j. t. hynes erhält hildebrand award / cope scholar award für r. f. ismagilov / p. knochel erhält...

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Ausgezeichnet… J. T. Hynes erhält Hildebrand Award James T. (Casey) Hynes wird mit dem Joel Henry Hildebrand Award in the Theoretical and Experimental Chemis- try of Liquids 2005 ausge- zeichnet. Damit wɒrdigt die American Chemical Society (ACS) Hynes) BeitrȨge zum VerstȨndnis der Chemie und Physik von Flɒssigkeiten. Hynes pro- movierte 1969 an der Princeton University (New Jersey, USA) und arbeitete anschließend als NIH-Post- doc-Stipendiat am Massa- chusetts Institute of Techno- logy (MIT, Cambridge, MA, USA). 1971 ging er an die University of Colorado in Boulder (USA), wo er zur- zeit Professor fɒr Chemie und Bioche- mie ist. Seit 1999 ist er zugleich CNRS- Direktor am Fachbereich Chemie der ȁcole Normale SupȖrieure in Paris. Hynes) BeitrȨge zur Theorie chemi- scher Reaktionen und zur Ƞbertragung von Schwingungsenergie in LɆsung sowie in hochgradig angeregten isolier- ten Molekɒlen zȨhlen zu den bedeu- tendsten auf diesem Gebiet. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind unter anderem chemische Reaktionen von Enzymen und anderen Biomolekɒlen, elektronische Strukturen in kondensier- ten Phasen sowie heterogene Reaktio- nen im Verlauf des Ozonabbaus in der AtmosphȨre. Ein aktuelles Beispiel ist die Dissoziation aromatischer Radikal- ionen in LɆsung, ɒber die er kɒrzlich in ChemPhysChem berichtete. [1] Hynes ist einer von zwei Vorsitzenden des Re- daktionsbeirates dieser Zeitschrift. Cope Scholar Award für R. F. Ismagilov Die Arthur C. Cope Scholar Awards werden von der ACS fɒr herausragende Leistungen in der Organischen Chemie vergeben. Die hochgradig interdiszipli- nȨren Arbeiten eines der PreistrȨ- ger 2005, Rustem F. Ismagilov, umfas- sen Aspekte der Chemie, Physik, Biologie und Inge- nieurwissenschaf- ten. Seine Arbeits- gruppe entwickelt neue Technologien fɒr die Mikroflui- did, um zeitabhȨn- gige Prozesse in Chemie, Biochemie und Biophysik sowie die Dynamik komplexer chemi- scher Systeme zu untersuchen. Sein Bei- trag ɒber mikrofluide Mischsysteme zur Beobachtung der Kristallisationsbedin- gungen von Proteinen in Tropfen inner- halb von Kapillaren durch On-Chip- RɆntgenbeugung war Grundlage des Ti- telbildes von Heft 19/2004 der Ange- wandten Chemie. [2] Ismagilov wurde 1973 in Ufa (Russ- land) geboren und studierte an der Che- miehochschule der Russischen Akade- mie der Wissenschaften in Moskau. Er zog anschließend in die USA um und promovierte an der University of Wis- consin in Madison 1998 unter der Anlei- tung von S. F. Nelsen. Danach arbeitete er als Postdoc in der Arbeitsgruppe von G. M. Whitesides an der Harvard University in Cambridge, MA (USA) und nahm 2001 eine Stelle als Assistant Professor an der University of Chicago an. P. Knochel erhält Cope Scholar Award Paul Knochel erhȨlt ebenfalls einen Ar- thur C. Cope Scholar Award 2005. Kno- chel wurde 1955 in Straßburg geboren, seine Karriere ist international: Er schloss sein Chemiestudium 1973 an der ȁcole Nationale SupȖrieure de Chimie in Straßburg ab und promovier- te 1982 an der ETH Zɒrich bei D. See- bach. Anschließend arbeitete er mehre- re Jahre in der Arbeitsgruppe von J.F. Normant (CNRS und UniversitȖ Pierre et Marie Curie) in Paris und an der Princeton University bei M. F. Semmelhack. 1988 wurde er Assi- stant und schließ- lich Full Professor an der University of Michigan in Ann Arbor (USA). 1992 zog es ihn zurɒck nach Europa, genauer gesagt an die Philipps-UniversitȨt Mar- burg. Seit 1999 ist er Professor fɒr Orga- nische Chemie an der Ludwig-Maximili- ans-UniversitȨt Mɒnchen. Der Schwerpunkt von Knochels For- schung liegt in der Entwicklung neuarti- ger metallorganischer Reagentien und Methoden fɒr die organische Synthese und asymmetrische Katalyse. Seine Ar- beitsgruppe verwendet insbesondere Hauptgruppenelemente wie Lithium, Magnesium und Bor sowie spȨte Ƞber- gangsmetalle wie Kupfer und Zink fɒr die Synthese anspruchsvoller Syn- thesebausteine. Kɒrzlich berichtete er in der Angewandten Chemie ɒber die Synthese funktionalisierter Arine aus- gehend von 2-magnesierten Diarylsulfo- naten. [3] Sein viel beachteter Aufsatz ɒber die Synthese hoch funktionalisier- ter Organomagnesiumreagentien durch Halogen-Metall-Austausch in dieser Zeitschrift erschien 2003. [4] [1] D. Laage, I. Burghardt, T. Sommerfeld, J. T. Hynes, ChemPhysChem 2003, 4, 61. [2] B. Zheng, J. D. Tice, L. S. Roach, R. F. Is- magilov, Angew. Chem. 2004, 116, 2562; Angew. Chem. Int. Ed. 2004, 43, 2508. [3] I. Sapountzis, W. Lin, M. Fischer, P. Kno- chel, Angew. Chem. 2004, 116, 4464; Angew. Chem. Int. Ed. 2004, 43, 4364. [4] P. Knochel, W. Dohle, N. Gommermann, F.F. Kneisel, F. Kopp, T. Korn, I. Sap- ountzis, V. A. Vu, Angew. Chem. 2003, 115, 4438; Angew. Chem. Int. Ed. 2003, 42, 4302. J. T. Hynes R. F. Ismagilov P. Knochel Autoren 6000 # 2004 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim DOI: 10.1002/ange.200462343 Angew. Chem. 2004, 116, 6000

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Page 1: J. T. Hynes erhält Hildebrand Award / Cope Scholar Award für R. F. Ismagilov / P. Knochel erhält Cope Scholar Award

Ausgezeichnet…

J. T. Hynes erh�lt HildebrandAward

James T. (Casey) Hynes wird mit demJoel Henry Hildebrand Award in theTheoretical and Experimental Chemis-

try of Liquids 2005 ausge-zeichnet. Damit w'rdigt dieAmerican Chemical Society(ACS) Hynes) Beitr+gezum Verst+ndnis derChemie und Physik vonFl'ssigkeiten. Hynes pro-movierte 1969 an derPrinceton University (NewJersey, USA) und arbeiteteanschließend als NIH-Post-doc-Stipendiat am Massa-chusetts Institute of Techno-logy (MIT, Cambridge, MA,

USA). 1971 ging er an die University ofColorado in Boulder (USA), wo er zur-zeit Professor f'r Chemie und Bioche-mie ist. Seit 1999 ist er zugleich CNRS-Direktor am Fachbereich Chemie der<cole Normale Sup=rieure in Paris.

Hynes) Beitr+ge zur Theorie chemi-scher Reaktionen und zur >bertragungvon Schwingungsenergie in L?sungsowie in hochgradig angeregten isolier-ten Molek'len z+hlen zu den bedeu-tendsten auf diesem Gebiet. WeitereSchwerpunkte seiner Arbeit sind unteranderem chemische Reaktionen vonEnzymen und anderen Biomolek'len,elektronische Strukturen in kondensier-ten Phasen sowie heterogene Reaktio-nen im Verlauf des Ozonabbaus in derAtmosph+re. Ein aktuelles Beispiel istdie Dissoziation aromatischer Radikal-ionen in L?sung, 'ber die er k'rzlichin ChemPhysChem berichtete.[1] Hynesist einer von zwei Vorsitzenden des Re-daktionsbeirates dieser Zeitschrift.

Cope Scholar Awardf�r R. F. Ismagilov

Die Arthur C. Cope Scholar Awardswerden von der ACS f'r herausragendeLeistungen in der Organischen Chemievergeben. Die hochgradig interdiszipli-n+ren Arbeiteneines der Preistr+-ger 2005, Rustem F.Ismagilov, umfas-sen Aspekte derChemie, Physik,Biologie und Inge-nieurwissenschaf-ten. Seine Arbeits-gruppe entwickeltneue Technologienf'r die Mikroflui-did, um zeitabh+n-gige Prozesse inChemie, Biochemie und Biophysiksowie die Dynamik komplexer chemi-scher Systeme zu untersuchen. Sein Bei-trag 'ber mikrofluide Mischsysteme zurBeobachtung der Kristallisationsbedin-gungen von Proteinen in Tropfen inner-halb von Kapillaren durch On-Chip-R?ntgenbeugung war Grundlage des Ti-telbildes von Heft 19/2004 der Ange-wandten Chemie.[2]

Ismagilov wurde 1973 in Ufa (Russ-land) geboren und studierte an der Che-miehochschule der Russischen Akade-mie der Wissenschaften in Moskau. Erzog anschließend in die USA um undpromovierte an der University of Wis-consin in Madison 1998 unter der Anlei-tung von S. F. Nelsen. Danach arbeiteteer als Postdoc in der Arbeitsgruppevon G. M. Whitesides an der HarvardUniversity in Cambridge, MA (USA)und nahm 2001 eine Stelle als AssistantProfessor an der University of Chicagoan.

P. Knochel erh�lt Cope ScholarAward

Paul Knochel erh+lt ebenfalls einen Ar-thur C. Cope Scholar Award 2005. Kno-chel wurde 1955 in Straßburg geboren,seine Karriere ist international: Erschloss sein Chemiestudium 1973 ander <cole Nationale Sup=rieure deChimie in Straßburg ab und promovier-te 1982 an der ETH Z'rich bei D. See-bach. Anschließend arbeitete er mehre-re Jahre in der Arbeitsgruppe von J. F.

Normant (CNRSund Universit=Pierre et MarieCurie) in Paris undan der PrincetonUniversity beiM. F. Semmelhack.1988 wurde er Assi-stant und schließ-lich Full Professoran der Universityof Michigan in AnnArbor (USA). 1992zog es ihn zur'ck nach Europa, genauergesagt an die Philipps-Universit+t Mar-burg. Seit 1999 ist er Professor f'r Orga-nische Chemie an der Ludwig-Maximili-ans-Universit+t M'nchen.

Der Schwerpunkt von Knochels For-schung liegt in der Entwicklung neuarti-ger metallorganischer Reagentien undMethoden f'r die organische Syntheseund asymmetrische Katalyse. Seine Ar-beitsgruppe verwendet insbesondereHauptgruppenelemente wie Lithium,Magnesium und Bor sowie sp+te >ber-gangsmetalle wie Kupfer und Zink f'rdie Synthese anspruchsvoller Syn-thesebausteine. K'rzlich berichtete erin der Angewandten Chemie 'ber dieSynthese funktionalisierter Arine aus-gehend von 2-magnesierten Diarylsulfo-naten.[3] Sein viel beachteter Aufsatz'ber die Synthese hoch funktionalisier-ter Organomagnesiumreagentien durchHalogen-Metall-Austausch in dieserZeitschrift erschien 2003.[4]

[1] D. Laage, I. Burghardt, T. Sommerfeld,J. T. Hynes, ChemPhysChem 2003, 4, 61.

[2] B. Zheng, J. D. Tice, L. S. Roach, R. F. Is-magilov, Angew. Chem. 2004, 116, 2562;Angew. Chem. Int. Ed. 2004, 43, 2508.

[3] I. Sapountzis, W. Lin, M. Fischer, P. Kno-chel, Angew. Chem. 2004, 116, 4464;Angew. Chem. Int. Ed. 2004, 43, 4364.

[4] P. Knochel, W. Dohle, N. Gommermann,F. F. Kneisel, F. Kopp, T. Korn, I. Sap-ountzis, V. A. Vu, Angew. Chem. 2003,115, 4438; Angew. Chem. Int. Ed. 2003,42, 4302.

J. T. Hynes

R. F. Ismagilov

P. Knochel

Autoren

6000 � 2004 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim DOI: 10.1002/ange.200462343 Angew. Chem. 2004, 116, 6000