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Kaolinit-basierte Janus-Partikel DOI: 10.1002/ange.201106710 Preiswerte Herstellung Janus-artiger Emulgatoren in großem Maßstab durch selektive Oberflächenmodifizierung natürlicher Kaolinitplättchen** Dunja Hirsemann, Sankaranarayanapillai Shylesh, Roger A. De Souza, Bashar Diar-Bakerly, Bernhard Biersack, David N. Mueller, Manfred Martin, Rainer Schobert und Josef Breu* Difunktionelle und/oder anisometrische Janus-Partikel [1] haben sich in einer Reihe vielversprechender Anwendungen – von Nanorobotern [2] und physikalischen Sensoren [3] ɒber die Mikrorheologie, [4] Pharmakotherapie, [5] und magnetische Speicherung [6] bis hin zu elektronischen Anwendungen, [7] Tensiden und Kompatibilisatoren [8] – als ɒberlegen gegenɒber sphȨrischen und chemisch isotropen Kolloiden erwiesen. Großtechnischen Anwendungen steht jedoch die begrenzte Verfɒgbarkeit dieser polaren Kolloide im Wege. Die eta- blierten Synthesevorschriften, die einen Symmetriebruch er- mçglichen, sind arbeitsaufwȨndig und teuer. [9–11] Bis jetzt wurden Mikrophasentrennung von Triblock-Terpolyme- ren, [12] die Anordnung von symmetrischen Kolloiden an der GrenzflȨche, gefolgt von einer Modifizierung der exponierten HemisphȨre durch Mikrokontaktdruck, [9] und verschiedenste Maskierungstechniken [13, 14] verwendet. Der VollstȨndigkeit halber sollte nicht unerwȨhnt bleiben, dass die Natur durch- aus multifunktionelle, sphȨrische Nanopartikel, wie Proteine, zur Verfɒgung stellt. Eine spezifische Modifizierung der ver- schiedenen funktionellen Regionen von Proteinen, z.B. von Ferritin oder Transthyretin, wurde bereits beschrieben. [15, 16] Vor kurzem haben Kotov et al. [17, 18] herausgestellt, dass Halbleiter-Nanopartikel solche Proteinstrukturen insofern imitieren kçnnen, als es durch eine spezielle lokale Packung zu gekappten Tetraeder-Morphologien zu einem Bruch der Symmetrie dieser Nanopartikel kommt, der dann wiederum die Selbstorganisation der Nanopartikel auf der Mesoskala durch gerichtete, im Wesentlichen elektrostatische Wechsel- wirkungen induziert. Der Bruch der Symmetrie in Festkçr- pern und Mineralien ist jedoch nicht auf die Mesoskala be- schrȨnkt. Kristallstrukturen, die einen inhȨrenten polaren Charakter auf atomarer Ebene aufweisen, sind hȨufig zu finden. [19] Als Konsequenz der polaren Kristallstruktur kçnnen gegenɒberliegende KristallflȨchen durch unter- schiedliche funktionelle Gruppen terminiert werden. Hier werden wir zeigen, dass das natɒrliche Mineral Kaolinit [Al 2 Si 2 O 5 (OH) 4 ], ein ubiquitȨres und sehr preis- wertes (200 E/Tonne) Industriemineral, Janus-Charakter hat. Kaolinit tritt in Form anisotroper PlȨttchen mit einem großen AspektverhȨltnis (typischerweise 20:1–40:1) auf. Wegen dieser Morphologie dominieren die polaren basalen FlȨchen die Ȩußere OberflȨche des Kaolinits. Kaolinit gehçrt zur Klasse der dioktaedrischen Schicht- silicate (Abbildung 1 a). [20] Jeweils eine Oktaederschicht und eine Tetraederschicht sind zu einer 1:1-Lamelle verknɒpft, Abbildung 1. a) Die Kristallstruktur von Kaolinit mit Blick senkrecht zu der Stapelrichtung (c*), der den polaren Charakter sowohl der einzel- nen 1:1-Lamellen als auch der Stapelung derselben verdeutlicht. b) Draufsicht auf die Ȩußere tetraedrische OberflȨche (TS), die durch die basalen Sauerstoffatome der Tetraederschicht begrenzt wird. c) Draufsicht auf die Ȩußere oktaedrische OberflȨche (OS), die durch m-Hydroxygruppen abgeschlossen wird. [*] D. Hirsemann, B. Diar-Bakerly, Prof. Dr. J. Breu Lehrstuhl fɒr Anorganische Chemie I UniversitȨt Bayreuth 95440 Bayreuth (Deutschland) E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.ac1.uni-bayreuth.de/de/team/Breu_Josef/ index.html Dr. S. Shylesh Department of Chemical & Biomolecular Engineering University of California Berkeley (USA) Dr. R. A. De Souza, Dr. D. N. Mueller, Prof. Dr. M. Martin Institut fɒr Physikalische Chemie RWTH Aachen (Deutschland) Dr. B. Biersack, Prof. Dr. R. Schobert Lehrstuhl fɒr Organische Chemie I UniversitȨt Bayreuth (Deutschland) [**] Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (SFB 840), dem Elitestudienprogramm „Macromolecular Science“ sowie dem internationalen Doktorandenkolleg „Structure, Reactivity and Pro- perties of Oxide Materials“ im Elitenetzwerk Bayern und Bayer Material Science fɒr die finanzielle Unterstɒtzung. Dank gilt auch Prof. Dr. Jɒrgen Senker fɒr die Bereitstellung des Festkçrper-NMR- Spektrometers. Hintergrundinformationen (experimentelle Details) zu diesem Bei- trag sind im WWW unter http://dx.doi.org/10.1002/ange. 201106710 zu finden. . Angewandte Zuschriften 1376 # 2012 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2012, 124, 1376 –1380

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Page 1: Preiswerte Herstellung Janus-artiger Emulgatoren in großem Maßstab durch selektive Oberflächenmodifizierung natürlicher Kaolinitplättchen

Kaolinit-basierte Janus-PartikelDOI: 10.1002/ange.201106710

Preiswerte Herstellung Janus-artiger Emulgatoren in großemMaßstab durch selektive Oberfl�chenmodifizierung nat�rlicherKaolinitpl�ttchen**Dunja Hirsemann, Sankaranarayanapillai Shylesh, Roger A. De Souza, Bashar Diar-Bakerly,Bernhard Biersack, David N. Mueller, Manfred Martin, Rainer Schobert und Josef Breu*

Difunktionelle und/oder anisometrische Janus-Partikel[1]

haben sich in einer Reihe vielversprechender Anwendungen– von Nanorobotern[2] und physikalischen Sensoren[3] �ber dieMikrorheologie,[4] Pharmakotherapie,[5] und magnetischeSpeicherung[6] bis hin zu elektronischen Anwendungen,[7]

Tensiden und Kompatibilisatoren[8] – als �berlegen gegen�bersph�rischen und chemisch isotropen Kolloiden erwiesen.Großtechnischen Anwendungen steht jedoch die begrenzteVerf�gbarkeit dieser polaren Kolloide im Wege. Die eta-blierten Synthesevorschriften, die einen Symmetriebruch er-mçglichen, sind arbeitsaufw�ndig und teuer.[9–11] Bis jetztwurden Mikrophasentrennung von Triblock-Terpolyme-ren,[12] die Anordnung von symmetrischen Kolloiden an derGrenzfl�che, gefolgt von einer Modifizierung der exponiertenHemisph�re durch Mikrokontaktdruck,[9] und verschiedensteMaskierungstechniken[13, 14] verwendet. Der Vollst�ndigkeithalber sollte nicht unerw�hnt bleiben, dass die Natur durch-aus multifunktionelle, sph�rische Nanopartikel, wie Proteine,zur Verf�gung stellt. Eine spezifische Modifizierung der ver-schiedenen funktionellen Regionen von Proteinen, z.B. vonFerritin oder Transthyretin, wurde bereits beschrieben.[15,16]

Vor kurzem haben Kotov et al.[17,18] herausgestellt, dass

Halbleiter-Nanopartikel solche Proteinstrukturen insofernimitieren kçnnen, als es durch eine spezielle lokale Packungzu gekappten Tetraeder-Morphologien zu einem Bruch derSymmetrie dieser Nanopartikel kommt, der dann wiederumdie Selbstorganisation der Nanopartikel auf der Mesoskaladurch gerichtete, im Wesentlichen elektrostatische Wechsel-wirkungen induziert. Der Bruch der Symmetrie in Festkçr-pern und Mineralien ist jedoch nicht auf die Mesoskala be-schr�nkt. Kristallstrukturen, die einen inh�renten polarenCharakter auf atomarer Ebene aufweisen, sind h�ufig zufinden.[19] Als Konsequenz der polaren Kristallstrukturkçnnen gegen�berliegende Kristallfl�chen durch unter-schiedliche funktionelle Gruppen terminiert werden.

Hier werden wir zeigen, dass das nat�rliche MineralKaolinit [Al2Si2O5(OH)4], ein ubiquit�res und sehr preis-wertes (200 E/Tonne) Industriemineral, Janus-Charakter hat.Kaolinit tritt in Form anisotroper Pl�ttchen mit einem großenAspektverh�ltnis (typischerweise 20:1–40:1) auf. Wegendieser Morphologie dominieren die polaren basalen Fl�chendie �ußere Oberfl�che des Kaolinits.

Kaolinit gehçrt zur Klasse der dioktaedrischen Schicht-silicate (Abbildung 1a).[20] Jeweils eine Oktaederschicht undeine Tetraederschicht sind zu einer 1:1-Lamelle verkn�pft,

Abbildung 1. a) Die Kristallstruktur von Kaolinit mit Blick senkrecht zuder Stapelrichtung (c*), der den polaren Charakter sowohl der einzel-nen 1:1-Lamellen als auch der Stapelung derselben verdeutlicht.b) Draufsicht auf die �ußere tetraedrische Oberfl�che (TS), die durchdie basalen Sauerstoffatome der Tetraederschicht begrenzt wird.c) Draufsicht auf die �ußere oktaedrische Oberfl�che (OS), die durchm-Hydroxygruppen abgeschlossen wird.

[*] D. Hirsemann, B. Diar-Bakerly, Prof. Dr. J. BreuLehrstuhl f�r Anorganische Chemie IUniversit�t Bayreuth95440 Bayreuth (Deutschland)E-Mail : [email protected]: http://www.ac1.uni-bayreuth.de/de/team/Breu_Josef/

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Dr. S. ShyleshDepartment of Chemical & Biomolecular EngineeringUniversity of California Berkeley (USA)

Dr. R. A. De Souza, Dr. D. N. Mueller, Prof. Dr. M. MartinInstitut f�r Physikalische ChemieRWTH Aachen (Deutschland)

Dr. B. Biersack, Prof. Dr. R. SchobertLehrstuhl f�r Organische Chemie IUniversit�t Bayreuth (Deutschland)

[**] Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (SFB 840),dem Elitestudienprogramm „Macromolecular Science“ sowie deminternationalen Doktorandenkolleg „Structure, Reactivity and Pro-perties of Oxide Materials“ im Elitenetzwerk Bayern und BayerMaterial Science f�r die finanzielle Unterst�tzung. Dank gilt auchProf. Dr. J�rgen Senker f�r die Bereitstellung des Festkçrper-NMR-Spektrometers.

Hintergrundinformationen (experimentelle Details) zu diesem Bei-trag sind im WWW unter http://dx.doi.org/10.1002/ange.201106710 zu finden.

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deren Basalfl�chen durch unterschiedliche funktionelleGruppen begrenzt sind (Abbildung 1 b,c). Die einzelnen po-laren Lamellen werden �ber starke Wasserstoffbr�cken wie-derum in einer polaren Art und Weise gestapelt (Abbil-dung 1a). Da zudem in der Regel keine Zwillingsbildungbeobachtet wird,[21] bestehen die zwei gegen�berliegenden�ußeren basalen Oberfl�chen der Kaolinitpl�ttchen zumeinen aus einer Al2(OH)4-Oktaederschicht (oktaedrischeOberfl�che, OS), die mit m-Hydroxygruppen an der �ußerenOberfl�che abschließt, und zum anderen aus einer SiO4-Te-traederschicht (tetraedrische Oberfl�che, TS). Bereits unbe-handelter, nat�rlicher Kaolinit zeigt damit einen Janus-Cha-rakter; die Oberfl�chenspannungen der beiden unmodifi-zierten �ußeren Oberfl�chen sind aber sehr �hnlich. Nat�rli-cher Kaolinit, der entsprechend seiner idealisierten Sum-menformel eigentlich keine Ladung tr�gt, hat dennoch einekleine Kationenaustauschkapazit�t (KAK) aufgrund einernur schwach ausgepr�gten isomorphen Substitution in derTetraederschicht. Diese Ladung kann nur an der �ußeren TSausgeglichen werden. Dieser Ausgleich erfolgt durch hydra-tisierte Kationen,[22] die die Oberfl�che hydrophilisieren. DieOS hingegen wird durch ebenfalls hydrophile m-Al2-OH-Gruppen nach außen hin begrenzt. Deshalb ist der intrinsi-sche Janus-Charakter der Kaolinitstruktur ohne zus�tzlicheselektive Modifizierung der �ußeren Oberfl�chen, die denUnterschied in der chemischen Natur der gegen�berliegen-den basalen Oberfl�chen (dargestellt in Abbildung 2) deut-lich verst�rkt, nicht erkennbar. Wir haben f�r unsere Arbei-ten nat�rlichen, grobkçrnigen Kaolinit verwendet, mit typi-schen Abmessungen der idealisiert-hexagonalen Pl�ttchenvon 2 mm im Durchmesser und 70 nm in der Hçhe (Abbil-dung S1 der Hintergrundinformationen). Die spezifischeOberfl�che betr�gt ca. 4 m2 g�1, und ca. 90 % dieser Fl�chekçnnen den �ußeren basalen Oberfl�chen zugeschriebenwerden. Der Nachweis einer Monoschichtbelegung der ex-

ternen Oberfl�chen erfordert folglich sehr empfindlicheMethoden, und es ist nat�rlich erst recht schwierig, die Se-lektivit�t der Modifizierung schl�ssig zu belegen.

Die selektive Modifizierung der TS erfolgte durch einensimplen Ionenaustausch[23] von hydratisierten anorganischenGegenionen (typischerweise Na+) gegen organische Kationenoder Komplexkationen, wodurch die Hydrophobisierungdieser externen Oberfl�che und damit einer �nderung derOberfl�chenspannung erreicht wurde. Aus analytischenGr�nden w�hlten wir hierf�r den Komplex [Ru(bpy)3]

2+

[Tris(2,2’-bipyridyl)ruthenium(II)], der bekanntermaßen einehohe Selektivit�t f�r Silicatoberfl�chen aufweist und dessenEmissionseigenschaften, adsorbiert auf verschiedenen Ton-mineralen, intensiv untersucht wurden.[24] Ein erfolgreicherKationenaustausch konnte sogar visuell durch eine Farb�n-derung des Kaolinits von Weiß (unbehandelt) nach Orange(modifiziert) verfolgt werden. Die Adsorptionsisotherme von[Ru(bpy)3]

2+ wurde photometrisch bestimmt (Abbildung S2der Hintergrundinformationen). Die beobachtete Adsorpti-onskapazit�t (2.6 mval/100 g) ist in Einklang mit der KAKvon unbehandeltem Kaolinit, die durch die Ba2+-Methode[(2.7� 0.1) mval/100 g] bestimmt wurde.[25]

Obwohl bereits alleine die einseitige �nderung derOberfl�chenspannung der TS den Janus-Charakter vonKaolinit stark erhçht, ist eine zus�tzliche, selektive Modifi-zierung der zweiten �ußeren Oberfl�che erstrebenswert, umden Janus-Charakter fein abstimmen zu kçnnen. Die Modi-fizierung der OS ist jedoch schwieriger als die der TS. VorKurzem zeigten wir, dass die m-Al2-OH-Gruppen reaktivgenug sind, um Glycol kovalent anbinden zu kçnnen.[26] DesWeiteren ist bekannt, dass Catechole starke innersph�rischeOberfl�chenkomplexe mit Titandioxidoberfl�chen bilden, dieder OS von Kaolinit chemisch �hnlich sind.[27, 28] DiesesSiderophil sollte also eine ausgepr�gte chemische Affinit�t zuden Aluminolgruppen des Kaolinits aufweisen. Aus analyti-schen Gr�nden w�hlten wir ein Phosphor-markiertes Cate-chol, das eine Detektion der Immobilisierung mithilfe von31P-MAS-Festkçrper-NMR-Spektroskopie (MAS = Rotationim magischen Winkel) ermçglicht. Das Spektrum des unbe-handelten Kaolinits (Abbildung S3a der Hintergrundinfor-mationen) zeigt jedoch bereits ein scharfes 31P-NMR-Signalbei �4.23 ppm, das einer bekannten phosphathaltigen Ne-benphase namens Gorceixit [BaAl3(PO4)2(OH)6] zugeordnetwerden konnte.[29] Diese nur in Spuren vorhandene Verun-reinigung (P-Anteil von ca. 0.12 Gew.-%) kann weder phy-sikalisch noch chemisch selektiv abgetrennt werden. Einemithilfe von energiedispersiver Rçntgenspektroskopie(EDX) aufgenommene Elementverteilung von Phosphor undBarium zeigt aber, dass die Verunreinigung klar getrennt vonden Kaolinitpl�ttchen in separierten Dom�nen vorliegt unddass die externen basalen Oberfl�chen des Kaolinits vçlligfrei von Phosphor- und Barium-haltigen Verunreinigungensind (Abbildung S4 der Hintergrundinformationen).

Die 31P-NMR-Spektren des modifizierten Kaolinits (Ab-bildung S3b der Hintergrundinformationen) weisen nebendem Signal von Gorceixit bei �4.2 ppm ein zus�tzlichesSignal bei 34.0 ppm auf. Dieses kann dem Phosphor-haltigenLinker des Catechols zugeschrieben werden, der auf demKaolinit immobilisiert ist. Weder die Signalposition noch die

Abbildung 2. Verst�rkung des Janus-Charakters: selektive Modifizie-rung der TS und OS von Kaolinit durch kovalentes Aufpfropfen vonCatechol und Kationenaustausch mit [Ru(bpy)3]

2+. Die molekularenStrukturen der Modifikatoren sind im grau hinterlegten Kasten gezeigt.

AngewandteChemie

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normalisierte Intensit�t des 31P-NMR-Signals bei 34 ppm(Abbildung S3c der Hintergrundinformationen) werdendurch eine anschließende Modifizierung der TS durch Ka-tionenaustausch beeintr�chtigt. Dies l�sst bereits daraufschließen, dass die Immobilisierung des Catechols und derKationenaustausch unabh�ngig voneinander sind und daherwahrscheinlich auf den zwei gegen�berliegenden, unter-schiedlichen, basalen Fl�chen erfolgen. Die chemische Um-gebung des Phosphors in der kristallinen Nebenphase ist, imUnterschied zum immobilisierten Linker auf der Oberfl�che,wohldefiniert. Das 31P-NMR-Signal des Linkers ist daher er-wartungsgem�ß breiter.

G�nstigerweise kann die Phosphor-haltige Verunreini-gung als interner Standard genutzt werden, was eine Be-stimmung der winzigen Adsorptionskapazit�t des Catecholsermçglicht. Wegen des kleinen Volumen/Oberfl�chen-Ver-h�ltnisses der Kaolinitpartikel kann diese Adsorptionskapa-zit�t nicht durch andere analytische Methoden bestimmtwerden.

Ein Vergleich der integrierten 31P-NMR-Signale von Ca-techol und Gorceixit (Abbildung S3b der Hintergrundinfor-mationen) ergibt, dass durch die Catecholadsorption zus�tz-lich ca. 0.03 Gew.-% Phosphor aufgenommen wurden, waseiner Adsorptionskapazit�t von ca. 1 mval/100 g entspricht(Details der Berechnung sind den Hintergrundinformationenzu entnehmen). Unter der Annahme gleichgroßer, hexago-naler Kaolinitpl�ttchen (Dicke 70 nm, Durchmesser 2 mm)l�sst sich eine hohe Aufpfropfdichte an Catechol von unge-f�hr einem Linker pro zwei Elementarzellen (92 �2) ableiten.Neben der OS tragen auch die Kanten der Kaolinitpl�ttchenHydroxygruppen, die ebenfalls Catechol adsorbieren sollten.Wegen des hohen Aspektverh�ltnisses der Pl�ttchen sum-miert sich der Beitrag der Kanten aber auf weniger als 16%der OS und ist deshalb f�r die Catecholadsorption in ersterN�herung vernachl�ssigbar.

Zwar deutet die Orthogonalit�t der Adsorption von Ca-techol und [Ru(bpy)3]

2+ bereits stark darauf hin, dass eineselektive Adsorption der beiden Modifikatoren auf den un-terschiedlichen �ußeren Oberfl�chen stattfindet, allerdings istf�r den eindeutigen Beweis der Selektivit�t der Modifizierungeine empfindliche analytische Methode mit einer gutenOrtsauflçsung nçtig.

Time-of-Flight-Sekund�rionen-Massenspektrometrie(ToF-SIMS) kombiniert eine hohe Oberfl�chenempfindlich-keit mit einer ausreichenden lateralen Auflçsung (< 1 mm),die es ermçglicht, individuelle Pl�ttchen zu analysieren. Diesewurden aus einer verd�nnten Suspension auf ein geeignetesSubstrat aufsedimentiert, wobei das hohe Aspektverh�ltniseine Texturierung mit paralleler Orientierung der basalenFl�chen zum Substrat sicherstellt. Wir verwendeten zweiverschiedene Substrate: Siliciumwafer und mit Gold be-dampfte Siliciumwafer. Die aufsedimentierten Kaolinitpl�tt-chen wiesen unterschiedliche Orientierungen auf den unter-schiedlichen Substraten auf. Zus�tzlich erzeugten die Modi-fikatoren f�r die TS ([Ru(bpy)3]

2+) und f�r die OS (P-Cate-chol) deutlich unterschiedliche sekund�re Ionenfragmente.Die Expositionszeit der Probe zum prim�ren Ionenstrahl(Analysenzeit) wurde so gew�hlt, dass nicht nur die Sekun-d�rionenfragmente der Modifikatoren, sondern auch die Se-

kund�rionen der darunter liegenden externen Oberfl�chendetektiert wurden. Sch�tzungsweise wurden insgesamt1–2 nm des Materials w�hrend der Analyse abgetragen. Dadies deutlich weniger als die typische Dicke der Kaolinitpar-tikel ist, ist gew�hrleistet, dass die gemessenen Werte nur vonexponierten, bestrahlten Oberfl�chen stammten.

Die Sekund�rionenbilder wurden durch mehrmaligesAbrastern einer ausgew�hlten Region mit dem Ionenstrahlaufgenommen, wobei f�r jedes Pixel das gesamte Massen-spektrum (bei hoher Empfindlichkeit, allerdings auch nied-riger Massenauflçsung) aufgezeichnet wurde. In Abbildung 3sind ausgew�hlte Sekund�rionenbilder zusammengestellt, diesich eindeutig zu den atomaren oder molekularen Sekun-d�rionenfragmenten der OS- und TS-Modifikatoren zuord-nen lassen. Die limitierte Massenauflçsung spricht daf�r, dassnicht aufgelçste Masseninterferenzen auftreten, z. B. er-scheint bei m/z = 102 zus�tzlich zu Ru+ ein zweites Sekun-d�rion.

Auf beiden Substraten lassen sich die Kaolinitpl�ttchenleicht durch die Silhouetten lokalisieren, die sich in den Se-kund�rionenbildern von Au+ und Si+ abzeichnen. Die Loka-lisation der Pl�ttchen gelingt auch �ber die hohen Intensit�-ten der Silicium- und Aluminiummassen, die die Hauptbe-standteile von Kaolinit sind (Abbildungen S5 und S6 derHintergrundinformationen).

In Abbildung 3 sind nur die Sekund�rionenbilder selek-tiert, die charakteristisch f�r die Modifikatoren der TS (Ru+,Abbildung 3b) und der OS (P+ und C3H5O2

+, Abbildung 3cbzw. d) sind; zus�tzliche Sekund�rionenbilder sind in denAbbildungen S5 und S6 der Hintergrundinformationen zufinden. Auf dem mit Gold bedampften Substrat (Abbil-dung 3Ab) ist die Intensit�t der Ru+-Masse auf den Kaoli-nitpl�ttchen unter der Nachweisgrenze, das Ru+-Signal istsogar auf dem Substrat hçher als auf den Kaolinitpl�ttchen(nicht aufgelçste Masseninterferenz). Im Unterschied dazusind die Intensit�ten der Fragmente, die dem Phosphorlinker(P+, Abbildung 3Ac und C3H5O2

+, Abbildung 3Ad) zuzu-ordnen sind, deutlich hçher auf den Kaolinitpl�ttchen als aufdem Substratuntergrund. Aus noch ungekl�rten Gr�nden istdie Intensit�t dieser beiden Massen auf den Partikeln nichtgleichm�ßig, was auf eine inhomogene Reaktivit�t der OS mitdem Catechol schließen l�sst, die in der st�rkeren Adsorptiondes Modifikators an den reaktiveren basalen Versetzungen(Kinks) begr�ndet sein kçnnte. Auf dem mit Gold be-dampften Substrat ist die TS der Kaolinitpl�ttchen also zumWafer hin orientiert, w�hrend die OS, die mit P-markiertenCatechol selektiv modifiziert ist, zur Analysekammer hinausgerichtet ist.

Die f�r das Siliciumsubstrat gemessenen Sekund�rionen-bilder (Abbildung 3B) unterschieden sich deutlich von jenenf�r das Gold-bedampfte Substrat. An den Positionen, andenen die Kaolinitpl�ttchen lokalisiert waren, waren dieMassensignale, die von den Fragmenten des Phosphor-mar-kierten Catechols hervorgerufen wurden, unterhalb der De-tektionsgrenze. Im Unterschied dazu war eine hohe Intensit�tf�r das Massensignal von Ru+ beobachtbar. Folglich ist davonauszugehen, dass die Kaolinitpl�ttchen auf dem Siliciumsub-strat mit der TS dem Ionenstrahl zugewandt sind und dass dieTS selektiv mit [Ru(bpy)3]

2+ modifiziert wurde.

.AngewandteZuschriften

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Die Kaolinitpl�ttchen waren auf den beiden Substratendefiniert und nicht beliebig ausgerichtet. Ein Vergleich derSedimente auf dem mit Gold bedampften Wafer und auf demSiliciumwafer in Abbildung 3 zeigt, dass entweder nur dasPhosphor-markierte Catechol oder [Ru(bpy)3]

2+ detektiertwerden konnte. Folglich konnte nicht nur eine selektiveModifizierung der Kaolinitpl�ttchen, sondern �berraschen-derweise auch eine selektive Anordnung auf einer spezifi-schen Basalfl�che erreicht werden.

Wir vermuten, dass f�r die selektive Orientierung diePl�ttchen noch hinreichend weit vom Substrat entfernt seinm�ssen, um eine Rotation (> 2 mm) zuzulassen. Daher istdavon auszugehen, dass die spezifische Wechselwirkung mitdem Substrat langreichweitig sein muss und dass folglichelektrostatische Wechselwirkungen eine �bergeordnete Rollespielen sollten. Obwohl das Zeta-Potential der Pl�ttchen nachKationenaustausch mit [Ru(bpy)3]

2+ verringert wurde, ver-bleibt das Oberfl�chenpotential auf der TS negativ (�36 mVf�r unbehandelten Kaolinit und �18 mV f�r [Ru(bpy)3]

2+-ausgetauschten Kaolinit). Das Oberfl�chenpotential des mitGold bedampften Wafers ist laut Literatur[30] bei pH 5 positiv,da w�hrend des Reinigungsprozesses eine Oxidation statt-findet. Im Unterschied dazu ist das Oberfl�chenpotential desSiliciumwafers negativ.[31] Wenn die Elektrostatik eine selek-tive Orientierung induziert, sollte die negativ geladene TSvom negativ geladenen Siliciumsubstrat weggedr�ckt werdenund vom mit Gold bedampften, positiv geladenen Substratangezogen werden – was in �bereinstimmung mit den expe-rimentellen Befunden w�re (Abbildung 3).

Als ersten Test, um die �berlegenheit von Janus-artigenKaolinitpartikeln gegen�ber reinen Pickering-Emulgatorenzu zeigen, untersuchten wir ihre Eignung als Stabilisatoren ineiner �l-in-Wasser-Emulsion. F�r eben diesen Emulsionstypmuss aber eine der externen Basalfl�chen von Kaolinit hy-drophil bleiben, und folglich wurde nur die TS hydrophobi-siert, w�hrend die OS nicht modifiziert und somit hydrophilbelassen wurde. Der Austausch der hydrophilen, hydratisier-ten anorganischen Kationen gegen hydrophobe Hexylam-moniumionen gew�hrleistet eine ausreichende Benetzbarkeitder modifizierten TS mit der hydrophoben �lphase. ZumVergleich wurden Emulsionen mit unbehandeltem und mitTS-modifiziertem Kaolinit hergestellt (Abbildung 4). Derunbehandelte Kaolinit spiegelte hierbei die Stabilisierung derEmulsion durch einen einfachen Pickering-Effekt wider. DieEmulsion, die mit unbehandeltem Kaolinit hergestellt wurde,koaleszierte schnell, und nach 48 Stunden wurden bereits�ltropfen mit mm-Durchmessern beobachtet. Zudem ver-blieb ein Teil des eingesetzten Kaolinits nicht stabilisierend inder Emulsion, sondern sedimentierte auf den Boden desAbbildung 3. Massenfragmente, die mithilfe von SIMS-Messungen

A) auf einem mit Gold bedampften Wafer (200 mm � 200 mm) undB) auf einem Siliciumwafer (100 mm � 100 mm) gemessen wurden.Sekund�rionenbilder von: a) Au+ (m/z= 197) (A) bzw. Si+

(m/z=28) (Wafermaterial, B), b) Ru+ (m/z= 102) (TS-Modifizierung),c) P+ (m/z = 31) (OS-Modifizierung) und d) C3H5O2

+ (m/z= 73) (OS-Modifizierung). Die Grçßenmaßst�be sind f�r die verschiedenen Sub-strate jeweils nur in den Bildern (d) gezeigt, und die Skala auf derrechten Seite gibt die relativen Intensit�ten der Massenfragmentewieder (niedrig: schwarz; hoch: weiß).

Abbildung 4. �l-in-Wasser-Emulsion, stabilisiert durch unmodifizierten(links) und durch Hexylammonium-modifizierten Kaolinit (rechts)nach 48 h.

AngewandteChemie

1379Angew. Chem. 2012, 124, 1376 –1380 � 2012 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de

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Probengef�ßes. Die Emulsion mit dem TS-modifiziertenKaolinit hingegen war f�r Monate stabil und lieferte we-sentlich kleinere Trçpfchengrçßen. Die typische Trçpfchen-grçße f�r die mit dem modifizierten Kaolinit stabilisierteEmulsion lag im Bereich von 100 mm (Abbildung S7 derHintergrundinformationen).

Die Emulsionskraft des modifizierten Kaolinits l�sst aufeine hohe Affinit�t zur Anordnung an der �l-Wasser-Grenzfl�che schließen, was wiederum indirekt die selektiveNatur der hydrophoben Modifizierung best�tigt. Beidseitigmodifizierte Kaolinitpl�ttchen, die also sowohl auf der TS alsauch auf der OS modifiziert w�ren, w�rden vermutlich wegendes organophilen Charakters beider externen Oberfl�chen indie �lphase gezogen werden.

Zusammenfassend konnte ein Nachweis f�r den Janus-Charakter von preiswerten, nat�rlichen Kaolinitpl�ttchengef�hrt werden. Allerdings sind sowohl die TS als auch die OSdes unbehandelten Kaolinits hydrophil, weshalb der Janus-Charakter zun�chst nicht erkennbar ist. Die selektive Modi-fizierung von TS und OS ist jedoch einfach und konnte durchKationenaustausch und ein kovalentes Aufpfropfen von Ca-techolliganden erreicht werden. Die zug�nglichen Modifi-zierungen sind aber nat�rlich nicht auf die exemplarischenModellreaktionen in dieser grundlegenden Untersuchungbeschr�nkt. Vielmehr ist eine breite Palette an selektivenModifizierungen mçglich, was eine feine Abstimmung derOberfl�chenspannungen der Janus-Oberfl�chen auf beliebigeZweikomponentensysteme ermçglicht. Dar�ber hinaus wirdder Janus-Charakter durch die pl�ttchenfçrmige Morphologieund das große Aspektverh�ltnis verst�rkt. Wegen der einfa-chen Modifizierbarkeit, çkologischen Unbedenklichkeit undkosteng�nstigen Verf�gbarkeit des Kaolinits ist die Spann-weite mçglicher Anwendungen enorm. Von einem industri-ellen Standpunkt aus betrachtet ist die einmalige Oberfl�-chenaktivit�t der Kaolinitpl�ttchen, die von einer Kombina-tion aus Pickering-Effekt und der amphiphilen Natur derJanus-Partikel herr�hrt, am vielversprechendsten, z.B. alsguter Emulgator, mit dem man die Mikrostruktur eines Po-lymerblends kontrollieren kann.

Eingegangen am 21. September 2011Online verçffentlicht am 27. Dezember 2011

.Stichwçrter: Emulsionen · Kaolinit ·Organisch-anorganische Hybridmaterialien · Polare Pl�ttchen

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