iesa rundbrief 2013

4
Rundbrief Nicaragua Cantera feierte in diesem Jahr sein 25- jähriges Bestehen. Seit 16 Jahren gibt es dort das Programm „beca“ von IESA. Wir gratulieren Cantera und vor allem der Lei- terin Anabel Torres. Sie ist im wesentlichen dafür verantwortlich, dass sich in diesen 25 Jahren eine Organisation entwickelt hat, die in vielen Bereichen der Sozialen Arbeit in Nicaragua sehr professionelle Hilfe leistet. Das Leistungsspektrum ist sehr umfang- reich. Unter anderem zählen dazu die Berei- che Hilfen für Kinder und Jugendliche, ländli- che Entwicklung, Ge- sundheitsförderung und alternative Medizin. Im letzten Rundbrief haben wir Cantera etwas um- fangreicher dargestellt. Nachzulesen ist dieser unter www.IESA- Duesseldorf.de . Wir freuen uns, dass wir auch im Jahre 2012 Cantera wieder mit 2.500.- € unterstützen konnten. jahrgang 15, ausgabe 2013 Neuer UN-Bevölkerungsbericht belegt: Längerer Schulbesuch verhindert ungewollt frühe Schwangerschaf- ten Der im Oktober 2013 vorgelegte Bevölke- rungsbericht der Vereinten Nationen belegt, dass immer mehr Minderjährige Mütter wer- den. Fast jede fünfte Frau entbindet bereits vor ihrem 18. Geburtstag. In Nicaragua sind es sogar 28%. Damit ist Nicaragua das Land Lateinamerikas mit der höchsten An- zahl von jungen Müttern. Das restriktive Ab- treibungsgesetz Nicaraguas, das jegliche Abtreibung verbietet, trägt sicherlich mit da- zu bei. Die Studie belegt auch, dass unge- wollte Teenager-Schwangerschaften beson- ders häufig bei armen, wenig gebildeten und auf dem Land lebenden Mädchen vor- kommt. Je länger Mädchen zur Schule gin- gen, umso geringer sei die Wahrscheinlich- keit, dass sie schwanger werden. Jedes Jahr sterben in Entwicklungslän- dern rund 70.000 Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren infolge von Kompli- kationen bei der Schwangerschaft. (Berliner Zeitung, 31.10.13) Von unserem Projektpartner Die Bibliothek von Cantera in Ciudad Sandino

Upload: others

Post on 01-Nov-2021

5 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: IESA Rundbrief 2013

Rundbrief

Nicaragua Cantera feierte in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Seit 16 Jahren gibt es dort das Programm „beca“ von IESA. Wir gratulieren Cantera und vor allem der Lei-terin Anabel Torres . Sie ist im wesentlichen dafür verantwortlich, dass sich in diesen 25 Jahren eine Organisation entwickelt hat, die in vielen Bereichen der Sozialen Arbeit in Nicaragua sehr professionelle Hilfe leistet. Das Leistungsspektrum ist sehr umfang-reich. Unter anderem zählen dazu die Berei-che Hilfen für Kinder und Jugendliche, ländli-che Entwicklung, Ge-sundheitsförderung und alternative Medizin. Im letzten Rundbrief haben wir Cantera etwas um-fangreicher dargestellt. Nachzulesen ist dieser u n t e r www. I ES A -Duesseldorf.de .

Wir freuen uns, dass wir auch im Jahre 2012 Cantera wieder mit 2.500.- € unterstützen konnten.

jahrgang 15, ausgabe 2013

Neuer UN-Bevölkerungsbericht belegt: Längerer Schulbesuch verhindert ungewollt frühe Schwangerschaf-ten Der im Oktober 2013 vorgelegte Bevölke-rungsbericht der Vereinten Nationen belegt, dass immer mehr Minderjährige Mütter wer-den. Fast jede fünfte Frau entbindet bereits vor ihrem 18. Geburtstag. In Nicaragua sind es sogar 28%. Damit ist Nicaragua das Land Lateinamerikas mit der höchsten An-zahl von jungen Müttern. Das restriktive Ab-treibungsgesetz Nicaraguas, das jegliche Abtreibung verbietet, trägt sicherlich mit da-zu bei. Die Studie belegt auch, dass unge-wollte Teenager-Schwangerschaften beson-ders häufig bei armen, wenig gebildeten und auf dem Land lebenden Mädchen vor-kommt. Je länger Mädchen zur Schule gin-gen, umso geringer sei die Wahrscheinlich-

keit, dass sie schwanger werden. Jedes Jahr sterben in Entwicklungslän-dern rund 70.000 Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren infolge von Kompli-kationen bei der Schwangerschaft. (Ber l iner Ze i tung, 31.10.13)

Von�unserem�Projektpartner�

Die Bibliothek von Cantera in Ciudad Sandino

Page 2: IESA Rundbrief 2013

Helfen Sie mit! IESA arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Deshalb können 100 % der Spenden an unse-re Partnerorganisationen überweisen werden. Ihre Spende hilft also ganz konkret. Helfen Sie einmalig oder als Dauerspender. Damit unter-stützen Sie nachhaltig unser Programm. Spendenformulare finden Sie auf unserer Ho-mepage. www.iesa-duesseldorf.de Spendenkonto IESA Stadtsparkasse Düsseldorf Konto 29 00 72 75 BLZ 300 501 10

Bildung für arbeitende Kinder in Nicaragua und Bolivien

Das Stipendienprogramm des Vereins In-ternationale Entwicklung und Soziale Arbeit (IESA e.V.) Beca [be’ka] ist spanisch und bedeutet Sti-pendium. Spanisch ist Amtssprache in Nica-ragua und Bolivien. Gemeinsam mit einigen Nichtregierungs-organisationen hat IESA vor 15 Jahren ein Programm zur Unterstützung von Kindern entwickelt, die zur Finanzierung ihre Bildung arbeiten müssen. Das Programm nennt sich einfach beca. Zusammen haben wir Prinzipien entwickelt, nach denen die Stipendien an einzelne Kin-der vergeben werden: - die Ärmsten zuerst, - die Hälfte der Geförderten müssen Mäd-

chen sein, - Grundbildung hat Vorrang, weil dies ein

Menschenrecht ist. Wichtig ist dabei, dass unsere Partnerorgani-sationen die Stipendiaten begleiten und uns regelmäßig darüber berichten.

IESA e.V. Forstbachstr. 8, 40723 Hilden

02103/80507

Zum dritten Mal laden der Verein „IESA“ und der Veranstalter Nostromo zum Hildener Kabarett-Abend ein. Unter dem Motto: „Lachen hilft!“ treten am Donnerstag, den 21.11.2013 um 19.30 Uhr im AREA 51, Furtwänglerstr. 2b die beiden Kabarettis-ten Martin Maier-Bode und Jens Neutag auf. Martin Maier-Bode ist künstlerischer Leiter des re-nommierten Berliner Kabaretts “Distel“ , schreibt u.a. für Thomas Freitag und Christian Ehring. Regie führte er z.B.. im Düsseldorfer Kom(m)ödchen .

Jens Neutag , wie Maier-Bode mehrfach mit Kaba-rettpreisen ausgezeichnet , bringt inzwischen sein fünftes Soloprogramm heraus. "Er ist ein Meister al-ler Humorklassen ...." urteilt das Darmstädter Echo über ihn.

Beide sind seit Jahren als Autoren des Düsseldor-fer / Neusser Stunks bekannt und treten mit ge-meinsamen Kaba-rettprogrammen auf. Im TV waren sie u.a. in „Ottis Schlachthof“ Gast.

In ihrem neuen Pro-gramm „fertig!“ er-klären sie wie unse-re Demokratie ei-gentlich gedacht war. Also ohne Par-teienproporz, Lobby-isten und Florian Silbereisen. Und das fesselnd, scho-nungslos und immer mit dem Blick auf das Unwesentliche.

Lachen hilft!

Benefiz für Kinder in Lateinamerika mit Jens Neutag und Martin Maier-Bode

Lachen hilft! Benefiz für Kinder in Lateinamerika mit Jens Neutag und Martin Maier-Bode Donnerstag, 21.11.2013 19.30 Uhr; Einlass 19.00 Uhr Jugend- und Kulturzentrum „Area 51“ Furtwänglerstr. 2 b 40724 Hilden 16.- € Ak/ erm. 12.- € VVK 13.-/ 10.- Ticketzentrale Hilden, Stadtbücherei oder über www.eventim.de

Page 3: IESA Rundbrief 2013

wird bestritten, dass die Niereninsuffizienz tat-sächlich etwas mit dem Pestizideinsatz zu tun hätte. Die Produktion wird nicht nur durch die europäi-sche Nachfrage, sondern auch durch die För-derpolitik Deutschlands in die Höhe getrieben: In einer parlamentarischen Anfrage an die deut-sche Bundesregierung bestätigte diese, Anfang 2012 einen Kredit der Deutschen Entwicklungs-gesellschaft (DEG), Tochter der staatlichen KfW-Bankengruppe, von 10 Mio. US-Dollar an die bereits erwähnte Grupo Pellas gewährt zu haben. Inhaber ist der reichste Mann Nicaragu-as. Damit wurde ein Kredit der Weltbank-Tochter für Risikofinanzierungen IFC (Inter-national Finance Corporation) von insgesamt 55 Mio. US-Dollar langfristig abgesichert. Mit öf-fentlichen Steuergeldern der DEG sollen Inves-titionen getätigt, die Produktivität gesteigert und die Agrospritproduktion um 25-30% erhöht wer-den. Einen Zusammenhang zwischen den ge-steigerten Hektarerträgen, dem erhöhten Pesti-zideinsatz und der daraus folgenden Wasser-verunreinigung und Zunahme von Niereninsuffi-zienzerkrankungen wies die Bundesregierung als unbewiesen zurück. Zu ernsthaften Untersu-chungen der Auswirkungen ihrer Förderpolitik ist sie nicht bereit und wälzt alle Lasten auf die Produktionsländer ab. Da aber die Produktions-ausweitung und -intensivierung eine di-rekte Folge der Inte-ressenlage der deut-schen und europäi-schen Agrokraftstoff-politik ist, wäre es nur konsequent und ge-recht, wenn mit den Rohstofferlösen zu-mindest ein Kompen-sationsfonds zur un-mittelbaren medizini-schen Versorgung und zur ökonomisch-sozialen Stärkung für K le i n u n t e r n e h m e n ehemaliger Zucker-rohrarbeiterInnen fi-nanziert würde. Nach der kritischen öffentlichen Debatte im Herbst 2012 zeichnet sich nun eine Änderung der Agrokraftstoffpolitik auf europäischer Ebene ab: Statt einer Erhöhung des Anteils von Agrotreibstoffen im Verkehrssektor auf 10% im Jahr 2020 soll dieser nun auf 6% begrenzt wer-den. (siehe www.agrotreibstoffe.net) (Zusammenfassung der Artikel „Agrosprit in Nicaragua“ von Quint Czymmek und „Was europäische Richtlinien auf nicaraguanischen Feldern anrichten“ von Klaus Hess. Wei-tere Informationen zur Kampagne unter http://tank-und-tellerrand.net)

Nicaragua aktuell:

Im Rahmen der Kampagne “Über Tank und Tellerrand hinaus” will das Informationsbüro Nicaragua über die Zusammenhänge von Agrosprit und Landgrabbing am Beispiel Nica-ragua (und anderer mittelamerikanischer Län-der) informieren und die sozial-ökologischen Auswirkungen der Agrotreibstoffproduktion untersuchen. Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft überschlugen sich geradezu vor Begeisterung und priesen den Agrosprit mit den wohlklin-genden Worten ‘nachhaltig’, ‘sozial verträglich’ und ‘klimaschonend’ an. Mittlerweile ist die Euphorie verflogen und die Stimmen, die Agrosprit als die zukunftsweisende Energiege-winnung anpriesen, sind weitgehend ver-stummt. Verschiedenste Studien belegen, dass der vermeintliche ‘Biosprit’ durchaus nicht als Klimaretter zu betrachten ist, sondern im Vergleich mit anderen Treibstoffen ver-gleichbare Emissionen von klimawirksamen Gasen verursacht. Zudem treibt Agrosprit die Nahrungspreis in die Höhe und verschärft da-mit den Hunger (www.regenwald.org). Trotz dieser Tatsachen wird der Agraranbau zum Zwecke der Herstellung von Agrosprit weiter-hin voran getrieben. Agrosprit hat fatale Wir-kungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen, wie das Beispiel der Zucker-rohrproduktion in Nicaragua belegt. Der Anbau schädigt sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Menschen. So wer-den die Pflanzen, um sie vor Schädlingen zu schützen, großflächig mit Pestiziden behan-delt. Vor der Ernte werden die Blätter der Pflanzen dann abgeflammt. Dadurch atmen die Arbeiter durch den Qualm und die Asche die Pestizide ein. Dies führt zu schwerwiegen-den gesundheitlichen Problemen, unter ande-rem zu der chronischen Niereninsuffizienz, die so gehäuft nur im Umfeld von Zuckerrohran-baugebieten auftritt. Bis heute sind über 5000 Menschen an der Krankheit gestorben. Die Unternehmen, die den Zuckerrohranbau in Nicaragua unter sich aufteilen, sind „Nicaragua Sugar Estades Limited“, der zur Pellas Gruppe gehört und der guatemalteki-sche Konzern „Pantaleon“. Diese Unterneh-men, denen die Plantagen gehören, leugnen jede Verantwortung und lehnen auch eine Entschädigung und Hilfe für die erkrankten ArbeiterInnen ab. Von Seiten der Konzerne

Agrosprit in Nicaragua

Page 4: IESA Rundbrief 2013

Anmerkungen zum Jahresabschluss: Über Benefind – die Suchmaschine, die Gutes tut – hat IESA im letzten Jahr 45,62 € Spendengelder erhalten. Benefind ist eine einfach Möglichkeit IESA zu unterstützen. Verwenden Sie für ihre Suche im Internet www.benefind.de und wählen Sie dort IE-SA als zu unterstützende Organisation aus. Für jede zweite Suchanfrage erhält IESA einen Cent.

Projektförderung IESA hat im letzten Jahr fünf verschiedene Projekte in vier Ländern gefördert. Seit vielen Jahren unterstützen wir bereits die beiden Projekte CECIM und CANTERA in Nica-ragua sowie die ‚Fundación La Paz‘ in Boli-vien . Mit diesen Projekten hat IESA langfristige Vereinbarungen zur Förderung von arbeitenden Kindern getroffen und ermöglicht ihnen über das sogenannte 'beca- Programm' (Stipendien-Programm) schon seit vielen Jahren einen Schulbesuch. Neue Projekte IESA unterstützt nun schon im zweiten Jahr das Projekt EDUFO in Kamerun . Die neu gegründe-te Nichtregierungsorganisation fördert im Nord-westen Kameruns Kinder, die keine finanziellen Möglichkeiten haben, eine Schule zu besuchen. Dabei orientiert sie sich an die Kriterien des be-ca-Programmes von IESA. Der Leiter von EDU-FO, Herr Ephriam Bam, hat vor einigen Jahren in Deutschland ein freiwilliges soziales Jahr ab-solviert und wurde während dieser Zeit von IE-SA-Vorstandsmitglied Peter Fischedick betreut. Ephriam Bam hat in Deutschland einen eigenen kleinen Unterstützerkreis aufgebaut, der EDUFO über IESA finanziell fördert. Einen anderen Förderansatz fanden wir in dem kenianischen Projekt ‚Riftvalley Foundation ‘. Studenten der Fachhochschule Düsseldorf ba-ten während ihres Praktikums in Kenia IESA um Hilfe, da sie gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung einen Wasserbrunnen bauen woll-ten. Die dafür benötigen Gelder wurden von den Studenten akquiriert und IESA organisierte die finanzielle Abwicklung. Dankeschön! Allen Spendern und Mitgliedern von IESA möch-ten wir herzlich für ihre finanzielle Förderung danken, mit der wir jedes Jahr erneut Kinder zur Schule schicken können. Leider hat IESA im letzten Jahr deutlich weni-ger Spenden für das 'beca-Programm' erhalten wir in den Vorjahren. Wir haben den Projekten dennoch die gleiche finanzielle Förderung wie in den Vorjahren zur Verfügung gestellt, damit kein Kind aus der Förderung heraus fällt. Aufgrund

Jahresbericht�2012:�

einer gebildeten Rücklage aus dem Vorjahr und die Verwendung von Mitgliedsbeiträgen – die eigentlich für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit vorgesehen sind – war dies möglich. Bitte helfen Sie unseren Partnern, Kindern ei-ne Schulbildung und somit eine bessere Zu-kunftschance zu geben und investieren Sie mit einer Spende in Bildung. (Spendenkonto s. Kasten S. 2)

Finanzbericht 2012

Mitgliedsbeiträge 1.031,14 € Spenden Nicaragua und Bolivien 1.989,00 € Spenden Kenia Twaaf Foundation 2.000,00 € Spenden Kumbo / Kamerun 1.470,00 € Dauerspenden 1.929,08 € benefind 45,62 € Entnahme Rücklage 3.036,66 €

Summe der Einnahmen: 11.501,50 €

Nicaragua Cantera 2.500,00 €

CECIM 3.500,00 € Bolivien Fundacion La Paz 1.500,00 € Kamerun EDUFO 1.470,00 € Kenia Rifvalley Foundation 2.000,00 € Mitgliederbeiträge (attac, EWF-Düsseldorf) 85,00 € Porto 126,50 € Internet 59,88 € Rundbrief 260,12 €

Summe der Ausgaben: 11.501,50 €

Einnahmen:

Ausgaben: