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Donnerstag, 2. Aprü 19424. Jahrgang / Folge 78
A n ze ig eb ed in g u n g en : D ie 1 m m h o h e u n d 22 m m b re ite Z e lle 36 G i o d e r 13 G ru n d sch r ift: N o n p a re ille , T e x ts p a lte 1 mm H ö h e ZI. 3 ,— o d e r RM 1,50. D ie S p a lte n b re ite b e trä g t 70 mm. E rm äß ig te G ru n d p re is e n a c h P re islis te N r. 2. B rie fa n sc h rift: Z e itu n g s v e r la g K ra k a u - W arsc h a u . K r a k a u .
Ijse günstige Lage der Dreieipakbnäctate au f allen Kriegsschauplätzen der Welt
Rückwirkungen des deutschen Einsatzes auf die japanischen Siege und umgekehrt - Britische Befürchtungen um den Verlust des „Glacis von Indien" - Im Zeichen kommender Entscheidungen
Berlin, 2. A pril Nachdem Lord Halifax vor einigen Tagen in
einer Rede den kommenden Frühling und Sommer in einen V ergleich mit den dunkelsten Tagen von 1918 gesetzt hatte und dann hinzu- fügte: „Wir haben viel verloren und können noch mehr verlieren", wird hier heute von besonderer Seite ein Überblick über die Kriegslage an allen Fronten gegeben, der die Richtigkeit der Ansicht des’ britischen Botschafters in W ashington nachhaltig zu unterstreichen vermag. Dabei tritt in den Ausführungen besonders der Gedanke der Dreimächtepakt-Strategie zutage, die sowohl auf den Weltmeeren wie auf den Landschauplätzen die drei verbündeten Mächte von London, Washington und Moskau, w ie in der Vergangenheit, so auch in der Zukunft wirksam zu treffen verstehen wird.
Der K riegsschauplatz umfaßt je tz t d ie , Klimazonen vom nördlichen Polarkreis bis zum 50. B reitengrad Süd und reicht rund um den Erdball m it der einzigen A ussparung von A frika südlich des Sambesi und von Südamerika. Kaum
\ h ng: b sagen, wo die w ichtigsten Entscheidungen heräirfeifen; aber der Umstand, daß von beiden Seiten dem Frühjahr m it höchster Spannung entgegengesehen wird, bew eist, daß m indestens eine solche in dem Raum erw arte t w ird, in dem das Ende des W inters veränderte Bedingungen schafft, also an unserer N ord- und O stfront. Der «Kreis unserer G egner, der sich v ielfach überzeugt hat, daß D eutschland nur in Europa geschlagen, aber n icht ausgehungert w erden kann, der aber einen Angriff von W esten her nicht wagen kann, h a t alle Ursache, auf die Frühjahrsentw icklung gerade an d ieser Fron t m it solchen Erwartungen Zu blicken, denn h ie r zerbricht ihr letzter und s tä rk ste r Degen.
Die Rückwirkung der Siege Jap an s in O stasien reich t bis zur Kaukasusfront, an der die O rien tarm ee Auchinlecks den Sow jets die H and reichen sollte. Die Berührung fand freilich sta tt über der Leiche Irans, von dem die Sow jets sich je tz t d ie S tücke abschneiden, die ihre In teressensphäre von 1907 ausm achten, aber sie m ußten sich bere its lockern. Der erhoffte N achschub von K riegsm aterial über die Zentralbahn von Iran und die K raftw agenkolonnen zum K asp ischen M eer w urde eine b ittere Enttäuschung für die Sow jets. A ustralien m ußte die versprochene L ieferung von Eisenbhanm aterial w iderrufen und verlang te seine Offiziere und Truppen zurück, und m it der unm ittelbaren Bedrohung Indiens begann der A bbau der O rientarm ee in R ichtung K arachi und Bombay. W ie lange noch, so w ird die Seezufuhr zum Persischen Golf und zur O rien tarm ee u n te r dem Druck des japan ischen K reuzerkrieges im A rabischen Golf ebenso notle idend w erden w ie die Burm astraße, und diese A rm ee v e rlie rt ihren Sinn, die südchinesische ih ren R ückhalt. Das gleiche droh t den W egen zum Roten M eer und zur ägyptischen Front, von Südafrika an der O stküste aufw ärts über Perim und Aden, daher die Bemühungen um M adagaskar, um die H and auf die guten und verteid ig ten H äfen von Diego Suarez und T am atave zu legen, als S tü tzpunkte für diese Route. B efürchtungen für d iesen südöstlichen K riegsschauplatz von enorm em A usmaß und w ichtigster Bedeutung w erden lau t ge-
i äußert: D urchbruch der D eutschen zum O rient,I Durchbruch der Jap an er von der entgegenge- I setzten Seite zur See und zu Lande, Z ertrüm
m erung der O rientfront, D urchbruch auch in Ägypten, V erlust des „Glacis vor Indien", an
| dem seit vierzig Jah ren gearbeite t wurde, dann t zu schw eigen von Indien selbst, das nach dem E Fall von Burma vor die politische Entschei-| dung gestellt ist, m it allen Folgen für die künf-{ tige Verfügung über die indische Millionen-I armee, die bisher Englands K riege käm pfte. In
der nördlichen V erlängerung dieser brüchigen Stellung aber sieht m an das Schicksal der Sow jetarm ee sich gleichfalls vollziehen.
Für die Japaner stellen sich drei O perationsfronten dar: an Land über Burma gegen Indien, über See gegen den Bengalischen Golf, Ceylon und die Seestraßen des Indischen O zeans und im Süden über die letzten S tützpunkte des Feindes in N ord-A ustralien, N euguinea und die Süd- see-Inseln gegen alle Versuche, in A ustralien eine neue Offensivfront zu errichten, die den englischen und am erikanischen Z eitungslesern und Rundfunkhörern durch G erüchte von „riesigen Geleitzügen" und die N achrich t von der Überführung G eneral Mc. A rthurs in A ussicht gestellt wird. Das bedeu te t zw ar eine w eitgespannte V erteilung der S treitkräfte, aber die japanische Flotte ist prak tisch unversehrt, die
Luftwaffe h a t überall die Ü berlegenheit errungen, und starke H eeresteile w urden in M alaya und N iederländisch-Indien frei. Eine große Zahl neuer S tützpunkte und die In itia tive sind auf seiten unseres V erbündeten, und das le tztere gilt überw ältigend von allen Fronten der D reipaktm ächte.
Im M ittelm eer ist es von der b ritischen Flotte nach dem V erlust so v ieler Schlachtschiffe und Kreuzer und der pausenlosen Bekämpfung von M alta stiller gew orden. U nser N achschub nach Tripolis floriert. A uch h ier ernste Spannung vor dem Kommenden. Im Schw arzen M eer bleiben die Sow jetflotte und ihre S tützpunkte zu bekämpfen, um die Krim und die deutsche Südfront zu entlasten. Am A tlan tik steh t die Seefront un
erschü tte rt und gegen jeden Invasionsgedanken stark gedeckt. Im K anal herrsch t der Kampf der Luft- und leichten Seestreitk räfte , und die D urchfahrt unserer schw eren Schiffe zeigte, w elche M achtballung uns vor Englands Küste möglich ist. Invasion in N orw egen? Ist nach den Erfahrungen von N am sos und A ndalsnes und den V erlusten im April 1940 daran zu glauben? W as darüber verlautet, w irk t eher bew ußt irreführend, und die V ersenkungsziffern dieser ersten M onate des Jah res können die M öglichkeiten einer nennensw erten Ü bersee-Expedition n ich t verbessert haben. Zur M urm anküste ziehen noch feindliche G eleitzüge, n icht ohne V erluste, aber dort fallen keine W eltkriegsentscheidungen.
Kanada gibt Australien aufAblehnung von Trappengestellung - Die Kämpfe in Burma
Stockholm , 2. A pril Für die A ussichtslosigkeit der Lage des fünf
ten K ontinents lieg t e in neues bezeichnendes Zeugnis vor. K anada, das wie auch andere b ritische, Dominier* den A u 't a g erhalten halt» 4 T ruppen für A ustralien zu stellen, lehn te ein solches A nsinnen ab m it der Bem erkung, daß eine V erstärkung der in A ustralien liegenden Kon- _ tingen te sinnlos sei. U nterdessen sind zw ar an* der K üste in A ustralien verschiedene andere K ontingente, d arun te r auch neuseeländische Truppen gelandet, die vo rher auf ägyptischem Boden gestanden hatten , aber in C anberra w eist m an darau f hin, daß A ustralien heute, obgleich es nun seine eigenen Landsleute zur V erteid igung hat, dem drohenden W iderstand der J a p aner zu begegnen n ich t in der Lage ist. D irekte A nzeichen für den Beginn dieses Angriffes liegen zwar, abgesehen von e iner V erstärkung der japanischen Luftangriffstätigkeit gegen A ustralien, n ich t vor. So haben japanische M arineflugzeuge ara 30. M ärz w ieder einen schw eren A ngriff auf Port Darwin durchgeführt und dabei m ilitärische E inrichtungen des Flugplatzes w eitgehend beschädigt. Der Kampf zw ischen japanischen und australischen Jagdflugzeugen, zu dem es dabei gekom m en ist, gibt ein neues Beispiel für die U ngleichheit im m ilitärischen Können der G egner. Die Japaner
schossen neun Z ehntel der australischen M aschinen ab, w ährend die A ustralier n ich t einm al in der Lage w aren, einen einzigen G egner zu vernichten . Auch die Lage auf dem Kriegs-
i V 'ipJütz. ( in Burma w ird für die Briten von la g zu Täg krrtischer. Sie versucntm Ftviuc un ter allen Bedingungen zu halten. Is t aber Prome gefallen, so liegt das ö lz‘entrum von Singu offen vor den Japanern . Die Umfassungsbew egung der Jap an er w estlich und ostw ärts von Prom e droh t zu einer Einschließung der britischen Truppen zu führen, die auf beiden Flanken von überlegenen japanischen S treitkräften angegriffen w eiden. Die britischen V erluste sind gerade im K am pfabschnitt bei Prome besonders hoch. Teile der in der vordersten Linie eingesetzten indischen Regim enter m ußten abgelöst w erden, da sie sich als unzuverlässig erw iesen und in ganzen V erbänden zu den Japanern überliefen. H inter den britischen Linien geht der A ufstand der Burmesen im ö lg e b ie t w eiter. Die Bahnlinie von Toungoo nach M andaley is t von den A ufständischen an m ehreren Stellen zerstö rt w orden, w odurch der N achschub für die südlich Yamethin käm pfenden Tschungking-chine- sischen T ruppen unterbrochen ist. Bei Thazi kam es zu b lu tigen Zusam m enstößen zw ischen m arodierenden T schungkingsoldaten und burm esischen Freiheitskäm pfern.
Konferenz im Schatten der U-BooteMarineminister Knox vor dem internationalen Verteidigungsrat
Bern, 2. A prilDer in teram erikanische V erteid igungsrat, dem
säm tliche 21 am erikanischen Republiken angehören, ist in diesen T agen in W ashington zusam m engetreten. Dabei h ie lt der USA-M arinemini- ste r eine längere Rede, in der er m ehrfach hervorhob, daß die USA selbstverständlich soviel K riegsm aterial an die am erikanischen N ationen liefern w ürden, „als sie un ter den gegenw ärtigen U m ständen könnten." Knox erinnerte den V erte id igungsrat w eiter daran, daß die V ereinigte .1 Staaten allen anderen am erikanischen Republiken ihre vo llständige U nterstützung im Falle eines A ngriffes von seiten n ichtam erikanischer M ächte zugesichert, und daß sie auch ihre H ilfeleistung in Form von W affenlieferungen, der Ausbildung von Personal und der B ereitstellung von technischen B eratern versprochen haben, sow eit solche gew ünsch t w erden. Er beton te jedoch, jede der Republiken m üsse im Bereich ih rer M öglichkeiten ihre eigenen M arinehilfsm ittel entw ickeln, um eine w irksam e K ooperation, besonders gegen die der Schiffahrt drohenden Gefahr, entfalten zu können. W eiter sag te Knox: „Die V ereinigtenS taaten w erden natürlich soviel M arinem aterial liefern, als un ter den gegenw ärtigen U mständen verfügbar ist, um das V orhandene zu ergänzen. Mit der E rhöhung unserer P roduktionskapazität hoffen wir, schließlich noch zusätzliches M arinem aterial liefern zu können, das von den versch iedenen am erikanischen Republiken benötig t wird.
Dem In ternationalen V erteid igungsrat w ar bei seinem Zutritt ursprünglich die Aufgabe zugedacht gew esen, für die V erteidigung des am erikanischen K ontinents geeignete M aßnahm en zu treffen, und die A ußenpolitik von W ashington ha tte sich gemäß dem Ü bergew icht der V erein igten S taaten von vorneherein die Führung auch in diesem V erteid igungsrat zu sichern vers tan den. Die Reden, d ie aber je tz t die ers te Tagung
der 21 am erikanischen D iplom aten in W ashington beg leite t haben, haben die ursprüngliche Zielsetzung der neugeschaffenen Institu tion kaum noch erkennen lassen. Sowohl der M arinem inister Knox, w ie auch K riegssekretär Stimson und der britische Botschafter Lord H alifax beschränkten sich in ihren D arlegungen auf allgem eine Phrasen, die aber den einzelnen am erikanischen Republiken keine A nhaltspunkte dafür zu geben verm ochten, w elche Hilfe ihnen im Falle eines Angriffs durch die V ereinigten Staaten gew ährt w erden könnte. Und so h a t sich auch das Bild der W ashingtoner Konferenz schon bei ihrer ersten Tagung fast um gekehrt: n ich t m ehr die Ü berweisung von K riegsm aterial der V ereinigten S taaten an die einzelnen Republiken stand im V ordergrund der D ebatten, sondern im w esen tlichen versuchten sowohl Knox wie auch H alifax die m ilitärischen K räfte der am erikanischen Länder, vo r allem ihre Schiffstonnage für die am erikanischen K riegsbedürfnisse einzuspannen. W enigstens haben diese G edanken w eitaus im V ordergrund der Reden gestanden: sowohlKnox wie Halifax traten nicht m ehr als V ertre te r s tarker jeglicher U nterstützung bereiter und fähiger M ächte auf, sondern v ielm ehr als B ittsteller für die Interessen ih rer eigenen bedrohten Länder. Dabei is t von den japanischen und deutschen Angriffen zur See gegen die V ereinigten S taaten auf dieser Tagung der In ternationalen A m erikanischen V erteidigungskonferenz n icht die Rede gew esen, aber der Schatten der deutschen U-Boote stand deutlich über allen Reden. Daß die 20 Republiken des amerikanischen Kontinents aus Washington keine Hilfe zu erw arten haben, geht im übrigen deutlich genug hervor aus dem gerade in den letzten W ochen immer m ehr in Erscheinung getretenen am erikanischen Unverm ögen, an einer für die gesam te K riegführung der A lliierten noch viel w ichtigeren Front, dem sow jetischen Kriegsschauplatz nämlich, w irksam e Hilfe zu leisten.
Neue Bücher - alte BücherDie Situation der literarischen Welt
Von Ü.-E. StruckmannEs geschah in einer großen Buchhandlung
in Berlin. Ein dreibändiges Werk wurde verlangt, das neben wenigen anderen Büchern in einem der vielen Regale stand. Der Käufer bekam es jedoch nicht: es sei nur möglich, einen Band abzugeben, anders würden die Anordnungen übertreten. Der Käufer fügte sich notgedrungen und ersann einen nicht ganz korrekten Ausweg,, am nächsten Tag Band zwei und wiederum am folgenden den dritten durch gute Bekannte besorgen zu lassen. Aber siehe da: schon nach 24 Stunden waren von zwei verschiedenen anderen Interessenten die beiden Bände gekauft worden!
Ein Beispiel aus diesen Tagen, zwar grotesk anmutend, aber eben so, wie es die W irklichkeit nicht selten ist. Die Schwierigkeit, heute bestimmte Bücher zu bekommen, ist groß; jeder weiß es aus oft schmerzlicher Erfahrung. Der Krieg hat die Maßnahmen diktiert, daß hie und dort die Verkaufszahl beschränkt wurde. Er hat die Auflagenhöhen der Verlagsproduktionen bestimmt. Er macht es den Verlegern schwer, Termine innezuhalten, Papier zu bekommen, material reiche Buchbindereien ausfindig zu machen — und dennoch werden auch heute wie einst tagtäglich Neuerscheinungen angezeigt, werden Neuauflagen ausgeliefert, werden die Lesehungrigen in den meisten Fällen auf ihre Kosten kommen.
Ihre Zahl ist erstaunlich groß. Größer «noch als vor dem Krieg, was zweifellos zu gutem Teil auf dieselben Grünere zurückzu.- führen ist, welche dem so starken Besuch aller kulturellen Veranstaltungen zu (Jrunde liegen: vor kurzem war hier davon gesprochen worden. Zudem ist heute erklärlicherweise mehr Geld frei geworden für den Bücherkauf, als es noch vor dem Kriege der Fall war. Und ferner spielt eine große Rolle, daß die Versorgung der Soldaten an den Fronten mit gutem Schrifttum zahlenmäßig sehr stark ins Gewicht fällt. Die Zifferp stiegen von Jahr zu Jahr: 1939 wurden von den Frontbuchhandlungen noch rund 5000 Bücher verkauft, im Jahr darauf waren es bereits 900000, und 1941 gar schon zwei Millionen. Sowohl die zwölf fahrbaren Frontbuchhandlungen haben daran, mit einem täglichen .Umsatz von bis zu 200 Exemplaren und Einzelkäufen, die oft 20,— RM betragen, ihren Anteil, als auch die stationären, von denen eine einen Monatsabsatz von annähernd 15000 Büchern melden kann.
Was für das Käuferpublikum im Reich gilt, ist auch für die Soldaten typisch. Nicht nur, vice versa, dies: „Jeder stürzt sich auf die überfüllten Regale des Wagens, die eine reichhaltige und sorgfältige Auswahl unseres gesamten Schrifttums bergen . . sondern ebenso: „Gedichte von Storm, Möricke, Hölderlin, Goethe oder Rückert sind fast immer vergriffen. W erke von Nietzsche, Fichte und Chamberlain muß ich" — es berichtet ein Frontbuchhändler — „ständig auf Lager haben. Daß dabei vor allem der gute Roman bevorzugt wird, versteht sich von selbst." Dieser Nachfrage nun zu genügen, ist selbstverständlich vordringlich. Deshalb ja auch die Hinweise zum Tag des Buches im vergangenen Jahr, daß der Soldat und nächst ihm die in der Heimat am angespanntesten Arbeitenden in den Buchhandlungen vor allen anderen zu berücksichtigen seien Deshalb andrerseits auch das starke Zurückgreifen auf ältere Lagerbestände in den Verlagshäusern und bei den Sortimentern.
Da nun aber Neuerscheinungen nicht mehr in beliebiger Auflagenhöhe ausgegeben werden, da oft schon den Ankündigungen in den Fachzeitschriften der Vermerk „Vergriffen" hinzugefügt ist, da also weite Kreise auch der speziell interessierten Allgemeinheit häufig ihre Wünsche unbefriedigt seken müssen, mögen die regelmäßigen Rezensionen in den großen Zeitungen illusorisch erscheinen. Jedoch zu Unrecht. Es bleibt stets Chronistenpflicht anzuzeigen, was das literarische Leben hervorbringt. Und Besprechungen, die immerhin auf Inhalt und Form wertend, beratend und fördernd eingehen, abzulehnen, weil ohnehin Bücher schlechthin gekauft würden, ist ebenso sehr ein Fehlschluß, obschon sich heute etliche Instanzen von Amtswegen aller unterstützungswürdigen W erke annehmen. Es bleibt auch in dieser Zeit die Notwendigkeit bestehen, yor aller
Erfolgreiche Angriffe nordostwärts OrelVorstoß britischer Anfklärungskräfte in Nordafrika abgewiesen
Öffentlichkeit aus stets wachem Verantwortungsbewußtsein die Mosaiksteinchen aneinanderzufügen, deren Gesamtheit den Stand und die Tendenzen des Schrifttums unserer Tage erkennen lassen. Es geht ja nicht allein um die Beratung der Autoren oder auch der Verleger, sondern der Leser oder die, welche es werden wollen, verlangen geführt zu werden. Nicht gering zu achten ist ferner, daß Rezensionen, an welcher Stelle sie auch erscheinen, stets gleichsam Schaufenster sind, aus denen zumindest ein Teilgebiet des literarischen Schaffens spricht.
Durch dieses Schaufenster nun erblickt man heute, trotz allen Schwierigkeiten, ein überaus reges Leben. Und dieser Eindruck ist derselbe, wie gesagt, den der ganze kulturelle Bereich vermittelt. Es will viel besagen, daß zeitgenössische Autoren ihre Bücher wie stets der Öffentlichkeit zu übergeben vermögen. Es besagt viel, daß immer wieder neue Auflagen alter bekannter Werke erscheinen. Und es besagt besonders viel, daß nicht nur bereits vor 1939 begonnene oder auch nur geplante Gesamtausgaben fortgeführt werden, sondern daß auch auf neue Vorhaben aufmerksam gemacht wird. Die monumentale Goethe-Ausgabe, die der Stifterschen oder Rilkeschen W erke oder, aus der jüngsten Zeit, die von dem Kultusministerium in Stuttgart und der Deutschen Akademie in München unter Mitwirkung des Reichserziehungsministeriums und des Reichspropagandaministeriums vorgesehene neue historisch-kritische Hölderlin- Ausgabe — sie sind Beispiel genug!
Wenn also die deutsche Gegenwart trotz dem Kampf um Sein oder Nichtsein ihrer Verpflichtung gegenüber den zeitgenössischen Dichtern und Schriftstellern bewußt ist, so pflegt sie, wie es nur rechtens ist, nicht minder die W ahrung und W eiterführung der großen Tradition. Die Fragen nach den bleibenden geistigen und seelischen W erten wollen und müssen heute dringlicher und auch sorgfältiger beantwortet werden, weil der vergängliche Tag, nur zu verständlich, nicht mehr allein symbolisch gedacht wird. Nach diesen W erten wird gesucht. Sie liegen nicht an der Oberfläche der Zeit und des Seins. Reiche und Jahrhunderte haben ihnen nachgeeifert, haben sie vertieft, haben für sie gekämpft. Wie man sie immer nannte, ist gleichgültig. Nicht aber, wo man sie findet: im Buch, das von Anfang an das Behältnis war, ein Mittler und eine Brücke. Es ist wahrhaftig kein Fehler, wenn diese seine Eigenschaft, die gar sein Charakter genannt werden kann, heute aufs neue entdeckt und erkannt wurde. Die zeitbedingten Schwierigkeiten sind wohl dazu geschaffen, v^ il das Ver?
»langen nach dem gedruckten "Wort infolge des nicht seifen empfundenen Mangels an ausgesprochenen Neuheiten wieder den Weg zu den oft recht vernachlässigten, wenn nicht gar vergessenen oder — noch ärger, aber ebenso wohl möglich — unbekannten Dichtern unserer Vergangenheit bahnt. Auch die mannigfachen Anthologien, deren Herausgeber beispielsweise gern „Große Männ e r . .." mit speziellen Briefinhalten verbinden, bieten zweifellos eine Möglichkeit, die Beschäftigung mit dem Literaturgut der Vergangenheit anzubahnen.— Wie aber auch der einzelne seinen Wunsch nach ganz privater, stiller Ansprache und Zwiesprache nachzukommen sich müht, dringt er in eine W elt ein, der er sich verwandt fühlt, die ihm persönlich Antworten zu geben vermag, dann werden sich zweifellos eines Tages auch der zweite und der dritte Band finden, die den ersten ergänzen, und wenn es auch noch einige Zert. dauert!
Große Parade in MadridAm Tage der nationalen Erhebung
Madrid, 2. A pril Der Tag, an dem vor drei Jah ren die na tio
nale Erhebung in Spanien siegreich zu Ende geführt w orden ist, w urde in M adrid durch eine großartige M ilitärparade gefeiert. Form ationen der spanischen W ehrm acht und die M ilizen der Falange m arschierten un ter dem Jubel der Bevölkerung an G eneral Franco vorbei. Umgeben von den G eneralen der nationalen Erhebung, den M itgliedern der Regierung und den ausländischen M issionschefs grüßte G eneral Franco seine Soldaten. Auf der E hrentribüne bem erkte m an u. a. die V ertreter D eutschlands, Italiens, Japans, Portugals und Rumäniens. Besonders stürm isch begrüßt w urden Soldaten der Blauen Division, die in deutscher Uniform, m it dem Eisernen Kreuz geschm ückt, der P arade auf einem Ehrenplatz beiw ohnten. Der V orbeim arsch w urde vom G eneralkapitän des M adrider W ehrkreises eröffnet, dem die A bordnungen der M arine, des H eeres und der Luftwaffe folgten. Eine Panzer- kom panie, bestand aus im spanischen B ürgerk rieg erbeuteten bolschew istischen Tanks. Das sonstige M aterial der großen m ilitärischen Schau, das w ährend der letzten drei Jah re in Spanien selbst hergestellt w urde, w ar zugleich ein Beweis für die Schaffenskraft der spanischen Industrie. In das M otorengeräusch der Flugzeuge, die in n iedriger Höhe über die G eneralissim us-Allee brausten, m ischte sich der v ieltausendstim m ige Sprechchor . der M enge, die immer w ieder den N am en Francos w iederholte. Die Parade w ar ein stolzer A usdruck des W ehrw illens eines V olkes und der T reue zu seinem Caudillo.
Journalistenkongreß In VenedigDie Union nationaler Journalistenverbände,
die im Dezember vorigen Jah res in W ien gegründet w urde, w ird ihren ersten großen Jo u rnalistenkongreß in V enedig vom 10. b is 12. A pril durchführen. ________ __________
i« lta a I. Nr. 7*
Aus dem Ftthrerhauptquartier, 1. AprilDas Oberkommando der Wehrmacht gibt be
kannt: Im Donezgebiet wurden erneute Angriffe starker feindlicher Kräfte zerschlagen. Auch im mittleren und nördlichen Frontabschnitt wurden feindliche Angriffe in harten Kämpfen abgewehrt. Bei einem eigenen Angriff im Raume nordostwärts von Orel warfen Truppen einer motorisierten Infanteriedivision den Feind aus seinen Stellungen, brachten Hunderte von Gefangenen ein und erbeuteten sieben Geschütze sow ie 65 Granatwerfer beziehungsweise Maschinengewehre. Italienische Jäger griffen im Südteil der Ostfront einen überlegenen feindlichen Jagdverband an und schossen ohne eigene Verluste von zwölf Sowjetflugzeugen vier sicher und zwei wahrscheinlich ab. In wochenlangen härtesten Abwehrkämpfen haben die oberbayerische 97. leichte Infanteriedivision und die brandenburgische 257. Infanteriedivision zahlreiche von Panzern unterstützte Angriffe überlegener feindlicher Kräfte abgeschlagen und den Sowjets hohe Verluste an Menschen und Material zugelügt. In Nordafrika wurde ein Vorstoß britischer Aufklärungskräfte abgewiesen. Erfolgreiche Luftangriffe richteten sich gegen Flugplätze in der Marmarica und im ägyptischen Küstengebiet. Die Wüstenbahn wurde mit guter Wirkung bombardiert. Auf der Insel Malta wurden die Staatswerften und Unterseebootsliegeplätze in La Valetta sow ie die britischen Flugplätze bei Tag und Nacht mit Bomben belegt. In Luitkämpfen schossen deutsche Jäger zwei feindliche Flugzeuge ab. An der englischen Südküste beschädigten deutsche Kampfflugzeuge ein größeres Handelsschiff durch mehrere Bombentreffer. Am gestrigen Tage und in der vergangenen Nacht führten einige britische Flugzeuge Störflüge im w estlichen Reichsgebiet durch. Einzelne Bombenabwürfe verursachten geringeren Sach- und Personenschaden.
*W ie das O berkom m ando der W ehrm acht m it
teilt, schlugen deutsche Truppen südostw ärts des Iim ensees am 30. März feindliche Angriffe zurück. Das Kampfgelände, in w elchem der
s mPressburg:
In den letz ten W ochen nahm die Anzahl der Juden tau fen in der Slow akei in einem solchen A usm aße zu, daß sich die P resse der Slow akei gezw ungen sieht, dagegen S tellung zu nehm en. Die S tellung der Juden im slow akischen Staat, schreib t „Slovenskd politika", is t im H erbst des vergangenen Jah res durch den sogenannten Ju denkodex festgelegt w orden, dessen G rundlagen sich zw ar an die Prinzipien des R assenstandpunktes anzulehnen trachten , der aber trotzdem den getauften Ju d en einige Begünstigungen b ietet. Um die Lücken dieses G esetzes auszunützen, lassen sich nun die Juden m assenw eise taufen." Das Blatt k ritis ie rt scharf die V organgsw eise ein iger in d ieser H insicht m aßgeblicher Personen und w irft die Frage auf, w ann sich diese M enschen endlich dessen bew ußt sein w erden, daß die Juden ein unverbesserliches und feindlich gesinntes Elem ent bleiben. B esonders scharf k ritis ie rt das Blatt, daß der grenzenlose M aterialism us ein iger Personen sie dazu verführt, die Taufe an den Juden vorzunehm en, weil diese gerne bereit sind, en tsprechend hohe Beträge dafür zu bezahlen. „W ir deutschen N ationalsozialisten“, schreib t „Grenzbote", das T agblatt der V olksgruppe, „denen m an G laubenslosigkeit so gerne zum V orw urf macht, w ir rufen heu te den veran tw ortlichen M ännern von S taa t und K irche zu, die Ideale des w ahren G laubens zu hü ten und zu verhindern , daß jene Z ustände ein treten , von denen uns das Evangelium berichtet, daß der Erlöser selbst zur Geißel griff, um die feigen Geschäftemacher aus dem Tempel zu vertreiben."
Feind in den letz ten W ochen m ehrfach vergeblich angegriffen hatte, w urde von deutschen V erbänden durchgekäm m t und dabei v e rsprengte bolschew istische Kampfgruppen vernichtet. Der Feind verlo r bei den erb itterten Kämpfen der letzten Tage in diesem Raum etw a 1500 Tote und eine große A nzahl G efangene. Die deutschen Truppen erbeu te ten ferner 73 M aschinengew ehre, 18 G ranatw erfer, hunderte von M aschinenpistolen, autom atischen G ewehren und sonstiges K riegsm aterial. Die Flugabw ehr des H eeres schoß am 30. M ärz zwei feindliche Flugzeuge, die G ruppe eines Jäg e rregim ents m it Infanteriew affen ein w eiteres Flugzeug ab. A uch nordostw ärts des Iim ensees setzten die Bolschew isten am 30. M ärz ihre A ngriffe fort, d ie in schw erem Kämpfen zurück- geschlagen w urden. A llein in dem G efechtsstreifen einer einzigen deutschen Division führte der Feind sieben Angriffe m it sehr sta rken Kräften, die aber säm tlich un ter hohen gegnerischen V erlusten zusam m enbrachen. 700 Bolschew isten b lieben auf dem Kampffeld liegen. In den harten Kämpfen dieses Tages w urden neun feindliche Panzer vern ich te t oder erbeutet. K am pfverbände der deutschen Luftwaffe brachten im N ordabschnitt der O stfront dem Feind durch Z erstörung zahlreicher Panzerkam pfw agen schw ere V erluste bei, so daß die Angriffsversuc.il« der Bolschew isten bere its in den A usgangsstellungen zusam m enbrachen. Bei der Bekämpfung bolschew istischer Batterien, die den angreifenden feindlichen T ruppen Feuerschutz geben sollten, setzten Bombentreffer m ehrere G eschütze außer Gefecht. Aufgestapelte A rtilleriem unition w urde in den Batteriestellungen und in einem großen W ald lager durch V olltreffer zur Explosion gebracht.
Neue RitterkreuzträgerTapfere Jagdflieger ausgezeichnet
Berlin, 2. A pril Der Führer verlieh auf V orschlag des O ber
befehlshabers der Luftwaffe, Reichsm arschall G ö r in g , das R itterkreuz des Eisernen Kreuzes an: L eutnant D ic k f e l d , Flugzeugführer in einem Jagdgeschw ader; L eutnant O m e r t , . Flugzeugführer in einem Jagdgeschw ader; Feldw ebel R o ß m a n n , Flugzeugführer in einem Jagdgeschw ader.
Bukarest:U nter der Ü berschrift „An der Seite D eutsch
lands dem Endsieg en tgegen" nim m t „Unirea" den W iderhall der Rede M arsch all A ntonescus vor dem deutsch-rum änischen A rbeitsd ienst in Breaza zum Anlaß, um festzustellen , daß zwischen D eutschland und Rum änien noch niem als eine so herzliche A tm osphäre geherrsch t habe wie jetz t. Die Zeit liege noch n ich t w eit zurück, so schreib t das Blatt, in der die Fehler e iner gew undenen Politik und e iner kurzsich tigen Betrach tung der gegebenen R ealitäten das Rum änien von gestern a ller Sym pathien beraubte , und in der m an Rum änien in Berlin m it der selbstverständ lichen R eserve en tgegentrat, die die Fehler und das H erum tappen der früheren M achthaber verursachen m ußten. M arschall A ntonescu habe dann vom ersten Tage seiner S taatsführung an alle Fragezeichen beiseitegeschoben und es verstanden, das V ertrauen D eutschlands zu Rum änien w iederherzustellen . Die W affenbrüderschaft an der Front im O sten und die restlose H ingabe der rum änischen A rm ee hä tten dieses V ertrauen dann in herzliche F reundschaft v e rw andelt. „W ir haben einen gem einsam en G lauben und ein gem einsam es Ziel", so fäh rt das Blatt fort, „die na tionale G erechtigkeit, die Rettung der Z ivilisation, die Befriedung Europas. Zur Erreichung dieser Ziele is t uns in diesem Kampfe kein O pfer zu groß. Für im mer is t die Distanz zw ischen B ukarest und Berlin geschw unden — der nationale S taat M arschall A ntonescus und das nationalsozialistische Reich des Führers sind schicksalhaft m iteinander vereint."
Britischer Krenzer torpediertDer italienische W ehrm achtbericht t
Rom, 2. A pril s Der italienische W ehrm achtbericht m eldet u. a.f
E iner unserer Spähtrupps stieß östlich von Me- chili m it Panzerabteilungen, die durch A rtillerie un terstü tz t w aren, zusam men und griff sie erfolgreich an. Der Feind verlo r einige Panzer, und die Besatzung eines der Panzer, un ter der sich ein Offizier befand, w urde gefangengenom men. U nsere Torpedoflugzeuge versenkten bei einem erfolgreichen Angriff auf einen Geleitzug im östlichen M ittelm eer einen großen Dampfer. Eines unserer zu seinem Stützpunkt zurückgekehrten U-Boote bestätig te, am 23. M ärz im östlichen M ittelm eer einen K reuzer to rped iert und m it S icherheit beschädigt zu haben.
Bis zur letzten PatroneVorbildlicher Einsatz eines Oberfeldwebels
Berlin, 2. April Der vielseitige Einsatz deu tscher Infanteristen
an der O stfront w ird durch die W affentaten veranschaulicht, die ein O berfeldw ebel aus ■ ra r Sudeten land vor einigen Tagen im s^ k ic h e n K am pfabschnitt vollbrachte. Bei der A bw e^B star- k e r feindlicher A ngriffe w ar der O b erfe l^ fcb e l m it seinem Infanteriegeschütz im S chw e^^A kt der Kämpfe eingesetzt. W egen der U n ü b e ^ B t - lichkeit des G eländes m ußte er seine B eoW B - tungsstelle b is zu den G efechtsvorposten (Ich t vo r den Feind vorverlegen. Von hier lenkte er das Feuer seiner Infanteriegeschütze so geschickt, daß B ereitsstellungen und A ngriffsvorbereitungen des Feindes schon in der Entw icklung gestö rt w urden und die späteren Angriffe n ich t m it vo ller W ucht auf die D eutschen trafen. P lötzlich w urde die Fernsprechleitung zur Feuerstellung seiner G eschütze zerschossen. Da sich alle V ersuche, die Leitung w iederherzustellen , als ergebnislos erw iesen, b ildete der O berfeldw ebel m it den beiden Soldaten se iner B eobachtungstelle und einigen in der N ähe liegenden Infan teristen ein W iderstandsnest, das e r b is zum Abend m it M aschinengew ehrpistolen, G ew ehren und H andgranaten zäh verteid ig te . A ls das Infanteriereg im ent, dem der O berfeldw ebel angehörte, dann zum G egenangriff vorging, stürm te er m it vor, um b is zur le tz ten P atrone dabei mitzuhelfen, daß d ie B olschew isten in diesem A bschnitt endgültig zurückgeschlagen wurden.
Frauen in der britischen FlakVerwendung bei Scheinwerferbatterien
Stockholm, 2. April Eine sta rk e V erw endung von Frauen ist bei
der englischen Luftabw ehr in der nächsten Zeit vorgesehen, und zw ar sollen in Zukunft Schein- w erfe ihatterien teilw eise von ihnen bedient w erden. Die Frauen hätten sich, sagt man in London, bei den Sperrballons und bei der V erw endung als H ilfspersonal in F lakbatterien so gu t bew ährt, daß m an sie je tz t auch in Scheinw erferbatterien einsetzen will, allerdings zunächst n u r im Inneren des Landes.
Mexikanische Seeleute verweigerndie Ausfahrt auf Tankschiffen
Rom, 2. April Die Besatzungen von dreizehn m exikanischen
T ankern im H afen von Tampico (Mexiko) w eigerten sich auszufahren. Sie forderten doppelte Bezahlung w egen der erhöhten G efahr der Seeschiffahrt in am erikanischen G ewässern. Präsiden t Cam acho ste llte den ausständigen Seeleu ten ein U ltim atum und drohte, sie bei Aufrech terhaltung ih rer Forderungen durch A ngehörige der m exikanischen K riegsm arine ersetzen zu lassen.
USA-GummidiktatorMit sehr weitgehenden Vollmachten
Lissabon, 2. April Als oberster Leiter der gesam ten am erikani
schen G um m iw irtschaft is t A rthur N ew hall eingesetzt w orden — ehem als V izepräsident der G oodrichgesellschaft. Dieses Amt w urde ihm von Donald N elson, als dem Chef des K riegsproduktionsam tes übertragen , und um faßt die Leitung a ller m it der Produktion, der K ontrolle und dem V erbrauch natü rlichen und künstlichen Gummis zusam m enhängenden Problem e. N ew hall h a t h ier sehr w eitgehende V ollm achten erhalten.
Nene Weißiuthenische ZeitungErscheinungsort Wilna
Berlin, 2. A pril In W ilna is t dieser Tage die ers te Nummer
e iner neuen w eißruthenischen Zeitung „Belarusski H olos" erschienen. Der program m atisch« Leitartikel, m it dem die Zeitung ihre A rbeit aufnimmt, zeugt deutlich von dem harten und w echselvollen Schicksal dieses leidgeprüften G renzlandes, in dem die W eißruthenen nun w ieder ih r nationales Eigenleben entfalten können. „U nser na tionales Dasein", so heiß t es in dem A rtikel, „in der großen und neuen europäischen Fam ilie muß je tz t w ieder zum V orschein kom m en. N ur durch ein neues Leben können wir w ürdige M itglieder der neuen europäischen Fam ilie w erden und som it auch w ieder eine bessere Zukunft erreichen. W eißruthenen! N iem als w ollen w ir w ieder die alten zaristischen Zustände über uns kom m en lassen, niem als w ollen w ir w ieder das dem okratische polnische Regime in unser Land lassen, und nie w ollen wir das jüdisch-bolschew istische Tyrannentum , das w ir 25 Ja h re lang erlebten, vergessen. N ie w erden w ir die G em einheiten der Juden an unserem V olk vergessen. N ur un ter dem Schutz des deutschen V olkes können w ir einer glücklicheren Z ukunft en tgegegehen.”
Inspektionen in KroatienDurch den Generalstabschef der Miliz
M ailand, 2. April Der G eneralstabschef der Miliz, G eneral Gal-
biati, führte nach M eldungen aus Agram gegenw ärtig eine Inspektion der faschistischen Miliz- truppen in K roatien durch. In Agram w urde er von M arschall K w aternik und dem M inister des Ä ußeren Lorkow itsch sow ie anderen Persönlichkeiten begrüßt.
>. April 1043
Beförderungen im HeerDurch den Führer ausgesprochen
Berlin, 2. A prilDer Führer h a t befördert: m it W irkung vom
1. Jan u a r 19442: zum G eneral der Infanterie den G eneralleu tnan t C lößner; zum G eneralm ajor: den O berst von Schröter; m it W irkung vom 1. M ärz 1942; zum G eneral der In fan terie den G eneralleu tnan t W itthöft; zum G eneralm ajor, den G l*!! 1 1 ̂ von Fahnde; zum G eneralarzt den O berarzt jpr. Förster; m i t W irkung vom 1. A pril zu Genera lleu tnan ten die G eneralm ajore Sanne, Pflug- radt, von Basse, W indeck, von W ächter, D ittmar, von Prondzynski; zu G eneralstabsärzten die Generalärzte Dr. Kofler, Dr. G ünther (Ernst); zu G eneralstabsveterinären die G eneralveterinäre Dr. K öhler (Erich), Dr. Fritsch; zu G eneralm ajoren die O bersten Abt, Stahr, W irtz, Bülowius (Karl), Klepp, N ake, Raab, Stenzel (Richard), M eitzer (Rudolf), Dr. Hotzy, Ebeling, Bruhns (W alter), Graf von Schm ettow , O chsner (Hermann), Breith, H err, Lendle, K ittel (Heinrich), M einhold, Sinzinger, Schäfer (Hans), Böge, Rodenburg. A ußerdem 292 O berstleu tnan te zu O bersten; 27 O berfeldärzte zu O berstärzten; sechs O berfeldveterinäre zu O berstveterinären ; zwei O berstleu tnan te (Ing.) zu O bersten (Ing.).
In der Kriegsmarinezu A dm iralen: d ie V izeadm irale Mootz, Patzig,
Hormel; zu V izeadm iralen: die K onteradm irale Kummetz, Backenköhler, Siemens, W eichold, K rancke; zum V izeadm iral (Ing.): den K onteradm iral (Ing.) Schirm er; zu K onteradm iralen: die K apitäne zur See Hoffmann (Kurt), Bürk- ner; den K apitän zur See und Kommodore Rüge; zum K onteradm iral (Ing.): den K apitän zur See (Ing. Dipl.-Ing. Fröhlich; zu K apitänen zur See: die F regattenkap itäne Schulze - H inrichs, Frey- madl (Max), von H arn ier F reiherr von Regen
dorf, Killmann, Q uassow ski, B asuerlein (Johannes), von Hoffmann, Vahl; zum K apitän zur See (Ing.): den Fregattenkapitän (Ing.) M auer; zum K apitän zur See (V): den F regattenkapitän (V) Priem er.
In der LuftwaifeM it W irkung vom 1. A pril 1942 w erden be
fördert: zu G eneralleutnanten: die G eneralm ajo re Petersen, Zoch, H anesse, von W ühlisch, Moll; zu G eneralm ajoren: die O beriten vonRantzau,^Kettner, Kün, Exß, Banse; zu O bersten: d ie O berstleu tnan te Thomas, Reh. Köster, de Salengre-Drabbe, Sachs, von Kummer, Emming- haus, Hefele, Aue, Cohrs, Simek, Ehrhard, Brandes, Kaus, G schwender, Ziegler, von Schilgen, F reiherr von Falkenstein, Kreipe, Heigl, Kraut, Thönnissen, öhm ichen, Krämer, Pusch, Dall- mann, Clemens, Schlieter, P lathe, U rban, Schüt- tel, L indeiner genannt von W ildau, Pretzell, Uhlig, Roth, Thein; m it W irkung vom 1. März 1942; den O berstleu tnan t Riehle; m it W irkung vom 1. A pril 1942: zum O berstarzt die O berfeldärzte Dr. Potthoff, Dr. Schw eikert, Dr. Loh- rentz.
Tagung der OberlandesgerichtspräsidentenAm 31. M ärz fand in Berlin u n te r dem Vorsitz
von S taa tssekre tär Dr. Schlegelberger, der m it der W ahrnehm ung der G eschäfte des Reichsjustizm inister beauftrag t ist, eine Tagung der O berlandesgerichtspräsidenten und Genera lstaa tsanw älte statt, an der auch der O berreichsanw alt am R eichsgericht teilnahm .Beförderungen im Reichsfinanzministerium
Der F ührer h a t auf V orschlag des Reichsm inis ters der F inanzen den M in isteria lra t Dr. Ewald F i e d l e r zum M inisteriald irigenten und den O berreg ierungsrat Dr. Friedrich P r e i s zum Min is te ria lra t im Reichsfinanzm inisterium ernannt.
Karl der Große und die Entstehung des ReichesWerk and Persönlichkeit des großen Karolingers in ihrer Bedeutung über 1200 Jahre deutscher Geschichte / Von Dr. Emst Krüger
Das Reich K arls des Großen
Am heutigen Tage tr itt im K rönungssaal zu A achen eine w ürdige Festversam m lung zusam men, um im R athaus der alten K aiserstad t das G edächtnis des größten K arolingers zu feiern, ü b e r zwölf Jah rhunderte hinw eg bekenn t sich dam it die deutsche N ation zu K arl dem Großen, der zw ar noch im V orplatz der eigentlichen deutschen G eschichte stehend, dem W erden der N ation aber durch den zuerst von ihm erfaß ten G edanken einer organischen und universalen R eichspolitik die höchsten A ntriebe gegeben hat. W enn schon im m er ohne das W irken seiner Persönlichkeit die Entw icklung der deutschen G eschichte unm öglich zu denken w ar, so ist K arl der Große gerade dem Bewußtsein unserer Tage noch n äh er gerück t als vergangenen Geschlechtern: w ir sehen in ihm w ieder m ehr denn je einen der gew altigsten G estalter unserer nationalen V ergangenheit, und vor allem d e n Kaiser, der zum erstenm al den G edanken eines deu tschen O rdnungsauftrages für Europa durch seine politischen und m ilitärischen Leistungen in die Tat umsetzte. Und so steh t er denn heute, w enn w ir uns seines 1200. G eburtstages erin nern , w ieder vor uns, „als ein H err der M enschen, w ie ihn in dieser Größe die W elt seit Cäsar, in dieser E igenart überhaup t noch n ich t gesehen hat" .1)
K arl der Große is t eine jener w eltgeschichtlichen Erscheinungen, die durch ihre T aten sow ohl w ie auch durch ihre Größe einen W endepunkt, eine deutliche Stufe in der Entw icklung der M enschheit anzeigen. M it Recht h a t m an daher von ihm gesagt, daß er zugleich der letzte M ann eines abgeschlossenen und der ers te eines neubegründeten Z eitalters ist. W arum aber ist bei Karl der erste w ichtige und tiefste E inschnitt der germ anisch-deutschen G eschichte überhaup t zu tun? Die A ntw ort darau f und eine A useinandersetzung m it der Fülle der übrigen Probleme, die allein bei der N ennung seines N am ens auftauchen, verm ögen den W eg zu w eisen n ich t nu r zur E rkenntnis d ieser gew altigen H errschergestalt, sondern auch zum V erständnis unserer gesam ten nationalen G eschichte. Das Bild des großen K arolingers ist gerade in den letzten Jah ren verw isch t w orden von e iner unduldsamen, und im G runde unpolitischen P arte ierg re ifung, die indessen der deutschen V ergangenhe it den sch lechtesten D ienst erw ies. N otw endiger denn je is t es darum , Licht und Schatten gerech t zu verte ilen und die große verpflichtende und verbindende Linie vom R egierungsantritt des Franken bis in unsere T age w ieder k larzulegen. Denn, w ie es einm al form uliert w urde, K arl der Große bedeu te t den Gipfel des karo lin gischen Reiches und der K arolingerdynastie, auf den die nächsten Jah rhunderte m it Sehnsucht schauten, und er ist n ich t bloß als Feldherr und S taatsm ann der hervorragendste V ertre ter seines Stammes und H auses, „durch ihn auch erhalten die Bestrebungen der vergangenen Jah rhunderte ihre höchste V ollendung und durch ihn h a t das Jah rtausend , das ihm folgte, seine tiefste Einprägung em pfangen".2)
Es is t n ich t beabsichtigt, h ier den überall le ich t " achzulesenden äußeren H ergang der Regierungsgeschichte des großen Frankenkönigs zu w iederholen, es soll nur an H and der oben schon angedeuteten Problem e versuch t w erden, n.ichzuwt-isen, w elche Folgew irkung von seiner Person bxs in unsere G egenw art ausstrah lt. Und da sind vornehm lich drei Fragenkreise darzustellen: 1. Die Reichsidee Karls des Großen, durch die die Basis des Reiches vom W esten zum O sten zu rückverleg t w urde, 2. sein Kampf gegen die Sachsen und Bayern, und die dam it v e rbundene, schicksalsschw ere Entscheidung gegen die altgerm anische Religion zugunsten des C hristentum s, und 3. d ie Frage: Karl der G roße oder Charlem agne?
Das m oderne Europa ist n ich t von W esten nach O sten errich tet, sondern geschaffen durch die Begegnung von G erm anentum und Römertum, w obei das Römische, das M ittelm eerische bedeutet, das G erm anische aber, das eigentlich Europäische. Im V erlauf der Jah rhund erte tra ten nun die Franken an die Spitze dieser W elt, und der bedeutendste un ter ihnen w ar Karl, der Sohn von Pippin. Am Ende seiner R egierungszeit aber führt das Volk der M itte Europas kein abgeschlossenes nationales D asein m ehr, sondern schickt sich entsprechend seiner Lage, aber auch
en tsprechend seiner Größe fortan an, auf die frem den N achbarn Einfluß zu nehm en. Der U niversalism us w ar geboren und dam it dem Reich der stolze A uftrag eines europäischen W eltd ienstes gew orden. Karl h a t dazu das Zentrum seines Reiches bew ußt w ieder ajus dem W esten, w ohin es durch seine V orgänger gesetzt war, zurückgenom m en und seinen gew altigen N eubau n ich t von Paris, auch nich t von Metz, sondern von A achen, N im m wegen und Ingelheim aus geleitet. Und so w urde es das unvergängliche V erd ienst K arls um die deutsche N ation, daß er durch seine Politik einm al die Auswei-
Karl der Große im Krönungsornat nach einem Bildnis von Albrecht Dürer
tung des R eiches nach dem O sten und zum ändern d ie feste Zusam m enfassung der deutschen Stäm me erm öglichte, die endlich das ausreichende G egengew icht zu der gefährlichen Anziehungskraft des rom anischen Südens und W estens schuf.3)
Zu diesem Zw ecke aber konnte Karl un ter ke inen U m ständen auf B ayern und Sachsen, als die Eckpfeiler der neuen K ernanlage des Reiches verzichten, das in der R heinebene seine politische Basis besaß. A llein die Einbeziehung der n iederdeutschen T iefebene und O berdeutschlands verm ochte nach dem Rückzug aus Gallien — m an h a t jüngst diesen V organg, die „V erlegung des H auptquartiers von Paris nach A achen" genannt, — dem fränkischen Reich eine lebensfähige G estalt zu geben. Denn die un te re M aas und die obere M osel m it ihren künstlichen V erbindungen durch Eifel und A rdennen, konnten nur ein N otbehelf und eine U bergangsstellung sein. W ie die politische F reiheit der Sachsen, so m ußte auch das staatliche E igenleben der Bayern aufhören, dam it das Reich die breiten völkischen G rundlagen zurückgew ann.4) Und nun reich te b is K ärnten im Süden das unm ittelbare Regim ent des Reiches, auch von Thüringen und Sachsen aus w urden m ilitärische A ußenposten -vorgeschoben und die slaw ischen G renzvölker an der Saale und Elbe in A bhängigkeit gebracht. All das geschah in w enigen Jah ren , und w er sich das Reich K arls des Großen auf der K arte veranschaulicht, dem w ird deutlich, daß Karls O stpolitik eine gew altige politische Leistung ist, ohne die w eder die E ntstehung der N ation noch die germ anische W iederbesiedlung des deu tschen O stens3) jem als W irk lichkeit gew orden w ären.
Schon bei den Frankenkönigen, und dann noch m ehr bei Karl w ar längst eine un trennbare V erschm elzung germ anisch-deutscher und christlicher V orstellungen erfolgt: d ieser w ar fränkischer „V olk- und H eerkönig und Priesterkönig in e iner
I Person".6) Die Verschm elzung germ anischer und christlicher E lem ente aber w ird am deutlichsten offenbar im U niversalism us der K aiserw ürde, w obei d ieser U niversalism us dem Erbe der
i s taatsgründenden deutschen Stämme gemäß ] w ar. Aus d ieser E instellung heraus h a t K arl der j Große in der W eihnacht des Jah res 800 in Rom i die K aiserkrone entgegengenom m en. K arls Hof- i b iograph Einhard erzäh lt uns, daß der Kaiser,I wenn er von der A bsicht des Papstes gew ußt ! hätte, an diesem Tage n ich t in die M esse gegan- i gen w äre. Das bezieht sich aber, w orauf schon | Ranke hinw ies, n ich t auf die K rone an sich, son- j dern auf die Form: Karl hä tte sicher dem A kt ! eine andere, m ehr w eltliche G estalt gegeben,! w enn m an im voraus m it ihm selbst davon ge- i sprochen hätte . U nerw arte t w ar ihm n u r das Ver- \ fahren des Papstes in diesem M om ent des Hoch- l'am tes, als Leo dem knieenden M onarchen die ' Krone aufs H aupt setzte. Daß K arl der Große | selbst bew ußt die K aiserkrone für sich ers treb t
hat, is t längst eine gesicherte E rkenntnis der | deutschen G eschichtsschreibung. Denn durch die i K aiserkrone erfuhr das Reich d ie höchste in den
A ugen der W elt m ögliche A uszeichnung: Karl der G roße und seine Erben galten nun als die rechtm äßigen N achfolger eines A ugustus und Tiberius, das heilige röm ische Rejch deutscher N ation aber als das le tz te G lied in der K ette der v ier vom Propheten Daniel gew eissagten großen
i W eltm onarchien: des assyrisch-babylonischen,des m edisch-persischen, des griechisch-m azedonischen und des röm ischen W eltreiches. Erst
I der Glanz der K aiserkrone h a t dem Reich die ! gültige D urchführung se iner universalen euro- ’ päischen Politik durch die folgenden Jah rhun
derte erm öglicht. Dabei dach te sich Karl der Große das V erhältn is von K aiser und Papst allerdings anders, als es sich in den schw eren Kämpfen se iner N achfolger m it der Kurie herausgeb ildet hat. Seinen V ertrau ten A lkuin ließ der K aiser dem Papst gegenüber folgende D arstellung von der A ufgabenverteilung der beiden G ew alten abgeben: „Uns liegt es ob, die ka tholische K irche m it den W affen nach außen zu v e rteidigen, Euch aber, H eiliger V ater, m it erhobenen H änden uns in diesem D ienst zu un terstü tzen", und getreu diesen A nschauungen h a t der K aiser später seinem Sohne in A achen selbst ohne die M itw irkung des Papstes die Krone aufs H aupt gesetzt. W enn trotzdem das im Jah re 800 in Rom zw ischen dem Reich und der Kurie geknüpfte Band sich für D eutschland als eine Fessel erw ies, so soll doch nicht vergessen w erden, daß die beiden G efahren des russischen C äsaropapism us und der islam itischen Theo- k ra tie durch diese Entscheidung vom D eutschen Reich abgew andt w urden. W enn nach jahrhundertelangem Ringen im Inverstitu rstre it keine der beiden G ew alten die andere zu unterw erfen verm ochte, sondern schließlich über beide das neue Prinzip religiöser und staatlicher Freiheit den Sieg davontrug, so b leib t es das w eltgeschichtliche V erdienst Deutschlands, dieses Prinzip für Europa un ter Schmerzen geboren zu haben.
überb lick t man die Chronik der kriegerischen T aten Karls des Großen, so bleibt der beherrschende Eindruck w eniger die ungew öhnliche Zahl der Kriege, als die große politische Kunst, m it der nirgends uferlose P läne unter Aufopferung unverhältn ism äßiger M ittel e rs treb t w urden, vielm ehr der Aufwand, immer im V erhältnis zur G ültigkeit des Zweckes steht. Das gilt ebensosehr von den Kämpfen gegen die Sarazenen wie von den Kämpfen um die E inigung der germ anischen Stämme. Die W idersacher des C hristentum s verw eisen nun m it Empörung auf die Schw ertm ission K arls des Großen, und die D iskussion geh t immer w ieder aus von jener Q uellenstelle, in der es heißt, daß Karl im Jah re 784 4500 Sachsen an einem Tage in V erden an der A ller h inrich ten ließ.7) Die gew altsam e C hristianisierung der Sachsen aber ist, w ie w ir heu te doch wohl sagen m üssen, letzten Endes nich t im D ienste der Kirche, sondern aus nüchternen staatspolitischen Erwägungen erfolgt. Es sei zur Begründung etw as w eiter ausgeholt. Erst der letzte A bschnitt der christlichen M ission in D eutschland ist m it staatlichen Zw angsm itteln durchgeführt, ihre w ichtigsten Erfolge h a tte die neue Lehre nur un ter dem Schutz der staatlichen G ew alt erzielt. D ieser aber h a tte an der D urchführung des C hristentum s ein absolutes po litisches Interesse: die E rrichtung der n iederdeu t
schen B istüm er verklam m erte die neu zu gew innenden Teile des Reiches m it der Rheinebene, also m it der Basis des Reiches. Das C hristentum hä tte nun den Sachsen gegenüber die Erfolge einer friedlichen M ission durchaus abw arten können, sie w ären n ich t ausgeblieben und auch Sachsen über kurz oder lang ebenso w ie die übrigen germ anischen Stämme der neuen Lehre anheim gefallen. Der Zwang w ar h ier n ich t entscheidend, sondern gut bezeugte Tatsachen bew eisen uns, daß auch bei den Germanen längst Zweifel an den eigenen G öttern eingesetzt hatten , so daß sich schließlich Jesus ihnen als der stärkste G ott erwies, den sie suchten. W ohl aber duldete die politische und völkische Lage, als K arl der Große zur gew altsamen C hristianisierung der Sachsen schritt, keinen Aufschub, und so is t auch der S treit um die C hristianisierung der Sachsen kein K apitel der katholischen K irchengeschichte, sondern der deutschen Reichsgeschichte. W enn in jüngster Zeit dabei die schw eren B lutverluste der S acb -:n in diesen Kämpfen besonders die G em üter erregen — aber auch das von den Sachsen vorher vergossene Blut w ar germ anisches Blut gew esen — so muß doch darauf hingew iesen werden, „daß dieses Blut n ich t für frem de Ziele, sondern bei der G eburt des deutschen V olkes vergossen is t.8) W ie aber w ar die Lage der Sachsen? Sie konnten n ich t die M itte eines deutschen Reiches un te r den dam aligen politischen G egebenheiten w erden, ja Europa w äre anders verte ilt w orden. W ahrscheinlich hä tte der Druck von Nord- und W estdeutsch land ein Reich ergeben, dessen politische und kultu relle Führung dem rom anischen Europa zufallen mußte. Die Sachsen aber selbst w ären auf sich allein gestellt, eine rasche Beute der übrigen germ anischen V ölker des N ordens geworden, gegen deren Ü bergewicht dann keine Rettung blieb. Durch die Fortdauer der stam m esm äßigen Z ersplitterung und die Abkapselung der einzelnen Stämme in einem engen G auhorizont w äre vielm ehr das w erdende deutsche V olkstum in die äußerste Gefahr gekommen, auseinander gesprengt und erdrückt zu w erden. S taatspolitische N otw endigkeit und nich t ein w illkürlicher Im perialismus oder gar k irchlicher Ü bereifer haben Karl den Großen zu seiner harten Politik gegenüber den Sachsen getrieben.
Und letzten Endes h a t ja auch die G eschichte n icht W idukind, sondern seinem G egner Karl Recht gegeben, w ie sie v o rher sich n ich t zu Julian A postata bekannt ha tte , sondern zu Konstantin. N achdem das C hristentum einst im sieghaften Zuge die röm ischen und helenistischen Religionen der M ittelm eerw elt zu verdrängen verm ocht hatte, verschloß sich nun auch das G erm anentum n ich t der ethischen Kraft der neuen nazarenischen Lehre, und es bew ahrheite te sich erneu t das Gesetz, w onach Religionen en tstehen und vergehen gemäß der K ra ft-d e r ihnen innew ohnenden Ideen. Die Spannungen aber, die aus der schöpferischen Begegnung des G erm anentum s und des C hristentum s enstanden, sind, w ie w ir heu te n icht m ehr von der kirchlichen, sondern staatspolitischen W arte her feststellen können, letz ten Endes zu E nergiequellen für beide gew orden. Schwere, schm erzhafte Entladungen blieben nich t aus. So w ie das Ereignis von V erden an der A ller auch tragische Züge enthält, so beg leite ten diese auch die Folgezeit; das Ringen der beiden starken sittlichen und geschichtlichen K räfte is t auch heu te noch nich t an seinem Ende angelangt. Die damalige Entscheidung der G erm anen aber begreift sich wohl an dem, w as ein so unkirchlicher G eist wie G oethe am Ende seines Lebens in einem G espräch m it Eckerm ann bekannte: „Mag diegeistige K ultur nu r im m er fortschreiten, mögen die N aturw issenschaften in immer und immer b re iterer A usdehnung und Tiefe w achsen und der m enschliche G eist sich erw eitern, w ie er w ill: über die H oheit und sittliche Kultur des C hristentum s, w ie es in den Evangelien schimm ert und leuchtet, w ird er n icht hinauskomm en.“)
Als am 2. Dezember des Jah res 1804 Napoleon in der K irche von N otre Dame in Paris sich zum K aiser der Franzosen krönen ließ, ha tte er dazu n ich t nur das O berhaupt der K irche befohlen, sondern den Papst auch angew iesen, bei der K rönungszerem onie dieselben W orte zu singen, m it denen Leo III. e inst in der W eihnacht 800 den Frankenkönig em pfangen hatte, und Na-
Die Taufe Widukinds nach einem Bild von Rethel
% A pril 1942Nr, 78 il S e i f t
tung heraus seinem jungen Sohn den Namen eines Königs von Rom gegeben. Damit sollte vor aller W elt dargetan w erden, als w äre die Krönung von 1804 eine Erneuerung des karolingischen europäischen Reiches. Von dieser Tatsache her hat noch einm al beim beginnenden 19. Jahrhundert jene französische Auffassung eine neue späte Belebung erfahren, die den großen Franken unter dem N am en C harlem agne als einen der ihren für sich in A nspruch nahm. Hs stützt sich aber der französische A nspruch nicht allein darauf, daß das spätere nationale französische Reich einen Teil der karolingischen M onarchie gebildet hatte, sondern, daß vor allem Karl der Große den französischen Volksboden im Kampf gegen die Sarazenen w eit nach der Pyrenäenhalbinsel ausgew eitet hat. H eute ist längst, vornehm lich durch die gew issenhafte A rbeit der deutschen G eschichtsschreibung des vorletzten Jah rhunderts erw iesen, daß der M ittelpunkt des K arolingerreiches diesseits des Rheines und nich t in Paris oder Metz gelegen hat, so w ie sein H errscher auch in seinem inneren W esen, gerade in den Zeugnissen, an denen sich heu te noch über zw ölfhundert Jah re hinweg der C harakter K arls am besten begreifen läßt, also in seiner Sprache, seiner W esensart und seiner völkischen E instellung ein Fortsetzer des germ anischen Erbes und nich t des gallischen im alten Frankentum gew esen ist. Der Kaiser h a t Zeit seines Lebens deutsch gesprochen und ging in der schlichten, einfachen Pracht der fränkischen Großen, seine berühm te Hofhaltung und die von ihm gegründete A kademie w aren auch im latein ischen Gewände auf deutsche W esensart ausgerichtet. Und schließlich w ählte er sich sein Grabmal in Aachen, dessen M ünster ein rech tes Denkmal für einen deu tschen H errscher ist. G ebaut in den Jahren , als Karl der Große sein fränkisches Königtum in ein Kaisertum verw andelt hatte, is t es eine Nachbildung von italienischen Bauten, dort von einem einheim ischen M eister ausgetührt, eine deutsche Schloßkapelle und ein deutsches Grabmonument, in dem schon, w ie Leopold von Ranke sagt, „die architektonischen M otive liegen, die zur Errichtung späterer deutscher Dome geführt haben".
Die K onstituierung des napoleonischen K aisertums aber w ar schließlich n icht aus dem G eist des fränkischen Erbes entstanden, sondern sie hatte politische Lebenskraft gerade in der Spitze gegen das Reich, und an diesem inneren W iderspruch ist letzten Endes die korsische Absicht doch wohl gescheitert. Das, w as Karl w ollte und was w ir heute als den w esentlichsten Beitrag seiner Regierung zur deutschen G eschichte ansehen, ist ein auf die M itte Europas gegründeter Reichsbau, dem als politische Basis der von der Rheinlinie her erfolgte feste Zusamm enschluß der deutschen Gaue diente, dessen politische Führerschicht das germ anische Krieger- tum w ar und daß von diesen G rundpfeilern her einen fränkischen K ernstaat schuf, der stark genug war, auch die S taatsbildungen Italiens und A quitaniens m it seiner K raft zu erfüllen. Daß diese Reichsbildung Karls des Großen vom Schicksal zerschlagen wurde, ist n ich t die Schuld ihres Gründers, sondern h a t darin seine Ursache, daß k leinere N achfolger den großen A hnherrn n icht zu begreifen verm ochten. An der Größe des Kaisers ändert dies nichts, und „das Urteil, das ein feinsinniger Kopf, w ie Graf York von W artenburg in seiner in den neunziger Jahren erschienenen, auch heute noch lesenswerten „W eltgeschichte in Umrissen" fällte, besteht alles in allem wohl zu Recht, daß Karl der Große „zu jenen H errscherrfeldherrn gehört, von denen die G eschichte bis in unsere Tage nur die Hälfte eines Dutzend zu nennen verm ag: A lexander, Cäsar, Karl d. Gr., G ustav Adolf, Friedrich II und Napoleon".
Am 28. Januar des Jahres 814 ist Karl in A achen gestorben; in seinem M ünster liegt e r begraben.
*) G ra f Y ork v o n W arte n b u rg , W e ltg e s c h ic h te in U m rissen , in d e r A u sg a b e , v o n 1925, S e ite 226.
5) Linzel in dem A b sc h n itt ü b e r K a rl d en G ro ß en in „Die g roßen D eu tsch en " .
s) H ierzu n e u e rd in g s G e lth e im in „K arl d e r G ro ß e
s c h ic h ts fo rs c h e r" . 1935.4) W ir fo lg e n h ie r F ran z S te in b ach , H a n d b u ch d e r
d e u tsc h e n G e sc h ic h te , P o tsd am 1936, in d e n e n ts p re c h e n d e n A b sc h n itte n ü b e r d ie frä n k is c h e G esch ic h te .
5) Es is t a n d e r Z e it, m it d ie sem , d ie h is to r is c h e W a h rh e i t b e s s e r tre ffen d e n B egriff d en f rü h e re n A u s d ru c k d e r „ d e u tsc h e n O s tk o lo n isa tio n " d e s zw ö lften u n d d re iz e h n ten J a h r h u n d e r ts zu e rse tz en .
c) B rackm ann , G esam m elte A u fsä tze , 1940.
) am u juugsi, vuu ut-u ru is u a u n g g e g en a ie u a r - s te l lim g d e r Q u e lle n g e w ic h tig e a b e r in ih rem E rg eb n is h e u te n o c h n ic h t g e s ic h e r te B ed en k en g e lte n d g e m a c h t w o rd e n . N u r e in e H a n d sc h rif t, a b e r d ie ä lte s te , b e r ic h te t b e k a n n tlic h v o n dem V o rg an g in V e rd en in d e r o b e n d a rg e s te ll te n W eise , d ie d a s A n d e n k en K a rls d e s G ro ß e r am m e is ten b e la s te t. J e tz t a b e r is t d ie V e rm u tu n g a u sg e sp ro c h en , d aß in W a h rh e i t au ch in d ie s e r H a n d sc h r if t s ta t t „ d e c o lla ti — d e lo c a ti" , zu le se n sei, w o m it d ie S tra fm a ß n ah m e d e s K a ise rs g e
gen a ie u n g e n o rsam e n a a c n s e n a u e m m eim-$ z w an g sw e ise n A u ss ie d lu n g b e s ta n d e n h ä tte . A u ch au f e in a n d e re s b e k a n n te s B ed e n k en se i h in g ew ie sen , d*aß e s n ä m lich u n g la u b w ü rd ig is t, w en n 4500 M en sch en ix? d a m a lig e r Z e it w irk lich a n e in em T ag e hingerichte** w o rd e n w ären .
a) F ran z S te in b a ch , a. a . O . A u c h d a s V o rh e rg e h e n d e in A n le h n u n g a n St.
ö) H ie r z i t ie r t n a c h P a u l R o h rb ach , D er D eu tsch« G e d an k e in d e r W elt, S e ite 171.
Das war Kapitänlentnant EndraßEin tapferes Käsnpierleisen - „...Ich habe mich für den Angriff entschieden../
PK. U-Boote komm en und gehen in unserem Stützpunkt am A tlantik . G erade heu te h a t das erste Boot festgem acht, das aus seinem O perationsgebiet an der am erikanischen Küste mit Erfolg zurückgekehrt ist. ü b e r die Stelling kom m t der junge ritterkreuzgeschm ückte Komm andant. Hoch, schmal, bärtig , die A nspannung der letzten W ochen noch im G esicht, doch froh, beherrsch t und herzlich w ie immer. W ir begrüßen und beglückw ünschen ihn. Einen A ugenblick länger schauen w ir diesm al in seine tiefliegenden, glänzenden Augen. W ir fragen. M it der Freude, die jeder kennt, der nach w ochenlanger Seefahrt w ieder festen Boden un ter den Füßen hat, erzählt er von seiner U nternehm ung, von Stürm en und eisgepanzertem Boot, von feindlichen Fliegern und Z erstörern, von Torpedoangriffen und A rtilleriekam pf und von seinen Erfolgen d icht un ter der am erikanischen Küste im L ichtstrahl ih rer Scheinw erfer. W ir freuen uns mit ihm. Die Befangenheit, m it der w ir ihm heu te gegenüberstehen, w ill jedoch nich t von uns w eichen. W ir w arten jeden A ugenblick auf die Frage nach seinem besten Freund. Sie komm t nicht. Noch nicht. Eine S tunde später sitzen w ir m it ihm zusam m en beim Flottillenchef. Die Amerika-U nternehm ung e rs teh t noch einm al im Bericht m it kurzen A ngaben, E rklärungen auf der Karte. In e iner kurzen Pause beugt sich aus dem Sessel der E rste W achoffizier des Bootes herüber und fragt leise: „W as ist m it Endraß?" Ich höre die Frage einfach nicht. Der K urzbericht ist zu Ende. M ir gegenüber sitzt der zurückgekehrte K om m andant und ro llt das Zeichenpergam ent der Seekarte w ieder zusammen. Gedäm pftes Licht fällt in den getäfelten Raum des ehem aligen französischen Clubhauses.
N un schaut er fragend, m it großen Ä ugen herüber:
. . Bertel ist fo r t!" .. .„Ja!". . .„H abt Ihr nichts m ehr von ihm g e h ö r t. . .? "„ . . . N e in !. .„Ich dachte es m ir schon, als ich n ichts m ehr
nach seinem letzten Funkspruch hörte . .Er sieh t zum Fenster hinaus: „Ich habe ihn
noch hinausgebracht, als er einige Tage vor m ir auslief. W ie schön, daß w ir unsere letzte W erft- L iegezeit noch gem einsam verleb t haben. Schön w ar das!" Es ist totenstill im Raum.
H ier liebt m an die großen W orte nicht, h ier gilt nur die Tat und der Mensch. Die eiserne, männliche, soldatische B eherrschung is t h ier Gesetz.
A lle fühlen in diesen bedrückenden Sekunden dasselbe. Es ste ig t heiß in uns hoch.
U nsere G edanken jagen zu unserem K am eraden und Freund, der nun nich t m ehr m it seiner herzlichen, aufrechten und bescheidenen A rt zu uns zurückkehrt. W ir stehen auf. — „Es w ar einer der besten von u n s . . . ! " sagt einer beim H inausgehen.
Ich fahre am S trand entlang, nach Hause. Von der offenen See her peitsch t und schlägt die Brandung. Der W intersturm orgelt und pfeift, rü tte lt an Fenstern und Türen. V or m ir auf dem Schreibtisch liegen Bilder und K riegstagebuchb lä tte r des U-Bootes von K apitänleutnant Endraß. „Er w ar einer der besten und ersten un ter uns . . kommt mir w ieder in den Sinn, w ährend ich die geblich-w eißen K riegstagebuchblätte r durchlese, E rinnerungen an unsere B egegnungen tauchen auf»
Heimkehr von der EidienianbfahrtIch sehe noch vor m ir das Bild des Bootes,
als es von seiner E ichenlaubfahrt zurückkehrte. W ir stunden alle an der Pier, w ie so oft schon bei einer glücklichen U-Boot-Heimkehr. Das V orschiff m it seinen ausgelaugten D eckplanken schiebt sich an die Kaimauer. Auf dem Turm leuch te t m it w eißer Farbe die V ersenkungsziffer des Bootes: 210 000 BRT unter einemEichenbusch hängt zerbeult und zerfetzt die Brückenw and herunter. Der Sehrohrbock ist umgebogen. D azwischen aber steh t schmal, klein und drahtig, noch etw as b laßer als sonst, der Kommandant, der als 15. Offizier der deutschfefi W ehrm acht vom Führer m it dem Eichenlaub zum R itterkreuz ausgezeichnet w orden wax. Das Englandlied klingt über die Einfahrt. Die angetretene Ehrenkom panie des H eeres p räsentiert. Der jüngste E ichenlaubträger der deutschen W ehrm acht schreite t die Front ab. So w ar das damals in einer stolzen und glücklichen Stunde.
N un liegt über diese Fahrt das K riegstagebuch vor mir:
„Das Boot is t schon 14 Tage in See. Das W etter ist von Stunde zu Stunde schlechter gew orden. Der Sturm überschütte t das Boot m it W indstärke neun bis elf. Regenböen jagen darüber hinw eg. Da kom m t in der M orgenfrühe dieses tobenden Sommertage-s ein Dampfpr in Sicht. Es ist ein Tanker. Für den K om m andanten gibt es je tz t nur eines: A n g r e i f e n !
Das Boot läß t sich kaum auf Sehrohrtiefe halten. Der Tanker m acht w ilde Zacks. A ber immer
näh er staffelt sich das Boot heran. Die Jagd geht über und un ter W asser. N ach S tunden ist es endlich so Weit. Ganz dicht is t das Boot herangekom m en. Aus Rohr 3 zischt der Torpedo. Zwei D etonationen folgen dicht aufeinander. Der versinkende T anker schlägt einen Kreis. Die Bordwand kommt in bedrohliche N ähe des Sehrohrs. Uber dem schnell tauchenden U-Boot versink t der Tanker, ram m t noch auf 16 M eter den U-Bootsturm. Die beiden Sehrohre fallen aus. Doch der D ruckkörper is t unbeschädigt geblieben.
O ben sieht es aus w ie auf einem A utofriedhof. H auptsächlich aber nur Blechschaden. Vom Tanker ist nichts m ehr zu s e h e n . . so schließt der K ommandant diese K riegstagebuchnotiz. Ein w eiterer 7000-BRT-Tanker und ein Dampfer von 5000 BRT, der im A rtilleriegefecht vern ich te t wird, w erden noch auf d ieser U nternehm ung m it beschädigtem Boot und befehlsm äßig repariertem Sehrohr versenkt. Und in der allgem einen B etrachtung zu d ieser U nternehm ung reg istrie rt der K om m andant w eiter: . . . „Die Kollision m it dem Tanker is t in e rs ter Linie auf das schlechte W etter und die dam it äußerst schw ierige T iefensteuerung zurückzuführen. Bei derartigem W ette r taucht eben die Frage auf, angreifen oder laufen lassen. Ich habe mich für den Angriff entschieden, w eil ich m it der Möglichkeit des Erfolges r e c h n e te . . ." Das ist die Schlußbilanz der U nternehm ung.
H inter den E intragungen und Erfolgsm eldun
gen steh t der entsagungsvolle Kampf einer H andvoll M änner in der schwim menden, tauchenden oder dahinjagenden S tahlihsel inm itten der ungeheuren W eite des A tlantiks. N eben den hochreißenden Stunden des Angriffs und des Sieges läuft die harte Zeit der A bwehr m it W asserbom ben, Fliegerbom ben und G ranaten ab — so liest m an in den K riegstagebüchern v ie le r U nternehm ungen. In viele Fcindgele.it- züge stieß das Stierboot des K apitänleutnahts Endraß trotz Zerstörern, K orvetten, Bew achern und Flugzeugen zum Angriff vor, torpedierte und versenkte. Er kann te den Erfolg genau so w ie die Schw ere des U-Bootkampfes und das große W agnis im Seekrieg. Immer aber blieb bei allen seinen U nternehm ungen der Satz aus dem K riegstagebuch sein Leitm otiv: „ . . . I c h h a b e m i c h f ü r d e n A n g r i f f e n t s c h i e d e n . . .!"
A llen U -Bootfahrern galt e r als käm pferisches Vorbild. Er ha tte im Lande keinen Feind. Sein W esen bleib bescheiden und taktvo ll trotz aller großen Erfolge, die ihm beschieden w aren. N ur im k leinsten K reise erzählte er schon m al Von seinen U nternehm ungen. Dann w urde die Erinnerung lebendig an die ersten M onate des Krieges, in denen er als E rster W achoffizier bei Prien fuhr, jenen einm aligen U-Boots-Hand- stre ich im H afen von Scapa-Flow, erlebte, und die T orpedos auf die englischen Schlachtschiffe „Royal O ak" und „Repulse" schoß. A ut dieVefn Boot ha tte er den besten Lehrm eister der U-Bootwaffe — G ünther Prien — gefunden, der seinem abkom m andierten W achoffizier in die B eurteilung sc h r ie b Endraß is t einsatzbere it bis zum Ä ußersten und bew ahrt dabei Ruhe und Sicherheit auch in den kritischsten Situationen . . . "
Seine Erfolgsk-urve, d ie von U nternehm ung zu U nternehm ung istieg, bew ies seine Einsatzbereitschaft, seinen Schneid, sein überragendes U-Boot-Können, sein ruhiges und k lares Urteil. Er ha tte jenen sechsten Sinn, der dem w ahren und erfolgreichen Jäg e r im W eltm eer eigen ist.
N un forderte das Schicksal einen unserer besten Käm pfer zurück. Uber einem neuen U-Booj- Grab rauschen nun für die E w igke it' m it erhabener Größe, die Seen dahin. Uber den A tlantik aber jagen un ter dem Angriffszeichen des Stieres von Scapa-Flow m it stählernem Herzen unsere schlanken, g rauen U-Boote w eite r s . . .
Kriegsberichter Heinrich Schwich
Arbeitszeit über OsternDie Regelung im Generalgouvernement
Krakau, 1. A pril W ie am tlich m itgeteilt wird, gesta lte t sich die
A rbeitszeit w ährend der O sterfeiertage im G eneralgouvernem ent w ie folgt: K arfreitag is t Feiertag. Am Sonnabend, 4. April, w ird bei säm tlichen Behörden im gleichen Umfang gearbe ite t w ie im allgem einen an Sonnabenden.
Neuer Landesleiter der AO in FrankreichMit einer feierlichen K undgebung der Landes
gruppe Frankreich der A uslandsorganisation der NSDAP in der französischen D eputiertenkam m er führte G auleiter Bohle den neuen Landesleiter N euendorf in sein Am t ein.
Prof. Alfred Sittard g esto rb enL e i t e r d e s S t a a t s - u n d D o m c h o r e s B e r l i n
Am 31. März starb in Berlin der D irektor des Staats- und Domchores, Professor A lfred Sittard. Fast vierzig Jah re lang h a t er als O rgelkünstler und Chordirigent, als T onsetzer und Lehrer, als Bahnbrecher für um käm pfte Begabungen gew irkt und seinen Ruhm über D eutschland hinaus in Europa für die Dauer begründet. Am 4. N ovember 1878 wurde A lfred S ittard in S tu ttgart als Sohn des M usikforschers und M usikschriftstellers Joseph S ittard geboren. Er w uchs in Hamburg auf; Brahms und Büiow w aren die Richtungsweiser seiner Jugend. Schon als 18jäh- riger w irkte er, ehe er noch Franz W üllners Schüler im Kölner K onservatorium w urde, im Hamburger O rganistenam t. N ach kurzer T heaterkapellm eisterzeit ging er 1903 als O rganist der Kreuzkirche nach D resden, wo er u. a. Bach- Volkskonzerte gab und als einer der ers ten das vollständige „w ohltem perierte K lavier" öffentlich spielte. N ach der E rinnerung und m it un trüglichem Stilgefühl erw eckte e r die Disposition der durch Brand vern ich teten Barock-Orgel zu St. M ichaelis in Ham burg zu 12 OOOstimmigem neuen Leben. 1912 w urde S ittard zur Führung des H am burger M ichaelis-K irchenchores beru fen, die er über zwanzig Jah re lang innehatte. Hier pflegte er — vocaliter e t instrum entaliter — Schütz, Bach und H ändel, aber auch Bruckner und Reger. Italien, Spanien, Ungarn, Schweden riefen den deutschen O rgelm eister zu großen Konzertreisen, Als le tzter spielte er in der bolschewistischen H auptstad t vo r der deutschen Kolonie Bach. Besonders nahe stand e r Karl Muck und Max Fiedler. Berlin gehörte S ittard seit 1925 als akadem ischer Lehrer für Orgel, dann seit 1933 auch als D irektor des Staats- und Domchores, den er in neunm aliger a lljährlicher D arstellung von Bachs M atthäus-Passion im Dienst an den lebenden W oyrsch bis H erm ann Simon und Michelsen unter bedeutsam en M iteinsatz des städtischen O rchesters zur V ollendung führte. STtards Schütz-Ausdeutung, seine begeisterte Pflege der Volks- und Soldatenlieder — oft im eigenen künstlerisch reinen Satz — m it denen
er im großdeutschen Rundfunk auch in die Ferne w irkte, die K lassizität seiner W erkbedeutung als A usprägung seines universalen K ünstlertum s, die lau tere A usstrahlungskraft seiner Persönlichkeit haben A lfred S ittard N am en und W erk zu einem einzigartigen Begriff gemacht. Er starb 14 Tage, nachdem er am H eldengedenktage d ie M atthäus- Passion ein letztesm al d irig iert hatte. Er lebt fort, Inbegriff und V orbild lau teren und großen deutschen Künstlertum s. Dr. A lfred Jenkner
Robert-Koch-Institut a ls ReichsanstaltÜ b e r n a h m e d u r c h Dr . C o n t i
Das preußische Institu t für In fektionskrankheiten „Robert Koch" w urde am 1. A pril vom Reich übernom men. Es führt den N am en „Robert Koch- Institu t, R eichsanstalt zur Bekämpfung der übertragbaren K rankheiten". A n der feierlichen Ü bernahm e nahm en zahlreiche V ertreter von Partei, S taat und W ehrm acht und W issenschaft teil. Der Reichsgesundheitsführer, S taatssekretä r Dr. Conti, w ies in seiner Rede darauf hin, daß das preußische Institu t für In fektionskrankheiten im Jah re 1891 gegründet w urde, um Robert Koch, dem B ahnbrecher auf dem G ebiete der Seuchenlehre, die M öglichkeit zu geben, un be las te t durch andere Aufgaben, sich ganz der Erforschung und Bekämpfung der Seuchen w idmen zu können. Die Entdeckung des Tuberkulins durch Robert Koch sei eine Tat gew esen gleich der Entdeckung des Tuberkelbazillus im Jah re 1882. Es sei als diagnostisches H ilfsm ittel von unschätzbarem W ert und im Kampf gegen die Tuberkulose unentbehrlich gew orden. Das Institu t könne besonders auf dem G ebiet der Seu- chenprophylake große Erfolge aufweisen. Der Reichsgesündheitsführer gab w eiter seinem W illen A usdruck, dafür zu sorgen, daß die Schlagk raft des Institu ts gefördert w ird; es soll die Z entralstelle für alle M edizinal-U ntersuchungs- äm ter des Reiches w erden und m öglichst reichlichen und guten N achw uchs für diese Ä m ter liefern und auch bei der Fortbildung der p rak tischen Ä rzte auf dem G ebiete der Infektionskrankheiten m ehr als bisher m itw irken. Anschließend gab der Leiter des Instituts, Professor Dr. G ildem eister einen Überblick über die Tätigkeit des Institu ts in den letzten Jahren.
Der R eichsgesundheitsführer legte im Robert- Koch-M ausoleum einen Kranz nieder. Ein Rundgang durch die A rbeitsstä tten des Institu ts beendete die V eranstaltung. Eine besondere A uszeichnung w urde dem geh. M edizinalrat Professor Dr. O tto — Frankfurt a. M ain zuteil, dem Dr. Conti w egen seiner hervorragenden V erdienste um die Bekämpfung der Infektionskrankheiten die U rkunde als Ehrenm itglied der R eichsanstalt überreichte.
B e h r i n g - E h r u n g i n M a r t u r gM arburg gedachte am 31. M ärz der 25. W ie
derkehr des T odestages Emil V. Behrings. N achdem der R ektor der U niversität, Prof. Dr. T. H. M ayer, der Leiter des Institu ts für experim entelle Therapie, Prof. Dr. H. Schmidt und der W erkführer der Behringw erke, Dr. A. Demnitz, am G rabe Behrings auf e iner W aldhöhe bei M arburg Kränze n iedergeleg t hatten , versam m elten sich V ertre ter von Staat, Partei, W ehrm acht und W issenschaft am Denkmal des Forschers im Zentrum der S tadt zu e iner G edenkfeier, bei der der R ektor der U niversitä t sprach. In einer A bteilung des H ygienischen U niversitätsinstitu ts, in der Behring so oft geleh rt hatte, w ürdigte sodann der ärztliche Leiter des Instituts, Prof. Dr. W. Pfannenstiel, den Einfluß Behrings auf die Entw icklung der Im munbiologie.
Lebende oder tote Bazillen?F e s t s t e l l u n g j e t z t n a c h z w e i M i n u t e n
Dem ers t 36 Jah re alten G elehrten Prof. Dr Siegfried Strugger, gebürtig aus V ölkerm arkt- K ärnten, je tz t D irektor des Botanischen Instituts der tierärztlichen H ochschule H annover, ist eine bedeutsam e w issenschaftliche Entdeckung gelungen, die einen entscheidenden Fortschritt in der B akterienforschung darstellt.
Prof. Dr. S trugger ha t auf G rund langjähriger U ntersuchungen ein V erfahren entw ickelt, das innerhalb w eniger M inuten die Feststellung gestattet, ob eine Zelle noch lebt oder ob sie abgestorben ist. Das V erfahren läßt sich bei kleinsten O rganism en, w ie Hefe- und Pilzzellen, und auch bei Bakterien anw enden. Der Forscher bedient sich der Fluoreszenz-M ikroskope, einer mi- I
kroskopischen B eobachtung un ter Zunutze- m achung von L euchterscheinungen. Ein neuer Farbstoff, das A kridionsauge, bew irkt, daß die dam it behandelten Zellen grün fluoreszieren, w enn sie leben, kupferrot, w enn sie to t sind. Es b a t sich nun in v ielseitigen V ersuchen erw iesen, daß das V erfahren auf eine Reihe von Lebensvorgängen anw endbar ist. So ist jede H efenfabrik sofort im stande festzustellen, ob ihre K ulturen leben oder abgestorben sind; bisher w aren w ochenlange K ulturverfahren notw endig. So kann m an ferner nach w eniger als zwei Minu ten lebende und to te Tuberkelbazillen un terscheiden. D esinfektionsm ittel können nunm ehr daraufhin geprüft w erden, ob und w iew eit sie sicher Bazillen zu tö ten verm ögen. Die Bekämpfung von Seuchen w ird v iel einfacher und e rfo lgversprechender sein. Alle diese Feststellungen zeichnen sich durch Schnelligkeit und Zuverlässigkeit aus.
Die Schöpfung abgesetzt!P r o g r a m m ä n d e r u n g der P h i l h a r mo n i e
Die Intendanz der Philharm onie des GG b itte t uns folgendes m itzuteilen;
Die für den 13. A pril vorgesehene Aufführung des O ratorium s von H aydn „Die Schöpfung" — die als Ersatz für die durch das H inscheiden des C hefdirigenten Dr. Rohr notw endig gew ordene A bsetzung der 9. Sinfonie von Beethoven dienen sollte — w urde infolge Transportschwier»g- keiten von dem G astchor leider auch abgesagt. Das letzte VIII. A bonnem ents-K onzert findet am Donnerstag, den 16. April, un ter Leitung von Rudolf Erb statt. M ehrfach geäußerten W ünschen entsprechend w ird als H auptw erk die 7 . Sinfonie von B ruckner dargeboten. Als Solistin w ird die junge N achw uchs-Cellistin Liselotte Richter vorher das Cello-Konzert von H aydn spielen. Um den A bonnenten einen A usgleich zu b ieten für ihre M ehrkosten, w erden ihnen zu dem Sonderkonzert, das am 27. A pril oder 3, Mai unter Leitung von Rudolf H indem ith m it einem V okalsolisten ein V erdi-W agner-Program m vorsieht, erm äßigte Preise eingeräum t.
Seife 4 I Nr. 78 2. A pril 1942
I
D A S G E N E R A L G O U V E R N E M E N T
Der MG-Schütze►
Auftakt für verstärkte Parteiarbeit in GalizienBesuch des stellvertretenden Leiters des Arbeitsbereiches - Besprechungen mit den Amtsleitern - Ab 1. Mai fun
Mädel-Pflichtjahrlager - Kulturelle Betreuung der Volksdeutschen - Erster Appell der ParteigenossenschaftLemberg, 2. A pril
Dem Besuch des ste llvertre tenden Leiters des A rbeitsbereiches G eneralgouvernem ent (V. i. A.) S t a h l m it S tabsleiter K o b u s c h und dem Leite r des H auptarbeitsgeb ietes Schulung, Bereichsleiter H o l w e g e r , in Lemberg kam insofern besondere Bedeutung zu, als nunm ehr die erste der Parte i im D istrik t G alizien gestellte Aufgabe, die Schaffung der O rganisation, durchgeführt ist. Die P arte i s teh t je tz t für größere A ufgaben bereit. Im Rahmen der B esprechungen m it den Amts- le item der D istrik tstandortführung G alizien und der S tandortführung Lemberg, an denen auch D istrik tstandortführer, ff-B rigadeführer Dr. W ä c h t e r , teilnahm , e rs ta tte ten die A m tsleiter ku rze B erichte über b isherige Tätigkeit. G leichzeitig w urden die künftigen A ufgaben der einzelnen A rbeitsgebiete erörtert.
Auch diese gelungene Holzplastik „Der MG- Schütze" steht in der Ausstellung der Freizeitarbeiten deutscher Soldaten, die gegenwärtig in der Lemberger Oberfeldkommandantur täglich
von 9— 12 und 15—18 Uhr geöffnet ist.Auinahme: Müller
Altstoffe sind RohstoffeSchulsammlung nun auch im GG
Künftige große AufgabenDie Lage G aliziens als des frontnächsten Di
strik tes un terstre ich t, w ie in den Besprechungen zum A usdruck kam, d ie W ichtigkeit der M enschenführung durch die Parte i in diesem Raume. Dem A rbeitsgeb ie t V olksw ohlfahrt ist dabei die B etreuung der D eutschstäm m igen, die D urchführung des K riegsw interhilfsw erkes und die V erw undetenbetreuung übertragen. Durch das A rbeitsgeb iet Propaganda w erden alle Teile der deutschen B evölkerung erfaßt. Die L azarette w erden m it Büchern, Schallplatten, R undfunkgeräten usw. versorgt. Für die Zukunft ist die kulturelle Betreuung der V olksdeutschen besonders w ichtig. Die eingesetzten R eichsdeutschen aber m üssen immer m it dem O stauftrag des Reiches v e rtrau t bleiben. Für die D ienststellen der Partei stehen R undfunkapparate zur V erfügung, großzügige A nlagen in 32 O rten mit insgesam t 92 Lautsprechern dienen der Erfassung der deu tschen Bevölkerung. Beachtung w urde der Pflege des Liedes durch Bildung von S ingekreisen für V olksdeutsche geschenkt. Im A rbeitsgebiet so
ziale Fragen m acht w eniger die Schaffung von W ohnungen für die D eutschen, als vielm ehr von Einrichtungsgegenständen, Schw ierigkeiten, die aber dem nächst gem indert w erden. Die Schulung der A m tsträger in Lemberg h a t bereits begonnen und w ird w eiter ausgebaut w erden. Dem Beauftrag ten des R eichsjugendführers in G alizien sind als Aufgaben, Erfassung der reichs- und Volksdeutschen Jugend gestellt und darüber h inaus die Ü bernahm e von Heim en und Jugendherbergen. ü b e r den Einsatz von BDM -Führerinnen ist bereits m ehrfach berich te t w orden. Am 1. Mai w erden in G alizien fünf Pflichtjahrlager eröffnet, die m it je einer Führerin und zehn M ädel besetzt sein w erden. Für die Errichtung der „D eutschen G em einschaft" in G alizien bestehen noch erhebliche Schw ierigkeiten, die in der A usstellung von K ennkarten für eine große Zahl von A ntragstellern bedingt sind.
Der ste llvertre tende Leiter des A rbeitsbereiches (V. i. A.) Stahl ging in einer A nsprache an die A m tsleiter von dem G rundgedanken aus, daß der nationalsozialistische Führer nur in der persönlichen H altung den M aßstab für die Beurteilung des deutschen M enschen in diesem Raume finden könne. Er forderte darum, daß jeder sich so zu geben habe, w ie er selbst sich seine Führer w ünsche. D istrik tstandortführer ^-B rigadeführer Dr. W ä c h t e r knüpfte in seinen W orten an die K ampfzeit der Parte i an. H ier sei auch w ieder eine K am pfsituation gegeben, und jeder habe je tz t die M öglichkeit, sich neu zu bew ähren.
gründete seine A usführungen auf die Reichs die er in ihrem revolutionären C harakter c die m orschen und brüchig gewordenen der b isherigen G roßm achtvölker absetzte, ker, die durch den Schm elztiegel einer ur zenden Revolution gegangen seien, w im mer von den R epräsentanten der alten m it Krieg überzogen. Diese geschichtliche w andte der Redner auch auf die Geschieht Parte i an, die das gleiche durchgem acht w ie das Reich in der Zeit des Aufstiegs D urchführung des gegenw ärtigen Kampfe der Schicksalsauftrag der heutigen Genei Dabei sei es nun die A ufgabe der Parte Begriff des neuen Reiches auch an den 1 D eutschen heranzubringen.
D istrik tstandortführer ff-B rigadeführer W ächter dankte dem stellvertre tenden Leit' A rbeitsbereiches für das lebendige Interess er der P arte iarbeit in G alizien entgegen!; und fügte hinzu, daß sich alle Parteiger Galiziens ih rer großen V erpflichtung b seien. Das Land gebe Raum zu Bewahrum sie manchem im Reich bisher noch nicht ge w orden sei. H ier sei die Aufgabe nicht sondern w egen ungeheurer Schwierigkeitei und ehrenvoll. In diesem G eist w erde sich und nach eine leistungs- und willensmäßig' bilden.
Der erste M itgliederappellBeim ersten M itgliederappell des S tandortes
Lemberg der NSDAP im Saale der K reishauptm annschaft Lemberg-Land, w erte te S tandortführer Dr. H ö l l e r die A nw esenheit des ste llvertre ten den Leiters des A rbeitsbereichs als die U nterstreichung der Bedeutung, die dem S tandort Lemberg, der letzten großen deutschen Zusam m en- ballung im östlichen Raum, zukomme. Pg. S t a h l
Lemberg, 2. A pril Die Bedeutung der A lt- und Abfallstoffe im
Frieden ebenso wie im K rieg b rauch t der deu tschen Bevölkerung im G eneralgouvernem ent n ich t näher e rläu te rt zu w erden, da ja allein die M aßnahm en der A ltstofferfassung im Reich bek an n t sind und die gew altigen Erfolge der Sonderaktion wie Schrottsam m lung der SA, Papiersam mlung der HJ, M etallspende zum G eburtstag des Führers und Reichsspinnstoffsam m lung des deutschen V olkes noch lebhaft in E rinnerung sind. Die Erfolge dieser A ktionen haben gezeigt, daß das deutsche Volk den W ert der Alt- und Abfallstoffe als dringend benötig te Rohstoffe erkann t hat. M it seiner Sam m elfreudigk e it h a t das deutsche Volk unserer W irtschaft für lange M onate die Rohstoffbasis sichergestellt.
Seit Ende 1936 sind nach und nach auch die Schulen in der Erfassung der Alt- und Abfall- stoife e ingeschaltet worden und heute is t gerade die Schuljugend diejenige, die die eifrigsten Sammler stellte, die dam it ihren Teil dazu beitragen, den Endsieg um die F reiheit G roßdeutschlands zu erringen. N un soll auch die Schuljugend des G eneralgouvernem ents n icht zurückstehen.
In erster Linie Betreuung der VerwundetenOsteuropäische Verlagsanstalt vermehrt deutsche Buchhandlungen - Für ver
diente Frontkämpfer sichergestellt - Buchausstellung in LembergKrakau, 1. A pril
Der Leiter der H auptabteilung Propaganda und Leiter des H auptarbeitsgebietes Propaganda der NSDAP A rbeitsbereich G eneralgouvernem ent, O h l e n b u s c h , hielt eine A rbeitsbesprechung ab. In längerer A ussprache w urden alle aktuellen P ropagandafragen behandelt und Richtlinien- für die rveitere A rbeit erteilt. In T ätigkeitsberichten kam die Fülle der in den einzelnen Distrik ten vielfach v e rsch ied en ^ tig en Problem e auf politischem und kulturellem Gebiet zum A usdruck. Eine um fangreiche A rbeitsleistung, £ie in Zahlen n ich t m eßbar ist, tra t dabei in Erschei-
21 Todesurteile in BrombergGerechte Sühne für den Warschauer Bluln
nung.
Die Erfassung und W eiterleitung des in den Betrieben und W erken des G eneralgouvernem ents anfallenden M aterials w ie Schrott, A ltm aterial, Lumpen, Papier is t durch den Altstoft- handel gew ährleistet. W as geschieht jedoch m it den Abfällen aus den H aushalten? Sie gehen, w ie von zuständiger Seite festgestellt w urde, zu w eitaus größten Teilen verloren. W ertvo lle Rohstoffe w erden dam it der W irtschaft des G eneralgouvernem ents entzogen. Um gerade d ie in den H aushaltungen anfallenden Alt- und A bfallstoffe ebenfalls der W iederverw ertung zuzuführen, w urden am 1. A pril 1942 in allen Schulen des G eneralgouvernem ents auf G rund einer V ereinbarung zw ischen der H auptab te ilung P ropaganda, der H auptabteilung W issenschaft und U nterrich t sow ie der B ew irtschaftungsstelle für Alt- und Abfallstoffe Sam m elstellen eingerichtet. Die deutsche Bevölkerung, insbesondere die H ausfrau w ird gebeten, alle ihrem H aushalt anfallenden Alt- und Abfallstoffe w ie Lumpen, Papier, A ltm aterial, F laschen ihrem schulpflichtigen Kind bzw. w enn keins vorhanden ist, dem N achbarkind in d ie Schule m itzugeben.
Um den Eifer der Schuljugend in der Sammlung anzuspornen, w ird ähnlich w ie im Reich ein Punktsystem eingeführt. Alle Schüler w erden im Rahmen der gesam m elten Alt- und Abfallstoffe durch Präm ien in Form von Schulheften, Bleistiften, Federn usw. bedacht. V ierteljährlich w erden die besten Schüler bzw. Schülerinnen, die die größte Punktzahl erre ich t haben, durch Bücherpräm ien ausgezeichnet. Die in den Schulsam m eistellen angefallenen Alt- und Abfallstoffe w erden nach örtlichen V ereinbarungen zw ischen den Schulleitern und den zuständigen H ändlern bzw. Samm lern abgeholt und über den H andel bzw. G roßhandel der W iederverw ertung zugeleitet.
P räsiden t O hlenbusch nahm zu den in den Berich ten der D istrikte aufgew orfenen Fragen im einzelnen S tellung und gab W eisungen iür die w eitere A rb e it Als w esentlichen und entscheidenden G rundsatz jeder Propagandaarbeit auch im G eneralgouvernem ent bezeichnete er ihre A usrichtung ausschließlich nach den G rundsätzen der Partei. In der nächsten Zeit habe sie sich dabei in ers ter Linie auf die Betreuung der
V erw undeten sow ie der V olksdeutschen zu erstrecken. Im Sinne der A rbeitsvereinfachung gab Pg. O hlenbusch Richtlinien über die Zusammenarbeit und A rbeitsteilung zwischen der H auptabteilung und den D istriktabteilungen einerseits sow ie zwischen den Propagandaabteilungen und den „Prooagandaleitungen d e r^ P a r te i andererseits. Aus der Fülle der Einzelfrägen verdient die! M itteilung Erwähnung, daß die Zahl der deutschen Buchhandlungen im G eneralgouvernem ent dank der neugegründeten O steuropäischen Verlagsanstalt erheblich verm ehrt wird. Diese Buchhandlungen w erden für verdiente Frontkäm pfer sichergestellt. So w ird in Lemberg am 30. April eine große deutsche Buchhandlung errichtet. Am 1. Mai w ird in Lemberg die Buchausstellung „Galizien — deutsches Land" eröffnet. Die Ausstellung des „Hilfswerkes für deutsche Bildende K unst” w ird am 13. April in W arschau gezeigt. Auf dem Gebiet des T heaters und der K leinkunst w erden die für die kleineren S tädte bestim m ten V eranstaltungen w eiter ausgebaut. Dasselbe gilt für die L ichtspieltheater.
Lemberg, 2. ANach vierwöchiger Verhandlungsdauer
vor dem Sondergericht in Bromberg der prozeß um den Todesmarsch von Thorn W arschau zu Ende. A ngeklagt waren, w richtet, 38 Polen, die im September 1939 c tern ierten V olksdeutschen als Bewachungs schäften nach W arschau begleitet und an zahlreiche Bluttaten und Mißhandlungen üb t hatten. Von den insgesam t 568 Deut un ter ihnen etw a 67 Frauen und Kinder, c Ausbruch des Krieges aus Thorn nach Wa. verschleppt wurden, sind von den poln Begleitm annschaften unter Anstiftung des 1 angeklagten Drzewiecki unterw egs über 1 M aschinengew ehren und Bajonetten eri und zahlreiche andere auf das grausamst! handelt worden, w ie die Aussagen der üb Zeugen in der H auptverhandlung ergaben
Das jetzt verkündete Urteil lau tet dah den ehem aligen polnischen Hauptmanr Schriftsteller Drzewiecki aus Thorn, sow w eitere 20 Angeklagte auf Todesstrafe, xend ein Angeklagter 5 Jah re verschärftes lager erh ie lt und die übrigen 16 Mitglie< Begleitm annschaften, die sich an den taten n icht beteilig t hatten , freiges]w urden. . . . , ,
Der Todesm arsch nach W arschau, de ähnliche traurige Berühmtheit erlangt 1 der Blutmarsch der aus Bromberg versch Volksdeutschen nach Lowitsch, begai 3. Septem ber in Thorn und endete am 1 tem ber in W arschau. Die dazwischen lic zehn Tage w aren für die Volksdeutsch w ahres M artyrium , aus dem die Uberk später durch die deutsche W ehrm acht wurden. Der U rteilsspruch des Broi Sondergerichts ste llt daher die einzig { Sühne dar, die diese Bluttaten der po: Soldateska finden konnten.
Begegnung mit Lil DagoverDie Staatsschauspielerin in Krakau eingetroffen - Rundreise durch das GG
WHW-Weirtscheine bis Ende /Mitteilung des WHW-Beauftragten im
Krakau, 2. A pril Eine der volkstüm lichsten deutschen Film
schauspielerinnen, deren überlegener K önnerschaft und K ultiv iertheit der deutsche Film einen
beträchtlichen Teil sei-
Lil Dagover
Zu OberreichsbahnTäten ernanntD er F ü h re r h a t d en R e fe ren ten fü r G ü te rz u g fa h r
p la n a n g e le g e n h e i te n b e i d e r G e n e ra ld ire k tio n d e r O s tb ah n , R e ic h s b a h n ra t Z a b e l , u n d den R e fe ren ten fü r R ech ts - und a d m in is tra t iv e S tr e c k e n a n g e le g e n h e ite n , R e ic h s b a h n ra t K r e b s , zu O b e r re ic h s b a h n rä te n e rn a n n t. — O b e r re ic h s b a h n ra t Z ab e l is t s e it S e p te m b e r 1939 in K ra k a u tä tig un d h a t in d ie se r Z e it v e rs c h ie d e n e R efe ra te d e s E ise n b a h n b e tr ieb s - d ie n s te s w a h rg en o m m e n . O b e r re ic h s b a h n ra t K rebs, d e r in d e r H e im a t D e z e rn e n t d e r R e ich s b a h n d ire k tio n S te tt in w a r, is t h ie r m it d en A u fg ab en d e r R ec h ts u n d a d m in is tra tiv e n S tre c k e n a n g e le g e n h e i te n fü r d ie O s tb a h n b e z irk s d ire k tio n W a rsc h a u un d R adom b e au ftra g t- ..----- --------■---------
nes W eltrufs verdankt, is t gestern in K rakau eingetroffen, um von lier aus — die von uns schon gem eldete — R undreise durch das
G eneralgouvernem ent anzutreten; Lil D a g o- v e r. W ir kennen sie von der Leinwand her schlechthin als die große Dame von W elt, die Frau der G esellschaft in
a llen farbigen N uancierungen, über die das Leben nun einm al verfügt.
Lil D agover tr it t im G eneralgouvernem ent in einem T heaterstück auf, das eigens für sie geschrieben w urde. Sie ha t dam it gerade vor einem Publikum von Soldaten denkbar großen Beifall errungen. Lil D agover h a t näm lich schon so ziem lich alle G ebiete Europas, in die der Krieg kam, durch einen Einsatz im Rahmen der T ruppenbetreuung kennengelernt, sie w ar in F rankreich, Belgien, H olland und im W arthegau — innerhalb dre ier W ochen durchquerte sie „spielend" die beachtliche D iagonale Bordeaux— Litzm annstadt. M it dieser Reise- und W andertä tigkeit ho lt sie ein bisher versäum tes Stück Romantik der Bühnenlaufbahn auf: jedem K ünstle r bedeuten die Jahre, die er bei einer W anderbühne m itm achte, eine köstliche Erinnerung. In Lil D agovers sonst auch keinesw egs unrom antischer K ünstlerlaufbahn, die> sie aus geruhsam er B ürgerlichkeit heraus gleich ins grelle Scheinw erferlicht des Films rück te (sie h a t n icht mit k leinen Rollen angefangen, sondern bekam von vornherein große darste llerische Aufgaben übertragen), fehlte b isher die Lebensepisode der „Lehr- und W anderjah re", Aber sie genießt sie je tz t m it dem verständnissinnigen Behagen der gereiften K ünstlerin, ü b e rh au p t b ere ite t ihr das Spielen vor Soldaten ehrliche Freude. N icht nur,
w eil die Feldgrauen ein sehr beifallsfreudiges Publikum sind, sondern w eil sie — künstlerischer K ost oft lange entw öhnt — denkbar konzentriert m itgehen. N atürlich sind sie auch sonst so galant, w ie m an das in K nobelbechern nur sein kann , wenn ihre G alanterie auch m itun ter besondere, eben soldatische Pfade einschlägt. In Ermangelung von Blumen haben sie ihr irgendw o in Frankreich ein K om m ißbrot m it einem rosa Bändchen überreicht. A ber auch Frau D agover h a t auf diese W eise ein w enig vom Soldatenleben kennengelernt; n ich t immer w aren un terw egs gleich H otel- oder sonstige U nterkünfte zu beschaffen, und da w urde eben m it einem Lager auf S troh vorlieb genommen. Eine seltsam e Erinnerung bedeute te für sie an einem der letzten Tage d i e »L ektüre der Zeitung. Ihr G eburtsort stand dort gedruck t — und zw ar in einem m ilitärischen B ericht aus Fernost: der O rt Pati auf Java . Auf d ieser Insel is t Lil Dagover, als Kind deutscher Eltern, geboren.
Die naheliegende Befürchtung, daß die K ünstlerin durch ih re um fangreichen Reisegastspiele dem Film ganz oder teilw eise entzogen w ürde, trifft glücklicherw eise n icht zu. Eine um sichtige D isposition erm öglicht es, T heater zu spielen und darüber den Film nicht zu vernachlässigen. Eben je tzt e rs t h a t sie, in W ien, den großen Film „W ien 1910", in dem Rudolf Förster die Rolle des berühm ten W iener O berbürgerm eisters Dr. Karl Lueger verkörpert, beendet (sie selbst sp ielt die Freundin des bedeutenden Politikers), und in M ünchen w urde vor kurzem „Die k leine Residenz" abgedreht, eine Filmkomödie, die zufälligerw eise auch im Jah re 1910 spielt.
Krakau, 2.Die G ültigkeitsdauer der W ertscheine
Kriegs-W HW 1941/42 wird, wie der Be< für das W H W im G eneralgouvernem ent b is zum 30. A pril verlängert. Zugleich die E inlösungsfristen der W ertscheine ( und zw ar is t der letzte Termin für die I der W ertscheine durch den Einzelhandel Banken der 31. Mai 1942. Die Banken mi W ertscheine bei ihren Zentralstellen 15. Ju n i 1942 abgegeben haben. Bis zum 1942 erfolgt die Abrechnung der W e durch die Z entralstellen beim Beauftra das W HW im G eneralgouvernem ent.
Lil Dagover, die ja schon durch ihren G eburts ort gew isserm aßen schicksalhaft m it dem aller dings reichlich fernen O sten verbunden ist, freut sich jedenfalls, auch den „nahen" O sten des Generalgouvernem ents kennenzulernen und dam it die Reihe der von ihr bereisten einstigen K riegsschauplätze um einen erw eitern zu können. Die G unst des Publikum s aber w ird ihr, die ja nicht als „Frem de Frau", sondern als eine jedem D eutschen vertrau te Erscheinung vor uns tritt, auch in diesem V orplatz des Reiches treu sein. H. U.
Ü bungsleiter w erden ausgerichtetA m 18. u n d 19. A p ril f in d e t in K r y i
e r s te U b u n g s le ite rau s ric h tu n g des D eutschi e rz ie h u n g sw e rk e s (G em e in sch a ftsw erk fü r d e ru n g ) s ta t t . Ü b u n g sle ite r , d ie ih re Me: M ita rb e it n o c h n ic h t ab g eg e b e n o d er h a b en , w e rd e n n o c h m a ls um ih re A n sch rii d a m it ih n e n d e r F ra g e b o g e n fü r üb u n g sle s te l l t w e rd e n k a n n . M eld u n g en s in d an di A rb e its b e re ic h G en e ra lg o u v e rn e m e n t, H a g e b ie t „S o z ia le F ra g e n ” , K rak a u , A dolf-I 25, zu ric h te n .
Bauernehepaar ausgeraubtIn d ie B eh au su n g e in e s B au e rn im Dorl
im W a r s c h a u e r K re is S o ch aczew d ran d i t e in . A ls d e r B au e r W id e rs ta n d le is te te n ie d e rg e s to c h e n . D er T ä te r ra u b te 2000 g e ld u n d v e rs c h ie d e n e G e g en s tä n d e , n . a u ch d ie B au e rs frau zu B oden g e sch la g en
iH im iH iu iM ti i i i i i i t iH H itH n n iiH iiiiitiiim iH iiiiiM in iiiiiiiiim iiiiii iiiiiH iin tn iiu iiiiiiiii
Im Generalgouvernement wird heute vi Von 20.30 Uhr bis 5.15 Uhr
Kurt M in a re k J I
K r a k a u • Adolf-Hitler-Platz 22 • Fern
l e m b e r g • M arienpiatz 6 - 7 • Ferm
Oeffentülche AufforderungA lle H a n d w e rk e r u n d L ie fe r f irm e n , w e lc h e im A u f t rä g e
d e r s tä d t is c h . B e z irk s b a u b ü ro s L ie fe ru n g e n o d e r L e is tu n g e n fü r d ie b a u lic h e I n s ta n d h a l tu n g d e s n a t io n a l i s ie r te n G r u n d v e rm ö g e n s b is 31. D e z e m b e r 1941 a u s g e f ü h r t h a b e n , w e r d e n h ie r d u r c h le tz tm a lig a u fg e f o r d e r t , ih r e n o c h n i c h t b e g l ic h e n e n F o r d e ru n g e n b is zu m 15. A p r i l 1942 g e l te n d zu m ac h e n d u rc h E in re ic h u n g v o n p r ü fu n g s f ä h ig e n s p e z if fe r - len R e c h n u n g e n in d o p p e l te r A u s f e r t ig u n g a n d a s s t ä d t i s c h e H o c h b a u a m t, L e m b erg , R a th a u s . Z im m e r 9«.
D as g le ic h e g i lt fü r e h e m a l ig e A r b e i te r d e r B e z irk s b a u - b u ro s , d ie n o c h A n s p r ü c h e a u f r ü c k s t ä n d ig e L ö h n e h a b e n .
N a c h A b la u f v o r g e n a n n te r F r i s t k ö n n e n F o r d e ru n g e n n ic h t m e h r b e rü c k s ic h t ig t w e rd e n .
L e m b e r g , d e n 18. M ä rz 1942.
D e r S tad th au p tm an nI . V . :
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w ie d e r g e r n h ö r t . 11.40: K e rn s p ru c h . 11.42: F r o n tb e r ic h te . 12 40: F r o h e r K la n g . 14.15: D e u ts c h - i ta l . A u s ta u s c h k o u z e r t . „ W e r n e r E g k ." . 15.30: Z u r U n te rh a l tu n g . 16.00: K o m m t e in s c h la n k e r B u rs c h g e g a n g e n . 19.00: S c h ö n e M e lo d ie n . 20.20: W ie e s e u c h g e f ä l l t 21.00: M u s ik fü r d ic h . 22.10: U n te r h a l tu n g s m u s ik . 23.00: M e lo d ie n re ig e n . 0 . 10— 2 0 0 - U n te r h a l tu n g s m u s ik .
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