einfรผhrung in dsge-modelle und deren lรถsung mit hilfe von ...ย ยท dann ist ln ๐‘ก+1...

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Einfรผhrung in DSGE-Modelle und deren Lรถsung mit Hilfe von Dynare Prof. Dr. Jochen Michaelis Wintersemester 2015/2016

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Page 1: Einfรผhrung in DSGE-Modelle und deren Lรถsung mit Hilfe von ...ย ยท dann ist ln ๐‘ก+1 normal-verteilt mit Erwartungswert ๐œ‡; ln ๐‘ก+1 ~๐‘๐‘‰(๐œ‡,๐œŽ 2 ) Erwartungswert einer

Einfรผhrung in DSGE-Modelle und deren

Lรถsung mit Hilfe von Dynare

Prof. Dr. Jochen Michaelis

Wintersemester 2015/2016

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Kapitel 2: log-Linearisierung

2

2. Methodischer Exkurs: Log-Linearisieren

Zietz, Joachim (2008): โ€šA Clarifying Note on Converting to Log-Deviations from the

Steady Stateโ€˜, Economics Bulletin 3: 1-15.

Uhlig, Harald (1999): A Toolkit for Analyzing Nonlinear Dynamic Stochastic Models

Easilyโ€œ, in: R. Marimon und A. Scott (Eds.); Computational Methods for the Study

of Dynamic Economics, Oxford University Press, S. 30-61.

oder: Homepage von Harald Uhlig

Ausgangspunkt:

Die meisten Makro-Modelle sind nicht-linear und haben keine exakte Lรถsung.

Beispiel: ๐‘Œ = ๐ถ + ๐ผ mit Konsumfunktion ๐ถ = ๐‘Œ๐›ผ

๐‘Œ โˆ’ ๐‘Œ๐›ผ = ๐ผ

Nur Nรคherungslรถsungen fรผr Y mรถglich!

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Kapitel 2: log-Linearisierung

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Log-Linearisierung ist eine Methode fรผr Bestimmung solcher Nรคherungslรถsungen

Kernidee (bzw. Annahme):

In der Nรคhe des Steady States ist das Modell nรคherungsweise linear in

logarithmierten GrรถรŸen

Vorgehensweise:

Formuliere das Modell in (prozentualen) Abweichungen vom Gleichgewicht

Abweichungen sind lineare Funktionen der Modellparameter (first order

approximation)

Umwandlung eines nicht-linearen Modells in ein lineares System

Komplexitรคtsreduktion, Nutzung von Standardsoftware

Achtung:

Lineare Approximation nur in der Nรคhe des Gleichgewichts eine gute Approximation

Weiterentwicklung: second-order approximation

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Taylor-Approximation:

Taylor-Approximation n-ter Ordnung der Funktion ๐‘“(๐‘ฅ) um einen Wert ๐‘ฅ0:

(2.1) ๐‘‡๐‘›,๐‘ฅ0 ๐‘ฅ โ‰ก๐‘“(๐‘ฅ0)

0!+๐‘“โ€ฒ ๐‘ฅ0

1!๐‘ฅ โˆ’ ๐‘ฅ0 +

๐‘“โ€ฒโ€ฒ ๐‘ฅ0

2!๐‘ฅ โˆ’ ๐‘ฅ0

2 +โ‹ฏ+๐‘“(๐‘›) ๐‘ฅ0

๐‘›!(๐‘ฅ โˆ’ ๐‘ฅ0)

๐‘›

First-order approximation: ๐‘‡1,๐‘ฅ0 ๐‘ฅ = ๐‘“(๐‘ฅ0) + ๐‘“โ€ฒ(๐‘ฅ0) ๐‘ฅ โˆ’ ๐‘ฅ0

Second-order approximation: ๐‘‡2,๐‘ฅ0 ๐‘ฅ = ๐‘“(๐‘ฅ0) + ๐‘“โ€ฒ(๐‘ฅ0) ๐‘ฅ โˆ’ ๐‘ฅ0 +๐‘“โ€ฒโ€ฒ(๐‘ฅ0)

2๐‘ฅ โˆ’ ๐‘ฅ0

2

Es gilt:

(2.2) ๐‘“ ๐‘ฅ = ๐‘‡๐‘›,๐‘ฅ0 ๐‘ฅ + ๐‘…๐‘› mit ๐‘…๐‘› als RestgrรถรŸe (remainder)

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)(xf

x

โ€ข

โ€ขโ€ข

0x x

)(xf

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Mehrere Variablen

Approximation der Funktion ๐‘”(๐‘ฅ, ๐‘ฆ) um den Wert (๐‘ฅ0, ๐‘ฆ0)

First order TA:

(2.3) ๐‘‡1,๐‘ฅ0,๐‘ฆ0 ๐‘ฅ, ๐‘ฆ โ‰ก ๐‘”(๐‘ฅ0, ๐‘ฆ0) + ๐‘”๐‘ฅ ๐‘ฅ0, ๐‘ฆ0 โˆ™ ๐‘ฅ โˆ’ ๐‘ฅ0 + ๐‘”๐‘ฆ ๐‘ฅ0, ๐‘ฆ0 โˆ™ ๐‘ฆ โˆ’ ๐‘ฆ0

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Definitionen

๐‘‹๐‘ก = Variable (z.B. Output, Arbeitszeit)

๐‘‹ = Gleichgewichtswert (Steady State-Wert) der Variablen ๐‘‹๐‘ก

๐‘ฅ๐‘ก = ln๐‘‹๐‘ก = Logarithmus dieser Variable

๐‘ฅ = ๐‘™๐‘›๐‘‹ = Logarithmus des Steady State

(2.4) ๐‘ฅ ๐‘ก โ‰ก ๐‘ฅ๐‘ก โˆ’ ๐‘ฅ = ๐‘™๐‘›๐‘‹๐‘ก โˆ’ ๐‘™๐‘›๐‘‹ log deviation of ๐‘‹๐‘ก from its steady state ๐‘‹

๐‘ฅ ๐‘ก ist (ungefรคhr) gleich der prozentualen Abweichung von ๐‘‹๐‘ก vom Steady state ๐‘‹

Beispiel: Steady State = 100 aktueller Wert = 101

Prozentabweichung exakt: 101โˆ’100

100= 0.01 = 1%

Log-Differenz: ln 101 โˆ’ ln 100 = 0.00995 = 0.995%

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First order TA der Variablen ๐‘ฟ๐’• um den Steady State-Wert ๐‘ฟ :

1. Formuliere ๐‘‹๐‘ก um zu:

๐‘‹๐‘ก = ๐‘‹ โˆ™๐‘‹๐‘ก

๐‘‹ = ๐‘‹ โˆ™ ๐‘’

๐‘™๐‘›๐‘‹๐‘ก๐‘‹ = ๐‘‹ โˆ™ ๐‘’๐‘™๐‘› ๐‘‹๐‘กโˆ’๐‘™๐‘›๐‘‹ = ๐‘‹ โˆ™ ๐‘’๐‘ฅ ๐‘ก

mit ๐‘ฅ ๐‘ก โ‰ก ๐‘™๐‘›๐‘‹๐‘ก โˆ’ ๐‘™๐‘›๐‘‹ als prozentuale Abweichung von ๐‘‹๐‘ก von seinem

Gleichgewichtswert ๐‘‹ .

2. FOTA fรผr die Funktion ๐‘’๐‘ฅ ๐‘ก um den Gleichgewichtswert ๐‘ฅ ๐‘ก = 0 ( ๐‘‹๐‘ก = ๐‘‹ )

(2.5) ๐‘’๐‘ฅ ๐‘ก ๐‘“(๐‘ฅ)

โ‰ˆ ๐‘’0 ๐‘“(๐‘Ž)

+ ๐‘’0 ๐‘“โ€ฒ(๐‘Ž)

(๐‘ฅ ๐‘ก โˆ’ 0)๐‘ฅโˆ’๐‘Ž

= 1 + ๐‘ฅ ๐‘ก

(2.6) ๐‘‹๐‘ก โ‰ˆ ๐‘‹ โˆ™ (1 + ๐‘ฅ ๐‘ก)

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Second order TA der Variablen ๐‘ฟ๐’• um den Steady State-Wert ๐‘ฟ :

1. ๐‘‹๐‘ก = ๐‘‹ โˆ™ ๐‘’๐‘ฅ ๐‘ก

2. SOTA fรผr die Funktion ๐‘’๐‘ฅ ๐‘ก um den Gleichgewichtswert ๐‘ฅ ๐‘ก = 0 ( ๐‘‹๐‘ก = ๐‘‹ )

(2.7) ๐‘’๐‘ฅ ๐‘ก ๐‘“(๐‘ฅ)

โ‰ˆ ๐‘’0 ๐‘“ ๐‘ฅ0

+ ๐‘’0 ๐‘“โ€ฒ ๐‘ฅ0

(๐‘ฅ ๐‘ก โˆ’ 0)๐‘ฅโˆ’๐‘ฅ0

+1

2๐‘’0 ๐‘“โ€ฒโ€ฒ ๐‘ฅ0

๐‘ฅ ๐‘ก โˆ’ 02

๐‘ฅโˆ’๐‘ฅ02

= 1 + ๐‘ฅ ๐‘ก +1

2๐‘ฅ ๐‘ก2

(2.8) ๐‘‹๐‘ก = ๐‘‹ โˆ™ 1 + ๐‘ฅ ๐‘ก +1

2๐‘ฅ ๐‘ก2

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Log-Linearisierung einer linearen Gleichung: ๐’€๐’• = ๐‘ช๐’• + ๐‘ฎ๐’•

Im Steady State gilt: ๐‘Œ = ๐ถ + ๐บ

Umformulierung der Gleichung in prozentualen Abweichungen vom StSt mittels FOTA

๐‘Œ โˆ™ 1 + ๐‘ฆ ๐‘ก = ๐ถ โˆ™ 1 + ๐‘ ๐‘ก + ๐บ โˆ™ (1 + ๐‘” ๐‘ก)

๐‘Œ + ๐‘Œ ๐‘ฆ ๐‘ก = ๐ถ + ๐ถ ๐‘ ๐‘ก + ๐บ + ๐บ ๐‘” ๐‘ก

Beachtung der Steady-State Bedingung ๐‘Œ = ๐ถ + ๐บ und Division durch ๐‘Œ fรผhrt zu

(2.9) ๐‘ฆ ๐‘ก = ๐œ‘๐‘๐‘ ๐‘ก + ๐œ‘๐‘”๐‘” ๐‘ก

mit Konsumquote ๐œ‘๐‘ =๐ถ

๐‘Œ und Staatsquote ๐œ‘๐‘” =

๐บ

๐‘Œ im Steady State

Ergebnis immer noch linear, aber jetzt formuliert in prozentualen Abweichungen vom StSt

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Log-Linearisierung einer nicht-linearen Gleichung: ๐’€๐’• = ๐‘จ๐’• โˆ™ ๐‘ต๐’•๐œท

Steady State: ๐‘Œ = ๐ด โˆ™ ๐‘ ๐›ฝ bzw. ln ๐‘Œ = ๐‘™๐‘› ๐ด + ๐›ฝ ๐‘™๐‘› ๐‘

Logarithmiere die Ausgangsgleichung:

๐‘™๐‘› ๐‘Œ๐‘ก = ๐‘™๐‘› ๐ด๐‘ก + ๐›ฝ ๐‘™๐‘›๐‘๐‘ก

๐‘™๐‘›(๐‘Œ ๐‘Œ๐‘ก

๐‘Œ ) = ๐‘™๐‘›(๐ด

๐ด๐‘ก

๐ด ) + ๐›ฝ ๐‘™๐‘›(๐‘

๐‘๐‘ก

๐‘ )

๐‘™๐‘›(๐‘Œ ๐‘’๐‘ฆ ๐‘ก) = ๐‘™๐‘›(๐ด ๐‘’๐‘Ž ๐‘ก) + ๐›ฝ ๐‘™๐‘›(๐‘ ๐‘’๐‘› ๐‘ก)

๐‘™๐‘› ๐‘Œ + ๐‘ฆ ๐‘ก = ๐‘™๐‘› ๐ด + ๐‘Ž ๐‘ก + ๐›ฝ ๐‘™๐‘›๐‘ + ๐›ฝ๐‘› ๐‘ก

(2.10) ๐‘ฆ ๐‘ก = ๐‘Ž ๐‘ก + ๐›ฝ๐‘› ๐‘ก

log-linearisierte Form ist jetzt linear

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Ein โ€žschnellererโ€œ Weg:

Logarithmiere Ausgangsgleichung:

๐‘™๐‘› ๐‘Œ๐‘ก = ๐‘™๐‘› ๐ด๐‘ก + ๐›ฝ ๐‘™๐‘›๐‘๐‘ก

Subtrahiere logarithmierte Steady-State Relation

๐‘™๐‘› ๐‘Œ๐‘ก โˆ’ ๐‘™๐‘›๐‘Œ = ๐‘™๐‘› ๐ด๐‘ก โˆ’ ๐‘™๐‘›๐ด + ๐›ฝ ๐‘™๐‘› ๐‘๐‘ก โˆ’ ๐›ฝ ๐‘™๐‘›๐‘

(2.10) ๐‘ฆ ๐‘ก = ๐‘Ž ๐‘ก + ๐›ฝ๐‘› ๐‘ก

Aber:

Dieser Weg ist fรผr first-order TA mรถglich, nicht aber fรผr second-order TA!

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Problemfall: Gleichung mit Erwartungswerten

Euler-Gleichung fรผr optimalen intertemporalen Konsum

(2.11) ๐ธ๐‘ก(๐ถ๐‘ก+1)๐œŽ= ๐›ฝ(1 + ๐‘–๐‘ก)

๐‘ƒ๐‘ก

๐ธ๐‘ก๐‘ƒ๐‘ก+1(๐ถ๐‘ก)๐œŽ

Logarithmieren:

(2.12) ln ๐ธ๐‘ก(๐ถ๐‘ก+1)๐œŽ = ln๐›ฝ + ln 1 + ๐‘–๐‘ก + ln๐‘ƒ๐‘ก โˆ’ ln๐ธ๐‘ก๐‘ƒ๐‘ก+1 + ln(๐ถ๐‘ก)

๐œŽ

Achtung: ln ๐ธ๐‘ก๐‘ฅ๐‘ก+1 โ‰  ๐ธ๐‘ก(ln ๐‘ฅ๐‘ก+1)

Hier: ln{๐ธ๐‘ก[ ๐ถ๐‘ก+1๐œŽ]} โ‰  ๐ธ๐‘ก[๐‘™๐‘› ๐ถ๐‘ก+1

๐œŽ] und ๐‘™๐‘›๐ธ๐‘ก๐‘ƒ๐‘ก+1 โ‰  ๐ธ๐‘ก(๐‘™๐‘›๐‘ƒ๐‘ก+1)

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Jensenโ€˜sche Ungleichung: ๐‘™๐‘›๐ธ๐‘ก๐‘ฅ๐‘ก+1 > ๐ธ๐‘ก(๐‘™๐‘›๐‘ฅ๐‘ก+1)

1ln tx

1tx

โ€ข

โ€ขโ€ข

1tt xE

)ln( 1tt xE

1

โ€ข

)(ln 1tt xE

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Annahme:

๐‘ฅ๐‘ก+1 sei lognormal-verteilt, also ๐‘ฅ๐‘ก+1~ ln๐‘๐‘‰(๐œ‡, ๐œŽ2)

dann ist ln ๐‘ฅ๐‘ก+1 normal-verteilt mit Erwartungswert ๐œ‡; ln ๐‘ฅ๐‘ก+1~๐‘๐‘‰(๐œ‡, ๐œŽ2)

Erwartungswert einer lognormal-verteilten Variable: ๐ธ๐‘ก๐‘ฅ๐‘ก+1 = ๐‘’๐œ‡+0,5๐œŽ2

Logarithmus der lognormal-verteilten Variable:

ln(๐ธ๐‘ก๐‘ฅ๐‘ก+1) = ln ๐‘’๐œ‡+0,5๐œŽ2 = ๐œ‡ + 0,5๐œŽ2

Erwartungswert der normal-verteilten Variable ln ๐‘ฅ๐‘ก+1: ๐ธ๐‘ก ln ๐‘ฅ๐‘ก+1 = ๐œ‡

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Es resultiert:

ln ๐ธ๐‘ก๐‘ฅ๐‘ก+1 โˆ’ ๐ธ๐‘ก ln ๐‘ฅ๐‘ก+1 = ๐œ‡ + 0,5๐œŽ2 = ๐‘๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก.

Varianzen sind zeitinvariant; sie fallen also weg, wenn Abweichungen von einem

Steady State betrachtet werden. Daher werden die Konstanten von vornherein

weggelassen, d.h. log-Linearisierung โ€žim Erwartungswertโ€œ ist zulรคssig!!

Anwendung bei Euler-Gleichung:

ln{๐ธ๐‘ก[ ๐ถ๐‘ก+1๐œŽ]} = ๐ธ๐‘ก[๐‘™๐‘› ๐ถ๐‘ก+1

๐œŽ] und ๐‘™๐‘›(๐ธ๐‘ก๐‘ƒ๐‘ก+1) = ๐ธ๐‘ก๐‘™๐‘›๐‘ƒ๐‘ก+1

Einsetzen in (2.12):

(2.13) ๐œŽ๐ธ๐‘กln๐ถ๐‘ก+1 = ๐‘™๐‘›๐›ฝ + l๐‘› 1 + ๐‘–๐‘ก + ๐‘™๐‘›๐‘ƒ๐‘ก + ๐œŽ๐‘™๐‘›๐ถ๐‘ก โˆ’ ๐ธ๐‘ก๐‘™๐‘›๐‘ƒ๐‘ก+1

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Fรผr Nominalzins gilt: ln(1 + ๐‘–๐‘ก) โ‰… ๐‘–๐‘ก

Fรผr erwartete Inflationsrate gilt: ๐ธ๐‘ก๐œ‹๐‘ก+1 = ๐ธ๐‘ก ๐‘ƒ๐‘ก+1โˆ’ ๐‘ƒ๐‘ก

๐‘ƒ๐‘ก= ๐ธ๐‘ก ๐‘ƒ๐‘ก+1

๐‘ƒ๐‘กโˆ’ 1

1 + ๐ธ๐‘ก๐œ‹๐‘ก+1 = ๐ธ๐‘ก ๐‘ƒ๐‘ก+1 ๐‘ƒ๐‘ก

ln( 1 + ๐ธ๐‘ก๐œ‹๐‘ก+1) = ln ๐ธ๐‘ก ๐‘ƒ๐‘ก+1โˆ’ ln ๐‘ƒ๐‘ก โ‰… ๐ธ๐‘ก๐œ‹๐‘ก+1

Einsetzen in (2.13):

๐œŽ๐ธ๐‘กln๐ถ๐‘ก+1 = ๐‘™๐‘›๐›ฝ + ๐‘–๐‘ก โˆ’ (๐ธ๐‘ก๐‘™๐‘›๐‘ƒ๐‘ก+1 โˆ’ ๐‘™๐‘›๐‘ƒ๐‘ก) + ๐œŽ๐‘™๐‘›๐ถ๐‘ก

๐œŽ๐ธ๐‘กln๐ถ๐‘ก+1 = ๐‘™๐‘›๐›ฝ + ๐‘–๐‘ก โˆ’ ๐ธ๐‘ก๐œ‹๐‘ก+1 + ๐œŽ๐‘™๐‘›๐ถ๐‘ก

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Im Steady State gilt:

๐œŽ๐ธ๐‘กln๐ถ = ๐‘™๐‘›๐›ฝ + ๐‘– โˆ’ ๐ธ๐‘ก๐œ‹ =0

+ ๐œŽ๐‘™๐‘›๐ถ

Fรผr die Abweichung vom Steady State resultiert die

Log-linearisierte Euler-Gleichung

(2.14) ๐‘ ๐‘ก = ๐ธ๐‘ก๐‘ ๐‘ก+1 โˆ’1

๐œŽ(๐‘– ๐‘ก โˆ’ ๐ธ๐‘ก๐œ‹๐‘ก+1)

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Schwachpunkte der Technik der log-Linearisierung

Approximation gilt nur fรผr kleine Abweichungen vom Steady State, d.h. groรŸe

Schocks werden nicht adรคquat abgebildet

(Problem: kann Finanzkrise 2007ff. mit DSGE diskutiert werden??!)

Es werden nur Erwartungswerte einer Zufallsvariablen betrachtet, spielt die

Varianz eine Rolle wie bei Risikoรผberlegungen, ist log-Lin. nicht geeignet

Ausweg in Neu-Keynesianischer Makro: Second-order Taylor-Approximation, vgl.

Benigno und Woodford, Journal of Economic Theory (2012)