fÜr cottbusund spree-neisse

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Cottbus. So manche Firma weist, um eine Verbreitung des Coro- na-Virus im Unternehmen zu vermeiden, ihre Beschäftigten an, von zu Hause aus zu arbei- ten: im Homeoffice. Die damit verbundenen Kosten für Tele- fon, Internet und Büroartikel kann der Arbeitgeber dem Ar- beitnehmer dann steuerfrei er- statten. Darauf weist Lohnsteu- erhilfeexperte Erich Nöll hin. Allerdings sei es oft sehr auf- wendig, die in der Realität ent- standenen Kosten zu ermitteln. Experten erläutern, was da geht – und was nicht. red/pb Lausitz Seite 12 LR-Serie – so setzen Sie Homeoffice bei der Steuer ab Kaderplanung trotz Corona beim FC Energie Cottbus Cottbus. Corona legt das gesell- schaftliche Leben lahm, den- noch herrscht beim Fußball-Re- gionalligisten Energie Cottbus keineswegs Stillstand. Neben der Debatte um die mögliche Kurzarbeit für die FCE-Profis plant man schon für die kom- mende Saison. Der Sportliche Leiter Sebastian König: „Die Vertragsverhandlungen laufen aktuell auf Hochtouren. Wir sprechen mit unseren Spielern über Vertragsverlängerungen und auch mit neuen Spielern über einen möglichen Wechsel nach Cottbus.“ red/pb Sport Seite 6 V iele Lausitzer Händler und Dienstleister, die das Geschäft wegen der Corona-Gefahr eingestellt haben und auch Her- steller mit unterbrochenen Lie- ferketten müssen Mitarbeiter nach Hause schicken. Zudem steigt die Zahl der Firmen, die jetzt Anträge auf Kurzarbeit ein- reichen, rasant. Das bestätigt Anja Schilde, die Sprecherin der Arbeitsbehörde für die Lausitz und den Spreewald in Cottbus. „Der Zugang ist erleichtert“, be- tont sie. „Aber viele Anträge sind nicht bearbeitungsfähig. Das Wort Corona reicht als An- tragsbegründung nicht aus. Wir brauchen mehr Informationen“, sagt Schilde. Lieferketten seien unterbrochen, Geschäfte zwangsverordnet geschlossen, bei Dienstleistern blieben die Kunden aus, nennt sie Beispie- le. Anja Schilde ist optimistisch: „Wir wollen alle Betroffenen un- terstützen und Entlasssungen möglichst vermeiden.“ Das Kurzarbeitergeld-Kernteam hat 30 Leute, weitere Kollegen wer- den geschult. Laut der aktuell vorliegenden Befragung sind bis Ende der ver- gangenen Woche rund 2800 An- zeigen auf Kurzarbeit bei den sächsischen Arbeitsagenturen eingegangen, die als Folge der Ausbreitung des Coronavirus begründet wurden. Das erklärt Dana Kostroa, Sprecherin der Agentur für Arbeit in Bautzen. Im gesamten vergangenen Jahr hatten insgesamt 899 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Jeder Mitarbeiter, der verfüg- bar ist, ist auch in der Bautze- ner Behörde am Start. Das ver- sichert die Sprecherin: „Wir set- zen alles daran, in dieser schwie- rigen Zeit alle Anzeigen so zügig wie möglich zu bearbeiten. Da- für verstärken wir unser Perso- nal in diesen Teams zurzeit mas- siv“, erklärt Dana Kostroa. In die Beratung der Unternehmen und in das Bearbeiten von Anträgen auf Kurzarbeitergeld werde in den nächsten Tagen alle Kraft gesteckt. red/kw Lausitzern droht Kurzarbeit Corona-Krise Händler, Dienstleister und Hersteller mit unterbrochenen Lieferketten sind in Schwierigkeiten geraten. Die Arbeitsämter stellen sich darauf ein. Auf die Arbeitsagentur in der Cottbuser Bahnhofstraße kommt wohl viel Arbeit zu. Foto:Peggy Kompalla Berlin. Angesichts der dramati- schen Wirtschaftsentwicklun- gen in Deutschland ist die De- batte um den Kohleausstieg und die Strukturhilfen für die betrof- fenen Reviere in den Hinter- grund geraten. Und das wird vorläufig so bleiben. Der Bun- desrat wird das Gesetz zum Kohleausstieg nicht einfach durchwinken. Die vom Ausstieg direkt betroffenen Länder hal- ten den Gesetzentwurf der Bun- desregierung für unzureichend. Das hatten sie bei der Sitzung der Länderkammer am 13. März, vor dem Corona-Shutdown in Deutschland, deutlich gemacht. Aber nicht nur sie fordern mehr Sicherheiten und wollen nach- verhandeln. Die Pläne der Re- gierung seien „leider vage“, was etwa die Entlastung im Fall stei- gender Strompreise angeht, sag- te Sachsen-Anhalts Ministerprä- sident Reiner Haseloff (CDU). Das sei nicht vertrauensbildend. Jetzt aber geraten die Kohlege- setze erst einmal aus dem Fo- kus, weil die Gesamtwirtschaft auf der Kippe steht. Jan Siegel Lausitz Seite 12 Kohleausstieg aus dem Fokus Corona Die erwartete Rezession verändert bisherige Prioritäten. Wetter heute Seite 20 Rätsel Seite 19 Heute mit Gewinnspiel. Cottbus CTK behandelt kranke Italiener Cottbus. Brandenburg nimmt vier Patienten aus dem schwer von der Corona-Krise getroffe- nen Italien auf. Je zwei schwerst erkrankte Patienten aus Italien würden mit einem speziellen Krankenflug zur Behandlung in das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) Cottbus und in das Ernst von Bergmann Klinikum Pots- dam gebracht, teilte die Staats- kanzlei am Mittwoch in Pots- dam mit. Ein Termin stand zu- nächst noch nicht fest. dpa/pb RUNDSCHAU DIREKT Internet: www.lr-online.de Mail: direkt @lr-online.de Telefon: (0355) 481 555 Mo – Fr: 7 – 18 Uhr, Sa: 8 – 12 Uhr Kommentar Jan Siegel Zum Kohleausstieg und der Corona-Krise E s war eigentlich eine Frage der Zeit, bis eine wirtschaft- liche Eintrübung die Debat- ten um den Kohleausstieg und die Strukturhilfen für die Re- viere in ein ganz anderes Licht rü- cken würde. Geld war genug da. Vielmehr bestimmten landsmann- schaftliche und branchenspezifische Egoismen das Tauziehen um die Zu- kunfts-Milliarden. Bis vor Kurzem schien es, dass die schwächelnde Autoindustrie, die die Kohlendi- oxid-freie Zukunft zu lange ausge- blendet hatte, mit ihren Hundert- tausenden Beschäftigten den Kohle- regionen die Milliarden-Hilfen zum Umbau streitig machen könnte. Mit dem „Auftritt“ des Coro- na-Virus ist das Licht in der deut- schen Wirtschaft fast ganz ausge- gangen, Notbeleuchtung angesagt. Jetzt rächt sich, dass die Kohlege- setze taktierend auf die lange Bank geschoben wurden. Mehr als ein Jahr nach dem Kohlekompromiss kritzeln Bundestag und Bundesrat noch in verbesserungsbedürftigen Entwürfen. Jetzt bleibt den Ent- scheidern – viele im Homeoffice – keine Zeit für Kohle-Klein-Klein. Jetzt muss der wirtschaftliche Blackout Deutschlands verhindert werden. Das sieht jeder Vernünftige auch in der Lausitz ein. Schließlich ist die strukturschwache Region zwischen Neiße und Elbe besonders abhängig von einer funktionieren- den Gesamtwirtschaft im Land. Die Mega-Krise aber beweist, dass schnelle politische Entschei- dungen möglich sind. Nur ein biss- chen mehr von dieser Entschei- dungsfreude hätten wir uns für die essentiellen Zukunftsfragen der Lausitz gewünscht. Jetzt stehen wir weiter in der Warteschlange – mit dem nötigen Abstand natürlich. [email protected] J etzt rächt sich das Taktieren AKTUELL AUF LR ONLINE Wichtige Infos Aktuelle Nachrichten auf LR On- line: Auf www.lr-online.de infor- miert die Rundschau Sie im fort- laufend aktualisierten Live-Ticker zur Verbreitung des Coronavirus und über die aktuelle Lage in der Lausitz. Der Ticker ist für alle Le- serinnen und Leser frei zugänglich. Jetzt abonnieren: LR-Newsletter per E-Mail aus der Chefredaktion zum Coronavirus und allen wichti- gen Nachrichten aus der Lausitz: www.lr-online.de/newsletter Vorsorglicher Hinweis: Im Fall von Erkrankungen oder einer Aus- gangssperre, die eine Zustellung Ihrer LR unmöglich machen wür- den, werden wir auf epaper.lr-on- line.de das ePaper der LR für Sie freischalten. Exklusive Online-Ar- tikel würden wir dann für Sie frei zugänglich bereitstellen. Gewinnzahlen Lotto am Mittwoch: Gewinnzahlen: 6, 11, 18, 21, 35, 49 Superzahl: 0 Spiel 77: 9155590 Super 6: 140109 Angaben ohne Gewähr Die Corona-Epidemie verdrängt in der Bundespolitik erst einmal den Kohleausstieg in den Hintergrund. Foto: Patrick Pleul/dpa Milliardenschwere Hilfen sollen in der Corona-Krise den Lebens- unterhalt der Bürger, ihre Arbeitsplätze, die Krankenhaus-Versor- gung und bedrohte Unternehmen sichern. Dafür hat der Bundes- tag gestern ein historisches Paket beschlossen. Politik Seite 2 In eigener Sache Ist Zeitungspapier ansteckend? Cottbus. Leserinnen und Leser der Lausitzer Rundschau haben gefragt, ob man sich über das Anfassen der Zeitung mit dem Corona-Virus anste- cken kann. Nach Angaben der Bun- deszentrale für gesundheitliche Auf- klärung ist eine Ansteckung über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines Erkrankten gehör- ten, unwahrscheinlich. Dazu zählen Postsendungen und Zeitungen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung informiert, dass bislang keine Infek- tionen mit Corona-Viren durch den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt seien. Wichtig bleibt, dass sich alle Menschen oft und gründlich die Hände waschen, auch nach dem Zeitung lesen. Bleiben Sie gesund! Ihr Rundschau-Team UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG 69. JAHRGANG · Nr. 73 / F 1,40 Donnerstag, 26. März 2020 FÜR COTTBUS UND SPREE-NEISSE 4 1 9 0 9 3 6 7 0 1 4 0 2 4 0 0 1 3 Foto: Patrick Pleul/dpa Kinder: Warum Bienen beim Fliegen Geräusche machen. Seite 17 Foto: irin-K/shutterstock.com Magazin: Wie ein Ort in Elbe-Elster Windmühlen stoppen will. Seite 13 Cottbus: Mit den Mitarbeitern des Ordnungsamtes auf Corona-Streife. Seite 8

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Cottbus. Somanche Firmaweist,um eine Verbreitung des Coro-na-Virus im Unternehmen zuvermeiden, ihre Beschäftigtenan, von zu Hause aus zu arbei-ten: im Homeoffice. Die damitverbundenen Kosten für Tele-fon, Internet und Büroartikelkann der Arbeitgeber dem Ar-

beitnehmer dann steuerfrei er-statten. Darauf weist Lohnsteu-erhilfeexperte Erich Nöll hin.Allerdings sei es oft sehr auf-wendig, die in der Realität ent-standenen Kosten zu ermitteln.Experten erläutern, was da geht– und was nicht. red/pbLausitz Seite 12

LR-Serie – so setzen SieHomeoffice bei der Steuer ab

Kaderplanung trotz CoronabeimFCEnergie CottbusCottbus. Corona legt das gesell-schaftliche Leben lahm, den-noch herrscht beim Fußball-Re-gionalligisten Energie Cottbuskeineswegs Stillstand. Nebender Debatte um die möglicheKurzarbeit für die FCE-Profisplant man schon für die kom-mende Saison. Der Sportliche

Leiter Sebastian König: „DieVertragsverhandlungen laufenaktuell auf Hochtouren. Wirsprechen mit unseren Spielernüber Vertragsverlängerungenund auch mit neuen Spielernüber einen möglichen Wechselnach Cottbus.“ red/pbSport Seite 6

V iele Lausitzer Händlerund Dienstleister, diedas Geschäft wegender Corona-Gefahr

eingestellt haben und auch Her-steller mit unterbrochenen Lie-ferketten müssen Mitarbeiternach Hause schicken. Zudemsteigt die Zahl der Firmen, diejetzt Anträge auf Kurzarbeit ein-reichen, rasant. Das bestätigtAnja Schilde, die Sprecherin derArbeitsbehörde für die Lausitzund den Spreewald in Cottbus.„Der Zugang ist erleichtert“, be-

tont sie. „Aber viele Anträgesind nicht bearbeitungsfähig.Das Wort Corona reicht als An-tragsbegründung nicht aus. Wirbrauchen mehr Informationen“,sagt Schilde. Lieferketten seienunterbrochen, Geschäftezwangsverordnet geschlossen,bei Dienstleistern blieben dieKunden aus, nennt sie Beispie-le. Anja Schilde ist optimistisch:„Wir wollen alle Betroffenen un-terstützen und Entlasssungenmöglichst vermeiden.“ DasKurzarbeitergeld-Kernteam hat

30 Leute, weitere Kollegen wer-den geschult.

Laut der aktuell vorliegendenBefragung sind bis Ende der ver-gangenenWoche rund 2800 An-zeigen auf Kurzarbeit bei densächsischen Arbeitsagentureneingegangen, die als Folge derAusbreitung des Coronavirusbegründet wurden. Das erklärtDana Kostroa, Sprecherin derAgentur für Arbeit in Bautzen.Im gesamten vergangenen Jahrhatten insgesamt 899 BetriebeKurzarbeit angezeigt.

Jeder Mitarbeiter, der verfüg-bar ist, ist auch in der Bautze-ner Behörde am Start. Das ver-sichert die Sprecherin: „Wir set-zen alles daran, in dieser schwie-rigen Zeit alle Anzeigen so zügigwie möglich zu bearbeiten. Da-für verstärken wir unser Perso-nal in diesen Teams zurzeit mas-siv“, erklärt Dana Kostroa. In dieBeratung der Unternehmen undin das Bearbeiten von Anträgenauf Kurzarbeitergeld werde inden nächsten Tagen alle Kraftgesteckt. red/kw

Lausitzern droht KurzarbeitCorona-Krise Händler, Dienstleister und Hersteller mit unterbrochenen Lieferketten sindin Schwierigkeiten geraten. Die Arbeitsämter stellen sich darauf ein.

Auf die Arbeitsagentur in der Cottbuser Bahnhofstraße kommt wohl viel Arbeit zu. Foto:Peggy Kompalla

Berlin. Angesichts der dramati-schen Wirtschaftsentwicklun-gen in Deutschland ist die De-batte um den Kohleausstieg unddie Strukturhilfen für die betrof-fenen Reviere in den Hinter-

grund geraten. Und das wirdvorläufig so bleiben. Der Bun-desrat wird das Gesetz zumKohleausstieg nicht einfachdurchwinken. Die vomAusstiegdirekt betroffenen Länder hal-

ten den Gesetzentwurf der Bun-desregierung für unzureichend.Das hatten sie bei der Sitzungder Länderkammer am 13. März,vor dem Corona-Shutdown inDeutschland, deutlich gemacht.Aber nicht nur sie fordern mehrSicherheiten und wollen nach-verhandeln. Die Pläne der Re-gierung seien „leider vage“, wasetwa die Entlastung im Fall stei-gender Strompreise angeht, sag-te Sachsen-Anhalts Ministerprä-sident Reiner Haseloff (CDU).Das sei nicht vertrauensbildend.Jetzt aber geraten die Kohlege-setze erst einmal aus dem Fo-kus, weil die Gesamtwirtschaftauf der Kippe steht. Jan SiegelLausitz Seite 12

Kohleausstieg aus demFokusCoronaDie erwartete Rezession verändert bisherige Prioritäten.

Wetter heute Seite 20

Rätsel Seite 19Heute mit Gewinnspiel.

CottbusCTKbehandeltkranke ItalienerCottbus. Brandenburg nimmtvier Patienten aus dem schwervon der Corona-Krise getroffe-nen Italien auf. Je zwei schwersterkrankte Patienten aus Italienwürden mit einem speziellenKrankenflug zur Behandlung indas Carl-Thiem-Klinikum(CTK) Cottbus und in das Ernstvon Bergmann Klinikum Pots-dam gebracht, teilte die Staats-kanzlei am Mittwoch in Pots-dam mit. Ein Termin stand zu-nächst noch nicht fest. dpa/pb

RUNDSCHAUDIREKTInternet: www.lr-online.deMail: direkt @lr-online.deTelefon: (0355) 481 555Mo – Fr: 7 – 18 Uhr, Sa: 8 – 12 Uhr

KommentarJan SiegelZum Kohleausstiegund der Corona-Krise

E s war eigentlich eine Frageder Zeit, bis eine wirtschaft-liche Eintrübung die Debat-ten um den Kohleausstieg

und die Strukturhilfen für die Re-viere in ein ganz anderes Licht rü-cken würde. Geld war genug da.Vielmehr bestimmten landsmann-schaftliche und branchenspezifischeEgoismen das Tauziehen um die Zu-kunfts-Milliarden. Bis vor Kurzemschien es, dass die schwächelndeAutoindustrie, die die Kohlendi-oxid-freie Zukunft zu lange ausge-blendet hatte, mit ihren Hundert-tausenden Beschäftigten den Kohle-regionen die Milliarden-Hilfen zumUmbau streitig machen könnte.

Mit dem „Auftritt“ des Coro-na-Virus ist das Licht in der deut-schen Wirtschaft fast ganz ausge-gangen, Notbeleuchtung angesagt.Jetzt rächt sich, dass die Kohlege-setze taktierend auf die lange Bankgeschoben wurden. Mehr als einJahr nach dem Kohlekompromisskritzeln Bundestag und Bundesratnoch in verbesserungsbedürftigenEntwürfen. Jetzt bleibt den Ent-scheidern – viele im Homeoffice –keine Zeit für Kohle-Klein-Klein.Jetzt muss der wirtschaftlicheBlackout Deutschlands verhindertwerden. Das sieht jeder Vernünftigeauch in der Lausitz ein. Schließlichist die strukturschwache Regionzwischen Neiße und Elbe besondersabhängig von einer funktionieren-den Gesamtwirtschaft im Land.

Die Mega-Krise aber beweist,dass schnelle politische Entschei-dungen möglich sind. Nur ein biss-chen mehr von dieser Entschei-dungsfreude hätten wir uns für dieessentiellen Zukunftsfragen derLausitz gewünscht. Jetzt stehen wirweiter in der Warteschlange – mitdem nötigen Abstand natürlich.

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Jetzt rächt sichdas Taktieren

AKTUELL AUF LR ONLINE

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Vorsorglicher Hinweis: Im Fallvon Erkrankungen oder einer Aus-gangssperre, die eine ZustellungIhrer LR unmöglich machen wür-den, werden wir auf epaper.lr-on-line.de das ePaper der LR für Siefreischalten. Exklusive Online-Ar-tikel würden wir dann für Sie freizugänglich bereitstellen.

GewinnzahlenLotto amMittwoch:Gewinnzahlen: 6, 11, 18, 21, 35, 49Superzahl: 0Spiel 77: 9 1 5 5 5 9 0Super 6: 1 4 0 1 0 9Angaben ohne Gewähr

Die Corona-Epidemie verdrängt in der Bundespolitik erst einmalden Kohleausstieg in den Hintergrund. Foto: Patrick Pleul/dpa

Milliardenschwere Hilfen sollen in der Corona-Krise den Lebens-unterhalt der Bürger, ihre Arbeitsplätze, die Krankenhaus-Versor-gung und bedrohte Unternehmen sichern. Dafür hat der Bundes-tag gestern ein historisches Paket beschlossen. Politik Seite 2

In eigener SacheIst Zeitungspapieransteckend?Cottbus. Leserinnen und Leser derLausitzer Rundschau haben gefragt,ob man sich über das Anfassen derZeitung mit dem Corona-Virus anste-cken kann. Nach Angaben der Bun-deszentrale für gesundheitliche Auf-klärung ist eine Ansteckung überOberflächen, die nicht zur direktenUmgebung eines Erkrankten gehör-ten, unwahrscheinlich. Dazu zählenPostsendungen und Zeitungen. DasBundesinstitut für Risikobewertunginformiert, dass bislang keine Infek-tionen mit Corona-Viren durch denKontakt mit trockenen Oberflächenbekannt seien. Wichtig bleibt, dasssich alle Menschen oft und gründlichdie Hände waschen, auch nach demZeitung lesen. Bleiben Sie gesund!

Ihr Rundschau-Team

UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG 69. JAHRGANG· Nr. 73 /F1,40Donnerstag, 26. März 2020

FÜR COTTBUS UND SPREE-NEISSE

4 190936 701402

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Foto: Patrick Pleul/dpa

Kinder:Warum Bienenbeim Fliegen Geräuschemachen. Seite 17Foto: irin-K/shutterstock.com

Magazin: Wie ein Ort inElbe-Elster Windmühlenstoppen will. Seite 13

Cottbus:Mit den Mitarbeiterndes Ordnungsamtes aufCorona-Streife.Seite 8

Karikatur: Klaus Stuttmann

Das in Ungarn geplante Notstandsgesetz würde der Re-gierung bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf un-begrenzte Zeit viele Rechte geben. Die Regierung könntedann dem Gesetzentwurf zufolge „die Anwendung einzel-ner Gesetze suspendieren, von gesetzlichen Bestimmun-gen abweichen und sonstige außerordentliche Maßnah-men treffen“. Sie könnte das Parlament in eine Zwangs-pause schicken, Wahlen und Referenden würden ausge-setzt. Als wichtig angesehene Unternehmen könnten demMilitär unterstellt werden.

Unabhängige Medien, die ohnehin in Ungarn seit Jahrenunter Druck stehen, fürchten weitere Einschränkungen. Sosoll die Verbreitung von Falschnachrichten mit bis zu dreiJahren Gefängnis bestraft werden können. Die Formulie-rung ist nach Ansicht der Opposition bewusst schwammigformuliert. So könnten wahre Informationen, die „größereGruppen von Menschen beunruhigen“, darunterfallen. dpa

STICHWORT NOTSTAND UngarnVor Entmachtungdes ParlamentsBerlin. Ungarns Premier ViktorOrbán will sich vor dem Hinter-grund der Corona-Pandemie mitquasi diktatorischen Vollmachtenausstatten lassen. Das Parlamentdiskutierte einen Gesetzentwurf,der es Orbán ermöglichen würde,für unbegrenzte Zeit und ohneparlamentarische Kontrolle perDekret zu regieren. Da seine Fi-desz-Partei über eine Zwei-Drit-tel-Mehrheit verfügt, wird dasGesetz kommende Woche wohlbeschlossen werden. dpaStichwort

GrundrenteKoalition überStart uneinsBerlin. Trotz Corona-Krise willArbeitsminister Hubertus Heil(SPD) an der geplanten Grund-rente im kommenden Jahr festhal-ten. „Ich will, dass die Grundren-te zum 1.1.2021 in Kraft tritt“, sag-te Heil im Deutschlandfunk. Manarbeite nach wie vor mit Hoch-druck daran. Der stellvertreten-de Vorsitzende der Unionsfrakti-on, Carsten Linnemann (CDU),forderte hingegen, die Grundren-te angesichts der Corona-Kriseauf Eis zu legen. dpaSeite 18

LeitartikelIgor Steinlezu den Folgen der Krise

W ährend die Weltstillsteht, fragensich viele Men-schen, wie es nachder Krise weiter-gehen wird. Mil-

ton Friedman, einer der einfluss-reichsten Ökonomen des 20. Jahrhun-derts, sagte einst, nur eine Krise brin-ge echte Veränderungen hervor. Diemeisten erwarten laut Umfragen mo-mentan das Schlimmste. Dabei gibt esviele Gründe für Optimismus. Waskönnte uns Sars-CoV-2 lehren?

Egal ob in Medizin, Bildung oderBeruf: Ein digitaler Ruck geht durchdie Gesellschaft. Neue Unterrichtsfor-men und Online-Sprechstunden könn-ten sich jetzt, da ihr Mehrwert offen-sichtlich ist, endlich durchsetzen. Vorallem Familien könnten profitieren. InZukunft dürfte es Vorgesetztenschwerer fallen, Müttern und Väternden Wunsch zu verwehren, ab und anim Homeoffice zu arbeiten. Die mo-mentane Situation zeigt, dass arbeitenauch von zuhause meist gut gelingt.Arbeitswege fallen weg, wodurchmehr Zeit für die Kinder bleibt.

Aber das ist nicht der einzige Ef-fekt, den eine Tendenz hin zu mehrHeimarbeit haben könnte: die mor-gen- und abendlichen Verkehrsinfark-te könnten zumindest abgemildertwerden. Der Stresspegel vieler Men-schen würde sinken. Ganz zu schwei-gen von der Verbesserung der Luft-qualität in den Städten, die auch dieVolksgesundheit päppeln würde.

Ebenfalls abnehmen werden wohlDienstreisen. Für viele internationalarbeitende Teams gehören Videokon-ferenzen schon jetzt zur täglichenRoutine. Diese Arbeitsweise könntesich nun weiter durchsetzen, mit dernötigen Technik ist das schon langekein Problem. Jede anstrengendeDienstreise weniger ist dabei für Ar-beitnehmer und Klima gleichermaßenein Geschenk. Insgesamt könnte einer

Epoche der ungezügelten Globalisie-rung ein kooperativeres internationa-les System folgen, das globale Krisenwie Pandemien und Klimawandel bes-ser bewältigen kann. Und wenn diemassiven staatlichen Investitionspro-gramme, die nach der Krise kommen,nachhaltige Technologien im Blickhaben, würde man nicht nur der Um-welt Gutes tun, sondern auch für neu-es, nachhaltiges Wachstum sorgen.

Als wenig nachhaltig hingegen hatsich das ökonomische Effizienzstre-ben in vielen Bereichen der Daseins-vorsorge erwiesen. Selbst den Bera-tern von Bertelsmann, McKinsey undCo. dürfte gerade auffallen, dass esgar nicht so schlecht ist, wenn hierund da lieber ein unrentables Kran-kenhausbett zu viel als zu wenig her-umsteht. Man kann zudem nur hoffen,dass dauererschöpfte Pfleger undKrankenschwestern nicht mehr alsKostenfaktor, sondern als Leistungs-träger angesehen werden. Genausoübrigens wie Verkäuferinnen, Polizis-ten, Lkw-Fahrer und all die anderen,die unseren Alltag am Laufen halten.Vielleicht sind die Chancen ja ein we-nig gestiegen, dass systemrelevanteBerufe in Zukunft auch systemrele-vant bezahlt werden.

Utopisch? Mag sein. Doch Fried-man sagte auch, in Krisen werde „daspolitisch Unmögliche politisch unver-meidlich“. Was geschehe, hinge vonden Ideen ab, die gerade herumliegen.Nun, hier wären ein paar.

[email protected]

Gute Aussichten

Nur eine Krisebringt echte

Veränderungen hervor. Eskommt auf die Ideen an,die gerade herumliegen.

DerTag dergroßen Einheit

D ie Debatte lief seiteineinhalb Stun-den, da platzte derGrünen-PolitikerinBritta Haßelmanndas erste Mal an

diesem denkwürdigen Parla-mentstag der Kragen.Was die Ge-schäftsführerin der Fraktions soaufregte, war die AfD. Genauergesagt, das Stehverhalten derAfD. Denn die Abgeordneten derPartei ganz rechts außen im Ple-num fanden sich immer wiederzu kleinen Grüppchen und ange-regten Gesprächen zusammen. Zueng zusammen angesichts derauch für den Bundestag gelten-den Corona-Sicherheitsvorschrif-ten, fand Haßelmann undschimpfte: „Wir sind doch keinStehparlament.“

Ausführlich hatten sie und ihreKollegen diese Bundestags-Debatte vorbereitet, die in vieler-lei Hinsicht historisch genanntwerden kann. Es ging umHilfspa-kete in nie dagewesener Höhe, esgab Gesetzesbeschlüsse in Re-kordgeschwindigkeit und allesfand statt ohne jedes Vorbild. DerBundestag im Corona-Modus.

Zwei Plätze Abstand„Bitte frei lassen“, war auf denDin-A4-Bögen zu lesen, die je-weils zwei Sitze zwischen denAbgeordnetenstühlen blockier-ten. Das galt auch für die Regie-rungsbank, wo ArbeitsministerHubertus Heil (SPD) und Vertei-digungsministerin AnnegretKramp-Karrenbauer (CDU) esdennoch schafften, über die Di-stanz hinweg ein wenig miteinan-der zu tuscheln. Und auch sonstgab es Ungewöhnliches zu sehen:Die FDP-Politikerin ChristineAschenberg-Dugnus hatte sichSchutzhandschuhe übergestreift,

Linken-Chefin Katja Kipping trugwegen verschnupfter Familie da-heim einen Schal vor dem Mundund Grünen-Fraktionschef ToniHofreiter war gar in Nadelstrei-fen erschienen.

„Bitte achten Sie persönlichstets auf die Einhaltung von Si-cherheitsabständen“, hatte unteranderem die Unionsfraktionihren Abgeordneten schriftlichmit auf den Weg in diese Mitt-wochssitzung gegeben. DerWechsel amRednerpult beispiels-weise lief deswegen nicht ganz soflüssig wie sonst, weil jeweils insicherer Entfernung abgewartetwurde, bis die Saaldiener dasWasserglas des Vorredners ab-transportiert und mit einemDes-infektionstuch die Pultfläche ab-gewischt hatten.

Auch BundestagspräsidentWolfgang Schäuble saß ein wenigeinsam auf seiner Tribüne; dienormalerweise rechts und linksvon ihm platzierten Schriftführerwaren an Behelfsschreibtische imSaal ausquartiert. Und auch fürdie namentliche Abstimmungdarüber, die Schuldenregeln we-gen der „außergewöhnlichen Not-situation“ vorläufig außer Kraftzu setzen, galten neue Regeln: Umdas sonst übliche Gedränge anden Stimmkarten-Urnen zu ver-meiden, wurden diese außerhalbdes Plenarsaals „im gebotenenAbstand“ aufgestellt. All dieserAufwand also – und dann knub-beln sie sich bei der AfD. „Bitte,tun sie uns allen den Gefallen“,mahnte Schäuble die Abgeordne-ten dann am frühen Nachmittag,nachdem Britta Haßelmann sicherneut beschwert hatte.

Von solchen Störungen im Be-triebsablauf einmal abgesehenaber war es der Tag der Einheitim Parlament. „Dank“ zählte zu

einer der am meisten gebrauch-ten Vokabeln. Schäuble hatte inseiner Eröffnung den Ton gesetzt,als er Ärzten und Pflegern seineAnerkennung aussprach, worauf-hin sich die Abgeordneten zu ste-hendem Applaus erhoben. Undbestimmt wären sie auch nochstehen geblieben, wenn sie ge-wusst hätten, dass er gleich an-schließend auch all diejenigenwürdigte, „die die Versorgung derBürger sicherstellen“.

Im Verlauf der Debatte wurdedann weitergedankt: Regierungund Abgeordnete, Koalitions- undOppositionsfraktionen lobtensich wiederholt und gegenseitigfür die Kooperation und Zusam-menarbeit der vergangenen Tage.Tatsächlich hat das Parlament ei-nen Kraftakt gestemmt: Nach-tragshaushalt, Hilfsprogramme,Wirtschaftsstabilisierungsfonds,Gesundheitsgesetze – all das ein-gebracht und verabschiedet in derZeitspanne eines normalen Büro-arbeitstags.

Ein bisschen Dissens gab esdann aber doch, nicht nur seitensder AfD, die immer wieder auf ei-ner Exit-Strategie beharrte. FDP-Chef Christian Lindner beispiels-weise räumte zwar ein: „Jetzt istdie Stunde des Staates“, schobaber gleich hinterher, dass nachÜberwinden der Krise umgehendeine „Re-Priorisierung“ derStaatsausgaben zu erfolgen habe.Grünen-Fraktionschefin KatrinGöring-Eckardt wiederum er-wähnte in ihrer Sorge um dieWirtschaft als Erstes die Auto-industrie und forderte dann einenBonus für das Pflegepersonal.Und Linken-Fraktionschefin Ami-ra Mohamed Ali erklärte sichzwar mit fast allem einverstan-den, schob dann aber noch dieForderung nach einer Sonderab-gabe für Milliardäre und Multi-millionäre hinterher.

Der Bundestag sicherte sichmit all dem nicht nur seine Mit-sprache, so begrenzt diesmal diezeitlichen Möglichkeiten auchwaren, sondern auch ein StückNormalität inmitten der Krise:„Die parlamentarische Demokra-tie wird nicht außer Kraft ge-setzt“, sagte Schäuble.

Bundestag Historische Beschlüsse unter nie dagewesenenUmständen: Im Parlament wird an diesem Tag viel gedankt, vieldesinfiziert, aber durchaus auch debattiert. Von Ellen Hasenkamp

Ermuss allesbezahlen: Fi-nanzministerOlaf Scholz(SPD). Foto: KayNietfeld/dpa

Es galt, das sonstübliche

Gedränge an denStimmkarten-Urnenzu vermeiden.

Chefredakteur:Oliver Haustein-Teßmer (V.i.S.d.P.)Stellvertretende Chefredakteurin: Bettina Friedenberg

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2 THEMA DES TAGES/POLITIK Donnerstag, 26. März 2020

Moskau. Der Präsident gab sichbesorgt, aber nicht unzufrieden.„Dank frühzeitig ergriffenerMaß-nahmen ist es uns im Ganzen ge-lungen, sowohl eine breite wie ra-sante Ausbreitung der Krankheitzu verhindern.“ Aber man dürfejetzt nicht auf Gut Glück handeln,sagte Wladimir Putin in einerTV-Ansprache. Die wichtigstePriorität sei das Leben und dieGesundheit der Bürger. Deswe-gen werde man die für den 22.April geplante Volksabstimmungüber die vom Kreml gestarteteVerfassungsreform verschieben,zunächst auf unbestimmte Zeit.

Aber diese Ausführungenwirkten nur wie eine Vorrede. Da-nach verkündete der Staatschefeine beachtliche Reihe von sozi-alen und wirtschaftlichen Maß-nahmen, die der Bevölkerung undvor allem kleineren Unternehmendas Leben in den Zeiten der Pan-demie erleichtern sollen.

So schickte er die Nation – mitAusnahme der Behörden und le-benswichtiger Unternehmen – füreine Woche in bezahlten Urlaub.Familien versprach er für jedesKind bis zum Alter von drei Jah-ren eine monatliche Hilfe vonumgerechnet knapp 60 Euro. Erverlängerte alle laufenden Sozi-alhilfen um ein halbes Jahr, erhöh-te die Arbeitslosenhilfe vonknapp 100 auf 150 Euro. Als mo-natliches Krankengeld garantier-te er die Höhe eines Minimal-lohns von ebenfalls knapp 150Euro.

„Das war zu erwarten, dieWirtschaft ist wegen der Epide-mie in einer schlechten Lage, dieLeute verlieren ihre Arbeit, kön-nen oft ihre Schulden nicht be-

zahlen“, kommentiert der Peters-burger Politologe Dimitri TrawinPutins Katalog. „Die Frage ist, obPutin all diese Maßnahmen auchwirklich durchsetzen kann.“ Au-ßerdem würden seine breitge-streute Wohltaten teuer werden.Für den Haushalt sei das einschwerer Schlag. RusslandsWirt-schaft wurde von der Pandemiebesonders getroffen. Mit demÖl-preis sank in den vergangenenWochen auch derWert der russi-sche Währung, er stürzte seitEnde Februar von 71,1 auf über85,3 Rubel pro Euro ab.

Und auch in Moskau ist nochvöllig ungewiss, wie lange dieSeuche und die von ihr verursach-te Wirtschaftskrise dauert. Ges-tern wurden 658 Russen als infi-ziert gemeldet. Damit stieg dieZahl der offiziell Erkranken an ei-nemTag um 163, der bisher stärks-te Anstieg in Russland. Eine eini-germaßen klare Übersicht gibt eswohl nicht. Stefan Scholl

AuchRussland gehtin ZwangsurlaubPandemie Putin verschiebt Abstimmungüber neue Verfassung und kündigtumfangreiches Hilfsprogramm an.

Alexander Gerst, deutscher Astro-naut, über das herausfordernde Lebenin der Isolation während seiner Zeitauf der Raumstation ISS.

„Bei uns war eswichtig, dass wirimmer was zu tunhatten.“

SATZ DES TAGES

Peking. Chinas Premier Li Keqi-ang warnte die Parteikader: Siesollten keine Fälle vertuschen,nur um die Ansteckungen beiNull zu halten. Genau dies könn-te sich derzeit jedoch zutragen:Nachdem Präsident Xi Jinpingden Sieg über das Coronavirusausgerufen und eine RückkehrzumWirtschaftswachstum ange-ordnet hat, stehen die unterenEbenen massiv unter Druck.

Mehrere Tage lang hat die Na-tionale Gesundheitskommissionkeine einzige Neuinfektion ver-meldet, sondern lediglich einigewenige „importierte Fälle“ ausdem Ausland. Es entstand derEindruck, als ob China kurz davorstünde, virusfrei zu werden. Dasvergleichsweise kritische chine-sische Magazin „Caixin“ berich-

tet, dass in Wuhan weiterhin täg-lich mehrere asymptotische Fäl-le auftauchen – also Personen, diezwar positiv auf Covid-19 getes-tet werden, aber keine Symptomeaufweisen. Diese werden in Chi-na nicht in die Statistik aufge-nommen.

Es mache keinen Sinn, „dasseine Person zwar positiv ist, abernicht gezählt wird, solange sienicht krank ist“, zitiert die Agen-tur Bloomberg den VirologenNigel McMillan von der amerika-nischen Griffith Universität. Dennwissenschaftlich deutet alles dar-auf hin, dass auch asymptotischeFälle das Virus weitergeben kön-nen. In den meisten Ländern wer-den alle positiv getesteten Perso-nen in den Statistiken aufgeführt.

fkr

DieMär von derNull-InfektionChina Die Partei- und Staatsführung inPeking will zur Normalität zurück. Nicht mehralle Fälle tauchen in der Statistik auf.

BundeswehrReservisten schonim EinsatzBerlin.Die Bundeswehr stellt sichdarauf ein, weiteren KommunenAmtshilfe für Maßnahmen in derCorona-Krise zu leisten. Bislanggibt es 140 entsprechender Anträ-ge, sagte der Generalinspekteurder Bundeswehr, Eberhard Zorn,im Deutschlandfunk. TausendeReservisten mit medizinischerAusbildung hätten den Aufruf desSanitätsdiensts befolgt, sich fürden Dienst in den Bundes-wehr-Krankenhäusern zur Verfü-gung zu stellen. 170 von ihnen sei-en bereits im Einsatz. dpa

Hintergrund

Mit kurzfristigenGesetzeserleich-terungen will die Koalition ver-hindern, dass Bürger wegen derCorona-Epidemie auf der Straßelanden. Denn wer nur zwei Mo-nate in Folge die Miete nichtzahlt, dem droht die fristloseKündigung. Das gilt für Privat-leute genauso wie für Gewerbe-treibende und Selbstständige.Der Bundestag hat amMittwochAusnahmen beschlossen.

Was genau wurde beschlossen?Grundsätzlich gilt: Zahlt derMieter für zwei folgende Mona-te gar keine Miete oder verwei-gert er einen „nicht unerhebli-chen Teil“, so kann ihm der Ver-mieter fristlos kündigen. Auf denGrund kommt es nicht an. Dieswird jetzt eingeschränkt: Zwi-schen dem 1. April und dem30. Juni 2020 darf nicht gekün-digt werden, wenn die Miet-schulden auf Auswirkungen derCorona-Pandemie beruhen. Die-ser Zusammenhang „ist glaub-haft zu machen“, steht im Gesetz.Denkbar sind etwa eine Beschei-nigung des Arbeitgebers oder einanderer Nachweis des Verdienst-ausfalls, heißt es aus dem Justiz-ministerium. Diese Regel gilt fürWohnungen ebenso wie für Ge-werberäume und für Pachtver-träge, etwa für Gaststätten.

Muss ich die Miete gar nicht zah-len?Doch. Die Verpflichtung zurMietzahlung ist nur aufgescho-ben. Spätestens bis Mitte 2022muss nachgezahlt werden. Jenach Einzelfall können Verzugs-zinsen von etwa vier Prozent proJahr anfallen. Gekürzt werdenkann die Miete übrigens nichtwegen der Corona-Pandemie.Das wäre nur möglich, wenn dieWohnung selbst einen konkretenMangel aufweist. Auch wenn derNachbar erkrankt ist, rechtfertigtdas keineMinderung, betont derDeutsche Mieterbund.

Was sollte der Mieter tun? Bei al-len Arten von Zahlungsschwie-rigkeiten, egal aus welchemGrund, generell erst einmal mitdem Vermieter reden, empfiehltder Mieterbund. Möglich sindeine Stundung oder Ratenzah-lungen auf freiwilliger Basis. Dassollte schon aus Beweisgründenschriftlich vereinbart werden.

Was istmit denNebenkosten?DerZahlungsaufschub gilt auch fürdie Nebenkosten-Vorauszahlun-gen an den Vermieter. Zudemsteht in dem Eilgesetz eine ähn-liche Regelung für Verbraucherund Kleinstunternehmen bei ei-nigen fortlaufenden Verpflich-tungen, wenn sie wegen der Kri-

se die laufenden Raten nicht zah-len können. Das gilt etwa fürStrom- und Telekommunika-tionsverträge, die vor dem8. März abgeschlossen wurden.Die Grundversorgung soll trotzder Krise gesichert sein. Auchdiese Zahlungen sind allerdingsnur aufgeschoben. Wegen derCorona-Krise verzichten übri-gens viele Energieversorger vor-übergehend auf die Sperrungvon Strom- und Gasanschlüssensäumiger Kunden. Das drohensie jährlich aufgrund von Rück-ständen allein beim Strom nachAngaben der Bundesnetzagenturimmerhin 4,9 Millionen Kundenan. Tatsächlich abgedreht wurdeder Strom 2018 fast 300 000Haushalten.

Wie lange gelten die Regeln? Zu-nächst bis zum 30. Juni. Die Bun-desregierung kann sie aber perRechtsverordnung um drei Mo-nate verlängern, also bis EndeSeptember.

Ich habe meine Wohnung regulärgekündigt.Gilt das noch? Ja. Ist al-lerdings der Mieter an Coronaerkrankt oder steht er unter Qua-rantäne, kann der Vermieternicht verlangen, dass die Woh-nung gekündigt wird, heißt esbeim Mieterbund: „Auch jetzt

gilt schon im Vollstreckungs-recht: Das Recht des Mieters aufkörperliche Unversehrtheit hatVorrang vor dem Räumungsin-teresse des Eigentümers.“

Sind jetzt die Vermieter die Dum-men, wenn sie keine Miete bekom-men? Das befürchtet der Eigen-tümerverband Haus & Grund.Über die Hälfte der Privateigen-tümer vermiete nur eine einzigeMietwohnung. Nicht selten sei-en private Vermieter Rentner,die auf die Mieteinnahmen an-gewiesen seien, warnte sein Prä-sident Kai Warnecke. Er forderteinen Miet- und Wohnkosten-fonds für Mieter und Selbstnut-zer, die in Zahlungsschwierigkei-ten geraten sind. Eine gewisseEntlastung kann sein, dass Zah-lungspflichten aus Verbraucher-darlehen, die bis zum 30. Juni fäl-lig werden, um drei Monate ge-stundet werden können, wennder Schuldner wegen der Pande-mie nicht zahlen kann. Das giltfür alle Privatleute, auch wennsie beispielsweise eine selbst ge-nutzte Eigentumswohnung ha-ben, die sie noch abstottern,nicht dagegen etwa für Woh-nungsgesellschaften. Zudemsind die Raten nur aufgeschoben;sie müssen später nachgezahltwerden. Dieter Keller

Wegen Corona soll kein Mieter dieWohnung verlieren

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:TOBIA

SSCHW

ARZ/A

FP

Bundestag im Corona-Krisenmodus: Die Abgeordneten halten Abstand. Wirtschaftsminister Peter Altmaier erläuterte das Hilfspaket.

PräsidentWladimir Putin be-suchte in gelber Schutzkleidungeine Corona-Station in Moskau.

Foto: afp

Kabul. Im Zentrum der afghani-schen Hauptstadt Kabul hat einAngreifer am Mittwoch einenTempel der Sikh-Religion ge-stürmt und dabei mindestens25Menschen getötet. Er nahm zu-demDutzendeMenschen als Gei-seln, sagte ein Sprecher des In-nenministeriums. Mindestensacht Menschen seien verletztworden. Erst nachmehrstündigenGefechten hätten Spezialkräfteden Angreifer töten können. Etwa80 Menschen seien lebend geret-tet worden. Die Terrormiliz„Islamischer Staat“ reklamierteden Anschlag über sein Sprach-rohr Amak für sich. afp Sicherheitskräfte riegeln das Areal amAnschlagsort in Kabul ab.

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:STR/A

FP

Attentäter richtet Blutbad in Kabul an Fall LübckeAnklagewirderweitertKarlsruhe.Der mutmaßlicheMör-der des Kasseler Regierungsprä-sidenten Walter Lübcke, StephanE., soll auch wegen eines Messer-angriffs auf einen irakischen Asyl-bewerber Anfang 2016 angeklagtwerden. Ein bei E. sichergestell-tes Messer wurde nach Informa-tionen der Deutschen Pres-se-Agentur in Karlsruhe inzwi-schen als mutmaßliche Tatwaffeidentifiziert. Stephan E. wird vor-geworfen, Lübcke Anfang Juni2019 auf dessen Terrasse erschos-sen zu haben. dpa

3 THEMA DES TAGES/POLITIK Donnerstag, 26. März 2020

BÖRSE

Dax9874,26 +173,69 Punkte

M-Dax20 762,04 +580,06 Punkte

Tec-Dax2543,12 +51,71 Punkte

S-Dax9151,37 +253,35 Punkte

US-Dollar0,9277 Euro +0,45 Cent

Złoty (100)19,893 Euro (A) 24,704 Euro (V)

Krone (100)3,303 Euro (A) 4,121 Euro (V)

Gold (Unze)1 605,75 Dollar +30,90 Dollar

Öl (Sorte: Brent, 1 Barrel)27,22 Dollar +0,15 Dollar

Dow Jones21 740,70 +940,50 Punkte

BÖRSENKURSE: +/- im Vergleich zum VortagDEVISENKURSE: Ankauf (A) / Verkauf (V) GeldQUELLE: dpa / Stand: 25.03.2020 / 18.00 UhrAngaben ohne Gewähr

SenatbeschließtBillionen-Hilfe

Washington. Der US-Senat hatsich auf ein historisches Konjunk-turpaket geeinigt, um die wirt-schaftlichen Folgen der Corona-virus-Pandemie zu lindern. Vor-gesehen sind direkte Zuschüsseund zinsgünstige Kredite, dieetwa 2 Billionen Dollar kostenwerden. Auf Drängen der Demo-kraten wurde ein Passus in dasGesetzeswerk eingebaut, der ver-hindern soll, dass Firmen, dieUS-Präsident Donald Trump ge-hören, von den billigen Darlehenprofitieren.

Um den Konsum anzukurbeln,der in den USA fast 70 Prozentder Wirtschaftsleistung aus-macht, werdenHaushalte Schecksbis zu 1200 Dollar pro Person er-halten. Für Klein- und Mittelbe-triebe gibt es 367Mrd. Dollar sub-ventionierter Krediten. Weitere500 Mrd. Dollar sollen an Indus-trien ebenso wie an Staaten, Städ-te und Gemeinden fließen.

Zum Bau neuer Krankenhäuserstehen zudem 130Mrd. Dollar pa-rat. Auch sollen mit demGeld be-stehende Hospitäler zusätzlicheCoronavirus Tests, Ventilatoren,Schutzmasken und andere Aus-stattung erhalten. Ausgeweitetwurde zudem die Arbeitslosen-versicherung. Über Arbeitslosen-geld hinaus sollen entlasse-ne Kräfte zusätzliche 600 Dollarpro Woche erhalten. Der Senatwollte am Mittwochabend überdas Gesetz abstimmen und an-schließend das Repräsentanten-haus. Peter Dethier

USA Einigung aufKonjunkturpaket gegen dieFolgen der Krise. DieMenschen bekommen biszu 1200 Dollar.

Kfz-ZulassungenVerband kritisiertSchließungenStuttgart. Ein Auto online odertelefonisch zu kaufen, ist keinProblem – doch den neuen Wa-gen anschließend zuzulassen,wird in Zeiten von Corona zuneh-mend schwierig. Immer mehr Zu-lassungsstellen sind geschlossen,was vom Verband des Kraftfahr-zeuggewerbes in Baden-Württem-berg nun scharf kritisiert wird.„Insgesamt ist die Situation mitgänzlich geschlossenen Zulas-sungsstellen kaum zu ertragen“,sagte Verbandspräsident Micha-el Ziegler am Mittwoch. dpa

3000Stellengestrichen

Essen. Thyssenkrupp hat sich mitder IGMetall über den Abbau von3000 Stellen in seinem Stahlbe-reich geeinigt. Ein neuer Tarifver-trag sieht vor, dass betriebs-bedingte Kündigungen vermie-den werden sollen. Die Beschäf-tigungssicherung gilt bis zum 31.März 2026, wie Thyssenkrupp amMittwoch mitteilte. Vom Stellen-abbau sind 2000 Mitarbeiter inder Produktion und 1000 in derVerwaltung betroffen. Das Unter-nehmen hatte im StahlbereichEnde vergangenen Jahres rund28000 Mitarbeiter.

Die Arbeitnehmervertreterzeigten sich mit der Vereinbarungzufrieden. Diese enthält zudemein Sofortpaket zur Corona-Kri-se. Unter anderem ist die Aufsto-ckung des Kurzarbeitergelds auf80 Prozent vorgesehen. Zudemsoll eine tariflich vereinbarte Son-derzahlung in freie Tage umge-wandelt werden. Das betrifft zu-nächst produktionsnahe Bereichesowie die Verwaltung. dpa

ThyssenkruppArbeitgeberund Gewerkschaftenvereinbaren Tarifvertrag.

Es wird länger und mehr telefoniert. Alle drei großen Telekommunikationsnetz-betreiber berichten von einem Anstieg in Zeiten von Corona um ein Drittel ge-genüber einem normalen Werktag. Foto: Christin Klose/dpa

Größerer Redebedarf

Ast aufAuto:keineHaftung

Karlsruhe. EinWohnungsbesitzer,dem auf dem Parkplatz derWohnanlage ein Ast aufs Autofällt, kann wegen des Schadensnicht die Eigentümergemein-schaft zur Kasse bitten. Das hatder Karlsruher Bundesgerichts-hof (BGH) in einem Fall aus Ber-lin entschieden (Az. V ZR 43/19)

DieWohnungseigentümer hat-ten 2014 einen Dienstleisterbeauftragt. Dieser sollte die Bäu-me einmal im Jahr kontrollieren.Das machte er auch im Januar2016. ImMai brach von einer Pla-tane auf demGrundstück ein gro-ßer Ast ab und stürzte auf dasAuto der Klägerin. Sie fordertedeswegen von den anderenWoh-nungseigentümern rund 6650 € –vergeblich.

Die Eigentümergemeinschaftsei dafür generell nicht zuständig,urteilten die obersten Zivilrich-ter. Die Frau könne aber die Fir-ma verklagen, die für das Be-schneiden der Bäume zuständigwar. dpa

Urteil Gemeinschaft mussbei Beschädigung aufParkplatz nicht zahlen.

Prozent sind die Reallöhne in Deutsch-land nach Berechnungen des Statisti-schen Bundesamtes im Schnitt gestie-gen. Nominal stiegen die Löhne imSchnitt um 2,6 Prozent gegenüber 2019.Die Verbraucherpreise erhöhten sich um1,4 Prozent. Damit setzte sich der seit2014 bestehende Trend fort, dass dieBruttoverdienste stärker steigen als dieVerbraucherpreise. dpa

ZAHL DES TAGES

1,2

D ie Gewinner und Verlie-rer der Corona-Krisescheinen eigentlich ganzklar zu sein. Doch ganz

so einfach ist es nicht. Die Her-steller von Klopapier etwa bekla-gen sich derzeit zwar nicht, derAbsatz verdreifachte sich. Dochob der momentan unter Voll-dampf arbeitende deutscheMarktführer Essity tatsächlichlangfristig profitieren wird, ist of-fen. Schließlich stapeln sich wohlzum Ende der Pandemie in vielenHaushalten Klopapierrollen. Die-se müssen dann danach nichtmehr gekauft werden. Essity kon-zentriert die Produktion zurzeitauf weniger Artikel, um den Aus-stoß zu erhöhen.

Selbst beim Medizinproduk-te-Hersteller Hartmann ist die Si-tuation nicht eindeutig. Zwar fin-det vor allem Desinfektionsmit-tel einen reißenden Absatz. Bun-desweit schnellte die Nachfragebei Herstellern um 700 Prozentnach oben. Aber laut eines Spre-chers sind medizinische Kundenwie Krankenhäuser wichtig – unddort wird die Zahl der Operatio-nen gerade deutlich zurückge-schraubt. Beim KonkurrentenWi-gol sind Inhaltsstoffe wie Ethanolknapp und die Produktionsmög-lichkeit entsprechend begrenzt.

Wenn derzeit überhaupt etwasgekauft werde, dann im Internet,sagt Kai Hudetz, Geschäftsführeram Institut für HandelsforschungIFH. Von Amazon heißt es: „In Ih-rer Region kommt es teilweise zuverlängerten Lieferzeiten.“ Weraber denkt, dass Paketdienstedurch zunehmenden Online-Han-del grundsätzlich Krisengewinn-ler sind, täuscht sich ebenfalls.DPD etwa klagt über ein geringe-res Paketaufkommen. Denn Fir-men verschicken weniger.

Lebensmitel-Lieferdienste Auchbei Lieferdiensten von Lebens-mitteln ist die wirtschaftliche Si-tuation nicht eindeutig. MichaelGerling vomHandelsforschungs-institut EHI sieht Serviceanbie-ter wie Rewe nicht unbedingt alsProfiteure. „Sie haben nicht dieKapazitäten, um ihr Liefervolu-men schnell auszubauen.“ Rewebestätigt dies und gibt an, dass esderzeit vereinzelt zuWartezeitenvon wenigen Tagen kommenkann.

Aber es gibt auch eindeutigeGewinner und Verlierer.

Supermärkte Rund jeder dritteVerbraucher in Deutschland hatin der vergangenen Woche ange-sichts der Corona-Krise seine Le-bensmittelvorräte aufgestockt.Die Nachfrage nach lang haltba-ren Lebensmitteln, Konservenund Drogerieartikeln steige, er-klärte eine Sprecherin. Dies be-stätigt das ForschungsinstitutGfK: Bei haltbaren Lebensmittelnund Konserven werden Steige-rungen von mehr als 100 Prozenterreicht. Allgemein gelten Super-märkte und Drogerien als Gewin-ner. Der Lebensmitteleinzelhan-del habe in der vorigenWoche einPlus von 14 Prozent verzeich-net. Lieferando, Picnic, Domino’sund andere Lieferdienste geltenebenfalls als Profiteure der Krise.Restaurants bringen ihr Essen sozu Kunden. Die Tiefkühlkost-Her-steller Eismann und Bofrost erle-ben einen Boom. Beide machenderzeit rund doppelt so viel Um-satz. Es kommt zu Hamster-Be-stellungen.Online-Dienste Der Streaming-Dienst Netflix verzeichnet so vie-

le Zugriffe, dass die Qualitätsstu-fe europaweit herabgesetzt wur-de, bei Youtube sogar weltweit.Hersteller von Software profitie-ren an den vermehrten Videokon-ferenzen in Folge von Heimarbeit.Das Unternehmen Teamviewerschreibt etwa 60 Prozent mehrUmsatz im ersten Quartal. BeiHerstellern von Business-Laptopskommt es teilweise zu Liefer-schwierigkeiten.

Reisen Große Verlierer der Krisesind dagegen nach einer Studieder Unternehmensberatung Bos-ton Consulting Group (BCG) un-ter anderem die Luftfahrt und derTourismus. Praktisch jedes baye-rische Hotel und Gasthaus istnach Angaben ihres Verbandesdurch die Corona-Krise inzwi-schen in Existenznot. Lufthansamuss 95 Prozent der Flüge strei-chen. Die deutsche Reisebrancheist verzweifelt und startet dieKampagne „Wer Reisen liebt, ver-schiebt.“Wenn Reisen in Abspra-che mit dem Reisebüro, Reisever-anstalter oder Gastgeber nicht ab-gesagt, sondern auf einen späte-ren Termin verlegt werden, bliebedie jetzt dringend benötigte Li-quidität in den Unternehmen. Ho-tels versuchen, Geschäftsreisen-de anzulocken, die sie noch be-herbergen dürfen. Bars liefern ge-mixte Cocktails in Flaschen undTüten nach Hause. „Aber das istnur ein kleines Kompensations-geschäft“, sagt Nils Wrage,Chefredakteur des Fachmagazins„Mixology“. Der HandelsverbandHDE warnt allgemein, dass „vie-le Einzelhändler nicht länger alsvier Wochen aushalten“.

Industrie In einer kritischen Situ-ation befinden sich laut BCG fer-ner die Bereiche Auto, Chemie/Pharma, die Elektrotechnik undKunststoffindustrie. Nicht nurausbleibende Aufträge, auch un-terbrochene Lieferketten machenUnternehmen zu schaffen, vor al-lemwenn sie globalisiert und per-sonalintensiv sind. Lieferkettendürften nach Corona grundlegendneu geordnet und dezentralerwerden, glauben dieWirtschafts-berater. Grundsätzlich wird es fürdie Industrie schwierig. Es wirdmit Insolvenzen und Übernah-

men gerechnet. Der bereits ange-schlagene Zulieferer Leoni stehtkurz vor der Pleite. Auto-Exper-te Ferdinand Dudenhöffer rech-net mit einer „Schneise der Ver-wüstung“.

Selbstständige undMittelstandObKulturschaffende oderMessebau-er, wer sich alleine oder in einemkleinen Unternehmen durch-schlägt, hat es nun meist beson-ders schwer. Freiberufler und So-lo-Selbstständige sollen vomStaat ein Hilfsprogramm vonmehr als 40 Mrd. € bekommen.DerMittelstand befürchtet wegender Corona-Krise eine riesigePleitewelle und hat eine „Task-force Liquidität für den Mittel-stand“ gegründet. (mit dpa)

Die Airlines sind am Boden. Lufthansa parkt ihre Flugzeuge am Flug-hafen Frankfurt. Drogerien profitieren von der Krise – wenn sie dennbeliefert werden. Fotos: Jan Huebner/imago/Sebastian Gollnow/dpa

Alteingesessenen Läden droht die Pleite

Das Hilfspaket der Re-gierung für Unterneh-men könnte aus Sichtdes HandelsverbandsHDE für viele Einzel-händler zu spät kom-men. HDE-Geschäfts-führer Stefan Genthsieht „weiterhin die Ge-fahr, dass die Kreditbe-

willigung durch die Ban-ken zu lange dauert“.Wenn die Regierungnicht nachbessere, dro-he eine Pleitewelle in In-nenstädten etwa unteralteingesessenenSchuh- und Beklei-dungsgeschäften. Au-ßerdem laufe etwa jeder

sechste Händler auf-grund seiner mittlerenGröße Gefahr, zwischenFörderprogrammendurchzufallen. Auch Un-ternehmen mit mehr alszehn Mitarbeitern, dienicht von Soforthilfenprofitierten, müsse derStaat helfen. dpa

Bringdienstehaben nicht die

Kapazitäten, ihrLiefervolumenschnell auszubauen.Kai HudetzGeschäftsführer am IFH

GewinnerundVerliererder KriseCorona Niemand freut sich über diePandemie. Obwohl manche Branchendazu wirtschaftliche Gründe hätten.Bei anderen sind die Probleme riesig.Von Thomas Veitinger und Julia Kling

WirtschaftamRand

Oben hui, unten pfui –das gilt der-zeit in ganz besonderer Weise.Denn wer im Homeoffice arbeitet– und das sind sehr, sehr vieleMenschen –, kennt diesen halbenSchlendrian. In einer Videokon-ferenz sieht man eben nur dieobere Hälfte der Kollegen. Alsoschnell den Schreibtisch so ver-rückt, dass im Hintergrund dieBücherwand mit den nie aufge-schlagenen philosophischen Stan-dardwerken steht, der Kunst-druck aus dem Keller geholt, dieZähne geputzt, einen ordentli-chen Pullover angezogen. Dasreicht. Die Schlabberjogginghosein Hippie-Batik-Optik fällt garnicht auf. Aber irgendwas fehltnoch. Der Kaffee? Ne. Der stehtin der Papa-ist-der-Beste-Tassebereit. Ah, die Haare. Der Friseurhat nicht mehr geöffnet, die kur-zen Zottel stehen traumbedingt indie Höhe. Und der Bart. Herrje.Wenigstens hängt das Frühstücknicht drin.

Selbst ist der Mann auch inder Krise. Und so vermeldet derOnline-Versandhändler Otto,dass besonders viele Haar- undBartschneider bestellt werden.Normalerweise seien es 30 Bart-schneider pro Tag, derzeit biszu 300. Und nicht nur der Bartwird getrimmt. Nach der Video-konferenz wird der Rest desKörpers in Form gebracht. DerAbsatz von Hanteln hat sichversechsfacht. Auch hier getreudem Motto, oben stark, untenegal.

Übrigens: Wandfarbe istebenfalls besonders gefragt.Welche davon der Favorit ist,verrät der Händler leider nicht.Dabei wäre es interessant:Schwarz oder doch der Regen-bogen? Caroline Strang

Trimmen imHomeoffice

4 WIRTSCHAFT Donnerstag, 26. März 2020

BasketballSaisonwird nichtabgebrochenBerlin. Die Basketball-Bundesligakämpft weiter vehement um dieFortsetzung ihrer Saison und hatsich trotz der gravierenden Fol-gen der Coronakrise noch einmalgegen einen Abbruch der aktuel-len Spielzeit entschieden. In ei-ner rund dreistündigen Vide-oschalte beschlossen die Liga unddie 17 Clubs am Mittwoch statt-dessen, den Spielbetrieb nocheinmal weiter bis zum 30. Aprilauszusetzen. Dann soll erneut be-raten werden, wie es mit derSpielzeit weitergeht. dpa

Schach-WMDuo liegt beiHalbzeit vornJekaterinburg. Der Franzose Ma-xime Vachier-Lagrave und derRusse Jan Nepomnjaschtschi lie-gen bei Halbzeit des Kandidaten-turniers zur Schach-WM gemein-sam in Führung. Vachier-Lagravegewann die 7. Partie amMittwochim russischen Jekaterinburg ge-gen Nepomnjaschtschi: Damit lie-gen die beiden Großmeister mitje 4,5 Punkten gemeinsam an derSpitze – einen Zähler vor den Ver-folgern. Die restlichen drei Parti-en endeten remis, Runde 8 star-tet heute. dpa

CHIOwird verlegtPferdesport.Der CHIO in Aachenvom 29. Mai bis zum 7. Juni wirdwegen der Coronavirus-Pande-mie verlegt, soll aber in jedem Fallnoch in diesem Jahr ausgetragenwerden. dpa

ZuschauerrekordFußball. Regionalligist Lok Leip-zig hat mit seiner Spendenaktion„Leute, macht die Bude voll“ denvirtuellen Zuschauerrekord imBruno-Plache-Stadion geknackt.Am Mittwoch waren mehr als62 000 Tickets für jeweils einenEuro für ein imaginäres Spiel am8. Mai verkauft worden. Der rea-le Rekord beträgt 55 000 Fans ausdem Jahr 1955. dpa

Cup-Finaleist imAugust

Hamburg. Im Zuge der Coro-nakrise sind die Finalturnie-re in den großen europäischenHandball-Vereinswettbewerbenum drei Monate von Mai in denAugust verlegt worden. Wie dieEuropäische Föderation amMittwoch mitteilte, wird es zu-dem vor Juni keine Spiele in derKönigsklasse und auch nicht imEHF-Cup geben. Das Final Fourder Champions League steigtam 22./23. August in Köln, neu-er Spieltermin für die Finalspie-le im EHF-Cup in Berlin ist dasWochenende 29./30. August.

Die Verschiebungen im inter-nationalen Kalender haben auchAuswirkungen auf den Spielplandes deutschen Männer-Nati-onalteams. Die Play-off-Par-tie für die WM 2021 in Ägyp-ten (15. bis 31. Januar) gegen dieUkraine wurden für die Wo-che vom 29. Juni bis zum 5. Juliangesetzt. sid

Handball EuropäischerVerband verlegtWettbewerbe nach hinten.

HenryMaskefühltmit denOlympioniken

Potsdam. Der frühere Boxwelt-meister und Olympiasieger Hen-ry Maske hat Verständnis für dieVerschiebung der OlympischenSommerspiele. „Aber es tut mirfür jede einzelne Akteurin und je-den Akteur total leid“, sagte der56-Jährige im Gespräch mit die-ser Zeitung. „Ich habe einst selbstso etwas erlebt. Das war mit 20zum Beginn meiner internationa-len Karriere“, erklärte er mit Ver-weis auf den Olympiaboykott derDDR und anderer Länder im Jah-re 1984 in Los Angeles. Maske be-kam 1988 in Seoul eine zweiteChance auf Olympia und holte imMittelgewicht Gold.

Die potenziellen Olympia-Teil-nehmer von heute seien jetzt ei-gentlich mitten in ihrer Vorberei-tung, stark fokussiert auf den ei-nen Tag oder die eine Woche indiesem Jahr. „Sie wollen das na-türlich zum Abschluss bringen“,gabMaske Einblick in die Planun-gen eines Athleten. Gleichzeitigsei die Corona-Krise für dieSportler eine ganz besondere Si-tuation. Der Gedanke an Wett-kämpfe sei nun für sie zweitran-gig, ist Maske überzeugt. Zu be-denken sei indes, dass es für dieOlympia-Teilnehmer um Geldergehe, die nun wohl wegfallen.

Die Verschiebung der Spiele inTokio sei in seinen Augen unab-hängig von der in diesem Som-mer zu erwartenden Corona-La-ge in Japan richtig, betonte Mas-ke. „Eine gute Vorbereitung istGrundvoraussetzung für Spitzen-leistungen. Das ist schon jetztnicht mehr gewährleistet.“ VonLand zu Land sei der Umgang mitder Krise unterschiedlich, man-cherorts dürften Trainingsstättennoch genutzt werden, anderswonicht. Da fehle die Gleichberech-tigung, viele Athleten hätten be-reits ihren Vorbereitungsrhyth-mus verloren. Hinzu komme, dassDopingkontrollen in vielen Län-dern ausgesetzt seien. „Da gibt eskeine Klarheit, keine Sicherheit.“

Das Internationale OlympischeKomitee hatte am Dienstag be-schlossen, dass die Spiele in To-kio wegen der Corona-Pandemienicht wie geplant vom 24. Juli biszum 9. August stattfinden, son-dern voraussichtlich spätestensim Sommer 2021 ausgetragenwer-den. Ein genauer Termin stehtnoch nicht fest. mat

Sommerspiele Der frühereBoxchampion begrüßt dieVerschiebung um ein Jahrdennoch als richtigeEntscheidung. A ls die Frauennational-

mannschaft sich be-reits im australischenTrainingslager für die

Olympischen Spiele in Tokio vor-bereitete, saß deren Star-Spiele-rin Wang Suang in ihrer Heimat-stadt Wuhan fest. Auf sozialenMedien machten Videos von derChinesin die Runde, wie sie aufdem Dach ihrer Wohnung kick-te, während das Virus in der unterQuarantäne gestelltenMetropolewütete.

Wer mehr über das Schick-sal des chinesischen Fußballsin Zeiten von Corona erfahrenwill, der muss an den fünftenStadtring von Peking fahren, inein sonnendurchflutetes Start-up-Industriegelände, wie es siein der Metropole zu dutzendengibt. Im lichtdurchfluteten Büroempfängt John Yan, Fußballm-oderator und ehemaliger Korre-spondent des größten chinesi-schen Fußballmagazins in Eng-land. An den Wänden hängenFotos mit ihm und Trainer-Legen-de Arsène Wenger und CristianoRonaldo.

„Jetzt durch die Virus-Situa-tion ist jeder Verein existenziellbedroht. Wir befinden uns in ei-nem Schwebezustand“, sagt Yan.Offiziell soll die Saison der „Chi-nese Super League“ in der zwei-ten Aprilhälfte weitergehen,doch daran glaube mittlerwei-le niemand mehr. Laut Gerüch-ten werde das erste Spiel 28 Tage– die zweifache Inkubationszeit– nach dem letzten Virusfall imLand angepfiffen. „Wahrschein-lich hinter verschlossenen Tü-ren. Volle Stadien sind das letz-te, was die Regierung will“, sagtExperte Yan.

Spätestens Präsident Xi Jin-ping, selbst ein leidenschaftli-cher Fan, hat das GroßprojektFußballmacht zur Chefsache er-klärt: Massive Investitionen sol-len die Nation bis spätestens 2050an die Weltspitze führen. SchonParteiführer Deng Xiaoping, derdas Land Ende der siebziger Jahrewirtschaftlich öffnete, soll in sei-ner Jugend ein geradezu fanati-scher Anhänger des Ballsports ge-wesen sein: Während seiner Zeitals Arbeiter-Student in Frank-reich habe er sogar seinen Win-termantel eingetauscht, um sichein Ticket zum Fußballmatch leis-ten zu können.

Sämtliche Clubs waren ur-sprünglich einmal Parteiverei-ne. Anfang der 90er Jahre je-doch leitete der Staat eine mas-sive Fußballreform ein: Man wol-le den Sport an die Gesellschaftzurückgeben, hieß es damals of-fiziell. Tatsächlich jedoch wolltedie Kommunistische Partei wohlnicht mehr die Rechnungen zah-len – und sich lieber auf ande-re Sportdisziplinen konzentrie-ren, bei denen die Chancen auf

Olympische Goldmedaillen fürdas Land größer schienen.

Längst jedoch hat die Chine-se Super League finanzstarkeSponsoren, die selbst manch eu-ropäische Spitzenvereine aske-tisch wie einen tibetischen Bet-telmönch erscheinen lassen. Da-mit konnten die Asiaten einebeachtliche Anzahl an auslän-dischen Fußballspielern anlo-cken, etwa die Brasilianer Hulk(vormals FC Porto) und Oscar,der einst für das Nationalteamaufgelaufen ist.

Tatsächlich jedoch dürfte esden Sponsoren weniger um dieLeidenschaft zum Sport gehen,sondern um Steuererleichterun-gen und politische Netzwerke.„Selbst wenn Leidenschaft vor-handen war, dürfte die bald ge-schwunden sein, wenn jahrelangnur Geld verbrannt wurde“, sagtYan. Große Erfolge sind bislangtatsächlich ausgeblieben: Seitdem Weltmeisterschafts-Debüt2002 konnten sich die chinesi-sche Nationalmannschaft nichtmehr für das Turnier qualifizie-ren, und auch die Liga spielt aufAmateur-Niveau. Die wirtschaft-liche Nachhaltigkeit der heimi-schen Liga sei „ein Witz“. Vie-

le Chinesen bezeichnen ihre Su-per League scherzhaft als „Im-mobilien-Liga“. Fast alle dergroßen Sponsoren kommen ausder Branche. „Das ist einma-lig auf der Welt. Vielleicht mitAusnahme des kolumbianischenFußballs in den Neunzigern: dieDrogenliga“, scherzt Fußballex-perte Yan.

Die Goldgräberstimmung fürin die Jahre gekommene Profis,die in der Volksrepublik die Ren-te aufbessern wollen, ist vorbei:Der chinesische Fußballverbandhat bereits eine Gehaltsobergren-ze für ausländische Spieler ange-kündigt. Dies sei der „effizientes-te Methode um den Vereinen da-bei zu helfen, Luft aus ihren Fi-nanzblasen abzulassen“, erklärteCFA-Generalsekretär Liu Yi da-mals vor der Presse in Shanghai.Tatsächlich würden die meistenClubs zwischen 60 und 80 Pro-zent ihres Geldes in internationa-le Transfers investieren. Nun je-doch hoffen viele, dass die Aus-wirkungen der Coronavirus-Kri-se von den Vereinen abgefangenwerden, anstatt dass es zum har-ten Crash kommt. Dies könne je-doch durchaus passieren, sagtYan.

Parteiprojekt FußballmachtChina Firmen haben horrende Summen in die heimischen Clubs investiert – mit mäßigemErfolg. Die Finanzblase könnte durch die Virus-Krise platzen. Von Fabian Kretschmer

„Stay strong China“: Diese Nachricht trugen die Fußball-Profis von Paris Saint-Germain am 23. Februar-auf ihren Trikots. Zu diesem Zeitpunkt wütete das Coronavirus in China. Foto: Franck Fife/afp

In seinem Büro in Peking: Fuß-ball-Moderator John Yan.

Foto: Fabian Kretschmer

WirtschaftlicheNachhaltigkeit

der Liga „einWitz“.John YanFußball-Moderator

Von Europanach ChinaEinige Fußball-Profis zog es für einEngagement aus Europa nach China.Der Brasilianer Paulinho wechseltevom FC Barcelona zum GuangzhouEvergrande Taobao FC, auch der ehe-malige Leverkusener Renato Augustospielt in China. Ex-Bundesliga-ProfiMike Hanke wechselte 2014 nach Chi-na, beendete dort einige Zeit späterseine Karriere. red

Henry Maske Foto: dpa

Thomas Bach, Präsident des Inter-nationalen Olympischen Komitees,am Mittwoch auf die Frage, ob er aneinen Rücktritt gedacht habe. Das IOCwar wegen der zögerlichen Verlegungder Sommerspiele von Tokio wegender Corona-Pandemie kritisiert.

„Nein!“ZITAT DES TAGES

Verzicht aufGehalt beim1. FCUnion

Berlin. Solidarität wird beim1. FC Union Berlin von jehergroß geschrieben. Sei es zwi-schen Fans und Mannschaftoder zwischen den Anhängernund dem Verein. Nun zeigensich auch die Profifußballerund die Mitarbeiter solidarischmit dem eisernen Kultclub. Die-ser erklärte am Mittwoch, dasssich die Spieler samt Trainer-und Betreuerstab zu einem Ge-haltsverzicht bereit erklärt ha-ben. Führungskräfte und Mit-arbeiter des Vereins und seinerTochtergesellschaften habenKurzarbeitsregelungen zuge-stimmt, was ebenso Gehalts-einbußen zur Folge hat. „DieseBereitschaft kann man allen Be-teiligten nicht hoch genug an-rechnen“, sagte Präsident DirkZingler.

„In den vergangenen Tagenhaben wir uns dazu intensivmiteinander ausgetauscht unduns darauf verständigt, dass wiruns als Mannschaft beteiligenwerden. Wir wollen zusammenmit allen Unionern durch die-se schwierige Zeit kommen“, er-klärte Christopher Trimmel viaSkype. „Für mich ist das auchein Zeichen, dass die wirtschaft-liche Lage schon ernst ist. So-lange kein Fußballspiel an derAlten Försterei stattfindet, hatder Verein wenige Einnahmen“,fügte der Kapitän an. Das Team-training bei den Köpenickern istderzeit bis zum 31. März ausge-setzt. uwe

Fußball Mannschaft undMitarbeiter zeigen sichbeim Bundesliga-Aufsteiger aus Berlinsolidarisch.

Torwart Rafal Gikiewicz vom1. FC Union Berlin sorgt mit sportli-chen Aktivitäten im Internet für Furo-re. Die größte Aufmerksamkeit erregteder Pole in einem wilden Aerobic-Out-fit auf einer Yogamatte – gelbe So-cken, Wildkatzen-Leggings gepaartmit hellblauem Oberteil und grünemStirnband. dpa Foto: Matthias Koch

Wildes Outfit

Hertha BSCT-Shirt fürNothilfefondsBerlin. Fußball-Bundesligist Her-tha BSC will mit einem Son-der-Shirt in der Krise helfen. DieHälfte des Verkaufspreises derShirts mit dem Slogan „Nur nachdraußen gehn wir nicht“ sollen anden Corona-Nothilfefonds desDeutschen Roten Kreuzes gehen.Angelehnt ist der Slogan an dieentsprechend von Sänger FrankZander umgedichtete Hymne„Nur nach Hause ...“. Zuvor riefder Club eine Facebook-Gruppemit dem Namen „Herthaner hel-fen“ ins Leben. dpa

5 SPORT Donnerstag, 26. März 2020

D as Corona-Virus legt denkompletten Sport lahm,selbst die OlympischenSpiele wurden jetzt ver-

schoben. Und dennoch herrschtbeim Fußball-RegionalligistenEnergie Cottbus keineswegs Still-stand. Neben der Debatte um diemögliche Kurzarbeit für dieFCE-Profis plant man bei Energieschon für die kommende Saison.Der Sportliche Leiter SebastianKönig berichtet auf Rund-

schau-Nachfrage: „Die Vertrags-verhandlungen liegen keineswegsauf Eis, sondern laufen aktuell aufHochtouren. Wir sprechen mitunseren Spielern über Vertrags-verlängerungen und auch mitneuen Spielern über einen mög-lichenWechsel nach Cottbus.“ Erverdeutlicht: „Am Montag habenwir noch einmal gemeinsam mitTrainer Sebastian Abt die Kader-planung besprochen.“

Kaderplanung in Zeiten der ab-

soluten Ungewissheit: Noch biszum 19. April hat der Nordost-deutsche Fußballverband (NOFV)die Regionalliga-Spiele abgesagt.Die Deutsche Fußball-Liga (DFL)empfiehlt eine Aussetzung von1. und 2. Bundesliga sogar bis zum30. April. Es ist davon auszuge-hen, dass dies über kurz oder langauch in der vierten Liga so ge-handhabt wird. FCE-SportchefKönig bestätigt deshalb: „Die Ge-spräche mit den Spielern sind na-

türlich schwieriger, weil wir nichtwissen, ob die Saison noch ein-mal weitergeht und in welcherLiga wir mit welchen finanziellenMitteln spielen werden.“

Inwieweit die kommendeSpielzeit überhaupt planbar ist,mag der Cottbuser Sportchefnoch nicht beurteilen. SeinWunsch ist allerdings, dass dieSaison 2019/20 doch noch zu Endegespielt werden kann – und Ener-gie Cottbus somit weiter auch die

Chance auf die Rückkehr in die 3.Liga hat. Aktuell läge der FCE aufPlatz drei in der Tabelle, zweiPunkte hinter Lok Leipzig und Ta-bellenführer VSG Altglienicke.Aufgrund der Verlegung der Eu-ropameisterschaft ins kommendeJahr ist im Sommer ein zeitlicherFreiraum vorhanden, der den na-tionalen und regionalen Ligenentgegenkommt.

Den wollen sicher auch vieleSpieler für sich nutzen, um sichin der entscheidenden Phase derSpielzeit noch einmal für neueVerträge empfehlen zu können.Dennoch wird beim FCE aktuellmit vielen Spielern gesprochen,König nennt einen kleinen Vor-teil für den Verein: „Wir wollendie aktuelle Phase für uns nutzen,weil viele Spieler sicher gern Pla-nungssicherheit für die kommen-de Saison haben wollen.“

Beim FC Energie Cottbus lau-fen in diesem Sommer die Ar-beitspapiere von 20 Spielern aus.Damit hat Sebastian König, derwie seine Kollegen von der Ener-gie-Geschäftsstelle derzeit größ-tenteils im Homeoffice arbeitet,in diesen Tagen alle Hände vollzu tun. Trotz Corona.

FCE: Kaderplanung trotz CoronaFußball Die Vertragsverhandlungen bei Energie Cottbus liegen wegen Corona keineswegs auf Eis. Der FCE sprichtauch mit neuen Spielern. Das ist aktuell zwar schwierig – doch es gibt auch einen Vorteil. Von Jan Lehmann

FCE-Sportchef Sebastian König, hier mit Präsidiumsmitglied Georg Kapplinghaus, ist bei der Kaderplanung für die bevorstehende Saison. Foto: Sven Bock

Tobias Eisenhuth ist einer von 20 Energie-Profis, deren Verträge indiesem Sommer ihre Gültigkeit verlieren könnten. Foto: Beyer

Diese Spielerverträge laufen aus bei Energie

Es warten spannendeWochen und Monateauf Energie Cottbus. DerFußball-Regionalligistaus der Lausitz musstrotz der Corona-Pausezusehen, wie er seinenKader über die Saisonhinaus beisammen hält.

20 Spieler im Kadervon Energie-Trainer Se-bastian Abt besitzen le-diglich einen Vertrag biszum Juni 2020. Folgende

Spieler sind betroffen:Damir Bektic, Abdulka-dir Beyazit, Axel Borg-mann, Moritz Broschin-ski, Tobias Eisenhuth,Niklas Erlbeck, PaulGehrmann, Jan Glinker,Ibrahim Hajtic, TobiasHasse, Jan Koch, BenMeyer, Robert Müller,Dominik Pelivan, ColinRaak, Dimitar Rangelov,Toni Stahl , Berkan Taz,Orhan Yildirim und Jo-nas Zickert.

Sieben Spieler habenzumindest einen Kon-trakt bis Juni 2021: FelixBrügmann, Florian Brüg-mann, Felix Geisler, Ni-klas Geisler, RicoGladrow, Marcel Hoppeund Tim Stawecki.

Fest steht imMo-ment nur eins: Bis zum6. April werden die Ener-gie-Profis in jedem Fallzuhause bleiben undtrainieren müssen.

„Insta Talk“:Video stattMixed-Zone

Cottbus. Was macht man, wennkeine Spiele, Pressekonferenzenund Interviews in der Mixed-Zo-ne mehr stattfinden können? Mantrifft sich im Internet! So machtes seit anderthalb Wochen auchdie dreiköpfige Sportredaktionder Lausitzer Rundschau. Ausihrem Home Office konferierendie Redakteure täglich ab 12 Uhrim „Insta Talk“ auf Instagram undbesprechen in diesemVideo-Chatdie neuesten Entwicklungen undEntscheidungen im LausitzerSport während der Corona-Krise.

In dieser komplizierten Zeitgibt es so viele Fragen und Ein-zelschicksale wie lange nicht inder Sportlandschaft. Auch dieLausitzer Sportfamilie ist von die-ser Situation nicht ausgenommen.Kurzarbeit und Gehaltseinbußenbei Energie Cottbus? Ein vorerstzerplatzter Olympia-Traum beiden Bahnradsprintern EmmaHin-ze undMaximilian Levy? Eine ge-fährdete Meisterschaft bei denKeglern von Frieden Beyern? Alldas diskutiert das Trio täglich inden sozialen Kanälen der Sport-redaktion.

Darüber hinaus gibt es mit dem„Insta Talk Spezial“ inzwischenauch schon eine Weiterentwick-lung des Formats, bei dem einSportler live dazugeschaltet wirdund sich den Fragen der Repor-ter stellt. Maximilian Levy undEnergie-Profi Niclas Erlbeck wa-ren kürzlich zu Gast. Beide Folgenstehen auf Abruf auch bereit aufLR Online, bei Facebook und aufYoutube. swr/noc/jal

Instagram Jeden Tagspricht die Sportredaktionder LR über Corona unddie Lage des LausitzerSports – auch mit Gästen.

Täglich gehen die SportreporterFrank Noack, Jan Lehmann undStevenWiesner online mit dem„Insta Talk“. Grafik: LR

Potsdam. Olympia hat für Sebas-tian Brendel eine immense Be-deutung. Bei der Schlussfeier vorvier Jahren in Rio de Janeiro trugder Kanute aus Potsdam die deut-sche Fahne. In diesem Sommerwollte er in Tokio wieder auf demOlymp. Doch der Familienvaterist nicht verantwortungslos.Nachdem er eine Verschiebungwegen der Coronavirus-Krise ge-fordert hatte, sieht er sich nun inder Entscheidung des Internatio-nalen Olympischen Komitees, dieWettkämpfe zu verschieben, be-stätigt. „Es wird etwas dauern,sich auf die neue Situation einzu-stellen, aber ich werde auch To-kio 2021 mit voller Motivation an-gehen“, schrieb Brendel nach derIOC-Entscheidung auf Facebookund schob hinterher: „Wir allesind gespannt was das Jahr 2020noch bringt.“

Einsam in seinem Canadierschrubbte der 1,92 Meter großeModellathlet seine Kilometer. Im-mer wieder dachte er an den Sai-sonhöhepunkt. Er kämpfte mitseinen Gefühlen. Von „es wärenur fair, wenn man die Spiele ummindestens ein Jahr verschiebt“bis „mir persönlich würde esenorm schwerfallen, vor demFernseher zu sitzen und zuzu-schauen, wie andere um die Me-daillen kämpfen“ war alles dabei.Der untadelige Sportler dachteauch an seine Konkurrenten. Ersah derzeit keine Chancengleich-

heit. Weder im Training, noch imUmfeld der Sportler. „Das Trai-ning läuft nicht optimal, auchweil viele Nationen derzeit unter-schiedliche Bedingungen haben“,sagte Brendel. Auch das ThemaDoping schloss er nicht aus. „Ein-heitliche Dopingkontrollen sindnicht zu gewährleisten, auchwenn ich mir da gerade die we-nigstens Gedanken drummache“,sagte der Canadierspezialist undbetonte: „Die es vorher getan ha-ben, tun es auch jetzt.“

Trotz der Beschränkungen inder Coronavirus-Krise darf Bren-del in Potsdam wie auch die an-deren Tokio-Kader mit einer Aus-nahmegenehmigung individuellweiter im Boot sitzen. „Auchwenn kein Wettkampf unmittel-bar bevorsteht, trainieren wiegrundlagenbasiert im Ausdauer-bereich weiter“, erklärte Brendel.

Tokio bleibt Ziel für BrendelKanu Kein Olympia: Auch Sebastian Brendel aus Potsdam musssich sortieren. Trotz Corona bleibt er motiviert. Von Frank Kastner

Kanute Sebasti-an Brendel

Foto: Gora/dpa

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6 SPORT Donnerstag, 26. März 2020

LEGENDEN DER LAUSITZIn unserer neuen Podcast-Reihe sprechenRundschau-Reporter Sagen aus unsererRegion ein. Vom Müllersburschen Pump-hut bis zu den Schildbürgerstreichender Wenden. Schalten Sie ein!

ES ERWARTEN SIE U.A. FOLGENDE SAGEN:→ Geschichten von Pumphut→ Schildbürgerstreiche der Wenden→ Die Tochter des Nix→ und weitere ...

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Enkeltrick-Betrüger blitzt abPolizeisprecher Torsten Wendt berich-tet am Mittwoch über einen neuenFall der Enkeltrick-Masche. Demnachwar am späten Dienstagabend eineStröbitzerin von einer Unbekanntenangerufen worden. Die Frau habe sichals Polizistin ausgegeben und wolltedie 82-Jährige sofort nach ihren Er-sparnissen und Kontodaten ausfra-gen. Die Rentnerin habe richtig re-agiert: Sie erteilte keine Auskünfte,beendete das Telefonat umgehendund informierte im Anschluss die rich-tige Polizei.

Dieseldiebe in NeuendorfBei Neuendorf haben Dieseldiebe amDienstag zugeschlagen. Wie die Polizeiinformiert, entwendeten sie aus ei-nem Tankwagen einer Sanierungsfir-maetwa 2000 Liter Kraftstoff. Zuvorhatten sie mit unbekanntemWerk-zeug den Tankdeckel geöffnet. red/pos

POLIZEIBERICHT

D ie Zahl der Betriebe, dieAnzeigen auf Kurzarbeitbei der Bundesagenturfür Arbeit (BA) einrei-

chen, steigt rasant. Das bestätigtAnja Schilde, die Sprecherin derArbeitsbehörde für die Lausitzund den Spreewald in Cottbus.„Der Zugang ist erleichtert“, be-tont sie. „Aber viele Anträge sindnicht bearbeitungsfähig. DasWort Corona reicht als Antrags-begründung nicht aus. Wir brau-chen mehr Informationen“, sagtsie. Lieferketten seien unterbro-chen, Geschäfte zwangsverordnetgeschlossen, bei Dienstleisternblieben die Kunden aus – nenntsie Beispiele.

Arbeitsbehördemit voller KraftAn den Telefonen der Arbeits-agentur glüht der Draht. JederMitarbeiter, der verfügbar ist, istauch in der Cottbuser Zentraleund in den Geschäftsstellen derRegion am Start. Das versichertdie Sprecherin: „Wir sind unssehr bewusst, dass hier sehrschnell geholfen werden muss.“In die Beratung der Unternehmen

und in das Bearbeiten von Anträ-gen auf Kurzarbeitergeld werdealle Kraft gesteckt. Dafür werdenauch Spezialisten aus anderenAbteilungen, deren Arbeit jetztliegenbleibt, im Eiltempo fit ge-macht. Das Kurzarbeiter-geld-Kernteam hat 30 Leute, inanderthalb Tagen Schulung wer-den weitere Kollegen bereit sein,diese Leistung korrekt mit abzu-wickeln. Auch die Arbeitsbehör-de ist im Ausnahmezustand.

Ausreichend Geld liegt bereit„Arbeitnehmer und Arbeitgebersind verunsichert und stehen vorerheblichen finanziellen, teilsexistenziellen Herausforderun-gen. Wir wollen alle Betroffenenin dieser besonderen Situationunterstützen und damit Entlas-sungen von Beschäftigten mög-lichst vermeiden“, sagt DetlefScheele, der Vorstandsvorsitzen-de der Bundesagentur in Nürn-berg. Am Geld scheitert nichts.Unabhängig vom aktuellen Haus-

haltsansatz für Kurzarbeitergeldstehen in der Rücklage der Bun-desagentur derzeit etwa 26 Milli-arden Euro bereit.

Auszahlungsstart noch offenDas Kurzarbeitergeld ist einePflichtleistung, die jedem ausge-zahlt wird, der die Voraussetzun-gen erfüllt. Das Verfahren werdeso einfach wie nur möglich gestal-tet. „Anträge können uns formloszugesendet werden“, bestätigtAnja Schilde. Die Begründungmuss stichhaltig sein, das Einver-ständnis der Beschäftigten fürKurzarbeit vorliegen. Derzeitkommen so viele Anträge an, dassnoch keine Einschätzung zurZeitschiene bis zur Auszahlungan die Betriebe möglich sei.

Hotline eingerichtetViele betroffene Unternehmen,insbesondere kleine und mittlereBetriebe, seien das erste Malüberhaupt mit Kurzarbeit kon-frontiert. „Unsere Berater lotsen

sie an der Kurzarbeit-Hotline un-ter 0800 4555520. Für Arbeitneh-mer ist für den AgenturbezirkCottbus die zusätzliche Hotline0355 6192000 eingerichtet“, teiltsie weiter mit. Arbeitgeber sindgebeten, verstärkt die Online-An-gebote zu nutzen. „Sowohl dieAnzeige als auch das Beantragenvon Kurzarbeitergeld könnenschnell, sicher und jederzeit on-line erfolgen“, sagt Schilde.

Aushilfsjobs in KurzarbeitBetroffen von der Kurzarbeit sindvor allem Händler, Dienstleister,Gastronomen, Herbergen – auchZahnärzte, deren Patienten jetztnicht kommen. „Verzweifelt sinddie Bauern, deren Erntehelfernicht kommen. Der Handel suchthänderingend Helfer, die in denMärkten die neue Ware auspa-cken und in die Regale bringen“,sagt Anja Schilde. „Mitarbeiteraus demGastronomiebereich, diein Kurzarbeit sind, können dagern helfen“, erklärt sie. „Dage-

gen spricht gar nichts, das ist er-laubt. Nur der eigene Arbeitgebermuss das wissen“, erläutert dieSprecherin der Arbeitsbehörde inCottbus.

Hartz IV für SelbstständigeSelbstständige, deren Einnahmenweggebrochen sind und die die

Lücke mit einem eigenen finanzi-ellen Polster nicht überbrückenkönnen, müssen Grundsicherung(Hartz IV) beantragen. „Ein form-loser Antrag genügt, die Bedürf-tigkeitsprüfungen sind ausge-setzt. Auch hier tun wir alles, umganz schnell zu helfen“, sagt AnjaSchilde.

Massen-Kurzarbeit in der LausitzCorona-Krise Händler und Dienstleister, die das Geschäft wegen der Corona-Gefahr eingestellt haben, und auchHersteller mit unterbrochenen Lieferketten müssen die Mitarbeiter nach Hause schicken. Von KathleenWeser

Die Bundesagentur für Arbeit konzentriert alle Kraft auf das Gewähren von Kurzarbeitergeld. Auch in der Lausitz ist die Antragsflut in der Co-ronakrise so groß wie nie zuvor. Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Alle Branchen von Kurzarbeit betroffen

Innerhalb der erstenWoche mit härteren Ein-schränkungen für Bürgerund Unternehmen sindbundesweit bisher etwa80 000 Anzeigen aufKurzarbeit bei den Ar-beitsagenturen einge-gangen. Der Grund: Co-rona. Im Vorjahr warenes ohne Virus-Bedro-hung durchschnittlichetwa 600 Betriebe in-nerhalb einer Woche.

Nur Ende 2019 hatten ineiner konjunkturellenSchwächephase rund1000 Betriebe wöchent-lich Kurzarbeit ange-zeigt.

Der Jobretter Kurzarbeitmuss in nahezu allenBranchen genutzt wer-den. Die Hoffnung derBetriebe ist, damit Kün-digungen vermeidenund die Geschäfte nach

Abflauen des schnellenAusbreitens des Virussofort wieder aufneh-men zu können. Beson-ders betroffen sindTransport und Logistik,das Hotel- und Gast-stättengewerbe, derMessebau und Touris-mus. Jetzt auch Handelund Dienstleistungen.Die Antragsflut ist auchin der Lausitz groß. Zah-len liegen noch nicht vor.

Wirwollen alleBetroffenen

unterstützen und Ent-lassungenmöglichstvermeiden.Anja SchildeSprecherin Arbeitsagentur Cottbus

Einbrechernötigt Opfersexuell

Cottbus.Wer kennt diesenMann?Mit dieser Frage wendet sich diePolizei seit Mittwoch an die Öf-fentlichkeit. Der Grund ist ein be-sonders widerwärtiger EinbruchEnde vergangenen Jahres. „Be-reits am 15.12.2019 verschaffte sicheine bisher unbekannte männli-che Person gegen 3 Uhr gewalt-sam Zutritt in die Wohnung desGeschädigten, beging eine Kör-perverletzung und nötigte ihn se-xuell“, berichtet PolizeisprecherTorsten Wendt.

Nach Rundschau-Informatio-nen hat sich der Fall in einerWoh-nung in Sachsendorf zugetragen.Täter und Opfer waren einanderoffenbar zumindest flüchtig be-kannt. Das Fahndungsfoto hat dasOpfer selbst mit seinem Handyaufgenommen. Dennoch ist esbisher nicht gelungen, den Täterausfindig zu machen. „Bei demUnbekannten soll es sich um ei-nen circa 1,70Meter großen, etwa25 Jahre alten Mann von hagererStatur mit kurzen, dunkelbraunenHaaren und einer auffällig großerunden Nase handeln. Er wurdeletztmalig im Stadtteil Sandowgesehen“, so Wendt.

Nun die spannende Frage: Er-kennt jemand den Mann auf demBild? Kann jemand Hinweise zurIdentität oder zum gegenwärtigenAufenthalt geben? Alle Hinweisenimmt die Kriminalpolizei unterTelefon 0355 28890436 entgegen.„Bei dieser Telefonnummer han-delt es sich um den Anrufbeant-worter, der 24 Stunden geschal-tet ist. Bitte hinterlassen Sie dortihre Rufnummer oder Mailadres-se, Beamte der Kriminalpolizeinehmen dann Kontakt mit Ihnenauf“, erläutert Wend. Oder www.polizei.brandenburg.de/online-service/hinweis-geben. bob

Hinweise gesucht Einenbesonders widerwärtigenEinbruch versucht diePolizei aufzuklären. Jetztgibt es ein Bild des Täters.

Sonderlich scharf ist das Bildnicht. Trotzdem die Frage:Werkennt diesen Mann? Foto: Polizei

WarnungBetrügerwollenGeld abkassierenCottbus. Die Stadt warnt ein-dringlich vor Betrügern, die sichdie Corona-Krise zunutze ma-chen wollen. So sind in Sandowund in der Spremberger VorstadtPersonen unterwegs, die sich alsMitarbeiter des Ordnungsamtesausgeben und Passierscheinekontrollieren wollen. Wer diesennicht vorweisen könne, müsseStrafgeld zahlen. EntsprechendeHinweise haben das Sicherheits-zentrum erreicht. Solche Passier-scheine gebe es derzeit nicht. DasOrdnungsamt kassiere in keinemFall Bargeld auf der Straße, weistStadtsprecher Jan Gloßmann hin.Die Mitarbeiter können sich zu-dem durch einen Dienstausweislegitimieren. Die Stadtverwaltungerstattet Anzeige. red/pos

Cottbus. Das gab es bisher nochnie: Ein Supermarkt verschenktObst an seine Kunden. Mit einerbislang einmaligen Aktion hatder Groß Gaglower Marktkaufgestern seine Kunden eingeladen,Überbestände an Zitrusfrüchtenund Avocados kostenlos mitzu-nehmen.

Marktleiter Dirk Zander sagtegestern gegenüber der Rund-schau, dass den Marktkauf Liefe-rungen über Bedarf erreicht hät-ten, sowohl Tafel als auch Tier-park aus dieser Warengruppenichts mehr annähmen und eineEntsorgung teuer wäre. „Die Pro-dukte zu vernichten, ist dieschlechteste Option. Es steckt javiel Arbeit in ihnen“, begründetZander die Aktion. AmMittwoch-abend hatte das Unternehmen biszu zehn Tonnen Obst an seineKunden ausgegeben. fht

Marktkauf hat gestern Zitrusfrüchte und Avocados kostenfrei an sei-ne Kunden abgegeben. Foto: Frank Hammerschmidt

Marktkauf verschenkt Zitrusfrüchte Kein neuer Corona-FallCottbus.Die Stadt Cottbus hat mitStand Mittwoch 12 Uhr keinenneuen Fall einer Infektion mitdem neuartigen Coronavirus re-gistriert. Damit liegt die Zahl derbestätigten Fälle weiter bei 28, in-formiert Stadtsprecher Jan Gloß-mann. Neun Infizierte seien alsgenesen eingestuft. Getestet wer-den weiter die symptomatischenbegründeten Verdachtsfälle. DieZahl der unter Quarantäne ste-henden Personen stieg auf 244.

Servicepaket für FamilienCottbus.Das Jugendamt hat einenumfangreichen Plan mit Service-angeboten und Kontakten per Te-lefon oder Mail erarbeitet, um füralle denkbaren Probleme undHilfsbedarfe gewappnet zu sein.Die Infos, unter anderem zu Kon-takten zu Schulsozialarbeiternoder der Familienhilfe, sind aufwww.cottbus.de zu finden. red

COTTBUSERRUNDSCHAU

Seite 7 Donnerstag, 26. März 2020

CottbusKolkwitz

Drebkau Neuhausen

PeitzBurg

AufSeite 9:Mit Musik –AlexanderKnappe bringtdie Stadt zum Lächeln.

Auf demTisch im Bespre-chungsraum stehen ne-ben Milch, Wasser undMarzipanpralinen auch

zwei Kartons mit Einweghand-schuhen und diverse FlaschenmitDesinfektionsmitteln. Die Pau-sentafel sieht dieser Tage etwasanders aus. Peter Garlich strecktdie Beine aus. Zwischen 15 und20 Kilometern kommen bei einerStreife am Tag zusammen. Er undseine Kollegen Tony Welzel undMichelle Marschall vom Ord-nungsamt haben amDienstag dieerste Runde hinter sich.

Fachbereichsleiter ManuelHelbig koordiniert seine Mann-schaft. Er kann nun doppelt soviele Mitarbeiter auf Streife schi-cken als bislang. Mit 40 Mannlässt sich das gesamte Stadtgebietabdecken – inklusive der Ortstei-le. „Wir kommen auch nach Mai-berg und Schlichow“, versichertder Ordnungsamtschef.

„Wir haben sechs Kontroll-teams im Einsatz, die zu jeder Ta-geszeit und in allen Stadtteilenunterwegs sind“, erklärt ManuelHelbig. „Ab Donnerstag ist zudemeine Fahrradstreife in der Innen-stadt und den angrenzendenStadtteilen Ströbitz, Sandow undin der Spremberger Vorstadt un-terwegs.“ Die Mitarbeiter kon-trollieren dabei vorrangig die Ein-haltung der Corona-Verordnung.Ganz offiziell trägt sie den NamenVerordnung über Maßnahmenzur Eindämmung des neuartigenCoronavirus SARS-CoV-2 undCOVID-19 in Brandenburg und istsechs Seiten lang.

Ein Zwischenfall in Sachsendorf„In der vergangenen Woche ha-ben wir sehr viele Gespräche mitden Gewerbetreibenden geführt“,erzählt Manuel Helbig. Die Cott-buser haben immer noch vieleFragen. Peter Garlich nickt undlacht: „Wir sind so was wie eineLitfaßsäule. Generell stoßen wirin der Bevölkerung aber auf gro-ßes Verständnis – auch unter Ju-gendlichen.“

Bislang habe es nur eine unan-genehme Situation gegeben. AmSamstag hielt sich demnach inSachsendorf eine Gruppe alkoho-lisierter Personen unterm Zeltauf. „Da haben auch nette Gesprä-che nichts geholfen“, sagt derChef. Letztendlich wurden19 Platzverweise ausgesprochen.

Tatsächlich haben die Ord-nungsamtsmitarbeiter diese Be-fugnis, auch wenn sie keine Poli-zisten sind. Das regelt das Ord-nungsbehördengesetz. Am Sams-tag in Sachsendorf schrittenschließlich auch die herbeigeru-fenen Polizeibeamten ein. Das istaber bislang die ganz große Aus-nahme, versichern die Mitarbei-ter vom Ordnungsamt einhellig.

Aufklärung in der erstenWocheIn der ersten Woche seit Inkraft-treten der Corona-Verordnungging es also vordergründig umAufklärung. „Einige Gewerbetrei-bende haben regelrecht auf unsgewartet“, erzählt Manuel Helbig.Sprich: Sie haben es darauf an-kommen lassen, ob es tatsächlichKontrollen der Ordnungsbehör-de gibt. Der Chef warnt: „Ab die-ser Woche gibt es Sanktionen,wenn wir Verstöße feststellen.“

Das kann schmerzhaft werden.Das Bußgeld liegt demnach bei2500 Euro.

Am Dienstagnachmittag läuftdie Streife die Spielplätze in derInnenstadt ab. Tony Welzel hatSchilder dabei und Kabelbinder.Darauf steht: Spielplatz gesperrt.Seit Montag dürfen sie nicht mehrgenutzt werden.

Manuel Helbig ist im Pusch-kinpark dann doch etwas erstauntund blinzelt dabei in die Sonne:„Der Spielplatz ist sonst immergut besucht.“ Niemand zu sehen.„Das überrascht mich.“ Jetzt er-innert das frisch angebrachteSchild zusätzlich daran, dass derSpielplatz nicht mehr genutztwerden darf.

Im Park selbst sind zwar Spa-ziergänger unterwegs. Aber auchsie halten sich an die vorgeschrie-benen Regeln. Sie sind maximalzu zweit oder in Familie unter-wegs. Peter Garlich, er ist selbstTriathlet, schaut einem Joggerhinterher: „Die Leute kommenwieder auf sinnvolle Freizeitbe-schäftigungen.“

Licht im FitnessstudioVom Goethepark geht es weiterüber die Franz-Mehring-Straße.Da sieht TonyWelzel Licht im In-joy und Menschen hinter derGlasscheibe. Das darf nicht sein.Fitnessstudios müssen seit ver-gangener Woche geschlossensein. „Gucken wir da mal rein?“,

fragt Peter Garlich. Die Türensind verschlossen. Die Männerklopfen an die Scheibe, gestiku-lieren. Sie werden von innen umsHaus geschickt.

Cynthia Noack steht in der Türund strahlt die Männer an. Siesteckt in einem engen Sportober-teil, das ihre wohlgeformtenBauchmuskeln freilegt. „Sie ma-chen Sport?“, fragt Tony Welzel.Sie lächelt ungerührt vom stren-gen Tonfall und zeigt auf den Ka-meramann hinter sich, der denApparat extra hoch hält. „Wirdrehen gerade ein Video für un-sere Mitglieder, das wir onlinestellen werden.“ Die Ordnungs-amtsmitarbeiter nicken. „Das dür-fen Sie natürlich.“ Die Streife will

weiterziehen, da ruft die Traine-rin noch fröhlich: „Wenn Sie mit-machen wollen, die Videos ste-hen auf YouTube und im Internetunter www.injoy-cottbus.de.“ DieMänner winken zum Abschied.

Auf Lieferservice umgestelltIn der Ostrower Straße sind dieTüren von Spielothek, Schön-heitssalon und Nagelstudio ver-riegelt. Tony Welzel klopft. Kei-ne Reaktion. Das ist gut. Andersbei der Dampfbar. Dort öffnet derInhaber beim Anblick der Strei-fe. Peter Garlich lässt den Blicküber den Eingangsbereich schwei-fen und nickt zufrieden. Innenversperren Tische den Einlass.Große Aufkleber an der Scheibeklären auf: „Achtung, Achtung.Regulärer Geschäftsbetrieb wur-de eingestellt. Nur noch Abhol-und Lieferservice möglich.“

Der E-Zigaretten-Shop hatganz offiziell einen Antrag aufLieferservice gestellt, um das Ge-schäft am Laufen zu halten. DenVorgang hatte Peter Garlich aufseinem Tisch. Ihm gefällt, wie dieInhaber das umgesetzt haben.„Ich finde es gut, wenn die Ge-werbetreibenden sich auch selbstschützen und Sicherheitsmaß-nahmen umsetzen.“ So dürfen dieAbholer die Dampfbar nur ein-zeln betreten. Genauso handha-ben das die Optiker in der Sprem-berger Straße. „Handwerksbetrie-be dürfen nach wie vor arbeiten.Es liegt in ihrer eigenen Verant-wortung, wie sie das organisie-ren“, erklärt Peter Garlich.

Nur ein knurriger PassantAuf dem Weg zum Schillerparkbringt die Ordnungsamtsstreifenoch ein Sperrschild am Spiel-platz neben dem Weltspiegel an.Ein älteres Paar geht an den Mit-arbeitern vorbei. Der Mann brei-tet seine Arme aus und knurrt imVorbeigehen: „Ein Meter fünfzigkann ich nicht einhalten hier.“

Das bleiben die einzigen un-freundlichen Worte bei dieserRunde. Ob die Patrouillen weiter-hin so verständnisvoll aufgenom-men werden, hängt wohl von derLänge und Intensität der Be-schränkungen ab.

DasOrdnungsamt imAußendienstCorona-Virus Die Stadt Cottbus hat ihre Ordnungsamtsstreifen verdoppelt. Ab sofort sind 40 Mitarbeiter auf der Straße unterwegs. Siekontrollieren die Einhaltung der Corona-Verordnung. Die Streifen beschränken sich nicht nur auf die Innenstadt. Von Peggy Kompalla

Ordnungsamt auf Streife: TonyWelzel und Michelle Marschall bringen im Puschkinpark ein Schild „Spielplatz gesperrt“ an.

Peter Garlich, TonyWelzel und Michelle Marschall (v.l.) werfen selbstnoch einmal einen Blick in die Verordnung über Maßnahmen zur Ein-dämmung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 inBrandenburg. Fotos: Peggy Kompalla

Neues Bürgertelefon

Das Ordnungsamt hatseit Dienstag ein Bür-gertelefon freigeschal-tet. Dort können AnruferHinweise rund um Ord-nung und Sicherheitweitergeben. Fachbe-reichsleiter Manuel Hel-big versichert: „Wir prio-risieren die Hinweiseund arbeiten sie ab.“ Amersten Tag erreichten

das Ordnungsamt aufdiese Weise zwischen 8und 12 Uhr bereits87 Hinweise. „Von denenhaben wir einige gleichan unsere Teams weiter-gegeben“, erzählt Manu-el Helbig.

Das Bürgertelefon ist er-reichbar unter0355 6123456 und

0355 6122325. Die Lei-tungen sind von Montagbis Freitag zwischen8 und 18 Uhr und amWochenende zwischen9 und 15 Uhr besetzt.

Hinweise können auchper E-Mail weitergege-ben werden:[email protected].

Jens Kirsch ((l.) und TonyWelzel (r.) gehen ab Donnerstag auch mitdem Fahrrad auf Streife. Ihr Chef Ordnungsamtsleiter Manuel Helbig(Mitte) freut sich über die flotte Unterstützung: „Die Kollegen wer-den auch entlang der Spree und in den Parks patrouillieren.“

IHK-Hotline für CoronahilfeCottbus.Die amMittwoch gestar-tete Soforthilfe Brandenburgsüber die Investitionsbank desLandes unterstützt die Industrie-und Handelskammer (IHK) Cott-bus mit zusätzlichen Beratern ander IHK-Hotline Coronahilfe. Un-ter der Nummer 0355 3651111,E-Mail [email protected], kön-nen Detailfragen bei der Antrag-stellung mit den Unternehmengeklärt werden.

Mehr als 450 Hilfeersuche vonSüdbrandenburger Unternehmenaus allen Branchen und unabhän-gig ihrer Größe seien in den ver-gangenen Tagen bei der IHK ein-gegangen, informiert diese. Vor-wiegend ging es bei den Anfragenum die Liquiditätssicherungdurch den Zugriff auf die Bundes-und Landeshilfen, Stundungen,Kurzarbeit und Abgrenzungsfra-gen bezüglich der Schließungen.

„Betroffene Unternehmen ma-chen mitunter die härteste Zeitihres Geschäftslebens durch. Siebrauchen Liquidität. Der schnel-le und unbürokratische Zugangzum Soforthilfeprogramm istjetzt für unsere Unternehmen ge-sichert“, so IHK-Hauptgeschäfts-führer Marcus Tolle. Die Mittelseien ohne große Vorabprüfungsofort abrufbar.

Bei der Soforthilfe Branden-burgs handelt es sich um einenZuschuss zumAusgleich von Här-ten im Zusammenhang mit derCorona-Krise. Antragsberechtigtsind gewerbliche Unternehmenund Angehörige der freien Beru-fe mit bis zu 100 Erwerbstätigen,die eine Betriebs- bzw. Arbeits-stätte im Land haben. red/posAntragstellung: https://www.ilb.de/de/wirtschaft/zuschuesse/so-forthilfe-corona-brandenburg

GrenzverkehrPolen erweitertEinschränkungenGuben. Polen verschärft seine Ein-schränkungen des Grenzverkehrs,die zu einer weiteren Eindäm-mung der Ausbreitung des Coro-na-Virus beitragen sollen, nocheinmal. Demnach wird die 14-tä-gige Quarantänepflicht auch aufjene Personen erweitert, die dieGrenze täglich überschreiten, umin einem Nachbarland, beispiels-weise Deutschland, zu arbeiten.Das hat die Gubener Stadtverwal-tung bestätigt. Bisher musstensich diese Personen nicht einerzweiwöchigen Quarantäne unter-ziehen, wenn sie nach Polen ein-reisten. Die Grundlage für dieseRegelung bildeten Dokumenteder Arbeitgeber, die die Beschäf-tigung auf der anderen Seite derGrenze bestätigten. ten

Bus und BahnTickets notfallsnachkaufenCottbus. Der Einstieg in Busseund Straßenbahnen ist derzeitausschließlich durch die hinterenTüren möglich. „Diese Regelunghat sich bewährt“, sagt Cottbus-verkehr-Sprecher Robert Fischer.Kunden, die an Haltestellen ein-steigen, an denen kein Automatsteht, bittet er, das Ticket beimAusstieg oder an einem Zwi-schenhalt nachzukaufen und zuentwerten.

Kulanz zeigt Cottbusverkehrbei Studenten, deren Semesterti-cket ausläuft und jetzt nicht ver-längert werden kann. Immatriku-lationsbescheinigung und Perso-nalausweis reichen zur Legitima-tion. Alternative: eineMonatskarte kaufen. Der Kauf-preis werde zurückerstattet. sha

8 LOKALES Donnerstag, 26. März 2020

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Cottbus.Wer aktuell an der AltenWebschule vorbeikommt, siehtein neues Gerüst an dem denk-malgeschützten Gebäude, das beieinem Feuer im Dezember 2010ausbrannte. Doch die Hoffnungauf eine Sanierung des ge-schichtsträchtigen Hauses unweitdes Bonnaskenplatzes zerschlägtsich schnell mit einem Anrufbeim Eigentümer, dem Branden-burgischen Landesbetrieb für Lie-genschaften und Bauen (BLB).„An der Alten Webschule lassenwir gerade einen Sturmschadenreparieren“, erklärt Pressespre-cherin Ulrike Rehberg. Mehr istderzeit nicht geplant.

„Das Gebäude ist mittels einereinfachen Holzkonstruktion an-gemessen gegen die Witterunggeschützt“, erklärt Rehberg. Al-lerdings habe dieses Notdachjetzt einen Sturmschaden erlitten.An der Westfassade werden des-halb die Holzverschalungen undVerblechungen instandgesetzt,um die Verkehrssicherheit ge-währleisten zu können. Mit demAbschluss der Reparaturarbeitenwird Ende März gerechnet.

Teil des PolizeikomplexesDie Zukunft der Alten Webschu-le bleibt vorerst weiter unklar.Das Haus ist Teil des Gebäude-komplexes der Polizei am Bon-naskenplatz. Auch das ist einge-rüstet. Dort laufen bereits seitApril 2019 Instandsetzungsmaß-nahmen. Ziel ist es, den Dienst-betrieb bis zum geplanten Umzugder Polizei in die Juri-Gaga-rin-Straße zu garantieren.

Erneuert wird die Sicherheits-technik, eine neue Brandmelde-anlage und erstmals auch Sicher-heitsbeleuchtung werden einge-baut. Parallel dazu werden dieFenster komplett erneuert sowieWände gestrichen und Fußbödenneu verlegt, wie Rehberg infor-miert. In der Vergangenheit gabes vielfach Kritik an den erhebli-chen Mängeln am Gebäude undden schlechten Arbeitsbedingun-gen für die Polizisten.

Die Baumaßnahmen werdenbei laufendem Betrieb und eta-genweise durchgeführt. Das ma-che Umzüge innerhalb der Lie-genschaft sowohl im Nordflügelals auch im Südflügel notwendig,

wie Rehberg erklärt. Mit demEnde der Arbeiten rechnet dieBLB in der zweiten Jahreshälfte2020. Die Gesamtkosten belaufensich auf 4,5 Millionen Euro.

Polizei-Umzug frühestens 2025In vollem Gang ist der Planungs-prozess für den Neubau am Poli-zestandort in der Juri-Gaga-rin-Straße, so Rehberg. Mit derFertigstellung wird Ende 2024 ge-rechnet. Demzufolge können diePolizeibeamten frühestens zumJahresanfang 2025 umziehen.

Erst danach wird geprüft, wieder Gebäudekomplex am Bonnas-kenplatz samt der Alten Web-schule weiter genutzt werdenkann, betont Rehberg. Zu den vor-stellbarenMöglichkeiten gehörenVerwaltungszwecke, aber aucheine Nutzung im Rahmen des Ge-meingebrauchs. Silke Halpick

AlteWebschulemit SturmschädenVerkehrssicherheit Das Gebäude-Schicksalist mit dem Polizeistandort Bonnaskenplatzverbunden. Die Zukunft bleibt ungewiss.

Geschichte derAltenWebschuleDas Gebäude wurde 1898 als Ausbil-dungsstätte für Tuchmacher einge-weiht. Mit dem modernen Konzeptder Verbindung zwischen Theorie undPraxis wurde die Einrichtung bald eineder wichtigsten Fachschulen für Tex-tilindustrie in ganz Deutschland. Auchwährend des Zweiten Weltkriegeswurde bis 1945 weiter produziert undgelehrt.

1951 zog die Schule nach Forst, derCottbuser Standort wurde geschlos-sen. Zwei Jahre übernahm die Bezirks-behörde der Deutschen Volkspolizeiden Gebäudekomplex. Bis zum großenBrand am 30. Dezember 2010 war dasRechenzentrum der Polizei im Hausuntergebracht.

E s sind harte Zeiten – Co-rona sorgt dafür, dass dieGeldbeutel vieler Musikerderzeit leer bleiben. Auch

Sänger Alexander Knappe weißnicht, wann sein nächstes Kon-zert stattfinden kann. „Alles ab-gesagt“, sagt sein Gitarrist RobertKerner. Nur das mit dem Selbst-mitleid – das wollen Knappe undKerner nicht allzu ausführlichausdehnen. Im Gegenteil: Knap-pe ist amDienstag mit seinemGi-tarristen nach Cottbus gekommenund hat dort gespielt, wo dieMenschen derzeit in seinen Au-gen ganz besonderen Dank ver-dienen.

Cola für die Tafel-NutzerBei der Tafel etwa. Mit großemAbstand stehen dieMenschen vordem Gebäude in Sachsendorf. Ei-nige von ihnen tragen Schutzmas-ken, viele Handschuhe. Knappeund Kerner spielen einen Songunter freiem Himmel, bevor derSänger selbst anpackt, mit Mund-schutz und Handschuhen ausge-stattet, eine Stunde lang. Es gibtBlumen für die Nutzer der Tafel,Knappe trägt einen Kasten Colain die Ausgabestelle und verteiltsie.

Es sind seltsame Bilder – sonah der Sänger auch sein mag,ohne Sicherheitsabstand funktio-niert an diesem Dienstag nichts.Autogramme: schwierig. Selfies:gar nicht möglich. Trotzdemsucht Knappe auch in Coro-na-Zeiten die Nähe zu den Fansin Cottbus. Bilder, die er in denSozialen Netzwerken teilt, wer-den schnell kommentiert, schnellkommen auch Bitten von Fans, dieKnappe zu bestimmten Adresseneinladen.

Die Route allerdings ist eini-germaßen festgezurrt. Das Kä-the-Kollwitz-Haus in der Pusch-kinpromenade, in demKinder ausproblematischen Familien unter-gebracht sind, ist eine weitereStation. Hier kann sich Knappenicht nur über den Applaus derBeschäftigten und der Kinderfreuen, sondern auch über weitin die Luft gestreckte Ener-gie-Fanschals. Gleich zwei wer-den von den Kindern über dieBreite der Veranda gespannt.

Einen großen Plattenbau in

Sandow hat sich der Sänger alsNächstes vorgenommen. Viel-leicht, sagt er, seien dort Men-schen, die während der schwieri-gen Tage nicht mehr an die fri-sche Luft könnten, nicht mehreinfach so in den benachbartenSupermarkt dürften, um einfachs-te Erledigungen zu machen. Aufder Rasenfläche vor dem langenBau singt er einen Song, erntetvon Balkonen und aus Fenstern

Applaus und etliche „Zuga-be“-Rufe.

Auch im benachbarten Super-markt Am Doll spielen Knappeund Kerner einen Song, währenddie Kunden den Abstandsregelnfolgen, manche sogar vor der Türwarten müssen, weil der Marktnicht zu voll werden darf. Zweijunge Knappe-Fans haben denSänger auf der Straße gesehen,folgen ihm und seinem Gitarris-

ten in denMarkt, zücken ihr Han-dy, kichern. Ihr Tag scheint geret-tet.

Dank vomCTK-ChefAm Mittag dann kommen Knap-pe undKerner amCarl-Thiem-Kli-nikum an. Sonst singt Knappe imFoyer, überbringt gesammeltesGeld für die Kinderstation imCTK. AmDienstag muss er drau-ßen bleiben, Klinikchef Götz Bro-dermann aber lässt es sich nichtnehmen, dem Sänger zu danken.Wieder: in gesundem Abstand.

Eine letzte Station führt denSänger und den Gitarristen zumSeniorenheim. Ganz persönlichist Knappes Wunsch, ausgerech-net dort zu spielen, schließlichlebt sein Großvater imHeim. Reindarf er auch dort nicht, die Fens-ter aber sind groß genug, um dieMusik zu hören, die beiden Mu-siker zu sehen.

Konzerte gibt es vorerst nicht,Alexander Knappe allerdings hatseine Musik am Dienstag zu de-nen gebracht, die gerade beson-ders hart kämpfen, um das Lebenso gut wie möglich am Laufen zuhalten.

AlexanderKnappe bringtCottbus zumLächelnAktion Keine Knappe-Konzerte in Corona-Zeiten. Deshalb hat der Sänger jene überrascht,die gerade besonders hart arbeiten, damit das Leben weiterlaufen kann. Von Daniel Schauff

Auch vor dem Plattenbau in Sandow gab es Musik.

Alexander Knappe will denen, die zu Corona-Zeiten besonders schwer zu kämpfen haben und die Lädenwie hier den Supermarkt Am Doll am Laufen halten, Mut machen. Fotos: Daniel Schauff

Spree-Neiße. Jetzt ist es offiziell:Der Landkreis Spree-Neiße hatfür dieses Jahr sämtliche Oster-feuer untersagt. Darüber infor-mierte die Behörde in einer Mit-teilung.

Darüber hinaus weist derLandkreis darauf hin, dass bis aufunbestimmte Zeit für die Kfz-Zu-lassungsstelle keine Terminreser-vierungen vergeben werden.Über die Wiedervergabe wird

rechtzeitig informiert. Aus-schließlich in äußerst dringendenFällen und nach vorheriger Dar-legung der Ausnahmesituationwerden Zulassungsvorgängedurch eine Notbesetzung durch-geführt, heißt es weiter. Die Dar-legung des Sachverhaltes zwecksTerminabstimmung hat über dieTelefonnummer 03562 98613201oder 03562 98613603 zu erfolgen.

sh/pos

Landkreis untersagtalle Osterfeuer

Cottbus. Kitas und Schulen sinddicht. Kinder und Jugendliche ha-ben zu Hause nicht mehr vie-le Möglichkeiten, die niedersor-bische/wendische Sprache anzu-wenden. Die sorbische Redakti-on des RBB hat aus diesemAnlass ihr Programm für Kinderund Familien erweitert, um An-gebote in niedersorbischer/wen-discher Sprache zu unterstützen,informiert der Sender.

Demnach werde sofort der

„sorbische Kindergruß“ mit Er-zählungen, Märchen, Spielszenen,Gedichten und Liedern nicht wiebisher nur montags und freitags,sondern bis auf Samstag täg-lich gesendet: Montag bis Freitagkurz nach Sendebe-ginn 12 Uhr (Wiederho-lung: 19 Uhr) und in der Sonntag-sendung ab 12.30 Uhr. Die sorbi-schen Kindergrüße werden zu-dem auf Abruf und als Podcast imInternet publiziert. red/pos

Wendisch für Kinderjetzt fast täglich

Ein Gerüst steht an der AltenWebschule. Foto: Silke Halpick

9 LOKALES Donnerstag, 26. März 2020

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N

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Nein, der Abschied ausder brandenburgischenLandespolitik ist ihrnicht leicht gefallen.

„Ich habe in meine Arbeit vielHerzblut einfließen lassen undhätte viele Projekte gern nochweiter begleitet“, sagt MartinaMünch (58). Die Cottbuserin warbis zu letzten Landtagswahl Mi-nisterin für Wissenschaft, For-schung und Kultur. Das Amt hat-te sie zweimal inne, außerdemwar sie Bildungsministerin im Ka-binett vonMatthias Platzeck. 2019musste sie ihr Ministeramt abge-ben.

„Ein solcher Einschnitt fälltnicht leicht, wenn man die Ver-änderung nicht aus freien Stü-

cken herbeigeführt hat“, sagtMünch heute. Sie wäre ihrem Res-sort gern treu geblieben. „Es gibtso viele Projekte, die ich mit in-itiiert habe“, sagt sie. Die Ansied-lung zahlreicher Institute im Rah-men des Strukturwandels, dieSchaffung einer MedizinischenFakultät in Cottbus, die Entwick-lung eines digitalen Krankenhau-ses. „Das hätte ich gern weiter be-gleitet, doch in der Politik gehtnicht immer alle so, wie man sichdas wünscht.“

CottbuserMandat niedergelegtNach dem Ausscheiden aus

dem Kabinett Woidke war es zu-nächst still geworden um die frü-here Ärztin. Für Verwunderung

in der Lausitz hatte vor allem dieTatsache gesorgt, dass sie auchihr Mandat in der CottbuserStadtverordnetenversammlungniedergelegt hat. „Aber das warnur eine logische Konsequenz ausden Veränderungen, die in mei-nem Leben anstehen.“ Mit 58 seinoch nicht das Alter erreicht, umsich zur Ruhe zu setzen.

„Bis zum Rentenalter habe ichnoch zehn Jahre, da kann und willich noch einiges tun.“ Eine neueberufliche Herausforderung aberlässt sich schlecht mit einem zeit-aufwendigen Ehrenamt im Stadt-parlament vereinbaren. „DieFraktion hat mich während mei-ner Potsdamer Jahre oft genug un-terstützt und mir den Rücken freigehalten, wenn ich zu einigen Sit-zungen nicht kommen konnte.“Jetzt aber sei es Zeit, ihren Platzjemandem zu überlassen, der sichder Aufgabe in Cottbus mit vol-ler Kraft widmen kann.

Münch bleibt CottbuserinSie selbst ist im Gespräch mit

verschiedenen wissenschaftli-chen Gesellschaften und For-schungsinstitutionen. „Als jungeÄrztin wollte ich eine wissen-schaftliche Laufbahn einschlagen,als Politikerin habe ich dann dieRahmenbedingungen für die Er-richtung von Forschungseinrich-tungen gesetzt.“ Jetzt, in einemneuen Lebensabschnitt, wolle siebeide Leidenschaften verbinden.„Strategien entwickeln, Dinge zu-sammenbringen, das kann ich mirgut vorstellen.“

Der Hauptwohnsitz der Fami-lie wird dabei weiterhin in Cott-

bus bleiben. „Mein jüngster Sohngeht hier noch zur Schule“, sagtMünch. Sechs ihrer sieben Kin-der sind noch in Ausbildung undfinanziell auf elterliche Unter-stützung angewiesen. „Ich richtemich darauf ein, dass ichkünftig viel pendeln mussund regelmäßig in Ber-lin oder an anderenArbeitsorten über-nachten werde“,sagt MartinaMünch. „Aber dar-an ist meine Fami-lie gewöhnt.“

Kampf gegen Rechts-extremismus

Sie hofft, dass sichmöglichst viele ihrerzahlreichen Ehrenämtermit der künftigen Berufstä-tigkeit vereinbaren lassen.Wichtig seien ihr vor allemder Kampf gegen Rechts-extremismus mitdem Cottbu-

ser Aufbruch, die Unterstützungdes Behindertensports in Bran-denburg und die Arbeit in ver-

schiedenen kulturellen Förder-vereinen.

„Ich bin froh, dass wir in mei-ner Amtszeit die Stiftung Parkund Schloss Branitz sowie dieKulturstiftung Brandenburg insLeben rufen konnten.“ Beide Stif-tungen liegen der gebürtigen Hei-delbergerin am Herzen, auch dieEntwicklung des Staatstheatersverfolgt sie mit großem Interes-se. Auch dieses Haus muss sichunter einem neuen Intendantenneu erfinden – so wie auchMartina Münch nach einemneuen Leben sucht.

Eine frühereMinisterin erfindet sich neuPorträt 22 Jahre war Martina Münch (SPD) in der Cottbuser Kommunalpolitik aktiv, 15 Jahre hat sie als Landtagsabgeordneteund Ministerin in Potsdam gearbeitet. Jetzt geht sie neueWege. Von Andrea Hilscher

Die Gründung der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und SchlossBranitz geht auf Initiative der früheren Kulturministerin MartinaMünch zurück. Foto: Sven Bock

Muss sich neu erfinden:die frühere brandenburgi-scheWissenschaftsmi-nisterin Martina Münch(SPD). Foto: Soeren Stache

10 LOKALES Donnerstag, 26. März 2020

Berufspendlerdürfen durch

Fürstenberg.Die Lage unweit derLandesgrenze nach Mecklen-burg-Vorpommern hat sich wie-der beruhigt. Wie Polizeispreche-rin Nicole Buchfink amMittwochsagte, hat die Polizei an der Bun-desstraße 96 nach Fürstenbergnur noch wenige Fahrzeuge zurUmkehr auffordern müssen. Am19. März waren Kontrollen zwi-schen Brandenburg undMecklen-burg-Vorpommern eingeführtworden, „damit ein ungehinder-ter Zustrom auf die Inseln Use-dom und Rügen rechtzeitig abge-wendet kann“, so die Sprecherin.Am Mittwoch seien die meistenKontrollierten Berufspendler ge-wesen, die das belegen konnten.In Mecklenburg-Vorpommerndürfen zurzeit zur Eindämmungdes Coronavirus keine Touristeneinreisen. Auch Personen, die ei-nen Arzttermin vorweisen könn-ten, dürften passieren. pilz

Polizei Es gibt Kontrollenzwischen Brandenburgund Mecklenburg.

Försterwarten aufRegen

Potsdam. In Brandenburg ist dieWaldbrandgefahr gestiegen. In al-len 14 Landkreisen wurde amMittwoch die zweithöchsteWarn-stufe vier ausgerufen, wie dasUmweltministerium auf seinerInternetseite mitteilte. Nach denPrognosen des Deutschen Wet-terdienstes sollte die Gefahr vonheute an leicht zurückgehen.„Trockenes Laub, verdorrtes Grasdes letzten Jahres und die Son-nenstrahlen reichen aus, dass derOberboden sehr schnell abtrock-net. Dazu kommt ein schnellerWind und wenig Niederschlag, daist Vorsicht geboten“, sagte derWaldbrandschutzbeauftragte desLandes, Raimund Engel. Schoneine weggeworfene Zigarette amStraßenrand könne einen Brandverursachen.

Am Donnerstag vergangenerWoche hatte es den ersten Wald-brand in diesem Jahr gegeben:300 Quadratmeter brannten in ei-nem Waldstück im LandkreisOberspreewald-Lausitz in derNähe vom Lausitzring. DieseWo-che brannte es schon auf rund500 Quadratmeter Fläche in ei-nem Waldstück bei Zehdenick(Oberhavel), später auf einerWaldfläche von etwa 1000 Qua-dratmetern bei Brandenburg/Ha-vel. Nach Angaben der Regional-leitstelle Brandenburg konntendie Flammen zügig gelöscht undeine Ausbreitung des Feuers ver-hindert werden.

Daneben habe es bereits meh-rere kleinere Vegetationsbrändegegeben. „Wir bräuchten jetzt fri-sches Grün“, sagte Engel. Auf Ab-hilfe hoffe er im April. „Wenn dieBirke grün wird im April, danngibt es einen Reduktionsfaktor.“Brandlast sei dann nicht mehr sozündbereit. Auch sei Nieder-schlag dringend nötig. Der Janu-ar sei mit 30 bis 50 Prozent desdurchschnittlichen Niederschla-ges sehr trocken gewesen. „DerFebruar hat einiges aufgeholt. Dagab es rund 200 bis 250 Prozentmehr Niederschlag als üblich“,sagte Engel. Aber das Defizit ausden letzten Jahren sei noch im-mer da. „Ich kann nur hoffen, dassRegen kommt.“

Im Jahr 2019 brannte es 417 Malin Brandenburg. Mehr als 13 000Hektar Fläche standen in Flam-men. Am Montag ging nach An-gaben des Potsdamer Umweltmi-nisteriums dieWaldbrandzentra-le Süd des Landesbetriebs Forstin Betrieb. Die Zentrale inWüns-dorf (Teltow-Fläming) ist einevon zwei zentralen Standorten, andenen Mitarbeiter des Forsts die106 Sensoren für Rauchentwick-lung in den Wäldern Branden-burgs überwachen. dpa

Klima Viel Sonne, wenigRegen, trockenes Laubund Gras – das lässt dieWaldbrandgefahr inBrandenburg steigen.

ZweitwohnsitzBerlinerdürfen bleibenPotsdam. Berliner, die in Bran-denburg ein Ferienhaus oder ähn-liches haben, dürfen sich dort auf-halten. Das stellte das branden-burgische Innenministerium klar,nachdem es zu Verunsicherungengekommen war. Allerdings isteine Vermietung oder eine Unter-bringung von Bekannten nicht ge-stattet, da das eine touristischeNutzung wäre, die die Eindäm-mungsverordnung des Landesausschließt. Reiseverkehr solle esaber zwischen Berlin und Bran-denburg nicht geben. thi

An rund der Hälfte der brandenbur-gischen öffentlichen Schulen der Pri-marstufe findet eine Betreuung vonKindern statt. Das sind 228 Grund-und Förderschulen. Insgesamt 1295Kinder von Eltern aus sogenanntensystemrelevanten Berufen nahmennach einer ersten Erhebung des bran-denburgischen Bildungsministeriumsan dieser Form der Betreuung teil. Dasentspricht 1,1 Prozent aller Kinder indiesen Schulen. In Kindertagesstättensind derzeit rund 7,1 Prozent in derNotfallbetreuung. Normalerweise be-suchen insgesamt 187 000 Kindereine Kita. Systemrelevante Berufe sindzum Beispiel Ärzte, Pflegepersonaloder Verkäuferinnen. thi

ZAHL DES TAGES Hilfe für PatientenBrandenburg nimmt vier Patien-ten aus dem schwer von der Co-rona-Krise getroffenen Italien auf.Je zwei schwerst erkrankte Pati-enten aus Italien würden zur Be-handlung in Potsdam und in Cott-bus mit einem speziellen Kran-kenflug gebracht, teilte die Staats-kanzlei am Mittwoch mit. dpa

Test negativDer Brandenburger Landtagsab-geordnete Péter Vida (BVB/FreieWähler) kann seine Quarantänenach sechs Tagen wieder verlas-sen. Ein vomGesundheitsamt desKreises Barnim veranlasster Testauf Covid-19 fiel negativ aus, teil-te Vida am Mittwoch mit. dpa

Potsdam. Der BrandenburgerLandtag will wegen der Coro-na-Krise notfalls auch nur mitrund einem Viertel seiner Abge-ordneten weiterarbeiten können.Das Parlament solle auch mitmindestens 23 der 88 Abgeordne-ten Beschlüsse fassen können,heißt es in einer Empfehlung anden Landtag, für die sich derHauptausschuss am Mittwoch inPotsdam mit großer Mehrheitaussprach. Das Präsidium soll denFall einer Notlage feststellen.

Der Landtag Brandenburg istregulär beschlussfähig, wennmindestens 45 Parlamentarier an-wesend sind. Grünen-Fraktions-

chefin Petra Budke betonte: „Wirsollten hier nur befristete Ände-rungen machen.“

Die Koalitionsfraktionen vonSPD, CDU und Grünen hatten inihrem Antrag erst 22 Abgeordne-te vorgeschlagen, die Linke brach-te die Zahl 23 ins Spiel, die über-nommen wurde. Die Fraktionensollen dann entsprechend ihrerStärke vertreten sein: Auf SPDund AfD entfielen dann je sechsAbgeordnete, auf die CDU vier,auf Grüne und Linke je drei undauf Freie Wähler ein Abgeordne-ter. Die Sitzung Anfang April wirdvon drei Tagen auf einen Tag ge-kürzt. dpa

Landtagwill handlungsfähig bleiben

Fraktionschefin der Grünen Pe-tra Budke Foto: Mathias Hausding

Vogelgrippe inpolnischerGeflügelfarm

Küstrin/Muszkowo. In einem30 Kilometer östlich von Küstrin(Kostrzyn) gelegenen Geflügel-zuchtbetrieb ist am Dienstag derErreger der Vogelgrippe H5N8festgestellt worden. 94 000 Trut-hähne seien daraufhin mit Gas ge-tötet und verbrannt worden, be-richten polnischeMedien. Außer-dem wurde rings um das DorfMuszkowo bei Krzeszyce eineSchutzzone errichtet.

Das für Geflügel tödliche Viruswar bereits Anfang des Jahres imNachbarland nachgewiesen wor-den. Seinerzeit allerdings nochrund 100 Kilometer von Branden-burg entfernt. Dort waren 65 000Legehennen getötet worden. Am20. Januar war die Krankheit auchbei einer toten Blässgans imLandkreis Spree-Neiße nahe derGrenzstadt Forst nachgewiesenworden. Schutzmaßnahmen fürdie Hausgeflügelhaltung in Bran-denburg wurden jedoch nicht er-lassen. Erst am Montag war dererste Fall der AfrikanischenSchweinepest in einem polni-schen Zuchtbetrieb bekannt ge-worden. In demUnternehmen beiZielona Góra wurden 24 000Hausschweine getötet.

Die Gefahr einer Einschlep-pung nach Brandenburg ist nachEinschätzung des Verbraucher-schutzministeriums weiter hoch.Ministerin Ursula Nonnemacher(Grüne) bat die Betreiber vonSchweine haltenden Betriebendaraufhin, an der Einhaltung derBiosicherheitsmaßnahmen undder Vorgaben der Schweinehal-tungshygieneverordnung weiterfestzuhalten. ds/dpa

Notschlachtung 94 000Truthähne aus einemBetrieb unweit derdeutschen Grenze müssengetötet werden.

Mangelware: Solveig Brändl vom Textilunternehmen Brändl in Sachsen zeigt Schutzkleidung und eine Mundschutzmaske, die im Unternehmengefertigt werden. Foto: Hendrik Schmidt/zb

D ie Beschaffung vonSchutzkleidung wird im-mer mehr zum zentralenProblem für die bran-

denburgische Landesregierungim Kampf gegen Corona. GabrielHesse, Sprecher des Koordinie-rungsstabes von Innen- und Ge-sundheitsministerium, erklärteam Mittwoch, dass die ursprüng-liche Hoffnung auf die Unterstüt-zung des Bundes bei der Beschaf-fung von Schutzausrüstung einerErnüchterung gewichen ist.

Bundesregierung und Bundes-wehr sollten eigentlich für alleBundesländer ab dem 16. Märzdie Bestellungen in Tranchen aus-liefern. Leider sei in Brandenburgbislang so gut wie keine persön-liche Schutzausrüstung eingetrof-fen, sagte Hesse gegenüber die-ser Zeitung. Stattdessen wurdebekannt, dass sechs Millionenvom deutschen Zoll bestellteSchutzmasken in Kenia ver-schwunden sind.

Konkret fehlen in den Klinikenund Praxen aktuell Schutzmas-ken, Handschuhe, Schutzbrillen,Gesichtsschutz, Operationsmas-ken, Kittel und Overalls. Aber

auch in den Pflegeeinrichtungenwird dringend Material ge-braucht. Darüber hinaus fragenviele Berufsgruppen, die in Kon-takt mit Menschen kommen, nachSchutzkleidung oder wenigstensMasken.

Kontakte nach AsienLaut Hesse haben sich schonmehrere Versuche des Landes,auf dem internationalen MarkSchutzkleidung zu kaufen, in letz-ter Minute zerschlagen. Der Ko-ordinierungsstab habe aktuellKontakte nach Asien aufgebautund versucht auch entsprechen-de Logistikwege zu eruieren.

Gleichzeitig werden auchMög-lichkeiten der Eigenproduktion inKooperation mit ansässigen Un-ternehmen von der Landesregie-rung geprüft. DieWirtschaftsför-dergesellschaft hat mehrere Un-ternehmen in Brandenburg eru-iert, die Produkte für denMedizinbereich herstellen oderals Großhändler vertreiben. Zielsei es, sie zu vernetzen und Un-ternehmen die Umstellung derProduktion auf die dringend be-nötigtenWaren zu erleichtern, so

Alexander Gallrein, Sprecher derWirtschaftsförderung Branden-burg.

ChristianWehry, Sprecher derKassenärztlichen VereinigungBrandenburg (KV), kritisiert auchdie groß angekündigten Bestel-lungen seitens des Bundes, diebislang in einer Enttäuschungmündeten.

Die KV hat deshalb ein eigenesBeschaffungsteam mit vier Mit-arbeitern aufgebaut, die rund umdie Uhr versuchen, auf demWelt-markt an Schutzausrüstungen zugelangen. Leider, soWehry, seienauch viele unseriöse Anbieter un-terwegs, die die Notlage auszu-nutzen versuchten. „Ohne Vor-kasse geht sowieso nichts mehr“,beschreibt er die Lage.

Der größte Engpass besteheaktuell bei Schutzmasken. Aberauch Desinfektionsmittel werdenin einigen Praxen knapp, sagt

Wehry. Er räumte ein, dass eini-ge Arztpraxen bereits wegen derVersorgungsengpässe schließenmussten. Die KV baut aktuell einMeldesystem auf, um diese Fälleerfassen zu können.

Wann die nächste Lieferungeintrifft, wagt die KassenärztlicheVereinigung nicht zu prognosti-zieren. Die Lieferung von 50 000Schutzmasken am vergangenenSonnabend sei ein einziges Aben-teuer gewesen. Die Lieferung vonBrasilien ging nach Amsterdamund musste von dort, weil es kei-nen Flug gab, über Nacht mit demLkw abgeholt und in Berlin ver-zollt werden. Leider, so Wehry,war das auch nur ein Tropfen aufden heißen Stein.

Die Deutsche Polizeigewerk-schaft DPolG schlug amMittwocheine rasche Strafverschärfung fürden Diebstahl von Hilfsmitteln imKampf gegen Corona vor. BodoPfalzgraf, Landesvorsitzender derDPolG Berlin: „Wer durch Dieb-stahl Menschen in Gefahr bringt,handelt besonders verantwor-tungslos. Insbesondere, wenn erdamit dem Gemeinwohl so emp-findlich schadet.“

DerKampf umdieMaskenCoronavirus Nachdem der Bund die Hilfsmittel nicht liefern kann, machen sich die Ländereinzeln an die notwendigen Bestellungen – bislang ohne Erfolg. Von Ulrich Thiessen

Die Lieferungam Sonnabend

war abenteuerlich.

Wir bräuchtenjetzt frisches

Grün.Raimund EngelWaldbrandschutzbeauftragter

11 BRANDENBURG Donnerstag, 26. März 2020

M it der Corona-Kriseund dem damit ver-bundenen weitgehen-den Stopp des öffent-

lichen Lebens in ganz Deutsch-land sind die bisher so hitzig ge-führten Debatten um denKohleausstieg und die wirtschaft-liche Zukunftssicherung der Koh-leländer in den Hintergrund ge-raten. Eine für den 25. März ge-plante öffentliche Expertenanhö-rung im Bundestag zumKohleausstiegsgesetz ist genausoabgesagt worden wie mehrereTreffen interner Arbeitsgruppender Regierungskoalition aus CDUund SPD zum Thema.

Absehbar ist inzwischen, dassder ursprüngliche Zeitplan für dieKohlegesetzgebung Makulatursein dürfte. Über terminliche De-tails aber will in Berlin oder inden Home-Office-Standorten derpolitischen Entscheider derzeitniemand spekulieren. Noch giltdie Ansage: Die Kohlegesetze sol-len bis zur parlamentarischenSommerpause beschlossen wer-den. Ob es die in diesem Jahr sorichtig gibt, weiß allerdings auchniemand so sicher.

Vorläufig letzter wichtiger Ter-min für die Gesetze zum Koh-leausstieg war nach der Einbrin-gung des Kohleausstiegsgesetzesim Bundestag eine Beratung desBundesrates am 13. März. Dabeihat sich schon gezeigt, dass esWiderstand gibt aus der Länder-kammer. Die Bundesländer sindentschlossen, Änderungen in denKohlegesetzen durchzudrücken.Dabei entwickelt sich ein Tauzie-hen zwischen den besonders vomKohleausstieg betroffenen Bun-desländern Brandenburg, Sach-sen, Sachsen-Anhalt und Nord-rhein-Westfalen auf der einen Sei-

te und starken Ländern vor allemaus Süddeutschland auf der an-deren Seite, die sich nicht über-vorteilen lassen wollen, an eini-gen Standorten von Steinkohle-kraftwerken.

Dabei sind die Rolle und dieMacht des Bundesrates nicht zuunterschätzen.Kann der Bundesrat die Geset-ze verhindern?Blockieren oder gar verhindernkönnte der Bundesrat das für dieKohleländer so wichtige Struktur-stärkungsgesetz. Bei den Hilfenzum Strukturwandel handelt es

sich nämlich um ein sogenanntes„Zustimmungsgesetz“. Verein-facht: Stimmt der Bundesrat ei-nem solchen Gesetz nicht mehr-heitlich zu, ist das Gesetz abge-lehnt. In der Praxis sucht dannmeist ein Vermittlungsausschussnach möglichen Kompromissen.

Das Kohleausstiegsgesetz da-gegen ist ein sogenanntes „Ein-spruchsgesetz“. Dabei kann derBundestag die Länderkammer imKonfliktfall überstimmen.Was bringt eine Zusammenle-gung der beidenKohlegesetze?Der Lausitzer SPD-Abgeordnete

Ulrich Freese hatte eine Zusam-menlegung von Kohleausstiegs-und Strukturstärkungsgesetz insGespräch gebracht. Der entste-hende Gesetzes-Zwilling wäredann ein „Zustimmungsgesetz“,das der Bundesrat stoppen könn-te.

Weil aber der langfristige Koh-leausstieg inzwischen von einerdeutlichen Mehrheit in der deut-schen Gesellschaft nicht nur ge-wünscht, sondern gefordert wird,wäre der gesellschaftliche Druckauf eine Beschlussfassung enorm,ein Scheitern des Gesetzes fak-

tisch ausgeschlossen.Wodie Länder beimKohleaus-stieg Nachbesserungen for-dernHeftig kritisiert wird vom Bun-desrat vor allem aus den LändernBayern und Baden-Württemberg,aber auch Schleswig-Holsteineine Ungleichbehandlung vonBraun- und Steinkohlekraftwer-ken. Bei einer langfristig in Aus-sicht gestellten entschädigungs-freien Stilllegung würden vor al-lem Anlagen in Süddeutschlandbenachteiligt. In den Hintergrundtritt dabei die Tatsache, dassBraunkohlekraftwerke immerauch mit Tagebauen verbundensind und sie daher weit größereAusstrahlung auf die jeweils be-troffene Region haben.Wie steht es um einen Staats-vertrag?Die Kohleländer fordern seit Lan-gem einen Staatsvertrag oder et-was Vergleichbares. Damit sollendie finanziellen Versprechen zurStrukturstärkung abgesichertwerden, auch dann, wenn sichnach einer Bundestagswahl diepolitischen Kräfteverhältnisse inDeutschland ändern sollten. In-zwischen herrscht Einigkeit zwi-schen Bund und Ländern überden Abschluss einer „öffent-lich-rechtlichen Vereinbarung“.Sie ist vergleichbar mit einem„Staatsvertrag“. Der Bundesrataber hat in seiner Sitzung am13. März gefordert, dass nicht nurder Bundestag dieser „öffent-lich-rechtlichen Vereinbarung“zustimmen soll, sondern auch dieLänderkammer.In welchen Punkten der Bun-desrat noch nachbessern will.Die Länderkammer fordert aucheine stärkere Einbindung der So-zialpartner, wie beispielsweise

der Gewerkschaften, bei der Aus-handlung und der Umsetzung desKohleausstiegs. Außerdem sollenneue Gaskraftwerke und Anlagender Kraft-Wärme-Kopplung inSüddeutschland stärker gefördertwerden.

Damit sollen Stromengpässe inBayern und Baden-Württembergwegen fehlender Stromautobah-nen vermieden werden. Und einbisher oft vernachlässigtes The-ma ist die zukünftige Gipsversor-gung in Deutschland. Mit demWegfall der Rauchgasentschwe-felung in Kohlekraftwerken ent-fällt auch der sogenannte REA-Gips, den die deutsche Bauwirt-schaft braucht. (siehe Infokasten)

Die Zukunft der Reviere gerät aus demBlickStrukturwandelDer weitgehende Stillstand des öffentlichen Lebens in Deutschland lässt die für die Lausitz so wichtige Kohlegesetzgebungvollkommen aus dem Fokus geraten. Das kann verhängnisvoll werden. Von Jan Siegel

Das unterschätzteThema GipsEin Thema, das der Lausitzer Bun-destagsabgeordnete Klaus-PeterSchulze (CDU) seit Langem stärker inden Fokus bringen will, ist der drohen-de Wegfall des REA-Gipses, der bei derRauchgasentschwefelung anfällt.Mehr als die Hälfte des in der deut-schen Bauindustrie heute verwende-ten Gipses für Leichtbauplatten oderzur Herstellung von Wand- und Bo-den-Fliesen kommt aus den Ent-schwefelungsanlagen. Dafür müssenmittelfristig dringend Alternativen ge-funden werden.

Der Abbau von natürlichen Gipsvor-kommen, beispielsweise in Thüringen,stößt an naturschutzrechtliche Gren-zen. Inzwischen wird am Gips-Recy-cling massiv geforscht. Außerdemmuss auch nach alternativen Stoffenfür den Gips wissenschaftlich ge-forscht werden.

Rainer Haseloff (CDU), Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt, Bodo Ramelow (Linke), Ministerpräsident inThüringen und Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident in Sachsen, beraten ihre Strategie zu Beginnder Bundesratssitzung am 13. März. Foto: Wolfgang Kumm

Berlin Um eine Verbreitung desneuartigen Coronavirus in Unter-nehmen zu vermeiden, weisenArbeitgeber ihre Mitarbeiter an,von zu Hause aus zu arbeiten. Diedamit einhergehenden Kostenetwa für Telefon, Internet und Bü-roartikel kann der Arbeitgeberdem Arbeitnehmer steuerfrei er-statten. Darauf weist Erich Nöllvom Bundesverband Lohnsteuer-hilfevereine (BVL) in Berlin hin.Oftmals ist es aber sehr aufwen-dig, die tatsächlich entstandenenKosten zu ermitteln.

Ist für die Arbeit im Homeof-fice ein Telefon- oder Internetan-schluss erforderlich, kann der Ar-beitgeber dem Arbeitnehmer fürdiese Aufwendungen entweder20 Prozent der jeweiligen Mo-natsabrechnung, aber maximal 20Euro pro Monat pauschal steuer-frei erstatten. Ansonsten kann derArbeitnehmer die Ausgaben alsWerbungskosten in seiner Ein-

kommensteuererklärung geltendmachen.

Wenn der Arbeitgeber die Ar-beit im Homeoffice anweist unddie Bürogebäude wegen des Co-ronavirus schließt, steht dem Ar-beitnehmer kein Arbeitsplatzmehr zur Verfügung, erläutertNöll. Die Folge: „Es können auchdiejenigen Arbeitnehmer die Kos-ten des häuslichen Arbeitszim-mers steuerlich geltend machen,die es ansonsten unter normalenUmständen nicht können“; sagtNöll. Voraussetzung ist jedoch,dass der Arbeitnehmer einen ab-geschlossenen Raum als Arbeits-zimmer zu Hause zur Verfügunghat. Das Aufstellen eines Laptopsam Esstisch reicht für den Wer-bungskostenabzug nicht aus. EineMöglichkeit wäre aber zum Bei-

spiel, im Gästezimmer das Bettabzubauen und einen Schreib-tisch aufzustellen, so dass diegrundsätzlichen Voraussetzungenfür ein Arbeitszimmer erfülltsind.

Als Werbungskosten könnendann maximal 1250 Euro geltendgemacht werden. Der Höchstbe-trag von 1250 Euro ist auch beinicht ganzjähriger Nutzung deshäuslichen Arbeitszimmers involler Höhe, also nicht zeitantei-lig, zum Abzug zuzulassen.

Wer das Arbeitszimmer durch-gehend steuerlich geltend ma-chen will, muss ebenfalls klareRegeln beachten, heißt es auchbei der Bundessteuerberaterkam-mer in Berlin. Geltend gemacht

werden könne ein Arbeitszimmerin den eigenen vier Wänden nur,wenn für die berufliche Tätigkeitkein anderer Arbeitsplatz zurVerfügung steht. Dann dürfenSteuerpflichtige im Jahr eben biszu 1250 Euro als Betriebsausga-ben oder Werbungskosten gel-tend machen. Dieser Betrag ver-doppelt sich, wenn zwei Personendasselbe Arbeitszimmer nutzen.

Als anderer Arbeitsplatz zähltgrundsätzlich jeder Arbeitsplatz,der objektiv zur Erledigung büro-mäßiger Arbeiten geeignet ist.Der Arbeitnehmer muss jederzeitauf einen Arbeitsplatz zugreifenkönnen. Wenn im Fall von Pool-arbeitsplätzen im Unternehmenzum Beispiel für zehn Arbeitneh-

mer nur fünf Arbeitsplätze zurVerfügung stehen, fehlt ein ande-rer Arbeitsplatz.

Damit das Finanzamt das häus-liche Arbeitszimmer anerkennt,muss es außerdem vorwiegendfür die berufliche Tätigkeit vor-gesehen sein. Für private Zweckedarf es nur sehr eingeschränkt ge-nutzt werden. Gibt es nur eine Ar-beitsecke in einem Wohnraum,können die Aufwendungen auchnicht anteilig als Betriebsausga-ben oder Werbungskosten be-rücksichtigt werden.

Das Arbeitszimmer muss da-her wie ein Büro eingerichtet seinund fast ausschließlich für be-triebliche oder berufliche Zweckegenutzt werden, bekräftigt Chris-tina Georgiadis vom Lohnsteuer-hilfeverein Vereinigte Lohnsteu-erhilfe. Dies habe der Bundesfi-nanzhof in Leipzig 2015 entschie-den.

Sind die Voraussetzungen er-füllt, können die Kosten für dieAusstattung – also zum BeispielTeppiche, Vorhänge oder Lampen– in voller Höhe abgesetzt wer-den. Gleiches gilt für die Aufwen-dungen für Arbeitsmittel wie Re-gal, Bürostuhl oder Schreibtisch.Ein Computer muss meist übermehrere Jahre abgeschriebenwerden (siehe Infokasten). Antei-lig anerkannt werden auch Aus-gaben für Miete, Wasser-, Ener-gie- und Reinigungskosten eben-so wie für eine Renovierung, die

Müllabfuhr und die Gebäudever-sicherung.

So setzen Sie Homeoffice bei der Steuer abSerie Steuern sparen, Teil 4 Das häusliche Arbeitszimmer, das viele Menschen während der Coronavirus-Krise nutzen, kann steuerlichbeim Finanzamt geltend gemacht werden. Experten erläutern, wann das geht – und wann nicht. Von Falk Zielke, dpa

Serie Steuern sparen

Mehr Steuertipps, darunter Hinweisefür Unternehmer, Selbstständige undArbeitnehmer in der Coronavirus-Kri-se, erhalten Sie im Dossierauf LR Online:lr-online.de/steuern-sparen

Morgen lesen Sie in dieser Serie:

Wann Studierende die Kosten fürdie Hochschulausbildung steuer-lich absetzen können

Wie der neue Laptopabgesetzt wirdWer seine technische Ausrüstungfürs heimische Büro selbst kauft, kanndie Kosten in seiner Steuererklärunggeltend machen. Das gilt auch fürSoftware, Zubehör und Reparatur.Werden Computer, Tablet oder Smart-phone ausschließlich beruflich ge-nutzt, stellen die gesamten KostenWerbungskosten dar, erklärt der Bundder Steuerzahler. Werden die Geräteauch privat genutzt, müssen die Kos-ten in einen privaten und beruflichenTeil aufgeteilt werden.

Liegen die Kosten dabei nicht mehrals 800 Euro netto (952 Euro brutto),können die Ausgaben sofort als Wer-bungskosten abgezogen werden. Beihöheren Anschaffungskosten sindComputer in der Regel über drei Jahreabzuschreiben, Mobiltelefone überfünf Jahre.

Wer sich im Januar 2019 einenComputer für 1500 Euro brutto ge-kauft hat und nur beruflich nutzt,kann für die Jahre 2019, 2020 und 2021jeweils 500 Euro absetzen. Wird derComputer zu 50 Prozent beruflich ge-nutzt, können 250 Euro pro Jahr abge-schrieben werden. Das muss monats-weise geschehen.

Steuerfall Arbeitszimmer: Eine Arbeitsecke imWohnzimmer könnenBeschäftigte nicht steuerlich geltend machen.

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12 LAUSITZ Donnerstag, 26. März 2020

KampfgegenWindmühlen

W enn Wilfried Haasein Gräfendorf (El-be-Elster) aus demHaus Richtung Sü-den geht, kann er siesehen, die beiden

Säulen, die sich langsam über denWald-saum in den Himmel schieben. In 149Me-ter Höhe werden sie die Naben von Ro-toren mit 115 Metern Durchmesser tra-gen. Gesamthöhe der beiden Windmüh-len: mehr als 200 Meter. Nicht nur fürHaase, auch für andere Gräfendorfer istdas eine beängstigende Vorstellung.

Etwa ein Dutzend Dorfbewohner, dar-unter Haase, hat deshalb die Bürgerini-tiative „Gräfendorfer Gegenwind“ ge-gründet. „Die große Mehrheit der Ein-wohner unterstützt uns“, versichert derIngenieur im Ruhestand. Ermutigt füh-len sich Haase und seine Mitstreiterdurch die Stadt Herzberg, zu der Gräfen-dorf gehört. Eine in zweiter Instanz an-hängige Klage der Stadt verhindert zur-zeit noch, dass ein weiterer Großrotorhinter demDorf errichtet wird. Der Bau-platz liegt auf Herzberger Gebiet. Bür-gerinitiativen gegen Windräder wie inGräfendorf gibt es inzwischen viele inBrandenburg. Unter demDach der Volks-initiative „Rettet Brandenburg“ habensich etwa 120 Gruppen vernetzt.

Immer gleiche Kontra-ArgumenteDie Argumente des Protestes sind über-all ähnlich: zu viele Anlagen auf engemRaum, zu nahe an der Wohnbebauung,gesundheitliche Belastungen durch Ro-torengeräusch, Blinklichter, Schlagschat-ten und Infraschall. Die dauerhafte opti-sche Veränderung der Landschaft ist einweiterer Grund, sich gegen die Rotorenaufzulehnen. Hinzu kommen grundsätz-liche Zweifel, ob mit Wind und Sonnedie Energiewende gelingen kann. Oft istda ein Ohnmachtsgefühl, das die Gegnerder Windmühlen empfinden.

Hartmut und Ingrid Kasper sitzen andiesem Nachmittag bei Wilfried Haaseund dessen Frau Steffi am Tisch. Beidegehören zur Bürgerinitiative, waren biszu ihrer Pensionierung Lehrer für Ma-thematik und Physik. Vor 25 Jahren sindsie aus Herzberg in den eingemeindetenOrt gezogen. „Wir sind sehr naturver-bunden“, sagt Ingrid Kasper. Doch nunwerde Natur zerstört: „Wenn Sie in derGegend herumfahren, sehen Sie überallWindräder.“ Zwischen Jüterbog und Fal-kenberg sind es über 100 Anlagen.

Windeignungsgebiet 41 heißt die etwa50 Hektar große Fläche zwischen Grä-fendorf, Beyern, Großrössen und Fer-merswalde. Genau 1000 Meter Abstandhält das Areal zu den letzten Häusern derOrtsteile. Quer durch das Gebiet verläufteine Grenze: Gräfendorf und Fermers-walde gehören zu Herzberg, Beyern undGroßrössen zu Falkenberg.

Während Falkenberg den Bau vonWindrädern akzeptiert, stellt sich die

Stadt Herzberg gegen den Rotor auf ih-rer Gemarkung. Mit der Eingemeindungsei ein gemeinsamer Flächennutzungs-plan erarbeitet worden, erläutert derHerzberger Bauamtsleiter Rüdiger Bader.Gräfendorf habe sich klar gegen Wind-räder ausgesprochen, Fermerswalde da-für. „Die Stadtverordneten haben dannentschieden, den Willen der Gräfendor-fer zu akzeptieren, und deshalb gegen dasLandesumweltamt als Genehmigungsbe-hörde geklagt“, so Bader.

Angst vor DominoeffektIn erster Instanz hat die Stadt vor demVerwaltungsgericht in Cottbus verloren,doch sie gibt nicht auf. Jetzt liegt die Kla-ge beim Oberverwaltungsgericht. Bau-amtsleiter Bader sagt noch, dass es einepolitische und grundsätzliche Entschei-dung der Stadt Herzberg sei, diesenWegzu beschreiten: „Wir fürchten einen Do-minoeffekt. Wenn ein Rad genehmigt ist,kommen mehr.“

Dieser Verdacht treibt auch die Bür-gerinitiative im Ortsteil Gräfendorf an.Bei einer Veranstaltung sei zu hören ge-wesen, dass bis zu 14 Windmühlen indem Eignungsgebiet errichtet werdenkönnten, berichtet Wilfried Haase.„Durch den Rückhalt der Stadtverordne-ten haben wir uns lange sicher gefühlt“,erinnert er sich. Als Anfang 2017 danndie Baugenehmigung kam, sei das einSchock gewesen. Dass es schon viele Jah-re lang drei kleineWindräder in demGe-biet gibt, habe niemanden gestört, soMit-streiter Hartmut Kasper. Aber die neuenhohen Rotoren. „Es geht hier um unsereGesundheit und Lebensqualität.“

Einen Kilometer Abstand zu Wohn-häusern, was bundesweit als Orientie-rung gelten soll, ist der Gräfendorfer Bür-gerinitiative zu wenig. „10H wie in Bay-ern, das ist unsere Forderung“, so Wil-fried Haase. Das bedeutet: zehnfacheHöhe als Mindestabstand. Für die neu-este Generation der Mühlen kommen dazweieinhalb Kilometer zusammen.

Eva Eichenauer vom Leibniz-Institutfür raumbezogene Sozialforschung inErkner hat sich in einer Studie mit demWiderstand gegen Windräder beschäf-tigt. Sie kann die Emotionalität der Geg-ner nachvollziehen. Die Handlungsspiel-räume der Gemeinden seien begrenzt. Inden regionalen Planungsgemeinschaften,die überWindeignungsgebiete entschei-den, seien Kommunen nur ab einer be-stimmten Größe vertreten. Die Geneh-migung eines konkreten Projektes seidann ein rein rechtlicher Vorgang ohnepolitische Mitsprache: „Da können dannauch Anlagen genehmigt werden, obwohldie anliegende Gemeinde dagegen ist.“

Das könnte natürlich zu Enttäuschun-gen führen, so die Soziologin. „MancheMenschen erfahren da zum ersten Maldas Spannungsfeld zwischen Demokra-tie und Rechtsstaatlichkeit“, so Eichen-auer. Um aushalten zu können, dass Ent-

scheidungen auch zu den eigenen Un-gunsten ausgehen können, brauche es beialler Kritik ein grundlegendes Vertrau-en in die staatlichen Institutionen. DieBereitschaft, Entscheidungen, die nachreiflicher Überlegung getroffen wurdenauch zu akzeptieren, schwinde jedoch inder Gesellschaft, nicht nur beim ThemaEnergiewende.

Errichtet werden die Windräder, ge-gen die sich die Gräfendorfer Bürgerin-itiative richtet, von der EnergiequelleGmbH in Zossen. „Wir suchen uns dieWindeignungsgebiete ja nicht aus“, sagtProjektleiterin Gabriele Perlow. Ihre Fir-ma habe eine Infoveranstaltung angebo-ten, doch die Auseinandersetzung ver-laufe alles andere als optimal. „Da redetman dann aneinander vorbei.“

Ursprünglich hatte die Agrargenos-senschaft Beyern, der Nachbarort vonGräfendorf auf der anderen Seite desWindradgebietes, die in Bau befindlichenRotoren selbst betreiben wollen. „Wirdachten, wenn schon Windräder, dannsoll das Geld hier verdient werden“ , sagtMarko Eisermann, Chef der Genossen-schaft. Für den Agrarbetrieb wären es si-chere, wichtige Einnahmen gewesen. Alssich dann die Bürgerinitiative gründete,sei man davon abgerückt: “Wir wollennichts gegen den Bürgerwillen machen.“Die Meinung in den angrenzenden Or-ten sei gespalten, so Eisermann: „Unsbleibt jetzt nur die Pacht von den Flä-chen der Windräder.“

Bürgerinitiative will kein GeldGeld spielt auch eine Rolle bei den Be-mühungen der Landesregierung um Ak-zeptanz für mehrWindräder. Ab 2021, soein im vorigen Jahr beschlossenes Ge-setz, müssen Investoren 10 000 Euro aufGemeinden im Umkreis von drei Kilo-metern um ein neuesWindrad verteilen.

Die Gräfendorfer Bürgerinitiativewinkt bei dem Thema nur ab. „Wir wol-len kein Geld, auch keine Ertragsbeteili-gung“, sagt Wilfried Haase. Dass es vorallem Senioren sind, die sich beim Wi-derstand gegen Windparks engagieren,hat für ihn einen einfachen Grund: „Daskostet viel Zeit.“ Unterkriegen lassenwollen sie sich in der Gräfendorfer Bür-gerinitiative noch nicht. „In Hohenbuckohat es auch zehn Jahre gedauert, bis sieErfolg hatten“, mahnt Hartmut Kasper zuGeduld.

Gegen vier Windräder in Ortsnähehatte dort eine Bürgerinitiative gestrit-ten. Die schickte gleich mal ihre Rentnerlos, die nach Nestern des geschützten ro-tenMilans suchen sollten. Sie wurden imgeplanten Baugebiet fündig. Ende 2017beendete ein Urteil des Oberverwal-tungsgerichtes Berlin-Brandenburg dasProjekt. ImWindeignungsgebiet am Ran-de von Gräfendorf habe es auch einenMilanhorst gegeben, ist sich HartmutKasper sicher: „Aber den Baum hat je-mand schon vor einiger Zeit gefällt.“

Windkraft undWiderstand Zu viele Anlagen auf engemRaum, zu nahe anderWohnbebauung, gesundheitliche Belastungen durch

Rotorengeräusch, Blinklichter, Schlagschatten und Infraschall –imHerzbergerOrtsteil macht die Bürgerinitiative „Gräfendorfer

Gegenwind“mobil.Von SimoneWendler

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Ein altes, kleinesWindrad, daneben das im Bau befindliche doppelt so hohe.Foto: SimoneWendler

„Gegenwind“-ler: Wilfried Haase, Hartmut Kasper, Ingrid Kasper (v.l.). Foto: Wendler

Windräder und RegionalpläneBrandenburg ist nach Nie-dersachsen die Nummer zweiunter den Bundesländern,wenn es umWindkraftausbaugeht. Laut Wirtschaftsminis-terium erzeugen inzwischenim Land insgesamt rund 3890Windkraftanlagen mit7320 Megawatt (MW) instal-

lierter Leistung Strom. Zielsind über 10 000 MW.

Regionalpläne weisen dieFlächen für den Rotorbau aus.Der Regionalplan Windener-gienutzung der Planungsge-meinschaft Lausitz-Spree-wald ist durch eine Entschei-

dung des Oberverwaltungs-gerichtes Berlin-Brandenburgseit Mai 2019 unwirksam.

Beim VerwaltungsgerichtCottbus liegen derzeit25 Verfahren zu Windkraftan-lagen in erster Instanz, dieentschieden werden müssen.

Die große Serievom 21. März bis 2. MaiHeute: Windkraft und Widerstand

RUNDSCHAUMAGAZIN

Seite 13 Donnerstag, 26. März 2020

Literatur: Della Owens„Gesang der Flusskrebse“prägt Bestsellerliste. Seite 16

Kinder: Summ, summ, summ–warumfliegende BienenGeräusche machen. Seite 17

Die Lausitz hält zusammenEine starke Region, ein Versprechen. #lausitzhältzusammen. Ab sofort finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier aktuelleHilfsangebote und Informationen aus der Lausitz.

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Alle privaten Hilfsangeboteder Region im ÜberblickViele Lausitzer wollen helfen. Ältere, Nachbarn undFamilien mit Kindern brauchen Unterstützung. Hierbieten wir Lausitzern die Möglichkeit, ihre Hilfe ein-fach und unkompliziert anzubieten – und so Kontaktzu Hilfesuchenden herzustellen.

Was Unternehmen der RegionIhnen mitteilen möchtenWie ist der Lieblingsladen, der Fachhändler oder Dienst-leister um die Ecke jetzt noch zu erreichen? In der Listefinden Sie aktuelle Informationen/Ankündigungen etc.von heimischen Unternehmen nach Postleitzahlen ge-ordnet und ständig aktualisiert.

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Ärztlicher BereitschaftsdienstEinheitliche europäische Bereitschafts-nummer:z 116 117 (kostenlos)Rettungsdienst:z 112Opfer-TelefonWeißer Ring:z 116 006Giftnotruf:z 030 19240

ApothekenCottbus: 8 bis 8 Uhr Rosen-Apotheke, Straßeder Jugend 58,z 0355 422142Eisenhüttenstadt: 8 bis 8 Uhr Rosen-Apothe-ke, Inselblick 14,z 03364 61384Kolkwitz: 8 bis 8 Uhr Linden-Apotheke - Kolk-witz, Lindenstraße 9,z 0355 28217Spremberg: 8 bis 8 Uhr Turm-Apotheke, AmMarkt 3,z 03563 97426

AllgemeinärzteCottbus: 18 bis 22 Uhr Notfallsprechstunde,z 0355 465822, Allgemeinärztliche Bereit-schaftspraxis am Carl-Thiem-Klinikum, Haus 3,über Leipziger Straße

AugenärzteCottbus und Spree-Neiße-Kreis:19 bis 22 Uhr Rufbereitschaft,z 0331 98229898,Zentrale Rufnummer

Kinder- und JugendärzteCottbus: 18 bis 20 Uhr Notfallsprechstunde,z 0355 465822, Kinderärztlicher Bereitschafts-dienst am Carl-Thiem-Klinikum, Haus 3, überLeipziger Straße

TierärzteCottbus: Rufbereitschaft,z 0355 25550, Dr.Bittner (Kleintiere)Guhrow: Rufbereitschaft,z 0176 61038090, Dr.Engelking (Großtiere)

ZahnärzteCottbus: 18 bis 20 Uhr Notfallsprechstunde,z 0355 7811140,20 bis 7 Uhr Rufbereitschaft,z 0152 55327703,Herr Dr. Udo Noack, Gerhart-Hauptmann-Straße15Spree-Neiße-Kreis:20 bis 7 Uhr Rufbereitschaft,z 01805582223721, Zentrale Rufnummer

Angaben ohne Gewähr

Rat&Hilfe

Zum Beitrag „Glücksbringer für dieUmwelt“, LR vom 13. März.

Es wäre wünschenswert, wenndie LR zur Beseitigung des Irr-glaubens von den E-Mobilen mitBatterie alsWeg zur Reduzierungdes CO2-Ausstoßes beitragenwürde. In dem Bericht über den„ersten klimaneutralen Schorn-steinfeger Berlins“, der mitE-Dienstwagen und zwei Famili-en-Elektroautos glaubt, seinenAnteil am Klimaprogramm erfülltzu haben, tun Sie das Gegenteil.

Von Politikern der Bundes-und Landesregierung, die überausreichende Informationen undBerater verfügen, können wir einekurzfristige Änderung der Klima-politik nicht erwarten.

Was kann man also tun? DieEntwicklung dem Selbstlauf über-lassen oder Autofahrer mithilfeder Medien besser informierenund so als Verbraucher und Steu-erzahler entscheiden zu lassen?

Harald Nickel, Guben

E-Mobile rettenKlima nicht

W er am 11.März die LRnicht richtig gelesenhat, wird diesenkleinen Artikel nicht

wahrgenommen haben. Die AfDsetzt sich dafür ein, dass ein gro-ßer Teil der Beamten zukünftigin die gesetzliche Rente einzah-len soll. Dies ist ein vernünftigerVorschlag und geht damit in dierichtige Richtung.

In der Bundesrepublik gibt eszurzeit rund 1,85 Millionen Beam-te (Laut Statistischem Bundesamtliegt die Zahl mit Stand 27. Sep-tember 2019 bei 1,7 Millionen Be-amten und Richtern, Anm. d.Red.)

Diese Personen zahlen wederin unser Gesundheitssystem nochin das bestehende Rentensystemein. Beides wird vom Diensther-ren übernommen, letztendlichalso von den restlichen Steuer-zahlern. Dieses System ist nichtmehr zeitgemäß.

Der Beamtenbund hat sichmittlerweile ein Besoldungssys-tem mit Sonderzulagen, Stellen-zulagen, Mehrarbeitsvergütun-gen, Zulagen für Dienst zu un-günstigen Zeiten (!), Familienzu-schüssen et cetera geschaffen,von denen der Angestellte, wel-cher die gleiche Arbeit leistet, nurträumen kann.

Bei einer Forsa-Umfrage (die-se stammt vom August 2019 undwurde vom Deutschen Beamten-bund in Auftrag gegeben, Anm. d.Red.) zum Thema „Bei welchenAufgaben ist der Staat überfor-dert?“ nahmen die Spitzenplätzevon 23 möglichen Antworten ein:Schul- und Bildungspolitik(24 Prozent), Asyl- und Flücht-lingspolitik (19 Prozent), InnereSicherheit (17 Prozent).

Erstaunlich: Das Bildungswe-sen und das Innenministerium, zudenen diese Punkte gehören, sindzwei Standbeine des Beamten-bundes und diese haben bei der

Umfrage am schlechtesten abge-schnitten. Da sollte sich jeder ein-mal Gedanken machen und nichtnur die AfD.

Das gilt auch für unsere Abge-ordneten, obwohl diese natürlichandere Sorgen haben im Bundund den Ländern, als sich um die-se Fragen zu kümmern. Es gehtwieder einmal um ihre Diäten.

Der Bundestag möchte die ei-genen Diäten ab Juli um 2,6 Pro-zent erhöhen, das heißt von10 083 Euro auf 10 345 Euro imMonat. Man hatte ausgerechnet,dass der Lohnindex 2019 um2,6 Prozent gestiegen war und be-

gründet so den Anstieg der Diä-ten. Das mag wohl stimmen, aber260 Euro im Monat mehr? Dar-über würde sich jeder andere Ar-beitnehmer freuen.

Und es sind die gleichen Ab-geordneten, die in den nächstenDebatten darauf hinweisen, dassdie Einkommensschere inDeutschland immer weiter aus-einanderklafft. (...) Mit solch ei-ner Rechnung tragen sie ihrenAnteil dazu bei.

Da kann man richtig froh sein,dass nach den nächsten Wahlender Bundestag von 709 Abgeord-neten auf über 800 steigen könn-

te, weil die dortigen Staatsdieneres einfach nicht schaffen (über-lastet?) mit einem neuenWahlge-setz, die Anzahl der Abgeordne-ten zu begrenzen. Als Beispiele:Russland hat 144Millionen Staats-bürger und 450 Abgeordnete, dieUSA haben 326 Millionen Staats-bürger und 436 Abgeordnete.

Aber es geht noch schlimmerbei den Diäten. Die Berliner Ab-geordneten haben ihre Diätengleich um 58 Prozent erhöht undihre Altersvorsorge rückwirkendmit dem Beginn ihrer Abgeord-netentätigkeit aufgestockt. (DieBerliner Abgeordneten wurden

bisher als Teilzeit-Volksvertreterbezahlt und arbeiten seit 1. Janu-ar 2020 länger und mehr. Mit derUmstellung auf ein Vollzeitparla-ment wurde die Vergütung dannmehr als verdoppelt, Anm. derRed.).

Ich unterstelle nicht, dass dieAbgeordneten kein Gewissen ha-ben, aber gewissenlos handelntun sie. Solch einen Griff in dieKassen hat es wohl noch nicht ge-geben und sollte vom Wählerauch entsprechend honoriertwerden.

Georg Hentschel,Lauchhammer

ZuwenigVertrauen in den StaatBeamtenversorgung Das System ist nicht zeitgemäß und frisst viel Steuergeld, kritisiert Rundschau-LeserGeorg Hentschel. Dass Berliner Abgeordnete ihre Diäten um gleich mal 58 Prozent erhöhen, sei gewissenlos.

Dass die Berliner Abgeordneten sich eine Diätenerhöhung um 58 Prozent genehmigten, ist für LR-Leser Georg Hentschel aus Lauchhammergewissenlos. Foto: SonjaWurtscheid/dpa

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· Die Redaktion behält sich vor,Lesermeinungen zu veröffent-lichen oder sie gekürzt wie-derzugeben.

· Lesermeinungen spiegelnnicht die Meinung der Redak-tion wider.

Ich lese Ihre Zeitung alsWochenendausgabe und darfbestätigen, dass ich die LR als gutgemacht, informativ und parteien-neutral empfinde. Danke dafür.

Zum Coronavirus: Während ziel-klare Entscheidungen der Bun-desregierung viel zu spät kamenund an der Kleinstaaterei schei-terten, werden wir nun mit Ver-haltensregeln überschwemmt.Kein Tag ohne neue Sendung. Diebekannten Virologen sitzen miternster Miene in den Studios undverkünden nichts Neues. Dabeisollten sie doch an der Basis fürdas Wohl aller Bürger arbeiten,oder?

Als wäre das nicht genug, holtman den politischen Hammer(Ablenkung?) aus der Versen-kung. Natürlich nutzt der Russedie Situation bösartig aus unddesinformiert die EU. Die Frageist: Wem nützt es? Während dieNato der Krise mit einem Manö-ver trotzen wollte, hat Russlandkein Interesse, seinen Hauptpart-ner zu schädigen. Die Hilfe fürItalien mit Ärzten und medizini-schem Material aus China undRussland wird als Show verun-glimpft. Hintergründe sind dochegal, beide Länder helfen, nur daszählt. Wolf Hinke, Hoyerswerda

Hilfe ist dochkeine Show Das Nato-Großmanöver stand von

Beginn an in der Kritik der LR-Leser.Es ist inzwischenwegendesCorona-Virus beendet worden.

Für mich ist es eine Provokationund sind es furchtbare Erinnerun-gen, die mit Defender 2020 hoch-kommen. Als Kind habe ich vordem Zweiten Weltkrieg die Ma-növer miterlebt und dann denKrieg: Tote, Flüchtlinge, das zer-bombte Dresden. Der Lehrer er-klärte, es gehe umRohstoffe Russ-lands, das Erz, die Kohle, Öl unddas fruchtbare Land der Ukraine.

Mächtige Konzerne und Ban-ken haben an den Weltkriegenverdient. Bezahlen musste daseinfache Volk. Immer mehr Mil-liarden sollen es sein, nicht gegendie reale Bedrohung und Hungerdurch das Klima, sondern für sol-

che, die am Krieg verdienen. Unddie, nicht das einfache Volk, be-stimmen in unserer Demokratieüber Krieg oder Frieden. Micha-el Domanja, Wittichenau

Volk muss immer bezahlen

ARCHIV

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DPA

US-Soldaten, hier Anfang Märzbei der Ankunft auf dem Flugha-fen in Nürnberg, sind inzwischenwieder auf dem Rückmarsch.

Ein russischer Militärlaster wirdzur Corona-Hilfe nach Italien ineine Iljuschin verladen. FO

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15 FORUM Donnerstag, 26. März 2020

Zauber der Travestie – das Original - die schräg schrille andere Revue – mit Gästen aus namhaften CabaretsDeutschlands mit einem Programm der Extraklasse. Tauchen Sie ein in die Welt der Travestie und lassen Sie sichverzaubern, unterhalten und überraschen. Mal heftig, mal mit Herz und das alles ist verpackt in eine Vielfalt vonfarbenprächtigen Kostümen. Ob Mann oder Frau - am Ende wissen Sie es nicht genau....Ein Highlight folgt dem anderen und ein Künstler jagt den anderen von der Bühne in unserer rasanten Show.Die Revue „Zauber der Travestie – das Original“ ist erneut bei Ihnen zu Gast. Erleben Sie eine Show, in derSie mitmachen, tanzen und singen können. Eine Gala-Revue der anderen Art. Show-Cabaret der Extraklassemit Angriff auf die Lachmuskeln. Bekannt aus RTL, N3, RBB-Fernsehen, MDR Sachsen-Anhalt sowie aus denRegionalprogrammen der einzelnen Sendeanstalten. Nicht kopiert und doch erreicht… Einfach zurücklehnen undgenießen, das ist unser Motto... Schrill, frech die etwas andere Revue…

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ZAUBER DER TRAVESTIENEUE SHOW - NEUE GÄSTE!

DermuffeligeKommissarvon derKüste

Köln.Axel Prahl hat die Erfahrunggemacht, dass er gerne mal ein-gemeindet wird. Nachdem er imKinofilm „Halbe Treppe“ (2002)einen Würstchenbudenbetreiberin Frankfurt (Oder) gespielt hat-te, meinten viele, er sei Ossi. Seiter als muffeliger KommissarFrank Thiel im Münster-„Tatort“Quotenkönig ist, glauben nichtwenige, er stamme aus dem tiefs-tenWesten. Dass beides falsch ist,ahnt man, wenn Prahlgrüßt: „Moinsen!“. Er kommt ausdem Norden, vom Meer.

Die Fremdvereinnahmung hatGründe. Prahl, der heute 60 Jah-re alt wird, hat schon viele Rol-len in seiner Karriere gespielt –und das zumeist so, dass man nurdenken konnte: Der ist einer vonuns.

Prahl stammt aus Eutin in Ost-holstein, machte Abitur auf demzweiten Bildungsweg und stu-dierte Lehramt für Mathe undMusik. Irgendwann war aller-dings klar, dass es das nicht seinkonnte. Prahl brach ab und warzeitweise Straßenmusiker. Haupt-beruflich landete er dennoch imSchauspiel. Eine WG-Mitbewoh-nerin riet ihm damals dazu – erkaspere doch so viel rum. Hinzukam, dass das Theater ein festesSalär bot und bei Prahl Nach-wuchs unterwegs war.

Der große Durchbruch kam, alser auf Regisseur Andreas Dresentraf. In mehreren Filmen besetz-te er Prahl, unter anderem in„Halbe Treppe“. Aber das ganzgroße, das Massen-Publikum ge-wann er, als er 2002 zusammenmit Jan Josef Liefers (55) imMünsteraner „Tatort“ den Dienstantrat. Mit dem grummeligenKommissar Thiel (Prahl) unddem versnobten RechtsmedizinerBoerne (Liefers) wurde der alteKrimi-Dampfer etwas, was er zu-vor selten war: lustig.

Dass man die Geschichte vonAxel Prahl nicht ohne Frank Thielerzählen kann, das weiß er wohlselbst. Es gibt ja sogar Paralle-len: Auch der Kommissar ziehtvonNorddeutschland nachMüns-ter. Ansonsten weist Prahl aberauf die Unterschiede zwischenSchauspieler und Rolle hin. Aberes hilft nichts. Er spielt den Thieleinfach zu überzeugend. dpa

Geburtstag SchauspielerAxel Prahl wird 60. Undnoch immer rätselnFernsehzuschauer, ob ernun Ossi oderWessi sei.

Apps für denUnterrichtdaheim

Schwäbisch-Gmünd.Nachdem dieSchulen geschlossen bleiben, legtDeutschland einen Crash-Kurs inSachen E-Learning ein. Im Netzgibt es eine Vielzahl an Apps undPlattformen, allen voran dieWeb-seite „School to go“ für Schüler,Lehrer und Eltern, die ein Über-blicksportal für verschiedeneLernangebote ist. Auf der im Stileines Social-Media-Feeds aufbe-reiteten Seite finden sich Verwei-se auf diverse Lern-Angebote.Über einen Filter können Userspezielle Angebote für verschie-dene Klassen und Fächer wieDeutsch, Fremdsprachen oderMINT finden.

Apps für KinderWem das zu viel Auswahl ist, fürden hat Silke Ladel, Professorinfür Mathematik und ihre Didak-tik an der Pädagogischen Hoch-schule Schwäbisch Gmünd, Spe-zial-Apps zusammengestellt. FürGrundschüler empfiehlt sie:BookCreator:Mit der App könnenKinder ihre Lese- undSchreib-Kompetenzen stärken,indem sie selbst E-Books erstel-len. Dann lesen sie ihre Geschich-ten vor und erstellen eine Audio-aufnahme, die sie teilen können.

Pattern Shapes: Mit der Applassen sich spielerisch Kunst-,Deutsch- und Matheunterrichtverknüpfen. Kinder können ver-schiedene Muster mit den zurAuswahl stehenden geometri-schen Formen erstellen.

Klötzchen: Kinder können mitdieser App selbst zu Architektenwerden und Baupläne erstellen.Die Bauanleitungen können sogarals Algorithmus formuliert wer-den. Das schult vor allem auch dieInformatik-Kenntnisse.

Diagramm Generator: Kinderkönnen in der App eigenständigDatenerhebungen erstellen undihre Ergebnisse in Diagrammendarstellen. Ein Pluspunkt für dieMathe- und Sachkunde-Kompe-tenzen in der Grundschule.

Tipps für ältere SchülerFür Jugendliche an weiterführen-den Schulen empfiehlt Ladel:

Photomath: Jugendliche kön-nenmit der App eigenständigMa-the-Aufgaben lösen. Der Clou: Siefotografieren die Aufgabe undvergleichen ihre Lösung mit derLösung, die die App vorschlägt.

Open Roberta Mobile: Mit derApp können MINT-begeisterteKinder und Jugendliche verschie-dene Roboter programmieren.

iOrnament: Mit der kosten-pflichtigen App lassen sich Kunstund Mathe verbinden: Jugendli-che können auf kreative Weiseverschiedene Muster erstellen.Diese sind nach symmetrischenRegeln gezeichnet.

Explain Everything Whiteboard:Mit der App lassen sich Erklärvi-deos erstellen. Jugendliche kön-nen ein Storyboard entwerfenund sich dabei sowohl mit der gu-ten Gestaltung als auch mit demInhalt auseinandersetzen. dpa

E-LearningDidaktik-Professorin empfiehltneue Lern-Angebote fürSchüler verschiedenerAltersgruppen.

Wollte eigentlich Lehrer werden:Axel Prahl Foto: Oliver Berg/dpa

ArchäologieGrabungen laufentrotz CoronaHalle. Trotz Corona-Krise laufendie archäologischen Grabungenin Sachsen-Anhalt nach Plan. „DieLeute arbeiten an der frischenLuft und weit auseinander,“ sag-te der stellvertretende Landesar-chäologe Alfred Reichenberger.„Derzeit gibt es zwölf Grabungen,unter anderem in Salzmünde.“ InSalzmünde wird seit 2005 gegra-ben. Dabei wurde ein 5500 Jahrealtes Massengrab entdeckt. DieMenschen der sogenannten Salz-münder Kultur waren Ackerbau-ern und Viehzüchter. dpa

Burgtheater-DirektorMartin Kusejist sich angesichts der aktuell schwie-rigen Situation für Kulturschaffendesicher, dass es kein Leben ohne Kunstgeben kann. „Man würde irgendwannabwägen müssen, ob die Krankheit,die die Menschen ohne Kunst befallenwürde, nicht noch schlimmer wäre“,sagte der 58-Jährige. Die Kunst sei einKommunikationsmittel, mit dem sichdie Menschen in andere Menschenund in andere Situationen hineinver-setzen könnten. „Sie kann einer Ge-meinschaft helfen, eine Wertegrund-lage zu schaffen. Wenn wir nicht wis-sen, wer wir sind, oder keine Ideenentwickeln können, wer wir sein wol-len, werden wir krank.“ dpa

BEKENNTNIS DER WOCHE

D iese Geschichte spielt ander Küste von South Ca-rolina in einer paradie-sischen Natur. „Marsch-

land ist ein Ort des Lichts, woGras in Wasser wächst und Was-ser in den Himmel fließt.“ Dortlebt einsam ein Mädchen, Kya,das von allen verlassen wird: vonder Mutter, den Geschwisternund bald auch von dem brutalenVater, einem Trinker, der die Fa-milie zerstört hat.

Kya aber versorgt sich selbstund wächst allein und tapfer her-an; jedeMuschel, jede Pflanze, je-den Vogel kennt sie. Nur Jumpin’und seine FrauMabel, als Schwar-ze in den 50er- und 60er-Jahrenin den Südstaaten so ausgestoßenwie das „Marschmädchen“ ausdem „Sumpfgesindel“, helfen ihr.Und der Fischerjunge Tate ist ihrSchutzengel und bringt ihr dasLesen bei. Einmal schenkt er Kyaauch einen Kompass. In einer bit-teren, verzweifelten Stundenimmt sie ihn und lässt die Nadelnach Norden schwingen, bis sieaufhört zu zittern: „Sie drücktesich den Kompass ans Herz. Wosonst brauchte man einen Kom-pass mehr als hier?“

Delia Owens’ Bestseller „DerGesang der Flusskrebse“ feiertdie Natur, es ist aber auch ein Co-ming-of-Age-Roman über eineHeldin, die man so schnell nichtwieder vergisst. Und eine berüh-rende Liebesgeschichte und zu-dem noch ein Krimi samt einemsehr US-typischen Gerichtsdra-ma. Mehr geht nicht auf rund460 Seiten. Und auch die Ge-schichte dieses Buches, das in denUSA bis heute mehr als vierein-

halb MillionenMal verkauft wur-de und seit Juli vergangenen Jah-res auch in Deutschland in denBestsellerlisten platziert ist, istfast schon romanhaft.

Delia Owens stammt aus Geor-gia und lebte mehr als 20 Jahrelang in Afrika. Die Zoologin ver-fasste Sachbücher über Elefanten,

Löwen und Hyänen in Botswanaund Sambia. Dann zog sie mitihrem Mann auf eine abgeschie-dene Pferderanch nach Idaho undwollte 2009 damit beginnen, ei-nen Roman zu schreiben: über ei-nen Menschen abseits der Zivili-sation, über Isolation, über dasÜberleben in der Wildnis.

Die Autorin fand keinen Agen-ten, keinen Verlag für ihr Projekt,sie fing dann trotzdem mit demSchreiben an – und veröffentlich-te 2018, sie war jetzt fast 70, ihrRomandebüt unter dem Titel„Where The Crawdads Sing“ inNew York – nur 28 000 Exempla-re betrug die erste Auflage. SechsMonate später stand das Buch aufPlatz eins der Bestsellerliste der„New York Times“.

Dass dann die Schauspielerinund Oscar-Preisträgerin ReeseWitherspoon („Natürlich blond“,„Walk The Line“) öffentlich ihregroße Begeisterung für den Ro-man kundtat, half natürlich auch:„Ich kann kaum ausdrücken, wiesehr ich dieses Buch liebe. Ichwünschte, die Geschichte würdenie enden.“ Eine Hollywoodver-filmung ist selbstverständlichschon geplant.

Den deutschen Buchmarktmischte „Der Gesang der Fluss-krebse“ (erschienen bei Hanser-blau im Münchener Carl HanserVerlag) seit Juli 2019 ähnlich auf:langsam, aber unaufhaltsam.Wie„Altes Land“ von Dörte Hansenund „Was man von hier aus sehenkann“ von Mariana Leky war De-lia Owens’ Roman das Lieblings-buch der Saison der Buchhändler.Sie empfahlen es begeistert ihren(vor allem) Leserinnen.

Was bedeutet eigentlich derTitel? Ihre Mutter hatte Kya im-mer ermutigt, die Marsch zu er-kunden: „Geh, so weit du kannst– bis dahin wo die Flusskrebsesingen.“ Der alte Jumpin’ erklärtdas so: „Das heißt bloß, weit drau-ßen, wo die Tiere noch wild sindund sich benehmen wie die Tie-re.“ Nichts in diesem Roman istnur dahingesagt: Es ist eine Auf-forderung, sich der Natur zu stel-len und sich gleichzeitig vor derWelt in Schutz zu nehmen. DieSehnsucht nach einem Urzu-stand. Aber benehmen sich auchMenschen wie Tiere?

Die Naturbilder in diesem Ro-man faszinieren, aber ziemlichclever ist zudem die spannendeDramaturgie: Auf der ersten Sei-te, im Prolog, finden zwei Jungsaus demDorf eine Leiche. In zweiparallelen Erzählsträngen führtDelia Owens dann die Handlungzusammen bis in die Gegenwartdes Jahres 1970. Es ist die 1952 be-ginnende Geschichte von Kya, diedamals sechs Jahre alt ist, dienicht nur den Flügelschlag einesFischreihers hört, sondern auch,wie ihre Ma die Fliegengittertürder Hütte zuschlägt und für im-mer geht. Dann wiederum sind esdie 1969 beginnenden Mord-ermittlungen des Sheriffs. Mehrwird nicht verraten. Nur so viel:Es ist ein wunderbarer Roman.

DasMädchen aus derMarschLiteratur Naturbilder, Liebesgeschichte, Krimi: Delia Owens’ Roman „Der Gesang derFlusskrebse“ steht seit Monaten auf der Bestsellerliste. Von Jürgen Kanold

Feiert die Natur: Delia Owens’ Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ spielt im Süden der USA. Foto: Jaimie Tuchman/shutterstock.com

AmOrt derSommerurlaubeDie Autorin Delia Owens wurde 1949in Georgia geboren, erforschte alsZoologin in verschiedenen afrikani-schen Ländern Elefanten, Löwen undHyänen. Jetzt ist sie nach North Caro-lina gezogen, an den Schauplatz ihresRomandebüts „Der Gesang der Fluss-krebse“, wo sie als Kind mit ihren El-tern die Sommerurlaube verbrachtehatte. red

Romandebüt mit 69: DeliaOwens Foto: Dawn Marie Tucker

Delia Owens: „DerGesang der Flusskreb-se“, übersetzt von Ulri-ke Wasel und KlausTimmermann. Hanser-blau, 464 Seiten,22 Euro

AusmeinemPlattenregalDer DDR habe ich eine schöneKindheit zu verdanken und einpaar aufmüpfige Jugendjahre, indenen ich an „Ostmugge“ nurdem Underground huldigte. Nunhabe ich mein eigenes Plattenla-bel, „Eastblok“, und sitze mit dreiKita-befreiten Kindern imWohn-zimmer. Die müssen nun „Die100 besten Ost-Songs“ von RadioEins anhören, unter denen sicherstaunlicherweise genau dieserUnderground befindet: Herbst inPeking auf Platz acht und Sandow(aus Cottbus) auf Platz vier!

Mit anderen Klassikern aufdem Sampler wie „Als ich fort-ging“ von Karussell oder dem

„Blauen Planet“ von Karat habeich inzwischen meinen Friedengemacht. Und was hatte ManfredKrug für einen Groove! Ich warnie Ostalgiker, aber da wird ei-nem doch warm ums Herz!

Meine größten Entdeckungenunter den Ost-Songs sind dasKleinod „Regine“ von der Grup-pe Schicht und die „Tagesreise“von der Horst Krüger Band. Per-len! Und auch mein Vierjährigerhat ein Lied für sich gefunden:„Sind so kleine Hände“ von Bet-tina Wegner. Armin Siebert

Radio Eins: „Die 100 besten Ost-Songs“ (Sony), 6-CD-Box

Streaming-DienstFilmportal Quibistartet imAprilLos Angeles. Der neue US-ameri-kanische Streaming-Dienst Quibihat seinen Start für den 6. Aprilangekündigt. Er bietet Videos an,die nicht länger als zehnMinutensind. Dabei gibt es auch eineSparte „Movies in Chapters“, inder Spielfilme in einzelne Kapitelaufgeteilt erzählt werden. HinterQuibi stehen der FilmproduzentJeffrey Katzenberg und die ehe-malige Ebay-Chefin Meg Whit-man. Stars wie Steven Spielberghaben bereits Projekte mit Quibizugesagt. dpa

16 KULTUR Donnerstag, 26. März 2020

1Wie vieleBienen leben

in einem Bienenvolk?a) 1000–2000b) 40000–80000c) bis zu eine Million 3Was sammeln

Honigbienen in

Blüten?

a) Sirupb) Zuckerc) Nektar

2Wie nenntman männliche

Bienen?

a) Drohnenb) Bienerichec) Könige

4Bienen haben

eine besondere

Art, sich untereinander

zu verständigen – weißt du

wie?

a) Mit Blütenbildern

b) Mit dem Bienentanz

c) Mit Wabenweg-

weisern

5Wie weit müssenBienen fliegen,

um Nektar für ein GlasHonig zu sammeln?

a) 750 Kilometerb) 7500 Kilometerc) 75000 Kilometer

6Wie heißt dieHerrscherin

eines Bienenvolkes?a) Königinb) Honigherrinc) Bienenmutter

Wie viel weißt du über Bienen?

Bienen fliegen von einer Blüte

zur nächsten und nehmen

dabei Blütenstaub mit – so werden

die Blüten befruchtet und die

Pflanze kann später Früchte tragen.

Ohne Bienen gäbe es keine Äpfel,

Kirschen,Tomaten und vieles mehr

nicht, was wir essen! Teste dein

Wissen über die Bienen, die für

uns so wichtig sind, in einemQuiz!

Summ, summ, summWarum Bienen beim Fliegen Geräusche machen

Hast du auch manchmal sogute Laune,dass du ein Lied

singst, pfeifst oder summst?Eine Melodie zu summen be-kommen nur wir Menschen hin.Im Garten, Park oder auf derWiese erkennen wir zwar an dentypischen Summ-Tönen, dassgerade die ersten Bienen in derFrühlingssonne umherfliegen.Doch mit einem Liedchen hatdieses Geräusch überhauptnichts zu tun. Es wird von denFlügeln der Biene verursacht.Sie versetzen die Luft beim Flie-gen in Schwingungen – und dashören wir als Summen. Klingt eseher nach einem gemütlichenBrummen, fliegt die Biene ent-spannt auf Futtersuche zwi-schen den Blüten umher, um

hier und dort Nektar undPollen zu schlemmen. Istsie allerdings nervös odergereizt, klingt das Sum-men viel heller und hekti-scher: In diesem Fall soll-test du Abstand halten,denn in dieser aggressi-ven Stimmung kann esmit etwas Pech durch-aus zu einem schmerz-haften Stich kommen.Das Summen endet, so-bald die Biene auf einerBlume gelandet ist. Na-türlich summen nichtnur Bienen, sondernauch Hummeln, Wes-pen und Fliegen. Ist mal keinSummen zu hören, aber trotz-dem eine Biene zu sehen, kannes an der Windrichtung liegen,die das Geräusch dämpft oder

verschluckt. Bienensummen also nicht,weil sie denLiedtext vergessen haben, wieein Witz lautet – sie können ein-fach nicht geräuschlos fliegen.

Von Julia Anderton

123

4

5

Wo geht‘s lang?Welche Biene findet den Weg in den Bienenstock?

Lösungen:Bienen-Quiz:1b),2a),3c),4b),5c),6a)/Wogeht‘slang?:Biene2

von Eva FauthFotos:Jürgen

Fälchle/serkucher/alle

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Kontakt:

Kruschel-Redaktion:Eva Fauth,Andrea Früauff,Nicole Hauger, Kerstin PetryGestaltung:Michelle Amend,CarinaCoutandin,Sarah Köhler,Kim [email protected]/485816

17 KINDER Donnerstag, 26. März 2020

ZDFwillmehrInfos bieten

Mainz. Das ZDF präsentiert aktu-elle Nachrichten auf einer neuenzentralen Online-Plattform. Ausder bisherigenWebseite heute.dewird ZDFheute.de. Das lange ge-plante Angebot startete am Mitt-woch mitten in der Corona-Kri-se. Neben einer App gibt es aufmobile Geräte abgestimmte For-mate sowie mehr Hintergrundin-formationen. Ebenso vorgesehensind Online-Livestreams.

Geplant sind unter anderemauch Morgen- und Abendbrie-fings, also kompakte, abonnierba-re Nachrichten-Zusammenfas-sungen. Ein eng mit den Fernseh-kollegen im Haus zusammenar-beitendes Faktencheck- undVerifikationsteam soll nach An-gaben des Senders kursierendeGerüchte undMeldungen prüfen.Insgesamt sei das Online-Redak-tionsteam des ZDF für das neueAngebot personell aufgestocktworden. dpa

OnlineNeue Plattformbietet Livestreams undPrüfung von Gerüchten.

P layboy, Trinker, Top-Agent: Richard Sorge warein Geheimagent im Auf-trag des Kremls. Er erziel-

te mit seinem Gespür für Men-schen mehrfach seine größtenCoups. Er warnte die Sowjetuni-on vor dem Überfall der Deut-schen im Juni 1941 und gab Mos-kau noch weitere kriegsstrate-gisch wichtige Hinweise ausFernost. Nach seiner Festnahmewurde der Spion von der Sowjet-union aber verleugnet und 1944in Japan hingerichtet. Die Arte-Reportage „Stalins James Bond –Richard Sorge, der verrateneMeisterspion“ heute Abend gehtdem Mythos eines der größtenAgenten der Welt nach.

Für Sowjetdiktator Josef Stalinwar Sorge im Krieg eine Schlüs-selfigur in der Auslandsaufklä-rung, analysieren die beiden Fil-memacher Danielle Proskar undMichael Trabitzsch. Schon seineBiografie mutet abenteuerlich an:1895 wird er als Sohn einer Rus-sin und eines Deutschen in Bakuim Südkaukasus geboren, wächstdann in Berlin auf. Mit 18 Jahrenmeldet Sorge sich freiwillig an dieFront.

Doch schon bald holen ihn dieKriegsschrecken ein und er wirdzu einem überzeugten Kommu-nisten. Sorge – sehr geschickt alsKontaktmann und ein charisma-tischer Frauenheld – verschafftsich schnell wichtige Kontakte

und wird schließlich in Moskauals Agent angeheuert. Sein Auf-trag: Chinas und Japans Politikunter die Lupe nehmen.

Denn die Sowjetunion siehtsich sowohl im Westen durchDeutschland als auch im Ostendurch Japan gefährdet. Mit seinerkriegerischen Expansionsstrate-gie ist Tokio eine permanente Be-drohung. Stalin braucht zuverläs-

sige Informationen seiner Agen-ten. Als Journalist getarnt, bautsich Sorge dort einen Spionage-ring auf und wird so zu einem derwertvollsten Agenten Moskaus,sagt heute der russische Histori-ker und GeheimdienstexperteWladimir Chaustow in der Doku.

Sorge sucht auch verstärktKontakte zur deutschen Botschaftin Tokio, die ihn im Laufe der Zeit

zu unglaublichen Informationenführt. Sein womöglich größterCoup: Wochen vor dem Juni 1941funkt er Informationen über denbevorstehenden Überfall derWehrmacht auf die Sowjetunionnach Moskau. Aber Stalin glaubtihm nicht und verlässt sich aufseinen Nichtangriffspakt mit Na-zi-Deutschland.

Sorge spioniert daraufhin diejapanische Militärstrategie aus:Er findet schließlich heraus, dassTokio im Fernen Osten Russlandsnicht angreifen werde. Für Stalinist dies eine höchst wichtige In-formation. Die eingesetzten Trup-pen der Roten Armee sind strate-gisch nicht verschiebbar – eineVerlagerung in den Osten hättedramatische Folgen gehabt.

Für Sorge endet der Auftragdes Kremls aber wenig glücklich:Er wird in Tokio enttarnt und ver-haftet. Moskau will jedoch kei-nem Agentenaustausch zustim-men. So wird Sorge am 7. Novem-ber 1944 in Japan hingerichtet.Erst posthum werden seine Ver-dienste anerkannt: 20 Jahre nachseinem Tod verleiht ihm derKreml den wichtigen Titel „Heldder Sowjetunion“, in der DDRwerden sogar Schulen nach Sor-ge benannt und Briefmarken mitseinem Konterfei gedruckt. dpa

„Stalins James Bond – Richard Sor-ge, der verratene Meisterspion“,Arte, heute, 20.15 Uhr

StalinsMeisterspionGeschichte Richard Sorge war im Krieg einer der wichtigsten Geheimagenten Moskaus –bis er enttarnt wurde. Eine Arte-Doku geht dem Heldenmythos nach. Von Claudia Thaler

Sehen&Hören

Bond sucht Bombenauf den BahamasGeheimagent James Bond (SeanConnery) reist auf die Bahamas,wo ein mit Atombomben bestück-tes Kampfflugzeug der Nato ver-schwunden ist. In der HauptstadtNassau trifft er auf die Nummerzwei des global operierendenGangstersyndikates Phantom,Emilio Largo (Adolfo Celi), unddessen schöne Geliebte Domino(Claudine Auger). Zwischen denbeiden Männern beginnt einSpiel, das Bond schließlich zudem absichtlich ins Meer gesteu-erten Flugzeug führt. Dort tappt007 in eine Falle von Largo …„Feuerball“ war 1965 die vierteEpisode der Bond-Reihe und er-hielt nach „Goldfinger“ (1964) alszweiter 007-Film einen Oscar.

„James Bond 007 – Feuerball“, Vox,heute, 22.30 Uhr

Wie SexualkundePolen spaltetIn Polen breitet sich Homopho-bie mehr und mehr aus – schonmehr als 90 Kommunen habensich zur LGBT-freien Zone er-klärt. Rechtskonservative Lokal-politiker behaupten, sie wolltendamit die „Propaganda für Homo-sexualismus“ stoppen. Auch beimSexualkundeunterricht gewinnenerzkonservative Kräfte und diekatholische Kirche immer mehrOberwasser. Offiziell ist er sogarvom Lehrplan gestrichen. FlorianKellermann berichtet in seinem„Weltzeit“-Feature über ein ge-spaltenes Land.

„Weltzeit“, Deutschlandfunk Kultur,heute, 18.30 Uhr

TV-Quoten

Dienstag, 24. März

1. „Tagesschau“ARD / 20 Uhr / 7,01 Mio. Zuschauer2. „heute“ZDF / 19 Uhr / 6,21 Mio. Zuschauer3. „ARD extra: Die Corona-Lage“ARD / 20.15 Uhr / 6,16 Mio. Zuschauer

Schlüsselfigur: Richard Sorge war als Journalist und Spion für die So-wjetunion in Japan tätig. Foto: Bundesarchiv/ZDF/Arte/dpa

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9.55 In aller Freundschaft – Diejungen Ärzte I J B v 10.45Meister des Alltags I J B11.15 Wer weiß denn sowas?I J B 12.00 Tagesschau IJ B 12.15 ARD-Buffet I JB 13.00 ARD-MittagsmagazinI J B 14.00 Tagesschau IJ B 14.10 Rote Rosen I J B15.00TagesschauI J B 15.10Sturm der Liebe I J B16.00 Tagesschau I J B16.10 Die Tierärzte I J B17.00 Tagesschau I J B17.15 Brisant I J B18.00 Wer weiß denn sowas?18.50 In aller Freundschaft –

Die jungen Ärzte J v19.45 Wissen vor acht –

Mensch I J B v19.50 Wetter / Börse vor acht20.00 Tagesschau I J B20.15 H Nord bei Nordwest –

Gold!Krimireihe, D 2019. MitHinnerk Schönemann,Henny Reents, MarleenLohse. Regie: ChristianTheede I J C B v

21.45 Panorama I J B22.15 Tagesthemen I J B22.45 Nuhr im Ersten I B23.30 Drei. Zwo. Eins. Michl

Müller I J B0.15 Nachtmagazin I J B0.35 H Nord bei Nordwest –

Gold! Krimireihe,D 2019 I J C B v

5.15 CSI: NY I J E C B6.00 CSI: NY E C B 6.55CSI: Den Tätern auf der SpurI E B 7.55 CSI: Den Tä-tern auf der SpurI E B 8.50Verklag mich doch! I E B9.50Verklagmich doch!I EB 10.50 Vox nachrichten IE B 10.55 Mein Kind, deinKind I E B 11.55 Shop-ping Queen I E B 13.00Zwischen Tüll und Tränen IE B 14.00 Mein Kind, deinKind I E B 15.00 Shop-ping Queen I E B 16.00 4Hochzeiten und eine TraumreiseI E B 17.00 Zwischen Tüllund Tränen I E B 18.00First Dates – Ein Tisch für zweiI E B 19.00 Das perfekteDinner I E B 20.15 H Die5. Welle. Science-Fiction-Film,USA 2016 J E C B 22.30H James Bond 007 – Feuerball.Agentenfilm, GB 1965 J EC B 1.05 Vox nachrichten IE B 1.25Medical Detectives– Geheimnisse der Gerichtsme-dizin I J 2.10 Medical De-tectives – Geheimnisse der Ge-richtsmedizin. Doku-Serie I J

9.05 Volle Kanne I J E B10.30 Notruf Hafenkante I JB v 11.15 Soko Wismar I JE B 12.00 heute I E B12.15 drehscheibe I E B13.00 ARD-MittagsmagazinI J E B 14.00 heute – inDeutschland I E B 14.15Die Küchenschlacht I EB 15.00 heute Xpress I J B15.05 Bares für Rares I J B16.00 heute – in Europa J B16.10 Die Rosenheim-Cops17.00 heute I J E B17.15 hallo deutschland J B17.45 Leute heute I J B18.00 Soko Stuttgart J B v19.00 heute I J E B19.25 ZDF spezial I J B19.40 Notruf Hafenkante

Schicksalstag I J B v20.30 H Das Traumschiff:

UruguaySchiffsreihe, D 2017.Mit Sascha Hehn, HeideKeller. Regie: StefanBartmann I J E B

22.00 heute journal I J B22.30 Maybrit Illner

Einmal pro Woche dis-kutiert Maybrit Illner mitihren Gästen Themen,die Deuschland und dieWelt bewegen. I J B

23.30 Markus Lanz I J B0.45 heute+ I E B1.00 Blutige Anfänger

Im rechten Licht J B v

15.15NDRWissensCheck I JE 16.00 NDR Info I J B16.25 Gefragt – Gejagt I J B17.10 Leopard, Seebär &Co.IJ B 18.00 Regionales I J B18.15 Typisch! I J B 18.45DAS! I B 19.30 RegionalesI J B 20.00 Tagesschau IJ B 20.15 Unbekanntes Uru-guay I J B 21.00 Costa RicaI J E 21.45 NDR Info IJ B 22.00 H Familie ist keinWunschkonzert. Komödie, D2017 J B v 23.30 H Berlin36. Drama, D 2009 J B v 1.05Coronavirus-Update

18.00 Aktuell / Lokalzeit J18.15 Servicezeit J B 18.45Akt. Stunde J B 19.30 Regio-nales 20.00 Tagesschau I J B20.15 H Tatort: Hundstage. Kri-mireihe, D 2016 J B v 21.45Aktuell I J B 22.15 Frau tvJ B 22.45 Menschen hautnahJ B 23.30 WDR Geschich-te(n) I J B 0.55H Todesspiel(2/2): Entführt die Landshut.Doku-Drama, D 1997 J B v

7.45 „The Flying Fräulein“ ausEssen 9.00 phoenix vor ort 9.30Die Welt der Viren 10.00 phoe-nix vor ort 10.30 Grippe, Pestund Cholera 11.00 phoenix vorort 12.30 phoenix runde 13.15phoenix vor ort 14.45 maisch-berger.die woche 17.30 phoenixder tag 18.00 Aktuelle Reporta-ge 18.30 Pioniere am HimmelJ 19.15 „The Flying Fräulein“aus Essen 20.00 Tagesschau J20.15Alltag inAsien 21.00Chi-na grenzenlos 21.45 Der Coro-na-Effekt 23.00 phoenix der tag0.00 phoenix runde

16.00 Rundschau J 16.15 Wirin Bayern J 17.30 BR extra J17.45 Regionales 18.00 Abend-schau J 18.30 Rundschau J19.00 BR extra 19.30 Dahoamis Dahoam J 20.00 TagesschauJ 20.15 quer J 21.00 Kabarettaus Franken 21.45RundschauJ22.00 Ringlstetter 22.45 Das In-stitutJ C v 23.15Woidboyz onthe Road 23.45 Startrampe 0.15Puls Festival 2019

16.15UrlaubstraumAdria: Städ-te, Strände, Hinterland I JE 17.00 Küstenparadies Kro-atien I E B 18.30 nano IE B 19.00 heute I J EB 19.20 Kulturzeit I E B19.55 Sebastian Pufpaff: Nochnicht Schicht! I E 20.00Tagesschau I J E B 20.15Gesund durch Fasten I E B21.00 scobel I E B 22.00ZIB 2 I J E B 22.25 aus-landsjournal spezial I E22.55 Dem Coronavirus auf derSpur I E 23.35 Zapp I JE B 0.05 10 vor 10 I B

5.30 Sat.1-FrühstücksfernsehenB 10.00 Sat.1-Frühstücksfern-sehen Spezial – Gemeinsamdurch die Krise! E B 11.00Die Dr. Wimmer Show E B12.00 Anwälte im Einsatz EB 13.00 Anwälte im Einsatz.Reality-Soap E B 14.00 AufStreife. Reality-Soap E B15.00 Auf Streife – Die Spezia-listen. Reality-Soap E B16.00 Klinik am Südring B17.00 Klinik am Südring –

Die Familienhelfer B17.30 Auf Streife –

Die Spezialisten / Sat.1Regional-Magazine B

18.00 Luke, allein zuhaus B19.00 Big Brother E B19.50 Bild Corona Spezial J19.55 Sat.1 Nachrichten B20.15 Die Sat.1 Comedy

Konferenz – Promis inQuarantäneModeration: Hugo EgonBalder und Larissa Rieß.Gäste: Chris Tall, BülentCeylan, The BossHoss,Wigald Boning, GuidoCantz, Matze Knop, OlafSchubert, Markus Krebsu. a. E B

23.00 H Bad TeacherKomödie, USA 2011.Mit Cameron Diaz J B

0.40 Criminal MindsSchrei aus der Vergan-genheit J E C B

14.30 Bugs Bunny & LooneyTunesI E B 14.50DragonsI E C B 15.20Coop gegenKatI E B 15.45Alvinnn!!!und die Chipmunks I E B16.10 Zig & Sharko I E B16.40 Ninjago I E B 17.10Go Wild! I E C B 17.40Bugs Bunny & Looney TunesI E B 18.10 Die Tom undJerry Show I E B 18.40Woozle Goozle I B 19.10 Al-vinnn!!! und die Chipmunks IB 19.40 Angelo! I B 20.15CSI: Miami I J B 23.55 30RockI C B 0.25 Infomercials

6.25 Dauerwerbesendung 7.25Joyce Meyer I E B 7.55Dauerwerbesendung 16.15 Ba-bylon 5 I 17.15 Star Trek –Raumschiff Voyager I 18.15Star Trek – Das nächste Jahr-hundert. Sci-Fi-Serie I EB 19.10 Babylon 5 I 20.15 HJohanna von Orleans. Drama, F/USA1999 I 23.15H Revenge.Actionfilm, F 2017 I E B1.25 Dauerwerbesendung

8.15 The Big Bang Theory JE C B 9.25 How I Met YourMother J E B 11.10 Mike& Molly E C B 11.25 Manwith a PlanE C B 11.55LastMan Standing E C B 12.202 Broke Girls E C B 12.45Mom E C B 13.35 Two anda Half Men J E C B 14.50The Middle E B 15.40 TheBig Bang Theory J E C B17.00 ProSieben Spezial:

Corona-Update. Live.17.05 taff E B18.00 Newstime E B18.10 Die Simpsons J C B19.05 ProSieben Spezial:

Corona-Update. Live.19.10 Galileo

Magazin. Die Yoga-Richterin E B

20.15 Germany’s next Top-model – by Heidi KlumDie Topmodel-Anwärterinnen bringendieses Mal beim Foto-shooting mit KristianSchuller Farbe in dieWüste und posieren inatemberaubender Ku-lisse. J E B

22.30 red.Infotainment E B

23.25 Baywatch BerlinShow E B

0.35 Big Stories – Leben amLimit E B

1.25 Kiss Bang Love E B

17.50 Hessenschau kompakt IE B 18.00 maintower IE 18.25 hessen@home IE 18.45 Die Ratgeber I JE 19.15 alle wetter! I EB 19.30HessenschauI J EB 20.00 Tagesschau I E20.15 Alles Wissen I J EB 21.00 10 Ernährungsweis-heiten I J E B 21.45 Wasgeht, Hesse?! (2/3) I J E B22.30 Hessenschau kompakt IE B 22.45HauptsacheKulturI E 23.15 Der Mossad, dieNazis und die RaketenI J 0.00Mekka 1979 I J E

16.10 Kim Possible I E B16.40We Bare Bears E C B17.00 Phineas und Ferb I EB 18.00 DuckTales I E B18.30 Miraculous E C B19.25 The Boss Baby E CB 19.55 Phineas und Ferb IE B 20.15 H Alice im Wun-derland. Fantasyfilm, USA2010C B 22.20 H Descendants 3.Fantasyfilm, USA 2018 C B0.30 Die Conners E C B

5.25 Exclusiv I E B 5.35Explosiv I E B 6.00GutenMorgenDeutschlandI E B8.30Gute Zeiten, schlechte Zei-ten I J E B 9.00Unter unsI E B 9.30 Alles was zähltI J E B 10.00 Der Blau-licht Report I E B 12.00Punkt 12 I E B 14.00 DieSuperhändler I E B 15.00Kitsch oder Kasse I E B16.00 Marco Schreyl I B17.30 Unter uns I E B18.00 Explosiv I E B18.30 Exclusiv I E B18.45 RTLAktuell I E B19.05 Alles was zählt

Daily Soap J B19.40 Gute Zeiten,

schlechte ZeitenDaily Soap J B

20.15 Die Quarantäne-WG –Willkommen zuhauseShow I E B

21.15 Der Lehrer Du willstin mein Leben? Das istmein Leben! B

22.15 Schmitz & FamilyComedyshow I B

22.45 Schmitz & FamilyComedyshow I B

23.10 Magda macht dasschon!Platzangst / Der unsicht-bare Georg I J B

0.00 RTLNachtjournal B0.30 Alarm für Cobra 11 –

Die Autobahnpolizei

15.45 Horseland, die Pferde-ranch I 16.25Das Green TeamI J E B 16.50 GeronimoStilton I J E B 17.35 Po-wer Players I E B 18.00WirKinder aus demMöwenwegI J E B 18.15 Die BieneMaja I J E B 18.35MamaFuchs und Papa Dachs I EB 18.47 Baumhaus I E B18.50 Sandmännchen I EB 19.00Mia and me I J EB 19.25 Die Sportmacher IE B 19.50 logo! I J EB 20.00 KiKA Live I J EB 20.10 Durch die Wildnis J

11.00 Ski Alpin B 11.45 SkiAlpin B 12.30 OlympischeSpiele. Hall of Fame / Againstall Odds B 14.00 Biathlon B14.30 Biathlon B 15.00 Biath-lon B 15.30 Biathlon B 16.15Biathlon B 17.00 Radsport.UAE Tour 2020 B 20.00 Snoo-ker. Scottish Open B 22.00Mo-torsport B 23.00 OlympischeSpiele. Hall of Fame / Againstall Odds / Hall of Fame B

6.00 Without a Trace E B6.45TheMentalistJ E C B7.35 Navy CIS: L.A. J E CB 8.30 Navy CIS E B 9.30Blue Bloods E C B 11.15Without a Trace E B 12.15Castle J E C B 13.10 TheMentalist J E C B 14.05Hawaii Five-0 J E C B14.55 Navy CIS: L.A. J EC B 15.50 News E B16.00 Navy CIS E B16.55 Abenteuer Leben

täglichSo is(s)t Deutschland– Update Marie-Luise B

17.55 Mein Lokal, Dein Lo-kal – Der Profi kommt

18.55 Achtung Kontrolle!Wir kümmern unsdrum B

20.15 Rosins Restaurants –Ein Sternekoch räumtauf!Doku-Soap. Restaurant„David & Goliath“,Darmstadt E B

22.15 K1 Magazin Burger-laden in der Krise: Waswurde aus dem „David& Goliath“? E B

23.15 Abenteuer LebenSpezial – Die Reise zuden besten GerichtenderWelt E B

1.10 Kabel Eins Late News1.15 Rosins Restaurants B2.35 Kabel Eins Late News

13.05 Stadt Land Kunst IE 13.45 H Mitternachtsspit-zen. Psychothriller, USA 1960I E B 15.30 AbenteuerSeidenstraße I E B 15.55Die kleinen Reiter von Sumba-wa I J E B 16.50 XeniusI J E B 17.20 AbenteuerSeidenstraße I E B 17.50Die Welt der Brücken (3+4/5)I E B 19.20 Arte JournalI E 19.40Re:I E 20.15Stalins James Bond: RichardSorge I J E B 21.10 Fol-low the Money I J B 0.00Mammon II I J B

6.00 Teleshopping 15.30 Poker16.30 StorageWars – Geschäftein Kanada 17.30 Storage Hun-ters 18.30 ContainerWars 20.00Darts 0.00 Sport Clips

20.30Matze Knops Homeoffice20.45 Abendreport 21.00 DeinVerein 22.00 Spätreport 23.30Matze Knops Homeoffice

10.30Unterwegs in NeuköllnIE B 10.45 In aller Freund-schaft I J E B v 11.30 HDas singende, klingende Bäum-chen. Märchenfilm, D 2016 IJ B 12.30 Laulupidu I J B12.55LandschleicherI E B13.00 rbb24 I E B 13.10Verrückt nach Meer I J EB 14.00 Panda, Gorilla & Co.I J E B 14.30 Regionales16.00 rbb24 I J E B16.15 Gefragt – Gejagt

Quizshow I J E B17.00 rbb24 I J E B17.10 Kesslers Expedition B17.55 Sandmännchen J B18.02 rbb UM6

Regionalmagazin I B18.27 zibb I E B19.30 Regionales20.00 Tagesschau I J B20.15 rbb spezial

Corona: Die Region imKrisenmodus I J B

20.30 H Professor LoveLiebeskomödie, USA/GB 2014. Mit PierceBrosnan J C B v

22.00 rbb24 I J E B22.15 H Polizeiruf 110:

RosentodKrimireihe, D 2004. MitJaecki Schwarz J B

23.45 Talk aus Berlin I B0.15 H Unser letzter

Sommer Drama, D/P2015 I J E C B v

9.40 Quizduell I J E B10.30 Elefant, Tiger & Co. I JE B 10.55AktuellI J EB 11.00MDR um 11 I J EB 11.45 In aller FreundschaftI J E B 12.30 H Ganzder Papa. Komödie, D 2012 IJ E B 13.58 Aktuell I JE B 14.00 MDR um 2 I JE B 15.15 Gefragt – Gejagt.Quizshow I J E B16.00 MDR um 4 I J B16.30 MDR um 4 I J B17.00 MDR um 4 I J B17.45 Aktuell I J E B18.10 Brisant I J E B18.54 Unser Sandmännchen19.00 Regionales19.30 Aktuell I J E B19.50 Außenseiter Spitzen-

reiter I J E B20.15 Voss & Team

Infomagazin I J B21.00 Hauptsache gesund J21.45 Aktuell I J E B22.10 artour I J E B22.40 Nah dran

Infomagazin I J B23.08 Mut vor Mitternacht23.10 Lebensläufe: Andris

Nelsons – Maestro ohneAllüren I J E B v

23.40 Antonin Dvorák –Sinfonie Nr. 9 e-Mollop. 95 I E B

0.30 Voss & Team I J B1.15 Hauptsache gesund J2.00 artour I J E B

8.00 Frauentausch I E B14.00DieWollnysE B 16.00Hilf mir! Jung, pleite, verzwei-felt ... E B 17.00 News EB 17.05 Krass Schule E B18.05Köln 50667 E B 19.05Berlin – Tag & Nacht E B20.15 Hartes Deutschland EB 22.15 Extrem sauber E B23.15 Hartes Deutschland EB 1.15 Privatdetektive im Ein-satz in Los Angeles I E B

18 MEDIEN Donnerstag, 26. März 2020

NURIKABE

Mein täglicherRätselspaß

MARINEHAFEN

In diesem Abschnitt haben sich zehnSchiffe unterschiedlicher Größe versteckt.Die Zahlen geben an, wie viele Schiffsteilein der Reihe vorhanden sind.Zu beachten ist: Zwei Schiffe grenzen niedirekt aneinander, auch nicht diagonal.

Beispiel:

1 2 3 0 1 3

2

1

2

1

3

1

Zeichnen Sie in das Gitter einen verzweig-ter Fluss ein, indem Sie Felder schwarzausfüllen. Dabei müssen alle Flussfeldermiteinander verbunden sein. Ein zusam-menhängendes Flussfeld der Größe 2 x 2darf nicht vorkommen.Die Zahlen in den Feldern stehen füreinzelne Landflächen, die genauso vieleFelder enthalten, wie die Zahl vorgibt. Aufjeder Landfläche steht genau eine Zahl,und Landflächen dürfen nur diagonaldirekt aneinander grenzen.

Beispiel:

2

1 4

ACHTERKETTE ZAHLENKREUZWORTRÄTSELJede Zahl steht für einen Buchstaben.Finden Sie die passenden Buchstaben zuden jeweiligen Zahlen.

Die Zahlen von 1 bis 8 sind so in die Kreiseeinzutragen, dass in jeder Zeile, jederSpalte und den jeweils verbundenenKreisen jede Zahl nur einmal vorkommt.

Beispiel: 4

3

2

1

1

4

3

2

3

2

1

4

2

1

4

3

Lösungen zur Ausgabe 25.03.2020

© service-denksport.de

3

6

9

12

15

18

21

1 2

4 5

7 8

10 11

13 14

16 17

19 20

3

1

4

5

8

4

1

6

7

1

2

5

2

6

8

2

7

1

8

5

4

3

5

8

6

1

2

4

1

3

3

1

2

2

4

2

2

4

6

2 1 4 1 2 3 2 5

4

0

5

2

0

4

2

3

8

5

1

7

6

1

5

8

5

3

9

6

1

8

2

9

8

7

9

2

4

1

5

2

1

3

5

3

7

8

2

9

7

9

3

8

5

9

1

2

8

5

3

6

3

4

9

8

2

7

1

5

8

4

9

9

8

2 1 2 1 2 1 1 1

1

1

2

1

2

1

2

1

N O P U E B E R F A L L Z V SK L L J V N I R R U Z E T I CH I N D U F E R N E T K A Z HA O Y N E B L Z H T W T T B UB C B E M N I I A N M B E B LF B U B E O D R E Y K B Q R TG U P P Y E M R N S G E W F AE X L G O F E T U E E B N A EB A M E A M M K O N N A S M FL C A J G R A U E K D U L I EA E Q D D I F R Z L W E M L LS C U E P X L Z M U T N Q I ME H R C N N M Y V Z K E R E LR I W V H V L V Y F R A N N VP E N K W T J C S E H E R H XE C H S E A E K D T U V H A XL U W B A Q Z N X C D O P U TT O E F K M F N Y P J B D S F

1 2 3 4 2 1 5

6 7 8 9 3 8A

10I

9R

7B

5A

10G

11

10 12 12 11 8 11

5 13 3 8 6 14 9 2 2 15 13 11

4 7 2 8 3 8

10 16 16 10 7 10 17 18 8 13 17 8

13 14 14 18 12 17

19 14 4 20 12 6 10 12 15 14 8 9

21 10 16 14 9 19

18 10 13 21 18 10 14 17 2 9 19 18

3 21 6 5 2 18

11 8 20 8 5 8 10 7 8 12 8 12

7 7 17 4 7 7 1

SUDOKU Füllen Sie das Raster nur mit den Zahlen von 1 bis 9.Dabei ist Folgendes zu beachten: in jeder waagrechten Zeileund in jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vor-kommen! Und auch in jedem der neun umrahmten 3 x 3 Felderdürfen die Zahlen von 1 bis 9 jeweils nur einmal vorkommen.Schwierigkeitsgrad: mittel

6 5 9 84 3 8

3 9 19 3 74 5 28 3 9

9 2 53 1 6

2 8 4 3

a

b

c

9 7 6 8 2 1 4 3 55 8 4 9 6 3 2 1 72 3 1 4 7 5 8 6 94 5 3 1 9 7 6 2 87 1 9 2 8 6 3 5 48 6 2 5 3 4 7 9 11 2 7 6 4 9 5 8 33 9 8 7 5 2 1 4 66 4 5 3 1 8 9 7 2

138

AuflösungvonMittwoch:

österr.FlusszurDonau

schott.Seeunge-heuer(ugs.)

Bestand-teil vonNahrungs-mitteln 12

Tabak-gift

10

Ausrüs-tungsteiltechn.Geräte

Teil vonTier-füßen(Mz.) 3 9

Ring

11

großerFlüssig-keitsbe-hälter

Hoch-schule(Kurz-wort)

Opern-lied

Bilddatei-endungFürsten-haushalt

Flitter-kram selten Honig-

bieneNacht-lager

indischerFlachs,Bast-faser

Stadt inBelgien

früherefranz.Münze 7

Vornamedes Mode-designersJacobs

in kör-perl.Best-form

Ausruf:hoppla!

2

Brems-klotz;Spalt-werkzeug

westl.Groß-macht(Abk.)

Koch-flüssig-keit

Wind-schatten-seite

4

hinwei-sendesFürwort

beein-drucken,Eindruckmachen

Fährte,Abdruck

Wagen-bespan-nung

Befugnis

1

Fach-mann,Kenner 8

holprig,wellig

5

ZurufbeimTrinken 6

Fliegen-larve

dt.Mittel-gebirge

Lenk-vor-richtung

türk.NameAdria-nopels

Küsten-vogel

essbarePflanzen

darauf,danach

nurgedacht

Krusten-tier

Weite,Fremde

Staub-besenmitFransen

skand.Münze

hohemännl.Gesangs-stimme

Wasser-vogel

®

s1316-1948

Schlagerstar (1-12)

W■

L■

L■

G■

M■

EMRAHC■

OLLEHTO■

EHEUM■

OIHO■

LARG■

RERRAFP■

ETREBIL■

P■

L■

HESIG

ELIE

R■

T■

LIN■

TSAR■

Z■

ETNAK

UATS

E■

E■

N■

A■

B■

R■

LAIRT■

ABUT■

REFU■

EKNES■

REFIZUL■

NOITIDE■

TNEC■

TFUD■

NEGEL■

AUFLÖSUNGVONMITTWOCH:

Datenschutzhinweise für unsere Gewinnspiele:Wir nehmen den Schutz Ihrer Daten ernst. Die imRahmen der Gewinnspielteilnahme mitgeteiltenpersonenbezogenen Daten werden von der LRMedienverlag und ihrer Tochterunternehmen ge-mäß den geltenden Datenschutzbestimmungenverarbeitet und ausschließlich für die Durchfüh-

rung und Abwicklung des Gewinnspiels verwendet.Teilweise werden Dienstleister mit der Bearbeitungund Zusendung von Gewinnen beauftragt, die inunserem Auftrag tätig sind und auf die Vertraulich-keit beim Umgang mit diesen Daten verpflichtetwurden. Unsere aktuellen Datenschutzhinweiselesen Sie unterwww.lr-online.de/datenschutz.

Veranstalter dieses Gewinnspiels sind die LR Me-dienverlag und Druckerei GmbH und ihre Tochter-unternehmen (im Folgenden Verlage). Der Rechts-weg ist ausgeschlossen. Wer gewonnen hat, wirdausschließlich persönlich (schriftlich oder telefo-nisch) benachrichtigt. Die Teilnehmenden erklärensich einverstanden, dass Ihr Vor-und Nachname so-

wie Ihr Wohnort imFalle eines Gewinnsin den Print- undDigitalproduktender Verlage veröf-fentlicht werden. Mitarbeitende derVerlage sind von einer Teilnahme ausgeschlossen.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 a b c

Lösungen für heute:

IhreGlücksnummerfür beide Rätsel:

0137 /822 27 26

0,50 Euro/Anruf aus dem deutschenFestnetz, deutlich abweichende Preiseaus den Mobilfunknetzen.

HOROSKOPWidder 21.3.-20.4.Achten Sie auf die Wahl Ihrer Worte. DerTon macht in jedem Fall die Musik! Zurück-haltung ist derzeit die bessere Strategie.Es kommt nun sehr auf den gegenseitigenRespekt an.

Stier 21.4. - 20.5.Das Verwirrspiel nicht übertreiben. Wasspricht dagegen, die Karten offen auf denTisch zu legen? Vieles wäre entspannter.Gönnen Sie sich häufiger einen erholsa-men Spaziergang.

Zwilling 21.5. - 21.6.Auch wenn der Morgen in ruhigen Bahnenverläuft, lassen Sie sich nicht täuschen. Eswird noch einiges auf Sie zukommen. Einetwas kritischer Tag, also besser zurück-haltend sein!

Krebs 22.6. - 22.7.Im Moment stürmt sehr viel Neues aufSie ein und Sie haben Probleme, alles zuverarbeiten. Kommen Sie erst einmal zurRuhe, dann ist noch genügend Zeit, dieDinge zu beurteilen.

Löwe 23.7. - 23.8.Sie fühlen sich heute eventuell missver-standen. Geben Sie Ihrem Herzen einenRuck und sorgen Sie für eine Aussprache.Das führt dazu, dass Sie sich augenblick-lich besser fühlen.

Jungfrau 24.8. - 23.9.Starten Sie, wenn möglich, schon mor-gens mit körperlicher Aktivität und derTag ist Ihr Freund. Sie sind in blendenderVerfassung und können momentan eineMenge bewegen. Nur zu!

Waage 24.9.-23.10.Sie werden sich die Frage beantwortenmüssen, was Ihnen wichtiger ist: dienächste Sprosse der Karriereleiter oderein entspanntes Privatleben. Das eineschließt das andere aus.

Skorpion 24.10. - 22.11.Sie könnten die Welt umarmen, so gutgeht es Ihnen. Sie begrüßen Ihr Spiegel-bild mit einem Lächeln. Die Leichtigkeithält an, bis sich Ihre Stimmung am Abendzunehmend eintrübt.

Schütze 23.11. - 21.12.Wer heute bei einem günstigen Angebotnicht zugreift, lässt sich unter Umständeneine ganz große Gelegenheit entgehen.Lassen Sie Kopf und Bauch bei Ihrer Ent-scheidung mitreden.

Steinbock 22.12. - 20.1.Trifft Ihre Verlässlichkeit auf die Willküranderer, dann ist der Konflikt vorprogram-miert. Besonders gewissenhafte Men-schen könnten jetzt auf eine Geduldspro-be gestellt werden.

Wassermann 21.1. - 19.2.Es ist eine ganz spezielle Form der Her-zenswärme, die andere schnell erken-nen lässt, dass Sie ein ganz besondererMensch sind. Viele fühlen sich durch IhreArt magisch angezogen.

Fische 20.2. - 20.3.Einerseits freuen Sie sich auf jede mögli-che Veränderung, andererseits möchtenSie doch, dass alles beim Alten bleibt.Konflikte bleiben da insbesondere im Be-rufsleben nicht aus

Jeden Tag verlosen wir unter allen Teilnehmern desKreuzworträtsels und des Sudoku 20 Euro. Wenn Sie dasLösungswort oder die Lösungsziffern herausgefunden ha-ben, rufen Sie einfach unter0137 /8222726 unser Glücks-

telefon an und nennen Sie als Lösung das gefundene Wortoder die Ziffern. Teilnahmeschluss ist heute um 24:00Uhr. Aus allen richtigen Lösungen wird der Gewinnerdurch Losentscheid ermittelt und schriftlich benachrich-

tigt. Mitarbeiter der LR Medienverlag und Druckerei GmbHund ihrer Tochterunternehmen sind von der Teilnahmeausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. DieGewinner werden persönlich benachrichtigt.

MITMACHENUND JEDENTAG 20EUROGEWINNEN

VielGLÜCKbeim RÄTSELNundGEWINNEN

Gewinner vonDienstag:J. Krebs, CottbusHerzlichen Glückwunsch!

19 RÄTSEL Donnerstag, 26. März 2020

Leute imBlick

Harald GlööcklerDer Modeschöp-fer (54) hat sichwegen der Coro-na-Krise inselbstgewählte

Isolation begeben. „Kein Perso-nal, keine Besuche“, ließ er tele-fonisch aus seinem Wohnort impfälzischen Kirchheim wissen.„Ich komme aus einfachen Ver-hältnissen. Ich kann kochen, ichkann putzen, ich kann waschen –also: Kein Problem.“ Vorräte habeer genug im Keller, das kenne ernichts anders. „Bei meinen Elternwar der Keller auch immer voll.“

KönigMahaVajira-longkornDie Ho-tels sind wegender Corona-Kri-se geschlossen –das Vier-Sterne-

Haus „Grand Hotel Sonnenbichl“in Garmisch-Partenkirchen isttrotzdem belegt: Thailands König(67) hat sich dort inklusive Gefol-ge einquartiert – mit Sonderge-nehmigung. „Das Hotel hat eineAusnahmegenehmigung von unsbekommen“, sagte ein Sprecherdes Landratsamtes Garmisch-Par-tenkirchen. „Bei den Gästen han-delt es sich um eine einzige ho-mogene Personengruppe, bei derkeine Fluktuation vorliegt.

Guido MariaKretschmer DerModedesignerredet einfachselbst, wenn ihnein Gesprächs-

partner langweilt. „Mein Trick ist,dass ich meist selbst anfange zuerzählen“, sagt der 54-Jährige. „Somuss ich mir wenigstens das Ge-quatsche des anderen nicht anhö-ren.“ Von seinem Image als im-mer netter Mensch fühle er sichmanchmal eingeengt.

Marietta Slomka Die ZDF-Mode-ratorin, wünscht sich mehr Aner-kennung für Politiker in der Ge-sellschaft. Sie habe den Eindruck,„dass der stressige Job, Politikerzu sein, in der Gesellschaft nichtdie Anerkennung findet, die erverdient“, sagt die 50-Jährige. Sieselbst halte sich in ihrer Rolle alsFernsehjournalistin nicht fürmächtig. „Ich kann oft nur zeigen,wo keine Antworten gegebenwerden oder wo sichWidersprü-che und Schwächen auftun.“

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:AXEL

HEIMKEN

/DPA

O sterglocken, Schnee-glöckchen, Krokusse: ImNew Yorker CentralPark ist der Frühling

ausgebrochen. Die Sonne strahltvom Himmel, Gitarrenmusikklingt über dieWiesen. „Ich spie-le hier, um die Anspannung etwasabzumildern“, sagt der Straßen-musiker und lächelt erschöpft.„Und natürlich, weil ich sonstüberhaupt keine Möglichkeitmehr sehe, auch nur noch einbisschen Geld zu verdienen.“

Es ist kein normaler Frühlings-tag in New Yorks beliebtestemPark. Deutlich wenigerMenschenals sonst sind unterwegs und im-mer nur zu zweit, alleine oder mitKindern. Viele tragen Maskenoder halten sich Schals vor dasGesicht. Alle halten Abstand undweichen einander aus – so gut dasin der am dichtesten besiedeltenStadt der USA eben möglich ist.

Die Corona-Krise ist in NewYork angekommen – und dasschnell und drastisch: Am 1. Märzwurde das Virus erstmals inMan-hattan nachgewiesen, rund dreiWochen später liegt die Zahl derFälle – auch aufgrund sprunghaftangestiegener Tests – bereits beimehr als 12 000. Das sind deut-lich mehr als im Rest des Landes,wo allerdings auch noch deutlichweniger getestet wird. Rund 125Menschen sind in der Stadt be-reits an den Folgen einer Infekti-on mit dem Virus gestorben.

Die drei Wochen seit dem ers-ten Fall haben New York radikalverändert. Als die Corona-Zahlenjeden Tag weiter in die Höhe klet-terten, verordnete BürgermeisterBill de Blasio der Stadt eine im-mer weiter verschärfte „Pause“:Inzwischen sind alle Schulen,Universitäten, Fitnessstudios und„nicht-lebensnotwendigen“ Ge-schäfte zu. Am berühmten Broad-way sind die Lichter aus, die Lu-xus-Boutiquen an der Fifth Ave-nue sind geschlossen, Kultur-In-stitutionen wie das Museum ofModern Art, die MetropolitanOper oder die Carnegie Halldicht.

Times SquaremenschenleerWeltbekannte Orte wie der TimesSquare, der Hauptbahnhof GrandCentral oder die Brooklyn Bridge,wo sich Millionen New Yorkersonst täglich zwischen fotografie-renden Touristen hindurchdrän-geln, sind nahezu menschenleer.Busse und U-Bahnen befördernnur wenige Menschen, Spielplät-ze sind verwaist.

„Die Stadt leidet“, sagt SanelHuskanovic. „Die Energie istweg.“ Der 38-Jährige, der in Bos-nien geboren ist und später alsKriegsflüchtling nach Deutsch-land kam, betreibt normalerwei-se ein Reisebüro vor allem fürdeutschsprachige Touristen ganzin der Nähe des Times Square.Aber seit Mitte März ein Einrei-

sestopp aus Europa in die USA inKraft trat und vor wenigen Tagendann auch seine letzten Gäste ab-reisten, vertreibt er sich die Zeithauptsächlich mit Fernsehen oderSeilspringen auf seiner Dachter-rasse. Oder er läuft durch dieweitgehend leeren Straßen undnimmt Bilder und Videos auf, dieer online veröffentlicht. „Ich hörekein Hupen mehr in New York –und wenn das Hupen weg ist,dann ist auch ein bisschen das Le-ben rausgenommen.“

Die Aussichten sind düster:Das Virus dürfte sich in den ver-gangenen Wochen ausgiebig un-ter den Menschen der Metropoleverbreitet haben. Fast 30 Prozentder Tests kommen nach Angabenvon Deborah Birx, Coronavi-rus-Koordinatorin des WeißenHauses, positiv zurück – im Restdes Landes liegt dieser Schnitt bei8 Prozent. Es werde nicht mehrlange dauern, bis die Kranken-

häuser nicht mehr in der Lagesein werden, alle bedürftigen Co-rona-Patienten zu behandeln,warnt Gouverneur Cuomo. EinLazarettschiff der US Navy ist aufdemWeg in den Hafen der Stadt,mehrere Behelfs-Krankenhäusersollen eingerichtet werden.

Besserung nicht in SichtMit einer baldigen Besserungoder einer Wiedereröffnung derSchulen noch in diesem Schuljahrrechnen nur noch dieWenigsten.„Der April wird schlimmer als derMärz“, sagte Bürgermeister deBlasio jüngst. „Und ich fürchte,der Mai wird noch schlimmer alsder April.“ Das Ausmaß der Aus-wirkungen auf die eigentlich boo-mendeWirtschaft der Millionen-metropole will sich dieser Tagenoch niemand wirklich ausmalen.Werden all diese Geschäfte, diejetzt gerade die Türen geschlos-sen haben, wirklich wieder auf-machen?Was passiert mit all denMenschen, die gerade ihre Jobsverlieren? Was soll aus all denKultur- und Tourismus-Einrich-tungen werden?

„Die Stadt wird es überlebenund nicht nur das, sie wird auchirgendetwas Positives aus dieserKrise hervorbringen, da bin ichmir sicher – irgendeine Idee, ir-gendein Business“, sagt Reisebü-roleiter Huskanovic. „Wenn sicheine Stadt wiederfindet, dann istdas New York.“ dpa

NewYork steht stillCoronavirus Schon rund 12 000Menschen haben sich in der US-Metropole angesteckt,aber das dürfte erst der Anfang einer schweren Krise sein. Von Christina Horsten

Ein Mann überquert die Straße auf einem fast leeren Times Square, der normalerweise proppenvoll ist.

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:MARK

LENNIH

AN/D

PA

30Prozent der Tests, die in NewYork gemacht werden, kommenpositiv zurück. Im Rest derUSA liegt der Schnitt laut Coro-na-Koordinationsstelle desWeißen Hauses bei 8 Prozent.

1400Totedurch illegaleDrogen

Berlin. Im vergangenen Jahr sind1398 Menschen an den Folgenihres Drogenkonsums gestorben.Die Drogenbeauftragte DanielaLudwig (CSU) forderte deshalbmehr Substitutions- und Hilfsan-gebote. „Diese Zahlen können wirnicht hinnehmen“, sagte sie. Auchin der aktuellen Corona-Krisedürften die Substitutionspatien-ten nicht auf der Strecke bleiben.Im Jahr zuvor waren es 1276 Dro-gentote.

Wie in den vergangenen fünfJahren seien Überdosierungenvon Opioiden wie Heroin oderMorphin, sowie die Kombinationmit anderen Substanzen Haupt-ursachen. Besonders auffällig seidie Zunahme der Todesfälle auf-grund langjährigen Drogenmiss-brauchs.

Von 2014 bis 2019 ist die Zahlder Toten aufgrund von Langzeit-schädigungen demnach von 119auf 318 gestiegen. Der Anteil der-jenigen, die aufgrund von Lang-zeitschädigungen in Kombinati-onmit Intoxikationsfolge starben,sei im vergangenen Jahr signifi-kant von 38 auf 172 gestiegen.

Die Todesfälle durch Opiatver-giftungen liegen nach Angabender Drogenbeauftragten seit Jah-ren konstant hoch bei 650 Fällen.Todesfälle durch Kokain, Am-phetamine und synthetische Dro-gen haben demnach in den ver-gangenen fünf Jahren von 143 auf268 zugenommen. kna

Gesellschaft Hilfe undSubstitutionsangebote fürSüchtige fordert dieDrogenbeauftragte DanielaLudwig.

Maskenzerstört

Brüssel. Wenige Monate vor Be-ginn der Corona-Krise hat diebelgische Regierung sechs Milli-onen derzeit dringend benötigterSchutzmasken zerstören lassen –ohne für Nachschub zu sorgen.Die Masken waren 2009 für denKampf gegen die Schweinegrip-pe angeschafft worden, wie dasbelgische Nachrichtenmagazin„Le Vif“ berichtet. Im vergange-nen Jahr seien sie dann wegenihres abgelaufenen Haltbarkeits-datums entsorgt worden. AusKostengründen habe Gesund-heitsministerin Maggie De Blockkeinen Ersatz angeschafft.

Bei den zerstörten Maskenhandle es sich um den Typ FFP2.Dies seien die einzigen Masken,die eine Ansteckung mit dem Co-ronavirus verhinderten. dpa

Belgien Im Jahr 2019 lässtRegierung MillionenExemplare entsorgen.

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Wolkenloser Tag

Heute wird es bei strahlend blau-em Himmel vielfach sonnenreich,und die Temperaturen steigen amTage auf 12 Grad. Nachts gehendie Werte dann auf 1 Grad zurück.

Biowetter BelastungHoher Blutdruck schwachKopfschmerzen schwachMigräne schwachSchlafstörungen schwachRheumaschmerzen schwachAtemwegsbeschwerden schwachErkältungsgefahr schwachKonzentration keine

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SA 17°2°

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MO 4°-3°

DI 6°-6°

Die Aussichten

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Tunis

Oslo

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Das Wetter in der Region

Teilnahme ab 18 Jahren. Beratung zur Glücksspielsucht durch die BZgA:

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20 PANORAMA Donnerstag, 26. März 2020