Schwerpunktthemen: Bundestagswahl und neue US-Administration
WIE US-INVESTOREN DEN WIRTSCHAFTS-STANDORT DEUTSCHLAND EINSCHÄTZEN
AmCham Germany Business Barometer 2017
ENGLISH
SUMMARY
INSIDE
AmCham Germany Business Barometer 2017
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Inhaltsverzeichnis
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 4
English Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 6
Analyse Standort: Weiter auf Wachstumskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 9 Ergebnis 1: US-Unternehmen in Deutschland sind optimistisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 10 Ergebnis 2: Umsatzerwartung auf Zehnjahreshoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 12 Ergebnis 3: US-Unternehmen verstärken Engagement in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . S . 13 Ergebnis 4: Deutschlands Spitzenstellung ist keine Selbstverständlichkeit . . . . . . . . . . S . 14 Ergebnis 5: Licht und Schatten – viele Stärken, aber hoher Handlungsbedarf
bei Steuern und Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 16
Topthema 1 – Bundestagswahl: Der Reformdruck steigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 19 Ergebnis 6: US-Unternehmen in Deutschland fordern Reformen – und wissen,
dass diese nicht einfach werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 20 Ergebnis 7: Von Digitalisierung bis Gründerförderung – der Reformbedarf in
Deutschland ist umfassend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 23
Topthema 2 – Neue US-Administration: Skeptischer Ausblick und hohe Unsicherheit . . . S . 25 Ergebnis 8: Deutsch-amerikanische Wirtschaftsbeziehungen sind noch stabil –
politisches Klima trübt ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 26 Ergebnis 9: Fast die Hälfte der Unternehmen kann noch nicht einschätzen, was die
neue US-Regierung für ihr Deutschlandgeschäft bedeutet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 28
Zur Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 30
American Chamber of Commerce in Germany . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 32
Roland Berger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 34
AmCham Germany Business Barometer 2017
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Liebe Freunde der AmCham Germany,
zum vierzehnten Mal in Folge veröffentlichen wir das AmCham Germany Business Barometer – eine exklusive Umfrage unter US-Tochtergesellschaften zum Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Entwicklung des Standorts Deutschland steht im Zentrum der Fragen. Zusätzlich greifen wir aktuelle Themen auf, die für dieses Kernthema von besonderer Bedeutung sind. In diesem Jahr haben wir zwei Topthemen in die Umfrage aufgenommen. Im Hinblick auf die im Herbst anstehenden Bundestagswahlen haben wir erstens die Unternehmen zu ihrer Einschätzung des Reformbedarfs befragt (ab Seite 19). Insbesondere wollten wir wissen, welche Reformen notwendig sind, um den Standort Deutschland weiterhin attraktiv zu halten, und wie hoch das Vertrauen ist, dass diese gelingen. Das zweite Topthema widmet sich der neuen US-Administration (ab Seite 25). Hier haben wir die amerika-nischen Unternehmen nach einer Einschätzung zur Entwicklung der wirt-schaftlichen und politischen Beziehungen in den kommenden vier Jahren gefragt und ob sie Auswirkungen auf ihr Deutschlandgeschäft erwarten. War 2016 bereits ein Anstieg bei den Investitionen der US-Unternehmen in Deutschland zu verzeichnen, so hat sich dieser Trend fortgesetzt: Die Umsatzerwartungen erreichen ein Zehnjahreshoch und die Investitionsbe-reitschaft ist groß. Mehr als die Hälfte der US-Unternehmen plant sogar, ihre Aktivitäten in Deutschland in den nächsten drei bis vier Jahren weiter auszubauen. Diese positive Entwicklung zeigt, dass das Vertrauen in den Standort Deutschland nach wie vor hoch ist und US-Unternehmen optimis-tisch in die Zukunft blicken. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen gibt dem Standort sehr gute oder gute Noten. Deutschland kann nach wie vor zuvorderst mit der Qualität seiner Mitarbeiter, seinen Zulieferernetzwerken und seinem For-schungs- und Entwicklungspotenzial punkten. Dennoch bleibt Nachbesse-rungsbedarf: Die hohen Energie- und Arbeitskosten, die Unternehmensbe-
Editorial
AmCham Germany Business Barometer 2017
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steuerung und der Ausbau der digitalen Infra- struktur erhalten unter den Standortfaktoren eher schlechtere Bewertungen (Seite 16). Um Deutschlands Spitzenposition zu halten, for-dern die von uns befragten Unternehmen, Reformen in Angriff zu nehmen. Der Reformdruck wird von fast allen Unternehmen als hoch eingeschätzt. Dass es eine Herausforderung wird, den Standort zu-kunftsfähig zu halten, ist dabei allen bewusst. Aus Sicht der US-Unternehmen sollte sich die neue Bundesregierung besonders für freien Handel einsetzen und die Rahmenbedingungen für einen moder-nen IT-Standort schaffen. Dabei gilt es auch, den Innovationsgeist in For-schung und Entwicklung und Gründungs- und Unternehmertum zu stärken. Die enge transatlantische Wirtschaftspartnerschaft zeigt, dass Deutsch-land auch international ein gefragter Handelspartner ist. Auch wenn die Pläne der neuen US-Regierung Verunsicherung ausgelöst haben, so geht doch eine Mehrheit der befragten Unternehmen weiterhin von stabilen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA aus. Die US-Investoren hierzulande sind zuversichtlich, dass die über lange Zeit ge-wachsene Kooperation auf wirtschaftlicher Ebene erhalten bleiben wird, denn das deutsch-amerikanische Investitionsvolumen umfasste 2015 mehr als 360 Milliarden US-Dollar und sichert aktuell etwa 1,4 Millionen Arbeits-plätze an beiden Standorten. Deutschland befindet sich in einer guten Ausgangsposition, um die an-stehenden Reformen anzugehen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten und die Chancen für die Zukunft zu nutzen. Mein Dank gilt unseren Mitgliedsunternehmen, die durch ihre Teilnahme zum Erfolg des diesjährigen Business Barometer beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an Roland Berger für die erneut sehr gute Zusammen-arbeit bei der Konzeptionierung und Umsetzung der Studie.
Ihnen wünsche ich eine interessante Lektüre.
Bernhard MattesPräsident AmCham Germany
AmCham Germany Business Barometer 2017
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AmCham Germany’s Business Barometer is an annual study ba-sed on the results of an exclusive survey among American subsi-diaries in Germany. Now in its 14th year, the study depicts over-all business conditions for US investors in Germany and reflects current investment trends. This year’s Business Barometer is sup-plemented by two focus topics – the German parliamentary elec-tions in the fall of 2017 and the new US administration.
Business Barometer 2017 – English Summary
THE CURRENT INVESTOR OUTLOOK REMAINS POSITIVEThe results of this year’s survey leave little room for ambiguity: 2016 was a successful year for US companies in Germany. Compared to 2015, 70 percent generated more sales revenue, nearly half increased their investments and one-third employed more workers. The majority of remaining US companies maintained current levels of investment, employees and sales revenue. Looking at the 2017 fiscal year, 85 percent of respondents anticipate increased sales revenue – a ten-year high. Moreover, 49 percent plan on increasing their investments in Germany, and 30 percent expect to hire more workers.
US SUBSIDIARIES PLAN ON EXPANDING THEIR ACTIVITIES – BUT GERMANY’S ATTRACTIVENESS IS NOT A GIVENOver the next three to four years, a staggering 97 percent of respondents plan on either expanding or maintaining their current activities in Germany. However, while three-quarters of US companies currently rate Germany’s investment environment as good or very good,
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67 percent believe investment conditions will stay the same in the next three to four years, and nearly one-fourth of respondents believe that these will even deteriorate.
KEY STRENGTHS ARE HIGHLY QUALI-FIED WORKERS, SUPPLIER NETWORKS AND RESEARCH AND DEVELOPMENT US subsidiaries in Germany are unani-mous: The quality of Germany’s workforce is the most attractive investment asset and is rated by every respondent as good or very good. Moreover, more than 90 percent of surveyed companies hold Germany’s supplier networks and research and development capabilities in high regard. On the other hand, nearly two-thirds of US investors view energy costs unfavor-ably, and one-third feel that corporate taxation rates and labor costs are poor or less than ideal.
FOCUS TOPIC 1: GERMAN PARLIAMEN-TARY ELECTIONS – QUICK AND COMPRE-HENSIVE REFORMS ARE NEEDED More than nine out of ten US subsidiaries feel that the need for economic reforms in Germany is high or very high, and 82 percent believe that these will be diff icult to implement. From the perspective of US companies, the next German government should increase advocacy for free trade and open markets (94 percent), create the proper framework for a modern digital economy (94 percent) and strengthen research and innovation capabilities in Germany (91 percent).
FOCUS TOPIC 2: THE NEW US ADMIN- ISTRATION – A GREAT DEAL OF UNCER-TAINTY REMAINSWhile nearly half of respondents are not yet able to discern the impact of the new US administration’s policies on their ac-tivities in Germany, there is somewhat more clarity regarding the anticipated development of German-American rela-tions. Nearly 60 percent of US companies believe that economic ties between the two countries will remain stable; however, only 47 percent feel the same about politi-cal ties between Germany and the US.
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Deutschland im Frühjahr 2017. Die Stimmung der amerikanischen Un-ternehmen ist positiv, die Umsatzerwartungen sind auf höchstem Niveau und auch die Investitionsdynamik ist groß. Die Mehrheit der Unternehmen will ihre Aktivitäten in Deutschland ausbauen. Doch sehen sie auch kritische Aspekte: Unternehmenssteuern sowie Arbeits- und Energiekosten werden als Negativposten gesehen und ein knappes Viertel der Unternehmen befürchtet eine Verschlechterung der Standortbedingungen.
ANALYSE STANDORT
Weiter auf Wachstumskurs
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ERGEBNIS 1: US-Unternehmen in Deutsch-land sind optimistisch
Die US-Unternehmen verzeichneten ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 in Deutschland. Sieben von zehn Unterneh-men steigerten ihre Umsätze gegenüber 2015, rund die Hälfte erhöhte die Investi-tionen und ein Drittel legte bei der Be-schäftigung zu (siehe Grafik auf der rech-ten Seite). Die meisten der übrigen Unternehmen konnten das hohe Niveau der drei Indikatoren aufrechterhalten, nur bei einer Minderheit kam es zu einem Rückgang des Umsatzes oder zu Kürzun-gen bei Beschäftigung oder Investitionen.
UNSERE ERGEBNISSE MACHEN MUT, DASS DIE DYNAMIK ANHÄLTDie Ergebnisse unserer Umfrage machen Mut, dass die dynamische Entwicklung anhält. 85 Prozent der befragten Unter-nehmen erwarten 2017 weiter steigende Umsätze – eine nochmalige Steigerung gegenüber unserer Umfrage 2016, als be-reits 81 Prozent von einem Umsatzanstieg im laufenden Jahr ausgingen. Nur 3 Pro-zent der Unternehmen erwarten in diesem Jahr einen Umsatzrückgang. Die hohen Erwartungen im Hinblick auf steigende Umsätze gehen häufig Hand in Hand mit Plänen zum Kapazitätsaus-bau. 49 Prozent der befragten Unterneh-men planen 2017 höhere Investitionen als
2016, 30 Prozent wollen die Zahl der Be-schäftigten erhöhen. Die US-Unternehmen profitieren von der nach wie vor wachsenden Wirtschaft in Deutschland. 2016 betrug das Wirtschafts-wachstum 1,9 Prozent, 2017 soll es nach der Prognose der EU-Kommission bei 1,6 Prozent liegen. Dabei ist ein stabiles Wachstum Deutschlands nicht selbstver-ständlich. Schließlich ist kaum eine ande-re große Volkswirtschaft so sehr in globale Wertschöpfungs- und Absatznetzwerke eingebunden und damit von Unsicherhei-ten wie der wirtschaftspolitischen Entwick-lung der USA, der Zukunft der EU oder den Wachstumsaussichten in China betroffen.
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POSITIVE GESCHÄFTSENTWICKLUNG ERWARTETFrage: "Wie werden sich Umsatz, Beschäftigtenzahl und Investitionen 2017 entwickeln?"(in Prozent)
© AmCham Germany Business Barometer 2017
So verlief 2016
So verlief 2016
UMSATZ
INVESTITIONEN
85
49
12
45
3
6
70
49
21
42
9
So verlief 2016
BESCHÄFTIGTE
30 46 24
33 46 21
9
Anstieg Konstant Rückgang
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STARKE INVESTITIONEN 2016, HOHE UMSATZERWARTUNGEN 2017Anteil der Unternehmen, die einen Anstieg bei Umsatz, Investitionen und Beschäftigtenzahl für das jeweilige Jahr verzeichneten (2007-2016) bzw . erwarten (2017)
© AmCham Germany Business Barometer 2017
ERGEBNIS 2: Umsatzerwartung auf Zehnjah-reshoch
Im Langzeitvergleich stechen die hohen Umsatzerwartungen besonders hervor. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre stei-gerten 66 Prozent der amerikanischen Unternehmen ihren Umsatz gegenüber dem jeweils vorangegangenen Jahr. Dieser Wert wurde bereits in den letzten drei Jah-ren übertroffen. In diesem Jahr rechnen 85 Prozent der von uns befragten Unter-nehmen mit wachsenden Umsätzen. Das Vertrauen in den Standort Deutschland und die Zuversicht in die eigenen Stärken sind hoch.
ERHÖHTE INVESTITIONEN STEHEN IM VORDERGRUNDBei der Beschäftigungs- und Investitions-dynamik liegen die Werte regelmäßig nied-riger als bei der Umsatzsteigerung. Dies ist verständlich, denn Unternehmen streben zunächst nach höherer Produktivität und optimierter Ausnutzung ihrer Anlagen, be-vor sie ihre Kapazitäten erweitern. 2016 standen bei den Unternehmen erhöhte In-vestitionen gegenüber einem Beschäfti-gungsaufbau im Vordergrund: 49 Prozent der befragten Unternehmen investierten mehr als 2015, 33 Prozent bauten zusätzli-che Beschäftigung auf. Dieser Trend wird sich nach Angaben der Unternehmen 2017 fortsetzen: Die Hälfte der Topmanager er-wartet für das laufende Geschäftsjahr ei-nen Anstieg bei Investitionen, knapp ein Drittel bei der Beschäftigtenzahl.
Umsatz Investitionen Beschäftigte
2007 2008 2009 2013 201520122010 2011 2014 2016 2017
90%
75%
60%
45%
30%
15%
0%
30%
85%
49%
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ERGEBNIS 3: US-Unternehmen verstärken Engagement in Deutschland
Die US-Unternehmen in Deutschland set-zen auch über das laufende Jahr hinaus auf den Standort. 55 Prozent der befragten Un-ternehmen möchten ihre Aktivitäten in Deutschland in den nächsten drei bis vier Jahren ausbauen – eine deutliche Steige-rung gegenüber dem bereits guten Ergebnis von 46 Prozent in 2016. 42 Prozent möchten ihr aktuelles Niveau beibehalten und nur 3 Prozent planen eine Reduzierung. Deutschland bleibt also auch mittelfristig für amerikanische Unternehmen attraktiv.
D I E T R A N S AT L A N T I S C H E W I R T-SCHAFTSPARTNERSCHAFT ENTWI-CKELT SICH WEITERDies ist eine gute Nachricht – sowohl für Deutschland und Europa als auch für die USA. Denn es zeigt, dass die transatlanti-schen Wirtschaftsbeziehungen unabhän-gig von der derzeitigen politischen Diskus-sion eine verlässliche Größe darstellen. Und es zeigt ebenso, dass US-Unterneh-men in Deutschland Stabilitätsanker sind. Trotz unsicherer Entwicklungen in wich-tigen Regionen und Ländern, die auch Deutschland betreffen, bleiben sie opti-mistisch und senden damit ein starkes Signal an ihren Standort.
AKTIVITÄTEN WERDEN AUSGEBAUTFrage: "Werden Sie Ihre Aktivitäten in Deutschland in den nächsten drei bis vier Jahren ausbauen, konstant halten oder reduzieren?"
© AmCham Germany Business Barometer 2017
55% 42% 3%
AKTIVITÄTEN REDUZIEREN
AKTIVITÄTEN AUSBAUEN
AKTIVITÄTEN KONSTANT HALTEN
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ERGEBNIS 4: Deutschlands Spitzenstellung ist keine Selbstverständlichkeit
Deutschland genießt bei amerikanischen Unternehmen höchstes Ansehen. 75 Pro-zent der von uns befragten Unternehmen erachten die Standortbedingungen als "sehr gut" oder "gut", 25 Prozent bewerten sie als "neutral", keines der Unternehmen schätzt sie als "schlecht" oder "weniger gut" ein (siehe Grafik auf der rechten Seite oben). Ein gutes Ergebnis, das allerdings gegenüber dem Vorjahr eine Verschiebung zur neutralen Bewertung erfahren hat. 2016 bewerteten nur 14 Prozent der Unter-nehmen die Standortbedingungen als "neutral", 79 Prozent sahen sie positiv, 7 Prozent negativ. Die gute Bewertung der Standortbedin-gungen durch US-Investoren deckt sich mit der globalen Einschätzung, die das World Economic Forum (WEF) jährlich in seinem "Global Competitiveness Report" vornimmt. In der aktuellen Ausgabe 2016-2017 belegt Deutschland in Bezug auf seine Wettbe-werbsfähigkeit unter 138 Ländern Rang 5, das WEF bewertet hierzu eine Vielzahl von Standortfaktoren. Vor Deutschland liegen nur die Schweiz, Singapur, die USA und die Niederlande. Die hohe Position der USA in der Rangliste des WEF macht das positive Urteil der von uns befragten US-Unterneh-men noch wertvoller, denn ihre Messlatte liegt dementsprechend hoch.
DIE PERSPEKTIVEN DER STANDORT- BEDINGUNGEN SIND GEMISCHTDeutschland darf sich allerdings nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen – die Perspek-tiven der Standortbedingungen werden von den amerikanischen Unternehmen in Deutschland deutlich kritischer beurteilt als die aktuelle Lage. So gehen 9 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Standortbedingungen in den kommenden drei bis vier Jahren verbessern, 24 Prozent rechnen dagegen mit einer Verschlechte-rung (siehe Grafik auf der rechten Seite unten). Dies muss Deutschland zu erhöh-ten Anstrengungen motivieren, auch wenn mit 67 Prozent die große Mehrheit der Un-ternehmen von einer Stabilität der sehr guten Standortbedingungen ausgeht. Als größte Volkswirtschaft der EU dient ein attraktives Deutschland auch der Stär-kung Europas. US-Unternehmen, die von den guten Standortbedingungen nach Deutschland gezogen wurden, sind häufig eng eingebunden in europäische Wert-schöpfungsketten oder nutzen Deutsch-land als Zentrale für ihre europäischen Aktivitäten. Darüber hinaus kann der Er-folg Deutschlands eine Lokomotivfunkti-on für die europäischen Nachbarn in der Umsetzung wichtiger Reformen haben. Auch aus dieser Perspektive sprechen also wichtige Gründe dafür, dass die Politik die Bedingungen für Unternehmen am Stand-ort Deutschland kontinuierlich verbessert.
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DEUTSCHLAND NACH WIE VOR EIN ATTRAKTIVER STANDORT …Frage: "Wie bewerten Sie aktuell die Standortbedingungen in Deutschland?"
© AmCham Germany Business Barometer 2017
STANDORT SCHLECHT ODER WENIGER GUT
0%
25%
STANDORT NEUTRAL
STANDORT SEHR GUT ODER GUT
75%
67
Bedingungen werden besser
Bedingungen bleiben gleich
Bedingungen werden schlechter
9 24
… ABER PERSPEKTIVEN WERDEN KRITISCHER BEWERTETFrage: "Wie werden sich die Standortbedingungen in Deutschland in den nächsten drei bis vier Jahren entwickeln?" (in Prozent)
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ERGEBNIS 5: Licht und Schatten – viele Stär-ken, aber hoher Handlungsbedarf bei Steuern und Energie
Wie in den Jahren zuvor punktet Deutsch-land auch 2017 vor allem mit der Qualität der Mitarbeiter. Hier schlägt sich das her-vorragende deutsche Bildungssystem nie-der, insbesondere das duale Ausbildungs-system, das von vielen US-Unternehmen sehr geschätzt wird. 94 Prozent der ameri-kanischen Unternehmen in Deutschland betonen die Qualität der Zuliefernetzwer-ke, 91 Prozent die deutsche Stärke in For-schung und Entwicklung (siehe Grafik auf der rechten Seite). Im oberen Mittelfeld bei den positiven Bewertungen liegen die Qualität der Infra- struktur (70 Prozent), die Planbarkeit der Rahmenbedingungen für Investitionen (64 Prozent) und das Potenzial als Absatz-markt (63 Prozent). Hier zeigt sich bereits Handlungsbedarf für die Politik, denn die positiven Bewertungen der Indikatoren Infrastruktur und Absatzmarkt lagen 2016 noch bei 86 Prozent (Infrastruktur) bzw. 78 Prozent (Absatzmarkt). Bei der Infra-struktur mögen sich vor allem die Proble-me der Verkehrsinfrastruktur negativ be-merkbar gemacht haben. Die Einschätzung der Planbarkeit von Investitionen hat sich zwar gegenüber dem Vorjahr von 59 auf 64 Prozent leicht verbessert, doch sehen immerhin 15 Prozent der US-Unterneh-men aktuell Investitionen in Deutschland
als schlecht planbar an – ein Ergebnis, das ein Land wie Deutschland nicht befriedi-gen kann.
DIE DIGITALE INFRASTRUKTUR MUSS VERBESSERT WERDENDeutlich weniger als die Hälfte der ameri-kanischen Unternehmen sieht Deutsch-land bei den Investitions- und Finanzie-rungsbedingungen, bei der Qualität der digitalen Infrastruktur und der Wirt-schafts- und Industriepolitik vorne. Ein Alarmzeichen, denn alle Faktoren bestim-men maßgeblich über die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Dies gilt ganz be-sonders für die digitale Infrastruktur, die in einem Land wie Deutschland exzellent sein muss, damit das deutsche Know-how in den Unternehmen und Wertschöp-fungsnetzwerken voll zur Geltung kom-men kann – stattdessen wird sie von fast einem Viertel der US-Unternehmen in Deutschland als "schlecht" bezeichnet. Problematischer bleiben die Punkte Arbeitskosten, Unternehmensbesteue-rung und Energiekosten. Arbeitskosten und Unternehmensbesteuerung werden von der Mehrheit der befragten Unterneh-men lediglich als "neutral" angesehen. Gut ein Drittel beurteilt diese Indikatoren ne-gativ, die Höhe der Energiekosten kritisie-ren sogar fast zwei Drittel der befragten Unternehmen. Die Ergebnisse mahnen zu maßvollen Tarifabschlüssen, zur steuerli-chen Entlastung von Unternehmen und zu einer Energiepolitik, die den Indus- trieunternehmen den Zugang zu bezahl-barer Energie ermöglicht.
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DEUTSCHLAND IM CHECKFrage: "Wie bewerten Sie die Standortfaktoren im Einzelnen?" (in Prozent)
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Qualität der Mitarbeiter
100
Qualität der digitalen Infrastruktur
2436 40
Wirtschafts- und Industriepolitik
2121 58
Arbeitskosten
12 3355
Unternehmensbesteuerung
3 3364
Energiekosten
3 6136
94 6
Qualität der Zuliefernetzwerke
91 9
Forschung und Entwicklung
1564 21
Planbarkeit der Rahmenbedingungen für Investitionen
663 31
Potenzial als Absatzmarkt
Qualität der Infrastruktur
70 624
Sehr gut/gut Neutral Schlecht/weniger gut
Investitions- und Finanzierungsbedingungen
144 55
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Deutschland im Jahr der Bundestagswahl. Die Diagnose der US-Unternehmen
bezüglich des Standorts Deutschland haben wir auf den vorangegangenen Seit-
en gesehen: viele Stärken, aber auch Schwachstellen mit Verbesserungsbedarf.
Der Diagnose muss die Therapie folgen. Die amerikanischen Unternehmen in
Deutschland mahnen Reformen an – dringend und umfassend. Dabei ist den
Unternehmen bewusst, dass diese Reformen nicht leicht sein werden.
TOPTHEMA 1 – BUNDESTAGSWAHL
Der Reformdruck steigt
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ERGEBNIS 6: US-Unternehmen in Deutschland fordern Reformen – und wissen, dass diese nicht einfach werden
Deutschland hat lange Zeit von den Refor-men der Agenda 2010 profitiert. Doch die-ser umfassende Reformschritt ist schon fast 15 Jahre her. Die Welt hat sich seitdem deutlich weiterentwickelt, ist noch globa-ler, vernetzter, aber auch unsicherer gewor-den. Die Zukunft der EU stellt sich nach dem Brexit und dem Erstarken EU-kriti-scher Parteien und Bewegungen neu dar und die Digitalisierung revolutioniert Wirtschaft und Arbeitswelt. Vor diesem Hintergrund und der im Deutsch-land-Check aufgezeigten Schwächen mah-nen die US-Unternehmen in Deutschland nun weitere Reformen an, die eine neue Bundesregierung dringend in Angriff neh-men soll. 94 Prozent der befragten Unter-nehmen sehen den Reformbedarf in Deutschland als "hoch" oder "sehr hoch", nur 6 Prozent erachten ihn als "nicht so hoch" (siehe Grafik rechts oben). Zum Ver-gleich: Vor der letzten Bundestagswahl 2013 erachteten 85 Prozent der amerikani-schen Unternehmen den Reformdruck als "hoch" oder "sehr hoch". Es gilt daher heu-te umso mehr, die richtigen Rahmenbe-dingungen für Wachstum und Innovation zu schaffen und weiterzuentwickeln.
82 PROZENT DER BEFRAGTEN RECHNEN MIT EINEM SCHWEREN REFORMWEGReformen sind nie leicht. Davon gehen auch die amerikanischen Unternehmen in Deutschland aus. Nur 15 Prozent der Be-fragten sind von einem Gelingen umfas-sender Reformen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik von vornherein überzeugt (siehe Grafik rechts unten). 82 Prozent rechnen mit einem schweren Weg. Immer-hin glauben auch nur 3 Prozent, dass die Reformen scheitern werden. Der Realis-mus der US-Unternehmen sollte nicht ne-gativ interpretiert werden. Auch die Um-setzung der oben erwähnten Agenda 2010 musste viele Widerstände überwinden – und wurde am Ende ein großer Erfolg.
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ZEIT ZU HANDELNFrage: "Wie hoch ist der Reformdruck auf Deutschland, um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten?"
GROSSE HERAUSFORDERUNGFrage: "Werden Deutschland umfassende Reformen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik gelingen?" (in Prozent)
© AmCham Germany Business Barometer 2017
6%
NICHT SO HOCHHOCH ODER SEHR HOCH
94%
Reformen scheitern
Reformen gelingen
Reformen werden schwer
82 315
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UNTERNEHMEN SEHEN BREITEN REFORMBEDARFFrage: "Für wie wichtig erachten Sie es, dass die Bundesregierung die nachfolgenden Weichenstellungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland in Angriff nimmt?" (in Prozent)
© AmCham Germany Business Barometer 2017Sehr wichtig/wichtig
Neutral Weniger wichtig/nicht wichtig
Flüchtlinge ausbilden und integrieren
676 18
Gezielte Zuwanderung hochqualifizierter Fachkräfte aus dem Nicht-EU-Ausland fördern
361 36
Unternehmensbesteuerung international harmonisieren
59 35
Qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sichern und wirtschaftlich gestalten
53 41
Energiewende umsetzen
46 1242
94 6
Rahmenbedingungen für einen modernen IT-Standort schaffen
94 6
Freien Handel stärken und für offene Märkte einstehen
91 9
Forschungs- und Innovationsförderung stärken
88 12
Gründungspotenziale nutzen und Unternehmertum fördern
88 12
Arbeitsmarktpolitik zukunftsfähig gestalten
384 13
Europäische Kooperation stärken
Verkehrsinfrastruktur modernisieren
676 18
6
6
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ERGEBNIS 7: Von Digitalisierung bis Gründer- förderung – der Reformbedarf in Deutschland ist umfassend
Schon der Deutschland-Check hat gezeigt, dass der Standort Deutschland neben vie-len Stärken auch Verbesserungsbedarf hat. An vorderster Stelle stehen der Einsatz für freien Handel und offene Märkte sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen für einen modernen IT-Standort – 94 Pro-zent der befragten Unternehmen erachten diese Punkte als "sehr wichtig" oder "wich-tig" (siehe Grafik auf der linken Seite). Die Forderung nach freiem Handel kann als Reaktion auf die protektionistischen Töne und Handlungen der neuen US-Administ-ration sowie auf die wachsende Skepsis gegenüber Freihandelsabkommen in der deutschen Öffentlichkeit gesehen werden. Dass die US-Unternehmen in Deutschland anmahnen, die Rahmenbedingungen für einen modernen IT-Standort zu schaffen, ist eine logische Konsequenz aus der nur zufriedenstellenden Bewertung der Quali-tät der digitalen Infrastruktur. Als nahezu ebenso wichtig erachten die befragten Unternehmen die Stärkung der Forschungs- und Innovationsförde-rung (91 Prozent Zustimmung bei "sehr wichtig" oder "wichtig"), die Nutzung von Gründungspotenzialen und die Förde-rung von Unternehmertum (88 Prozent) sowie die Gestaltung einer zukunftsfähi-gen Arbeitsmarktpolitik (88 Prozent). Die
US-Unternehmen sprechen hier nicht nur Problemfelder an, sondern sorgen sich mit dem Forschungsbereich auch um eine Stärke Deutschlands.
DEUTSCHLAND SOLL SICH FÜR DIE EU-ROPÄISCHE INTEGRATION EINSETZEN84 Prozent der Befragten halten die Stär-kung der europäischen Kooperation für "sehr wichtig" oder "wichtig", 76 Prozent die Modernisierung der Verkehrsinfra-struktur sowie die Ausbildung und Integ-ration von Flüchtlingen. In dem ersten Ergebnis spiegelt sich wider, dass die US-Unternehmen in Deutschland die eu-ropäische Integration als gefährdet anse-hen und dass diese für sie ein hohes Gut darstellt. Dass rund drei Viertel der US-Un-ternehmen die Erneuerung der Vekehrs- infrastruktur anmahnen, sollte für ein Land wie Deutschland ein klares Zeichen sein. Der vom Bundesverkehrsministeri-um 2016 vorgestellte Bundesverkehrswe-geplan 2030 muss konsequent umgesetzt und durch weitere Maßnahmen flankiert werden. Ausbildung und Integration von Flüchtlingen schaffen neue Fachkräfte und verringern zugleich soziale Probleme. Weiterer Reformbedarf besteht bei den Punkten "Gezielte Zuwanderung von hoch-qualifizierten Fachkräften aus dem Nicht-EU-Ausland fördern" (61 Prozent), "Unter-nehmensbesteuerung international harmonisieren" (59 Prozent), "Qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung si-chern und wirtschaftlich gestalten" (53 Prozent) und "Energiewende umset-zen" (46 Prozent).
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TOPTHEMA 2 – NEUE US-ADMINISTRATION
Skeptischer Ausblick und hohe UnsicherheitDie neue US-Administration ist im Amt. Wirtschaftsthemen spielen eine große Rolle in der Politik von US-Präsident Donald Trump. "America First" gilt für ihn gerade hier, doch ist noch nicht klar, wie seine wirtschafts-politischen Vorhaben konkret aussehen, welche Anpassungen im US-Kon-gress vorgenommen werden und welche Auswirkungen sie auf die transat-lantischen Beziehungen haben. Neben kritischen Einschätzungen herrscht daher bei den US-Unternehmen in Deutschland vor allem Unsicherheit.
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ERGEBNIS 8: Deutsch-amerikanische Wirt-schaftsbeziehungen sind noch stabil – politisches Klima trübt ein
Die US-Unternehmen in Deutschland sind realistisch in Bezug auf die Einschätzung der zukünftigen politischen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA. Mit einer Intensivierung der Beziehungen rechnet keines der von uns befragten Un-ternehmen, 47 Prozent gehen von stabilen politischen Beziehungen aus, 53 Prozent glauben, dass sich die politischen Bezie-hungen abschwächen werden (siehe Grafik auf der rechten Seite oben). Das Ergebnis ist nicht erfreulich, sollte aber auch nicht zu negativ interpretiert werden. Eine leichte Abschwächung würde nichts an der grundsätzlich engen Partner-schaft zwischen Deutschland und den USA ändern. Die intensive Verbundenheit und unsere Geschichte und Werte, die wir tei-len, werden weiterhin Bestand haben. Zum anderen sollte die deutsche Politik das Er-gebnis als Aufforderung verstehen, alles zu unternehmen, damit es nicht zu einer Ver-wässerung des Verhältnisses kommt.
58 PROZENT DER BEFRAGTEN GEHEN VON STABILEN WIRTSCHAFTSBEZIE-HUNGEN AUSIn Bezug auf die wirtschaftlichen Bezie-hungen zwischen Deutschland und den USA rechnen 58 Prozent der von uns be-fragten amerikanischen Unternehmen in
Deutschland damit, dass sie auch unter der neuen US-Regierung stabil bleiben, 42 Prozent gehen von einer Abschwächung aus (siehe Grafik auf der rechten Seite un-ten). Damit werden die wirtschaftlichen Beziehungen als deutlich stabiler als die politischen Beziehungen eingeschätzt. Zwei Ursachen mögen dieses Ergebnis begründen: Zum einen sind Wirtschafts-beziehungen, gerade zwischen deutschen und US-Unternehmen, oft langfristig an-gelegt. Man kennt und schätzt die Märkte des jeweils anderen Landes und trifft sei-ne unternehmerischen Entscheidungen nicht infolge kurzfristiger politischer Ent-wicklungen. Zum anderen gibt es in Was-hington, gerade auch unter den Republi-kanern, viele "free traders", sodass die Tür eines freien und offenen Handels zwi-schen Deutschland, Europa und den USA weiter offensteht.
AmCham Germany Business Barometer 2017
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SCHWÄCHUNG DER POLITISCHEN PARTNERSCHAFT, STABILITÄT DER WIRTSCHAFTLICHEN PARTNERSCHAFTFrage: "Welche Erwartungen haben Sie an die Entwicklung der politischen und der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA unter der neuen Regierung in Washington?"
© AmCham Germany Business Barometer 2017
0% 47% 53%
… WERDEN SICH INTENSIVIEREN
… BLEIBEN STABIL
… WERDEN SICH ABSCHWÄCHEN
0% 58% 42%
… WERDEN SICH INTENSIVIEREN
… BLEIBEN STABIL
… WERDEN SICH ABSCHWÄCHEN
Die wirtschaftlichen Beziehungen …
Die politischen Beziehungen …
AmCham Germany Business Barometer 2017
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ERGEBNIS 9: Fast die Hälfte der Unternehmen kann noch nicht einschätzen, was die neue US-Regierung für ihr Deutschlandgeschäft bedeutet
Wie werden die Maßnahmen der neuen US-Regierung das Deutschlandgeschäft der von uns befragten US-Unternehmen beeinflussen? Nur 3 Prozent sehen eine positive Beeinflussung, 23 Prozent dage-gen eine negative. 26 Prozent gehen wie-derum davon aus, dass es zu keiner Beein-flussung kommt. Eine gewisse Skepsis ist nicht zu leugnen, wenn fast jedes vierte Unternehmen Nachteile befürchtet. Aller-dings ist auch zu berücksichtigen, dass die 23 Prozent deutlich niedriger sind als die auf den vorherigen Seiten erwähnten
42 Prozent der US-Unternehmen, die von einer Abschwächung der Wirtschaftsbezie-hungen zwischen Deutschland und den USA ausgehen.
UNSICHERHEIT DOMINIERT – UNTERNEHMEN WARTEN AB 48 Prozent der befragten amerikanischen Unternehmen in Deutschland wagen noch kein Urteil zu fällen, welche Auswirkungen die Maßnahmen der neuen US-Adminis- tration auf ihr Deutschlandgeschäft haben werden. Zwei Gründe mögen diese Antwort motiviert haben: Erstens ist noch nicht klar, welche Maßnahmen die Regierung konkret vorsieht. Zweitens muss abgewar-tet werden, ob die Regierungsvorhaben den Kongress passieren bzw. wie sie dort ange-passt werden. Erst dann ist zu beurteilen, ob die Maßnahmen Auswirkungen auf das eigene Geschäft haben werden.
VIELE FRAGEZEICHENFrage: "Wie werden die von der neuen Regierung in Washington vorgesehenen wirtschafts-politischen Maßnahmen (z .B . Beendigung von TPP, Bevorzugung der US-Wirtschaft, Änderung der Energiepolitik) Ihr Deutschlandgeschäft beeinflussen?" (in Prozent)
© AmCham Germany Business Barometer 2017
Noch nicht zu beurteilen
Negativ
26
Positiv Neutral
3 4823
AmCham Germany Business Barometer 2017
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Das AmCham Germany Business Barometer ist eine exklusive Umfrage unter US-Inves-toren in Deutschland. Es liefert seit 14 Jahren eine fundierte Analyse zur Stimmungsla-ge und bietet einen Überblick über die Einschätzungen und Perspektiven zum Wirt-schaftsstandort. Der Online-Fragebogen geht u.a. an alle Mitgliedsfirmen der AmCham Germany mit amerikanischem Kapital in Deutschland. Zum Kreis der Befragten gehö-ren auch die TOP 50 umsatzstärksten US-Unternehmen am Standort Deutschland (siehe rechte Seite).
Am diesjährigen AmCham Germany Business Barometer haben 34 Unternehmen teil-genommen. Sie stehen für einen Jahresumsatz in Deutschland von rund 85 Milliarden Euro und beschäftigen hierzulande knapp 150.000 Mitarbeiter. Die Umfrage fand im Februar 2017 statt.
HERZLICHEN DANK AN ALLE, DIE DAS DIESJÄHRIGE AMCHAM GERMANY BUSINESS BAROMETER UNTERSTÜTZT HABEN!
Die Kernergebnisse des 14. AmCham Germany Business Barometers als Podcast:
Alle bisherigen AmCham Germany Business Barometer finden Sie unter http://www.amcham.de/publications.
Zur Studie
AmCham Germany Business Barometer 2017
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Ford-Werke GmbH
Adam Opel AG
Amazon Deutschland
ExxonMobil Central Europe Holding GmbH
IBM Gruppe
JET Tankstellen Deutschland GmbH
Philip Morris GmbH
Hewlett-Packard GmbH
GE Deutschland
Apple
Ingram Micro
Microsoft Deutschland
John Deere GmbH & Co. KG
Johnson Controls
McDonald's Deutschland Inc.
Procter & Gamble Gruppe
Dow Deutschland
Intel
Cargill
Arrow Central Europe GmbH
Google Germany
Unitymedia GmbH
3M Deutschland GmbH
Johnson & Johnson Gruppe
Celanese GmbH
AGCO GmbH
Coca-Cola Germany
Mondelez Deutschland
Lear Corporation
Caterpillar Gruppe
Mars Deutschland
Goodyear
Pfizer Deutschland
EATON Gruppe
Texas Instruments Deutschland GmbH
Federal-Mogul
Nike Deutschland
Oracle
United Technologies Corporation
Honeywell Deutschland
MSD SHARP & DOHME GMBH
eBay
United Parcel Service Deutschland Inc. & Co. OHG
Dell
TE Connectivity Germany GmbH
EMC Deutschland
Parker Hannifin GmbH
AbbVie Deutschland
Abbott Deutschland
ManpowerGroup Germany
DIE TOP 50 UMSATZSTÄRKSTEN US-UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND
Reihenfolge nach Umsatzgröße (Geschäftsjahr 2015)
AmCham Germany Business Barometer 2017
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Die American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) fördert die globalen Handelsbeziehungen, die auf dem starken Fundament der deutsch-amerika-nischen Partnerschaft stehen. Dabei unterstützen und fördern wir aktiv die Interessen unserer Mitglieder durch unser Netzwerk in Wirtschaft, Politik und den AmChams weltweit. AmCham Germany ermöglicht interkulturelles Verständnis, Zusammenarbeit und neue Investitionen durch die Grundsätze eines transparenten Dialogs, freien Handels und eines wettbewerbsfähigen und offenen Wirtschaftsklimas.
WIR SETZEN DIE RELEVANTEN THEMENAls Vertreter ausländischer Investoren in Deutschland ist AmCham Germany in den Medien eine viel beachtete Stimme und ein anerkannter Gesprächspartner auf allen Ebenen der Regierungen und Parlamente in Berlin, Brüssel und Washington.
WIR BIETEN BESTEN SERVICEAmCham Germany ist für ihre Mitglieder ein hoch spezialisierter Serviceprovider. Ihre Kernkompetenz umfasst Fragestellungen rund um das transatlantische Geschäft. Als Experte im deutsch-amerikanischen Wirtschaftsgeschehen berät AmCham Germany ihre Mitglieder "how to do business".
WIR VERNETZEN WELTWEITDie Mitgliedsunternehmen von AmCham Germany bilden ein umfassendes und vielschichtiges Kontaktpotenzial. Jeder kann mit jedem direkt kommunizieren, auch auf Führungsebene. Mitglieder der AmCham Germany können auch leicht Kontakte zu den Mitgliedern der etwa 110 anderen amerikanischen Handelskammern in aller Welt knüpfen.
American Chamber of Commerce in Germany
WWW .AMCHAM .DE
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PRESIDENTBernhard Mattes Ford-Werke GmbH
EXECUTIVE VICE PRESIDENTFrank Riemensperger Accenture
TREASURERArmin W. H. Slotta PricewaterhouseCoopers GmbH
VICE PRESIDENTSIsabel Hochgesand Procter & Gamble Germany GmbH
Dr. Willem Huisman Dow Deutschland Inc.
David Knower Cerberus Deutschland GmbH
Dr. Lutz R. Raettig Morgan Stanley Bank AG
Dr. Rob Smith AGCO Corporation
Frank Sportolari United Parcel Service Deutschland Inc. & Co. OHG
HONORARY PRESIDENTFred B. Irwin
DIRECTORSMarcus Almeling McDonald’s Germany
Roland Boekhout ING-DiBa AG
Matthias Borst Becton Dickinson GmbH
Bianca Bourbon Coca-Cola GmbH
Reinhard Clemens Deutsche Telekom AG
Stijn van Els Deutsche Shell Holding GmbH
Dr. Thomas Enders Airbus Group N.V.
Dr. Hans-Ulrich Engel BASF SE
Dinko Eror EMC Deutschland GmbH
Jacqueline Fechner Xerox GmbH
Stefan Fröhlich Deloitte & Touche GmbH
Dipl.-Kffr. Helga Haub Unternehmensgruppe Tengelmann
Dr. Mark C. Hilgard Mayer Brown LLP
Dr. Donatus Kaufmann ThyssenKrupp AG
Stacey Kennedy Philip Morris GmbH
Roland Koch UBS Deutschland AG
Ambassador John C. Kornblum Noerr LLP
Ivo Körner IBM Deutschland GmbH
Dipl.-Finw. Hans Herbert Krebühl ExxonMobil Central Europe Holding GmbH
Dr. Rainer Langel Macquarie
Dr. Alwin Mahler Google Germany GmbH
Heiko Meyer Hewlett-Packard GmbH
Gordon Mühl Infosys Ltd.
Dr. Karl-Thomas Neumann Adam Opel AG
Dr. Andreas Penk Pfizer Deutschland GmbH
Hanspeter Quodt MSD Sharp & Dohme GmbH
Prof. Stephan Reimelt General Electric Deutschland
Ulrich W. Reinholdt AIG Europe Limited
Michael Reuther Commerzbank AG
Gordon Riske KION GROUP GmbH
Dr. Jörg Rockenhäuser Permira Beteiligungsberatung GmbH
Dr. Sylvia Rothblum Warner Bros. Entertainment GmbH
Dr. Marcus Schenck Deutsche Bank AG
Andreas Schmitz HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
Michael Schreyögg MTU Aero Engines AG
Franz-Josef Schuermann Adecco Germany Holding SA & Co. KG
Andreas Schwaiger Texas Instruments
Han Steutel Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA
Karl-Heinz Streibich Software AG
Alexander Stüger Microsoft Deutschland GmbH
Nicholas R. Teller E.R. Capital Holding GmbH & Cie. KG
Simone Thomsen Lilly Deutschland GmbH
Marion Weigand DuPont de Nemours Deutschland GmbH
Dieter Weinand Bayer AG
GENERAL MANAGEREveline Y. Metzen American Chamber of Commerce in Germany e. V.
NOMINATIONS COMMITTEE CHAIRMANDr. Lutz R. Raettig Morgan Stanley Bank AG
BOARD OF DIRECTORS
Stand: März 2017
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Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige weltweit führende Unternehmensberatung mit europäischer Herkunft und deutschen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 34 Ländern sind wir in den global wichtigsten Märkten erfolgreich aktiv. Unsere 50 Büros befinden sich an zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit.
Roland Berger berät international führende Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie öffentliche Institutionen. Unser Beratungsangebot umfasst die gesamte Band-breite – von der Strategieberatung bis zur erfolgreichen Umsetzung. Dazu zählen u.a. neue Führungs- und Geschäftsmodelle, innovative Prozesse und Services, Mergers & Acquisitions, Private Equity und Restrukturierungsprojekte sowie die Unterstützung beim Management von großen Infrastrukturprojekten.
Unsere Firma steht im ausschließlichen Eigentum von rund 220 Partnern. Wir teilen die Überzeugung, dass unsere Unabhängigkeit die Voraussetzung für eine unvoreinge-nommene Beratung unserer Klienten ist.
Alle Mitarbeiter von Roland Berger sind unseren drei Unternehmenswerten verpflichtet:
ENTREPRENEURSHIPWir denken und handeln wie Unternehmer und bieten kreative und pragmatische Lösungen.
EXCELLENCEWir liefern exzellente Ergebnisse und entwickeln weltweit vorbildliche Ansätze. So schaffen wir messbar und nachhaltig Wert für unsere Klienten.
EMPATHYWir sind verständnisvolle und verantwortungsbewusste Berater und tragen zum Wohl der Allgemeinheit bei.
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AmCham Germany
Eveline Y. MetzenGeneral ManagerBörsenplatz 7-1160313 Frankfurt am Main
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