interdisziplinäres zentrum für gerontologie der fau · 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 1880 1925...
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IZG © 2004 Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
Altern geht alle an
IZG © 2004 Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg
Auf einen über 75-Jährigen kommen in Deutschland
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Quelle: Statistisches Jahrbuch 2002 (ab 2001 inkl. Neue Länder)* Schätzung aufgrund der 9. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
© Oswald1991/070
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IZG © 2004 Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
Altern geht alle an
IZG © 2004 Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
Vorstellung des IZG
Dr. Roland RupprechtInstitut für Psychogerontologie
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Zielsetzung
• Institutionalisierung und Bündelung von Forschungskooperationen und Forschungs-projekten an der Universität Erlangen-Nürnberg über Fakultäts- und Institutsgrenzen hinweg
• Kooperation mit entsprechenden regionalen gerontologischen Einrichtungen
Unter dem Motto:Nur gemeinsam sind wir stark !
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Mitglieder und Vorstand
Vorstand
Vorstandssprecher: Prof. Dr. Wolf. D. Oswald,
Institut für Psychogerontologie
1. Stellvertreter: Prof. Dr. med. Cornel Sieber,
Institut für Biomedizin des Alterns
2. Stellvertreter: Prof. Dr. Manfred Stosberg,
Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum
21 Mitglieder
aus insgesamt 11 Instituten / Kliniken Vertreten sind 3 Fakultäten der FAU sowie 2 außeruniversitäre Einrichtungen.
Geschäftsführung
Dr. Roland Rupprecht, Institut für Psychogerontologie
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Interdisziplinär und Fakultätsübergreifend
Wirtschafts- und Sozial-wissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der FAU
Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum der FAU
Klinikum am Europakanal
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin
Erziehungswissen-schaftliche Fakultät
Institut für Psychogerontologie der FAU
Institut für Sportwissenschaft und Sport der FAU
Medizinische Fakultät
Neurologische Klinik mit Poliklinik der FAU, Forschungsunit Public Health
Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der FAU
Institut für Biomedizin des Alterns der FAU
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU
Waldkrankenhaus St. Marien, Klinik für Geriatrische Rehabilitation
Carl-Korth-Institut
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Ein Zentrum – zwei Standorte
Institut fInstitut füür r Sportwissenschaft Sportwissenschaft und Sportund Sport
SozialwissenSozialwissen--schaftlichesschaftliches
ForschungszentrumForschungszentrum
Institut fInstitut füür r Biomedizin Biomedizin des Alternsdes Alterns
Lehrstuhl fLehrstuhl füür r GesundheitsGesundheits--managementmanagement
Waldkrankenhaus St. Marien, Waldkrankenhaus St. Marien, Klinik fKlinik füür Geriatrische Rehabilitationr Geriatrische Rehabilitation
Neurologische Neurologische Klinik mit PoliklinikKlinik mit Poliklinik
Klinik mit Poliklinik fKlinik mit Poliklinik füür r Psychiatrie und Psychiatrie und PsychotherapiePsychotherapie
Institut fInstitut füürrPsychogerontologiePsychogerontologie
CarlCarl--KorthKorth--InstitutInstitut
Klinikum am Europakanal, Klinikum am Europakanal, Klinik fKlinik füür Psychiatrie, Psychotherapie r Psychiatrie, Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapeutische Medizin
Institut fInstitut füür Geschichte r Geschichte und Ethik der Medizinund Ethik der Medizin
x
ErlangenErlangen
NNüürnbergrnbergx
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Weitere Informationen unter
• www.izg.uni-erlangen.de• e-Mail: [email protected]
• Geschäftsstellec/o Institut für PsychogerontologieNägelsbachstr. 2591052 Erlangen
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie
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Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
Wer geistig rastet, der rostet
Prof. Dr. Wolf D. OswaldInstitut für Psychogerontologie
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Auf einen über 75-Jährigen kommen in Deutschland
7967
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2514,8 12,4
6,2 5,50
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1880 1925 1939 1950 1970 1994 2001 2040* 2050*
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Quelle: Statistisches Jahrbuch 2002 (ab 2001 inkl. Neue Länder)* Schätzung aufgrund der 9. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
© Oswald1991/070
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St George-Hyslop (2001). Hilfe bei Alzheimer? Spektrum der Wissenschaft, 3, 45
Alzheimers Patientin Auguste D. im Alter von etwa 50 Jahren
Bildquelle:Konrad Maurer, Klinik für Psychiatrie undPsychotherapie, Universität Frankfurt a. M.
© Oswald2001/730
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Anteile der im letzten Lebensab-schnitt an einer Demenz leidenden Menschen nach dem Sterbealter
Retrospektivstudie an Repräsentativstichprobe Verstorbener:Quelle: H.Bickel, Vortrag auf dem 5.Kongress der DGGG in Nürnberg am 18.09.2000
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Sterbealter
Ant
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© Oswald2001/713
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AktivitätGarant für lange
Selbstständigkeit ohne Demenz ?
© Oswald2003/922
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© Oswald2001/758
IZG © 2004 Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg
-1,6
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-0,4
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1991 1992 1993 1994 1995 1996
z-W
ert D
emen
tielle
Sym
ptom
atik
Gedächtnis+Psychomotorik
Kontrollgruppe
Dementielle SymptomatikGedächtnis- und Motoriktraining vs. Kontrollgruppe
Konstrukt aus HOPS und SCAG: fallende Fallzahlen; lineare Regression
2p global < .001
© Oswald2001/1236a
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0 5 10 15 20 25 30 35 40
Gedächtnis+Motorik
Kompetenz
Kontrolle
Gedächtnis
Psychomotorik
Kompetenz+Motorik
Verteilung der 80 Teilnehmer mit Demenz nach ICD-10 auf die Treatmentgruppen
Teilnehmeranzahl in % der Gruppe
p=.137
Stand: 5/2004
© Oswald2004/670d
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Fazit:„Wer geistig und körperlich rastet der rostet !“
© Oswald1994/335b
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gegenwärtige Morbidität
gegenwärtige Morbidität
SzenarioKompressionSzenario
Kompression
0 55 68 75 80
Kompression der Morbiditätim Alter
In Anlehnung an: Fries (1983) in: Schwartz & Walter (1999). Public Health Forum, 7/25, S. 3.
© Oswald2001/790b
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Die Aufgabe besteht darin, die Farben der Worte so rasch wie möglich laut auszusprechen. Die dafür benötigte Zeit ist ein Maß der aktuellen Konzentrationsfähigkeit nötigte Zeit ist ein Maß der aktuellen Konzentrationsfähigkeit
©O
swal
d19
96/3
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Farb-Wort-Übung
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© Oswald2004/2111
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SimA®-basic-PC
© Oswald2004/2100
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SimA-P - Rehabilitation im Pflegeheim: Ergebnisse im Vergleich zur Kontrollgruppe
• Erhalt und Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit über 6 und 12 Monate
• Verbesserung der Befindlichkeit über 6 Monate• Verbesserung von Kraft und Beweglichkeit über 6 und 12
Monate• 50% weniger Stürze nach 12 Monaten• Trainingsprogramm nach kurzer Schulung von jedem
durchführbar• In der Pflegeheimrealität gut anwendbar
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Mögliche Einsparungen in der BRD pro Jahr durch Aktivierungs-maßnahmen ähnlich SIMA
- Senioren in Pflegeheimen: ca. 550.000*
- davon desorientiert: ca. 45%**
- Kosten eines Pflegeplatzes: durchschnittlich 2500 €/Monat***
Verzögert man den Heimeintritt… spart man....
um 1 Monat ca. 0,62 Milliarden €um 6 Monate ca. 3,71 Milliarden €
* Stand: 1999 (Quelle: Stat. Bundesamt 2002)** Stand: 1997 (Quelle: Dritter Altenbericht der Bundesregierung 2001)
*** Stand: 2002 (Quelle: Akademischer Dienst Berlin 2003) © Oswald2003/294a
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Mögliche Einsparungen in derBRD durch Rehabilitationsmaß-nahmen wie SimA-P
bei ca. 400.000 Pflegeheimbewohner mit Pflegestufe I oder II*und bei flächendeckender Rehabilitation mit einer Responderquote von 50%
Verzögert man eine spart man …Höherstufung…**
um 1 Monat ca. 40 Millionen €um 6 Monate ca. 240 Millionen €
* Bewohnerzahl 1999: 543.191 (stat. Bundesamt, 2002)** von Stufe I auf II; bzw von Stufe II auf III
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Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
Körperliche Aktivität und Altern
Dr. Ellen FreibergerInstitut für Sportwissenschaft und Sport
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Körperliche Leistungsfähigkeit und Aktivität
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Unterschiede in der Koordi-nation auf einem einfachen Level
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35-47 48-60 61-73 74-90
SportlerFreizeitsportl.Nichtsportl.
Altersgruppen
Sco
res
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Unterschiede in der Koordi-nation mit hohemAnforderungscharakter
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35-40 J. 48-60 J. 61-73 J. 74-90 J.
SportlerFreizeitsportlerNicht-Sportler
Sco
res
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Erreichen der derzeitigen Empfehlung zum körperlichen Aktivitätsniveau in %
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Männer Frauen
20-2930-3940-4950-5960-6970-79
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Die richtige Trainingsdosis bringt den Erfolg
Zu hoch Zu tiefmittel
Trainingsdosis
Gesundheitstabil
labil
Trainings-
1. -intensität
2. -dauer
3. -häufigkeit
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Nutzen von körperlicher AktivitätFür den älteren Menschen:• Förderung von objektiver und
subjektiver Gesundheit• Förderung von Wohlbefinden
und Lebensqualität• Erhaltung und Förderung der
individuellen Kompetenzen• Abwechslung und
Strukturierung des Alltags• Soziale Kontakte und
Geselligkeit• Aufbau und Erhalt der
individuellen Ressourcen
Für die Gesellschaft:• Möglist langer Erhalt der
Selbständigkeit einer immer größer werdenden Bevölkerungsgruppe
• Stärkung der Selbstverantwortung für die körperliche und gesundheitliche Verfassung von ca. 35% der Bevölkerung
• Senkung von Betreuungs- und Pflegekosten
• Senkung von Gesundheitskosten
Mod. nach Pache, 2003 Handbuch Alterssport
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Fazit
• Ausreichende körperliche Bewegung bewirkt Anpassungsmechanismen des Herz - Kreislaufsystems und vielseitige Vorgänge in den anderen Organsystemen. Daraus folgt eine höhere Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit und eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Infektionskrankheiten, Klimaeinflüssen.
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Ausblick
• Zukünftige Forschung muss Wege finden gerade die älteren Menschen, die nicht aktiv sind zu aktivieren
• Von körperlichen Interventionsprogrammen profitieren die Menschen, die sehr gebrechlich sind am meisten
• Nur individuell abgestimmte körperliche Aktivitäten bringen auch den erhofften Leistungsgewinn in der täglichen Routine
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„Wenn einen plötzlich der Schlag trifft“
PD Dr. Peter Kolominsky-Rabas
Neurologische Klinik mit Poliklinik, Forschungsunit Public HealthInterdisziplinäres Zentrum für Public Health
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
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London
Erlangen
Hamburg
Kopenhagen
Dijon
Menorca
Almada, Portugal
Warschau
Wien
Kaunas
Riga
Wie schnell kommt ein Schlaganfall ins Krankenhaus?
Daten aus Schlaganfallregistern von 11 Kliniken aus West- und OsteuropaDaten aus Schlaganfallregistern von 11 Kliniken aus West- und Osteuropa
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5.4 Std
3 Std.
6 Std.
5 Std.
3.2 hrs
4 Std.
3.2 Std.
5.6 Std.
1.9 Std.
3.8 Std.
27 Std.
„Wenn einen schon der Schlag trifft, dann am besten in Wien“„Wenn einen schon der Schlag trifft, dann am besten in Wien“
Wie schnell kommt ein Schlaganfall ins Krankenhaus?
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Gefäßverschluss/ Minderdurchblutung im GehirnGefäßriss
Ischämietoleranz 5 Minuten
Resultat Verlust der Funktionen des Gehirns
=> Steuerungsfunktionen des Gehirns können unwiederbringlich ausfallen
Was passiert beim Schlaganfall?
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Gefäßverschluss Minderdurchblutung im Herzmuskel
Ischämietoleranz 6 Stunden
Folge Schwächung der Pumpfunktion des HerzensRhythmusstörungen
=> gesamter Körper kann im Extremfall nicht mehrausreichend mit Sauerstoff versorgt werden
Was passiert beim Herzinfarkt?
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plötzliches, „schlagartiges“ Auftreten
Ausfälle abhängig vom Ort des Schlaganfalles im Gehirn
ein Schlaganfall tut in der Regel nicht weh! (Ausnahme SAB)
=> Schlaganfall kann sich hinter vielen Symptomen verbergen
Besonderheiten des Schlaganfalls
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Lähmungen Halbseitige Lähmungserscheinungen oder SchwächeTaubheitsgefühl auf einer KörperseiteHerabhängender Mundwinkel
Warnzeichen des Schlaganfalls
Sprechstörungen Worte fehlenSilben werden vertauschtSprache klingt „wie betrunken“Unfähigkeit, Gesprochenes zu verstehen
Sehstörungen Blindheit auf einem AugeDoppeltsehenGesichtsausfälle zur Seite
Schwindel Drehschwindel, Gangunsicherheit
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• Notarzt anrufen (19222)• bis zum Eintreffen des Notarztes Ruhe bewahren• Betroffenen beistehen und beruhigen• Oberkörper hoch lagern und für frische Luft sorgen• Medikamentenliste/ Vorerkrankungen für Notarzt
bereithalten• bei Bewusstslosen => stabile Seitenlage• bei Atem-/ Herz-Kreislaufstillstand =>
Wiederbelebung
=> je schneller die Behandlung eines Schlaganfalles einsetzt, desto besser die Überlebenschancen!
Verhaltensmaßnahmen
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Zeit kostet Hirn
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Priv.-Doz. Dr.med. K.G. GaßmannWaldkrankenhaus St.Marien Erlangen
Stürze im Alter –die unterschätzte Gefahr
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• Etwa 30 % derzuhause lebendenüber 65jährigen und mehr als 50 % derüber 90jährigenstürzen mindestenseinmal jährlich
• 50 % mehrfacheStürze
• 20 % erneuter Sturzinnerhalb 6 Monate
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Verletzungen:Über 130000 OberschenkelhalsbrücheÜber 65000 Armbrüche30000 Schädel-Hirn-Verletzungen
ImmobilisierungVerlust des Selbstwertgefühls und AktivitätVerlust der SelbständigkeitPflegebedürftigkeit
Folgen
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Häufigkeit von Knochenbrüchen
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65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90+
Alter (Jahre)
Inzi
denz
(Fäl
le/1
0000
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)
Unterarm
Oberarm
Becken
Oberschenkel
Stat. Bundesamt, 1998
KostenSchenkelhalsbruch:
•Jeweils ca. 20000 €
•2,7 Milliarden €insgesamt (1996)
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Sturzursachen im höheren Alter
Bewußtsseins-verlust
Verminderte Balance und Gehfähigkeit
Äußere Ursache
Physiologische Altersveränderungen
Krankheiten mit Gang- undBalancestörungen
10%5%85%
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Begleiterkrankungen bei älteren Sturzpatienten
6,715,7
28,5
20,722,5
23,2441,844,9
40,881,9
0 20 40 60 80 100
HerzkreislaufBewegungsapparatEndokrinologischePsychiatrischeAugen/HNONeurologischeGastroenterologischeUrologischePulmonologischeInfektionen
N=6974
Gaßmann, 2003
%
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Wer ist sturzgefährdet ?
• Verminderte Muskelkraft• Einschränkung der seitlichen
Haltungskontrolle• Unregelmäßiger Gang• Eingeschränkte Sehkraft• Bestimmte Medikamente
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Diagnostik
• Messung des Sturzrisiko (Wer ist gefährdet?)
• Ermittlung des Risikoprofils (Ursachen?)
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Intervention bei Stürzen
Behandlung von ursächlichenErkrankungenAnpassung der MedikationOsteoporose - TherapieGezieltes individuelles Training, z.B.
KrafttrainingTraining von Balance und GangsicherheitAngstbewältigung
Anpassung der WohnumgebungEvtl. Hilfsmittelversorgung
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Verbesserung der Gang/Balancesicherheitunter Therapie, Tinetti-Test
Einschränkung der Gang/Balancesicherheit Gaßmann et al., 2003
16,55
86,97
8,9
18,4
37,6
32,3
2,45
40,6
32,5
N.ERHEBBAR SCHWER MITTEL LEICHT NORMAL
%
N=1795
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IZG-Studie „Stürze“
• Repräsentative Erhebung der Sturzhäufigkeit bei 6000 über 65jährigen im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen
• Folgeprojekt: Entwicklung und Überprüfung von Interventionsstrategien zur Prävention von Stürzen
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Zusammenfassung
Stürze kommen im Alter häufig vor mitschwerwiegenden Sturzfolgen Wiederholte Stürze müssen als Krankheit gesehen werden und bedürfen einerSturzdiagnostikTherapeutische Maßnahmen senken das Sturz- und Verletzungsrisiko undverbessern die Selbständigkeit und Lebensqualität im Alter
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Wann ist vergessen krankhaft?PD Dr. Elmar Gräßel
Psychiatrische Universitätsklinik
Erlangen
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
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Wann ist vergessen krankhaft?
Hinweise:1. Wenn die/der Betroffene selbst oder Familienmitglieder/
Freunde festgestellt haben, dass sie/er sich in einem überschaubaren Zeitraum deutlich weniger merken kann (quantitativer und zeitlicher Aspekt).
2. Wenn die/der Betroffene für sie/ihn wichtige Dinge öfters vergisst (inhaltlicher Aspekt).
Wenn ein Arzt dies festgestellt hat!
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Empfehlung
Suchen Sie bei Verdacht einen kompetenten Arzt auf bzw. wenden Sie sich an die Gedächtnissprechstunde oder Gedächtnisambulanz einer Klinik oder an ein Gedächtniszentrum.
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Die Worte lauteten
- Stift- Lampe- Wasser- Vogel- Glas- Wurm- Haken- Blatt
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Wissen
Ende der Lernphase
ZeitMechanisches Lernen
Assoziatives („aktives“) Lernen+ Wiederholung+ positive Einstellung
Vergessenskurven
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Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
Der geriatrische Patient – eine ganzheitliche Herausforderung
Cornel Christian SieberLehrstuhl Innere Medizin VFAU Erlangen-Nürnberg
Institut für Biomedizin des AlternsKlinik II (Geriatrie) Klinikum Nürnberg
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Fries JF. NEJM 1980;303:130-135
Kompression der Mortalität
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Zentrum für Altersmedizin -Was gehört dazu ?
• Geriatrie• Neurologie• Psychiatrie• (….)
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Yin-Yang der Geriatrie
Gratwanderung zwischen „ageism“ und „nicht Loslassen können“
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Kreymann KG, Internist 2000; 41: 553
Altersstruktur -Intensivstation
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Alles
oder
Nichts
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Effektivität von Interventionen bei Betagten mit Kardiopathien
• Angioplastie vs Alteplase (GUSTO 2b)– N=90 > 80 J– 22% besser als 50-59 J (Mortalität, Reinfarkt)
• Beta-Blocker vs Plazebo (MERIT HF)– N=1‘245 70-80 J– 9% Reduktion Mortalität gegenüber „Jungen“
• I.v. Atenolol vs Plazebo bei AMI (ISIS 1)– N=5‘222 > 65J– 19% besser als Jüngere (7d Mortalität)
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Arzneimittel im Alter
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„Nicht loslassen können“
• Angst vor Spitzenmedizin• „Medizin nach Mass“• Hauptgrund für Patientenver-
fügungen
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Rolle des IZG in diesem Kontext
• Interdisziplinärer Diskurs• Gebietsübergreifende
Forschungsprojekte• Bindeglied Universität -
Öffentlichkeit
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„Wenn ich einmal alt bin…“Aspekte der interkulturellenPflege
Ulla Krämer M.A., Dr. Gaby VoigtProf. Dr. Manfred Stosberg
Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum (SFZ)
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
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DAS PROBLEM
Ausländische Bevölkerung nach Altersgruppen
• Insgesamt: 7.100.000
• 50 – u. 55 501.000• 50 – u. 60 395.000• 60 – u. 65 286.000• 65 – u. 70 142.000• 60 – u. 80 540.000• Gesamt 1.864.000
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FÖRDERUNG
• Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)• Robert Bosch Stiftung• Bayerisches Staatsministerium für Arbeit
und Sozialordnung, Familie und Frauen• Stadt Nürnberg
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PROJEKTE
• Kranksein in der Fremde• Fremdsprachige Kommunikations-
Materialien (KOM-MA)• Ausländische Patienten in der Pflege• Filmprojekt/DVD• Angehörige in der Pflege• Ambulante Pflegedienste
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Ergebnisse 1
• Zurechtfinden in fremden Strukturen• Sprach- und Verständigungsprobleme• Hemmungen vor deutschen Einrichtungen
aufgrund von negativen Erfahrungen oder Vorurteilen
• Konzentration auf oder Kontakte mit Einrichtungen der eigenen Nationalität oder zu internationalen Zentren
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Ergebnisse 2
• Kein direkt erlebtes Bild vom eigenen Altwerden
• Aufgrund der Migration geringe Erfahrungen mit der Pflege der eigenen Eltern
• Rückkehrillusion und Annahme, dass Kinder die Pflege übernehmen
• Angst vor ausländerrechtlichen Konsequenzen bei Inanspruchnahme von (Sozial-)leistungen
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Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
Was kostet das Altern ?
Prof. Dr. Oliver Schöffski, MPH
Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement
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Von der Pyramide zum Pilz
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Krankenkassenausgaben (nach Alter und Geschlecht in Euro im Jahr 2002)
0
1000
20003000
4000
5000
6000
7000
8000
0-1 2-4 5-9 10-14
15-19
20-24
25-29
30-34
35-39
40-44
45-49
50-54
55-59
60-64
65-69
70-74
75-79
80-84
85-89
>90
Durchschnittsausgaben 2.828 €
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Kosten des letzten Lebensjahres
• Ein Großteil der lebenslangen individuellen Gesundheitsausgaben wird in der Periode kurz vor dem Tod verursacht, insbesondere generiert durch Krankenhausaufenthalte.
• Wenn die Lebenserwartung steigt, wird damit diese kostenintensive Periode erst einmal nur weiter nach hinten verschoben, ohne dass hohe zusätzliche Kosten entstehen.
• Tatsächlich ist auch zu beobachten: Der Anteil der Leistungsinanspruchnahme im letzten Lebensjahr ist bei Personen, die ein hohes Alter erreichen, geringer als bei Personen, die schon relativ jung sterben.
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Kompressionstheorie = komprimierte Mortalität• Die Zeit mit einer (chronischen) Krankheit vor dem Tod nimmt durch die
leistungsfähigere Medizin relativ oder sogar absolut ab.• Gewonnen werden überwiegend gesunde Lebensjahre. • Daher kommt es demographiebedingt nicht unbedingt zu steigenden Ausgaben.• Aber: These von den konkurrierenden Risiken
Überlebte Erkrankungen führen zu Multimorbidität im Alter.
Medikalisierungsthese• Durch Wechselwirkungen mit dem medizinisch-technischen Fortschritt steigen
die Ausgabenprofile stark an. • Paradoxon der modernen Medizin: Je mehr für Gesundheit ausgegeben wird,
desto schlechter wird der durchschnittliche Gesundheitszustand der Bevölke-rung, da auch ein Überleben auf niedrigerem Niveau ermöglicht wird.
• Dieses führt zu progressiv steigenden Gesundheitsausgaben.
Kosten des letzten Lebensjahres
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Vorsorgen für den schweren Krankheitsfall
Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten
Prof. Dr. Dr. Jochen VollmannInstitut für Geschichte und
Ethik der Medizin
Interdisziplinäres Zentrum für Gerontologie der FAU
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Ziele der PV
• Wünsche zur zukünftigen medizinischen Behandlung bei Selbstbestimmungsunfähigkeit
• sich Leiden ersparen
• Entlastung der Angehörigen (und der Ärzte) bei der Behandlungsentscheidung
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Patientenverfügung (PV)
Angaben über:• konkrete gesundheitliche Situation, in der die
Behandlungswünsche gelten sollen• Art und Umfang medizinischer Behandlung• persönliche Werte
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Ergänzende persönliche Angaben
• Religiöse Überzeugungen
• Wünsche zum Einsatz intensivmedizinischer Maßnahmen bei unsicherer Prognose
• Eigene Wertvorstellungen, z.B. zu:
• Abhängigkeit von anderen Menschen
• körperlicher und geistiger Behinderung
• unerfüllten Zielen im Leben
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Wo soll die PV aufbewahrt werden?
• bei den persönlichen Papieren mitführen• einen Hinweis auf den Aufbewahrungsort
mitführen• Angehörige und Arzt über die
Patientenverfügung informieren
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Form der Patientenverfügung
• bedarf keiner besonderen Form• es wird empfohlen, sie schriftlich abzufassen• muss persönlich unterschrieben sein• Unterschrift eines Zeugen empfehlenswert• Notarielle Beglaubigung nicht nötig
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Verbindlichkeit der PV
• keine gesetzliche Grundlage• beinhaltet den vorausverfügten Willen des
Patienten• Missachtung des Patientenwillens kann als
Körperverletzung strafrechtlich verfolgt werden
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Bewertung der PV
• Bevölkerungsbefragung: Deutschland (1991)70% der Befragten befürworten das Verfassen einer PV
• Patientenbefragung: USA (1991)93% ambulanter Patienten wünschen verschiedene Formen von vorsorglichen Verfügungen
• Ärztebefragung: USA (1989)80% der Ärzte hatten eine positive Einstellung
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Verwendungshäufigkeit
• gering!• ambulante PatientInnen: ca. 7%• stationäre PatientInnen: ca. 12%• abhängig von der Schwere der
Erkrankung
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Hinderungsgründe - Abfassung
• Informationsdefizit• Angst, etwas bei der Abfassung falsch zu
machen• Angst vor der Thematisierung des eigenen
Todes
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Vorsorgevollmacht (I)
• existiert seit 1992• gesetzliche Grundlage (BGB)• Bevollmächtigung einer Person• Geltungsbereiche• Bevollmächtigter soll die Angelegenheiten
nach dem Willen des Patienten erledigen
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Vorsorgevollmacht (II)
• Entscheidungen des Bevollmächtigten sind rechtsverbindlich
• das Vormundschaftsgericht darf keinen Betreuer bestellen, wenn eine Vorsorgevollmacht vorliegt
• Möglichkeit eines Kontrollbevollmächtigten