gasschutz und luftschutz 1936 nr.11 november
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.11 November
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BERLIN
IM NOVEMBER 1936
NR.
11
6. J
A HR GA N G
ZEITSCHRIFT FR
D S
GES MTE GEBIET DES
G S
UND
LUFTSCHUTZES DER ZIV
IL
BEVLKERUNG
MITTEILUNGS BL TT
MTLICHER
NACHRICHTEN
~ . , : o ( , ~ , ~ ,
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In smtlichen ufstzen handelt es si h um die persnlichen Ansichten der Verfasser und nicht um Anschauungen
dienstlicher Stellen
Luftwaffenbung in Mitteldeutschland
Prsident
i R. Heinrich Pa
e t s c h Berlin
Mit dem
Fortschreiten
des Ausbaues
der
deut.
schen Luftwaffe sowie mit
der
weiteren Durch.
dringung der Bevlkerung mit dem L u f t s c h u t z ~ e .
danken
nehmen
folgerichtig nunmehr
auch
die
bungen die die Luftkriegfhrung zum
Gegen
.
stand
haben
immer greres Ausma
an. Die
Lu f twa f f e nbung
in M i tt e ld eu t s c h .
la n d die am 18.
und 19. August
durchgefhrt wur.
de spielte sich
erstmalig in einem
groen Raum ab.
in dem die Durch.
fhrung aller Ma.
nahmen kriegs.
mig e r f o l ~ t e
Alle Fachkenner
denen
Gelegenheit
gegeben
wurde
an
dieser bung
teil.
zunehmen beweg.
te
die Frage ob die
Einzel.
und Teil.
arbeiten der
letz.
ten Jahre
nunmehr
ihre Probe
im Zu.
sammenwirken be.
bestehen wrden.
arbeit der gesamten
Bevlkerung die
sich gerade
bei
der Durchfhrung der
zivilen Luftschutzma.
nahmen zeigte so selbstverstndlich interessiert
und sachverstndig
da man mit Fug und
Recht
sagen
kann:
0
er
Re
i ch
s I u f t s c
hu t
z s t e h t
und n immt die
wich t i ge
Ve r t e i d i .
gungs s t e l l ung im ge s am t en
Lande s .
Phot.
Weltbild 21 .
s chu t z
e in
die
i hm zu-
k o m m t .
Die Lag e sah
einen verhltnis.
mig kleinen
blauen Mittelstaat
vor
der
im Nor.
den
von der Nord.
und Ostsee im
Osten
durch die
Linie
Oder
bis
Hohensaaten -
Freienwalde -
Knigswusterhaw
sen -
Zossen
-
Riesa - Freiberg
im Sden
durch
die
deutsch
.
tsche
.
chis ehe
Grenze
bis
Weidhaus
am
Nordrand
des
Bhmer Waldes
- Weiden -
Bay.
Vorweg
sei be.
merkt
da
die
Er.
:-vartungen
nach
Jeder Richtung hin
erfllt
wurden.
Es
Bild 1.
Leichte
Flak
whrend
der L u \ l w a l l e D b u D ~
Mitteldeulschland.
reuth - Bamberg
- Schwein furt im
konnte nicht nur
ein beachtlich
hoher Stand der
Ausbildung aller
daran
beteiligten
Waffen und
Sonstigen Stellen festgestellt
werden
sondern
auch die
Zusammenarbeit und das
Hineinfinden
in schwierige
neuartige
Aufgaben die die kriegs.
mige
Durchfhrung der
bung
mit
sich
brachte
Waren
berraschend
gut. Schlielich
war
die
Mit.
Westen
schlielich
durch
die Linie Bad Kissingen -
Gersfeld
- die
Fulda bis
Mnden
-
Gttingen
- Salzwedel _
die EIbe bis zur
Mndung begrenzt wurde.
Ein
roter
Staat
war ostwrts
ein
grner
Staat west.
lich
und
sdlich
von
Blau die
Tschechoslowakei
als
neutraler
Staat angenommen.
Der angenom.
mene
rote
Staat war
mit
dem angenommenen
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.11 November
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grnen
St
aat
befreund et, so
da
mit gegensei tiger
Hilfeleistung gerechn et wurde.
Zwischen
Blau
und
Rot
bestanden seit
langer
Zeit Span
nun gen, die
schlielich zum Abbruch
der
diplomatischen
zie
hun
gen
fhrten
und Rot
veranlaten
einen
berraschenden Angriff auf Blau
zur
D u r c h f h ~
rung zu bringen. Rot h
atte
hierzu
an
se in
er
W
s t ~
grenze
ein
Kampfgeschwader vo
n vier Gruppen
und einen Sturzbomberverband zusammengezogen,
Blau den
F l u g m e l d e ~
und
Luftschutzwarndienst
sow
ie
den
zivilen
Luftschutz
aufgerufen
und war
im Begriff, die
Luftv
erteidigung zu organisieren.
Hierzu
standen Blau mehrere leichte (vgl. Bild 1
auf S. 281) und
schwere
Flakverbnde, e
in
e Jagd :
g
ruppe sow
ie ein Teil einer Aufklrungsstaffel
zur Verfgung.
b ungszweck war, die
verschiedenen Verbnde
der neuen
Luftwaffe zu schulen,
den
Ausbildungs
stand
beim
und Luftschutzwarndienst
sow
ie innerhalb des zivilen
Luftschutzes
zu
prfen
und verschiedene
Manahmen des
S e l b s t
schutzes
zu erprohen.
Di e h
run
g lag bei Rot in
den Hnden
de l
Hheren Fliegerkommandeurs des Luftkreise
s IIl,
G eneralmajor W i m m
e r
die
von
Blau war dem
Hheren Flakkommandeur
im Luftkreis ITT
,
Oberst Bog
a t
sc
h , anvertraut. W hrend
Rot di
e
Aufgabe erhielt, berraschend die militrisch
wichtigen Anlagen, insonderheit die
B o d e n o r g a n i
sa tionen der Luftwaff
e
sowie wichtige V
r k e h r s
lind
Industrieanla
gen anzugreifen, war die
A u f
ga
be vo
n Blau, einen wirksamen Schutz fr diese
Objekte zu gewhrleist en und besonders die
Leunawerke
vor berraschenden
Angriffen
zu
schtzen. Zur Durchfhrung
letzterer Aufgabe
waren
auer der bereits genannten Flakartillerie
auch
F l a ~ M G .Einheiten
eingesetzt.
Ebenso
un.
terstand der blauen Fhrung
eine
F l u g m e l d e
kompanie, die zur
Verst
rkung
des bestehenden
festen Flugme
ldenetzes
eingesetzt werden sollte.
W hr end also Rot die
Aufgabe
hatte
seine Luft.
flott e im Sinne Douhets sofort nach Kriegsbeginn
z
um
Einsatz zu bringen, verfgte Blau ber einen
vllig luftkriegsmig hergerichteten greren
Raum mit allen se inen modernen Abwehrmitteln.
Das W e t t e r meinte es besonders gut: am
18 . strahlendblauer Himmel, am 19.
tiefhngende
Wolkenschichten. Die
Verschiedenartigkeit der
Witterung wirkte sich hchst interessant auf die
Angriffstaktik
von
Rot aus und zeigte, wie wich.
tig fr alle
Erwgungen
und
Entschlieungen
bei
den Fhrungen so
wohl v
on
Rot
als
auch
von
Blau
der
Witterungscharakter war. Der W e t t e r
diens t spielt daher fr die Luftwaffe
und
ihre
Fhrung
eine Rolle , deren
Bedeutung
gar nicht
stark
genug unterstrichen werden kann.
Aller
.
dings wird im
Ernstfall
die Wirksamkeit der
terberatung insofern eine starke Einbue erleiden,
als die W etternachrichten der benachbarten
Fremdstaaten im
Augenblick
k r i e ~ e r i s c h e r Ver.
wicklungen aufhren. Aus der Wetterlage e r ~
b e n
s
ich
an dem ersten
sonnigen
b u n ~ s t a ~ e
Angriffe aus groen Hhen zwischen 5000 und
6000
Meter
whrend
am
zweiten T a ~ e sehr
hu
.
fi
g
der
Anflug
ber
den
Wolken
s
tattfand
und
die
Verbnde dann im Gleitflug die Wolken
deck
e
durchstieen
um die Durchfhrung des An .
i f f e s im Tiefflug zu erledigen. Dieser Wechsel
s tellt e hchste Anforderungen an
das
Umstel .
lungsvermgen des Flugmeldedienstes und
der
Erdabwehr .
D er b u n g s ver l a u f ges taltete sich daher
nach
jeder
Richtung hin abw echslun gsreich und
8
zeigte mit aller
Deutlichkeit groen Tei
len
der
Bevlkerung, wie ein Krieg
der Zukunft
aller
Voraussicht nach be
ginn en
wird
. Bei
der
Schnell
ligkeit des
ber
ganges
vom Friedenszustand
zum
Kriegszus
tand
wurde
jedem aufmerksamen
Beob.
achter
klar, da
nur
dasjenige
Land Aussicht
hat,
e
in
en solchen pltzlichen Luftangriff zu bestehen,
das sich in Friedensze
it
en grndlich darauf
vor.
bereitet
hat, sich sofort auf
den Kriegszustand um
.
zustellen
vermag
und in allen seinen Bevlke.
rungsteilen die
see
li
schen und
moralischen Krfte
aufbringt, die
er
fo
rd er
lich sind,
um
die ungeheuere
Beans
pruchun
g eines
so
pltzlich einse tz end en
Luftangriffs zu berwinden.
Der
Fhrer von
Rot entschlo
sich, seine ihm
erteilt e A ufgabe in drei
Phasen
zur Durchfi.ih.
rung zu bringen.
Die er s t e Phase bes tand aus einem Angriff
vom Mittag des ersten bungstages an in drei
Angri ffsr ichtungen,
und
zwar nach Halle, No rd .
hausen und Erfurt zu, mit dem Ziel, in ers
ter
Linie die Bodenorganisation des blauen Staates zu
vernichten und beso
nders
hochwerti
ge
Obj
e
kt
e
durch Sturzbomberangriffe
zu
zerstren
.
Die z w e i t e Phase bildete ein Nachtangriff
auf wichtige Industrie. und Verkehrsknoten.
punkte mit dem Schwerpunkt auf Le
una
. Die
i t t e Phase, am zweiten bungstage
d u r c h
~ e