hydrogeologie_abschnitt_002

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TU Dresden / Institut für Geotechnik Professur für Angewandte Geologie Vorlesungsmaterial - Allgemeine Hydrogeologie Seite 2-1 Abschnitt 2 - Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten Klassifizierung Wasserhaushaltsgleichung P = ET + RO + RH + RU + ΔS [mm] Hydrologische Basisdaten - Niederschlag - Verdunstung - oberirdischer Abfluss Hydrogeologische Basisdaten - unterirdischer Abfluss - Speicheränderungen Wasserhaushaltliche Basisdaten - Niederschlag Ganglinie der monatlichen Niederschlags- summen (Dresden Klotzsche). Niederschlagssummen 700 571 615 710 789 898 486 807 856 579 814 830 559 563 740 857 629 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Jahr Niderschlag [mm] Niederschlagssummen für die Jahre 1993 bis 2008. Trockenjahr 1904 - Flussbett der Elbe an der Augustusbrücke [2-1]. Trockenjahr 1904 - Flussbett der Elbe mit abgesperrtem Goldfeld [2-1].

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Vorlesungsmaterial Allgemeine HydrogeologieInstitut für Geotechnik der Technischen Universität DresdenAbschnitt 1 Einführung in die HydrogeologieAbschnitt 2 Ermittlung wasserhaushaltlicher BasisdatenAbschnitt 3 GrundwasserneubildungAbschnitt 4 GrundwasserdynamikAbschnitt 5 QuellenAbschnitt 6 GrundwasserleiterAbschnitt 7 LabormethodenAbschnitt 8 GrundwassererkundungAbschnitt 9 Bau von GrundwassermessstellenAbschnitt 10 GrundwasserprobenahmeAbschnitt 11 Grundwasserüberwachung

TRANSCRIPT

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-1

    Abschnitt 2 - Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten

    Klassifizierung

    Wasserhaushaltsgleichung

    P = ET + RO + RH + RU + S [mm]

    Hydrologische Basisdaten - Niederschlag - Verdunstung - oberirdischer Abfluss

    Hydrogeologische Basisdaten - unterirdischer Abfluss - Speichernderungen

    Wasserhaushaltliche Basisdaten - Niederschlag

    Ganglinie der monatlichen Niederschlags-summen (Dresden Klotzsche).

    Niederschlagssummen

    700

    571615

    710789

    898

    486

    807856

    579

    814 830

    559563

    740

    857

    629

    0

    100

    200

    300

    400

    500

    600

    700

    800

    900

    1000

    1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Jahr

    Nid

    ersc

    hlag

    [mm

    ]

    Niederschlagssummen fr die Jahre 1993 bis 2008.

    Trockenjahr 1904 - Flussbett der Elbe an der Augustusbrcke [2-1].

    Trockenjahr 1904 - Flussbett der Elbe mit abgesperrtem Goldfeld [2-1].

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-2

    Wasserhaushaltliche Basisdaten - Niederschlag

    Niederschlagsmessung - Regenmesser nach HELLMANN [2-2].

    Niederschlagsmessung - Mindestabstand des Regenmessers von hohen Hindernissen [2-2].

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - Verdunstung

    Evaporation(E)

    Transpiration(T)

    Interzeption(-)

    Evapotranspiration(ET)

    Verdunstung

    Evaporation: Bodenverdunstung, vom unbewachsenen Boden und / oder von freien Wasserflchen. Transpiration: Verdunstung von Wasser ber die oberirdischen Organe der Pflanzen, aufgenommen aus dem Bodenwasser mit den Wurzeln. Interzeption: Verdunstung des auf der Vegetation aufgefangenen Niederschlages.

    Berechnung der potentiellen Evapotranspiration ETpot

    bersicht zu den empirischen Formeln in [2-3]. Formel nach HAUDE

    - relative Luftfeuchte um 14 Uhr - Sttigungsdampfdruck der Luft (14 Uhr) - Lufttemperatur um 14 Uhr - Monatskoeffizient - mm/Tag

    Formel nach SCHENDEL - Monatsmittel der Lufttemperatur - Monatsmittel der relativen Luft-

    feuchte - Proportionalittszahl 480 - mm/Monat

    Bild links: WILD'sche Waage zur Messung der Verdunstung [2-2]. Weitere Messgerte sind, z. B.: - Livingston Atmometer - Evaporimeter nach PICHE - Verdunstungspfannen - Verdunstungsbecken

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-3

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - Verdunstung - Lysimeter

    Wgbares Lysimeter [2-3].

    Lysimeter mit Gefmessung [2-3].

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - Lysimeterstation Brandis

    Wgbares Lysimeter der Station Brandis in Sachsen [2-4].

    Oberflche des Lysimeterfeldes der Station Brandis in Sachsen [2-4].

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-4

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - Lysimeterstation Brandis

    bersicht

    - 19 nichtwgbare Lysimeter - 24 wgbare Lysimeter - Bodenmonolithe aus dem Raum

    Oschatz, Halle, Wittenberg - Bden des mitteldeutschen Lgrtels - 11 verschiedene Bodentypen

    Messreihen der Station - Niederschlag - Durchsickerung - reale Verdunstung / Bodenwasser- vorratsnderungen - Klimadaten - Bodentemperatur - Sickerwasserbeschaffenheit

    Messreihen im Einzugsgebiet - Grundwasserstnde an 220

    Messstellen - Oberflchenwasserstnde / Abfluss an

    14 Messstellen - Oberflchenwasserbeschaffenheit an

    12 Messstellen - Niederschlag Station Naunhof und 17

    weitere Stationen - Grundwasserentnahmemengen des

    Wasserwerkes Naunhof und weiterer Nutzer

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - oberirdischer Abfluss

    Abflu[l/s] / [m/s]

    Abfluhhe[mm]

    Abfluspende[l/s km]

    Oberirdischer Abflu

    HydrologischesJahr

    MewehrDurchflukurve

    Durchflu[l/s] / [m/s]

    Durchfluganglinie Durchflusummenlinie

    Oberirdischer AbfluMessung

    Abfluss [l/s]: Wassermenge eines Fliege-wssers aus einem Einzugsge-biet, die einen bestimmten Querschnitt in der Zeit durch-fliet. Gemessen als Durch-fluss.

    Abflusshhe [mm]: Quotient aus der in einer Zeit-einheit (in der Regel ein Jahr) aus einem Einzugsgebiet ab-flieenden Gesamtwasser-menge in Liter und dem dazu-gehrigen Einzugsgebiet in Quadratmeter.

    Abflussspende [l/s km]: Quotient aus dem Abfluss (Durchfluss) und der Flche des dazugehrigen Ein-zugsgebietes, entspricht dem Abfluss pro Flcheneinheit.

    Durchflusskurve eines Messwehres mit Pegellatte zur Messung des Wasserstandes [2-5] und [2-6].

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-5

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - oberirdischer Abfluss

    WOLTMANN-Messflgel [2-7].

    Beispiel fr einen Messwehrquerschnitt, als Kombination von Dreieck und Rechteck.

    HH - berhaupt bekannter Maximalwert mit Datum H - hchster Wert in einem anzugebenden Zeitraum MH - arithmetisches Mittel der Hchstwerte verschiedener Abflussjahre mit Zeitangabe M - arithmetisches Mittel in einem anzugebenden Zeitraum MN - arithmetisches Mittel der Niedrigstwerte verschiedener Abflussjahre mit Zeitangabe N - niedrigster Wert in einem anzugebenden Zeitraum NN - berhaupt bekannter Minimalwert mit Datum bersicht zu den gewsserkundlichen Hauptwerten, nach [2-3].

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - Anwendungsbeispiele

    Wasserbilanzierung des Landkreises Schnebeck im Elbtal [2-6].

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-6

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - Anwendungsbeispiele

    Hydrogeologischer Schnitt durch das Elbtal bei Schnebeck [2-6].

    a-vor der extensiven Entnahme

    b-nach der extensiven Entnahme

    Gefahr der Hebung von Salzwasser bei extensiver Ausbeutung einer Grundwasserlagersttte [2-8].

    Hydrogeologisches Modellkonzept einer Alt-last [2-7]. Nutzung der wasserhaushaltlichen Basisdaten zur berwachung des Stoffaustrages fr die Abschtzung der Gefhrdung ber den Wasserpfad, z. B. durch Abflussmessungen in einem Vorfluter.

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-7

    Ermittlung wasserhaushaltlicher Basisdaten - Anwendungsbeispiele

    Beispiel kologisches Groprojekt Dresden Coschtz/ Gittersee. Liegenschaften und morphologische Einordnung der Altlasten in ihrer Beziehung zum Vorfluter Kaitzbach (blau gekennzeichnet).

    bei Abfluss < HQ2

    bei Abfluss > HQ2

    Gestaltungsprinzip der Kaitzbach-Messwehre in Dresden Coschtz/Gittersee.

  • TU Dresden / Institut fr Geotechnik Professur fr Angewandte Geologie

    Vorlesungsmaterial - Allgemeine HydrogeologieSeite 2-8

    Literatur / Quellenangaben zum Abschnitt 2

    [2-1] Schsische Zeitung, Dresden 58(2003), Nr. 186

    [2-2] LANGGUTH, H. R.: Vorlesungsskripte zur Hydrogeologie 1987/1988

    [2-3] HLTING, B. & COLDEWAY, W. G.: Hydrogeologie. - Spektrum Verlag 2005

    [2-4] KEESE, U.: Lysimeterstation Brandis. - LfUG Bericht 1(1994). - S. 13 - 17

    [2-5] Lexikon der Geowissenschaften. Band 1 - 6. - Spektrum Verlag 2000/2001

    [2-6] JORDAN, H.; WEDER, H. J.: Hydrogeologie. - Enke Verlag 1995

    [2-7] Altlastenhandbuch des Landes Niedersachsen. Wissenschaftlich-technische Grundla-

    gen der Erkundung. - Springer Verlag 1997

    [2-8] PRESS, F.; SIEVER, R.: Allgemeine Geologie. - Spektrum Akad. Verlag 1995