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Dokumentation der Gründungsveranstaltung des Zentrums „Kindheit in der Forschung – Wissenschaft und Praxis im Dialog“ Zentrum „Kindheit in der Forschung – Wissenschaft und Praxis im Dialog“

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Dokumentation der Gründungsveranstaltung des

Zentrums „Kindheit in der Forschung –

Wissenschaft und Praxis im Dialog“

Zentrum „Kindheit in der Forschung – Wissenschaft und Praxis im Dialog“

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Am 1. Juni 2007 fand an der Technischen Universität Dresden die feierliche

Gründungsveranstaltung des Zentrums „Kindheit in der Forschung – Wissenschaft

und Praxis im Dialog“ statt. Zentrales Anliegen dieses Wissenschaftsverbundes ist

die Unterstützung, Koordination und Weiterentwicklung transdisziplinär

ausgerichteter Forschung und Lehre zu frühkindlicher Bildung und frühkindlicher

Entwicklung an der Technischen Universität Dresden. Sich innerhalb des Zentrums

verortende Fakultäten der Technischen Universität Dresden sind bisher:

- Fakultät Erziehungswissenschaften (Dr. Cornelia Wustmann, Dr. Vera Bamler,

Prof. Dr. Hans Gängler, Prof. Dr. Lothar Böhnisch, Prof. Dr. Frank Nestmann,

Dipl.-Päd. Ina Schöneberger)

- Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ (Dr. Susann Richter)

- Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (Dr. Claudia Blei-Hoch)

- Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften (Prof. Dr. Andreas Roloff,

Dr. Ulrich Pietzarka, Karin Roscher)

- Philosophische Fakultät (Prof. Dr. Karl Lenz)

- Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften (Prof. Dr. Thomas Henle,

Dr. Heike Raddatz).

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Eröffnung der Veranstaltung durch Dr. Cornelia Wustmann

Durch die Arbeit innerhalb dieses Wissenschaftsverbundes ist es möglich, den

Forschungsschwerpunkt „Frühe Kindheit“ fakultätsübergreifend an der Technischen

Universität Dresden zu verankern, die zahlreichen Forschungs- und

Entwicklungsprojekte und deren Ergebnisse zu bündeln und zu veröffentlichen.

Novum ist, dass die Vielfalt wissenschaftlicher Lehrmeinungen, Ansätze und

Konzepte unter einem Dach gebündelt werden. Dadurch wird die

Auseinandersetzung in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen mit dem Thema

„Kindheit“ einer interessierten Fachöffentlichkeit bzw. innerhalb des Arbeitsfeldes

der Frühpädagogik sichtbar und transparent.

Page 4: Dokumentation der Gründungsveranstaltung des Zentrums ... · Dokumentation der Gründungsveranstaltung des Zentrums „Kindheit in der Forschung – Wissenschaft und Praxis im Dialog“

Grußwort der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst

Dr. Eva-Maria Stange

Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange

Im Vorfeld der Gründungsveranstaltung betont die sächsische Staatsministerin für

Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange1, dass es „wichtig [ist] den

Forschungsblick auf kindliche Bildungsprozesse zu richten und sich zum Beispiel zu

fragen: Wie lernen Kinder? Wie bilden sich Kinder?". Mit der Gründung dieses

Kompetenzzentrums gebe die TU Dresden der Kindheitsforschung - die in

Deutschland nur an wenigen Standorten vorhanden sei – einen besonderen

Schwerpunkt. "Mit diesem Zentrum erhält der Zusammenhang von Bildung,

Erziehung und Betreuung neue Aufmerksamkeit, denn es ist unbestritten Aufgabe

unserer Gesellschaft, Kindern ein bedürfnisgerechtes und partizipatives Leben zu

ermöglichen", so die Ministerin. Innerhalb eines Kompetenzzentrums, das sich der

1 Aus der Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, download unter www.bildungsklick.de

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"Kindheit" als Forschungsthema widmet, könnten wertvolle Ressourcen einer

Universität genutzt werden, um für und mit Kindern zu forschen. "Ich verspreche mir

von der Forschung in dem neu gegründeten Zentrum Impulse, die die Bereitschaft

zur Zusammenarbeit aller mit Kindern lebenden, arbeitenden und lernenden

Personen und Institutionen befördern", sagte Ministerin Dr. Stange. In ihren

Grußworten fordert sie ein, dass Wissenschaft für Kinder da sein kann und soll, dass

Kinder beteiligt und in gemeinsame Diskurse eingebunden werden müssen. Auch

deshalb stellt die transdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Systems

Universität eine enorme Bereicherung für die Forschung zum Thema „Kindheit“ dar,

weil innerhalb des Zentrums wertvolle Ressourcen, die die Qualität und das

vielfältige Spektrum einer Universität ausmachen, genutzt werden können, um für

und mit Kindern zu forschen.

Grußwort des Sächsischen Staatssekretärs für Soziales Dr. Albert Hauser

Staatssekretär Dr. Albert Hauser

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Der sächsische Staatssekretär für Soziales, Dr. Albert Hauser, schenkte in seinen

Grußworten der Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis große Aufmerksamkeit.

Er betont, dass die über 20.000 Erzieherinnen und Erzieher der

Kindertageseinrichtungen in Sachsen auf dem neuesten Wissensstand sind, da sie

sich kontinuierlich mit den aktuellen Diskursen der Frühpädagogik

auseinandersetzen. Daneben sind aber auch die Eltern und Großeltern wichtige

Experten hinsichtlich der Entwicklung und Bildung ihrer Kinder. Vor dem Hintergrund

der Bildungsdebatte im Bereich der Frühpädagogik hat Sachsen in den letzten Jahren

sehr viele wichtige Impulse bekommen, was sich auch in der Einführung des

Sächsischen Bildungsplans in den Kindertagseinrichtungen und in der Tagespflege

widerspiegelt. Herr Dr. Hauser freut sich sehr über die Entstehung des

Kompetenzzentrums, wo die Stränge vielfältiger wissenschaftlicher Forschung über

und mit Kindern erstmals zu einem reißfesten Seil gebündelt werden können. Ziel

sei, Wissen über die Entwicklung, das Lernen, das Denken und das Fühlen der

Kinder zu sammeln und transparent zu machen. Von diesem Vorgehen kann die

Praxis enorm profitieren und die Mädchen und Jungen im Kindesalter und ihre

individuellen Bildungsprozesse optimal unterstützen und begleiten.

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Grußwort des Prorektors für Bildung der Technischen Universität Dresden

Prof. Dr. Karl Lenz

Prorektor für Bildung der TU Dresden Prof. Dr. Karl Lenz

Der Prorektor für Bildung der Technischen Universität Dresden, Prof. Dr. Karl Lenz,

überbringt Grüße der gesamten Universitätsleitung an das Zentrum. Diese hofft,

dass durch das Zentrum ein neues Glanzlicht der Forschung an der Technischen

Universität entsteht. Er hebt hervor, dass die Auseinandersetzung mit dem

Forschungsthema „Kindheit“ innerhalb der Sozialwissenschaften an der

Technischen Universität Dresden Tradition hat und dass in den letzten Jahren

zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte dazu durchgeführt wurden, deren

Ergebnisse unterstreichen, wie bedeutsam die kindliche Entwicklung ist und wie

vielfältig die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Kindern und Kindheiten sei.

Durch die Bündelung der Forschungsergebnisse zum Thema „frühkindliche Bildung“

können auch die Geistes- und Sozialwissenschaften an der Technischen Universität

den ihnen zustehenden Platz mit Selbstbewusstsein einnehmen. Mit der „Kinder-

Universität“, dem Campusbüro „Uni mit Kind“ sowie der Etablierung von Teilzeit-

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Studiengängen (für Mütter und Väter) habe die Universität bereits gute

infrastrukturelle Möglichkeiten geschaffen, um Kinder in das Blickfeld der

Erwachsenen zu rücken. Abschließend bat der Prorektor für Bildung, Herr Prof. Dr.

Karl Lenz, um die Unterstützung durch die Ministerien, damit der wissenschaftliche

Vorsprung auf diesem Gebiet in Form einer Professur an der Technischen Universität

Dresden gesichert werden kann.

Das Zentrum „Kindheit in der Forschung – Wissenschaft und Praxis im Dialog“

stellt sich vor

Dr. Vera Bamler

Dr. Vera Bamler formuliert in ihrem Vortrag, dass das Zentrum die Möglichkeit bietet,

die Vielfalt wissenschaftlicher Lehrmeinungen, Ansätze und Konzepte unter einem

Dach zu bündeln. Im Vordergrund der Arbeit des Zentrums „Kindheit in der

Forschung – Wissenschaft und Praxis“ steht deshalb, innovative und profilstärkende

Kooperationen zwischen den Disziplinen zu ermöglichen, die in ein tragfähiges und

nachhaltiges Netzwerk münden. Dr. Vera Bamler betont, mit Blick auf ein qualitativ

hochwertiges Theorie-Praxis-Verhältnis, dass universitäre Forschung auf zwei, sich

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ebenbürtigen, Ebenen verlaufen muss – Grundlagenforschung und angewandte

Forschung. Beide Zugänge sind wichtig, um einerseits professionelles und

systematisches Wissen zu erhalten und andererseits kompetentes pädagogisches

Handeln entwickeln zu können. Während Grundlagenforschung ihren Blick u.a. auf

die Heterogenität von Lebenslagen und Lebensbedingungen richtet, unter denen

Kinder aufwachsen, sich entwickeln, bilden und lernen, beschäftigt sich die

Angewandte Forschung (Forschung für und mit Kindern) z.B. mit Konzepten für

Kindertageseinrichtungen, mit der curricularen Entwicklung innerhalb der

frühpädagogischen Ausbildung, entwickelt Unterstützungsprogramme für Eltern und

Familien oder Fort- und Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte.

Wissenschaft im Blick – Was Kinder von Forscherinnen und Forschern erwarten

Mädchen und Jungen der Forschungskita „Gaby Schommer“ Ullersdorf im Gespräch

mit Dr. Cornelia Wustmann

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Dr. Cornelia Wustmann stellt anschließend die Mädchen und Jungen der

Forschungskita „Gaby Schommer“ in Ullersdorf vor – eine Einrichtung mit der die

Erziehungswissenschaftlerin und ihr Projektteam seit vielen Jahren

zusammenarbeiten. Die Kinder sehen die Gründung des Zentrums „Kindheit in der

Forschung – Wissenschaft und Praxis im Dialog“ ganz pragmatisch und nutzen die

Gelegenheit, um für sie wichtige Fragen loszuwerden, die ihrer Meinung nach von

der Wissenschaft so beantwortet werden müssen, dass Kinder sie verstehen: Wie

entsteht Impfstoff? Woraus bestehen Zähne? Wie viele Kinder tragen eine Brille?

Warum erzeugt ein Keyboard Töne? Wie entsteht Wasser und Holz? Warum muss

ein Kind abends in Bett gehen? Neben diesen Fragen formulieren die Mädchen und

Jungen aber auch soziale Themen, die sie beschäftigen: Wie viele Kinder haben

keine Eltern? Oder - gibt es in allen Ländern Schulen? Die verschiedenen Fragen und

Themen der Kinder sind Anlass für Dr. Cornelia Wustmann aufzuzeigen, dass

Wissenschaft für Kinder da sein muss und das Kinder gemeinsam mit

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Diskurse eingebunden werden

müssen, da Kinder kompetente, wissende und ernst zunehmende Mitglieder unserer

Gesellschaft sind und kindliche Bildung die Investition der Zukunft ist.

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Aufnahme der Mitglieder – Laudationes: Mädchen und Jungen der

Forschungskita „Gaby Schommer“ Ullersdorf

Aufnahme des Gründungsmitglieds Dr. Heike Raddatz

Frau Dr. Heike Raddatz (Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften,

Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie, Professur für Lebensmittelchemie)

wird von Martha in das Zentrum aufgenommen: „Frau Dr. Raddatz ist es wichtig,

dass Kinder sich mit Naturwissenschaften auseinandersetzen. Kinder wollen viel

wissen: zum Beispiel, wie es geht, dass die Gummibärchen so bunt sind oder

warum ein Ei hart wird, wenn man es kocht. Sie weiß, dass Kinder am besten

lernen, wenn sie etwas selbst ausprobieren können. Deshalb können Mädchen und

Jungen bei ihr im Kinderlabor experimentieren“, betont Martha in ihrer Laudatio.

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Prof. Dr. Karl Lenz

Jannis hält die Laudatio auf Herrn Prof. Dr. Karl Lenz (Philosophische Fakultät,

Institut für Soziologie, Lehrstuhl für Mikrosoziologie) und formuliert: „Professor Lenz

erforscht zum Beispiel wie Kinder in Dresden aufwachsen. Dazu führt er die

Dresdner Kinderstudie durch und befragt viele Kinder. Er will wissen, wie es

Mädchen und Jungen in Dresden geht, ob sie zufrieden mit ihrem Leben sind, wo

sich Kinder gerne treffen und ihre Freizeit verbringen, ob sich die Eltern um die

Kinder kümmern, ob es den Kindern in ihren Familien gut geht oder nicht. Das sind

wichtige Fragen, die Professor Lenz beantworten kann.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Dr. Susann Richter

Cècile nimmt Frau Dr. Susann Richter (Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich

List“, Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr, Lehrstuhl für

Verkehrspsychologie) in das Zentrum auf: „Frau Dr. Richter beschäftigt sich damit,

wie Kinder mit dem Straßenverkehr zurechtkommen. Sie erforscht, was passiert,

wenn Kinder im Straßenverkehr einen Unfall haben. Und sie untersucht, welche

Unfälle passieren können, wenn ein Kind auf dem Weg zum Kindergarten oder in die

Schule ist. Durch ihre Forschungsergebnisse kann sie anderen Menschen sagen,

was sie beachten müssen, um den Straßenverkehr kinderfreundlich zu machen.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Dr. Cornelia Wustmann

Frau Dr. Cornelia Wustmann (Fakultät Erziehungswissenschaften, Institut für

Berufliche Fachrichtungen, Lehrstuhl für Sozialpädagogik einschließlich ihrer

Didaktik) wird von Nico in das Zentrum aufgenommen. Er sagt: „Frau Doktor

Wustmann erforscht, wie sich Kinder bilden und spielen. Sie beobachtet die

Mädchen und Jungen im Kindergarten. Darüber schreibt sie dann viele Bücher.

Wichtig ist ihr aber auch, dass sich die Erzieherinnen und Erzieher in den

Kindergärten wohl fühlen und gut mit Kindern umgehen können. Deshalb sorgt sie

dafür, dass Erzieherinnen und Erzieher gut ausgebildet werden.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Dr. Vera Bamler

Patricia hält die Laudatio auf Frau Dr. Vera Bamler (Fakultät

Erziehungswissenschaften, Institut für Berufliche Fachrichtungen, Lehrstuhl für

Sozialpädagogik einschließlich ihrer Didaktik) und erklärt, dass Frau Dr. Vera Bamler

„untersucht, wie sich Kinder entwickeln und bilden. Vor allem interessiert sie, wie

sich Mädchen zu Frauen entwickeln, wie sie erwachsen werden und was sie dabei

alles erleben. Sie erforscht, wie Mädchen und Jungen in Kindergartengruppen oder

Hortgruppen miteinander umgehen, ob sie sich verstehen oder nicht. Sie sorgt auch

dafür, dass Erzieherinnen und Erzieher, die in Kindergärten oder Horten arbeiten, gut

ausgebildet werden und viel über Kinder lernen können.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Karin Roscher

Laura stellt Frau Karin Roscher (Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften,

Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, Lehrstuhl für Forstbotanik) vor und betont

in ihrer Festrede, dass Frau Roscher in der WaldErlebnisWerkstatt „Sylvaticon“

arbeitet und die Pflanzen- und Tierwelt erforscht. „Ihr Wissen über Pflanzen und

Tiere gibt sie auch an Mädchen und Jungen weiter. Sie lädt regelmäßig Kinder in die

Walderlebniswerkstatt ein. Die Kinder können dann gemeinsam mit der Hexe

Betulina den Wald entdecken. Sie lernen Bäume kennen, ihre Rinden und Wurzeln.

Man kann auch Tierspuren untersuchen und erforschen, welche Lebewesen in

einem Teich wohnen.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Prof. Dr. Hans Gängler

Herr Prof. Dr. Hans Gängler (Fakultät Erziehungswissenschaften, Institut für

Berufliche Fachrichtungen, Lehrstuhl für Sozialpädagogik einschließlich ihrer

Didaktik) wird von Till in das Zentrum aufgenommen. Till berichtet über seine Arbeit:

„Er erforscht, wie Schulen und Kindergärten arbeiten. Er untersucht, wie Kinder in

Schulen und Kindergärten lernen und ob sie sich dort wohl fühlen. Er weiß aber

auch, wann es den ersten Kindergarten gab. Den gab es nämlich schon vor vielen

Jahrhunderten. Herr Professor Gängler weiß sehr viel über diese Zeit und kann auch

zeigen, dass viel von diesem alten Wissen auch heute noch zu gebrauchen ist.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Prof. Dr. Lothar Böhnisch

Julius hält die Laudatio auf Herrn Prof. Dr. Lothar Böhnisch (Fakultät

Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und

Wohlfahrtswissenschaften, Lehrstuhl für Sozialpädagogik und Sozialisation der

Lebensalter) und formuliert: „Professor Böhnisch erforscht, wie sich Mädchen und

Jungen zu Erwachsenen entwickeln. Darüber hat er schon viele Bücher geschrieben.

Besonders interessiert ihn, wie aus Jungen Männer werden. Er erforscht auch,

wieso es Jungen gibt, die andere Kinder schlagen. Er kann Antworten darauf geben,

warum sich vor allem Jungen gerne prügeln oder Papierkörbe umkippen und eben

auch mal etwas kaputt machen.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Prof. Dr. Andreas Roloff

Paulina sagt u.a. in ihrer Festrede über Herrn Prof. Dr. Andreas Roloff

(Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Forstbotanik und

Forstzoologie, Lehrstuhl für Forstbotanik): „Professor Roloff ist Direktor des

Forstbotanischen Gartens in Tharandt. Er erforscht wie Nadel- und Laubbäume

wachsen, wie Bäume gepflegt werden und welche Bäume in der Stadt angepflanzt

werden können. Professor Roloff weiß auch, warum Wälder oder Bäume sterben

und wie man einem Baum helfen kann, damit er sich wieder erholt und gesund

wird.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Dipl.-Päd. Ina Schönberger

Ulrike nimmt Ina Schönberger (Fakultät Erziehungswissenschaften, Institut für

Berufliche Fachrichtungen, Lehrstuhl für Sozialpädagogik einschließlich ihrer

Didaktik) in das Zentrum auf: „Frau Schönberger weiß, wie Kindergärten und

Schulen früher aussahen und was sich bis heute daran verändert hat. Sie weiß viel

über Lernmaterialien, die heute noch in Schulen und Kindergärten benutzt werden

und weiß viel über altes Spielzeug, das damals meistens aus Holz war. Sie hilft auch

Kindern, die zu Hause oder in der Schule Probleme haben.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Prof. Dr. Frank Nestmann

Herr Prof. Dr. Frank Nestmann (Fakultät Erziehungswissenschaften, Institut für

Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften, Lehrstuhl für Beratung

und Rehabilitation) wird durch Luisa in das Zentrum aufgenommen. Sie formuliert in

ihrer Festrede u.a.: „Professor Nestmann ist Psychologe. Er beschäftigt sich damit,

was wichtig für Menschen ist, damit sie gesund aufwachsen können. Er erforscht,

wie viele Kinder Freunde haben. Er untersucht, wann Kinder Hilfe von anderen

bekommen und wann Kinder anderen Menschen helfen. Er weiß auch, auf wen sich

Kinder verlassen können, wenn sie mal traurig sind oder Hilfe brauchen.“

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Aufnahme des Gründungsmitglieds Prof. Dr. Thomas Henle

Jannis stellt Herrn Prof. Dr. Thomas Henle (Fakultät Mathematik und

Naturwissenschaften, Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie, Professur für

Lebensmittelchemie) vor: „Herr Professor Henle ist Professor für

Lebensmittelchemie. Er erforscht, aus welchen Stoffen Lebensmittel bestehen. Und

er untersucht, wie Lebensmittel richtig gelagert, zubereitet und verarbeitet werden.

Professor Henle untersucht auch, welche Zusatzstoffe in Lebensmitteln erlaubt sind

und welche nicht. Zum Beispiel sind in Gummibärchen ja auch noch Farbstoffe drin

und die dürfen nicht giftig für den Menschen sein. Professor Henle achtet darauf,

dass immer die richtigen Farbstoffe benutzt werden.“

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„Kindheiten als Lebenslagen“ Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Lothar Böhnisch

Kindheiten als Lebenslagen“ – Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Lothar Böhnisch

Ausgehend von den Thesen Otto Rühles, Charlotte Bühlers und August Aichhorns

leitet Prof. Dr. Lothar Böhnisch die Forderung ab, dass Kinder weniger mit

Erwartungsdruck überhäuft und in einer „Verwertungsmentalität“ nicht nur als

„Humankapital“ betrachtet werden dürfen. Zu diesem Zweck sei es notwendig, die

Reflexion der Arbeit mit dem und über das Kind in allen Disziplinen zu pflegen. Zu

dieser kritischen Reflexionsaufgabe sieht er das Zentrum prädestiniert. Er hob das

bereits im sächsischen Bildungsplan enthaltene Konzept der kindlichen Selbstbildung

hervor und ermutigt vor diesem Hintergrund die Erwachsenen: Es ist wichtig, dass

sie Vertrauen in Kinder haben und ihnen zugestehen, dass sie Herausforderungen

und Schwierigkeiten bewältigen können. Für die Kinder im Kindergartenalter nannte

Prof. Dr. Böhnisch vier Schlüsselkonstellationen bei der Aneignung der Welt. Zum

ersten das Heraustreten aus der Familie in die außerfamiliale Umwelt, wo den

Erzieherinnen als „zweite Mutter“ eine besondere Rolle zukommt. Sie fungieren für

das Kind als „Beziehungsstifterinnen“ zu den es umgebenden Peers. Zweitens

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werden in dieser Zeit die ersten autobiographischen Erfahrungen mit einem

bewussten Erleben von Selbstwert und Anerkennung gemacht, was die Mädchen

und Jungen nachhaltig beeinflusst. Zum Dritten beginnt mit der sozialräumlichen

Aneignung der Umwelt die intensive Identitätsbildung über

Selbstwirksamkeitserfahrungen der Kinder. Die vierte Konstellation behandelt die

erstmalige Geschlechteridentifikation, die vor allem vor dem Hintergrund des

weiblichen Arbeitsfeldes „Kindergarten“ eine hohe Brisanz für die geschlechtliche

Entwicklung hat. In diesem Zusammenhang betont Prof. Dr. Böhnisch abschließend:

Nur wenn der Vaterrolle gesellschaftlich eine eigenständige Anerkennung

zugestanden wird, verorten sich auch mehr männliche Erzieher in den

Kindertagseinrichtungen.

Wissenschaft und Praxis im Dialog

WaldErlebnisWerkstatt SYLVATICON – Die Umweltbildungseinrichtung im

Forstbotanischen Garten – Vortrag von Prof. Dr. Andreas Roloff

Prof. Dr. Roloff stellte in seinem Vortrag die WaldErlebnisWerkstatt „SYLVATICON“

im Forstbotanischen Garten Tharandt vor. Sie gehört der Fakultät Forst-, Geo- und

Hydrowissenschaften an, die sich als eine Umweltbildungseinrichtung versteht und

in der Forschungsergebnisse transferiert werden. Die Hauptzielgruppe sind Kinder

und Jugendliche. Ihnen werden die Hauptthemen Natur, Ökosysteme und Wald

durch das Grundprinzip „Lernen durch Erleben“ näher gebracht, mit dem Ziel ein

Umwelt- und Entwicklungsbewusstsein frühmöglich zu entwickeln. Die Kinder und

Jugendlichen, aber auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher

beschäftigen sich z.B. mit unterschiedlichen Gehölzen, Heilpflanzen oder

Waldbodenpflanzen und können dadurch ihr Umweltwissen erweitern.

Forschungsprojekte, Erkundungen und Experimente von Mädchen und Jungen

werden in der WaldErlebnisWerkstatt wissenschaftlich begleitet. Durch die

Aufnahme in das Zentrum „Kindheit in der Forschung – Wissenschaft und Praxis im

Dialog“ wollen die Forstbotaniker und Forstbotanikerinnen ihr Anliegen, Lehre und

Praxis intensiv miteinander zu verknüpfen, weiterhin verstärken.

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Kinder im Straßenverkehr – Vortrag von Dr. Susann Richter

Dr. Susann Richter stellt in ihrem Vortrag das Aufgabengebiet der

Verkehrspsychologie an der TU Dresden vor. Kindheit wird sowohl in der Lehre als

auch in der Forschung thematisiert. Der Fokus liegt allerdings nicht vorrangig in der

Arbeit mit den Kindern, sondern in der Arbeit für Kinder. In diesem Zusammenhang

präsentiert Frau Dr. Richter kurz zentrale Ergebnisse der „Kinderunfallstudie“.

Kinder nehmen am Verkehrsgeschehen täglich teil, sind jedoch keine „kleinen

Erwachsenen“. Sie haben physiologische (Größe, Wachstum, usw.) wie auch

psychologische (Wahrnehmung, Kognitionen, usw.) Besonderheiten. Diese nehmen

Einfluss auf ihr Verhalten im Straßenverkehr und führen zu einem erhöhten

Unfallrisiko im Kindesalter. Wichtig ist deshalb: Nicht die Kinder müssen sich an das

von Erwachsenen geschaffene System „Straßenverkehr“ anpassen, sondern

vielmehr muss der Verkehr für sie gestaltet werden, damit sich akute Gefährdungen

reduzieren. Dies kann unterstützt werden, indem konzentrisch aufbauende Spiel- und

Bewegungsräume geschaffen und von Kindern bewältigt werden.

Beobachtung und Dokumentation frühkindlicher Bildungsprozesse – Vortrag

von Dr. Susanne Kleber und Stephan Krummnacker

Dr. Susanne Kleber und Stephan Krummnacker zeigen, dass die Beobachtung und

Dokumentation kindlicher Lern- und Entwicklungsprozesse wichtige Methoden in der

frühkindlichen Pädagogik sind und als unerlässlich angesehen werden. Um die Wege

des kindlichen Lernens zu verstehen und dieses Verständnis gut zu nutzen, braucht

es in der täglichen Praxis die Beobachtung. Geht es doch nach Margaret Carr um die

Frage, „wie sich Mädchen und Jungen ihre Bedeutungen der Dinge konstruieren

und wie sie im Kontext von Symbolen, Methaphern, Erzähl- und

Kommunikationsstrukturen miteinander (ver-) handeln.“. Darüber hinaus ist es

unumgänglich, Dokumentationsverfahren einzusetzen, um Selbstbildungsprozesse

von Kindern zu erkennen und zu verstehen. Durch Dokumentation werden

Veränderungen und Entwicklungen von Kindern sichtbar und dient damit gleichzeitig

als Fundament für die weitere pädagogische Arbeit. Vor dem Hintergrund dieser

Überlegung wird in Kooperation mit unterschiedlichen Projektverbundpartnern eine

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Online-Lerneinheit zum Thema „Beobachten & Dokumentieren“ entwickelt, die ab

Herbst 2007 auf dem sächsischen Kita-Bildungsserver zur Verfügung stehen wird.

Gewünschter Nebeneffekt: auch andere Professionelle (Fachberater/innen,

Erzieher/innen, Leiter/innen, Dozent/innen in der Ausbildung) können unabhängig von

Ort und Zeit überregional auf das vorhandene Wissen zugreifen und eigenes Wissen

beisteuern, um die Wissensbasis zu erweitern.

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Weitere Impressionen zur Gründungsveranstaltung

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