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DIE PHARMAZEUTISCHE INDUSTRIE IN DEUTSCHLAND
Ein Branchenportrait
4., überarbeitete Auflage
vfaVerband der forschenden Pharma-UnternehmenHausvogteiplatz 13 10117 BerlinTelefon: 030 20604-0www.vfa.de
Institut der deutschen Wirtschaft Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandKonrad-Adenauer-Ufer 2150668 KölnTelefon: 0221 4981-813www.pharmastandort.de
Die pharmazeutische Industrie auf einen Blick
Umsatz
Auslandsumsatz
Produktion
Investitionen in Sachanlagen
Investitionsquote
F&E-Aufwendungen
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Vollzeitäquivalenten
Investitionen in Prozent des Umsatzes
in Milliarden Euro
in Prozent des Umsatzes (Exportquote)
F&E-Beschäftigte
Beschäftigte
Quellen: Statistisches Bundesamt, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
29,22016
32,0
2016
32,5
2017
66,5
2016
66,2
2017
201648,2
30,62017
201749,0
2016
115.6632017
117.013
2015
18.3572016
19.429
2015
6,1 6,22016
2015 1,6
2016 2,1
2015 3,4
2016 4,6
Die Standorte der vfa-Mitglieder und ihrer Tochterunternehmen vfa-Mitgliedsunternehmen
Stand: Mai 2018
S Sitz des Unternehmens F Forschung/vorklinische Entwicklung F* vorklinische Entwicklung K klinische Entwicklung
M Marketing & Vertrieb D Distribution/Versand V Verwaltung
C chemische Wirkstoffproduktion G gentechnische Wirkstoffproduktion B biotechnische Wirkstoffproduktion ohne Gentechnik H Herstellung von Fertigarzneimitteln I Produktion von Inhalatoren oder Injektionshilfen
Bad Oldesloe
ReinbekHamburg
Wedel
BergkamenDortmund
Wuppertal
Leverkusen (Wiesdorf)Köln
Stolberg
Aachen
Monheim am RheinDormagenNeuss
Wiesbaden
Ingelheim
Ludwigshafen am RheinIdar-Oberstein
MannheimHeidelberg
GernsheimDarmstadt
Frankfurt a.M.Bad Homburg vor der Höhe
Marburg
KarlsruheEttlingen
HerrenbergBühl
Freiburg
WehrGrenzach-Wyhlen
SingenKonstanz
München Planegg-Martinsried
Penzberg
Haar
Ismaning
Pfaffenhofen
Nürnberg
DresdenJenaWeimar
Bitterfeld-Wolfen
BerlinOranienburg
Holzkirchen
Tübingen
LaupheimBiberach/Riß
Unterschleißheim
Halle (Westf.)
Die Standorte der vfa-Mitglieder und ihrer Tochterunternehmen
Mainz
Bielefeld
Burgwedel
S K M D AstraZenecaS K M LundbeckG (im Bau) MSD
H BaxterF* H Baxter
C B BayerM I Boehringer Ingelheim
F K C B BayerS K M UCB
F BayerS K M D Janssen
S K H BayerS F K M D C H Grünenthal
S K M PaionM Grünenthal
H Nattermann (Tochter von Sanofi)S K M Lilly Pharma
S K M AbbVieS F BioNTech
S K M Novo NordiskS K M D C H Boehringer IngelheimF EUFETS (Tochter von BioNTech)
F K M D H I AbbVieC B H Roche
F Cellzome (Tochter von GSK)D Pfizer
S K D Ipsen PharmaF K M H GSK Consumer Healthcare
M GSKS F K CureVac
S G Rentschler BiopharmaS M ActelionF* D H Pfizer
G (im Bau) B H TakedaH Bayer
S K M H RocheC H Novartis Pharma
S D V TakedaF K D G B H Boehringer Ingelheim
GSK DAllergopharma (Tochter von Merck) S F K M D B HTakeda D HBayer F K M D HBerlin-Chemie S K M HBe the Partner SJPT Peptide Technologies (Tochter von BioNTech) FMologen S F KPfizer S K MRoche M VSanofi K MTakeda MBayer HBayer HJenapharm (Tochter von Bayer) S M VGSK BGSK F* K M G (im Bau) B HSeqirus BAegerion SCureVac KEisai S MOtsuka Pharma S K M DSanofi S F K D C G H IBayer F* K M HMerck S F K M C HMerck CNovartis Pharma S K M VBioNTech Small Molecules (Tochter von BioNTech) FDaiichi Sankyo FMedigene S F K MRigontec (Tochter von MSD) S F KSwedish Orphan Biovitrum SDaiichi Sankyo F B HBaxter S M VBiogen S MAmgen S F K MApceth Biopharma S F KAstellas Pharma S K MBristol-Myers Squibb S K MDaiichi Sankyo S K MGSK S K MViiV Healthcare S KVifor S MMSD S K MGSK MApceth Biopharma G BRoche F G B
Ottobrunn
Stand: Mai 2018. Quelle: vfaStand: Mai 2018. Quelle: vfa
Inhalt
Herausgeber:
© 2018Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.Hausvogteiplatz 13, 10117 BerlinTelefon: 030 20604-0Fax: 030 [email protected]
Autor: Institut der deutschen Wirtschaft, Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandGestaltung und Produktion: IW Medien GmbH, Köln ∙ BerlinTitelfoto: Getty Images / gilaxiaDruck: Warlich Druck Meckenheim GmbH, Meckenheim
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandPostfach 10 18 63, 50458 KölnKonrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 KölnTelefon: 0221 4981-813Fax: 0221 [email protected]
VorwortChancen der Digitalisierung für die Patientenversorgung nutzen 1
Forschung und Innovation in der Pharmaindustrie
Digitalisierung als Treiber medizinischer Innovationen 2
Wirtschaftsfaktor Pharma
Die pharmazeutische Industrie für mehr Beschäftigung und Wohlstand 4
Die Branche in Zahlen (Teil 1) 4
Pharmaindustrie: wichtig für den Wirtschaftsstandort 6
Die Pharmaindustrie in Europa: Deutschland in den Top 3 8
Innovationsfaktor Pharma Arzneimittelforschung in Deutschland 10
Die Branche in Zahlen (Teil 2) 10
Innovative Arzneimittel: Nutzen für die ganze Volkswirtschaft 15
1
3
2
Die forschenden Pharmaunternehmen, die sich im vfa zu-sammengeschlossen haben, positionieren sich schon seit vielen Jahren im Bereich Digital Health und bauen ihr Engagement weiter aus: Computergestützte Wirkstoffsuche und immer besser werdende Auswertungsmöglichkeiten riesiger Datenmengen bieten das Potenzial, immer zielge-nauere und damit wirksamere Therapien zu entwickeln. Auch die Abläufe in der Produktion wandeln sich: Automa-tisierung und Optimierung der betrieblichen Prozesse sowie neue Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten erhöhen die Sicherheit und Effizienz in den Betrieben.
Von diesen Entwicklungen profitieren die Patientinnen und Patienten am stärksten. Die sichere, einfache und immer weiter optimierte Anwendung von Arzneimitteln verbes-sert die Therapie ihrer Krankheit, lässt sie länger und beschwerdefreier am gesellschaftlichen Leben teilhaben und schafft somit Mehrwert nicht nur für den Einzelnen, sondern für unsere ganze Gesellschaft.
Die Unternehmen selbst sehen sich gut aufgestellt: 2017 haben sie weitere 31 Medikamente in Deutschland in die Versorgung gebracht, die den medizinischen Fortschritt voranbringen und damit die Therapiemöglichkeiten von Patientinnen und Patienten erweitern. Vor allem in der Behandlung von Krebserkrankungen, aber auch bei Ent-zündungs- und Infektionskrankheiten konnten große Fortschritte erreicht werden.
Für die Pharmaindustrie gehören Forschung und Entwick-lung (F&E) zum Kern ihres Handelns. Kaum eine andere Branche investiert – gemessen am Umsatz – hierzulande so viel wie die Pharmaindustrie. Der Standort Deutschland bietet der pharmazeutischen Forschung bereits heute gute Bedingungen. Bestens ausgebildetes Fachpersonal auf allen Ebenen und die hervorragenden staatlichen For-schungseinrichtungen und Universitäten schaffen den Raum für bedeutende Kooperationen im F&E-Bereich. Nicht ohne Grund ist Deutschland bei der Anzahl der klini-schen Studien weltweit die Nummer zwei hinter den USA. Das Zusammenwirken zwischen öffentlicher und industri-eller Forschung sollte deshalb weiterhin Priorität besitzen und bestmöglich gestärkt werden.
Mit ihren Investitionen gibt die Pharmaindustrie als globale Zukunftsbranche dem Standort Deutschland einen Ver-trauensvorschuss. Es ist nun an der Politik, die Rahmen- bedingungen derart weiterzuentwickeln, dass diese Inves-titionen auch in Zukunft Früchte tragen werden. Denn es gibt weiterhin Hürden, die ein intensiveres Engagement vieler Firmen verhindern. So fehlt nach wie vor eine steuer- liche Forschungsförderung in Deutschland, die andere OECD- Staaten längst eingeführt haben. Hoffen wir, dass die Poli-tik hier endlich handelt und das Vorhaben in der neuen Legislaturperiode umsetzt!
Mehr denn je sind Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Pflicht, aktuelle Wandlungsprozesse aktiv zu gestalten. Die digitale Transformation des Gesundheitswesens ist bereits Realität und beschleunigt das internationale Innova-tionsrennen: Big Data, Decision Support Tools und Smart Devices sind Stichworte, die zeigen, dass digitale Technolo-gien die gesamte Gesundheitsversorgung revolutionieren werden. Die damit verbundenen Chancen gilt es jetzt zu nutzen.
Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa
1
Vorwort
Chancen der Digitalisierung für die Patientenversorgung nutzen
1 Forschung und Innovation in der Pharmaindustrie Forschung und Innovation in der Pharmaindustrie 1
Lösungen dabei helfen, Krankheiten früher zu erkennen, die Dauer von Klinikaufenthalten zu verkürzen oder dem Patienten durch Telemedizin, Apps und Pflegeroboter län-ger ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
Digitale Technologien sind bereits in allen Handlungsfel- dern der pharmazeutischen Unternehmen angekommen. Computergestützte Wirkstoffsuche und Big-Data-Anwen- dungen ermöglichen den Pharmaunternehmen neue An-sätze in der Produktentwicklung. Beispielsweise können Arzneimittel aufgrund der Erfolge in der Genomsequen-zierung bestmöglich auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt, die Therapietreue durch digitale Angebote verbessert und die Sicherheit der Produktanwendung über Smart Devices erhöht werden. Die Digitalisierung schafft mit der Automatisierung und Optimierung der betriebli-chen Abläufe neue Chancen. So steigert der intelligente Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstech- nologien die Kosten- und Ressourceneffizienz in der Pro-duktion. Darüber hinaus hilft er den Unternehmen, die durch den Gesetzgeber definierten hohen Compliance- und Dokumentationsanforderungen zu erfüllen.
Der demografische Wandel stellt Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland vor große Herausforderungen. Für die Pharmaindustrie ist er zudem ein wichtiger Innova-tionstreiber. Bessere Lebensbedingungen, medizinischer Fortschritt und höheres Gesundheitsbewusstsein lassen uns immer älter werden und länger gesund bleiben. Doch gleichzeitig steigt mit dem zunehmenden Alter das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Ältere Menschen erkranken im Durchschnitt häufiger und schwerer als jün-gere. Die Entwicklung innovativer Arzneimittel trägt we-sentlich dazu bei, die Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen zu erhöhen. Außerdem setzt die Phar-maindustrie mit ihren Innovationen wichtige Wachstums- impulse und sorgt damit für Beschäftigung und Wohlstand in Deutschland.
Die Digitalisierung eröffnet dem gesamten Gesundheits-bereich enormes Potenzial. Die Rolle der Pharmaunter-nehmen im digitalen Wandel ist vielfältig. Sie gestalten die Entwicklungen mit, die in einer älter werdenden Ge-sellschaft mehr Lebensqualität und eine bessere Gesund-heitsversorgung schaffen. Schon heute können intelligente
Die Personalisierung der Medizin ist infolge der Möglichkei-ten, immer größere Datenmengen zu erfassen und auszu-werten, eines der wichtigsten Innovationsfelder der Pharma- industrie. Die personalisierte Medizin verbindet in der Regel ein Arzneimittel mit einem dazugehörigen Diagnosti-kum: Ein Vortest erfasst gezielt genetische, molekulare oder zelluläre Besonderheiten des Patienten. Diese Biomarker können die Wirksamkeit, Verträglichkeit oder Dosierung des Wirkstoffs beeinflussen. Hieraus ergeben sich Hinweise darauf, ob das Medikament für diesen Patienten geeignet ist. Der Patient erhält schneller die für ihn hilfreiche Therapie und das Gesundheitswesen gewinnt an Effizienz.
Im Jahr 2017 waren in Deutschland 53 Wirkstoffe mit beglei- tendem diagnostischen Vortest zugelassen1 – 2012 waren es 42 Wirkstoffe. Mit 41 zugelassenen Wirkstoffen liegt der Schwerpunkt zielgerichteter Therapien in der Behandlung von Krebserkrankungen, einer der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die zunehmende Bedeu-tung der personalisierten Medizin in der Gesundheitsversor-gung spiegelt sich in den Forschungsaktivitäten der Unter-nehmen, die verstärkt Biomarker erforschen, identifizieren und validieren. Waren beispielsweise in der Onkologie im Jahr 2005 in 12 Prozent aller klinischen Studien Biomarker vorgesehen, lag dieser Anteil 2013 bereits bei 43 Prozent.2
Laut Statistischem Bundesamt umfasst die Pharma- industrie die „Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen“. Dabei kann es sich um patentgeschützte Erzeugnisse, patentfreie Generika oder Biosimilars han-deln, um therapeutische Arzneimittel oder Impfstoffe. Ihre Wirkstoffe werden chemisch oder biotechnisch her-gestellt oder aus biologischen Quellen gewonnen.
Zu den forschenden Pharmaproduzenten zählen alle Betriebe der vfa-Mitgliedsunternehmen, die in der amt-lichen Statistik unter „Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse“ geführt werden. Sie sind damit sowohl Teil der vom Statistischen Bundesamt erfassten Pharma- industrie als auch Teil der vfa-Mitgliedsunternehmen.
Hierunter fallen alle Betriebe der vfa-Mitgliedsunter- nehmen ungeachtet ihrer Auskunftspflicht gegenüber der amtlichen Statistik und ihres wirtschaftlichen Schwerpunkts. Denn nicht alle Betriebe werden vom Statistischen Bundesamt unter „Herstellung pharma-zeutischer Erzeugnisse“ erfasst, sondern aufgrund ihres wirtschaftlichen Schwerpunkts etwa unter „Vertrieb“ oder „Forschung“ geführt oder gar nicht eingruppiert, auch wenn sie zur Wertschöpfungskette der vfa-Mit-gliedsunternehmen gehören.
Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) erhebt seine Daten nach den Definitionen des Statistischen Bundesamts für jeden Betrieb seiner Mitgliedsunterneh-
men, also für jede ihrer örtlich getrennten Niederlassungen. Auf diese Weise erhält der vfa Daten, die mit der amtlichen Statistik vergleichbar sind.
Digitalisierung als Treiber medizinischer Innovationen
1) http://vfa.de/personalisiert, Stand: 05.03.2018.2) BCG/vfa bio, 2015, Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2005 – 2015 – 2025: Bedeutung für Patienten, Gesellschaft und Standort, 10. Biotech-Report, München.
2 3
Alterspyramide 2017 und 2060
2017 in 1.000
Frauen Männer
2060
3.500 2.500 1.500 500 3.5002.5001.500500 3.500 2.500 1.500 500 3.5002.5001.500500
Frauen Männer
Geburtenrate: 1,4 Kinder je Frau; Lebenserwartung bei Geburt 2060: Jungen 84,8/Mädchen 88,8 Jahre; langfristiger Wanderungssaldo: 100.000. Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
95 Jahre und älter90 95–85 90–80 85–75 80–70 75–65 70–60 65–55 60–50 55–45 50–40 45–35 40–30 35–25 30–20 25–15 20–10 15–
5 10–0 5–
vfa-Mitgliedsunternehmen: mehr als Pharmaproduzenten
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen
vfa-Mitgliedsunternehmen
Forschende Pharmaproduzenten
1 Forschung und Innovation in der Pharmaindustrie Forschung und Innovation in der Pharmaindustrie 1
Lösungen dabei helfen, Krankheiten früher zu erkennen, die Dauer von Klinikaufenthalten zu verkürzen oder dem Patienten durch Telemedizin, Apps und Pflegeroboter län-ger ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
Digitale Technologien sind bereits in allen Handlungsfel- dern der pharmazeutischen Unternehmen angekommen. Computergestützte Wirkstoffsuche und Big-Data-Anwen- dungen ermöglichen den Pharmaunternehmen neue An-sätze in der Produktentwicklung. Beispielsweise können Arzneimittel aufgrund der Erfolge in der Genomsequen-zierung bestmöglich auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt, die Therapietreue durch digitale Angebote verbessert und die Sicherheit der Produktanwendung über Smart Devices erhöht werden. Die Digitalisierung schafft mit der Automatisierung und Optimierung der betriebli-chen Abläufe neue Chancen. So steigert der intelligente Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstech- nologien die Kosten- und Ressourceneffizienz in der Pro-duktion. Darüber hinaus hilft er den Unternehmen, die durch den Gesetzgeber definierten hohen Compliance- und Dokumentationsanforderungen zu erfüllen.
Der demografische Wandel stellt Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland vor große Herausforderungen. Für die Pharmaindustrie ist er zudem ein wichtiger Innova-tionstreiber. Bessere Lebensbedingungen, medizinischer Fortschritt und höheres Gesundheitsbewusstsein lassen uns immer älter werden und länger gesund bleiben. Doch gleichzeitig steigt mit dem zunehmenden Alter das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Ältere Menschen erkranken im Durchschnitt häufiger und schwerer als jün-gere. Die Entwicklung innovativer Arzneimittel trägt we-sentlich dazu bei, die Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen zu erhöhen. Außerdem setzt die Phar-maindustrie mit ihren Innovationen wichtige Wachstums- impulse und sorgt damit für Beschäftigung und Wohlstand in Deutschland.
Die Digitalisierung eröffnet dem gesamten Gesundheits-bereich enormes Potenzial. Die Rolle der Pharmaunter-nehmen im digitalen Wandel ist vielfältig. Sie gestalten die Entwicklungen mit, die in einer älter werdenden Ge-sellschaft mehr Lebensqualität und eine bessere Gesund-heitsversorgung schaffen. Schon heute können intelligente
Die Personalisierung der Medizin ist infolge der Möglichkei-ten, immer größere Datenmengen zu erfassen und auszu-werten, eines der wichtigsten Innovationsfelder der Pharma- industrie. Die personalisierte Medizin verbindet in der Regel ein Arzneimittel mit einem dazugehörigen Diagnosti-kum: Ein Vortest erfasst gezielt genetische, molekulare oder zelluläre Besonderheiten des Patienten. Diese Biomarker können die Wirksamkeit, Verträglichkeit oder Dosierung des Wirkstoffs beeinflussen. Hieraus ergeben sich Hinweise darauf, ob das Medikament für diesen Patienten geeignet ist. Der Patient erhält schneller die für ihn hilfreiche Therapie und das Gesundheitswesen gewinnt an Effizienz.
Im Jahr 2017 waren in Deutschland 53 Wirkstoffe mit beglei- tendem diagnostischen Vortest zugelassen1 – 2012 waren es 42 Wirkstoffe. Mit 41 zugelassenen Wirkstoffen liegt der Schwerpunkt zielgerichteter Therapien in der Behandlung von Krebserkrankungen, einer der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die zunehmende Bedeu-tung der personalisierten Medizin in der Gesundheitsversor-gung spiegelt sich in den Forschungsaktivitäten der Unter-nehmen, die verstärkt Biomarker erforschen, identifizieren und validieren. Waren beispielsweise in der Onkologie im Jahr 2005 in 12 Prozent aller klinischen Studien Biomarker vorgesehen, lag dieser Anteil 2013 bereits bei 43 Prozent.2
Laut Statistischem Bundesamt umfasst die Pharma- industrie die „Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen“. Dabei kann es sich um patentgeschützte Erzeugnisse, patentfreie Generika oder Biosimilars han-deln, um therapeutische Arzneimittel oder Impfstoffe. Ihre Wirkstoffe werden chemisch oder biotechnisch her-gestellt oder aus biologischen Quellen gewonnen.
Zu den forschenden Pharmaproduzenten zählen alle Betriebe der vfa-Mitgliedsunternehmen, die in der amt-lichen Statistik unter „Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse“ geführt werden. Sie sind damit sowohl Teil der vom Statistischen Bundesamt erfassten Pharma- industrie als auch Teil der vfa-Mitgliedsunternehmen.
Hierunter fallen alle Betriebe der vfa-Mitgliedsunter- nehmen ungeachtet ihrer Auskunftspflicht gegenüber der amtlichen Statistik und ihres wirtschaftlichen Schwerpunkts. Denn nicht alle Betriebe werden vom Statistischen Bundesamt unter „Herstellung pharma-zeutischer Erzeugnisse“ erfasst, sondern aufgrund ihres wirtschaftlichen Schwerpunkts etwa unter „Vertrieb“ oder „Forschung“ geführt oder gar nicht eingruppiert, auch wenn sie zur Wertschöpfungskette der vfa-Mit-gliedsunternehmen gehören.
Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) erhebt seine Daten nach den Definitionen des Statistischen Bundesamts für jeden Betrieb seiner Mitgliedsunterneh-
men, also für jede ihrer örtlich getrennten Niederlassungen. Auf diese Weise erhält der vfa Daten, die mit der amtlichen Statistik vergleichbar sind.
Digitalisierung als Treiber medizinischer Innovationen
1) http://vfa.de/personalisiert, Stand: 05.03.2018.2) BCG/vfa bio, 2015, Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2005 – 2015 – 2025: Bedeutung für Patienten, Gesellschaft und Standort, 10. Biotech-Report, München.
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Alterspyramide 2017 und 2060
2017 in 1.000
Frauen Männer
2060
3.500 2.500 1.500 500 3.5002.5001.500500 3.500 2.500 1.500 500 3.5002.5001.500500
Frauen Männer
Geburtenrate: 1,4 Kinder je Frau; Lebenserwartung bei Geburt 2060: Jungen 84,8/Mädchen 88,8 Jahre; langfristiger Wanderungssaldo: 100.000. Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
95 Jahre und älter90 95–85 90–80 85–75 80–70 75–65 70–60 65–55 60–50 55–45 50–40 45–35 40–30 35–25 30–20 25–15 20–10 15–
5 10–0 5–
vfa-Mitgliedsunternehmen: mehr als Pharmaproduzenten
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen
vfa-Mitgliedsunternehmen
Forschende Pharmaproduzenten
4 5
2 Wirtschaftsfaktor Pharma Wirtschaftsfaktor Pharma 2
Die Pharmaindustrie ist seit dem krisenbedingten Rück-gang 2009 auf Wachstumskurs und verbucht seitdem ein Umsatzplus von fast 30 Prozent. 2017 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 Prozent. Die forschen-den Pharmaproduzenten trugen zu dieser Entwicklung bei – im Jahr 2017 bestritten sie 55 Prozent des gesamten
Branchenumsatzes und hielten mit einem Plus von 0,4 Pro- zent das im Vorjahr erreichte hohe Niveau. Auch die vfa-Mitgliedsunternehmen zeigten ein stabiles Bild: Ihr Um-satz stieg 2017 gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent auf 44,8 Milliarden Euro.
2017 produzierte die Pharmaindustrie hierzulande pharma-zeutische Erzeugnisse im Wert von 30,6 Milliarden Euro – 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. 87 Prozent der gesamten Pharmaproduktion sind pharmazeutische Spezialitäten (ver-brauchsfertige Arzneimittel, Impfstoffe sowie Zubereitun-gen für die medizinische Diagnostik), 11 Prozent sind phar-mazeutische Grundstoffe (aktive Substanzen, die für die Medikamentenherstellung benötigt werden). Der Wert der Grundstoffproduktion stieg um 2,3 Prozent, der Wert der produzierten Spezialitäten um 4,8 Prozent.
Die forschenden Pharmaproduzenten stellten im Jahr 2017 Pharmaerzeugnisse im Wert von 15,2 Milliarden Euro her – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 6,6 Prozent. Während der Produktionswert der pharmazeutischen Spezialitäten um 5,7 Prozent anstieg, legte der Wert der Grundstoffproduktion um fast 18 Prozent zu.
Immer mehr Medikamente werden biotechnologisch hergestellt. Deutschland nimmt europaweit die Spitzenpo-sition bei der Produktion der Wirkstoffe von Biopharma-zeutika ein. 43 der in Deutschland zugelassenen biophar-mazeutischen Arzneimittel werden auch in Deutschland produziert; damit liegt Deutschland weltweit auf Platz 2 hinter den USA mit 91 dieser Arzneimittel.3
Die Pharmaindustrie baut ihre Beschäftigung seit Beginn des Jahrzehnts kontinuierlich aus: Die gesamte Branche be-schäftigt mittlerweile über 13 Prozent mehr Mitarbeiter als noch 2010. Im Jahr 2017 stieg die Beschäftigung gegenüber
dem Vorjahr um 1,2 Prozent. Dabei waren für die forschenden Pharmaproduzenten 0,9 Prozent mehr Menschen tätig als im Jahr zuvor. Die vfa-Mitgliedsunternehmen erhöhten ihre Belegschaften sogar um 1,7 Prozent auf 82.288 Mitarbeiter.
Zwei Drittel ihres Umsatzes erzielte die Pharmaindustrie im Jahr 2017 im Ausland. Die forschenden Pharmaprodu-zenten lagen mit einem Exportanteil von 71 Prozent deut-lich über dem Branchendurchschnitt. Die vfa-Mitglieds-unternehmen erwirtschafteten mit 21,4 Milliarden Euro gut 48 Prozent ihres Umsatzes im Ausland.
Die Pharmaindustrie investierte 2016 knapp ein Drittel mehr in Anlagen, Gebäude und Maschinen als im Vorjahr. Auch die forschenden Pharmaproduzenten und die vfa-Mit-gliedsunternehmen steigerten ihre Investitionen: Letztere gaben 2016 mit 1,8 Milliarden Euro 16 Prozent mehr für Investitionen aus als 2015. Im Jahr 2017 sanken ihre Investi-tionen um 15,7 Prozent und damit auf das Niveau von 2015.
Auslandsumsatz: Erlöse für alle geleisteten Lieferungen und Leistungen an Empfänger, die im Ausland ansässig sind, sowie an inländische Firmen, die die Waren ohne weitere Be- oder Verarbeitung in das Ausland ausführen. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Er-zeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Investitionen: aktivierte Bruttozugänge an Sachanlagen. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeuti-schen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Beschäftigung in der pharmazeutischen Industrie
Produktion der pharmazeutischen Industrie im Jahr 2017
Auslandsumsatz der pharmazeutischen Industrie Investitionen der pharmazeutischen Industrie
Umsatz: Gesamtbetrag der abgerechneten Lieferungen und Leistungen an Dritte im In- und Ausland abzüglich sofort gewährter Preisnachlässe wie Rabatte oder Boni sowie Erträge, die nicht unmittelbar aus laufender Produktionstätigkeit resultieren. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeu-tischen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Pharmazeutische Industrie insgesamt
2015
46,4
2016
48,2
2017
49,0
Forschende Pharmaproduzenten
2015
24,9
2016
27,1
2017
27,2
vfa-Mitgliedsunternehmen
2015
41,4
2016
44,6
2017
44,8
in Sachanlagen, in Milliarden Euroin Milliarden Euro
Forschende Pharmaproduzenten
2015
1,4
2016
1,6
2017
1,3
Pharmazeutische Industrie insgesamt
2015
1,6
2016
2,1Pharmazeutische Industrie
insgesamtForschende
Pharmaproduzenten
30,0 17,832,0 19,332,5 19,3
2015 20152016 20162017 2017
Produktion: Verkaufswert der zum Absatz bestimmten pharmazeutischen Erzeugnisse. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
3) Auswertung von 246 in Deutschland zugelassenen Arzneimitteln mit biopharmazeutischen Wirkstoffen, zu denen der Produktionsstandort bekannt ist. Davon werden 41 Medikamente an mehreren Produktionsstandorten hergestellt; insgesamt sind 25 Länder vertreten; http://www.vfa.de/gentech, Stand: 21.05.2018.
Pharmazeutische Industrie insgesamt
2015
114.0692017
117.013
2016
115.663
vfa-Mitgliedsunternehmen
2015
78.9542017
82.288
2016
80.880
Forschende Pharmaproduzenten
2015
61.7382017
63.486
2016
62.908
Die pharmazeutische Industrie für mehrBeschäftigung und WohlstandDie Branche in Zahlen (Teil 1)
Umsatz der pharmazeutischen Industrie
in Milliarden Euro
Pharmazeutische Grundstoffe: 2,0 Mrd. € ■Pharmazeutische Spezialitäten: 12,9 Mrd. € ■
Sonstige Erzeugnisse: 0,4 Mrd. € ■
Forschende Pharmaproduzenten insgesamt: 15,2 Mrd. €
15,3 12,9
2,0
0,4
Pharmazeutische Industrie ohne forschende Pharmaproduzenten:15,3 Mrd. €
4 5
2 Wirtschaftsfaktor Pharma Wirtschaftsfaktor Pharma 2
Die Pharmaindustrie ist seit dem krisenbedingten Rück-gang 2009 auf Wachstumskurs und verbucht seitdem ein Umsatzplus von fast 30 Prozent. 2017 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 Prozent. Die forschen-den Pharmaproduzenten trugen zu dieser Entwicklung bei – im Jahr 2017 bestritten sie 55 Prozent des gesamten
Branchenumsatzes und hielten mit einem Plus von 0,4 Pro- zent das im Vorjahr erreichte hohe Niveau. Auch die vfa-Mitgliedsunternehmen zeigten ein stabiles Bild: Ihr Um-satz stieg 2017 gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent auf 44,8 Milliarden Euro.
2017 produzierte die Pharmaindustrie hierzulande pharma-zeutische Erzeugnisse im Wert von 30,6 Milliarden Euro – 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. 87 Prozent der gesamten Pharmaproduktion sind pharmazeutische Spezialitäten (ver-brauchsfertige Arzneimittel, Impfstoffe sowie Zubereitun-gen für die medizinische Diagnostik), 11 Prozent sind phar-mazeutische Grundstoffe (aktive Substanzen, die für die Medikamentenherstellung benötigt werden). Der Wert der Grundstoffproduktion stieg um 2,3 Prozent, der Wert der produzierten Spezialitäten um 4,8 Prozent.
Die forschenden Pharmaproduzenten stellten im Jahr 2017 Pharmaerzeugnisse im Wert von 15,2 Milliarden Euro her – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 6,6 Prozent. Während der Produktionswert der pharmazeutischen Spezialitäten um 5,7 Prozent anstieg, legte der Wert der Grundstoffproduktion um fast 18 Prozent zu.
Immer mehr Medikamente werden biotechnologisch hergestellt. Deutschland nimmt europaweit die Spitzenpo-sition bei der Produktion der Wirkstoffe von Biopharma-zeutika ein. 43 der in Deutschland zugelassenen biophar-mazeutischen Arzneimittel werden auch in Deutschland produziert; damit liegt Deutschland weltweit auf Platz 2 hinter den USA mit 91 dieser Arzneimittel.3
Die Pharmaindustrie baut ihre Beschäftigung seit Beginn des Jahrzehnts kontinuierlich aus: Die gesamte Branche be-schäftigt mittlerweile über 13 Prozent mehr Mitarbeiter als noch 2010. Im Jahr 2017 stieg die Beschäftigung gegenüber
dem Vorjahr um 1,2 Prozent. Dabei waren für die forschenden Pharmaproduzenten 0,9 Prozent mehr Menschen tätig als im Jahr zuvor. Die vfa-Mitgliedsunternehmen erhöhten ihre Belegschaften sogar um 1,7 Prozent auf 82.288 Mitarbeiter.
Zwei Drittel ihres Umsatzes erzielte die Pharmaindustrie im Jahr 2017 im Ausland. Die forschenden Pharmaprodu-zenten lagen mit einem Exportanteil von 71 Prozent deut-lich über dem Branchendurchschnitt. Die vfa-Mitglieds-unternehmen erwirtschafteten mit 21,4 Milliarden Euro gut 48 Prozent ihres Umsatzes im Ausland.
Die Pharmaindustrie investierte 2016 knapp ein Drittel mehr in Anlagen, Gebäude und Maschinen als im Vorjahr. Auch die forschenden Pharmaproduzenten und die vfa-Mit-gliedsunternehmen steigerten ihre Investitionen: Letztere gaben 2016 mit 1,8 Milliarden Euro 16 Prozent mehr für Investitionen aus als 2015. Im Jahr 2017 sanken ihre Investi-tionen um 15,7 Prozent und damit auf das Niveau von 2015.
Auslandsumsatz: Erlöse für alle geleisteten Lieferungen und Leistungen an Empfänger, die im Ausland ansässig sind, sowie an inländische Firmen, die die Waren ohne weitere Be- oder Verarbeitung in das Ausland ausführen. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Er-zeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Investitionen: aktivierte Bruttozugänge an Sachanlagen. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeuti-schen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Beschäftigung in der pharmazeutischen Industrie
Produktion der pharmazeutischen Industrie im Jahr 2017
Auslandsumsatz der pharmazeutischen Industrie Investitionen der pharmazeutischen Industrie
Umsatz: Gesamtbetrag der abgerechneten Lieferungen und Leistungen an Dritte im In- und Ausland abzüglich sofort gewährter Preisnachlässe wie Rabatte oder Boni sowie Erträge, die nicht unmittelbar aus laufender Produktionstätigkeit resultieren. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeu-tischen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
Pharmazeutische Industrie insgesamt
2015
46,4
2016
48,2
2017
49,0
Forschende Pharmaproduzenten
2015
24,9
2016
27,1
2017
27,2
vfa-Mitgliedsunternehmen
2015
41,4
2016
44,6
2017
44,8
in Sachanlagen, in Milliarden Euroin Milliarden Euro
Forschende Pharmaproduzenten
2015
1,4
2016
1,6
2017
1,3
Pharmazeutische Industrie insgesamt
2015
1,6
2016
2,1Pharmazeutische Industrie
insgesamtForschende
Pharmaproduzenten
30,0 17,832,0 19,332,5 19,3
2015 20152016 20162017 2017
Produktion: Verkaufswert der zum Absatz bestimmten pharmazeutischen Erzeugnisse. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Statistisches Bundesamt, vfa
3) Auswertung von 246 in Deutschland zugelassenen Arzneimitteln mit biopharmazeutischen Wirkstoffen, zu denen der Produktionsstandort bekannt ist. Davon werden 41 Medikamente an mehreren Produktionsstandorten hergestellt; insgesamt sind 25 Länder vertreten; http://www.vfa.de/gentech, Stand: 21.05.2018.
Pharmazeutische Industrie insgesamt
2015
114.0692017
117.013
2016
115.663
vfa-Mitgliedsunternehmen
2015
78.9542017
82.288
2016
80.880
Forschende Pharmaproduzenten
2015
61.7382017
63.486
2016
62.908
Die pharmazeutische Industrie für mehrBeschäftigung und WohlstandDie Branche in Zahlen (Teil 1)
Umsatz der pharmazeutischen Industrie
in Milliarden Euro
Pharmazeutische Grundstoffe: 2,0 Mrd. € ■Pharmazeutische Spezialitäten: 12,9 Mrd. € ■
Sonstige Erzeugnisse: 0,4 Mrd. € ■
Forschende Pharmaproduzenten insgesamt: 15,2 Mrd. €
15,3 12,9
2,0
0,4
Pharmazeutische Industrie ohne forschende Pharmaproduzenten:15,3 Mrd. €
Die Bruttowertschöpfung gibt den Wert der im Produk- tionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen abzüglich des Wertes der in der Produktion verbrauchten Güter an. Sie sagt jedoch als Maß für die wirtschaftliche Leistung nichts über die Produktivität einer Branche aus – denn die absolute Höhe der Wirtschaftsleistung hängt unter anderem von der Größe der Branche ab. Will man diesen Größeneffekt bereinigen, bietet sich die Pro-Kopf-Betrachtung an: Mit rund 141.000 Euro Bruttowertschöp-fung je Beschäftigten gehörte die Pharmaindustrie im Jahr 2016 zu den produktivsten Branchen der deutschen Indus-
trie – die Beschäftigten der Pharmaindustrie leisten also einen erheblichen Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Er-folg der deutschen Industrie.
Wirtschaftswachstum braucht industrielle Investitionen: Die Pharmaindustrie war im Jahr 2016 mit fast 18.350 Euro Investitionen je Beschäftigten in Anlagen, Gebäude und Maschinen die investitionsstärkste industrielle Branche am Standort Deutschland. Die forschenden Pharmaprodu- zenten übertreffen dieses Ergebnis sogar: Ihre Investitions- intensität lag 2016 bei 25.750 Euro. Die vfa-Mitgliedsun-
ternehmen investierten 2016 pro Mitarbeiter fast 22.300 Euro. Infolge der höheren Beschäftigung einerseits und der niedrigeren Investitionen andererseits ging deren Investitionsintensität im Jahr 2017 auf knapp 18.500 Euro zurück.
Die Pharmaindustrie in Deutschland erwirtschaftet ihren Umsatz zunehmend im Ausland und sichert so Arbeits-plätze und Wertschöpfung im Inland. Die Exportquote der Pharmaindustrie ist von 2008 bis 2017 von knapp 61 Prozent auf über 66 Prozent gestiegen. Ihre hohe Export-
orientierung bietet der deutschen Pharmaindustrie gute Zukunftschancen. Zum einen wächst die Weltbevölkerung, zum anderen steigt der Wohlstand in den Schwellenlän-dern. Allein von 2012 bis 2016 hat sich der Umsatz mit Medikamenten weltweit um fast 15 Prozent erhöht.4 Der globale Arzneimittelmarkt ist weiterhin auf Wachstums- kurs und ermöglicht den Pharmaunternehmen in Deutsch-land mit ihrer starken Marktposition gute Wachstums-chancen.
4) Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, 2017, Pharma-Daten 2017, Berlin.
6 7
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Pharmaindustrie: wichtig für den Wirtschaftsstandort
Bruttowertschöpfung je Beschäftigten
im Jahr 2016, in Euro
Investitionen je Beschäftigten
im Jahr 2016, in Euro
141.120
PharmazeutischeIndustrie
Elektroindustrie
124.108
Fahrzeugbau
75.648
Papierindustrie
67.508
Metallerzeugung und -warenindustrie
128.797
Chemische Industrie
MaschinenbauVerarbeitendes Gewerbe insgesamt
70.166
Nahrungsmittel-/ Getränke-/Tabakindustrie
81.62887.22690.241
18.348
PharmazeutischeIndustrie
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt
16.246
Chemische Industrie
7.823
Metallerzeugung und -warenindustrie
6.457
Maschinenbau
17.636
Fahrzeugbau Nahrungsmittel-/ Getränke-/Tabakindustrie
Papierindustrie
7.370
Elektroindustrie
9.8759.887
11.358
2 Wirtschaftsfaktor Pharma Wirtschaftsfaktor Pharma 2
Die Bruttowertschöpfung gibt den Wert der im Produk- tionsprozess erzeugten Waren und Dienstleistungen abzüglich des Wertes der in der Produktion verbrauchten Güter an. Sie sagt jedoch als Maß für die wirtschaftliche Leistung nichts über die Produktivität einer Branche aus – denn die absolute Höhe der Wirtschaftsleistung hängt unter anderem von der Größe der Branche ab. Will man diesen Größeneffekt bereinigen, bietet sich die Pro-Kopf-Betrachtung an: Mit rund 141.000 Euro Bruttowertschöp-fung je Beschäftigten gehörte die Pharmaindustrie im Jahr 2016 zu den produktivsten Branchen der deutschen Indus-
trie – die Beschäftigten der Pharmaindustrie leisten also einen erheblichen Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Er-folg der deutschen Industrie.
Wirtschaftswachstum braucht industrielle Investitionen: Die Pharmaindustrie war im Jahr 2016 mit fast 18.350 Euro Investitionen je Beschäftigten in Anlagen, Gebäude und Maschinen die investitionsstärkste industrielle Branche am Standort Deutschland. Die forschenden Pharmaprodu- zenten übertreffen dieses Ergebnis sogar: Ihre Investitions- intensität lag 2016 bei 25.750 Euro. Die vfa-Mitgliedsun-
ternehmen investierten 2016 pro Mitarbeiter fast 22.300 Euro. Infolge der höheren Beschäftigung einerseits und der niedrigeren Investitionen andererseits ging deren Investitionsintensität im Jahr 2017 auf knapp 18.500 Euro zurück.
Die Pharmaindustrie in Deutschland erwirtschaftet ihren Umsatz zunehmend im Ausland und sichert so Arbeits-plätze und Wertschöpfung im Inland. Die Exportquote der Pharmaindustrie ist von 2008 bis 2017 von knapp 61 Prozent auf über 66 Prozent gestiegen. Ihre hohe Export-
orientierung bietet der deutschen Pharmaindustrie gute Zukunftschancen. Zum einen wächst die Weltbevölkerung, zum anderen steigt der Wohlstand in den Schwellenlän-dern. Allein von 2012 bis 2016 hat sich der Umsatz mit Medikamenten weltweit um fast 15 Prozent erhöht.4 Der globale Arzneimittelmarkt ist weiterhin auf Wachstums- kurs und ermöglicht den Pharmaunternehmen in Deutsch-land mit ihrer starken Marktposition gute Wachstums-chancen.
4) Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, 2017, Pharma-Daten 2017, Berlin.
6 7
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Pharmaindustrie: wichtig für den Wirtschaftsstandort
Bruttowertschöpfung je Beschäftigten
im Jahr 2016, in Euro
Investitionen je Beschäftigten
im Jahr 2016, in Euro
141.120
PharmazeutischeIndustrie
Elektroindustrie
124.108
Fahrzeugbau
75.648
Papierindustrie
67.508
Metallerzeugung und -warenindustrie
128.797
Chemische Industrie
MaschinenbauVerarbeitendes Gewerbe insgesamt
70.166
Nahrungsmittel-/ Getränke-/Tabakindustrie
81.62887.22690.241
18.348
PharmazeutischeIndustrie
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt
16.246
Chemische Industrie
7.823
Metallerzeugung und -warenindustrie
6.457
Maschinenbau
17.636
Fahrzeugbau Nahrungsmittel-/ Getränke-/Tabakindustrie
Papierindustrie
7.370
Elektroindustrie
9.8759.887
11.358
2 Wirtschaftsfaktor Pharma Wirtschaftsfaktor Pharma 2
Europa spielt für die Pharmaindustrie weltweit eine zen- trale Rolle. Im Jahr 2015 forschten und produzierten laut Europäischer Kommission rund 4.000 Unternehmen in den EU-Mitgliedsstaaten.5 Nahezu ein Drittel der weltwei-ten Forschungsausgaben der Pharmaindustrie wurde hier
getätigt und fast jeder vierte Euro des Weltmarktumsatzes mit Arzneimitteln in Europa erwirtschaftet.6
Deutschland ist nicht nur aufgrund seiner zentralen Lage ein wichtiger Produktionsstandort für die Branche. Die
Bundesrepublik ist zugleich der größte Absatzmarkt für Arzneimittel in Europa. Außerdem sind die sehr gut ausge-bildeten Mitarbeiter, die Nähe zu führenden Maschinen-
bauern und Vorleistern sowie die gute Infrastruktur ge-wichtige Argumente, warum Deutschland zu den größten Pharmaproduzenten Europas gehört.
8 9
2 Wirtschaftsfaktor Pharma Wirtschaftsfaktor Pharma 2
Die Pharmaindustrie in Europa: Deutschland in den Top 3
Wichtige ökonomische Kenngrößen für die Pharmaindustrie in der EU-28 und der Schweiz
5) Europäische Kommission, Eurostat, Detaillierte jährliche Unternehmensstatistiken für die Industrie, Stand: 20.03.2018.6) vfa, 2015, Statistics 2015. Die Arzneimittelindustrie in Deutschland, Berlin.
Schweiz
19%
Umsatz im Jahr 2016: 336 Milliarden Euro
Deutschland
15%
Irland
13%
Irland: 2014. Quelle: Eurostat
Deutschland
21%
Beschäftigte im Jahr 2016: 625.000
Frankreich
14%
Italien
10%
Frankreich, Irland: 2014. Quelle: Eurostat
Schweiz
26%
F&E-Aufwendungen im Jahr 2013: 16 Milliarden Euro
Deutschland
26%
Belgien
12%
Schweiz: 2012. Quellen: OECD, Bundesamt für Statistik Schweiz
Schweiz
21%
Produktionswert im Jahr 2016: 340 Milliarden Euro
Deutschland
13%
Irland
13%
Irland: 2014. Quelle: Eurostat
Deutschland
29%
F&E-Beschäftigte im Jahr 2013: 66.000
Schweiz
15%
Dänemark
9%
Schweiz: 2012. Quellen: OECD, Bundesamt für Statistik Schweiz
2016 20162016
Europa spielt für die Pharmaindustrie weltweit eine zen- trale Rolle. Im Jahr 2015 forschten und produzierten laut Europäischer Kommission rund 4.000 Unternehmen in den EU-Mitgliedsstaaten.5 Nahezu ein Drittel der weltwei-ten Forschungsausgaben der Pharmaindustrie wurde hier
getätigt und fast jeder vierte Euro des Weltmarktumsatzes mit Arzneimitteln in Europa erwirtschaftet.6
Deutschland ist nicht nur aufgrund seiner zentralen Lage ein wichtiger Produktionsstandort für die Branche. Die
Bundesrepublik ist zugleich der größte Absatzmarkt für Arzneimittel in Europa. Außerdem sind die sehr gut ausge-bildeten Mitarbeiter, die Nähe zu führenden Maschinen-
bauern und Vorleistern sowie die gute Infrastruktur ge-wichtige Argumente, warum Deutschland zu den größten Pharmaproduzenten Europas gehört.
8 9
2 Wirtschaftsfaktor Pharma Wirtschaftsfaktor Pharma 2
Die Pharmaindustrie in Europa: Deutschland in den Top 3
Wichtige ökonomische Kenngrößen für die Pharmaindustrie in der EU-28 und der Schweiz
5) Europäische Kommission, Eurostat, Detaillierte jährliche Unternehmensstatistiken für die Industrie, Stand: 20.03.2018.6) vfa, 2015, Statistics 2015. Die Arzneimittelindustrie in Deutschland, Berlin.
Schweiz
19%
Umsatz im Jahr 2016: 336 Milliarden Euro
Deutschland
15%
Irland
13%
Irland: 2014. Quelle: Eurostat
Deutschland
21%
Beschäftigte im Jahr 2016: 625.000
Frankreich
14%
Italien
10%
Frankreich, Irland: 2014. Quelle: Eurostat
Schweiz
26%
F&E-Aufwendungen im Jahr 2013: 16 Milliarden Euro
Deutschland
26%
Belgien
12%
Schweiz: 2012. Quellen: OECD, Bundesamt für Statistik Schweiz
Schweiz
21%
Produktionswert im Jahr 2016: 340 Milliarden Euro
Deutschland
13%
Irland
13%
Irland: 2014. Quelle: Eurostat
Deutschland
29%
F&E-Beschäftigte im Jahr 2013: 66.000
Schweiz
15%
Dänemark
9%
Schweiz: 2012. Quellen: OECD, Bundesamt für Statistik Schweiz
2016 20162016
Die Pharmaindustrie gab im Jahr 2016 über 6 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) aus. Davon wurden knapp 4,5 Milliarden innerhalb des eigenen Unter-nehmens mit eigenem Forschungspersonal eingesetzt – 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aufwendungen für externe F&E-Leistungen – also solche, die von Dritten erbracht wurden – sanken um rund 22 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.
Die internen F&E-Aufwendungen der vfa-Mitgliedsunter-nehmen fielen 2016 mit rund 4 Milliarden Euro etwa 16 Prozent höher aus als im Vorjahr, während die Ausgaben für externe Forschung um 24 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro sanken.
Ob aus der aktuell zu beobachtenden Tendenz zu mehr in-terner F&E in der Pharmaindustrie ein Trend wird, muss sich erst noch zeigen. Denn anders als es die Entwicklung im Jahr 2016 vermuten lässt, ist die externe F&E in der Pharmaindustrie in den vergangenen Jahren immer wichti-ger geworden: Von 2010 bis 2016 sind die externen F&E-Aufwendungen um 58 Prozent, die internen F&E-Aufwen-dungen um 21 Prozent gestiegen. Dies spricht dafür, dass die Pharmaunternehmen vermehrt auf Kooperationsstra- tegien setzen. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den vfa-Mitgliedsunternehmen: 2016 erhöhten sich deren externe F&E-Aufwendungen gegenüber dem Jahr 2010 um 19 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, die internen stiegen um rund 6 Prozent auf 4 Milliarden Euro.
Arzneimittelforschung in Deutschland Die Branche in Zahlen (Teil 2)
10 11
Im Jahr 2016 arbeiteten in den F&E-Abteilungen der Pharmaunternehmen über 19.400 Beschäftigte (Vollzeit-äquivalente) – 5,8 Prozent mehr als 2015. Die Beschäfti-gung in den F&E-Abteilungen der vfa-Mitgliedsunterneh-men legte im selben Zeitraum um 5,2 Prozent zu – damit gab es erstmals seit fünf Jahren wieder einen Anstieg der F&E-Beschäftigung in den vfa-Mitgliedsunternehmen. Diese Entwicklung korrespondiert mit der aktuell steigenden Bedeutung der internen F&E.
Jeder 17. Beschäftigte der industriellen F&E war 2016 in einem Pharmaunternehmen angestellt. Im Verarbeiten-den Gewerbe belegt die Pharmaindustrie damit Platz 6. In keinem anderen Industriezweig ist der Anteil der F&E-Mitarbeiter an der Branchenbeschäftigung größer: In der Pharmaindustrie arbeitete im Jahr 2015 jeder sechste Beschäftigte in der F&E, im Fahrzeugbau jeder siebte und in der Chemieindustrie jeder dreizehnte.
Vollzeitäquivalente: Umrechnung der Beschäftigten in Vollzeitbeschäftigte, das heißt, Teilzeitbeschäftigte werden mit ihrem Anteil an der Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten berück-sichtigt. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, vfa
Pharmazeutische Industrieinsgesamt
vfa-Mitgliedsunternehmen
16.328 16.083 15.555 16.37118.767 19.259 18.357
2013 2014 2015 20162013 2014 2015 2016
19.429
F&E-Beschäftigte der pharmazeutischen Industrie
in Vollzeitäquivalenten
F&E-Aufwendungen der pharmazeutischen Industrie
in Milliarden Euro
Interne F&E-Aufwendungen je Beschäftigten
nach Branche im Jahr 2015, in 1.000 Euro
Je Beschäftigten wendete die Pharmaindustrie im Jahr 2015 über 34.000 Euro für ihre interne F&E auf – doppelt so viel wie im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes. In den
vfa-Mitgliedsunternehmen entfielen in demselben Jahr auf die interne F&E sogar rund 44.000 Euro je Beschäftigten und 2016 knapp 50.000 Euro.
Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, vfa
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Pharmazeutische Industrie
34,3Automobilbau
26,8Kokerei/Mineralöl-
verarbeitung
24,5Schiff-/Bahn-/ Flugzeugbau
22,1Elektronik/
Messtechnik/Optik
18,9
Chemische Industrie
15,6Verarbeitendes
Gewerbe insgesamt
15,6Elektrotechnik
11,3Maschinenbau
9,4Gummi-/Kunststoff-
verarbeitung
7,1
3 Innovationsfaktor Pharma 3
Pharmazeutische Industrie insgesamt vfa-Mitgliedsunternehmen
6,0
E
2013
5,8
E
2014
6,1
E
2015
6,2
E
2016
5,6
E
2013
5,1
E
2014
5,5
E
2015
5,5
E
2016
Interne F&E-Aufwendungen der pharmazeutischen Industrie
nach Bundesländern im Jahr 2015, in Millionen Euro
Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind nicht nur traditionelle Standorte für die Arzneimittelproduktion, sondern auch für die Arz- neimittelforschung. Dementsprechend sind die Forschungs- abteilungen der Pharmaunternehmen – ebenso wie die
Produktionsstandorte pharmazeutischer Erzeugnisse – nicht gleichmäßig auf die Bundesländer verteilt. Von den knapp 4 Milliarden Euro der internen F&E-Aufwendungen der Pharmaindustrie im Jahr 2015 entfielen 87 Prozent auf diese fünf Bundesländer.
Nordrhein-Westfalen
483E
Niedersachsen
6E
Hamburg
37E
Schleswig-Holstein
63E
Berlin
538E
Sachsen
5E
Brandenburg
14E
Bayern
357E
Hessen
978E
Saarland
11E
Rheinland-Pfalz
386E
Baden-Württemberg
1.063E
Bremen
1E
Innovationsfaktor Pharma
Die Pharmaindustrie gab im Jahr 2016 über 6 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) aus. Davon wurden knapp 4,5 Milliarden innerhalb des eigenen Unter-nehmens mit eigenem Forschungspersonal eingesetzt – 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aufwendungen für externe F&E-Leistungen – also solche, die von Dritten erbracht wurden – sanken um rund 22 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.
Die internen F&E-Aufwendungen der vfa-Mitgliedsunter-nehmen fielen 2016 mit rund 4 Milliarden Euro etwa 16 Prozent höher aus als im Vorjahr, während die Ausgaben für externe Forschung um 24 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro sanken.
Ob aus der aktuell zu beobachtenden Tendenz zu mehr in-terner F&E in der Pharmaindustrie ein Trend wird, muss sich erst noch zeigen. Denn anders als es die Entwicklung im Jahr 2016 vermuten lässt, ist die externe F&E in der Pharmaindustrie in den vergangenen Jahren immer wichti-ger geworden: Von 2010 bis 2016 sind die externen F&E-Aufwendungen um 58 Prozent, die internen F&E-Aufwen-dungen um 21 Prozent gestiegen. Dies spricht dafür, dass die Pharmaunternehmen vermehrt auf Kooperationsstra- tegien setzen. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den vfa-Mitgliedsunternehmen: 2016 erhöhten sich deren externe F&E-Aufwendungen gegenüber dem Jahr 2010 um 19 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, die internen stiegen um rund 6 Prozent auf 4 Milliarden Euro.
Arzneimittelforschung in Deutschland Die Branche in Zahlen (Teil 2)
10 11
Im Jahr 2016 arbeiteten in den F&E-Abteilungen der Pharmaunternehmen über 19.400 Beschäftigte (Vollzeit-äquivalente) – 5,8 Prozent mehr als 2015. Die Beschäfti-gung in den F&E-Abteilungen der vfa-Mitgliedsunterneh-men legte im selben Zeitraum um 5,2 Prozent zu – damit gab es erstmals seit fünf Jahren wieder einen Anstieg der F&E-Beschäftigung in den vfa-Mitgliedsunternehmen. Diese Entwicklung korrespondiert mit der aktuell steigenden Bedeutung der internen F&E.
Jeder 17. Beschäftigte der industriellen F&E war 2016 in einem Pharmaunternehmen angestellt. Im Verarbeiten-den Gewerbe belegt die Pharmaindustrie damit Platz 6. In keinem anderen Industriezweig ist der Anteil der F&E-Mitarbeiter an der Branchenbeschäftigung größer: In der Pharmaindustrie arbeitete im Jahr 2015 jeder sechste Beschäftigte in der F&E, im Fahrzeugbau jeder siebte und in der Chemieindustrie jeder dreizehnte.
Vollzeitäquivalente: Umrechnung der Beschäftigten in Vollzeitbeschäftigte, das heißt, Teilzeitbeschäftigte werden mit ihrem Anteil an der Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten berück-sichtigt. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, vfa
Pharmazeutische Industrieinsgesamt
vfa-Mitgliedsunternehmen
16.328 16.083 15.555 16.37118.767 19.259 18.357
2013 2014 2015 20162013 2014 2015 2016
19.429
F&E-Beschäftigte der pharmazeutischen Industrie
in Vollzeitäquivalenten
F&E-Aufwendungen der pharmazeutischen Industrie
in Milliarden Euro
Interne F&E-Aufwendungen je Beschäftigten
nach Branche im Jahr 2015, in 1.000 Euro
Je Beschäftigten wendete die Pharmaindustrie im Jahr 2015 über 34.000 Euro für ihre interne F&E auf – doppelt so viel wie im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes. In den
vfa-Mitgliedsunternehmen entfielen in demselben Jahr auf die interne F&E sogar rund 44.000 Euro je Beschäftigten und 2016 knapp 50.000 Euro.
Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quellen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, vfa
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Pharmazeutische Industrie
34,3Automobilbau
26,8Kokerei/Mineralöl-
verarbeitung
24,5Schiff-/Bahn-/ Flugzeugbau
22,1Elektronik/
Messtechnik/Optik
18,9
Chemische Industrie
15,6Verarbeitendes
Gewerbe insgesamt
15,6Elektrotechnik
11,3Maschinenbau
9,4Gummi-/Kunststoff-
verarbeitung
7,1
3 Innovationsfaktor Pharma 3
Pharmazeutische Industrie insgesamt vfa-Mitgliedsunternehmen
6,0
E
2013
5,8
E
2014
6,1
E
2015
6,2
E
2016
5,6
E
2013
5,1
E
2014
5,5
E
2015
5,5
E
2016
Interne F&E-Aufwendungen der pharmazeutischen Industrie
nach Bundesländern im Jahr 2015, in Millionen Euro
Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind nicht nur traditionelle Standorte für die Arzneimittelproduktion, sondern auch für die Arz- neimittelforschung. Dementsprechend sind die Forschungs- abteilungen der Pharmaunternehmen – ebenso wie die
Produktionsstandorte pharmazeutischer Erzeugnisse – nicht gleichmäßig auf die Bundesländer verteilt. Von den knapp 4 Milliarden Euro der internen F&E-Aufwendungen der Pharmaindustrie im Jahr 2015 entfielen 87 Prozent auf diese fünf Bundesländer.
Nordrhein-Westfalen
483E
Niedersachsen
6E
Hamburg
37E
Schleswig-Holstein
63E
Berlin
538E
Sachsen
5E
Brandenburg
14E
Bayern
357E
Hessen
978E
Saarland
11E
Rheinland-Pfalz
386E
Baden-Württemberg
1.063E
Bremen
1E
Innovationsfaktor Pharma
12 13
3 Innovationsfaktor Pharma Innovationsfaktor Pharma 3
F&E-Intensität nach Branche
Interne F&E-Aufwendungen im Jahr 2015, in Prozent des Branchenumsatzes
Die Pharmaindustrie ist die forschungsintensivste Indus- triebranche Deutschlands: Im Jahr 2015 verwendeten die pharmazeutischen Unternehmen fast 9 Prozent ihres Um-satzes für ihre interne F&E. Die vfa-Mitgliedsunternehmen nutzten 8,4 Prozent ihres Umsatzes zur Finanzierung ihrer
internen Forschungsaktivitäten, im Jahr 2016 waren es rund 9 Prozent. Mit diesem Ergebnis zählt die pharmazeu-tische Industrie zu den Spitzentechnologiesektoren des Landes. Zu dieser Gruppe gehören Branchen, die mindes-tens 7 Prozent ihres Umsatzes für die interne F&E aufwenden.
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Im Jahr 2016 gab die Pharmaindustrie 17,5 Prozent ihres Umsatzes für Innovationen aus – hierbei werden alle Aufwendungen für laufende, abgeschlossene und abge-brochene Projekte berücksichtigt, inklusive der F&E-Auf-wendungen, die die Einführung von Produkt- und Prozess-
innovationen zum Ziel haben. Der überwiegende Teil der Innovationsausgaben fließt in die F&E der Unternehmen – mit einem Anteil von 79 Prozent wendet die Pharmaindus-trie im Branchenvergleich am meisten für ihre Forschungs-leistungen auf.
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quelle: ZEW Branchenreport Innovation
Innovationsintensität nach Branche
Innovationsausgaben im Jahr 2016, in Prozent des Branchenumsatzes
Pharmazeutische Industrie 17,5Elektro/Messtechnik/Optik 13,1
Automobilbau 10,0Schiff-/Bahn-/Flugzeugbau 8,9
Elektrotechnik 8,4Maschinenbau 6,2
Chemische Industrie 4,6Gummi-/Kunststoffverarbeitung 2,9
Metallwarenindustrie 2,5Glas-/Keramik-/Steinwarenindustrie 2,0
Pharmazeutische Industrie 8,8Elektronik/Messtechnik/Optik 7,5
Schiff-/Bahn-/Flugzeugbau 6,2Automobilbau 5,6
Elektrotechnik 4,9Verarbeitendes Gewerbe insgesamt 4,4
Maschinenbau 3,8Chemische Industrie 3,5
Gummi- / Kunststoffverarbeitung 2,6Metallwarenindustrie 2,2
Glas-/Keramik-/Steinwarenindustrie 1,3
Die Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz liegen auch bei der Beschäftigung in den F&E-Abteilungen der Pharma-
unternehmen vorn: 85 Prozent des F&E-Personals der Pharmaindustrie arbeitete im Jahr 2015 in einem dieser fünf Bundesländer.
Angaben in Vollzeitäquivalenten. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
F&E-Personal in der pharmazeutischen Industrie
nach Bundesländern im Jahr 2015
57
109Brandenburg
1.661Bayern
2.449Berlin
102Saarland
4.355Baden-Württemberg
2.437Nordrhein-Westfalen
4.577Hessen
1.817Rheinland-Pfalz
88Niedersachsen
227Hamburg
346Schleswig-Holstein
11Bremen
Sachsen
Spitzentechnologie: Branchen, die mindestens 7 Prozent ihres Umsatzes für interne F&E aufwenden. Verarbeitendes Gewerbe: Wirtschaftszweige, deren wirtschaftliche Tätigkeit überwiegend darin besteht, Erzeugnisse zu be- oder verarbeiten mit dem Ziel, andere Produkte herzustellen oder bestimmte Erzeugnisse zu veredeln, zu montieren oder zu repa- rieren. Beschäftigung insgesamt: Berücksichtigung der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer. F&E-Beschäftigung und Wissenschaftler: Angaben in Vollzeitäquivalenten. Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quellen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Statistisches Bundesamt
Beschäftigung von Frauen
im Jahr 2015, in Prozent
Im Jahr 2015 waren Frauen in den F&E-Abteilungen der Pharmaindustrie mit einem Anteil von über 50 Prozent au-ßerordentlich stark vertreten. Im Maschinenbau liegt der Anteil bei knapp 13 Prozent, im Fahrzeugbau bei rund 11 Prozent. Zwar gibt es in der Pharmabranche noch keine „Gleichverteilung“ auf allen Ebenen, doch die Branche steht in diesem Punkt besser da als andere Industriezweige. Bei den Wissenschaftlern liegt der Frauenanteil mittlerweile bei
44 Prozent – und damit fünf bis sechsmal höher als in der Elektroindustrie, im Maschinenbau oder im Fahrzeugbau.
Bei den vfa-Mitgliedsunternehmen zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier ist mehr als jeder fünfte Mitarbeiter in der For-schung beschäftigt. Im Jahr 2015 lag der Anteil an Frauen in den F&E-Abteilungen bei knapp über 50 Prozent, in der Gruppe der Wissenschaftler bei über 43 Prozent.
Beschäftigung insgesamt
24,9Spitzen-
technologie
41,4Pharmazeutische
Industrie
18,9Verarbeitendes
Gewerbe
F&E-Beschäftigung
19,5Spitzen-
technologie
50,5Pharmazeutische
Industrie
17,0Verarbeitendes
Gewerbe
Wissenschaftler
14,9Spitzen-
technologie
44,0Pharmazeutische
Industrie
12,7Verarbeitendes
Gewerbe
12 13
3 Innovationsfaktor Pharma Innovationsfaktor Pharma 3
F&E-Intensität nach Branche
Interne F&E-Aufwendungen im Jahr 2015, in Prozent des Branchenumsatzes
Die Pharmaindustrie ist die forschungsintensivste Indus- triebranche Deutschlands: Im Jahr 2015 verwendeten die pharmazeutischen Unternehmen fast 9 Prozent ihres Um-satzes für ihre interne F&E. Die vfa-Mitgliedsunternehmen nutzten 8,4 Prozent ihres Umsatzes zur Finanzierung ihrer
internen Forschungsaktivitäten, im Jahr 2016 waren es rund 9 Prozent. Mit diesem Ergebnis zählt die pharmazeu-tische Industrie zu den Spitzentechnologiesektoren des Landes. Zu dieser Gruppe gehören Branchen, die mindes-tens 7 Prozent ihres Umsatzes für die interne F&E aufwenden.
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Im Jahr 2016 gab die Pharmaindustrie 17,5 Prozent ihres Umsatzes für Innovationen aus – hierbei werden alle Aufwendungen für laufende, abgeschlossene und abge-brochene Projekte berücksichtigt, inklusive der F&E-Auf-wendungen, die die Einführung von Produkt- und Prozess-
innovationen zum Ziel haben. Der überwiegende Teil der Innovationsausgaben fließt in die F&E der Unternehmen – mit einem Anteil von 79 Prozent wendet die Pharmaindus-trie im Branchenvergleich am meisten für ihre Forschungs-leistungen auf.
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quelle: ZEW Branchenreport Innovation
Innovationsintensität nach Branche
Innovationsausgaben im Jahr 2016, in Prozent des Branchenumsatzes
Pharmazeutische Industrie 17,5Elektro/Messtechnik/Optik 13,1
Automobilbau 10,0Schiff-/Bahn-/Flugzeugbau 8,9
Elektrotechnik 8,4Maschinenbau 6,2
Chemische Industrie 4,6Gummi-/Kunststoffverarbeitung 2,9
Metallwarenindustrie 2,5Glas-/Keramik-/Steinwarenindustrie 2,0
Pharmazeutische Industrie 8,8Elektronik/Messtechnik/Optik 7,5
Schiff-/Bahn-/Flugzeugbau 6,2Automobilbau 5,6
Elektrotechnik 4,9Verarbeitendes Gewerbe insgesamt 4,4
Maschinenbau 3,8Chemische Industrie 3,5
Gummi- / Kunststoffverarbeitung 2,6Metallwarenindustrie 2,2
Glas-/Keramik-/Steinwarenindustrie 1,3
Die Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz liegen auch bei der Beschäftigung in den F&E-Abteilungen der Pharma-
unternehmen vorn: 85 Prozent des F&E-Personals der Pharmaindustrie arbeitete im Jahr 2015 in einem dieser fünf Bundesländer.
Angaben in Vollzeitäquivalenten. Pharmazeutische Industrie: nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008, Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
F&E-Personal in der pharmazeutischen Industrie
nach Bundesländern im Jahr 2015
57
109Brandenburg
1.661Bayern
2.449Berlin
102Saarland
4.355Baden-Württemberg
2.437Nordrhein-Westfalen
4.577Hessen
1.817Rheinland-Pfalz
88Niedersachsen
227Hamburg
346Schleswig-Holstein
11Bremen
Sachsen
Spitzentechnologie: Branchen, die mindestens 7 Prozent ihres Umsatzes für interne F&E aufwenden. Verarbeitendes Gewerbe: Wirtschaftszweige, deren wirtschaftliche Tätigkeit überwiegend darin besteht, Erzeugnisse zu be- oder verarbeiten mit dem Ziel, andere Produkte herzustellen oder bestimmte Erzeugnisse zu veredeln, zu montieren oder zu repa- rieren. Beschäftigung insgesamt: Berücksichtigung der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer. F&E-Beschäftigung und Wissenschaftler: Angaben in Vollzeitäquivalenten. Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quellen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Statistisches Bundesamt
Beschäftigung von Frauen
im Jahr 2015, in Prozent
Im Jahr 2015 waren Frauen in den F&E-Abteilungen der Pharmaindustrie mit einem Anteil von über 50 Prozent au-ßerordentlich stark vertreten. Im Maschinenbau liegt der Anteil bei knapp 13 Prozent, im Fahrzeugbau bei rund 11 Prozent. Zwar gibt es in der Pharmabranche noch keine „Gleichverteilung“ auf allen Ebenen, doch die Branche steht in diesem Punkt besser da als andere Industriezweige. Bei den Wissenschaftlern liegt der Frauenanteil mittlerweile bei
44 Prozent – und damit fünf bis sechsmal höher als in der Elektroindustrie, im Maschinenbau oder im Fahrzeugbau.
Bei den vfa-Mitgliedsunternehmen zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier ist mehr als jeder fünfte Mitarbeiter in der For-schung beschäftigt. Im Jahr 2015 lag der Anteil an Frauen in den F&E-Abteilungen bei knapp über 50 Prozent, in der Gruppe der Wissenschaftler bei über 43 Prozent.
Beschäftigung insgesamt
24,9Spitzen-
technologie
41,4Pharmazeutische
Industrie
18,9Verarbeitendes
Gewerbe
F&E-Beschäftigung
19,5Spitzen-
technologie
50,5Pharmazeutische
Industrie
17,0Verarbeitendes
Gewerbe
Wissenschaftler
14,9Spitzen-
technologie
44,0Pharmazeutische
Industrie
12,7Verarbeitendes
Gewerbe
Im Jahr 2017 kamen 31 Medikamente mit neuen Wirkstof-fen auf den deutschen Markt.10 Zwei Drittel dieser Medika-mente zielt auf eine bessere Behandlung von Entzün-dungskrankheiten und von Krebs ab. Im selben Jahr wurden vier Medikamente neu der personalisierten Medi-zin zugeordnet, welche alle eine verbesserte und zielge-richtete Behandlung von Krebserkrankungen verfolgen. Diese vier Arzneimittel werden nur dann eingesetzt, nach-dem ihre Eignung im Sinne der voraussichtlichen Wirk-samkeit des Wirkstoffs für den fraglichen Patienten mit einem Vortest bestätigt wurde. Damit liegt der größte Nut-
zen dieser neuen Arzneimittel beim Patienten, da dieser rasch das für ihn am besten geeignete Medikament erhält. Durch die Vermeidung von ungeeigneten Behandlungen und Nebenwirkungen wird zudem die Effizienz im Ge-sundheitswesen verbessert.
Bislang ist in Deutschland für 53 Wirkstoffe eine Anwen-dung in der personalisierten Medizin vorgesehen – für 46 dieser Wirkstoffe ist ein Vortest zwingend vorgeschrieben, für sieben Wirkstoffe wird ein solcher Test empfohlen.11
14 15
Innovative Arzneimittel: Nutzen für die ganze Volkswirtschaft
Markteinführung von Medikamenten mit neuen Wirkstoffen
Anzahl
3 Innovationsfaktor Pharma Innovationsfaktor Pharma 3
Ohne Biosimilars, das heißt ohne Folgepräparate von Biopharmazeutika, deren Patent abgelaufen ist. Quelle: vfa
Medikamente mit neuen Wirkstoffen
Anzahl nach Anwendungsgebiet im Jahr 2017
10) Es werden nur Medikamente mit neuen Wirkstoffen berücksichtigt, deren Arzneimittelzulassung auf einem Wirksamkeitsnachweis beruht.11) http://vfa.de/personalisiert, Stand: 05.03.2018.
Quelle: vfa
2015
36
2014
49
2013
27
2012
24
2011
27
2010
26
2009
36
2008
28
2007
30
2006
28
2016
31
2017
31
Krebs 11
Infektionskrankheiten 4Blutungskrankheiten 2
Neurologische Erkrankungen 2
Stoffwechselerkrankungen 1
Herz-Kreislauf-Erkrankungen 1
Entzündungskrankheiten 10
Chemische Industrie 51
Elektro/Messtechnik/Optik 50
Pharmazeutische Industrie 49
Schiff-/Bahn-/Flugzeugbau 44
Maschinenbau 38
Elektrotechnik 38
Automobilbau 27
Gummi-/Kunststoffverarbeitung 26
Glas-/Keramik-/Steinwarenindustrie 14
Metallwarenindustrie 9
Seit Beginn des Jahrtausends führten Pharmaunterneh-men pro Jahr durchschnittlich 30 innovative Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen auf den Markt ein.7 Neue Wirkstoffe in die klinische Anwendung zu bringen, erfordert einen langen Atem. So sind für die Entwicklung eines Medika-ments bis zu seiner Zulassung durchschnittlich 1 bis 1,6 Milliarden US-Dollar zu veranschlagen.8 Diese Summe beinhaltet neben den Kosten für das entwickelte Medika-ment auch die Ausgaben für fehlgeschlagene Projekte sowie die Kapitalisierungskosten. Denn typisch für die Pharmaindustrie ist, dass von 5.000 bis 10.000 Substanzen am Ende durchschnittlich nur eine als Wirkstoff eines zugelassenen Medikaments auf den Markt kommt. Der
Forschungs- und Entwicklungsprozess dauert in der Regel mehr als 13 Jahre. Unternehmerisches, langfristig ange- legtes Engagement ist damit von besonderer Bedeutung für den medizinischen Fortschritt.
Das zeigt sich auch in der Kontinuität der Forschungsleis-tungen. 49 Prozent der Pharmaunternehmen in Deutsch-land engagieren sich langfristig in F&E. Diese Unterneh-men haben in der Regel eigene Forschungsabteilungen oder zumindest eigens für die F&E angestellte Mitarbeiter. Nur 10 Prozent der Unternehmen mit Innovationsaktivitä-ten haben keine interne F&E – in keiner anderen Branche liegt dieser Anteil niedriger.9
7) Es werden ausschließlich Medikamente mit neuen Wirkstoffen berücksichtigt, deren Arzneimittelzulassung auf einem Wirksamkeitsnachweis beruht.8) vfa, 2015, Statistics 2015. Die Arzneimittelindustrie in Deutschland, Berlin.9) Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, 2018, Branchenreport Innovationen. Ergebnisse der deutschen Innovationserhebung 2017, 25. Jg., Mannheim.
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: ZEW Branchenreport Innovation
Langfristiges Forschungsengagement nach Branche
Anteil der Unternehmen mit dauerhaft durchgeführten F&E-Aktivitäten im Jahr 2016, in Prozent
F&E und Innovation
Forschung und experimentelle Entwicklung sind laut OECD eine systematische schöpferische Arbeit mit dem Ziel, das vorhandene Wissen zu erweitern. Dieses Wissen wird dann zur Entwicklung neuer An-wendungen genutzt, wie neue oder merklich verbes-serte Produkte, Dienstleistungen oder Produktions-prozesse.
Die OECD definiert Innovationen als die Markt-einführung eines neuen oder signifikant verbesserten Produkts oder Produktionsprozesses, aber auch als die Einführung neuer Marketingmethoden oder Or-ganisationsformen. Der Innovationsprozess umfasst damit alle Aktivitäten, die eine Markteinführung er- möglichen, inklusive F&E.
Im Jahr 2017 kamen 31 Medikamente mit neuen Wirkstof-fen auf den deutschen Markt.10 Zwei Drittel dieser Medika-mente zielt auf eine bessere Behandlung von Entzün-dungskrankheiten und von Krebs ab. Im selben Jahr wurden vier Medikamente neu der personalisierten Medi-zin zugeordnet, welche alle eine verbesserte und zielge-richtete Behandlung von Krebserkrankungen verfolgen. Diese vier Arzneimittel werden nur dann eingesetzt, nach-dem ihre Eignung im Sinne der voraussichtlichen Wirk-samkeit des Wirkstoffs für den fraglichen Patienten mit einem Vortest bestätigt wurde. Damit liegt der größte Nut-
zen dieser neuen Arzneimittel beim Patienten, da dieser rasch das für ihn am besten geeignete Medikament erhält. Durch die Vermeidung von ungeeigneten Behandlungen und Nebenwirkungen wird zudem die Effizienz im Ge-sundheitswesen verbessert.
Bislang ist in Deutschland für 53 Wirkstoffe eine Anwen-dung in der personalisierten Medizin vorgesehen – für 46 dieser Wirkstoffe ist ein Vortest zwingend vorgeschrieben, für sieben Wirkstoffe wird ein solcher Test empfohlen.11
14 15
Innovative Arzneimittel: Nutzen für die ganze Volkswirtschaft
Markteinführung von Medikamenten mit neuen Wirkstoffen
Anzahl
3 Innovationsfaktor Pharma Innovationsfaktor Pharma 3
Ohne Biosimilars, das heißt ohne Folgepräparate von Biopharmazeutika, deren Patent abgelaufen ist. Quelle: vfa
Medikamente mit neuen Wirkstoffen
Anzahl nach Anwendungsgebiet im Jahr 2017
10) Es werden nur Medikamente mit neuen Wirkstoffen berücksichtigt, deren Arzneimittelzulassung auf einem Wirksamkeitsnachweis beruht.11) http://vfa.de/personalisiert, Stand: 05.03.2018.
Quelle: vfa
2015
36
2014
49
2013
27
2012
24
2011
27
2010
26
2009
36
2008
28
2007
30
2006
28
2016
31
2017
31
Krebs 11
Infektionskrankheiten 4Blutungskrankheiten 2
Neurologische Erkrankungen 2
Stoffwechselerkrankungen 1
Herz-Kreislauf-Erkrankungen 1
Entzündungskrankheiten 10
Chemische Industrie 51
Elektro/Messtechnik/Optik 50
Pharmazeutische Industrie 49
Schiff-/Bahn-/Flugzeugbau 44
Maschinenbau 38
Elektrotechnik 38
Automobilbau 27
Gummi-/Kunststoffverarbeitung 26
Glas-/Keramik-/Steinwarenindustrie 14
Metallwarenindustrie 9
Seit Beginn des Jahrtausends führten Pharmaunterneh-men pro Jahr durchschnittlich 30 innovative Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen auf den Markt ein.7 Neue Wirkstoffe in die klinische Anwendung zu bringen, erfordert einen langen Atem. So sind für die Entwicklung eines Medika-ments bis zu seiner Zulassung durchschnittlich 1 bis 1,6 Milliarden US-Dollar zu veranschlagen.8 Diese Summe beinhaltet neben den Kosten für das entwickelte Medika-ment auch die Ausgaben für fehlgeschlagene Projekte sowie die Kapitalisierungskosten. Denn typisch für die Pharmaindustrie ist, dass von 5.000 bis 10.000 Substanzen am Ende durchschnittlich nur eine als Wirkstoff eines zugelassenen Medikaments auf den Markt kommt. Der
Forschungs- und Entwicklungsprozess dauert in der Regel mehr als 13 Jahre. Unternehmerisches, langfristig ange- legtes Engagement ist damit von besonderer Bedeutung für den medizinischen Fortschritt.
Das zeigt sich auch in der Kontinuität der Forschungsleis-tungen. 49 Prozent der Pharmaunternehmen in Deutsch-land engagieren sich langfristig in F&E. Diese Unterneh-men haben in der Regel eigene Forschungsabteilungen oder zumindest eigens für die F&E angestellte Mitarbeiter. Nur 10 Prozent der Unternehmen mit Innovationsaktivitä-ten haben keine interne F&E – in keiner anderen Branche liegt dieser Anteil niedriger.9
7) Es werden ausschließlich Medikamente mit neuen Wirkstoffen berücksichtigt, deren Arzneimittelzulassung auf einem Wirksamkeitsnachweis beruht.8) vfa, 2015, Statistics 2015. Die Arzneimittelindustrie in Deutschland, Berlin.9) Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, 2018, Branchenreport Innovationen. Ergebnisse der deutschen Innovationserhebung 2017, 25. Jg., Mannheim.
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Quelle: ZEW Branchenreport Innovation
Langfristiges Forschungsengagement nach Branche
Anteil der Unternehmen mit dauerhaft durchgeführten F&E-Aktivitäten im Jahr 2016, in Prozent
F&E und Innovation
Forschung und experimentelle Entwicklung sind laut OECD eine systematische schöpferische Arbeit mit dem Ziel, das vorhandene Wissen zu erweitern. Dieses Wissen wird dann zur Entwicklung neuer An-wendungen genutzt, wie neue oder merklich verbes-serte Produkte, Dienstleistungen oder Produktions-prozesse.
Die OECD definiert Innovationen als die Markt-einführung eines neuen oder signifikant verbesserten Produkts oder Produktionsprozesses, aber auch als die Einführung neuer Marketingmethoden oder Or-ganisationsformen. Der Innovationsprozess umfasst damit alle Aktivitäten, die eine Markteinführung er- möglichen, inklusive F&E.
16
3 Innovationsfaktor Pharma
Die Arbeit der Pharmaunternehmen stiftet einen beacht-lichen volkswirtschaftlichen Nutzen. Zum einen trägt die Pharmaindustrie mit ihren überdurchschnittlich hohen F&E-Aufwendungen dazu bei, das von der Europäischen Union aufgelegte Wirtschaftsprogramm „Europa 2020“ umzusetzen. Zum anderen leistet die Pharmaindustrie als eine der produktivsten Branchen des Landes über ihre ge-samte Wertschöpfungskette einen bedeutenden Beitrag für die deutsche Volkswirtschaft.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht entstehen Beschäftigung und Bruttowertschöpfung nicht nur unmittelbar bei der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, sondern auch mittelbar und damit indirekt bei der Herstellung der benötigten Vorleistungen. Folglich reicht eine Betrachtung allein des direkten Beitrags zur Wertschöpfung der Volks-wirtschaft nicht aus. Die Pharmaindustrie ist eng mit einer Reihe von Branchen innerhalb und außerhalb des Gesund-heitswesens verflochten, beispielsweise mit der Chemie-industrie und externen F&E-Einrichtungen.
Die Vorleistungsstruktur zeigt zum einen die Abhängigkeit von anderen Branchen, zum anderen die Ausstrahleffekte,
die von den Pharmaunternehmen auf vorgelagerte Bran-chen ausgehen. Benötigt ein Pharmaunternehmen für die Produktion eines Medikaments beispielsweise mikrokris-talline Zellulose, welche das Unternehmen nicht selbst pro-duziert, vergibt es einen entsprechenden Auftrag an einen Lieferanten. Dieser Auftrag bedeutet für den Lieferanten einen höheren Umsatz und dies hat wiederum positive Effekte auf dessen Wertschöpfung und Beschäftigung. So bezogen die Pharmaunternehmen im Jahr 2014 rund 36 Prozent ihrer Vorleistungen aus der eigenen Branche.12 Über die Hälfte der Vorleistungen der Pharmabranche stammen von Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Pharmaindustrie), des Handels, Verkehrs und Gast-gewerbes sowie von Unternehmensdienstleistern.
Eine aktuelle Studie beziffert die Effekte der industriellen Gesundheitswirtschaft auf die Gesamtwirtschaft für das Jahr 2015:13 Erhöht die industrielle Gesundheitswirtschaft ihre Wertschöpfung um 1 Euro, steigt die Bruttowertschöp-fung in den mit ihr verbundenen Branchen um zusätzliche 0,97 Euro. Auf jeden Arbeitsplatz der industriellen Gesund- heitswirtschaft kommen 1,1 weitere Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft.
12) Das Statistische Bundesamt aktualisiert in unregelmäßigen Abständen die Input-Output-Rechnung. Die jüngste Veröffentlichung bezieht sich auf das Berichtsjahr 2014.13) Schwärzler/Legler, 2017, The Economic Footprint of the German Health Economy according to ESA 2010, Wifor, Darmstadt.
Branchen nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige WZ 2008. Pharmazeutische Industrie: Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen.Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
Vorleistungsstruktur der pharmazeutischen Industrie
im Jahr 2014, in Prozent
11 Handel, Verkehr und Gastgewerbe
22 Unternehmensdienstleister
Pharmazeutische Industrie
36 Pharmaindustrie
21 Produzierendes Gewerbe
ohne Pharmaindustrie
5 Sonstige Dienstleister
5 Information und Kommunikation
DIE PHARMAZEUTISCHE INDUSTRIE IN DEUTSCHLAND
Ein Branchenportrait
4., überarbeitete Auflage
vfaVerband der forschenden Pharma-UnternehmenHausvogteiplatz 13 10117 BerlinTelefon: 030 20604-0www.vfa.de
Institut der deutschen Wirtschaft Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandKonrad-Adenauer-Ufer 2150668 KölnTelefon: 0221 4981-813www.pharmastandort.de
Die pharmazeutische Industrie auf einen Blick
Umsatz
Auslandsumsatz
Produktion
Investitionen in Sachanlagen
Investitionsquote
F&E-Aufwendungen
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Vollzeitäquivalenten
Investitionen in Prozent des Umsatzes
in Milliarden Euro
in Prozent des Umsatzes (Exportquote)
F&E-Beschäftigte
Beschäftigte
Quellen: Statistisches Bundesamt, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
29,22016
32,0
2016
32,5
2017
66,5
2016
66,2
2017
201648,2
30,62017
201749,0
2016
115.6632017
117.013
2015
18.3572016
19.429
2015
6,1 6,22016
2015 1,6
2016 2,1
2015 3,4
2016 4,6
Die Standorte der vfa-Mitglieder und ihrer Tochterunternehmen vfa-Mitgliedsunternehmen
Stand: Mai 2018
S Sitz des Unternehmens F Forschung/vorklinische Entwicklung F* vorklinische Entwicklung K klinische Entwicklung
M Marketing & Vertrieb D Distribution/Versand V Verwaltung
C chemische Wirkstoffproduktion G gentechnische Wirkstoffproduktion B biotechnische Wirkstoffproduktion ohne Gentechnik H Herstellung von Fertigarzneimitteln I Produktion von Inhalatoren oder Injektionshilfen
Bad Oldesloe
ReinbekHamburg
Wedel
BergkamenDortmund
Wuppertal
Leverkusen (Wiesdorf)Köln
Stolberg
Aachen
Monheim am RheinDormagenNeuss
Wiesbaden
Ingelheim
Ludwigshafen am RheinIdar-Oberstein
MannheimHeidelberg
GernsheimDarmstadt
Frankfurt a.M.Bad Homburg vor der Höhe
Marburg
KarlsruheEttlingen
HerrenbergBühl
Freiburg
WehrGrenzach-Wyhlen
SingenKonstanz
München Planegg-Martinsried
Penzberg
Haar
Ismaning
Pfaffenhofen
Nürnberg
DresdenJenaWeimar
Bitterfeld-Wolfen
BerlinOranienburg
Holzkirchen
Tübingen
LaupheimBiberach/Riß
Unterschleißheim
Halle (Westf.)
Die Standorte der vfa-Mitglieder und ihrer Tochterunternehmen
Mainz
Bielefeld
Burgwedel
S K M D AstraZenecaS K M LundbeckG (im Bau) MSD
H BaxterF* H Baxter
C B BayerM I Boehringer Ingelheim
F K C B BayerS K M UCB
F BayerS K M D Janssen
S K H BayerS F K M D C H Grünenthal
S K M PaionM Grünenthal
H Nattermann (Tochter von Sanofi)S K M Lilly Pharma
S K M AbbVieS F BioNTech
S K M Novo NordiskS K M D C H Boehringer IngelheimF EUFETS (Tochter von BioNTech)
F K M D H I AbbVieC B H Roche
F Cellzome (Tochter von GSK)D Pfizer
S K D Ipsen PharmaF K M H GSK Consumer Healthcare
M GSKS F K CureVac
S G Rentschler BiopharmaS M ActelionF* D H Pfizer
G (im Bau) B H TakedaH Bayer
S K M H RocheC H Novartis Pharma
S D V TakedaF K D G B H Boehringer Ingelheim
GSK DAllergopharma (Tochter von Merck) S F K M D B HTakeda D HBayer F K M D HBerlin-Chemie S K M HBe the Partner SJPT Peptide Technologies (Tochter von BioNTech) FMologen S F KPfizer S K MRoche M VSanofi K MTakeda MBayer HBayer HJenapharm (Tochter von Bayer) S M VGSK BGSK F* K M G (im Bau) B HSeqirus BAegerion SCureVac KEisai S MOtsuka Pharma S K M DSanofi S F K D C G H IBayer F* K M HMerck S F K M C HMerck CNovartis Pharma S K M VBioNTech Small Molecules (Tochter von BioNTech) FDaiichi Sankyo FMedigene S F K MRigontec (Tochter von MSD) S F KSwedish Orphan Biovitrum SDaiichi Sankyo F B HBaxter S M VBiogen S MAmgen S F K MApceth Biopharma S F KAstellas Pharma S K MBristol-Myers Squibb S K MDaiichi Sankyo S K MGSK S K MViiV Healthcare S KVifor S MMSD S K MGSK MApceth Biopharma G BRoche F G B
Ottobrunn
Stand: Mai 2018. Quelle: vfaStand: Mai 2018. Quelle: vfa
Inhalt
Herausgeber:
© 2018Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.Hausvogteiplatz 13, 10117 BerlinTelefon: 030 20604-0Fax: 030 [email protected]
Autor: Institut der deutschen Wirtschaft, Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandGestaltung und Produktion: IW Medien GmbH, Köln ∙ BerlinTitelfoto: Getty Images / gilaxiaDruck: Warlich Druck Meckenheim GmbH, Meckenheim
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandPostfach 10 18 63, 50458 KölnKonrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 KölnTelefon: 0221 4981-813Fax: 0221 [email protected]
VorwortChancen der Digitalisierung für die Patientenversorgung nutzen 1
Forschung und Innovation in der Pharmaindustrie
Digitalisierung als Treiber medizinischer Innovationen 2
Wirtschaftsfaktor Pharma
Die pharmazeutische Industrie für mehr Beschäftigung und Wohlstand 4
Die Branche in Zahlen (Teil 1) 4
Pharmaindustrie: wichtig für den Wirtschaftsstandort 6
Die Pharmaindustrie in Europa: Deutschland in den Top 3 8
Innovationsfaktor Pharma Arzneimittelforschung in Deutschland 10
Die Branche in Zahlen (Teil 2) 10
Innovative Arzneimittel: Nutzen für die ganze Volkswirtschaft 15
1
3
2
Die Standorte der vfa-Mitglieder und ihrer Tochterunternehmen vfa-Mitgliedsunternehmen
Stand: Mai 2018
S Sitz des Unternehmens F Forschung/vorklinische Entwicklung F* vorklinische Entwicklung K klinische Entwicklung
M Marketing & Vertrieb D Distribution/Versand V Verwaltung
C chemische Wirkstoffproduktion G gentechnische Wirkstoffproduktion B biotechnische Wirkstoffproduktion ohne Gentechnik H Herstellung von Fertigarzneimitteln I Produktion von Inhalatoren oder Injektionshilfen
Bad Oldesloe
ReinbekHamburg
Wedel
BergkamenDortmund
Wuppertal
Leverkusen (Wiesdorf)Köln
Stolberg
Aachen
Monheim am RheinDormagenNeuss
Wiesbaden
Ingelheim
Ludwigshafen am RheinIdar-Oberstein
MannheimHeidelberg
GernsheimDarmstadt
Frankfurt a.M.Bad Homburg vor der Höhe
Marburg
KarlsruheEttlingen
HerrenbergBühl
Freiburg
WehrGrenzach-Wyhlen
SingenKonstanz
München Planegg-Martinsried
Penzberg
Haar
Ismaning
Pfaffenhofen
Nürnberg
DresdenJenaWeimar
Bitterfeld-Wolfen
BerlinOranienburg
Holzkirchen
Tübingen
LaupheimBiberach/Riß
Unterschleißheim
Halle (Westf.)
Die Standorte der vfa-Mitglieder und ihrer Tochterunternehmen
Mainz
Bielefeld
Burgwedel
S K M D AstraZenecaS K M LundbeckG (im Bau) MSD
H BaxterF* H Baxter
C B BayerM I Boehringer Ingelheim
F K C B BayerS K M UCB
F BayerS K M D Janssen
S K H BayerS F K M D C H Grünenthal
S K M PaionM Grünenthal
H Nattermann (Tochter von Sanofi)S K M Lilly Pharma
S K M AbbVieS F BioNTech
S K M Novo NordiskS K M D C H Boehringer IngelheimF EUFETS (Tochter von BioNTech)
F K M D H I AbbVieC B H Roche
F Cellzome (Tochter von GSK)D Pfizer
S K D Ipsen PharmaF K M H GSK Consumer Healthcare
M GSKS F K CureVac
S G Rentschler BiopharmaS M ActelionF* D H Pfizer
G (im Bau) B H TakedaH Bayer
S K M H RocheC H Novartis Pharma
S D V TakedaF K D G B H Boehringer Ingelheim
GSK DAllergopharma (Tochter von Merck) S F K M D B HTakeda D HBayer F K M D HBerlin-Chemie S K M HBe the Partner SJPT Peptide Technologies (Tochter von BioNTech) FMologen S F KPfizer S K MRoche M VSanofi K MTakeda MBayer HBayer HJenapharm (Tochter von Bayer) S M VGSK BGSK F* K M G (im Bau) B HSeqirus BAegerion SCureVac KEisai S MOtsuka Pharma S K M DSanofi S F K D C G H IBayer F* K M HMerck S F K M C HMerck CNovartis Pharma S K M VBioNTech Small Molecules (Tochter von BioNTech) FDaiichi Sankyo FMedigene S F K MRigontec (Tochter von MSD) S F KSwedish Orphan Biovitrum SDaiichi Sankyo F B HBaxter S M VBiogen S MAmgen S F K MApceth Biopharma S F KAstellas Pharma S K MBristol-Myers Squibb S K MDaiichi Sankyo S K MGSK S K MViiV Healthcare S KVifor S MMSD S K MGSK MApceth Biopharma G BRoche F G B
Ottobrunn
Stand: Mai 2018. Quelle: vfaStand: Mai 2018. Quelle: vfa
Inhalt
Herausgeber:
© 2018Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.Hausvogteiplatz 13, 10117 BerlinTelefon: 030 20604-0Fax: 030 [email protected]
Autor: Institut der deutschen Wirtschaft, Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandGestaltung und Produktion: IW Medien GmbH, Köln ∙ BerlinTitelfoto: Getty Images / gilaxiaDruck: Warlich Druck Meckenheim GmbH, Meckenheim
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.Forschungsstelle Pharmastandort DeutschlandPostfach 10 18 63, 50458 KölnKonrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 KölnTelefon: 0221 4981-813Fax: 0221 [email protected]
VorwortChancen der Digitalisierung für die Patientenversorgung nutzen 1
Forschung und Innovation in der Pharmaindustrie
Digitalisierung als Treiber medizinischer Innovationen 2
Wirtschaftsfaktor Pharma
Die pharmazeutische Industrie für mehr Beschäftigung und Wohlstand 4
Die Branche in Zahlen (Teil 1) 4
Pharmaindustrie: wichtig für den Wirtschaftsstandort 6
Die Pharmaindustrie in Europa: Deutschland in den Top 3 8
Innovationsfaktor Pharma Arzneimittelforschung in Deutschland 10
Die Branche in Zahlen (Teil 2) 10
Innovative Arzneimittel: Nutzen für die ganze Volkswirtschaft 15
1
3
2
DIE PHARMAZEUTISCHE INDUSTRIE IN DEUTSCHLAND
Ein Branchenportrait
4., überarbeitete Auflage
vfaVerband der forschenden Pharma-UnternehmenHausvogteiplatz 13 10117 BerlinTelefon: 030 20604-0www.vfa.de
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Die pharmazeutische Industrie auf einen Blick
Umsatz
Auslandsumsatz
Produktion
Investitionen in Sachanlagen
Investitionsquote
F&E-Aufwendungen
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Milliarden Euro
in Vollzeitäquivalenten
Investitionen in Prozent des Umsatzes
in Milliarden Euro
in Prozent des Umsatzes (Exportquote)
F&E-Beschäftigte
Beschäftigte
Quellen: Statistisches Bundesamt, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
29,22016
32,0
2016
32,5
2017
66,5
2016
66,2
2017
201648,2
30,62017
201749,0
2016
115.6632017
117.013
2015
18.3572016
19.429
2015
6,1 6,22016
2015 1,6
2016 2,1
2015 3,4
2016 4,6