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KSB-Know-how: Planungshinweise Löschwasseranlagen
Unsere Technik. Ihr Erfolg.Pumpen n Armaturen n Service
02 Vorwort
Sehr geehrte Partner,
diese Broschüre ist an jeden gerichtet, der sich mit der Planung und Auslegung von Feuerlösch- und Löschwasseranlagen beschäftigt.
Sie behandelt speziell Wandhydrantenanlagen. Feuerlösch- und Löschwasseranlagen sind Einrichtungen des vorbeugenden Brand-
schutzes und keine für den häuslichen Gebrauch. Sie dienen der Rettung und dem Schutz von Personen und der Brandbekämpfung.
Sie führen in ihren Leitungssystemen Trink- oder Nicht-Trinkwasser. Bei unmittelbarem Anschluss an das Trinkwassernetz unterlie-
gen sie besonderen hygienischen Anforderungen, um die Qualitätseinbuße des Trinkwassers zu vermeiden (siehe
DIN EN 1717). Wandhydrantenanlagen sind nicht selbstständige, ortsfeste Löschanlagen mit angeschlossenen Feuerlösch-Schlauch-
anschlusseinrichtungen, die der Selbsthilfe im Brandfall dienen und je nach Ausführung auch von der Feuerwehr genutzt werden
können.
Vor der Planung einer Feuerlösch- und Brandschutzanlage ist ein Brandschutzkonzept unter Einbeziehung der jeweiligen Landesbau-
ordnung, der für den jeweiligen Bautyp geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien (z. B. Hochhausrichtlinie, Versammlungs-
stättenverordnung, Garagenverordnung usw.) und der allgemein anerkannten Regeln der Technik zu berücksichtigen. Das Brand-
schutzkonzept enthält u. a. Angaben zu der erforderlichen Löschwassermenge, den Nachweis der Löschwasserversorgung und
Angaben zur Lage und Anordnung haustechnischer Anlagen (insbesondere der Leitungsanlagen). Sollte ein derartiges Konzept nicht
vorliegen, sind die Angaben bei den zuständigen Stellen, z. B. Brandschutzamt, Feuerwehr, einzuholen.
Diese Broschüre unterstützt Sie bei der Konzipierung von Feuerlösch- und Löschwasseranlagen für alle Anwendungen. Alle Anforde-
rungen an die Druckerhöhungsanlage für Feuerlöschanlagen, die in der DIN 14462 und DIN 1988-600 gestellt wurden, wurden von
KSB in ihren Anlagen umgesetzt.
Know-how-Bände können Sie hier ganz einfach
herunterladen oder bestellen: www.ksb.de/know-how
03Inhaltsverzeichnis
04 Normen
Europäische Grundlagennorm
Normen für Trinkwasser und Feuerlösch- einrichtungen
Nationale Ergänzungen
05 Anforderungen an Löschwasseranlagen
Rechtliche Grundlagen
Abzuklärende Bedingungen
Allgemeine Anforderungen
Rohrleitungen und Armaturen
Rohrleitungsdimensionierung
Druckregelungen nach DIN 14462, Beiblatt 1
Durchflussmenge und Fließdruck
Entwässerung
Vorlagebehälter
Druckerhöhungsanlagen
10 Übersicht Löschwasseranlagen
Löschwasserübergabestelle (LWÜ)
Löschwasseranlagen „nass“ DIN 14462
Löschwasseranlagen „nass/trocken“ DIN 14462
Trinkwasserinstallation mit Wandhydrant Typ S DIN 14462
Planung und Einbau DIN 14462
15 Ermittlung der hydraulischen Daten einer Feuerlösch-DEA für Wandhydranten
Berechnungsbeispiel 1
Berechnungsbeispiel 2
Berechnungsbeispiel 3
Berechnungsbeispiel 4
21 Auswahl des Vorlagebehälters
Vorlagebehälter mit freiem Auslauf Typ AA oder AB nach DIN EN 1717 und DIN EN 13077
22 Auswahldiagramm für die automatische Spüleinrichtung
23 Bestandsschutz
Auszug aus der Trinkwasserverordnung
Auszug aus DIN 1988-600
24 Kontrollbuch
25 Auswahl aus dem KSB-Programm
26 Auswahl für KSB-Feuerlösch-Trennstation
Seite Seite
04 Normen
Normen
Europäische Grundlagennorm
■n DIN EN 806
Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen
Teil 1: Allgemeines
Teil 2: Planung
Teil 3: Berechnung der Rohrinnendurchmesser
Teil 4: Installation
Teil 5: Betrieb und Wartung
Normen für Trinkwasser und Feuerlösch- einrichtungen
■n DIN EN 1717
Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-
installationen und allgemeine Anforderung an Sicherungsein-
richtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen
durch Rückfließen
■n DIN 14462
Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von Wandhy-
drantenanlagen und Überflur- und Unterflurhydrantenanlagen
Nationale Ergänzungen
■n DIN 1988-100
Schutz des Trinkwassers. Erhaltung der Trinkwassergüte
■n DIN 1988-200
Installation, Planung
■n DIN 1988-300
Ermittlung der Rohrdurchmesser
■n DIN 1988-500
Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen
■n DIN 1988-600
Trinkwasserinstallation in Verbindung mit Feuerlösch- und
Brandschutzanlagen
Grundstücksgrenze
WVUaußerhalb
von Gebäuden
innerhalb
von Gebäuden
DIN EN 1717
DIN EN 806
Zusätzlicher Geltungsbereich DIN 1988 T.100-600
DIN EN 805 DIN EN 805
Abb. 1: Geltungsbereich der Normen
05Anforderungen an Löschwasseranlagen
Anforderungen an Löschwasseranlagen
Die Löschwasseranlage beginnt an der Schnittstelle zwischen Feuerlösch- / Brandschutzanlage und Trink- wasserinstallationen. Diese Schnittstelle wird als Löschwasserübergabestelle (LWÜ) gemäß DIN 1988-600 bezeichnet.
Nach der LWÜ sind außer Löschwasserentnahmestellen keine weiteren Entnahmestellen zulässig.
Rechtliche Grundlagen
Vor der Planung und Errichtung einer Feuerlösch- und Brand-
schutzanlage ist das Brandschutzkonzept unter Einbeziehung der
jeweiligen Landesbauordnung, der für den jeweiligen Bautyp
geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien (z. B. Hoch-
hausrichtlinie, Versammlungsstätten verordnung, Garagen-
verordnung usw.) und der anerkannten Regeln der Technik zu
berücksichtigen.
Liegt kein Konzept vor, sind die Angaben von den für Brand-
schutz zuständigen Stellen wie Bauaufsicht, Feuerwehr oder
Brandschutzgutachtern einzuholen.
Aus Brandschutzkonzept mindestens zu ersehen:
■n Bedienung: Durch welche Personen?
■n Wandhydranten: Wo und in welchen Abständen?
■n Zeitraum für Löschwasserbereitstellung
■n Sicherheitsstromversorgung
■n Funktionserhalt
■n Redundanz
Jeder Planer sollte, auch aus haftungsrechtlichen Gründen, sein
Augenmerk nicht nur auf die Einhaltung der Brandschutzan-
forderungen richten, sondern besonders auf hygienische
Anforderungen achten.
Abzuklärende Bedingungen
■n Liegt von der zuständigen Dienststelle ein Brandschutz-
konzept vor und was sagt dieses aus?
■n Art und Ausführung der Entnahmeeinrichtung
■n Ausführung der Löschwasseranlage
■n Anzahl und Aufteilung der Entnahmeeinrichtungen
■n Geforderte Löschwasserentnahme:
– Max. Volumenstrom bei der Benutzung der Entnahme-
einrichtung, z. B. 100 l/min je Hydrant
– Mindestfließdruck an allen Entnahmeeinrichtungen,
z. B. 3 bar
– Anzahl der gleichzeitig zu nutzenden Entnahme-
einrichtungen, z. B. 3 Stück
– Erforderliche Dauer der Löschleistung
(DIN 14462: min. 2 h)
– Leistungswerte des Wasserversorgungsanschlusses
– Max. Ruhedruck
– Nennweite der Zuleitung
– Max. Höhenunterschied innerhalb der Löschwasseranlage
– Mechanisch wirkende Filter dürfen nicht in die gemein-
same Trinkwasserzuleitung eingebaut werden, da im
Brandfall nicht genügend Wasser der Wandhydranten-
anlage zugeführt werden kann.
– Filter sind im Abzweig zur TW-Installation einzusetzen.
– Der Abzweig sollte unmittelbar nach dem Wasserzähler
erfolgen.
– Zur Löschwasserübergabe dürfen nur Steinfänger mit einer
Maschenweite von min. 1,0 mm eingesetzt werden.
06 Anforderungen an Löschwasseranlagen
Allgemeine Anforderungen
Es muss sichergestellt sein, dass nur Bauteile installiert werden,
die den geltenden Normen und sonstigen Bestimmungen
entsprechen. Abweichungen von den Angaben sind mit den
zuständigen Stellen abzustimmen und im zu erstellenden Prüf-
buch schriftlich zu dokumentieren.
Für den Anschluss von Löschwasserleitungen / Wand-
hydranten an Trinkwasseranlagen sind DIN EN 1717 und
DIN 1988-100 und -600 zu beachten.
Rohrleitungen und Armaturen
Rohrleitungen und Armaturen innerhalb der Trinkwasserinstalla-
tion sind nach den Anforderungen der DIN 1988-600 auszuwäh-
len und müssen nach dieser Norm und den Herstellerangaben
verlegt und eingesetzt werden. Sollen in der Zuleitung zu Brand-
schutzeinrichtungen Armaturen installiert werden, so müssen
diese so beschaffen sein, dass von ihnen keine Beeinträchtigung
der Brandschutzeinrichtung ausgehen kann.
Werden Verteil- und Steigleitungen der Trinkwasserinstallation in
brennbaren Materialien ausgeführt, so ist sicherzustellen, dass
im Falle einer Löschwasserentnahme diese Leitungsteile durch
automatisch schließende Armaturen abgesperrt werden.
Im Leitungsweg des Löschwassers sind alle Absperreinrichtungen
möglichst zentral anzuordnen. Sie müssen gekennzeichnet und
gegen unbefugtes Schließen gesichert werden.
In Löschwasserleitungen „trocken“ sind außer den Einspeise-
und Entnahmearmaturen keine weiteren Absperreinrichtungen
zulässig.
Löschwasserleitungen sind nach DIN 1988-200 entsprechend
zu befestigen. Bei Löschwasserleitungen „trocken“ und
„nass/trocken“ sind die erhöhten hydraulischen Kräfte beim
Füllvorgang zu berücksichtigen.
Löschwasserleitungen und ihre Armaturen sind minde stens für
Nenndruck PN 10 zu bemessen bzw. Lösch wasser leitungen
„trocken“ sind für Nenndruck PN 16 zu be messen, sofern nicht
höhere Innen drücke einen höheren Nenn druck erforderlich
machen.
Es ist sicherzustellen, dass im Brandfall durch Temperatur-
einwirkungen keine unzulässi gen Drücke entstehen. Gegebenen-
falls sind zur Ableitung des Expansions wassers Sicherheitsventile
vorzusehen, siehe DIN 4753, DIN 1988-200 und DIN EN 1509.
Für Rohrleitungen der Hydrantenanlage müssen Werkstoffe nach
Tabelle der DIN 14462 verwendet werden.
Press-, Klemm- und Steckverbindungen in Löschwasseranlagen
„trocken“ und „nass/trocken“ sind nur zulässig, wenn sie für
den Einsatz geeignet sind. Sind diese Verbindungen bereits für
den Einsatz in Wasserlöschanlagen (d. h. Sprinkleranlagen und
Sprühwasser-Löschanlagen) von einer Prüfstelle1) geprüft
worden, darf ihre Verwendung für den Einsatz in Löschwasser-
anlagen „trocken“ und „nass/trocken“ als geeignet angesehen
werden.
Rohrleitungsdimensionierung
Bei der Berechnung und Auslegung der Wandhydrantenanlage ist
eine Druckverlustberechnung und Ermittlung der erforderlichen
Rohrnennweiten vorzunehmen. Ein mögliches Berechnungsver-
fahren ist in DIN 1988-300 angegeben. Die Angaben zu den
Durchflussmengen und Mindestfließdrücken können Tabelle 1
auf Seite 07 entnommen werden.
Druckregelungen nach DIN 14462, Beiblatt 1
In der Regel wird in der Löschwasseranlage kein Druckminderer
benötigt. Nur wenn der max. zulässige Fließdruck von 8 bar an
den Wandhydranten überschritten wird, sollte eine Druckrege-
lung bzw. Aufteilung der Druckzonen erfolgen.
Bei Druckverhältnissen von kleiner als 1,2 bar sollte eine
Drosselblende bevorzugt eingesetzt werden.
■n Druckminderer sind möglichst zentral anzuordnen.
■n Einstellbarer Fließdruck von 3 bar bis 8 bar
■n Druckminderer müssen einen Volumenstrom von 300 l/min
bis 600 l/min abdecken können.
Die Beschaffenheit muss so sein, dass es zu keiner Beeinträchti-
gung des Brandschutzes kommen kann. Druckminderer müssen
gekennzeichnet und gegen unbefugtes Verstellen gesichert sein.
1) Auskunft über Prüfstellen erteilt der NA 031 Normen ausschuss Feuerwehrwesen (FNFW) im DIN e. V., 10772 Berlin (Hausanschrift: Burg grafenstraße 6, 10787 Berlin).
07
Es ist min. 1 x jährlich eine Wartung durchzuführen!
Neben Drosselblenden und Druckminderern besteht die Mög-
lichkeit mehrere Druckerhöhungsanlagen zur Einregulierung
von Druckzonen einzusetzen. Jede Druckzone bekommt eine
eigene Pumpenanlage.
Entsprechend diesen Vorgaben für die Druckregelung sollte
planerisch festgestellt werden, ob Drosselblende, Druckminderer
oder mehrere Pumpenanlagen eingesetzt werden.
Durchflussmenge und Fließdruck
Die zur Verfügung stehende Löschwassermenge mit der ent-
sprechenden Gleichzeitigkeit und dem Mindest druck ist mit der
zuständigen Brandschutzbehörde abzustimmen oder aus
dem Brandschutz konzept zu entnehmen.
Geforderte Durchflussmengen und Drücke an der Endarmatur
Kategorie Durchflussmenge Gleichzeitigkeit Mindestfließdruck Max. Fließdruck Max. Ruhedruck
Wandhydrant Typ S (Selbsthilfe) 24 l/min 2 0,20 MPa 0,8 MPa 1,2 MPa
Wandhydrant Typ F (Feuerwehr)100 l/min 3 0,30 MPa 0,8 MPa 1,2 MPa
200 l/min 3 0,45 MPa 0,8 MPa 1,2 MPa
Überflurhydrant DN 80 800 l/minnach
Brandschutz- konzept
0,15 MPa 0,8 MPa 1,2 MPa
Überflurhydrant DN 100 1.600 l/min 0,15 MPa 0,8 MPa 1,2 MPa
Unterflurhydrant DN 80 800 l/min 0,15 MPa 0,8 MPa 1,2 MPa
Tabelle 1: Geforderte Durchflussmengen und Drücke an der Endarmatur
08 Anforderungen an Löschwasseranlagen
Entwässerung
Für den bestimmungsgemäßen Betrieb und für Prüf- und War-
tungszwecke des anfallenden Wassers müssen Entwässerungs-
systeme installiert sein, die nach DIN 1986-100 bzw. nach den
Normen der Reihe DIN EN 12056 gebaut und dimensioniert
wurden.
Dies gilt insbesondere für:
■n Tiefenentleerung
■n Füll- und Entleerungsstationen
■n Be- und Entlüfter
■n Vorlagebehälter
■n Ablaufmöglichkeit des Löschwassers
bei der Durchflussmessung
Für den Probebetrieb muss berücksichtigt werden, dass die
notwendigen Prüflöschwassermengen ordnungsgemäß abgeführt
werden. Nach DIN 1986-100 ist bei einer Installation unterhalb
der Rückstauebene eine geeignete Hebeanlage vorzusehen.
Vorlagebehälter
Der Vorlagebehälter ist mit freiem Auslauf auszuführen. Der freie
Auslauf muss den Anforderungen der DIN EN 1717, Typ AA
oder AB und DIN EN 13076 oder DIN EN 13077 entsprechen.
Die Ausführung des Vorlagebehälters kann z. B. nach
DIN EN 12845 erfolgen.
Die Vorlagebehälter sind so auszuführen, dass eine ausreichende
Nachführung von Löschwasser sichergestellt ist (Seite 19 „Aus-
wahl des Vorlagebehälters“).
Kann das Löschwasser in der erforderlichen Menge nicht nach-
gespeist werden, ist der Vorlagebehälter so zu vergrößern, dass
die erforderliche Wassermenge über einen Zeitraum von mindes-
tens 2 h bereitgestellt wird.
Druckerhöhungsanlagen
Feuerlösch-Mindestanforderungen nach DIN 14462
Allgemeines
■n Die DEA für Feuerlöschzwecke sollte als Ein-Pumpen-Anlage
ausgeführt sein und ausschließlich der Versorgung der Lösch-
einrichtungen dienen. Der Anschluss weiterer Verbraucher
ist nicht zulässig. Die DEA ist so auszulegen, dass ein zuver-
lässiger Betrieb – auch bei Unterschreitung der Mindestförder-
menge – sichergestellt ist.
■n Die Anforderungen an die Betriebssicherheit müssen dem
Brandschutzkonzept entnommen werden
(z. B. Sicherheitsstromversorgung, Funktionserhalt,
Redundanz, Störungsanzeige).
■n Wird zur Erhöhung der Betriebssicherheit eine Redundanz
gefordert, dann sind zwei Druckerhöhungsanlagen vorzuse-
hen, von denen jede die geforderte Löschwassermenge
bereitstellen muss, d. h.: 2 x 100 %.
■n Bei mittelbaren Anschlüssen muss zur Absicherung der Lösch-
bereitschaft eine Fremdwassereinspeisung, bestehend aus einer
Einspeiseeinrichtung nach DIN 14461-2 und zusätzlichem
Rückflussverhinderer, für die Feuerwehr vorgesehen werden.
Bei Wandhydrantenanlagen Typ S kann auf diese verzichtet
werden.
■n Nach Einschalten der DEA muss sich an den geöffneten
Schlauchanschlussventilen ein Fließdruck in den geforderten
Grenzen einstellen (siehe Tabelle 1, Seite 07).
■n Außerhalb des Schaltschranks der Druckerhöhungsanlage
angebrachte Vorrichtungen und Bedienelemente, mit denen die
Betriebsbereitschaft / Funktion der Löschwassereinrichtung
negativ beeinträchtigt werden kann, dürfen nur bei ent-
sprechender Sicherung gegen unbefugtes Betätigen verwendet
werden!
■n Alarm- und Störmeldungen sind sicherheitsrelevante Meldun-
gen, deren Überwachung der Betreiberpflicht unterliegt. Die
Meldungen sind an eine ständig besetzte Stelle weiterzuleiten.
Ist diese nicht vorhanden, ist mindestens ein im Objekt deut-
lich wahrnehmbarer akustischer und optischer Alarmgeber
vorzusehen.
09
Mindestanforderungen an die Ansteuerung
■n Zusätzlich zum Automatikbetrieb muss die DEA manuell
betätigt werden können. Not-Ausschalter sind nicht zulässig.
■n Störungen sind optisch am Pumpenschaltschrank anzuzeigen.
Für die Weitermeldung von Störungen sind potenzialfreie
Kontakte vorzusehen. Störmeldungen können zu einer
Sammelmeldung zusammengefasst werden.
■n Motorschutzeinrichtungen im Stromkreis der Pumpe dürfen
nur zur Signalisierung von Störungen, nicht aber zur Abschal-
tung führen. Die Motorschutzeinrichtungen dürfen nur im
Probe-Testbetrieb wirksam sein. Im Brand- und Einsatzfall
darf die Motorschutzeinrichtung nicht wirksam sein!
■n Übertragungswege von externen Befehlsgebern, die bei
Löschanforderung zum Pumpenstart führen sollen, sind auf
Drahtbruch und Kurzschluss zu überwachen. Drahtbruch und
Kurzschluss sind als Störung anzuzeigen und müssen zum
Pumpenstart führen.
Elektrischer Anschluss an die DEA
■n Die elektrische Zuleitung zum Pumpenschaltschrank muss
ausschließlich für die Versorgung der DEA eingesetzt werden
und muss von allen anderen Anschlüssen getrennt sein.
■n Die elektrischen Anschlüsse sind so vorzunehmen, dass die
Stromversorgung des Pumpenschaltschrankes nicht abgeschal-
tet wird, wenn andere Verbraucher getrennt werden.
■n Im Stromkreis darf kein Fehlerstrom-Schutzschalter sein. Die
zum Schaltschrank der DEA führende Zuleitung ist in der
Niederspannungshauptverteilung abzusichern.
■n Elektrische Leitungen müssen bis zum Klemmbrett des Motors
oder zum Anschlusskabel von Unterwasserpumpen in einer
Länge verlegt werden. An ein Kabel darf nur ein Verbraucher
(Schaltschrank, Motor usw.) angeschlossen werden.
■n Elektrische Leitungen für die Stromversorgung der DEA
müssen auch im Brandfall funktionstüchtig sein.
Legende
1 Hauptsicherung
2 Sicherung für Hydrantenanschluss
3 Hauptsicherung für andere Verbraucher
4 Lasttrennschalter für Hydrantenanlage
5 Hauptschalter für andere Verbraucher
6 Zum Schaltschrank/Hydrantenanschluss
7 Zu anderen Verbrauchern
1
2
4
6
3
5
7
Abb. 2: Ausführungsbeispiel für den Anschluss der Hydrantenanlage in der Niederspannungshauptverteilung
10
Die Löschwasseranlage „trocken“ ist ausschließlich als Hilfsmittel für den Löschangriff durch die Feuerwehr geeignet. Im Brandfall
wird Löschwasser durch die Feuerwehr eingespeist und an den Entnahmeeinrichtungen durch Feuerwehrschläuche entnommen.
Übersicht Löschwasseranlagen
Übersicht Löschwasseranlagen
Löschwasserübergabestelle (LWÜ)
■n Die LWÜ sollte möglichst nahe an der Wasserzähleranlage
liegen.
■n Die LWÜ beginnt mit einer Absperrarmatur.
■n Die LWÜ darf nicht in Räumen untergebracht werden,
in denen eine Überflutung möglich ist.
Die Einzelzuleitungen zur LWÜ dürfen sowohl eine Länge von
10 · DN als auch ein Volumen von 1,5 l nicht überschreiten.
Anderenfalls sind geeignete automatische Spüleinrichtungen in
der LWÜ vorzusehen, um eine ausreichende Wassererneuerung
sicherzustellen.
Die Spüleinrichtungen sind so zu dimensionieren, dass damit bei
einer Nennweite DN 50, bezogen auf den Nenndurchmesser,
eine Fließgeschwindigkeit von mindestens 0,2 m/s und bei
einer Nennweite über DN 50 eine Fließgeschwindigkeit von
mindestens 0,1 m/s erreicht wird. Die automatische Spüleinrich-
tung ist so zu betreiben, dass damit mindestens das 3-fache Was-
servolumen der Einzelzuleitung wöchentlich ausgetauscht wird.
Der Spitzendurchfluss in der Einzelzuleitung zu einer LWÜ darf
die rechnerische Fließgeschwindigkeit von 5 m/s nicht überstei-
gen. Die Dimensionierung der gemeinsamen Zuleitung muss
nach dem Trinkwasserspitzenvolumenstrom erfolgen.
Abb. 3: Entscheidungshilfe für die Auswahl einer Löschwasseranlage
Löschwasseranlage
trocken
(siehe Tabelle 2)
Löschwasseranlage
nass/trocken
(siehe Tabelle 2 und Abb. 6)
Löschwasseranlage
nass
(siehe Tabelle 2 und Abb. 4)
Löschwasseranlage
nass/trocken
(siehe Tabelle 2 und Abb. 5)
Wandhydranten
Typ S
(siehe Tabelle 2 und Abb. 7)
Bra
nd
sch
utz
kon
zep
tEn
tsch
eid
un
g P
lan
er
Nutzung durch:
nur Feuerwehr
Nutzung durch:
Feuerwehr und Laien
Nutzung durch:
nur Laien
Wasserversorgung
mittelbar
Wasserversorgung
unmittelbar
Frost Kein Frost
11
Löschwasseranlagen „nass“ DIN 14462
Löschwasseranlagen „nass“ dürfen nur mittelbar an das Trink-
wassernetz angeschlossen werden (siehe Abb. 4):
■n Wandhydranten mit formstabilem Schlauch Typ F
■n Einspeisung Vorlagebehälter:
freier Auslauf senkrecht nach unten, Abstand mind. 2 cm,
oder 2 x Innendurchmesser zur Wasseroberfläche
■n „Der Behälter ist so auszuführen, dass eine ausreichende
Nachführung von Löschwasser sichergestellt ist.“
000
FIL
∑m3
Abb. 4: Löschwasseranlage „nass“ mit Wandhydranten Typ F, LWÜ-freier Auslauf
Wandhydranten Typ F
1 Wandhydrant nach DIN 14461-1,
DIN 14461-6 und DIN EN 671-1
(mit Armatur nach DIN 14461-3)
2 Löschwasserleitung nach DIN 1988-600
und nach DIN 14462
3 Einspeisung (wahlweise) bei mittel-
barem Anschluss zulässig
4 DEA, z. B. nach DIN 14462
(Feuerlösch-DEA)
5 Ständige Verbraucher
6 Hauswasserfilter
7 Wasserzähler
8 Vorlagebehälter mit freiem Auslauf
nach DIN EN 1717, Typ AB
9 Steinfänger
10 Ggf. Spüleinrichtung
1
2
310
9
5
6≤ 10 · DN
oder max. 1,5 l
4
87
000∑m3
FIL
Löschwasser
Trinkwasser
12
FIL
000∑m3
Abb. 6: Löschwasseranlage „nass/trocken“ mittelbar angeschlossen, LWÜ-freier Auslauf
Legende:
1 Rohrbe- und -entlüfter
nach DIN 14463-3
2 Wandhydrant nach DIN 14461-1,
DIN 14461-6 und DIN EN 671-1
(Schlauchanschlussventil nach
DIN 14461-3 mit Grenztaster)
3 Löschwasserleitung nach DIN 14463-1,
und DIN 14462
4 Füll- und Entleerungsstation,
z. B. nach DIN 14463-1
5 Ständige Verbraucher
6 Hauswasserfilter
7 Wasserzähler
8 Steinfänger
9 Ggf. Spüleinrichtung
10 Z. B. Membransteuereinheit (optional)
11 Druckerhöhungsanlage
12 Vorlagebehälter, freier Auslauf
nach DIN EN 1717, Typ AA oder AB
Löschwasserleitung „nass/trocken“
Trinkwasser
31
2
11
8
9
12
10
5
6
4
7
≤ 10 · DNoder max. 1,5 l
Löschwasseranlagen „nass/trocken“ DIN 14462
Löschwasseranlagen „nass/trocken“ können unmittelbar (siehe
Abb. 5) oder mittelbar (siehe Abb. 6) an das Trinkwassernetz
angeschlossen werden.
Bei unmittelbarem Anschluss sind eine Löschwasser-Fremdein-
speisung sowie der Anschluss von Wandhydranten mit Schaum-
mittelzusätzen nicht zulässig.
000∑m3
FIL
Abb. 5: Löschwasseranlage „nass/trocken“ unmittelbar angeschlossen, LWÜ Füll- und Entleerungsstation
Löschwasserleitung „nass/trocken“
Trinkwasser
9
8
5
6
4
7
≤ 10 · DN
oder max. 1,5 l
Weitere Voraussetzungen:
■n Wandhydranten mit formstabilem Schlauch Typ F
■n Bereitstellung Löschwasser mit QFL und p nach spätestens 60 s
■n Höchstdruck p = 8 bar (Haltedruck)
■n Ist die Einzelzuleitung bis zur LWÜ ≤ 10 · DN oder ≤ 1,5 l
Leitungsinhalt, ist keine Spüleinrichtung notwendig.
■n Ist dieser Abstand > 10 · DN, ist eine Spüleinrichtung
notwendig: Spülung 1 x / Woche, Leitungsinhalt 3-fach bei
0,2 m/s bis DN 50, 0,1 m/s über DN 50.
31
2
000∑m3
FIL
Übersicht Löschwasseranlagen
13
Trinkwasserinstallation mit Wandhydrant Typ S DIN 14462
Ist der Trinkwasserbedarf größer als der Feuerlöschbedarf, ist
unter Einhaltung von ≤ 10 · DN oder max. 1,5 l Leitungsinhalt
ein unmittelbarer Anschluss genehmigt.
000∑m3
FIL
Abb. 7: Trinkwasserinstallation mit Wandhydrant Typ S, LWÜ: Wandhydrant Typ „S“ mit Sicherungskombination
Legende:
1 Ständige Verbraucher
2 Wandhydrant Typ S nach DIN 14461-1
(mit Schlauchanschlussventil nach
DIN 14461-3 mit Sicherheitskombination)
3 Trinkwasserleitung nach DIN 1988-300
und DIN 1988-600
4 Entleerung
5 Hauswasserfilter
6 Wasserzähler
7 DEA nach DIN 1988-500
3
1
1
1
1
2
56
47
≤ 10 · DNoder max. 1,5 l
14 Übersicht Löschwasseranlagen
Planung und Einbau DIN 14462
DIN 14462: Wandhydranten anlagen
„Wandhydranten sind als Selbsthilfeeinrichtung zur Verwendung
an Löschwasseranlagen ‚nass‘ und ‚nass/trocken‘ vorzusehen.
Hierbei sind bevorzugt Wandhydranten mit formstabilem
Schlauch nach DIN 14461-1 einzusetzen. Wandhydranten mit
Flachschlauch nach DIN 14461-6 sind nur dort vorzusehen, wo
sichergestellt ist, dass ständig speziell auf Handhabung dieser
Wandhydranten geschultes Personal zur Verfügung steht (z. B. im
Industriebetrieb mit eigener Werkfeuerwehr). Wandhydranten
sind so zu installieren, dass sich das Schlauchanschlussventil in
einer Höhe von (1.400 ± 200) mm über Oberkante Fertigfuß-
boden befindet.“
Der max. zulässige Fließdruck bzw. Haltedruck von 8 bar darf
dabei nicht überschritten werden!
Wandhydranten
Kategorie Löschleistung
Wandhydrant Typ Snach DIN 14461-1
Selbsthilfe, Nutzung durch Feuerwehr nicht vorgesehen
2 x 24 l/min (= 2,88 m3/h)bei 2 bar Fließdruck
Wandhydrant Typ F nach DIN 14461-1Nutzung durch Feuerwehr (auch Laien bei Enstehungsbränden)
3 x 100 l/min (=18 m3/h) bei 3 bar Mindestfließdruck
3 x 200 l/min (= 36 m3/h)* bei 4,5 bar Mindestfließdruck
*Hinweis: bei Gebäuden > 22 m werden 200 l/min zur Berechnung der Löschleistung angesetzt.
100
100
100
100
Tabelle 2: Wandhydrantenanlage
15Ermittlung der hydraulischen Daten
Ermittlung der hydraulischen Daten einer Feuerlösch-DEA für Wandhydranten
Bei einer Feuerlöschversorgung wird der Spitzendurchfluss ( V . S )
ausschließlich über den Berechnungsdurchfluss je Wandhydrant ·
Gleichzeitigkeits faktor (f) berechnet.
Der Berechnungsdurchfluss je Wandhydrant beträgt bei einem
Wandhydranten mit der Kennzeichnung „F“:
V . R = 100 l/min = 6 m3/h oder
V . R = 200 l/min = 12 m3/h
Die Gleich zeitigkeit ist nach DIN 14462 mit f = 3 Wandhydran-
ten festgelegt.
V . S = V
. R, Hydr · f = Q B [m
3/h] Formel (1)
Legende: V . S = Spitzendurchfluss einer DEA
V . R, Hydr = Berechnungsdurchfluss je Wandhydrant
f = Gleichzeitigkeitsfaktor Q B = Betriebsförderstrom einer DEA
Unter Verwendung der Förderhöhenberechnung für Trinkwasser
ergibt sich für Förderdruck und Förderhöhe der Feuerlösch-DEA:
Δp p = Δp geo + ∑ (R · l + Z) nach + p min, Hydr Formel (2)
Legende: ∆p geo = Druckverlust aus geodätischem Höhen unterschied ∑ (R · l + Z) nach = Rohrreibungs- und Einzelwider stände nach der DEA p min, Hydr = Mindestfließdruck am hydraulisch ungünstigsten
Hydranten
Abb. 8: Leistungskennfeld Hya®-Solo und Hya®-Duo D FL
500400300200100504030201054 [US.gpm]
302010543210,50,40,3 Q [l/s]
1000
500400
300
200
100
5040
30
20
10
[ft]
1151005040302010543210,8 Q [m3/h]
400
300
100
50
40
30
20
10
54
3
2
H [m]
10 20 30 40 50 100 200 300 400543 [IM.gpm]
max. Fließdruck 8,0 bar
2 Wandhydranten Typ S
24 l/min (2,88 m3/h)
3 Wandhydranten Typ F
3 x 100 l/min (18 m3/h)
3 Wandhydranten Typ F
3 x 200 l/min (36 m3/h)
2 4 6 10 15 25 40 60 90
max. Ruhedruck 12,0 bar
16
Berechnungsbeispiel 1
Büro- und Verwaltungsgebäude
■n 5 Stockwerke à 3,0 m
■n Wandhydranten nach Typ F
100 l/min bei 3 bar
■n entferntester Hydrant 40 m
(15 mbar/m)
■n Einzelanlage
V . S = V
. R, Hydr · f Formel (3)
= 100 l/min · 3
= 300 l/min ̂ = 18 m3/h
Δp p = Δp geo + ∑ (R · l + Z) nach + p min, Hydr Formel (4)
= 1,5 bar + 0,6 bar + 3,0 bar
= 5,1 bar
Hinweis:
Liegt die Feuerlöschanlage unter der Rückstauebene,
ist eine Entwässerungsanlage als Einzelanlage vor-
zusehen. Wir empfehlen eine Ama-Drainer Box mit
Ama-Drainer A415
VBDEA
0 bar
≥ 3,0 bar
∑Hv = 0,6 bar15 m
Abb. 9: Anlagenschema 1
Ermittlung der hydraulischen Daten
17
Berechnungsbeispiel 2
Bürogebäude
■n Gebäudehöhe > 22 m;
es gilt die Musterhochhausrichtlinie
■n Wandhydrant Typ F
200 l/min bei 4,5 bar
■n Gleichzeitigkeit: 3 Wandhydranten
■n Doppelanlage 2 x 100 %
V . S = V
. R, Hydr · f Formel (5)
= 200 l/min · 3
= 600 l/min ̂ = 36 m3/h
Δp p = Δp geo + ∑ (R · l + Z) nach + p min, Hydr Formel (6)
= 3,0 bar + 0,3 bar + 4,5 bar
= 7,8 bar
Hinweis:
Liegt die Feuerlöschanlage unter der Rückstauebene,
ist für dieses Berechnungsbeispiel eine Entwässerungs-
anlage als Doppelanlage vorzusehen. Wir empfehlen
eine Ama-Drainer Box mit 2 x Ama-Drainer A522
VBDEA
0 bar
≥ 4,5 bar
∑Hv = 0,3 bar30 m
Abb. 10: Anlagenschema 2
18
Berechnungsbeispiel 3
Bürogebäude
■n Gebäudehöhe > 22 m;
es gilt die Musterhochhausrichtlinie
■n Wandhydrant Typ F
200 l/min bei 4,5 bar
■n Gleichzeitigkeit: 3 Wandhydranten
■n Doppelanlage 2 x 100 %
V . S = V
. R, Hydr · f Formel (7)
= 200 l/min · 3
= 600 l/min ̂ = 36 m3/h
Δp p = Δp geo + ∑ (R · l + Z) nach + p min, Hydr Formel (8)
= 4,0 bar + 0,5 bar + 4,5 bar
= 9,0 bar
Hinweis:
Liegt die Feuerlöschanlage unter der Rückstauebene,
ist für dieses Berechnungsbeispiel eine Entwässerungs-
anlage als Doppelanlage vorzusehen. Wir empfehlen
eine Ama-Drainer Box mit 2 x Ama-Drainer A522
40 m
VBDEA
0 bar
≥ 4,5 bar
∑Hv = 0,5 bar
Abb. 11: Anlagenschema 3
19
Berechnungsbeispiel 4
Bürogebäude
■n Gebäudehöhe > 22 m;
es gilt die Musterhochhausrichtlinie
■n Wandhydrant Typ F
200 l/min bei 4,5 bar
■n Gleichzeitigkeit: 3 Wandhydranten
■n Doppelanlage 2 x 100 %
V . S = V
. R, Hydr · f Formel (9)
= 200 l/min · 3
= 600 l/min ̂ = 36 m3/h
Δp p = Δp geo + ∑ (R · l + Z) nach + p min, Hydr Formel (10)
= 6,5 bar + 1,0 bar + 4,5 bar
= 12,0 bar
Hinweis:
Liegt die Feuerlöschanlage unter der Rückstauebene,
ist für dieses Berechnungsbeispiel eine Entwässerungs-
anlage als Doppelanlage vorzusehen. Wir empfehlen
eine Ama-Drainer Box mit 2 x Ama-Drainer A522
65 m
VBDEA
0 bar
≥ 4,5 bar
∑Hv = 1,0 bar
Abb. 12: Anlagenschema 4
20
Hya-Duo D FL Compact
Beim Öffnen von einem oder zwei Wandhydranten in
den unten liegenden Etagen übersteigt die Anlage im
Berechnungsbeispiel 2 in den unteren Etagen sowie
in den Berechnungsbeispielen 3 und 4 generell in allen
Etagen den maximal zulässigen Fließdruck von 8 bar.
Folgende Lösungen bieten sich u. a. unabhängig
voneinander an:
Berechnungsbeispiel 2:
■n Einbau einer drehzahlgeregelten Druckerhöhungs-
anlage mit einem festen Sollwert < 8 bar
■n Reduzierung des Fließdrucks durch Einbau von
Drosselblenden in den unteren Etagen
Berechnungsbeispiel 3:
■n Reduzierung des Fließdrucks durch Einbau von
Drosselblenden in den unteren Etagen
Berechnungsbeispiel 4:
Der Ruhedruck übersteigt 12 bar:
■n Einbau von 2 Steigsträngen, davon einer mit
Druckminderer (Druckminderer sind möglichst
zu vermeiden, aber nach DIN 14462 Beiblatt 1
zulässig, wenn nicht vermeidbar)
■n Einbau von zwei Druckerhöhungsanlagen für jeden
Steigstrang (meist nur bei Neubauten möglich)
Abb. 13: Kennlinien Hya®-Duo D FL
250200150100500 [US.gpm]
151050 Q [l/s]
800
600
200
0
[ft]
Q [m3/h]
0 50 100 150 200[IM.gpm]
250
200
150
100
50
0
H [m]
0 10 20 40 50
40/1-1 3,0 kW
40/1 4,0 kW
40/2-2 5,5 kW
40/2 7,5 kW
40/3-2 11,0 kW
40/3 11,0 kW
40/4-2 15,0 kW
40/4 15,0 kW
40/5-2 18,5 kW
40/5 18,5 kW
40/6-2 18,5 kW
40/6 22,0 kW
40/7-2 22,0 kW
40/7 30,0 kW
40/8-2 30,0 kW
40/8 30,0 kW
40/9-2 30,0 kW
40/9 37,0 kW
40/10-2 37,0 kW
40/10 37,0 kW
Qmin *)
30
max. Fließdruck 8,0 bar
Berechnungsbeispiel 1: Q = 18 m³/h, H = 51 m
Berechnungsbeispiel 2: Q = 36 m³/h, H = 78 m
Berechnungsbeispiel 3: Q = 36 m³/h, H = 90 m
Berechnungsbeispiel 4: Q = 36 m³/h, H = 120 m
Ermittlung der hydraulischen Daten
max. Ruhedruck 12,0 bar
21Auswahl des Vorlagebehälters
Auswahl des Vorlagebehälters
Bis 540 l Nutzvolumen = runder Behälter
Ab 800 l Nutzvolumen = eckiger Behälter
Abb. 14: Vorlagebehälter
Nach DIN 14462 muss das Nutzvolumen nach DIN 1988-500
ausgelegt werden oder über einen Einzelnachweis die Betriebs-
sicherheit nachgewiesen werden.
Demnach ist das Nutzvolumen wie folgt zu berechnen:
V B ≥ 0,03 · Q D Formel (11)
Dabei ist V B das Nutzvolumen in m3
Q D der Spitzendurchfluss in m3/h
Berechnung: V B = 0,03 · 18 m3/h = 540 l oder V B = 0,03 · 36 m3/h = 1.080 l
Vorlagebehälter mit freiem Auslauf Typ AA oder AB nach DIN EN 1717 und DIN EN 13077
Die Vorlagebehälter und ihr Zubehör müssen die Hygiene-
anforderungen in folgenden Punkten erfüllen:
■n Nicht kreisrunder Überlauf
entsprechend DIN EN 1717, Typ AB
■n Ungehinderter freier Auslauf
entsprechend DIN EN 1717, Typ AA
Die Vorlagebehälter von KSB besitzen einen Auslauf
nach Typ AB.
Optional: automatische Spüleinrichtung mit Zeitschaltuhr,
nach DIN 14462
Tabelle 3: Auswahl Vorlagebehälter
Auswahl Vorlagebehälter aus dem KSB-Programm
Volumenstrom 18 m3/h 36 m3/h
Gesamtvolumen 750 l 1.800 l
Nutzvolumen 540 l 1.080 l
Anschluss Zulaufventil R 1½" 2 x R 2"
Anschluss Entnahme DN 50 DN 80
22 Auswahldiagramm für die automatische Spüleinrichtung
Auswahldiagramm für die automatische Spüleinrichtung
Wegen der Anforderungen an die Trinkwasserhygiene muss
bei einer Einzelzuleitung von größer als 10 · DN oder 1,5 Liter
Leitungsinhalt eine automatische Spüleinrichtung vorgesehen
werden.
Dabei muss wöchentlich min. das 3-Fache des Leitungsinhalts
ausgetauscht werden!
Für die unterschiedlichen Leitungsdurchmesser sind unten
stehende Mindestfließgeschwindigkeiten für die Spülung
vorgeschrieben.
Nennweite Fließgeschwindigkeit
≥ DN 50 min. 0,2 m/s
< DN 50 min. 0,1 m/s
Q [l/s]
pvor [bar]
22
20
18
16
14
12
10
8
6
5
2
4
00 1 2 3 4 5 6
Magnetventil 1½"
Magnetventil 1"
Magnetventil ½"
Abb. 15: Auswahldiagramm Spüleinrichtung
Tabelle 4: Mindestfließgeschwindigkeiten für Spülungen
Die KSB Hya®-Solo D FL Compact und die KSB Hya®-Duo D FL
Compact sind im Standard mit einem ½"-Magnetventil zur
Spülung der Zulaufleitung ausgestattet.
Anhand der Abb. 15 kann der Durchfluss am Magnetventil in
Abhängigkeit vom Vordruck ermittelt werden. Aus dem abgelese-
nen Durchfluss kann die Öffnungszeit des Magnetventils
errechnet werden, um das 3-Fache des Wasservolumens in der
Zulaufleitung auszutauschen. Die errechnete Öffnungszeit wird
dann an der Feuerlöschanlage eingestellt.
Die KSB Hya®-Solo D FL und die KSB Hya®-Duo D FL können
optional mit einem Magnetventil zur Spülung der Zulaufleitung
ausgestattet werden. Es stehen 3 mögliche Magnetventile zur
Auswahl: ½", 1", und 1 ½".
23Bestandsschutz
Bestandsschutz
Auszug aus der Trinkwasserverordnung
§ 4 Die Anforderungen an die Trinkwasserverordnung gelten
als erfüllt, wenn die allgemein anerkannten Regeln der Technik
eingehalten werden und den Anforderungen der §§ 5-7
entsprechen.
§§ 5-6 Minimierungsgebot für die mikrobiologische und
chemische Konzentration, wie dies nach den anerkannten Regeln
der Technik möglich ist. (§ 7 Indikatorparameter)
Bei Stagnation des Trinkwassers im Netz kann die
zulässige mikrobiologische und chemische Konzentration
nicht eingehalten werden!
Auszug aus DIN 1988-600
Behandlung von Feuerlöschanlagen und Bestandsschutzanlagen
in Verbindung mit Trinkwasseranlagen im Bestand
nach DIN 1988-600
Werden die Anforderungen der TrinkwV nicht erfüllt, besteht
kein Bestandsschutz für die Trinkwasserinstallation, die in
Verbindung mit einer Feuerlöschanlage- und Brandschutzanlage
steht. Bei Erweiterung, Sanierung und Instandsetzung bestehen-
der Anlagen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, müssen
nicht nur die Anforderungen der TrinkwV, sondern auch die
brandschutztechnischen Belange der Bauauflagen erfüllt werden.
24 Kontrollbuch
Es ist ein Kontrollbuch mit der geforderten Dokumentation der
Löschwasseranlage anzufertigen. Das Kontrollbuch ist vom
Betreiber zu führen. Folgende Angaben sollten im Kontrollbuch
enthalten sein:
a) Objektbeschreibung:
Objektbezeichnung und Anschrift, Eigentümer, Betreiber,
Errichter der Anlage (Installationsunternehmen), Behörden,
Genehmigungsbehörde, Wasserversorgungsunternehmen,
Elektroversorgungsunternehmen, Brandschutzbehörde
b) Bauauflagen und Planungsgrundlagen:
■n Ausführung der Löschwasserleitungen und der Feuerlösch-
schlauchanschlusseinrichtungen
■n Löschwasseranlagen „nass“, „nass/trocken“, „trocken“
■n Trinkwasserinstallation mit Wandhydranten
■n Löschwasserversorgung
c) Technische Dokumentation:
Darstellung der installierten Wandhydranten, Ergebnis
Abnahmeprüfung, Instandhaltungs- und Prüfprotokolle,
Nachweis der Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers,
Rohrnetzberechnung
Kontrollbuch
25Auswahl aus dem KSB-Programm
Auswahl aus dem KSB-Programm
Folgende Anlagen der Firma KSB AG können eingesetzt werden:
Hya®-Solo D FL
■n Vollautomatische Feuerlöschanlage mit einer Pumpe
■n Anschlussfertige platzsparende Anlage auf einer Grundplatte
Hya®-Solo D FL Compact
■n Vollautomatische Feuerlöschtrennstation mit einer Pumpe
einschließlich Vorlagebehälter in modularer Bauweise
Hya®-Duo D FL
■n Vollautomatische Feuerlöschanlage als Doppelanlage
mit redundanter Funktion
■n Anschlussfertige platzsparende Anlage auf einer Grundplatte
Hya®-Duo D FL
■n Vollautomatische Feuerlöschtrennstation als Doppelanlage
mit redundanter Funktion einschließlich Vorlagebehälter
in modularer Bauweise
Wird bei der Berechnung und Auslegung der Löschwasseranlage
der max. Fließdruck von 8,0 bar überschritten, können die
vorgenannten Anlagen auch mit einem Frequenzumformer
ausgestattet werden.
Hya®-Duo D FL Compact
Hya®-Solo D FL Compact
Hya®-Duo D FL
Hya®-Solo D FL
26 Auswahl für KSB-Feuerlösch-Trennstation
Auswahl für KSB-Feuerlösch-Trennstation
Hochhaus
ja > 22 m ab EG bis oberste bewohnte Ebene
nein < 22 m ab EG bis oberste bewohnte Ebene
Stockwerke:
Anzahl der Stockwerke: ab Standort der Feuerlöschanlage
Stockwerkshöhe: m
Hydranten:
Durchfluss Hydrant: l/min
Min. Fließdruck am entf. Hydranten: bar 100 l/min bei 3,0 bar oder 200 l/min bei 4,5 bar
Anzahl der Hydranten gleichzeitig:
Standort der Feuerlöschanlage:
über Rückstauebene --> Notentwässerung über den Kanal
unter Rückstauebene --> Notentwässerung über Hebeanlage
Trinkwasser Druckleitung:
Werkstoff brennbar? ja oder nein
Länge der Rohrleitung 1): m
DN der Rohrleitung 1):
Vordruck: bar
Löschwasser Druckleitung:
Länge Rohrleitung von DEA zum entferntesten Hydranten 2): m
Nennweite 2):
2)1)
DEANotentwässerung
Trinkwasser- druckleitung
Löschwasser- druckleitung
DN 50
DN 65
DN 80
Abb. 16: Schema zur Auswahl für KSB-Feuerlösch-Trennstation
230
0.02
3/02
-DE
/ 01.
18 /
© K
SB S
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Co
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018
· Tec
hn
isch
e Ä
nd
eru
ng
en v
orb
ehal
ten
Technik, die Zeichen setzt
KSB SE & Co. KGaAJohann-Klein-Straße 967227 Frankenthal (Deutschland) www.ksb.com
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Tel. +49 911 58608-70Fax +49 911 58608-57
Technische Gebäudeausrüstung
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Tel. +49 214 20694-10Fax +49 214 20694-55
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