnen jeweils nach 15 Minuten Bescheid, damit jeder von Ihnen die Ge-

legenheit erhält, jede Rolle einmal zu spielen.

Die Übung soll Sie darin unterstützen, weitere Ideen für die praktische Umset-

zung zu sammeln und die Anwendung in einem geschützten Rahmen auszu-

probieren. Sie können ein beliebiges Beispiel aus Ihrem eigenen Alltag ver-

wenden und nach Lust und Laune experimentieren. Falls einer Gruppe kein

Beispiel einfallen sollte, kann ich Sie gerne dabei unterstützen. Setzen Sie

sich dabei nicht zu sehr unter Druck: es gibt bei der Übung kein „richtig“ und

kein „falsch“!

Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Feedback“ auf und beantwortet aufkom-

mende Fragen.

Bei dieser Übung ist mir besonders wichtig, dass die „Behandler“ im An-

schluss an die Übung vom jeweiligen „Beobachter“ ein wertschätzendes

Feedback bekommen. Die wichtigsten Regeln hierzu befinden sich auf diesem

Poster: (…).

Abbildung 26: Flipchart Poster „Feedback“

Page 71: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

71 3. PEF im Patientengespräch

Feedback ist immer als Angebot zu verstehen. Bitte achten Sie als „Feed-

backgeber“ darauf, „ICH-Botschaften“ zu vermitteln und Sachverhalte positiv

darzustellen. Feedback ist immer subjektiv und soll ermutigen, persönliche

Lernprozesse zu fördern (Fengler, 1998). Kritische Anmerkungen sollten kon-

struktiv, auf das aktuelle Verhalten bezogen und auf keinen Fall wertend sein.

Der Empfänger des Feedbacks entscheidet im Anschluss daran für sich, ob er

das Angebot der anderen Sicht auf sein Verhalten annehmen möchte oder

nicht.

Der Kursleiter teilt die Gruppe mit Hilfe der Methode „Durchzählen“ in 3-er Gruppen

ein, klärt den Arbeitsauftrag und die zur Verfügung stehende Zeit.

Bevor wir starten, werden wir zuerst die 3-er Gruppen bilden. Unsere gesamte

Gruppe besteht aus 12 Teilnehmern. Der Einfachheit halber zählen wir jetzt

einfach bis vier durch. Frau/Herr (…), fangen Sie bitte an? (…). Gut, dann ge-

hen Sie bitte nun als Gruppe zusammen. (…).

Sie haben für die Übung insgesamt 45 Minuten Zeit. Ich werde jeweils nach

15 Minuten leise bei jeder Gruppe vorbeikommen und Ihnen ein Zeichen zum

Wechseln der Rollen geben. Bei Fragen können Sie natürlich auch während

der Übung jederzeit nach mir rufen.

Alles Weitere steht auf dem Arbeitsblatt, das ich Ihnen jetzt zusammen mit

den Beobachtungsbögen austeile. (…). Haben Sie im Moment noch Fragen?

(…).

Der Kursleiter klärt bestehende Fragen, bittet um eine Verteilung der Kleingruppen in

die zur Verfügung stehenden Räume und bietet seine Unterstützung an. Er achtet

während der Übung auf die Zeit, das Einhalten der Feedback-Regeln und bittet die

Teilnehmer nach der Übung in die Mitte zurück. Im Anschluss daran leitet er die Re-

flexion zur Übung ein.

Nun hat jeder von Ihnen die Umsetzung der neun Schritte als „Behandler“ im

Patientengespräch selbst ausprobiert. Wie ging es Ihnen dabei? Als Behand-

ler, als Patient? Was ging schon gut, was war noch schwierig? Wer möchte

anfangen und von seinen Erfahrungen berichten? (…).

Der Kursleiter moderiert den Erfahrungsaustausch und achtet auf eine vertrauensvol-

le und wertschätzende Atmosphäre. Die Teilnahme an der Diskussion sollte freige-

stellt sein. Die anschließende Pause kann zur weiteren Reflexion genutzt werden.

Page 72: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

72 3. PEF im Patientengespräch

Wir haben jetzt schon so viel gearbeitet und uns eine Pause redlich verdient.

Ich habe dafür 30 Minuten vorgesehen und schlage vor, sie folgendermaßen

zu gestalten: (…).

Anmerkung

Rollenspiele sind eine sehr effektive Methode, um Arbeitsmaterialien in Form von

Wahrnehmungen, Verhaltensweisen, Gedanken, Plänen oder Deutungen der „au-

thentischen Realität“ der Teilnehmer für Lern- und Veränderungsprozesse zu gewin-

nen (Weidemann, 1995). Rollenspiele sind teilnehmer-, erfahrungs- und handlungs-

orientiert, ermöglichen einen Perspektivenwechsel, eine Bearbeitung bereits erlebter

Situationen und eine Vorwegnahme zukünftiger Handlungen. Mit Rollenspielen kön-

nen entweder Situationen nachgespielt werden, die von den Teilnehmern bereits er-

lebt wurden (sog. „Rückwärts – Rollenspiele“; Weidemann, 1995) oder aber Situatio-

nen vorweggenommen werden, wie sie vielleicht in Zukunft erlebt werden könnten

(sog. „Vorwärts – Rollenspiele“; Weidemann, 1995). Um einen möglichen Widerstand

gegen Rollenspiele zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Begriff „Rollenspiel“ durch

„Übung“ zu ersetzen.

Um das Rollenspiel fruchtbar zu gestalten, sollte der Kursleiter während der Übung

unbedingt darauf achten, dass die Feedback-Regeln eingehalten werden. Ein „gutes“

Feedback ist nach Fengler (1998) immer beschreibend und nicht wertend, einladend

und nicht zurechtweisend, erbeten und nicht aufgezwungen, verhaltensbezogen und

nicht charakterbezogen, konkret und nicht vage, klar und nicht allgemein, pointiert

und nicht verschwommen, situativ und nicht rekonstruierend. Die Feedback empfan-

gende Person sollte zunächst ruhig zuhören und versuchen, das Gesagte zu verste-

hen. Auf keinen Fall sollte sie in eine Verteidigungsposition oder Rechtfertigungshal-

tung hineingedrängt werden (Maurer & Gurzeler, 2007).

Page 73: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

73 4. Transfer in den Alltag

4. Transfer in den Alltag

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Förderung des Trans-fers von Zielen in die Praxis

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

5

4.1. Was sind gute Ziele? Die Teilnehmer sollen…

die „SMART - Methode“ zur Formulierung „guter“ Ziele kennen.

unterstützende Fragen zur Überprüfung von Zielformulierungen kennenlernen.

wissen, dass konkretisierte und schriftlich fixierte Ziele den Alltagstransfer erleich-tern.

Impuls Lehrgespräch:

darstellend-entwickelnd

Präsentation

15

4.2. Zielformulierung - Übung Die Teilnehmer sollen…

für das Formulieren „guter“ Ziele sensibi-lisiert werden.

„schlecht“ formulierte Ziele in „gut“ formu-lierte Ziele umwandeln.

Zuruffrage

Übung

Diskussion

25

4.3. Ziele für zu Hause - Transfer Die Teilnehmer sollen…

überlegen, wann und wie sie PEF in ihren Berufsalltag integrieren können.

die vorgenommenen Ziele schriftlich fixie-ren und auf deren Realitätsnähe überprü-fen.

Ressourcen und mögliche Barrieren anti-zipieren, reflektieren und ausdrücken.

ihre individuellen Ziele der Gruppe mittei-len.

Übung

Blitzlicht Vorstellung im

Plenum

Tabelle 22: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 1

Page 74: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

74 4. Transfer in den Alltag

4.1. Was sind gute Ziele?

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

die „SMART - Methode“ zur Formulierung „guter“ Ziele ken-

nen.

unterstützende Fragen zur Überprüfung von Zielformulierun-

gen kennenlernen.

wissen, dass konkretisierte und schriftlich fixierte Ziele den

Alltagstransfer erleichtern.

Inhalt Zielformulierung nach der SMART - Methode (Drucker,1998)

Methoden

Impuls

Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd

Präsentation

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Folie „Smarte Ziele - Fragen“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 23: Lehr- und Lernziele 4.1.: Was sind gute Ziele?

Durchführung

Der Kursleiter vermittelt theoretisches Hintergrundwissen zur Formulierung „guter

Ziele“. Er stellt dazu die SMART - Methode nach Drucker (1998) vor.

Haben Sie sich auch schon einmal an Silvester vorgenommen, mit dem Rau-

chen aufzuhören, mehr Sport zu treiben oder nie wieder Süßigkeiten zu es-

sen? Das Problem mit den „guten“ Vorsätzen für das Neue Jahr ist, dass sie

leider meistens nicht lange anhalten und man häufig sehr schnell in seinen

gewohnten Alltagstrott zurückfällt. Haben Sie schon einmal überlegt, woran

das liegen könnte?

→ sammeln, ohne zu diskutieren

Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Ziele häufig zu ungenau, unrealistisch und

nicht schriftlich formuliert werden. Ein „gedachtes“ Ziel gerät schnell in Ver-

gessenheit und kann nur schwer auf seine Umsetzbarkeit überprüft werden.

Ich möchte Ihnen nun die sogenannte „SMART - Methode“ vorstellen, die sich

in der Praxis bei der Formulierung von Zielen sehr bewährt hat (quint-essenz.

Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012).

Page 75: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

75 4. Transfer in den Alltag

Smarte Ziele sind…

S pezifisch

M essbar

A ktiv beeinflussbar

R ealistisch

T erminiert

mit

Katharina Quaschning

Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Smarte Ziele“ auf.

Ein „smartes Ziel“ ist spezifisch, messbar, aktiv beeinflussbar, realistisch und

zeitbezogen.

Abbildung 27: Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Folgende Fragen können uns helfen, unsere Formulierungen kritisch zu hin-

terfragen: (…).

Abbildung 28: Folie „Smarte Ziele - Fragen“

Neben dem Erstellen eines Handlungsplanes mit genau und schriftlich fixier-

ten Zielen hat es sich in der Praxis sehr bewährt, sich bereits im Vorfeld dar-

über Gedanken zu machen, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung auf-

treten könnten, um - quasi vorbeugend - Gegenstrategien zu entwickeln.

Der Kursleiter leitet zur nächsten Übung hin.

Page 76: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

76 4. Transfer in den Alltag

4.2. Zielformulierung - Übung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

für das Formulieren „guter“ Ziele sensibilisiert werden.

„schlechte“ Ziele in „gut“ formulierte Ziele umwandeln.

Inhalt

Zielformulierung nach der „SMART-Methode“ (Drucker,

1998)

Transferübung

Methoden

Zuruffrage

Übung

Diskussion

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“

Folie „Smarte Ziele - Fragen“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 15 Minuten

Tabelle 24: Lehr- und Lernziele 4.2.: Zielformulierung - Übung

Durchführung

Der Kursleiter leitet die Übung zur Zielformulierung ein und greift dafür ein Beispiel

der Teilnehmer auf.

Das genaue Formulieren von Zielen ist gar nicht so einfach. Wir wollen uns

das Ganze nun an einem typischen Beispiel aus der Praxis ansehen. Viele

Patienten kommen in die medizinische Rehabilitation und antworten auf die

Frage nach ihren persönlichen Zielen häufig: „Ich will abnehmen“. Wie fin-

den Sie diese Aussage? (…). Können Sie die Fallstricke bei dieser Formu-

lierung erkennen?

→ sammeln, ggf. korrigieren, ohne zu werten

Wie könnte man dieses Ziel in ein „smartes Ziel“ umformulieren?

→ sammeln, ggf. korrigieren, ohne zu werten

Der Kursleiter schlägt das vorbereitete Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“

auf, notiert ein Beispiel der Teilnehmer und diskutiert mit der gesamten Gruppe mög-

liche Formulierungen.

Page 77: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

77 4. Transfer in den Alltag

Ich möchte…

S

M

A

R

T

mit

Katharina Quaschning

Wer kennt ein ähnliches Beispiel aus seinem Alltag? (…). Wie könnte man

dieses Ziel mit Hilfe der „SMART-Methode“ in ein „realistisches Ziel“ umformu-

lieren? Wer hat eine Idee? (…).

Der Kursleiter schreibt die Vorschläge der Teilnehmer auf das Flipchart Poster auf.

Abbildung 29: Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“

Nach der Reflexions- und Sensibilisierungsphase der Teilnehmer für „gut“ formulierte

Ziele leitet der Kursleiter zur Formulierung individueller Ziele hin.

Anmerkung

Die „SMART - Methode“ wurde bereits in den 60-er Jahren durch den österreichisch-

amerikanischen Ökonom Peter F. Drucker (1998) maßgeblich entwickelt und ge-

prägt. Sie wird auch heute noch in Zielvereinbarungsgesprächen zwischen Vorge-

setzten und Mitarbeitern angewandt, um aus der Summe von Einzelzielen die strate-

gischen und langfristigen Ziele eines Unternehmens umzusetzen (quint-essenz, Qua-

litätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012). Zielsetzungen

haben mehrere Funktionen. Sie wirken motivierend, aufmerksamkeitssteuernd, ener-

giebündelnd und unterstützen das Erschließen neuer kreativer Handlungsspielräume

und Strategien.

Page 78: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

78 4. Transfer in den Alltag

4.3. Ziele für zu Hause - Transfer

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

überlegen, wann und wie sie PEF in ihren Berufsalltag integ-

rieren können.

die vorgenommenen Ziele schriftlich fixieren und auf deren

Realitätsnähe überprüfen.

Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren, reflektieren

und ausdrücken.

ihre individuellen Ziele der Gruppe mitteilen.

Inhalt Ziele für zu Hause

Methoden

Üben von Zielformulierungen (10 Minuten Einzelarbeit)

Blitzlicht (15 Minuten: ca. 1 Minute/TN)

Vorstellung im Plenum

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

1 Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“/TN

(s. Anhang 5.6.)

Sozialform Einzelarbeit

Plenum - Kreis

Dauer 25 Minuten

Tabelle 25: Lehr- und Lernziele 4.3.: Ziele für zu Hause - Transfer

Durchführung

Der Kursleiter bereitet den Transfer in den Alltag vor.

Das Seminar wurde bewusst so gestaltet, dass sich zwischen den beiden

Seminartagen zwei Wochen Abstand befinden. Der Grund dafür ist, dass Sie

die Gelegenheit dazu erhalten sollen, PEF in Ihrem konkreten Praxisalltag an-

zuwenden, um am zweiten Seminartag mögliche Stolpersteine und Schwierig-

keiten ansprechen zu können.

Ich biete Ihnen an, in den nächsten 10 Minuten Ihre ganz persönlichen Ziele

für Ihren Arbeitsalltag zu formulieren. Dazu ist es wichtig, dass nun jeder für

sich überlegt, was er konkret ausprobieren möchte. Sie werden im Anschluss

daran die Möglichkeit haben, ihre Ziele der Gruppe vorzustellen.

Ich teile nun jedem von Ihnen ein Arbeitsblatt aus, auf dem Sie Ihre individuel-

len Ziele mit Hilfe der „SMART-Methode“ aufschreiben können. Bitte nehmen

Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Drei Lernziele für die kommenden zwei

Page 79: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

79 4. Transfer in den Alltag

Wochen sind völlig ausreichend. Wenn Sie Fragen haben, können Sie mich

jederzeit zu sich rufen. Wenn Sie möchten, können Sie sich jetzt eine ruhige

Ecke dafür suchen. (…).

Abschließend bittet der Kursleiter die Teilnehmer in das Plenum zurück und bietet

ihnen an, die formulierten Ziele für zu Hause stichpunktartig vorzustellen.

Wenn Sie möchten, können Sie jetzt Ihre Ziele in Form eines „Blitzlichtes“ kurz

vorstellen. Wer möchte beginnen? (…).

Die Äußerungen bleiben unkommentiert im Raum stehen, eine Diskussion ist nicht

vorgesehen (Heckner & Keller, 2010, S. 76). Der Kursleiter greift lediglich bei un-

scharf oder unrealistisch formulierten Zielen sanft lenkend ein.

Anmerkung

Die Methode „Blitzlicht“ ist eine einfache und zeitsparende Möglichkeit, um den Teil-

nehmern in wenigen Sätzen die Möglichkeit zu geben, ihr Befinden, Lob oder Kritik

zu äußern. Der Kursleiter nimmt lediglich eine unterstützende Rolle bei der Formulie-

rung der Ziele ein, gibt diese aber keinesfalls vor. Zur Erhöhung des Alltagstransfers

sollten die Ziele kritisch auf Realitätsnähe und Machbarkeit im Alltag überprüft wer-

den. Am zweiten Seminartag können die Teilnehmer von ihren praktischen Erfahrun-

gen berichten, Unklarheiten ansprechen und sich bei Bedarf Hilfestellung holen. Den

Teilnehmern sollte es freigestellt sein, von ihren Zielen zu berichten.

Page 80: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

80 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss

5. Evaluation, Ausblick, Abschluss

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze für die Schlussphase des Seminars

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

5

5.1. Evaluation Die Teilnehmer sollen… über Ihre Erfahrungen im Seminar be-

richten. reflektieren, inwiefern ihre Erwartungen

an das Seminar erfüllt wurden. Fragen und bestehende Unklarheiten

ansprechen.

Reflexion Blitzlicht

5

5.2. Ausblick Die Teilnehmer sollen… über Rahmenbedingungen und Ablauf

des zweiten Seminarteils informiert wer-den.

wissen, dass entstehende Fragen, Er-wartungen und Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung der PEF zu Be-ginn des zweiten Moduls besprochen werden können.

darauf hingewiesen werden, dass sie das Handout zur Schulung wieder mit-bringen sollen.

Abschließende Worte

5

5.3. Verabschiedung der Teilnehmer Die Teilnehmer sollen…

spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit ge-schätzt wurde.

wissen, dass der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht.

wissen, wie der Kursleiter bis zum nächsten Seminarteil erreichbar ist.

Kontaktdaten erhalten. persönlich verabschiedet werden.

Abschließende Worte

Tabelle 26: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 1

Page 81: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

81 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss

5.1. Evaluation

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

über Ihre Erfahrungen im Seminar berichten.

reflektieren, inwiefern ihre Erwartungen an das Seminar

erfüllt wurden.

Fragen und bestehende Unklarheiten ansprechen.

Inhalt Reflexion des individuellen Lernfortschritts

Auswertung des Seminars

Methoden Reflexion

Blitzlicht

Materialien

und Medien

1 Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe

Partizipation/TN (s. Anhang 4)

1 Stift/TN

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 27: Lehr- und Lernziele 5.1.: Evaluation

Durchführung

Der Kursleiter setzt sich zu den Teilnehmern in den Kreis und bittet um eine schriftli-

che Rückmeldung zum Seminar.

Wir sind nun fast am Ende unseres ersten Seminartages angekommen. Bevor

wir auseinandergehen, möchte ich Sie noch um eine schriftliche Rückmeldung

zum Seminar bitten. Ich habe Bewertungsbögen mitgebracht und bitte Sie,

sich nun fünf Minuten dafür Zeit zu nehmen. Sie helfen mir damit sehr, die

Qualität dieses Seminars zu verbessern. Ihre Teilnahme ist natürlich freiwillig

und anonym. Sie können die Bögen nach dem Ausfüllen einfach hier auf die-

sen Tisch legen, vielen Dank!

Anmerkung

Die Evaluation eines Seminars dient der Überprüfung und Reflexion der vorab fest-

gelegten Lehr- und Lernziele sowie der systematischen Analyse und empirischen

Untersuchung von Konzepten, Bedingungen, Prozessen und Wirkungen einer Be-

wertung, der Modifikation und letztendlich einer Weiterentwicklung und Verbesserung

der dargebotenen Qualität (Dummann, Jung, Lexa & Niekrenz, 2007).

Page 82: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

82 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss

5.2. Ausblick

Ziele Die Teilnehmer sollen…

über Rahmenbedingungen und Ablauf des zweiten Se-

minarteils informiert werden.

wissen, dass entstehende Fragen, Erwartungen und

Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung der PEF

zu Beginn des zweiten Moduls besprochen werden kön-

nen.

darauf hingewiesen werden, dass sie das Handout zur

Schulung wieder mitbringen sollen.

Inhalt Ausblick auf die weitere Zielsetzung für zu Hause

Organisatorisches zu Modul 2

Methoden Abschließende Worte

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 28: Lehr- und Lernziele 5.2.: Ausblick

Durchführung

Der Kursleiter verweist auf das Plakat, das den Ablauf beider Seminartage zeigt (s.

Abb. 30) und stellt das zweite Modul in einer kurzen Übersicht vor.

Wir sehen uns am um Uhr hier im gleichen Raum wieder. Wie Sie auf

der Übersicht (s. Abb. 30) sehen können, habe ich zu Beginn des zweiten

Moduls viel Zeit für Ihre Fragen und Erfahrungen, die sie bei der konkreten

Anwendung der PEF in Ihrem Alltag sammeln werden, eingeplant.

In Anschluss daran steht die „Interne Partizipation“ im Mittelpunkt des Semi-

nars. Wir werden uns damit beschäftigen, wie die Koordination von Behand-

lungsbausteinen und die Kommunikation bzw. Kooperation im Team optimiert

werden kann.

Page 83: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

83 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss

Abbildung 30: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

Anmerkung

Ein klares und strukturiertes Vorgehen in der Endphase eines Seminars ermöglicht

den Teilnehmern das Klären bestehender Fragen und das Äußern impliziter Wün-

sche. Der Kursleiter kann die vorgesehenen „Hausaufgaben“ benennen, Unklarhei-

ten beseitigen und zentrale Bedürfnisse bei der weiteren Seminarplanung berück-

sichtigen. Der Hinweis auf kommende, alltagsnahe und teilnehmerorientierte Themen

weckt das Interesse der Teilnehmer für das zweite Modul.

Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation

__ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung

__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1

__ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen

Pause Pause

__ Uhr Das „Modell der Partizipativen __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen Entscheidungsfindung“ internen und externen Partizipation“

__ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung

Pause Pause

__ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer

__ Uhr Übung __ Uhr Übung

__ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende

Page 84: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

84 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss

5.3. Verabschiedung der Teilnehmer

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde.

wissen, dass der Kursleiter nach der Verabschiedung

zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht.

wissen, wie der Kursleiter bis zum nächsten Seminarteil

erreichbar ist.

Kontaktdaten erhalten.

persönlich verabschiedet werden.

Inhalt Verabschiedung der Teilnehmer

Angebot zum anschließenden Gespräch

Methoden Abschließende Worte

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 29: Lehr- und Lernziele 5.3.: Verabschiedung der Teilnehmer

Durchführung

Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ (s. Abb. 31) auf, be-

dankt sich bei den Teilnehmern für ihre Mitarbeit und bringt seine Wertschätzung

zum Ausdruck. Er beendet das Seminar und steht nach der offiziellen Verabschie-

dung für Fragen zur Verfügung.

Hiermit sind wir am Ende des ersten Seminartages angekommen. Bitte den-

ken Sie daran, Ihre Ziele im Patientengespräch auszuprobieren! Auf der letz-

ten Seite Ihres Handouts finden Sie Platz für Ihre Anmerkungen oder Fragen.

Bitte notieren Sie diese, damit sie nicht verloren gehen und bringen Sie das

Handout zum zweiten Teil des Seminars wieder mit. Haben Sie dazu im Mo-

ment noch Fragen? (…).

Ich möchte mich nun bei jedem von Ihnen ganz ausdrücklich für ihr Engage-

ment bedanken. Es hat mir viel Freude gemacht, mit Ihnen zusammenzuarbei-

ten und finde es klasse, wie ausdauernd Sie mitgearbeitet haben! Ich werde

im Anschluss die vielen spannenden Ideen, die hier auf den Postern zusam-

mengekommen sind, fotografieren und Ihnen die Bilder am Ende des Semi-

nars zukommen lassen.

Page 85: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

85 5. Evaluation, Ausblick, Abschluss

Auf Wiedersehen!

Wir sehen uns am ___ um ___ Uhr hier in diesem Raum wieder!

Gute Heimreise und vielen Dank für Ihre aktive Mitarbeit!

Ich freue mich schon sehr darauf, Sie wiederzusehen, wünsche Ihnen einen

guten Nachhauseweg und stehe Ihnen jetzt noch für Fragen und Gespräche

zur Verfügung. (…).

Abbildung 31: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“

Anmerkung

Für die Schlussphase eines Seminars sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. In

dieser Phase sind folgende Punkte zentral (modifiziert nach Langmaack & Braune-

Krickau, 2010):

Festigung des Gelernten, Überprüfung auf Praktikabilität, Abschließen von In-

halten und Klären letzter Fragen

Förderung der Motivation zur Umsetzung, Anwendung und Transfer des Ge-

lernten in den beruflichen Alltag

Regeln von Administrativem und Organisatorischem

Überblick über zentrale Inhalte und Kontextbedingungen von Modul 2

Reflexion des Seminartages, Geben von Feedback

Vermittlung von Wertschätzung

Ordnung von Emotionen

Abschied nehmen

Durch das Fotografieren der Arbeitsergebnisse wird die Arbeit der Teilnehmer ge-

würdigt und nach ein paar Tagen als Erinnerungshilfe per E-mail oder Post nachge-

schickt.

Page 86: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

86

Modul 2

Interne Partizipation

Page 87: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

87 Modul 2 - Interne Partizipation

Modul 2 - Interne Partizipation

Aufbau 6 Unterrichtseinheiten

Dauer 6 Stunden

Zielgruppe Mitarbeiter eines interprofessionellen Teams im ambulanten oder

stationären Setting der medizinischen Rehabilitation

Richtziele

Etablierung der internen Partizipation in Einrichtungen der medizinischen Re-

habilitation

Partizipative Versorgungsgestaltung zur Verbesserung der Patientenorientie-

rung

Stärkung einer partizipativen Entscheidungskultur und Organisationsstruktur in

der gesamten Einrichtung

Optimierung der Koordination, Kommunikation und Kooperation in interprofes-

sionellen Teams zur Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität

Grobziele

Stärkung der Mitarbeiterpartizipation (Interne Partizipation)

Steigerung der Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit

Optimierung der Abstimmung und Koordination der verschiedenen Therapie-

bausteine im interprofessionellen Team

Motivation zur Umsetzung der externen und internen Partizipation in der klini-

schen Praxis

Feinziele

Eine tabellarische Übersicht der Feinziele findet sich zu Beginn jeder neuen Unter-

richtseinheit.

Unterrichtseinheiten (UE)

1. Begrüßung, Vorstellung, Übersicht

2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung

- Interne Partizipation

4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

5. Interne Partizipation in der Praxis

6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

Page 88: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

88 Modul 2 - Interne Partizipation

Methoden

Lehrvortrag, Lehrgespräch, Zuruffrage

PowerPoint-Präsentation

Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit

Impuls: Video-Clip „Loriot: Das Frühstücksei“

Praktische Übungen (u.a. Murmelgruppen, Brainwriting, Punktabfragen)

Diskussion und Reflexion

Medien/Material

Auf der CD-ROM befinden sich für Modul 2 folgende Materialien:

Foliensatz der PowerPoint-Präsentation

Im Anhang befinden sich für Modul 2 folgende Materialien:

Handout für Modul 2 (s. Anhang 5)

Kopiervorlagen (s. Anhang 6)

o Arbeitsblatt 6.1. „Fallbeispiel“

o Arbeitsblatt 6.2. „Das Frühstücksei“ – Text zum Sketch

o Arbeitsblatt 6.3. „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“

o Arbeitsblatt 6.4. „Meine Ziele für zu Hause“

Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation

(s. Anhang 7)

Teilnahmebescheinigung „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 (s. Anhang 8)

Folgende Materialien werden aus Modul 1 benötigt:

Teilnehmerliste „Fit für PEF“

Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere)

Flipchart Poster „Feedback“

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber

et al., 2007)

Page 89: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

89 Modul 2 - Interne Partizipation

Folgende Flipchart Poster müssen vor Beginn des Seminares gestaltet werden:

Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis“

Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“

Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“

Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“

(2 Flipchart Papiere)

Flipchart Poster „Fischernetz“

Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“

Zusätzlich werden benötigt:

Beamer und Laptop, ggf. Musik

Video-Clip „Das Frühstücksei“ von Loriot

2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins

2 Flipcharts mit ausreichend Papier

Dicke, funktionierende Stifte in mehreren Farben

Kreppband, alternativ Namenskärtchen

1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer

Materialien für ausgewählte Methoden

o 3 weiche Bälle

o 1 beliebiges, aussagekräftiges und hinreichend großes Bild

o 3 Memokarten/TN (3x rot, 3x grün, 1x blau)

o 4 Klebepunkte/TN (1x rot, 1x grün, 1x blau, 1x beliebig)

o Dekorationsmaterial (Netz, blaues Tuch, Plastikfische, Muscheln, usw.)

Skalen zur Visualisierung des „Zielerreichungsgrades“ und des „Schwierig-

keitsgrades“ auf dem Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Spielgeräte für die Pausen wie z.B. Bälle, Seile, Frisbees

Page 90: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

90 Phasierung

Phasierung

UE

Phase Inhalte/Ziele Dauer/ Min

Summe/h

1 Einstieg Begrüßung, Ankommen, Überblick 1.1. Begrüßung, Ankommen 1.2. Überblick über das Seminar

15 5 0.20

2 Nachbe-trachtung/ Reflexion

Das Konzept der Partizipativen Ent-scheidungsfindung - Externe Partizipa-tion 2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele (Punktabfrage) 2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion (Übung) 2.3. Wiederholung zentraler Inhalte

10

30

30 1.30

Pause 30 2.00

3 Erarbeitung Problem-stellung

Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung - Interne Partizipation 3.1. Begriffsklärung 3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“

5

10 2.15

4 Erarbeitung Ergebnis-sicherung Vertiefung

Kooperation, Koordination, Kommuni-kation 4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“ - Übung 4.2. Teammodelle 4.3. Führungsstile 4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung 4.5. Ebenen der Kommunikation 4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung 4.7. Zusammenfassung

20 5

10 20 15 30 5 4.00

Pause 30 4.30

5 Vertiefung Transfer Ergebnis-sicherung

Interne Partizipation in der Praxis 5.1. Instrumente partizipativer Führung 5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers 5.3. Meine Ziele (Übung)

5 30 10 5.15

6 Schluss Rückblick, Ausblick, Abschluss 6.1. Reflexion und Evaluation 6.2. Verabschiedung der Teilnehmer

25 5 5.45

Zeitpuffer 0.15

6.00

Tabelle 30: Modul 2 - Phasierung

Page 91: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

91 Vor Seminarbeginn

Herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“

mit

(Name des Kursleiters)

Vor Seminarbeginn

Zur Vorbereitung des zweiten Seminartages sollten die unter Modul 1 erwähnten

Punkte (s. Modul 1 - Vor Seminarbeginn) sowie Erfahrungswerte aus dem ersten Teil

des Seminars berücksichtigt, integriert und ggf. strukturelle und/oder inhaltliche Modi-

fikationen vorgenommen werden.

Vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer kann eine Checkliste mit u.a. folgenden

Fragen hilfreich sein:

Gewünschte Sitzordnung hergestellt?

Genügend Flipchart-Papier vorhanden?

Plakate vorbereitet?

Handouts und Arbeitsblätter kopiert?

Medien und Stifte auf Funktionalität überprüft?

Stehen Getränke und Snacks bereit?

Handy aus?

Der Kursleiter hängt das Begrüßungsplakat „Herzlich Willkommen“ vor dem Eintref-

fen der ersten Teilnehmer auf und füllt die Teilnehmerliste vor der offiziellen Begrü-

ßung aus. Er begrüßt die nach und nach eintreffenden Teilnehmer und stellt einen

ersten Kontakt her: (…).

Abbildung 32: Flipchart Poster „Herzlich Willkom-men“

Page 92: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

92 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick

1. Begrüßung, Ankommen, Überblick

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze der Einstiegsphase

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

15

1.1. Begrüßung, Ankommen Die Teilnehmer sollen…

spüren, dass sie willkommen sind und

sich wohl fühlen.

sich mit dem Kursleiter und den

Räumlichkeiten vertraut machen.

sich als Gruppe wiederfinden und mit-

einander in Kontakt kommen.

zur aktiven Mitarbeit motiviert werden.

Einführende Worte

Übung

5

1.2. Überblick über das Seminar Die Teilnehmer sollen…

einen Überblick über das Seminar er-halten.

Sicherheit gewinnen, sich orientieren und auf das Seminar einlassen kön-nen.

sich im Handout Notizen machen können.

wissen, dass Fragen erwünscht sind.

Einführende Worte

Tabelle 31: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 2

Page 93: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

93 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick

1.1. Begrüßung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen.

sich mit dem Kursleiter und den Räumlichkeiten vertraut ma-

chen.

sich als Gruppe wiederfinden und miteinander in Kontakt

kommen.

zur aktiven Mitarbeit motiviert werden.

Inhalt Begrüßung der Teilnehmer

„Warm werden“

Wiederholung der Namen

Methoden Einführende Worte

Übung: “Meteoritenschwarm”(Brandhofer-Bryan, 2008, S. 42)

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“

Teilnehmerliste „Fit für PEF“ aus Modul 1

1 Stift

Namensschilder (Kreppband, Papier…)

Dicke Stifte zum Beschriften

3 weiche Bälle

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 15 Minuten

Tabelle 32: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung

Durchführung

Der Kursleiter begrüßt die Teilnehmer und bringt seine Freude des Wiedersehens

zum Ausdruck. Er beginnt das Seminar mit einer Übung.

Ich begrüße Sie ganz herzlich zum zweiten Teil des Seminars „Fit für PEF“!

Ich freue mich sehr, Sie wieder zu sehen!

Um unserem Namengedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen, werden wir

zunächst eine kleine Übung durchführen. Sie heißt „Meteoritenschwarm“.

Dazu stehen wir bitte erst einmal auf und rücken unsere Stühle etwas nach

hinten. (…).

Ich habe hier drei weiche Bälle mitgebracht, das sind unsere „Meteoriten“. Ich

fange mit einem Ball an, werfe ihn einer Person zu und sage dabei: „Hallo,

Frau/Herr (…)“. Diese Person wirft den Ball einem anderen Teilnehmer zu und

begrüßt diesen mit seinem Namen. Wenn Ihnen ein Name entfallen ist, fragen

Sie einfach nach. Ich werde irgendwann, wenn der erste Ball kreuz und quer

Page 94: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

94 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick

Herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“

mit

(Name des Kursleiters)

durch den Raum fliegt, einen zweiten und später einen dritten Ball ins Spiel

bringen. Bitte lassen Sie sich davon nicht irritieren, sondern versuchen Sie,

einfach weiterzuspielen. Ich fange einfach einmal an: „Hallo, Frau (…). Schön,

dass Sie da sind!“ (…).

Abbildung 33: Flipchart Poster „Herzlich Willkom-men“

Nach der Übung setzen sich die Teilnehmer in den Stuhlkreis zurück.

Um ganz sicherzugehen, dass wir uns mit den richtigen Namen ansprechen,

können wir jetzt noch einen Streifen Kreppband als Namensschild an unsere

Kleidung heften. (…).

Anmerkung

Die Darstellungen der verwendeten Materialien und Medien (u.a. Flipchart Poster,

Arbeitsblätter) wurden bewusst neutral gehalten und können natürlich dem eigenen

Naturell und den Rahmenbedingungen entsprechend umgestaltet werden. Der Krea-

tivität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, wobei eine Überfrachtung der Medien prin-

zipiell vermieden werden sollte.

Page 95: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

95 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick

1.2. Überblick über das Seminar

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

einen Überblick über das Seminar erhalten.

Sicherheit gewinnen, sich orientieren und auf das Seminar ein-

lassen können.

sich im Handout Notizen machen können.

wissen, dass Fragen erwünscht sind.

Inhalt

Vorstellung der zentralen Seminarinhalte des Moduls 2

Organisatorisches (Pausengestaltung, Teilnehmerbescheinigung,

Handyregelung,…)

Verteilen des Handouts zu Modul 2

Methoden Einführende Worte

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

(2 Flipchart Papiere, auf 1 Pinnwand geheftet)

Pinnwand, Pins

1 Handout zu Modul 2/TN

1 Stift/TN

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 33: Lehr- und Lernziele 1.2.: Überblick über das Seminar

Durchführung

Der Kursleiter stellt den Ablauf und die zentralen Inhalte des zweiten Seminartages

vor. Er klärt Organisatorisches und verteilt das Handout zu Modul 2.

Ich möchte Ihnen zunächst vorstellen, wie wir den heutigen Tag miteinander

verbringen werden. Sie kennen das Plakat mit der Übersicht beider Module

schon vom letzten Mal. Sie sehen hier wieder die zentralen Inhalte und die je-

weiligen Zeiten abgebildet. Wir werden jeweils von bis Uhr hier in die-

sem Raum arbeiten. Das Plakat bleibt während der gesamten Seminarzeit

hier hängen, damit wir immer wieder einen Blick darauf werfen können. Der

Pfeil zeigt uns, an welcher Stelle wir uns gerade befinden.

Mir ist sehr wichtig, dass wir aufkommende Fragen und Unklarheiten gleich

klären. Sie können mich daher gerne jederzeit unterbrechen.

Page 96: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

96 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick

Abbildung 34: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

Ihre Fragen und Erfahrungen der letzten 2 Wochen stehen zu Beginn des

heutigen Tages im Mittelpunkt. Wir werden uns nach einem Erfahrungsaus-

tausch viel Zeit dafür nehmen, Ihre Fragen zu beantworten und zentrale Inhal-

te zu wiederholen.

Nach einer Pause wenden wir uns der sog. „Internen Partizipation“ zu. Ich

stelle Ihnen das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner, Ehr-

hardt & Steger, 2011b) vor, welches das „Konzept der Partizipativen Ent-

scheidungsfindung“ um die Interaktionen innerhalb eines Teams erweitert. Wir

werden Kernmerkmale eines „idealen Führungsstils“ und eines „guten Teams“

herausarbeiten und uns mit dem Thema „Kommunikation“ auseinandersetzen.

Ganz wichtig ist dabei, förderliche Bedingungen und Verbesserungsmöglich-

keiten für Ihren Alltag herauszufiltern. Damit Sie möglichst viel „Handwerks-

zeug“ mit nach Hause nehmen können, werden wir wieder theoretische Inhal-

te mit praktischen Übungen verbinden.

Ich teile Ihnen jetzt das Handout für Modul 2 aus und möchte noch ein paar

organisatorische Dinge ansprechen. Wir werden wie beim letzten Mal regel-

mäßige Pausen einhalten, die Sie für Telefonate, als Raucher- oder Bewe-

gungspausen nutzen können. Auf den hinteren Tischen befinden sich Geträn-

ke und Snacks, von denen Sie sich auch gerne zwischendrin etwas holen

Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation

__ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung

__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1

__ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen

Pause Pause

__ Uhr Das „Modell der Partizipativen __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen Entscheidungsfindung“ internen und externen Partizipation“

__ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung

Pause Pause

__ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer

__ Uhr Übung __ Uhr Übung

__ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende

Page 97: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

97 1. Begrüßung, Ankommen, Überblick

können. Das Austeilen der Teilnahmebescheinigung handhaben wir folgen-

dermaßen (…). Abschließend ist mir noch folgende Handyregelung wichtig:

(…). Aber das hat beim letzten Mal ja bereits super geklappt! Haben Sie zum

Ablauf noch Fragen?

Anmerkung

Das erneute Verwenden der Seminarübersicht aus Modul 1 (s. Abb. 34) hilft den

Teilnehmern, sich rascher orientieren und auf das Seminar einlassen zu können. Die

klare Strukturierung und stetige Präsenz des Plakates trägt zur notwendigen Trans-

parenz bei. Der bewegliche Pfeil (z.B. Magnet, Wäscheklammer) sollte erneut als

visuelle Strukturierungshilfe Verwendung finden. Das Handout zur Schulung dient

der Bearbeitung, Ergänzung und Festigung zentraler Inhalte während des Seminars,

als Nachschlaghilfe für zu Hause und sollte zu Beginn des Seminars ausgeteilt wer-

den.

Page 98: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

98 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung -

Externe Partizipation

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze zur Nachbetrachtung, Ergebnissicherung und Reflexion eigener Erfahrungen bei der Umsetzung der PEF in die Praxis

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele

Lehr- und Lernformen

10

2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele Die Teilnehmer sollen… von Ihren Erfahrungen mit der Umsetzung

der PEF in der Praxis berichten. den individuellen und geschätzten Zielerrei-

chungsgrad reflektieren und per Punktabfra-ge visualisieren.

Punktabfrage

30

2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion Die Teilnehmer sollen…

mit einem Partner über Nutzen und Grenzen der PEF im beruflichen Alltag diskutieren, zentrale Aspekte auf Memokarten notieren und diese auf eine vorbereitete Pinnwand heften.

mögliche Barrieren und Schwierigkeiten be-nennen.

Übung

Kollegialer Austausch

Reflexion

Kartenabfrage Zusammenfassung

im Plenum

30

2.3. Wiederholung zentraler Inhalte Die Teilnehmer sollen…

die Gelegenheit erhalten, Probleme anzu-sprechen, Fragen zu stellen und ausgewähl-te Inhalte aus Modul 1 zu vertiefen.

Punktabfrage

Lehrgespräch: fragend-entwickelnd

Diskussion

Reflexion, (…)

PAUSE

Tabelle 34: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 2

Page 99: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

99 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis – Meine Ziele

Ziele Die Teilnehmer sollen… von Ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der PEF in der

Praxis berichten. den individuellen und geschätzten Zielerreichungsgrad re-

flektieren und per Punktabfrage visualisieren.

Inhalt Auswertung der Ziele aus Modul 1

Überprüfung und Verankerung des Transfers

Methoden Punktabfrage

Materialien und Medien

Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0), um die Skalen „Zielerreichungsgrad“ und „Schwierigkeitsgrad“ ergänzt

Pinnwand, Pins

3 Klebepunkte/TN (1x rot, 1x grün, 1x blau)

Sozialform Plenum – Kreis

Dauer 10 Minuten

Tabelle 35: Lehr- und Lernziele 2.1.: Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele

Durchführung

Der Kursleiter leitet die Reflexions- und Auswertungsphase zur Unterstützung des

Lerntransfers ein, erklärt den Ablauf der Punktabfrage und signalisiert Verständnis

für ein „Nicht-Umsetzen“ der in Modul 1 gesetzten Ziele.

Ich bin schon sehr gespannt, wie es Ihnen in den letzten 2 Wochen bei der

Umsetzung Ihrer Ziele ergangen ist!

Abbildung 35: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerrei-chungsgrad“

Page 100: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

100 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

Sie sehen hier das Poster vom letzten Mal mit den neun Handlungsschritten

der PEF, diesmal um eine Zielerreichungsskala ergänzt.

Um neben einem ersten Überblick eine realistische Einschätzung darüber zu

erhalten, wie viel Gelegenheit Sie hatten, Ihre Ziele aus Modul 1 umzusetzen,

bitte ich Sie jetzt nach vorne zu kommen: (…). Jeder von Ihnen bekommt von

mir drei Klebepunkte: einen roten, einen grünen und einen blauen Punkt. (…).

Bitte kleben Sie jetzt den blauen Punkt ganz spontan an die Stelle der Skala,

von der Sie denken, dass sie der tatsächlichen Umsetzung Ihrer Ziele am

ehesten entspricht. Aber keine Sorge, das ist jetzt kein Wettbewerb! Es ist völ-

lig in Ordnung, wenn Sie 0% angeben, weil Sie zur praktischen Anwendung

keine oder weniger Zeit hatten, als Sie ursprünglich dachten.

Der Kursleiter dreht die Pinnwand um und bittet die Teilnehmer, Ihre Einschätzung

per Punktabfrage zu visualisieren.

Ich drehe die Pinnwand jetzt um und dann kann´s losgehen. (…).

Abbildung 36: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerrei-chungsgrad“ (Beispiel)

Der Kursleiter dreht die Pinnwand erneut um.

Vielen Dank für Ihre ehrliche Einschätzung! Wir können nun gut sehen, wie

Sie das Erreichen Ihrer Ziele wahrgenommen haben. Ein Teil der Umsetzung

hat wahrscheinlich schon gut geklappt, ein anderer noch nicht. Manche Dinge

waren leichter als andere. Manche Ziele waren vielleicht noch ungenau formu-

liert, zu manchen Dingen hatten Sie einfach keine Zeit.

Page 101: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

101 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

Mit Hilfe einer zweiten Punktabfrage bittet er nun um eine Visualisierung des wahr-

genommenen individuellen Schwierigkeitsgrades der neun Schritte der PEF in der

konkreten Anwendungssituation.

Bitte kleben Sie jetzt den grünen Punkt zu dem Schritt, der Ihnen am leichtes-

ten fiel und den roten Punkt dorthin, der Ihnen am schwersten fiel.

Der Kursleiter wartet, bis alle Teilnehmer ihre Einschätzung abgegeben haben, bittet

sie zurück an ihren Platz und fasst das Ergebnis zusammen.

Abbildung 37: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Schwierig-keitsgrad“ (Beispiel)

Vielen Dank! Ich sehe die meisten grünen Punkte bei Handlungsschritt (…)

und die meisten roten Punkte bei Schritt (…). Zusammenfassend kann man

sagen, dass (…).

Anmerkung

Zur Nachbereitung des Moduls 1 ist die Reflexion der Umsetzung der beabsichtigten

Ziele für einen dauerhaften Lerntransfer zentral (Arnold et al., 2011). Um eine Öff-

nung der Teilnehmer zu erreichen und eine realistische Einschätzung der angewand-

ten Handlungsschritte der PEF zu erhalten, wird ein verdecktes Anbringen der Punk-

te empfohlen. Barrieren, die durch die Teilnahme eines interdisziplinären Teams ei-

ner Einrichtung entstehen können, sollten nicht unterschätzt werden. Durch dieses

Vorgehen können falsch positive Antworten vorgebeugt oder zumindest reduziert

werden.

Page 102: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

102 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

mit einem Partner über Nutzen und Grenzen der PEF im be-

ruflichen Alltag diskutieren, zentrale Aspekte auf Memokarten

notieren und diese auf eine vorbereitete Pinnwand heften.

mögliche Barrieren und Schwierigkeiten benennen.

Inhalt Nutzen und Grenzen der PEF in der praktischen Anwendung

Methoden

Übung (Kollegialer Austausch, Reflexion, Kartenabfrage)

a) Erfahrungsaustausch in 2-er Gruppen (10 Min./TN)

b) Visualisierung von Nutzen und Schwierigkeiten (5 Min.)

c) Zusammenfassung im Plenum (5 Min.)

Materialien

und Medien

Memokarten in 3 Farben (3x rot, 3x grün, 1x blau/TN)

Dicke Stifte

Pinnwand, Pins

Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis“ (s. Abb. 38)

Sozialform

Partnerarbeit

Plenum - Kreis

Dauer 30 Minuten

Tabelle 36: Lehr- und Lernziele 2.2.: Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion

Durchführung

Der Kursleiter leitet zur Phase des kollegialen Austausches über. Neben dem erleb-

ten Nutzen sollen Schwierigkeiten bei der Anwendung der PEF gleichberechtigt an-

gesprochen werden.

Sie werden nun Gelegenheit dazu haben, sich mit einem Partner über Ihre Er-

fahrungen auszutauschen. Mir sind im Rahmen dieser Übung drei Aspekte

wichtig. Erstens, der von Ihnen empfundene Nutzen der PEF in Ihrem Alltag.

Zweitens, mögliche Schwierigkeiten oder wahrgenommene Grenzen in der

konkreten Anwendungssituation und drittens, offen gebliebene Fragen.

Wir teilen die Gruppe jetzt erst einmal in 2-er Gruppen auf. Bitte suchen Sie

sich nun einen Partner, mit dem Sie die Übung gerne durchführen und über

Ihre Erfahrungen sprechen möchten. (…).

Nach der Gruppenfindung erläutert der Kursleiter das weitere Vorgehen und beant-

wortet Verständnisfragen zur Übung.

Page 103: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

103 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

Bitte schreiben Sie die als positiv empfundenen Aspekte auf die grünen und

die als nachteilig erlebten Punkte auf die roten Karten. Damit wir eine Über-

sicht behalten, bitte ich Sie, die Anzahl der roten und grünen Karten auf ma-

ximal 3 Karten pro Farbe und Teilnehmer zu beschränken, in Stichworten zu

schreiben und für jeden Aspekt eine neue Karte zu verwenden.

Um später möglichst konkret auf Ihre Fragen eingehen zu können, ist es wich-

tig, dass Sie sich eine zentrale Frage überlegen, diese als Stichwort auf eine

blaue Karte schreiben und am Ende der Übung an diese Pinnwand heften. Wir

werden uns im Anschluss an diese Übung 30 Minuten Zeit dafür nehmen, um

möglichst viele Ihrer Fragen zu beantworten. Es besteht ferner die Möglich-

keit, die Filmsequenz vom letzten Mal nochmals anzusehen.

Ist Ihnen soweit alles klar? (…).

Abbildung 38: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - vor der Übung“

Dann kann sich jetzt jede Gruppe einen ruhigen Ort zum Arbeiten suchen. Sie

haben für die Übung insgesamt 20 Minuten Zeit. Damit jeder von Ihnen die

gleiche Zeit zum Erzählen zur Verfügung hat, sage ich Ihnen nach 10 Minuten

Bescheid. Ich bin schon sehr gespannt, was Sie alles erlebt haben!

Jede Gruppe erhält ausreichend Memokarten in drei Farben und wird aufgefordert,

sich zum nun folgenden Austausch in eine ruhige Ecke zurückzuziehen. Nach 10

Minuten weist der Kursleiter auf die „Halbzeit“ hin und bittet die Gruppen nach dem

Ende der Übung in die Mitte zurück. Vor dem Einfinden der Teilnehmer in den Stuhl-

kreis sollen die vorher notierten Schlagworte auf eine vorbereitete Pinnwand geheftet

werden. Zur Öffnung der Teilnehmer sollte die Pinnwand so gestellt werden, dass ein

blickgeschütztes Anbringen der Karten möglich ist.

Page 104: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

104 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

Ich lese hier, dass einige von Ihnen den Nutzen der PEF darin sehen, dass

(…). Einige von Ihnen berichten von Schwierigkeiten mit (…). Das deckt sich

auch mit Ihren Fragen. Ich lese hier: (…).

Abbildung 39: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - nach der Übung“

Anmerkung

Um eine größtmögliche Öffnung der Teilnehmer zu erreichen, sollte bei der Auftei-

lung der Gruppe darauf geachtet werden, dass sich die Teilnehmer ihren Partner

selbst auswählen können. Der Kursleiter greift lediglich bei Aufteilungsschwierigkei-

ten ein. Das verdeckte Anbringen der Karten ermöglicht ein anonymes Benennen

von Schwierigkeiten und bildet die tatsächlich erfolgte Umsetzung von PEF in der

Praxis realistischer ab. Im Rahmen der gemeinsamen Reflexion sollte es den Teil-

nehmer freigestellt sein, sich zu äußern.

Variation

Um von den Erfahrungen aller Teilnehmer zu profitieren, kann alternativ eine Metho-

de gewählt werden, die es erforderlich macht, dass jeder Teilnehmer von seinen Er-

lebnissen berichtet. Dies kann ein „Redestein“ sein, der weitergereicht wird, oder ein

weicher Ball, den sich die Teilnehmer gegenseitig zuwerfen.

Page 105: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

105 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

2.3. Wiederholung zentraler Inhalte

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

die Gelegenheit erhalten, Probleme anzusprechen, Fragen

zu stellen und ausgewählte Inhalte aus Modul 1 zu vertiefen.

Inhalt Flexibel gestaltete Wiederholung zentraler Inhalte aus

Modul 1

Methoden

Punktabfrage

Lehrgespräch: fragend-entwickelnd

Diskussion, Reflexion, (…)

Materialien

und Medien

Poster “PEF - Schritt für Schritt” (DIN A0)

1 Klebepunkt/TN einer beliebigen Farbe

Flipchart Poster „Feedback“

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entschei-

dungsprozess“ (Bieber et al., 2007)

Sozialform Plenum - Kreis

Dauer 30 Minuten

Tabelle 37: Lehr- und Lernziele 2.3.: Wiederholung zentraler Inhalte

Durchführung

Der Kursleiter steuert die Priorisierung der Karten mit Hilfe einer Punktabfrage.

Wir haben jetzt insgesamt 30 Minuten Zeit für Ihre Fragen. Ich sortiere diese

zunächst einmal nach Inhalt und bilde Gruppen: (…). So, ich sehe hier insge-

samt fünf Fragen zu (…), eine Frage zu (…) und zwei Fragen zu (…). Vier

Personen wünschen sich, den Filmausschnitt (…) aus dem Lehrfilm nochmals

ansehen zu können.

Da unsere Zeit nicht zur Beantwortung aller Fragen reicht, werden wir nun mit

Hilfe einer weiteren Punktabfrage Ihre dringlichsten Fragen erfassen. Bitte

kleben Sie den Punkt, den Sie jetzt von mir bekommen, auf die Frage, die Sie

im Moment am Meisten interessiert: (…).

Der Kursleiter wertet die Punktabfrage aus, markiert die am häufigsten genannten

Fragen, beantwortet diese im gemeinsamen Diskurs und leitet im Anschluss daran

die erste Pause ein.

Die meisten Punkte befinden sich bei Frage (…). An zweiter Stelle befindet

sich Frage (…). Gut, dann fangen wir mit der ersten Frage an: (…).

Page 106: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

106 2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation

Nach 30 Minuten leitet der Kursleiter zur ersten Pause über.

So, die vorgesehene Zeit von 30 Minuten ist vorbei. Es freut mich sehr, dass

wir so viele von Ihren Fragen beantworten konnten! Ich schlage vor, dass wir

jetzt erst einmal eine Pause machen, bevor wir mit einem neuen Thema be-

ginnen. Ich habe einige Spielgeräte (u.a. Bälle, Seile, Frisbee) mitgebracht,

damit wir uns in der Pause ein wenig bewegen können. Bitte bedienen Sie

sich!

Wir treffen uns um Uhr wieder hier in diesem Raum. Viel Spaß!

Anmerkung

Zur Unterstützung des Alltagstransfers, der Motivation und der Verankerung neuen

Wissens sind eine Wiederholung bedeutsamer Inhalte der Teilnehmer wie ein ernst-

haftes Suchen nach Lösungsmöglichkeiten zentral (Hüther, 2010). Das Eingehen des

Kursleiters auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer unterstützt

den Lernerfolg und den Transfer in die Praxis. Um sich selbst jedoch nicht zu über-

fordern und den Rahmen des Seminars nicht zu sprengen, muss der vorgesehene

Zeitrahmen angesprochen, festgelegt, eingehalten und nach einer gemeinsamen

Priorisierung flexibel gestaltet werden. Die Visualisierung kann mittels einer einfa-

chen Punktabfrage erfolgen. Es empfiehlt sich, im Vorfeld zentrale Materialien aus

Modul 1 (Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ [Bie-

ber et al., 2007], Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) [s. Abb. 35], Flipchart Pos-

ter „Feedback“ [s. Abb. 26] und „Smarte Ziele“ [s. Abb. 27]) bereit zu legen.

Page 107: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

107 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung -

Interne Partizipation

3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Ent-

scheidungsfindung - Interne Partizipation

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze zur Erarbeitung des Konzepts der interprofessionellen partizi-pativen Entscheidungsfindung - Interne Partizipation

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

5

3.1. Begriffsklärung Die Teilnehmer sollen…

die zentralen Begriffe „externe Partizipa-tion“ und „interne Partizipation“ differen-zieren und erklären können.

eine einheitliche Sprache sprechen.

Lehrvortrag

Präsentation

10

3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ Die Teilnehmer sollen… das „Modell der internen und externen

Partizipation“ (Körner et al., 2011b) ken-nenlernen.

theoretisches Hintergrundwissen vermit-telt bekommen und Fachwissen erwer-ben.

zentrale Unterschiede zum „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ nach Härter (2004) benennen können.

den Nutzen der internen Partizipation für die eigene Einrichtung antizipieren und zur Umsetzung motiviert werden.

Lehrvortrag

Präsentation

Tabelle 38: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 - Modul 2

Page 108: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

108 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung -

Interne Partizipation

3.1. Begriffsklärung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

die zentralen Begriffe „externe Partizipation“ und „interne Partizipation“ differenzieren und erklären können.

eine einheitliche Sprache sprechen.

Inhalt Begriffsklärung: externe und interne Partizipation, Team

Methoden Lehrvortrag

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie: „Begriffsklärung: externe und interne Partizipation“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 39: Lehr- und Lernziele 3.1.: Begriffsklärung

Durchführung

Der Kursleiter klärt zentrale Begrifflichkeiten und leitet zum „Modell der internen und

externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) über.

Wir haben uns bisher ausschließlich mit der Interaktion zwischen Patient und

Behandler, also der „externen Partizipation“, beschäftigt und wenden uns nun

der „internen Partizipation“ zu.

Damit wir die Begriffe „externe und interne Partizipation“ nicht durcheinander

bringen, sind diese auf der nächsten Folie (s. Abb.40) stichpunktartig darge-

stellt.

Abbildung 40: Folie „Begriffs-klärung: externe und interne Partizipation“

Page 109: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

109 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung -

Interne Partizipation

Während die Interaktion zwischen Behandler und Patient als „externe Partizi-

pation“ bezeichnet wird, werden Interaktionen, die zwischen den Behandlern

gleicher oder unterschiedlicher Berufsgruppen eines Teams und innerhalb ei-

ner gesamten Organisation stattfinden, als „interne Partizipation“ bezeichnet.

Unter „Team“ wird im Folgenden ein Rehabilitationsteam verstanden, das sich

aus mehreren Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen wie Ärzten,

Psychologen, Pflegepersonal usw. zusammensetzt. Die Größe und Zusam-

mensetzung des Teams variiert dabei in Abhängigkeit der zu behandelnden

Indikation (Körner & Bengel, 2004, S. 159).

Anmerkung

Als Grundmerkmale eines Teams werden folgende Aspekte beschrieben:

Ziele Gemeinsames, kommuniziertes Ziel

Verbunden auf Zeit

Rollenverteilung Rollen und Aufgaben sind klar verteilt und allen Beteiligten

bekannt

Verbindlichkeit Verbindlichkeit in Bezug auf Meetings und Arbeitsabläufe mit

wechselseitigen Abhängigkeiten

Aktivität Jeder Einzelne trägt aktiv zur Lösung der Aufgabe bei

Verantwortung

Kompetenz zur Selbstverantwortung

Gemeinsame Verantwortung für das Arbeitsergebnis nach

außen

Tabelle 40: Grundmerkmale eines Teams (modifiziert nach Heckner & Keller, 2010, S. 50-52)

Page 110: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

110 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung -

Interne Partizipation

3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner

et al., 2011b) kennenlernen.

theoretisches Hintergrundwissen vermittelt bekommen und

Fachwissen erwerben.

zentrale Unterschiede zum „Modell der Partizipativen Ent-

scheidungsfindung“ nach Härter (2004) benennen können.

den Nutzen der internen Partizipation für die eigene Einrich-

tung antizipieren und zur Umsetzung motiviert werden.

Inhalt Das „Modell der internen und externen Partizipation“

Methoden Lehrvortrag

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Modell der internen und externen Partizipation“

(Körner et al., 2011b)

Folie „Gegenüberstellung der PEF - Modelle nach Härter

(2004) und Körner et al. (2011b)“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 10 Minuten

Tabelle 41: Lehr- und Lernziele 3.2.: Das „Modell der internen und externen Partizipation“

Durchführung

Der Kursleiter beschreibt das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Kör-

ner et al., 2011b) und stellt dieses dem PEF - Modell nach Härter (2004) gegenüber.

Er weist dabei auf zentrale Unterschiede hin.

Wir werden uns in der verbleibenden Zeit intensiv mit der „internen Partizipa-

tion“ und was sich dahinter verbirgt, beschäftigen. Bevor ich Ihnen jedoch das

„Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) vorstel-

le, möchte ich Ihnen beschreiben, welche Gedanken zur Konzeption dieses

Modells beigetragen haben.

In der medizinischen Rehabilitation werden meist chronische Erkrankungen

behandelt, die durch ein bio-psycho-soziales Krankheitsmodell (Farin, 2010)

gekennzeichnet sind. An der Therapie chronisch Kranker sind neben Ärzten

noch viele andere Berufsgruppen beteiligt, die zur Gewährleistung einer hohen

Versorgungsqualität Behandlungsbausteine miteinander abstimmen und koor-

Page 111: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

111 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung -

Interne Partizipation

dinieren müssen. Dies setzt neben entsprechenden Strukturen in der Klinik

hohe koordinative, kooperative und kommunikative Fähigkeiten der Behandler

innerhalb eines Teams sowie einen Führungsstil, der dies ermöglicht und un-

terstützt, voraus.

Die folgende Grafik (s. Abb. 41) stellt diesen Zusammenhang im „Modell der

interne und externe Partizipation“ vereinfacht dar.

Abbildung 41: Folie „Modell der internen und externen Partizipation“

Die Abbildung verdeutlicht das dynamische, wechselseitige und gleichberech-

tigte Zusammenspiel der externen und internen Partizipation, geprägt und ab-

hängig von der Art der Führung (Koordination), dem Ausmaß der berufsgrup-

penübergreifenden Zusammenarbeit im Team (Kooperation) und der vorherr-

schenden Gesprächskultur (Kommunikation). Die Zahnräder symbolisieren die

Gleichrangigkeit und Wechselwirkung der drei zentralen Kriterien „Koordinati-

on“, „Kooperation“ und „Kommunikation“, die sich gegenseitig beeinflussen

und bedingen. Während sich die „externe Partizipation“ auf die Arzt-Patient-

Interaktion im medizinischen Entscheidungsprozess beschränkt, sind die Ent-

scheidungen im „Modell der internen und externen Partizipation“ globaler ge-

fasst und nicht auf medizinische Entscheidungsprozesse limitiert. Die Ebenen

der Partizipation und Interaktion wurden auf das gesamte Team ausgeweitet

und um bestehende Strukturen und Kulturen einer Klinik ergänzt (Körner et

al., 2011b).

Zusammenfassend unterscheiden wir also zwei PEF - Modelle: das „Modell

der Partizipativen Entscheidungsfindung“ (Härter, 2004) und das erweiterte

„Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b). Die

folgende Tabelle stellt die zentralen Aspekte beider „PEF-Modelle“ gegenüber:

(…).

Page 112: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

112 3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung -

Interne Partizipation

Abbildung 42: Folie „Gegen-überstellung der PEF-Modelle“

Der Kursleiter klärt abschließende Fragen und leitet zu den drei Säulen der internen

Partizipation „Kooperation“, „Koordination“ und „Kommunikation“ über.

Gibt es zur Gegenüberstellung der beiden Modelle noch abschließende Fra-

gen? (…).

Dann wenden wir uns jetzt den drei Säulen der internen Partizipation „Koope-

ration, Koordination und Kommunikation“ zu. Sie werden uns den Rest des

Tages begleiten. Wir werden theoretische Hintergrundinformationen mit prak-

tischen Übungen verbinden, so dass Sie möglichst viele Anregungen und

„Handwerkszeug“ für Ihren Alltag mit nach Hause nehmen können.

Page 113: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

113 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Vertiefung der drei Säulen der internen Partizipation „Kooperation, Koordination, Kommunikation“

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

20

4.1. Merkmale eines „erfolgreichen“ Teams-Übung Die Teilnehmer sollen…

reflektieren, durch welche Merkmale ein erfolgreiches Team gekennzeichnet ist.

für das Thema sensibilisiert werden.

Zuruffrage

Brainstorming

5

4.2. Teammodelle Die Teilnehmer sollen…

wissen, dass eine gute Kooperation zwi-schen den Berufsgruppen als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizinischen Rehabilitation angesehen wird.

das multidisziplinäre und interdisziplinä-re Teammodell kennenlernen und zent-rale Unterschiede benennen können.

wissen, dass das interdisziplinäre Teammodell als Idealform der berufs-gruppenübergreifenden Kooperation an-gesehen wird.

Lehrvortrag

Präsentation

10

4.3. Führungsstile Die Teilnehmer sollen…

drei zentrale Führungsstile kennenler-nen.

wissen, dass der eigene Führungsstil eng mit dem Ausmaß der Partizipation gekoppelt ist und die Mitarbeiterzufrie-denheit einer Klinik entscheidend mit beeinflusst.

wissen, dass der „partizipative, koopera-tive“ Führungsstil als idealer Führungs-stil angesehen wird und Gründe dafür nennen können.

das „Modell der Partizipationsstufen“ kennenlernen.

Lehrvortrag Präsentation

Selbstreflexion

Page 114: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

114 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

20

4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung Die Teilnehmer sollen… aktiviert werden. in Kleingruppen über geeignete und un-

geeignete Situationen einer partizipati-ven Führungsgestaltung diskutieren.

ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen und mit der Gesamtgruppe diskutieren.

Zuruffrage Übung Murmelgruppen Zusammenfassung

der Ergebnisse im Plenum

15

4.5. Ebenen der Kommunikation Die Teilnehmer sollen… anhand eines Beispiels für die Komplexi-

tät und Mehrdimensionalität zwischen-menschlicher Kommunikation sensibili-siert werden.

wissen, dass Kommunikation in eine In-halts- und eine Beziehungsebene ge-gliedert wird.

die vier Ebenen der Kommunikation nach Schulz von Thun kennenlernen und auf ein Beispiel übertragen können.

Impuls: Kurzfilm

Zuruffrage

Brainstorming

Präsentation

30

4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung Die Teilnehmer sollen…

anhand der Übung erfahren, dass unser Bild der „Wirklichkeit“ von unserer indivi-duellen Sicht der Dinge geprägt ist.

wissen, dass es viele subjektive, aber keine allgemeingültigen „Wahrheiten“ gibt.

für die Konstruktion „individueller Wirk-lichkeiten“ sensibilisiert werden.

Übung

Reflexion im Plenum

5

4.7. Zusammenfassung Die Teilnehmer sollen…

eine Übersicht über die zentralen Ziele der internen Partizipation als Grundlage für die anschließende Übung vermittelt bekommen.

abschließende Fragen klären.

Lehrgespräch: fragend-entwickelnd

Präsentation

Tabelle 42: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 2

Page 115: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

115 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“- Übung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

reflektieren, durch welche Merkmale ein erfolgreiches Team

gekennzeichnet ist.

für das Thema sensibilisiert werden.

Inhalt Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“

Methoden Zuruffrage

Brainstorming

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“

dicke Stifte

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 20 Minuten

Tabelle 43: Lehr- und Lernziele 4.1.: Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“ - Übung

Durchführung

Der Kursleiter führt mit Hilfe einer Zuruffrage in das übergeordnete Thema „Koopera-

tion“ ein.

Ein zentraler Aspekt des „Modells der internen und externen Partizipation“ ist

eine Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb eines Teams. Um konkreter

zu werden, sammeln wir jetzt erst einmal Merkmale eines „erfolgreichen“ oder

„guten“ Teams: (…).

Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“

auf, notiert die Aussagen der Teilnehmer und fragt bei Verständnisschwierigkeiten

nach.

Was sind für Sie Kennzeichen eines erfolgreichen Teams? Woran merken Sie

im Klinikalltag, dass ein Team gut zusammen arbeitet – oder auch nicht? Sie

können mir jetzt ganz spontan ihre Ideen und Gedanken zurufen. Ich werde

diese auf dem Flipchart Papier notieren.

→ sammeln, ergänzen, ohne zu werten

Da ist Ihnen ja eine ganze Menge eingefallen! Prima!

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116 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Was kennzeichnet ein „erfolgreiches Team?“

Abbildung 43: Flipchart Poster „Merkmale eines er-folgreichen Teams”

Der Kursleiter fasst die zentralen Kriterien zusammen und hängt das Poster für alle

sichtbar im Seminarraum auf.

Anmerkung

In der Literatur werden folgende Faktoren als Erfolgskriterien für eine „gute

Teamarbeit“ genannt (Maurer & Gurzeler, 2007):

1. Struktur

Die Rahmenbedingungen (z.B. Ziel, Auftrag, Raum, Zeit, Grösse, Dauer, Finanzen)

sind geklärt und die benötigten Mittel (z.B. Infrastruktur, Finanzen oder

Zeitressourcen) sichergestellt.

2. Organisation/Leitung

Es ist eine Teamleitung vorhanden, die ihre Rolle aktiv wahrnimmt und alle

Teammitglieder auf allen hierarchischen Stufen informiert. Es finden regelmäßige

Teamsitzungen statt, deren Abläufe und Prozesse geregelt sind. Der Ablaufplan der

Teamsitzung wird im Vorfeld verteilt.

3. Aufgaben und Funktion

Jedes Mitglied ist bereit, sich in das Team einzubringen und produktiv wie

zielorientiert mitzuarbeiten. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten sind geklärt,

Funktionen bestimmt und Arbeitsweisen abgesprochen.

4. Klima

Es herrscht ein angenehmes Arbeitsklima und eine offene Fehlerkultur. Man

kommuniziert offen auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung.

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117 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4.2. Teammodelle

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

wissen, dass eine gute Kooperation zwischen den Berufs-

gruppen als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizinischen

Rehabilitation angesehen wird.

das multidisziplinäre und interdisziplinäre Teammodell ken-

nenlernen und zentrale Unterschiede benennen können.

wissen, dass das interdisziplinäre Teammodell als Idealform

der berufsgruppenübergreifenden Kooperation angesehen

wird.

Inhalt Das „multidisziplinäre Teammodell“

Das „interdisziplinäre Teammodell“

Methoden Lehrvortrag

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Teammodelle“

Beamer, Laptop

Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“

dicke Stifte

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 44: Lehr- und Lernziele 4.2.: Teammodelle

Durchführung

Der Kursleiter vermittelt theoretisches Hintergrundwissen und verdeutlicht, dass das

„interdisziplinäre Teammodell“ als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Ko-

operation in der medizinischen Rehabilitation angesehen wird.

Eine gut funktionierende berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit ist ei-

ne wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung eines ganzheitlichen Be-

handlungsansatzes und gilt als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizini-

schen Rehabilitation (Verband Deutscher Rentenversicherungsträger, 1996).

Zur Differenzierung der Kooperation werden in der Literatur meist zwei Model-

le beschrieben: das multidisziplinäre und das interdisziplinäre Teammodell

(Körner & Bengel, 2004). In der folgenden Tabelle (s. Abb. 44) sind die zentra-

len Aspekte beider Modelle dargestellt.

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118 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Abbildung 44: Folie „Teammo-delle“

Das „multidisziplinäre Teammodell“ ist streng hierarchisch und disziplinori-

entiert organisiert (Winter, 1997). Im Sinne eines autoritären Führungsstils trifft

und koordiniert der Arzt die Behandlungsentscheidungen autonom. Jede

Fachdisziplin verfolgt auf dieser Grundlage ihre eigenen fachspezifischen Be-

handlungsziele und stimmt diese bei der Planung und Durchführung der Be-

handlung in der Regel nicht mit anderen Berufsgruppen ab. Der Kommunikati-

onsstil ist meist bilateral und nur gelegentlich, wie z.B. bei der Besprechung

von Problemfällen, multilateral ausgerichtet.

Im Gegensatz dazu verständigen sich im „interdisziplinären Teammodell“

alle Fachdisziplinen auf ein gemeinsames und übergeordnetes Behandlungs-

ziel, das auf der Basis der geäußerten Wünsche, Bedürfnisse und Präferen-

zen der Rehabilitanden getroffen wird. Die einzelnen fachspezifischen Ziele

werden aufeinander abgestimmt, bei Bedarf modifiziert und Synergieeffekte

durch einen integrativen Behandlungsstil genutzt. Der Führungsstil ist partizi-

pativ-kooperativ, der Kommunikationsfluss multilateral und das Vorgehen pa-

tientenorientiert.

Das „interdisziplinäre Teammodell“ gilt als Idealform der berufsgruppenüber-

greifenden Zusammenarbeit (Davis et al., 1992; Vogel, 1998). Studienergeb-

nisse zeigen eine Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit (Adler, Bryk, Cesta &

McEachen, 1995; Hibbert, Arnaud & Dharampaul, 1994), des Klimas innerhalb

des Teams und der Effizienz (Körner, 2006). Alle Mitglieder sprechen eine

gemeinsame Sprache und verfolgen ein gemeinsames Ziel. Im Rahmen re-

gelmäßig stattfindender multilateraler Teamsitzungen werden Verantwortlich-

keiten geklärt, diese gemeinsam getragen und Behandlungsentscheidungen

bei Bedarf modifiziert.

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119 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Kennzeichen interdisziplinärer Teams

Miteinander statt Nebeneinander

Regelmäßige Teambesprechungen

Gleichrangigkeit der Disziplinen

Gemeinsames Behandlungsziel und

Behandlungsstrategien

Klare Verantwortlichkeiten

Einheitliche Sprache, geteiltes Wissen

Der Kursleiter schlägt das folgende Flipchart Poster (s. Abb. 45) auf und beschreibt

die Kennzeichen eines interdisziplinären Teams.

Das Flipchart Poster fasst die Kennzeichen eines „interdisziplinären Teams“

(Schwarz, Streibelt & Herbold, 2012) zusammen: (…).

Abbildung 45: Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“

Zur Unterstützung dieses Prozesses sind ein bestimmter Führungsstil und

spezifische Kommunikationsstrukturen innerhalb eines Teams und der gesam-

ten Organisation erforderlich. Das Ziel von Teamentwicklungsmaßnahmen ist

abhängig von dem Ausmaß der bereits bestehenden Zusammenarbeit. Das

übergeordnete Ziel besteht in einer Weiterentwicklung bestehender Strukturen

in die Richtung eines interdisziplinären Teams (Körner & Bengel, 2004).

Der Kursleiter hängt das Poster zu den anderen Flipchart Postern an die Wand.

Anmerkung

Das interdisziplinäre Teammodell wird als Idealform der berufsgruppenübergreifen-

den Zusammenarbeit betrachtet (Körner & Bengel, 2004; Davis et al., 1992; Vogel,

1998). Die Beschäftigung mit der Thematik beschränkt sich meist auf theoretische

Auseinandersetzungen mit verschiedenen Teammodellen in der medizinischen Re-

habilitation (Winter, 1997; Davis et al., 1992; Weber, 1995). Empirische Daten liegen

für den deutschen Sprachraum nur wenige vor (Körner & Bengel, 2004). In einer

Studie von Körner & Bengel (2004, S. 354) konnte gezeigt werden, dass sich die

theoretisch postulierten Teammodelle empirisch erfassen und vergleichen lassen.

Ein spezifisches Erhebungsinstrument zur Messung der berufsgruppenübergreifen-

den Kooperation existiert bislang nicht (Körner, Schüpbach & Bengel, 2005).

Page 120: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

120 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Literatur

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (2008). (Hrsg.). ICF – Praxisleitfa-

den 2. Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische

Nutzung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung

und Gesundheit (ICF) in medizinischen Rehabilitationseinrichtungen.

Online verfügbar unter: http://www.bar-frankfurt.de/fileadmin/dateiliste

/publikationen/icf-praxisleitfaeden/downloads/ICF2.pdf [Zugriff: 14.08.2012].

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (2010). (Hrsg.). ICF – Praxisleitfa-

den 3. Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische

Nutzung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung

und Gesundheit (ICF) für das Krankenhausteam.

Online verfügbar unter : http://www.bar-frankfurt.de/fileadmin/dateiliste

/publikationen/icf-praxisleitfaeden/downloads/ICF3.pdf [Zugriff: 17.08.2012].

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121 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4.3. Führungsstile

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

drei zentrale Führungsstile kennenlernen.

wissen, dass der eigene Führungsstil eng mit dem Ausmaß

der Partizipation gekoppelt ist und die Mitarbeiterzufrieden-

heit einer Klinik entscheidend mit beeinflusst.

wissen, dass der „partizipative, kooperative“ Führungsstil als

idealer Führungsstil angesehen wird und Gründe dafür nen-

nen können.

das „Modell der Partizipationsstufen“ kennenlernen.

Inhalt

Führungsstile

Das „Modell der Partizipationsstufen“ (modifiziert nach Weg-

ge, 2004)

Methoden

Lehrvortrag

Präsentation

Selbstreflexion

Materialien

und Medien

Folie „Führungsstile“

Folie „Der autoritäre Führungsstil“

Folie „Der laissez-faire Führungsstil“

Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“

Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 10 Minuten

Tabelle 45: Lehr- und Lernziele 4.3.: Führungsstile

Durchführung

Der Kursleiter stellt drei zentrale Führungsstile in einer Übersicht vor.

Die zweite Säule der internen Partizipation betrifft die Art des Führungsstils

innerhalb einer Organisation. Dieser gilt als entscheidender Einflussfaktor für

die Partizipationskultur einer Klinik, der Mitarbeiterzufriedenheit und der Art

des etablierten Teammodells (Körner, 2006, S. 240). Es werden im Wesentli-

chen drei Führungsstile unterschieden: der „autoritäre Führungsstil“, der „par-

tizipative oder kooperative Führungsstil“ und der „laissez-faire Führungsstil“.

Die folgende Abbildung (s. Abb. 46) zeigt diese auf einem Kontinuum.

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122 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Der linke Pol zeigt den „autoritären Führungsstil“, der rechte den „laissez-faire

Führungsstil“ und in der Mitte befindet sich der „partizipative oder kooperative

Führungsstil“.

Abbildung 46: Folie „Führungs-stile“

Der „autoritäre Führungsstil“ ist dadurch gekennzeichnet, dass die Führungs-

kraft die Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen alleine übernimmt.

Dies ermöglicht schnelles Handeln und eine hohe Produktivität bei Routinetä-

tigkeiten, kann aber zu Überforderungsreaktionen und Fehlentscheidungen

durch die Führungskraft sowie zu unzufriedenen und demotivierten Mitarbei-

tern führen.

Abbildung 47: Folie „Der autori-täre Führungsstil“

Der „laissez-faire Führungsstil“ ist durch eine hohe Entscheidungs- und

Kontrollmacht, einen großen Handlungsspielraum und einen zufälligen Infor-

mationsfluss innerhalb einer Gruppe gekennzeichnet. Neben motivierenden

Effekten birgt dies die Gefahr von Desorientierung, Kompetenzstreitigkeiten

und Disziplinmangel in sich.

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123 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Abbildung 48: Folie „Der laissez-faire Führungsstil“

Der „partizipative oder kooperative Führungsstil“ gilt als die ideale Art der Füh-

rung und stellt eine Möglichkeit der Realisierung des interdisziplinären Team-

modells in der medizinischen Rehabilitation dar (Körner et al., 2005). Er ist

dadurch gekennzeichnet, dass sich die Führungskraft mit ihren Mitarbeitern

berät, Lösungsvorschläge diskutiert, deren Wissen und Können in die Ent-

scheidungsfindung mit einbezieht und auf dieser Basis die abschließende

Entscheidung trifft (Körner, 2010).

Abbildung 49: Folie „Der koope-rative, partizipative Führungs-stil“

Der Kursleiter stellt den Zusammenhang zwischen Führungsstil und dem Ausmaß

der Partizipation anhand des „Modells der Partizipationsstufen“ nach Wegge (2004)

vor.

Das Ausmaß der Partizipation ist sehr variabel und eng mit dem Führungsstil

verbunden (Körner, 2010). Die Abstufung der Partizipation ist im folgenden

„Modell der Partizipationsstufen“ grafisch dargestellt: (…).

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124 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Abbildung 50: Folie „Das Mo-dell der Partizipationsstufen“

Die Pole im unteren Bereich der Abbildung beschreiben die Gegensätze „kei-

ne Partizipation“ (links) bis „maximale Partizipation“ (rechts). Der linke Pol

verdeutlicht den autoritären Stil, bei dem die Mitarbeiter weder informiert noch

in Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden. Der rechte Pol zeigt

den partizipativen oder kooperativen Führungsstil als Symbol für einen maxi-

mal möglichen Einbezug der Mitarbeiter.

Vielleicht haben Sie sich in Gedanken bereits überlegt, wo Sie sich auf diesem

Kontinuum einordnen würden. Aus meiner Sicht ist dies eine wertvolle Hilfe,

um eigene Spielräume und Verbesserungspotentiale für sich selbst identifizie-

ren zu können. Ich möchte dies jetzt aber nicht zum Gruppenthema machen,

sondern mit einer Übung fortfahren.

Anmerkung

Die Stufen des „Modells der Partizipationsstufen“ im Einzelnen:

Keine Partizipation: Die Mitarbeiter werden nicht informiert und in Entschei-

dungsprozesse einbezogen.

Information: Die Mitarbeiter werden vor einer Entscheidung durch den Vor-

gesetzten darüber informiert, dass eine Entscheidung ansteht.

Konsultation: Die Mitarbeiter können ihre Meinung zu der anstehenden Ent-

scheidung gegenüber dem Vorgesetzten vor der Entscheidung äußern.

Mitwirkung: Die Meinung der Mitarbeiter wird bei der Entscheidung auf Basis

informeller oder formeller Regeln berücksichtigt.

Mitbestimmung: Die Mitarbeiter werden gleichberechtigt an der Entscheidung

beteiligt, z.B. in Form einer Gruppendiskussion mit dem Vorgesetzten.

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125 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

aktiviert werden.

in Kleingruppen über geeignete und ungeeignete Situationen

einer partizipativen Führungsgestaltung diskutieren.

ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen und mit der Gesamt-

gruppe diskutieren.

Inhalt Umsetzung partizipativer Führungsgestaltung in der Praxis

Exploration geeigneter und ungeeigneter Situationen

Methoden

Zuruffrage (2 Minuten)

Übung: Eignung partizipativer Führungsgestaltung

a) Murmelgruppen (10 Min.)

b) Zusammenfassung der Ergebnisse per Zuruf im Plenum

(8 Min.)

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“

(2 Flipchart Papiere)

Dicke Stifte

Sozialform Partnerarbeit

Plenum - Kreis

Dauer 20 Minuten

Tabelle 46: Lehr- und Lernziele 4.4.: Eignung partizipativer Führung

Durchführung

Der Kursleiter bereitet mit der folgenden Übung den Transfer in die Praxis vor.

Was denken Sie? Ist eine partizipative Führungsgestaltung für jede Situation

geeignet? Wenn Sie jetzt einmal in Gedanken Ihren Berufsalltag durchgehen:

o Gibt es Situationen, in denen Sie bereits einen partizipativen Führungs-

stil anwenden?

o Gibt es Situationen, von denen Sie sich das vorstellen können, auch

wenn Sie es noch nie ausprobiert haben?

o Gibt es Situationen, für die Sie sich die Anwendung eines partizipativen

Führungsstils überhaupt nicht vorstellen können?

Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestal-

tung“ auf und erläutert das Vorgehen der folgenden Übung.

Page 126: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

126 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Sie können nun mit einem Ihrer Nachbarn 10 Minuten darüber sprechen, für

welche Situationen Sie eine partizipative Führungsgestaltung für geeignet hal-

ten und für welche nicht. Damit Ihre wichtigen Gedanken nicht verloren gehen,

werde ich diese im Anschluss auf dieses Flipchart Papier schreiben. Wenn Sie

möchten, können Sie sich während des Gespräches Notizen machen. (…).

Abbildung 51: Flipchart Poster „Eignung partizipativer Füh-rungsgestaltung“

Der Kursleiter notiert die Aussagen der Teilnehmer, fragt bei Unklarheiten nach und

fasst das Ergebnis zusammen.

Sind Sie soweit? Gut, dann fassen wir zusammen. Für welche Situationen hal-

ten Sie eine partizipative Führungsgestaltung für geeignet? (…). Und für wel-

che nicht? (…).

Global gesehen ist die Etablierung eines partizipativen oder kooperativen Füh-

rungsstils in einer Klinik das übergeordnete Ziel. Dabei muss beachtet wer-

den, dass dieser nicht für jede Situation gleich gut geeignet ist. Über eine

Steigerung der partizipativen Entscheidungskultur eines Teams wird eine Zu-

nahme der Mitarbeiterzufriedenheit, deren Motivation und darüber das Ge-

währleisten einer patientenorientierten Versorgungsgestaltung erwartet.

Um dies auch umsetzen zu können, ist eine bestimmte Kommunikationskultur

innerhalb eines Teams und der gesamten Einrichtung eine grundlegende

Voraussetzung.

Der Kursleiter leitet zum Thema „Kommunikation“ über und hängt das neu erstellte

Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ ebenfalls an die Wand.

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127 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Anmerkung

Die Aussagen der Teilnehmer könnten mit folgenden Ergebnissen der PEFiT-Studie

ergänzt werden (Körner et al., 2011a):

Geeignet

Personalplanung (Dienstplan, Urlaub…)

Persönliche Betroffenheit des Mitarbeiters

Therapiegestaltung, Arbeitsabläufe

Aufgabenverteilung im Team

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Organisatorische Änderungen

Gemeinsame Zielvereinbarungen

Ungeeignet

Fehlende Handlungsalternativen

Disziplinarische Maßnahmen

Arbeitssicherheit

Kein Konsens erreichbar

Finanzielle Entscheidungen/Investitionen

Fehlender Weitblick der Mitarbeiter

Rasche Entscheidungen notwendig/Patientenwohl leidet

Routinearbeiten (z.B. Verwaltung)

Delegation und Aufgabenverteilung

Tabelle 47: Eignung partizipativer Führung - Ergebnisse der PEFiT-Studie (Körner et al., 2011a)

Das Hauptziel dieser Übung besteht in einer Sensibilisierung der Teilnehmer für die

situative Abhängigkeit des angewandten Führungsstils. So ist es durchaus denkbar,

dass dieser - in Abhängigkeit der Führungskompetenz, Qualifikation und Persönlich-

keit der Mitarbeiter sowie der Rahmenbedingungen - den verschiedenen Bereichen

und Situationen der Rehabilitation flexibel angepasst werden muss.

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128 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4.5. Ebenen der Kommunikation

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

anhand eines Beispiels für die Komplexität und Mehrdimensi-

onalität zwischenmenschlicher Kommunikation sensibilisiert

werden.

wissen, dass Kommunikation in eine Inhalts- und eine Bezie-

hungsebene gegliedert wird.

die vier Ebenen der Kommunikation nach Schulz von Thun

kennenlernen und auf ein Beispiel übertragen können.

Inhalt Ebenen der Kommunikation nach Watzlawick et al. (2011)

„4-Ohren-Modell” nach Schulz von Thun (2011)

Methoden

Impuls - Kurzfilm (3 Minuten; 2 Minuten Puffer)

Zuruffrage

Brainstorming

Präsentation

Materialien

und Medien

Video-Clip „Das Frühstücksei“ von Loriot

Folie „Kommunikation“

Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“

Folie „4 Seiten einer Nachricht“

Folie „Inhalts- und Beziehungsebene der Kommunikation“

Folie „Die Gruppe - ein Eisberg“

Folie „Was meint Hermann?“

Folie „Was hört Berta?“

Beamer, Laptop

Sozialform

Diskussion im Plenum - Kreis

Dauer 15 Minuten

Tabelle 48: Lehr- und Lernziele 4.5.: Ebenen der Kommunikation

Durchführung

Der Kursleiter führt mit Hilfe eines kurzen Sketches in das Thema „Kommunikation“

ein und sensibilisiert die Teilnehmer für die Komplexität zwischenmenschlicher

Kommunikation.

Zur Einstimmung in das Thema „Kommunikation“ zeige ich Ihnen zunächst ei-

nen Film von ungefähr 3 Minuten. Einige von Ihnen kennen ihn bestimmt. Es

handelt sich um einen echten Klassiker von „Loriot“: „Das Frühstücksei“ (Lori-

ot, 1992). Wir werden uns den Film jetzt ansehen, auf uns wirken lassen und

im Anschluss darüber sprechen. (…).

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129 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Abbildung 52: Folie „Kommu-nikation“3

Was meinen Sie, was ging hier zwischen Hermann und Berta alles schief?

→ sammeln, ergänzen, ohne zu kommentieren

Der Sketch verdeutlicht aus meiner Sicht sehr gut die Vielschichtigkeit zwi-

schenmenschlicher Kommunikation. Kommunikation findet ständig und überall

statt. Mit Worten oder ohne (Watzlawick, Bavelas & Jackson, 2011), bewusst

oder unbewusst (Schulz von Thun, 2011).

Paul Watzlawick (Watzlawick et al., 2011) formulierte in seiner Kommunikati-

onstheorie fünf Axiome4. Zwei davon stelle ich Ihnen jetzt vor: (…).

Abbildung 53: Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“

Watzlawick betont mit der ersten Grundregel „Man kann nicht nicht kommuni-

zieren“ die Bedeutung nonverbaler Äußerungen und gliedert im zweiten Axiom

3 Abbildung entnommen aus: http://www.elbufer.de/Fruehstuecksbrett-Loriot-Das-Ei- ist-hart--i_540.html [Zugriff: 20.08.2012]. 4 Axiom = Grundregel, die keines Beweises bedarf (Watzlawick et al., 2011)

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130 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

die Kommunikation in zwei Ebenen auf. Für ihn bildet die Beziehungsebene

die Grundlage für das Gelingen oder Nicht-Gelingen zwischenmenschlicher

Kommunikation (Watzlawick et al., 2011).

Die Basis jeglicher Kommunikation ist eine Vermittlung von Information. Infor-

mation in dem Sinne, dass Nachrichten von einem „Sender“ an einen „Emp-

fänger“ weitergeleitet werden. Die gesendete Nachricht enthält dabei mehrere

Botschaften, die vom Empfänger unterschiedlich wahrgenommen werden

können. Schulz von Thun stellte dies mit seinem sogenannten „4-Ohren-

Modell“ (Schulz von Thun, 2011, S. 49) grafisch dar. Jedes Ohr symbolisiert

eine andere Ebene: einen Sachinhalt, einen Appell, einen Aspekt der Selbstof-

fenbarung und einen Beziehungsaspekt.

Abbildung 54: Folie „4 Seiten einer Nachricht“

Auf der folgenden Abbildung (s. Abb. 55) sehen wir die Zweiteilung menschli-

cher Kommunikation um die vier Ebenen einer Botschaft ergänzt. Kommunika-

tion findet - einem Eisberg gleich - zu rund 80% unter der Wasseroberfläche,

also auf der Beziehungsebene, statt (Schmidt, 2009a).

Abbildung 55: Folie „Inhalts- und Beziehungsebene der Kommunikation“

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131 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Aus meiner Sicht kann das Eisbergmodell auch sehr gut auf jede beliebige

Gruppe übertragen werden. Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass die

Sachebene zwar meist die vordergründig sichtbare Ebene eines Geschehens

ist, aber die Beziehungsebene das eigentliche Geschehen einer Gruppe be-

stimmt.

Abbildung 56: Folie

„Die Gruppe - ein Eisberg“

Gehen wir noch einmal zu Hermann und Berta zurück. Was denken Sie? Was

wollte Hermann seiner Frau neben dem Sachinhalt vielleicht noch vermitteln?

→ sammeln, ohne zu kommentieren

Abbildung 57: Folie „Was meint Hermann?“

Und Berta? Mit welchem Ohr hörte Berta wohl vor allem zu?

→ sammeln, ohne zu kommentieren

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132 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Abbildung 58: Folie „Was hört Berta?“

Ist es nicht unglaublich, was man in so einen kurzen Satz alles hineininterpre-

tieren kann? Das Spannende an diesem Film ist, dass wir das „Drama“ von

Hermann und Berta auf jede beliebige zwischenmenschliche Situation in un-

serem Alltag übertragen können. In jedem Team sitzen „Hermanns“ und „Ber-

tas“, die je nach Situation nicht immer das hören, was Sie aus Ihrer Sicht ver-

mitteln möchten. Auch wir sind „Hermanns“ und „Bertas“, die manchmal mit

dem einen und manchmal mit dem anderen Ohr mehr hören.

Variationen

Je nach Temperament und Gruppendynamik ist es sehr einprägsam, den

Sketch mit Unterstützung der Kursteilnehmer vorzuführen und die gesamte

Gruppe bei der anschließenden Auswertung mit einzubeziehen. In dem emp-

fehlenswerten Buch „Menschen, Tiere, Katastrophen“ von Loriot (Loriot, 1992)

liegt eine Vielzahl seiner wortspielreichen Sketche in schriftlicher Form vor.

Der Text des Sketches „Das Frühstücksei“ befindet sich im Anhang (s. An-

hang 6.1.).

Eine andere Methode zur Veranschaulichung des „4-Ohren-Modells“ ist das

Vorspielen einer oder mehrerer beliebiger Situationen aus dem Alltag. Die

Teilnehmer benennen im Anschluss daran die dargestellten Ebenen der

Kommunikation.

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133 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Anmerkung

Der theoretische Input sollte bewusst auf 15 Minuten begrenzt werden. Er verdeut-

licht auf spielerische Weise die theoretische Fundierung, die Komplexität der Thema-

tik und dient als Grundlage für die folgende Übung. Diese sensibilisiert für die Viel-

schichtigkeit zwischenmenschlicher Kommunikation und animiert zum differenzierte-

ren Umgang mit Patienten und Kollegen. Eine sensiblere Wahrnehmung der oft un-

bewusst ablaufenden Prozesse trägt zu einer besseren Verständigung und Zusam-

menarbeit eines Teams bei.

Literatur

Der Film ist unter folgendem Link verfügbar:

http://www.youtube.com/watch?v=bBQTBDQcfik&feature=related

[Zugriff: 12.07.2012].

Weitere Sketche von Loriot befinden sich in folgendem Buch:

Loriot. (1983, c1981). Loriots dramatische Werke (Verb. Neuausgabe). Zürich:

Diogenes.

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134 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

anhand der Übung erfahren, dass unser Bild der „Wirklichkeit“

von unserer individuellen Sicht der Dinge geprägt ist.

wissen, dass es viele subjektive, aber keine allgemeingültigen

„Wahrheiten“ gibt.

für die Konstruktion „individueller Wirklichkeiten“ sensibilisiert

werden.

Inhalt Wahrnehmung und Wirklichkeit

Subjektivität der individuellen Wahrnehmung

Methoden

Übung „Wahrnehmung und Kommunikation“

a) Durchführung der Übung

b) Reflexion im Plenum

Materialien

und Medien

1 beliebiges, ausreichend großes Bild (Foto, Gemälde, Pos-

ter,…)

2 Arbeitsblätter „Auswertungsbogen“ (s. Anhang 6.2.)

2 Stifte für die „Beobachter“

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 30 Minuten

Tabelle 49: Lehr- und Lernziele 4.6.: Ebenen der Kommunikation - Übung

Durchführung

Der Kursleiter erklärt den groben Rahmen der nächsten Übung und schickt im An-

schluss daran fünf „Freiwillige“ vor die Tür.

Um unsere Sinne für die feinen Zwischentöne menschlicher Kommunikation

weiter zu schärfen, möchte ich mit Ihnen jetzt eine Übung durchführen, die

den schönen Namen trägt: „Ich höre was, was Du nicht sagst!“

Bevor wir mit der Übung beginnen, möchte ich Ihnen kurz das Vorgehen er-

läutern. Ich bitte zuerst fünf Teilnehmer vor die Tür - natürlich freiwillig. Im An-

schluss daran erkläre ich den Anderen das weitere Vorgehen. Das wird unge-

fähr fünf Minuten in Anspruch nehmen. Anschließend hole ich Sie einzeln

wieder herein. Sie können die Reihenfolge vor der Tür selbst bestimmen.

Mehr verrate ich aber noch nicht! (…). Wir brauchen jetzt erst einmal die fünf

Freiwilligen. Wer hat Lust? (…). Klasse! Haben Sie zum weiteren Vorgehen

noch Fragen? (…). Dann bitte ich Sie jetzt vor die Tür. Ich hole den Ersten von

Ihnen in ungefähr fünf Minuten wieder herein. (…).

Page 135: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

135 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Der Kursleiter erläutert den übrigen Teilnehmern das weitere Vorgehen und instruiert

zwei weitere „Freiwillige“, die als „Protokollanten“ fungieren.

Jetzt brauche ich noch einmal zwei „Freiwillige“, die als „Protokollanten“ zur

Verfügung stehen. Wer möchte diese Aufgabe übernehmen? (…). Prima, vie-

len Dank! Ich habe für jeden von Ihnen ein Arbeitsblatt mitgebracht. Kommen

Sie bitte kurz zu mir, damit die Anderen nicht gleich alles hören! (…).

Der Kursleiter erklärt den Protokollanten leise das weitere Vorgehen: er zeigt für zwei

Minuten ein Bild und legt es im Anschluss zur Seite. Einer der Teilnehmer beschreibt

einem anderen Teilnehmer aus dem Raum das Bild und hebt sechs für ihn zentrale

Punkte hervor. Die Protokollanten notieren diese. Nun werden die vor der Tür war-

tenden Teilnehmer nacheinander hereingeholt. Der Teilnehmer, dem das Bild be-

schrieben wurde, gibt der ersten Person, die hereingerufen wird, die Bildbeschrei-

bung möglichst genau wieder. Diese Person gibt das Gehörte an die nächste herein-

gerufene Person in derselben Art weiter, usw. Der letzte „Freiwillige“ fasst die sechs

Kernmerkmale abschließend zusammen. Die Protokollanten machen sich Notizen

darüber, ob ein Detail richtig genannt, verändert oder auch vergessen wurde. Wort-

neuschöpfungen werden als Stichworte notiert.

Der Kursleiter geht mit den Protokollanten zur Mitte zurück, setzt sich in den Kreis

und beginnt mit der Durchführung der Übung.

Ich zeige Ihnen jetzt für zwei Minuten ein Bild. Bitte schauen Sie es sich ge-

nau an und versuchen Sie, sich möglichst viele Details einzuprägen. Danach

lege ich das Bild zur Seite. Ich zeige Ihnen jetzt das Bild und sage Ihnen im

Anschluss daran, wie es weitergeht. So, hier ist das Bild: (…).

Nach zwei Minuten wird das Bild zur Seite gelegt und das weitere Vorgehen erläu-

tert.

Einer von Ihnen beschreibt jetzt einem anderen Teilnehmer aus diesem Raum

das Bild. Bitte heben Sie dafür sechs für Sie zentrale Punkte hervor. Mehr

müssen Sie nicht tun. Wer möchte das übernehmen? (…). Schön! Frau/Herr

(…), wem möchten Sie die sechs Merkmale beschreiben? (…). Gut, dann le-

gen Sie einfach los: (…).

Die Protokollanten notieren die erste Bildbeschreibung und ergänzen - unabhängig

voneinander - fortlaufend das Protokoll.

Page 136: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

136 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Ich rufe jetzt die erste Person von draußen herein und erkläre kurz, worum es

geht. Bitte geben Sie, Frau/Herr (…) anschließend das eben Gehörte mög-

lichst genau an diesen Teilnehmer weiter. (…).

Am Ende der Übung wird das Bild der gesamten Gruppe gezeigt. Die Protokollanten

berichten über Abweichungen im zeitlichen Verlauf. In der anschließenden Reflexion

werden mögliche Gründe für Auslassungen, Verzerrungen und Eigeninterpretationen

der Bildbeschreibung diskutiert.

Anmerkung

Als Bild kann eine beliebige Abbildung gewählt werden. Alleinige Voraussetzung ist

das Vorhandensein markanter Punkte, das eine Beschreibung der sechs Kernmerk-

male erlaubt. Das Bild kann in die PowerPoint-Präsentation integriert oder auf eine

Overhead-Folie kopiert werden. Alternativ kann ein Poster oder eine ausreichend

große Fotografie verwendet werden. Nach eigener Erfahrung entstehen bereits bei

der ersten Bildbeschreibung Abweichungen, die interessanterweise bereits zu die-

sem Zeitpunkt von beiden Protokollanten unterschiedlich wahrgenommen werden

können. Die Teilnehmer sind nach dieser Übung meist sehr nachdenklich und kön-

nen den Sinn und Nutzen von regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen, als

eine Möglichkeit der Reduktion von Übertragungsfehlern und Missverständnissen

innerhalb des Teams, besser nachvollziehen.

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137 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

4.7. Zusammenfassung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

eine Übersicht über die zentralen Ziele der internen Partizipa-

tion als Grundlage für die anschließende Übung vermittelt be-

kommen.

abschließende Fragen klären.

Inhalt Zusammenfassung zentraler Inhalte

Vorbereitung des Alltagstransfers

Methoden Lehrgespräch: fragend-entwickelnd

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Ziele interner Partizipation“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 50: Lehr- und Lernziele 4.7.: Zusammenfassung

Durchführung

Der Kursleiter stellt die zentralen Ziele der internen Partizipation in einer Übersicht

vor.

Die folgende Abbildung fasst die zentralen Ziele der internen Partizipation in

einer Übersicht zusammen. Neben der Etablierung eines partizipativen Füh-

rungsstils und einer Optimierung der berufsgruppenübergreifenden Zusam-

menarbeit ist die bewusste Gestaltung des Kommunikationsflusses innerhalb

einer Einrichtung zentral.

Abbildung 59: Folie „Ziele in-terner Partizipation“

Page 138: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

138 4. Kooperation, Koordination, Kommunikation

Der Kursleiter fasst die zentralen Ergebnisse der bisherigen Gruppenarbeiten zur

internen Partizipation zusammen.

Wir haben heute schon enorm viel gearbeitet! Wir haben zusammengetragen,

für welche Situationen ein kooperativer Führungsstil geeignet ist und für wel-

che nicht. Das Poster mit den Ergebnissen (s. Abb. 51) hängt hier an der

Wand.

Wir haben Merkmale eines erfolgreichen Teams gesammelt und auf dieses

Flipchart Poster (s. Abb. 43) notiert. Wir kennen die Merkmale eines interdis-

ziplinären Teams und wissen, dass diese Form der berufsgruppenübergrei-

fenden Zusammenarbeit als Idealform angesehen wird. Auch dieses Poster

hängt hier zur Erinnerung an der Wand (s. Abb. 45).

Teamarbeit bedarf einer hohen kommunikativen Kompetenz: Therapiebau-

steine müssen aufeinander abgestimmt und Informationen in einem kontinu-

ierlichen Prozess weitergeleitet oder rückgemeldet werden. Neben einer kla-

ren Kommunikationskultur sind dafür Strukturen innerhalb einer Einrichtung

notwendig, die dies ermöglichen und unterstützen.

Die zentrale Frage lautet nun, was Sie dazu beitragen können, die interne

Partizipation in Ihrer Einrichtung zu fördern. Wir werden uns in der verbleiben-

den Zeit intensiv damit beschäftigen, wie eine Umsetzung der internen Partizi-

pation in die Praxis gelingen kann.

Bevor wir damit starten, möchte ich an dieser Stelle gerne eine weitere Pause

von 30 Minuten einläuten. Wir treffen uns um Uhr wieder hier in diesem

Raum. (…).

Der Kursleiter klärt abschließende Fragen und leitet nach der Pause den Transfer in

die Praxis ein.

Page 139: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

139 5. Interne Partizipation in der Praxis

5. Interne Partizipation in der Praxis

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze zur Sicherung des Transfers in die Praxis

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

5

5.1. Instrumente partizipativer Führung Die Teilnehmer sollen…

bewährte Instrumente einer partizipati-ven Führungsgestaltung kennenlernen und zur Umsetzung motiviert werden.

konkrete Ideen für den Alltag sammeln. Transferfähigkeiten entwickeln.

Lehrgespräch: fragend-entwickelnd

Präsentation

30

5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers Die Teilnehmer sollen…

sich mit den inhaltlichen und strukturel-len Rahmenbedingungen einer Klinik auseinandersetzen.

Ideen für eine Optimierung von Team-besprechungen generieren.

aktiviert werden.

Übung „Graffiti“ Brainwriting

Vorstellung der Ergebnisse im Plenum

10

5.3. Meine Ziele Die Teilnehmer sollen…

individuelle Ziele für den Transfer in die Praxis formulieren, auf Realitätsnähe überprüfen und schriftlich fixieren.

Entwicklungsmöglichkeiten, Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren so-wie Alternativen notieren.

Selbstreflexion

Tabelle 51: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 2

Page 140: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

140 5. Interne Partizipation in der Praxis

5.1. Instrumente partizipativer Führung

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

bewährte Instrumente einer partizipativen Führungsgestal-

tung kennenlernen und zur Umsetzung motiviert werden.

konkrete Ideen für den Alltag sammeln.

Transferfähigkeiten entwickeln.

Inhalt Vorstellung von Instrumenten zur Unterstützung einer parti-

zipativen Führungsgestaltung

Methoden Lehrgespräch: fragend-entwickelnd

Präsentation

Materialien

und Medien

Folie „Instrumente partizipativer Führung“

Beamer, Laptop

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 52: Lehr- und Lernziele 5.1.: Instrumente partizipativer Führung

Durchführung

Der Kursleiter stellt zentrale Instrumente einer partizipativen Führungsgestaltung vor.

Die folgende Folie (s. Abb.60) zeigt zentrale Instrumente, mit denen eine par-

tizipative Führungsgestaltung in der Praxis gelingen kann: (…).

Abbildung 60: Folie „Instru-mente partizipativer Führung“

Der erste, wichtige Schritt ist das Vereinbaren gemeinsamer Ziele, die im

Rahmen strukturierter Informationsvermittlungsprozesse an alle Mitarbeiter ei-

nes Teams weitergegeben werden. Neben der Formulierung klarer Anforde-

rungen und Aufgabenstellungen muss Verantwortung delegiert, eine offene

Page 141: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

141 5. Interne Partizipation in der Praxis

und wertschätzende Feedback-Kultur etabliert und die Zusammenarbeit im

Team gefördert werden.

Anmerkung

Die Darstellung der Instrumente kann als Impulsgespräch gestaltet werden. Zur An-

regung sind im Folgenden handlungsrelevante Inhalte und Fragen zur Selbstreflexion

stichpunktartig aufgeführt.

1. Ziele vereinbaren

Gemeinsame, klare und messbare Ziele formulieren

Konsens über eine Erreichung der Ziele im Team herstellen

Ziele in konkrete Maßnahmen transferieren

Transparenz der Ziele herstellen

Selbstreflexion:

o Gibt es ein gemeinsames Ziel? Ist dies allen Beteiligten bekannt?

2. Informieren

Strukturierte Informationsvermittlung in regelmäßig stattfindenden Teambe-

sprechungen

Mitarbeiter über Änderungen informieren und die Gründe dafür verdeutlichen

Gesprächsprotokolle anfertigen und allen Mitarbeitern zugänglich machen

Selbstreflexion:

o Gibt es ein Protokoll zur partizipativen Therapieplanung, das sich z.B. als Deckblatt in der Patientenakte befindet und allen Mitarbeitern zu-gänglich ist?

3. Klare Aufgabenstellung

Klare Anforderungen und Aufgabenstellungen formulieren

Verantwortlichkeiten namentlich zuordnen

Terminabsprachen Tag genau terminieren und überprüfen

o Selbstreflexion: Wird ein verbindlicher Transfer der Ergebnisse in die

Praxis hergestellt?

4. Verantwortungsübergabe im Sinne von Delegation

Vertrauensbasis herstellen und Widerstände als Anregungen behandeln

Fachkompetenz der einzelnen Mitarbeiter würdigen und fördern

Mitarbeiter als Ideengeber heranziehen und Synergieeffekte nutzen

Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligen

Mehr Partizipationsmöglichkeiten herstellen

o Selbstreflexion: Wo kann noch Verantwortung abgeben werden?

Page 142: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

142 5. Interne Partizipation in der Praxis

5. Feedback

Konstruktives und regelmäßiges Feedback geben

Offene Fehlerkultur pflegen

o Selbstreflexion: Sprechen Sie Lob und Anerkennung aus?

6. Zusammenarbeit fördern

Aufstellen und Einhalten von Gesprächsregeln

Vorbildrolle aktiv wahrnehmen und gestalten

Unterstützungsbedarf erfragen

Herstellen günstiger Rahmenbedingungen (Raum, Zeit,…)

Etablieren fester Zeitfenster für Regelkommunikation

o Selbstreflexion: Steht den Mitarbeitern genügend Zeit für einen kontinu-

ierlichen, kollegialen Austausch zur Verfügung?

Ergänzende Anmerkung

Um die Qualität der internen Partizipation zu steigern, müssen die verschiedenen

Perspektiven aller an der Therapie beteiligten Akteure berücksichtigt werden.

Dadurch werden Gemeinsamkeiten, Ergänzungen und Widersprüche verdeutlicht,

die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit hergestellt und die Etablierung

einer partizipativen Qualitätsentwicklung (Wright, 2010) in den Einrichtungen unter-

stützt. Das Herstellen einer partizipativen Zusammenarbeit ist ein aufwändiger und

kontinuierlicher Prozess, der einen hohen Grad an Abstimmung, Disziplin und Aus-

dauer aller Beteiligten verlangt (quint-essenz. Qualitätsentwicklung in der Gesund-

heitsförderung und Prävention, 2012). Neben einer wertschätzenden Gesprächskul-

tur müssen angemessene Strukturen und Rahmenbedingungen geschaffen werden,

die einen regelmäßigen Informationsaustausch, in z.B. regelmäßig stattfindenden

Teambesprechungen, ermöglichen.

Page 143: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

143 5. Interne Partizipation in der Praxis

5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

sich mit den inhaltlichen und strukturellen Rahmenbedingun-

gen einer Klinik auseinandersetzen.

Ideen für eine Optimierung von Teambesprechungen gene-

rieren.

aktiviert werden.

Inhalt Ideensammlung zur Umsetzung der internen Partizipation in

die Praxis

Methoden Brainwriting (15 Minuten)

Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (15 Minuten)

Materialien

und Medien

Übung „Graffiti - Erstellung eines Gruppenposters“ (Weidner,

2006, S. 175) unter Verwendung der Methode „Brainwriting“

(Weidner, 2006, S. 176)

Flipchart Poster „Vorbereitung einer Team-Besprechung”

Flipchart Poster „Durchführung einer Team-Besprechung”

Flipchart Poster „Nachbereitung einer Team-Besprechung“

1 dicker Stift/TN

Glocke, Küchenwecker, usw.

Sozialform

Kleingruppe

Plenum - Kreis

Dauer 30 Minuten

Tabelle 53: Lehr- und Lernziele 5.2.: Vorbereitung des Alltagstransfers

Durchführung

Der Kursleiter hebt die Bedeutung regelmäßiger, gut organisierter Teambesprechun-

gen hervor und führt in die Übung „Graffiti“ ein.

Das Kernstück einer partizipativen Führungsgestaltung ist die Etablierung und

bewusste Gestaltung regelmäßig stattfindender Teambesprechungen. In die-

sen müssen Ziele geklärt und transparent gemacht werden, Aufgaben verteilt,

Verantwortung abgegeben oder übernommen werden. Es geht nun um die

Frage, wie dies ganz konkret in Ihrem Alltag umgesetzt werden kann.

Dazu führen wir jetzt eine Übung durch, die es ermöglicht, innerhalb kürzester

Zeit eine Vielzahl von Ideen zu einem Thema zu gewinnen.

Page 144: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

144 5. Interne Partizipation in der Praxis

Nachbereitung einer Team-Besprechung

Durchführung einer Team-Besprechung

Vorbereitung einer Team-Besprechung

Ich habe folgende drei Flipchart Poster vorbereitet: (…). Ich verteile sie zu-

nächst einmal auf den Tischen. (…).

Abbildung 61: Flipchart Poster „Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer Team-Besprechung“

Bitte stellen Sie sich jetzt zu Viert zu einem beliebigen Poster. Der Inhalt und

die Gruppenzusammensetzung spielt für diese Übung keine Rolle, da jede

Gruppe bzw. Person jedes Poster bearbeiten wird. (…).

Nach der Gruppenzuordnung fährt der Kursleiter mit der Beschreibung der Übung

fort.

Ich erkläre Ihnen jetzt den Ablauf der Übung: Jede Gruppe beginnt mit dem

Poster, das vor ihr liegt. Bitte schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu der

jeweiligen Fragestellung in den Sinn kommt. Und zwar gleichzeitig! Bitte

diskutieren Sie nicht und stimmen Sie sich auch nicht ab! Wichtig bei dieser

Übung ist, dass möglichst viele, höchst unterschiedliche Gedanken und

Anregungen zusammengetragen werden.

Es gelten während der Übung folgende Regeln (Weidner, 2006, S. 176):

o Seien Sie schnell und spontan!

o Sehen Sie von jeglicher Bewertung ab!

o Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt, auch „Unsinn“!

o Schließen Sie die Ideen Anderer mit ein und bauen Sie diese aus!

Sie haben zur Bearbeitung eines Posters jeweils fünf Minuten Zeit. Ich läute

nach fünf Minuten mit dieser Glocke. Das ist das Zeichen für Sie, als Gruppe

zum nächsten Poster zu wechseln und dieses mit Ihren Ideen zu erweitern.

Haben Sie zum Ablauf noch Fragen? (…).

Page 145: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

145 5. Interne Partizipation in der Praxis

Hier liegen dicke Stifte, bitte bedienen Sie sich. (…). So, dann kann´s losge-

hen. Viel Spaß!

Nach 15 Minuten wird die Übung beendet, die Ergebnisse geclustert und der

Gesamtgruppe präsentiert. Eine Diskussion der Ergebnisse ist nicht vorgesehen.

Jetzt bin ich sehr gespannt, was Ihnen in der kurzen Zeit alles eingefallen ist.

Bitte verschaffen Sie sich in den nächsten Minuten einen Überblick über das

Plakat, das vor Ihnen liegt. Anschließend stellen Sie die zentralen Ergebnisse

dieses Plakates der gesamten Gruppe vor. (…).

Welche Gruppe möchte beginnen?

→ sammeln, ohne zu diskutieren und zu werten

Vielen Dank! Da ist ja eine ganze Menge toller Ideen zusammengekommen!

Ich bin wirklich beeindruckt! Ich möchte die Vielfalt der unterschiedlichen

Anregungen nun im Raum stehen lassen und zur nächsten Übung einladen, in

der Sie sich Gedanken über Ihre persönlichen Ziele für Ihren Arbeitsalltag

machen können.

Anmerkung

Die Methode „Graffiti“ ist ein Methode des kooperativen Lernens (Weidner, 2006, S.

175), die es ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit simultan eine Fülle an Ideen zu ge-

nerieren. Die Methode „Brainwriting“ (Weidner, 2006, S. 176) ist eine modifizierte

Form der klassischen Methode „Brainstorming“. Beim „Brainwriting“ notieren alle

Teilnehmer ihre Assoziationen gleichzeitig, ungebremst und unabhängig voneinander

auf ein großes Blatt Papier. Im Gegensatz zum „Brainstorming“ findet beim „Brainwri-

ting“ die Stimulation und Beeinflussung durch Andere lediglich über das geschriebe-

ne Wort statt.

Page 146: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

146 5. Interne Partizipation in der Praxis

5.3. Meine Ziele

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

individuelle Ziele für den Transfer in die Praxis formulieren,

auf Realitätsnähe überprüfen und schriftlich fixieren.

Entwicklungsmöglichkeiten, Ressourcen und mögliche Barri-

eren antizipieren und Alternativen notieren.

Inhalt Zielformulierung für zu Hause

Alltagstransfer

Methoden Selbstreflexion

Materialien

und Medien

1 Arbeitsblatt “Meine Ziele für zu Hause”/TN (s. Anhang 6.3.)

1 Stift/TN

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Sozialform

Einzelarbeit

Dauer 10 Minuten

Tabelle 54: Lehr- und Lernziele 5.3.: Meine Ziele

Durchführung

Der Kursleiter leitet die Zielformulierung für einen gelungenen Alltagstransfer ein.

Ich möchte Sie bitten, sich jetzt die Zeit zu nehmen, um darüber nachzuden-

ken, welche der vielen Anregungen Sie aus dem Seminar in ihren persönli-

chen Alltag umsetzen möchten.

Ich habe Ihnen dazu ein Arbeitsblatt mitgebracht, in das Sie - wie am Ende

des ersten Moduls - Ihre individuellen Ziele eintragen können. Bitte nehmen

Sie sich nicht zu viel auf einmal vor, beschränken Sie sich auf drei Punkte und

denken Sie bei der Formulierung an die SMART-Methode; das Poster hängt

hier zur Erinnerung an der Wand: (…).

Sie haben nun 10 Minuten Zeit. Das Ergebnis ist nur für Sie bestimmt und wird

am Ende nicht diskutiert. (…).

Anmerkung

Die abschließende Übung dient der Sicherung des Lehr- und Lerntransfers in den

individuellen Alltag. Prinzipiell sollten jedoch während des gesamten Seminars trans-

ferorientierte Aktivitäten durchgeführt werden und keinesfalls auf das Ende eines

Seminars reduziert werden (Geissler, 1992).

Page 147: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

147 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:

Lehrplanskizze für die Schlussphase des Seminars

Dauer/ Min.

Inhalte/Feinziele Lehr- und Lernformen

25

6.1. Evaluation und Reflexion

Die Teilnehmer sollen… Ihre Erfahrungen im Seminar reflektie-

ren. Kernaussagen für sich antizipieren und

formulieren. Raum bekommen, bestehende Fragen

und Unsicherheiten anzusprechen und bearbeiten zu können.

die Gelegenheit erhalten, eine schriftli-che Rückmeldung zum Seminar zu ge-ben.

Selbstreflexion Übung „Fischernetz“ Vorstellung

im Plenum

5

6.2. Verabschiedung der Teilnehmer

Die Teilnehmer sollen… spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit ge-

schätzt wurde. wissen, ob der Kursleiter nach der Ver-

abschiedung zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht.

Kontaktdaten erhalten. persönlich verabschiedet werden.

Abschließende Worte

Tabelle 55: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 6 - Modul 2

Page 148: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

148 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

6.1. Reflexion und Evaluation

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

Ihre Erfahrungen im Seminar reflektieren.

Kernaussagen für sich antizipieren und formulieren.

Raum bekommen, bestehende Fragen und Unsicherheiten

anzusprechen und bearbeiten zu können.

die Gelegenheit erhalten, eine schriftliche Rückmeldung zum

Seminar zu geben.

Inhalt

Zusammenfassung zentraler Inhalte

Reflexion des individuellen Nutzens

Evaluation des Seminars

Methoden

Reflexionsübung „Fischernetz“

a) Einzelarbeit (8 Min.)

b) Vorstellung im Plenum (12 Min.; 1 Min./TN)

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

Flipchart Poster „Fischernetz“

Dekorationsmaterial (z.B. Netz, blaues Tuch, Plastikfische,

Muscheln)

Vorbereitete Memokarten in ausreichender Menge

(rot/grün, ggf. als Fisch zurechtgeschnitten)

1 Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2/TN

(s. Anhang 7)

1 Stift/TN

Sozialform

Einzelarbeit

Plenum - Kreis

Dauer 25 Minuten

Tabelle 56: Lehr- und Lernziele 6.1.: Reflexion und Evaluation

Durchführung

Der Kursleiter lässt das Seminar Revue passieren, fasst zentrale Inhalte zusammen

und leitet die Abschlussphase ein.

Wir sind nun fast am Ende unseres Seminars angekommen. Lassen Sie uns

einen kurzen Rückblick halten, was wir an den beiden Tagen erlebt und bear-

beitet haben. Am ersten Tag stand die Interaktion zwischen Behandler und

Patient im Mittelpunkt, wir haben (…) geübt und erprobt. Zwischen den Modu-

len haben Sie (…) umgesetzt und erste Erfahrungen gesammelt. Heute haben

wir uns intensiv mit der internen Partizipation auseinandergesetzt. Sie haben

Page 149: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

149 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

(…) und überlegt, wie Sie dieses Wissen auf Ihren persönlichen Alltag über-

tragen können. Das war eine ganze Menge! Respekt!

Abbildung 62: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

Der Kursleiter schlägt das Poster „Fischernetz“ (s. Abb. 63) auf und setzt sich zu den

Teilnehmern in den Kreis. Im Vorfeld wurde ein „Fischernetz“ in die Mitte des Stuhl-

kreises gelegt.

Bevor wir auseinandergehen, möchte ich Sie bitten, einen Moment inne zu

halten und aus der Fülle an Informationen, Erkenntnissen und Gefühlen die für

Sie wichtigsten „herauszufischen“. Wir werden jetzt wie ein „echter Fischer“

unser Fischernetz durchsuchen und die kleinen, wenig bedeutsamen Fische

wieder in das Meer zurückwerfen (z.B. blaues Tuch, großer Bogen blaues Pa-

pier, Kiste, Papierkorb, …). Die großen und für Sie kostbaren Fische filtern wir

heraus und sammeln sie in unserem Netz. Sie können „Ihre Fische“ im An-

schluss an das Seminar natürlich gerne mit nach Hause nehmen.

Ich habe dafür folgende Karten vorbereitet: (…). Bitte notieren Sie auf die grü-

nen Fische die „Kostbarkeiten“, die Sie gerne mit nach Hause nehmen möch-

ten. Auf die roten Fische können Sie die Punkte notieren, die Sie hier lassen

Tag 1: Externe Partizipation Tag 2: Interne Partizipation

__ Uhr Begrüßung __ Uhr Begrüßung

__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung __ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1

__ Uhr Übung __ Uhr Ihre Fragen

Pause Pause

__ Uhr Das „Modell der Partizipativen __ Uhr Das „Modell der interprofessionellen Entscheidungsfindung“ internen und externen Partizipation“

__ Uhr PEF - Schritt für Schritt __ Uhr Koordination, Kommunikation und Kooperation im Team __ Uhr Übung __ Uhr Übung

Pause Pause

__ Uhr Alltagstransfer __ Uhr Alltagstransfer

__ Uhr Übung __ Uhr Übung

__ Uhr Seminarende __ Uhr Seminarende

Page 150: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

150 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

Abschluss

Was nehme ich mit?

Was lasse ich da?

Was ich noch sagen

möchte…

möchten. Sie haben dafür 8 Minuten Zeit. Bitte behalten Sie Ihre beschriebe-

nen Fische vorerst noch bei sich. (…).

Der Kursleiter beteiligt sich an der Reflexion und benennt seine persönliche „Beute“.

Er liest die Anmerkungen der grünen Karten stichpunktartig vor und legt sie in das

Netz. Er benennt ggf. „rote Fische“ und wirft sie in das „Meer“ zurück. Anschließend

bittet er die Teilnehmer, dies in ähnlicher Weise zu tun.

Ich bin schon neugierig, was Sie an Kostbarkeiten gesammelt haben. Sie

können, wenn Sie dies möchten, der Gruppe stichpunktartig beschreiben, was

Sie aus dem Seminar mitnehmen und was Sie hierlassen möchten. Außerdem

können Sie gerne etwas zu mir, zum Seminar oder zur Gruppe sagen. Ihre

Meinungen sind für mich sehr wichtig, um Verbesserungsmöglichkeiten zu er-

kennen und das Seminar stetig weiterentwickeln zu können. Alles ist willkom-

men!

Abbildung 63: Flipchart Poster „Fischernetz”5

Der Kursleiter würdigt die Beiträge der Teilnehmer und bedankt sich für die Rück-

meldungen zum Seminar.

Ergänzend dazu bitte ich Sie, mir in den nächsten fünf Minuten eine schriftli-

che Rückmeldung zu geben. Den Fragebogen kennen Sie schon vom letzten

Mal. Das hilft mir sehr, das Seminar noch einmal ganz in Ruhe zu überden-

ken. Vielen Dank!

5 Piktogramme entnommen aus: http://www.warumblog.de/wp-content/uploads/2010/05/

fisch.png [Zugriff: 28.08.2012]

Page 151: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

151 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

Anmerkung

Sehr einfach und wirkungsvoll ist ein „Fischernetz“, das mit ein paar Plastikfischen

oder Muscheln verziert wird. Das Netz kann z.B. in Baumärkten oder Bastelgeschäf-

ten für Dekorationszwecke erworben werden. Alternativ kann ein blaues Tuch, eine

blaue Decke oder Ähnliches verwendet werden. Die Rückmeldungen der Teilnehmer

dienen als Instrument der Qualitätssicherung, zur Selbstreflexion des Kursleiters und

als Möglichkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Seminars.

Page 152: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

152 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

Auf Wiedersehen!

Kontakt:

Gute Heimreise und

vielen Dank für Ihre aktive

Mitarbeit!

6.2. Verabschiedung der Teilnehmer

Ziele

Die Teilnehmer sollen…

spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde.

wissen, ob der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klä-

rung offener Fragen zur Verfügung steht.

Kontaktdaten erhalten.

persönlich verabschiedet werden.

Inhalt Verabschiedung

Methoden Abschließende Worte

Materialien

und Medien

Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“

1Teilnahmebescheinigung/TN (s. Anhang 8)

Sozialform

Plenum - Kreis

Dauer 5 Minuten

Tabelle 57: Lehr- und Lernziele 6.2.: Verabschiedung der Teilnehmer

Durchführung

Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ (s. Abb. 64) auf, wür-

digt die aktive Mitarbeit der Teilnehmer und steht nach deren Verabschiedung für

Fragen zur Verfügung.

Wir sind nun am Ende des Seminars angekommen. Ich möchte mich bei

Ihnen ganz herzlich für Ihre Mitarbeit bedanken. Es hat mir sehr viel Spaß

gemacht, mit Ihnen zusammen zu arbeiten!

Abbildung 64: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen”

Page 153: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

153 6. Rückblick, Ausblick, Abschluss

Ich teile Ihnen jetzt noch die Teilnahmebescheinigungen aus: (…).

Sie können mich bei Fragen gerne kontaktieren. Meine Daten finden Sie hier

auf diesem Poster (s. Abb. 64).

Ich wünsche Ihnen einen guten Nachhauseweg und viel Freude bei der Um-

setzung der PEF!

Anmerkung

Der Abschiedsphase sollte in Abhängigkeit der erlebten emotionalen und affektiven

Intensität ausreichend Zeit eingeräumt werden. Die Ablösung von Bindungen, die

Bewertung entstandener Beziehungen, die Integration der Lernerfahrungen in das

eigene Lebenskonzept und die Suche nach Orientierung braucht einen Raum der

Wertschätzung, um ein behutsames Beenden von noch Bestehendem zu ermögli-

chen und als Beginn von etwas Neuem anerkennen zu können (Geißler, 1992).

Grundsätzlich sollten die angestoßenen Prozesse eigenverantwortlich weiterentwi-

ckelt werden. Der Abschied kann durch ein Angebot des Kursleiters, im Anschluss

und in Zukunft weiterhin für Fragen zur Verfügung zu stehen, jedoch erleichtert wer-

den.

Page 154: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

154 Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur

Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur

Adler S.L., Bryk, E., Cesta, T.G. & McEachen, I. (1995). Collaboration: the solution to

multidisciplinary care planning. Orthopaedic Nursing, 14, 21-29.

Arnold, R., Krämer-Stürzl, A. & Siebert, H. (2011). Dozentenleitfaden: Erwachsenen-

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[letzter Zugriff: 06.05.2012].

Die „Nationale Informations- und Kontaktstelle zur Anregung und Unterstüt-

zung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)“ gibt Tipps zur Beurteilung von Qualität

und Seriosität von Patienteninformation im Internet.

www.gesundheitsinformation.de [letzter Zugriff: 06.05.2012].

Das unabhängige „Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheits-

wesen“ (IQWIG; www.iqwig.de) bewertet im Auftrag des „Gemeinsamen Bun-

desausschusses“ und des „Bundesministerium für Gesundheit“ den Nutzen

medizinscher Maßnahmen und die Qualität von Patienteninformationen.

www.patienten-information.de [letzter Zugriff: 06.05.2012].

Das „Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin“ ist eine gemeinsame Ein-

richtung der Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärztlichen Bundes-

vereinigung (KBV) und stellt über das Internet umfangreiche qualitätsgeprüfte

Gesundheitsinformation zur Verfügung.

Page 166: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

166 Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur

http://www.discern.de/ [letzter Zugriff: 06.05.2012].

Patienteninformation kann mittels eines online zur Verfügung stehenden Fra-

gebogens bewertet werden. Das original englischsprachige Instrument

(www.discern.org.uk) wurde durch das „Institut für Epidemiologie, Sozialmedi-

zin und Gesundheitssystemforschung“ der Medizinischen Hochschule Hanno-

ver und der „Ärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung“ in das Deutsche

übersetzt.

Weiterführende Informationen zum Thema „Entscheidungshilfen“ finden Sie

unter:

www.ohri.ca/ecisionaid/ [letzter Zugriff: 06.05.2012].

Die derzeit größte Bibliothek wissenschaftlich entwickelter und evaluierter De-

cision Aids ist im Ottawa Health Research Institute in Kanada verfügbar. Auf

der Internetseite des Institutes können eine allgemeine sowie indikationsspezi-

fische Hilfestellung (Ottawa Personal Decision Guide) sowie Decision Aids zu

unterschiedlichen Indikationen eingesehen und heruntergeladen werden.

www.fimdm.org. [letzter Zugriff: 06.05.2012].

Zur Verbesserung von Shared decision making in der Praxis wurden durch die

Institution „Informed Medical Decision Foundation (IMDFoundation)“ englisch-

sprachige Entscheidungshilfen für Patienten zu unterschiedlichen Indikations-

gebieten konzipiert.

Page 167: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

167 Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das „Modell der internen und externen Partizipation“ .......................... 14

Abbildung 2: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................... 29

Abbildung 3: Flipchart Poster „Kennenlernen“ .......................................................... 31

Abbildung 4: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart-Papiere) ... 33

Abbildung 5: Folie „Warum PEF?“ ............................................................................ 38

Abbildung 6: Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“ ........................................... 41

Abbildung 7: Folie „Bedeutung der Information in den Modellen der Entscheidungs-

findung“..................................................................................................................... 42

Abbildung 8: Folie „Was ist PEF?“ ............................................................................ 44

Abbildung 9: Folie „Merkmale der PEF“ .................................................................... 45

Abbildung 10: Folie „Effektivität der PEF“ ................................................................. 48

Abbildung 11: Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deutscher

Patienten“ ................................................................................................................. 50

Abbildung 12: Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach Partizipation“ .............. 50

Abbildung 13: Pinnwand mit der Übung „Britisches Parlament“ ............................... 54

Abbildung 14: Poster „PEF - Schritt für SchrittPEF - Schritt für Schritt“ .................... 56

Abbildung 15: Folie „Beispielformulierung - Schritt 1” ............................................... 57

Abbildung 16: Folie „Beispielformulierung - Schritt 2“ ............................................... 57

Abbildung 17: Folie „Beispielformulierung - Schritt 3” ............................................... 58

Abbildung 18: Folie „Beispielformulierung - Schritt 4“ ............................................... 58

Abbildung 19: Folie „Beispielformulierung - Schritt 5” ............................................... 59

Abbildung 20: Folie „Beispielformulierung - Schritt 6” ............................................... 59

Abbildung 21: Folie „Beispielformulierung - Schritt 7“ ............................................... 60

Abbildung 22: Folie „Beispielformulierung - Schritt 8“ ............................................... 60

Abbildung 23: Folie „Beispielformulierung - Schritt 9“ ............................................... 61

Abbildung 24: Poster „PEF - Schritt für Schritt“ ........................................................ 62

Abbildung 25: Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen Entscheidungs-

prozess“ .................................................................................................................... 66

Abbildung 26: Flipchart Poster „Feedback“............................................................... 70

Abbildung 27: Flipchart Poster „Smarte Ziele“ .......................................................... 75

Page 168: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

168 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 28: Folie „Smarte Ziele - Fragen“ ............................................................. 75

Abbildung 29: Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“ .................................. 77

Abbildung 30: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ .................................. 83

Abbildung 31: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ ................................................... 85

Abbildung 32: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................. 91

Abbildung 33: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................. 94

Abbildung 34: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ .................................. 96

Abbildung 35: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ ....................... 99

Abbildung 36: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ (Beispiel) ..... 100

Abbildung 37: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Schwierigkeitsgrad“ (Beispiel)....... 101

Abbildung 38: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - vor der Übung“ .... 103

Abbildung 39: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - nach der Übung“ . 104

Abbildung 40: Folie „Begriffsklärung: externe und interne Partizipation“ ................ 108

Abbildung 41: Folie „Modell der internen und externen Partizipation“ .................... 111

Abbildung 42: Folie „Gegenüberstellung der PEF-Modelle“.................................... 112

Abbildung 43: Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams” ................. 116

Abbildung 44: Folie „Teammodelle“ ........................................................................ 118

Abbildung 45: Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“ ................. 119

Abbildung 46: Folie „Führungsstile“ ........................................................................ 122

Abbildung 47: Folie „Der autoritäre Führungsstil“ ................................................... 122

Abbildung 48: Folie „Der laissez-faire Führungsstil“ ............................................... 123

Abbildung 49: Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“ ........................... 123

Abbildung 50: Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“ ..................................... 124

Abbildung 51: Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ ......... 126

Abbildung 52: Folie „Kommunikation“ ..................................................................... 129

Abbildung 53: Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“ ..................... 129

Abbildung 54: Folie „4 Seiten einer Nachricht“ ....................................................... 130

Abbildung 55: Folie „Inhalts- und Beziehungsebene der Kommunikation“ ............. 130

Abbildung 56: Folie „Die Gruppe - ein Eisberg“ ...................................................... 131

Abbildung 57: Folie „Was meint Hermann?“ ........................................................... 131

Abbildung 58: Folie „Was hört Berta?“ .................................................................... 132

Abbildung 59: Folie „Ziele interner Partizipation“ .................................................... 137

Abbildung 60: Folie „Instrumente partizipativer Führung“ ....................................... 140

Page 169: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

169

Abbildung 61: Flipchart Poster “Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer

Team-Besprechung“ ............................................................................................... 144

Abbildung 62: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ ................................ 149

Abbildung 63: Flipchart Poster “Fischernetz” .......................................................... 150

Abbildung 64: Flipchart Poster “Auf Wiedersehen” ................................................. 152

Page 170: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

170 Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Hinweise zur Anwendung und Durchführung des Manuals ...................... 18

Tabelle 2: Verwendete Symbole und Zeichen .......................................................... 19

Tabelle 3: Modul 1 - Phasierung ............................................................................... 24

Tabelle 4: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 1 ................................... 27

Tabelle 5: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung ....................................................... 28

Tabelle 6: Lehr- und Lernziele 1.2.: Kennenlernen ................................................... 30

Tabelle 7: Lehr- und Lernziele 1.3.: Überblick über das Seminar ............................. 32

Tabelle 8: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 1 ................................... 36

Tabelle 9: Lehr- und Lernziele 2.1.: Hintergrund ...................................................... 37

Tabelle 10: Lehr- und Lernziele 2.2.: Modelle der Entscheidungsfindung ................ 40

Tabelle 11: Lehr- und Lernziele 2.3.: PEF - Definition .............................................. 44

Tabelle 12: Lehr- und Lernziele 2.4.: PEF - Effektivität ............................................ 47

Tabelle 13: Lehr- und Lernziele 2.5.: PEF - Wann und für Wen ............................... 49

Tabelle 14: Lehr- und Lernziele 2.6.: PEF - Übung .................................................. 52

Tabelle 15: Lehr- und Lernziele 2.7.: PEF - Schritt für Schritt ................................... 55

Tabelle 16: Lehr- und Lernziele 2.8.: Zusammenfassung ......................................... 62

Tabelle 17: Funktionen der neun Handlungsschritte der PEF .................................. 63

Tabelle 18: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 – Modul 1 ................................ 64

Tabelle 19: Lehr- und Lernziele 3.1.: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen

Entscheidungsprozess“ ............................................................................................ 65

Tabelle 20: Lehr- und Lernziele 3.2.: Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel ............... 67

Tabelle 21: Lehr- und Lernziele 3.3.: Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel ............... 69

Tabelle 22: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 1 ................................. 73

Tabelle 23: Lehr- und Lernziele 4.1.: Was sind gute Ziele? ...................................... 74

Tabelle 24: Lehr- und Lernziele 4.2.: Zielformulierung – Übung ............................... 76

Tabelle 25: Lehr- und Lernziele 4.3.: Ziele für zu Hause – Transfer ......................... 78

Tabelle 26: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 1 ................................. 80

Tabelle 27: Lehr- und Lernziele 5.1.: Evaluation ...................................................... 81

Tabelle 28: Lehr- und Lernziele 5.2.: Ausblick .......................................................... 82

Tabelle 29: Lehr- und Lernziele 5.3.: Verabschiedung der Teilnehmer .................... 84

Page 171: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

171 Tabellenverzeichnis

Tabelle 30: Modul 2 - Phasierung ............................................................................. 90

Tabelle 31: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 2 ................................. 92

Tabelle 32: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung ..................................................... 93

Tabelle 33: Lehr- und Lernziele 1.2.: Überblick über das Seminar ........................... 95

Tabelle 34: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 2 ................................. 98

Tabelle 35: Lehr- und Lernziele 2.1.: Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele

................................................................................................................................. 99

Tabelle 36: Lehr- und Lernziele 2.2.: Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion ..... 102

Tabelle 37: Lehr- und Lernziele 2.3.: Wiederholung zentraler Inhalte .................... 105

Tabelle 38: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 - Modul 2 ............................... 107

Tabelle 39: Lehr- und Lernziele 3.1.: Begriffsklärung ............................................. 108

Tabelle 40: Grundmerkmale eines Teams .............................................................. 109

Tabelle 41: Lehr- und Lernziele 3.2.: Das „Modell der internen und externen

Partizipation“ ........................................................................................................... 110

Tabelle 42: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 – Modul 2 .............................. 114

Tabelle 43: Lehr- und Lernziele 4.1.: Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“ -

Übung ..................................................................................................................... 115

Tabelle 44: Lehr- und Lernziele 4.2.: Teammodelle ............................................... 117

Tabelle 45: Lehr- und Lernziele 4.3.: Führungsstile ................................................ 121

Tabelle 46: Lehr- und Lernziele 4.4.: Eignung partizipativer Führung .................... 125

Tabelle 47: Eignung partizipativer Führung - Ergebnisse der PEFiT-Studie ........... 127

Tabelle 48: Lehr- und Lernziele 4.5.: Ebenen der Kommunikation ......................... 128

Tabelle 49: Lehr- und Lernziele 4.6.: Ebenen der Kommunikation - Übung ........... 134

Tabelle 50: Lehr- und Lernziele 4.7.: Zusammenfassung ....................................... 137

Tabelle 51: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 2 ............................... 139

Tabelle 52: Lehr- und Lernziele 5.1.: Instrumente partizipativer Führung ............... 140

Tabelle 53: Lehr- und Lernziele 5.2.: Vorbereitung des Alltagstransfers ................ 143

Tabelle 54: Lehr- und Lernziele 5.3.: Meine Ziele ................................................... 146

Tabelle 55: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 6 - Modul 2 ............................... 147

Tabelle 56: Lehr- und Lernziele 6.1.: Reflexion und Evaluation .............................. 148

Tabelle 57: Lehr- und Lernziele 6.2.: Verabschiedung der Teilnehmer .................. 152

Page 172: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

172 Anhang

Anhang

1. Teilnehmerliste „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2

2. Handout für Modul 1

3. Arbeitsblätter für Modul 1

3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“

3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“

3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“

3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“

3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“

3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“

4. Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation

5. Handout für Modul 2

6. Arbeitsblätter für Modul 2

6.1. Arbeitsblatt „Das Frühstücksei“ – Der Text zum Sketch

6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“

6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“

7. Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation

8. Teilnahmebescheinigung „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2

Page 173: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

173 Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“

Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“

Seminarleiter/in:

Termine: Modul 1: am von bis Uhr

Modul 2: am von bis Uhr

Seminarraum:

Kontaktperson:

Nr. Name Funktion Unterschrift

Modul 1 Modul 2

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

Page 174: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

174 Anhang 2: Handout für Modul 1

Anhang 2: Handout für Modul 1

Page 175: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

175 Anhang 2: Handout für Modul 1

Folie 1

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Folie 2

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Folie 3

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Folie 4

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176 Anhang 2: Handout für Modul 1

Folie 5

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Folie 6

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Folie 7

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Folie 8

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177 Anhang 2: Handout für Modul 1

Folie 9

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Folie 10

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Folie 11

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Folie 12

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178 Anhang 2: Handout für Modul 1

Folie 13

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Folie 14

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179 Anhang 2: Handout für Modul 1

Folie 17

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Folie 18

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Folie 19

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Folie 20

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180 Anhang 2: Handout für Modul 1

Folie 21

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Folie 22

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Folie 23

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181 Anhang 2: Handout für Modul 1

Folie 24

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Hier ist Platz für Ihre Notizen…

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182 Anhang 2: Handout für Modul 1

Page 183: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

183 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1

Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1

3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“

3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“

3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“

3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“

3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“

3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“

Page 184: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

184 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1

3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“

PEF - Schritt für Schritt

Fallbeispiel „Diabetes mellitus“ (modifiziert nach Bieber et al., 2007, S. 61)

Männlicher Patient, 50 Jahre alt, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, arbeitet als selbstständi-

ger Bäckermeister im eigenen Betrieb mit 5 Angestellten. Der Patient ist leicht übergewichtig

und isst gerne sein eigenes Gebäck. Er ist vom Typ her gemütlich, fröhlich und sehr um-

gänglich. Er hat Angst vor Spritzen und invasiven medizinischen Maßnahmen.

Seit einem Monat fühlt er sich zunehmend abgeschlagen und müde. Er bemerkte, dass sich

an seinem Rücken und Oberarmen vermehrt Hautentzündungen bildeten. Aus diesem Grund

kam er vor 2 Wochen zu Ihnen in die Praxis. Eine Laboruntersuchung zeigte einen erhöhten

Nüchternblutzucker. Der daraufhin durchgeführte orale Glukosetoleranztest war ebenso wie

der HBA1c - Wert auffällig, so dass die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 gestellt werden

konnte. Bereits seine beiden Elternteile waren mit Anfang 70 an Spätkomplikationen des

Diabetes mellitus verstorben (Mutter: Nierenversagen; Vater: Herzinfarkt).

Der Arzt erörtert in der nachfolgenden Konsultation die medizinische Situation und erfragt die Motivation des Patienten. Es soll eine Entscheidung zur Behandlung ge-troffen werden.

Schritt Beispielformulierung

1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht

2 Gleichberechtigung der Partner formulieren

3 Über Wahlmöglichkeiten informieren

4 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben

5 Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen

6 Partizipationspräferenzen ermitteln

7 Aushandeln

8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen

9 Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen

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185 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1

3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“

PEF - Schritt für Schritt

Fallbeispiel „Hypertonie“ (modifiziert nach Bieber et al., 2007, S. 65)

Patientin, Mitte 40, verheiratet, zwei Kinder, arbeitet als Lehrerin für Deutsch und Biologie an

einer Realschule. Ihre Kinder sind beide im Teenageralter und nicht ganz einfach. Ihr Ehe-

mann ist Geschäftsführer einer Bank und wenig zu Hause. Die Patientin ist leicht nervös,

angespannt und hat mit der Mehrfachbelastung als Mutter, Hausfrau und Lehrerin zu tun.

Ihre Mutter hatte im Alter von 53 Jahren bei hohem Blutdruck einen Schlaganfall erlitten und

war danach lange Jahre ein Pflegefall. Bei einem Check up war vor einem Monat ein Blut-

druck von 150/90 aufgefallen. Die Patientin hat ein Blutdruckmessgerät gekauft und seitdem

regelmäßig gemessen. Die Werte waren durchgehend zu hoch. Beim letzten Arztbesuch vor

zwei Wochen war vereinbart worden, dass sie zunächst Allgemeinmaßnahmen wie mehr

Bewegung, Entspannungsverfahren und eine salzarme Ernährungsweise durchführt.

Der Arzt hat sich nun für die nächste Konsultation vorgenommen, die Erfahrungen der Patientin mit den Allgemeinmaßnahmen zu besprechen und deren Erfolg zu be-werten. Wie sich zeigen wird, haben sich diese bisher nicht positiv auf den Blutdruck ausgewirkt. Eine Entscheidung zur weiteren Behandlung soll getroffen werden.

Schritt Beispielformulierung

1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht

2 Gleichberechtigung der Partner formulieren

3 Über Wahlmöglichkeiten informieren

4 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben

5 Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen

6 Partizipationspräferenzen ermitteln

7 Aushandeln

8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen

9 Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen

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186 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1

3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“

PEF - Schritt für Schritt

Fallbeispiel „Depression“ (entnommen aus: Bieber et al., 2007, S. 57)

Ein 53-jähriger Patient kommt in die hausärztliche Sprechstunde und berichtet über wieder-

holt auftretende Schlafstörungen. Der Patient ist Verwaltungsangestellter in der Zentralstelle

eines Speditionsunternehmens. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, die allerdings schon

nicht mehr im gemeinsamen Haushalt wohnen. Im Verlauf des vorangegangenen Gesprächs

wird deutlich, dass er sich kaum noch über Ereignisse des alltäglichen Lebens freuen könne,

und sein Interesse an Dingen, die ihm früher Freude gemacht haben, nachgelassen habe.

Seine Ehefrau habe ihn auch schon darauf aufmerksam gemacht, dass er häufig schlechter

Stimmung sei. In der darauf folgenden Exploration werden deutliche Beeinträchtigungen der

Konzentration und ein erkennbares Nachlassen des Appetits berichtet. Der Patient gibt über

diese Einzelheiten in leiser und weinerlich klingender Stimme Auskunft. Auf die Frage, seit

wann er diese Beschwerden in dieser Form bemerke, gibt der Patient den Zeitraum von etwa

3-4 Wochen an. Bei einer körperlichen Untersuchung und der Labordiagnostik ergeben sich

keine Hinweise auf internistische Erkrankungen. Die Erfassung der Suizidalität lässt nicht auf

ein erhöhtes Risiko eines Suizidversuches schließen.

Der Arzt hat eine mittelschwere Depression festgestellt, dies aber dem Patienten noch nicht mitgeteilt. Der Arzt hat den Patienten nun 3 Tage nach der letzten Konsultation einbestellt, um über die Diagnose zu sprechen und eine Behandlungsentscheidung zu treffen.

Schritt Beispielformulierung

1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht

2 Gleichberechtigung der Partner formulieren

3 Über Wahlmöglichkeiten informieren

4 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben

5 Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen

6 Partizipationspräferenzen ermitteln

7 Aushandeln

8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen

9 Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen

Page 187: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

187 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1

3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel – Aufgabenstellung“

1. Dies ist ein Gespräch, in dem eine Entscheidung getroffen werden muss. Simulie-

ren Sie bitte ein übliches Behandler-Patient-Gespräch und setzen Sie dabei die neun

Handlungsschritte der PEF um. Das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ bzw. dessen

„Kitteltaschenversion“ unterstützen Sie dabei, an alle Schritte zu denken.

2. Bitte klären Sie zuerst, wer welche Rolle übernimmt:

Teilnehmer 1: „Patient“

Teilnehmer 2: „Behandler“

Teilnehmer 3: „Beobachter“

3. Einigen Sie sich auf eine Behandlungssituation aus Ihrem Alltag.

4. Begrenzen Sie das Behandler-Patient-Gespräch auf ca. 8 Minuten.

Der „Beobachter“ achtet auf das Einhalten der Zeit.

5. Im Anschluss an das Gespräch gibt der „Beobachter“ dem „Behandler“ eine

konstruktive Rückmeldung anhand folgender Fragen:

Welche Handlungsschritte waren bereits gut erkennbar?

Was ist gut gelungen?

Was könnte noch verbessert werden?

Bitte beachten Sie dabei die besprochenen Feedbackregeln!

6. Wechseln Sie bitte anschließend die Rollen und spielen die zweite und dritte Si-

tuation nach dem gleichen Vorgehen durch. Sie können dazu ein neues Beispiel

nehmen oder mit dem vorherigen weiter experimentieren.

Bitte rufen Sie mich, wenn Sie Unterstützung brauchen!

Viel Spaß!

Page 188: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 188

3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“

1. Bitte geben Sie dem „Behandler“ ein konstruktives Feedback zu folgenden Fragen:

Welche Handlungsschritte waren bereits gut erkennbar?

Was ist gut gelungen?

Was könnte noch verbessert werden?

2. Bitte achten Sie auf das Einhalten der Zeit. Für ein Behandler-Patient-Gespräch stehen Ihnen jeweils ca. 8 Minuten zur Verfügung.

Bitte weisen Sie den „Behandler“ ca. 2 Minuten vor Ende des Gesprächs darauf hin.

Schritt Gesprächsnotizen

1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht

2 Gleichberechtigung der Partner formulieren

3 Über Wahlmöglichkeiten informieren

4 Information über Vor- und Nachteile der Optio-nen geben

5 Verständnis, Gedanken und Erwartungen erfragen

6 Partizipationspräferenzen ermitteln

7 Aushandeln

8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen

9 Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung treffen

Page 189: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

189 Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1

3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“

Bitte formulieren Sie Ihre zentralen Ziele, die Sie bis zum nächsten Termin umsetzen

möchten, in die unten stehende Tabelle. Bitte überlegen Sie, wer oder was Sie bei

der Umsetzung unterstützen kann.

Ziel 1 Ziel 2 Ziel 3

S pezifisch

M essbar

A nspruchsvoll

R ealistisch

T erminiert

Wer oder was kann Sie bei der Zielerreichung unterstützen?

Page 190: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

190

Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation

Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 -

Externe Partizipation

Sehr geehrte Teilnehmerin,

sehr geehrter Teilnehmer,

ich möchte Sie um eine Rückmeldung zum Seminar „Fit für PEF“ (Modul 1) bitten.

Auf den folgenden Seiten bitte ich Sie deshalb, um

persönliche Angaben (z.B. Geschlecht, Alter)

eine Bewertung des Seminars

eine Selbsteinschätzung nach dem Seminar

Das Ausfüllen des Evaluationsfragebogens wird etwa fünf Minuten Ihrer Zeit in An-

spruch nehmen. Sie können sich ohne Einschränkung darauf verlassen, dass Ihre

Angaben absolut vertraulich behandelt werden.

In den meisten Fällen werden Sie darum gebeten, Ihre Antwort durch Ankreuzen ver-

schiedener Antwortmöglichkeiten anzugeben. Bitte machen Sie pro Frage immer

nur ein Kreuz. Manchmal können Sie auch einen kurzen Text schreiben.

Ich bitte Sie, alle Fragen offen und ehrlich zu beantworten. Falls Sie Schwierigkei-

ten oder Fragen beim Ausfüllen der Bögen haben, wenden Sie sich bitte direkt an

mich.

Herzlichen Dank!

Datum:

Page 191: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

191

Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation

Persönliche Angaben

1. Welches Geschlecht haben Sie?

weiblich männlich

2. Wie alt sind sie?

17-25 Jahre 46-55 Jahre

26-35 Jahre 56-65 Jahre

36-45 Jahre 66 Jahre oder älter

3. Welcher Berufsgruppe gehören Sie an?

Ärzte

Gesundheits- und Krankenpfleger

Psychosoziale Therapeuten (Ergo-, Kunst-, Psychotherapeuten,

Psychologen, Sozialarbeiter, etc.)

Physikalische Therapie (Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, etc.)

Andere (z.B. Logopäden, Seelsorger, etc.)

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192

Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation

Bewertung des Seminars

Trifft voll zu = 1

Trifft zu = 2 Trifft eher zu = 3

Trifft weni-ger zu = 4

Trifft nicht zu = 5

Trifft über-haupt

nicht zu = 6

Ihre Bewertung

Bewertung des Inhalts

Die Inhalte des Seminars trugen zu meinem eigenen Er-

kenntnis- und Wissensgewinn bei.

Die Inhalte des Seminars waren für mich neu.

Die Inhalte des Seminars waren für die praktisch-klinische

Arbeit relevant.

Während des Seminars wurden Anregungen zum Selbst-

studium und zur eigenständigen Umsetzung vermittelt.

Das Seminar wurde didaktisch gut umgesetzt.

Bewertung des Seminars insgesamt Ihre Bewertung

Insgesamt hat mir das Seminar gut gefallen.

Insgesamt war das Seminar gut organisiert.

Die Inhalte des Seminars wurden verständlich präsentiert.

Das Seminar hatte eine klare Gliederung.

Der Umfang des Seminars war der Zeit angemessen.

Während des Seminars gab es genug Pausen von ausrei-

chender Dauer.

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193

Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation

Bewertung des Seminarleiters Ihre Bewertung

Der Seminarleiter war gut vorbereitet und organisiert.

Der Seminarleiter wirkte engagiert und freundlich.

Der Seminarleiter ging auf Fragen der Teilnehmer ein.

Der Seminarleiter war am Lernerfolg der Teilnehmer inte-

ressiert.

Der Seminarleiter gab ausreichend Möglichkeit zum Aus-

tausch mit anderen Teilnehmern.

Wie könnte das Seminar aus Ihrer Sicht noch verbessert werden?

Gibt es von Ihrer Seite Anregungen, Gedanken, Kritik oder irgendetwas, was Sie mir noch mitteilen möchten?

Page 194: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

194

Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation

Selbsteinschätzung nach dem Seminar

Trifft voll zu = 1

Trifft zu = 2

Trifft eher zu = 3

Trifft weni-ger zu = 4

Trifft nicht zu = 5

Trifft überhaupt

nicht zu = 6

Ihre Bewertung

Selbsteinschätzung

Ich finde es wichtig, Therapieentscheidungen mit meinen

Patienten gemeinsam zu treffen.

Ich bin nun mit dem Konzept der Partizipativen Entschei-

dungsfindung vertraut.

Ich kenne die Effekte der Partizipativen Entscheidungsfin-

dung.

Ich weiß, in welchen Situationen das Konzept der Partizipa-

tiven Entscheidungsfindung besonders geeignet ist.

Ich kenne die Schritte zur Umsetzung der Partizipativen

Entscheidungsfindung.

Ich traue mir zu, die Partizipative Entscheidungsfindung bei

Bedarf in meinen Konsultationen anzuwenden.

Ich finde es wichtig, die Bedürfnisse und Befürchtungen

meiner Patienten zu erfragen.

Ich halte dass Konzept der Partizipativen Entscheidungsfin-

dung für sinnvoll.

Ich halte die Partizipative Entscheidungsfindung im klinisch-

rehabilitativen Alltag für praktikabel.

Page 195: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

195 Anhang 5: Handout für Modul 2

Anhang 5: Handout für Modul 2

Page 196: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

196

Anhang 5: Handout für Modul 2

Folie 1

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Folie 2

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Folie 3

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Folie 4

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Anhang 5: Handout für Modul 2

Folie 5

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Folie 6

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Folie 7

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Folie 8

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Anhang 5: Handout für Modul 2

Folie 9

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Folie 10

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Folie 12

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Anhang 5: Handout für Modul 2

Folie 13

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Folie 14

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Folie 15

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Anhang 5: Handout für Modul 2

Folie 17

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Folie 18

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Folie 19

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Folie 20

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Anhang 5: Handout für Modul 2

Folie 21

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Folie 22

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Anhang 5: Handout für Modul 2

Hier ist Platz für Ihre Notizen…

Page 203: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

203

Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2

Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2

6.1. Arbeitsblatt „Das Frühstücksei“ – Der Text zum Sketch

6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“

6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“

Page 204: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

204

Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2

6.1. Arbeitsblatt: „Das Frühstücksei“ - Der Text zum Sketch

Er: Berta! Sie: Ja … Er: Das Ei ist hart! Sie: (schweigt) Er: Das Ei ist hart!!! Sie: Ich habe es gehört … Er: Wie lange hat das Ei denn gekocht? Sie: Zu viele Eier sind gar nicht gesund! Er: Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat …? Sie: Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben … Er: Das weiß ich … Sie: Was fragst du denn dann? Er: Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht haben kann! Sie: Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten. Er: Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich? Sie: Ich weiß es nicht … ich bin kein Huhn! Er: Ach! … Und woher weißt du, wann das Ei gut ist? Sie: Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott! Er: Nach der Uhr oder wie? Sie: Nach Gefühl … eine Hausfrau hat das im Gefühl … Er: Im Gefühl? Was hast du im Gefühl? Sie: Ich habe es im Gefühl, wann das Ei weich ist … Er: Aber es ist hart … vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht … Sie: Mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Ich stehe den ganzen Tag in der Küche, mache die Wäsche, bring deine Sachen in Ordnung, mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich mit den Kindern rum und du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Er: Jaja … jaja … jaja … wenn ein Ei nach Gefühl kocht, kocht es eben nur zufällig genau viereinhalb Minuten. Sie: Es kann dir doch ganz egal sein, ob das Ei zufällig viereinhalb Minuten kocht … Haupt-sache, es kocht viereinhalb Minuten! Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein zufällig weiches Ei! Es ist mir egal, wie lange es kocht! Sie: Aha! Das ist dir egal … es ist dir also egal, ob ich viereinhalb Minuten in der Küche schufte! Er: Nein – nein … Sie: Aber es ist nicht egal … das Ei muss nämlich viereinhalb Minuten kochen … Er: Das habe ich doch gesagt … Sie: Aber eben hast du doch gesagt, es ist dir egal! Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei … Sie: Gott, was sind Männer primitiv! Er: (düster vor sich hin) Ich bringe sie um … morgen bringe ich sie um!

(Text entnommen aus: Loriot, 1992, S. 40-41)

Page 205: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

205 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2

6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsprotokoll“ für die Übung „Kommunikation“

Merkmal 1 2 3 4 5 6

1. Bildbeschreibung

1. Wiederholung

2. Wiederholung

3. Wiederholung

4. Wiederholung

5. Wiederholung

6. Wiederholung

modifiziert nach Praxishandbuch GemeinwohlArbeit, o.J., S. 17

Page 206: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

206 Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2

6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“

Bitte überlegen Sie, welche Ziele Sie zu Hause umsetzen möchten und tragen Sie

diese in die unten stehende Tabelle ein. Bitte denken Sie auch daran, Personen oder

Dinge einzutragen, die Sie bei der Umsetzung unterstützen können. Das Arbeitsblatt

ist nur für Sie bestimmt und wird im Anschluss nicht besprochen.

Ziel 1 Ziel 2 Ziel 3

S pezifisch

M essbar

A nspruchsvoll

R ealistisch

T erminiert

Wer oder was kann Sie bei der Zielerreichung unterstützen?

Page 207: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

207 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation

Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 -

Interne Partizipation

Sehr geehrte Teilnehmerin,

sehr geehrter Teilnehmer,

ich möchte Sie um eine Rückmeldung zum Seminar „Fit für PEF“ (Modul 2) bitten.

Auf den folgenden Seiten bitte ich Sie deshalb, um

persönliche Angaben (z.B. Geschlecht, Alter)

eine Bewertung des Seminars

eine Selbsteinschätzung nach dem Seminar

Das Ausfüllen des Evaluationsbogens wird etwa fünf Minuten Ihrer Zeit in Anspruch

nehmen. Sie können sich ohne Einschränkung darauf verlassen, dass Ihre Angaben

absolut vertraulich behandelt werden.

In den meisten Fällen werden Sie darum gebeten, Ihre Antwort durch Ankreuzen ver-

schiedener Antwortmöglichkeiten anzugeben. Bitte machen Sie pro Frage immer

nur ein Kreuz. Manchmal können Sie auch einen kurzen Text schreiben.

Ich bitte Sie, alle Fragen offen und ehrlich zu beantworten. Falls Sie Schwierigkei-

ten oder Fragen beim Ausfüllen der Bögen haben, wenden Sie sich bitte direkt an

mich.

Herzlichen Dank!

Datum:

Page 208: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

208 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation

Persönliche Angaben

1. Welches Geschlecht haben Sie?

weiblich männlich

2. Wie alt sind sie?

17-25 Jahre 46-55 Jahre

26-35 Jahre 56-65 Jahre

36-45 Jahre 66 Jahre oder älter

3. Welcher Berufsgruppe gehören Sie an?

Ärzte

Gesundheits- und Krankenpfleger

Psychosoziale Therapeuten (Ergo-, Kunst-, Psychotherapeuten,

Psychologen, Sozialarbeiter, etc.)

Physikalische Therapie (Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, etc.)

Andere (z.B. Logopäden, Seelsorger, etc.)

Page 209: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

209 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation

Bewertung des Seminars

Trifft voll zu = 1

Trifft zu = 2

Trifft eher zu = 3

Trifft weni-ger zu = 4

Trifft nicht zu = 5

Trifft überhaupt

nicht zu = 6

Ihre Bewertung

Bewertung des Inhalts

Die Inhalte des Seminars trugen zu meinem eigenen Er-

kenntnis- und Wissensgewinn bei.

Die Inhalte des Seminars waren für mich neu.

Die Inhalte des Seminars waren für die praktisch-klinische

Arbeit relevant.

Während des Seminars wurden Anregungen zum Selbst-

studium und zur eigenständigen Umsetzung vermittelt.

Das Seminar wurde didaktisch gut umgesetzt.

Bewertung des Seminars insgesamt Ihre Bewertung

Insgesamt hat mir das Seminar gut gefallen.

Insgesamt war das Seminar gut organisiert.

Die Inhalte des Seminars wurden verständlich präsentiert.

Das Seminar hatte eine klare Gliederung.

Der Umfang des Seminars war der Zeit angemessen.

Während des Seminars gab es genug Pausen von ausrei-

chender Dauer.

Page 210: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

210 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation

Bewertung des Seminarleiters Ihre Bewertung

Der Seminarleiter war gut vorbereitet und organisiert.

Der Seminarleiter wirkte engagiert und freundlich.

Der Seminarleiter ging auf Fragen der Teilnehmer ein.

Der Seminarleiter war am Lernerfolg der Teilnehmer inte-

ressiert.

Der Seminarleiter gab ausreichend Möglichkeit zum Aus-

tausch mit anderen Teilnehmern.

Wie könnte das Seminar aus Ihrer Sicht noch verbessert werden?

Gibt es von Ihrer Seite Anregungen, Gedanken, Kritik oder irgendetwas, was Sie mir noch mitteilen möchten?

Page 211: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

211 Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation

Selbsteinschätzung nach dem Seminar

Trifft voll zu = 1

Trifft zu = 2

Trifft eher zu = 3

Trifft weni-ger zu = 4

Trifft nicht zu = 5

Trifft über-haupt nicht

zu = 6

Ihre Bewertung

Selbsteinschätzung

Ich finde es wichtig, dass alle Behandler das Konzept der Parti-

zipativen Entscheidungsfindung kennen.

Ich traue mir zu, meinen Kollegen die Partizipative Entschei-

dungsfindung zu vermitteln.

Ich finde die interne Partizipation genauso wichtig wie die ex-

terne Partizipation.

Ich weiß jetzt viel mehr als vorher über die interne Partizipation.

Ich weiß jetzt mehr als vorher über die Abstufungen einer parti-

zipativen Führungsgestaltung.

Ich kenne die Prinzipien einer partizipativen Führungsgestal-

tung.

Ich kenne die Situationen, in welchen die partizipative Füh-

rungsgestaltung anwendbar ist.

Ich kenne Wirkungen der internen Partizipativen Entschei-

dungsfindung.

Ich finde es wichtig, an einer Klinik-Kultur der internen Partizi-

pation mitzuarbeiten.

Das Training hat mir wertvolle Impulse für meine Arbeit gege-

ben.

Page 212: Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“ · Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant verbessert werden. Die Berufsgruppe

212 Anhang 8: Teilnahmebescheinigung

Anhang 8: Teilnahmebescheinigung

Frau/Herr

________________________ (Vorname, Nachname)

hat an der 2-tägigen Fortbildungsveranstaltung

„Fit für PEF“ regelmäßig teilgenommen.

Modul 1: Interne Patientenorientierung am (Datum)

Modul 2: Externe Patientenorientierung am (Datum)

jeweils von bis Uhr .

Seminarleitung:

(…)