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Editorial Informationsblatt September 2013 Was ist der Unterschied zwischen staubsaugen und singen? Singen bereitet Freude, staubsaugen bringt einen Nutzen oder singen hat einen Sinn, staub- saugen erfüllt einen Zweck. Erwachsene haben die Tendenz, den Sinn vom Zweck auffressen zu lassen. Die jüdische Religion hat der Weltkultur mit der Sabbattradition einen wöchentlichen Sinntag geschenkt. «Sechs Tage sollst Du arbeiten, am siebten Tag aber sollst du ruhen.» Sechs Tage dürfen mit Zwecken gefüllt sein, ein Tag aber soll offen sein für Zusammensein, Freude, Wohlfühlen. Die Christen haben den Samstag-Sabbat auf den Sonntag übertragen. Auch für uns ist es wichtig, dass der Sinn einen regel- mässigen Raum haben muss, in der Form von Sonntagsoasen. Es geht nicht nur ums Auftanken für den Arbeitsbeginn am Montag. Es geht darum, ei- nen Platz offenzuhalten für Sinnerfahrungen, für Freude am Dasein. Als Theologiestudent war ich in einem Ferienlager mit geistig behinderten Erwachsenen. Eine Teilnehmerin stammte aus einer jüdischen Familie. Am Freitagabend lud sie in ihr Zimmer ein. Ohne Erklärung zündete sie zwei Kerzen an und sang ein hebräisches Lied. Dann hat sie uns umarmt und ei- nen guten Sabbat gewünscht. Ich war tief beeindruckt. Da weiss eine Frau mit einer intellektuellen Einschränkung, dass es zum Wochenablauf gehört, einmal Kerzen anzuzünden, ein Lied zu singen und gute Wünsche weiterzu- geben. Das macht das Leben schön und sinnvoll. So ein wöchentliches Ge- schenk sollten wir nicht aufs Spiel setzen, sondern Sorge dazu tragen. Sonst besteht das Leben bald nur noch aus staubsaugen. Hugo Gehring. Dekan und Pfarrer von St. Peter und Paul, Winterthur //////////// «Vademecum»: Gespräche mit der Bischofskonferenz geplant //////// ////////////////////////// Abstimmungsinitiative: Gegenvorschlag ja oder nein?//////// /////////// Kirchenmusik: Anstellungsbedingungen auf dem Prüfstand //////////// 50 Jahre Körperschaft: Festgottesdienst in Zürich ///////////////////////////////////// ////////////////// Pfarreifest: Wädenswil mit renoviertem Pfarrhaus ///////////////////// Dekan Hugo Gehring ist auch regelmässig Sprecher beim «Wort zum Sonntag» Foto: Chr. Breitschmid

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www.zh.kath.ch / «Vademecum»: Gespräche mit der Bischofskonferenz geplant - Abstimmungsinitiative: Gegenvorschlag ja oder nein? - Kirchenmusik: Anstellungsbedingungen auf dem Prüfstand - 50 Jahre Körperschaft: Festgottesdienst in Zürich - Pfarreifest: Wädenswil mit renoviertem Pfarrhaus

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Informationsblatt September 2013

Was ist der Unterschied zwischen staubsaugen und singen? Singen bereitet Freude, staubsaugen bringt einen Nutzen oder singen hat einen Sinn, staub-saugen erfüllt einen Zweck. Erwachsene haben die Tendenz, den Sinn vom Zweck auffressen zu lassen. Die jüdische Religion hat der Weltkultur mit der Sabbattradition einen wöchentlichen Sinntag geschenkt. «Sechs Tage sollst Du arbeiten, am siebten Tag aber sollst du ruhen.» Sechs Tage dürfen mit Zwecken gefüllt sein, ein Tag aber soll offen sein für Zusammensein, Freude, Wohlfühlen. Die Christen haben den Samstag-Sabbat auf den Sonntag übertragen. Auch für uns ist es wichtig, dass der Sinn einen regel-mässigen Raum haben muss, in der Form von Sonntagsoasen. Es geht nicht nur ums Auftanken für den Arbeitsbeginn am Montag. Es geht darum, ei-nen Platz offenzuhalten für Sinnerfahrungen, für Freude am Dasein. Als Theologiestudent war ich in einem Ferienlager mit geistig behinderten Erwachsenen. Eine Teilnehmerin stammte aus einer jüdischen Familie. Am Freitagabend lud sie in ihr Zimmer ein. Ohne Erklärung zündete sie zwei Kerzen an und sang ein hebräisches Lied. Dann hat sie uns umarmt und ei-nen guten Sabbat gewünscht. Ich war tief beeindruckt. Da weiss eine Frau mit einer intellektuellen Einschränkung, dass es zum Wochenablauf gehört, einmal Kerzen anzuzünden, ein Lied zu singen und gute Wünsche weiterzu-geben. Das macht das Leben schön und sinnvoll. So ein wöchentliches Ge-schenk sollten wir nicht aufs Spiel setzen, sondern Sorge dazu tragen. Sonst besteht das Leben bald nur noch aus staubsaugen. Hugo Gehring. Dekan und Pfarrer von St. Peter und Paul, Winterthur

//////////// «Vademecum»: Gespräche mit der Bischofskonferenz geplant //////// ////////////////////////// Abstimmungsinitiative: Gegenvorschlag ja oder nein?//////// /////////// Kirchenmusik: Anstellungsbedingungen auf dem Prüfstand //////////// 50 Jahre Körperschaft: Festgottesdienst in Zürich ///////////////////////////////////// ////////////////// Pfarreifest: Wädenswil mit renoviertem Pfarrhaus /////////////////////

Dekan Hugo Gehring ist auch regelmässig Sprecher beim «Wort zum Sonntag»

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Zur Vorgeschichte gehört, dass eine Fachkommission im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) offene Fragen im Verhältnis von Kir-che und Staat zu prüfen hatte. Das vorliegende Dokument «Vademecum für die Zusammenarbeit von katholischer Kirche und staatskirchenrechtlichen Körperschaften in der Schweiz» stellt die Zusammenfassung der erarbeite-ten Ergebnisse dar – mit Empfehlungen der Fachkommission, die sich die SBK zu eigen gemacht hat und Anfang März 2013 zu Handen der Diözes-anbischöfe und der staatskirchenrechtlichen Körperschaften zur Umset-zung verabschiedet hat.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit sieht anders aus Irritationen und Verunsicherung ausgelöst haben nicht nur das einseitige Vorgehen der Bischöfe, sondern auch die Art und Weise der Kommunika-tion. Tatsache ist, dass die staatskirchenrechtlichen Körperschaften weder von der Kommission noch von den Bischöfen angehört und informiert wurden. Sie sind ohne vorhergehende Diskussion mit dem Papier und seinen Empfehlungen konfrontiert worden, die gemäss Vademecum nicht mehr verhandelbar scheinen. Kommt hinzu, dass lediglich im Bistum Chur das Dokument breit gestreut wurde, und der Kommunikationsbeauftragte des Churer Bischofs den Medien «Hintergrundinfos» zuspielte, welche u.a. die Körperschaften und ihre Mandatsträger völlig ausserhalb der Kirche verorten.

Bischof Markus Büchel stellt klar – Diskussion fängt erst anEntsprechend hohe Wellen schlug das Vademecum in den Medien, so dass sich der Präsident der SBK, Bischof Markus Büchel, zu einer Klarstel lung veranlasst sah. Er versicherte, «dass sich die Schweizer Bischöfe zum heutigen staatskirchenrechtlichen System bekennen». Der Dank gehe «an alle Katholikinnen und Katholiken, welche sich als getaufte Gläubige und als von den Mitgliedern unserer Kirche demokratisch gewählte Mandatsträ-ger in den staatskirchenrechtlichen Strukturen zum Wohl unserer Kirche einsetzen. … Von Interpretationen, wonach sie ihre Aufgabe in diesen Gremien nicht als Glied der Kirche, sondern ‚nur‘ als Bürger des Staates wahrnehmen, distanziere ich mich in aller Form.» Das Vademecum sei eine Diskussionsgrundlage für die Weiterentwicklung des Staatskirchenrechts.Auch die Katholische Kirche im Kanton Zürich ist über das einseitige Vor-gehen und die widersprüchliche Kommunikation rund um das Vademecum irritiert. Sie geht aber davon aus, dass die Diskussion darüber doch noch stattfinden wird. In seinem Begleitschreiben zum Dokument hat der Churer Bischof angekündigt, dass er mit den staatskirchenrechtlichen Körperschaf-ten das Gespräch suchen werde. Davon und von der Klarstellung des SBK-Präsidenten ausgehend, stellt sich die Katholische Kirche im Kanton Zü-rich gerne der durch das Vademecum angeregten Diskussion.http://www.bischoefe.ch/dokumente/communiques

Vademecum der Schweizer Bischöfe irritiert

Bischof Markus Büchel stufte das Vademecum als Diskussions-grundlage ein.

Das einseitige Vorgehen der Bischofskonferenz und das Vor-preschen Churs mit den Empfehlungen zur Zusammenarbeit von katholischer Kirche und staatskirchenrechtlichen Körper-schaften haben enttäuscht und verunsichert.

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Der Generalvikar unterstützt dieses Ansinnen des Synodalrates, der die Revision durchführt. Ein Teil der Revision bilden die neuen Ausbildungsab-schlüsse und die Zusatzausbildungen, die in den Lohneinreihungsplan aufgenommen werden. Zurück geht die Revision auf ein Postulat der Synode vom Juni 2008, in dessen Antwort der Synodalrat eine Revision in Aussicht stellte. Im Bereich der Kirchenmusik-Ausbildung wurde die Zusammenar-beit mit der reformierten Landeskirche bereits vertieft.

Annäherung an die reformierte Kirche angestrebt Bei den Anstellungsbedingungen herrschen jedoch erhebliche Unterschiede. Handlungsbedarf orten Synodalrat und Generalvikar insbesondere bei der Entschädigung der Organistinnen und Organisten. «Im ‹Markt› der Kir-chenmusikerinnen und -musiker führt dies zu einer schlechten Ausgangslage für die katholische Kirche», heisst es in der Einladung zur Vernehmlassung. «Mit der Revision wird es für die Kirchgemeinden künftig einfacher, gut qualifizierte Kirchenmusikerinnen und -musiker zu finden» führt Synodalrat Karl Conte, Leiter Ressort Personal und Organisation, aus. Ein Vergleich zeigt, bei 30 Stellenprozenten eines Organisten der reformierten Kirche kommt dieser bei der katholischen Kirche mit gleich vielen Einsätzen auf 13,5 Stellenprozente. Die Ursache dafür liegt in der Gewichtung der einzel-nen Einsätze, die bei der reformierten Kirche mit zwei Stunden anstelle einer veranschlagt wird, sowie auf katholischer Seite bei den tieferen Fakto-ren, mit denen jeder Einsatz multipliziert wird. «Mit der Revision erfolgt eine Annäherung an das Niveau der Besoldung bei der reformierten Kirche», so Karl Conte.

Einladung zur Vernehmlassung Diese Besserstellung hat finanzielle Folgen. Da die Revision im besten Fall im Verlauf des nächsten Jahres in Kraft tritt, empfiehlt der Synodalrat den Kirchgemeinden, das Budget für Kirchenmusikerinnen und -musiker 2014 vorsorglich um 20 bis 30 Prozent zu erhöhen. Weshalb es sich lohnt, in die Kirchenmusik zu investieren, begründet Syno-dalrat Karl Conte so: «Die Kirchenmusik ist ein wesentlicher Bestandteil der Liturgie. Die überlieferte und neue Musik unserer Kirche stellt einen unschätzbaren Reichtum dar. Die Pfarreileitungen sind für eine erfolgreiche Pastoral darauf angewiesen, Gottesdienste mit vielfältiger und qualitativ hochstehender Kirchenmusik anzubieten.» Bis Ende September 2013 sind Kirchenpflegen, Dekane, pfarreiverantwort-liche Personen, Kirchenmusikverbände und interessierte Kirchenmusikerin-nen und -musiker eingeladen, an der Vernehmlassung teilzunehmen. Die Rückmeldungen werden im Anschluss ausgewertet und in die definitive Vorlage eingearbeitet. Fragen zur Vorlage beantwortet der Bereichsleiter Personal des Synodalrates, Andreas Hubli. Alle Unterlagen: www.zh.kath.ch/service/publikationen/personalwesen

Bessere Bedingungen in der Kirchenmusik?

Katholische Organistinnen und Organisten sollen besser entlohnt werden.

Auch Chorleiterinnen und -leiter wie Stefan Klarer (links) würden von den Anpassungen profitieren.

Die Stellung der Kirchenmusikerinnen und -musiker der Katho-lischen Kirche im Kanton Zürich soll verbessert werden. Das ist das Ziel der laufenden Revision der berufsbezogenen Bestimmungen für Beschäftigte in der Kirchenmusik .

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Viele Erfahrungen und Interessen

Bergsport, Ski laufen, wandern, Alphorn blasen, slawisch byzantinische Kirchengesänge interpretieren – einige der Hobbies. Kantonsrat, Familienva-ter, Caritas-Vorstand, Kampagnenleiter – einige der Aufgaben. Stefan Schwitter, der neue Bereichsleiter für Migrantenseelsorge im Synodal-rat, ist vielseitig. Die Kirche aber sei «der rote Faden» im Leben des 57jähri-gen aus dem Sarganserland. Seit Mai arbeitet Schwitter als Bereichsleiter des Synodalrates: «Für mich zählt die Atmosphäre in den Missionen. Aber: Die Kantonalisierung der Missionen muss gelebt werden, dazu gehört, dass die Missionare unser System kennen und natürlich deutsch sprechen.» Sein Fazit für die erste Zeit als Bereichsleiter Migrantenseelsorge: «Eine vielsei-tige Aufgabe mit weltumspannenden Begegnungen, echt katholische Kirche.»

Einladung zum Festgottesdienst

Vor 50 Jahren wurden die römisch-katholische Körperschaft und damit auch die 75 katholischen Kirchgemeinden im Kanton Zürich öffentlich-rechtlich anerkannt. Mit einem Festgottesdienst wird ein besonderer Höhepunkt im Jubiläumsjahr gefeiert. Alle Seelsorgenden und Gläubigen sind herzlich eingeladen, am Sonntag, 8. September 2013 nachmittags um 15 Uhr in der Kirche St.Peter und Paul in Zürich mitzufeiern. Generalvikar Josef Annen steht dem Gottesdienst vor, die Predigt hält Weihbischof em. Peter Henrici. Grussworte sprechen Regierungsrat Martin Graf, der reformierte Kirchenratspräsident Michel Müller, Urs Stolz (Christkatholische Kirche), Pfr. Miroslaw Simijonovic (Serbisch-orthodoxe Gemeinde Zürich ) sowie André Bollag (Israelitische Cultusgemeinde Zürich). Bei gutem Wetter sind anschliessend alle zum Apéro eingeladen. Gerade die jüngsten Ereignisse halten deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, dass die Katholikinnen und Katholiken im gesamten Kanton mit den staatskirchenrechtlichen Organen solidarisch sind. Mit der Teilnahme am Gottesdienst kann ein öffentliches und hoffentlich starkes Zeichen gesetzt werden. www.zh.kath.ch/jubilaeum

Flughafenseelsorger wechselt in Pfarrei

Diakon Claudio Cimaschi-Oberti verlässt auf Ende September das ökume-nische Flughafenpfarramt. Seit Beginn der Flughafenseelsorge, anfangs 1997, war er gemeinsam mit seinem reformierten Kollegen Walter Meier am Flughafen tätig und baute mit ihm das Pfarramt und die Care-Organisation Flughafen auf, die mit einem Netz von 60 Seelsorgenden bei grossen Unglücken wie Flugzeugabstürzen zum Tragen kommt. Claudio Cimaschi-Oberti übernimmt per 1. November die Leitung der Pfarrei Wallisellen. www.kath.ch/wallisellen und www.flughafenpfarramt.ch

Betreute Angehörige und Überlebende des Flugzeugunglücks von Bassersdorf: Claudio Cimaschi

Stephan Schwitter lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Horgen.

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Filmpreise der Kirchen in Locarno vergeben

Dieses Jahr vergab die Ökumenische Jury ihren Preis an den Film «Short Term 12» des Hawaianers Destin Cretton mit folgender Begründung: «Im Film wird die Geschichte eines Zentrums für Jugendliche erzählt, die auf der Schattenseite der Gesellschaft leben. Missbrauch und Trauma werden mit einem deutlichen und direkten ästhetischen Verfahren präsen-tiert, welches Engagement und Solidarität zwischen Erziehenden und Bewohnern betont. In einer tragenden, gegenseitigen Beziehung findet die Hauptfigur Grace die Kraft, ihre Vergangenheit zu bewältigen und eine Zukunft jenseits der Gewalt zu beginnen.» Der Preis an «Short Term 12» ist mit 20 000 Franken dotiert und an die Filmdistribution in der Schweiz gebunden. Die Xenix Filmdistribution bringt den Preisträger in die Schwei-zer Kinos. Das Preisgeld wird von den evangelisch-reformierten Kirchen und der römisch-katholischen Kirche der Schweiz zur Verfügung gestellt.Zudem vergab die Jury eine lobende Erwähnung an den Schweizer Doku-mentarfilm «Tableau noir» von Yves Jersin. Beim Ökumenischen Empfang am 13. August im Hotel La Palma erhielt Albert Gnägi, langjähriger Präsident der einstigen Schweizerischen Katholi-schen Filmkommission, den Ehrenpreis der Ökumenischen Jury von Locarno.Seit 1973 verleiht die Ökumenische Jury am Filmfestival Locarno ihren Preis an Filmschaffende, denen es mit künstlerischer Begabung am besten gelingt, die Zuschauerinnen und Zuschauer für religiöse, menschliche und soziale Werte zu sensibilieren.www.kirchen.ch/filmjury

Telebibel: 50 Jahre biblische Atempause

»Grüezi, lieber Mitmensch», begrüsst den Anrufer die freundliche Stimme am Telefon. Wer die markante Nummer 044 252 22 22 wählt, ist mit der Telebibel Zürich verbunden. Zu hören ist täglich neu eine biblische Atem-pause von zwei bis drei Minuten. Ein kurzer Text aus der Heiligen Schrift und dann ebenso knapp ein paar Gedanken, gestaltet von einem ökumeni-schen Team mit Engagierten aus der katholischen, reformierten und christkatholischen Kirche.Die Telebibel ist Zürichs ältestes ökumenisches Werk und feiert in diesem Herbst das 50-jährige Bestehen. Am 19. September um 17 Uhr lädt die Telebibel deswegen alle Interessierten zum Jubiläumsapéro im Salomonkel-ler des Centrum 66 am Zürcher Hirschengraben ein. Diese Feier bietet Hö-rerinnen und Hörern die Gelegenheit, mit dem Sprecherteam in Kontakt zu kommen und Gedanken auszutauschen. www.telebibel.ch

Das Team der Telebibel freut sich auf den Austausch beim Jubilä-umsapéro.

Filmfest-Präsident Marco Solari beim Empfang der Kirchen (mit Charles Martig, Mediendienst)

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Fachkommission spricht neu Ethikbeiträge

Fragen der angewandten Ethik zu stellen und Antworten zu suchen sowie diese einem breiterem Kreis zugängig zu machen – dieses Ansinnen von Studierenden und Lehrenden an Fachhochschulen und Universitäten möchte die Katholische Kirche im Kanton Zürich fördern. Deswegen hat der Synodalrat die Ethikbeiträge gesprochen: Diese sind für Arbeiten oder Projekte gedacht, die sich mit ethischen Fragen beschäftigen, und können pro Projekt bis zu 5000 Franken betragen. Bewerben können sich Interes-senten direkt bei der eingerichteten Ethikkomission. www.zh.kath.ch/ethikbeitraege

Frühgeborenen-Dank-Gottesdienst im Uni-Spital

Zum dritten Mal feiern die Spitalseelsorgenden des Universitätsspitals, Lisa Palm (kath.) und Margret Gerlichs (ref.), einen Frühgeborenen-Dankgot-tesdienst. Eingeladen sind Eltern und ihre Kinder der Jahrgänge 2009 und 2010, die auf ihre Zeit des Hoffens in der neonatologischen Station zurück-blicken möchten. «Die Allerkleinsten blieben manchmal drei Monate», sagt Lisa Palm. «Da entstehen Beziehungen». Die kindergerechten Dankgottes-dienste finden an zwei Daten jeweils in der Spitalkirche statt, auch Ärzte und Pflegende sind eingeladen. Die Daten: 21. September, 16 Uhr, und 22. September, 10.15 Uhr. www.usz.ch und www.spitalseelsorgezh.ch

Noch Vieles offen bei der Kirchensteuerinitiative

Mit der Volksinitiative «Weniger Steuern fürs Gewerbe» der Jungfreisinni-gen steht im Kanton Zürich die Kirchensteuer für juristische Firmen auf dem Prüfstand. In die gleiche Stossrichtung zielen auch Initiativen in den Kantonen Graubünden und Nidwalden. Während der Abstimmungstermin in Graubünden feststeht (22. Februar 2014), ist in Zürich noch alles offen.Bekannt ist, dass die vorberatende Kommission des Kantonsrats ihre Ar-beit Mitte September abschliessen und ihre Beschlüsse der Öffentlichkeit mitteilen wird. Offen bleibt für den Moment, wann die Vorlage vors Volk kommt und ob mit oder ohne Gegenvorschlag. Als mögliche Gegenvor-schläge intensiver diskutiert wurden die Mandatssteuer, die Zuschlagssteuer und die freiwillige Abgabe.Der Regierungsrat hat die Initiative bereits Ende 2012 in einem beleuchten-den Bericht abgelehnt. In Kürze wird das Abstimmungskomitee der Kir-chen ihre Homepage aufschalten. Voraussichtlicher Abstimmungstermin ist Frühjahr 2014.www.zh.kath.ch/service/medienspiegel/dossier-staatskirchenrecht

Ethische Fragen stellen sich zum Beispiel bei pränatalen Untersu-chungen.

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Fr. 6.–Ordentliche Abschreibungen VerwaltungsvermögenFr. 16.–

Finanzierung Kantonal-kirche bzw. Werke der

Kantonalkirche

Fr. 14.– Kirchliche Liegenschaften

Fr. 6.–Kultur

Fr. 9.–Bildung

Fr. 16.–Diakonie

Fr. 15.–Besoldung Pfarrer, Ge-meindeleiter, kultische Sachaufwendungen

Fr. 15.–Behörde,

Verwaltung Pfarrei

Fr. 3.–Kapitalkosten,

z usätzliche Abschrei-bungen, übriges

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Kurs: Das Gespräch im Religionsunterricht

Wie es gelingt, mit den Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht ins Gespräch zu kommen und mit ihnen über biblische Texte zu reden, da-mit befasst sich der Kurs für Katechetinnen und Katecheten. Ziel ist es, die eigene Unterrichtspraxis zu reflektieren und Möglichkeiten kennen zu ler-nen, die gesprächsfördernd sind. Der Kurs findet am Freitag, 13. Septem-ber, von 9 bis 12 Uhr statt. Anmeldung bis 6. September an [email protected]. www.zh.kath.ch/kurse2013

Impulstagung: «Wer glaubt ist selig?»

Ins Mark der Glaubensfrage dringt die Impulstagung des Seelsorgerates. Ausgangspunkt ist das Leitwort zum 50-Jahr-Jubiläum des 2. Vatikanischen Konzils, «Den Glauben entdecken». Wie das heute geht und wer was glaubt, mit diesen Fragen befasst sich die Tagung für Seelsorgende, Mitglieder von Pfarreiräten und Kirchenpflegen sowie für kirchlich Engagierte. Referentin ist Eva Baumann-Neuhaus vom SPI St. Gallen. Damir Dantes liefert mit seinen Pantomimen zu christlichen Themen neue Impulse. Gesprächskreise, Kontemplation und sakraler Tanz zeigen am Nachmittag unterschiedliche Glaubensformen auf. (28. September, 8.30 bis 16 Uhr, C 66 Zürich) www.zh.kath.ch/seelsorgerat

Weiterbildung: Projekt «Hindernisfreie Pfarreien»

Die Weiterbildung gibt Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung ein Gesicht. Mitwirkende: Anke Berg, leitende Ärztin der integrierten Psy-chiatrie Winterthur-Zürcher Unterland; Franca Weibel, Stiftung Pro Mente Sana und Mutter einer Tochter mit einer psychischen Beeinträchtigung; ein junger Mann mit einer psychischen Beeinträchtigung. Der Kurs richtet sich an die Beauftragten für Behindertenfragen und Interessierte. Freitag, 20. September, 13.30 bis 17 Uhr. Anmeldung bis 13. September an [email protected]. www.behindertenseelsorge.ch

Buchtipp: Josef Bommer im Gespräch

Als erster Professor für Pastoraltheologie an der Universität Luzern und Priester des Bistums Chur spricht der 90-jährige Josef Bommer in «Mein Weg zu einem menschenfreundlichen Gott» über die Stationen seiner beruflichen und geistlichen Entwicklung. Differenziert urteilt er über die letzten Jahrzehnte in- und ausserhalb der Kirche – über Aufbruchsfreude, Enttäuschung und unerfüllte Hoffnung. Dabei zieht sich die Suche nach einem tragfähigen Gottesbild wie ein roter Faden durch sein Leben. (Edition NZN bei TVZ, Preis 20 Franken) www.tvz-verlag.ch

Damir Dantes setzt biblische Themen in seinen Pantomimen um.

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Das Informationsblatt geht elektronisch oder per Post an die Mitarbeitenden und ehrenamtlich tätigen Personen der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.

Herausgeber: Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, Kommunikationsstelle, Hirschengraben 66, 8001 Zürich, Tel. 044 266 12 [email protected], www.zh.kath.ch

Redaktion: Dominique Anderes, Arnold Landtwing (Generalvikariat), Christian Murer, Kerstin Lenz, Aschi Rutz, Claudia Schneider

Layout: Liz Ammann Grafik Design, ZürichDruck: Staffel Druck AG, ZürichErscheinungsweise: monatlich

12. September Bettagsforum zur Kirchensteuer

Das 11. Bettagsforum Zürich Nord fragt nach Sinn und Gerechtigkeit von Kirchensteuern für juristische Personen. Über die Initiative der Jungfreisin-nigen «Weniger Steuern fürs Gewerbe» wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 abgestimmt. Ziel ist die Abschaffung der Kirchensteuer für juristische Personen. Mit: Yves-André Collet und Adrian Ineichen, Jungfreisinnige Zürich, Benno Schnüriger, Katholische Kirche Zürich, Michel Müller, Reformierte Kirche Zürich, Ruth Ackermann, CVP Zürich Nord, Werner Wehrli, EVP Zürich Nord. Moderation: Thomas Ribi, Bereichsleiter NZZ. (20 bis 22 Uhr, Saal Maria Lourdes, Seebacherstrasse 3, 8052 Zürich)www.pfarrei-maria-lourdes.ch

14. September Wädenswiler Pfarreifest

Mit einem fulminanten Programm feiert die Pfarrei Wädenswil den Umbau ihres Pfarrhauses sowie 50 Jahre Anerkennung der römisch-katholischen Körperschaft im Kanton Zürich. Neben Konzerten, Spielen, Gottesdienst und Festwirtschaft finden laufend Führungen durchs frisch renovierte Pfarrhaus statt. Die Ausstellung «früher und heute» zur katholischen Geschichte in Wädenswil sowie der historische Stadtrundgang «Religiöses Leben in Wädenswil» runden das Programm ab. Ab 11 Uhr rund um die Kirche St. Marien Wädenswil. www.pfarrei-waedenswil.ch

30. September Klangfenster zur jüdischen Liturgie

Singen, Rezitieren und Kantilieren – drei stimmliche Modi, die die jüdische Liturgie kennt. An einem Abend die Vielfalt der jüdischen Liturgie zu erfahren und persönlich auszuprobieren, dazu lädt Rabbiner Reuven Bar-Ephraïm ein. Die Veranstaltungsreihe «Klangfenster – wir hören zu» befasst sich mit Gesang, Klängen und Gebeten verschiedener Religionen. 19 Uhr, Jüdische Liberale Gemeinde «Or Chadasch», Hallwylstrasse 78, Zürich.www.forum-der-religionen.ch

Der Kinderliedermacher Andrew Bond eröffnet mit einem Familienkonzert das Pfarreifest

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