biometrie in der chemisch-pharmazeutischen industrie 5. hrsg. von joachim vollmar. 109 s., 3 abb.,...

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Biicher Bucher Empfehlungen zur Diinnschichtchromato- graphie. Folge 5 der Empfehlungen zur kli- nisch-toxikologischen Analytik (Mitt. XVI der Senatskommission fur Klinisch-toxikolo- gische Analytik der DFG). Bearb. von G. Machata und H. Schutz, Hrsg. von der DFG. VCH-Verlag Weinheim 1989, 104 S., brosch. D M 44,-. Das kleine Buch stellt praktisch ein auf mo- dernem Stand stehendes Lehrbuch der Dunn- schichtchromatographie dar, das nicht nur unter dem Gesichtspunkt der klinisch-toxi- kologischen Analytik brauchbar ist, sondern ebenso fur z. B. die Arzneimitteluntersu- chung. Es bringt nach einer (historischen) Einleitung Kapitel zur Ausrustung, den DC- Schichten, FlieBmitteln, der Auswertung, hier bes. Diskussionen zu Rf-, Rs; und Rf-Wert, aber auch speziell toxikologische Methoden wie qual. und quant. Nachweise fur Opiate, das Monoacetylmorphin-Verfahren zum se- lektiven Heroin-Nachweis in Urin 0. a., Her- bicidnachweise, ferner Kapitel, uber prakti- sche Anwendung sowie Vor- und Nachteile- Diskussion, ausgewahlteLiteratur und Anhange, damnter z. B. 500 hq-Werte toxikologisch re- levanter Stoffe. B. Schneider [B-671 Molecular Recognition Mechanisms. Hrsg. von M. Delaage. V C H Weinheim 1991; 285 S., 124 Abb., 21 Tab., D M 182,-. 14 ausschliefllich franzosische Autoren haben 13 Artikel verfaflt, die teilweise weit vom Buchtitel entfernt sind oder nur indirekt da- mit zu tun haben. Das umfai3te Themengebiet ist entsprechend heterogen: Membrantrans- port, Renin-Angiotensinsystem, Monoklona- le Antikorper, Molecular Modelling, Genex- pression. Fur Studenten ist dieses Buch nicht geeignet. Standardlehrbucher geben dasselbe Wissen breiter und didaktisch besser aufgearbeitet wieder. Auch Wissenschaftlern wird nicht un- eingeschrankt zum Kauf geraten. Urn als ,,re- view" zu gelten, ist die Spannbreite der The- men zu breit geraten, der Text inhaltlich zu oberflachlich und die Literaturzitate zu ma- ger. Obwohl die Charakterisierung multidis- ziplinar gerechtfertigt ist, wird es an entspre- chendem Publikum mangeln: Fur den Laien ist dieses Buch nicht als Einleitung zu emp- fehlen; und Spezialisten werden sich mit Ori- ginal-Publikationen entsprecheiider interna- tionaler (!) Fachliteratur besser, billiger und aktueller informieren. S. Klumpp [B-721 Kosmetikjahrbuch 1991. Kosmetische Spe- zialprodukte. Von B. Ziolkowsky (Hsg.). Verlag f. chem. Industrie, H. Ziolkowsky, Augsburg 1991.490 S., brosch. D M 72,-. Schwerpunkte des Jahrbuchs '91 sind nach ei- nem Ubersichtsartikel uber Entwicklungsten- denzen in der Kosmetik Spezialprodukte in der Kosmetik. Hier werden einerseits neue oder doch bisher weniger bekannte Rohstof- fe, andererseits zahlreiche Rezepte fur Kos- metika vorgestellt, nutzergerecht mit Angabe aller Bezugsquellen, dam Artikel uber die Optimierung der Produktgestaltung und ak- tuelle Anwendungsformen sowie schlienlich die geanderte KosmetikVO. Den Abschlui3 bilden ein internationaler Firmenindex und ein Lieferantennachweis nach Stichwortern. Insgesamt wird wieder trotz Taschenbuchfor- mat viel Information geboten. B. Schneider [B-681 Biometrie in der chemisch-pharmazeuti- schen Industrie 5. Hrsg. von Joachim Voll- mar. 109 S., 3 Abb., 14 Tabellen, kart., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, New York 1991, D M 49,-. Die Buchreihe ,,Biometrie in der chemisch- pharmazeutischen Industrie" erscheint in lo- ser Folge und behandelt biometrische Me- thoden aus der Praxis der chemisch-pharma- zeutischen Industrie, die dort entwickelt und erprobt wurden. Der 5. Band umfai3t eine Sammlung von Beitragen, in denen uber bio- metrische Probleme und Losungsmoglichkei- ten berichtet wird. Dabei steht die statistische Analyse von humanpharmakologischen Stu- dien im Vordergrund. Dieser Problemkreis hat nicht zuletzt durch den Nachweis der Bioaquivalenz wirkstoffgleicher Praparate zu einem Referenzprodukt in letzter Zeit erhoh- te Bedeutung erlangt. Die im vorliegenden Band zusammengefanten Beitrage waren Ge- genstand eines Kolloquiums, das im WS 1988/89 und SS 1989 von den Professoren H. Klinger und J. Mau an der Universitat Dus- seldorf veranstaltet wurde. Das Buch gibt in kurzer und knapper Form den gegenwartigen Stand des Wissens wieder, der anhand von praktischen Beispielen sinnvoll erganzt wird. Die Tatsache, dai3 zur Beurteilung der Bio- aquivalenz sofort freisetzender Arzneiformen eine Vielzahl von Vorschlagen gemacht wur- de, zeigt, da8 der ideale Ansatz bisher noch nicht gefunden ist. Wahrend man noch vor wenigen Jahren der Ansicht war, dai3 Prapa- rate als bioaquivalent anzusehen seien, die hinsichtlich ihrer relevanten biometrischen Parameter um nicht mehr aIs k 20 % vom Referenzpraparat abweichen, geriet dieses Po- stulat bald ins Wanken. Hohe Versuchsstreu- ungen, wie sie bei bestimmten Arzneistoffen auftreten, lieflen bald erkennen, dai3 mit einer starren Grenze nicht viel auszurichten ist. In dem zweifellos interessantesten Beitrag des Buches schlagt Stefan Wellek vorn Institut fur medizinische Statistik und Dokumentation der Universitat Maim vor, in die Beurteilung der Bioaquivalenz nicht nur den Abstand der Verteilungen der beiden Praparate, sondern den durch die Standardabweichung o nor- mierten Abstand der Verteilungen als Beurtei- lungskriterium zu verwenden. Der Autor raumt dabei ein, dai3 die Standardabweichung aus einer ,,graderen Zahl von Studien" mog- lichst genau bestimmt sein mu& Die Anwen- dung der von ihm entwickelten Methode wird am Beispiel der Bioaquivalenzstudie eines Ni- fedipinpraparates demonstriert. Es bleibt ab- zuwarten, inwieweit sich diese neue Methode durchsetzen und die Diskussion um die bis- her venvendeten parametrischen Testverfah- ren beenden kann. Der Nichtstatistiker fragt sich allerdings beim Studium des Buches, wo bei soviel Mathematik noch der Patient bleibt. P. C. Schmidt [B-731 Chirality - From Weak Bosons to the Al- pha-Helix. Hrsg. von R. Janoschek rnit Bei- tragen von H. Latal, R. Janoschek, G. Derf- linger, G. Snatzke, C. Kratky, K. Faber, H. Griengl, E. Winterfeldt, H. Brunner, W. Lind- ner, S. Hoffmann. Springer-Verlag Berlin/Hei- delberg 1991; ISBN 3-540-53920-4; 255 S., 154 Abb., 95 Schem., 18 Tab., geb. D M 168,-. Die Bedeutung des eingehenden Studiums der Chiralitat bei Arzneistoffmolekulen und ihrer stereospezifischen Wechselwirkungen mit ihren ebenfalls asymmetrischen biologischen Zielorten steht au8er Zweifel. Eine groi3e Zahl 186 Phamazie in unserer Zeit 121. Jahrg. 1992 I Nr. 4

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Biicher

Bucher

Empfehlungen z u r Diinnschichtchromato- graphie. Folge 5 der Empfehlungen zur kli- nisch-toxikologischen Analytik (Mitt. XVI der Senatskommission fur Klinisch-toxikolo- gische Analytik der DFG). Bearb. von G. Machata und H. Schutz, Hrsg. von der DFG. VCH-Verlag Weinheim 1989, 104 S., brosch. D M 44,-.

Das kleine Buch stellt praktisch ein auf mo- dernem Stand stehendes Lehrbuch der Dunn- schichtchromatographie dar, das nicht nur unter dem Gesichtspunkt der klinisch-toxi- kologischen Analytik brauchbar ist, sondern ebenso fur z. B. die Arzneimitteluntersu- chung. Es bringt nach einer (historischen) Einleitung Kapitel zur Ausrustung, den DC- Schichten, FlieBmitteln, der Auswertung, hier bes. Diskussionen zu Rf-, Rs; und Rf-Wert, aber auch speziell toxikologische Methoden wie qual. und quant. Nachweise fur Opiate, das Monoacetylmorphin-Verfahren zum se- lektiven Heroin-Nachweis in Urin 0. a., Her- bicidnachweise, ferner Kapitel, uber prakti- sche Anwendung sowie Vor- und Nachteile- Diskussion, ausgewahlte Literatur und Anhange, damnter z. B. 500 hq-Werte toxikologisch re- levanter Stoffe.

B. Schneider [B-671

Molecular Recognition Mechanisms. Hrsg. von M. Delaage. V C H Weinheim 1991; 285 S., 124 Abb., 21 Tab., D M 182,-.

14 ausschliefllich franzosische Autoren haben 13 Artikel verfaflt, die teilweise weit vom Buchtitel entfernt sind oder nur indirekt da- mit zu tun haben. Das umfai3te Themengebiet ist entsprechend heterogen: Membrantrans- port, Renin-Angiotensinsystem, Monoklona- le Antikorper, Molecular Modelling, Genex- pression.

Fur Studenten ist dieses Buch nicht geeignet. Standardlehrbucher geben dasselbe Wissen breiter und didaktisch besser aufgearbeitet wieder. Auch Wissenschaftlern wird nicht un- eingeschrankt zum Kauf geraten. Urn als ,,re-

view" zu gelten, ist die Spannbreite der The- men zu breit geraten, der Text inhaltlich zu oberflachlich und die Literaturzitate zu ma- ger. Obwohl die Charakterisierung multidis- ziplinar gerechtfertigt ist, wird es an entspre- chendem Publikum mangeln: Fur den Laien ist dieses Buch nicht als Einleitung zu emp- fehlen; und Spezialisten werden sich mit Ori- ginal-Publikationen entsprecheiider interna- tionaler (!) Fachliteratur besser, billiger und aktueller informieren.

S. Klumpp [B-721

Kosmetikjahrbuch 1991. Kosmetische Spe- zialprodukte. Von B. Ziolkowsky (Hsg.). Verlag f. chem. Industrie, H. Ziolkowsky, Augsburg 1991.490 S., brosch. D M 72,-.

Schwerpunkte des Jahrbuchs '91 sind nach ei- nem Ubersichtsartikel uber Entwicklungsten- denzen in der Kosmetik Spezialprodukte in der Kosmetik. Hier werden einerseits neue oder doch bisher weniger bekannte Rohstof- fe, andererseits zahlreiche Rezepte fur Kos- metika vorgestellt, nutzergerecht mit Angabe aller Bezugsquellen, d a m Artikel uber die Optimierung der Produktgestaltung und ak- tuelle Anwendungsformen sowie schlienlich die geanderte KosmetikVO. Den Abschlui3 bilden ein internationaler Firmenindex und ein Lieferantennachweis nach Stichwortern.

Insgesamt wird wieder trotz Taschenbuchfor- mat viel Information geboten.

B. Schneider [B-681

Biometrie in der chemisch-pharmazeuti- schen Industrie 5. Hrsg. von Joachim Voll- mar. 109 S., 3 Abb., 14 Tabellen, kart., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, New York 1991, D M 49,-.

Die Buchreihe ,,Biometrie in der chemisch- pharmazeutischen Industrie" erscheint in lo- ser Folge und behandelt biometrische Me- thoden aus der Praxis der chemisch-pharma- zeutischen Industrie, die dort entwickelt und erprobt wurden. Der 5. Band umfai3t eine Sammlung von Beitragen, in denen uber bio- metrische Probleme und Losungsmoglichkei- ten berichtet wird. Dabei steht die statistische Analyse von humanpharmakologischen Stu- dien im Vordergrund. Dieser Problemkreis hat nicht zuletzt durch den Nachweis der Bioaquivalenz wirkstoffgleicher Praparate zu einem Referenzprodukt in letzter Zeit erhoh- te Bedeutung erlangt. Die im vorliegenden Band zusammengefanten Beitrage waren Ge-

genstand eines Kolloquiums, das im WS 1988/89 und SS 1989 von den Professoren H. Klinger und J. Mau an der Universitat Dus- seldorf veranstaltet wurde. Das Buch gibt in kurzer und knapper Form den gegenwartigen Stand des Wissens wieder, der anhand von praktischen Beispielen sinnvoll erganzt wird. Die Tatsache, dai3 zur Beurteilung der Bio- aquivalenz sofort freisetzender Arzneiformen eine Vielzahl von Vorschlagen gemacht wur- de, zeigt, da8 der ideale Ansatz bisher noch nicht gefunden ist. Wahrend man noch vor wenigen Jahren der Ansicht war, dai3 Prapa- rate als bioaquivalent anzusehen seien, die hinsichtlich ihrer relevanten biometrischen Parameter um nicht mehr aIs k 20 % vom Referenzpraparat abweichen, geriet dieses Po- stulat bald ins Wanken. Hohe Versuchsstreu- ungen, wie sie bei bestimmten Arzneistoffen auftreten, lieflen bald erkennen, dai3 mit einer starren Grenze nicht viel auszurichten ist. In dem zweifellos interessantesten Beitrag des Buches schlagt Stefan Wellek vorn Institut fur medizinische Statistik und Dokumentation der Universitat Maim vor, in die Beurteilung der Bioaquivalenz nicht nur den Abstand der Verteilungen der beiden Praparate, sondern den durch die Standardabweichung o nor- mierten Abstand der Verteilungen als Beurtei- lungskriterium zu verwenden. Der Autor raumt dabei ein, dai3 die Standardabweichung aus einer ,,graderen Zahl von Studien" mog- lichst genau bestimmt sein mu& Die Anwen- dung der von ihm entwickelten Methode wird am Beispiel der Bioaquivalenzstudie eines Ni- fedipinpraparates demonstriert. Es bleibt ab- zuwarten, inwieweit sich diese neue Methode durchsetzen und die Diskussion um die bis- her venvendeten parametrischen Testverfah- ren beenden kann. Der Nichtstatistiker fragt sich allerdings beim Studium des Buches, wo bei soviel Mathematik noch der Patient bleibt.

P. C. Schmidt [B-731

Chirality - From Weak Bosons to the Al- pha-Helix. Hrsg. von R. Janoschek rnit Bei- tragen von H. Latal, R. Janoschek, G. Derf- linger, G. Snatzke, C. Kratky, K. Faber, H. Griengl, E. Winterfeldt, H. Brunner, W. Lind- ner, S. Hoffmann. Springer-Verlag Berlin/Hei- delberg 1991; ISBN 3-540-53920-4; 255 S., 154 Abb., 95 Schem., 18 Tab., geb. D M 168,-.

Die Bedeutung des eingehenden Studiums der Chiralitat bei Arzneistoffmolekulen und ihrer stereospezifischen Wechselwirkungen mit ihren ebenfalls asymmetrischen biologischen Zielorten steht au8er Zweifel. Eine groi3e Zahl

186 Phamazie in unserer Zeit 121. Jahrg. 1992 I Nr. 4