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Von der Klasse zum Von der Klasse zum Team Team Informationsabend für Eltern und Lehrer Informationsabend für Eltern und Lehrer CJD Droyßig, 14.09.2011 CJD Droyßig, 14.09.2011 Silvio Klawonn Lehrtrainer für Verhaltenstraining Gewaltpräventionstrainer

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Page 1: Von der Klasse zum Team Informationsabend für Eltern und Lehrer CJD Droyßig, 14.09.2011 Silvio Klawonn Lehrtrainer für Verhaltenstraining Gewaltpräventionstrainer

Von der Klasse zum TeamVon der Klasse zum Team

Informationsabend für Eltern und LehrerInformationsabend für Eltern und Lehrer

CJD Droyßig, 14.09.2011 CJD Droyßig, 14.09.2011

Silvio Klawonn

Lehrtrainer für Verhaltenstraining

Gewaltpräventionstrainer

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Auftakt-TheseAuftakt-These

Handeln bestimmt er als ein „Verhalten, das Handeln bestimmt er als ein „Verhalten, das durch Normen geleitet oder an Regeln orientiert durch Normen geleitet oder an Regeln orientiert ist“. Normen und Regeln haben einen Sinn, der ist“. Normen und Regeln haben einen Sinn, der gedeutet und verstanden werden muss. Die gedeutet und verstanden werden muss. Die Angemessenheit einer solchen Deutung kann Angemessenheit einer solchen Deutung kann „nur mit Bezugnahme auf das Wissen des „nur mit Bezugnahme auf das Wissen des Subjekts“ selbst geprüft werden, von dem man Subjekts“ selbst geprüft werden, von dem man ausgeht, dass es ein implizites Regelwissen ausgeht, dass es ein implizites Regelwissen bezüglich der Handlungs- und Sprachnormen bezüglich der Handlungs- und Sprachnormen besitzt. besitzt.

(Zit.: Universalpragmatik, Habermas)(Zit.: Universalpragmatik, Habermas)

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Ausgangssituationen in den Klassen Ausgangssituationen in den Klassen 5 (Sekundarstufe 1)5 (Sekundarstufe 1)

Neue Klassenverbände aus verschiedenen GS (neue Neue Klassenverbände aus verschiedenen GS (neue Gruppe = neue Regeln)Gruppe = neue Regeln)

Mangelnde Konflikt- bzw. StreitkulturMangelnde Konflikt- bzw. Streitkultur Vorhandene GewalterfahrungenVorhandene Gewalterfahrungen In Teambildungsphase I oder II festgefahrenIn Teambildungsphase I oder II festgefahren Konflikte zeichnen sich ab (Rangkämpfe)Konflikte zeichnen sich ab (Rangkämpfe) Problemstellungen im Zusammenhang mit der Problemstellungen im Zusammenhang mit der

AdoleszenzAdoleszenz Einführungsphase mit Regelvereinbarungen bedarf einer Einführungsphase mit Regelvereinbarungen bedarf einer

ReflektionReflektion Werte diskutiert oder kommuniziert?Werte diskutiert oder kommuniziert? Fährt jeder Lehrer seinen „eigenen Karren“?Fährt jeder Lehrer seinen „eigenen Karren“?

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GewaltentstehungGewaltentstehung

Aggressionen

Frustrationen

Demütigungen, Verletzungen, Enttäuschungen

Gewalt

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Das GewaltphänomenDas Gewaltphänomen

BKA: 10 % der BKA: 10 % der männlichen und 2 % männlichen und 2 % der weiblichen der weiblichen Jugendlichen gelten Jugendlichen gelten als gewalttätigals gewalttätig

Seit 1987 bis 2000 hat Seit 1987 bis 2000 hat sich die Zahl der sich die Zahl der Tatverdächtigen unter Tatverdächtigen unter 14 verdreifacht14 verdreifacht

Gewaltfragen sind Gewaltfragen sind MachtfragenMachtfragen

Gewalt ist im Kern Gewalt ist im Kern immer ein immer ein Kommunikations- und Kommunikations- und InteraktionsproblemInteraktionsproblem

Der GewaltbegriffDer Gewaltbegriff Wird Gewalt in die Wird Gewalt in die

Schule getragen oder Schule getragen oder entsteht sie dort ?entsteht sie dort ?

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Bilanz der GewaltforschungBilanz der Gewaltforschung

1.1. KommunikationsproblemeKommunikationsprobleme2.2. Belastungen des Lehrer-Schüler Verhältnis im Belastungen des Lehrer-Schüler Verhältnis im

Bereich der Lern- und SchulkulturBereich der Lern- und Schulkultur3.3. Leichtere / weichere Formen und härtere Leichtere / weichere Formen und härtere

Formen stehen eindeutig im ZusammenhangFormen stehen eindeutig im Zusammenhang4.4. Täter – Opfer / Episodentäter / StigmatisierungTäter – Opfer / Episodentäter / Stigmatisierung5.5. Erziehungsmilieu, familiäre VariableErziehungsmilieu, familiäre Variable6.6. Lehrer-Schüler Beziehungen, Schulleben, Lehrer-Schüler Beziehungen, Schulleben,

Partizipationsmöglichkeiten, AG‘s, Sozialgefüge Partizipationsmöglichkeiten, AG‘s, Sozialgefüge der Klassen, Schülerbefindlichkeiten, Qualität der Klassen, Schülerbefindlichkeiten, Qualität des Unterrichtsdes Unterrichts

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5 Handlungsfelder5 Handlungsfelder

Schulische LernkulturSchulische Lernkultur Schülerorientiert, Schülerorientiert,

Lebensweltbezug, Lebensweltbezug, geringer Leistungsdruck, geringer Leistungsdruck, positive Anerkennung, positive Anerkennung, Fokussierung auf Fokussierung auf praktisches Handeln und praktisches Handeln und soziale Erfahrungsoziale Erfahrung

SozialklimaSozialklima Stärkung des Stärkung des

Gruppenzusammenhalt Gruppenzusammenhalt und sozialer Bindungund sozialer Bindung

Wertschätzung und Wertschätzung und Akzeptanz im Lehrer-Akzeptanz im Lehrer-Schüler VerhältnisSchüler Verhältnis

Soziale Stigmatisierung Soziale Stigmatisierung und Etikettierungen und Etikettierungen vermeiden, Fortbildung der vermeiden, Fortbildung der Lehrer in Lehrer in KonfliktmanagementKonfliktmanagement

Etablierung von Regeln Etablierung von Regeln und Setzen von Grenzenund Setzen von Grenzen

– Klare Absprachen im KollegiumKlare Absprachen im Kollegium– Konsequent und klarKonsequent und klar– Verhaltenskodex gemeinsam Verhaltenskodex gemeinsam

entwickelnentwickeln

Kooperation mit Kooperation mit außerschulischen Partnernaußerschulischen Partnern

Breite Öffnung hin zu Breite Öffnung hin zu Vereinen, Unternehmen oder Vereinen, Unternehmen oder sozialen Einrichtungensozialen Einrichtungen

Arbeitsbündnisse entwickelnArbeitsbündnisse entwickeln

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Entwicklung von Team‘sEntwicklung von Team‘s

Was ist eine Team?Was ist eine Team?

– Bestimmte Anzahl von PersonenBestimmte Anzahl von Personen– In direkter InteraktionIn direkter Interaktion– Über längeren ZeitraumÜber längeren Zeitraum– RollendifferenzierungRollendifferenzierung– Gemeinsam geteilte NormenGemeinsam geteilte Normen– Verbunden durch ein Wir-GefühlVerbunden durch ein Wir-Gefühl

(Rosenstiel, 1992)(Rosenstiel, 1992)

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Entwicklung von Team‘sEntwicklung von Team‘s

Johari-FensterJohari-Fenster

Ausgangssituation

Erfolgreiche Teamentwicklung

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Entwicklung von Team‘sEntwicklung von Team‘s

Phasen der TeamentwicklungPhasen der Teamentwicklung

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KonfliktbewältigungKonfliktbewältigung

Was sind Konflikte?Was sind Konflikte?

– „„Soziale Konflikte sind Soziale Konflikte sind Spannungssituationen,…Spannungssituationen,… In denen zwei oder mehrere Parteien,…In denen zwei oder mehrere Parteien,… Die voneinander abhängig sind,…Die voneinander abhängig sind,… Mit Nachdruck versuchen,…Mit Nachdruck versuchen,… scheinbar oder tatsächlich unvereinbare Handlungspläne…scheinbar oder tatsächlich unvereinbare Handlungspläne… zu verwirklichen und sich dabei ihrer Gegnerschaft bewusst zu verwirklichen und sich dabei ihrer Gegnerschaft bewusst

sind“.sind“.

(Bruno Rüttinger)(Bruno Rüttinger)

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KonfliktbewältigungKonfliktbewältigung

Konflikte…Konflikte…

– Verhindern StagnationVerhindern Stagnation– Sind Auslöser für VeränderungenSind Auslöser für Veränderungen– Regen zu neuen Lösungen anRegen zu neuen Lösungen an– Fördern Entwicklungsprozesse auf der Beziehungs- und Fördern Entwicklungsprozesse auf der Beziehungs- und

auf der Sachebeneauf der Sachebene– Sind StörungenSind Störungen– Wirken belastend, weil gefühlsbeladenWirken belastend, weil gefühlsbeladen– Haben die Tendenz, zu eskalierenHaben die Tendenz, zu eskalieren– Erzeugen LösungsdruckErzeugen Lösungsdruck

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Pubertät im Kontext der Pubertät im Kontext der TeamphasenTeamphasen

Pubertät – Das Leben ist eine BaustellePubertät – Das Leben ist eine Baustelle Nie wieder im Leben sind die Unterschiede so großNie wieder im Leben sind die Unterschiede so groß Zeit der Unsicherheit, der Sprünge, der PlötzlichkeitZeit der Unsicherheit, der Sprünge, der Plötzlichkeit Die schweren JahreDie schweren Jahre Mädchen und Jungs, was lässt sich Mädchen und Jungs, was lässt sich

wie entschlüsselnwie entschlüsseln „„Eltern sind peinlich“Eltern sind peinlich“

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Werte vermitteln oder Werte Werte vermitteln oder Werte erlernen?erlernen?

Einigkeit besteht darin das bereits schon sehr Einigkeit besteht darin das bereits schon sehr kleine Kinder eine Vorstellung davon haben was kleine Kinder eine Vorstellung davon haben was richtig oder falsch istrichtig oder falsch ist

Ebensolche Einigkeit besteht in der Feststellung, Ebensolche Einigkeit besteht in der Feststellung, dass sich Werte nicht „vermitteln“ lassendass sich Werte nicht „vermitteln“ lassen

Werte müssen für Kinder von den Erwachsenen Werte müssen für Kinder von den Erwachsenen vorgelebt und damit auch erfahrbar werdenvorgelebt und damit auch erfahrbar werden

Werte kann man nicht nicht vorleben!Werte kann man nicht nicht vorleben! Regeln fußen dann auf solchen Werten und Regeln fußen dann auf solchen Werten und

lassen sich darauf gründenlassen sich darauf gründen

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Regeln – vorgeben oder gemeinsam Regeln – vorgeben oder gemeinsam erarbeiten?erarbeiten?

1.1. In der Schule sollte Einigkeit über solche grundlegenden Werte und In der Schule sollte Einigkeit über solche grundlegenden Werte und Regeln bestehenRegeln bestehen

2.2. Alle Mitarbeiten sollten diesbezüglich an einem Strang ziehenAlle Mitarbeiten sollten diesbezüglich an einem Strang ziehen3.3. Grundsätzlich sollen die Kinder (mit Hilfe von Erwachsenen) solche Grundsätzlich sollen die Kinder (mit Hilfe von Erwachsenen) solche

Regeln selber aufstellen bzw. spielerisch erarbeiten, eigenes wird nun Regeln selber aufstellen bzw. spielerisch erarbeiten, eigenes wird nun mal eher akzeptiert und eingehaltenmal eher akzeptiert und eingehalten

4.4. Wenige Regeln machen die Orientierung und Einhaltung einfacher für Wenige Regeln machen die Orientierung und Einhaltung einfacher für die Kinderdie Kinder

5.5. Regelbruch muss Konsequenzen haben, diese müssen vorher klar seinRegelbruch muss Konsequenzen haben, diese müssen vorher klar sein DenkpauseDenkpause Qualifizierte EntschuldigungQualifizierte Entschuldigung 4 Chancen Stuhl4 Chancen Stuhl

6.6. Besorgen von ArbeitsmaterialBesorgen von Arbeitsmaterial7.7. Grundsatz muss für alle sein: Störungen (Regelbrüche) gehen immer Grundsatz muss für alle sein: Störungen (Regelbrüche) gehen immer

vor; die Reduzierung auf die ökonomische Betrachtung des vor; die Reduzierung auf die ökonomische Betrachtung des Wissenstransfer ist ein wesentlicher FehlerWissenstransfer ist ein wesentlicher Fehler

8.8. Im Lehrerteam muss absolut klar sein, dass alle versuchen sich Im Lehrerteam muss absolut klar sein, dass alle versuchen sich gleichartig zu verhaltengleichartig zu verhalten

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Ablauf im Schuljahr 2011 / 2012Ablauf im Schuljahr 2011 / 2012 Schwerpunkte eines Schwerpunkte eines

solchen Trainingssolchen Trainings– Erweiterung der Erweiterung der

KonfliktlösungsstrategienKonfliktlösungsstrategien– Stabilisierung des Stabilisierung des

SelbstkonzeptesSelbstkonzeptes– Ausbau der Ausbau der

KommunikationsfähigkeitKommunikationsfähigkeit– Entwicklung der Entwicklung der

EmpathiefähigkeitEmpathiefähigkeit– WahrnehmungsschulungWahrnehmungsschulung– Konzentrations- und Konzentrations- und

AufmerksamkeitstrainingAufmerksamkeitstraining– Schulung der Schulung der

MethodenkompetenzMethodenkompetenz

Pro Klasse sind zwei Pro Klasse sind zwei Projekttage vorgesehenProjekttage vorgesehen

Ein Tag in der Woche vor Ein Tag in der Woche vor den Februarferien in der den Februarferien in der SchuleSchule

Ein weiterer Tag dann im Ein weiterer Tag dann im April in Zeitz im Sport- und April in Zeitz im Sport- und Freizeitzentrum „IG Freizeitzentrum „IG Klinkerhallen“Klinkerhallen“

Detaillierte Informationen Detaillierte Informationen finden Sie auf den finden Sie auf den ausliegenden ausliegenden InformationsblätternInformationsblättern

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Herzlichen Dank für Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!die Aufmerksamkeit!

Fragen?Fragen?