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Forum JOURNAL FOR HEALTH CARE PROFESSIONALS | AUSGABE 02/2014 GLUTEN-FREE Das FODMAPs-Konzept. Welche Rolle spielt Gluten? Im Fokus aktueller Diskussionen stehen FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Poly- ole) – sehr häufig vorkommende Lebensmittelbestandteile vor allem pflanzlichen Ursprungs, etwa Weizen. Den- noch ist es wahrscheinlich, dass die Glutensensitivität nicht allein mit FODMAPs zu erklären ist. PROFESSOR CARLO CATASSI Professor für Pädiatrie an der Polytechnischen Universität in den Marken (Italien), Gastprofessor für Pädiatrie und Co-Direktor für das Forschungszentrum „Center For Celiac Research“ der University of Maryland, Baltimore, USA, Koordinator des wissenschaftlichen Komitees von Dr. Schär. Die Ursachen der Nicht-Zöliakie-Gluten- sensitivität (Non Celiac Gluten Sensitivity = NCGS) sind noch nicht erforscht und be- kannt. In letzter Zeit wurde sehr viel über die sogenannten FODMAPs diskutiert als mögli- che Auslöser gewisser Symptome. Die nachfolgenden Artikel betonen die Rolle der FODMAPs, das sind vor allem Zuckerver- bindungen, die in pflanzlichen Lebensmitteln sehr häufig vorkommen und Symptome wie Darmgärung, Flatulenz und Diarrhoe verur- sachen können. Zahlreiche Experten aus dem medizinischen und diätetischen Bereich haben die Studien über die Rolle von FODMAPs mit Interesse gelesen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass diese Begeisterung in Bezug auf die Gluten- sensitivität nun wieder abnimmt, und das aus mehreren Gründen. Zunächst sei erwähnt, dass den veröffentlichten Studien methodische Grenzen gesetzt sind. Eine große Schwierigkeit besteht beispielsweise in der Durchführung doppelblinder Studien. Vor allem wurden die nachteiligen Auswirkungen von FODMAPs vorrangig bei Patienten mit Reizdarmsyndrom untersucht, während die NCGS in der Regel eine komplexe Erkrankung mit häufig außer- halb des Darms auftretenden Symptomen ist, z. B. neurologischen Störungen. Jedoch spielen FODMAPs in jenen Fällen eine Rolle, bei denen die Symptome der NCGS unter einer glutenfreien Diät abklingen. Meiner Meinung nach sollte NCGS als kom- plexe Erkrankung betrachtet werden, für de- ren Bestimmung verschiedene Komponenten in Frage kommen können: Gluten, andere Weizenproteine (z. B. Amylase-Trypsin-Inhi- bitoren, die das angeborene Immunsystem sti- mulieren können) und die in dieser Ausgabe besprochenen FODMAPs.

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ForumJOURNAL FOR HEALTH CARE PROFESSIONALS | AUSGABE 02/2014

GLUTEN-FREE

Das FODMAPs-Konzept.

Welche Rolle spielt Gluten?

Im Fokus aktueller Diskussionen stehen FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Poly-

ole) – sehr häufi g vorkommende Lebensmittelbestandteile vor allem pfl anzlichen Ursprungs, etwa Weizen. Den-

noch ist es wahrscheinlich, dass die Glutensensitivität nicht allein mit FODMAPs zu erklären ist.

PROFESSOR CARLO CATASSI

Professor für Pädiatrie an der

Polytechnischen Universität in den

Marken (Italien), Gastprofessor für

Pädiatrie und Co-Direktor für das

Forschungszentrum „Center For

Celiac Research“ der University

of Maryland, Baltimore, USA,

Koordinator des wissenschaftlichen

Komitees von Dr. Schär.

Die Ursachen der Nicht-Zöliakie-Gluten-sensitivität (Non Celiac Gluten Sensitivity = NCGS) sind noch nicht erforscht und be-kannt. In letzter Zeit wurde sehr viel über die sogenannten FODMAPs diskutiert als mögli-che Auslöser gewisser Symptome.

Die nachfolgenden Artikel betonen die Rolle der FODMAPs, das sind vor allem Zuckerver-bindungen, die in pfl anzlichen Lebensmitteln sehr häufi g vorkommen und Symptome wie Darmgärung, Flatulenz und Diarrhoe verur-sachen können.

Zahlreiche Experten aus dem medizinischen und diätetischen Bereich haben die Studien über die Rolle von FODMAPs mit Interesse gelesen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass diese Begeisterung in Bezug auf die Gluten-sensitivität nun wieder abnimmt, und das aus mehreren Gründen. Zunächst sei erwähnt, dass den veröff entlichten Studien methodische

Grenzen gesetzt sind. Eine große Schwierigkeit besteht beispielsweise in der Durchführung doppelblinder Studien. Vor allem wurden die nachteiligen Auswirkungen von FODMAPs vorrangig bei Patienten mit Reizdarmsyndrom untersucht, während die NCGS in der Regel eine komplexe Erkrankung mit häufi g außer-halb des Darms auftretenden Symptomen ist, z. B. neurologischen Störungen.

Jedoch spielen FODMAPs in jenen Fällen eine Rolle, bei denen die Symptome der NCGS unter einer glutenfreien Diät abklingen.

Meiner Meinung nach sollte NCGS als kom-plexe Erkrankung betrachtet werden, für de-ren Bestimmung verschiedene Komponenten in Frage kommen können: Gluten, andere Weizenproteine (z. B. Amylase-Trypsin-Inhi-bitoren, die das angeborene Immunsystem sti-mulieren können) und die in dieser Ausgabe besprochenen FODMAPs.

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FODMAPs:

Auslöser gastrointestinaler Beschwerden

Aufgrund seiner enormen positiven Wirkung auf die Symptome gastrointestinaler Beschwerden hat eine Ernäh-

rung, die arm an kurzkettigen fermentierbaren Kohlenhydraten (FODMAPs) ist, schnell als diätetische Behand-

lung des Reizdarmsyndroms (IBS) und anderen funktionalen Darmerkrankungen an Akzeptanz gewonnen. 1

MIRANDA CE LOMER

PHD RD

Senior Consultant Dietitian, Guy’s

and St Thomas’ NHS Foundation

Trust und Honorary Senior Lecturer,

King’s College London

Miranda Lomer ist als Ernährungs-

beraterin tätig und verfügt über eine

mehr als 20-jährige Erfahrung im

Bereich der Gastroenterologie. Sie

hat zahlreiche Publikationen zum

Thema Ernährungsmanagement bei

funktionellen gastrointestinalen Stö-

rungen und entzündlichen Darmer-

krankungen veröffentlicht und leitet

mit großem Erfolg die Entwicklung

und Etablierung von Methodiken zur

Patientenbegleitung und Schu-

lungsprogrammen im Rahmen einer

FODMAP-Diät in Großbritannien.

Das Konzept, nach dem bestimmte Kohlen-hydrate wie Laktose, Fructose und Sorbit bei anfälligen Personen IBS-artige Symptome hervorrufen, ist nicht neu. Ein Novum ist jedoch die Idee, kurzkettige fermentierbare Kohlenhydrate als Gruppe zusammenzufassen und deren Aufnahme im Rahmen einer kon-trollierten Diät allgemein zu reduzieren. 2 Die Low-FODMAP-Diät stammt ursprünglich aus Australien und wurde vor fünf Jahren er-folgreich in Großbritannien eingeführt.

Was sind FODMAPs und

wo kommen sie vor?

Der Begriff FODMAP steht für Fermentable Oligosaccharides, Disaccharides, Monosac-charides And Polyols (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole). Oli-gosaccharide enthalten Fruktane und Galakto-Oligosaccharide, also Ketten variabler Länge aus Fructose- bzw. Galaktose-Einheiten, mit jeweils einem terminalen Glucose-Rest. Fruk-tane enthalten Inulin (DP 2-60), Oligofruc-tose (DP 2-8) und Frukto-Oligosaccharide

(DP <10) 3 und sind in Weizen, Zwiebeln und Knoblauch enthalten. Galakto-Oligosaccha-ride enthalten Raffi nose und Stachyose und kommen in Bohnen und anderen Hülsen-früchten vor. Im menschlichen Gastrointesti-naltrakt ist die Absorptionsrate von Oligo-sacchariden äußerst gering (unter 5 %), da hier Enzyme zur Spaltung der glycosidischen Bindungen fehlen. 4, 5

Bei Laktose handelt es sich um ein Disaccha-rid, das im Jejunum durch das β-Galactosidase-Enzym Laktase hydrolysiert wird. Kurz nach der Geburt erreicht die Expression von Laktase im menschlichen Körper ihren Höhepunkt, al-lerdings kommt es bei ca. 70 % der Allgemein-bevölkerung nach den ersten Lebensmonaten

Bei ca. 70 % der Allgemeinbevölkerung

kommt es zur Abnahme der

Laktaseaktivität nach den ersten

Lebensmonaten.

2

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wieder zu einer Abnahme der Laktaseaktivi-tät, die bei manchen Betroff enen einen Grad erreicht, bei dem eine Laktosedosis von mehr als 4 g nur noch unzureichend aufgenommen werden kann, was bei anfälligen Personen zu IBS-ähnlichen Symptomen führen kann. 6 Laktose kommt natürlicherweise in Milch von Säugetieren vor und wird häufi g verarbeite-ten Lebensmitteln zur Verbesserung des Ge-schmacks und der Textur oder als Stabilisator sowie Medikamenten als Füllstoff zugesetzt.

Das Monosaccharid Fructose wird in der gesamten Darmschleimhaut über Transport-proteine transportiert, von denen zwei hin-länglich bekannt sind. Beim ersten handelt es sich um GLUT5, einem für Fructose spe-zifi schen Transporter, dessen Aufnahmekapa-zität jedoch begrenzt ist. Der zweite ist ein Hexosetransporter, der als GLUT2 bezeichnet wird und Glucose und Fructose gemeinsam transportiert. 7 Optimal für die Aufnahme von Fructose ist ein ausgewogenes Gleichgewicht im Fructose- und Glucoseanteil. Eine Fruc-tosemalabsorption ist jedoch nicht selten und kann bei 30 bis 60 % der Allgemeinbevölke-rung beobachtet werden. 8 Natürliche Liefe-ranten von Fructose sind Früchte und Honig. Fructosehaltige Zusätze werden aber auch immer häufi ger in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, um den Geschmack und die Textur von Produkten zu verbessern.

Bei Polyolen handelt es sich um Zuckeralko-hole (z. B. Sorbit, Mannit, Xylit), die passiv im Dünndarm mit einer variablen Aufnahmerate, abhängig von Molekülgröße, Porengröße des Dünndarms, organischen Störungen und der Verweildauer des Stuhls im Dünndarm, absor-biert werden. 1 Berichten zufolge besteht bei 60 bis 70 % der Allgemeinbevölkerung eine Malabsorption für eine Dosis von 10 g Sorbit. 9

Im Falle einer Malabsorption werden Laktose, Fructose und Polyole potenziell den FOD-MAPs zugeordnet.

Mechanismen zur Ausbildung

der Symptome

Bisher wurden zwei Mechanismen in Verbin-dung mit FODMAPs im Gastrointestinaltrakt ausführlich beschrieben, die bei anfälligen Per-sonen zu IBS-ähnlichen Symptomen führen können.

Osmotische AktivitätAufgrund einer Malabsorption werden kurz-kettige Kohlenhydrate im Gastrointestinal-trakt osmotisch aktiv. Bei Ileostoma-Patienten wurden unter Zufuhr stark FODMAP-haltiger Nahrungsmittel im Vergleich zu einer FOD-MAP-armen Diät im Ileum insgesamt ca. 20 % mehr Verdauungsprodukte, Wasser und Trockengewicht produziert. 10 Außer-dem zeigte eine Magnetresonanztomographie (MRT) bei gesunden Probanden, dass Mannit oder Fructose zu einem zehnfach höheren Wassergehalt im Dünndarm führen als Glu-cose oder eine Kombination aus einem aus-

Bei 30 bis 60 % der Allgemeinbevölkerung

kann eine Fructosemalabsorption

beobachtet werden. 8

Bei 60 bis 70 % der Allgemeinbevölkerung

besteht eine Malabsorption für

eine Dosis von 10 g Sorbit. 9

FRUCTOSETRANSPORT

SGLT1

GLUT2

Basolateral membraneBrush border

Na+

K+

Na+

Fructose

Glucose or Galactose

GlucoseGalactoseFructose

ATP

GLUT5

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gewogenen Gleichgewicht zwischen Glucose und Fructose. 11, 12 Ein erhöhter Wassergehalt im Dünndarm kann bei anfälligen Personen zu luminaler Distension, Abdominalschmerzen, Darmgeräuschen und schließlich zu Durchfall führen.

Gärungsprozesse im DickdarmWenn FODMAPs den Dickdarm erreichen, werden sie von Darmbakterien unter Bildung von Gas, z. B. Wasserstoff , fermentiert. Bei Pa-tienten mit viszeraler Hypersensitivität kann eine erhöhte Gasbildung Symptome wie abdo-minale Distension (Blähungen) und Abdomi-nalschmerzen verursachen. Zur Messung der Gasproduktion im Darm nach der Aufnahme von Kohlenhydraten eignen sich Wasserstoff -atemtests. In mehreren Studien an freiwilligen gesunden Testpersonen und IBS-Patienten konnte nachgewiesen werden, dass es nach der Aufnahme von einzelnen oder kombinierten FODMAPs zu einer erhöhten Wasserstoff pro-duktion kommt. 12, 13 Außerdem berichteten Patienten mit IBS von einer Zunahme gastro-intestinaler Symptome nach einer stark FOD-MAP-haltigen Diät. 13

Klinischer Nachweis

der Low-FODMAP-Diät

Die oben genannten Daten sind zwar aus-reichend belegt, doch verbessert eine Ernäh-rung mit geringem FODMAP-Gehalt auch tatsächlich das Reizdarmsyndrom in der kli-nischen Praxis? Unkontrollierte und neuere kontrollierte Studien liefern immer mehr Nachweise für die Wirksamkeit einer Low-FODMAP-Diät. Eine rückwirkende Bewer-tung bei Patienten mit Fructosemalabsorption ergab eine Verbesserung aller IBS-Symptome unter Einhaltung einer Low-FODMAP-Diät um 85 %. 14 Im Anschluss an diese Studie wurde dieselbe Probandengruppe im Rah-men einer Cross-Over-Ernährungsstudie einer FODMAP-Exposition ausgesetzt. Pa-tienten, bei denen zuvor bereits Erfolge bei der Low-FODMAP-Diät verzeichnet werden konnten, wurden gezielt immer höhere Do-sen von Fructose und/oder Fruktanen und als Kontrollmittel Glucose verabreicht, während gleichzeitig eine Low-FODMAP-Diät ein-gehalten wurde. Während der Studiendauer wurde der größte Teil der Lebensmittel für die Probanden bereitgestellt. Die Symptome wurden während jeder Verabreichung un-tersucht. Es zeigte sich, dass Fructose und/oder Fruktane allgemein und individuell zu einer Verschlechterung der IBS-Symptome (Blähungen, Abdominalschmerzen und Fla-tulenz) führten. Außerdem belegte die Studie eine Dosis-Wirkungsbeziehung bei Fructose und/oder Fruktanen, da die Symptome bei höheren Dosen verstärkt auftraten. 15

In einer nicht randomisierten kontrollierten Vergleichsstudie wurden IBS-Symptome im Rahmen einer Nachuntersuchung bei Patien-ten analysiert, die mit einer Low-FODMAP-Diät behandelt wurden. Die Kontrollgruppe wurde angewiesen, eine Standarddiät, ba-sierend auf den NICE-Kriterien (National

Verbesserung um 85 % aller IBS-Symptome

unter Einhaltung einer

Low-FODMAP-Diät

4

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Institute for Health and Care Excellence) 16 einzuhalten. Bei 76 % der Patienten, denen eine Low-FODMAP-Diät verordnet wurde, kam es zu einer allgemeinen Verbesserung der Symptome, im Vergleich dazu war dies bei der Probandengruppe unter der Standarddiät bei 54 % der Fall. 17 Da diese Studie jedoch nicht randomisiert erfolgte und die Symptome nur im Rahmen einer Nachuntersuchung erfasst wurden, sind diese Ergebnisse nur bedingt aussagekräftig.

Bisher wurden drei randomisierte kontrollier-te Studien (RCTs) zur Untersuchung einer Low-FODMAP-Diät bei IBS durchgeführt. Bei der ersten handelte es sich um eine Cross-Over-Ernährungsstudie mit einem viertägigen Vergleich zwischen einer FODMAP-armen und einer stark FODMAP-haltigen Diät. Die-se Studie zeigte eine deutliche Verbesserung der Symptome während der Phase der Low-FODMAP-Diät. 13 Die nächste RCT-Untersu-chung, eine weitere Ernährungsstudie, wurde ebenfalls als Cross-Over-Studie durchgeführt. Hier ergab sich eine deutliche Verringerung der allgemeinen Symptome, Abdominal-schmerzen, Blähungen und Flatulenz nach einer dreiwöchigen Low-FODMAP-Diät im Vergleich zu einer hohen FODMAP-Expo-sition. 18 Generell problematisch sind Ernäh-rungsstudien allerdings insofern, dass diese bei der Auswahl von Nahrungsmitteln im Rahmen einer restriktiven Diät nicht die Ex-position der Betroff enen im Alltag widerspie-geln. Die bisher jüngste RCT-Studie erstellte im Zeitraum von vier Wochen einen Vergleich zwischen einer Low-FODMAP-Diät und nor-malen Ernährungsgewohnheiten. Beide Pro-bandengruppen erhielten Diätanweisungen von einem Ernährungsexperten. Nach Ein-haltung einer Low-FODMAP-Diät zeigte sich eine Verbesserung der Symptome bei 68 % der Patienten, verglichen mit nur 23 % aus der Kontrollgruppe. 19

Sichere Umsetzung

der Low-FODMAP-Diät

Eine Low-FODMAP-Diät schränkt die Aufnahme einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensmittel ein, wie stärkehaltige Getrei-desorten, Früchte, Gemüse, Milch und Milch-produkte und verarbeitete Lebensmittel mit stark FODMAP-haltigen Inhaltsstoff en. Zur Schulung von betroff enen Patienten ist es von enormer Bedeutung, geeignete Alternativen für Lebensmittel anzubieten. Außerdem hat sich gezeigt, dass es bei einer Low-FODMAP-Diät auch unter der Anleitung von Ernäh-

rungsberatern zu einer unzureichenden Zufuhr wichtiger Nährstoff e, insbesondere Kalzium, kommen kann. 19 Die Ernährung hat enorme Auswirkungen auf die Zusammensetzung der mikrobiellen Darmfl ora, und es gibt Berichte zu IBS-Patienten mit Dysbiose (Störungen der Darmfl ora). Die präbiotische Wirkung einiger Kohlenhydrate (z. B. Frukto-Oligosaccharide

Bei 76 % der Patienten, denen eine Low-FODMAP-Diät

verordnet wurde, kam es zu einer allgemeinen Verbesserung

der Symptome.

INFO SCHÄR PRODUKTE,

die sich für die Low-FODMAP-Diät

eignen: Pizzaboden, Knusperbrot,

Salinis und alle Pastasorten

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2 Shepherd S. J., Lomer M. C., Gibson P. R.

Short-chain carbohydrates and functional

gastrointestinal disorders. Am J Gastroen-

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3 Roberfroid M. B. Inulin-type fructans: func-

tional food ingredients. J. Nutr. 2007:137

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4 Bach Knudsen K. E., Hessov I. Recovery of

inulin from Jerusalem artichoke (Helianthus

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Br. J. Nutr. 1995:74, 101–113

5 Macfarlane G. T., Steed H., Macfarlane S.

Bacterial metabolism and health-related ef-

fects of galacto-oligosaccharides and other

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6 Lomer M. C. E., Parkes G. C., Sanderson J.

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myths and realities Aliment Pharmacol Ther

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7 Jones H. F., Butler R. N., Brooks D. A. Intes-

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8 Rumessen J. J., Gudmandhoyer E. Absorp-

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stituent monosaccharides. Gut 1986:27,

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9 Yao C. K., Tan H. L., van Langenberg D. R.,

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10 Barrett J. S., Gearry R. B., Muir J. G., Ir-

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poorly absorbed, short-chain carbohydrates

increase delivery of water and fermentable

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11 Marciani L., Cox E. F., Hoad C. L., Pritchard

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dial changes in small bowel water content

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12 Murray K., Wilkinson-Smith V., Hoad C.,

Costigan C., Cox E., Lam C., Marciani L.,

Gowland P., Spiller R. C. Differential effects

of FODMAPs (fermentable oligo, di, mo-

no-saccharides and polyols) on small and

large intestinal contents in healthy subjects

shown by MRI. Am. J. Gastroenterol. 2013

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13 Ong D. K., Mitchell S. B., Barrett J. S.,

Shepherd S. J., Irving P. M., Biesiekierski

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15 Shepherd S. J., Parker F. C., Muir J. G.,

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17 Staudacher H. M., Whelan K., Irving P.,

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19 Staudacher H. M., Lomer M. C., Anderson

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J Hum Nutr Diet. 2012:25(3);260–274

QUELLEN

und Galakto-Oligosaccharide) sind hinrei-chend nachgewiesen, sodass deren reduzierte Aufnahme im Rahmen einer Low-FODMAP-Diät potenziell zu Problemen führen kann. So wurde tatsächlich nach einer vierwöchi-gen Diät mit geringem FODMAP-Gehalt ein deutlicher Rückgang in der Konzentration von luminalen Bifi dobakterien beobachtet. 19 Ob diese Abnahme lang- oder kurzfristig proble-matisch ist, ist derzeit unklar, verlangt aller-dings nach einer weiteren Aufklärung.

Fazit

Der klinische Nachweis spricht eindeutig für den Einsatz einer Low-FODMAP-Diät in der klinischen Praxis. Die Studien unter-stützten diese jedoch nur im Rahmen eines von Ernährungsexperten begleiteten Verfah-rens. Ernährungsexperten müssen über das entsprechende Wissen und die Expertise im Bereich der Low-FODMAP-Methodik ver-fügen, um in der Lage zu sein, Patienten ad-äquat im Umgang mit einer solchen Diät zu schulen und die richtigen Schlussfolgerungen zur Bewertung der resultierenden Sympto-me zu ziehen. 20 Außerdem sollte eine strikte FODMAP-Beschränkung nur für einen be-grenzten Zeitraum von bis zu acht Wochen eingehalten werden. Danach wird die Wie-deraufnahme von FODMAPs entsprechend der individuellen Toleranz, bezogen auf die gastrointestinalen Symptome, empfohlen, um die Lebensmittelvielfalt zu erhöhen. So ist eine ausreichende Nährstoff versorgung si-chergestellt und negative Auswirkungen auf die bakterielle Darmfl ora werden auf ein Mi-nimum beschränkt.

6

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Hilfreiche FODMAPs-Quellen

Australien ist einer der Vorreiter im Bereich FODMAPs. Aber auch eine Schweizer Webseite bietet beispielsweise

Hintergrund informationen. Wir stellen Ihnen hier einige Möglichkeiten vor, sich zu diesem spannenden Thema

zu informieren.

DIE LOW-FODMAP-DIÄT DER MONASH UNIVERSITY

Zur Behandlung von gastrointestinalen Symptomen, die mit dem Reizdarmsyndrom (IBS)

assoziiert sind, hat ein Forschungsteam der Monash University, Melbourne, Australien,

die Low-FODMAP-Diät entwickelt. (Siehe hierzu auch Artikel auf Seite 8 von Marianne

Williams.) Die Webseite der Monash University bietet eine Fülle von Informationen zur

FODMAP-armen Diät, wie Schulungen und öffentliche Vorlesungen, weiterführende

Infomaterialien, Details zu Studien und Rezeptbücher.

> www.med.monash.edu/cecs/gastro/fodmap/

INFOS ZU FODMAPS AUS DEM NETZ

Die Schweizer Webseite www.fodmap.ch bietet nicht nur Hintergrundinformationen zu FODMAPs und zur FODMAP-armen Ernährung, sondern hält auch

einen Bereich speziell für Fachpersonen bereit. Hier gibt es die Möglichkeit, sich weiterzubilden oder zum Thema auszutauschen. Auch Beratungsun-

terlagen zum Thema können bei der Dipl.-Ernährungsberaterin Beatrice Schilling erworben werden.

> www.fodmap.ch

LOW-FODMAP-APP DER MONASH UNIVERSITY

Wissenschaftler der Monash University haben eine Low-FODMAP-App entwickelt, die Ernährungsexperten und Patienten

im Umgang mit der Low-FODMAP-Diät unterstützt. Die App ist für iPhone und Android-Systeme erhältlich und bietet:

• Hintergrundinformationen zu FODMAPs

• Einen Ernährungsleitfaden mit Einzelheiten zu FODMAP-Inhaltsstoffen für Hunderte von Lebensmitteln

• Ein umfassendes Rezeptbuch mit rund 80 ausgewogenen Rezepten mit appetitlichen Fotos

• Eine Einkaufsliste zur Organisation des Einkaufs für eine Low-FODMAP-Diät

• Einen einwöchigen Test zum Ausprobieren und Überwachen einer strikten FODMAP-Diät mit detaillierten

Diagrammen zu Symptomen am Ende der Testwoche

> www.med.monash.edu/cecs/gastro/fodmap/app-faq.html

> iPhone: www.itunes.apple.com/gb/app/monash-university-low-fodmap/id586149216?mt=8

> Android: www.play.google.com/store/apps/details?id=com.monashuniversity.fodmap

em Reizdarmsyndrom (IBS)

y, Melbourne, Australien,

auf Seite 8 von Marianne

le von Informationen zur

ngen, weiterführende

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Low-FODMAP-Diät

bei Reizdarmsyndrom –

Die Situation in Großbritannien

Beim Reizdarmsyndrom (IBS für Irritable Bowel Syndrome) handelt es sich um eine chronische gastrointestinale

Störung, an der laut Forschungsberichten mindestens 10 % der Bevölkerung in Großbritannien und in den USA

leiden. 1, 2 In Deutschland liegt die Prävalenz bei schätzungsweise 12,5 %, wobei Frauen doppelt so häufi g wie

Männer betroffen sind.

MARIANNE WILLIAMS,

BSC HONS, RD, MSC ALLERGY

Marianne Williams ist als Ernäh-

rungsexpertin mit Spezialgebiet Reiz-

darmsyndrom und Allergien und für

den Somerset Partnership NHS Trust

tätig. Auf ihre Initiative hin wurde

die Stelle Ernährungsexperte für

den Fachbereich Gastroenterologie

etabliert sowie die erste ernährungs-

basierte primärmedizinische gastro-

enterologische Klinik in Großbritan-

nien gegründet. Deren preisgekrönte

Versorgungsleistungen können auf

eine Erfolgsquote von 75 % verwei-

sen. Diese stützt sich auf eine Reihe

von Nachweisen aus Expertenkreisen,

basierend auf einer Ernährungsum-

stellung bei erwachsenen Patienten

mit IBS und gastrointestinalen Aller-

gien. Belegt sind mehr als 63 % an

positiven Reaktionen auf die äußerst

erfolgreiche Low-FODMAP-Diät.

Der Großteil von IBS-Behandlungen erfolgt im Rahmen der primären Gesundheitsversor-gung 3, wobei eine von zwölf Konsultationen beim Allgemeinarzt aufgrund gastrointestina-ler Beschwerden erfolgt, bei denen wiederum 46 % der Fälle als IBS diagnostiziert werden. 3 Laut einer Studie von B. Spiegel diagnostizie-ren mehr als 70 % aller Allgemeinärzte trotz eindeutiger Rom-Kriterien zur IBS-Diagnose das Reizdarmsyndrom noch immer im „Aus-schlussverfahren“. 6

Im Jahr 2011 wurden laut einer Studie an Patienten zweier Kreiskrankenhäuser zur se-kundären Gesundheitsversorgung im Bereich der Gastroenterologie an 14,3 % der Patien-ten unnötige Untersuchungen vorgenommen: Diese Patienten wiesen keine akuten Warnzei-chen oder sogenannte „Red Flags“ auf, sie wa-ren unter 45 Jahre alt, und die Kosten für de-ren sekundäre medizinische Versorgung und Untersuchungen beliefen sich auf mehr als 129.000 Britische Pfund (= ca. 156.500 Euro) pro Jahr. Diese Kosten können noch erheblich

höher angesetzt werden, wenn die 47 % aus dieser Patientengruppe in der Kalkulation be-rücksichtigt werden, die sich bereits im Vor-feld im sekundärmedizinischen Bereich Un-tersuchungen aufgrund von IBS-Symptomen unterzogen und eine Endlosspirale von Dia-gnosestellungen und erfolglosen Behandlungen durchlaufen hatten. 7

Der Bericht „IBS Costing Report Implemen-ting NICE Guidance“ aus dem Jahr 2008 kommt zu dem Ergebnis, dass erhebliche Einsparungen durch eine verringerte sekun-därmedizinische Behandlung und einen ver-stärkten Fokus auf Ernährungsaspekte als erste Behandlungsmaßnahme bei IBS erzielt werden könnten. 5 Dennoch schien es bis zum

INFO „RED FLAGS“

Hinweise, dass nach einer

anderen ernsten Ursache gesucht

werden muss

8

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Mehr als 2,34 Millionen Menschen in Großbritannien

wenden sich bei IBS an ihren Hausarzt, 4, 5 und etwa 20 % davon werden

zur gastroenterologischen Behandlung an einen Facharzt und 9 %

für einen chirurgischen Eingriff an einen Spezialisten überwiesen.

Dies versursacht im Gesundheitssystem hohe Kosten. 3

Bereits 2010 fand die Low-FODMAP-Diät Eingang in die IBS-Leitlinien

der British Dietetic Association 18 und 2011 wurde die Diät in die

nationalen australischen Therapieleitlinien aufgenommen. 19

Jahr 2007 kaum Nachweise für die Wirk-samkeit einer kontrollierten Ernährung in der Reizdarmbehandlung zu geben. 8 Danach wurde die Bedeutung eines ernährungsspezifi -schen Ansatzes jedoch durch Veröff entlichun-gen untermauert, und im Jahr 2010 gab die British Dietetic Association, der Berufs- und Gewerkschaftsverband für Ernährungsexper-ten in Großbritannien, eine professionelle Stellungnahme zur ernährungsbasierten Be-handlung von IBS heraus. 1

So kam 2009 in Großbritannien erstmalig eine neue, revolutionäre Diät in Verbindung mit IBS ins Gespräch, als ein Team des Guy's and St Th omas’ NHS Foundation Trust und King's College London begann, australische Forschungsergebnisse zu einer an fermentier-baren Kohlenhydraten armen Ernährung – auch als Low-FODMAP-Diät bezeichnet – zu untersuchen.

Studien zu Low-FODMAP-Diäten

Die Low-FODMAP-Diät wurde von einem Team der Monash University in Melbourne, Australien, entwickelt und begann an Bedeu-tung zu gewinnen, als 2008 Forschungsergeb-nisse veröff entlicht wurden, die belegten, dass fermentierbare Kohlenhydrate (FODMAPs) bei IBS-Patienten tatsächlich Symptome aus-lösen. 9 Seitdem wurden drei randomisierte, kontrollierte Studien durchgeführt, deren Ergebnisse einen klaren Nutzen der FOD-MAP-reduzierten Ernährung belegten. 10 – 12 Aufgrund dieser Daten sowie drei prospekti-ven, unkontrollierten Studien 13 – 15 und zwei retrospektiven Studien 16, 17 werden sich nati-onale und internationale Leitlinien rund um

IBS zukünftig insofern ändern, dass die Ein-schränkung von fermentierbaren Kohlenhy-draten weiter an Bedeutung gewinnen wird. Bereits 2010 fand die Low-FODMAP-Diät Eingang in die IBS-Leitlinien der British Die-tetic Association 18 und 2011 wurde die Diät in die nationalen australischen Th erapieleit-linien aufgenommen. 19 Dies deckt sich auch mit Forschungsergebnissen, die immer wieder darauf hindeuten, dass Patienten, die sich an diese Diät halten, deutliche Verbesserungen bei Blähungen, Flatulenz, Abdominalschmer-zen, plötzlichem Stuhldrang und verändertem Stuhl verzeichnen, wobei bis zu 70 % der Pa-tienten Verbesserungen feststellen. 2

INFO FODMAP

Der Begriff „FODMAP“ ist ein

Akronym, das aus den Namen

einer Reihe von Nahrungsmitteln

abgeleitet wurde, die nachweis-

lich physiologische Wirkungen bei

IBS-Patienten haben: Fermentable

Oligosaccharides, Disaccharides,

Monosaccharides And Polyols

(fermentierbare Oligo-, Di- und

Monosaccharide sowie Polyole).

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FORUM | GLUTEN-FREE | JOURNAL FOR HEALTH CARE PROFESSIONALS | AUSGABE 02/2014

Wo sind FODMAPs enthalten?

FODMAPs sind in einer Reihe von Nahrungs-mitteln enthalten, beispielsweise in Weizen, bestimmten Frucht- und Gemüsearten und in manchen Milchprodukten. In Westeuropa sind Oligosaccharide wie Fruktane und das Monosaccharid Fructose die am häufi gsten in Nahrungsmitteln vorkommenden FOD-MAPs, wobei in Großbritannien vermutlich Weizen der größte Fruktanlieferant ist. 20

Dis

accharide

Pol

yole

Laktose

Sorb

it, Mannit, Maltit, Xylit

Olig

osaccharideFruktane, Galakto-Oligosacch

aride

Monosaccharid

e

Freie Fructose (Fructose in Überschuss zu

Glu

cose

)

Angaben aus Shepherd SJ, Lomer MCE, Gibson PR,

Rome Foundation Working Group: Short-chain carbohydrates

and functional gastrointestinal disorders; Am J Gastroenterol;

2013, 108: 707-717

Weizen, Gerste, Roggen, Zwiebel, Lauch,

weißer Teil der Frühlingszwiebel, Knoblauch,

Schalotte, Artischocke, Rote Bete, Fenchel,

Erbsen, Chicorée, Pistazien, Cashewkerne,

Hülsenfrüchte, Linsen und Kichererbsen

Äpfel, Birnen, Mangos, Kirschen,

Wassermelone, Spargel, Zuckerschoten,

Honig, Glucose-Fructose-Sirup

(High-Fructose Corn Syrup, HFCS)

Äpfel, Birnen, Aprikosen,

Kirschen, Nektarinen,

Pfi rsiche, Pfl aumen,

Wassermelone, Pilze,

Blumenkohl, zuckerfreie

Kaugummis/Minzbonbons/

Süßigkeiten

Milch, Pudding, Eiscreme

und Joghurtund Joghurt

S

10

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Die Vorgänge, durch die diese fermentierba-ren Kohlenhydrate Darmbeschwerden auslö-sen, sind auf zwei grundlegende physiolo-gische Prozesse zurückzuführen. Zum einen sind diese Kohlenhydrate unverdaulich und werden deshalb von den Bakterien im Dick-darm fermentiert, was zur Bildung von Ga-sen führt. Diese Gase können die Umgebung des Lumen verändern und bei Menschen, die anfällig für Darmbeschwerden sind, viszerale Hypersensitivität verursachen. 11 Zum anderen erhöhen die fermentierbaren Kohlenhydrate durch Osmose die Wasserzufuhr zum proxi-malen Colon, was eine veränderte Darmtätig-keit zur Folge hat. 21 Ausführlicher werden die beiden Mechanismen auf Seite 3 beschrieben.

Die drei Phasen

der Low-FODMAP-Diät

Nach der Diagnose einer funktionellen Darmstö-rung können bei einer Behandlung mithilfe einer Low-FODMAP-Diät drei Hauptphasen unter-schieden werden (siehe Abbildung Seite 12).

Die erste Phase besteht aus dem vollständi-gen Ausschluss von FODMAP-haltigen Le-bensmitteln im Ernährungsplan für einen Zeitraum von acht Wochen. Dies hat auf An-weisung und unter der Aufsicht eines Ernäh-

rungsexperten zu erfolgen, der entsprechend für die Low-FODMAP-Methodik qualifi ziert ist. Vorab sollte mittels H2-Atemtest sowohl eine Laktoseintoleranz als auch eine Fructo-semalabsorption abgeklärt werden. Eine weni-ger restriktive Diät kann zulässig sein, wenn die Ergebnisse eine gute Toleranz gegenüber Fructose und/oder Laktose aus FODMAPs zeigen.

Nach der achtwöchigen Ausschlussphase er-folgt basierend auf einer sorgfältigen ernäh-rungsspezifi schen Untersuchung der Sympto-me und Ernährungstagebücher in der zweiten Phase die Wiederaufnahme von FODMAPs im Ernährungsplan. Abhängig von den Symp-tomen wird der Patient angewiesen, in welcher Reihenfolge und Menge FODMAP-haltige Lebensmittel wieder in den Ernährungsplan aufzunehmen sind.

Die langfristige, eigenverantwortliche Symp-tombehandlung in der dritten Phase basiert auf der Aufnahme von FODMAP-haltigen Nahrungsmitteln bis zur Toleranzschwelle. Diese langfristige Übertragung der Verant-wortung zur Kontrolle der eigenen Darm-symptome an den Patienten selbst und die daraus resultierende Entlassung des Patienten aus seiner medizinischen Abhängigkeit gelten als wichtigster Vorteil der Low-FODMAP-Methodik.

Weitere Einsatzfelder

Weitere Forschungen 22 haben gezeigt, dass die Diät nicht nur bei IBS wirkungsvoll ist, sondern auch zur Linderung von funktionalen Darmbeschwerden in anderen Situationen, wie beispielsweise bei entzündlichen Darmer-krankungen, beitragen könnte. 16 Darüber hinaus wurde von einem möglichen Nutzen bei Diarrhoe durch enterale Ernährung 23, 24

und bei der Reduzierung der Stuhlhäufi gkeit bei Patienten mit High-Output-Stoma oder mit Ileumpouch berichtet, allerdings sind hier weitere Daten erforderlich. 25

Fruktangehalt verschiedener Lebensmittel

Fruktangehalt in g / 100 g

Porree 3,0 – 10,0

Spargel 1,4 – 4,1

Zwiebeln 1,1 – 10,1

Weizenmehl 1,0 – 4,0

Nudeln 1,0 – 4,0

Weißbrot 0,7 – 2,8

Die langfristige, eigenverant-

wortliche Symptombehandlung

in der dritten Phase basiert auf

der Aufnahme von FODMAP-

haltigen Nahrungsmitteln bis

zur Toleranzschwelle.

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FORUM | GLUTEN-FREE | JOURNAL FOR HEALTH CARE PROFESSIONALS | AUSGABE 02/2014

Die Low-FODMAP-Methodik in der Praxis

Patient konsultiert Allgemeinarzt aufgrund des Verdachts auf

funktionelle gastrointestinale Störungen

Entsprechende Untersuchung und Identifi zierung potenzieller

„Red Flags“

Positive Diagnose von funktionellen gastrointestinalen Störun-

gen, z.B. IBS

Überweisung an einen FODMAP-geschulten Ernährungs-

experten

Phase 1 Restriktion der FODMAPs

Lebensmittel werden in FODMAP-arme und FODMAP-reiche

Lebensmittel eingeteilt. Reduktion der Fructosezufuhr,

Früchte mit höherem Fructose- als Glucosegehalt weglassen,

pro Mahlzeit sollten nicht mehr als 3 g Fructose gegessen

werden. Die meisten Gemüsesorten stellen kein Problem dar.

Fruktane sollten auf 0,5 g pro Mahlzeit beschränkt werden.

Laktosehaltige Produkte sollten in dieser Phase durch lak-

tosefreie ersetzt werden. Während dieser Phase ist die Un-

terstützung eines Ernährungsexperten besonders wichtig. Er

erfasst eine vollständige Patientenanamnese und bietet Bera-

tung, Unterstützung und entsprechendes Informationsmateri-

al zur Low-FODMAP-Methodik.

Phase 2 Wiedereinführung der FODMAPs

Nach der Restriktionsphase erfolgt die Analyse der Symptome

und des Ernährungstagebuchs durch den Ernährungsexper-

ten. Bei einer sichtbaren Verbesserung der Symptome werden

FODMAP-haltige Lebensmittel schrittweise wieder einge-

führt. In dieser Phase sollte jeweils nur ein FODMAP getestet

werden. Jeder Test wird über mehrere Tage durchgeführt. Zur

Überprüfung der Symptome wird das Ernährungstagebuch

parallel weitergeführt. In dieser Phase sollte die Einführung

einer maximalen Vielfalt an Lebensmitteln erreicht werden.

Verschwinden Symptome in dieser Phase nicht, sollte erneut

ein Arzt konsultiert werden.

Phase 3 FODMAP-reduzierte Langzeiternährung

In dieser Phase erfolgt die langfristige, eigenverantwortliche

Symptombehandlung. Der Patient setzt die Wiederaufnahme

von FODMAPs bis zur individuellen Toleranzschwelle fort. Ziel

ist es, möglichst wenige Einschränkungen in der Ernährung

zu haben. Lebensmittel, die Probleme bereiten, sollen durch

Alternativen ersetzt werden.

Wirkung der FODMAPs

Die Vorteile dieser Diät sind heute zwar gut dokumentiert, die Bedeutung des Entzugs von fermentierbaren Kohlenhydraten für die Ge-sundheit und den Ernährungszustand des Pa-tienten und mögliche langfristige Auswirkun-gen sind jedoch noch nicht geklärt. Tatsache ist, dass fermentierbare Kohlenhydrate helfen, die Stuhlmenge zu erhöhen, die Kalziumauf-nahme und die modulare Immunfunktion zu verbessern und das Wachstum und die Funk-tion nützlicher Mikrobengruppen wie Bifi do-bakterien zu fördern. Daher sind in diesem Bereich weitere Studien erforderlich. 2

Fazit

IBS-Patienten sind seit jeher sowohl teuer als auch schwer zu behandeln und kosteten Groß-britannien 2003 mehr als 45,6 Millionen Bri-tische Pfund (= ca. 55,4 Millionen Euro). 26 IBS-Patienten verursachen 51 % mehr Ge-samtkosten im Jahr als eine Vergleichsgruppe ohne IBS. 27 Mit der Low-FODMAP-Diät steht endlich eine realistische Alternativtherapie für diese chronische und zehrende Krankheit zur Verfügung. Sie sollte als Behandlungsmöglich-keit für alle therapiefraktären IBS-Patienten ernsthaft in Betracht gezogen werden.

Quelle: Maissen S., Kiss C.: FODMAP-Konzept:

Praktische Umsetzung und Fallbeispiele. Schweizer

Zeitschrift für Ernährungsmedizin.2013; 03: 18-24

12

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QUELLEN

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Patientin mit Reizdarmsyndrom –

ein Fall aus der Praxis

Das folgende Fallbeispiel basiert auf dem typischen Beschwerdebild eines Patienten.

Jegliche eventuelle Ähnlichkeiten zu konkreten Fällen sind rein zufällig.

Frau Schmidt ist 46 Jahre alt und litt im Jahr 1997 während ihres Urlaubs an einer an-haltenden Reisediarrhoe. Nachdem sie mit Gewichtsverlust, Diarrhoe und Abdominal-schmerzen ihre Hausärztin konsultierte, wur-de sie 1998 an einen Gastroenterologen zur weiteren Untersuchung überwiesen. Ein Zö-liakiescreening auf Gewebetransglutaminase (IgA tTG) war negativ, eine Dünndarmbi-opsie zeigte während einer mindestens sechs-wöchigen glutenhaltigen Ernährung keine Auff älligkeiten und eine Darminfektion sowie ein Parasitenbefall konnten ausgeschlossen werden. Ihre kürzlich untersuchten Entzün-dungsmarker und die Stuhlprobenuntersu-chung auf Calprotectin (zum Nachweis einer Darmentzündung) ergaben Werte im Nor-malbereich. Auch die Ergebnisse aus einer Darmspiegelung, einem SeHCAT-Test (Selen-75-Homotaurocholsäure/Gallensäureresorpti-onstest), einer Elastase-Messung im Stuhl und einem Laktose-Atemtest waren unauff ällig. Es bestand keine Neigung zu Ekzemen, Asthma oder Atopie, und die Patientin hatte sich noch nie einem operativen Eingriff am Abdomen unterzogen.

Nach langwierigen Untersuchungen wurde IBS-D (Reizdarmsyndrom, Diarrhoe-prä-dominant) diagnostiziert und es wurden Loperamid-Hydrochlorid und Mebeverine-Hydrochlorid zur Eindämmung der Symp-tome verschrieben, die sie gelegentlich ein-nahm. Trotz der Diagnosestellung IBS-D und der Medikamente kam es nicht zu einer Verbesserung der Symptome. Die Patientin empfand ihre Situation als frustrierend und sie fühlte sich hilfl os.

Nach eigener Recherche im Internet probierte sie die Low-FODMAP-Diät aus und erzählte ihrer Hausärztin von ihren Erfahrungen: Sie verspüre zwar eine geringfügige Besserung der Symptome, fände aber die Informationen, die sie zu dieser Diät gefunden habe, häufi g unklar und verwirrend. Die Patientin wurde daraufhin an eine FODMAP-geschulte Er-nährungsberaterin überwiesen, um die Diät systematischer anzugehen. In der ersten Be-ratung wurden ihre Symptome anhand einer Symptombefundung mithilfe der Gastrointes-tinal Symptom Rating Scale (GSRS, Svedlund

Die Bristol-Stuhlformen-Skala

Bristol-Stuhlformen

Typ 1 Einzelne, feste Kügelchen,

schwer auszuscheiden

Typ 2 Wurstartig, klumpig

Typ 3 Wurstartig mit rissiger

Oberfl äche

Typ 4 Wurstartig mit glatter

Oberfl äche

Typ 5 Einzelne weiche,

glattrandige Klümpchen,

leicht auszuscheiden

Typ 6 Einzelne weiche

Klümpchen mit unregel-

mäßigem Rand

Typ 7 Flüssig, ohne feste

Bestandteile

JULIE THOMPSON

ist als führende HCPC-registrierte

(Health and Care Professions Council)

klinische Ernährungsexpertin im

britischen Gesundheitssektor und in

ihrer niedergelassenen Praxis tätig.

Ihr Interessensschwerpunkt liegt im

Bereich Gastroenterologie, außerdem

verfügt sie über Expertise in der

Behandlung von Lebensmittelinto-

leranzen, Reizdarmsyndrom (IBS),

Morbus Crohn, Colitis und Zöliakie.

Sie ist Mitglied des Vorstands des

IBS Network, der Hilfsorganisation

für Menschen mit Reizdarmsyndrom

in Großbritannien, und verfügt über

umfangreiche Erfahrung im Bereich

der ernährungsbasierten IBS-Behand-

lung, einschließlich Schulungen für

Low-FODMAP-Diäten zur Linderung

funktionaler Darmstörungen. Sie

schreibt Veröffentlichungen für den

Guardian, das Sainsbury’s Magazine,

das Network Health Dietitians

Magazine und GUT Reaction.

14

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et al., 1988), der Bristol-Stuhlformen-Skala und allgemeinen Fragen zu den Symptomen (siehe Symptomdiagramm) bewertet. Au-ßerdem wurden Fragen zu ihrem derzeiti-gen medizinischen, familiären und sozialen Hintergrund, zu Gewicht, Gewichtsverlauf, Ernährungsgewohnheiten und Vermeidung von Lebensmitteln gestellt und besprochen. Ihr wurde ein zweimonatiger Verzicht von FODMAP-haltigen Lebensmittel verordnet, mit Ausnahme von Laktose. Die Zufuhr von Laktose verursachte keine Probleme und es lag auch ein negativer H2-Atemtest vor.

Nach sechs Wochen strikter Diät stellte sich bei Frau Schmidt eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome ein. Aufgrund der zufrie-denstellenden Besserung ihrer Symptome re-agierte sie zunächst skeptisch auf die Auff or-derung, FODMAP-haltige Nahrungsmittel wieder in ihren Speiseplan aufzunehmen. Sie stimmte jedoch zu, als ihr erklärt wurde, dass vermutlich nicht alle FODMAP-haltigen Le-bensmittel Auslöser für ihre Symptomen sei-en und die Diät bei einem vielfältigeren Le-bensmittelangebot einfacher einzuhalten sei. Daraufhin stellte sich heraus, dass Fruktane und Fruktose bei ihr Probleme verursachten, sodass sie entsprechende Lebensmittel aus ihrer Diät ausschloss. Ihre Ernährung war je-doch auch ohne diese Lebensmittel ausgewo-gen und vielfältig, und schließlich konnte sie aus der Behandlung entlassen werden.

Symptomdiagramm

Symptom Bei erster Analyse

Bei Untersuchung

nach der Diät

Abdominalschmerzen Schwer Keine

Blähungen Schwer Keine

Flatulenz Schwer Schwach

Plötzlicher Stuhldrang Mittel Keine

Unvollständige Entleerung Keine Keine

Unterleibsgeräusche Mittel Keine

Saures Aufstoßen Mittel Keine

Aufstoßen oder Rülpsen Keine Keine

Übelkeit Keine Keine

Müdigkeit Schwer Schwach

Symptombewertung insgesamt Schwer Keine

Stuhlform (Bristol) Typ 6 (manchmal Typ 7) Typ 3 bis 4

Häufi gkeit Darmentleerung

3- bis 6-mal täglich

Darmentleerung

1-mal täglich

• Canavan C., West J., Card T. (2014) The

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Clinical Epidemiology 2014;6:71–80

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QUELLEN

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News

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Dr. Schär Professionals

Dr. Schär AG/SPA, Winkelau 9, I - 39014 Burgstall / Postal

Telefon +39 0473 293 300, Fax +39 0473 293 338, [email protected]

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SD

E1

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4_2

Texte: zweiblick, Dr. Schär Professionals

Übersetzung: eurocom translation services

Druck: Athesia

Gerade für Sie als Ernährungsberater, Arzt oder Experte auf dem Gebiet der glutenfrei-en Ernährung ist es wichtig, ständig über die neuesten Entwicklungen auf Ihrem Wis-

sensgebiet informiert zu sein. Auf unserer Dr. Schär Institute Webseite in der Rubrik „Clinical Library“ fi nden Sie auf einen Blick alles, was Sie über den aktuellen Forschungs-

stand auf dem Gebiet „Zöliakie, Gluten Sensi-tivity und glutenfreie Ernährung“ wissen müs-sen. Diese Studien haben wir in den letzten Monaten für Sie gesammelt:

Aktuelle Studien auf www.drschaer-institute.com

FODMAPs – Ernährungstherapie bei Reizdarmsyndrom

Theorie und Umsetzung in der Praxis

Neue Infoblätter

zum Taste-it-System

Für neudiagnostizierte Patienten mit Glu-tenunverträglichkeit bietet Dr. Schär ein hilfreiches Starterset, um ihnen den Einstieg in den glutenfreien Alltag zu erleichtern. Das sogenannte „Taste-it-Köff erchen“ mit hilf-reichen Informationen und einer glutenfreien Produktpro-be erhalten Ernährungskräfte und Ärzte zur Weitergabe an ihre Patienten kostenfrei bei Dr. Schär. Zur Veranschauli-chung des Taste-it-Systems sind neue, übersichtliche Infoblätter für Berater und Patienten verfügbar, welche ebenfalls bei Dr. Schär angefordert werden können.

Mit dem FODMAPs-Konzept gibt es erstmals ein wissenschaftlich basiertes Behandlungsvor-gehen für die Ernährungsberatung bei Pati-

enten mit einem Reizdarmsyn-drom. Dieser Ansatz basiert auf dem Meiden der osmotisch akti-ven und schlecht absorbierbaren Kohlenhydrate, die im Kolon durch die bakterielle Fermentati-on zu schmerzhaften Blähungen und Diarrhoe führen können. Durch eine FODMAPs-reduzier-te Ernährung ist keine Heilung

des RDS möglich; es kann jedoch eine Symp-tomkontrolle mit Verbesserung der Lebensqua-lität erzielt werden. Die erste Publikation dazu

erschien 2005 von dem Gastroenterologen Pe-ter Gibson und der Ernährungsberaterin Sue Shepherd. Inzwischen gibt es bereits mehrere Studien, die einen guten Erfolg aufzeigen. Die Dozentinnen sind spezialisiert in Gastroente-rologie, Ernährungstherapie bei gastroentero-logischen Erkrankungen und der praktischen Umsetzung des FODMAPs-Konzepts.

taste itFür einen gelungenen Start ins glutenfreie Leben

1. Diagnose vom Arzt

Vor der Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung sollte Ihr Patient eine

gesicherte Diagnose vom Arzt haben, ob er von einer Zöliakie oder Gluten-

sensitivität betroff en ist. Lassen Sie sich gegebenenfalls den Befund vom

Arzt geben.

2. Taste-it-Köff erchen bei Ernährungsberatung

Überreichen Sie Ihrem Patienten, der wegen einer glutenfreien Ernährung

zu Ihnen kommt, am besten in der Erstberatung das Taste-it-Köff erchen.

Dieses Set enthält eine glutenfreie Produktprobe, eine leicht verständliche

Patientenbroschüre und die sogenannte Taste-it-Karte.

3. Taste-it-Karte per Post an Schär oder online einlösen

Ihr Patient füllt diese Taste-it-Karte aus und schickt sie unfrankiert an Schär.

Alternativ kann er sich über die Internetseite welcome.schaer.com anmelden

und hier den Code der Taste-it-Karte eintragen.

4. Welcome-Box von Schär

Per Post erhält Ihr Patient daraufhin die umfangreiche Willkommensbox

von Schär mit glutenfreien Produkten (Mehlmischung, Nudeln, Brot), einem

Rezeptheft und YourLife Welcome, einer Broschüre mit wichtigen Informatio-

nen für den glutenfreien Alltag.

5. Glutenfrei leben & Schär Club

Zusätzliche Unterstützung erhält Ihr Patient im Schär Club im Internet, für

den er sich kostenfrei registrieren kann. Hier fi ndet er eine große Auswahl an

glutenfreien Rezepten, kann sich im multimedialen Magazin informieren und

den Kontakt zu anderen Betroff enen suchen.

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STUDIEN > Persistent Mucosal Damage and risk of fracture in celiac disease 16.01.2014

> A Diet Low in FODMAPs Reduces Symptoms of Irritable Bowel Syndrome 31.01.2014

> Follow-up of pediatric celiac disease: value of antibodies in predicting mucosal healing, a prospective cohort study 13.02.2014

> Effect of gluten free diet on immune response to gliadin in patients with non-celiac gluten sensitivity 13.02.2014

> Psyllium as a substitute for gluten in pastas 14.03.2014

> Serological Assessment for Celiac Disease in IgA Defi cient Adults 07.04.2014

> Characterization of Adults With a Self-Diagnosis of Nonceliac Gluten Sensitivity 16.04.2014

> Incidence and Prevalence of Celiac Disease and Dermatitis Herpetiformis in the UK Over Two Decades: Population-Based Study 01.05.2014

> Celiac Disease or Non-Celiac Gluten Sensitivity? An Approach to Clinical Differential Diagnosis 01.05.2014

INFO Datum: Freitag 5. Dezember

2014 und 6. Februar 2015

Ort: Universitätsspital Basel

Detailliertes Programm

und Auskunft:

per Mail [email protected]