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Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz® Ferinject® VIFOR (INTERNATIONAL) AMZV Zusammensetzung Wirkstoff: Eisen als Eisencarboxymaltose. Hilfsstoff: Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke ad solutionem. Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit Lösung für i.v. Verabreichung. 1 ml Lösung enthält 50 mg Eisen als Eisencarboxymaltose. Eine Stechampulle zu 2 ml enthält 100 mg Eisen als Eisencarboxymaltose. Eine Stechampulle zu 10 ml enthält 500 mg Eisen als Eisencarboxymaltose. Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten Eisenmangel bei Patienten, bei welchen eine orale Eisentherapie ungenügend wirksam, unwirksam oder nicht durchführbar ist, wie bei Unverträglichkeit oraler Eisenpräparate, bei entzündlichen Magen-Darmerkrankungen z.B. Colitis ulcerosa, die sich durch eine orale Eisentherapie verschlimmern können, oder wie bei therapierefraktären Eisenmangelzuständen mit Verdacht auf unzu‐ verlässige Einnahme oraler Eisenpräparate. Ferinject soll nur verabreicht werden, wenn der Eisenmangel diagnostisch gesichert und durch geeignete Laboranalysen (z.B. Ferritin-Plasmaspiegel, Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozytenzahl MCV und MCH) bestätigt ist. Dosierung/Anwendung Die kumulative Gesamtdosis von Ferinject (in mg Eisen) muss individuell berechnet werden und darf nicht überschritten werden. Die kumulative Gesamtdosis wird für jeden Patienten anhand der Ganzoni-Formel wie folgt berechnet: Gesamteisendefizit [mg] = kumulative Gesamtdosis [mg] = Körpergewicht [kg] × (Soll Hb – Ist Hb) [g/dl] × 2,4* + Reserveeisen [mg]. Bei Körpergewicht unter 35 kg: Soll Hb = 13 g/dl resp. Reserveeisen = 15 mg/kg. Bei Körpergewicht 35 kg und darüber: Soll Hb = 15 g/dl resp. Reserveeisen = 500 mg. * Faktor 2,4 = 0,0034 × 0,07 × 10000 (Eisengehalt des Hämoglobins ≅ 0,34%/Blutvolumen ≅ 7% des Körpergewichtes/Faktor 10000 = Umrechnung von g/dl in mg/l). Zur Umrechnung von Hb [mM] in Hb [g/dl] wird Hb [mM] mit dem Faktor 1,61145 multipliziert. Das Gesamteisendefizit (mg) und die Gesamtmenge Ferinject (ml) für Patienten mit einem Körpergewicht unter 35 kg und einem Hb-Sollwert von 13 g/dl sowie für Patienten mit einem Körpergewicht von 35 kg und darüber und einem Hb-Sollwert von 15 g/dl wurden anhand der Ganzoni-Formel berechnet und sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst. Kör- Menge in ml Ferinject (mg Eisen) per- 1 ml Ferinject entspricht 50 mg Eisen ge- wicht [kg] Hb 6 g/dl Hb 7,5 g/dl Hb 9 g/dl Hb 10,5 g/dl 30 19 ml 16 ml 14 ml 12 ml (950 mg) (800 mg) (700 mg) (600 mg) 35 25 ml 22 ml 20 ml 17 ml (1250 mg) (1100 mg) (1000 mg) (850 mg) 40 27 ml 24 ml 21 ml 18 ml (1350 mg) (1200 mg) (1050 mg) (900 mg) 45 29 ml 26 ml 22 ml 19 ml (1450 mg) (1300 mg) (1100 mg) (950 mg) 50 31 ml 28 ml 24 ml 20 ml (1550 mg) (1400 mg) (1200 mg) (1000 mg) 55 33 ml 29 ml 25 ml 21 ml (1650 mg) (1450 mg) (1250 mg) (1050 mg) 60 35 ml 31 ml 27 ml 22 ml (1750 mg) (1550 mg) (1350 mg) (1100 mg) 65 38 ml 33 ml 28 ml 24 ml (1900 mg) (1650 mg) (1400 mg) (1200 mg) 70 41 ml 36 ml 31 ml 26 ml (2050 mg) (1800 mg) (1550 mg) (1300 mg) 75 43 ml 37 ml 32 ml 27 ml (2150 mg) (1850 mg) (1600 mg) (1350 mg) Seite 1

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Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®

Ferinject®

VIFOR (INTERNATIONAL)

AMZV

ZusammensetzungWirkstoff: Eisen als Eisencarboxymaltose.Hilfsstoff: Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke ad solutionem.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitLösung für i.v. Verabreichung.1 ml Lösung enthält 50 mg Eisen als Eisencarboxymaltose.Eine Stechampulle zu 2 ml enthält 100 mg Eisen als Eisencarboxymaltose.Eine Stechampulle zu 10 ml enthält 500 mg Eisen als Eisencarboxymaltose.

Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenEisenmangel bei Patienten, bei welchen eine orale Eisentherapie ungenügend wirksam, unwirksam oder nicht durchführbar ist,wie bei Unverträglichkeit oraler Eisenpräparate, bei entzündlichen Magen-Darmerkrankungen z.B. Colitis ulcerosa, die sich durcheine orale Eisentherapie verschlimmern können, oder wie bei therapierefraktären Eisenmangelzuständen mit Verdacht auf unzu‐verlässige Einnahme oraler Eisenpräparate. Ferinject soll nur verabreicht werden, wenn der Eisenmangel diagnostisch gesichertund durch geeignete Laboranalysen (z.B. Ferritin-Plasmaspiegel, Hämoglobin, Hämatokrit, Erythrozytenzahl MCV und MCH)bestätigt ist.

Dosierung/AnwendungDie kumulative Gesamtdosis von Ferinject (in mg Eisen) muss individuell berechnet werden und darf nicht überschritten werden.Die kumulative Gesamtdosis wird für jeden Patienten anhand der Ganzoni-Formel wie folgt berechnet:Gesamteisendefizit [mg] = kumulative Gesamtdosis [mg] =Körpergewicht [kg] × (Soll Hb – Ist Hb) [g/dl] × 2,4* + Reserveeisen [mg].Bei Körpergewicht unter 35 kg: Soll Hb = 13 g/dl resp. Reserveeisen = 15 mg/kg.Bei Körpergewicht 35 kg und darüber: Soll Hb = 15 g/dl resp. Reserveeisen = 500 mg.* Faktor 2,4 = 0,0034 × 0,07 × 10000 (Eisengehalt des Hämoglobins ≅ 0,34%/Blutvolumen ≅ 7% des Körpergewichtes/Faktor10000 = Umrechnung von g/dl in mg/l).Zur Umrechnung von Hb [mM] in Hb [g/dl] wird Hb [mM] mit dem Faktor 1,61145 multipliziert.Das Gesamteisendefizit (mg) und die Gesamtmenge Ferinject (ml) für Patienten mit einem Körpergewicht unter 35 kg und einemHb-Sollwert von 13 g/dl sowie für Patienten mit einem Körpergewicht von 35 kg und darüber und einem Hb-Sollwert von 15 g/dlwurden anhand der Ganzoni-Formel berechnet und sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst.Kör- Menge in ml Ferinject (mg Eisen) per- 1 ml Ferinject entspricht 50 mg Eisen ge- wicht [kg] Hb 6 g/dl Hb 7,5 g/dl Hb 9 g/dl Hb 10,5 g/dl30 19 ml 16 ml 14 ml 12 ml (950 mg) (800 mg) (700 mg) (600 mg) 35 25 ml 22 ml 20 ml 17 ml (1250 mg) (1100 mg) (1000 mg) (850 mg) 40 27 ml 24 ml 21 ml 18 ml (1350 mg) (1200 mg) (1050 mg) (900 mg) 45 29 ml 26 ml 22 ml 19 ml (1450 mg) (1300 mg) (1100 mg) (950 mg) 50 31 ml 28 ml 24 ml 20 ml (1550 mg) (1400 mg) (1200 mg) (1000 mg) 55 33 ml 29 ml 25 ml 21 ml (1650 mg) (1450 mg) (1250 mg) (1050 mg) 60 35 ml 31 ml 27 ml 22 ml (1750 mg) (1550 mg) (1350 mg) (1100 mg) 65 38 ml 33 ml 28 ml 24 ml (1900 mg) (1650 mg) (1400 mg) (1200 mg) 70 41 ml 36 ml 31 ml 26 ml (2050 mg) (1800 mg) (1550 mg) (1300 mg) 75 43 ml 37 ml 32 ml 27 ml (2150 mg) (1850 mg) (1600 mg) (1350 mg)

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Kör- Menge in ml Ferinject (mg Eisen) per- 1 ml Ferinject entspricht 50 mg Eisen ge- wicht [kg] Hb 6 g/dl Hb 7,5 g/dl Hb 9 g/dl Hb 10,5 g/dl80 45 ml 39 ml 34 ml 28 ml (2250 mg) (1950 mg) (1700 mg) (1400 mg) 85 47 ml 41 ml 35 ml 29 ml (2350 mg) (2050 mg) (1750 mg) (1450 mg) 90 49 ml 43 ml 36 ml 30 ml (2450 mg) (2150 mg) (1800 mg) (1500 mg) Bei Patienten mit Übergewicht soll die Berechnung in Annahme des normalen Körpergewicht/Blutvolumen-Verhältnisses durch‐geführt werden.Bei Körpergewicht ≤65 kg soll die berechnete kumulative Gesamtdosis auf den nächsten ml (50 mg Eisen) abgerundet werden.Bei Körpergewicht >65 kg soll die berechnete kumulative Gesamtdosis auf den nächsten ml (50 mg Eisen) aufgerundet werden.VerabreichungFerinject wird als Infusion (verdünnt in physiologischer Kochsalzlösung, siehe «Sonstige Hinweise») oder als Bolusinjektion(unverdünnt) über 1–2 min. verabreicht. Einzeldosen von mehr als 200 mg Eisen müssen als Infusion verabreicht werden.Ferinject darf nicht s.c. oder i.m. verabreicht werden.Als Infusion kann Ferinject als Einzeldosis von bis zu 1000 mg Eisen, bzw. 15 mg Eisen/kg Körpergewicht bis zum Erreichen derberechneten kumulativen Gesamtdosis verabreicht werden. Hierzu sind erfahrungsgemäss selten mehr als zwei Infusionen erfor‐derlich. Die wöchentliche Maximaldosis von 1000 mg Eisen bzw. 15 mg Eisen/kg Körpergewicht als Infusion darf nicht überschrittenwerden. Die zweite Dosis kann auch als Bolusinjektion von bis zu 200 mg Eisen verabreicht werden.Als Bolusinjektion kann Ferinject in Dosen von bis zu 200 mg Eisen pro Tag verabreicht werden, jedoch nicht mehr als 3×/Woche.Bei Hämodialysepatienten kann Ferinject in Einzeldosen von bis zu 200 mg Eisen pro Tag, jedoch nicht mehr als 3×/Wochewährend der Dialyse in den venösen Arm des Dialysegerätes injiziert werden.Spezielle DosierungsanweisungenBei Leberinsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz (ausser ESRD) liegen keine Erfahrungen mit Ferinject vor.Kinder und JugendlicheDie Wirksamkeit und Sicherheit von Ferinject wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht. Daher wird Ferinject zurAnwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

KontraindikationenDie Anwendung von Ferinject ist in folgenden Fällen kontraindiziert:Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung;Anämie ohne gesicherten Eisenmangel;Eisenüberladung;erstes Schwangerschaftstrimester.

Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenIntravenöse Verabreichung von parenteralen Eisenpräparaten kann akute Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen. Vorrich‐tungen zur Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion sollten verfügbar sein.Paravenöse Injektion ist zu vermeiden. Sie kann eine braune Verfärbung und Reizung der Haut an der Injektionsstelle verursachen.Falls diese doch eintritt, muss die Verabreichung von Ferinject unverzüglich unterbrochen werden.Bei Patienten mit akuter oder chronischer Infektion sollten intravenöse Eisenpräparate nur mit Vorsicht unter Risiko-Nutzen-Abwägung angewendet werden.Ein ml Ferinject kann bis zu 0,48 mmol (11 mg) Natrium enthalten. Dies ist bei Personen unter natriumkontrollierter Diät zu berück‐sichtigen.

InteraktionenWie bei allen parenteralen Eisenpräparaten ist bei der gleichzeitigen Verabreichung von oralen Eisenpräparaten dessen Absorptionreduziert.

Schwangerschaft/StillzeitEs liegen keine klinischen Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oderindirekte Toxizität mit Auswirkung auf die Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und die perinatale oderpostnatale Entwicklung (siehe «Präklinische Daten»). Dennoch sollte Ferinject mit Vorsicht unter Risiko-Nutzen-Abwägung angew‐endet werden. Im ersten Schwangerschaftstrimester ist Ferinject kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).Es liegt wenig klinische Erfahrung für die Anwendung während der Stillzeit vor. Eine klinische Studie hat gezeigt, dass der Übertrittvon Eisen aus Ferinject in die Muttermilch vernachlässigbar ist (≤1%). Es ist daher unwahrscheinlich, dass Ferinject ein Risiko fürdas zu stillende Kind darstellt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Es ist unwahrscheinlich, dass Ferinject eine Wirkung auf die Fahrtüch‐tigkeit und auf das Bedienen von Maschinen hat.

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Unerwünschte WirkungenDie folgenden unerwünschten Wirkungen wurden in klinischen Studien mit Ferinject berichtet. Unerwünschte Wirkungen welchegelegentlich auftreten entsprechen einer Häufigkeit von 0,1% bis 1%, häufig auftretende Nebenwirkungen entsprechen einer Häu‐figkeit von 1% bis 10%.ImmunsystemGelegentlich: Hypersensitivität.NervensystemHäufig: Kopfschmerzen, Schwindel.Gelegentlich: Parästhesien.HerzGelegentlich: Tachykardie.GefässsystemGelegentlich: Hypotonie, Erröten.GastrointestinaltraktHäufig: Übelkeit, Bauchschmerzen, Konstipation, Diarrhö.Gelegentlich: Störung des Geschmackempfindens, Erbrechen, Dyspepsie, Flatulenz.Haut- und HautanhangsorganeHäufig: Hautausschlag (Rash).Gelegentlich: Pruritus, Urticaria.Muskeln und BindegewebeGelegentlich: Myalgie, Rückenschmerzen, Arthralgie.Nieren und HarnwegeGelegentlich: Hämaturie.Andere unerwünschte Wirkungen und lokale unerwünschte WirkungenHäufig: Reaktionen an der Injektionsstelle, Phlebitis.Gelegentlich: Fieber, Müdigkeit, Schmerzen im Brustkorb, Muskelsteifigkeit (Rigor), Unwohlsein, peripheres Ödem, Schüttelfrost.DiagnostikHäufig: Transiente Serumphosphatsenkung, erhöhte Werte für Alaninaminotransferase (ALT).Gelegentlich: Erhöhte Werte für Aspartataminotransferase (AST), Gamma-Glutamyltransferase (γ-GT), Laktatdehydrogenase(LDH), alkalische Phosphatase (ALP).

ÜberdosierungDie Verabreichung einer höheren als der berechneten kumulativen Gesamtdosis kann zu einer Eisenüberladung führen. Durchdie Kontrolle von Eisen-Parametern wie Ferritin in Verbindung mit CRP kann diese erkannt und verhindert werden.

Eigenschaften/WirkungenATC-Code: B03AC01In Ferinject liegt Eisen in dreiwertiger Form als makromolekularer Komplex mit Carboxymaltose vor (pH 5–7).WirkungsmechanismusNach intravenöser Verabreichung wird der Eisencarboxymaltose-Komplex vorwiegend vom retikuloendothelialen System derLeber aufgenommen. Das Eisen wird überwiegend zum Aufbau von Hämoglobin, aber auch von Myoglobin und eisenhaltigenEnzymen verwendet und auch als Depoteisen vom Gewebe gespeichert.PharmakodynamikIn einer Studie mit 59Fe und 52Fe markiertem Ferinject bei sechs Patienten mit Eisenmangelanämie oder renaler Anämie konntein den roten Blutzellen nach 24 Tagen eine Utilisation von 61–99% nachgewiesen werden. Bei den Patienten mit Eisenmangela‐nämie war die Utilisation 91% bis 99%, bei den Patienten mit renaler Anämie 61% bis 84%.Klinische WirksamkeitIn einer vergleichenden Studie (n= 237) bei dialysepflichtigen Patienten wurde Venofer® oder Ferinject (entsprechend 200 mgEisen) jeweils während der Dialyse (2–3×/Woche) in den venösen Arm des Dialysegerätes bis zum Erreichen der nach der Ganz‐oni-Formel errechneten kumulativen Gesamtdosis verabreicht (maximal 4 Wochen). Primärendpunkt war Ansprechen mit einemAnstieg des Hämoglobins um 1 g/dl. Über 60% der Patienten waren unter Behandlung mit EPO (gleichmässig verteilt über beideGruppen). Das Ansprechen unter Behandlung mit Ferinject lag bei 46,4% vs. 37,2% mit Venofer.Bei Eisenmangelanämie im Rahmen von chronischen Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa) wurde Ferinject als Infusion1×/Woche (bis zur kumulativen Gesamtdosis), verglichen mit oraler Eisensubstitution verabreicht. Primärendpunkt war die Ände‐rung des Hb-Wertes in Woche 12 im Vergleich zur Baseline. Ferinject war bezüglich des Primärendpunktes gegenüber der The‐rapie mit Eisensulfat nicht unterlegen.Im Vergleich zu Eisensulfat konnte mit Ferinject ein schnellerer Therapieerfolg erzielt werden: in Woche 4 erreichten 34,2% Pati‐enten in der Ferinject-Gruppe vs. 18,2% in der oralen Eisensulfat-Gruppe einen Hb-Anstieg von >2 g/dl, mit einem statistischsignifikanten Unterschied. In den Retikulozytenzahlen fand sich ein Peak bei Woche 2 in beiden Behandlungsgruppen. Bei Ferinjectwurden ab Woche 2 statistisch signifikant höhere Ferritinspiegel erreicht als in der Eisensulfat-Gruppe.Bei postpartaler/postoperativer Anämie wurden zwei gegen orale Eisengabe vergleichende Studien durchgeführt, eine in EuropaCL009 (n= 286 2:1 randomisiert), die andere in den USA 3001 (n= 337 1:1 randomisiert). In beiden Studien war die Behandlungmit Ferinject im Vergleich zur oralen Eisenverabreichung nicht unterlegen. Allerdings war sowohl ein Hb Anstieg um 3 g/dl beiFerinject wie auch eine Normalisierung des Hb mit gleichzeitigem Anstieg des Speichereisens (Ferritin) bei Ferinject signifikanthäufiger.

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PharmakokinetikDistributionNach einer Einzeldosis Ferinject von 100 bis 1000 mg Eisen bei Patienten mit Eisenmangel wurden maximale Eisenwerte von 37µg/ml bis 333 µg/ml gemessen. Das Verteilungsvolumen des zentralen Kompartiments entspricht dem Plasmavolumen (ca. 3 Liter).MetabolismusEisencarboxymaltose wird hauptsächlich im retikuloendothelialen System der Leber und in geringem Masse auch in der Milzdeponiert und anschliessend zu den Komponenten Eisenhydroxid und Kohlenhydraten aufgespalten, wobei das Eisen an Trans‐ferrin und Ferritin gebunden wird. Die Kohlenhydrat-Abbauprodukte sind Maltotetraose, Maltotriose, Maltose und Glucose.EliminationDie Plasma-Clearance des verabreichten Eisens erfolgte rasch bei einer terminalen Halbwertzeit von 7 bis 12 Stunden und einermittleren Verweildauer (MVD) von 11 bis 18 Stunden. Die renale Elimination des Eisens war vernachlässigbar.Kinetik spezieller PatientengruppenEs sind keine Studien mit Kindern durchgeführt worden.Es sind keine Studien bei Leber- und Niereninsuffizienz (ausser ESRD) durchgeführt worden.

Präklinische DatenKonventionelle Tierstudien zur Toxizität, Genotoxizität und Reproduktionstoxizität lassen auf keine besonderen Risiken für denMenschen schliessen. In einer der Reproduktionstoxikologiestudien bei Tieren wurde Ferinject mit einer höheren Inzidenz gering‐fügiger Skelettabnormitäten beim Fötus in Verbindung gebracht. Diese Effekte werden als vorübergehend angesehen, da in derprä-/postnatalen Entwicklung keine Befunde verzeichnet wurden. Nach intravenöser Verabreichung von Ferinject wurden keinelokalen Reizungen oder Unverträglichkeiten beobachtet.Die höchste nicht letale intravenös verabreichte Einzeldosis bei Nagern war 1000 mg Eisen/kg Körpergewicht. Es sind keineLangzeitstudien zur Untersuchung der Karzinogenität durchgeführt worden.Es gibt keine Hinweise auf allergieauslösende oder immunotoxische Eigenschaften. In einem kontrollierten in-vivo Test wurdenkeine Kreuzreaktionen zwischen Ferinject und Anti-Dextran Antikörpern festgestellt.

Sonstige HinweiseInkompatibilitätenFerinject darf nur mit steriler 0,9% m/V Kochsalzlösung gemischt werden. Es liegen keine Kompatibilitätsstudien mit Behältern ausanderen Materialien als Polyethylen oder Glas vor.HaltbarkeitNach Anbruch sind die Stechampullen sowie die mit steriler 0,9% m/V Kochsalzlösung hergestellten verdünnten Lösungen ausSterilitätsgründen sofort zu verwenden.Ferinject darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.Besondere LagerungshinweiseVorgeschriebene Lagerbedingungen: In der Originalpackung nicht über 30 °C aufbewahren. Nicht einfrieren.Hinweise für die HandhabungDie Stechampullen sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt.Die Stechampullen sind vor Gebrauch auf sichtbare Partikel und Beschädigungen zu prüfen. Es dürfen nur Lösungen verabreichtwerden, welche homogen und frei von sichtbaren Partikeln sind.Verdünnungstabelle von Ferinject in steriler 0,9% m/V Kochsalzlösung Menge Eisenmenge Maximale Menge Minimale Ferinject sterile 0,9% m/V Infusions- Kochsalzlösung zeit 2 bis 100 bis 50 ml – <4 ml <200 mg 4 bis 200 bis 100 ml 6 Minuten <10 ml <500 mg 10 bis 500 bis 250 ml 15 Minuten20 ml <1000 mg Aus Stabilitätsgründen sind Verdünnungen mit weniger als 2 mg Eisen/ml nicht erlaubt.

Zulassungsnummer57851 (Swissmedic).

ZulassungsinhaberinVifor (International) AG, St. Gallen.

Stand der InformationMärz 2009.

Der Text wurde behördlich genehmigt und vom verantwortlichen Unternehmen zur Publikation durch die Documed AG freigege‐ben.© Copyright 2009 by Documed AG, Basel. Die unberechtigte Nutzung und Weitergabe ist untersagt. [06.07.2009]

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