Download - Stift Wilten Aktuell September 2010
Stift Wilten AktuellJahrgang 13 ∙ Ausgabe 2/2010
Für Mitbrüder & Freunde
des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten
„Dem Evangelium ein Gesicht geben“
Abt Raimund Schreier
OPraem
„Dem Evangelium ein Gesicht geben“ – diesen Satz habe ich in letzter Zeit oft ge-
lesen und gehört und beinahe schon als
theologische Floskel empfunden, die eben
zurzeit in ist, die in keiner Predigt oder kei-
nem geistlichen Artikel fehlen darf.
Nach dem Besuch beim Grabtuch in
Turin, wo ich das Antlitz Christi betrachten
konnte, habe ich meine Vorbehalte zurück-
genommen. Ich habe dann auch in aller
Stille in unserer Ikonensammlung das Man-
dylion Christi (vgl. Titelseite) betrachtet.
Diese Ikone zeigt das auf ein Tuch (man-
dylion) geprägte Antlitz Christi, welches -
nach der im 6.Jahrhundert entstandenen
Legende - Christus selbst durch den Apos-
telschüler Thaddäus an König Abgar IV.
von Edessa gesandt hat. Die Ikone gehört
zum Typus des Acheiropoietos, des „nicht
von (Menschen-)Hand gemalten Bildes“.
Sie erinnert auch an das Schweißtuch der
Veronika (vera icona = das wahre Bildnis)
und stammt aus Rußland, zu Beginn des
17. Jahrhunderts.
„Dem Evangelium ein Gesicht geben“.
Jetzt habe ich diesen Satz in seiner tiefen
Bedeutung neu verstanden. Das Evange-
lium ist nicht nur eine Lehre, eine Weisung;
das Evangelium ist eine Person; es hat ein
konkretes Gesicht. Es ist das Gesicht Christi.
Wenn wir also wissen wollen, was Evangeli-
um ist, dann gilt es in erster Linie auf das Le-
ben Jesu zu schauen, auf seinen Umgang
mit den Menschen, auf seinen Umgang
mit Leben und Tod, auf seinen Umgang
mit Gott, den er seinen Vater nennt.
Wenn ich also versuche als Christ das
Evangelium zu leben, das nachzuahmen,
was Jesus mir vorgelebt hat, dann be-
kommt das Leben Jesu jedesmal neu ein
Gesicht durch mich. Ich werde zu einem
„alter Christus“, zu einem „anderen Chris-
tus“.
Ich lade Sie ein, wieder öfters das Evan-
gelium in die Hand zu nehmen, es zu lesen,
zu betrachten und dann in die Tat umzu-
setzen oder anders gesagt: dem Evangeli-
um ein Gesicht zu geben.
So wünsche ich uns allen, dass wir in den
kommenden Monaten wieder an Christus
Maß nehmen, so leben wie Er, damit im
Hier und Heute das Gesicht des Evangeli-
ums aufleuchten kann. Das ist die wichtigs-
te und effektivste Christusverkündigung.
LEITWORT
Liebe Freunde unseres Stiftes!
Liebe Freunde unseres StiftesLeitwort von Abt Raimund Schreier OPraem
Nachrichten aus dem Orden der PrämonstratenserBericht von Generalabt Thomas
Handgrätinger OPraem
Goldenes PriesterjubiläumMitbruder D. Sigmund Hepperger ist seit 50
Jahren Priester
40 Jahre PriesterMitbruder D. Franz Lichtenberger wurde 1970
zum Priester geweiht
25 Jahre ProfessAm 8. September 1985 legte Mitbruder D.
Gottfried Scheiber seine Profess ab
Sponsion zum Magister der TheologieAm 8. Mai 2010 spondierte fr. Maximilian Ste-
fan Thaler zum Mag. theol.
Unsere Reise zum Turiner GrabtuchPilgerreise zu einer der wertvollsten Reliquien
der katholischen Kirche
Adunatio 2010 - International Juniors MeetingVom 23. bis 30. Juli 2010 fand ein internationa-
les Treffen der Juniores des Prämonstratenser-
ordens in der Abtei Tongerlo in Belgien statt
Vorstellung des PressereferentenEin positives „Gegenangebot“ erstellen und
weiter empfehlen
Kommunikations- und Öffentlich-keitsarbeit im Stift und den PfarreienZentrale Elemente und Zielsetzungen der
Kommunikation
Einmal Prémontré und zurückEin spiritueller Reiseführer durch den Orden
der Prämonstratenser - Teil 4
Österreichische Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts im Stift WiltenMusikprogramm 2010
Minitag 2010 im Stift WiltenAm 25. Mai 2010 verbrachten Ministrantinnen
und Ministranten der Stiftspfarreien einen
tollen, spannenden Nachmittag im Stift
Jugendvesper in St. BartlmäNach einer kurzen Sommerpause findet am
Montag, dem 11. Oktober 2010 die Jugend-
vesper um 19:00 Uhr im Bartlmäkirchlein statt
Firmungen 2010Abt Raimund spendete vielen Jugendlichen
das Sakrament der Firmung
Internationale MinistrantenwallfahrtAus der wahren Quelle trinken - unter diesem
Motto pilgerten über 50.000 Jugendliche
Anfang August 2010 nach Rom
Hoher Besuch im Stift WiltenDer Apostolischer Nuntius von Österreich,
Erzbischof Dr. Peter Zurbriggen, besuchte die
Diözese Innsbruck
Patrozinium Bartlmäkirchlein und Magdalenakapelle Regional- und Superiorenkonferenz Treffen kirchlicher Ordensgemeinschaften
Umbau der Rekreation im KonventIm Rahmen des Umbaukonzeptes wurden zwei
neue Gemeinschaftsräume geschaffen
Hohe Auszeichnung für Landes-hauptmann Günther PlatterVerdienstkreuz „al Merito“
40 Jahre Bereich TirolMalteser Hospitaldienst Austria feiert im Stift
Otto NeururerIm Gewöhnlichen außergewöhnlich gut
Kinder für Kinder2. Benefizkonzert der Wiltener Sängerknaben
für die „St. Juliane Ugari Mixed Secondary
School“ in Kenia
Der GierschUnkraut oder Nutzpflanze
Stift Wilten Aktuell 3
INHALT
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Impressum
HerausgeberPrämonstratenser-
Chorherrenstift Wilten
Klostergasse 7
6020 Innsbruck
Tel. 0512/58 30 48
www.stift-wilten.at
Redaktion
Reinhold Sigl
Erscheinungshinweis
4 x im Jahr
Fotos
Stift Wilten
Januar 2010 - Am 3. Januar 2010 starb
Abt Ladislaus Keresztesy Parker von St.
Michael’s Abbey in Orange, Kalifornien im
Alter von 95 Jahren. Der gebürtige Ungar
trat in die Abtei Csorna ein und gehört zu
den Gründervätern der Norbertiner in Kali-
fornien. Seit 1975 leitete er diese junge Ge-
meinschaft von Orange zuerst als Prior de
regimine, dann ab 1984 bis 1995 als erster
Abt.
Februar 2010 - 40 Jahre nach den bei-
den Reformkapiteln im Stift Wilten fand
ein Fachsymposium statt, bei dem über-
wiegend Mitbrüder aus dem Orden zu
Themen der Ordensspiritualität heute re-
ferierten. Abschluss dieser Tagung bildete
der Festgottesdienst mit dem Innsbrucker
Bischof Manfred Scheuer.
März 2010 - Die Gemeinschaft der Ca-
nonici Regolari di Sant’Antimo in der
Toskana, Erzdiözese Siena, will sich dem
Prämonstratenserorden anschließen. Be-
kannt ist Sant’Antimo durch die rein roma-
nische Klosterkirche, durch die herausra-
gende Liturgie der Chorherren und durch
die vielen Pfadfinder-Camps im Sommer.
Es leben dort derzeit acht Mitbrüder, ganz
in der Nähe des berühmten Weinortes
Montalcino.
April 2010 - Im Rahmen einer feierlichen
Vesper und in Anwesenheit des Definito-
riums, des obersten Ordensrates, wurden
am 13. April im Kreuzgang des Genera-
lates acht Glasfenster von Erzbischof An-
gelo Amato, Präfekt der Kongregation für
Heiligsprechungen, offiziell eingeweiht. Die
Glasfenster stammen vom Künstler Andres
d’Orfey, München, die Installation vom
Generalabt Thomas Handgrätinger in der Stiftskirche Wilten
4 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Nachrichten aus dem Orden der PrämonstratenserSeit 2003 ist Thomas Handgrätinger als 64. Generalabt der weltweit tätige,
oberste Repräsentant des Ordens und leitet das Generalat in Rom.
Generalabt Thomas
Handgrätinger OPraem
Trierer Kunstschmied Klaus Unterrainer. Ne-
ben dem hl. Norbert und hl. Augustinus
sind besonders die Glasbilder von P. Pier-
re-Adrian Toulorge, Blanchelande, und Sr.
Emilia Podoska, Krakau, erwähnenswert.
Zusammen mit der Schwesternkommissi-
on des Ordens besuchte Generalabt Tho-
mas die beiden Schwesternklöster in Spa-
nien, Toro (Diözese Zamora) und Villoria di
Orbig (Diözese Astorga).
Mai 2010 - Nach Auflösung des von Aver-
bode abhängigen Priorates Bois-Seigneur-
Isaac südlich von Brüssel kamen die Reli-
quien des seligen Hugo, des ersten Abtes
von Prémontré und damit des ersten Ge-
neralabtes unseres Ordens, ins Generalat
nach Rom.
Juni 2010 - Mit dem heurigen Norber-
tusfest am 6. Juni ging das Norbertusjahr
anlässlich des 875. Todestages unseres Or-
densgründers, des hl. Norbert, offiziell zu
Ende. In allen Kanonien und besonders in
Magdeburg wurde dieses Hochfest ent-
sprechend gefeiert.
Juli 2010 - Generalabt Thomas Handgrä-
tinger leitete die Abtswahl in der brasilia-
nischen Abtei Jaú (SP) am 13. Juli 2010.
Gewählt wurde P. Oswaldo Antonio, 46
Jahre alt und bisher Pfarrer in São Paulo,
auf 6 Jahre. Bei dieser Gelegenheit be-
suchte der Generalabt auch die Mitbrüder
in Montes Claros (MG), Contagem (Bello
Horizonte) und Itinga (Salvador di Bahia).
Die Abtei Tongerlo hatte vom 23. – 30. Juli
2010 die Juniores unseres Ordens zu einem
„International Juniors Meeting“ eingela-
den. Neben Fachkonferenzen gehörten
auch der Besuch in den benachbarten
Abteien Averbode und Postel und eine
Stadtvisite in Antwerpen zum Programm.
Generalabt Thomas Handgrätinger hielt
das abschließende Referat.
August 2010 - Um das Fest der hl. Moni-
ka und des hl. Augustinus, unseres Regel-
vaters, finden im Orden traditionsgemäß
viele Einkleidungen, Professen und auch
Gemeinschaftsexerzitien statt. Bischof
Frans Daneels (Averbode), Sekretär der
Signatura Apostolica, der im Generalat
wohnt, hat in mehreren Häusern in diesem
Jahr die Diakonenweihe gespendet. Allen
Mitbrüdern auf ihrer jeweiligen Stufe des
Ordenslebens besonderen Segen und viel
Kraft von oben!
ACTIO
Die Prämonstratenser-
Abtei Tongerlo in Belgien
Texte:
Prior Florian Schomers
OPraem
Der große deutsche Mystiker Meister Eck-
hart schreibt einmal: „Manche Leute wol-
len Gott mit den Augen ansehen, und
wollen Gott lieben, wie sie eine Kuh lieben.
Die liebst du wegen der Milch und wegen
des Käses und des eigenen Nutzens. So
halten’s alle Leute, die Gott um äußeren
Reichtums oder inneren Trostes lieben; die
aber lieben Gott nicht recht, sondern sie
lieben ihren Eigennutz.
Solange du deine Werke willst um des
Himmelreiches oder um Gottes Willen
oder um deiner eigenen Seligkeit willen,
also von außen her, so ist es wahrlich nicht
recht um dich bestellt.“
Das goldene Priesterjubiläum unseres
Mitbruders Sigmund, ist für mich vor allem
Anlass, einmal persönlich Dank zu sagen
für sein unermüdliches, treues, schlichtes
und von tiefer Spiritualität getragenes Wir-
ken „um Gottes Willen“. Der Priester wird
heute weithin (wenn überhaupt) nur noch
als „Melkkuh“ angesehen, zur Begleitung
und Verschönerung der persönlichen Fa-
milienfeste und Anlässe von der Geburt bis
zum Tod. Vielfach ist sein Tun „verzweckt“
und zum „Machen“ degradiert.
Umso mehr freut es, dass im seelsorg-
lichen Wirken Pfarrer Sigmunds, das immer
frei war von eitler Selbstdarstellung, über
fünfzig Jahre lang zur Aus-Wirkung kam,
was es für den Priester heißt „in persona
Christi“ zu handeln. Eine einzigartige, uns
bei der Priesterweihe übertragene, Gabe
und Auf-Gabe.
„Sekundiz“ nannte man – in Anspielung
an die Primiz – früher das Goldene Priester-
jubiläum, das große zweite Fest am Abend
des Priesterlebens. Was uns zur Primiz an
Vorschusslorbeeren zuteil wurde, das sollte
sich durch ein ganzes Leben lang bewährt
und erfüllt haben. Für diese Fülle sagen wir
dem „Hüter von Weinberg und Ernte“ un-
seren Dank.
ACTIO
Goldenes PriesterjubiläumMitbruder D. Sigmund Hepperger ist seit 50 Jahren Priester
Auf 40 Jahre priesterlichen Dienst kann un-
ser Mitbruder Pfarrer i. R. (i. R. heißt in die-
sem Falle „in Rufweite“) D. Franz Lichten-
berger voll Dankbarkeit zurückblicken.
Am 29. Juni 1970 wurde er von Bischof
Paulus Rusch in der Wiltener Basilika zum
Priester geweiht und zunächst als Kate-
chet in Wilten und als Aushilfspriester in
Völs eingesetzt. Ein Jahr später übernahm
er die Kooperatorenstelle in Wilten und
ab 1972 das Rektorat des Lehrlingsheimes
St. Barthlmä. 1973 wurde er Kooperator in
Hötting, und nach dem plötzlichen Tod
von Pfarrer Gerlach Voigt 1976, dessen
Nachfolger. 1988 übersiedelte unser Jubi-
lar nach Sellrain, 1995 nach Sistrans (1999-
2004 Mitprovision von Lans) und im Feber
2005 als „Ruheständler“ ins Stift. Seither ist
er Rektor der Wallfahrtskirche Heiligwas-
ser und leistet gerne Aushilfen, wo er ge-
braucht wird.
Seine Liebe zur Natur und sein umfang-
reiches Wissen über Kräuter und Heilpflan-
zen haben ihm im Konvent den liebevollen
Beinamen „Kräuterpfarrer“ eingebracht.
Wir wünschen unserem Jubilar, dass er
nach seiner Hüftoperation wieder ganz
„auf die Füße“ kommt, und er sich noch
lange guter Gesundheit erfreut.
40 Jahre PriesterMitbruder D. Franz Lichtenberger wurde 1970 zum Priester geweiht
Die beiden Jubilare im
Kreuzgang
Unser Mitbruder D. Gottfried Scheiber fei-
erte am 8. September sein silbernes Pro-
fessjubiläum. Herr Gottfried ist in Kufstein
geboren und aufgewachsen und lernte
unser Stift über seinen Heimatpfarrer Msgr.
Gottfried Pfluger (seinerseits ein Cousin un-
seres verstorbenen Mitbruders D. Gebhard
Pfluger), kennen.
Begabung und Fleiß ermöglichten dem
zielstrebigen Studenten ein Auslandsstu-
dium – vor allem der altorientalischen
Sprachen – an der Dormitio – Universität in
Jerusalem. Nach seiner Priesterweihe war
Herr Gottfried in verschiedenen Stiftspfar-
ren als Kooperator tätig. Heute versieht er
den Dienst des Altenseelsorgers am Inns-
brucker Notburgaheim, zudem ist er Blin-
denseelsorger der Diözese Innsbruck.
In der Abtei übt er das Amt des Kantors
aus und spielt in seiner Freizeit – leider viel
zu selten – Geige. Wir schätzen ihn wegen
seiner menschlich feinen Art, seiner Verläss-
lichkeit und seiner besonderen Sorge für
unsere kranken Mitbrüder. Herr Gottfried
ist ein treuer Beter und spiritueller Wegbe-
gleiter vieler. Wir wünschen Ihm weiterhin
eine stabile Gesundheit, Gelassenheit und
Humor. Ad multos annos!
Stift Wilten Aktuell 7
ACTIO
D. Gottfried Scheiber
OPraem
25 Jahre ProfessAm 8. September 1985 legte Mitbruder D. Gottfried Scheiber seine Profess ab
Sponsion zum Magister der TheologieAm 8. Mai 2010 spondierte fr. Maximilian Stefan Thaler zum Mag. theol.
Im Rahmen einer würdigen akademischen
Feier, im Saal Tirol des Congress Innsbruck,
wurde fr. Maximilian am 8. Mai 2010 der
akademische Grad eines Magisters der
Theologie verliehen.
Damit konnte er das Diplomstudium Ka-
tholische Fachtheologie erfolgreich ab-
schließen.
Im Kreise seiner Familie und den zahl-
reich erschienenen Freunden, wurde der
Herr Magister - dem Anlass entsprechend
- gefeiert.
Wir gratulieren herzlich und freuen uns
mit fr. Maximilian!
Der Akademische Senat mit den Doktores, den Magistrae und Magistri der theologischen Fakultät
Noch im Eindruck der gefeierten Tage von
Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu,
unmittelbar nach dem hohen Osterfest in
der österlichen Festzeit, brachen Abt Rai-
mund, Prior Florian und 5 junge Männer
nach Italien auf. Ziel dieser Reise vom 18.
bis zum 21. April 2010 war es jedoch nicht,
nach den österlichen Tagen ein wenig
Erholung bei einem Badeurlaub an der
Adria zu finden, sondern die Provinz Pie-
mont, genauer gesagt die Stadt Turin zu
besuchen. Wir begaben uns damit auf
die Spuren von zigtausenden Menschen
unterschiedlichster Herkunft, die schon
vor uns als Pilger diese Stadt besuchten,
um vor dem bekannten und doch um-
strittenen, bewiesenen und doch wieder
widerlegten, geglaubten und verehrten
und doch wieder angezweifelten Grab-
tuch von Turin, zu verweilen, zu beten, zu
fragen, zu suchen und auch zu finden.
Auch unser Ziel war also dieses 4,36 m
lange und 1,10 m breite Leinentuch, wel-
ches ein Ganzkörperbildnis der Vorder-
und Rückseite eines Mannes zeigt und seit
dem 14. September 1578 im Dom von Turin
aufbewahrt wird. Seit Jahrhunderten wird
es von Gläubigen aus aller Welt als das
Grabtuch des Jesus von Nazareth verehrt.
Für die einen eine Fälschung, für die an-
deren das echte Leichentuch Jesu, ist „la
santa sindone“, wie es von den Italienern
bezeichnet wird, auf alle Fälle ein faszinie-
rendes, geheimnisvolles, ja heilig anmu-
tendes Dokument vergangener Zeit, für die
Gläubigen eine der wertvollsten Reliquien
überhaupt. Ging es uns also nur darum,
etwas Altehrwürdiges zu bestaunen, wer-
den Sie sich vielleicht jetzt fragen? War es
sozusagen eine von historischem oder mu-
sealem Interesse geprägte Italienfahrt?
Ich denke nein. Es war eine Pilgerreise.
Es ging nicht um Echtheit oder Fälschung.
Es ging viel mehr um das was wir unmittel-
bar vor unsrer Reise gefeiert haben – das
Ostergeheimnis. Es ging um die Wurzel un-
seres Glaubens, um Jesus, den Christus.
Zu ihm sind wir aufgebrochen und an-
gekommen an einem Tuch, das uns Stütze
und Ankerpunkt, Krücke auf dem Weg des
Glaubens sein will und auch kann.
Vor seinem Bild durften wir verweilen
und wie bei einer Ikone in sein Bildnis, sei-
nen Blick eintauchen, mit unseren Fragen
und Hoffnungen. Vielleicht war es Ziel die-
ser Reise, uns alle wieder neu an ihm aus-
8 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Unsere Reise zum Turiner GrabtuchPilgerreise zu einer der wertvollsten Reliquien der katholischen Kirche
Das Antlitz Christi
Text:
Michael Oberforcher
zurichten und zu versuchen, aus seinem
Blick heraus unsere kleine und große Welt
zu sehen, und so seinen Spuren zu folgen.
So sind wir nach zwei Nächten in Turin
wieder aufgebrochen. Zuvor jedoch be-
suchten wir noch die Wirkungsstätte des
hl. Johannes Don Bosco, und konnten
einen Einblick in die Arbeit der Gemein-
schaft des heilgen Giuseppe Benedetto
Cottolengo, eines turinesischen Priesters
aus der Zeit Don Boscos (also des 18. Jh-
dts.), der sich vor allem dem Dienst an den
Armen und Kranken verschrieben hat, und
dessen Gemeinschaft heute noch in Turin
ein großes Krankenhaus betreibt, erhalten.
Zwei große Heilige, die versucht haben,
den Fußspuren Jesu zu folgen.
Auf der Weiterfahrt machten wir Halt in
Pavia, einer Stadt in der Lombardei, wel-
che in der Kirche San Pietro in Ciel d‘Oro,
die sterblichen Überreste des großen Kir-
chen- und Regelvaters Augustinus beher-
bergt. Dort durften wir gemeinsam eine
Heilige Messe feiern, und diesen großen
Gottsucher auch um seine Fürbitte für uns
Menschen von Heute anrufen.
Weitere Stationen unserer Reise waren
die Prämonstratensergemeinschaft in
Gozzano am Lago d’Orta, sowie ein Klos-
ter von Benediktinerschwestern auf der
Insel San Giuglio, mitten im Ortasee. Die
Prämonstratenser der Abtei Mondaye,
welche in Italien ein Priorat führen, nah-
men uns sehr herzlich auf, und ließen uns
an ihrem lebendigen Gemeinschaftsleben
teilhaben. Die Mutter Äbtissin berichtete
uns von ihren Erfahrungen in der Nachfol-
ge Jesu in einem klösterlichen Leben.
Vorbei am Lago Maggiore und über
den großen St. Bernhardpass, wo wir
nach frühsommerlichen italienischen
Temperaturen wieder Schnee zu Gesicht
bekamen, erreichten wir in den späten
Abendstunden des 21. April, wieder den
Ausgangspunkt unserer Fahrt, das Stift
Wilten.
Es tut gut, immer wieder aus dem Alltag
aufzubrechen, und auf die Suche zu ge-
hen, nach Ankerpunkten und Kraftquel-
len unseres Glaubens. Sie liegen oft gar
nicht so weit entfernt, nur ein paar Auto-
stunden. Und doch helfen sie, uns wieder
neu bewusst zu werden, welchen Schatz
wir tragen dürfen, und dass es andere
auch schon gewagt haben, im Blick auf
Jesus, das Leben zu beschreiten.
Stift Wilten Aktuell 9
ACTIO
Das Benediktinerschwesternkloster auf der Insel San Giuglio, mitten im Ortasee
Ende Juli 2010 folgten fr. Johannes und fr.
Maximilian der Einladung zum „Internatio-
nal Juniors Meeting“ des Prämonstraten-
serordens in die Abtei Tongerlo in Belgien.
Abt Jeroen de Cuyper und seine Mitbrü-
der nahmen die Juniores mit großer Gast-
freundschaft in ihrem Haus auf.
Die große Abtei der brabantischen Zirka-
rie war in den Tagen vom 23. bis 30. Juli
2010 die Ausgangsbasis für eine große An-
zahl an Aktivitäten.
Die Laudes am Morgen, die Vesper am
Abend und die Complet in der Nacht
bildeten den gemeinsamen, spirituellen
10 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Adunatio 2010 - International Juniors MeetingVom 23. bis 30. Juli 2010 fand ein internationales Treffen der Juniores des Prämonstratenserordens
in der Abtei Tongerlo in Belgien statt.
Beim gemeinsamen Chorgebet in der Abtei Tongerlo
Impulsreferat mit den Juniores
Rahmen der Tage.
Impulsreferate zu den Themen „Die
priesterliche Spiritualität“, „Antwerpen, der
heilige Norbert und die Prämonstratenser“
und „Gottgeweihtes Leben heute“ - mit
anschließender Diskussion - fanden eben-
so statt, wie Besuche der Abteien Postel
und Averbode.
Am Dienstag, dem 27. Juli fuhren die
Juniores nach Antwerpen und besuchten
dort die Kathedrale. Anschließend folgte
eine sehr interessante Stadtführung.
Zum Abschluß des „International Juniors
Meeting“ wurden, unter der Leitung von
Generalabt Thomas Handgrätinger, die
vergangenen Tage besprochen, und die
Ergebnisse und Eindrücke evaluiert.
fr. Johannes und fr. Maximilian waren vor
allem von der Internationalität des Tref-
fens, der Möglichkeit zum intellektuellen
Austausch, dem spirituellen Miteinander
und dem Knüpfen grenzüberschreitender
Kontakte angetan.
Bereits bei der Ministrantenwallfahrt in
Rom, bot sich für fr. Johannes die Gelegen-
heit, zwei der Teilnehmer wieder zu treffen.
ACTIO
Die Juniores mit Generalabt Thomas Handgrätinger vor der Kathedrale in Antwerpen
In der Rekreation wurde intensiv weiterdiskutiert
Text: Reinhold Sigl
Seit dem 1. Juli 2010 bin ich als neuer Pres-
sereferent für das Stift Wilten im Einsatz. Mit
ein paar Zeilen darf ich mich Ihnen – auf
Wunsch von Abt Raimund – vorstellen.
Am 9. April 1966 wurde ich in Brixlegg,
als siebtes von neun Kindern, an einem
Karsamstag kurz vor Mitternacht geboren.
Nach fünf Stunden stellte ich mich meinen
älteren Geschwistern – und wohl auch der
versammelten Pfarrgemeinde - bei der
Taufe im Rahmen der Osternachtsfeier mit
lautem „Jubel“ vor.
Vor allem durch das tägliche, gelebte
Vorbild der Eltern wurden mein Vertrauen
und meine Liebe zu Gott geprägt. Un-
ter der seelsorglichen Obhut von Pfarrer
Werner wohne ich mit meiner Frau und
unseren drei Kindern seit 1998 in Hötting.
Im bisherigen Berufsleben durfte ich in in-
ternational tätigen Unternehmen meine
Kenntnisse und Fähigkeiten – mit Schwer-
punkt Marketing und Vertrieb - einbrin-
gen.
Durch meine Arbeit möchte ich mit-
helfen, die Botschaft unseres Herrn Jesus
Christus in seiner Klarheit, in seiner Notwen-
digkeit und in seiner zeitlosen Aktualität für
uns Menschen zu transportieren. In unserer
schnelllebigen, verschwenderischen, ego-
istischen und oft negativ orientierten Zeit
ist es - aus persönlicher Überzeugung –
wichtig, ein nachhaltiges, erfüllendes, ge-
meinschaftliches und positives „Gegenan-
gebot“ zu präsentieren. Ich freue mich auf
die persönliche Begegnung mit Ihnen und
bitte Sie, uns „weiter zu empfehlen“.
Die wichtigsten Ziele meiner Tätigkeit
habe ich im folgenden Bericht „Kommu-
nikations- und Öffentlichkeitsarbeit im Stift
und den Pfarreien“ zusammengefasst.
12 Stift Wilten Aktuell
ACTIO
Vorstellung des PressereferentenEin positives „Gegenangebot“ erstellen und weiter empfehlen
„Teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, ge-
meinsam machen, vereinigen“ sind einige
der wichtigsten Übersetzungen für das
lateinische Wort „communicare“. Diese
Begriffe stehen aber auch für zentrale Ele-
mente und Zielsetzungen des christlichen
Lebens.
Jesus Christus selbst, die Apostel, die
Evangelisten, die Heiligen, unzählige Wohl-
täterinnen und Wohltäter haben durch
ihr kontinuierliches „teilen, mitteilen und
teilnehmen lassen“ die Begeisterung der
Menschen für den Glauben geweckt, und
sie dazu eingeladen „gemeinsam und
vereint“ mit Gott zu leben.
Aus diesen Überlegungen stellt der Ent-
schluß des Konvents im Stift Wilten, eine
kontinuierliche, professionelle und aktu-
elle Kommunikationsstelle zu installieren,
einen konsequenten, zukunftsorientierten
Schritt dar.
Es freut mich, den Mitbrüdern und Freun-
den des Prämonstratenser-Chorherrenstif-
tes Wilten, die übergeordneten Ziele der
Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit
kurz vorzustellen zu dürfen.
An oberster Stelle steht die Zielsetzung,
das Interesse für den katholischen Glau-
ben in der Gesellschaft zu wecken, zu
verstärken und zu vertiefen, sowie die zen-
trale Bedeutung christlicher Werte für ein
erfülltes Leben hervor zu heben.
Ein weiteres zentrales Element ist die Dar-
stellung des Lebens als Prämonstratenser-
Chorherr - im Sinne der Gemeinschaft und
der Nachwuchsarbeit.
In den Stiftspfarreien und im Stift stellen
täglich eine große Anzahl an Personen
ihre Zeit, ihre Kreativität oder ihre Kompe-
tenz in den Dienst der Mitmenschen. Ohne
Kommunikations- und Öffentlich-keitsarbeit im Stift und den PfarreienZentrale Elemente und Zielsetzungen der Kommunikation
damit protzen zu wollen, darf dieses brei-
te, positive Leistungsspektrum aufgezeigt
werden.
Die wichtigsten Kommunikationsplatt-
formen sind dabei – neben dem per-
sönlichen Gespräch – unser „Stift Wilten
Aktuell“ und die neue Stift Wilten-home-
page.
Um die Aktualität der jeweiligen Ausga-
be zu erhöhen, erscheint „Stift Wilten Ak-
tuell“ ab sofort viermal pro Jahr. Mit dem
Medium Internet haben wir heute paral-
lel dazu die Möglichkeit Berichte, Neuig-
keiten, Termine, Predigten und Bilderga-
lerien aus dem Stift Wilten und – was uns
sehr wichtig ist – aus den Stiftspfarreien zu
kommunizieren.
Wir laden alle Interessierten herzlich dazu
ein, aktiv am Leben „rund ums Stift Wilten“
teilzunehmen.
Stift Wilten Aktuell 13
ACTIO
Ausschnitt der Stift Wilten-Startseite
Die neue Stift Wilten-homepageBesuchen Sie unsere Internet-Adresse: www.stift-wilten.at
Ausschnitt einer Mitbrüder-Seite
Ausschnitt einer Neuigkeiten-Seite
Ausschnitt der Fotogalerien-Seite
Text:
Prior Florian Schomers
OPraem
Nach zwei Einblicken in die geistlichen
Grundmotive der Gründerzeit und einer
Auseinandersetzung mit den zwei Lebens-
prinzipien Contemplatio und Actio soll der
vierte Teil dieser Reihe das Thema Gemein-
schaft (Communio) behandeln.
„Das Erste, warum ihr in Gemeinschaft
zusammenlebt, ist, einmütig im Haus zu
wohnen, und ein Herz und eine Seele zu
sein auf Gott hin.“ So beschreibt die Regel
des hl. Augustinus das zentrale Anliegen
einer religiösen Gemeinschaft. Mit seiner
Ordensregel und der neu aufblühenden
kanonikalen (nach einer Regel lebend)
Lebensform ersteht durch Augustinus ein
neuer Geist der Vita Communis (Leben in
Gemeinschaft) in der Kirche. Die Priester
sollen nicht als Einzelgänger in ihren Pfar-
reien wohnen, sondern wie die Mönche
in einer festen Gemeinschaft zusammen-
leben. Gemeinschaft wird hier sowohl als
lebenspraktisches als auch als geistliches
Prinzip verstanden:
Gemeinschaft ist lebenspraktisch, weil
viele alltägliche Dinge wie Verpflegung,
Haushalt und Arbeit geteilt bzw. koordi-
niert werden können. Der einzelne kann
– nach seinen Charismen und Fähigkeiten
– in bestimmten Bereichen Verantwor-
tung übernehmen, muss aber nicht die
Last aller verschiedenen Verpflichtungen
tragen. Um dieses Ideal verwirklichen zu
können, pflegen viele Ordenshäuser die
sogenannte „Capsa Communis“ (Gü-
tergemeinschaft). Diese beruht auf dem
von Augustinus übernommenen Ideal aus
der Apostelgeschichte: „Keiner nannte
etwas von dem, was er hatte, sein Eigen-
tum, sondern sie hatten alles gemeinsam“
(Apg 4,32). Dass diese Gütergemeinschaft
im Alltag nicht immer einfach ist, das weiß
auch die Regel des hl. Augustinus und so
widmet sie diesem Thema sogar mehrere
Abschnitte.
Gemeinschaft ist ein geistliches Prinzip,
weil sie hilft, im Nächsten Gott zu finden.
Menschliches Leben ist immer in eine Ge-
meinschaft eingebettet. Im Gegensatz zur
weltlichen Gesellschaft will eine christliche
Gemeinschaft das Evangelium konkret im
alltäglichen Handeln umsetzen. Dem zu-
grunde liegt der Gedanke, dass sich Glau-
be immer aus der Gemeinschaft heraus
ereignet und gleichzeitig wiederum Ge-
14 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO
Einmal Prémontré und zurückEin spiritueller Reiseführer durch den Orden der Prämonstratenser - Teil 4
Kloster Prémontré
CONTEMPLATIO
Vesper zu Fronleichnam
meinschaft stiftet. Alltagsprobleme und
zwischenmenschliche Konfrontationen
werden hier zu sogenannten „Loci Theo-
logici“ (Orten der Glaubenserschließung
und der Gottesbegegnung).
1992 publizierte die Glaubenskongre-
gation unter Joseph Kardinal Ratzinger
das Schreiben „Über einige Aspekte der
Kirche als Communio“ und spricht dabei
unter anderem über das Geheimnis der
Gemeinschaft: „Es ist deshalb für die christ-
liche Sicht der Communio wesentlich, sie
vor allem als Geschenk Gottes anzuerken-
nen, als Frucht der göttlichen Initiative,
die sich im Ostergeheimnis vollendet: die
neue Beziehung zwischen Mensch und
Gott, die in Christus grundgelegt ist und in
den Sakramenten mitgeteilt wird, weitet
sich dann auch aus in eine neue Bezie-
hung der Menschen zueinander“ (Nr.6).
Gemeinschaft ist und bleibt somit immer
ein Gnadengeschenk.
Um dieser Gnadengabe immer neu be-
wusst zu werden, nimmt das gemeinschaft-
liche Gebet, das Chorgebet, die zentrale
Stellung im Tagesablauf der Chorherren
ein. Durch die Jahrhunderte hindurch wur-
de deshalb das Offizium (Chorgebet) als
eigentliche Aufgabe der Kanoniker an-
gesehen, was unter anderem eine aus-
giebige und feierliche Liturgie und die
prachtvolle Ausstattung der Klosterkirchen
zur Folge hatte.
Mit dem zweiten Vatikanischen Konzil
begannen vor allem die Orden, das Ge-
heimnis der Gemeinschaft neu zu entde-
cken und wollen inmitten einer individuali-
sierten und egoistischen Welt ein Exempel
gelebter „Communio“ sein.
Ein herausragendes Beispiel für diese
Bestrebungen war das Reformkapitel
des Prämonstratenserordens von 1968 bis
1970 in Wilten. Bei der Überarbeitung und
Neuausrichtung der Konstitutionen des
Ordens legte man gerade auf das The-
ma Gemeinschaft besonderes Augen-
merk: So beginnen die Konstitutionen mit
den Worten: „In unserem Streben nach
mehr Gemeinschaft unter den Menschen
brauchen wir die Gemeinschaft, die uns
Christus bietet.“, und schließen mit: „Gott
der in uns das Werk der Bekehrung und
der Gemeinschaft begonnen hat, er voll-
ende es auch bis zum Tag Christi. Denn
aus den vielen Menschen wird eine künf-
tige Bürgerschaft derer werden, die ein
Herz und eine Seele sind auf Gott hin“
(Nr. 338).
Wer die Gottesdienste im Stift Wilten
regelmäßig mitfeiert oder aber die Pro-
gramme studiert, wird feststellen, dass die
gebotene Kirchenmusik einen großen
historischen Zeitraum abdeckt. Naturge-
mäß gibt es aber trotz dieser Bandbreite
Schwerpunkte. Die großen Meister Bach,
Mozart, Haydn, Schütz und viele andere
stehen im Zentrum der musikalischen Pla-
nung. Besonderes Augenmerk wird dabei
auf die frühbarocke österreichische Musik
gelegt.
Wenn aber in die Alte Musik so viel Ener-
gie investiert wird, drängt sich die Frage
auf, wie es um die Neue Musik bestellt ist.
Dabei scheitert man ja schon bei der zeit-
lichen Einordnung des Begriffes Neue Mu-
sik. Wo sind die Grenzen zu ziehen?
In der Kirchenmusik lässt sich das leider
sehr genau sagen. Es ist kaum zu glauben,
aber das, was als modern und zeitgenös-
sisch wahrgenommen wird, ist mitunter
um die 100 Jahre alt! Das beginnende
21. Jahrhundert stellt sich bisher jedenfalls
nicht als besonders durstig nach Neuem
dar. Dabei gab es in der österreichischen
Kirchenmusik eine Zeit in der das zumindest
punktuell anders war. In den 50er und 60er
Jahren des 20. Jahrhunderts waren Urauf-
führungen zeitgenössischer Kirchenmusik
vollkommen normal. Große Namen wie
Anton Heiller haben diese Zeit geprägt.
Dabei ist so etwas wie eine typisch öster-
reichische Kirchenmusik entstanden.
Aber wie steht es um diese Musik heute?
Im Internetzeitalter, wo man in Sekunden-
schnelle alles „googeln“ kann, muss man
aktuelle Aufführungen österreichischer
Kirchenmusikkomponisten des 20. Jahr-
hunderts mit der Lupe suchen. Vielleicht
liegt das daran, dass es einiger Anstren-
gung und Aufgeschlossenheit bedarf, sich
mit Kunst auseinander zu setzen, die über
einen gewissen Berieselungseffekt hinaus
Die Capella Wilthinensis nach der Aufführung des Deutschen Ordinariums von Anton Heiller
16 Stift Wilten Aktuell
CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA
Österreichische Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts im Stift WiltenDas Musikprogramm im Stift Wilten räumt österreichischen Kirchenmusik-
komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts den verdienten Platz ein.
Text: Norbert Matsch
Stiftskapellmeister
3. Oktober 2010, 10:30 Uhr Rosenkranzsonntag Uraufführung des Werkes „Missa simplex per annum“ unseres Stiftsorganisten Kurt
Estermann während des Hochamtes in der Stiftskirche.
8. Dezember 2010, 10:00 Uhr Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria - Patrozinium der Basilika Wilten Die Capella Wilthinensis singt die „Missa Rosa mystica“ von Josef Lechthaler
während des Pontifikalamtes in der Basilika.
Das gesamte, detaillierte musikalische Programm 2010 finden Sie auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at
geht. Sicher liegt es auch daran, dass die
musikalische Ausführung ein großes Maß
an Einsatz und Können verlangt. Da sagt
man sich leicht „mit dem halben Aufwand
mach ich eine Klassikermesse und alle sind
zufrieden“.
Indem diese Musik aber nicht aufgeführt
wird, verlernt man die Sprache die sie
spricht. Sie wird uns immer fremder, und
die selbstverständliche Entwicklung, die zu
einer bestimmten Art des Komponierens
geführt hat, wird unterbrochen und ist für
uns nicht mehr nachvollziehbar. Es gilt also,
diese Sprache wieder zu erlernen oder, wo
die Kenntnis darum noch vorhanden ist,
sie wieder zum Leben zu erwecken. Ge-
schieht dies nicht, verzichten wir sehenden
Auges auf einen Teil unserer Tradition.
Darum versuchen wir in Wilten, uns im
Rahmen unserer Möglichkeiten der öster-
reichischen Musik des 20. und 21. Jahrhun-
derts anzunehmen. Im Sinne der Ausge-
wogenheit und weil die Musica sacra seit
Jahrhunderten Meisterwerke ohne Zahl
bietet, gibt es drei vier Mal pro Jahr Musik
von Heiller, Lechthaler, Planyavsky oder
anderen zu hören. Dieses Jahr wurde im
Pfingsthochamt Anton Heillers „Deutsches
Ordinarium“ gesungen. Mit diesem und
der bei den Feierlichkeiten im Rahmen der
Stiftskirchenrestaurierung aufgeführten
„Vesper“ waren also zwei Schlüsselwerke
dieses wichtigen österreichischen Kompo-
nisten zu hören.
Im Dezember singt die Capella Wilthinen-
sis dann eines der berühmtesten Werke
des Tirolers Josef Lechthaler, nämlich seine
„Missa Rosa mystica“. Lechthaler, 1891 in
Rattenberg geboren, war einer der wich-
tigsten und einflussreichsten Komponisten
und Lehrer an der Wiener Musikakademie.
Diese „Missa Rosa mystica“ kennt jeder
Kirchenmusiker als Schlüsselwerk – aber
meistens nur vom Hörensagen. Von den
Jüngeren hat sie kaum jemand gehört,
geschweige denn gesungen.
Bis zum Dezember sind noch zwei Werke
Tiroler Musiker zu hören. Zunächst zum Ab-
schluss des Säkulums Karl Kochs „Missa in
honorem B. Mariae Virginis“. Diese Messe
muss man nicht wiederentdecken, hier
gibt es auch in Wilten eine ungebrochene
Tradition, die nicht abreißen soll. Am Rosen-
kranzsonntag wird dann die „Missa simplex
per annum“ unseres Stiftsorganisten Kurt
Estermann uraufgeführt. Als Ordinarius für
Kirchliche Komposition in Salzburg ist er der
zeitgenössischen Kirchenmusik verpflich-
tet. Seine Musik ist aber nicht zu verstehen,
wenn man nahezu ein Jahrhundert davor
ausblendet. Aber wie logisch wird alles,
wenn Lechthaler, Heiller und all die ande-
ren regelmäßig zu hören sind.
Je selbstverständlicher von Zeit zu Zeit
auch Werke des 20. Jahrhunderts musi-
ziert werden, umso weniger ist es notwen-
dig diese Aufführungen unter das Motto
„Achtung moderne Musik!“ zu stellen. Und
wer sich entspannt auf diese und jede an-
dere Musik einlässt, wird manchmal reich
belohnt. Wer könnte schon ernsthaft be-
streiten, dass im „Sanctus“ von Heillers
„Deutschem Ordinarium“ die Sonne auf-
geht?
CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA
Musica Sacra Wilthinensis - Wichtige Termine
Die Ministrantinnen und Ministranten in der Stiftskirche
Das ist ein Blindtext das ist ein Blindtext.
Das ist ein toller Blindtext. Das ist ein Blind-
text das ist ein Blindtext. Das ist ein toller
Blindtext. Das ist ein Blindtext das ist ein
Blindtext. Das ist ein toller Blindtext. Das ist
ein Blindtext das ist ein Blindtext. Das ist ein
toller Blindtext. Das ist ein Blindtext das ist
ein Blindtext. Das ist ein toller Blindtext. Das
ist ein Blindtext das ist ein Blindtext. Das ist
ein toller Blindtext. Das ist ein Blindtext das
ist ein Blindtext. Das ist ein toller Blindtext.
Das ist ein Blindtext das ist ein Blindtext.
Das ist ein toller Blindtext.
Das ist ein Blindtext das ist ein Blindtext.
Das ist ein toller Blindtext. Das ist ein BlinIch
„Ich habe keinen Heiligenschein - kann
ich trotzdem heilig sein“ war das Motto für
ein Stationenspiel, welches die Minis durch
das gesamte Stift führte.
Die Mitbrüder als „ortskundige Begleiter“
führten ihre Gruppen in unterschiedlichste
Bereiche des Hauses und der Kirche.
Besonders spannend war ein „Abste-
cher“ hinter den Hochaltar der Stiftskirche.
Ansonsten wurde mit großem Eifer gebas-
telt, gerätselt und gesungen. Auch über
das Leben als Prämonstratenser erteilte fr.
Maximilian bei seiner Station Auskünfte.
Ein besonderes Erlebnis für alle Teilneh-
mer war die gemeinsame Eucharistiefeier
in der Stiftskirche. So viele Minis bei einer
Messe - in ihren unterschiedlichen Gewän-
dern - sieht man nicht alle Tage!
Das abschließende Würstelessen vor
dem Besinnungszentrum war der verdiente
Lohn für das engagierte Mittun!
Ein herzliches Vergelt´s Gott allen Hel-
ferinnen und Helfern, ohne ihre tatkräf-
tige Unterstützung wäre der Minitag nicht
durchführbar!
COMMUNIO
Minitag 2010 im Stift WiltenAm 25. Mai 2010 verbrachten Ministrantinnen und Ministranten der Stifts-
pfarreien einen tollen, spannenden Nachmittag im Stift
Vater unser - Kaum ein Gebet ist uns einer-
seits so vertraut und birgt andererseits so
viele Geheimnisse wie das „Vater unser“.
Mit diesem Leitmotiv starten die Jugend-
lichen bei der Jugendvesper am 11. Ok-
tober 2010 in das kommende Schul- und
Studienjahr 2010/2011.
Wie können Jugendliche in unsere Glau-
bensgemeinschaft besser und nachhaltig
eingebunden werden, mit welcher Bot-
schaft gehen wir in unsere Gemeinden,
wie können wir die Begeisterung bei jun-
gen Menschen für unseren Glauben we-
cken, sind nur drei Fragen, die bei den
kommenden Jugendvespern aufgezeigt,
diskutiert und besprochen werden.
Die Jugendvespern beginnen um 19:00
Uhr und finden einmal im Monat statt.
Nach der Vesper haben wir immer aus-
reichend Zeit für ein gemütliches Beisam-
mensein. Die weiteren Termine werden
rechtzeitig bekanntgegeben.
fr. Johannes und sein Team freuen sich
auf Eure aktive Teilnahme bei den Ju-
gendvespern!
Jugendvesper in St. BartlmäNach einer kurzen Sommerpause findet am Montag, dem 11. Oktober 2010 die
Jugendvesper um 19:00 Uhr im Bartlmäkirchlein statt
Gemeinsam beten und singen im Bartlmäkirchlein
In seiner Firmpredigt über die „Freund-
schaft“ unterstrich Abt Raimund Schreier
die Bedeutung von „wirklichen Freunden“
für unser Leben.
Freunde, denen wir alles sagen, denen
wir „von du zu du, von face to face“ alles
anvertrauen können. Treue Freunde die
immer füreinander da sind. Freunde die
wissen, dass sie zusammen gehören.
Gott hat sich uns Menschen durch Jesus
von Nazareth mitgeteilt. Der dreifaltige
Gott, der in sich Liebe ist, ist unser wahrer
Freund. Wir sind weltweit - was auf Grie-
chisch καθολικός, also katholisch heißt
- vereint, weil wir zu Christus gehören.
Durch das Sakrament der Firmung wird
die Freundschaft zu Gott erneuert, und mit
dem Kreuzzeichen auf die Stirn gleichsam
besiegelt und „in den Felsen geritzt“.
Abt Raimund lud die Eltern und Paten
ein , den Kindern und Firmlingen immer
als „echter“ Freund - und als vorbildlicher
Christ - zur Seite zu stehen.
Die gesamte Predigt kann auf der Stifts-
homepage (www.stift-wilten.at/kirche/
predigten) nachgelesen werden.
COMMUNIO
Firmung in der Wiltener Basilika
Internationale Ministrantenwallfahrt Aus der wahren Quelle trinken - unter diesem Motto pilgerten über 50.000
Jugendliche Anfang August 2010 nach Rom
Firmungen 2010Abt Raimund spendete vielen Jugend-
lichen das Sakrament der Firmung
Mehr als 350 Ministrantinnen und Ministran-
ten aus der Diözese Innsbruck nahmen mit
Ihren Begleitern an der MinistrantInnen-
Wallfahrt nach Rom teil, welche von der
internationalen Ministrantenvereinigung
CIM (Coetus Internationalis Ministrantium)
veranstaltet wurde.
Höhepunkte der Wallfahrt waren die
große, gemeinsame Papstaudienz am Pe-
tersplatz, die österreichische Begegnungs-
feier in der Basilika St. Paul vor den Mauern
- bei der unser Bischof Manfred Scheuer
die heilige Messe zelebrierte - und der Be-
such des Prämonstratenser-Generalates
mit einer Eucharistiefeier unter der Leitung
von Generalabt Thomas Handgrätinger,
der es sich nicht nehmen ließ, die starke
„Wiltener-Delegation“ persönlich zu be-
grüßen.
Die „Freude am Glauben“ und das „Ja
zur Kirche“ war für die teilnehmenden Ju-
gendlichen spürbar!
Große Freude und Begeisterung herrschten bei „unseren“ Pilgern in der ewigen Stadt
COMMUNIO
Zum Abschluss das Jubiläumsjahres
„875 Jahre Heiliger Norbert“ ze-
lebrierte der Apostolische Nuntius
von Österreich, Erzbischof Peter
Zurbriggen, am Sonntag, dem 6.
Juni 2010 gemeinsam mit dem Inns-
brucker Diözesanbischof Manfred
Scheuer und Abt Raimund Schreier
das Pontifikalamt in der Stiftskirche
Wilten.
Die Wiltener Sängerknaben san-
gen unter der Leitung von Johannes
Stecher die „Schöpfungsmesse“
von Joseph Haydn.
Am Dienstag, dem 24. August 2010
feierten der Konvent und viele
Freunde des Bartlmäkirchleins eine
Pontifikalmesse, welche von Bläsern
der Capella Wilthinensis musikalisch
gestaltet wurde.Bischof Scheuer, Nuntius Zurbriggen, Abt Schreier, Nuntiaturrat Kühn im Stift
Hoher Besuch im Stift WiltenDer Apostolischer Nuntius von Österreich, Erzbischof Peter
Zurbriggen, besuchte die Diözese Innsbruck
PatroziniumBartlmäkirchlein
Die Ehrenformation der Schützen
20 Stift Wilten Aktuell
Vor dem Almkreuz spendete Prior Florian den Segen
Patrozinium der Magdalenakapelle in LüsensPrior Florian Schomers zelebrierte gemeinsam mit seinen Mitbrüdern eine feierliche Messe
Am Donnerstag, dem 22. Juli 2010
feierte eine große Anzahl Gläubi-
ger das Patrozinium in der Magda-
lenakapelle in Lüsens im Sellraintal,
welche bereits im 18. Jahrhundert
vom damaligen Wiltener Abt Nor-
bert II. von Spergs, gemeinsam mit
dem Alpengasthof Lüsens, erbaut
wurde.
Die feierliche Messe, in dem bis
auf den letzten Platz gefüllten Got-
tesraum, zelebrierte Prior Florian
Schomers gemeinsam mit seinen
Mitbrüdern.
Anschließend verwöhnten Gab-
riela Leismüller und ihr Team die
hungrigen Pilger.
Stift Wilten Aktuell 21
COMMUNIO
Am Vormittag referierte Mag.
Matthias Kapeller, der Pressespre-
cher der Diözese Gurk-Klagen-
furt, über das Thema „Impulse für
eine erfolgreiche Öffentlichkeits-
arbeit kirchlicher Ordensgemein-
schaften.“
In der an das Referat anschlie-
ßenden Diskussion wurden ver-
schiedene grundsätzliche Fragen
zur Öffentlichkeitsarbeit, aber auch
aktuelle, medienpolitische Fragen
erörtert. Mag. Kapeller konnte dem
versammelten Auditorium, durch
seine jahrelange Erfahrung im Um-
gang mit Medien, zahlreiche hilf-
reiche Anregungen und Vorschlä-
ge mit auf den Weg geben.
Der Nachmittag wurde genutzt,
um aktuelle Fragen, welche die
Regional- und die Superiorenkonfe-
renz betreffen, zu besprechen.
Es wurde die Erstellung eine Zei-
tungsbeilage diskutiert, in der die
Berufung, die Sendung und die Auf-
gaben der Orden dargestellt wer-
den soll.
Zum Thema Missbrauch wurde
festgestellt, dass es wichtig ist, zur
Wahrheit zu stehen und anzuschau-
en, was geschehen ist. Den Opfern
soll - mit der Hilfe unabhängiger Ex-
perten - Gerechtigkeit widerfahren.
Die Mitglieder der Regional- und Superiorenkonferenz mit Mag. Kapeller
Regional- und Superiorenkonferenz in Hall i. T.Am Mittwoch, dem 11. Mai 2010 fand bei den Kreuzschwestern in Hall ein Treffen kirchlicher
Ordensgemeinschaften der Diözese Innsbruck statt
Die Mitbrüder mit unserem Gast fr. Gabriel in der umgebauten Rekreation
Umbau der Rekreation im KonventIm Rahmen des gesamtheitlichen Umbaukonzeptes wurden zwei Gemeinschaftsräume geschaffen
In Zusammenarbeit mit dem Ar-
chitekturbüro klaszkleeberger aus
Innbruck wurde das „Kommunikati-
onszentrum“ in der Klausur neu ge-
staltet.
Wichtig dabei war es, dass die
Architektur den Rahmen für die Ge-
meinschaft schafft, ohne sich selbst
darzustellen.
Zeitlose, ansprechende Einrich-
tungsgegenstände mit einer Feu-
erstelle als verbindendes Element
im Zentrum unterstützen die Umset-
zung dieser Vorgaben.
Es wurden so zwei Räume zum Er-
holen, (auch) zum Geniessen und
zum Kraft sammeln realisiert.
COMMUNIO
Am 26. Juni 2010 fanden im Stift
Wilten die Feierlichkeiten zum vier-
zigjährigen Bestehen des Bereiches
Tirol des Malteser Hospitaldienstes
Austria statt.
Im Rahmen der Heiligen Messe
in der Stiftskirche versprachen die
neu aufgenommenen Mitglieder
aus ganz Österreich - im Geist des
Souveränen Malteser Ritter Ordens
- gegen die acht Elende dieser Welt
zu kämpfen.
Das sind: Krankheit und Hunger;
Schuld und Unglaube; Verlassen-
heit und Heimatlosigkeit; Lieblosig-
keit und Gleichgültigkeit.
Im Wernhersaal des Stiftes wurde
vom 28. Mai bis 26. Juni 2010 das
Leben des seligen Pfarrers Otto
Neururer mit einer eindrucksvollen
„Dokumentation in Wort und Bild“
nachgezeichnet.
Als einfacher Dorfpfarrer in Göt-
zens durchschaute er bereits früh
die Gottlosigkeit des NS-Regimes.
Das seelische Heil der Mitmenschen
zu unterstützen war seine Lebens-
aufgabe, für die er bereit war, seine
persönliche Sicherheit zu opfern.Aufnahme neuer Mitglieder in den Malteser Hospitaldienst Austria
40 Jahre Bereich Tirol Malteser Hospitaldienst Austria feiert im Stift Wilten
Otto NeururerIm Gewöhnlichen
außergewöhnlich gut
Die Austellungseröffnung
22 Stift Wilten Aktuell
Abt Schreier, LTPräs v. Staa, LH Platter, Statthalter Lengheimer, Komtur Pfurtscheller
Hohe Auszeichnung für LH Günther PlatterRitterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem verleiht Verdienstkreuz „al Merito“
Aus den Händen des österrei-
chischen Statthalters wHR DDr. Karl
Lengheimer und dem Leitenden
Komtur der Komturei Innsbruck Ing.
Engelbert Pfurtscheller erhielt Lan-
deshauptmann Günther Platter das
Verdienstkreuz „al Merito“, welches
nur in seltenen Fällen an Persönlich-
keiten außerhalb des Ordens ver-
geben wird. Er wurde damit für sei-
ne „langjährigen, entscheidenden
Verdienste um die Intentionen des
Ordens“ geehrt.
Der Ritterorden vom Heiligen
Grab zu Jerusalem ist ein weltwei-
ter, päpstlicher Laienorden für Frau-
en und Männer.
Stift Wilten Aktuell 23
COMMUNIO
Die Wiltener Sängerknaben unter
der Leitung von Johannes Stecher
laden herzlich zum Benefizkonzert
am Sonntag, dem 24. Oktober 2010
um 19:00 Uhr im Saal Tirol (Congress
Innsbruck) ein.
Nähere Informationen finden Sie
auf der Stiftshomepage (www.stift-
wilten.at/termine).
Karten für das Konzert sind bereits
in allen Ö-Ticket Vorverkaufsstellen
erhältlich.
Meine Beobachtung: der Giersch
auch „Erdholler“ genannt, wurde
von den Kaninchen und Ziegen mit
Vorliebe gefressen. Wo er wächst,
ist er kaum auszurotten. An Gar-
tenzäunen und Begrenzungen ge-
deiht er vorzüglich. Der Giersch ist
eine eher unscheinbare Pflanze. Im
saftigen „Grün“ wuchert die Pflan-
ze. Als „Dolden-Blütler“ sorgt er für
reichlich Samenansatz.
In der Volksmedizin, wo der
Giersch auch als „Zipperleinskraut“
bekannt ist, wird der Tee seit Jahr-
hunderten bei rheumatischen Er-
krankungen oder gegen die Gicht
eingesetzt.
Giersch kann auch als Salat oder
gedünstetes „Wildgemüse“ zube-
reitet werden. In Geruch und Ge-
schmack erinnert er ein wenig an
Spinat und Petersilie. Er enthält viel
Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen
und wirkt blutreinigend und entgif-
tend.
Beim Sammeln ist darauf zu ach-
ten eine Verwechslung mit un-
genießbaren und sogar giftigen
Schierling-Arten zu vermeiden. Äl-
tere Blätter sollen ohne Stängel ge-
kocht oder nur als Tee verwendet
werden.
Zwei junge Sängerknaben präsentieren stolz den Gewinn des 1. Benefizkonzertes
Kinder für Kinder2. Benefizkonzert der Wiltener Sängerknaben für die „St. Juliane
Ugari Mixed Secondary School“ in Kenia
Der GierschUnkraut oder Nutzpflanze?
In unserem Klosterladen finden Sie
hauseigene Produkte und vieles
mehr.
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 08:00 - 12:00 Uhr
14:00 - 18:00 Uhr
Samstag08:00 - 12:00 Uhr
Neuheiten im Sortiment finden Sie auch auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at
Klosterladen
Text: Pfr. Franz Lichtenberger OPraem
3. Oktober Rosenkranzsonntag10:30 Uhr Hochamt in der Stiftskirche
Kurt Estermann (*1960 Innsbruck)
Missa simplex per annum (Uraufführung)
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Kleines harmonisches Labyrinth BWV 591
Praeludium et Fuga in A BWV 536
Capella Wilthinensis
17. Oktober Kirchweihsonntag10:30 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche
Anton Bruckner (1824–1896)
Locus iste
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Sonata V BWV 529
Wiltener Sängerknaben
1. November Allerheiligen10:30 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
„Brich dem Hungrigen dein Brot“ BWV 39
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Praeludium et Fuga in f BWV 534
Capella Wilthinensis
18:00 Uhr Vesper in der Stiftskirche
2. November Allerseelen06:30 Uhr Konventmesse in der Stiftskirche
Requiem choraliter
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
„Ich hab mein Sach Gott heimgestellt“ BWV 1113
Schola Gregoriana Wilthinensis
19:00 Uhr Requiem in der Basilika
Ignaz Mitterer (1850–1924 Brixen)
Missa pro defunctis
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
„Nun lasst uns den Leib begraben“ BWV 1111
„O Lamm Gottes unschuldig“ BWV 656
Chorus Wilthinensis
21. November Christkönigssonntag10:30 Uhr Pontifikalamt in der Stiftskirche
Leopold Friedl (1939–1998)
St. Pöltner Ordinarium
Proprium im Gregorianischen Choral
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Praeludium et Fuga in h BWV 544
Capella, Chorus, Schola Gregoriana Wilthinensis
18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche
28. November 1. Adventsonntag10:30 Uhr Konventmesse in der Stiftskirche
Gesänge der Hildegard von Bingen
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
„Gottes Sohn ist kommen“ BWV 703
„Herr Christ, der einig Gottes Sohn“ BWV 601
18:00 Uhr Lichtvesper in der Stiftskirche
8. Dezember Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria – Patrozinium der Basilika Wilten10:00 Uhr Pontifikalamt in der Basilika
Josef Lechthaler (1891 Rattenberg–1948)
Missa Rosa mystica
Johann Hermann Schein (1586–1630)
„Ich freue mich im Herren“ aus „Israelsbrünnlein“
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach
Fantasia et Fuga in c BWV 537; Fuga in h BWV 579
Capella Wilthinensis
Gottesdienste
Gottesdienste in der Stiftskirche Wilten
Montag bis Donnerstag6:30 Uhr Heilige Messe
Montag bis Sonntag (außer Freitag)18:00 Uhr Vesper
Sonn- und Feiertage10:30 Uhr Konventmesse