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Page 1: Sparkassen Hallencup 2012

Montag, 30. Januar 2012 · nummer 25 Seite 19 ABCDELokaLer Sport

Mittelrheinligist SV eilendorf unterliegt im Finale des Frauen-Hallencups der Sparkasse titelverteidiger alemannia aachen 1:4

Schauer: „Respekt für unserenGegner“Von Helga Raue

Am Ende war das Ergebnis dochstandesgemäß, der Titelverteidigergab sich keine Blöße: Es war einspannendes und tempogeladenesFinale, in demMittelrheinligist SVEilendorf dem favorisierten Regio-nalligisten Alemannia Aachennichts schenkte. Doch kurz nichtaufgepasst, und Natascha Swen-drowski und zweimal Ilona Siebenversenkten schnell drei wirklichsehenswerte Treffer im SVE-Ge-häuse. Nach dem 4:0 durch JuliaComouth konnte der SVE durchHilde Lehmann nur noch Ergeb-niskosmetik betreiben.Mit 4:1 ver-teidigte Alemannia Aachen somiterneut den traditionsreichen Hal-lencup der Sparkasse, den unsereZeitung ausrichtet.

„Wir haben verdient im Finaleverloren, Respekt für unseren Geg-ner“, war SVE-Trainer HolgerSchauer trotzdem mit den Auftrit-ten seiner Frauen sehr zufrieden.„Bis zumFinalewar alles super, dashaben die Mädels wirklich gut ge-macht mit vier Siegen.“ Im End-spiel gegen den höherklassigenGegner wirkten die SVE-Frauen,die im Halbfinale den SV Walden-rath-Straeten 4:1 bezwungen hat-

ten, ein wenig müder als in derVorrunde. „Das war auch Kopfsa-che. Und Alemannia hat uns wirk-lich drei passgenaue Treffer in dieLücke geschossen“, zollte SchauerdemGegner Respekt.

Der hatte imFinalewirklich auf-getrumpft: Alemanniawar vonderersten Sekunde an hellwach undzeigte, dassman unbedingt gewin-nen wollte. „Insgesamt bin ichsehr zufrieden. Wir sindals Favorit zum Hallen-cup gekommen und ha-ben diese Rolle klar ange-nommen.Nur in der letz-ten Vorrunden-Partie ge-genWaldenrath-Straetenhaben wir uns eineSchwäche geleistet“, re-sümierte Aachens CoachManuel Ortiz-Gonzales.Auchdaswarwohl eineKopfsache,denn die beiden Teams waren vor-zeitig fürs Halbfinale, in dem Aa-chen Mittelrheinligist TSV Kester-nich 4:0 schlug, qualifiziert gewe-sen. „Ja, da waren wir vielleicht et-was zu locker“; bestätigt Oritz-Gonzales, der sein Team im Finaletaktisch umstellte. „Wir habenEins gegen Eins gespielt und sodeutlichmehrDruck gemacht, daswar ein verdienter Sieg.“

Alemannia Aachenwie erwartetund der SV Waldenrath-Straetendoch etwas überraschend warenim Gleichschritt ins Halbfinaleeingezogen. Wie ernst der Aache-ner Regionalligist das Turniernahm, zeigte sich schon im Auf-taktspiel gegen den vermeintlichhärtesten Gegner, Mittelrheinliga-Spitzenreiter Sportfreunde Ueve-koven, auf denman auch in Runde

2 des FVM-Pokals treffen wird. Co-mouth besorgte nach knapp zweiMinuten Spielzeit den ersten Tur-niertreffer. Aachen dominierte diePartie klar, scheiterte aber einigeMale an den Pfosten. Mit einemwunderschönen Volleyschuss inden Winkel setzte Natascha Swen-drowski den Schlusspunkt zum3:1, dem Aachen ein 5:1 gegen Be-zirksligist TuS Jüngersdorf-Stütger-loch folgen ließ. Im Duell der bei-

den vorzeitig qualifizierten Klubsgab es dann zum Gruppenab-schluss ein umkämpftes 2:2 gegenWaldenrath-Straeten.

Der SV hatte dem 4:1 gegen denTuS ein etwas überraschendes 3:1gegen Ligakollege Uevekoven fol-gen lassen und auch beim 2:2 ge-gen Alemannia engagiert gespielt.„Kompliment an meine Frauen,die kämpferisch alles gegeben ha-ben“, war Trainer Jakob Scherrerstrotz der Halbfinalniederlage zu-frieden. Eh nur mit sieben Feld-spielerinnen angereist, musste imHalbfinale auch Kapitänin NicoleBaczewski verletzt passen. „Umsozufriedener kann ich sein, dennwir haben das Halbfinale bis drei,vier Minuten vor Schluss offen ge-halten. Dann fehlte die Kraft.“

In der zweiten Vorrunden-gruppe war Ausrichter SV Eilen-dorf das Maß der Dinge. Das Teamvon Holger Schauer gewann alledrei Partien. Liga-Kollege Kester-nich zog mit einem Sieg und ei-nem Remis nur aufgrund des bes-seren Torverhältnisses ins Halbfi-nale ein. Nach der 0:4-Niederlagegegen die Alemannia unterlag derTSV etwas unglücklich auch imStrafstoßschießen um Platz 3, densichWaldenrath-Straeten sicherte.

So jubeln Siegerinnen: alemannia aachen gewann das Final-turnier um den Sparkassen-Cup. Heike Brech (links) von der Sparkasse aachen freut sich mit. alle Fotos: andreas Steindl

Vorrunde, Gr. ASportfreunde Uevekoven: Michelle Seifert -Stephanie Claeren, Stephanie Beckers, NicoleBertrams, kathrin Grünewald, Vanessa Seidel,annika Loose, Lisa Clahsen, Carolin Schüsser, Ja-queline Berger, karina HünnekensAlemannia Aachen: Julia Hahn, Lea köcher - Ja-queline Schmidt, Mara Möthrath, Lisa Stollen-werk, Nicole Dziwisch, Laura Jendrzejko, Marikoengels, Ilona Sieben, Verena Göttgen, Julia Co-mouth, Natascha SwendrowskiSV Waldenrath-Straeten: Janine Güntert -Christina rütten, Nadine reiners, Sonja Bürs-gens, aileen Yehner, Nicole Baczewski, Brittapelzer, Nina FaengerTuS Jüngersdorf-Stütgerloch: anne Biergans -alice Wenn, Sonja Gillissen, katrin ruhnau, LenaHeuser, Denise ruhrig, Jessica rehfisch, Juiapietschmann, Daniela Nacken

Uevekoven -Aachen 1:3: 0:1Comouth, 0:2 Stol-lenwerk, 1:2 Berger, 1:3 SwendrowskiWaldenrath-Straeten - Jüngersdorf-Stütger-

loch4:1: 1:0Yehner, 2:0 Baczewski, 3:0 Bürsgens,4:0 Baczewski, 4:1 ruhrigAachen - Jüngersdorf-Stütgerloch 5:1: 1:0 en-gels, 2:0 Schmidt, 3:0 Stollenwerk, 4:0, 5:0 Co-mouth, 5:1 ruhrigUevekoven -Waldenrath-Straeten 1:3:0:1 rei-ners, 1:1 Bertrams, 1:2 Yehner, 1:3 reinersJüngersdorf-Stütgerloch - Uevekoven 2:2: 1:0Gillissen, 1:1 Clahsen, 1:2 Loose, 2:2 ruhrigAachen - Waldenrath-Straeten 2:2: 0:1 rei-ners, 1:1 Jendrezjko, 2:1 Mötrath, 2:2 reiners1. alem. aachen 3 2 1 0 10: 4 72. Waldenrath-Straeten 3 2 1 0 9: 4 73. Uevekoven 3 0 1 2 4: 8 14. Jüngersdorf-St. 3 2 0 1 4: 11 1

Vorrunde, Gr. BTSV Kesternich: Laura Bergs - Nadine Feuchter,Carolin Falter, SarahStollenwerk, Laura Frantzen,Lena Gasper, Jasmin rennert, Nina Scheidt, JanaGasper, Sarah kaulen, Svenja Frantzen, SabrinathomaSV Eilendorf: Mirela Spahic, Larissa aldenheim,Hilde Lehmann, Julia engelhardt, Gianna krott,katrin pütz, karolin Bettge, Sayam Mijazawa, Gi-na kohnen, Sabrina Cremer, Sarah Dorsel, JessicaSibiljaEintracht Warden: Valeska Sibbel - Sara pelzer,Sarah Fischer, Christina kühnemann, Sarah Frö-schen, kirsten pehl, katrin radermacher, MandyFranzen, Jessica piecha, anja Schmidt, Julia Hu-ber, Jaqueline kehrVfR Venwegen: Dana ernst, Nina Hülsen, anjaSchloßmacher, Larissa Bepple, Lisa kleinert, Ma-rietermath, antonia runte, randi aßheuer, Stef-fi Schnitzler

Kesternich - Eilendorf 0:3: 0:1Cremer, 0:2 Bett-ge, 0:3 SibiljaWarden -Venwegen 1:2: 1:0 Huber, 1:1, 1:2 Hül-senEilendorf - Venwegen 8:2: 1:0 Bettge, 2:0 Cre-mer, 2:1 Hülsen, 3:1 Lehmann, 4:1 Mijazawa, 5:1Dorsel, 6:1 Cremer, 6:2 Hülsen, 7;2, 8:2 kohnenKesternich -Warden 3:0: 1:0 Stollenwerk, 2:0 J.Gasper, 3:0 FrantzenVenwegen - Kesternich 2:2: 0:1 Frantzen, 1:1runte, 1:2 J. Gasper, 2:2 kleinertEilendorf -Warden 6:2: 1:0, 2:0 krott, 3:0 Sibil-ja, 3:1 Fischer, 4:1 Bettge, 5:1, 6:1 Cremer, 6:2 Frö-schen1. eilendorf 3 3 0 0 17: 4 92. kesternich 3 1 1 1 5: 5 43. Venwegen 3 1 1 1 6:11 44. Warden 3 0 0 2 3:11 0

HalbfinalsAachen - Kesternich 4:0: 1:0, 2:0 Comouth, 3:0Schmidt, 4:0 SwendrowskiEilendorf - Waldenrath-Straeten 4:1: 1:0 Cre-mer, 1:1 Faenger, 2:1 pütz, 3:1 Mijazawa, 4:1 Cre-mer

Straßstoßschießen um Platz 3Kesternich - Waldenrath-Straeten 1:3: Bergshält gegen Scheidt, Güntert hält gegen J. Gas-pers, Bergs hält gegen reiners, 0:1 Yehner, Gün-tert hält gegen Bergs, 0:2 Bürsgens, 1:2 Frantzen,1:3 Faenger

FinaleAlem. Aachen - SV Eilendorf 4:1: 1:0 Swen-drowski, 2:0, 3:0 Sieben 4:0 Comouth, 4:1 Leh-mann

SonderehrenpreiseBeste Spielerin: Julia Comouth (alem. aachen)Beste Torschützin: Sabine Cremers (SV eilen-dorf) 7Beste Keeperin: Julia Hahn (alem. aachen)

Schiedsrichter:Nikolaus andré (SV kohlscheid),JürgenWernerus (SpartaWürselen), ruth Butzen(teutoniaWeiden)

SV Viktoria überzeugtmit sieben Spielerinnen

DieKraft gut eingeteiltVon RobeRt baumann

Vor zwei Wochen spielte das Frau-enteam der Sportfreunde Ueveko-ven „ein Riesenturnier“, blickteTrainer Udo Jansen zurück. Dasetzte man sich gegen namhafteMannschaften wie FCR Duisburgoder VfL Bochum durch. Erst imFinale unterlag manmit 2:4 gegenRecklinghausen. Doch von diesertollen Leistung des Mittelrheinli-gisten war beim Hallencup nichtszu sehen. „Ich bin stinksauer. Waswir hier gezeigt haben,war absolutarrogant. Die Einstellung hat über-haupt nicht gestimmt“, ärgertesich Jansen über den Auftritt sei-nerMannschaft.GegenAlemanniaAachen und den SV Waldenrath-Straeten verlor Uevekoven jeweils

mit 1:3. VomTuS Jüngersdorf-Stüt-gerloch trennte sich die Jansen-Elf2:2 – zu wenig: Aus in der Vor-runde.

Dass Uevekoven mit einer B-Mannschaft antrat, lässt Jansennicht als Entschuldigung für dasschlechte Abschneiden gelten:„Wir wollten den Spielerinnen ausder zweiten Reihe eine Chance ge-ben, aber es hat sich niemand auf-gedrängt, außer unsere Torhüte-rin.“ Damit meint der Trainer Mi-chelle Seifert, die aus der zweitenMannschaft nachrückte und zeit-weisemit tollen Paraden glänzte.

„DasNiveau des Turniers ist sehrhoch. Dass, was die Mädels hierspielen, ist schon klasse – taktischund fußballerisch“, erklärt Seifert.Mit ihrer eigenen Leistung sei sieaber nur zu 70 Prozent zufrieden.„Den ein oder anderen Ball hätteich noch parieren können“, sagtdie 20-Jährige bescheiden. In derLiga läuft es beim Mittelrheinlis-ten dagegen viel besser als beimHallencup: Platz 1 bis zur Winter-pause. „Wir haben eine riesenHin-runde gespielt. Aber das ist nureineMomentaufnahme“, sagt Jan-sen warnend.

Liga-Konkurrent SV Walden-rath-Straeten belegt derzeit Platz 6in der Meisterschaft. Zum Hallen-turnier ist die Mannschaft auf-grund vieler Erkrankungen nurmit sieben Feldspielerinnen ange-reist. Dennoch sorgte das Team fürreichlich Furore: In der Vorrundeungeschlagen, musste man sicherst imHalbfinaleMittelrheinligistSV Eilendorf mit 1:4 geschlagengeben. „Wir haben uns die Kraftsouverän eingeteilt, eine kompakteManschaftsleistung geboten undunsere Chancen genutzt“, freutesich Jakob Scherrers, seit 43 JahrenSV-Coach. Im April 2009 war ervon Ex-Nationalspielerin Steffi Jo-nes als dienstältester Trainer derWelt (!) im Frauenfußball ausge-zeichnet worden.

Waldenrath-Straeten (rechts) lie-ferte den alemannia-Frauen einDuell auf augenhöhe.

„Ich hätte das turnier gerne gewon-nen, aber am ende fehlte ein wenigdie kraft. Die auszeichnung ist einkleiner trost“, sagte Sabrina Cremer(Zweite von links), die im Finale mitdemSV eilendorf gegen die aleman-nia-Frauen mit 1:4 unterlag, sich

aber über die auszeichnung „besteSchützin“ freuen konnte. Gleich sie-ben Mal traf sie ins gegnerische Ge-häuse. Mit ihr freuten sich (von links)ralf Jansen von der Firma arei, JuliaHahn (alem. aachen), die als bestetorhüterin ausgezeichnetwurde,tilo

Busch von Smile autovermietung,Julia Comouth (alem. aachen), diezur besten Spielerin des endrunden-turniers gekürt wurde und sechsmaltraf, sowie andreas Bücken, Ver-triebsleiter Net aachen, über einenerneut gelungenen Hallencup. (rb)

Sabrina Cremer ist mit sieben treffern die beste torschützin

rassige Zweikämpfe sahen die Zu-schauer im Finale zwischen eilen-dorf (vorne) und aachen.

Julia Comouth feiert nach schwerer knieverletzung ihr Hallen-Comeback

„Es hat so in den Füßen gejuckt“Für eine Spielerin ist der diesjäh-rige Hallencup ein ganz besonde-res Turnier. Nach einer schwerenKnieverletzung feierte Julia Co-mouth ihr Comeback im Hallen-fußball. „Ich liebe es, in der HalleFußball zu spielen, und es war beiden letzten Turnieren sehr schwer,den anderen von außen nur zuzu-schauen“, sagt die offensive Mit-telfeldspielerin des Regionalligis-ten Alemannia Aachen.

Im Mai 2010 zog sie sich im Po-kalfinale des FußballverbandsMittelrhein nach nur 15 Spielmi-nuten einenKreuzbandriss zu. „Ju-lia hat eine gute Reha gemacht undsehr professionell gearbeitet. Sie

hat keine Angst mehr um ihr Knieund greift wieder voll an“, erklärtihr Trainer Manuel Ortiz-Gonza-les. Und so konnte die 21-Jährigebis auf ein Spiel schon wieder diekomplette Hinrunde der laufen-den Saison durchspielen. Viermaltraf sie in der Liga ins gegnerischeTor. Für die ehrgeizigeComouth istda aber noch deutlich Luft nachoben: „Ich habe zu viele Chancenliegengelassen und hätte mehrTore schießen können“, sagt die21-Jährige selbstkritisch.

Dass der Hallenfußball nicht ge-rade als sonderlich geeignet gilt fürein lädiertes Knie, ignoriert JuliaComouth. „Es hat wieder so stark

in den Füßen gejuckt. Ich wollteunbedingt bei diesem Turnier mit-spielen“, sagt die Alemannia-Ak-teurin mit einem Lächeln. „Unddas Vertrauen in mein Knie istauch wieder zu 100 Prozent vor-handen, und ich fühle mich si-cher.“

Rundum zufrieden war die Ale-mannin mit dem Auftritt ihresTeams in der Vorrunde zwar nicht.Am Ende überwog aber die Freudeüber ihr ganz persönliches, gelun-genes Hallen-Comeback. „DiesesTurnier mit den vielen Lokalduel-len war bisher mein absolutesHighlight in dieser Saison“, freutesich die Alemannia-Kickerin. (rb)

„Wir sind als Favoritgekommen und haben dieserolle klar angenommen.“MAnUEl ORTiz-GOnzAlES

SV eilendorf – Warden 6:2: ein-tracht-akteurin Jaqueline kehrlässt ihre Gegnerin hinter sich.

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