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Besprechungen Einzelbesprechungen K6nig J, Dorde W, Erhart G. Erfolgrei- che Suche in medizinischen Daten- banken: Beispiele aus der Medizin, Pharmakologie,Toxikologie, Chemie, Biologie, Psychiatrie, Psychologie und Soziologie. Wien: Springer 1996. 224 S. ISBN 3-211-82819-2 Dieser Band will dazu beitragen, sich in der Ftille der heute angebotenen medi- zinischen Datenbanken zurechtzufin- den und dazu anleiten, die for die eigene Fragestellung passenden Quellen aus- zuw/~hlen und erfolgreich darin zu re- cherchieren. Zu Beginn wird in die grundlegenden Theorien von Suchstrategien eingewie- sen. Anhand von beispielhaften Fra- gestellungen werden diese Suchstrate- gien anschlieBend in Literatur- und Faktendatenbanken demonstriert. Ausfohrlich werden die Recher- chem6glichkeiten far die CD-ROM- Version der Datenbank MEDLINE pr~isentiert. Etwas knapper sind die In- formationen zur Suche in der CD- ROM-Version des Science Citation In- dex gehalten. Ein drittes Beispiel stellt die Zeitschrift Spektrum der Wissen- schaften in einer LARS-Datenbank vor. Der Bereich Faktendatenbanken ist zun~ichst mit zwei Quellen for Pharma- zie-Information vertreten (Drug Infor- mation Fulltext und SEDBASE). Hier wird zus/~tzlich auf Besonderheiten bei der Suche in Volltextdatenbanken ein- gegangen. Die Demonstration erfolgt for beide Quellen wiederum fOr die CD- ROM-Version. AnschlieBende Beispiele zeigen Re- cherchen in Datenbanken aus Spezial- gebieten der Medizin. Zum Thema Krebserkrankungen wird hier in Physi- cian Data Query, einer Kombination aus Fakten-, Adressen- und Literaturin- formation recherchiert. Anhand einer Datenbank aus dem Be- reich Genetik und Molekularbiologie wird eine Online-Suche via Internet de- monstriert. Dieses Medium dient auch for die abschlieBenden Beispielrecher- chen in deutschen und amerikanischen Bibliothekskatalogen. Neben den acht recht ausfohrlichen Be- schreibungen sind nahezu 200 weitere Datenbanken aus Medizin, Biowissen- schaften und angrenzenden Fachgebie- ten in einer Kurzvorstellung aufgelistet. Ferner wird auf M6glichkeiten zur schnellen Beschaffung von Originallite- ratur - einer oftmals heiklen Schnitt- stelle bei der Literatursuche - hinge- wiesen. Abgeschlossen wird der Band durch eine Adressensammlung von In- formationsvermittlungsstellen, ein Glossar und ein Literaturverzeichnis. (SOMED) Igl G, Jfihnert S, Naegele G, Hrsg. SGB XI als Herausforderung fiir die Kom- munen. Hannover: Vincentz 1995.283 S. (Dortmunder Beitr~ige zur angewandten Gerontologie; Bd. 4). ISBN 3-87870- 024-5 Die Kommunen haben bislang zentrale und wichtige soziale Aufgaben auf dem Gebiet der Alten- und Behindertenpo- litik wahrgenommen, auch was die pile- gerische Versorgung dieser Gruppen angeht. Mit der Schaffung der Pflege- versicherung ist der Eindruck entstan- den, daB die Pflege keine Angelegenheit der Kommunen mehr sei. Diesem Ein- druck entgegegenzuwirken war das An- liegen einer von der Bundeskonferenz for Qualitatssicherung bei Pflegebe- dtirftigkeit verantworteten Veranstal- tung zum Thema ,,Die Herausforde- rung des SGB XI far die kommunale Selbstverwaltung". Der vorliegende Berichtsband doku- mentiert Vortr/ige dieser Tagung. Im er- sten Teil werden grunds/~tzliche Ein- 380 Z.f. Gesundheitswiss., 4. Jg. 1996, H. 4

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Besprechungen

Einzelbesprechungen K6nig J, Dorde W, Erhart G. Erfolgrei- che Suche in medizinischen Daten- banken: Beispiele aus der Medizin, Pharmakologie,Toxikologie, Chemie, Biologie, Psychiatrie, Psychologie und Soziologie. Wien: Springer 1996. 224 S. ISBN 3-211-82819-2

Dieser Band will dazu beitragen, sich in der Ftille der heute angebotenen medi- zinischen Datenbanken zurechtzufin- den und dazu anleiten, die for die eigene Fragestellung passenden Quellen aus- zuw/~hlen und erfolgreich darin zu re- cherchieren. Zu Beginn wird in die grundlegenden Theorien von Suchstrategien eingewie- sen. Anhand von beispielhaften Fra- gestellungen werden diese Suchstrate- gien anschlieBend in Literatur- und Faktendatenbanken demonstriert. Ausfohrlich werden die Recher- chem6glichkeiten far die CD-ROM- Version der Datenbank MEDLINE pr~isentiert. Etwas knapper sind die In- formationen zur Suche in der CD- ROM-Version des Science Citation In- dex gehalten. Ein drittes Beispiel stellt die Zeitschrift Spektrum der Wissen- schaften in einer LARS-Datenbank v o r .

Der Bereich Faktendatenbanken ist zun~ichst mit zwei Quellen for Pharma- zie-Information vertreten (Drug Infor- mation Fulltext und SEDBASE). Hier wird zus/~tzlich auf Besonderheiten bei der Suche in Voll textdatenbanken ein- gegangen. Die Demonstrat ion erfolgt for beide Quellen wiederum fOr die CD- ROM-Version. AnschlieBende Beispiele zeigen Re- cherchen in Datenbanken aus Spezial- gebieten der Medizin. Zum Thema Krebserkrankungen wird hier in Physi- cian Data Query, einer Kombination aus Fakten-, Adressen- und Literaturin- formation recherchiert.

Anhand einer Datenbank aus dem Be- reich Genetik und Molekularbiologie wird eine Online-Suche via Internet de- monstriert. Dieses Medium dient auch for die abschlieBenden Beispielrecher- chen in deutschen und amerikanischen Bibliothekskatalogen. Neben den acht recht ausfohrlichen Be- schreibungen sind nahezu 200 weitere Datenbanken aus Medizin, Biowissen- schaften und angrenzenden Fachgebie- ten in einer Kurzvorstellung aufgelistet. Ferner wird auf M6glichkeiten zur schnellen Beschaffung von Originallite- ratur - einer oftmals heiklen Schnitt- stelle bei der Literatursuche - hinge- wiesen. Abgeschlossen wird der Band durch eine Adressensammlung von In- formationsvermittlungsstellen, ein Glossar und ein Literaturverzeichnis.

(SOMED)

Igl G, Jfihnert S, Naegele G, Hrsg. SGB XI als Herausforderung fiir die Kom- munen. Hannover: Vincentz 1995.283 S. (Dortmunder Beitr~ige zur angewandten Gerontologie; Bd. 4). ISBN 3-87870- 024-5

Die Kommunen haben bislang zentrale und wichtige soziale Aufgaben auf dem Gebiet der Alten- und Behindertenpo- litik wahrgenommen, auch was die pile- gerische Versorgung dieser Gruppen angeht. Mit der Schaffung der Pflege- versicherung ist der Eindruck entstan- den, daB die Pflege keine Angelegenheit der Kommunen mehr sei. Diesem Ein- druck entgegegenzuwirken war das An- liegen einer von der Bundeskonferenz for Qualitatssicherung bei Pflegebe- dtirftigkeit verantworteten Veranstal- tung zum Thema ,,Die Herausforde- rung des SGB XI far die kommunale Selbstverwaltung". Der vorliegende Berichtsband doku- mentiert Vortr/ige dieser Tagung. Im er- sten Teil werden grunds/~tzliche Ein-

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sch~itzungen aus unterschiedlichen Per- spektiven zu zentralen Umsetzungsfra- g e n d e r Pflegeversicherung und zur Qualit~itssicherung angeftihrt. Der zweite Teil des Buches enth~ilt Erfah- rungsberichte einzelner Kommunen hinsichtlich ihrer Vernetzungs- und Qualitgtssicherungsbemiihungen. Aus dem Inhalt: Die Umsetzung der Pflegeversicherung aus Sicht des Bun- deslandes Nordrhein-Westfalen - Aus- wirkungen des Pflegeversicherungsge- setzes auf die 6rtliche Altenhilfepla- nung und den alten Menschen - Kom- munale Alterssozialpolitik und Pflege- versicherung - Die Pfiegeversicherung und ihre Bedeutung ftir die Versorgung behinderter Menschen - Kooperation im Vorfeld und Umfeld der Pflege, die IAV-Stel len in Baden-Wtirttemberg - Die Umsetzung des Erfahrungen mit der Einrichtung eines kommunalen Verbundsystems pflegerischer Einrich- tungen und Dienste in der Stadt Mtin- ster - Kommunale Altenplanung und die Umsetzung des Pflegeversiche- rungsgesetzes am Beispiel der Stadt Kiel - Die Kreispflegekonferenz im Kreis Unna - Qualit~itssicherung auf kommunaler Ebene in He i lb ronn- ,,So- zialgemeinde in der Altenarbeit", ein Modell fiir die Umsetzung der Pflege- versicherung - Stellungnahmen der Bundeskonferenz fiir Qualit~itssiche- rung bei Pflegebedtirftigkeit und zur Rolle und Bedeutung der Kommunen und L~inder im Zuge der Umsetzung des SGB XI. (SOMED)

drei L~indern nach. Schwerpunkte dabei sind die Verbesserung der Wahlfreiheit, eine Erh6hung der Effektivit~t der Sy- steme sowie eine bessere Kostenkon- trolle. Allen drei L~indem gemeinsam sind die Bestrebungen zum Zurtick- drangen des Anteils des stationfiren zu- gunsten des ambulanten Sektors. Die Sozialversicherungssysteme und die Fi- nanzierung der Gesundheitssysteme in den drei L~ndern werden beschrieben sowie Besonderheiten in der zahn~irztli- chen Versorgung und in der Arzneimit- telversorgung dargestellt. Dartiber hin- aus wird kurz auf Aus- und Weiterbil- dung, Arbeitsbedingungen, Arbeits- markt und Vergtitungssituation der Be- sch~iftigten im Gesundheitswesen Skan- dinaviens eingegangen und die ver- schuldungsunabh~ingige Patientenscha- dens-Versicherung des schwedischen und finnischen Gesundheitssystems vorgestellt, eine Alternative zu der deutschen Berufshaftpflichtversiche- rung for Jkrzte und ,~rztinnen. Der Anhang enth~ilt, neben Literatur- und Stichwortverzeichnis, eine Vielzahl z.T. farbiger Graphiken und Tabellen, die Transparenz und Vergleichbarkeit nicht nur innerhalb Skandinaviens, son- dern auch zur Bundesrepublik Deutsch- land und zu den USA erm6glichen sol- len. Dem Text vorangestellt ist eine Zusam- menfassung in deutscher, englischer und schwedischer Sprache, die einen schnellen Gesamttiberblick bietet.

(SOMED)

Preuske U K. Gesundheitssysteme in Skandinavien: eine aktuelle Darstel- lung des schwedischen, norwegischen und finnischen Gesundheitssystems. Bergisch Gladbach: Heider 1996. 264 S. (Schriftenreihe des Marburger Bundes; Bd 2). ISBN 3-87314-308-9

Dieses Buch bietet einen f2berblick tiber die aktuelle Situation der Gesund- heitssysteme in Schweden, Norwegen und Finnland im Vergleich zur Bundes- republik Deutschland. Es zeichnet den ReformprozeB der 90er Jahre in allen

Arzneimittel Zeitung, Hrsg. Europfii- sche Gesundheitssysteme und Phar- mamfirkte: Fakten and Trends. Eine ak- tueile Dokumentation der Arzneimittel Zeitung. Stand: 1/1996. Neu-Isenburg: Arzte Zeitung VerlagsgeseUschaft 1996. 105 S. ISBN 3-928748-09-2

Das vorliegende Buch beschreibt die Gesundheitssysteme in 17 Staaten des Europfiischen Wirtschaftsraums (Bel- gien, D~inemark, Deutschland, Finn- land, Frankreich, Griechenland, GroB- britannien, Irland, Italien, Luxemburg,

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Niederlande, Norwegen, Osterreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien) und berichtet fiber dort geplante Refor- men. Dabei werden Unterschiede und Parallelen im medizinischen Versor- gungsgrad, bei den Gesundheitsausga- ben und ihrer Finanzierung herausgear- beitet. Augerdem werden die Arznei- mittelm/irkte sowie die Standortbedin- gungen in diesen L~indern vorgestellt. Abgerundet wird jedes L/inderportrait durch eine tabeUarische Darstellung ak- tueller Daten und Fakten fiber das Land sowie Adressen von Institutionen und Verb/inden. Obersichtstabellen mit Da- ten und Fakten zu alien 17 L/indern be- schlieBen den Band. Diese Daten basie- ren, um Rinderfibergreifende Vergleiche zu erm6glichen, auf den jfingsten inter- national verfiagbaren Zahlen (meist 1993). (SOMED)

Ministerium fiir Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein- Westfalen, Hrsg. Zukunft des Sozial- staates: Perspektiven fiir das Gesund- heitswesen im Sozialstaat. Dfisseldorf: MAGS 1996. 530 S.

Gesundheitspolitik, die auf eine ge- sunde Gesellschaft und ein leistungs- f~ihiges Gesundheitswesen gerichtet ist, ist einer der wichtigsten Bestandteile staatlicher Sozialpolitik. Drei Eck- punkte hat die Politik bei anstehenden Weiterentwicklungen zu beachten. Sie muB eine hohe Qualit~it bei der gesund- heitlichen Versorgung sichern, den all- gemeinen Zugang zu den gesetzlichen Gesundheitsleistungen ohne Rficksicht auf die Finanzkraft des einzelnen er- m6glichen und das Leistungssystem be- zahlbar halten. In den Beitr~igen des vorliegenden Bandes werden wichtige Schwerpunkte dieser Entwicklungen exemplarisch beleuchtet. Inhaltsfibersicht: Vorwort - Grundla- gen und Entwicklungsperspektiven des Gesundheitswesens als Teil des Sozial- staates - Krankenkassenwettbewerb und neue Vertragsmodelle - Entschlie- Bung der Landesgesundheitskonferenz zur Fortffihrung der Gesundheitsre- form (insbesondere Krankenkassen-

wettbewerb und neue Vertragsmo- delle) - Selbsthitfegruppen in Nord- rhein-Westfalen, Entwicklung, Unter- stfitzung, Leistungsprofil - Rahmen- konzept, Ortsnahe Koordinierung der gesundheitlichen und sozialen Versor- g u n g - Bioethik im Streit. Zum Problem der Konsensfindung in der biomedizini- schen Ethik - Grundlagen, Schnittstel- lenprobleme und Qualit~itsfragen der station/iren und ambutanten medizini- schen Rehabilitation. Eine Experten- studie zu ausgew/ihlten Indikations- gruppen. (SOMED)

Bauch J. Gesundheit als sozialer Code: von der Vergesellschaftung des Ge- sundheitswesens zur Medikalisierung der Geseiischaft. Weinheim: Juventa Verlag 1996. 192 S. (Gesundheitsfor- schung) ISBN 3-7799-1167-1

Mit der vortiegenden Arbei t (zugl.: Konstanz, Univ., Habil.-Schr., 1994) wird der Versuch unternommen, das Gesundheitswesen in systemtheoreti- scher Perspektive als Gesundheitssy- stem zu beschreiben und die Rolle des Gesundheitssystems in der modernen Gesellschaft aus systemtheoretischer Sicht zu skizzieren. Inhaltstibersicht: Einleitung - Gesund- heit als Staatsziel. Die Ausdifferenzie- rung des Gesundheitswesens mittels Professionalisierung der ,~rzteschaft - Das Gesundheitswesen als System. Die Vergesellschaftung des Gesundheits- wesens und die Medikalisierung der Gesellschaft als systemspezifische Auf- gabensummation - Die Transformation des medizinischen Codes - Die Diffu- sion des Gesundheitscodes durch Pr~ivention und die Deprofessionalisie- rung der Arzte - Die Auswirkungen der Technisierung der Medizin auf Gesund- heitswesen und/irztl ichen Professiona- lismus - Gesundheitscodes, Gesund- heitssystem und organisierte Interessen - Das Verh/iltnis des Gesundheitscodes als gesellschaftliche Leitcodierung zum Gesundheitssystem - Gesundheit als System - Anmerkungen - Literatur.

(SOMED)

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lliffe B, Deppe HU, eds. Health care in Europe: competition or solidarity? Pro- ceedings of the 9th conference of the In- ternational Association for the Study of Health Policy (Europe), Thessaloniki, September 27th to October 1st 1995. Frankfur t a.M.: VAS-Ver lag fiir Aka- demische Schriften 1996. 149 S. ISBN 3- 88864-999-4

The contributions to this volume come from the 9th conference of the Interna- t ional Associat ion for the study of heal th policy (Europe) - I A H P ( E ) , held in Thessaloniki from 27th Septem- ber to 1st October 1995. F r o m the table of contents: Compet i - t ion or solidarity in heal th care in Eu- rope - F r e e d o m of choice and compe- t i t ion in the public sector, a conceptual analysis - Contradic t ions and continui- ties in the t ransformat ion of Brit ish hea l th care - Privat isat ion of public heal th care - Hea l th re form in Ger - many, the discovery of managed and so- lidaristic compet i t ion - Greece : health, policy re form and service deve lopmen t - The Greek public heal th services, considera t ions after an outbreak of congeni ta l rubel la syndrome - District heal th systems based on pr imary heal th care - C o m m o n assumptions and structural changes in the heal th care systems of formerly socialist coun- tries of eastern Europe - The transfor- mat ion of the heal th services of the for- mer G e r m a n Democra t i c Republ ic - The results of heal th care , , revolut ion" in the former socialist countries - A new parad igm for pr imary and secondary care - Pat ients as producers.

( S O M E D )

Crombie IK, Davies HTO. Research in health care: design, conduct and inter- pretation of health services research. Chichester: Wiley 1996. 288 S. ISBN 0-471-96259-7

In tended for all health care professio- nals, including doctors, nurses, and the professions allied to medicine, this text- book provides a step by step guide to the design, conduct and interpretat ion of re-

search into the delivery of heal th care. Technical terms are avoided wherever possible, and the several methods avai- lable for heal th research are il lustrated by an extensive use of real examples. The common pitfalls in the design and interpretat ion of studies are reviewed, together with guidance on how to avoid them. The practical issues involved in collecting data and conducting research studies are considered separately. Fi- nally strategies are presented for the analysis, interpretat ion and publication of study findings. The book is fully refe- renced, and the reader is guided to rele- vant l i terature f rom a range of related fields. F r o m the table of contents: In t roduc- tion to heal th service research - The foundat ions of s e a r c h - D e v e l o p i n g the research ques t ion - Rev iewing the lite- rature - Case reports and case series - Surveys - Cohor t studies - Clinical tri- als - Case-control-s tudies - O t h e r me- thods of research: qual i ta t ive methods , administrat ive and rout inely col lected data, opera t ions research - Select ing the me thod - Re la ted disciplines: heal th economics , heal th psychology, medical sociology, heal th p romot ion - Issues in data col lect ion - Practical is- sues in the design and conduct of stu- d i e s - In t roduc t ion to data analysis and in terpre ta t ion - Communica t ing the findings. ( S O M E D )

Schiiffski O. Die Regulierung des deut- schen Apothekenwesens. Eine iikono- mische Analyse. Baden-Baden: Nomos Verlag. 1995. Reihe Gesundhei ts6ko- nomische Beitrfige, Band 21. 346 S. ISBN 3-7890-3833-4.

Im Vergleich zur viels tudier ten sta- tion~iren Versorgung, aber auch zur am- bulanten Versorgung ist eher wenig ge- sundhei ts6konomische Li tera tur fiber den Arzneimi t te lbere ich zu linden. Die komplexe 6konomische Struktur in die- sem Sektor stellt besonders hohe Her- ausforderungen an die Analyse: einmal setzt sich die Angebotssei te aus Her- stellung und Vertr ieb zusammen, und

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zum anderen stehen bei der Nachfrage neben den Patienten nicht nur Arzt und Krankenversicherung, sondern auch noch die Apotheker als Interessen- und Entscheidungstr~ger. Mit seiner Disser- tation fiber Rolle, Funktion und Regu- lierung der Apotheken aus 6konomi- scher Sicht greift Oliver Sch6ffski diesen bislang vernachl~issigten Bereich der Arzneimittelversorgung auf. In der beachtlichen Schrift werden mehrere ThemenblOcke bearbeitet. Den Kern der Arbeit bilden die Kapi- tel zur heutigen Regulierung des deut- schen Apothekenwesens, den damit verbundenen Marktergebnissen sowie die Vorschlgge zu einer Deregulierung und F6rderung des Wettbewerbs. In weiteren Kapiteln bietet SchOffski nicht nur einleitende Basisinformation zu den 6konomischen Grtinden einer Regulierung, sondern noch drei we- sentliche Zusatzleistungen: eine aus- ftihrliche historische Analyse der Ent- wicklung des Apothekenwesens, die ein fundiertes Verst~indnis des heute tiber 750 Jahre alten, weit ausdifferen- zierten Systems erm6glicht; eine ei- gene, repr~isentative Befragung deut- scher Apotheker zu zentralen Diskus- sionspunkten der Regulierungsreform; und eine vergleichende Darstellung der Apothekenregulierung in acht wei- teren Mitgliedsl~indern der Europ~ii- schen Gemeinschaft, bei der auch Fra- g e n d e r Regulierung durch die Eu- ropiiische Kommission angesprochen werden. Die heutige, umfassende Regulierung des Apothekenwesens erstreckt sich auf eine Reihe von Magnahmen zur Kon- trolle des Marktzugangs (z.B. Verbot des Fremd- und Mehrbesitzes), zur Ge- staltung des Gesch~iftsbetriebs (z.B. Werbebeschr~inkungen) und des Ver- triebs (z.B. Festlegung apotheken- pflichtiger Pr~iparate) sowie zur Preis- setzung. Grog- und Einzelhandelsspan- nen werden staatlich bestimmt, und die Apothekenabgabepreise letztlich bun- deseinheitlich festgelegt. Die Unterbin- dung des Preiswettbewerbs zwischen Apotheken bildet den folgenreichsten Regulierungseingriff. Obwohl Sch6ff- ski in seinen Reformvorschl~igen auch

~,nderungen einzelner Problemberei- che diskutiert, zielt sein Hauptvor- schlag auf eine Reform des Gesamtsy- stems, in der neben der Preisfreigabe u.a. das Mehrbesitzverbot aufgehoben und Werbebeschrankungen gelockert wtir- den. Gesundheits- und sozialpolitisch h~ilt der Autor eine so grundlegende Reform ftir vertretbar. Ihre Notwendig- keit diskutiert er jedoch ambivalent; bier h~itten alternative Positionen und ihre Begrfindung aus dem erarbeiteten Material pointierter dargestellt werden k6nnen. Erggnzend zu diesen Analysen zeichnet die sorgffiltig geplante und methodisch kompetent ausgeftihrte Apothekerbe- fragung in ihren Ergebnissen ein intui- tiv plausibles Bild: nur wenige Apothe- ker (junge, mit wachsenden Ums~itzen und in Innenstadtlagen) stehen einer Deregulierung positiv gegentiber. Be- sondere Wtirze erh~ilt dieser Abschnitt durch die Schilderung der Gegensteue- rung gegen die Befragung von verband- licher Seite. Diese wird verstandlich an- gesichts der dramatischen Unzufrieden- heit der Apotheker mit ihren Standes- vertretungen, die eindeutig aus der Be- fragung hervorgeht und ungeschminkt berichtet wird. Zusammenfassend erschliegt diese urn- fang- und inhaltsreiche Dissertation ei- nen wichtigen Teil unseres Gesund- heitssystems. Neben den Analysen zu Regulierung machen die erg~inzenden Kapitel diese Arbeit auch zu einem nUtzlichen Nachschlagewerk fiber das deutsche Apothekenwesen. Angesichts der Themenvielfalt hfitten zus~tzliche Zusammenfassungen (etwa zur Ge- samtbeurtei.l.ung der heutigen Regulie- rung) und Ubersichten (etwa zum eu- rop~iischen Vergleich) die Ergebnisse der Arbeit noch besser zuganglich ge- macht. Insgesamt ist der genauen, zu- weilen unbequemen Analyse von Sch6ffski eine weite Verbreitung bei ge- sundheits6konomisch und gesundheits- politisch interessierten Lesern zu wtin- schen.

Prof. Dr. Reiner Leidl, Abteilung Ge- sundheits6konomie, Universit~it Ulm, D-89069 Ulm

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Casper W, Wiesner G, Bergmann KE, Hrsg. Mortalitfit und Todesursachen in Deutschland - unter besonderer Beriicksichtigung der Entwicklungen in den alten und neuen Bundesliindern. Berlin: Robert-Koch-Insti tut 1995. ISBN 389606-009-0. Das in der Hausreihe des Robert-Koch- Instituts (Bundesinstitut ftir Infektions- krankheiten und nichttibertragbare Krankheiten) herausgegebene Buch versteht sich als Erg~inzung und Ver- vollst/indigung des 1993 im MMV Me- dizin-Verlag als bga-Schrift 5/92 verOf- fentlichten Bandes: Entwicklung der Mortalit~it in Deutschland. Laut Einlei- tung soil der jetzt vorgelegte Band, den Charakter eines Mortalit~itsberichts verlassend, tiber das Mortalit~itsgesche- hen relevanter Krankheitsbilder infor- mieren und somit einen Beitrag zur Ge- sundheitsberichterstattung leisten. Die einzelnen Kapitel, die sich teil- weise, aber nicht konsistent an den Hauptgruppen der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) orientieren, werden yon verschiedenen Autoren verantwortet, zu denen auch die drei Herausgeber z/ihlen. Nach einer kurzen Einleitung, bei der hinsichtlich der Datenquellen und des Vorgehens auf den bereits erw~ihnten Vorg~inger- band verwiesen wird, folgen Kapitel zu: �9 Lebenserwartung �9 Die Mortalit~itsentwicklung von

1989 bis 1991 mit Beschreibung der Gesamtmortalit~it sowie der Morta- lit~it im S/iuglings-, Kindes- und Ju- gendalter

�9 B6sartige Neubildungen �9 Endokrine, Em~ihrungs- und Stoff-

wechselkrankheiten sowie I m m u - nit/itsst6rungen

�9 Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe

�9 Psychiatrische Krankheiten �9 Krankheiten des Nervensystems

und der Sinnesorgane �9 Krankheiten des Kreislaufsystems �9 Krankheiten des Atmungssystems �9 Alkoholassoziierte Mortalit/it �9 Krankheiten des Urogenitalsystems �9 Komplikationen der Schwanger-

schaft, der Entbindung und im Wo- chenbett

�9 Krankheiten der Haut und des Hautuntergewebes

�9 Krankheiten des Muskelskelett- systems und des Bindegewebes

�9 Kongenitale Anomalien �9 Bestimmte Affektionen, die ihren

Ursprung in der Perinatalzeit haben �9 Symptome, unspezifische abnorme

Befunde und ungenau bezeichnete Zust/inde

�9 Unf~ille �9 Ein Tabellenanhang, der eine zeitli-

che Fortschreibung der Daten des Vorg/ingerbandes darstellt

�9 Ein Sachverzeichnis In den einzelnen Kapiteln folgt einer verbalen Beschreibung des Mortalit/its- geschehens ftir die beiden Geschtechter und einer vergleichenden Betrachtung zwischen den neuen und den alten L/an- dern weitestgehend einheitlich ein Ta- bellenteil, der geschlechtsspezifisch die zeitliche Entwicklung ausgewahlter Mortalit~itsindikatoren (u. a. rohe, stan- dardisierte, altersspezifische Morta- lit/itsraten) ftir die neuen und alten Bundesl/inder darstellt. Der abge- deckte Zeitraum umfal3t die Jahre 1961 bis 1991, wobei der Versuch unternom- men wurde, die in diesem Zei traum ver- wendeten unterschiedlichen Klassifika- tionsschemata aufeinander abzustim- men. Dariiber hinaus finden sich in ei- nigen Kapiteln grafische Darstellungen und weitere erg~inzende Tabellen. Ein Literaturverzeichnis sueht der Leser vergeblich, obwohl im Textteil ver- schiedentlich zitiert wird. Nur in der Einleitung erf/ihrt man Ober die FufSnote N~iheres. Als wohl gravierendster Nachteil dieses Buches mug das fast vollst/indige Fehlen eines Methodenteils angesehen wer- den: Die verwendeten Mortalit/itsindi- katoren werden auf drei Seiten unter Zuhilfenahme mathematischer For- meln ohne verbale Erl/iuterung darge- stellt. Hinsichtlich der verwendeten Da- ten wird auf den Vorg/ingerband ver- wiesen. Die betrachteten Krankheiten bzw. Krankheitsgruppen scheinen den Interessen der jeweiligen Kapitel- oder Subkapitelautoren zu folgen. Eine Ra- tionale Nr die Auswahl (auBer dem glo- balen Hinweis auf deren Bedeutung in

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der ambulanten und klinischen Versor- gung bzw. das Sterbegeschehen in der Einleitung) sucht man vergebens. Ins- besondere fehlt auch ein integrierendes Kapitel, das die ermittelten Befunde oder vermeintlichen Ergebnisse noch einmal kritisch zusammenfal3t und be- wertet. Der emotional tiberh6hte Hin- weis auf die Gesundheitsberichterstat- tung hilft hier wenig welter. Diese Kri- tik bezieht sich auch auf die Darstellung einzelner Krankheitsgruppen, etwa der Krankheiten des Kreislaufsystems, bei denen nach dieser l~lberschrift direkt einzelne Subspezifit~iten mit zum Teil fraglicher Validit~t bzw. Vergleichbar- keit aufgrund unterschiedlicher Kodier- systeme beschrieben werden. Insgesamt gesehen enth~ilt das Buch eine Ftille von Daten, die - vorausge- setzt, man interessiert sich genau fiir diese Todesursachengruppe - sicherlich nicht ohne erheblichen Aufwand zu be- schaffen sein wird. Dennoch stellt sich die Frage, an welchen Leserkreis sich dieses Buch eigentlich wendet: Der epi- demiologisch erfahrene Leser wird das Fehlen eines stringenten Material- und Methodenteils und spezieller Todesur- sachen bzw. Todesursachengruppen bem~ingeln, w~ihrend der eher gesund- heitspolitisch Interessierte sich urpl6tz- lich mit der Diskussion um klassifikati- onsmethodische Argumente, etwa beim akuten Myokardinfarkt (ICD 410), konfrontiert sieht, bei dem ihm ~iberdies Beobachtungen fiir die DDR in den Jahren 1968 bis 1979 fehlen. Der Aspekt der Variation von Mortalit~its- raten (Statistische Variation, Jahr-zu- Jahr-Schwankungen) bleibt iiberdies aul3en vor. Diese Variationen mit in die Diskussion einzubeziehen h~itte sicher- lich einigen Textteilen der vorgeschal- teten Kapitel gutgetan. Zusammenfassend erscheint die Ab- kehr von einem formal-statistischen Be- richtswesen mit einheitlichen Gliede- rungskriterien - wie so h~ufig bei soge- nannten ,,Gesundheitsberichten" - nicht ganz gelungen. Die textliche Auf- bereitung setzte n~imlich, soU sie nicht eine rein verbale Beschreibung von Ta- bellen und Grafiken werden, eine grtindliche Verarbeitung des epidemio-

logischen Wissensstandes voraus. Den- noch enth~ilt der vorgelegte Band eine Fiille public-health-relevanten Materials und auch eine Reihe bedenkenswerter Einsichten in die Entwicklung der Mor- talit~t in Deutschland. Ob dies die An- schaffung des Bandes mit einem Preis von DM 40,00 rechtfertigt, mul3 der (po- tentielle) K~iufer selbst beurteilen.

Prof. Dr. K.-H. J6ckel, Institut ftir Me- dizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universit~itsklinikum, Hufelandstr. 55, 45122 Essen

Neuerwerbungen des LOGD

Stratton, K, Howe C, Battaglia, F, Eds. Fetal alcohol problems: diagnosis, epi- demiology, prevention and treatment. Washington DC: National Academy Press 1996. 213 S. ISBN 0-309-05292-0.

Graebig K, Viethen G. Qualitats-Ter- minologie Gesundheitswesen: Defini- tionen, Erl~iuterungen, Fallbeispiele. Frankfurt a. M.: pmi Verlagsgruppe 1996. 70 S. ISBN 3-89119-366-1.

LoBiondo-Wood G, Haber J. Pflegefor- schung: Methoden, kritische Einsch~it- zung und Anwendung. Wiesbaden: Ull- stein Mosby 1996. 661 S. Nursing re- search (dt.). ISBN 3-86126-527-3.

Kern AO, Beske F. Volkswirtschaftliche Kosten der Pflegeversorgung von Pati- enten mit Hirnleistungsst~3rungen im Alter: Vergleich Deutschland und Osterreich. Wiirzburg: Triltsch 1996.59 S. (Schriftenreihe / Institut ftir Gesund- heits-System-Forschung Kiel; Bd. 51). ISBN 3-87825-060-6.

Chollat-Traquet C. Evaluation tobacco control activities: experiences and gui- ding principles. Geneva: World Health Organization 1996. 220 S. ISBN 92-4- 154490-2.

Goicoechea Josep, Ed. Primary health care reforms. Fifth Forum on Primary Health Care Development in Southern Europe and its Relevance to Countries of Central and Eastern Europe - the Way Forward. Copenhagen: World

386 z.f. Gesundheitswiss., 4. Jg. 1996, H. 4