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Mai 2005DEUTSCHE NORM
Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) im DIN
ICS 91.140.30
DIN EN 13779
Lftung von Nichtwohngebuden Allgemeine Grundlagen und Anforderungen an Lftungs- undKlimaanlagen;Deutsche Fassung EN 13779:2004
Ventilation for non-residental buildings
Performance requirements for ventilation and room-conditioning systems;German version EN 13779:2004
Ventilation dans les btiments non rsidentiels Spcifications des performances pour les systmes de ventilation et de climatisation;
Version allemande EN 13779:2004
Ersatz fr
DIN 1946-2:1994-01
Gesamtumfang 64 Seiten
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Beginn der Gltigkeit
Diese Norm gilt ab 1. Mai 2005
Nationales Vorwort
Diese Norm wurde im Technischen Komitee CEN/TC 156 Lftung von Gebuden (Sekretariat: VereinigtesKnigreich) erarbeitet.
Zustndig fr die Deutsche Fassung ist der Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) im DINDeutsches Institut fr Normung e. V. Bei der Abstimmung hatte Deutschland gegen die Herausgabe dervorliegenden Fassung als EN-Norm gestimmt, da nach deutscher Expertenmeinung die Sachinhalte teilweiseeiner Revision bedrfen. Inzwischen ist die Revision im CEN/TC 156 angelaufen.
nderungen
Gegenber DIN 1946-2:1994-01 wurden folgende nderungen vorgenommen:
a) Inhalt durch bernahme von EN 13779:2004 ersetzt.
Frhere Ausgaben
DIN 1946-2: 1960-04, 1983-01, 1994-01
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EUROPISCHE NORM
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPENNE
EN 13779
September 2004
ICS 91.140.30
Deutsche Fassung
Lftung von NichtwohngebudenAllgemeine Grundlagen und Anforderungen an Lftungs- und
Klimaanlagen
Ventilation for non-residential buildings
Performance requirements for ventilation and room-conditioning systems
Ventilation dans les btiments non rsidentiels
Spcifications des performances pour les systmes deventilation et de climatisation
Diese Europische Norm wurde vom CEN am 16. Januar 2004 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschftsordnung zu erfllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denendieser Europischen Norm ohne jede nderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listendieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrageerhltlich.
Diese Europische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Franzsisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch bersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dnemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, sterreich, Polen, Portugal, Schweden, derSchweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Knigreich und Zypern.
EUROPISCHES KOMITEE FR NORMUNG
EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COM I T EUROPEN DE NORM ALI SATI ON
Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brssel
2004 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchemVerfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
Ref. Nr. EN 13779:2004 D
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Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................4
Einleitung.............................................................................................................................................................4
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................5
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................5
3 Begriffe ...................................................................................................................................................53.1 Allgemeines............................................................................................................................................53.2 Luftarten .................................................................................................................................................53.3 Aufenthaltsbereich ................................................................................................................................53.4 Lftungseffektivitt................................................................................................................................63.5 Spezifische Ventilatorleistung..............................................................................................................6
4 Symbole und Einheiten.........................................................................................................................6
5 Klassierung ............................................................................................................................................85.1 Festlegung der Luftarten ......................................................................................................................85.2 Klassierung von Luft .............................................................................................................................95.2.1 Allgemeines............................................................................................................................................95.2.2 Abluft und Fortluft .................................................................................................................................95.2.3 Auenluft ..............................................................................................................................................115.2.4 Zuluft .....................................................................................................................................................125.2.5 Raumluft ...............................................................................................................................................135.3 Aufgaben der Lftungs- und Klimaanlagen und Anlagetypen .......................................................165.4 Druckbedingungen im Raum..............................................................................................................185.5 Spezifische Ventilatorleistung............................................................................................................18
6 Raumklima............................................................................................................................................18
6.1 Allgemeines..........................................................................................................................................186.2 Aufenthaltsbereich ..............................................................................................................................196.3 Thermisches Raumklima ....................................................................................................................216.3.1 Allgemeines..........................................................................................................................................216.3.2 Auslegungsbedingungen....................................................................................................................216.3.3 Lufttemperatur und operative Temperatur........................................................................................216.3.4 Luftgeschwindigkeiten und Zugluftrisiko .........................................................................................226.4 Raumluftqualitt...................................................................................................................................236.4.1 Auslegungskriterien ............................................................................................................................236.4.2 Zuluftvolumenstrme ..........................................................................................................................246.4.3 Abluftvolumenstrme..........................................................................................................................256.5 Raumluftfeuchte...................................................................................................................................266.6 Akustik im Raum..................................................................................................................................26
6.7 Innere Wrmelasten.............................................................................................................................286.7.1 Allgemeines..........................................................................................................................................286.7.2 Personen...............................................................................................................................................286.7.3 Beleuchtung.........................................................................................................................................286.7.4 Sonstige innere Wrmequellen ..........................................................................................................29
7 Vereinbarungen ber die Auslegungskriterien ................................................................................307.1 Allgemeines..........................................................................................................................................307.2 Grundstze ...........................................................................................................................................307.3 Allgemeine Gebudeeigenschaften...................................................................................................307.3.1 Lage, Auenbedingungen, Umgebung..............................................................................................307.3.2 Auenklimadaten.................................................................................................................................307.3.3 Informationen ber den Betrieb des Gebudes ...............................................................................317.4 Konstruktionsdaten.............................................................................................................................31
7.5 Geometrische Beschreibung..............................................................................................................317.6 Raumnutzung.......................................................................................................................................31
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7.6.1 Allgemeines .........................................................................................................................................317.6.2 Personenbelegung ..............................................................................................................................317.6.3 Sonstige innere Wrmelasten ............................................................................................................31
7.6.4 Sonstige innere Verunreinigungs- und Feuchtigkeitsquellen........................................................ 317.6.5 Vorgegebener Abluftvolumenstrom..................................................................................................327.7 Anforderungen in den Rumen..........................................................................................................327.7.1 Allgemeines .........................................................................................................................................327.7.2 Regelungsart........................................................................................................................................327.7.3 Thermische Bedingungen und Feuchtebedingungen..................................................................... 327.7.4 Luftqualitt fr Personen....................................................................................................................327.7.5 Luftgeschwindigkeiten........................................................................................................................327.7.6 Schalldruckpegel.................................................................................................................................327.7.7 Beleuchtung.........................................................................................................................................327.8 Allgemeine Anforderungen an die Regelung und berwachung...................................................337.9 Allgemeine Anforderungen an die Instandhaltung und Betriebssicherheit..................................33
8 Verfahren von der Projektierung bis zum Betrieb ...........................................................................33
Anhang A(informativ) Richtlinien fr fachgerechte Verfahrensweisen......................................................35
Anhang B(informativ) Wirtschaftliche Gesichtspunkte ...............................................................................53
Anhang C(informativ) Checkliste fr die Auslegung und Nutzung von Anlagen mit niedrigemEnergieverbrauch ................................................................................................................................60
Literaturhinweise..............................................................................................................................................62
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Vorwort
Diese Norm (EN 13779:2004) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 156 Lftung vonGebuden erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.
Diese Europische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Verffentlichungeines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Mrz 2005, und etwaige entgegenstehende nationaleNormen mssen bis Mrz 2005zurckgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgendenLnder gehalten, diese Europische Norm zu bernehmen: Belgien, Dnemark, Deutschland, Estland,Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,Norwegen, sterreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, TschechischeRepublik, Ungarn, Vereinigtes Knigreich und Zypern.
Einleitung
Dieses Dokument enthlt die notwendigen Festlegungen fr Lftungs- und Klimaanlagen, um bei akzeptablenInstallations- und Betriebskosten ein zu allen Jahreszeiten behagliches und gesundheitlich unbedenklichesInnenraumklima zu schaffen. Diese Norm konzentriert sich auf typische Anlagenanwendungen und behandeltFolgendes:
wichtige Parameter des Innenraumklimas;
Definition von Auslegungskriterien und Anlagenleistungen;
Kommunikation zwischen Bauherrschaft und den an Planung, Bau sowie Betrieb der Anlagen Beteiligten.
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1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument gilt fr Planung, Bau sowie Betrieb von Lftungs- und Klimaanlagen in Nichtwohnge-buden, die fr den Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Es enthlt die Definitionen der Parameter, die
fr derartige Anlagen relevant sind. Wohngebude sowie Gebude mit freier Lftung liegen nicht imAnwendungsbereich dieses Dokuments.
Bei der Klassierung wird eine Einteilung in unterschiedliche Kategorien vorgenommen. Fr einige Werte sindBeispiele angegeben, und fr Anforderungen sind bliche Bereiche mit Standardwerten angegeben. Die indiesem Dokument angegebenen Standardwerte sind anzuwenden, wenn fr ein Projekt keine anderen Wertefestgelegt sind. Die Klassierung sollte stets dem Typ und der vorgesehenen Nutzung des Gebudesentsprechen; wenn die in diesem Dokument angegebenen Beispiele nicht angewendet werden, sollte dieKlassierungsgrundlage erlutert werden. Nationale Vorschriften sind stets zu befolgen, selbst wenn dieseauerhalb des in diesem Dokument angegebenen Bereiches liegen.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind fr die Anwendung dieses Dokuments unentbehrlich. Bei datiertenVerweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzteAusgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschlielich aller nderungen).
prEN 12097, Lftung von Gebuden Luftleitungen Anforderungen an Luftleitungsbauteile zur Wartungvon Lftungssystemen
EN 12237, Lftung von Gebuden Luftleitungen Runde Luftleitungen aus Blech Festigkeit undDichtheit
EN 12464-1, Licht und Beleuchtung Beleuchtung von Arbeitssttten Teil 1: Arbeitssttten inInnenrumen
EN 12599:2000, Lftung von Gebuden Prf- und Messverfahren fr die bergabe eingebauter
raumlufttechnischer Anlagen
EN 12792:2003, Lftung von Gebuden Symbole und Terminologie
EN ISO 7730, Ergonomie der thermischen Umgebung Analytische Bestimmung und Interpretation derthermischen Behaglichkeit durch Berechnung des PMV und des PPD-Indexes und der lokalen thermischenBehaglichkeit (ISO 7730:1994)
3 Begriffe
3.1 Allgemeines
Fr die Anwendung dieser Norm gelten die in EN 12792 angegebenen Begriffe.
3.2 Luftarten
Die Luftarten sind in 5.1 definiert.
3.3 Aufenthaltsbereich
Die Definition des Aufenthaltsbereiches hngt von der Geometrie und der Nutzung des Raumes ab und istvon Fall zu Fall festzulegen. blicherweise bezeichnet Aufenthaltsbereich nur Bereiche, die fr denAufenthalt von Personen ausgelegt sind; ein Aufenthaltsbereich ist definiert als das Luftvolumen, das durchfestgelegte horizontale und vertikale Ebenen umschlossen ist. Die vertikalen Ebenen sind in der Regel parallelzu den Wnden des Raumes. blicherweise ist auch die Hhe des Aufenthaltsbereiches begrenzt. Deshalb
ist der Aufenthaltsbereich in einem Raum der Bereich, in dem die Personen sich blicherweise befinden undin dem die Anforderungen an das Innenraumklima zu erfllen sind. Definitionen sind in 6.2 gegeben.
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3.4 Lftungseffektivitt
Die Lftungseffektivitt beschreibt die Beziehung zwischen den Verunreinigungskonzentrationen der Zuluft,der Abluft und der Raumluft im Atmungsbereich (innerhalb des Aufenthaltsbereiches). Sie ist definiert als
v=ZULRAL
ZULABL
cc
cc
(1)
Dabei ist
v die Lftungeffektivitt;
cABL die Verunreinigungskonzentration auerhalb des Aufenthaltsbereichs bzw. der Abluft;
cRAL die Verunreinigungskonzentration der Raumluft (Atmungsbereich innerhalb des Aufenthalts-bereiches);
cZUL die Verunreinigungskonzentration der Zuluft.
Die Lftungseffektivitt ist abhngig von der Luftverteilung und der Art und dem Ort der Quellen derLuftverunreinigung im Raum. Sie kann daher unterschiedliche Werte fr unterschiedliche Verunreinigungenaufweisen. Wenn Luft und Verunreinigungen vollstndig vermischt sind, ist die Wirksamkeit der Lftung gleicheins.
Weitere Angaben zur Wirksamkeit der Lftung sind in CR 1752 enthalten.
ANMERKUNG Fr denselben Begriff wird hufig auch die Bezeichnung Wirksamkeit derVerunreinigungsbeseitigung verwendet.
3.5 Spezifische VentilatorleistungDie spezifische Leistung eines jeden Ventilators ist definiert als
PSFP=vq
P=
tot
p (2)
Dabei ist
PSFP die spezifische Ventilatorleistung, in W m-3s;
P die elektrische Leistungsaufnahme des Ventilatormotors in W;
qv der Nennluftvolumenstrom durch den Ventilator, in m s-1
;
p die Gesamtdruckerhhung des Ventilators;
tot der Gesamtwirkungsgrad von Ventilator, Motor und Antrieb in eingebautem Zustand.
Der Koeffizient gilt fr den Nennluftvolumenstrom bei sauberen Filtern und geschlossenen Bypass-Leitungen.Er ist bezogen auf eine Luftdichte von 1,2 kg m-3.
4 Symbole und Einheiten
Fr die Anwendung dieser Norm gelten die in Tabelle 1 angegebenen Symbole und Einheiten. Die Einheitenin Klammern werden ebenfalls verwendet.
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Tabelle 1 Symbole und Einheiten
Gre Symbol Einheit
Druckdifferenz p Pa
Temperaturdifferenz K
Lftungseffektivitt v
Temperatur (theta) C
Lufttemperatur im Raum a(theta) C
Mittlere Strahlungstemperatur r(theta) C
Operative Temperatur o(theta) C
Dichte (rho) kg m-3
Wrme- oder Kltelast (phi) W (kW)
Flche A m
Kosten C EUR*
Konzentration c mg m-3
Spezifische Wrmekapazitt beikonstantem Druck
cp J kg-1K-1
Durchmesser d m
Energieverbrauch (gemessen) E J (MJ, GJ)
Energiebedarf (berechnet) E J (MJ, GJ)
Spezifische Undichtheit f l s-1m-2
Barwertfaktor fpv
Hhe h m
Ursprngliche Investition I EUR*
Wrmedmmwert der Bekleidung Icl clo
Lnge L m
Stoffwechselrate (Aktivitt) M met
Lebensdauer n Jahre
nL50-Wert nL50 h-1
Leistung P W
Spezifische Ventilatorleistung PSFP W m-3s
Barwert PV EURa)
Druck p PaMassenstrom qm kg s-1
Volumenstrom qv m3s-1(l s-1, m3h-1)
Zinssatz r
Zeit t s (h)
Volumen V m3
Luftgeschwindigkeit v m s-1a Oder nationale Whrung.
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5 Klassierung
5.1 Festlegung der Luftarten
Die Luftarten in einem Gebude und in einer Lftungs- oder Klimaanlage sind in Tabelle 2 festgelegt und aufBild 1 dargestellt. Die Abkrzungen und Farben in Tabelle 2 sind zu verwenden, um die Luftart aufZeichnungen von Lftungs- und Klimaanlagen zu kennzeichnen. Die Abkrzungen gelten ebenfalls fr dieBeschriftung von Anlagenteilen. Wenn die Sprache frei gewhlt werden kann, wird Englisch empfohlen. DerFarbcode der Zuluft wird in bereinstimmung mit Tabelle 15 entsprechend der anlagengesteuertenFunktionen gewhlt.
Tabelle 2 Festlegung von Luftarten
Nr. (Bild 1) Luftart Abkrzung Farbe Definition
Outdoor air ODAAuenluft AUL1
Air neuf ANF
GrnUnbehandelte Luft, die von auen in dieAnlage oder in eine ffnung einstrmt
Supply air SUPZuluft ZUL2
Air fourni FOU
Siehe Tabelle 15Luft, die in den behandelten Raum eintrittoder Luft, die aus der Anlage austritt,nachdem sie behandelt wurde
Indoor air IDARaumluft RAL3
Air intrieur INT
GrauLuft im behandelten Raum oderAufenthaltsbereich
Transferred air TRAberstrmluft SL4Air transfr TRA
GrauRaumluft, die von einem in einen anderenbehandelten Zone strmt
Extract air ETAAbluft ABL5
Air repris REP
GelbLuft, die den behandelten Raum verlsst
Recirculationair
RCA
Umluft UML6
Air recycle REC
Orange
Abluft, die wieder der Luftbehandlungzugefhrt und wieder als Zuluft verwendetwird
Exhaust air EHAFortluft FOL7
Air rejet RJT
BraunLuft, die ins Freie strmt
Secondary air SECSekundrluft SEK8Air brass BRA
Orange
Luft, die einem Raum entnommen undnach Behandlung demselben Raum wiederzugefhrt wird (Beispiel: Geblse-konvektor)
Leakage LEALeckluft LEC9
Fuites FUI
Grauunbeabsichtigter Luftstrom durch undichteStellen der Anlage
Infiltration INFInfiltration INF10
Infiltration INF
GrnLufteintritt ber Undichtheiten in derGebudehlle
Exfiltration EXFExfiltration EXF11
Exfiltration EXF
GrauLuftaustritt ber Undichtheiten in derGebudehlle
Mixed air MIAMischluft MIL12
Air melange MEL
Strme mitunterschied-lichen Farben
Luft, die mehr als eine Luftart enthlt
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Bild 1 Darstellung von Luftarten mit Nummern nach Tabelle 2
5.2 Klassierung von Luft
5.2.1 Allgemeines
Alle am Projekt Beteiligten (z. B. Architekten, Gebudeausrster, Eigentmer, Auftraggeber) mssen dieAuslegungsbedingungen und Systemanforderungen im Hinblick auf die angestrebte Luftqualitt individuellvereinbaren. Hierbei kann die folgende Klassierung verwendet werden, um die individuelle Qualitt derverschiedenen Luftarten nach 5.1 zu beschreiben. Einige Anwendungen dieser Klasseneinteilung sind inAnhang A gegeben.
5.2.2 Abluft und Fortluft
Die Klassierungen der Abluft und der Fortluft fr die Anwendungen dieser Norm sind in den Tabellen 3 und 4gegeben. Wenn bei der Abluft unterschiedliche Kategorien aus unterschiedlichen Rumen zusammentreffen,wird die Kategorie des Gesamtluftstroms durch den Strom mit der hchsten Kategorie-Nummer bestimmt.
Die Fortluft-Kategorien gelten fr die gereinigte Luft. Bei der Reinigung von Fortluft sind das Verfahren und diezu erwartende Wirkung der Reinigung eindeutig anzugeben; die anfngliche und fortdauernde Wirksamkeitdes Reinigungsprozesses muss nachgewiesen werden. Die Kostenwirksamkeit ist ebenfalls zubercksichtigen (vgl. Anhang B), besonders wenn es das Ziel ist, die Fortluft um mehr als eine Klasse zuverbessern. Fortluft der Klasse FOL 1 kann in keinem Fall durch Reinigung erreicht werden.
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Tabelle 3 Klassierung der Abluft (ABL)
Kategorie BeschreibungBeispiele, bei denen Luft jeder Kategorie
vorzufinden ist (informativ)
Abluft mit niedrigem Verunreinigungsgrad
ABL 1
Luft aus Rumen, deren Hauptemissions-quellen Baustoffe und das Bauwerk sind.Ebenso Luft aus Aufenthaltsrumen, derenHauptemissionsquellen der menschlicheStoffwechsel, Baustoffe und das Bauwerksind. Rume, in denen Rauchen gestattet ist,sind nicht eingeschlossen.
Bros, einschlielich integrierter kleinerLagerrume, ffentliche Bereiche, Klassen-rume, Treppenhuser, Flure, Sitzungs-rume, gewerbliche Rume ohne zustzlicheEmissionsquellen
Abluft mit migem Verunreinigungsgrad
ABL 2
Luft aus Aufenthaltsrumen mit den gleichenVerunreinigungsquellen wie bei Kategorie 1
und/oder durch menschliche Aktivitten,jedoch mit mehr Verunreinigungen als beiKategorie 1. Rume der Kategorie ABL 1, indenen Rauchen gestattet ist
Speiserume, Kchen fr die Zubereitungheier Getrnke, Lager, Lagerrume in Bro-
gebuden, Hotelzimmer, Umkleiderume
Abluft mit hohem Verunreinigungsgrad
ABL 3Rume, in denen emittierende Feuchte,Arbeitsverfahren, Chemikalien usw. die Luft-qualitt wesentlich beeintrchtigen
Toiletten und Waschrume, Saunen, Kchen,allgemeine chemische Laboratorien,Kopierrume, Rume, die speziell frRaucher vorgesehen sind
Abluft mit sehr hohem Verunreinigungsgrad
ABL 4
Luft, die gesundheitlich schdliche Gerche
und Verunreinigungen enthlt, deren Konzen-trationen hher liegen, als fr die Raumluft inAufenthaltsbereichen erlaubt ist
Professionelle Absaugeinrichtungen, Grill-
rume und rtliche Kchenabsauganlagen,Garagen und Autotunnel, Parkhuser,Rume fr die Verarbeitung von Farben undLsemitteln, Rume mit unreiner Wsche,Rume fr Lebensmittelabflle, zentraleStaubsaugeanlagen, intensiv genutzteRaucherrume und besondere chemischeLaboratorien
Tabelle 4 Klassierung der Fortluft (FOL)
Kategorie Beschreibung Beispiele (informativ)
Fortluft mit niedrigem VerunreinigungsgradFOL 1wie ABL 1 siehe ABL 1
Fortluft mit migem VerunreinigungsgradFOL 2
wie ABL 2 siehe ABL 2
Fortluft mit hohem VerunreinigungsgradFOL 3
wie ABL 3 siehe ABL 3
Fortluft mit sehr hohem VerunreinigungsgradFOL 4
wie ABL 4 siehe ABL 4
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5.2.3 Auenluft
Bei der Auslegung der Anlage ist die Qualitt der Auenluft um das Gebude herum bzw. der vorgeseheneStandort des Gebudes zu bercksichtigen. Es gibt zwei Mglichkeiten, die Auswirkungen schlechter
Auenluft im Innenraumklima in der Auslegung zu mildern:
Vorrichtungen zum Ansaugen der Luft werden an Stellen angebracht, an denen die Auenluft amwenigsten verunreinigt ist (wenn die Auenluft um das Gebude herum nicht gleichmig verunreinigtist) siehe Anhang A.2;
die Luft wird auf eine bestimmte Art gereinigt siehe A.3.
Beim Reinigen der Luft knnen unterschiedliche Vorgehensweisen geeignet sein, je nach den Anforderungenan die Qualitt der Raumluft und ob die Auenluft mit Gasen, Partikeln oder beidem verunreinigt ist (undabhngig von der Gre der betreffenden Partikel).
Im Hinblick auf die in dieser Norm beschriebenen Anwendung wird die Auenluft entsprechend Tabelle 5
klassiert.
Tabelle 5 Klassierung der Auenluft (AUL)
Kategorie Beschreibung
AUL 1 saubere Luft, die nur zeitweise staubbelastet sein darf (z. B. Pollen)
AUL 2 Luft mit hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub
AUL 3 Luft mit hoher Konzentration an gasfrmigen Luftverunreinigungen
AUL 4Luft mit hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub und an gasfrmigen Luftverunreini-gungen
AUL 5 Luft mit sehr hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub oder an gasfrmigen Luftverun-reinigungen
Die Klassierung wird auf der Basis der kritischsten gasfrmigen Verunreinigungen und Schwebstoffe(einschlielich aller Arten von festen Partikeln und salzhaltigem Dunst) vorgenommen. Luft wird alssauber bezeichnet, wenn die WHO-Richtlinien (1999) und alle nationalen Luftqualittsnormenoder -vorschriften im Hinblick auf die betreffenden Stoffe in der Auenluft eingehalten werden.Konzentrationen werden als hoch bezeichnet, wenn sie die oben angefhrten Anforderungen um einenFaktor bis zu 1,5 berschreiten. Konzentrationen werden als sehr hoch bezeichnet, wenn sie dieAnforderungen um einen Faktor von mehr als 1,5 berschreiten.
Da nicht fr alle Verunreinigungen Anforderungen festgelegt sind und die vorhandenen Vorschriften von Land
zu Land unterschiedlich sind, ist eine differenzierte Beurteilung durch den Planer erforderlich. Die mglicheWirkung nicht nur einzelner Verunreinigungen sondern auch von Verunreinigungsgemischen solltebercksichtigt werden.
bliche gasfrmige Verunreinigungen, die bei der Bewertung der Auenluft fr die Auslegung von Lftungs-und Klimaanlagen bercksichtigt werden mssen, sind Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefeldioxid,Stickstoffoxide und flchtige organische Verbindungen (VOC, z. B. Benzen, Lsemittel und polyaromatischeKohlenwasserstoffe). Die Wirkung derartiger Verunreinigungen der ueren Umgebung in Innenrumen hngtvon deren Reaktionsfhigkeit ab. Kohlenmonoxid ist zum Beispiel relativ stabil und wird in geringem Maevon innen liegenden Flchen adsorbiert. Das Ozon der Auenluft dagegen ist blicherweise fr dieBeurteilung nicht relevant, da Ozon uerst reaktionsfhig ist und die Konzentration in der Lftungsanlageund im Raum sehr schnell abnimmt. Weitere gasfrmige Verunreinigungen liegen meist zwischen diesenbeiden Extremen.
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Schwebstoffe bezieht sich auf die Gesamtmenge fester oder flssiger Partikel in der Luft, von sichtbaremStaub bis zu submikroskopischen Teilchen. Die meisten Richtlinien zur Auenluft beziehen sich auf PM10(Schwebstoffe mit einem aerodynamischen Durchmesser bis zu 10 m). Es wird jedoch auch inzunehmendem Mae anerkannt, dass aus Grnden des Gesundheitsschutzes kleinere Partikel strker
bercksichtigt werden sollten. Wenn biologische Partikel zu betrachten sind, sind PM 10-Richtlinien nichtmageblich und die Gefahren fr das Immunsystem und das Infektionsrisiko, die von diesen Partikelnausgehen, sind fr die Betrachtung wichtiger.
Als allgemeine Leitlinie sind in Tabelle 6 Beispiele fr die Auenluftqualitt gegeben.
Tabelle 6 Beispiele fr Verunreinigungskonzentrationen in der Auenluft
Konzentration
Beschreibung des Ortes CO2ppm
COmg m-3
NO2g m-3
SO2g m-3
Gesamt-PMmg m-3
PM10g m-3
Lndliche Gebiete; keine
bedeutenden Emissionsquellen
350 < 1 5 bis 35 < 5 < 0,1 < 20
Kleine Stdte 375 1 bis 3 15 bis 40 5 bis 15 0,1 bis 0,3 10 bis 30
Verschmutzte Stadtzentren 400 2 bis 6 30 bis 80 10 bis 50 0,2 bis 1,0 20 bis 50
ANMERKUNG Die in der Tabelle angegebenen Werte sind mittlere Jahreskonzentrationen und sollten nicht fr dieDimensionierung von Anlagen verwendet werden. Die maximalen Konzentrationen liegen hher. Weitere Angabenergeben sich aus lokalen Messungen und nationalen Richtlinien.
5.2.4 Zuluft
Die Klassierung der Zuluft ist in Tabelle 7 angegeben.
Tabelle 7 Klassierung der Zuluft (ZUL)
Kategorie Beschreibung
ZUL 1 Zuluft, die nur Auenluft enthlt
ZUL 2 Zuluft, die Auen- und Umluft enthlt
ANMERKUNG Umluft kann der Zuluft absichtlich oder durch Leckagebeigemischt sein. Dabei ist z. B. besonders auf die Bedingungen in rotierendenWrmetauschern zu achten.
Die Zuluftqualitt in Gebuden, die fr den Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, muss so sein, dass unterBercksichtigung der zu erwartenden Emissionen aus inneren Verunreinigungsquellen (menschlicherStoffwechsel, Aktivitten und Arbeitsverfahren, Baustoffe, Mbel) und der Lftungsanlage selbst einegeeignete Raumluftqualitt erreicht werden kann.
Um Missverstndnisse zu vermeiden, wird empfohlen, die Zuluftqualitt nicht nur mit Hilfe der Klassierungnach Tabelle 7 zu definieren, sondern auch durch Festlegung der Konzentrationsgrenzen, die fr diegenannten Verunreinigungen in der Raumluft gelten. Deshalb ist eine Angabe der zu erwartenden Emissionenaus den Innenraum-Verunreinigungsquellen erforderlich; wenn mglich, sollte diese auf die Konzentrationsgrenzen und Emissionsnormen bezogen sein.
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5.2.5 Raumluft
5.2.5.1 Allgemeines
Die allgemeine Klassierung der Raumluft im Aufenthaltsbereich ist in Tabelle 8 angegeben
Tabelle 8 Allgemeine Klassierung der Raumluftqualitt (RAL)
Kategorie Beschreibung
RAL 1 spezielle Raumluftqualitt
RAL 2 hohe Raumluftqualitt
RAL 3 mittlere Raumluftqualitt
RAL 4 niedrige Raumluftqualitt
Die genaue Definition derartiger Kategorien hngt von der Art der zu bercksichtigenden Verunreinigungs-quellen und von der Wirkung dieser Verunreinigungen ab. Verunreinigungsquellen knnen zum Beispiel:
auf einen Raum begrenzt oder in einem Gebude verteilt sein;
kontinuierlich oder diskontinuierlich emittieren;
Teilchen (anorganische, lebensfhige oder sonstige organische) oder Gase/Dmpfe (organische oderanorganische) emittieren.
Die Auswirkungen knnen sich als Wahrnehmung der Luftqualitt (durch an die Verunreinigungen adaptierteoder darauf reagierende) oder sich als Auswirkungen auf die Gesundheit darstellen, wie zum Beispiel Reizung
der Schleimhaut, toxische Wirkungen, Infektion, allergische Reaktionen oder Krebserkrankung. DieseAuswirkungen knnen von den Personen abhngen, die dem Umgebungsklima ausgesetzt sind, z. B. ob essich um gesunde Erwachsene, um Kinder oder Krankenhauspatienten handelt.
Daher ist eine vollstndige Definition aller mglicher Kategorien der Raumluftqualitt schwierig und liegtauerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm. Fr praktische Anwendungen sind die vier Kategorien derRaumluftqualitt jedoch mittels eines der in 5.2.5.2 bis 5.2.5.6 angegebenen Verfahren quantitativ zubestimmen. Das Verfahren kann frei gewhlt werden, muss jedoch an die Nutzung des Raumes und dieAnforderungen angepasst sein. Die unterschiedlichen Verfahren lassen nicht notwendigerweise vonderselben Kategorie der Raumluftqualitt auf dieselbe Menge an Zuluft schlieen. In besonderen Fllenknnen andere als die unten beschriebenen Verfahren zur quantitativen Bestimmung der RAL angewendetwerden.
5.2.5.2 Klassierung durch die CO2-Konzentration
Derzeitige Untersuchungen und praktische Anwendungen lassen darauf schlieen, dass die Raumluft durchdie CO2-Konzentration klassiert werden kann, wie in Tabelle 9 angegeben. CO2 ist ein guter Indikator fr dieEmission organischer Ausdnstungen durch Menschen. Die Klassierung durch CO2-Konzentration hat sichbei Aufenthaltsrumen etabliert, in denen Rauchen nicht erlaubt ist und Verunreinigungen hauptschlichdurch menschlichen Stoffwechsel verursacht werden. Zum Vergleich sind in Tabelle 6 blicheCO2-Konzentrationen fr die Auenluft angegeben.
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Tabelle 9 CO2-Konzentration in Rumen
Erhhung der CO2-Konzentration gegenberder Auenluft- CO2-Konzentration, in ppmKategorie
blicher Bereich Standardwert
RAL 1 400 350
RAL 2 400 600 500
RAL 3 600 1 000 800
RAL 4 > 1 000 1 200
Die auf der CO2-Konzentration beruhenden Kategorien werden etwa mit den in Tabelle 11 angegebenenAuenluftstrmen erreicht.
5.2.5.3 Klassierung durch die empfundene Luftqualitt, in decipol
Dieses Klassierungsverfahren ist in CR 1752 beschrieben. Es ist bei Aufenthaltsrumen anwendbar, in denenkeine nicht wahrnehmbaren Schadstoffe wie CO, Radon usw. vorkommen. Charakteristische Festlegungensind:
Tabelle 10 Empfundene Luftqualitt im Aufenthaltsbereich
Empfundene Luftqualitt, in decipolKategorie
blicher Bereich Standardwert
RAL 1 1,0 0,8
RAL 2 1,0 1,4 1,2
RAL 3 1,4 2,5 2,0
RAL 4 > 2,5 3,0
Das Verfahren ist noch nicht etabliert und in der Praxis schwer umsetzbar. Daher sollte es nur angewendetwerden, wenn die erforderlichen Informationen ber alle Emissionen vorliegen. Hinweise siehe CR 1752.
5.2.5.4 Indirekte Klassierung durch den Auenluftvolumenstrom je Person
Dieses Verfahren hat sich in der Praxis in den Fllen bewhrt, in denen Rume blicherweise dem Aufenthalt
von Personen dienen. Die (von der Lftungsanlage zugefhrten) Auenluftvolumenstrme je Person sind freine normale Arbeitsttigkeit mit einer Stoffwechselrate von etwa 1,2 met in einem Bro oder zu Hause inTabelle 11 angegeben. Diese Werte werden hufig zur Auslegung der Anlage verwendet. Sie mssen imAufenthaltsbereich eingehalten werden. Bei den fr Nichtraucher-Bereiche angegebenen Volumenstrmensind der menschliche Stoffwechsel und bliche Emissionen in Gebuden mit geringer Verschmutzungbercksichtigt. Bei hohen Aktivittsgraden (met > 1,2) sollten die Auenluftvolumenstrme um einen Faktorvon met/1,2 erhht werden.
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Tabelle 11 Auenluftvolumenstrme je Person
Auenluftvolumenstrom je Person
Nichtraucher-Bereich Raucher-BereichKategorie Einheitblicher Bereich Standardwert blicher Bereich Standardwert
m3h-1Person-1 > 54 72 > 108 144RAL 1
ls-1Person-1 > 15 20 > 30 40
m3h-1Person-1 36 54 45 72 108 90RAL 2
ls-1Person-1 10 15 12,5 20 30 25
m3h-1Person-1 22 36 29 43 72 58RAL 3
ls-1Person-1 6 10 8 12 20 16
m3h-1Person-1 < 22 18 < 43 36RAL 4
ls-1Person-1 < 6 5 < 12 10
Es wird dringend empfohlen, bei den Lftungs- und Klimaanlagen selbst und bei Mbeln, Teppichen undanderen Inneinrichtungen nur Materialien mit keinen oder geringen Emissionen zu whlen, anstatt denAuenluftvolumenstrom zu erhhen, um vermeidbare Emissionen zu verdnnen.
Die fr Raucher angegebenen Volumenstrme gelten fr Bereiche, in denen das Rauchen gestattet ist. Eswird empfohlen, klar getrennte Raucher- und Nichtraucher-Bereiche zu definieren und die Anlageentsprechend auszulegen.
5.2.5.5 Indirekte Klassierung durch den Luftvolumenstrom je Netto-Bodenflche
Dieses Verfahren kann manchmal bei der Auslegung von Anlagen fr Rume angewendet werden, die nichtfr den Aufenthalt von Personen bestimmt sind und keine klar definierte Nutzungsart aufweisen (z. B.Lagerrume). Die Luftvolumenstrme je Bodenflche sind in Tabelle 12 angegeben. Sie beruhen auf einerLaufzeit der Anlage von 50 % und einer Raumhhe von 3 m. Bei einer krzeren Laufzeit in hheren Rumensollte der Luftvolumenstrom hher sein.
Tabelle 12 Volumenstrme der Auenluft oder berstrmluft jeNetto-Bodenflche fr Rume, die nicht fr den Aufenthalt von
Personen bestimmt sind
Volumenstrom der Auen- oder berstrmluftje Netto-BodenflcheKategorie Einheit
blicher Bereich Standardwert
m3h-1m-2 a aRAL 1
ls-1m-2 a a
mh-1m-2 > 2,5 3RAL 2
ls-1m-2 > 0,7 0,83
mh-1m-2 1,3 2,5 2RAL 3
ls-1m-2 0,35 0,7 0,55
mh-1m-2 < 1,3 1RAL 4
ls-1m-2 < 0,35 0,28
a
Bei RAL 1 ist dieses Verfahren nicht ausreichend.
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5.2.5.6 Klassierung durch Konzentrationen bestimmter Verunreinigungen
Dieses Klassierungsverfahren eignet sich bei hheren Emissionen spezifischer Verunreinigungen. Sindausreichend Informationen ber alle Emissionen im Raum vorhanden, knnen die Anforderungen an den
Luftvolumenstrom nach 6.4.2.3 berechnet werden. Wenn der Emissionsgrad nicht bekannt ist, kann dieerforderliche Luftqualitt auch durch den auf Erfahrungen beruhenden Luftvolumenstrom indirekt festgelegtwerden.
5.3 Aufgaben der Lftungs- und Klimaanlagen und Anlagetypen
Lftungs- und Klimaanlagen haben die Aufgabe, die Raumluftqualitt und die Bedingungen fr thermischeBehaglichkeit und Feuchte im Raum so zu beeinflussen, dass im Voraus getroffene Festlegungen erflltwerden. Die Festlegung des Raumklimas beeinflusst den Installationspreis, die rumlichen Anforderungen frdie Anlage und die Betriebskosten. Deshalb muss eine Lsung gefunden werden, die den geltendenAnforderungen entspricht.
Lftungsanlagen bestehen aus einer Zuluft- und einer Abluftanlage und sind gewhnlich mit Filtern fr dieAuenluft sowie Heiz- und Wrmerckgewinnungseinrichtungen ausgerstet. Abluftanlagen ohne
Zuluftanlage knnen die vorgegebenen Anforderungen nicht erfllen. Zuluftanlagen ohne Abluftanlagenermglichen in der Regel keine Wrmerckgewinnung und knnen zu berdruck fhren, der in bestimmtenFllen eine Gefahr fr die Gebudestruktur darstellen kann.
Die Grundkategorien der Anlagenart ist abhngig von ihrer Fhigkeit, die Raumluftqualitt zu regeln, sowiedavon, auf welche Weise und wie weitgehend sie die thermodynamischen Eigenschaften im Raum regelt.
Mgliche Kategorien fr die Steuerung und Regelung der Raumluftqualitt sind in Tabelle 13 angegeben.
Tabelle 13 Mgliche Arten der Steuerung und Regelung der Raumluftqualitt (RAL-C)
Kategorie Beschreibung
Keine RegelungRAL C1 Die Anlage luft konstant.
Manuelle SteuerungRAL C2
Die Anlage unterliegt einer manuellen Schaltung.
ZeitsteuerungRAL C3
Die Anlage wird nach einem vorgegebenen Zeitplan betrieben.
Anwesenheitskontrolle (Personenbelegung ja/nein)
RAL C4 Die Anlage wird abhngig von der Anwesenheit von Personen betrieben(Lichtschalter, Infrarotsensoren usw.).
Prsenzkontrolle (Anzahl der Personen)
RAL C5 Die Anlage wird abhngig von der Anzahl der im Raum anwesenden Personenbetrieben.
Luftqualittsregelung
RAL C6 Die Anlage wird durch Sensoren geregelt, die Raumluftparameter oder angepassteKriterien messen (z. B. CO2-, Mischgas- oder VOC-Sensoren). Die angewendetenParameter mssen an die Art der im Raum ausgebten Ttigkeit angepasst sein.
Welches Regelungssystem (einschlielich manueller Regelung) auch angewendet wird, eine bessereLeistung lsst sich in der Regel durch Anwendung einer Form von vorausschauender Regelung erreichen.Das kann zum Beispiel bedeuten, dass die Zunahme der Verschmutzung verfolgt wird und derLuftvolumenstrom geringfgig erhht wird, bevor eine Konzentrationsgrenze berschritten wird, und nicht erst
nach dem berschreiten der Konzentrationsgrenze die Lftung bedeutend zu erhhen.
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Das thermische Umgebungsklima in einem Raum kann entweder durch die Lftungsanlage allein oder inVerbindung mit anderen Einrichtungen, wie Khl-/Heizdecken, Bden usw. geregelt werden. Auf dieserGrundlage werden die beiden Grundanlagenarten nach Tabelle 14 verwendet.
Tabelle 14 Allgemeine Anlagentypen zur
Beschreibung Name der Anlagenart
Regelung durch die Lftungsanlage allein Nur-Luftanlagen
Regelung durch die Lftungsanlage in Verbin-dung mit anderen Einrichtungen (z. B. Heizvor-richtungen, Khldecken, Radiatoren, thermo-aktive Bauteile)
Mischanlagen
Mgliche Behandlungen der Luft zur Vernderung des hygrothermalen Umgebungsklimas sind: Heizen,Khlen, Befeuchten und Entfeuchten.
Fr eine Klassierung ist eine Funktion nur dann gltig, wenn die Anlage in der Lage ist, diese Funktion so zuregeln, dass die vorgegebenen Bedingungen hinsichtlich der Grenzen erfllt werden knnen. Dies bedeutet,dass zum Beispiel eine ungeregelte Entfeuchtung in einer Khlungseinheit nicht als Entfeuchtung imvorgenannten Sinne gerechnet werden kann.
Die Definitionen der Grundarten von Anlagen bezglich der Fhigkeit zur Regelung der Temperatur und desFeuchtegehaltes im Raum sind in Tabelle 15 angegeben.
Tabelle 15 Anlagentypen entsprechend der Funktion
Anlagengeregelte FunktionKategorie
Lftung Heizung Khlung Befeuchtung EntfeuchtungName der Anlage
Farbcodefr dieZuluft
THM C0 Einfache Lftungs-anlage Grn
THM C1
Lftungsanlage mitder Funktionheizen oder Luft-heizungsanlage
Rot
THM C2
Lftungsanlage mitden Funktionenheizen undbefeuchten
Blau
THM C3 ()Einfache Klimaan-lage mit derFunktion khlen
Blau
THM C4 ()
Einfache Klimaan-lage mit derFunktion khlenund befeuchten
Blau
THM C5
Klimaanlage mitden Funktionenkhlen, be- undentfeuchten
Violett
Es bedeuten von der Anlage nicht beeinflusst
durch die Anlage geregelt und im Raum sichergestellt
() durch die Anlage beeinflusst, jedoch ohne Garantiewerte im Raum
Die Kategorie THM C5 ist nur zu whlen, wenn eine geregelte Entfeuchtung tatschlich erforderlich ist.
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5.4 Druckbedingungen im Raum
Um die Strmungsrichtung und die Verteilung von Emissionen zwischen Bereichen im Gebude und/oderzwischen Gebude und dem Freien zu regeln, werden Druckbedingungen durch unterschiedliche Zuluft- und
Abluftstrme geschaffen. Mgliche Kategorien fr Druckbedingungen sind in Tabelle 16 angegeben.
Tabelle 16 Druckbedingungen im Raum
Kategorie Beschreibung (kein Wind und keine Kaminwirkung)
PC 1 Unterdruck (6 Pa)
PC 2 leichter Unterdruck (2 Pa bis 6 Pa)
PC 3 ausgeglichen (2 Pa bis + 2 Pa) = Standardbedingung
PC 4 leichter berdruck (2 Pa bis 6 Pa)
PC 5 berdruck (> 6 Pa)
Die Wahl der Drcke hngt von der Anwendung ab. In manchen Fllen sind mehrere Stufen von Unter- undberdrcken erforderlich, um die Luftstrmung zwischen allen Bereichen im Gebude zu regeln. Wenn diegeforderten Drcke auch bei Windeinwirkung sicherzustellen sind, muss die Gebudehlle nach A.9 luftdichtsein. In der Regel werden die vorgeschlagenen Strmungsrichtungen und nicht die definierten Drckefestgelegt. Bei einem kalten Umgebungsklima kann ein berdruck im Gebude zu Schden an derGebudestruktur fhren.
Wurden keine Angaben gemacht, gilt Kategorie PC 3.
5.5 Spezifische Ventilatorleistung
Die Klassierung der spezifischen Ventilatorleistung (fr jeden Ventilator) ist in Tabelle 17 angegeben(Klassierung je Ventilator). Wurden keine Angaben gemacht, sind die in Tabelle A.3 angegebenenStandardwerte anzuwenden.
Tabelle 17 Klassierung der spezifischen Ventilatorleistung(je Ventilator)
Kategorie PSFPin W m-3 s
SFP 1 < 500
SFP 2 500 750
SFP 3 750 1 250
SFP 4 1 250 2 000
SFP 5 > 2 000
6 Raumklima
6.1 Allgemeines
Lftungs- und Klimaanlagen beeinflussen die folgenden Parameter:
Raumklima;
Raumluftqualitt;
Raumluftfeuchte;
Akustik im Raum.
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Es ist jedoch erforderlich zu bercksichtigen, dass Behaglichkeit und Leistungsfhigkeit von Personen ineinem Raum auch von folgenden Einflssen abhngen:
Art der Ttigkeit und Gestaltung des Arbeitsplatzes;
Beleuchtung und Farben;
Raumgre und Mbeleinrichtung;
Sicht nach auen;
Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhltnis;
individuelle Faktoren.
Die Auslegungskriterien fr das Raumklima basieren auf Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Planer.Typische Auslegungsbedingungen sind in 6.3 bis 6.7 angegeben; weitere Leitlinien zur Luftqualitt sind in 5.2
enthalten. Die vereinbarten Anforderungen an das Raumklima, die Raumluftqualitt, die Raumluftfeuchte unddie Akustik im Raum mssen im Aufenthaltsbereich entsprechend 6.2 erfllt werden. Jede Anlage muss frdie spezifischen Anforderungen des Projektes ausgelegt sein.
6.2 Aufenthaltsbereich
Die Anforderungen an das Raumklima sind im Aufenthaltsbereich zu erfllen. Dies bedeutet, dass alleMessungen, die die Behaglichkeitskriterien betreffen, auf diesen Bereich zu beziehen sind. Um dieseAnforderungen zu bewerten, kann zwar der gesamte Raum zugrunde gelegt werden, dieBehaglichkeitskriterien sind jedoch jenseits des Aufenthaltsbereiches nicht sichergestellt.
bliche Mae zur Definition des Aufenthaltsbereiches sind in Tabelle 18 angegeben und auf Bild 2 dargestellt.
Tabelle 18 Mae zur Definition des Aufenthaltsbereiches
Abstand von der folgenden Innenflche blicher Bereich Standardwert
Fuboden (untere Begrenzung) A 0,00 m bis 0,20 m 0,05 m
Fuboden (obere Begrenzung) B 1,30 m bis 2,00 m 1,80 m
Auenfenster und -tren C 0,50 m bis 1,50 m 1,00 m
Heiz- und/oder Klima-Gerte D 0,50 m bis 1,50 m 1,00 m
Auenwand E 0,15 m bis 0,75 m 0,50 m
Innenwand F 0,15 m bis 0,75 m 0,50 m
Tren, Durchgangsbereiche usw. G besondere Vereinbarung
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LegendeVertikalschnitt (oberes Bild)Grundriss (unteres Bild)
Bild 2 Darstellung des Aufenthaltsbereiches
Wenn Auenwnde mit Fenstern zu bercksichtigen sind, gilt fr die gesamte Oberflche das Bauteil mit demgrten Abstand.
Es sollte darauf geachtet werden, dass es in Rumen mit niedrigen Decken (Raumhhe unter 2,5 m)schwierig sein knnte, die Anforderung bezglich einer oberen Begrenzung von 2 m zu erfllen.
In den nachfolgend genannten Bereichsarten sollten besondere Vereinbarungen getroffen werden, da es auchdort schwierig sein knnte, die Anforderungen an das Raumklima besonders im Hinblick aufZugerscheinungen und Temperatur zu erfllen:
a) Durchgangsbereiche;
b) Bereiche in der Nhe von Tren, die oft benutzt werden oder offen stehen;
c) Bereiche in der Nhe von Zuluftdurchlssen;
d) Bereiche in der Nhe von Einrichtungen mit hoher Wrmelast oder hohem Luftvolumenstrom.
Wenn nicht anders vereinbart, gehren die Bereiche unter a) und b) nicht zum Aufenthaltsbereich; dieBereiche unter c) und d) werden jedoch als Teile des Aufenthaltsbereiches betrachtet.
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Wenn fr die Nutzung eines Raumes nicht die Raummae, sondern andere Faktoren magebend sind, kannder Aufenthaltsbereich nach den festgelegten Arbeitsbereichen und den darin befindlichen Einrichtungen odernach der Lage des Atmungsbereiches definiert werden, je nachdem, was zwischen Planer und Auftraggebervereinbart wurde.
6.3 Thermisches Raumklima
6.3.1 Allgemeines
Die folgenden Angaben beruhen auf EN ISO 7730 und gelten fr typische Anwendungen, wie zum BeispielBrogebude usw.
6.3.2 Auslegungsbedingungen
Die wichtigsten Auslegungsbedingungen in Bezug auf das Raumklima betreffen die Bekleidung und dieAktivitt der sich im Raum aufhaltenden Personen. Typische Werte fr Brogebude oder hnlicheArbeitspltze fr sitzende Ttigkeiten sind in Tabelle 19 angegeben.
Tabelle 19 Auslegungsvoraussetzungen fr Bekleidung und Aktivitt in Brogebuden
Parameter blicher Bereich Standardwert fr die Auslegung
Sommer: 0,5 clo bis 0,7 clo Sommer: 0,5 cloBekleidung
Winter: 0,8 clo bis 1,0 clo Winter: 1,0 clo
Aktivitt (siehe Tabelle 25) 1,0 met bis 1,4 met 1,2 met
Der Wrmeaustausch des menschlichen Krpers durch Strahlung hngt von der Temperatur der umgebenden
Oberflchen ab, whrend der Wrmeaustausch durch Konvektion von der Lufttemperatur undLuftgeschwindigkeit abhngig ist. Thermische Behaglichkeit bei bestimmter Bekleidung und bestimmterAktivitt wird deshalb hauptschlich von der operativen Temperatur und der Luftgeschwindigkeit beeinflusst.Weitere Einflsse, wie der vertikale Lufttemperaturgradient, warme und kalte Fubden sowieStrahlungsasymmetrie sind nur in bestimmten Anwendungsfllen zu prfen.
Grundstzliche Informationen dazu sind in EN ISO 7730, EN ISO 8990 und prEN ISO 9920 enthalten.
6.3.3 Lufttemperatur und operative Temperatur
Bei den meisten Anwendungen innerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm sind dieLuftgeschwindigkeiten gering (< 0,2 m s-1), und es bestehen ebenfalls nur geringe Unterschiede zwischender Lufttemperatur und der mittleren Strahlungstemperatur im Raum (< 4 C). Daher ist in dieser Norm dieoperative Temperatur fr einen bestimmten Ort im Raum wie folgt definiert:
o=2
ra (3)
Dabei ist
o die operative Temperatur am betrachteten Ort im Raum;
a die Raumlufttemperatur;
r die mittlere Strahlungstemperatur aller Oberflchen (Wnde, Fuboden, Decke, Fenster, Heizkrperusw.) bezogen auf den betrachteten Ort im Raum.
Weitere Angaben zur operativen Temperatur sind in EN ISO 7726 und EN ISO 7730 enthalten.
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Unter Bercksichtigung der Standardwerte fr Brogebude nach Tabelle 19 betrgt die optimale operativeTemperatur 24,5 C im Sommer und 21,5 C im Winter. Der Planer sollte fr das tatschliche betrachteteGebude mglichst projektbezogene Auslegungswerte anwenden und sich nicht auf Standardwerte oderTabellen mit blichen Werten verlassen. Er sollte auerdem bercksichtigen, dass Temperaturanforderungen
von der Anpassung der Nutzer abhngen, zum Beispiel durch die Wahl der clo-Werte der Bekleidung und dieArt der Ttigkeit. Diese Aspekte schwanken mit dem blichen Auenklima merklich; daher knnen Kenntnisseder regionalen Bedingungen, die zu einer thermischen Behaglichkeit fhren, angewendet werden. LokaleVorschriften haben Vorrang. Falls keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden, muss die Auslegung derAnlage jedoch auf den in Tabelle 20 angegebenen Werten beruhen.
Tabelle 20 Auslegungswerte fr die operative Temperatur in Brogebuden
Bedingungen blicher Bereich Standardwert fr die Auslegung
Winterbetrieb mit Heizung o= 19 C bis 24 C o= 21 Ca
Sommerbetrieb mit Khlung o= 23 C bis 26 C o= 26 Cb
a
Bei Auslegungsbedingungen im Winter. Mindesttemperatur am Tag.b Bei Auslegungsbedingungen im Sommer. Hchsttemperatur am Tag.
Wenn nicht anders vereinbart, muss die festgelegte operative Temperatur fr einen Bereich in der Mitte desRaumes bei einer Hhe von 0,6 m ber dem Boden gelten.
Auf der Grundlage von vereinbarten Auslegungswerten knnen Planer und Auftraggeber einen Zeitraumfestlegen, in dem die Auslegungswerte berschritten werden drfen (z. B. Stunden je Tag oder Tage je Jahr).
6.3.4 Luftgeschwindigkeiten und Zugluftrisiko
Die annehmbare mittlere Luftgeschwindigkeit ist vom Zugluftrisiko (Prozentsatz von Personen, die auf Grundvon Zugluft unzufrieden sind), der Lufttemperatur und dem Turbulenzgrad abhngig. Diese Abhngigkeit istwie folgt in EN ISO 7730 und CR 1752 beschrieben:
DR= (34 a) (v 0,05)0,62(0,37 v TU3,14) (4)
Dabei ist
DR das Zugluftrisiko, in %;
a die lokale Raumlufttemperatur, in C (19 C bis 27 C);
v die lokale mittlere Luftgeschwindigkeit, in m s-1;
TU der lokale Turbulenzgrad, in % (30 % bis 60 % bei Mischstrom-Verteilung).
Unter der Voraussetzung, dass keine besonderen Vereinbarungen getroffen wurden, sind auf der Basis dervorgenannten Grundstze die Werte nach Tabelle 21 anzuwenden; dabei sind die Auslegungs-Raumluft-temperaturen nach 6.3.2, ein Zugluftrisiko von 10 % bis 20 % und ein Turbulenzgrad von 40 % (Mischluft)anzusetzen.
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Tabelle 21 Auslegungswerte fr die lokale Luftgeschwindigkeit (Mittelwerte in m s-1bei einerMessung ber drei Minuten, die nach EN 13182 erfolgt ist)
Lokale Lufttemperatur blicher Bereich Standardwert (DR= 15 %)
a= 20 C 0,10 bis 0,16 v0,13
a= 21 C 0,10 bis 0,17 v0,14
a= 22 C 0,11 bis 0,18 v0,15
a= 24 C 0,13 bis 0,21 v0,17
a= 26 C 0,15 bis 0,25 v0,20
ANMERKUNG Bei individueller Luftvolumenstromregelung oder zeitlich begrenzter Intensivlftung sind hhere Wertezulssig.
Die vereinbarten Werte mssen bei normalem Betrieb immer erfllt sein. Dies bedeutet, dass die Anlage undderen Luftdurchlsse entsprechend ausgelegt sein mssen.
6.4 Raumluftqualitt
6.4.1 Auslegungskriterien
Die wichtigsten Auslegungskriterien bezglich Raumluftqualitt sind Angaben zur Personenbelegung, obRauchverbot besteht oder nicht sowie zu Emissionsquellen auer dem menschlichen Stoffwechsel und demRauchen. Weiterhin sollte bercksichtigt werden, dass die Luftqualitt wahrscheinlich negativer empfundenwerden kann als ein Anstieg der Temperatur und der Feuchte.
bliche Werte fr die Personenbelegung sind in Tabelle 22 angegeben. Die Auslegung muss sich auf
mglichst reale Projektdaten sttzen. Falls jedoch keine Werte angegeben sind, gelten die Standardwertenach Tabelle 22. Falls keine Informationen bezglich Raucherlaubnis vorliegen, muss vorausgesetzt werden,dass das Rauchen in allen in Tabelle 22 angegebenen Nutzungsarten nicht erlaubt ist. Ist das Rauchengestattet, wird dringend empfohlen, eine eindeutige Unterscheidung zwischen Raucher- undNichtraucher-Bereichen zu treffen.
Tabelle 22 Auslegungskriterien fr die Netto-Bodenflche je Person
Netto-Bodenflche je Person inm2 Person 1Nutzungsart
blicher Bereich Standardwert
Groraumbro 7 bis 20 12
Einzel- oder Gruppenbro 8 bis 12 10Sitzungsraum 2 bis 5 3,0
Kaufhaus 3 bis 8 4,0
Klassenraum 2 bis 5 2,5
KrankenhausstationBettenhaus
5 bis 15 10
Hotelzimmer 5 bis 20 10
Restaurant 1,2 bis 5 1,5
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Emissionen aus Quellen, die nicht zum menschlichen Stoffwechsel gehren, sowie Rauchen sind so genauwie mglich anzugeben. Wurden keine Angaben gemacht, muss mit dem Auftraggeber vereinbart werden,dass keine weiteren Emissionen bercksichtig werden.
6.4.2 Zuluftvolumenstrme
6.4.2.1 Allgemeines
Der Luftvolumenstrom (Auen- und Zuluftvolumenstrom) ist nach folgenden Kriterien zu bestimmen:
Personenbelegung mit oder ohne Rauchen;
weitere bekannte Emissionen;
Heiz- oder Khllast, die durch die Lftung zu bernehmen ist.
Um einen unkontrollierten Verlust an Zuluft zu vermeiden, mssen die Leitungen nach A.8 luftdicht sein.
6.4.2.2 Personenbelegung
Der fr die Personenbelegung erforderliche Auenluftvolumenstrom ist mit den Angaben aus 5.2.5, durchspezifische Volumenstromwerte aus Vorschriften oder aufgrund von Erfahrungswerten zu ermitteln.
6.4.2.3 Weitere bekannte Emissionen
Der erforderliche Zuluftvolumenstrom zur Verdnnung bekannter Emissionen errechnet sich aus
qv,.ZUL=ZULRAL
Em,
cc
q
(5)
Dabei ist
qv,ZUL der Zuluftvolumenstrom, in m3s-1;
qm,E der Massenstrom der Emission im Raum, in mg s-1;
cRAL die zulssige Konzentration im Raum, in mg m-3;
cZUL die Konzentration in der Zuluft, in mg m-3.
Bei unterschiedlichen Verunreinigungen ist es erforderlich, alle bedeutsamen Verunreinigungen zu berprfen,um die magebliche Verunreinigung ermitteln zu knnen. In der Regel ist die Reduktion der Emissionen an
deren Quelle einer Verdnnung vorzuziehen.
Die vorstehend angegebene Gleichung (5) gilt fr einen stationren Zustand (Standardzustand) bei einer langandauernden konstanten Emission. Bei einer kurzen Emissionsperiode wird die stationreBeharrungskonzentration eventuell nicht erreicht und der Luftstrom kann fr einen bestimmten maximalenKonzentrationsgrad reduziert werden. Der zeitliche Verlauf der Konzentration im Raum ergibt sich ausfolgender Gleichung (Zuluftvolumenstrom = Abluftvolumenstrom):
cRAL(t) cZUL= cRAL(0)
tV
q
eq
qr
ZULv,
1ZULv,
Em, (6)
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Dabei ist
cRAL(t) die Konzentration im Raum zur Zeit t, in mg m-3;
cZUL die Konzentration in der Zuluft, in mg m
-3
;
cRAL(0) die Konzentration im Raum zu Beginn (t= 0), in mg m-3;
qv,ZUL der Zuluftvolumenstrom, in m3s-1;
qm,E der Massenstrom der Emission im Raum, in mg s-1;
Vr das Luftvolumen im Raum, in m3;
t die Zeit, in s.
6.4.2.4 Heiz- und Khllast
Manchmal wird der Luftvolumenstrom durch die Heiz- oder Khllast, die durch die Lftungsanlagebernommen werden soll, bestimmt. Wenn aus diesem Grund der Luftvolumenstrom viel hher ist als in6.4.2.2 angegeben, ist eine Alternativlsung zur Wrmeabfuhr zweckmig (z. B. direkte Khlung oderrtliche Erfassung).
Der erforderliche Luftvolumenstrom fr Heizung oder Khlung wird aus folgender Gleichung berechnet:
qv,ZUL=ZULRALa,p
c (7)
Dabei ist
qV,ZUL der Zuluftvolumenstrom, in m3s-1;
die Thermische Last (Heiz-/Khllast), in W;
die Luftdichte, in kg m-3;
cp die Wrmekapazitt der Luft, in J kg-1K-1;
a,RAL die Temperatur der Raumluft, in C;
ZUL die Temperatur der Zuluft, in C.
Die Dichte und die thermische Kapazitt der Luft sind von deren Temperatur und Druck abhngig. DieBerechnung ist mit den lokal geltenden Werten durchzufhren.
6.4.3 Abluftvolumenstrme
In einer Lftungsanlage mit Zuluft und Abluft ist der Abluftvolumenstrom durch den Zuluftvolumenstrom unddie erforderlichen Druckbedingungen gegeben.
Bei Abluftanlagen mssen die Abluftvolumenstrme nach den in 6.4.2.2 bis 6.4.2.4 angegebenenGrundstzen berechnet werden. bliche Auslegungswerte fr Kchen und Toiletten/Waschrume sind inTabelle 23 angegeben. Die Abluft kann durch Auenluft oder durch Luft aus anderen Rumen ersetzt werden(siehe Tabelle A.2). Bei spezialisierten Anwendungen (z. B. einige Industrie- und Krankenhausgebude)mssen die Abluftvolumenstrme entsprechend den besonderen Erfordernissen berechnet werden, wobeiauch der mgliche Einfluss auf das uere Umgebungsklima bercksichtigt werden muss. Dies liegtauerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm.
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Tabelle 23 Auslegungswerte fr Abluftvolumenstrme
Nutzungsart EinheitblicherBereich
Standardwertfr die
AuslegungKche
m3h-1 > 72 108
l s-1 > 20 30
einfache Nutzung (z. B.Kche fr dieZubereitung heierGetranke
berufliche Nutzunga a a
Toilette/Waschraumb
je Raum (Minimum) m3h-1 > 24 36
l s-1 > 6,7 10
je Fubodenflche m3h-1m-2 > 5,0 7,2
l s-1m-2 > 1,4 2,0
a Die Abluftvolumenstrme fr die Kchen sind entsprechend den besonderenAnforderungen auszulegen.
b Mindestens 50 % der Zeit in Betrieb. Bei krzeren Laufzeiten sind hhereVolumenstrme erforderlich. Niedrigere Werte sind bei Direktabsaugung ander Toilette mglich (blicher Wert: 10 m3h-1bis 20 m3h-1je Toilette).
6.5 Raumluftfeuchte
Innerhalb des blichen Raumluft-Temperaturbereiches zwischen 20 C und 26 C spielt Verdunstung einegeringere Rolle bei der Thermoregulation des menschlichen Krpers. Deshalb entstehen in der Regel kaumProbleme bezglich thermischer Behaglichkeit, wenn die relative Feuchte zwischen 30 % und 70 % liegt.
Die untere Grenze von 30 % ist vorgegeben, um trockene Augen und Schleimhautreizungen zu vermeiden. Inextremen Klimata ist eine geringere Feuchte fr einen begrenzten Zeitraum jedoch annehmbar; dieserZeitraum ist zwischen Auftraggeber und Planer unter Bercksichtigung lokaler Vorschriften und Prferenzenzu vereinbaren. Beschwerden darber, dass die Luft zu trocken sei, haben ihre Ursache hufig in Staub oderanderen Verschmutzungen in der Luft. Auf Grund zu hoher Raumtemperaturen und/oderAuenluftvolumenstrme ist die relative Feuchte oft zu gering. Alle diese Ursachen sollten vor einerBefeuchtung in Betracht gezogen werden.
Da eine hohe relative Feuchte das Wachstum von Pilzen und Hausstaubmilben begnstigt und den Verfallvon Baustoffen beschleunigt, sollten lngere Zeitrume mit einer zu hohen relativen Feuchte vermiedenwerden. Eine zu hohe Konzentration dieser Organismen kann auerdem eine Gefahr fr empfindlichePersonen bedeuten und sollte deshalb vermieden werden.
Falls keine nheren Angaben vorliegen, kann bei der Auslegung davon ausgegangen werden, dass auer derPersonenbelegung, der Zuluft sowie der Luft aus Infiltration keine weiteren Feuchtigkeitsquellen vorhandensind.
6.6 Akustik im Raum
Zulssige A-bewertete Schalldruckpegel, die durch die Lftungs- oder Klimaanlagen und weitere Anlagen inverschiedenen Raumarten entstehen und/oder bertragen werden, sind in Tabelle 24 angegeben. DieseWerte sind Mittelwerte und gelten ohne uere oder durch Nutzung des Raumes hervorgerufene
Geruschquellen. Bei den Werten sind Mbel, jedoch nicht die Personen im Raum, bercksichtigt.
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Tabelle 24 Zulssiger A-bewerteter Schalldruckpegel
Schalldruckpegel [dB(A)]Gebude Raumart
blicher Bereich Standardwert
Kindergrten 30 bis 45 40Kinderfrsorge-Einrichtungen
Kindertagessttten 30 bis 45 40
Hrsle 30 bis 35 33
Bibliotheken 28 bis 35 30
Kinos 30 bis 35 33
Gerichtssle 30 bis 40 35
Versammlungssttten
Museen 28 bis 35 30
Einzelhandelslden 35 bis 50 40
Kaufhuser 40 bis 50 45
Supermrkte 40 bis 50 45
EDV-Rume, gro 40 bis 60 50
Gewerbliche Rume
EDV-Rume, klein 40 bis 50 45
Flure 35 bis 45 40
OP-Rume 30 bis 48 40
Stationen 25 bis 35 30
Schlafzimmer, nachts 20 bis 35 30
Krankenhuser
Schlafzimmer, am Tag 25 bis 40 30
Foyers 35 bis 45 40
Empfangsrume 35 bis 45 40
Zimmer (whrend der Nacht) 25 bis 35 30Hotels
Zimmer (am Tag) 30 bis 40 35
kleine Bros 30 bis 40 35
Konferenzrume 30 bis 40 35
Groraumbros 35 bis 45 40Bros
Brozellen 35 bis 45 40
Cafeterias 35 bis 50 40
Speiserume 35 bis 50 45Restaurants
Kchen 40 bis 60 55
Klassenrume 30 bis 40 35
Gnge 35 bis 50 40
Turnhallen 35 bis 45 40Schulen
Lehrerzimmer 30 bis 40 35
geschlossene Sportstadien 35 bis 50 45Sport
Schwimmhallen 40 bis 50 45
Toiletten 40 bis 50 45Allgemeines
Umkleiderume 40 bis 50 45
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6.7 Innere Wrmelasten
6.7.1 Allgemeines
Angaben ber die Wrmlasten von Personen, Beleuchtung und Ausrstung sind in 6.7.2 bis 6.7.4 enthalten.Fr die Auslegung der Lftungs- und Klimaanlagen ist es erforderlich, realistische innere Wrmelasten mitzeitlichen Angaben bezglich Entstehung und Wirkung zu definieren.
ANMERKUNG Eine berbewertung von inneren Wrmelasten knnte zu unntig hohen Investitions- undBetriebskosten fhren, andererseits knnte eine Unterschtzung der inneren Wrmelasten zu hohe Raumtemperaturenwhrend der Khlperiode verursachen.
6.7.2 Personen
Die Wrmeabgabe von Personen besteht aus einem sensiblen Teil (Strahlung plus Konvektion) und einemlatenten Teil (Emission von Dampf). Fr den Temperaturanstieg ist nur der sensible Teil von Bedeutung.
Tabelle 25 enthlt Werte fr die Wrmeabgabe von Personen auf der Basis einer Lufttemperatur von 24 C.Bei hheren Temperaturen bleibt die gesamte Wrmeerzeugung gleich, die Werte fr die sensible Wrmenehmen jedoch ab (a= 26 C, etwa -20 %).
Tabelle 25 Wrmeabgabe von Personen bei unterschiedlichen Aktivitten (Lufttemperatur 24 C)
Gesamte Wrme Sensible WrmeAktivittmeta W Person-1b W Person-1
Ruhig liegend, schlafend 0,8 80 55
Ruhig sitzend 1,0 100 70
Sitzende Ttigkeit (Bro, Schule, Labor) 1,2 125 75
Stehend, leichte Ttigkeit (Laden, Labor,leichte industrielle Ttigkeit)
1,6 170 85
Stehend, mittelschwere Ttigkeit (Laden-gehilfe, Maschinenarbeit)
2,0 210 105
Laufen auf der Ebene bei:
2 km h-1 1,9 200 100
3 km h-1 2,4 250 105
4 km h-1 2,8 300 110
5 km h-1 3,4 360 120
a 1 met = 58 W m-2.b
Gerundete Werte fr einen menschlichen Krper mit einer Oberflche von 1,8 m
2
Person-1
.
6.7.3 Beleuchtung
Bei der Auslegung der Klimaanlage muss die durch die vorgeschlagene Beleuchtung verursachte innereWrmelast bercksichtigt werden.
bliche Auslegungswerte fr die Beleuchtung sind in Tabelle 26 angegeben. Die angegebenen Werte sindMittelwerte ber die gesamte Nettoflche des Raumes.
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Tabelle 26 Auslegungswerte fr die Beleuchtungsstrke
Beleuchtungsstrke in LuxNutzungsart
blicher Bereich StandardwertBroraum mit Fenster 300 bis 500 400
Broraum ohne Fenster 400 bis 600 500
Kaufhaus 300 bis 500 400
Klassenraum 300 bis 500 400
KrankenhausstationBettenzimmer
200 bis 300 200
Hotelzimmer 200 bis 300 200
Restaurant 200 bis 300 200
Raum, nicht bewohnbar 50 bis 100 50
Die fr eine bestimmte Beleuchtungsstrke erforderliche elektrische Leistung ist von der technischenEinrichtung abhngig. bliche Werte von energieeffizienten Anlagen sind in Tabelle 27 angegeben.
Tabelle 27 Elektrische Leistung von energieeffizienten Beleuchtungsanlagen
Spezifische elektrische Leistung in W m-2Beleuchtungsstrke in Luxblicher Bereich Standardwert
50 2,5 bis 3,2 3
100 3,5 bis 4,5 4
200 5,5 bis 7,0 6
300 7,5 bis 7,5 8
400 9,0 bis 12,5 10
500 11,0 bis 15,0 12
ANMERKUNG Bei Beleuchtungsanlagen mit einer geringen Effizienz knnen die Werte der elektrischen Leistungdoppelt so hoch sein. Zustzliche Leistung kann durch die Nutzung von Spots, sonstigen besonderenBeleuchtungsanlagen oder durch eine dunkle Farbe der Raumoberflchen erforderlich sein.
Weitere Angaben zur Beleuchtung sind in EN 12464-1 enthalten.
6.7.4 Sonstige innere Wrmequellen
Fr die Auslegung der Lftungs- und Klimaanlagen mssen alle relevanten inneren Wrmequellenbercksichtigt werden.
In Brogebuden liegt die innere Wrmelast durch sonstige Wrmequellen in der Regel zwischen25 W Person-1und 200 W Person-1; diese Werte sind ber die Nutzungszeit gemittelt. Der Standardwert frBrogebude betrgt 100 W Person-1bei 8 Stunden je Tag.
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7 Vereinbarungen ber die Auslegungskriterien
7.1 Allgemeines
Durch die Auslegungskriterien werden die fr die Anlagenauslegung erforderlichen Angaben festgelegt. DieseKriterien bilden auerdem die Grundlage fr die Messungen, die whrend des bergabeprozessesdurchgefhrt werden. Sie vereinheitlichen die Verstndigung zwischen allen Beteiligten, wie z. B.Auftraggeber, Planer, Unternehmer sowie Betriebs- und Wartungspersonal.
Die fr die Auslegung der Anlage erforderlichen Angaben werden mit Hilfe verschiedener Dokumentenach 7.2 bis 7.9 zusammengestellt. Sollte das Verfahren zur Dimensionierung der Anlage mehr Detailserfordern, sind diese ebenfalls zu erfassen und darzustellen.
7.2 Grundstze
In dieser Norm werden die Bezeichnungen Auftraggeber, Planer, oder Unternehmer verwendet; derenAufgaben und Zustndigkeiten sind vertraglich zu regeln. Sollte eine Partei die notwendigen Angaben nichtzur Verfgung stellen, muss die andere Partei die notwendigen Angaben entweder anfordern oder selbstformulieren und protokollieren. Es ist vertraglich sicherzustellen, dass Planer und AuftraggeberSchlsselentscheidungen im Hinblick auf die Auslegung gemeinsam treffen und diese dokumentieren.
Der Auftraggeber muss dem Planer eine Beschreibung der Umwelt-/Umgebungsbedingungen (uereEinflsse) und der Bauart des Gebudes zur Verfgung stellen. Planer und Auftraggeber mssen sich berdie Zielsetzungen fr die bergabe und den normalen Betrieb einigen und diese exakt definieren.
Die Beschreibung des Gebudes mit Konstruktionsdaten, Nutzung und Anforderungen ist ein Prozess miteinem whrend der Entwicklung des Projektes wachsenden Grad an Details und Przision. Deshalb mssenalle Festlegungen und relevanten Anforderungen exakt dokumentiert sein. Die Einzelheiten ber dieerforderlichen Informationen sind auch vom angewendeten Berechnungsverfahren abhngig. Der Planermuss die erforderlichen Angaben definieren.
Fr Konstruktion, Raumnutzung und zu erfllende Anforderungen in der Planungsphase solltenAbkrzungen/Kurzzeichen eingefhrt werden.
7.3 Allgemeine Gebudeeigenschaften
7.3.1 Lage, Auenbedingungen, Umgebung
Wenn mglich, muss der Auftraggeber dem Planer Angaben zur Lage des Gebudes, zu den wesentlichenUmgebungsmerkmalen wie Nachbargebude, Beschattung, Reflexionen, Emissionen, Straen, Flugpltze,Meeresnhe und zu besonderen Anforderungen sowie zu allen Faktoren, die die Gebudeauslegungbeeinflussen knnen, zur Verfgung stellen. Falls vorhanden, sollten auch Hinweise zu mglichenSchallimmissionen und zu der Windeinwirkung auf die Fassaden gegeben werden. Die Kategorie der
Auenluft ist nach Tabelle 5 zu definieren.
7.3.2 Auenklimadaten
Informationen ber das Auenklima sind erforderlich, wobei mindestens die Auslegungsbedingungen frWinter und Sommer zu dokumentieren sind. In der Norm zur Heiz- und Khllast sind typische Referenztagemit den erforderlichen Angaben im stndlichen Rhythmus festgelegt. Die wichtigsten Auslegungsparametersind:
Winter: Auentemperatur und Windgeschwindigkeit;
Sommer: Auentemperatur, Feuchte und Sonnenstrahlung.
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Weitere Informationen ber die Hufigkeit von Extremsituationen sind, besonders zur berprfung derBehaglichkeitsbedingungen, ntzlich. Der Planer muss angeben, welches Referenzjahr er gewhlt hat, umden Jahresenergiebedarf abzuschtzen.
7.3.3 Informationen ber den Betrieb des Gebudes
Der Auftraggeber muss dem Planer Informationen ber die vorgesehene Nutzung an typischen Tagen zurVerfgung stellen. Darber hinaus sind die Zeiten im Jahr, in welchen das Gebude nicht genutzt wird (z. B.Schulen usw.) sowie die allgemeine Betriebsnutzung (z. B. Wochenende, nachts usw.) zu definieren.
7.4 Konstruktionsdaten
Smtliche Gebudeteile mit ihren mageblichen Konstruktionsdaten mssen auf einer Liste angegeben sein.
7.5 Geometrische Beschreibung
Die geometrische Beschreibung, einschlielich Angaben ber die Ausrichtung der Auenbauteile, kann mitHilfe von Zeichnungen und/oder Tabellen dargestellt werden. Es sind Angaben zum Nettovolumen und derBodenflche fr jeden Raum zu machen.
7.6 Raumnutzung
7.6.1 Allgemeines
Die Informationen ber die Nutzung von Rumen oder Gruppen von Rumen hnlicher Nutzung sindtabellarisch anzugeben. Die vom Auftraggeber geforderte Information nach EN 12599:2000, A.1 ist auchanzugeben.
7.6.2 Personenbelegung
Die Auslegungsbedingungen bezglich der Anzahl von Personen, die sich in einem Raum ber lngere Zeitaufhalten (siehe Tabelle 22), sind anzugeben. Die Personenzahl ist eine wesentliche Dimensionierungs-grundlage, da der Luftvolumenstrom fr diese Belegung ausgelegt werden muss. Ferner sind Aktivitt undBekleidung nach Tabelle 19 zu definieren.
Fr die Personenbelegung ist ein Tagesgang anzugeben, z. B. durch Angabe von stndlichen Werten antypischen Tagen.
7.6.3 Sonstige innere Wrmelasten
Die inneren Wrmelasten sind fr die verschiedenen Nutzungseinheiten anzugeben. Die Lasten sind wie folgtzu definieren:
sensible Lasten, durch Konvektion oder Strahlung;
latente Lasten.
Sie sind in einem Tagesgang, hnlich wie bei der Personenbelegung, anzugeben.
7.6.4 Sonstige innere Verunreinigungs- und Feuchtigkeitsquellen
Mgliche Emissionen von besonderen Verunreinigungen oder Feuchte in einem Raum sind vom Planer undvom Auftraggeber gemeinsam festzulegen; dabei mssen die maximalen Konzentrationen derVerunreinigungen, die im Raum vorkommen knnen, angegeben werden. Jede relevante Verunreinigung istdurch ihre Emission und durch den zulssigen Grenzwert der Konzentration im Raum festzulegen.
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7.6.5 Vorgegebener Abluftvolumenstrom
Bei einigen Anwendungen ist der Abluftvolumenstrom durch einen definierten Prozess oder die Art derAusstattung vorgegeben. In diesem Fall muss der Abluftvolumenstrom durch den Auftraggeber festgelegt
werden.
7.7 Anforderungen in den Rumen
7.7.1 Allgemeines
Die Anforderungen (erwnschte Ergebnisse nach 6.3 bis 6.7) sind fr jeden Raum festzulegen. In der Regelergibt sich dies aus der Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Planer. Die Anforderungen bezglichder thermischen Bedingungen und des Zugluftrisikos sind im Aufenthaltsbereich nach 6.2 zu erfllen.
Der Auftraggeber kann entweder seine eigenen Anforderungen festlegen oder die Werte dieser Normanwenden.
Der Planer muss den Auftraggeber auf die Konsequenzen besonderer Anforderungen oder Festlegungen im
Aufenthaltsbereich hinweisen.
7.7.2 Regelungsart
Die Art der Regelung des Raumklimas ist nach Tabelle 13 festzulegen und muss fr die vorgeseheneNutzung des Raumes geeignet sein.
7.7.3 Thermische Bedingungen und Feuchtebedingungen
Die thermischen Bedingungen sind nach 6.3 und die Feuchtebedingungen nach 6.5 festzulegen.
7.7.4 Luftqualitt fr Personen
Planer und Auftraggeber mssen gemeinsam die gewnschte Luftqualitt und eventuell das vomAuftraggeber gewnschte Klassierungsverfahren festlegen. Wichtig ist die Frage, ob bzw. wo das Rauchenerlaubt ist.
Der Planer muss die erforderlichen Luftvolumenstrme berechnen, um die festgelegten Anforderungen zuerfllen (siehe 5.2.5 und 6.4). Die Luftvolumenstrme je Raum sind durch die Vereinbarung zwischenAuftraggeber und Planer begrndet. Wurden keine Angaben gemacht, ist der in Tabelle 11 fr die KategorieRAL 2 angegebene Volumenstrom je Person anzuwenden.
7.7.5 Luftgeschwindigkeiten
Die Luftgeschwindigkeit im Aufenthaltsbereich darf die vereinbarten Grenzen nicht berschreiten. DerAuftraggeber kann seine eigenen Anforderungen angeben oder die Standardwerte nach Tabelle 21 anwenden.
7.7.6 Schalldruckpegel
Wurden keine Regelungen getroffen oder besonderen Anforderungen gestellt, beruht die Definition desSchalldruckpegels auf 6.6.
7.7.7 Beleuchtung
Die Beleuchtung ist fr die im Raum geltenden Anforderungen auszulegen. Die elektrische Leistung derInstallation fr die Beleuchtung sollte aus Energiespargrnden nicht zu hoch sein, da Energie nicht nur fr dieBeleuchtung, sondern auch fr die Khlung im Sommer bentigt wird. bliche Werte fr Beleuchtungsstrkeund elektrische Leistung fr Beleuchtungen sind in 6.7.3 angegeben.
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7.8 Allgemeine Anforderungen an die Regelung und berwachung
Planer und Auftraggeber mssen das Verfahren zur Regelung und berwachung smtlicher Systemevereinbaren. Bei einigen Anwendungen ist es sinnvoll, fr das erste Jahr (die ersten Jahre) des Betriebs und
die Zeit danach unterschiedliche Verfahren festzulegen.
7.9 Allgemeine Anforderungen an die Instandhaltung und Betriebssicherheit
Die Anlage muss so ausgelegt sein, dass sie bei ordnungsgemem Betrieb und Instandhaltung fr einenangemessenen Zeitraum betriebsfhig bleiben kann. Sie muss auerdem so ausgelegt sein, dass dieArbeiten zur Reinigung, Instandhaltung und Wartung leicht mglich sind (siehe ENV 12097). Sie muss mitentsprechenden Schutz- und Sicherheitseinrichtungen fr Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten sowie frNotabschaltungen ausgerstet sein.
ANMERKUNG Nationale amtliche Stellen knnen strengere Anforderungen oder Anweisungen bezglichBetriebssicherheit und Instandhaltung festlegen.
8 Verfahren von der Projektierung bis zum Betrieb
Das Verfahren vom Beginn des Projektes bis zur Aufnahme des normalen Betriebes ist allgemein durch diefolgenden Schritte gekennzeichnet. Die gltige Organisation wird immer durch den Vertrag bestimmt.
a) Beginn des Projektes;
b) Festlegung der Auslegungsbedingungen und Anforderungen;
c) berprfung mit amtlichen Stellen, geltende Vorschriften;
d) Planung;
e) Installation;
f) berprfung der Installation;
g) Betriebsbeginn, Funktionsprfung, Einregulierung, Prfung mit Erstellen von Berichten;
h) Erklrung an den Auftraggeber, dass die Installationsarbeiten abgeschlossen sind;
i) gemeinsame Vollstndigkeitsprfung, Funktionsprfungen, Funktionsmessungen und besondereMessungen nach EN 12599;
j) bergabe der Anlage und der wesentlichen Dokumentation mit Anweisungen bezglich Betrieb und
Instandhaltung an den Auftraggeber;
k) Betrieb und Instandhaltung.
Die Garantiezeit beginnt in der Regel mit Abschluss der bergabe.
Jede Lftungs- und Klimaanlage erfordert einen geeigneten Betrieb und eine angemessene Instandhaltung,sodass die erwnschten Bedingungen im Raum sichergestellt sind, ein leistungsfhiger Betrieb in allenSituationen gesichert ist, Emissionen aus der Lftungsanlage in den Raum vermieden werden, imAllgemeinen eine gute Raumluftqualitt vorhanden ist und Schden sowie frhes Altern der Anlage verhindertwerden.
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Folgende Manahmen sollten getroffen werden:
Erstellung und Benutzung eines Pflichtenheftes fr Betrieb und Wartung;
berwachung des Energieverbrauchs durch eine Energiebuchhaltung oder eine andere Art vonAufzeichnung.
Das Pflichtenheft muss eine Beschreibung der Regelungsart sowie Manahmen zur Wartung und Instand-haltung, einschlielich Zeitabstnde und Zustndigkeiten, enthalten. Die Anlage muss so ausgelegt sein, dassgrndliche Wartung und Instandhaltung mglich sind, damit ein effektiver Betrieb gesichert ist.
Die Dokumentation des Energieverbrauchs muss eine regelmige berprfung des Energieverbrauchswichtiger einzelner Anlagenteile und des gesamten Gebudes ermglichen. Deshalb ist es erforderlich, einenPlan fr die notwendigen Messungen in einem frhen Projektstadium festzulegen sowie die notwendigenMesseinrichtungen zu installieren.
Bei nderungen der Nutzung oder der Anforderungen sollten immer entsprechende Anpassungen der Anlage
erfolgen.
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eine Auenluftfassung, die sich in der Nhe von nicht im Schatten liegenden Bereichen, Dchern oderWnden befindet, sollte so angeordnet oder geschtzt sein, dass im Sommer die Luft durch die Sonnenicht bermig aufgeheizt wird;
besteht die Gefahr, dass Wasser jeglicher Form (Schnee, Regen, Nebel usw.) oder Staub (einschlielichBltter) in die Anlage eindringen, muss eine ungeschtzte Auenluftfassung fr eine maximaleStrmungsgeschwindigkeit in der ffnung von 2 m s-1bemessen sein (siehe auch EN 13030);
die Hhe der Unterseite einer Auenluftfassung ber einem Dach oder einer Decke sollte mindestens die1,5fache Dicke der hchsten jhrlich zu erwartenden Schneedecke betragen. Diese Hhe kann geringersein, falls die Bildung einer Schneedecke z. B. durch eine Schneeabschirmung verhindert wird;
die Mglichkeiten zur Reinigung sollten bercksichtigt werden.
A.2.3 Anforderungen an Fortluftffnungen
Die Befrderung von Fortluft der Kategorie FOL 1 ins Freie durch eine auf der Gebudewand befindliche
Fortluftffnung ist annehmbar unter folgenden Voraussetzungen:
der Abstand zwischen der Fortluftffnung und einem benachbarten Gebude betrgt mindestens 8 m;
der Abstand zwischen der Fortluftffnung und einer Auenluftfassung in derselben Wand betrgtmindestens 2 m (wenn mglich, sollte die Auenluftfassung unterhalb der Fortluftffnung angeordnetsein) siehe auch A.2.4;
der Fortluftvolumenstrom ist nicht grer als 0,5 m3s-1;
die Luftgeschwindigkeit an der Fortluftffnung betrgt mindestens 5 m s-1.
In allen anderen Fllen sollte die Fortluft ber Dach gefhrt werden. In der Regel wird die Fortluft ber das
Dach des hchsten Gebudeteils gefhrt und strmt nach oben aus. Die Hhe der Unterseite einerFortluftffnung ber einem Dach oder einer Decke sollte mindestens die 1,5fache Dicke der hchsten jhrlichzu erwartenden Schneedecke betragen. Der Abstand kann geringer sein, falls die Bildung einer Schneedeckez. B. durch eine Schneeabschirmung verhindert wird. kologische und hygienische berlegungen knnen zugreren Hhen und/oder hheren Anforderungen im Hinblick auf die Austrittsgeschwindigkeit fhren.
A.2.4 Abstand zwischen Auenluftfassung und Fortluftffnung
Die Mindestabstnde zwischen Auenluftfassung und Fortluftffnung sind auf Bild A.1 angegeben. Siehngen hauptschlich von der Fortluft-Kategorie ab. Bei FOL 4 sind die Abstnde am grten und zustzlichabhngig vom Luftvolumenstrom. Bei FOL 1 bis FOL 3 sind die Abstnde nur durch die Fortluftkategoriebestimmt. Die Werte nach Bild A.1 gelten fr Fortluftgeschwindigkeiten bis 6 m s-1; bei hherenGeschwindigkeiten knnen die Abstnde kleiner sein.
Auf hohen Gebuden sollten die Auenluftfassungen und Fortluftffnungen so angeordnet sein, dass dieAuswirkungen von Wind und Auftrieb so gering wie mglich gehalten werden.
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Legende1 vertikaler Abstand
Fortluftdurchlass ber dem Auenluftdurchlass (oberes Bild)Fortluftdurchlass unter dem Auenluftdurchlass (unteres Bild)
2 Abstand3 Kategorie FOL4 Luftstrom im Fortluftdurchlass, in m3s-1
Bild A.1 Mindestabstnde zwischen Forluftdurchlass und Auenluftdurchlass
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BEISPIEL 1 Das vertikale Niveau der Fortluftffnung kann a) 4 m unterhalb, b) auf gleicher Hhe oderc) 2 m ber der Auenluftffnung liegen. Die horizontalen Mindestabstnde fr dieseVertikaldifferenzen sind zu definieren. Die Installation versorgt eine Grokcheeinschlielich Ablufthauben, und der abzufhrende Luftstrom betrgt 3 m3s-1.
Die Fortluft ist von der Kategorie FOL 4; daher ergeben sich die Horizontalabstnde unterAnwendung der Kurve FOL 4 auf Bild A.1 mit einem Luftstrom von 3 m3s-1wie folgt:
a) 4 m unterhalb der Auenluftffnung, Kategorie FOL 4 mit3 m3s-1
etwa 15 m Abstand;
b) gleiches Vertikalniveau 16 m Abstand;
c) 2 m oberhalb der Auenluftffnung, Kategorie FOL 4 mit3 m3s-1
etwa 11 m Abstand.
BEISPIEL 2 Wie vorheriges Beispiel 1c), allerdings versorgt die Installation ein Brogebude, in dem dasRauchen nicht erlaubt ist.
Die Fortluft ist von der Kategorie FOL 1, deshalb kann die Fortluftffnung 2 m ber der
Auenluftffnung angeordnet sein. Der horizontale Mindestabstand ist 0.
A.3 Anwendung von Luftfiltern
Die Auenluft sollte unter Bercksichtigung ihrer Kategorie (siehe 5.2.3) so gefiltert werden, dass dieAnforderungen an die Raumluft erfllt sind (si