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Hypnotische Phantasiereisen

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HypnotischePhantasiereisen

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THOMAS NIKLAS PANHOLZER

Auf den Pfaden des Unterbewusstseins zu tiefer Entspannung und Selbsterkenntnis

HypnotischePhantasiereisen

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4 Inhalt

Ein Wegweiser zu Glück und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . 6

Phantasiereisen – ein therapeutischer Weg . . . . 11

Phantasiereisen – so alt wie die Menschheit . . . . . . . . . 12

Kleine und große Probleme – und die Lösung . . . . . . . . 13

Das Werkzeug zum Glück – die Phantasie . . . . . . . . . . . 16

Tages- und Nachtbewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

Hypnose – alles ist möglich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21

Unsere Gedanken sind eine Macht . . . . . . . . . . . . 25

Das Phänomen der Gedankenkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Wie unsere Überzeugungen unser Leben bestimmen . . 29

Die Gedanken ins Positive wenden . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Nun mal ganz praktisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Phantasiereisen in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Eine neue Perspektive durch Phantasiereisen . . . . . . . . 40

Beim Hypnotiseur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Selbst Phantasiereisen unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . 52

Eigene Phantasiereisen schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Lebenssituationen und Phantasiereisen . . . . . . . 63

Fallbeispiele und eine Auswahl an Phantasiereisen . . . . 64

Liebe nur für Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Schlaflosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

Übergewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Prüfungsangst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Inhalt

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Inhalt 5

Hass . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Einsamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

Beziehungskrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Schwierige Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

Sexuelle Unlust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

Schuldgefühle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

Angst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

Schlechtes Betriebsklima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

Schwierige Entscheidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124

Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

Trauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

Antriebslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

Depression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

Wegweiser in ein erfülltes Leben . . . . . . . . . . . . . 153

Leben heißt Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

Das Prinzip der Veränderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

Das Prinzip von Aussaat und Ernte . . . . . . . . . . . . . . . . 156

Das Prinzip des Überflusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

Das Prinzip des Hier und Jetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160

Das Prinzip der Vergebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

Das Prinzip der Selbstliebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169

Das Prinzip der Dankbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172

Das Prinzip der Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176

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6 Vorwort

Ein Wegweiser zu Glück und Gesundheit

Träumen Sie vom Glück? Wer tut das nicht? Wie wäre es, wenn Sie sichab heute Ihr Glück »erträumen« könnten? Ja, richtig: erträumen. Ausden philosophischen Ansätzen des Positiven Denkens ist bekannt,dass sich das Leben in der Empfindung und sogar in den Ereignissenzum Angenehmen wendet, wenn positiv gedacht wird. Das Prinzip istalso simpel – und Sie haben sicher schon davon gehört. Etwas mehrHerausforderung bringt da die praktische Umsetzung. Wer bislangnegativ über sich und/oder andere gedacht hat, dem wird es nicht soleichtfallen, plötzlich positive Gedanken zu schmieden und auch nochfür wahr zu halten. Und dennoch ist es möglich, wie Sie in diesem Bucherfahren werden – und auch gleich ausprobieren können. Über dasMedium der Phantasiereise verbinden wir nämlich das Positive Den-ken mit den Tiefen der Gefühlswelt und den prächtigen Bildern unse-rer Phantasie. So reisen Sie in einer leichten Hypnose in Welten, diegenau so sind, wie Sie es sich wünschen – voller Freude, Fülle, Gesund-heit oder wie auch immer Sie es sich erträumen. Und Sie kehren mitdem Gefühl, dass sich das jetzt genau so leben lässt, wieder in IhrenAlltag zurück.

Sie brauchen: nur Ihre PhantasieUm an Ihr Glück heranzukommen, benötigen Sie ein geeignetes Werk-zeug. Die gute Nachricht ist: Sie sind bereits mit allem ausgerüstet, wasnötig ist. Im Grunde brauchen Sie nämlich nur Phantasie und ein biss-chen Ruhe. Dann ist es nur noch ein kleines Stück bis zu den glückli-chen Erlebnissen in Ihrem Sein, die eine Phantasiereise mit sich bringt.In diesem Buch werde ich Ihnen alles erläutern, was Sie zu einer erfolg-reichen Anwendung dieser Methode brauchen werden.Wie bei Urlaubsreisen auch, ist Reise nicht gleich Reise. Und natür-lich können Sie ganz vorsichtig anfangen. Vielleicht möchten Sie zuBeginn einen kleinen Tagesausflug in Ihren Körper unternehmen,bevor Sie mit einer Weltreise zu Ihren höchsten Lebenszielen starten?In den Phantasiereisen ist alles möglich. Das Einzige, was es nicht gibt,

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Ein Wegweiser zum Glück 7

sind Einschränkungen. Diese Methode erlaubt es Ihnen, auch all dieDinge zu erleben und tief zu erspüren, die Ihnen im Alltagsleben garnicht möglich erscheinen. Und dies macht die Phantasiereise zu einemtherapeutischen Werkzeug, das für jeden zu verwenden ist.

Der Traum vom Buchhalter zum PhantasiereisendenIch hätte viel gelacht vor mehr als 20 Jahren, wenn mir jemand erzählthätte, dass sich mein Weg vom Buchhalter zum Bilanzbuchhalter, vomProgrammierer zum EDV-Unternehmer und schlussendlich zum hyp-notischen Weltenbummler entwickeln würde. Heute ist mir klar, dassich diesen Weg nehmen musste, dass ich alle Register (Buchhalter) derLogik (Programmierung) ziehen musste, um mich endlich für die ande-re Seite des Lebens zu öffnen. Ich musste erst durch das Jammertalvon Krisen wandern, um zu verstehen, dass jede Krise auch eine Chan-ce bedeutet. So musste ich den finanziellen Abgrund erst einmal unmit-telbar vor Augen haben, um die mentale Kraft in mir zu spüren, die micheinerseits an diesen Punkt gebracht hatte, mir aber andererseits auchklar zu verstehen gab, wo ich das Gesuchte finden würde: nämlich nie-mals im Außen, sondern in meinem Inneren, von wo aus es dann durch-aus auch zu schmackhaften Früchten im Außen führen könnte. So wurdeaus dem amerikanischen Traum – vom Tellerwäscher zum Millionär –ein europäischer – vom Buchhalter zum Phantasiereisenden. Seit frühester Kindheit jagte ich dem Lob anderer hinterher, ich kämpf-te um Anerkennung, die ich aber nur zu selten erhielt. Irgendwann soll-te die Gründung eines EDV-Unternehmens zum Ausdruck meinerSelbstbestätigung werden. Nach einem rasanten Höhenflug kam derAbsturz in ein finanzielles Desaster. Ein Bandscheibenvorfall rundete dasDilemma ab. Erst ein Buch von Dr. Joseph Murphy – Die Macht IhresUnterbewusstseins – brachte die Wende. Es schien mein Leben, meinenegativen Gedanken und die daraus resultierenden Ergebnisse genauzu kennen. Viele Bücher sollten folgen, ich verschlang alles, was ich zumPositiven Denken finden konnte, und baute so Stück für Stück meineinnere Gedankenwohnung um: von einer tristen Vorstadtbleibe zu einerhellen und freundlichen (mentalen) Luxusvilla in sonniger Südlage.Ich begann also, positiv zu denken. Vor allem begann ich, positiv übermich zu denken. Das war mitunter gar nicht so einfach. Ich entdeckte,

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8 Vorwort

dass es viele Wege dazu gibt. Mir hat am besten die Phantasiereisedabei geholfen, meinem Leben ein neues schönes und schillerndesKleid anzuziehen. Bald zeigten sich auch äußerlich die ersten Erfolge:Mein Unternehmen beispielsweise hat sich zu einem profitablenGeschäft entwickelt. Dabei arbeite ich seither deutlich weniger als zuvor.Das Wichtigste aber ist, dass es mir (fast) immer auch Spaß macht.Ich war so begeistert von den enormen Möglichkeiten der mentalenArbeit, dass ich eine umfassende Ausbildung zum Thema Hypnoseabsolvierte und für mich selbst den Schwerpunkt auf die Phantasierei-sen legte. Denn in den dabei entstehenden Geschichten konnte mansich selbst leicht erkennen und neue Wege beschreiten. Ich unternahmselbst unzählige solcher Reisen und erlebte auch, wie sich Freunde undBekannte von den Erfolgen anstecken ließen. So begann ich, in vielenInternetforen über meine Erfahrungen zu berichten, und erhielt sehrviel und überwiegend positives Feedback. Als der Verlag mit der Fragean mich herantrat, ob ich ein Buch über Phantasiereisen schreibenwolle, wurde ein weiterer meiner lang gehegten, aber nie geäußertenWünsche wahr. Ich hatte mir gern vorgestellt, dass ich meine positivenErfahrungen mit viel mehr Menschen teilen könnte.Ich möchte Sie nun herzlich einladen, sich mit mir auf die mentalenPfade der Hypnotischen Phantasiereisen zu begeben, die Sie zu wah-ren Quellen lebensbejahender Erfrischung führen können.

Was Sie in diesem Buch erwartetIch hatte mir in jungen Jahren einmal ein Buch gekauft mit dem unge-fähren Titel Nie mehr müde und erschöpft. Ich hatte immer wieder ver-sucht, es zu lesen, aber ich war einfach zu müde dafür – das tragischeSchicksal eines Ratgebers. Das vorliegende Buch wird dieses Schicksalnicht teilen müssen, denn hier erfahren Sie Schritt für Schritt all das,was Sie brauchen, um wohlgerüstet in die Praxis zu gehen. Mich lie-ßen erst die Techniken der Hypnose die Kunst der Entspannung erler-nen. Auch die Erkenntnis, dass in einem entspannten Zustand dieLern- und Aufnahmefähigkeit enorm steigt, durfte ich erfahren – undnatürlich baute ich sie in meine Arbeit mit den Phantasiereisen ein. Siewurden zu »Hypnotischen Phantasiereisen«: Reisen in vollkommenerEntspannung, die mit Hilfe von Symbolen Veränderungen im eigenen

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Ein Wegweiser zum Glück 9

Inneren hervorrufen und eine neue, gesündere Ausrichtung bewirken.Die jeweiligen Symbole und deren Bedeutung unterliegen immer derEigeninterpretation, sie sagen jedem Menschen etwas anderes. Der erste Teil des Buches macht Sie mit der Methode der Phantasie-reisen bekannt und erzählt Ihnen auch ein wenig über die Hypnose unddas innere Reisen. Im zweiten Teil steigen wir tiefer in das Prinzip desPositiven Denkens ein und beleuchten die Hintergründe des Phäno-mens, dass wir sind, was wir glauben. Im dritten Teil des Buches fin-den Sie die praktische Seite der Phantasiereisen. Sie erfahren, wie einprofessioneller Hypnotiseur damit arbeitet, vor allem aber auch, wie Sieselbst bei sich zu Hause die Phantasiereisen anwenden können – zumeinen, indem Sie die Angebote des Buches nutzen, zum anderen,indem Sie Ihre eigenen Reisen entwickeln. Diesem Teil folgt ein Kapitel mit einer ganzen Reihe von Phantasiereisen,die Menschen aus meinem Umfeld auf ihrem Lebensweg sehr geholfenhaben. Sie sind nach Themen des Lebens und Beschwerden sortiert undschildern auch immer kurz die Fallgeschichte des Betreffenden. Das alleskann Ihnen helfen, sich in Ihrer Lebenssituation klarer zu orientieren, undes erleichtert Ihnen auch die Auswahl der für Sie passenden Reise. Schonbeim Lesen der Beispiele können Sie sich in Ihre Innenwelt hinein ent-spannen und erleben, wie Bilder und Gefühle auftauchen. Lassen Sie sicheinfach (ver-)führen. Vielleicht möchten Sie aber lieber nur zuhören unddadurch noch tiefer in die Welt der Reise einsinken? Dann können Sieeine Phantasiereise auf der beiliegenden CD abspielen und sich ganz denWorten und Ihren inneren Bildern hingeben. Ein abschließendes Kapitel möchte Sie mit ein paar der grundlegendenLebensprinzipien vertraut machen, die mir auf meinem Lebenswegund in der Arbeit mit den Phantasiereisen immer wichtiger gewordensind. Sie können in gewisser Weise einen Rahmen für Ihren Weg desPhantasiereisens bilden. Für mich und viele andere hat sich die Kraftdes Positiven Denkens mit dem Werkzeug der Phantasie und den hyp-notischen Techniken auf eine höchst sinnvolle Weise zusammengefun-den, um ein tauglicher Reiseführer für die Entdeckung der ganz per-sönlichen Welt zu werden. In diesem Sinne wünsche ich auch Ihnenspannende und bereichernde Reisen.

Thomas Niklas Panholzer

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% Phantasiereisen –ein therapeutischer Weg

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12 Phantasiereisen – ein therapeutischer Weg

Phantasiereisen – so alt wie dieMenschheitSeit der Mensch das Instrumentarium der Sprache be herrscht, gibt esGeschichten. Und seit es Geschichten gibt, gibt es Phantasiereisen. Inihnen hat sich der unermessliche Erfahrungsschatz der Menschenüberliefert. Genau betrachtet ist der Werdegang der Menschheit ohneerzählte Geschichten gar nicht vorstellbar. Beim Lagerfeuer, später aufden Märkten und bis heute in Theatern oder Lesestunden der Buch-handlungen und manchmal auch in Wirtshäusern wurde und wirderzählt. Den Anwesenden prägt sich dabei ein bestimmtes Bild der Weltmit den dazugehörigen Gefühlen tief ins Unterbewusstsein ein.

Gute-Nacht-GeschichtenAuch die Weitergabe des Erfahrungsreichtums an den menschlichenNachwuchs erfolgt bis zum heutigen Tag über das Geschichtenerzählen.Eine spezielle Form der Erzählung – die Gute-Nacht-Geschichte – hat sichtrotz aller modernen Einflüsse als ein beliebtes Ritual erhalten. Und sieist der Phantasiereise, wie ich Sie Ihnen vorstellen möchte, recht ver-wandt: Sie vermitteln ein angenehmes, positives Gefühl, das sich tiefin die Sphären des Unterbewusstseins eingräbt. Deswegen werdendiese Geschichten ja vor der Nacht erzählt, um dem Kind für diese Zeitdes Dunkels einen nützlichen Begleiter mitzugeben. Die Phantasierei-sen hingegen bedienen sich einer Trance oder zumindest eines Ent-spannungszustandes, und so können auch sie tiefer in unser Wesensinken und dort wirken.Die wunderbaren Gaben, die wir unserem Nachwuchs mit Gute-Nacht-Geschichten zuteil werden lassen, verblassen, sobald Logik und Sach-verstand unser Leben zu beherrschen beginnen, also meist schon mitdem Schuleintritt. Wir Erwachsenen haben dann oft gar keinen Zugangmehr zu diesen Welten der Phantasie und der symbolträchtigen Bilder.Das aber lässt sich ändern, und es ist gar nicht so schwierig.

Erfinden Sie Ihre Geschichte für die NachtWie wäre es, wenn Sie sich am Abend vor dem Schlafengehen eineGeschichte ausdenken, in der der morgige Tag einfach gelingt? Damit

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Kleine und große Probleme 13

erzählen Sie sich selbst Ihre eigene Gute-Nacht-Geschichte. Legen Siesich ins Bett und sehen Sie in Ihrer Vorstellung, wie Sie am nächstenMorgen erfrischt und entspannt aufwachen, freudig in den Tag startenund wie Sie am Abend dann mit sich und der Welt vollkommen zufrie-den sind. Probieren Sie es aus und Sie haben bereits eine Phantasie-reise erlebt, die Ihnen hilft, den morgigen Tag positiv zu gestalten. Um wirklich Bilder vor das innere Auge zu bekommen, bedarf es in ers-ter Linie der inneren Ruhe. Wenn Sie damit Schwierigkeiten haben, hel-fen lang bewährte und völlig ungefährliche Entspannungstechniken,wie sie in der (Selbst-)Hypnose, aber auch beim autogenen Training An -wendung finden. In den folgenden Kapiteln werden Sie auch zur Ent-spannung etwas mehr erfahren.

Kleine und große Probleme – und die LösungWie oft erscheint uns das Leben schwer, voller Gefahren, Ungerechtig-keiten und Unliebsamkeiten! Wenn man es genauer betrachtet, wirdman aber dahinterkommen, dass viele dieser Probleme regelrechtselbstgemacht sind: nämlich durch die Art und Weise, wie wir denken.Manchmal sind so genannte Lebenswahrheiten, Glaubensgrundsätzeoder Überzeugungen so tief in uns eingebrannt, dass es schwierig ist,sie auch nur zu finden, zu überdenken, geschweige denn sie umzuge-stalten. Wenn jemand glaubt, dass ihn niemand leiden kann, dannwird er mit einer Ausstrahlung herumlaufen, die genau das bewirkt, waser glaubt: Er wird ausgegrenzt, ignoriert oder beschimpft werden. Seineinnere »Wahrheit« hat sich dann erfüllt und damit scheint für denBetreffenden bewiesen, dass seine tiefe Überzeugung wahr ist.Es ist zu befürchten, dass es in Ihrem Leben nicht besonders farben-prächtig zugeht, wenn Sie glauben, dass Sie …

… ohnehin nichts können … nichts wert sind… sowieso immer Pech haben… eine schwere Kindheit gehabt haben und Ihr Leben deswegen eine

Pleite sein muss.

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14 Phantasiereisen – ein therapeutischer Weg

Raus aus diesem ElendDie gute Nachricht ist: Sie können jeden Tag darüber entscheiden, obSie so trübe denken und in der Folge ein recht tristes Dasein führenmöchten. Wenn die Abwehrmechanismen Ihrer Glaubensgrundsätzeauch sehr hart sein mögen, so sind sie doch verrückbar. Es lässt sichleicht ausprobieren: Stellen Sie sich einfach die Situation so vor, wie Siesie gern haben möchten. Tun Sie in Gedanken so, als ob sie schon realwäre. Kommen Ihnen dabei Gedanken, die Sie vom traurigen Gegen-teil überzeugen wollen, nehmen Sie sie dankbar an und lassen sie wieWolken weiterziehen. Es sind nur Gedanken, und Gedanken können Sieverändern. Jeden Tag, wann immer Sie es wollen. Es gibt eine richtigeZauberformel, die Sie sich so oft wie möglich, innerlich oder laut, sagenkönnen: »Ich bin nun bereit, mich grundlegend zu verändern.« Eben-so funktioniert: »Ich lasse alte Gedanken hinter mir.«

Immer zu wenig Geld?Hier ein kleines Beispiel zum leichteren Einstieg in eine Welt, die wirspäter noch sehr genau untersuchen werden. Ein Mann, nennen wirihn Igor, denkt tagtäglich: »Ich habe immer zu wenig Geld« oder »AmEnde des Geldes ist immer noch so viel Monat übrig.« Natürlich siehtsein Leben, Sie ahnen es schon, genauso aus: Er hat nie genug Geld.Sein Therapeut empfiehlt ihm ein neues Glaubensmuster: »Ich habeimmer ausreichend Geld.« Igor geht nach Hause und möchte es vor dem Schlafengehen anwen-den, er vergisst es aber – der erste Abwehrmechanismus des altenGedankenmusters. Igor wacht morgens auf und ärgert sich kurz überseine Vergesslichkeit, gibt ihr aber keine große Bedeutung und sagt sichzehn Mal hintereinander seine neue Zauberformel vor. Bald kommt einGedanke des Weges: »He, glaubst du das wirklich? Sieh dein Leben an,war es jemals anders?« Igor verfolgt den Gedanken, er sieht all die Situa-tionen, die damit im Zusammenhang stehen, vor sich, er kann nahe-zu spüren, wie er sich fühlt, wenn er in der zweiten Monatshälfte kaumnoch Geld hat – der zweite Abwehrversuch des alten Gedankenmus-ters. Zweifel aber sind ein verlässliches Zeichen für den richtigen Weg!Igor erkennt das, er erschrickt ein wenig und lässt den Gedanken zie-hen. Er spricht die Affirmationen zu Ende.

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Kleine und große Probleme 15

Unter der Dusche kommen ihm neue Gedanken: »Das mit dem Spruch,glaubst du das wirklich?« und »Das klappt doch ohnehin nur bei denanderen. Du warst doch immer schon vom Leben benachteiligt.« Igorwird unsicher und als er am Abend seine Affirmationen sagen will, ziehtder Abwehrmechanismus alle Register: »Du machst dich doch lächer-lich mit dem mentalen Gequatsche!« So schießt es ihm durch den Kopf.Igor kehrt – etwas irritiert – zur Ausgangslage zurück und beginnt vonvorn: einfach immer nur den positiv formulierten Satz sagen. Mit jedem Tag wird der Widerstand des alten Gedankenmusters gerin-ger. Bis er schließlich nicht mehr auftaucht und durch den neuen Glau-benssatz, genügend Geld zu haben, ersetzt wird. Mit jedem Tag, an demIgor übt, wird sein Vorstellungsvermögen klarer und nach und nach tau-chen neben den sichtbaren Bildern auch Empfindungen, die mit demneuen Gedankenmuster einhergehen, auf. Beim Weg zur Arbeit huschtIgor ein Gedanke durch den Sinn: Er könnte doch seinen Vorgesetztenwegen einer Lohnerhöhung fragen. Der Firma geht es gut und es wärewieder einmal an der Zeit, dass sich etwas in dieser Richtung tut. Einkurzer Gedanke der Skepsis schleicht sich hinzu. Doch Igor erkenntdarin deutlich die letzten Reste seines alten Gedankenmusters. Er lässtdiesen Zweifel seiner Wege gehen und denkt über die notwendigenArgumente für das Gespräch mit dem Chef nach. Gut gerüstet verein-bart er schließlich einen Termin mit seinem Vorgesetzten. Igor hat jetzteine reale Chance, zu mehr Geld zu kommen, die ihm sein altes Gedan-kenmuster bisher erfolgreich verwehrte. Er fühlt die tiefe Gewissheit,dass sein Chef die Anfrage positiv aufnehmen wird.

Innere Bilder malenEs wäre vermutlich trotz der Erkenntnisse, dass dieses Positive Den-ken wirkt, sehr schwierig, sein Leben in gute Bahnen zu lenken undsich von alten, unnützen Verhaltensmustern zu lösen, hätten wir danicht ein tolles Geschenk in unsere Wiege gelegt bekommen: diePhantasie. Sie ist unauslöschlich in jedem von uns vorhanden. Mög-licherweise haben wir sie im Laufe des Lebens mit scheinbaren Rea-litäten zugeschüttet, aber unter dieser Schicht ist sie in jedem Fall vor-handen, und sie leuchtet – wenn man nur ein bisschen gräbt – schonbald hell hervor.

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16 Phantasiereisen – ein therapeutischer Weg

Die Phantasie ist ein unschätzbares Werkzeug, um sein Leben immerwieder neu zu erfinden und es mit frischer Farbe zu bereichern. Mit ihrerHilfe können wir uns ausmalen, wie schön das Leben in allen Bereichensein kann – und sein wird, wenn wir bei diesen farbenprächtigen Bil-dern bleiben. Indem ich die Grundlagen des Positiven Denkens (siehenächstes Kapitel) mit der Kraft der Phantasie und Hypnosetechnikenverband, kam ich zu den Hypnotischen Phantasiereisen: Sie zeichnenpositive Bilder und Szenen, die das Leben so zeigen, wie man es gernempfinden möchte. Damit helfen sie, alte verkrustete Muster aufzuwei-chen und zu lösen – und schaffen Platz für das Neue, so bunt undschön, wie man es auf der Phantasiereise mit allen Sinnen erfährt.

Das Werkzeug zum Glück – die PhantasieDie Phantasie ist eine Gabe, die jeder Mensch in sich trägt. Ob die Ver-teilung dieser Gabe gleichmäßig erfolgt, kann nach heutigem Wissens-stand nicht überprüft werden. Was jedoch feststeht, ist, dass der Phan-tasiereichtum immer größer wird, je öfter Sie ihn benutzen. Damit istes auch gar nicht mehr so wichtig, wie viel Sie davon in die Wiege gelegtbekamen. Wichtig ist einzig und allein, dass Sie Gebrauch davonmachen. Hier gilt die Lebensweisheit: Use it or loose it, »Benutze oderverliere es«. Allerdings ist es nicht ganz so wörtlich zu nehmen, da diePhantasie eigentlich niemandem nachhaltig abhandenkommt – abersie kann sich tief vergraben und dann nur schwer wieder zu finden sein.

VerstandesmusterIn der Phantasie ist es möglich, sich Dinge vorzustellen, die nicht realsind. Oder besser: die unser Verstand nicht als real anerkennt. Der Ver-stand nutzt gewisse Muster zur Prüfung, ob er etwas für real oderunreal beziehungsweise für richtig oder falsch halten sollte. Dies istauch gut und notwendig, da wir diese Kategorisierung für unser tägli-ches Überleben brauchen. Womit sich unser Verstand sehr schwertut,ist, die Muster oder Vorlagen für seine Überprüfungsarbeit ab und zuauf ihre Sinnhaftigkeit hin zu untersuchen. Auch das ist erst einmal gut

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Das Werkzeug zum Glück 17

so. Denn stellen Sie sich vor, Sie fahren auf eine rote Ampel zu undbeginnen das Muster: »Bei Rot muss man stehen bleiben« zu hinter-fragen. Unfälle oder zumindest Staus wären die Folge. Es ist in Mittel-europa eben üblich und eine Regel des Straßenverkehrs, bei einer rotenAmpel anzuhalten.Vier Flugstunden entfernt, in irgendeiner ägyptischen Metropole exis-tiert ein völlig anderes Muster. Hier wäre das Anhalten bei einer rotenAmpel wahrscheinlich mit einem schweren Unfall verbunden. Hier gibtes zwar vielleicht ein Vielfaches an Einwohnern im Vergleich zu einerdurchschnittlichen mitteleuropäischen Großstadt, aber nur eine Hand-voll Ampeln, die – wollte man es sehr positiv formulieren – eher einerEmpfehlung als einer Verpflichtung gleichen. Kurz und knapp: Nie-mand hier schenkt einer Ampel auch nur die geringste Bedeutung,man achtet vielmehr auf alle kleinen und großen Fahrzeuge, Ochsen-karren, Eselfuhrwerke und Fußgänger, die sich bunt gemischt undscheinbar wie eine wirre Masse fortbewegen. Wenn Sie diese andereWelt nicht kennen, werden Sie sich vielleicht fragen, ob der Verkehr dortüberhaupt funktionieren kann. Die Antwort ist eindeutig ja, es funktio-niert, nur eben nach völlig anderen Regeln als in Mitteleuropa.An diesem Beispiel lässt sich erkennen, wie unterschiedliche Verstan-desmuster installiert werden, um ein Problem zu lösen – in diesem Fallden reibungslosen Straßenverkehr zu ermöglichen. Weder in Ägyptennoch in Mitteleuropa wird das Muster ernsthaft hinterfragt. Beide, sogegensätzlich sie auch sein mögen, funktionieren. Jedes der beiden Sys-teme belächelt bis verspottet das jeweils andere als unrichtig. Währendder typische Mitteleuropäer das Verkehrssystem in Ägypten als Chaosbezeichnen würde, so würde der klassische Ägypter vermutlich den Mit-teleuropäer bemitleiden, weil dieser offensichtlich unter dem Zwang lei-det, vor jedem roten Licht stehen zu bleiben.

Muster hinterfragenIm Grunde haben wir uns für jede Lebenslage irgendwann ein Verstan-desmuster zurechtgezimmert. Manche sind individuell und andere – wiedas der Ampel – gelten für größere Gruppen von Menschen. Alle dieseMuster haben ihre Berechtigung in bestimmten Situationen. Aber dasLeben geht weiter – und viele Muster, die wir vielleicht in der Kindheit

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18 Phantasiereisen – ein therapeutischer Weg

erlernten oder uns in einer bestimmten Lebensphase zurechtlegten,werden unreflektiert weiter benutzt, obwohl sie uns unter Umständenschon längst mehr schaden als nutzen. Dann bleibt jemand wie dergenannte Igor so lange arm, wie er den Glaubenssatz hegt, sein Daseineben leider mit stetig knappen Mitteln fristen zu müssen. Solange dietiefer liegenden Gedanken sich nicht ändern, kann sich auch an denäußeren Umständen nichts ändern.Ist ein Verstandesmuster einmal etabliert und wird seit Jahren danachgelebt, ist es nicht so ohne weiteres möglich, es wieder loszuwerden.Manche Menschen müssen Dutzende von Niederlagen erfahren, umdie unbewussten Glaubenssätze endlich ans Licht zu holen und auf ihreStimmigkeit zu überprüfen. Wird nun ein Verstandesmuster als nichtmehr nützlich erkannt, dann braucht es Kreativität und Mut, um denUmgang mit diesem Thema zu ändern. Aber zum Glück kommt unshier genau der mächtige Wirkstoff zu Hilfe, der Sie durch das ganzeBuch – und dann hoffentlich auch durch Ihr weiteres Leben – beglei-ten wird: die Phantasie. Sie ermöglicht es uns, aus alten unnützen Ver-standesmustern auszubrechen und uns mit unserem Vorstellungsver-mögen ein neues Lösungsmuster zu schaffen – so reich und prächtig,freundlich und euphorisch, wie wir es mit unseren inneren Bildernerschaffen können.

Tages- und NachtbewusstseinUm in den Bereich der Phantasie vorzudringen, um diese Gabe zu akti-vieren und für die Lebensgestaltung nutzbar zu machen, müssen wiruns tiefer mit der Struktur des menschlichen Geistes beschäftigen.Genauer gesagt mit Bewusstsein und Unterbewusstsein, die ich gernTages- und Nachtbewusstsein nenne. Beide sind permanent aktiv. Aller-dings hat das Tagesbewusstsein die Vorherrschaft, während der Menschwach ist, und das Nachtbewusstsein, wenn der Mensch schläft.

Das Tagesbewusstsein Das Tagesbewusstsein hat, wie der Name bereits verrät, die Hauptherr-schaft im Wachzustand – bei stark nachtaktiven Menschen kann dies

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durchaus auch die Nacht sein. Es ist einfach die Zeit, in der wir aktiv,wach, also im alltäglichen Bewusstsein sind. Die Hauptaufgabe desTagesbewusstseins ist es, die gesamten Sinneseindrücke auszuwertenund auf Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Dabei muss es auch denunbrauchbaren »Datenmüll« aussortieren, also irgendwo in einer ArtPapierkorb ablegen oder löschen.Die Prüfung auf Sinnhaftigkeit erfolgt grundsätzlich auf zwei Ebenen –der der Logik und der einer Gefühlsanalogie. Auf beiden Ebenen erfolgtzum Schluss die Wichtigkeitsprüfung. Unwichtiges wird ausgeschieden,auf Wichtiges wird entsprechend reagiert. Es bedarf sicher keiner beson-deren Erwähnung, dass das, was als wichtig oder unwichtig erachtetwird, von Mensch zu Mensch deutlich verschieden sein kann. Bei derPrüfung auf Logik untersucht das Tagesbewusstsein, ob es ein logischesMuster für das gibt, was uns im Außen begegnet. Dieses Muster aber muss zuvor immer erst erlernt worden sein. Dannbedeutet zum Beispiel das Klingeln des Mikrowellenherdes, dass dasEssen jetzt warm sein dürfte. Auf der emotionalen Ebene könnte bei-spielsweise bemerkt werden, dass es nach Kohl riecht, man aber kei-nen Kohl mag.

Das NachtbewusstseinDas Unter- oder eben Nachtbewusstsein ist uns nicht so leicht zugäng-lich wie das Tagesbewusstsein. Es ist ungleich größer, es speichertalles ab, was wir wahrnehmen und erleben. Auch unsere Überzeugun-gen, die wir teilweise seit der frühesten Kindheit in uns haben, lagernim Nachtbewusstsein. Es beeinflusst unser Leben aus diesem Pool vonInformationen und Glaubenssätzen in jedem Moment. Und zumeistmerken wir nicht, was es alles so treibt und wie intensiv es uns in unse-rem Tun bestimmt. Das Nachtbewusstsein arbeitet unglaublich schnell. Das liegt vor allemdaran, dass es keine Prüfungen durchführt. Wird beispielsweise »Vor-wärts gehen« gesagt, dann wird bedingungslos »vorwärts gegangen«.Die Prüfung, ob es jetzt das geeignete Tun ist, erfolgte bereits im Tages-bewusstsein.Darüber hinaus gibt es einige Module, die in besonderen Situationenaufgerufen werden. Eines davon ist das Feuermodul: Wenn das Haus

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brennt, schalten wir in den Alarmmodus, ohne noch bewusst zu den-ken. Dann heißt es einfach »Davonlaufen!« oder »Kinder retten!«. Dieenorme Verarbeitungsgeschwindigkeit des Nachtbewusstseins schütztso unser Leben. Auch das Heilen von Wunden gehört hierher. Es erfolgtganz von selbst, wir brauchen dazu nichts tun. Würden wir in solchenSituationen immer erst denken und bewusst entscheiden müssen,wäre die Menschheit wahrscheinlich schon längst ausgestorben.Wir lernen aus Erfahrungen, das Gelernte findet dann Eingang insNachtbewusstsein, um von dort aus weiterzuwirken. Wird beispiels-weise die Erfahrung gemacht, dass man sich an der heißen Herdplat-te die Finger verbrennen kann, handelt man danach ein ganzes Lebenentsprechend: Man wird keine heiße Herdplatte mehr anfassen, unddas völlig unbewusst. Niemand denkt bewusst: »Aha, eine Herdplat-te, die könnte heiß sein, da sollte ich nicht hingreifen, sonst verbren-ne ich mich.«Die meisten der einmal abgespeicherten Erfahrungen werden keinerneuerlichen Überprüfung unterzogen, auch wenn sich die Lebensum-stände und die eigene Persönlichkeit längst verändert haben. So kannes mitunter vorkommen, dass wir durch eine Erfahrung aus der Kind-heit ein Leben lang auf eine Weise gefühlt, gedacht und gehandelthaben, die uns aber gar nicht gut tut. Wir sind dann beispielsweiseimmer weit hinter unseren intellektuellen Möglichkeiten zurückgeblie-ben, nur weil vielleicht ein Lehrer damals immer wieder zu uns gesagthat, dass wir nicht sehr intelligent seien. Wir haben ihm geglaubt, unsentsprechend verhalten und das nie mehr hinterfragt. Genau an die-sen Glaubenssätzen, die uns behindern, setzen therapeutische Metho-den wie das Positive Denken und auch die Phantasiereisen an. Sie ver-suchen, einen Zugang zum Unterbewusstsein zu finden, um dieungünstigen oder unwahren Überzeugungen durch solche zu ersetzen,die uns im Leben weiterhelfen.

Der Zugang zum NachtbewusstseinUm Veränderungen im Nachtbewusstsein vorzunehmen, müssen wires natürlich zunächst erst einmal erreichen. Doch zwischen Tages- undNachtbewusstsein befindet sich ein symbolisches Tor. Wenn sich die-ses Tor für uns öffnet, sind wir im Zustand vollkommener Entspannung.

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Dann sind uns Tages- und Nachtbewusstsein gleichermaßen zugäng-lich. Sicher haben Sie das schon einmal erlebt, vielleicht kurz vor demEinschlafen oder Aufwachen. Sie hörten bewusst Geräusche oder Stim-men und träumten zugleich mit diesen Geräuschen eine eigeneGeschichte. Diese folgte keiner Logik, sie war eine Art Traum. Bei denHypnotischen Phantasiereisen wird genau dieser erstaunliche Zustandangestrebt. Dieses Tor zwischen Tages- und Nachtbewusstsein bietetdie wertvolle Möglichkeit, Veränderungen in der Persönlichkeit vorzu-nehmen.Nun gibt es aber eine Schwierigkeit: Das Tor wird bewacht, von einem– wie ich ihn nenne – zweiköpfigen Drachenhund. Er sorgt dafür, dassnur der in das Reich des Nachtbewusstseins gelangt, der einen entspre-chenden Passierschein nachweisen kann. Will man beim linken Kopfdes Drachenhundes vorbei, so muss auf dem Passierschein etwasLogisches stehen. Will man hingegen beim rechten Kopf des Drachen-hundes vorbei, so muss der Passierschein ein geeignetes Gefühl her-vorrufen. Es gibt nun mehrere Methoden, zum Nachtbewusstsein zu gelangen.Im Bereich der Selbsthypnose können wir zum Beispiel eine Atem-übung machen, durch die unser Drachenhund seine Köpfe entspanntauf den Boden legt, ihm die Augen langsam zufallen und er es so nichtmerkt, dass wir das Tor passieren. Eine andere Methode ist die Ablen-kung, wie sie oft in der Fremdhypnose eingesetzt wird. Die Aufmerk-samkeit des zweiköpfigen Drachenhundes wird einfach auf etwas völlig anderes gelenkt, so dass er es auch auf diese Weise nicht mitbe-kommt, wenn wir uns ins Unterbewusstsein einschleichen.

Hypnose – alles ist möglich Bei den Hypnotischen Phantasiereisen wird – wie der Name schonnahe legt – die Hypnose benutzt, um wirklich tiefere Veränderungen inden Glaubensmustern herbeiführen zu können. Viele erschrecken ersteinmal, wenn sie das Wort Hypnose hören, da sie es vor allem mitShoweffekten in Verbindung bringen, bei denen sich die Hypnotisier-ten scheinbar willenlos zum Affen machen.

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Aber Hypnose ist nichts weiter als eine Technik, die in Trance führt. UndTrance bezeichnet einen Zustand, in dem – ganz vereinfacht gesagt –der Zugang zum Nachtbewusstsein offen ist. Daher ist es in einem hyp-notisierten Zustand möglich, die Steuerung des Unterbewusstseinszu verändern, also Glaubenssätze und alte, aber für das Leben desBetreffenden inzwischen ungünstige Muster aufzulösen und durchgeeignete neue zu ersetzen. Und genau das ist ja auch der erwünsch-te Effekt der Phantasiereisen.

Selbst- und FremdhypnoseMan unterscheidet zwischen Selbst- und Fremdhypnose. Die Fähigkeit,sich selbst in die Trance zu führen, hat jeder Mensch. Sie ist gewisser-maßen angeboren und beinahe jeder hat diese besondere Form derBewusstheit auch schon erlebt, beispielsweise beim Tagträumen. Wennman, wie man in Wien sagen würde, »ins Narrenkastel schaut«, wirddie gesamte Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt gerichtet. DieAugen fixieren etwas im Raum so lange, bis es verschwimmt. Der Geistist derweil auf ein bestimmtes Thema fokussiert, das er mit allerhöchs-ter Aufmerksamkeit und ohne jede Ablenkung betrachtet. Nun könnengleichermaßen Bilder oder Worte dazu auftauchen. Der Zugang zumNachtbewusstsein ist in einem solchen Zustand weit offen, es ist bereitfür den Empfang von Programmierungen und Befehlen.Bei der Fremdhypnose hingegen nutzt ein Hypnotiseur bestimmteTechniken, um seinen Klienten an die Quellen des Unterbewusstseinszu führen. Weit verbreitet ist hier die Fixiermethode, bei der ein Punkt,zum Beispiel die Spitze eines Kugelschreibers, eine kleine LED-Lampeoder ein schwingendes Pendel, fixiert wird, bis die Augen ermüden undschlussendlich zufallen. Danach werden mit Worten Entspannung undeine weitere Vertiefung der Trance suggeriert (siehe auch ab Seite 42).

Suggestionen und der tiefere Wandel im UnterbewusstseinIm Zustand der beschriebenen Hypnose ist das Tagesbewusstsein desBetreffenden noch vorhanden, zugleich ist aber der Kanal zum Unter-bewusstsein weit geöffnet. Nur dadurch lassen sich die erstaunlichenEffekte erzielen, für die man die Hypnose anwendet. Im Zustand derTrance kann ein Hypnotiseur oder der Betreffende selbst Suggestionen

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formulieren, die tief in das Nachtbewusstsein eindringen. Dann entste-hen geistige Bilder und Empfindungen, die in der Folge wie von selbstin den Alltag übernommen werden können, da sie von dieser tiefenEbene aus wirken. Waren diese Bilder beispielsweise von Freundlich-keit, Tatkraft und Leichtigkeit geprägt, können sich diese Zustände nacheiner Zeit auch im Gemüt des Menschen verstärkt zeigen. Und von dortaus wird sich das Leben des Betreffenden zwangsläufig anders, bes-ser, gestalten.Bereits beim Lesen eines Buches kann man in eine leichte bis mittle-re Trance kommen. Oft kann es hierbei passieren, dass man tief in dieGeschichte einsinkt und rundherum nichts mehr (bewusst) wahr-nimmt. Auf dieser Basis der höchsten Konzentration wirken auch diePhantasiereisen. Die Effekte werden hierbei noch verstärkt, indemman die Reisen stets mit entspannenden Einleitungssuggestionengestaltet wie zum Beispiel: »Du nimmst deinen Atem deutlich wahr,du atmest ein, du atmest aus.« Erst wenn die Ruhe erreicht ist, beginntdie eigentliche Reise zu den inneren Bildern und Empfindungen. Unddann kann sich das ganze Leben grundlegend zum Positiven hin ver-ändern – hin zu Erfolg, Gesundheit, Lebensfreude und allem, was Siesich wünschen!

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Thomas Niklas Panholzer

Hypnotische PhantasiereisenAuf den Pfaden des Unterbewusstseins zu tiefer Entspannungund Selbsterkenntnis

Gebundenes Buch, Klappenbroschur, 176 Seiten, 17,2 x 23,5 cmISBN: 978-3-517-08415-2

Südwest

Erscheinungstermin: September 2008

Bewusste Träume zum Glück Stress, psychische Belastung, Sorgen und Angst führen automatisch zu körperlicherund geistiger Anspannung. Längerfristig sind verspannte Muskeln, Kopfschmerzen undErschöpfungszustände die unweigerlichen Folgen. Fantasiereisen sind das perfekte Mittel,um mit seinem Unterbewusstsein direkt in Kontakt und dadurch zu der erforderlichen tiefenEntspannung zu gelangen.Thomas Panholzer führt uns in die magische Welt der Fantasiereisen ein. Aus seinerlangjährigen Praxis ist er mit vielen verschiedenen emotionalen und sozialen Extremsituationenbestens vertraut. Er nennt Beispiele von Patienten, die sich wegen Stress, Trauer, Partnerkrise,schlechtem Betriebsklima oder Schlaflosigkeit an ihn gewandt haben. Zu jedem dieser Konflikt-und Problemfelder bietet er eine Fantasiereise, die einen selbst dann in den Bann zieht, wennman von dem Problem nicht betroffen ist. Die Texte sind auch zum Vorlesen bestens geeignet.Einen ganz besonderen Vorteil dieses Produkts bietet die beigelegte Audio-CD mit denschönsten Fantasiereisen dieses Buchs. So kann man sich nicht nur in die Traumwelten desUnterbewusstseins hineinlesen, sondern auch ganz entspannt hineinhören.