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50 Köpfe von morgen VORARLBERGER NACHRICHTEN 2010

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50 Köpfe von morgen

VORARLBERGERNACHRICHTEN

2010

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VORARLBERGERNACHRICHTEN

Donnerstag, 25. Februar 2010 Vorarlberger NachrichteN

50 Köpfe von morgen E3

Jung an Jahren und doch schon so reif

In Linz beginnt’s – für den Montafoner Georg Margreit-ter hat dies eine doppelte Bedeutung. In der Stahlstadt unterschrieb der 21-Jährige seinen ersten Fußball-Pro-fivertrag, in Linz lernte der Tschaggunser auch seine „Herzdame“ kennen.

Das Tennisturnier führte Margreitter und Tamira Pas-zek zusammen, seither füh-ren die beiden Vorarlberger eine Sportlerbeziehung, die auch auf die Telefonkosten drückt.

Für den Fußballer Mar-greitter gab es trotz seiner Jugend schon viel Lob. Viele haben den Verteidiger schon mit dem jungen Bruno Pez-zey verglichen. Denn trotz seiner Jugend beweist der

U-21-Teamspieler schon sehr viel Reife. Nicht zuletzt des-halb durfte er im Herbst als bislang jüngster Spieler in der Bundesliga die Kapitäns-binde überstreifen. Auch im U-21-Team ist der Vorarlber-ger der verlängerte Arm von Teamchef Andreas Herzog.

Aufgewachsen am Fuße der Montafoner Berge, zerschliss er seine ersten Fußballschu-he für den FC Schruns.

Sein Weg führte dann über die heimische Fußball-Akade-mie nach Linz, wo er im Alter von 17 Jahren und 263 Tagen sein Debüt in der Bundesliga (gegen RB Salzburg) feierte. Bisheriger Höhepunkt seiner jungen Karriere war das Mit-wirken bei der U-19-EM-End-runde im eigenen Land.

georg Margreitter, geb. 1988, lebt in linz, ist seit drei Jahren bei laSK linz unter Vertrag und inzwischen der jüngste Kapitän in der bundesliga.

Augenmerk auf sportlichen Aktivurlauber Mit 18 Jahren ging’s für Ma-nuel Bitschnau hinaus in die Welt, genauer nach Pitts-burgh im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Dort absolvierte der junge Montafoner ein Bachelor-Studium in Hotel- und Tou-rismusmanagement. Zurück in Europa verbrachte er ei-nige Jahre in Südfrankreich und machte als „Pendler-Student“ an der Privatuni von Monaco seinen Master in Betriebswirtschaft, Schwer-punkt Infotechnologie. Mit dem Ausbildungsrüstzeug im Gepäck ging’s im Jahr 2000

heim ins Montafon und an die praktische Tourismusarbeit, zunächst bei der Aktivpark-GmbH.

„Der Reiz war, eine mo-derne Freizeiteinrichtung mit attraktiven Inhalten zu schaffen.“ Seit fünf Jahren ist der 35-Jährige nun Chef der Schruns/Tschagguns-Touris-mus-GmbH. Dabei legt Ma-nuel Bitschau „den Fokus auf die stetige Weiterentwicklung des Ganzjahrestourismus“. Aktuelles Beispiel dafür ist das Hotel- und Hallenbad-projekt auf dem Aktivpark-/Alpenbad-Areal.

Manuel bitschnau, geb. 1975, tourismusmanager, lebt in bartholomäberg.

Die Aufsteigerin in der PolitikAndrea Kaufmann war gera-de bei Freunden, als an einem Samstagabend im Septem-ber 2009 ihr Handy läutete. Dieser Anruf hatte es freilich in sich: Landeshauptmann Herbert Sausgruber persön-lich fragte an, ob es sich die vierfache Mutter denn grund-sätzlich vorstellen könnte, Landesrätin zu werden. Sie habe bis zum nächsten Tag Bedenkzeit. „Ich war baff, ich sagte, vorstellbar sei alles.“ Einen Tag später nahm die Dornbirnerin das Angebot an, nach einer recht schlaf-losen Nacht – und ist seither Landesrätin für Kultur, Wis-

senschaft und Bildung. Auch wenn die landespolitische Ebene neu sein mag, ist die Diplomvolkswirtin bereits eine routinierte Politikerin: Die Tochter des langjährigen Nationalratsabgeordneten Wolfgang Blenk war mit 25 Jahren Stadträtin in Dorn-birn – die jüngste in ganz Ös-terreich. Trotz all der Politik ist die einstige Mitarbeiterin der Controlling-Stabstelle der Raiffeisenbank Bludenz per Eigendefinition vor allem – ein Familienmensch. „Fami-lie bedeutet mir alles“, sagt die vierfache Mutter, „das ist das Wichtigste im Leben.“

Zwei Söhne und zwei Töchter wollen entsprechend betreut sein, die Landesrätin kann sich dabei auf Mutter und Schwiegermutter verlassen: „Ich befinde mich in einer absolut priviligierten Positi-on. Hätte ich diese Unterstüt-zung nicht gehabt, hätte auch meine Karriere anders ausge-schaut.“

Andrea Kaufmann matu-rierte an der HLW Rankweil, studierte ab 1989 Volkswirt-schaftslehre an der Uni Kon-stanz – und arbeitet derzeit an ihrer politikwissenschaft-lichen Disseration an der Uni Innsbruck.

andrea Kaufmann, geb. 1969, lebt in Dornbirn, landesrätin ÖVP.

Kreativ und clever, nicht nur jung und dynamisch

Maximilian Lang war noch kaum richtig flügge, da hatte er schon als Dramatiker einen Namen. Dass der Bregenzer

schreiben kann, ist den Leitern des Theaters

Kosmos nicht nur aufgefallen, man

setzte vor ein paar Jah-

ren auch sein Stück „Herbst und Winter“ um. Kreativität und wie sie im Alltag verküm-mert, war das Thema, das Pu-blikum ließ sich begeistern, das Fernsehen zeichnete die Produktion auf.

Inzwischen hat der Autor einige Kurzgeschichten ver-öffentlicht, widmet sich dem Studium und selbstverständ-lich dem Schreiben. Ein wei-terer Bühnentext ist fertig. Im April steht die Uraufführung in Bregenz an. „Völlerei“, so der Titel, verweist nicht nur auf eine Sünde, sondern auch auf einen klugen, üppigen Be-ginn einer Laufbahn. ##Christa Dietrich-Rudas##

Maximilian lang, geb. 1986, lebt in bregenz und Wien, überrascht bühnenreif als Dramatiker.

Unternehmer mit viel MutVor sieben Jahren hat Oliver Mösslang gemeinsam mit ei-nem Mitarbeiter begonnen, Fahrräder zu fertigen. Heute verkauft der Unternehmer mit mittlerweile 16 Mitarbei-tern am Standort Dornbirn seine hochwertigen Bikes in sieben Ländern. „Kraftstoff“ liefert jährlich 2000 Fahrrä-der aus – Tendenz steigend. Der Mut des Firmengründers wird belohnt. Die Nachfrage nach den Qualitäts-Fahrrä-dern „made in Vorarlberg“ ist groß.

Vertrieben werden die Bikes von 60 Händlern. Neben dem Hauptsitz in Dornbirn will Mösslang in den nächsten ein bis zwei Jahren eigene Shops aufbauen. Im Vorarlberger

Oberland und in Innsbruck hat die Suche nach geeigne-ten Standorten bereits begon-

nen. Damit setzt der Unter-nehmer auch hinkünftig auf Wachstum.

oliver Mösslang, geb. 1970, Unternehmer, lebt in Dornbirn.

Vorarlberger mit großer Zukunft50 Köpfe von morgen. Sie ha-ben Ideen, Visionen und auch den nötigen Ehrgeiz, um sie zu verwirklichen. Sie sind erfolgreich, talentiert – und alle sind Vorarlberger. Sport-ler und Politiker, Künstler und Wissenschafter, Ärzte,

Forscher, Manager, Sozialar-beiter oder Handwerker. Man darf daher erwarten, dass sie auch in den kommenden Jahren unsere gesellschaft-lichen Rahmenbedingungen wesentlich mitgestalten wer-den.

Die VN präsentieren mit dieser Ausgabe bereits zum vierten Mal die „50 Köpfe von morgen“. 50 Menschen, die die Zukunft in Vorarlberg und über die Landesgrenzen hinaus entscheidend mitprä-gen werden.

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VORARLBERGERNACHRICHTEN

Donnerstag, 25. Februar 2010 Vorarlberger NachrichteN

E4 50 Köpfe von morgen

Seit mittlerweile zweieinhalb Jahren leitet die 33-jährige Dr. Marion Plaikner die bei Schloss Hofen angesiedelte Verwaltungsakademie des Landes.

Zusammen mit dem Ge-meindeverband und dem Land Vorarlberg koordiniert die frühere Referentin des ehemaligen Landesstatt-halters Hans-Peter Bischof die Ausbildung für Gemein-demandatare und Verwal-tungsbedienstete – und stellt Inhalte und Programme zu-sammen.

Nebst ihrer hauptberufli-chen Tätigkeit leitet die Ver-waltungs-Expertin die „West Austrian Musical Company“ WAMCO. Ein junges Ensemb-le, dass sich einmal wöchent-lich zur Weiterbildung in Tanz, Gesang und Schauspiel trifft.

Mittlerweile gehören na-menhafte Musicals wie Hair, West Side Story oder Jesus Christ Superstar zum fixen Repertoire der Truppe. „Das ist mein Herzensprojekt, auch wenn es sehr zeitinten-siv ist“, betont die 33-Jährige.

Marion Plaikner, geb. 1976, lebt in götzis, leiterin Vorarlberger Verwaltungsakademie.

Verwaltungs-Expertin mit Rhythmus im Blut

Phönix aus der Asche

Die Musik erfüllt sein Eltern-haus, der Glaube gibt ihm Kraft – und auf dem Fußball-feld ist er Leidenschaft pur. Und spätestens seit dem 24. Oktober 2010 spaltet Manuel Honeck die Vorarlberger Fuß-ballfans. Denn ausgerechnet der Altacher sorgte im bri-santen Derby zwischen dem SCRA und Austria Lustenau mit zwei Traumtoren für die Entscheidung zugunsten der „Grün-Weißen“. Und das aus-gerechnet in der „Höhle des Löwen“, in der cashpoint-Are-na. Wie Phönix aus der Asche ist der Stürmer im vergan-

genen Herbst aus dem „Nie-mandsland“ emporgestiegen. Wenig Spektakuläres hatte die Karriere des 20-Jährigen bislang zu bieten. Im Nach-wuchs spielte er für Altach, in weiterer Folge genoss Honeck die Ausbildung der Fußball-akademie in der Mehrerau, ehe er wieder nach Altach zurückkehrte. Doch niemand empfahl den schmächtig wir-kenden Angreifen dem neuen Trainer, Adi Hütter, und so griff der „Erzfeind“ aus Luste-nau zu. Die Austria bot einen Dreijahresvertrag und hegt nun ihr „Schnäppchen“.

Manuel honeck, geb. 1989, lebt in altach und ist Profi bei aDeg erstligist Sc austria lustenau.

Parteisprecher in Wien

Ein Vorarlberger in der SPÖ-Bundesparteizentrale, noch dazu in führender Position? Einzigartig! Alemannen sind in der Wiener Löwelstraße eine Seltenheit. Doch Alexan-der Lutz ist eine Ausnahme, er ist Chef des sozialdemo-kratischen Pressedienstes und damit für die Parteikom-munikation nach innen und nach außen zuständig.

Durch Zufall sei er nicht in die Position gekommen; im-merhin sei ja auch sein Vater Franz (SPÖ-Landesgeschäfts-führer) schon immer in der Partei tätig gewesen. Aber der Weg war lang: Lutz kam nach Wien studieren, arbeitete ne-

benbei als Kellner und lande-te später bei der PR-Agentur „Ecker und Partner“; dort be-treute er Bauunternehmen. Bei der SPÖ werkte er zwi-schendurch in Wahlkampf-zeiten, bis es ihn zur Landes-organisation nach St. Pölten verschlug. Seit 2008 bemüht er sich nun in der Löwelstra-ße, der Partei zur bestmög-lichen Presse zu verhelfen. Einfach ist das nicht immer, doch Lutz hat eine dicke Haut und einen langen Atem.

„Mittelfristig“ will er frei-lich zurück nach Vorarlberg, wo er heute nur an Wochen-enden bei Frau und Kind in Frastanz weilt. ##Johannes Huber##

alexander lutz, geb. 1971, lebt in der bundes-hauptstadt und an Wochenenden in Frastanz.

Gastronom mit LeidenschaftDie Liste der Gastronomie-betriebe von Mario Wilfin-ger und seiner Familie ist lang. Zu den 15 Betrieben mit 150 Mitarbeitern zählen unter anderem drei Loka-la im Cineplexx Hohenems (Kohldampf, Kuba Bar und Kangoo‘s Pub) sowie das

Bowling Center in Lauterach. Die Liebe zur Gastronomie wurde dem 37-Jährigen in die Wiege gelegt. Denn seine El-tern machten sich 1986 in der Gastronomie selbstständig. Doch reine Gastronomie war der Familie zu wenig. So spe-zialisierten sie sich auf Un-terhaltungsgastronomie und sind mit dieser sehr erfolg-reich. Als Grund dafür nennt Wilifinger den guten famili-ären Zusammenhalt und die Risikobereitschaft für neue Ideen – wie zum Beispiel das Bowling-Center. Dieses brach-te nicht nur ein neues Lokal nach Vorarlberg, sondern auch eine neue Sportart.

Mario Wilfinger, geb. 1972, lebt in Weiler.

Engagement im Luxushotel

„Jeder Tag ist ein neues Abenteuer.“ Direktor Axel Pfefferkorn, seines Zeichens Gastgeber in der Arlberger Nobelherberge Aurelio, ist sich seiner Funktion als Chef des Fünf-Sterne-Tempels mit 19 luxuriösen Zimmern und Suiten bewusst. „In einem Haus auf höchstem Niveau mit dieser geringen Zahl von Zimmern ist ein ausgeprägter persönlicher Service für den Gast gefragt“, lächelt der ge-lernte Tourismuskaufmann. Das nötige Rüstzeug für den Job an der Spitze des Luxus-hotels hat sich Pfefferkorn nicht nur bei Aufenthalten in Jamaika, Bangkok sowie Sin-gapur und auf den Bermudas geholt.

Auch jene 17 Jahre, in de-nen er an der Seite seines Vaters die Gastronomie im Hotel Pfefferkorn gemanagt hat, haben ihn geprägt. Nicht umsonst fungiert Pfefferkorn

auch als Vorsitzender des Tourismusbeirates der Ge-meinde Lech. ##Anton Walser##

axel Pfefferkorn, geb. 1974, hoteldirektor, lebt in lech am arlberg.

Für 65 Lehrlinge zuständig

„Ich will der sein, der unse-re Lehrlinge in guten und in schlechten Zeiten begleitet und der ihnen immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Denn der Umstieg von der Schu-le in die Arbeitswelt ist eine schwierige Zeit.“

So beschreibt Gerhard Spie-ler, Ausbildungsleiter bei der Firma Alpla in Hard, sein Ver-hältnis zu den Lehrlingen. Er ist dort für 65 Lehrlinge zu-ständig, die in insgesamt sie-ben Lehrberufen, beispiels-weise als Kunststofftechniker, aber auch als Zerspanungs-techniker oder Konstrukteu-re ausgebildet werden.

Sein tiefer Einblick in das Wesen der Lehre kommt nicht zufällig. Denn Gerhard Spieler hat selbst gleich zwei Lehren absolviert.

Am Beginn stand eine Bä-ckerlehre. Da er diesen Beruf wegen gesundheitlichen Pro-blemen nicht ausüben konn-te, startete er bei Alpla eine Lehre als Werkzeugmacher, und dort ist er bis heute ge-blieben. Nach einer Tätigkeit in der Fräserei stieg er auf die Lehrlingsausbildung um, die er seit 2006 erfolgreich leitet.

gerhard Spieler, geb. 1971, lebt in höchst und ist lehrlingsausbilder bei alpla in hard.

Weiter Erfolg in der RegionMag. Michael Haller tritt in große Fußstapfen. Bald schon wird er den Vorstands-vorsitzenden der Bregenzer Sparkasse Peter Mennel be-erben. Jener Mennel, der die Sparkasse Bregenz aus den Niederungen des Bankge-schäftes in lichte Höhen ge-führt hat. „Natürlich sind das große Fußstapfen“, gibt der Mellauer zu. „Aber ich freue mich ungemein auf meine künftige Aufgabe und werde alles tun, dass wir den Erfolg des Instituts weiterführen bzw. noch mehren können“, formuliert Haller sein ambiti-oniertes Ziel.

Ehrlichkeit, Offenheit und Handschlagsqualität zählt der 38-Jährige zu seinen po-sitiven Charakterzügen. Und damit will er die Bank wei-terhin als guter Partner für regionale Kunden positionie-ren. „Wir bleiben bei unse-rem Kerngeschäft und wol-len zusätzlich

den Bereich Private Banking aufbauen“, gibt Haller die Strategie vor. Was er für sich persönlich vorgenommen hat: „Meine Bürotür soll wie bisher für alle Mitarbeiter of-fen bleiben. Mir ist bewusst, dass du nur mit einem star-ken Team und guter Kom-munikation erfolgreich sein kannst.“ Sportsmann Haller (mit Schwerpunkt auf Skifah-ren und Joggen) hat sich auch angewöhnt, „Probleme offen anzusprechen“. Das, so sagt er, habe er von Peter Mennel besonders gelernt. ##Klaus Hämmerle##

Michael haller, geb. 1971, lebt in Mellau.

Seelsorge in der Fremde

Geboren wurde er 1978 in Ru-mänien, 20 Kilometer von Ba-cau entfernt, das liegt an der Genze zu Moldawien. Dass er eines Tages im Westen helfen würde, den Priestermangel auszugleichen, hätte sich der junge Johannes Sandor wohl nicht träumen lassen.

Verhielt es sich doch zu-nächst umgekehrt. Sandor besuchte ein Knabenseminar in Iasi. In der Universitäts-stadt im Nordosten Rumäni-ens hat er zwei Jahre Philo-sophie studiert und dann drei Jahre Theologie in Rom.

Sein Studium in Rom hat die missio in Bregenz St. Ko-lumban bezahlt. Schon bald sollte Sandor Gelegenheit finden, die Unterstützung zu-rückzugeben. Im September 2005 kam er nach Vorarlberg. Er arbeitete erst in Lochau, dann in Nofels, seit 2007 als Kaplan in Bregenz St. Gallus.

Heute betätigen sich neun Priester aus Rumänien in Vorarlberg. Ohne sie wäre flächendeckende Seelsorge undenkbar. Auch wenn sich Sandor und seine Kollegen erst an die westliche Mentali-

tät gewöhnen mussten: „Ru-mänien ist ein orientalisches Land. Das gilt auch für die Kirche: Was Geheimnis ist, soll Geheimnis bleiben. Der Vorarlberger dagegen ver-sucht, alles zu begreifen.“

Johannes Sandor, geb. 1979, Priester, lebt in bregenz.

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Donnerstag, 25. Februar 2010 Vorarlberger NachrichteN

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„Versuche, Eros herauszukitzeln“

„Ich bin die Frau Schau“, sagt Rafaela Pröll. „Wie ein Mu-siker Töne hört, die andere nicht hören, sehe ich Dinge, die andere nicht sehen.“ Da-her ist die 39-Jährige Foto-grafin; und zwar eine der er-folgreichsten vom Boden- bis zum Neusiedlersee.

Zuletzt hat sie mit eroti-schen Bildern der TV-Mo-deratorin Doris Golpashin von sich reden gemacht; die Aufnahmen erschienen im vergangenen Jahr im „Wie-ner“. Pröll fotografiert nicht einfach so dahin: „Ich versu-che, Eros und Sex herauszu-kitzeln. Ein Bild muss dich schließlich fangen.“

Einzigartige Fotos hat die gebürtige Harderin auch schon von Benni Raich und Markus Rogan gemacht; und zwar nicht auf der Skipiste oder in einer Schwimmhalle,

sondern in einem Stundenho-tel etwa. Allein das Shooting mit Raich dauerte acht Stun-den. Pröll ist in dieser Zeit voll bei der Sache: „Meine Assistenten müssen mir dann den Rücken freihalten.“

Modefotografie zählt zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit. „Salamander“, „Don Gil“ und „Jello“ zählen zu ihren Kun-den. Einmal wollte sie auch Landeshauptmann Herbert Sausgruber dafür gewinnen, für eine Modestrecke bereit-zustehen: „Er ist wahnsinnig fesch und hat ein markantes Gesicht.“ Schlussendlich ließ sich Sausgruber zu Porträtfo-tos überreden.

Ihr Studio hat Pröll in einem ehemaligen „Huber Trikot“-Lokal am Wiener Rudolfs-platz; immer öfter wird sie aber auch zu Terminen nach New York gerufen. ##Johannes Huber##

rafaela Pröll, geb. 1970, lebt und arbeitet als Fo-tografin in Wien – und immer mehr in New York.

Vorarlbergs jüngster MaturantDer mittlerweile 17-jährige Stefan Huber hat im vergan-genen Jahr seine Matura mit 16 Jahren abgeschlossen – mit Auszeichnung, versteht sich. Damit war der Lustenauer Vorarlbergs jüngster Ma-turant. Wie das überhaupt möglich ist? Ganz einfach: Weil er in der Schule zu wenig gefordert war, durfte er zwei

Klassen überspringen. Stefan Huber hat in der Zukunft Gro-ßes vor. Derzeit absolviert er in der Marketingabteilung beim Roten Kreuz in Feld-kirch noch seinen Zivildienst, bevor er in Innsbruck Physik und technische Mathematik studieren und anschließend seinen Traumberuf Physiker ausüben will. ##Sabrina Stauber##

Stefan huber, geb. 1992, lebt in lustenau.

Dynamik und Innovation

Dr. Joachim Heinzl gilt als Mann scharfsinniger und prä-ziser Analyse. Schließlich ist in seinem Job effektive Hand-lungskompetenz gefragt.

Dementsprechend voll Elan geht der 38-jährige pro-movierte Wirtschaftswissen-schafter seine neue Aufgabe als Geschäftsführer der Wirt-schaftsstandort Vorarlberg Betriebsansiedlungs GmbH (WISTO) an.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Steigerung der Wett-bewerbsfähigkeit der Unter-nehmen und Stärkung der In-novationsdynamik im Land.

Joachim heinzl, geb. 1971, WiSto-geschäftsführer, lebt in bludenz. Stammzellen auf der Spur

Er hat Tage und Nächte in Forschungslabors verbracht und kann nun ernten, was er säte.

Denn jetzt ist Nicolas Zech nicht nur stellvertretender ärztlicher Direktor von neun IVF-Zentren, sondern auch Universitätsdozent an der Medizinischen Universität Graz, wo sich der erfolgrei-che Arztsohn aus Bregenz vor Kurzem habilitiert hat.

Schon mit 18 wusste Nicolas Zech, was er wollte. Sein Aus-

gangspunkt: Wenn Zellen die Fähigkeit haben, aus einem Embryo einen erwachsenen Menschen zu machen, müs-sen sie auch mehr können.

Heute gibt es bereits über achtzig therapeutische Opti-onen. Für Zech ist Blut das Gold der Zukunft. Er meint, die Bereithaltung von Eigen-blut müsste ein Teil der Vor-sorge werden.

An der Umsetzung dieser seiner Vision arbeitet er in der Heimat.

Nicolas Zech, geb. 1973, lebt in bregenz, verheiratet, eine tochter.

PR im Land des Lächelns

China ist die aufstrebende Wirtschaftsmacht des neuen Jahrtausends. Unternehmen aus der ganzen Welt versuchen, im „Land des Lächelns“ Fuß zu fassen. Der PR-Berater Mag. Bern-hard Hagen hat den Trend erkannt und sich mit seiner Agentur auf Pressear-beit in China und Eu-ropa spezialisiert. „Viele westliche

Firmen fangen erst an, sich mit PR in China zu beschäf-tigen, weshalb das Interesse

an professionellen Pres-seaussendungen groß

ist“, meint Hagen, der eng mit dem Ex-pertennetzwerk des

Swiss Center Shang-hai zusammenarbei-tet. Nach mehreren

Auslandsaufenthalten wagte er den Schritt in

die Selbstständig-keit.

bernhard hagen, geb. 1980, internationaler Pr-berater, lebt in Dornbirn und Schanghai.

„Gestalter“ für Lebensräume

„Gestalten und bewegen.“ – Darin gilt Thomas Lampert als Geschäftsführer der zur Lebenshilfe zählenden Ein-richtung Sunnahof in Tufers bei Göfis als Profi. Lampert, der seine Arbeit bei der Le-benshilfe 1991 als Zivildiener startete und sich beim Aufbau der einstigen Fachwerkstätte und nunmehrigen Manufak-tur Oberland einen Namen machen konnte, gilt als einer, der mit viel Einfühlungsver-mögen und Einsatz an das

Thema Menschen mit Behin-derung herangeht. ##Anton Walser##

thomas lampert, geb. 1972, lebt in der Montfortstadt Feldkirch.

Künstlerin mit tragender und „schlagender“ Rolle

Ihr Können wurde bereits vergoldet, das heißt mit ei-nem edlen Leistungsabzei-chen bewertet, Anna Maria Hepberger beherrscht aber nicht nur das feine Stabspiel und das kräftigere Rhyth-musgeben, sie vermittelt ihre Musikkenntnisse bereits in Musikschulen und im Rah-men der Jugendarbeit bei der Harmoniemusik in Eschen.

Interessant ist, dass die Mu-sikerin über konträre Instru-

mente zu ihrem eigentlichem – dem Schlagwerk – fand, nämlich als Kind auch Geige und Klavier spielte. So richtig in Fahrt gebracht wurde Anna Maria Hepberger, als einmal ein Zirkus in ihrem Heimat-ort gastierte. Als Mitglied des Sinfonischen Blasorchesters Vorarlberg zählt sie zu den absoluten Könnern am Inst-rument, denen eine tragende Rolle in großen und kleinen Formationen zukommt. ##Christa Dietrich-

anna Maria hepberger, geb. 1987, lebt in Vandans, spielt und unterrichtet, Schlagzeugerin.

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Donnerstag, 25. Februar 2010 Vorarlberger NachrichteN

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Ein echter Rohdiamant

Für den 20-Jährigen ging Ende des letzten Jahres ein Traum in Erfüllung. Als dritter Vorarl-berger Radsport-ler erhielt der Hohenemser beim spani-schen Pro-Tour Team Footon-Ser-vetto einen Profivertrag. Nicht erst seit diesem Zeitpunkt dreht sich beim Absolvent der HTL für Kunst-stofftechnik al-

les um den Radsport. Mit zahlreichen Spitzenplätzen im Nachwuchs bzw. der U-

23-Klasse und dem 14. Ge-samtrang bei der Öster-

reich-Rundfahrt 2009 hat sich der Rohdi-amant bereits einen Namen in der inter-nationalen Szene gemacht. Und der soll noch besser werden – mit Top-leistungen bei den geplanten Einsät-zen bei der Tour de

France, dem Giro oder der Vuelta.

Matthias brändle, geb. 1989, lebt in hohenems und bestreitet sein Debütjahr als radprofi.

Jugendarbeit für Migranten

Die Geschäftsführerin des Vereins Offene Jugendarbeit Hohenems kam 1979 in Feld-kirch zur Welt. Sie heißt Hilal Iscakar, hat das BORG besucht und später dann in Innsbruck Psychologie studiert.

Mit 30 Jahren will sie nun ihre türkische gegen die öster-reichische Staatsbürgerschaft vertauschen. „Ich lebe hier, ich arbeite hier.“ Es ist einfach Zeit. In ihrem Hohenemser Jugendzentrum überwiegen die Migranten. Für Hilal wäre es insgesamt „so wichtig“, dass in jedem Team wenigs-tens eine Person mit migran-tischem Hintergrund arbeitet.

„Sie kennt Kultur, Sprache und Hintergründe der türki-schen Jugendlichen.“ ##Thomas Matt##

hilal iscakar, geb. 1979, Jugendarbeiterin, lebt in hohenems.

Viel Einsatz im Paradehotel

Begeisterung für die Hotel-branche als solche und großes Engagement im Familienbe-trieb. Diese Charaktereigen-schaften werden Johannes Pfefferkorn (27) in Lech nach-gesagt. Ge-m e i n s a m mit seinem Vater Paul

Pfefferkorn managt der Jung-hotelier und diplomierte Tou-rismuskaufmann seit Novem-ber 2005 das Romantikhotel Krone im Herzen der Arlberg-gemeinde. Bei diesem Para-dehotel handelt es sich nicht nur um eines der besten am Platz: Der Name Krone wird in gewichtigen Geschichts-büchern nämlich bereits 1741 erstmals erwähnt. Die nötige Energie tankt der engagierte

Junggastronom sowohl beim Spiel auf diver-

sen Golfplätzen als auch beim Wandern in der Gebirgswelt am Arlberg. ##Anton Walser##

Johannes Pfefferkorn, geb. 1983, lebt in lech am arlberg.

Vom Lehrling zum Manager

Den akademischen Grad eines Magisters (FH) und zwei Mas-tergrade hat Sasha Petschnig erworben. Der internationale Projektmanager bei der Firma Franke in Hard ist ein Beispiel für „Kariere mit Lehre“.

Er absolvierte jeweils mit Auszeichnung Lehren als Großhandels- und Bürokauf-mann, machte die Studien-berechtigungsprüfung und bildete sich seither im In- und Ausland erfolgreich weiter. Derzeit absolviert er das Dok-toratsstudium an der Univer-sität in Leeds/England. Sein Motto lautet: „Wer aufhört besser zu werden, hört auf,

gut zu sein.“ Für Franke ist er weltweit unterwegs, u. a. war er 2009 monatelang in Dubai.

Sasha Petschnig, geb. 1979, lebt in Dornbirn, Produkt- und Projektmanager bei Franke-hard.

Power-Frau und Mutter

Christine Schwarz-Fuchs hat gleich zwei Herausforderun-gen zu meistern. Da wäre zum einen, ein Unternehmen in einer allgemein schwieri-gen Phase auf Erfolgskurs zu halten. Als Geschäftsführerin der Buchdruckerei Lustenau (BULU) mit 80 Mitarbeitern ist ihr dies im Vorjahr bestens geglückt. Im Vergleich zu an-deren in der Branche hat die moderne Druckerei mit einer 97-jährigen Firmengeschich-te ein gutes Jahr hingelegt und ist dank der innovativen Ideen der Unternehmerin auch für die Zukunft gerüstet. Die zweite Herausforderung

ist nicht weniger spannend. Als Mutter von zwei Kindern steht die Power-Frau auch außerhalb des Manager-Jobs im Mittelpunkt.

christine Schwarz-Fuchs, geb. 1974, geschäftsführerin, lebt in Dornbirn.

Mit Durchblick in die Politik

Reinhold Einwallner (36) ist ab März der neue Landes-geschäftsführer der Partei – und politisch bereits ein be-kannter Mann. Der in Bruck an der Mur Geborene – der im Übrigen mit 19 nach Bregenz kam – war in den Jahren 2004 und 2009 Abgeordneter zum Bundesrat. Wie legt er sei-ne neue Tätigkeit an? Nun, er werde das Profil der SPÖ schärfen und eine politische Stimme sein. Der Vater einer zehnjährigen Tochter wuchs „in einem politischen Eltern-haus“ auf, engagierte sich früh bei der Jungen Generati-on. Er ist in der Tat ein Mann

mit Durchblick: Im Zivilleben ist Einwallner selbstständiger Optikermeister in Bregenz.

reinhold einwallner, geb. 1973, lebt in hörbranz, landesgeschäftsführer der SPÖ.

Hochbegabt mit kräftigem AnschlagMit den Begriffen „hochbe-gabt“ und „Star-Talent“ ge-hen Musikfachleute sorgsam um. Wenn Hanna Bachmann am Flügel sitzt, kommen die Worte jedoch zum Einsatz. Die junge Vorarlbergerin hat auf Landes- und Bundesebe-ne schon zahlreiche Preise bekommen und schnitt auch bei internationalen Wettbe-werben bereits sehr gut ab.

„Das Zeug zur großen Künst-lerin“ wurde ihr erst jüngst nach einem Auftritt in ihrem Heimatort Röthis attestiert, aber auch aus Wien kamen vergleichbare Wertungen. „Kraftentfaltung“, „schöner Ausdruck“, „Anschlagskul-tur“ heißt es in Kritiken.

Schon als kleines Kind hat Hanna Bachmann mit dem Klavierspiel begonnen. Sie

besucht das Musikgymnasi-um und das Landeskonser-vatorium in Feldkirch und fährt zudem alle zwei Wo-chen nach Wien, um sich als Meisterschülerin bei Florian Krumpöck oder Barbara Mo-ser zu perfektionieren.

Der große Bereich der Ro-mantik ist in den letzten Jah-ren das Zuhause der jungen Pianistin; Chopin und Schu-

mann zählen zu jenen Künst-lern, mit deren Kompositio-nen sie sich nun am liebsten beschäftigt. Selbstverständ-lich hat die junge Interpretin auch große Vorbilder.

Demnächst wird sie mit dem Jugendsinfonieorches-ter Dornbirn auftreten. Als Solistin wird Hanna Bach-mann aber wohl noch viele Podien erobern. ##Christa Dietrich-Rudas##

hanna bachmann, geb. 1993, lebt in röthis, begeistert ihr Publikum als Pianistin.

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VORARLBERGERNACHRICHTEN

Donnerstag, 25. Februar 2010 Vorarlberger NachrichteN

E8 50 Köpfe von morgen

Lebensfreude und Weisheit vermitteln„Tanzen ist Bewegung mit Körper, Seele und Geist“, fasst Carolina Fink das, was sie selbst antreibt, zusam-men.

Dass die Tänzerin, Choreo-grafin und Pädagogin damit auch Lebensfreude und Weis-heit vermittelt, haben jene erkannt, die einige der vielen Produktionen, die sie bislang ins Leben rief oder in deren

Rahmen sie selbst auf der Bühne stand, gesehen haben.

Die Vorarlbergerin hat an der Musikuniversität in Wien, am Mozarteum in Salzburg und an der Universität in Gra-nada studiert und sich unter anderem in Indien weiterge-bildet.

„Ich komme eigentlich von der Musik her“, beschreibt sie ihren Werdegang. Der Tanz

war die logische Folge. In den letzten zehn Jahren sind zahl-reiche Eigenproduktionen entstanden. Darunter sind einige Beiträge für internatio-nale Festivals und auch Tanz-projekte, die im öffentlichen Raum verwirklicht wurden und somit ein breites Publi-kum erreichen konnten.

Die immense Vielfalt, die der Tanz bietet, und wie Mu-sik und Tanz uns erst in Bewe-gung und damit lebendig er-halten, gibt sie als anerkannte Pädagogin unter anderem an verschiedenen Schulen und bei Arbeiten im Rahmen von Schülerproduktionen oder Integrationsprojekten weiter. Seit sich die Tanzschaffenden in Vorarlberg vernetzt haben, sind sie in der Öffentlichkeit noch etwas präsenter. Die mehrfach ausgezeichnete Ca-rolina Fink hat wesentlichen Anteil daran und steht dem-nächst wieder – etwa in Hard – auf der Bühne. ##Christa Dietrich-Rudas##

carolina Fink, geb. 1976, tänzerin, lebt in Wolfurt.

Aus Trümmern wieder eine Welt aufbauenNatürlich, sie hatte die Bilder x-fach über Internet, Zeitun-gen und TV konsumiert.

Und doch fuhr sie dann sprachlos die von Ruinen ge-säumten Straßen von Port-au-Prince entlang. Bis zum Frühsommer wird die Bre-genzerin Ilse Simma in Haiti im Dienst der Caritas Aufbau-hilfe leisten.

Das wollte sie immer. Es war ihr Lebenstraum. Einmal in einem Katastrophenge-biet mit anpacken zu dürfen. Dabei hat die Bregenzerin in Wien Jus studiert und einige Monate in Moskau Russisch gelernt.

Jetzt zieht sie jeden Mor-gen die Caritas-Jacke über, holpert stundenlang durch überfüllte, aufgerissene Stra-ßen nach Leogame oder an den Rand der Hauptstadt, kümmert sich um die Vertei-lung von Lebensmitteln und Medikamenten. Oder um den Aufbau jener 500 Zelte, die

aus Vorarlberg nach Haiti ge-sandt wurden. Bald beginnt dort die Regenzeit.

Dann ist für Wochen Sturm angesagt. Und viele Hundert-tausend sind noch immer ob-dachlos.

Ilse Simma hat gesehen, was das Erdbeben angerich-tet hat.

„Das geht einem irrsinnig nah.“ Und sie hat ihren per-sönlichen Schluss daraus ge-zogen – sie hilft. ##Thomas Matt##

ilse Simma, geb. 1980, caritas-auslands-expertin, lebt in Wien.

Satteinser bewahrt das Gedächtnis der Welt

Lässt er die bombensichere Stahlbetontür hinter sich, be-tritt der Satteinser Historiker eine versunkene Welt:

Urkunden, denen Karl der Große persönlich sein Siegel aufgedrückt hat, Goldbullen von Friedrich II., Trauerpost von der Hand Maria Theresi-as – das St. Galler Stiftsarchiv zählt zu den bedeutendsten der Welt. Seit Monaten steht es unter Vorarlberger Leitung. Die St. Galler haben Peter Er-

hart ihr Schmuckstück anver-traut, dessen unvergleichba-ren Kern 800 Urkunden aus der Zeit von 720 bis 920 aus-machen. Dies ist der größte Bestand dieser Art nördlich der Alpen.

So bestaunen überirdisch jährlich Hunderttausende die barocke Pracht der St. Galler Stiftsbibliothek, während im Keller das Gewissen der Welt schlummert, bewahrt von Pe-ter Erhart. ##Thomas Matt##

Peter erhart, geb. 1973, Stiftsarchivar, lebt in St. gallen.

Aus dem Hobby-Handballer wurde ein Vollblut-Profi

Es ist so etwas wie eine Bil-derbuchkarriere, auf die Lu-cas Mayer verweisen kann. Seit seinem Wechsel vom Stammverein Lustenau zu A1 Bregenz kletterte der 27-Jährige auf der Erfolgs-leiter ständig empor. In sei-nem zweiten Punktspiel für Bregenz im September 2006 übersprang der Linkshänder etliche Stufen: Von der Würt-tembergischen Landesliga (6. Spielklasse) landete er in

der Champions League – und das innert drei Monaten. Doch dies war nur ein großer Schritt, denn der Absolvent der Fachhochschule für In-nenraumdesign machte sein Hobby zum Beruf. Vorläufiger Höhepunkt nach drei Meis-tertiteln im Bregenz-Trikot war der großartige Auftritt mit dem ÖHB-Männerteam bei der EURO 2010, wo sich Österreich mit Rang neun in die Weltelite einreihte.

lucas Mayer, geb. 1983, lebt in bregenz und holte als handball-teamspieler rang neun bei der eM.

Ein Meister seines Faches

Der 22-jährige Benjamin Pore-dos ist ein Meister seines Fa-ches. In Hallein löste der jun-ge Blum-Mitarbeiter mit dem Staatsmeistertitel sein Ticket für die Berufsweltmeister-

schaften in Calgary/Kanada, wo er sich im vergangenen September die Gold-Medaille im CNC-Drehen holte. Der Lustenauer hat bei Blum die Lehre zum Zerspanungs-techniker absolviert und ist nach wie vor dort beschäf-tigt. Derzeit macht er die Berufsmatura, später will er studieren. Ob im wirtschaft-lichen oder im technischen Bereich, weiß er noch nicht. Doch eines steht fest: „In die-ser Branche will ich bleiben.“

benjamin Poredos, geb. 1988, lebt in lustenau, Weltmeister im cNc-Drehen.

Gourmet-Koch erobert Welt

Die Koch-Leidenschaft von Michael Wolf hatte ihre Anfän-ge schon in der Kindheit. Da habe er seiner „Mama gerne beim Kochen geholfen“. Der Schwarzenberger absolvierte im Romantikhotel Hirschen in Schwarzenberg die Lehre und arbeitete dann in europä-ischen Spitzen-Restaurants. 2009 wurde Wolf beim Koch-Wettbewerb „Europas junge Wilde“ zum besten Koch des Kontinentes gekürt. Derzeit stellt der 25-Jährige sein Kön-

nen bei 3-Sterne-Koch Sergio Hermann im Old Sluis in Hol-land unter Beweis.

Michael Wolf, geb. 1984, lebt in Sluis/Nl, Sieger des Kochwettbewerbes „europas junge Wilde“.

Mit guten Schuhen auf der Erfolgsspur

Mac3Medi. Auch eine derarti-ge Buchstaben-Zahlenkombi-nation kann eine Erfolgsfor-mel sein.

Ist sie definitiv für das Ge-schwisterpaar Karin und Ro-bert Winsauer. Die Kinder des ehemaligen HEAD-Mitarbei-ters Andreas Winsauer schu-fen einen Gesundheitsschuh dieses Namens und befinden sich seitdem auf einer un-glaublichen Erfolgswelle.

Orthopädietechniker, Sa-nitätshäuser und Ärzte ou-teten das 200 Gramm leichte Fortbewegungsobjekt als be-sonders wohltuend für die Füße.

Jetzt haben die Winsauers einen Segelschuh konzipiert. Und auch dieses Produkt schickt sich an, ein Renner zu werden. Besonders in Deutschland. Das Erfolgs-geheimnis der Winsauers?

„Harte Arbeit und das Bemü-hen, beim Service und beim Vertrieb perfekt zu sein“, lacht die erst 22-jährige Karin. Dass bei derartigen Erfolgen großer Einsatz erste Bürger-pflicht ist, versteht sich von selbst. Das kleine Familien-unternehmen arbeitet auf Hochtouren, um den Heraus-forderungen gerecht zu wer-den. Mittlerweile exportieren die Winsauers ihre Schuhe in alle Welt.

Dass gesundes Schuhwerk nicht unbedingt teuer sein muss, beweist die Preisliste für den Mac3Medi: Die Schu-he kosten zwischen 60 und 130 Euro.

„Im Hochpreissegment be-wegen wir uns nicht“, so Ka-rin. Wirtschaftliches Ziel der Winsauers für dieses Jahr: Ein Umsatz im Bereich von 10 Millionen Euro. ##Klaus Hämmerle##

Karin Winsauer, geb.1988, und robert Winsauer, geb. 1980, Schuhdesigner, leben in Dornbirn.

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VORARLBERGERNACHRICHTEN

Donnerstag, 25. Februar 2010 Vorarlberger NachrichteN

50 Köpfe von morgen E9

Agentur-Idee über Umwege

Über Umwege entdeckte Sergej Kreibich seine Liebe zur Kommunikation. In Ke-nia geboren, zog es den aus-gebildeten Hotel- und Tou-rismusfachmann als junger Erwachsener zurück nach Afrika. Drei Jahre lang leitete er in Senegal das Familien-unternehmen der ausgewan-derten Vorarlberger – eine Eiscreme-Fabrik. Geprägt von seinen Auslandserfahrungen und enthusiasmiert durch das Kennenlernen seines Ge-schäftspartners Marco Spitz-ar, wurde die Idee einer eige-nen Agentur geboren – und seit mittlerweile elf Jahren er-folgreich umgesetzt. Und das, obwohl die Voraussetzungen für Spitzar nicht die Besten waren. „Wir haben genau zu Krisenzeiten begonnen, als die ‚.com‘-Blase geplatzt ist“, erklärt Kreibich. Den aus der Not geborenen schlanken Strukturen ist Spitzar bis heu-

te treu geblieben, genauso wie dem ausgesprochen ho-hen Qualitätsanspruch – mit einem klaren und ambitio-nierten Ziel: Die Positionie-rung von Spitzar unter den Top3-Agenturen im Land. ##Florian

Dünser##

Sergej Kreibich, geb. 1971, lebt in altach geschäftsführer agentur Spitzar.

Auf der Suche nach den Treibstoffen der Zukunft

„Unabhängigkeit und Kreati-vität machen für mich das Le-ben als Forscher aus“, lautet das Credo von Jörg Petrasch. Dabei war er sich nach Ab-schluss seines Doktoratstu-diums für Maschinenbau an der renommierten ETH Zü-rich nicht sicher, ob er in der

Forschung bleiben wollte. Er arbeitete zunächst für eine Beratungsfirma. Später wirk-te er als beratender Ingenieur am Bau des Gotthardbasis-tunnels mit. In die USA hat es den gebürtigen Dornbirner wegen der hervorragenden Bedingungen für junge For-scher gezogen: „Im deutsch-sprachigen Raum wäre ich viel weniger autonom. Hier habe ich drei bis fünf Dokto-randen und ein eigenes La-bor.“

Auf der Suche nach dem Treibstoff der Zukunft arbei-tet Petrasch in Florida daran, Sonnenenergie in chemischer Form zu speichern.

Jörg Petrasch, geb. 1978, Universitätsprofessor, lebt in Florida.

Wettbewerbe sind sein Ding

Er hat sein Hobby zum Be-ruf gemacht. Und das be-reits äußerst erfolgreich. Der 18-jährige Martin Meyer aus Bludesch sicherte sich beim Bundeslehrlingswettbewerb der Tischler gleich zweimal hintereinander souverän die Goldmedaille.

Für den Nachwuchstischler vom Lehrbetrieb Hartmann in Schlins sind diese Siege eine Bestätigung dafür, dass er sich für die richtige Aus-bildung entschieden hat. Die Abwechslung, die Arbeit mit verschiedensten Materialien und die Mischung aus High-tech und Handwerk sind es, was ihn am Tischler-handwerk faszi-nieren. Ist er nicht in der Werk-statt, fin-det man das Ausnahmeta-

lent im heimischen Keller am Basteln und Tüfteln.

Damit er beim diesjährigen Wettbewerb den Hattrick voll machen kann, gibt der 18-Jäh-rige alles. „Wettbewerbe sind genau mein Ding“, freut sich Martin auf den 6. März. „Mir gefällt es, zu zeigen, was ich drauf habe.“ Das Werkstück wird so oft geübt, bis es per-fekt ist. Denn am Wettbe-werbstag hat er nur 4,5 Stun-den, um die Jury von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Konkrete Pläne für die Zu-

kunft hat der ehrgeizige Lehrling noch keine. Derzeit steckt Martin

mitten in der Berufs-reifeprüfung, will erst mal die Ma-tura nachholen. Dass aber Tisch-ler sein Traum-beruf ist, soviel ist gewiss.

Martin Meyer, geb. 1992, tischlerlehrling, lebt in bludesch.

Preisgekrönter Forscher

Vorarlberg ist zwar klein, aber groß, was die medizi-nische Forschung betrifft. Immer wieder machen jun-ge Ärzte von sich reden. Wie etwa Dr. Thomas Winder. Seit 2005 arbeitet der Dornbirner als Ausbildungsarzt auf der Abteilung für Innere Medi-zin und Kardiologie am LKH Feldkirch. Daneben widmet er sich intensiv der wissen-schaftlichen Forschung am VIVIT-Institut. Seine Studie

zur Untersuchung von gene-tischen Veränderungen bei Dickdarmkrebs wurde 2009 u.a. mit dem Durig-Böhler-Preis ausgezeichnet. Derzeit ist Winder am Krebsfor-schungsinstitut der Univer-sity of Southern California in Los Angeles tätig, um seinen Forschungsschwerpunkt im Bereich der genetischen Mar-ker bei Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes zu vertiefen. ##Marlies Mohr##

thomas Winder, geb. 1979, lebt in Dornbirn, arbeitet derzeit in amerika.

Die heilenden Hände hinter den großen Skistars

Vor zehn Jahren war Alex-ander Fröis selbst noch Ski-rennläufer. Allerdings mit mäßigem Erfolg: „Ich war ein Dauerpatient“, sagt er selbst. Nach dem Skigymnasium in Stams entschied er sich des-halb für die Ausbildung als Physiotherapeut. Nach Ab-schluss wurde er ins Betreuer-team des ÖSV aufgenommen.

Zahlreiche erfolgreiche Ski-fahrern lagen schon auf seiner Liege, von Hermann Maier bis Rainer Schönfelder. Über fünf Jahre lang ist er schon im Skizirkus dabei und hat mit seinen 28 Jahren schon aller-hand gesehen: Chile, Neusee-land, Dubai. Zurzeit befindet sich Fröis in Vancouver und ist dafür verantwortlich, die österreichischen Slalom- und RTL-Herren bei den Olympi-schen Spielen fit zu halten.

Vom Kofferpacken hat er aber vorerst genug. Ende Ap-ril macht er sich selbstständig und eröffnet in Bludenz seine erste eigene Praxis.

alexander Fröis, geb. 1981, Physiotherapeut, lebt in bludenz.

In jedem jungen Menschen die Stärken entwickeln

„Mir geht es vor allem darum, bei jedem jungen Menschen die Stärken zu fördern, denn nur so kann man sie richtig auf ihre weitere berufliche Laufbahn vorbereiten. Mich freut es, wenn man selbst et-was entwickeln kann.“

Daniela Fetz, derzeit ka-renziert, hat den Umgang mit jungen Menschen besonders gern. Sie ist Lehrlingsbeauf-tragte bei der Firma Haber-korn-Ulmer in Wolfurt. Die

in Bezau geborene Marien-berg-Absolventin war zuvor im Bundesdenkmalamt und dann bei einer Werbeagentur tätig. Dort ist sie das erstemal mit der Lehrlingsausbildung in Kontakt gekommen. Durch entsprechende Kurse hat sie die Stufe einer Diplom-Lehr-lingsausbildnerin erreicht. Bei Haberkorn obliegt ihr die zentrale Koordinierung und Planung der Lehrlingsausbil-dung als Gesamtpaket.

Daniela Fetz, geb. 1974, lebt in hörbranz, lehr-lingsbeauftragte bei haberkorn-Ulmer in Wolfurt.

Ländle bringt junge Gäste

Geboren wurde die 34-jährige Claudia Schleh im Schwarz-wald. Seit einem Jahr zieht sie als neue Tourismus-Direktorin die Fäden in der Tourismusdestination Klein-walsertal. Die Region war für Schleh kein

Neuland. Als Urlauberin hat sie das Tal der Breitach früh lieb gewonnen.

Ihren Wunsch „etwas Neu-es zu machen“, wollte sie nach eigenen Angaben nur in einer Destination in An-griff nehmen, „die zu mir und meinem Naturell passt“. Die Marke Kleinwalsertal reiz-te sie sehr. Als ganzjähriges Urlaubsgebiet zeige das Tal besondere Stärken. Weil die geografische Lage des Tals oft zu Missverständnissen führt, möchte Claudia Schleh

die Markenorientierung in Richtung Vorarlberg stark vorantreiben. Vorarlberg verspreche junges Publi-kum, während die Mar-ke „Allgäu“ überwie-gend eine etwas ältere Gästeschicht anspreche. Im Sommer hatte das Kleinwalsertal ein star-kes Nächtigungsplus.

claudia Schleh, geb. 1974, lebt in riezlern, tourismus-Direktorin Kleinwalsertal.

Nomaden-Koch auf Spurensuche

Philipp Furtenbach ist – wie er selbst sagt – „gast-ronomisch vorbelastet“. Doch ausgetretene Pfade interessier(t)en den Sohn von Klaus Feurstein, seines Zei-chens unverwüstlicher Cha-

rakterkopf der Vorarlberger Gastroszene, herzlich wenig. Furtenbach studierte in Wien Architektur, mauserte sich in einem Berliner Haubenlo-kal vom Tellerwäscher zum Sous-Chef, zurück in Wien („das Gourmet-Umfeld inte-ressierte mich nicht mehr“) funktionierte er sein Loft in ein „Underground“-Lokal um und kochte später in einem Apotheker-Restaurant auf. Die Kreationen auf Basis na-türlicher Heilmittel brachten ihm und seinen Mitstreitern internationales Renommee ein. Heute operiert Furten-bach mit seinem Künstlerkol-lektiv „AO&“ an der Schnitt-stelle zwischen Koch- und Konzeptkunst. Er organisiert mehrtägige Kochhappenings, konsumkritische Aktionen und durchstreift regelmäßig Wiesen und Wälder, auf der Suche nach natürlichen Ingre-dienzien für seine Speisen.

Philipp Furtenbach, geb. 1975, Künstler, Koch, autodidakt, lebt in Wien.

Kocht naturverbunden und radikal: Philipp Furtenbach (35).

Maturant als Kochkünstler

„Kochen hat in meinem Le-ben immer schon eine große gespielt.“ Jodok Dietrich, in Lustenau geboren und in Fußach aufgewachsen, erin-nert sich, dass „kochen be-reits im familären Kreis zele-briert wurde“.

Jetzt ist Dietrich, dem viel Kreativität in der Küche nachgesagt wird, Chefkoch im Innauer in Dornbirn. Als „klassischer Quereinsteiger“,

so seine Eigendefinition, habe er sich nach der Matura das Rüstzeug fürs Kochen im Gasthaus Adler in Schwarzen-berg sowie in Schloss Schau-enstein geholt. Dass sein Können gefragt ist, stellte der ehrgeizige Jungkoch bereits 2006 eindrucksvoll unter Be-weis: Dietrich konnte nämlich beim Landeslehrlingswettbe-werb den begehrten „Gastro-globe“ erringen. ##Anton Walser##

Jodok Dietrich, geb. 1984, lebt in der Messestadt Dornbirn.

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VORARLBERGERNACHRICHTEN

Donnerstag, 25. Februar 2010 Vorarlberger NachrichteN

E10 50 Köpfe von morgen

Lebensraum für folgende Generation mitgestalten

Die Zukunft der Heimatre­gion mitzugestalten, ist dem 29­jährigen Klostertaler ein großes Anliegen. Dafür kehr­te Christof Thöny nach dem Magister­Abschluss im Lehr­amtsstudium Geschichte und Theologie an der Universität Innsbruck vor vier Jahren auch wie­der in die hei­mischen Ge­filde zurück. Seit 2006 ist er hauptamtli­cher Geschäfts­

führer der Regionalplanungs­gemeinschaft Klostertal und kümmert sich mit vollem En­gagement darum, „durch Ak­tionen und Aktivitäten – auch über EU-Förderprojekte – in den Gemeinden Innerbraz, Dalaas und Klösterle das Be­wusstsein für die gemeinsa­

me wichtige Arbeit an der Zukunft unseres Tales zu

schärfen.“ Sein Credo: Zusammenhalt schafft Lebensqualität. „Die Bürgerbeteiligung ist also extrem wichtig“, weiß Christof Thöny. „In

der Regionalentwicklung stellen die Jugendarbeit so­

wie die Sicherung der Nahversorgung und

der regionalen Wirtschaft mit

die größten Herausfor­

derungen dar.“

christof thöny, geb. 1981, regio-geschäftsführer Klostertal, lebt in Wald am arlberg.

Einzigartige Jazz-Stimme

Wenn Martina Breznik auf der Bühne steht, fühlt sie sich zu­hause. „Die Musik gehört zu mir dazu. Es ist seltsam, wenn ich länger nicht singe“, sagt sie. Und das, obwohl sie im Al­ter von 18 Jahren spät zur Mu­sik fand. Jetzt fasziniert die Hohenweilerin die Fans mit ihrer starken Stimme, etwa bei der Benefiz­Veranstaltung „Konzert für Haiti“.

Die 27­Jährige bewegt sich mit ihren zwei Bands, der „Martina Breznik Jazz Band“ und den „Silberdisteln“, mu­sikalisch hauptsächlich im Jazz. Die Definition dessen ist für sie aber variabel. Schließ­lich ist sie als Sängerin der Formation „Silberdisteln“ dafür bekannt, Vorarlberger Volkslieder mit Jazzklängen harmonisch zu verbinden.

Martina breznik, geb. 1982, Musikerin, lebt in Dornbirn.

Ein heimatverbundenes Jung-Forschertalent

Biologie zählte schon in der Schule zu den Lieblingsfä­chern von Axel Mündlein. Da war ein Studium mit Zusatz Genetik nur die logische Fol­ge. Heute leitet der Harder das Molekularbiologische Labor des VIVIT-Instituts in Dornbirn.

Dort ist er genetischen Ver­änderungen auf der Spur, die bei Herzkreislauf­Erkrankun­gen und Krebs im Spiel sind. Bei Behandlungsmethoden der Zukunft wenigstens ein

bisschen mitmischen zu kön­nen, macht für den Vater ei­ner kleinen Tochter den Reiz seiner Arbeit aus. „Trotz der Kleinheit des Landes spielen wir mit“, freut sich Münd­lein, der für seine Forschun­gen auch bereits ausgezeich­net wurde. Obwohl ihm alle Wege offenstehen, zieht es ihn nicht ins Ausland. „Ich habe meine Wurzeln in Vor­arlberg“, betont Axel Münd­lein mit heimatverbundenem Stolz. ##Marlies Mohr##

axel Mündlein, geb. 1969, lebt in hard, verheiratet, eine tochter.

Fenster mit viel Zukunft

Viele Familienbetriebe schei­tern, weil die Generationen­übergabe nicht klappt. Bei Böhler Fenster in Wolfurt ist das anders. Den Traditions­betrieb gibt es seit 140 Jahren. Gemeinsam mit seinem Vater Helmut führt Andreas Böhler

das 26­Mann­Unternehmen. Die innovativen Fenster und Hebeschiebetüren aus Wol­furt werden in mehrere Län­der Europas exportiert. Der Betrieb ist hochmodern und hat auch international viel Zukunft. ##Michael Gasser##

andreas böhler, geb. 1974, Unternehmer, lebt in Wolfurt.

Beim Bachmann-Preis schon hineingeschnuppert

Wenn Anna­Elisabeth Mayer zu schreiben beginnt, dann gelingt ihr das mit feinem Humor und einem unglaub­lichen Sprachgefühl, mit dem sie das gesamte Spektrum der menschlichen Emotionen aufzuspannen versteht. Da­mit konnte sie 2009 sowohl die Juroren des Vorarlber­ger Literaturstipendiums als auch jene der Internationalen Bodensee­Konferenz über­zeugen.

1977 in Salzburg geboren, wuchs Anna­Elisabeth Mayer in Vorarlberg auf. Nach ihrem

Philosophie­ und Kunstge­schichte­Studium in Wien zog es sie schließlich an das Literaturinstitut Leipzig. Pa­rallel dazu leitete Anna­Eli­sabeth Mayer die Tanzgruppe Ibbeyis und engagierte sich für die Alphabetisierung von Migranten.

Mayers literarisches Talent – aktuell arbeitet sie am Ro­manprojekt „Fliegengewicht“ – weist sie bereits jetzt als Sti­pendiatin des Klagenfurter Literaturkurses aus, der im Rahmen des Bachmann­Prei­ses abgehalten wird.

anna-elisabeth Mayer, geb. 1977, lebt in Wien und leipzig, autorin.

Jung, attraktiv und sehr zielstrebig

Ihr außergewöhnliches Talent hat sie bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Die 20­Jähri­ge aus Gaißau hat jede Menge Pokale und Auszeichnungen zu Hause stehen. Begonnen hat alles mit dem Wechsel ins BG Bregenz­Blumenstraße. Dort ist „Volleyball­Profes­sor“ Rudi Grabherr auf sie aufmerksam geworden und hat ihr Grundbegriffe im Hal­lenvolleyball beigebracht. Nach einigen Saisonen in der Halle mit ihrem Stamm­verein VBC Höchst in der 2. Bundesliga West schaffte sie den Sprung in alle ÖVV­Nachwuchsteams. Nach der Matura spielte die 172 cm große Außenangreiferin ver­gangene Saison mit Hartberg in der Women Volley League. Seit dieser Saison steht sie bei Linz­Steg unter Vertrag und feierte im Herbst ihr Debüt im Europacup.

Bei Welt­ und Europameis­terschaften war sie bislang aber nur in der „Sandkiste“ im Einsatz. Letzten Sommer feierte Chukwuma mit der

burgenländischen Partnerin Laura Horvath mit einem fünften Rang bei der Studen­ten­EM in Polen ihren größ­ten sportlichen Erfolg. Ab Sommer will sie dann mit ih­rer knapp drei Jahre jüngeren Schwestern Lisa zusammen ein Beach­Team bilden. Gro­ßes Ziel ist der Einstieg in die Grand­Slam­Worldserie. Ihre Schwester durchlief eben­falls alle ÖVV-Auswahlteams, wurde 13. bei der U­18­EM 2009 und spielt seit dieser Saison beim VC Dornbirn in der obersten Spielklasse.

Neben ihre Liebe zum Vol­leyballsport, egal ob in der Halle oder in der „Sandkiste“, zeichnet die attraktive Sport­lerin auch ihr Ehrgeiz im Stu­dium aus. Als Studentin der Wirtschafts­ und Politikwis­senschaften geht sie ebenso konsequent ihren Weg wie bei ihrem Hobby. Was sie an­schließend beruflich tun will, ist allerdings noch offen. Vor dem Arbeiten will sie noch im Sport in höhere Sphären auf­steigen.

Julia chukwuma, geb. 1989, lebt in Wien und ist beachvolleyball-Nationalspielerin.

ImpressumRedaktionelle Leitung: Gerold Riedmann, Florian Dünser; Redaktion: Christian Adam, Andreas Dünser, Jochen Dünser, Ernest F. Enzelsberger, Geraldine Reiner, Hans-Günther Pellert, Klaus Hämmerle, Iris Burtscher, Joe Hagen, Johannes Huber, Jörg Stadler, Christa Dietrich, Michael Gasser, Marlies Mohr, Sabrina Stauber, Thomas Matt, Tony Walser, Martina Zudrell; Fotos: Klaus Hartinger, Bernd Hofmeister, Roland Paulitsch, Philipp Steurer, Andreas Uher, Beate Rhomberg; Layout: Felix Holzer