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JAHRESBERICHT 2011 DER STIFTUNG BERLINER MAUER 2011 GEDENKSTÄTTE BERLINER MAUER ERINNERUNGSSTÄTTE NOTAUFNAHMELAGER MARIENFELDE

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Jahresbericht 2011 der stiftung berliner Mauer

2011Gedenkstätte Berliner Mauer

erinnerunGsstätte notaufnahMelaGer Marienfelde

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2 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

Gedenkstätte Berliner Mauer ©Stiftung Berliner Mauer

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 3

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ©Stiftung Berliner Mauer

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4 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

inhaltsverzeichnis

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 5

1 vorwort 6

2 die stiftung berliner Mauer: gedenkstätte berliner Mauer (gbM) und erinnerungsstätte notaufnahMelager Marienfelde (enM) 102.1 StiftuNGSorGaNE 102.2 VErwaltuNG 122.3 MitarBEitEriNNEN uNd MitarBEitEr 132.4 ErwEitEruNG dEr GEdENkStättE BErliNEr MauEr 15

3 die arbeitsbereiche der stiftung berliner Mauer 173.1 forSchuNG uNd dokuMENtatioN 173.1.1 forSchuNGS- uNd dokuMENtatioNSprojEktE 173.1.2 SaMMluNG uNd archiVE 233.2 ZEitZEuGENarBEit uNd BioGrafiEforSchuNG 273.2.1 GEdENkVEraNStaltuNG “50 jahrE MauErBau” 273.2.2 ZEitZEuGENarchiV uNd wEitErE VEraNStaltuNGEN 323.3 hiStoriSch-politiSchE BilduNGSarBEit 363.4 prESSE- uNd ÖffENtlichkEitSarBEit 39

4 veranstaltungen und tagungen der stiftung berliner Mauer 51

5 wissenschaftliche Publikation, vorträge und führungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der stiftung berliner Mauer 595.1 puBlikatioNEN 595.2 VorträGE uNd führuNGEN 63

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6 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

1. vorwort

kein Zweifel: das jahr 2011 stand für die Stiftung Berliner Mauer unter dem oberthema der Erinnerung an den 50. jahrestag des Mauerbaus am 13. august 1961. die Stiftung Berliner Mauer führte an diesem tag gemeinsam mit der gemeinnützigen landesgesellschaft kulturprojekte Berlin Gmbh die zentrale Gedenkveranstaltung des landes Berlin und der Bundesrepublik deutschland durch, großzügig gefördert von der Stiftung deutsche klassenlotterie Berlin und dem Beauftragten der Bundesregierung für kultur und Medien. inhaltlich vorbereitet und begleitet wurde das stadtweite, mehr als 30 Veranstaltungen umfassende rahmenprogramm durch zahlreiche Veranstaltungen, zu denen etwa eine wissenschaftliche tagung wie auch die Sonderausstellung „hinter der Mauer“ in klein-Glienicke gehörte, die die völlig absurde Grenzsituation in dieser Sondersperrzone der ddr erzählt.

am 13. august übergab Bundespräsident christian wulff den neuen, pünktlich fertig gestellten kernbereich der erweiterten Gedenkstätte zwischen acker- und Brunnenstraße der Öffentlichkeit. aus diesem anlass kamen rund 30.000 Menschen an die Bernauer Straße. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aller Verfassungsorgane, darunter Bundeskanzlerin dr. angela Merkel sowie zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen lebens, darunter der regierende Bürgermeister von Berlin, klaus wowereit, von opferverbänden, Zeitzeugen und aufarbeitungsarbeitungsinitiativen, nahmen die Berlinerinnen und Berliner den einstigen tatort Berliner Mauer, der nun ein außerschulischer lern- und Erinnerungsort inmitten der hauptstadt ist, an diesem tag in Besitz. Mit Blick auf das öffentliche interesse, die Besucherzahl und das Medienecho war der 50. jahrestag des Mauerbaus die bislang erfolgreichste Eröffnung einer Gedenkstätte in der Geschichte der Bundesrepublik. im Mittelpunkt der Veranstaltung stand dabei die Erinnerung an das leid der opfer. klaus wowereit betonte in seiner rede: „die Mauer war teil eines diktatorischen Systems, eines

Gedenkveranstaltung zum 50. jahrestag des Mauerbaus am 13.08.2011 ©Stiftung Berliner Mauer

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unrechtsstaats. und es ist erschreckend, dass auch heute noch einige meinen, die SEd habe gute Gründe für die abriegelung gehabt. Nein! für unrecht, für die Verletzung der Menschenrechte, für tote durch Mauer und Stacheldraht gibt es keine guten Gründe und keine rechtfertigung.“ damit brachte er die kernbotschaft und den Vermittlungsauftrag der Stiftung zum ausdruck.

herausforderungen und aktivitäten

die umfangreichen Bauarbeiten, aber auch vorbereitende planungen für zukünftige Bauprojekte (etwa das umzubauende und mit einer neuen dauerausstellung einzurichtende dokumentationszentrum in der Bernauer Straße 111) erforderten zeitintensive diskussionen und aktivitäten. die Eröffnung des 2. Bauabschnittes der Gedenkstättenerweiterung setzte die termingerechte fertigstellung der ausstellung ebenso wie den erfolgreichen Grunderwerb in diesem areal voraus. parallel dazu wurden im „erweiterten Bereich“ der Gedenkstättenerweiterung zwischen Brunnenstraße und Schwedter Straße Grundstücke angekauft und seit herbst des jahres 2011 zur ausstellungserweiterung vorbereitet. die Stiftung rief 2011 zwei neue publikationsreihen ins leben und legte in diesem jahr insgesamt acht titel vor. ferner waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung maßgeblich an der Erstellung einer ebenfalls in Buchform publizierten lehrerhandreichung zum thema „die Berliner Mauer“ beteiligt, die in kooperation mit dem landesbeauftragten für die unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen ddr und dem landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg fertig gestellt wurde. die im jahre 2010 vorbereitete konservierung der Mauer wurde abgeschlossen und der vom lehrstuhl denkmalpflege der Brandenburgischen technischen universität cottbus erstellte konservierungsplan liegt nun vor. Zudem wurden an 29 Standorten Erinnerungsstelen für 50 Mauertote am Berliner außenring errichtet. dieses von den ländern Brandenburg und Berlin gemeinsam geförderte projekt wurde von großem öffentlichen interesse begleitet. der regierende Bürgermeister von Berlin, klaus wowereit, und der Ministerpräsident des landes Brandenburg, Matthias platzeck, übergaben die Stelen der Öffentlichkeit. die Stiftung brachte sich zudem intensiv in die konzeption des koordinierenden Zeitzeugenbüros an der Gedenkstätte hohenschönhausen ein. hier wurde mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für kultur und Medien ein gemeinsames Zeitzeugenportal eingerichtet, das an der Gedenkstätte hohenschönhausen angesiedelt ist und bei dem es um die bundesweite Vermittlung von Zeitzeugen in Schulen geht. Neben der Stiftung Berliner Mauer ist auch die Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur integriert. im jahr 2011 wurden insgesamt ca. 400 Zeitzeugeneinsätze in Schulen vermittelt. Zu den zahlreichen aktivitäten der Stiftung in jahr gehörte die Neuentwicklung einer Schiffstour zum thema „wasser- und Grenzgeschichten aus dem geteilten Berlin“ (in kooperation mit der Stern und kreisschiffahrt an vier Sonntagen) sowie die Entwicklung einer wanderausstellung zur kunstaktion an der Mauer „der weiße Strich“. Mit dieser hatten fünf junge Männer im November 1986 auf die Berliner Mauer aufmerksam gemacht, indem sie einen weißen Strich auf die westseite der Grenzmauer malten. die ausstellung, die in kooperation mit der Gedenkstätte Bautzen entstanden und dort zuerst gezeigt worden ist, gastierte bis zum jahresende im ausstellungszentrum der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-unterlagen in der Berliner Zimmerstraße. für das jahr 2012 ist die ausstellung bereits ausgebucht.

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8 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

steigende besucherzahlen

die aktivitäten der Stiftung wurden von stetig steigenden Besucherzahlen in beiden häusern der Stiftung begleitet. in der Gedenkstätte Berliner Mauer war die rekordzahl aus dem jahre 2009 mit 371.000 gezählten Besuchern allein im dokumentationszentrum bereits Ende oktober erreicht. Bis Ende des jahres wurden im dokumentationszentrum insgesamt 436.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. auch im Besucherzentrum waren die Zahlen weiterhin steigend (157.000). insgesamt besuchten – auf der Basis intensiver Besucherbefragungen geschätzte – 650.000 Besucherinnen und Besucher im jahr 2011 die Gedenkstätte Berliner Mauer. auch in der Erinnerungsstätte Marienfelde hat die Zahl der Besucher um mindestens zehn prozent zugenommen: Bis jahresende hatten rund 11.000 Menschen die die dortige ausstellung gesehen. die Gedenkstätte Berliner Mauer ist, um gerade auch junge Menschen zu erreichen, seit gut einem jahr mit eigenem profil auf facebook vertreten und hat inzwischen rund 1000 „freunde“ akquiriert.

impressionen aus der Stiftungsarbeit 2011 ©Stiftung Berliner Mauer

auszeichnung der Gedenkstätte Berliner Mauer und der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde mit dem Europäischen kulturerbesiegel am 4. august 2011 ©Stiftung Berliner Mauer

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auszeichnungen

überaus erfreulich ist, dass beide der Stiftung anvertrauten orte im November 2010 mit dem Europäischen kulturerbesiegel ausgezeichnet und die plaketten im august 2011 feierlich überreicht und angebracht wurden.die im rahmen des dezentralen Gedenkstättenkonzeptes des landes Berlin von der Stiftung mitbetreuten orte, nämlich die Bildergalerie am checkpoint charlie wurde teilweise repariert und saniert ebenso wie die tafeln am „platz des 9. November 1989“ an der Bornholmer Brücke. Ebenso wurde die pflege des Mauerinformationsangebotes in der passerelle im u-Bahnhof Brandenburger tor weiter betreut.

Schließlich sei zusammengefasst, dass das jahr 2011 für die Stiftung Berliner Mauer und die Verbreitung ihrer inhaltlichen anliegen ein enorm erfolgreiches war. dies war einerseits jedoch nur durch die große förderung und unterstützung von zahlreichen Zuwendungsgebern, institutionen und kooperationspartnern möglich, andererseits nur durch das riesige Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen arbeits- und Verwaltungsbereichen der Stiftung, die sich weit über das übliche Maß eingebracht haben. Bei ihnen allen möchte ich mich herzlich dafür bedanken, dass Sie mit uns einen Beitrag dazu leisten, in der Mitte Berlins die Erinnerung an die Berliner Mauer und die deutsche teilung wach zu halten und ein würdiges Gedenken an die opfer kommunistischer Gewaltherrschaft zu ermöglichen, damit wir auch nachfolgenden Generationen den wert von demokratie und freiheit vermitteln können.

dr. axel klausmeierdirektor der stiftung berliner Mauer

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2. die stiftung berliner Mauer: gedenkstätte berliner Mauer (gbM) und erinnerungsstätte notaufnahMelager Marienfelde (enM)

die Stiftung Berliner Mauer hat im januar 2009 ihre arbeit aufgenommen. Mit der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße und der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde hat die Stiftung zwei Standorte. Zweck der Stiftung ist es, die Geschichte der Berliner Mauer und der deutsch-deutschen fluchtbewegung als teil und auswirkung der teilung deutschlands und des ost-west-konfliktes im 20. jahrhundert zu dokumentieren und zu vermitteln, ihre historischen orte zu bewahren und ein würdiges Gedenken an die opfer kommunistischer Gewaltherrschaft zu ermöglichen. Zu den kernaufgaben der Stiftung gehören publikationen sowie die konzeption und durchführung von Veranstaltungen für unterschiedliche gesellschaftliche Zielgruppen und die historisch-politische Bildungsarbeit. Sowohl die Gründung der Stiftung Berliner Mauer als auch die Erweiterung der Gedenkstätte sind dabei wichtige Schritte zur realisierung des 2006 von der Bundesregierung und dem Berliner Senat verabschiedeten dezentralen Gedenkstättenkonzepts.

2.1 stiftungsorgane

die drei gesetzlichen organe der Stiftung Berliner Mauer sind der Stiftungsrat, der Vorstand und der Beirat. der Stiftungsrat beschließt alle angelegenheiten von grundsätzlicher oder besonderer Bedeutung sowie den haushaltsplan. Vorsitzender ist laut Gesetz das für kulturelle angelegenheit zuständige Mitglied des Berliner Senats. der Stiftungsrat tagte 2011 drei Mal. die jeweiligen Sitzungsprotokolle liegen vor. die Mitglieder des Stiftungsrates sind:

stiftungsrat

vorsitzender staatssekretär andré schmitzder regierende Bürgermeister von Berlin / Senatskanzlei – kulturelle angelegenheiten, Vertreten durch: rainer E. klemke, Skzl - kulturelle angelegenheiten

stellvertreterinMinisterialdirektorin dr. ingeborg berggreen-Merkelabteilungsleiterin beim Beauftragten der Bundesregierung für kultur und Medien (BkM), Vertreten durch: dr. Susanne olbertz, BkM

Mitglieder dr. Petra bahrkulturbeauftragte der Evangelischen kirche in deutschland (Ekd), Vertreterin der Evangelischen kirche Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz (EkBo)

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Pfarrer Manfred fischerVorsitzender des fördervereins Gedenkstätte Berliner Mauer, Vertreten durch: rudolf prast

dr. helge heidemeyerVorsitzender des fördervereins Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, Vertreten durch: harald fiss, Ehrenvorsitzender des fördervereins

Prof. dr. klaus-dietmar henke Vorsitzender des Beirats der Stiftung Berliner Mauer, technische universität dresden, Vertreten durch: prof. Manfred wilke, Berlin

der Beirat der Stiftung, der sich bereits in den jahren 2007 und 2008 etabliert und die umfangreichen Vorbereitungen für die Gedenkstättenerweiterung an der Bernauer Straße wesentlich mitgetragen hat, tagte mehrmals unter der leitung des Vorsitzenden, professor dr. henke. die protokolle liegen vor. der Beirat wurde, dem Stiftungsgesetz von 2008 folgend, im oktober 2010 für die nächsten fünf jahre neu berufen und im Zuge dessen auf 15 Mitglieder reduziert. Er setzt sich seit der konstituierenden Sitzung am 1. oktober 2010 wie folgt zusammen:

beirat

vorsitzenderProf. dr. klaus-dietmar henke, technische universität dresden

stellvertreterProf. dr. karl f. schumann, Berlin

MitgliederMarianne birthler, Ehemalige Bundesbeauftragte für die unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen deutschen demokratischen republik

Prof. dr. Monika flacke, deutsches historisches Museum, Berlin

dr. hans-hermann hertle, Zentrum für Zeithistorische forschung potsdam

Prof. dr. hans-walter hütter, präsident der Stiftung haus der Geschichte der Bundesrepublik deutschland, Bonn

dr. anna kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur, Berlin

holger kulick, Evangelische kirchengemeinde Sophien, Berlin

Petra Morawe, arbeitsstelle der landesbeauftragten für die Stasi-unterlagen Brandenburg

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dr. erhart neubert, Erfurt

Prof. dr. leo schmidt, Brandenburgische technische universität cottbus, lehrstuhl denkmalpflege

Prof. dr. waltraud schreiber, katholische universität Eichstätt-ingolstadtrainer wagner, Vorsitzender der union der opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (uokG)

Prof. dr. hermann wentker, institut für Zeitgeschichte, Berlin

Prof. dr. Manfred wilke, Berlin

2.2 verwaltung

die Stiftung Berliner Mauer ist laut Gesetz eine selbstständige Stiftung öffentlichen rechts. Sie wird institutionell zu gleichen teilen vom land Berlin und von der Bundesrepublik deutschland finanziert. Geldgeber sind auf Berliner Seite der regierende Bürgermeister von Berlin/ Senatskanzlei – kulturelle angelegenheiten und auf Bundesseite der Beauftragte der Bundesregierung für kultur und Medien. die Stiftung gehört zum kreis der so genannten institutionellen Zuwendungsempfänger, d.h. sie erhält regelmäßige jährliche Zahlungen von insgesamt rund 1,5 Millionen Euro. die aufstellung des haushalts erfolgt nach den haushaltsrechtlichen Bestimmungen der Zuwendungsgeber. Seit dem 17.9.2008 ist die Stiftung für die Verwaltung der ihr zur Verfügung gestellten haushaltsmittel selbst verantwortlich. der Vorstand, also der direktor der Stiftung, legt dazu jedes jahr einen Entwurf für den haushaltsplan vor, den der Stiftungsrat bestätigen muss. die anmeldung des Vorstandes berücksichtigt alle nach seiner Einschätzung notwendigen Mittel für die Erfüllung der Stiftungsaufgaben. der plan wird sodann zwischen land und Bund für das jeweilige haushaltsjahr verhandelt. die höhe der Zuwendungen bemisst sich jedoch letztlich an den Möglichkeiten der öffentlichen haushalte. die ausgabenseite der Stiftung gliedert sich in personalausgaben und sächliche Verwaltungsausgaben. die personal-ausgaben umfassen die Gehälter und löhne der fest angestellten Mitarbeiter sowie Mittel für honorarkräfte, Zeitarbeitskräfte und aushilfen.

Modell der Gedenkstätte Berliner Mauer ©Stiftung Berliner Mauer

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Personal

das vorliegende Zahlenmaterial ist noch nicht durch die wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und damit noch nicht vom Stiftungsrat genehmigt. die angaben werden zu gegebenem Zeitpunkt nachgereicht.

2.3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der stiftung berliner Mauer Bilger, judith presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager MarienfeldeBornhorst, dr. Sarah historisch-politische Bildungsarbeit, Gedenkstätte Berliner Mauer Effner, Bettina leiterin Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfeldefreiheit, Stephanie Besucherservice / Sekretariat, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager MarienfeldeGladyn, oksana koordination Besucherservice, Gedenkstätte Berliner Mauer hähnel, wolfgang hausmeister, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfeldekahlfeld, ines historisch-politische Bildungsarbeit, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde klausmeier, dr. axel direktor Stiftung Berliner Mauer klein, thomas presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gedenkstätte Berliner Mauer korsak, karina Besucherservice, Gedenkstätte Berliner Mauer Merkel, Barbara Verwaltung, Gedenkstätte Berliner Mauer Nooke, dr. Maria Stv. direktorin, Zeitzeugenarbeit und Biografieforschung, Gedenkstätte Berliner Mauer pamperin, antonia Besucherservice, Gedenkstätte Berliner Mauer passens, dr. des katrin historisch-politische Bildungsarbeit, Gedenkstätte Berliner Mauer ramm, ljubov reinigungskraft, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

außenansicht der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ©Stiftung Berliner Mauer

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richter, Steffen Mitarbeiter Verwaltung, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager MarienfeldeSälter, dr. Gerhard forschung und dokumentation, kurator außenausstellung, Gedenkstätte Berliner Mauer Schlusche, dr. Günther planungs- und Baukoordinator, Gedenkstätte Berliner Mauer Schuhose, ulrike Besucherservice, Gedenkstätte Berliner Mauer Steinhausen, kathrin historisch-politische Bildungsarbeit, Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfeldewaldow-Buchmeier, reiner Verwaltungsleiter Stiftung Berliner Mauer

wissenschaftliche volontärinnenarnim, anna von Muhle, SusanneSchaller, tina

buchstandfrederich, Norbert Schwarzer, Gertrud

studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter drendel, peter presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gedenkstätte Berliner Mauer flämig, katharina presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gedenkstätte Berliner Mauer könig, George presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gedenkstätte Berliner MauerSenff, wiebke direktion Villinger, clemens Zeitzeugenarbeit und Biografieforschung, Gedenkstätte Berliner Mauer

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2.4 erweiterung der gedenkstätte berliner Mauer

die Erweiterung der Gedenkstätte Berliner Mauer wurde 2011 fortgesetzt. außerdem wurden die planungen für den umbau des dokumentationszentrums in der Bernauer Straße 111 (ehemaliges Gemeindehaus der Versöhnungsgemeinde) konkretisiert. im Mittelpunkt der aktivitäten stand die planungs- und Baukoordination für das 2. Baumodul zwischen acker- und Brunnenstraße, das innerhalb des vorgegebenen kosten- und Zeitplans zur Gedenkveranstaltung zum 50. jahrestag des Mauerbaus am 13. august 2011 fertig gestellt und der Öffentlichkeit übergeben werden konnte. die positive resonanz, die die Gedenkstätte bei den Besuchern vom ersten tag an erfuhr, korrespondierte mit der ausführlichen Berichterstattung zu konzept und Gestaltung in nationalen und internationalen (fach)medien.

parallel dazu wurde die planungskoordination für das 3. Baumodul (abschnitt 3.2. ruppiner- Swinemünder Str. und 3.3. Swinemünder- wolliner Str.) vorangetrieben. aufgrund des in diesen beiden abschnitten abgeschlossenen Grunderwerbs war es möglich, im November 2011 mit den Baumaßnahmen zu beginnen. auch bei den nicht in Stiftungsbesitz befindlichen Grundstücken des kernbereichs konnten wesentliche fortschritte gemacht werden. am jahresende verfügte die Stiftung Berliner Mauer über deutlich mehr als 90 prozent der für die Erweiterung der Gedenkstätte benötigten Grundstücke. aufgrund der komplexen umstände beim Grundstückserwerb in zwei abschnitten des erweiterten Bereiches der Gedenkstätte wurden die anwohner in ein Mediationsverfahren eingebunden, das von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beauftragt wurde.

Voranschreitende arbeiten im Bauabschnitt 2 ©Stiftung Berliner Mauer

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umbau des hauses bernauer str. 111

Eine wichtige Grundlage für den umbau des hauses Bernauer Str. 111 und die neu zu konzipierende dauerausstellung war die Erarbeitung des raumprogramms, das im frühjahr 2011 abgeschlossen wurde. parallel dazu wurde eine kostenermittlung für das ausstellungskonzept vorgelegt, das die Stiftung in enger abstimmung mit dem wissenschaftlichen Beirat erarbeitet hat. diese kostener-mittlung war Voraussetzung für den antrag auf förderung im rahmen des beim Beauftragten der Bundesregierung für kultur und Medien bestehenden Gedenkstättenfonds.

luftaufnahme der Gedenkstätte Berliner Mauer ©Stiftung Berliner Mauer

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3. die arbeitsbereiche der stiftung berliner Mauer

3.1 forschung und dokuMentation

die Erforschung der Mauer, ihrer Geschichte und die der Menschen, die in ost und west unter ihr gelitten haben oder – auf der anderen Seite – zu ihrer Erhaltung beitrugen, ist eine wichtige aufgabe der Stiftung Berliner Mauer. an beiden Standorten der Stiftung werden hierfür die relevanten fakten gesammelt, organisiert und dokumentiert, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. die tätigkeit dieses arbeitsbereichs ist eine doppelte: einerseits die forschungstätigkeit, andererseits der auf- und ausbau der hauseigenen Sammlungen, um die Ergebnisse der forschung zugänglich zu machen. Somit bildet die zeithistorische forschung – neben ausstellung, Zeitzeugenbetreuung und politischer Bildung – im Verbund mit der dokumentation und der konservierung ihrer Ergebnisse einen Schwerpunkt des arbeitsbereichs forschung und dokumentation. dazu zählt die recherche und die aufbereitung von Material für die Gedenkstätte, der aufbau einer Bibliothek, einer Mediathek und eines forschungsarchivs sowie ankäufe von Sammlungsgut, vor allem von dokumenten und fotos. daneben gehört auch die Betreuung von Medienvertretern bei inhaltlichen fragen, die Betreuung von historischen und sonstigen projekten dritter wie zum Beispiel Bachelor- und Masterarbeiten, dissertationen und andere wissenschaftliche projekte sowie die Bearbeitung inhaltlicher anfragen von Behörden zum profil des arbeitsbereichs.

3.1.1 ProJekte

ausstellung im neuen gedenkstättenareal der gedenkstätte berliner Mauer

2011 konzentrierte sich die arbeit auf die weitere realisierung der ausstellung im neu entstehenden Gedenkstättenareal. Seit 2008 füllt der leiter des arbeitsbereichs forschung und dokumentation, dr. Gerhard Sälter, die funktion des kurators der dauerausstellung im neuen Gedenkstättenareal aus. Bis zum 13. august 2011 waren die Bereiche B (die Zerstörung der Stadt) und c (der Bau der Mauer) fertig zu stellen. der ausstellungsteil B konnte – mit ausnahme des ausstellungsteils im archäologischen fenster in den freigelegten hausruinen des Gebäudes Bernauer Straße 10a – bereits 2010 weitgehend fertig gestellt werden. im anschluss an die feierlichkeiten am 13. august, an dem der kernbereich der ausstellung im Gedenkstättenareal eingeweiht wurde, begannen die arbeiten am letzten ausstellungsteil, dem Bereich d. Eine erste thematische Skizze war bereits im März vorgelegt und von der Steuerungsgruppe (aG umsetzung) gebilligt worden. im dritten Bauabschnitt der Gedenkstätte werden 2012 zunächst nur die teilbereiche d.2 und d.3 zwischen der ruppiner und der wolliner Straße fertig gestellt. für diese ausstellungsteile begann die postproduktion der Medien und konnte 2011 abgeschlossen werden. Gleichzeitig begann die Erarbeitung der texte für den gesamten Bereich d. für die ausstellung wurden umfassende recherchen in verschiedenen archiven, rundfunkanstalten, Bildarchiven, film- und fernsehgesellschaften vorgenommen. das bereits 2010 im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer der Öffentlichkeit zugänglich gemachte computerterminal „Geschichtsorte“ wurde auch 2011 sehr gut angenommen. im frühjahr 2011 wurde es in die von der Beuth-hochschule erarbeitete internetseite zur Berliner Mauer eingearbeitet. auch

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18 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

die Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur nutzte es als eine ihrer Grundlagen für den im internet abrufbaren Gedenkorteführer zu orten der teilung und der Erinnerung an das Grenzregime.

Publikationen und ausstellungen

weltende – die ostseite der berliner Maueranfang 2011 wurde ein Buchprojekt zur ostseite der Berliner Mauer abgeschlossen, das entgegen der medial omnipräsenten westsicht die wahrnehmung der ost-Berliner und der ostdeutschen repräsentiert. kernstück der publikation sind fotografien von detlef Matthes, die von sechs Essays namhafter autoren ergänzt werden. das Buch „weltende - die ostseite der Berliner Mauer“ erschien im März 2011, wurde sehr positiv aufgenommen und war bereits im Mai ausverkauft.

„verschüttet“ – leben, bombentod und erinnerung an die berliner familie Jaschkowitzauch das projekt zur familie jaschkowitz wurde 2011 abgeschlossen. ausgangspunkt war, dass im Gedenkstättenareal der Gedenkstätte Berliner Mauer zwei jüdische Männer, Max und david jaschkowitz, beerdigt waren. deren lebensgeschichte, soweit mit dem großen zeitlichen abstand noch möglich, und den umgang mit den Grabstellen wurde in dem bei hentrich & hentrich erschienen Buch „Verschüttet“ dokumentiert, das im april 2011 publiziert wurde. die Ergebnisse des projekts wurden im april in einer abendveranstaltung im Besucherzentrum der Gedenkstätte vorgestellt.

todesopfer des grenzregimes der ddr in berlin, 1948 bis 1961das seit September 2009 an der Gedenkstätte laufende forschungsprojekt zu den todesopfern an den Berliner Grenzen, das von der Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur und von der Stiftung deutsche klassenlotterie Berlin gefördert und von dr. Gerhard Sälter geleitet wird, erzielte 2011 deutliche fortschritte: Nachdem die erste projektphase im herbst 2010 abgeschlossen worden war, begannen die eigentliche forschung zu den Biographien der todesopfer und die Ermittlung der todesumstände der insgesamt 142 Verdachtsfälle. recherchiert wurde in folgenden archiven und Behörden:

• StaatsanwaltschaftBerlin• StaatsanwaltschaftNeuruppin• BundesarchivMilitärarchivFreiburg

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• Landeskriminalamt,4.Mordkommission• LandesarchivBerlin• BrandenburgischesLandeshauptsarchiv• PolizeihistorischeSammlungBerlin• BehördedesBundesbeauftragtenfürdieStasi-Unterlagen und die akten der Staatsanwaltschaft Berlin (BStu)• ZeitungsarchivderStaatsbibliothekBerlin• BezirksmuseumKreuzberg-Friedrichshain• BundesarchivKoblenz• BundesarchivBerlineinschließlichSAPMOundBDC• ParteiarchivederSPD,derCDUundderFDP• BundesverwaltungsamtGießen• UniversitätsarchivderHumboldt-UniversitätzuBerlin die recherche gestaltete sich deutlich schwieriger und zeitintensiver als erwartet, da die überlieferung in allen genannten archiven und Behörden lückenhaft und zumeist sehr dünn war. dies ist auf den geringen Verschriftlichungsgrad von Vorgängen insbesondere in der ersten Nachkriegszeit, das auseinanderreißen von aktenbeständen durch die wirren der teilung gerade in Berlin und den großen Zeitabstand seit dem anlegen der akten zurückzuführen. Vor allem die Bestände der BStu waren deutlich weniger ertragreich als erwartet. dies konnte durch unterlagen des Bundesarchivs Militärarchiv freiburg teilweise ausgeglichen werden. Zeitzeugen konnten bisher überhaupt nicht ermittelt werden. trotz dieser herausforderungen ist das projekt gut vorangekommen und steht zum Ende des Berichtszeitraums kurz vor dem abschluss. insgesamt sind 142 todesfälle überprüft worden. hiervon sind 33 todesfälle erwiesenermaßen mit dem Grenzregime der ddr in einen ursächlichen Zusammenhang zu bringen und in der biographischen Bearbeitung. 38 fälle sind noch als Verdachtsfälle eingestuft und werden noch geprüft. dagegen mussten 71 fälle als Negativfälle eingestuft werden, bei denen es sich entweder um personen handelt, die bei dem betreffenden Zwischenfall gar nicht zu tode gekommen sind, oder es war kein Zusammenhang zum Grenzregime der ddr erkennbar. die Gesamtzahl der todesopfer, deren tod ursächlich auf das Grenzregime der ddr zurückzuführen ist, lässt sich nach den bisherigen Stand der Ermittlungen auf 45 schätzen. Mit der Erarbeitung der Biographien wurde begonnen. das projekt soll im jahr 2012 fortgesetzt und abgeschlossen werden.

der weiße strichGemeinsam mit der Gedenkstätte Bautzen wurde das von der Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur geförderte publikations- und ausstellungsprojekt zum weißen Strich 2011 abgeschlossen. Gegenstand ist eine Gruppe oppositioneller aus weimar, die nach dem freikauf bzw. ausreise in west-Berlin mit einer kunstaktion gegen die Mauer protestierten. Bei dieser aktion, bei der sie einen weißen Strich auf die Mauer malten, verhafteten Grenzsoldaten der ddr einen der aktivisten, der nach seiner Verurteilung in Bautzen inhaftiert wurde. das projekt verbindet die Geschichte von opposition und widerstand in der ddr mit der Geschichte der teilung und der Berliner Mauer sowie der inhaftierung aus politischen Gründen in der ddr. das projekt wurde bei der Gedenkstätte Bautzen von cornelia liebold und in bei der Gedenkstätte Berliner Mauer von dr. Gerhard Sälter geleitet. im august 2011 erschien, herausgegeben von anne hahn und frank willmann, als erstes Ergebnis des projekts, in der publikationsreihe der Stiftung Berliner Mauer beim ch. links Verlag der Band: der weiße Strich. am 10. august 2011 wurde, als zweites Ergebnis, die

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gleichnamige wanderausstellung in Bautzen der Öffentlichkeit übergeben. Seit dem 17. November 2011 wird die ausstellung in kooperation mit der BStu das erste Mal in Berlin im Bildungszentrum der BStu in der Zimmerstraße gezeigt. die wanderausstellung kann von Schulen, jugend- und Bildungseinrichtungen sowie anderen in der politischen Bildung tätigen institutionen bei der Gedenkstätte Bautzen gebucht werden.

für 2012 und 2013 stehen bereits mehrere ausstellungsorte fest:• 1.2.–30.4.2012inErfurtundWeimar(gemeinsamvonderBStU-AußenstelleErfurtundder thüringische landesbeauftragten),• 1.5.–31.8.2012inWiesbaden(HessischeLandeszentralefürpolitischeBildung),• 1.–30.9.2012inAsbach/Sickenberg(GrenzlandmuseumSchifflersgrund),• 1.–31.10.2012inMagdeburg(BStU-AußenstelleMagedburg),• 1.–31.1.2013erneutinBerlin(GedenkstätteBerlin-Hohenschönhausen),• 28.6.–1.9.2013inTorgau(DIZTorgau). hinter der Mauer. glienicke ort der deutschen teilungdie ausstellung „hinter der Mauer. Glienicke ort der deutschen teilung“ wurde anlässlich des 50. jahrestages des Mauerbaus vom 18. juni 2011 bis 3. oktober 2011 gezeigt. Mit mehr als 11.000 Besuchern unterschiedlichster altersgruppen war sie ein großer publikumserfolg. die ausstellung widmete sich dem ort klein-Glienicke, nahe der Glienicker Brücke, der Brücke der Spione. dramatische fluchten, zerrissene familien, absurde Sicherheitsbestimmungen im alltag und massive Bespitzelung der Bewohner in dieser Mini-ddr waren die kernthemen. kaum irgendwo war die absurdität der Mauer so extrem im alltag spürbar wie in klein-Glienicke. der todesstreifen

Veranstaltung am 11. august 2011 zur wanderausstellung „der weiße Strich“ ©Stiftung Berliner Mauer

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durchschnitt das preußische arkadien, eine einzigartige Gartenlandschaft, die heute zum uNESco-welterbe zählt. das einst so idyllische 500-Einwohner dorf gehörte nach der teilung zum Gebiet der ddr und war rings von der Mauer und „westen“ umgeben. Nur über eine schmale Brücke ist der ort von Babelsberg aus erreichbar. Ein hotspot im kalten krieg. Eine fülle von großformatigen fotos, sparsamen texten, aber vor allem Geschichten von Zeitzeugen, die ihr spannendes, individuelles Erleben der Mauer an diesem besonderen ort schilderten, standen im Mittelpunkt der ausstellung. diverse audio- und Video-Stationen, geheime dokumente und zum teil noch nie gezeigte außergewöhnliche Exponate wie ein Modell des Grenzabschnittes 44 vervollständigten das Bild. Veranstalter war die Stiftung Berliner Mauer in kooperation mit der Stiftung preußische Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg. Zum ausstellungsteam gehörten:

dr. axel klausmeier (Gesamtleitung)jens arndt (kurator), Manuela arndt (autorin, assistenzkurator), Michael wegener (finanzen), heike Neumann/christina Manoliu (werbung, Marketing), freybeuter, potsdam (ausstellungsgestaltung und –bau)Begleitend fanden fünf Sonderveranstaltungen statt:

• 14.07.2011„ImSchattenderMauer“• 07.08.2011„GeborenmitderMauer“• 21.08.2011„EineFluchtundihreFolgen“• 04.09.2011„DersteinerneHorizont“. Ein Schülerprojekt zur Mauer• 25.09.2011„DerunbekannteOrt“

führungen durch die ausstellung für Schulklassen sowie führungen durch den ort klein-Glienicke ergänzten das ausstellungsprogramm.

nichtregierungsorganisationen im notaufnahmeprozess1,35 Mio. ddr-flüchtlinge und -übersiedler durchliefen zwischen 1953 und 1990 das aufnahmeverfahren im Notaufnahmelager Marienfelde. Nach der ankunft wurden sie mehrfach überprüft und befragt: von den westalliierten, von dienststellen des Bundes, Nachrichtendiensten und Berliner Behörden. Einbezogen in die überprüfung waren in den 1950er jahren zudem zahlreiche nichtstaatliche organisationen, die sich dem kampf gegen die herrschaft der SEd in der SBZ und ddr verschrieben hatten. Zu ihnen gehörten vorrangig die kampfgruppe gegen unmenschlichkeit (kgu) und der untersuchungsausschuss freiheitlicher juristen (ufj). der historiker keith allen beschäftigte sich erstmals systematisch mit der rolle und funktion dieser nichtstaatlichen organisationen im aufnahmeprozess und in der flüchtlingspolitik. die Ergebnisse seiner arbeit, die von der Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur gefördert wurde, werden im frühjahr 2013 in einer publikation in der reihe der Stiftung Berliner Mauer veröffentlicht. die Betreuung des projektes leisteten Bettina Effner, Enrico heitzer und dr. Gerhard Sälter.

ausstellungsprojekt „verschwunden und vergessen. flüchtlingslager in west-berlin“ in kooperation mit der freien universität berlin die Sonderausstellung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde widmete sich einem

19.6.– 3.10.2011SchloSS Glienicke

oranGerie

köniGStraSSe 36

14109 Berlin

www.hinter-der-mauer.de

eine auSStellunG der

StiftunG Berliner mauer

in kooperation mit der

StiftunG preuSSiSche SchlöSSer und

Gärten Berlin-BrandenBurG

im rahmen deS GemeinSchaftS projekteS »50 jahre mauerBau«

der StiftunG Berliner mauer und der GemeinnütziGen landeS-

GeSellSchaft kulturprojekte Berlin GmBh.

AusstellungdienStaG BiS SonntaG

10–18 uhr

eintritt 8 euro

ermäSSiGt 5 euro

hinter derMauer

GLIeNICKe ort der deutSchenteilunG

daS projekt wird Gefördert mit mitteln der StiftunG deutSche klaSSenlotterie Berlin, deS BeauftraGten der BundeSreGierunG für kultur und medien, der BundeSStiftunG zur auf arBeitunG

der Sed-diktatur, der landeSGeSellSchaft kulturprojekte Berlin GmBh, deS preSSe- und informationSamteS der BundeSreGierunG, deS rundfunkS Berlin-BrandenBurG, deS miniSterpräSidenten

deS landeS BrandenBurG, deS miniSteriumS für wiSSenSchaft, forSchunG und kultur deS landeS BrandenBurG, der landeShauptStadt potSdam, der BrandenBurGiSchen landeSzentrale

für politiSche BildunG, der landeSBeauftraGten zur aufarBeitunG der folGen der kommuniStiSchen diktatur, deS landeSBeauftraGten für die unterlaGen deS StaatSSicherheitSdienSteS

der ehemaliGen ddr, Berlin. BeSonderer dank Gilt ferner der Bayer aG, der Sapinda deutSchland GmBh, Berlin, der freyBeuter manufaktur, potSdam, der märkiSchen allGemeinen zeitunG,

der firma klöSterS BauStoffwerke, potSdam, der rewe unterhaltunGSelektronik GmBh, der Swp/ewp GmBh, der firma Brun & Böhm, potSdam Sowie zahlreichen weiteren förderern.

Mit freundlicherUnterstützung durch die

LandeshauptstadtPotsdam

Gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung

Gefördert mit Mitteln des Landes Brandenburg

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thema, das bisher wenig erforscht ist. Von den flüchtlingslagern und Notunterkünften für ddr-flüchtlinge in west-Berlin war nicht einmal die genaue Zahl bekannt, auch über ihre lage, träger, kapazitäten und ausstattung wusste man kaum etwas. insofern erforderte das ausstellungsprojekt einen erheblichen rechercheaufwand. Es wurde in Beständen und depots des landesarchivs Berlin, des Generalsekretariats des deutschen roten kreuzes (drk), des Berliner drk-landesverbandes und des rot-kreuz-Museums nach unerschlossenen Beständen geforscht. die recherchen brachten umfangreiches neues Quellen-, Bild- und filmmaterial zum Vorschein. Erstmals wurde im rahmen der ausstellungsvorbereitungen auch die Vorgeschichte der west-Berliner Notunterkünfte

bis 1945 systematisch in den Blick genommen. hierzu zogen die projektmitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem die datenbanken des dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide (Stiftung topografie des terrors) heran. als ein resultat der forschungen entstand eine übersichtskarte der Notunterkünfte und lager in west-Berlin, die zum herzstück der ausstellung der Erinnerungsstätte geworden ist. das projekt wurde dabei in kooperation mit dem Studiengang „public history“ der freien universität Berlin durchgeführt.

ausstellungseröffnung „Verschwunden und Vergessen. flüchtlingslager in west-Berlin“ in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde am 4.8.2011 ©Stiftung Berliner Mauer

ausstellungseröffnung „jeder Mensch ein denkmal“ in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde am 17.6.2011 ©Stiftung Berliner Mauer

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sonderausstellung „Jeder Mensch ein denkmal – Jedes leben bedenkenswert“ausgehend von persönlichen Zeugnissen, die flüchtlinge im Notaufnahmelager Marienfelde zurückließen, beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler einer 6. klasse der Gustav-heinemann-oberschule Berlin mit flucht und Migration. die Ergebnisse ihrer auseinandersetzung zeigten sie im rahmen des Schulprogramms der deutschen Stiftung denkmalschutz „denkmal aktiv – kulturerbe macht Schule“ als Sonderausstellung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. die Sonderausstellung war vom 18. juni bis zum 17. juli 2011 zu sehen.

3.1.2 saMMlung und archive

Beide Standorte der Stiftung Berliner Mauer verfügen über eigene Sammlungen. durch die Schaffung einer Stelle im Bereich archiv/Sammlungen sollen diese Sammlungen systematisch zusammengeführt und das entstehende Gesamtarchiv neu konzipiert und besser zugänglich gemacht werden. durch die Einführung einer übergreifenden datenbank soll es zukünftig gemeinsam verwaltet werden. bibliothek, archiv und sammlungen der gedenkstätte berliner MauerBibliothek und Sammlungen der Gedenkstätte Berliner Mauer umfassen derzeit folgenden Bestand (23. dezember 2011):

• 1.379Bücher,BroschürenundanderenichtperiodischeDruckschriften; dazu etwa 200 noch nicht erfasste Bände • 66Zeitschriften,davon8weitgehendvollständigundlaufenddurchAbonnementergänzt• 641EinheitenBild-undHör-DokumentesowieelektronischeundinteraktiveMedien• 499Akteneinheiten• 377Karten,PläneundSkizzen,dienahezuvollständigdigitalisiertvorliegen

außenansicht des dokumentationszentrums der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße ©Stiftung Berliner Mauer

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• 11.486Fotos,dienahezualledigitalisiertvorliegendie verschiedenen Sammlungen der Gedenkstätte sind in datenbanken für die Mitarbeiter der Stiftung erschlossen. die archivbestände werden durch ein findbuch erschlossen. die Bestände der Bibliothek sind in einer datenbank erfasst, in die auch titel aufgenommen werden, die nicht angekauft werden. diese virtuelle Bibliothek mit einer thematischen Erschließung umfasst derzeit 2.908 titel.Sobald die Stelle für archiv und dokumentation in der Stiftung besetzt werden kann (voraussichtlich frühjahr 2012), soll die Erfassung der Bücher und weitere digitalisierung des archivs fortgesetzt werden.

sammlungen und historisches Pressearchiv in der erinnerungsstätte notaufnahmelager Marienfeldedie Sammlungen in Marienfelde verzeichneten weitere Zugänge. Bei den meisten handelte es sich um dokumente, die von Zeitzeugen zur Verfügung gestellt wurden. dazu zählen vor allem originale unterlagen aus dem Notaufnahmeverfahren und fotos sowie in Einzelfällen gegenständliche Sammlungsobjekte. hervorzuheben ist das große Zeitzeugenkonvolut der familie Nieske mit zahlreichen objekten aus den 1950er jahren, die im Zusammenhang mit der flucht der familie aus

der ddr und dem Neuaufbau einer Existenz in westdeutschland stehen. Viele dieser Exponate waren in der wechselausstellung „weihnachten w. Germany“ zu sehen und sind als dauerleihgabe in den Bestand der Sammlungen in Marienfelde übergegangen. Zudem sind zahlreiche fotografien aus den Beständen des rot-kreuz-Museums des deutschen roten kreuzes der Erinnerungsstätte zur Nutzung überlassen worden. 2011 wurde die digitalisierung des historischen pressearchivs der Erinnerungsstätte intensiv vorangetrieben, so dass etwa zwei drittel der presseartikel – insgesamt mehr als 20.000 – zudem durch eine texterkennungssoftware bearbeitet worden und damit für die Volltextsuche einsetzbar sind. dieser teil des pressearchivs steht allen Mitarbeitern der Stiftung Berliner Mauer zu recherchezwecken zur Verfügung.

ausstellung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ©Stiftung Berliner Mauer

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einrichtung eines depots für den sammlungsbestandGefördert mit Mitteln aus dem Mauergrundstücksfonds (MGf), konnte die Erinnerungsstätte 2011 die Einrichtung eines depots für die sachgerechte lagerung ihres Sammlungsbestandes abschließen. tina Schaller, Volontärin der Stiftung Berliner Mauer für den Bereich forschung und dokumentation, erarbeitete in abstimmung mit den Mitarbeiterinnen der Erinnerungsstätte ein konzept für die Strukturierung des depots und organisierte die Einbringung der Sammlungsbestände.

weiterentwicklung der sammlungsdatenbank gosim Zuge der Neustrukturierung des depots erfolgte durch tina Schaller eine Generalinventur des Sammlungsbestandes der Erinnerungsstätte hinsichtlich seiner Erfassung in der Sammlungsdaten-bank GoS. Nach einer weiterbildung der Mitarbeiterinnen sowie einem technischen update durch das konrad-Zuse-institut Berlin konnte die Erfassung der Sammlungsbestände in GoS unter deutlich verbesserten Bedingungen wieder aufgenommen und auf einen aktuellen Stand gebracht werden. Mit hilfe von tina Schaller und der praktikantin tracy rosenberg wurde außerdem die Erfassung der presseausschnittssammlung in GoS erheblich vorangetrieben.

nutzung des sammlungsbestandes Eine Nutzung des historischen pressearchivs wurde von wissenschaftlern, journalisten und autoren nachgefragt. kolleginnen und kollegen aus anderen Gedenkstätten und Museen unterstützten die Erinnerungsstätte fortlaufend bei recherchen und leihanfragen. Zu einer engen Zusammenarbeit kam es beispielsweise im Zuge des ausstellungsprojektes „der erste riss im Eisernen Vorhang“ des Museumsverbundes pankow sowie der von regisseur christian Schwochow geplanten Verfilmung von julia franckes roman „lagerfeuer.“ ausgewählte Stücke aus dem Sammlungsbestand in Marienfelde werden seit Ende 2011 als „objekt des Monats“ auf der website der Erinnerungsstätte

Beleuchtete Mauerelemente der Gedenkstätte Berliner Mauer im rahmen einer Sonderveranstaltung ©Stiftung Berliner Mauer

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präsentiert.

3.2 zeitzeugenarbeit und biografieforschung

3.2.1 gedenkveranstaltung “50 Jahre Mauerbau” im Bereich der Zeitzeugenarbeit lag die inhaltliche Verantwortung für die Gedenk- und Großveran-staltung zum 13. august in der Gedenkstätte Berliner Mauer mit einer Vielzahl von Zeitzeugenpodien und -gesprächen sowie die realisierung des Stelenprojektes zu den todesopfern am Berliner außen-ring. für die realisierung wurden zahlreiche kooperationspartner gefunden und projekte miteinander vernetzt. während die kulturprojekte Berlin Gmbh die koordinierung des stadtweiten programms und die verwaltungsmäßige abwicklung des projektes übernahm, organisierte die Stiftung Berliner Mauer die zentrale Gedenkveranstaltung am 13. august sowie das gesamte tagesprogramm in der

Gedenkstätte an der Bernauer Straße.Gedenkveranstaltung „50 jahre Mauerbau“ am 13. august 2011: der Gewinner des Schülerwettbewerbs aus pinneberg im Gespräch mit dem Bundespräsidenten (3.v.l.) sowie der Bundeskanzlerin (2.v.l.), dem Staatsminister für kultur und Medien (1.v.l.) sowie dem regierenden Bürgermeister (1.v.r.) und dem direktor der Stiftung Berliner Mauer (3.v.r.) ©Stiftung Berliner Mauer

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die gedenkveranstaltung am 13. august anlässlich des 50. jahrestages des Mauerbaus wurde von der Stiftung Berliner Mauer in kooperation mit der Kulturprojekte GmbH verantwortetet. das Gesamtprojekt wurde von der Stiftung deutsche klassenlotterie Berlin und dem Beauftragten der Bundesregierung für kultur und Medien finanziert. antragsteller und Zuwendungsempfänger war die Stiftung Berliner Mauer.die offizielle Gedenkveranstaltung fand in anwesenheit der Vertreter aller Verfassungsorgane mit reden des Bundespräsidenten, des regierenden Bürgermeisters von Berlin, des direktors der Stiftung Berliner Mauer, des Beauftragten für kultur und Medien und der Zeitzeugin freya klier unter teilnahme weiterer persönlichkeiten aus politik und Gesellschaft, von Vertretern der opferverbände und zahlreicher Zeitzeugen statt. in anwesenheit der Bundeskanzlerin übergab der Bundespräsident den fertig gestellten erweiterten Bereich der außenausstellung der Öffentlichkeit. Mit einer ökumenischen andacht in der kapelle der Versöhnung und einer Schweigeminute wurde der opfer von Mauer und teilung gedacht. Nicht nur in der Bernauer Straße sammelten sich interessierte, im gesamten Bundesgebiet verfolgten die Menschen das Geschehen an ihren Bildschirmen, da die Veranstaltung live von der ard übertragen wurde. die weltweite ausstrahlung erfolgte durch die deutsche welle. die Gedenkveranstaltung hatte nachts mit einer lesung der Biografien von

Mauertoten in der kapelle der Versöhnung begonnen, die vom deutschlandfunk übertragen wurde.Ein umfangreiches ganztägiges programm bot den rahmen der Gedenkveranstaltung. Mehr als 70 Zeitzeugen berichteten und diskutierten auf zwei Bühnen, deren Zuschauerplätze durchgängig besetzt waren. Zu wort kamen ehemalige Bewohner der Bernauer Straße, flüchtlinge und fluchthelfer, angehörige der damaligen west-Berliner feuerwehr und polizei sowie der S-Bahn und der alliierten, schließlich erinnerten sich journalisten an die Berichterstattung. auf einer infomeile entlang der Bernauer Straße gaben zahlreiche aufarbeitungsinitiativen und institutionen Einblick in ihre arbeit.Ein Zeitzeugencafé lud zum Verweilen ein und bot eine abwechslungsreiche Mischung von texten, Erinnerungen, Erzählungen, Berichten und dialogen. Neben den lesungen von bekannten autoren fanden vor allem die Erinnerungen und Erzählungen der „Menschen von nebenan“ anklang. Schü-lerinnen und Schüler befragten die Zeitzeugen zu ihren Erinnerungen und erfuhren von „Grenzgän-gern“, alltagsgeschichten der Berliner vor und nach dem Mauerbau, von missglückten und gelunge-nen fluchten sowie von ost-klassen in west-Berlin. das publikum bekam die Möglichkeit, auf die

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Zeitzeugen zu reagieren, fragen zu stellen und eigene Erfahrungen einzubringen. für die jüngsten Besucher wurde aus einem kinderbuch gelesen und es gab die Möglichkeit zum Gestalten und Basteln. Musik- und tanzperformances auf der open-air-Bühne und an unterschiedli-chen Standorten der Gedenkstätte rundeten das programm ab. das freiluftkino hielt die Besucherin-nen und Besucher bis spät in die Nacht in der Bernauer Straße.

Mehr als 30.000 Menschen besuchten am jahrestag die Gedenkstätte, erkundeten das neue aus-stellungsareal, verfolgten die Veranstaltungsangebote oder kamen miteinander ins Gespräch. Eine dokumentation der Veranstaltungen vom 13. august, die vom Bereich Zeitzeugenarbeit inhaltlich verantwortet, gestaltet und koordiniert wurden, befindet sich auf der homepage der Gedenkstätte unter dem Stichwort „Eine Stadt erinnert sich“http://www.berliner-mauer-gedenkstaette.de/de/ge-denkveranstaltung-am-13-august-2011-in-der-gedenkstaette-berliner-mauer-892.html. dort sind Be-richte, fotos und ausschnitte aus den Zeitzeugengesprächen abrufbar. Gemeinsam mit der kultur-projekte Gmbh wurde ein Booklet mit eindrücklichen fotos vom gesamten stadtweiten programm

neu: aktion auf dem Gedenkstättengelände und Gespräche im Zeitzeugencafé am 13. august 2011 ©Stiftung Berliner Mauer

neu: Besucher vor den Mauerresten und auf dem neu eröffneten Gedenkstättengelände, 13.08.2011 ©Stiftung Berliner Mauer

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und der zentralen Gedenkveranstaltung in der Bernauer Straße herausgeben. das zeitzeugencafé als neues veranstaltungsformat Ein zentraler programmpunkt am 13. august war das Zeitzeugencafé. der Zuspruch zu diesem for-mat war so groß, dass die Gedenkstätte Berliner Mauer es als eine neue Veranstaltungsreihe etab-lieren will. unterschiedliche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden thematisch fokussiert nach ihren Erlebnissen und Erfahrungen befragt. dabei kommen verschiedene themen, die mit der teilungsge-schichte verbunden sind, zur Sprache. aufgegriffen werden themen wie Mauerbau, gelungene und gescheiterte fluchten, fluchthilfe, haft, ausreise, opposition und widerstand bis hin zum Mauerfall, aber auch passierscheinabkommen, ostverträge, Verwandtenbesuche oder Bildungsreisen von ost nach west u.ä.pro Veranstaltung werden bis zu drei Zeitzeugen befragt. die Moderation erfolgt durch Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte. jede Veranstaltung umfasst einen Zeitraum von 1 ½ Stunden. Nach der Befragung der Zeitzeugen durch die Moderation erfolgt die Einbeziehung des pu-blikums. die Möglichkeit des direkten kontaktes und der eigenständigen Befragung der Zeitzeugen soll die individuelle Beschäftigung mit der teilungsgeschichte befördern. Mit dem Zeitzeugencafé wendet sich die Gedenkstätte an zeitgeschichtlich interessierte unterschiedlichen alters. Nicht nur touristen, die über den Besuch der Gedenkstätte hinaus die Begegnung mit Zeitzeugen suchen, auch die Berliner mit ihren Gästen und familien haben die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, deren leben durch Mauer und teilung in besonderer weise geprägt wurde. die Veranstaltungen werden als podcast auf die homepage der Gedenkstätte gestellt.

erinnerungsstelen für todesopfer am berliner außenringan der Berliner Mauer verloren 136 Menschen ihr leben. den todesopfern am so genannten außen-ring, der Grenze zwischen west-Berlin und dem heutigen Brandenburg, wurden in einem durch das land Brandenburg zu 75% und das land Berlin zu 25% geförderten projekt Erinnerungszeichen in form von informationsstelen errichtet. Sie markieren die orte des Geschehens und bieten Grund-informationen zu den einzelnen todesopfern. insgesamt konnten zu den bereits bestehenden vier Stelen an 29 Standorten weitere Erinnerungszeichen für 50 todesopfer errichtet werden. die Stelen bieten die Möglichkeit zur auseinandersetzung mit der Geschichte am konkreten ort. Sie sind so-wohl als touristisches angebot als auch als angebot der politischen Bildung zu verstehen. Mit der Errichtung der Erinnerungszeichen zum 50. jahrestag des Mauerbaus ist eine würdigung der opfer

feierliche übergabe der Stelen am 8. august 2011 ©Stiftung Berliner Mauer

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verbunden, die auch für die angehörigen von großer Bedeutung ist. die umsetzung des projektes erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Berliner Mauer als projektträger und der Grün Berlin GmbH. der Stiftung Berliner Mauer kamen dabei die inhaltlich-konzeptionellen aufgaben zu, die auf Grundlage des forschungsprojektes zu den todes-opfern an der Berliner Mauer erarbeitet wurden. Grün Berlin Gmbh zeichnete für die bauliche um-setzung verantwortlich. die feierliche übergabe eines Großteils der Stelen erfolgte am 8. august 2011 durch den Ministerpräsidenten des landes Brandenburg, Matthias platzeck, den regierenden Bürgermeister von Berlin, klaus wowereit, den direktor der Stiftung Berliner Mauer, dr. axel klaus-meier, und den Bürgermeister der Stadt teltow, thomas Schmidt, am ehemaligen Grenzstreifen in teltow. die Veranstaltung wurde in kooperation zwischen der Stiftung Berliner Mauer und der Stadt teltow organisiert. Eine weitere übergabe von einzelnen Stelen fand am 12. august 2011 im rahmen der offiziellen Gedenkveranstaltung des landes Brandenburg am fähranleger in Sacrow statt. Schließlich wurde am 50. todestag des fluchthelfers dieter wohlfahrt am 9. dezember 2011 die für ihn errichtete Er-innerungsstele in anwesenheit des Gesandten der Österreichischen Botschaft, dr. klaus famira, in einer Gedenkstunde übergeben. in diese Veranstaltung waren die Europäische Schule Bertha von Suttner in Berlin-reinickendorf, deren Schüler dieter wohlfahrt gewesen war, und der Stadtbezirk

Berlin-Spandau einbezogen. die aufstellung der Erinnerungszeichen hat in der Öffentlichkeit ein großes positives Echo ausgelöst. Einzig in Sacrow gab es auf Grund von Bürgerprotesten Schwierigkeiten bei der Errichtung einer Stele. Zur klärung der probleme dienten sowohl eine Bürgerversammlung am 29. august 2011 als auch Gespräche und kontakte zu Einzelpersonen mit unterstützung des Bürgerbeirates von Sacrow. die Stiftung Berliner Mauer versteht die diskussionen um die Errichtung der Stele als herausforde-rung bei der aufarbeitung der unterschiedlichen Belange im lokalen kontext der teilungsgeschichte. Mit der Errichtung der Stelen ist ein diskussionsprozess in Gang gekommen, der dem auftrag der Stiftung Berliner Mauer, die Geschichte der teilung zu vermitteln, historische Spuren zu bewahren und ein würdiges Gedenken an die opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft zu ermöglichen, entspricht.

neu: detailaufnahme der Stelen für karl-heinz kube in teltow, 8. august 2011

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3.2.2 zeitzeugenarchive und weitere ProJekte

das zeitzeugenarchiv der erinnerungsstätte notaufnahme Marienfeldedas Zeitzeugenarchiv der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde umfasst derzeit daten von 538 personen. in das archiv aufgenommen werden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die aus der ddr geflohen oder ausgereist sind oder im aufnahmelager Marienfelde bzw. bei dort ansässigen organisationen gearbeitet haben. das hauptinteresse der Erinnerungsstätte gilt ihrem leben in der ddr, den ursachen und Gründen für ihr weggehen, ihrer flucht oder ausreise, ihrem ankommen ihm westen und ihrer aufnahme in der westdeutschen Gesellschaft. 531 dieser Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind bereits in der Zeitzeugendatenbank GoS mit grundlegenden angaben zu ihrer person und ihrer Geschichte erfasst. die 2010 begonnene inhaltliche überarbeitung der Zeitzeugendatenbank wurde 2011 fortgesetzt und weitgehend abgeschlossen. außerdem beinhaltet das archiv derzeit 98 lebensgeschichtliche interviews mit ddr-flüchtlingen und –übersiedlern. 2011 sind 18 neue interviews hinzugekommen. alle interviews wurden digitalisiert, auf externen datenspeichern gesichert sowie im tonarchiv auf dem Server der Erinnerungsstätte zusammengefasst. rund 49 der interviews sind bisher transkribiert worden. darüber hinaus wurde bei einigen interviews mit einer softwaregestützten inhaltlichen codierung begonnen, die langfristig neue Möglichkeiten der Nutzung eröffnet.

zeitzeugenarchiv der gedenkstätte berliner Mauerdie Gedenkstätte Berliner Mauer hat zum jahresende 2011 kontaktdaten zu 446 Zeitzeugen erfasst, deren Geschichte mit der Berliner Mauer bzw. der teilung verbunden ist. Mit 191 dieser Zeitzeugen wurden insgesamt 183 lebensgeschichtliche interviews geführt. Zusätzliche Zweitinterviews erfolgten mit elf interviewpartnern. die audiodateien sind digital archiviert sowie datenschutzgerecht gesichert und die interviews dokumentiert. 176 der interviews sind bereits vollständig transkribiert. Bei 163 interviews erfolgte eine computergestützte inhaltliche auswertung mit dem für die Sozial-wissenschaften entwickelten programm atlas.ti. diese auswertung ermöglicht die recherche nach Namen, Stichworten, kategorien, themen sowie die Verknüpfung verschiedener Begriffe und rubriken miteinander. Nach inhaltlichen kategorien aufgeschlüsselt und unter Berücksichtigung von Mehrfach-nennungen liegen interviews mit folgenden personengruppen und zu folgenden themen vor:

• Grenzgänger:12• Flüchtling:68• Fluchthelfer:33• AnwohnerBernauerStraße:55• AnwohnerGrenzgebiet:6• West-Berliner/Westdeutscher:50• Ost-Berliner/DDR-Bürger:143• Grenzer,Grenzpolizistu.a.:27• West-BerlinerPolizei/Zoll:5• Haft:51• Freikauf/Ausreise:32• Opposition/Widerstand:6

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32 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

• Politik/Verwaltung:8sonderausstellungen unter Mitwirkung von zeitzeugen durch wechselnde Sonderausstellungen kommt die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde fortlaufend mit neuen Zeitzeugen in kontakt. die Zeitzeugen haben einen wesentlichen anteil an der ausgestaltung der ausstellungen, so 2011 durch hörstationen und lebensgeschichtliche Zeugnisse in der präsentation „Verschwunden und vergessen. flüchtlingslager in west-Berlin“. überdies werden sie, so sie es wünschen, langfristig in das Zeitzeugenarchiv aufgenommen. auch die dauerausstellung „flucht im geteilten deutschland“ ermutigt immer wieder Besucherinnen und Besucher, sich als Zeitzeugen bei der Erinnerungsstätte zu melden. Zeitzeugen spielen eine wichtige inhaltliche rolle in der dauerausstellung und in ihrem didaktischen konzept.

Publikation zu den todesopfern an der berliner MauerZur Buchmesse im März 2011 konnte die publikation in englischer Sprache unter dem titel „the Victims at the Berlin wall 1961 – 1989“ im ch. links Verlag erscheinen. der druck wurde durch den Beauftragten der Bundesregierung für kultur und Medien gefördert.

Zur Buchmesse im März 2011 konnte die publikation in englischer Sprache unter dem titel „the Victims at the Berlin wall 1961 – 1989“ im ch. links Verlag erscheinen. der druck wurde durch

den Beauftragten der Bundesregierung für kultur und Medien gefördert.

Zum 13. august 2011 wurde die englische Version des Mauertotenterminals im dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer öffentlich zugänglich gemacht. darin sind neben den biographischen portraits zahlreiche informationen und Materialien wie fotos, dokumente, tatortskizzen, o-töne, Medienberichte, filmausschnitte zu den todesopfern an der Berliner Mauer abrufbar. Sie sind nach den themen lebensgeschichte, todesumstände, reaktionen in ost und west, juristische aufarbeitung und Gedenken geordnet. am 9. November 2011 erfolgte die übergabe eines Gedenkbuches zu den todesopfern im Gedenkraum des Bundestages im Marie-Elisabeth-lüders-haus, durch den stellvertretenden Bundestagspräsidenten wolfgang thierse. das Gedenkbuch ist ein weiteres Ergebnis der gemeinschaftlichen forschungen der Gedenkstätte Berliner

Mauer mit dem Zentrum für Zeitgeschichtliche forschung potsdam (ZZf) zu den todesopfern an der Berliner Mauer. dieses Gedenkbuch wurde vom kunstbeirat des Bundestages finanziert. die konzeption und umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit dr. Maria Nooke (Stiftung Berliner Mauer), dr. hans-hermann hertle (ZZf potsdam) und dem ch. links Verlag.im jahr des 50. jahrestages erreichten die Gedenkstätte zahlreiche anfragen zu den todesopfern an der Mauer von verschiedenen institutionen. Serviceleistungen zum thema Mauertote wurden in absprache bzw. Zusammenarbeit mit dem projektpartner am ZZf für folgende projekte und institutionen erbracht:

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• AusstellungGrenzstreifenFalkensee• BStU-DVD(KapitelzuMauertoten)• DDR-Museum• HausderPreußisch-BrandenburgischenGeschichte-TerminalMauertote• HeimatmuseumTreptow/AusstellungundKatalog• DVD„DaskurzeLebendesChrisGueffroy“StiftungAufarbeitung/KlausSalge• HorchundGuck,RecherchezuMauerfotosfürdieAusgabeSommer2011• AusstellungKleinGlienicke,AngabenzuMauertoten im umfeld klein Glienicke / Gegenlesen des textes (koop. mit Stiftung)• BezirksamtPankow(MarkierungenamGrenzstreifen)• LAkDPotsdam,Wanderausstellung„28Jahregetrennt.DasGrenzregimeundseine folgen für die Brandenburger“ • BStU-Ausstellung„TäuschenundVertuschen.DieStasiunddieMauertoten“• MauertotenportraitsinderAusgabezum13.AugustderSchwerinerVolkszeitung und des tagesspiegel

service für MedienEine Vielzahl von anfragen in Bezug auf Zeitzeugengeschichten, die Vermittlung von Zeitzeugenkontak-ten aber auch hinsichtlich von Sachinformationen und die Beratung von Medien- bzw. forschungspro-jekten gingen im arbeitsbereich in beiden häusern ein. Beispielhaft seien die im stern vom 11. august 2011 veröffentlichten Zeitzeugengeschichten, die rbb-Serie „Mauerjahre“ oder das filmprojekt von Stefan weinert mit kindern von todesopfern an der Mauer genannt. auch nach dem jahrestag gab es interessante anfragen wie die eines bulgarischen filmteams, das zum Einfluss der Geheimdienste auf die umgestaltungen nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme in osteuropa recher-chierte oder die Bitte um Beratung eines comic-Stadtführers mit ausgewählten Mauergeschichten. Zahlreiche Medienberichte und interviewanfragen betrafen das Stelenprojekt am Mauerweg, weitere und die übergabe des Gedenkbuches im Bundestag. für die Erinnerungsstätten Marienfelde sind insbesondere drei wissenschaftliche projekte hervorzu-heben: im frühjahr wurden recherchen für eine Masterarbeit mit dem titel „Motivations and Expec-tations of cuban and East German refugees in the 1970s“ (university of chicago) in Marienfelde durchgeführt. für ein forschungsprojekt zur „integration von ddr-flüchtlingen und -übersiedlern in der Brd von 1949 bis 1989“ an der (Ewha universität in Seoul) erfolgten im Sommer 2011 untersu-chungen im Zeitzeugenarchiv der Erinnerungsstätte. Ende des jahres wurde außerdem eine Magis-terarbeit zum thema „innerer rückzug – Vorstufe zum ausbruch? passivität als folge realsozialistischer lebenswelt in der deutschen demokratischen republik. Eine untersuchung von Motiven für flucht und übersiedlung ehemaliger ddr-Bürger in die Bundesrepublik deutschland Ende der achtziger jah-re anhand von Zeitzeugenberichten“ (freie universität Berlin) unterstützt.

teilnahme an tagungen, workshops und kongressen

• 24.–26.Februar:Geschichtsmesse„GeteiltesLand–gemeinsameGeschichte“derStiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur in Suhl (teilnahme und präsentation des programms der Stiftung Berliner Mauer zum 50. jahrestag des Mauerbaus, anna von arnim)• 26.März2011:WissenschaftlichesTagesseminar„50JahreMauerbau:Vorgeschichteund

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folgen“ der Stiftung Ettersberg in kooperation mit der landeszentrale für pol. Bildung thüringen in der Bildungsstätte St. Martin, Erfurt (teilnahme und Vortrag, Maria Nooke)• 5.–6.Mai2011:22.Bautzen-Forum„50JahreMauerbau.VomLebenmitdem antifaschistischen Schutzwall“, Bautzen (teilnahme an der tagung und an einer podiumsdiskussion, Maria Nooke) • 27.Mai:TagungzumMauerbau1961desDeutschenInstitutsfürinternationale pädagogische forschung (dipf) in Berlin (teilnahme Maria Nooke)• 27.–29.Mai2011:15.BundeskongressderLandesbeauftragtenfürdieStasi-Unterlagenund für die aufarbeitung der folgen der kommunistischen diktatur und der Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur mit den Verfolgtenverbänden und aufarbeitungsinitiativen (teilnahme und informationsstand Maria Nooke)• –4.Juni:DeutscherEvangelischerKirchentaginDresden(TeilnahmeundInformationsstand, anna von arnim gemeinsam mit Susanne Muhle und tina Schaller)• 16.–18.Juni:„DerMauerbau1961–KalterKrieg,DeutscheTeilung,Berlin“inder Gedenkstätte Berliner Mauer (teilnahme anna von arnim, Maria Nooke, clemens Villinger)• 17.–18.November:„GedenkstättenarbeitundZeitzeugeninterviews“,TagungderStiftungzur aufarbeitung der SEd-diktatur und des Vereins Gegen Vergessen – für demokratie e.v., Bad arolsen (teilnahme anna von arnim)• 24.–26.November:„Orte–Dinge–Spuren.DerUmgangmitdenmateriellenZeugnissen in Gedenkstätten für opfer des Nationalsozialismus“, Österreichische akademie der wissenschaften, projekt forMuse wien, forschung an Museen, Stiftung topographie des terrors und deutsches historisches Museum Berlin, deutsches historisches Museum (teilnahme anna von arnim)

teilnahme an weiterbildungen • 2./3.März„MuseumsModerationfürVolontäre“,KulturprojekteBerlinGmbH, (teilnahme anna von arnim)• 27.Mai:„Ausstellungen“,WeiterbildungsveranstaltungfürVolontärinnenundVolontäreinBerlin und Brandenburg, landesverband der Museen zu Berlin e.V. arbeitsgruppe wiss. Volontärinnen und Volontäre, deutsches historisches Museum (teilnahme anna von arnim)• 19.Oktober:„GesichterderRenaissance.MeisterwerkeitalienischerPortrait-Kunst, kuratorenführung durch die Sonderausstellung im Bode-Museum, weiterbildungsveranstaltung für Volontärinnen und Volontäre in Berlin und Brandenburg, landesverband der Museen zu Berlin e.V. arbeitsgruppe wiss. Volontärinnen und Volontäre (teilnahme anna von arnim)• 7.November:„NeueMedienimMuseum“,JahrestagdesLandesverbandesderMuseenzu Berlin e.V., deutsche kinemathek – Museum für film und fernsehen (teilnahme anna von arnim)• 10.November:„Migration&Geschichtsvermittlung–DigitaleBildungimmultikulturellen klassenzimmer“, Speedlab der Bundeszentrale für politischen Bildung und der kooperative Berlin, pfefferberg (teilnahme anna von arnim) • 14.November:„IndenWohnzimmernderMacht.“EinhistorischerStadtrundgangumden Majakowskiring und das Schloss Schönhausen, Stiftung Berliner Mauer (teilnahme anna von arnim)

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3.3 historisch-Politische bildungsarbeit der stiftung berliner Mauer

Neben der konzeption und durchführung von projekttagen für Schülerinnen und Schüler sowie fortbildungsprogrammen für lehrerinnen und lehrer stand die politische Bildungsarbeit der Stiftung Berliner Mauer im Zeichen des 50. jahrestages des Mauerbaus. dabei wurde unter anderem. ein angebot für jugendliche auf der facebook-Seite der Stiftung entwickelt und mehrere panels für das Zeitzeugencafé am 13. august und ein kinderprogramm vorbereitet. Zahlreiche Veranstaltungen erfolgten 2011 in kooperation mit anderen institutionen, Bildungseinrichtungen oder Schulen. hervorzuheben sind dabei folgende:

• KooperationmitderGustav-Heinemann-OberschuleinBerlin(6.Klasse)sowiederDeutschen Stiftung denkmalschutz im rahmen des förderprogramms „denkmal aktiv – kulturerbe macht Schule“. aus der kooperation ging eine ausstellung in der Erinnerungsstätte hervor. • KooperationmitderKulturprojekteBerlinGmbH:DieErinnerungsstättewarimerstenQuartal 2011 mehrfach übungsort des lehrgangs „Museumsmoderator“ (Modul „Vermittlung in historischen Museen vs. Gedenkstätten“).• KooperationmitderFreienUniversitätBerlin,Studiengangs„PublicHistory“: die Studierenden untersuchten die wirkung von Zeitzeugengesprächen in Gedenkstätten und Museen (februar 2011). • Beieinemam29.September2011vonderFriedrich-Ebert-Stiftungdurchgeführten „worldcafé“ beteiligte sich die Stiftung Berliner Mauer mit Experten aus beiden häusern:

Sie standen den Schülerinnen und Schülern rede und antwort bei ihren fragen zur teilung, Mauerbau und fluchtbewegung.

luftaufnahme der Gedenkstätte Berliner Mauer im Bereich B © jürgen hohmuth

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Qualitätssicherung Ein Schwerpunkt war 2011 die Qualitätssicherung der führungen in der Gedenkstätte Berliner Mauer im Zusammenhang mit der Eröffnung der neuen ausstellungsbereiche B und c am 13. august 2011. dabei wurde ein detailliertes konzept für die neue überblicksführung erarbeitet sowie die überblicksführungen ausführlich evaluiert. Zudem wurde der pool der Guides für deutsch-, englisch- und französischsprachige führungen erweitert. Qualitätssicherung spielte auch in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager eine zentrale rolle: um die dauerausstellung zu optimieren und bei der Erarbeitung künftiger Sonderausstellungen auf Besucherwünsche rücksicht nehmen zu können, wurden die Besucherbücher der Erinnerungsstätte systematisch ausgewertet. Es wurden sämtliche ausstellungsreferentinnen und -referenten der Erinnerungsstätte evaluiert. außerdem organisierte die Stiftung Berliner Mauer am 2. Mai und am 14. November 2011 fortbildungsveranstaltungen für ihre Guides. in der Erinnerungsstätte wurden nach entsprechender Schulung und erster Evaluation drei neue honorarkräfte eingestellt. überdies wurden Vorgespräche mit möglichen weiteren Zeitzeugen geführt. im Zuge der Einrichtung einer neuen adressdatenbank wurden die kontakte im Bildungsbereich verifiziert und ergänzt.

erweiterung des bildungsangebotsdas Bildungsangebot der Gedenkstätte Berliner Mauer wurde um einige Module erweitert. Ein wichtiges projekt anlässlich des 50. jahrestages des Mauerbaus war die fertigstellung einer handreichung für lehrerinnen und lehrer. das projekt wurde gemeinsam mit dem Berliner landesbeauftragten für die unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen ddr und dem landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (liSuM) erarbeitet. die kostenlos erhältliche publikation mit dem titel „die Berliner Mauer: Quellen – fragen – kontexte“ ist speziell auf die Bedürfnisse des Schulunterrichts zugeschnittenen. die handreichung für lehrerinnen und lehrer bietet kompakte Einführungstexte, kommentierte Quellen und weiterführende Methodentexte sowie eine umfangreiche kommentierte Zusammenstellung didaktischer Materialien und websites. in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde nahmen 2011 insgesamt 51 Erwachsenen- und Schülergruppen die Möglichkeit wahr, in der Erinnerungsstätte nach einer führung durch die ausstellung und/ oder projektarbeit ein moderiertes Zeitzeugengespräch zu führen. die von der Gedenkstätte Berliner Mauer angebotenen Zeitzeugengespräche wurden 2011 um zwei themenschwerpunkte erweitert. Ebenfalls wurde dem im Vergleich zum Vorjahr gesteigerten interesse an fachgesprächen und fachvorträgen rechnung getragen, indem das Vortragsangebot um sechs weitere Vorträge ergänzt wurde. perspektivisch scheint sich eine neue adressatengruppe der Bildungsarbeit abzuzeichnen: Studierende, fachleute und Multiplikatoren aus dem Gedenkstättenbereich. als neues fortbildungsangebot für Multiplikatoren kann seit 2011 das Modul „quellenkritisches arbeiten für jugendliche“ erprobt und unter didaktischen Gesichtspunkten ausgewertet erden. ach einer projektphase 2010 wurde der projekttag für kinder als zusätzliches Bildungsangebot eben den bewährten kinderführungen etabliert. um darüber hinaus individualbesucher mit kindern altersadäquate Zugänge zum historischen ort zu erschließen, bietet die Gedenkstätte seit 2011 auch einen audioguide für kinder an. für die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde wurde eine dreistündige unterrichtssequenz mit dem titel „flucht und alltag“ erarbeitet. Sie kann genutzt werden, um einen Besuch in der Erinnerungsstätte vorzubereiten oder um sich unabhängig davon mit dem thema auseinanderzusetzen. die unterrichtssequenz kann über die Erinnerungsstätte

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 37

bezogen werden. thematische führungen

überblicksführung: die bernauer straße nach dem Mauerbaudie Bernauer Straße war einer der kristallisationspunkte der deutsch-deutschen teilung. hier kann die Bandbreite der folgen des Mauerbaus exemplarisch aufgezeigt werden: die Zerstörung von Stadtraum und lebenswegen, die trennung von familienangehörigen und freunden. ab 1998 entstand an diesem ort die Gedenkstätte Berliner Mauer, deren Elemente während der führung vorgestellt werden.dauer: 1 Stunde

wer will „Mauer-experte“ werden?führung für kinder im alter von 8 bis 12 jahren. warum können die Menschen plötzlich nicht mehr durch ihre haustür auf die Straße gehen? warum war die Berliner Mauer nicht nur eine Mauer? warum liegt ein verbogenes kirchturmkreuz auf dem Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer? Nach dieser Entdeckungstour durch die Gedenkstätte kennen kinder die antworten und sind „Mauer- Experten“. wir laden sie zu einer Zeitreise und Spurensuche in der Bernauer Straße ein.dauer: 1 Stunde

nepomuk und bärlihupf – fluchtgeschichten für kinder führung für kinder im alter von 9 bis 13 jahren. das angebot einer führung für kinder wurde auch in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde weiterhin sehr gut angenommen. 14 Mal begleiteten speziell dafür geschulte referentinnen und referenten junge Besucher durch die dauerausstellung „flucht im geteilten deutschland“. darüber hinaus fand das angebot eines projekttages („flucht im geteilten deutschland“) bzw. von projektarbeit für kinder („Entdeckungsreise durch die ausstellung“) positiven anklang und wurde sieben Mal in anspruch genommen.

führungen für kinder im außenbereich der Gedenkstätte Berliner Mauer ©Stiftung Berliner Mauer

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dauer: 1 Stunde

Mauerradtouren entlang des ehemaligen grenzstreifensEs werden sechs Mauerradtouren zu unterschiedlichen themenschwerpunkten angeboten. die touren finden von april bis September statt und sind zwischen 14 und 25 kilometer lang. die fahrtzeit beträgt zwischen drei und vier Stunden.

i: transitwege und kontrollpunktedie Mauerradtour führt vom S-Bahnhof Griebnitzsee zum S-Bahnhof lichterfelde-Süd (ca. 25 km fahrtstrecke). Es wird der frage nachgegangen, welche Bedeutung den transitwegen von west-Berlin in das Bundesgebiet und den kontrollpunkten im ddr Grenzsicherungssystem zukam. inhaltliche Schwerpunkte der Mauer-radtour bilden ausführungen zu Veränderungen im transitverkehr und in der funktion der kontrollpunkte im Zeitverlauf.

ii: Grenzsystem und Einfluss auf den öffentlichen Nahverkehrdie Mauerradtour startet am S-Bahnhof heiligensee und endet am S- und u-Bahnhof Spandau (ca. 25 km fahrtstrecke). im Mittelpunkt stehen die auswirkungen des Mauerbaus auf den öffentlichen personennahverkehr in Berlin. die perfektionierung des Grenzsystems wird auf der Mauerradtour an konkreten Stellen erläutert.

iii: Grenzausbau und Stadtentwicklungdie Mauerradtour beginnt am S-Bahnhof wollankstraße und endet am S-Bahnhof hermsdorf (ca. 15 km fahrtstrecke). der Grenzausbau hatte massiven Einfluss auf die Stadtentwicklung in Berlin. am Beispiel des Märkischen Viertels wird dieser Zusammenhang exemplarisch verdeutlicht. inhaltliche Schwerpunkte sind ausführungen zu Zwangsräumungen und -umsiedlungen sowie Stadtplanung.

iV: das geteilte Berlindie innerstädtische Mauerradtour (ca. 12 km fahrtstrecke) führt vom Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer zum u-Bahnhof oberbaumbrücke. die teilnehmenden passieren dabei mehrere ehemalige Grenzübergänge. Sie erfahren, wie sich für die Bewohner Berlins die Situation in der geteilten Stadt darstellte und welche Spuren der teilung bis heute sichtbar sind. inhaltliche Schwerpunkte sind fluchtversuche, Geisterbahnhöfe und unterirdische Grenzsicherungsanlagen.

V: die Mauer in der potsdamer parklandschaftdie Mauerradtour (ca. 10 km fahrtstrecke) führt vom S-Bahnhof Griebnitzsee zum Schlosscecilienhof, dem ort des potsdamer abkommens. die teilnehmenden passieren die ehemals zerschnittene park- und Seenlandschaft von Babelsberg über klein-Glienicke, die Glienicker Brücke zum potsdamer Neuen Garten. an den haltepunkten können sie noch erhaltene Spuren der teilung entdecken und erfahren hintergründe zum leben mit der Mauer, zu fluchtversuchen und zu Schicksalen von anwohnern.

Vi: fouls und passspiele an der Mauerradtour zu den historischen fußballstätten des geteilten Berlinsdie politische teilung der Stadt und der Mauerbau entzweiten die Berliner fußballgemeinschaft nachhaltig. der fußball in der geteilten Stadt veränderte sich strukturell und entwickelte sich auseinander.

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ost-west-fußballspiele wurden zu politisch überformten duellen im kalten krieg. die radtour (ca. 10 km fahrtstrecke) kreuzt mehrfach die einstige Grenze und führt zu den historischen fußballstätten der ost-west-Spiele sowie zu aufregenden orten des geteilten Berliner fußballs. diese charakteristischen fußballräume sollen den teilnehmenden die dimension der teilung und Entfremdung, aber auch die kraft des Sports als einigendes und identitätsstiftendes Band vor augen führen.

seminare

biographische spurensuche für Jugendliche, dauer: 2 ½ Stunden die ersten opfer des Mauerbaus waren in der Bernauer Straße zu beklagen. Zur Erinnerung an die todesopfer finden hier werktäglich in der kapelle der Versöhnung Gedenkandachten statt. in dem Seminar trägt die Gruppe ebenfalls zur Erinnerungsarbeit bei und erstellt einzelne Biographien von Maueropfern in der Bernauer Straße. die Gruppe begibt sich zunächst ins außengelände und dokumentiert mit kameras den jeweiligen todesort. anschließend erarbeit sie anhand vielfältiger Quellen die Biographien. diese verlesen die jugendlichen am Ende des Seminars im plenum. die jugendlichen sind außerdem eingeladen, zu Beginn des Seminars an der oben beschriebenen Gedenkandacht teilzunehmen.

filmanalytische arbeit für Jugendliche, dauer: 1 ½ Stunden jugendliche erarbeiten sich anhand von Beobachtungsaufgaben verschiedene perspektiven auf den Mauerbau und seine folgen, wie sie der dokumentarfilm „die aussicht“ (Bundesrepublik deutschland 1965, regie: kurt krigar) präsentiert. in dem film erzählt eine alte frau über den Blick aus ihrem fenster auf die Bernauer Straße. Sie berichtet vom abriss der Grenzhäuser sowie den Gräberumbettungen im Zusammenhang mit der „Bereinigung des Grenzstreifens“, der flucht eines kuhstallbesitzers, dem Verhalten der Mauertouristen und ihren eigenen Eindrücken bei einem ausflug zum kurfürstendamm. Sie beobachtet die angehörigen der Grenztruppen und deren umgang mit den Grenzhunden. der

Mauerradtour entlang der Gedenkstätte Berliner Mauer © jürgen hohmuth

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film erhielt das prädikat „besonders wertvoll“ und wurde mit dem deutschen filmpreis 1966 in der kategorie kurzer dokumentarfilm ausgezeichnet.fotografische spurensuche für Jugendliche, dauer: 2 ½ bis 3 Stundenjugendliche begeben sich mit kameras auf Spurensuche entlang des einstigen Grenzstreifens in der Bernauer Straße. anhand von historischen fotos der Bernauer Straße setzen sie sich mit verschiedenen themen auseinander und suchen nach den Spuren, die die Mauer hier hinterlassen hat. ist heute noch erkennbar, dass die Straße durch den Mauerbau geteilt war? welche folgen zeitigt der Mauerbau bis heute? die jugendlichen entwickeln eine eigene perspektive auf die Geschichte der teilung und ihre folgen. die erstellten fotos werden gemeinsam ausgewertet und für die Gruppe auf cd-rom gebrannt.

kleingruppenarbeit für Jugendliche in der ausstellung „berlin, 13. august 1961“, dauer: 2 Stunden für jugendliche der Mittel- und oberstufe liegen verschiedene thematische arbeitsblätter zum Mauerbau und dessen folgen vor. die jugendlichen erhalten eine Einführung in die ausstellung und erarbeiten selbständig anhand der arbeitsblätter verschiedene themenbereiche zum Mauerbau. Sie bereiten eine kurzpräsentation vor, die gemeinsam im plenum ausgewertet wird. in kooperation mit dem Berliner landesbeauftragten für die unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen ddr (lStu).

Quellenkritisches arbeiten für Jugendliche, dauer: 1 ½ Stundenim Seminar werden in Einzel- und Gruppenarbeit Quellen, aber auch eigene Vorstellungen von der Glaubwürdigkeit historischer überlieferungen kritisch hinterfragt. fotos, Zeitungsartikel, radiomitschnitte, amtliche dokumente und Zeitzeugenberichte laden dazu ein, selbständig die Multiperspektivität von Geschichte anhand dreier spannender Beispiele zu erkunden: die flucht des VolkspolizistenConradSchumannüberdenStacheldraht;derneunjährigeThomasMolitor,dervomDach einesWohnhauses ins Sprungtuch derWest-Berliner Feuerwehr springt; dieAktivitäten desStudios am Stacheldraht – drei Geschichten um die Bernauer Straße, die verschiedene Quellen aus ganz unterschiedlichen perspektiven erzählen. die jugendlichen erlernen Methodenkompetenz im umgang mit verschiedenen Quellen.

• ZeitzeugengesprächefürJugendlicheundErwachsene,Dauer:1½Stunden• AlltaginderBernauerStraßeinden1950erund1960erJahren• LebenimGrenzgebietanderBernauerStraßeinden1970erund1980erJahren• FluchtundFluchthilfe(viaTransitstrecke)• FluchtundFluchthilfe(viaTunnelinderBernauerStraße)• DieVersöhnungsgemeindeinderBernauerStraßealsgeteilteGemeinde• NEU2011:Jugendoppositioninden1980erJahreninOst-Berlin• NEU2011:AusreiseausderDDR

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Projekttage

Projekttag für kinder – flucht im geteilten deutschland, dauer: 4 ½ bis 5 Stundenwarum wurde die Berliner Mauer gebaut? warum sind Menschen aus ost-Berlin geflohen? und wie verliefen solche fluchten im Einzelnen? diesen fragen widmet sich der projekttag. an den beiden orten der Stiftung Berliner Mauer, der Gedenkstätte Berliner Mauer und der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, spüren die kinder der Geschichte von teilung und flucht nach. Sie begeben sich auf die Spur von ddr-flüchtlingen und erarbeiten sich eigenständig die antworten anhand von filmausschnitten, historischen fotos und objekten. die Ergebnisse werden in einem heft zur Nachbereitung im unterricht gesichert.

Projekttage für Jugendliche – alltag und flucht im geteilten deutschland, dauer: 6 Stunden inklusive Mittagspause und S-Bahnfahrt nach Marienfeldedie jugendlichen besuchen zwei zentrale Erinnerungsorte der deutschen teilungsgeschichte – die Gedenkstätte Berliner Mauer und die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. diese beiden orte der Stiftung Berliner Mauer eröffnen jeweils spezifische Zugänge zur thematik. in der Gedenkstätte Berliner Mauer erhält die Gruppe in einer führung vielfältige informationen zur Geschichte des Mauerbaus und seinen folgen. im anschließenden Gespräch mit einem Zeitzeugen erfragen die jugendlichen individuelle alltagserfahrungen im geteilten deutschland. auch Gründe und konkrete anlässe für die flucht in den westen werden diskutiert. die projektarbeit in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde vertieft und erweitert die angesprochenen themen. die jugendlichen werden in drei zentrale kapitel der dauerausstellung eingeführt und erarbeiten in selbständiger recherche eine präsentation.

Mauerblicke – spurensuche entlang der bernauer straße, dauer: 5 bis 6 Stundenim Mittelpunkt steht die analytische und kreative auseinandersetzung mit dem Medium fotografie. jugendliche erarbeiten sich anhand von fotos aus ost und west unterschiedliche perspektiven auf denMauerbau (z.B. privat versus öffentlich;DDR versusBundesrepublikDeutschland).DieArbeitmit historischen Quellen wird ergänzt durch eine fotografische Spurensuche entlang des einstigen Grenzstreifens in der Bernauer Straße. Sie entwickeln eine eigene perspektive auf die Geschichte der teilung und ihre folgen.

Projektwoche für Jugendliche – „bild dir deine Meinung“ – wie man fotos zum sprechen bringt im Mittelpunkt der projektwoche steht die Beschäftigung mit dem Medium fotografie. dass Bilder von politischen Ereignissen keine neutralen Berichterstatter sind, weiß heute jeder Zeitungsleser. aber wie prägen historische fotos von der Vergangenheit unser Bild von ihr? was zeigen, was verbergen sie? wessen Bilder werden an die Nachwelt weitergegeben, wessen Bilder werden vergessen? am Beispiel des Mauerbaus untersuchen jugendliche, welche perspektiven die Zeitgenossen jeweils hatten. wie werden diese perspektiven heute in ausstellungen präsentiert? Bekommen ansichten aus ost und west den gleichen raum? wie verträgt sich der private mit dem öffentlichen Blick? lassen sich lücken feststellen? wir bieten einen Bilderberg mit zum teil unbekannten fotos, mit denen die jugendlichen diese lücken schließen können. darüber hinaus begeben sich die jugendlichen mit kameras auf Spurensuche entlang des einstigen Grenzstreifens in der Bernauer Straße. die form der

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42 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

präsentation ihrer Ergebnisse (Zeitung, ausstellung o.ä.) wählen sie selbst.

unterrichtsreihe für die gymnasiale oberstufe – der 13. august 1961die unterrichtsreihe umfasst zwei unterrichtseinheiten und einen Besuch in der Gedenkstätte Berliner Mauer. jugendliche erarbeiten sich anhand von Quellenmaterialien, wie texten und fotos, unterschiedliche positionen zum Mauerbau. Bestandteil der unterrichtsreihe ist außerdem die ausarbeitung eines interviews mit einem Zeitzeugen, den die jugendlichen zu einem Gespräch treffen.

das angebot einer projektarbeit in der ständigen ausstellung der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde wurde insgesamt 65 Mal wahrgenommen (projekttag „flucht und alltag im geteilten Deutschland“; Projektarbeit„Wechselseitige Führung“,„Lebenswege“ und„Gegenstände erzählenGeschichte“). auf wunsch entwickelten die Mitarbeiterinnen der Erinnerungsstätte in diesem Zusammenhang auch Spezialprogramme wie für den leistungskurs Geschichte der käthe kollwitz oberschule Berlin, der am 21. juni 2011 einen projekttag zum thema „Erinnerung und Erinnerungskultur“ mit verschiedenen impulsreferaten, führung durch die dauerausstellung, diskussion und Zeitzeugengespräch durchführte. am 27. Mai 2011 wurde auf dem 8. forum für zeitgeschichtliche Bildung in der Gedenkstätte Sachsenhausen (oranienburg) das angebot eines kinderprojekttages in beiden häusern der Stiftung Berliner Mauer lehrer/ in¬nen und Multiplikator/innen präsentiert.

vorträge

Neben den bereits bestehenden Vorträgen wurden 2011 sechs neue fachvorträge für Erwachsene konzipiert (dauer: je 1 Stunde): • NEU2011:DerMauerbau:UrsachenundAuswirkungenaufdieGesellschaftderDDR• NEU2011:VomMauerbaubisMauerfall:KurzeGeschichtederTeilung• NEU2011:DieTodesopferanderBerlinerMauer• NEU2011:FreiwilligeGrenzhelferinderDDR:Auftrag,Funktionen,Wirkungen• NEU2011:GedenkstätteBerlinerMauer:Entstehung,Entwicklung,Debatten• NEU2011:WiderstandundOppositioninderDDR• DieGrenzschließunginderBernauerStraßeundihreFolgenfürdieAnwohner• ReaktionenderOst-BerlineraufdenMauerbauimSpannungsfeldvonAnpassungund• Widerstand• DasGrenzregimeanderBerlinerMauervon1961bis1989• DienstanderGrenze:HandlungsspielräumezwischenBefehlslageundGewissen• DiejuristischeVerfolgungvonGewalttatenanderBerlinerMauerundder• innerdeutschenGrenze• „UlbrichtsKZ“oder„antifaschistischerSchutzwall“:MauerfotosausOstundWest•ZeitgenössischerSakralbauheute:DieKapellederVersöhnung

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fortbildungen für Multiplikatoren

„alltag und flucht im geteilten deutschland“ Multiplikatoren erproben einen projekttag der Stiftung Berliner Mauer, dauer: 6 Stunden inklusive Mittagspause und S-Bahnfahrt nach Marienfelde die teilnehmenden erschließen sich zwei zentrale Erinnerungsorte der deutschen teilungsgeschichte – die Gedenkstätte Berliner Mauer und die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. Beide orte eröffnen jeweils spezifische Zugänge zur thematik. diese beiden orte der Stiftung Berliner Mauer eröffnen jeweils spezifische Zugänge zur thematik. in der Gedenkstätte Berliner Mauer erhält die Gruppe in einer führung vielfältige informationen zur Geschichte des Mauerbaus und seinen folgen. im anschließenden Gespräch mit einem Zeitzeugen erfragen die teilnehmenden individuelle alltagserfahrungen im geteilten deutschland. auch Gründe und konkrete anlässe für die flucht in den westen werden diskutiert. die projektarbeit in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde vertieft und erweitert die angesprochenen themen. die teilnehmenden werden in drei zentrale kapitel der dauerausstellung eingeführt und erarbeiten in selbständiger recherche eine präsentation.

neu 2011: Quellenkritisches arbeiten Multiplikatoren erproben ein Seminar der Gedenkstätte Berliner Mauer, dauer: 2 Stundendie teilnehmenden können in der fortbildung erproben, wie jugendliche auf kreative weise Methodenkompetenz im umgang mit verschiedenen Quellen lernen. im Seminar werden in Einzel- und Gruppenarbeit Quellen, aber auch eigene Vorstellungen von der Glaubwürdigkeit historischer überlieferungen kritisch hinterfragt. fotos, Zeitungsartikel, radiomitschnitte, amtliche dokumente und Zeitzeugenberichte sollen jugendliche dazu einladen, selbständig die Multiperspektivität von Geschichte anhand dreier spannender Beispiele zu erkunden: die flucht des Volkspolizisten conrad SchumannüberdenStacheldraht;derneunjährigeThomasMolitor,dervomDacheinesWohnhausesins Sprungtuch derWest-Berliner Feuerwehr springt; dieAktivitäten des Studios am Stacheldraht– drei Geschichten um die Bernauer Straße, die verschiedene Quellen aus ganz unterschiedlichen perspektiven erzählen.

Medien

neu 2011: audioguide für kinder, dauer: 1 ½ Stundenwas war eigentlich die Mauer? warum wurde sie gebaut? was passierte unter der Erde? wie flohen Menschen von ost nach west? Mauergeschichte(n) für kinder wie die „flucht“ eines jungen von einem hausdach in der Bernauer Straße werden in einem für kinder ab acht jahren konzipierten audioguide spannend und kindgerecht erläutert. dieser hörspaziergang entlang des ehemaligen Mauerstreifens wurde von Elisabeth hautmann und heike weber vom ohrenzwicker autorenbüro für die Gedenkstätte Berliner Mauer konzipiert und umgesetzt.

arbeitsblätter für Jugendliche zur ausstellungfür Schulgruppen der Mittel- und oberstufe liegen arbeitsblätter zur ausstellung „Berlin, 13. august 1961“, die im dokumentationszentrum präsentiert wird, vor. arbeitsblätter für die Mittelstufe die

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arbeitsblätter enthalten Erklärungen zu Begriffen und historischen Zusammenhängen. analog zum inhaltlichen aufbau der ausstellung können sich jugendliche verschiedene themenfelder erarbeiten.arbeitsblätter für die oberstufe jugendliche beziehen in ihre recherche die ausstellung sowie die weiteren Vertiefungsstationen (digitales Besucherarchiv, lesearchiv, hörbänke) ein und erschließen sich so selbständig verschiedene themenbereiche. Zur Vor- und Nachbereitung des ausstellungsbesuches stellt der cornelsen-Schulbuchverlag kostenlose downloads zur Verfügung: www.klassenziel-berlin.de.

neu 2011: handreichung für lehrerinnen und lehrerdie Berliner Mauer. Quellen, fragen, kontexte (werkstatt ddr-Geschichte für die Schule, Band 4), Berlin 2011, hrsg. von Sarah Bornhorst und Elena demke. die gemeinsame publikation der Stiftung Berliner Mauer, der Behörde des Berliner landesbeauftragten für die unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen ddr und des landesinstitutes für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (liSuM) widmet sich dem thema „Berliner Mauer“ speziell auf die Bedürfnisse des Schulunterrichts zugeschnitten. die handreichung für lehrerinnen und lehrer bietet kompakte Einführungstexte,

kommentierte Quellen und weiterführende Methodentexte sowie eine umfangreiche kommentierte Zusammenstellung didaktischer Materialien und websites.

zahlenmäßige entwicklung 2011 im Bereich der führungen und der Seminararbeit der Gedenkstätte Berliner Mauer blieb die Nachfrage konstant auf hohem Niveau. Zahlreiche Gruppen buchten eine überblicksführung (dauer: 1 Stunde) für die Gedenkstätte Berliner Mauer. außerdem konnte für kindergruppen eine speziell für diese altersgruppe konzipierte führung gebucht werden. für 2011 entwickelten sich die führungszahlen an der Gedenkstätte Berliner Mauer wie folgt:anzahl der führungen insgesamt: 1.294 anteil kinder- und jugendführungen: 854

in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde wurden im jahr 2011 insgesamt 140 angebote historisch-politischer Bildungsarbeit realisiert. Mehr als 3.500 kinder, jugendliche und Erwachsene haben diese angebote wahrgenommen (überblicksführungen durch die ausstellung sind hier nicht gezählt). Zudem gaben die Mitarbeiterinnen hilfestellung (konzeptionelle Beratung, Bereitstellung von Materialien) bei mehreren didaktischen hausarbeiten, Seminararbeiten und Masterarbeiten, die sich auf themen und Methoden der Bildungsarbeit in der Erinnerungsstätte bezogen. (angehende) lehrerinnen und lehrer aus dem gesamten Bundesgebiet nutzten dreimal die Möglichkeit, sich

führung im außenbereich der Gedenkstätte Berliner Mauer ©Stiftung Berliner Mauer

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in der Erinnerungsstätte über die chancen des lernens an einem außerschulischen historischen ort fortzubilden. unter anderem informierten sich am 7. juli 2011 21 lehramtskandidaten der universität Marburg über „didaktik und Methodik der Geschichtsvermittlung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde“. das angebot einer projektarbeit in der ständigen ausstellung der Erinnerungsstätte Notauf¬nahmelager Marienfelde wurde insgesamt 65 Mal wahrgenommen (Projekttag „Flucht und Alltag im geteilten Deutschland“; Projektarbeit „Wechselseitige Führung“,„lebenswege“ und „Gegenstände erzählen Geschichte“). auf wunsch entwickelten die Mitarbeiterinnen der Erinnerungsstätte in diesem Zusammenhang auch Spezialprogramme wie für den leistungskurs Geschichte der käthe kollwitz oberschule Berlin, der am 21. juni 2011 einen projekttag zum thema „Erinnerung und Erinnerungskultur“ mit verschiedenen impulsreferaten, führung durch die dauerausstellung, diskussion und Zeitzeugengespräch durchführte.

die methodisch vielschichtigen Seminare dauern zwischen einer und sechs Stunden. hinzukommt in der regel die einstündige überblicksführung, die auch separat angeboten wird.• AnzahlSeminare2011,insgesamt:96• 63davonwurdenvonderBundeszentralefürpolitischeBildunggefördert

die Verteilung auf die einzelnen angebote war dabei wie folgt:• BiografischeSpurensuchefürJugendliche:3(2010:8)• FilmanalytischeArbeitfürJugendliche:2(2010:2)• FotografischeSpurensuchefürJugendliche:16(2010:24)• KleingruppenarbeitinderAusstellung„Berlin,13.August1961“:7(2010:9)• QuellenkritischesArbeitenfürJugendliche:2(2010:3)• ZeitzeugengesprächefürJugendlicheundErwachsene:39(2010:63)• ProjekttagfürKinder:3(2010:Projektphase)• ProjekttagefürJugendliche:4(2010:6)• ProjektwochefürJugendliche:/(2010:/)• Unterrichtsreihe:/(2010:/)• Fachgespräche/FachvorträgefürErwachsene:18(2010:7)

kinderführung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ©Stiftung Berliner Mauer

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• FortbildungenfürMultiplikatoren:2(2010:3)• Mauerradtouren:11(2010:9)auffallend ist die gleichbleibend starke Nachfrage nach Zeitzeugengesprächen. im Mittelpunkt des interesses stehen dabei fluchtgeschichten. Neben Zeitzeugengesprächen stößt die fotografische Spurensuche weiterhin auf großes interesse. Mit ihrem kreativen Zugang zu einer quellenkritischen auseinandersetzung mit dem Medium fotografie kann sie unterschiedlichen lernniveaus der Gruppen angepasst werden.insgesamt werden gleichwohl alle von der Gedenkstätte Berliner Mauer entwickelten methodischen Zugänge zum historischen Gegenstand nachgefragt. deutlich wird hier die Notwendigkeit, adressatenspezifische und methodisch differenzierte Bildungsmodule anzubieten.

beratung und betreuung in den bereichen schule, studium und forschungdie Mitarbeiterinnen gaben hilfestellung (konzeptionelle Beratung, Bereitstellung von Materialien) bei mehreren didaktischen hausarbeiten, Seminararbeiten und Masterarbeiten, die sich auf themen und Methoden der Bildungsarbeit in der Erinnerungsstätte bezogen.

zeitzeugengespräche51 Erwachsenen- und Schülergruppen nahmen die Möglichkeit wahr, in der Erinnerungsstätte

Notaufnahmelager Marienfelde nach einer führung durch die ausstellung und/ oder projektarbeit ein moderiertes Zeitzeugengespräch zu führen.

führung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ©Stiftung Berliner Mauer

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kooperationen

• BettinaAltendorfbegleiteteübereinSchulhalbjahrhinwegdieKooperationderGustav- heinemann-oberschule Berlin (6. klasse von frau Erchembajar) mit der deutschen Stiftung denkmalsschutz innerhalb des förderprogramms „denkmal aktiv – kulturerbe macht Schule“. als Ergebnis präsentierten die Schülerinnen und Schüler eine ausstellung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. • InKooperationmitderKulturprojekteBerlinGmbHwardieErinnerungsstätteimerstenQuartal 2011 mehrfach übungsort des lehrgangs „Museumsmoderator“ (Modul „Vermittlung in historischen Museen vs. Gedenkstätten“).• ImFebruar2011kooperiertedieErinnerungsstättemiteinerProjektgruppedesStudiengangs „public history“ der freien universität Berlin, die die wirkung von Zeitzeugengesprächen in Gedenkstätten und Museen untersuchte. • Am27.Mai2011präsentiertenBettinaAltendorfundDr.SarahBornhorstaufdem8.Forum für zeitgeschichtliche Bildung in der Gedenkstätte Sachsenhausen (oranienburg) das angebot eines kinderprojekttages in beiden häusern der Stiftung Berliner Mauer vor lehrerinnen und lehrern sowie Multiplikatoren.• Beieinemam29.September2011vonderFriedrich-Ebert-Stiftungdurchgeführten„Worldcafé“ beteiligte sich die Stiftung Berliner Mauer mit Experten aus beiden häusern: Sie standen den Schülerinnen und Schülern rede und antwort bei ihren fragen zur teilung, Mauerbau und fluchtbewegung.

3.4 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

den Schwerpunkt der presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Berliner Mauer im jahr 2011 bildeten die aktivitäten anlässlich des 50. jahrestages des Mauerbaus am 13. august. im Mittelpunkt standen dabei die Veranstaltungen der Gedenkstätte Berliner Maue in der Bernauer Straße, die über die dortige pressestelle kommuniziert wurden. die pressearbeit umfasste sowohl pressemitteilungen als auch hintergrundgespräche mit journalisten sowie eine pressekonferenz am 9. august 2011 mit dem Beauftragen der Bundesregierung für kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann. das Veranstaltungsprogramm wurde von großem internationalem und nationalem Medienecho begleitet. die große öffentliche Veranstaltung mit rund 30.000 Besucherinnen und Besuchern und Vertretern der obersten Bundesorgane – unter anderem Bundespräsident christian wulff sowie Bundeskanzlerin angela Merkel – auf dem außengelände der Gedenkstätte steigerte unter den Berlinerinnen und Berlinern den Bekanntheitsgrad der Gedenkstätte weiter. am 13. august konnten auch die neuen ausstellungsbereiche B und c der außenausstellung auf dem ehemaligen Mauerstreifen der Öffentlichkeit übergeben werden. im Zuge der Berichterstattung zu „50 jahre Mauerbau“ rückte auch das Notaufnahmelager Marienfelde und die Erinnerungsstätte in den fokus der presseberichterstattung. Zahlreiche Berichte mit Zeitzeugen-interviews wurden im print- und onlinebereich, im radio und im fernsehen veröffentlicht. Zudem erzeugte die Sonderausstellung „Verschwunden und Vergessen. flüchtlingslager in west-Berlin“ in der Erinnerungsstätte nicht nur in Zeitungen und im onlinebereich,

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48 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

sondern vor allem auch in radio und fernsehen ein großes presseecho: am Eröffnungstag berichtete die ard in der „tagesschau“ um 17.00 uhr über die ausstellung. in diesem Zusammenhang nahm auch die Berichterstattung über das Buch von clemens Niedenthal: „Nahaufnahme. fotografierter alltag in west-Berliner flüchtlingslagern“, erschienen in der reihe „Veröffentlichungen der Stiftung Berliner Mauer“, zu, als auch über die kinderführung „Nepomuck und Bärlihupf – fluchtgeschichten für kinder“ weiterhin regelmäßig in online- Medien berichtet wurde. Zur information über das historisch-politische Bildungsprogramm der Erinnerungsstätte wurden gezielt lehrerinnen und lehrer sowie Schuldirektoren aus den ländern Berlin, Brandenburg, Bremen, hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-westfalen, Sachsen, Sachsen-anhalt, Schleswig-holstein und thüringen angeschrieben. die Schaltung von anzeigen der Erinnerungsstätte konzentrierte sich – wie im Vorjahr – auf Medien, die zur Vorbereitung von klassenreisen gelesen werden.

Ziel der presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung war es, das große Medieninteresse anlässlich des 50. jahrestages des Mauerbaus für eine vertiefte kontaktpflege zu den Medien zu nutzen, um auch andere anliegen der Stiftung Berliner Mauer wie z.B. die Erweiterung der Gedenkstätte zu kommunizieren. die Medienarbeit erfolgte kreativ und progressiv und beschränkte sich nicht nur auf

die Bearbeitung von anfragen. Besuch von kronprinzessin Viktoria und prinz daniel von Schweden am 27.05.2011 ©Stiftung Berliner Mauer

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 49

Medienanfragendie Medienanfragen im jahr 2011 konzentrierten sich auf den 50. jahrestag des Mauerbaus. daneben gab es presseanfragen zur Geschichte von Mauer und teilung allgemein sowie zu Zeitzeugen in Bezug auf spezielle themen. die anfragen und Berichterstattungen haben im Vergleich zu 2010 deutlich zugenommen und handelten inhaltlich hauptsächlich von der Gedenkstätte Berliner Mauer sowie dem historischen ort der Bernauer Straße. Besonderes interesse lag auf Geschichten von flüchtlingen und Geschehnissen im Zusammenhang mit dem Bau der Berliner Mauer 1961. anfragen wurden von den Mitarbeitern der abteilung kommunikation mehrheitlich in englischer Sprache bearbeitet. Medien-anfragen trafen aus folgenden ländern ein:argentinien, australien, ägypten, Belgien, Brasilien, Bulgarien, chile, china, dänemark, deutschland, frankreich, finnland, Griechenland, Großbritannien, indien, irland, island, israel, italien, japan, kanada, kolumbien, kroatien, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Österreich, polen, portugal, rumänien, russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Südkorea, Schweden, Schweiz, tschechien, ungarn, uSa, Zypern.Medien-anfragen (Januar – dezember 2011)

insgesamt international National Berlin/Brandenburg

themen, die 2011 von Medien angefragt wurden:

1.0083.436*

65% 15% 10% 10%

50. jahrestag des Mauerbaus/Geschichte von Mauer und teilung

Erweiterung der Gedenkstätte

ddr und Stasi diktatur und demokratisierung

1.461** 967

* Gezählt werden nur qualifizierte anfragen mit rückruf/antwortmail.** 80% der anfragen in englischer SpracheGezählt werden nur Medien/teilweise Mehrfachanfragen aus demselben Verlag oder tV Sender

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50 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

onlineauftritt der stiftung berliner Mauerhinweise auf Veranstaltungen, termine und pressemitteilungen und fotos werden regelmäßig sowohl auf der homepage der Gedenkstätte Berliner Mauer (www.berliner-mauer-gedenkstaette.de) als auch der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde (www.notaufnahmelager-berlin.de) veröffentlicht. Zudem wird der Newsletter auf der homepage veröffentlicht und per Email-Verteiler verschickt. die seit 2010 bestehende facebook-Seite der Stiftung findet großen Zuspruch. Ende 2011 waren bereits über 1.000 facebook-Nutzer freunde der Stiftung. über diesen weg werden vor allem Veranstaltungen und termine der beiden Einrichtungen kommuniziert. Zusätzlich werden aktuelle fotos und der imagefilm der Gedenkstätte, aber auch themenüber- und ineinandergreifende fachgebiete verbreitet.

flyer, Marketingim jahr 2011 wurden pressemitteilungen, Einladungen, flyer und informationstexte für über 100 Veranstaltungen und führungen der Stiftung Berliner Mauer erstellt. für die Verteilung der informationsmaterialien wurde die kooperation mit der distributionsfirma dinamix Media Gmbh und der Berlin tourismus Marketing Gmbh (BtM) fortgeführt. Zudem werden diese informationsmaterialien über postverteiler versendet und zielgerichtet ausgelegt. in kooperation mit der kulturprojekte Berlin Gmbh wurden mehrere flyer und Broschüren erstellt, die sich mit dem Gedenken an den Mauerbau beschäftigten.

besucherzahlen die Besucherzahlen an beiden Standorten konnten auf mehr als 650.000 im jahr 2011 gesteigert werden. allein am 13. august 2011 kamen über 30.000 Besucher in die Bernauer Straße. damit besuchten seit Bestehen der Gedenkstätte mehr als 2,5 Millionen Menschen die Gedenkstätte in der Bernauer Straße und die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde.

0

100000

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Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Besucher 180.000 230.000 265.000 305.000 371.000 500.000 650.000

1 2 3 4 5 6 7

Entwicklung der Besucherzahlen der Gedenkstätte Berliner Mauer (dokumentationszentrum und außenbereich) von 2005 bis 2011

herkunft der Besucher der Gedenkstätte Berliner Mauer in den jahren 2009 bis 2011 bei insgesamt 1.521.00 Besuchern

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 51

4 veranstaltungen und tagungen der stiftung berliner Mauer 2011 Januar fr, 28.01.2011andacht und Gedenken zur Sprengung der Versöhnungskirche

februardo, 17.02.2011 „Grenzbegehung“: Vernissage einer fotodokumentation

di, 22.02.2011„tote an Mauer und innerdeutscher Grenze- alles nur ein Spiel?“ podiumsdiskussion zum computerspiel „1378 (km)“

do, 24. februar 2011hans-peter Spitzner: „die Nadel im ozean. letzte flucht am checkpoint charlie“ lesung und publikumsgespräch

Märzdo, 10.03.2011„der tag, an dem uns Vater erzählte, dass er ein ddr-Spion sei“ lesung und Gespräch mit thomas raufeisen

Mi, 16.03.2011clemens Niedenthal: „Nahaufnahme – fotografierter alltag in west-Berliner flüchtlingslagern“ Buchvorstellung

sa, 19.03.2011Vom Nebeneinander zum Miteinander: Mauerbau und willy Brandts ostpolitik ausstellungsführung

so, 27.03.2011„auf der Mauer, auf der lauer“. film zur Mauergeschichte für kinder

do, 31.03.2011 „das geteilte Berlin im dokumentarfilm: wie ost und west ihre teilstadt präsentierten“ Vortrag von johanna dietrich

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52 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

april

do, 07.04.2011 „fernsehgrüße von west nach ost“ und „Ein Blick“. dokumentarfilmabend

di, 12.04.2011 jüdische Gräber im Grenzstreifen: die Berliner familie jaschkowitz und die Erinnerung an sie in der Gedenkstätte Berliner Mauer. Vortrag von dr. christian dirks (historiker)

Mi, 20.04.2011 „der Bau der Mauer. Ereignis, Geschichte, hintergründe“ Einführung in die lesereihe „50 jahre Mauerbau“

Mai

Mi, 04.05.2011 „die Mauer und die arbeit der kirche in der ddr“. lesereihe „50 jahre Mauerbau“

do, 19.05.2011„unterm roten Stern – alltag in Nordkorea“. filmvorführung und diskussion am

so, 22.05.2011 Sonderführung: „tunnelfluchten in der Bernauer Straße“

do, 26.05.2011 „die Berliner Grenzkinos“. filmabend mit Gästen

©Stiftung Berliner Mauer

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 53

theaterszenen im Bahnhof friedrichstraße ©Stiftung Berliner Mauer

Juni

do, 09.06.2011 „13. august 2011“. Eröffnung der ausstellung von Michael-reiner Ernst

di, 14.06.2011 „ultima ratio- der 13. august 1961“. Buchvorstellung mit dr. Gerhard Sälter, prof. Manfred wilke und frank henkel

Mi, 15.06.2011 „Niemand hat die absicht, eine Mauer zu errichten“. Buchvorstellung und diskussion

do, 16.06.2011 bis sa, 18.06.2011„der Mauerbau 1961 – kalter krieg, deutsche teilung, Berlin“. tagung

fr, 17.06.2011Schülerausstellung „jeder Mensch ein denkmal – jedes leben bedenkenswert“. Vernissage

di, 21.06.2011 „Verfolgte Schüler- ihre soziale, individuelle und wirtschaftliche Situation heute“. lesung

do, 23.06.2011der Mauerbau im Blick der Stasi. Buchpräsentation und Zeitzeugengespräch

di, 28.06.2011 foto-ausstellung „Mauerkinder“ von thomas hoepker

di, 28.06.2011 „psychatrie in der ddr“. podiumsdiskussion

Mi, 29.06.2011 „50 jahre Mauerbau“. „die Berliner Mauer in der welt“. lesung und diskussion mit fr. dr. anna kaminsky

do, 30.06.2011 „Berlin-Milieu: ackerstraße“. filmabend

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54 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

Juli

Mo, 11.07.2011„Beim leben meiner Enkel. wie eine ddr-flucht zum familiendrama wurde“. lesung und Gespräch mit der autorin heike otto

di, 26.07.2011 preview rbb-produktionen zum 50. jahrestag des Mauerbaus

Mi, 27.07.2011 „der Mauerbau- vier historiker, vier interpretationen“. kurzvoträge und podiumsdiskussion

do, 28.07.2011heike otto: „Beim leben meiner Enkel. wie eine ddr-flucht zum familiendrama wurde“. lesung und Gespräch im Bildungszentrum der Stasi-unterlagen-Behörde

august

do, 4.08.2011„Verschwunden und vergessen. flüchtlingslager in west-Berlin“. Vernissage

di, 09.08.2011 das kurze leben des chris Gueffroy. filmvorführung und dikussion

Mi, 10.08.2011 „der weiße Strich“. ausstellungseröffnung

Mi, 10. 08.2011„in Erinnerung an den Bau der Mauer vor 50 jahren: Bilder und Erfahrungen von flüchtlingen im Notaufnahmelager Marienfelde“. filmvorführung und Zeitzeugenpodium

do, 11.08.2011 bis sa, 13.08.2011open-air kino auf dem ehemaligen todesstreifen

do, 11.08.2011„der weiße Strich“. Buchvorstellung

sa, 13.08.2011 lesung der Biografien von Mauertoten

sa, 13.08.2011tagesprogramm zur Gedenkveranstaltung „50. jahrestag des Mauerbaus“ am 13. august

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 55

sa, 13.08.2011 Schweigeminute zum 50. jahrestag des Mauerbaus

sa, 13.08.2011 tanzperformance „Between the Bricks“

sa, 13.08.2011 das Zeitzeugencafé

sa, 13.08.2011fluchthelfer-flüchtlings-treffen

sa, 13.08.2011 filmvorführung „Mauerhaft“: der private Blick auf die Mauer

so, 14.08.2011„Mit der S-Bahn in den westen“. theater zur flucht aus der ddr im Bahnhof friedrichstraße

do, 18.08.2011„die da drüben“- Geteilte Grenzstädte in Europa. Vortragsreihe „Geteilte welt“

Mi, 31.08.2011 open air theather „Maria und Elisabeth“ nach friedrich Schiller

Mi, 31.08.2011„60 jahre nach der „affäre walter“: die Verhaftungswelle gegen die kampfgruppe gegen unmenschlichkeit 1951“. Vortrag und diskussion

september

so, 04.09.2011 der steinerne horizont: Ein Schülerprojekt zur Mauer. Sonderveranstaltung im rahmen der ausstellung „hinter der Mauer. Glienicke- ort der teilung“

do, 15.09.2011„reisen im Niemandsland – Geteilte Grenzstädte in Europa“. diavortrag und Gespräch

do, 22.09.2011kontrollierte kontrolleure. die Bedeutung der Zollverwaltung für die „politisch-operative arbeit“ des Ministeriums für Staatssicherheit der ddr. Buchvorstellung

so, 25.09.2011 „der unbekannte ort“. Sonderveranstaltung im rahmen der ausstellung „hinter der Mauer. Glienicke- ort der teilung

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56 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

di, 27.09.2011 „die gekaufte freiheit“. das Notaufnahmelager Marienfelde und der häftlingsfreikauf aus der ddr. Buchvorstellung und diskussion

di, 27.09.2011„freikauf aus der ddr“. filmvorführung und diskussion mit hans-hermann hertle, ZZf potsdam

do, 29.09.2011 Nahzone Mauerstreifen- die jerusalemer Straße. Vortragsreihe „teilung und Mauer- Stadtentwicklung im doppelten Berlin“

oktober

Mo, 03.10.2011 „hinter der Mauer. Glienicke – ort der deutschen teilung“. finissage

do, 13.10.2011 die Mitten von ost- und west-Berlin. Votragsreihe „teilung und Mauer- Stadtentwicklung im doppel-ten Berlin“

sa, 15.10.2011„freikauf von rumäniendeutschen. der Beginn bundesdeutscher Zahlungen an Bukarest“. Symposium

di, 18.10.2011 „Berliner Mauer 1987-90“: Eine fotoausstellung von robert conrad

19.6.– 3.10.2011SchloSS Glienicke

oranGerie

köniGStraSSe 36

14109 Berlin

www.hinter-der-mauer.de

eine auSStellunG der

StiftunG Berliner mauer

in kooperation mit der

StiftunG preuSSiSche SchlöSSer und

Gärten Berlin-BrandenBurG

im rahmen deS GemeinSchaftS projekteS »50 jahre mauerBau«

der StiftunG Berliner mauer und der GemeinnütziGen landeS-

GeSellSchaft kulturprojekte Berlin GmBh.

AusstellungdienStaG BiS SonntaG

10–18 uhr

eintritt 8 euro

ermäSSiGt 5 euro

hinter derMauer

GLIeNICKe ort der deutSchenteilunG

daS projekt wird Gefördert mit mitteln der StiftunG deutSche klaSSenlotterie Berlin, deS BeauftraGten der BundeSreGierunG für kultur und medien, der BundeSStiftunG zur auf arBeitunG

der Sed-diktatur, der landeSGeSellSchaft kulturprojekte Berlin GmBh, deS preSSe- und informationSamteS der BundeSreGierunG, deS rundfunkS Berlin-BrandenBurG, deS miniSterpräSidenten

deS landeS BrandenBurG, deS miniSteriumS für wiSSenSchaft, forSchunG und kultur deS landeS BrandenBurG, der landeShauptStadt potSdam, der BrandenBurGiSchen landeSzentrale

für politiSche BildunG, der landeSBeauftraGten zur aufarBeitunG der folGen der kommuniStiSchen diktatur, deS landeSBeauftraGten für die unterlaGen deS StaatSSicherheitSdienSteS

der ehemaliGen ddr, Berlin. BeSonderer dank Gilt ferner der Bayer aG, der Sapinda deutSchland GmBh, Berlin, der freyBeuter manufaktur, potSdam, der märkiSchen allGemeinen zeitunG,

der firma klöSterS BauStoffwerke, potSdam, der rewe unterhaltunGSelektronik GmBh, der Swp/ewp GmBh, der firma Brun & Böhm, potSdam Sowie zahlreichen weiteren förderern.

Mit freundlicherUnterstützung durch die

LandeshauptstadtPotsdam

Gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung

Gefördert mit Mitteln des Landes Brandenburg

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theaterszenen im Bahnhof friedrichstraße ©Stiftung Berliner Mauer

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 57

do, 20.10.2011ackerstraße- abschied und Neuanfang. Vortragsreihe „teilung und Mauer- Stadtentwicklung im doppelten Berlin“

di, 25.10. 2011„Es wächst zusammen …?“ wiedervereinigungen während und nach der Blockkonfrontation“. Vortrag und diskussion

november

di, 01.11.2011 über den ural in den westen - ddr-fluchtversuche aus der Sowjetunion. Zeitzeugengespräch

Mi, 09.11.2011 22. jahrestag des Mauerfalls

do, 10.11.2011 NS-Erinnerungsorte im geteilten Berlin. Vortragsreihe „teilung und Mauer - Stadtentwicklung im doppelten Berlin“

do, 17.11.2011 autogerechte Stadt ohne autos - unterwegs im geteilten Berlin. Vortragsreihe „teilung und Mauer - Stadtentwicklung im doppelten Berlin“

dezember

Mo, 05.12.2011 Geteilte Stadt - Geteilte welt: filmabend mit Gespräch

do, 08.12.2011 kreuzberg So 36 und prenzlauer Berg- widerstand gegen Verfall und abriss. Vortragsreihe „teilung und Mauer - Stadtentwicklung im doppelten Berlin“

Mo, 26.12.2011 Zeitzeugencafe: Menschen aus ost und west erzählen von ihren Erfahrungen mit der Mauer

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58 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

andachten für die todesoPfer an der berliner Mauer in der kaPelle der versÖhnung

Seit dem 13. august 2005 finden in der kapelle der Versöhnung regelmäßig andachten für die todesopfer an der Berliner Mauer statt. im Mittelpunkt jeder andacht steht die Biografie eines Mauertoten, dessen Schicksal so dem öffentlich Vergessen entrissen werden soll. die in der andacht gelesenen Biographien sind im Ergebnis des kooperationsprojektes der Gedenkstätte Berliner Mauer und des Zentrums für Zeithistorische forschung potsdam „die todesopfer an der Berliner Mauer 1961 – 1989“ erarbeitet worden. die Evangelische kirche Berlin-Brandenburg-schlesische oberlausitz und der Bürgerbüro e.V. - Verein zur aufarbeitung von folgeschäden der SEd-diktatur unterstützen die initiative. die andachte finden in der regel dienstag bis freitag von 12:00 uhr – 12:15 uhr in der kapelle der Versöhnung auf dem Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer statt.

wendelgang der kapelle der Versöhnung ©Stiftung Berliner Mauer

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 59

5 wissenschaftliche Publikationen, vorträge und führungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der stiftung berliner Mauer

5.1 Publikationen

altendorf, bettina: das Notaufnahmelager Marienfelde in Berlin, in: jürgen kleindienst, ingrid hantke (hg.), Schwarz über die grüne Grenze. als flucht noch möglich war, 1945–1961. Geschichte und Berichten von Zeitzeugen, Berlin 2011 (= reihe Zeitgut, Band 24), S. 306-313.

dietrich, Johanna: das geteilte Berlin im dokumentarfilm, in: deutschland archiv 44 (2011), Sonderheft 50 jahre Mauerbau, S. 50-59.

effner, bettina: zusammen mit heitzer, Enrico/ Schaller, tina (hg.): Verschwunden und Vergessen. flüchtlingslager in west-Berlin bis 1961, Berlin 2012.

heidenreich, ronny: EineMauer für dieWelt. Inszenierungen außerhalb Deutschlands nach 1989; in: Klaus-Dietmarhenke (hg.), die Mauer. Errichtung, überwindung, Erinnerung, München 2011, S. 440-456.

axel klausmeier:die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße, in: klaus-dietmar henke (hg.): die Mauer. Errichtung. überwindung. Erinnerung. München 2011. S. 394-406.

zusammen mit dirks, christian/ Sälter, Gerhard: „Verschüttet“. leben, Bombentod und Erinnerung an die Berliner familie jaschkowitz, Berlin 2011. Zugleich Band 110 der „jüdischen Miniaturen“. Berlin 2011.

zusammen mit Schlusche, Günter: Statt einer Einführung - Zu den herausforderungen des denkmalpflegerischen umgangs mit einer weltpolitischen ikone aus Stahlbeton, in: axel klausmeier und Günter Schlusche (hg.): denkmalpflege für die Berliner Mauer. die konservierung eines unbequemen Bauwerks. Berlin 2011. S. 8-28.

zusammen mit Schlusche, Günter (hg.): denkmalpflege für die Berliner Mauer. die konservierung eines unbequemen Bauwerks. Berlin 2011.

zusammen mit Schmidt, leo: Mauerrelikte, in: klaus-dietmar henke (hg.): die Mauer. Errichtung. überwindung. Erinnerung. München 2011. S. 342-355.

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60 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

Muhle, susanne: Erkennungszeichen: teddybär, in: Museumsjournal 3 (2011), S. 4f.

niedenthal, clemens: Nahaufnahme. fotografierter alltag in west-Berliner flüchtlingslagern“, Berlin 2011 (Veröffentlichungen der Stiftung Berliner Mauer).

nooke, Maria: Geglückte und gescheiterte fluchten nach dem Mauerbau, in: henke, klaus-dietmar (hg.): die Mauer. Errichtung, überwindung, Erinnerung, München 2011.

Erfolgreiche und gescheiterte fluchten, in: apelt, andreas (hg.): flucht, ausreise und freikauf. (aus)wege aus der ddr, halle 2011.

„an der innenseite der legalität beulen“. die ddr-opposition in den 1980er jahren – ein Beispiel aus der provinz, in: Erinnerungsstätte für die freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte (hg.): „wir sind das Volk“. freiheitsbewegungen in der ddr. wissenschaftliches kolloqium, Baden-Baden 2011.

flucht in Berlin, in: Bornhorst, Sarah/demke, Elena (hg.): die Berliner Mauer. Quellen – fragen – kontexte, werkstatt ddr-Geschichte für die Schule 4, Berlin 2011.

Zeitzeugen, in: Bornhorst, Sarah/demke, Elena (hg.): die Berliner Mauer. Quellen – fragen – kontexte, werkstatt ddr-Geschichte für die Schule 4, Berlin 2011.

die opfer von Mauer und Stacheldraht, in: hans-joachim Veen/franz-josef Schlichting (hg.): 50 jahre Mauerbau. Vorgeschichte und folgen, tagesseminar der Stiftung Ettersberg und der landeszentrale für politische Bildung thüringen, weimar 2011.

roland hoff – der dritte Mauertote, in: Museumsverein der Stadt forst/lausitz (hg.): forster jahrbuch für Geschichte und heimatkunde 2012, Bd. Viii, forst/lausitz 2011.

todesopfer an der Grenze zwischen west-Berlin und dem heutigen Brandenburg. in: Museumsblätter. Mitteilungen des Museumsverbandes Brandenburg, heft 19, dezember 2011, S. 42-47.

zusammen mit arnim, anna von: „Berlin. 13. august 1961“. Berichte von Zeitzeugen über den Mauerbau und das leben in der geteilten Stadt, hg. v. der Stiftung Berliner Mauer, cd mit Booklet, Berlin 2011.

zusammen mit arnim, anna von: „Zeitzeugengeschichten“, Biografien von Zeitzeugen der Gedenk-stätte Berliner Mauer, veröffentlicht auf der internetseite www.berliner-mauer-gedenkstaette.de.

zusammen mit dollmann, lydia (hg.): fluchtziel freiheit. Berichte von ddr-flüchtlingen über die Situation nach dem Mauerbau – aktionen der Girrmanngruppe, ch. links Verlag, Berlin 2011.

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 61

zusammen mit hertle, hans-hermann: the Victims at the Berlin wall, 1961-1989, Special cwihp report, 10 august 2011, download: http://www.wilsoncenter.org/article/special-cwihp-report-the-victims-the-berlin-wall-1961-1989.

zusammen mit hertle, hans-hermann (hg.): the Victims at the Berlin wall 1961 – 1989. a Biographical handbook, Edited fort he centre for contemporary history potsdam and the Berlin wall foundation, ch. links Verlag, Berlin 2011.

zusammen mit Schluss, henning: Schule in der diktatur. die ddr und ihr Volksbildungssystem. in: „Sozialistisch lernen“, horch und Guck, heft 72, 6/2011.

sälter, gerhard: DasGrenzregimederDDRanderBerlinerMauer;in:SarahBornhorstundElenaDemke(Hg.):DieBerliner Mauer. Quellen, fragen, kontexte, Berlin 2011 (werkstatt ddr-Geschichte für die Schule 4), S. 41-43.

Dokumente; in: Sarah Bornhorst und Elena Demke (Hg.): Die BerlinerMauer. Quellen, Fragen,kontexte, Berlin 2011 (werkstatt ddr-Geschichte für die Schule 4), S. 124-126.

DieMauer1986.Entstehung,Veränderung,Funktion;in:AnneHahnundFrankWillmann(Hg.):Derweiße Strich. Vorgeschichte und folgen einer kunstaktion an der Berliner Mauer, Berlin 2011, S. 61-67.

die prozesse gegen die Mauerschützen und ihre Befehlsgeber, horch und Guck Nr. 71 (2011), S. 46-51.

Die Sperranlagen, oder: Der unendliche Mauerbau; in: Die Mauer. Errichtung, Überwindung,Erinnerung, hg. klaus-dietmar henke, München 2011, S. 122-137.

FluchtverhinderungalsgesamtgesellschaftlicheAufgabe;in:DieMauer.Errichtung,Überwindung,Erinnerung, hg. klaus-dietmar henke, München 2011, S. 152-162.

folgsamkeit und Mitwirkung der Grenzpolizisten erzwingen: diskurse, praktiken und Narrative zwischen 1952 und 1961; in: Grenzziehungen, Grenzerfahrungen, Grenzüberschreitungen. Dieinnerdeutsche Grenze 1945-1990, hg. thomas Schwarck/ detlef Schmiechen-ackermann/ carl-hans hauptmeyer, darmstadt 2011, S. 236-242.

Gedenkstätte Berliner Mauer: die dauerausstellung im Gedenkstättenareal, Museumsjournal 3/2011, S. 44-45.

reaktionen auf den Mauerbau in Berlin und der ddr, deutschland archiv 44 (2011), Sonderheft 50 jahre Mauerbau, S. 23-29 (online unter http://www.bpb.de/themen/G9l5B7,0,reaktionen_auf_den Mauerbau_in_Berlin_und_der_ddr.html ).

TheBerlinWallExplainedinContext:RebuildingtheBerlinWallMemorial;in:C’eraunavoltailmuro.Avent’annidalla“svolta”tedesca,hg.EmiliaFiandra,Rom2011,S.191-206.

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62 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

ultima ratio: die Mauer, die SEd und die ordnung der ostdeutschen Gesellschaft, Erinnern! aufgabe, chancen, herausforderung (Stiftung Gedenkstätten Sachsen-anhalt), 1/2011, S. 1-8.

Zu den Zwangsräumungen in Berlin nach dem Mauerbau 1961, deutschland archiv 44 (2011) 4, S. 546-551 (online unter http://www.bpb.de/themen/8MwcXp,0,0,Zu_den Zwangsr%E4umungen in_Berlin_nach_dem_Mauerbau_1961.html#art0 ).

zusammen mit Bornhorst, Sarah/: teilung, Mauer und Grenzregime. Sammelrezension, deutschland archiv 44 (2011) 3, S. 474-478 (online unter http://www.bpb.de/themen/Z24Erh,0,teilung_Mauer_und_Grenzregime.html )

zusammen mit Maurer, jochen/ Sälter, Gerhard: the double task of the East German Border Guards: policing the Border and Military functions, German politics and society 29 (2011) 2, S. 23-39. zusammen mit Schaller, tina und kaminsky, anna (hg.): weltende - die ostseite der Berliner Mauer. Mit heimlichen fotos von detlef Matthes, Berlin 2011.

zusammen mit wilke, Manfred: ultima ratio: der 13. august 1961. der Mauerbau, die Blockkonfrontation und die Gesellschaft der ddr, Berlin 2011 (konrad-adenauer-Stiftung: weichenstellungen für die Zukunft).

schaller, tina: der flüchtling, der keiner sein sollte. die X. jugendweltfestspiele und der fluchtfall klaus Gomert, DeutschlandArchiv44(2011),Sonderheft50JahreMauerbau,S.77-79;(URL:http://www.bpb.de/themen/8G8Qjh,0,Ein fl%fcchtling_der_keiner_sein_sollte.html).

schlotter, Marie/ villinger, clemens: familiensache. handelnde personen, aussagen und Motive, in: Malte Zierenberg (hg.), Schiebern auf der Spur, eine Berliner Gerichtsakte von 1941, Berlin 2011, S. 49-77.

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 63

5.2 vorträge und führungen

arnim, anna von:„Vorhaben zum 50. jahrestag des Mauerbaus der Stiftung Berliner Mauer“, Geschichtsmesse 2011 „Geteiltes land – gemeinsame Geschichte“ in Suhl, Bundesstiftung aufarbeitung, 24.-26.2.2011.

zusammen mit Villinger, clemens: Geschichten rund um die Mauer. Ein world-café mit Zeitzeug/innen und Expert/innen anlässlich des 50. jahrestages des Mauerbaus, Veranstaltung der friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 5.5.2011.

effner, bettina:podiumsteilnahme: „die kunst des Erinnerns. über die deutungskonkurrenz zwischen Zeitzeugen und Zeithistorikern“, Bundesstiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur, 22.03.2011.

das Notaufnahmeverfahren für ddr-flüchtlinge und anschließende integrationsmaßnahmen der Bundesrepublik (führung und Gespräch), delegation südkoreanischer regierungsbeamter, Erinne-rungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, 15.04.2011.

zusammen mit heitzer, Enrico: Vorträge zum Notaufnahmelager Marienfelde und zu den weiteren flüchtlingslagern in west-Berlin auf der tagung „lager und Öffentlichkeit“ des Netzwerks „lager nach dem Zweiten weltkrieg in deutschland“ und des Zentrums für Medien und interaktivität Gie-ßen, justus-liebig-universität Gießen, 29./30.09.2011.

heitzer, enrico: Vortrag zur kampfgruppe gegen unmenschlichkeit im rahmen des werkstattgesprächs „Spionage-abwehr im Geflecht der Geheimdienste“ während der werkstattwoche in der Gedenk- und Begeg-nungsstätte leistikowstraße potsdam, 19.05.2011.

klausmeier, axel:Vor 50 jahren: Bau der Berliner Mauer, diskussion, lStu Berlin, 26.01.2011.Grenzbegehung. Vernissage einer fotodokumentation, 17.02.2011.tote an Mauer und innerdeutscher Grenze- alles nur ein Spiel?“, podiumsdiskussion zum compu-terspiel „1378 km“, 22.02.2011.

Vom Nebeneinander zum Miteinander: Mauerbau und willy Brandts ostpolitik, Einführung und Gespräch mit klaus Schütz und ingrid Stahmer, 19.03.2011.

der tag, an dem uns Vater erzählte, dass er ein ddr-Spion sei, Begrüßung zur lesung, 10.3.2011.

jüdische Gräber im Grenzstreifen: die Berliner familie jaschkowitz und die Erinnerung an sie in der Gedenkstätte Berliner Mauer, Vortrag und podium, 12.04.2011.

„13. august 2011“ ausstellungseröffnung Sammlung Michael-reiner Ernst, Einführung, 09.06.2011.

50 jahre Mauerbau – „Eine Stadt erinnert sich“, pressetermin, ansprache, 14.06.2011.

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64 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

Btu cottbus, denkmaleinweihung, 15.06.2011

„Niemand hat die absicht, eine Mauer zu errichten.“, Buchvorstellung und diskussion, 15.06.2011.

Eine weltikone als Erinnerungsort: die Gedenkstätte Berliner Mauer, Vortrag auf der tagung „der Mauerbau 1961 – kalter krieg, deutsche teilung, Berlin“, 16.06.2011.

50 jahre Mauerbau:„die Berliner Mauer in der welt“, lesung und diskussion mit dr. anna kamins-ky, Einführung, 29.06.2011.

preview rbb-produktionen zum 50. jahrestag des Mauerbaus, Einführung, 26.07.2011.

der Mauerbau- vier historiker, vier interpretationen, Moderation der podiumsdiskussion, kooperati-onsveranstaltung der lStu und der Stiftung Berliner Mauer, 27.07.2011.

übergabe der ersten Erinnerungsstelen für todesopfer an der Berliner Mauer, ansprache, 08.08.2011.

die Gedenkstätte Berliner Mauer, Vortrag in riga, 08.09.2011.

le travail de mémoire dans Berlin unifié, podiumsdiskussion im Maison heinrich heine, paris, 28.09.2011.

Europa vor ort – Europa in Berlin: was tut die Europäische union für die Stadt? diskussionsveran-staltung in der Gedenkstätte Berliner Mauer, 30.09.2011.

nooke, Maria: Buchvorstellung „fluchtziel freiheit“ auf der leipziger Buchmesse durch den ch. links Verlag, Berliner Zimmer, 18.3.2011.

Buchvorstellung „fluchtziel freiheit“ und podiumsdiskussion im rahmen von „leipzig liest“ zur Buchmesse, Veranstalter außenstelle des BStu, leipzig, 18.3.2011.

Vortrag „die opfer von Mauer und Stacheldraht“, Vortrag auf dem wissenschaftlichen tagesseminar „50 jahre Mauerbau: Vorgeschichte und folgen“ der Stiftung Ettersberg in kooperation mit der landeszentrale für pol. Bildung thüringen in der Bildungsstätte St. Martin in Erfurt, 26.3.2011.

teilnahme an der podiumsdiskussion „Niemand hat die absicht eine Mauer zu errichten ...“ – fol-gen des Mauerbaus für das leben in der ddr, 22. Bautzen-forum am 5.5.2011.

„Erfolgreiche und gescheiterte fluchten“, Vortrag auf der tagung „flucht, ausreise und freikauf. (aus)wege aus der ddr“ der deutschen Gesellschaft, Berlin 8.6.2011.Begrüßung zur Buchvorstellung „die ddr im Blick der Stasi. 1961“ durch den BStu in der Ge-denkstätte Berliner Mauer, Berlin 23.6.2011.

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Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011 65

„der Mauerbau und seine folgen“, Vortrag im ddr-Museum pforzheim, 14.07.2011.

filmpräsentation„das kurze leben des chris Gueffroy“, mit anschl. podiumsdiskussion unter teil-nahme von karin Gueffroy, dem filmemacher dieter Salge und Maria Nooke, kooperationsveran-staltung der Stiftung zur aufarbeitung der SEd-diktatur und der Stiftung Berliner Mauer, 9.8.2011.

rede bei der Einweihung der Erinnerungsstelen für Erna kelm und lothar lehmann im rahmen der offiziellen Gedenkveranstaltung des landes Brandenburg zum 50. jahrestag des Mauerbaus, potsdam-Sacrow, 12.8.2011.

lesung „fluchtziel freiheit“ im Grenzmuseum teistungen, gefördert von der landeszentrale für pol. Bildung thüringen, 25.8.2011.

„Gelungene und gescheiterte fluchten“, Vortrag bei der hermann-Ehlers-Stiftung kiel, 31.8.2011.

rede zur Gedenkveranstaltung des landtages von Schleswig-holstein anlässlich des 50. jahresta-ges des Mauerbaus, kiel, 31.8.2011.

Vortrag über „fluchthilfe“ und podiumsdiskussion im Grenzmuseum point alpha, Geisa, 18.10.2011.

„der Mauerbau und seine folgen“, Vortrag im rotary club frankfurt/oder, 24.10.2011.

Moderation des Zeitzeugengesprächs anlässlich der übergabe des Gedenkbuches zu den Mauer-toten im Gedenkraum des Bundestages, Berlin, 9.11.2011.

„Erfolgreiche und gescheiterte fluchten nach dem Mauerbau“, Vortrag zur ausstellungseröffnung „im tigerkäfig der Stasi“ des künstlers und fluchthelfers Gino kuhn im Niedersächsischen land-tag, hannover, 5.12.2011.

rede zur Gedenkveranstaltung anlässlich des 50. todestages von dieter wohlfahrt, Veranstaltung der Stiftung Berliner Mauer in kooperation mit der Österreichischen Botschaft und der Europäi-schen Schule Bertha-von-Suttner Berlin reinickendorf, Berlin-Spandau, 9.12.2011.

sälter, gerhard:Seminar mit einer Schülergruppe aus fürstenwalde (Gymnasium und oberstufenzentrum), Vortrag: Mauerbau, Machterhalt der SEd und die anstrengungen zur unterbindung von flucht, mit diskus-sion, 25.01.2011.

Seminar mit einer Studentengruppe der fu Berlin, Vortrag: die Berliner Mauer, das Grenzregime der ddr und handlungsoptionen von Grenzsoldaten, mit diskussion, 8.02.2011.

DerBauderBerlinerMauer,dasGrenzregimeunddieGesellschaftderDDR;öffentlicherVortragauf Einladung des Grenzdenkmalvereins hötensleben, 26. 03.2011.

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66 Jahresbericht der Stiftung Berliner Mauer 2011

Seminar mit einer Schülergruppe aus Bad kreuznach, Vortrag: die Grenzer der ddr zwischen Zwang, überwachen und Mitmachen, mit diskussion, 11.05.2011.

Seminar mit einer Erwachsenengruppe der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (oberste fortbil-dungsstätte des Bundes auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik), Vortrag: handlungsspielräume von Grenzern der ddr: Zwischen überwachen und Mitmachen, mit diskussion, 8.06.2011.

der 13. august und die Machtelite der ddr: Zwischen Siegestaumel und Selbstüberzeugung, Vortrag auf der tagung „der Mauerbau 1961 – kalter krieg, deutsche teilung, Berlin“, Gedenkstätte Berliner Mauer, Berlin 17.06. 2011

der Mauerbau 1961 – kalter krieg, deutsche teilung, Berlin, organisiert von der Gedenkstätte Berli-nerMauer(Mitorganisation,VortragundTeilnahme;SusanneMuhle:Teilnahme),16.bis18.06.2011.

die Grenzer der ddr: Zwischen Zwang, überwachung und Mitmachen, öffentlicher abendvortrag in Marienberg auf Einladung der BStu-außenstelle chemnitz in kooperation mit der landeszentra-le für politische Bildung Sachsen und der wilhelm-külz-Stiftung, 7.09.2011.

die Zwangsräumungen und Zwangsumsiedlungen 1961 in Berlin, insbesondere in der Bernauer Straße, Vortrag auf der tagung der uokG:Zwangsausgesiedelte als opfer von Mauer und deutscher teilung Berlin, 24.09. 2011.

from the iron curtain to the Schengen area. Bordering communist and postcommunist Europe, organisiert vom ludwig Boltzmann institute for European history and public Spheres in Zusam-menarbeit mit dem institute for human Sciences, der austrian academy of Sciences und der historical commission, Vienna, (teilnahme und kommentar zur Sektion: Borders and Border Guar-ding), 28. bis 30.09.2011.

Vom Mauerbau zum Mauerfall: das Grenzregime und die Gesellschaft der ddr, öffentlicher abendvortrag im dokumentations- und informationszentrum Zeitzeugenarbeit und Biografiefor-schung

Geteilte Stadt – Geteilte welt: filmabend mit Gespräch, abendveranstaltung des wilhelm fraenger-InstitutsinKooperationmitderStiftungBerlinerMauer;anschließendPodiumsgespräch,5.12.2011.

dokumentation zu Gegentunnelprojekten des MfS im Bereich ackerstraße bis Strelitzer Straße, 6.12.2011.

villinger, clemens: Geschichten rund um die Mauer. Ein world-café mit Zeitzeug/innen und Expert/innen anlässlich des 50. jahrestages des Mauerbaus, Veranstaltung der friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 29.9.2011.

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Gedenkstätte Berliner Mauer

erinnerunGsstätte notaufnahMelaGer Marienfelde

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