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  • 7/26/2019 DIN EN 13779 2005-05

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    Mai 2005DEUTSCHE NORM

    Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) im DIN

    ICS 91.140.30

    DIN EN 13779

    Lftung von Nichtwohngebuden Allgemeine Grundlagen und Anforderungen an Lftungs- undKlimaanlagen;Deutsche Fassung EN 13779:2004

    Ventilation for non-residental buildings

    Performance requirements for ventilation and room-conditioning systems;German version EN 13779:2004

    Ventilation dans les btiments non rsidentiels Spcifications des performances pour les systmes de ventilation et de climatisation;

    Version allemande EN 13779:2004

    Ersatz fr

    DIN 1946-2:1994-01

    Gesamtumfang 64 Seiten

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    Beginn der Gltigkeit

    Diese Norm gilt ab 1. Mai 2005

    Nationales Vorwort

    Diese Norm wurde im Technischen Komitee CEN/TC 156 Lftung von Gebuden (Sekretariat: VereinigtesKnigreich) erarbeitet.

    Zustndig fr die Deutsche Fassung ist der Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) im DINDeutsches Institut fr Normung e. V. Bei der Abstimmung hatte Deutschland gegen die Herausgabe dervorliegenden Fassung als EN-Norm gestimmt, da nach deutscher Expertenmeinung die Sachinhalte teilweiseeiner Revision bedrfen. Inzwischen ist die Revision im CEN/TC 156 angelaufen.

    nderungen

    Gegenber DIN 1946-2:1994-01 wurden folgende nderungen vorgenommen:

    a) Inhalt durch bernahme von EN 13779:2004 ersetzt.

    Frhere Ausgaben

    DIN 1946-2: 1960-04, 1983-01, 1994-01

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    EUROPISCHE NORM

    EUROPEAN STANDARD

    NORME EUROPENNE

    EN 13779

    September 2004

    ICS 91.140.30

    Deutsche Fassung

    Lftung von NichtwohngebudenAllgemeine Grundlagen und Anforderungen an Lftungs- und

    Klimaanlagen

    Ventilation for non-residential buildings

    Performance requirements for ventilation and room-conditioning systems

    Ventilation dans les btiments non rsidentiels

    Spcifications des performances pour les systmes deventilation et de climatisation

    Diese Europische Norm wurde vom CEN am 16. Januar 2004 angenommen.

    Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschftsordnung zu erfllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denendieser Europischen Norm ohne jede nderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listendieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrageerhltlich.

    Diese Europische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Franzsisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch bersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

    CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dnemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,

    Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, sterreich, Polen, Portugal, Schweden, derSchweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Knigreich und Zypern.

    EUROPISCHES KOMITEE FR NORMUNG

    EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION

    COM I T EUROPEN DE NORM ALI SATI ON

    Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brssel

    2004 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchemVerfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.

    Ref. Nr. EN 13779:2004 D

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    Inhalt

    Seite

    Vorwort ................................................................................................................................................................4

    Einleitung.............................................................................................................................................................4

    1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................5

    2 Normative Verweisungen......................................................................................................................5

    3 Begriffe ...................................................................................................................................................53.1 Allgemeines............................................................................................................................................53.2 Luftarten .................................................................................................................................................53.3 Aufenthaltsbereich ................................................................................................................................53.4 Lftungseffektivitt................................................................................................................................63.5 Spezifische Ventilatorleistung..............................................................................................................6

    4 Symbole und Einheiten.........................................................................................................................6

    5 Klassierung ............................................................................................................................................85.1 Festlegung der Luftarten ......................................................................................................................85.2 Klassierung von Luft .............................................................................................................................95.2.1 Allgemeines............................................................................................................................................95.2.2 Abluft und Fortluft .................................................................................................................................95.2.3 Auenluft ..............................................................................................................................................115.2.4 Zuluft .....................................................................................................................................................125.2.5 Raumluft ...............................................................................................................................................135.3 Aufgaben der Lftungs- und Klimaanlagen und Anlagetypen .......................................................165.4 Druckbedingungen im Raum..............................................................................................................185.5 Spezifische Ventilatorleistung............................................................................................................18

    6 Raumklima............................................................................................................................................18

    6.1 Allgemeines..........................................................................................................................................186.2 Aufenthaltsbereich ..............................................................................................................................196.3 Thermisches Raumklima ....................................................................................................................216.3.1 Allgemeines..........................................................................................................................................216.3.2 Auslegungsbedingungen....................................................................................................................216.3.3 Lufttemperatur und operative Temperatur........................................................................................216.3.4 Luftgeschwindigkeiten und Zugluftrisiko .........................................................................................226.4 Raumluftqualitt...................................................................................................................................236.4.1 Auslegungskriterien ............................................................................................................................236.4.2 Zuluftvolumenstrme ..........................................................................................................................246.4.3 Abluftvolumenstrme..........................................................................................................................256.5 Raumluftfeuchte...................................................................................................................................266.6 Akustik im Raum..................................................................................................................................26

    6.7 Innere Wrmelasten.............................................................................................................................286.7.1 Allgemeines..........................................................................................................................................286.7.2 Personen...............................................................................................................................................286.7.3 Beleuchtung.........................................................................................................................................286.7.4 Sonstige innere Wrmequellen ..........................................................................................................29

    7 Vereinbarungen ber die Auslegungskriterien ................................................................................307.1 Allgemeines..........................................................................................................................................307.2 Grundstze ...........................................................................................................................................307.3 Allgemeine Gebudeeigenschaften...................................................................................................307.3.1 Lage, Auenbedingungen, Umgebung..............................................................................................307.3.2 Auenklimadaten.................................................................................................................................307.3.3 Informationen ber den Betrieb des Gebudes ...............................................................................317.4 Konstruktionsdaten.............................................................................................................................31

    7.5 Geometrische Beschreibung..............................................................................................................317.6 Raumnutzung.......................................................................................................................................31

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    Seite

    7.6.1 Allgemeines .........................................................................................................................................317.6.2 Personenbelegung ..............................................................................................................................317.6.3 Sonstige innere Wrmelasten ............................................................................................................31

    7.6.4 Sonstige innere Verunreinigungs- und Feuchtigkeitsquellen........................................................ 317.6.5 Vorgegebener Abluftvolumenstrom..................................................................................................327.7 Anforderungen in den Rumen..........................................................................................................327.7.1 Allgemeines .........................................................................................................................................327.7.2 Regelungsart........................................................................................................................................327.7.3 Thermische Bedingungen und Feuchtebedingungen..................................................................... 327.7.4 Luftqualitt fr Personen....................................................................................................................327.7.5 Luftgeschwindigkeiten........................................................................................................................327.7.6 Schalldruckpegel.................................................................................................................................327.7.7 Beleuchtung.........................................................................................................................................327.8 Allgemeine Anforderungen an die Regelung und berwachung...................................................337.9 Allgemeine Anforderungen an die Instandhaltung und Betriebssicherheit..................................33

    8 Verfahren von der Projektierung bis zum Betrieb ...........................................................................33

    Anhang A(informativ) Richtlinien fr fachgerechte Verfahrensweisen......................................................35

    Anhang B(informativ) Wirtschaftliche Gesichtspunkte ...............................................................................53

    Anhang C(informativ) Checkliste fr die Auslegung und Nutzung von Anlagen mit niedrigemEnergieverbrauch ................................................................................................................................60

    Literaturhinweise..............................................................................................................................................62

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    Vorwort

    Diese Norm (EN 13779:2004) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 156 Lftung vonGebuden erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.

    Diese Europische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Verffentlichungeines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Mrz 2005, und etwaige entgegenstehende nationaleNormen mssen bis Mrz 2005zurckgezogen werden.

    Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgendenLnder gehalten, diese Europische Norm zu bernehmen: Belgien, Dnemark, Deutschland, Estland,Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,Norwegen, sterreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, TschechischeRepublik, Ungarn, Vereinigtes Knigreich und Zypern.

    Einleitung

    Dieses Dokument enthlt die notwendigen Festlegungen fr Lftungs- und Klimaanlagen, um bei akzeptablenInstallations- und Betriebskosten ein zu allen Jahreszeiten behagliches und gesundheitlich unbedenklichesInnenraumklima zu schaffen. Diese Norm konzentriert sich auf typische Anlagenanwendungen und behandeltFolgendes:

    wichtige Parameter des Innenraumklimas;

    Definition von Auslegungskriterien und Anlagenleistungen;

    Kommunikation zwischen Bauherrschaft und den an Planung, Bau sowie Betrieb der Anlagen Beteiligten.

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    1 Anwendungsbereich

    Dieses Dokument gilt fr Planung, Bau sowie Betrieb von Lftungs- und Klimaanlagen in Nichtwohnge-buden, die fr den Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Es enthlt die Definitionen der Parameter, die

    fr derartige Anlagen relevant sind. Wohngebude sowie Gebude mit freier Lftung liegen nicht imAnwendungsbereich dieses Dokuments.

    Bei der Klassierung wird eine Einteilung in unterschiedliche Kategorien vorgenommen. Fr einige Werte sindBeispiele angegeben, und fr Anforderungen sind bliche Bereiche mit Standardwerten angegeben. Die indiesem Dokument angegebenen Standardwerte sind anzuwenden, wenn fr ein Projekt keine anderen Wertefestgelegt sind. Die Klassierung sollte stets dem Typ und der vorgesehenen Nutzung des Gebudesentsprechen; wenn die in diesem Dokument angegebenen Beispiele nicht angewendet werden, sollte dieKlassierungsgrundlage erlutert werden. Nationale Vorschriften sind stets zu befolgen, selbst wenn dieseauerhalb des in diesem Dokument angegebenen Bereiches liegen.

    2 Normative Verweisungen

    Die folgenden zitierten Dokumente sind fr die Anwendung dieses Dokuments unentbehrlich. Bei datiertenVerweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzteAusgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschlielich aller nderungen).

    prEN 12097, Lftung von Gebuden Luftleitungen Anforderungen an Luftleitungsbauteile zur Wartungvon Lftungssystemen

    EN 12237, Lftung von Gebuden Luftleitungen Runde Luftleitungen aus Blech Festigkeit undDichtheit

    EN 12464-1, Licht und Beleuchtung Beleuchtung von Arbeitssttten Teil 1: Arbeitssttten inInnenrumen

    EN 12599:2000, Lftung von Gebuden Prf- und Messverfahren fr die bergabe eingebauter

    raumlufttechnischer Anlagen

    EN 12792:2003, Lftung von Gebuden Symbole und Terminologie

    EN ISO 7730, Ergonomie der thermischen Umgebung Analytische Bestimmung und Interpretation derthermischen Behaglichkeit durch Berechnung des PMV und des PPD-Indexes und der lokalen thermischenBehaglichkeit (ISO 7730:1994)

    3 Begriffe

    3.1 Allgemeines

    Fr die Anwendung dieser Norm gelten die in EN 12792 angegebenen Begriffe.

    3.2 Luftarten

    Die Luftarten sind in 5.1 definiert.

    3.3 Aufenthaltsbereich

    Die Definition des Aufenthaltsbereiches hngt von der Geometrie und der Nutzung des Raumes ab und istvon Fall zu Fall festzulegen. blicherweise bezeichnet Aufenthaltsbereich nur Bereiche, die fr denAufenthalt von Personen ausgelegt sind; ein Aufenthaltsbereich ist definiert als das Luftvolumen, das durchfestgelegte horizontale und vertikale Ebenen umschlossen ist. Die vertikalen Ebenen sind in der Regel parallelzu den Wnden des Raumes. blicherweise ist auch die Hhe des Aufenthaltsbereiches begrenzt. Deshalb

    ist der Aufenthaltsbereich in einem Raum der Bereich, in dem die Personen sich blicherweise befinden undin dem die Anforderungen an das Innenraumklima zu erfllen sind. Definitionen sind in 6.2 gegeben.

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    3.4 Lftungseffektivitt

    Die Lftungseffektivitt beschreibt die Beziehung zwischen den Verunreinigungskonzentrationen der Zuluft,der Abluft und der Raumluft im Atmungsbereich (innerhalb des Aufenthaltsbereiches). Sie ist definiert als

    v=ZULRAL

    ZULABL

    cc

    cc

    (1)

    Dabei ist

    v die Lftungeffektivitt;

    cABL die Verunreinigungskonzentration auerhalb des Aufenthaltsbereichs bzw. der Abluft;

    cRAL die Verunreinigungskonzentration der Raumluft (Atmungsbereich innerhalb des Aufenthalts-bereiches);

    cZUL die Verunreinigungskonzentration der Zuluft.

    Die Lftungseffektivitt ist abhngig von der Luftverteilung und der Art und dem Ort der Quellen derLuftverunreinigung im Raum. Sie kann daher unterschiedliche Werte fr unterschiedliche Verunreinigungenaufweisen. Wenn Luft und Verunreinigungen vollstndig vermischt sind, ist die Wirksamkeit der Lftung gleicheins.

    Weitere Angaben zur Wirksamkeit der Lftung sind in CR 1752 enthalten.

    ANMERKUNG Fr denselben Begriff wird hufig auch die Bezeichnung Wirksamkeit derVerunreinigungsbeseitigung verwendet.

    3.5 Spezifische VentilatorleistungDie spezifische Leistung eines jeden Ventilators ist definiert als

    PSFP=vq

    P=

    tot

    p (2)

    Dabei ist

    PSFP die spezifische Ventilatorleistung, in W m-3s;

    P die elektrische Leistungsaufnahme des Ventilatormotors in W;

    qv der Nennluftvolumenstrom durch den Ventilator, in m s-1

    ;

    p die Gesamtdruckerhhung des Ventilators;

    tot der Gesamtwirkungsgrad von Ventilator, Motor und Antrieb in eingebautem Zustand.

    Der Koeffizient gilt fr den Nennluftvolumenstrom bei sauberen Filtern und geschlossenen Bypass-Leitungen.Er ist bezogen auf eine Luftdichte von 1,2 kg m-3.

    4 Symbole und Einheiten

    Fr die Anwendung dieser Norm gelten die in Tabelle 1 angegebenen Symbole und Einheiten. Die Einheitenin Klammern werden ebenfalls verwendet.

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    Tabelle 1 Symbole und Einheiten

    Gre Symbol Einheit

    Druckdifferenz p Pa

    Temperaturdifferenz K

    Lftungseffektivitt v

    Temperatur (theta) C

    Lufttemperatur im Raum a(theta) C

    Mittlere Strahlungstemperatur r(theta) C

    Operative Temperatur o(theta) C

    Dichte (rho) kg m-3

    Wrme- oder Kltelast (phi) W (kW)

    Flche A m

    Kosten C EUR*

    Konzentration c mg m-3

    Spezifische Wrmekapazitt beikonstantem Druck

    cp J kg-1K-1

    Durchmesser d m

    Energieverbrauch (gemessen) E J (MJ, GJ)

    Energiebedarf (berechnet) E J (MJ, GJ)

    Spezifische Undichtheit f l s-1m-2

    Barwertfaktor fpv

    Hhe h m

    Ursprngliche Investition I EUR*

    Wrmedmmwert der Bekleidung Icl clo

    Lnge L m

    Stoffwechselrate (Aktivitt) M met

    Lebensdauer n Jahre

    nL50-Wert nL50 h-1

    Leistung P W

    Spezifische Ventilatorleistung PSFP W m-3s

    Barwert PV EURa)

    Druck p PaMassenstrom qm kg s-1

    Volumenstrom qv m3s-1(l s-1, m3h-1)

    Zinssatz r

    Zeit t s (h)

    Volumen V m3

    Luftgeschwindigkeit v m s-1a Oder nationale Whrung.

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    5 Klassierung

    5.1 Festlegung der Luftarten

    Die Luftarten in einem Gebude und in einer Lftungs- oder Klimaanlage sind in Tabelle 2 festgelegt und aufBild 1 dargestellt. Die Abkrzungen und Farben in Tabelle 2 sind zu verwenden, um die Luftart aufZeichnungen von Lftungs- und Klimaanlagen zu kennzeichnen. Die Abkrzungen gelten ebenfalls fr dieBeschriftung von Anlagenteilen. Wenn die Sprache frei gewhlt werden kann, wird Englisch empfohlen. DerFarbcode der Zuluft wird in bereinstimmung mit Tabelle 15 entsprechend der anlagengesteuertenFunktionen gewhlt.

    Tabelle 2 Festlegung von Luftarten

    Nr. (Bild 1) Luftart Abkrzung Farbe Definition

    Outdoor air ODAAuenluft AUL1

    Air neuf ANF

    GrnUnbehandelte Luft, die von auen in dieAnlage oder in eine ffnung einstrmt

    Supply air SUPZuluft ZUL2

    Air fourni FOU

    Siehe Tabelle 15Luft, die in den behandelten Raum eintrittoder Luft, die aus der Anlage austritt,nachdem sie behandelt wurde

    Indoor air IDARaumluft RAL3

    Air intrieur INT

    GrauLuft im behandelten Raum oderAufenthaltsbereich

    Transferred air TRAberstrmluft SL4Air transfr TRA

    GrauRaumluft, die von einem in einen anderenbehandelten Zone strmt

    Extract air ETAAbluft ABL5

    Air repris REP

    GelbLuft, die den behandelten Raum verlsst

    Recirculationair

    RCA

    Umluft UML6

    Air recycle REC

    Orange

    Abluft, die wieder der Luftbehandlungzugefhrt und wieder als Zuluft verwendetwird

    Exhaust air EHAFortluft FOL7

    Air rejet RJT

    BraunLuft, die ins Freie strmt

    Secondary air SECSekundrluft SEK8Air brass BRA

    Orange

    Luft, die einem Raum entnommen undnach Behandlung demselben Raum wiederzugefhrt wird (Beispiel: Geblse-konvektor)

    Leakage LEALeckluft LEC9

    Fuites FUI

    Grauunbeabsichtigter Luftstrom durch undichteStellen der Anlage

    Infiltration INFInfiltration INF10

    Infiltration INF

    GrnLufteintritt ber Undichtheiten in derGebudehlle

    Exfiltration EXFExfiltration EXF11

    Exfiltration EXF

    GrauLuftaustritt ber Undichtheiten in derGebudehlle

    Mixed air MIAMischluft MIL12

    Air melange MEL

    Strme mitunterschied-lichen Farben

    Luft, die mehr als eine Luftart enthlt

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    Bild 1 Darstellung von Luftarten mit Nummern nach Tabelle 2

    5.2 Klassierung von Luft

    5.2.1 Allgemeines

    Alle am Projekt Beteiligten (z. B. Architekten, Gebudeausrster, Eigentmer, Auftraggeber) mssen dieAuslegungsbedingungen und Systemanforderungen im Hinblick auf die angestrebte Luftqualitt individuellvereinbaren. Hierbei kann die folgende Klassierung verwendet werden, um die individuelle Qualitt derverschiedenen Luftarten nach 5.1 zu beschreiben. Einige Anwendungen dieser Klasseneinteilung sind inAnhang A gegeben.

    5.2.2 Abluft und Fortluft

    Die Klassierungen der Abluft und der Fortluft fr die Anwendungen dieser Norm sind in den Tabellen 3 und 4gegeben. Wenn bei der Abluft unterschiedliche Kategorien aus unterschiedlichen Rumen zusammentreffen,wird die Kategorie des Gesamtluftstroms durch den Strom mit der hchsten Kategorie-Nummer bestimmt.

    Die Fortluft-Kategorien gelten fr die gereinigte Luft. Bei der Reinigung von Fortluft sind das Verfahren und diezu erwartende Wirkung der Reinigung eindeutig anzugeben; die anfngliche und fortdauernde Wirksamkeitdes Reinigungsprozesses muss nachgewiesen werden. Die Kostenwirksamkeit ist ebenfalls zubercksichtigen (vgl. Anhang B), besonders wenn es das Ziel ist, die Fortluft um mehr als eine Klasse zuverbessern. Fortluft der Klasse FOL 1 kann in keinem Fall durch Reinigung erreicht werden.

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    Tabelle 3 Klassierung der Abluft (ABL)

    Kategorie BeschreibungBeispiele, bei denen Luft jeder Kategorie

    vorzufinden ist (informativ)

    Abluft mit niedrigem Verunreinigungsgrad

    ABL 1

    Luft aus Rumen, deren Hauptemissions-quellen Baustoffe und das Bauwerk sind.Ebenso Luft aus Aufenthaltsrumen, derenHauptemissionsquellen der menschlicheStoffwechsel, Baustoffe und das Bauwerksind. Rume, in denen Rauchen gestattet ist,sind nicht eingeschlossen.

    Bros, einschlielich integrierter kleinerLagerrume, ffentliche Bereiche, Klassen-rume, Treppenhuser, Flure, Sitzungs-rume, gewerbliche Rume ohne zustzlicheEmissionsquellen

    Abluft mit migem Verunreinigungsgrad

    ABL 2

    Luft aus Aufenthaltsrumen mit den gleichenVerunreinigungsquellen wie bei Kategorie 1

    und/oder durch menschliche Aktivitten,jedoch mit mehr Verunreinigungen als beiKategorie 1. Rume der Kategorie ABL 1, indenen Rauchen gestattet ist

    Speiserume, Kchen fr die Zubereitungheier Getrnke, Lager, Lagerrume in Bro-

    gebuden, Hotelzimmer, Umkleiderume

    Abluft mit hohem Verunreinigungsgrad

    ABL 3Rume, in denen emittierende Feuchte,Arbeitsverfahren, Chemikalien usw. die Luft-qualitt wesentlich beeintrchtigen

    Toiletten und Waschrume, Saunen, Kchen,allgemeine chemische Laboratorien,Kopierrume, Rume, die speziell frRaucher vorgesehen sind

    Abluft mit sehr hohem Verunreinigungsgrad

    ABL 4

    Luft, die gesundheitlich schdliche Gerche

    und Verunreinigungen enthlt, deren Konzen-trationen hher liegen, als fr die Raumluft inAufenthaltsbereichen erlaubt ist

    Professionelle Absaugeinrichtungen, Grill-

    rume und rtliche Kchenabsauganlagen,Garagen und Autotunnel, Parkhuser,Rume fr die Verarbeitung von Farben undLsemitteln, Rume mit unreiner Wsche,Rume fr Lebensmittelabflle, zentraleStaubsaugeanlagen, intensiv genutzteRaucherrume und besondere chemischeLaboratorien

    Tabelle 4 Klassierung der Fortluft (FOL)

    Kategorie Beschreibung Beispiele (informativ)

    Fortluft mit niedrigem VerunreinigungsgradFOL 1wie ABL 1 siehe ABL 1

    Fortluft mit migem VerunreinigungsgradFOL 2

    wie ABL 2 siehe ABL 2

    Fortluft mit hohem VerunreinigungsgradFOL 3

    wie ABL 3 siehe ABL 3

    Fortluft mit sehr hohem VerunreinigungsgradFOL 4

    wie ABL 4 siehe ABL 4

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    5.2.3 Auenluft

    Bei der Auslegung der Anlage ist die Qualitt der Auenluft um das Gebude herum bzw. der vorgeseheneStandort des Gebudes zu bercksichtigen. Es gibt zwei Mglichkeiten, die Auswirkungen schlechter

    Auenluft im Innenraumklima in der Auslegung zu mildern:

    Vorrichtungen zum Ansaugen der Luft werden an Stellen angebracht, an denen die Auenluft amwenigsten verunreinigt ist (wenn die Auenluft um das Gebude herum nicht gleichmig verunreinigtist) siehe Anhang A.2;

    die Luft wird auf eine bestimmte Art gereinigt siehe A.3.

    Beim Reinigen der Luft knnen unterschiedliche Vorgehensweisen geeignet sein, je nach den Anforderungenan die Qualitt der Raumluft und ob die Auenluft mit Gasen, Partikeln oder beidem verunreinigt ist (undabhngig von der Gre der betreffenden Partikel).

    Im Hinblick auf die in dieser Norm beschriebenen Anwendung wird die Auenluft entsprechend Tabelle 5

    klassiert.

    Tabelle 5 Klassierung der Auenluft (AUL)

    Kategorie Beschreibung

    AUL 1 saubere Luft, die nur zeitweise staubbelastet sein darf (z. B. Pollen)

    AUL 2 Luft mit hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub

    AUL 3 Luft mit hoher Konzentration an gasfrmigen Luftverunreinigungen

    AUL 4Luft mit hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub und an gasfrmigen Luftverunreini-gungen

    AUL 5 Luft mit sehr hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub oder an gasfrmigen Luftverun-reinigungen

    Die Klassierung wird auf der Basis der kritischsten gasfrmigen Verunreinigungen und Schwebstoffe(einschlielich aller Arten von festen Partikeln und salzhaltigem Dunst) vorgenommen. Luft wird alssauber bezeichnet, wenn die WHO-Richtlinien (1999) und alle nationalen Luftqualittsnormenoder -vorschriften im Hinblick auf die betreffenden Stoffe in der Auenluft eingehalten werden.Konzentrationen werden als hoch bezeichnet, wenn sie die oben angefhrten Anforderungen um einenFaktor bis zu 1,5 berschreiten. Konzentrationen werden als sehr hoch bezeichnet, wenn sie dieAnforderungen um einen Faktor von mehr als 1,5 berschreiten.

    Da nicht fr alle Verunreinigungen Anforderungen festgelegt sind und die vorhandenen Vorschriften von Land

    zu Land unterschiedlich sind, ist eine differenzierte Beurteilung durch den Planer erforderlich. Die mglicheWirkung nicht nur einzelner Verunreinigungen sondern auch von Verunreinigungsgemischen solltebercksichtigt werden.

    bliche gasfrmige Verunreinigungen, die bei der Bewertung der Auenluft fr die Auslegung von Lftungs-und Klimaanlagen bercksichtigt werden mssen, sind Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefeldioxid,Stickstoffoxide und flchtige organische Verbindungen (VOC, z. B. Benzen, Lsemittel und polyaromatischeKohlenwasserstoffe). Die Wirkung derartiger Verunreinigungen der ueren Umgebung in Innenrumen hngtvon deren Reaktionsfhigkeit ab. Kohlenmonoxid ist zum Beispiel relativ stabil und wird in geringem Maevon innen liegenden Flchen adsorbiert. Das Ozon der Auenluft dagegen ist blicherweise fr dieBeurteilung nicht relevant, da Ozon uerst reaktionsfhig ist und die Konzentration in der Lftungsanlageund im Raum sehr schnell abnimmt. Weitere gasfrmige Verunreinigungen liegen meist zwischen diesenbeiden Extremen.

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    Schwebstoffe bezieht sich auf die Gesamtmenge fester oder flssiger Partikel in der Luft, von sichtbaremStaub bis zu submikroskopischen Teilchen. Die meisten Richtlinien zur Auenluft beziehen sich auf PM10(Schwebstoffe mit einem aerodynamischen Durchmesser bis zu 10 m). Es wird jedoch auch inzunehmendem Mae anerkannt, dass aus Grnden des Gesundheitsschutzes kleinere Partikel strker

    bercksichtigt werden sollten. Wenn biologische Partikel zu betrachten sind, sind PM 10-Richtlinien nichtmageblich und die Gefahren fr das Immunsystem und das Infektionsrisiko, die von diesen Partikelnausgehen, sind fr die Betrachtung wichtiger.

    Als allgemeine Leitlinie sind in Tabelle 6 Beispiele fr die Auenluftqualitt gegeben.

    Tabelle 6 Beispiele fr Verunreinigungskonzentrationen in der Auenluft

    Konzentration

    Beschreibung des Ortes CO2ppm

    COmg m-3

    NO2g m-3

    SO2g m-3

    Gesamt-PMmg m-3

    PM10g m-3

    Lndliche Gebiete; keine

    bedeutenden Emissionsquellen

    350 < 1 5 bis 35 < 5 < 0,1 < 20

    Kleine Stdte 375 1 bis 3 15 bis 40 5 bis 15 0,1 bis 0,3 10 bis 30

    Verschmutzte Stadtzentren 400 2 bis 6 30 bis 80 10 bis 50 0,2 bis 1,0 20 bis 50

    ANMERKUNG Die in der Tabelle angegebenen Werte sind mittlere Jahreskonzentrationen und sollten nicht fr dieDimensionierung von Anlagen verwendet werden. Die maximalen Konzentrationen liegen hher. Weitere Angabenergeben sich aus lokalen Messungen und nationalen Richtlinien.

    5.2.4 Zuluft

    Die Klassierung der Zuluft ist in Tabelle 7 angegeben.

    Tabelle 7 Klassierung der Zuluft (ZUL)

    Kategorie Beschreibung

    ZUL 1 Zuluft, die nur Auenluft enthlt

    ZUL 2 Zuluft, die Auen- und Umluft enthlt

    ANMERKUNG Umluft kann der Zuluft absichtlich oder durch Leckagebeigemischt sein. Dabei ist z. B. besonders auf die Bedingungen in rotierendenWrmetauschern zu achten.

    Die Zuluftqualitt in Gebuden, die fr den Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, muss so sein, dass unterBercksichtigung der zu erwartenden Emissionen aus inneren Verunreinigungsquellen (menschlicherStoffwechsel, Aktivitten und Arbeitsverfahren, Baustoffe, Mbel) und der Lftungsanlage selbst einegeeignete Raumluftqualitt erreicht werden kann.

    Um Missverstndnisse zu vermeiden, wird empfohlen, die Zuluftqualitt nicht nur mit Hilfe der Klassierungnach Tabelle 7 zu definieren, sondern auch durch Festlegung der Konzentrationsgrenzen, die fr diegenannten Verunreinigungen in der Raumluft gelten. Deshalb ist eine Angabe der zu erwartenden Emissionenaus den Innenraum-Verunreinigungsquellen erforderlich; wenn mglich, sollte diese auf die Konzentrationsgrenzen und Emissionsnormen bezogen sein.

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    5.2.5 Raumluft

    5.2.5.1 Allgemeines

    Die allgemeine Klassierung der Raumluft im Aufenthaltsbereich ist in Tabelle 8 angegeben

    Tabelle 8 Allgemeine Klassierung der Raumluftqualitt (RAL)

    Kategorie Beschreibung

    RAL 1 spezielle Raumluftqualitt

    RAL 2 hohe Raumluftqualitt

    RAL 3 mittlere Raumluftqualitt

    RAL 4 niedrige Raumluftqualitt

    Die genaue Definition derartiger Kategorien hngt von der Art der zu bercksichtigenden Verunreinigungs-quellen und von der Wirkung dieser Verunreinigungen ab. Verunreinigungsquellen knnen zum Beispiel:

    auf einen Raum begrenzt oder in einem Gebude verteilt sein;

    kontinuierlich oder diskontinuierlich emittieren;

    Teilchen (anorganische, lebensfhige oder sonstige organische) oder Gase/Dmpfe (organische oderanorganische) emittieren.

    Die Auswirkungen knnen sich als Wahrnehmung der Luftqualitt (durch an die Verunreinigungen adaptierteoder darauf reagierende) oder sich als Auswirkungen auf die Gesundheit darstellen, wie zum Beispiel Reizung

    der Schleimhaut, toxische Wirkungen, Infektion, allergische Reaktionen oder Krebserkrankung. DieseAuswirkungen knnen von den Personen abhngen, die dem Umgebungsklima ausgesetzt sind, z. B. ob essich um gesunde Erwachsene, um Kinder oder Krankenhauspatienten handelt.

    Daher ist eine vollstndige Definition aller mglicher Kategorien der Raumluftqualitt schwierig und liegtauerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm. Fr praktische Anwendungen sind die vier Kategorien derRaumluftqualitt jedoch mittels eines der in 5.2.5.2 bis 5.2.5.6 angegebenen Verfahren quantitativ zubestimmen. Das Verfahren kann frei gewhlt werden, muss jedoch an die Nutzung des Raumes und dieAnforderungen angepasst sein. Die unterschiedlichen Verfahren lassen nicht notwendigerweise vonderselben Kategorie der Raumluftqualitt auf dieselbe Menge an Zuluft schlieen. In besonderen Fllenknnen andere als die unten beschriebenen Verfahren zur quantitativen Bestimmung der RAL angewendetwerden.

    5.2.5.2 Klassierung durch die CO2-Konzentration

    Derzeitige Untersuchungen und praktische Anwendungen lassen darauf schlieen, dass die Raumluft durchdie CO2-Konzentration klassiert werden kann, wie in Tabelle 9 angegeben. CO2 ist ein guter Indikator fr dieEmission organischer Ausdnstungen durch Menschen. Die Klassierung durch CO2-Konzentration hat sichbei Aufenthaltsrumen etabliert, in denen Rauchen nicht erlaubt ist und Verunreinigungen hauptschlichdurch menschlichen Stoffwechsel verursacht werden. Zum Vergleich sind in Tabelle 6 blicheCO2-Konzentrationen fr die Auenluft angegeben.

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    Tabelle 9 CO2-Konzentration in Rumen

    Erhhung der CO2-Konzentration gegenberder Auenluft- CO2-Konzentration, in ppmKategorie

    blicher Bereich Standardwert

    RAL 1 400 350

    RAL 2 400 600 500

    RAL 3 600 1 000 800

    RAL 4 > 1 000 1 200

    Die auf der CO2-Konzentration beruhenden Kategorien werden etwa mit den in Tabelle 11 angegebenenAuenluftstrmen erreicht.

    5.2.5.3 Klassierung durch die empfundene Luftqualitt, in decipol

    Dieses Klassierungsverfahren ist in CR 1752 beschrieben. Es ist bei Aufenthaltsrumen anwendbar, in denenkeine nicht wahrnehmbaren Schadstoffe wie CO, Radon usw. vorkommen. Charakteristische Festlegungensind:

    Tabelle 10 Empfundene Luftqualitt im Aufenthaltsbereich

    Empfundene Luftqualitt, in decipolKategorie

    blicher Bereich Standardwert

    RAL 1 1,0 0,8

    RAL 2 1,0 1,4 1,2

    RAL 3 1,4 2,5 2,0

    RAL 4 > 2,5 3,0

    Das Verfahren ist noch nicht etabliert und in der Praxis schwer umsetzbar. Daher sollte es nur angewendetwerden, wenn die erforderlichen Informationen ber alle Emissionen vorliegen. Hinweise siehe CR 1752.

    5.2.5.4 Indirekte Klassierung durch den Auenluftvolumenstrom je Person

    Dieses Verfahren hat sich in der Praxis in den Fllen bewhrt, in denen Rume blicherweise dem Aufenthalt

    von Personen dienen. Die (von der Lftungsanlage zugefhrten) Auenluftvolumenstrme je Person sind freine normale Arbeitsttigkeit mit einer Stoffwechselrate von etwa 1,2 met in einem Bro oder zu Hause inTabelle 11 angegeben. Diese Werte werden hufig zur Auslegung der Anlage verwendet. Sie mssen imAufenthaltsbereich eingehalten werden. Bei den fr Nichtraucher-Bereiche angegebenen Volumenstrmensind der menschliche Stoffwechsel und bliche Emissionen in Gebuden mit geringer Verschmutzungbercksichtigt. Bei hohen Aktivittsgraden (met > 1,2) sollten die Auenluftvolumenstrme um einen Faktorvon met/1,2 erhht werden.

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    Tabelle 11 Auenluftvolumenstrme je Person

    Auenluftvolumenstrom je Person

    Nichtraucher-Bereich Raucher-BereichKategorie Einheitblicher Bereich Standardwert blicher Bereich Standardwert

    m3h-1Person-1 > 54 72 > 108 144RAL 1

    ls-1Person-1 > 15 20 > 30 40

    m3h-1Person-1 36 54 45 72 108 90RAL 2

    ls-1Person-1 10 15 12,5 20 30 25

    m3h-1Person-1 22 36 29 43 72 58RAL 3

    ls-1Person-1 6 10 8 12 20 16

    m3h-1Person-1 < 22 18 < 43 36RAL 4

    ls-1Person-1 < 6 5 < 12 10

    Es wird dringend empfohlen, bei den Lftungs- und Klimaanlagen selbst und bei Mbeln, Teppichen undanderen Inneinrichtungen nur Materialien mit keinen oder geringen Emissionen zu whlen, anstatt denAuenluftvolumenstrom zu erhhen, um vermeidbare Emissionen zu verdnnen.

    Die fr Raucher angegebenen Volumenstrme gelten fr Bereiche, in denen das Rauchen gestattet ist. Eswird empfohlen, klar getrennte Raucher- und Nichtraucher-Bereiche zu definieren und die Anlageentsprechend auszulegen.

    5.2.5.5 Indirekte Klassierung durch den Luftvolumenstrom je Netto-Bodenflche

    Dieses Verfahren kann manchmal bei der Auslegung von Anlagen fr Rume angewendet werden, die nichtfr den Aufenthalt von Personen bestimmt sind und keine klar definierte Nutzungsart aufweisen (z. B.Lagerrume). Die Luftvolumenstrme je Bodenflche sind in Tabelle 12 angegeben. Sie beruhen auf einerLaufzeit der Anlage von 50 % und einer Raumhhe von 3 m. Bei einer krzeren Laufzeit in hheren Rumensollte der Luftvolumenstrom hher sein.

    Tabelle 12 Volumenstrme der Auenluft oder berstrmluft jeNetto-Bodenflche fr Rume, die nicht fr den Aufenthalt von

    Personen bestimmt sind

    Volumenstrom der Auen- oder berstrmluftje Netto-BodenflcheKategorie Einheit

    blicher Bereich Standardwert

    m3h-1m-2 a aRAL 1

    ls-1m-2 a a

    mh-1m-2 > 2,5 3RAL 2

    ls-1m-2 > 0,7 0,83

    mh-1m-2 1,3 2,5 2RAL 3

    ls-1m-2 0,35 0,7 0,55

    mh-1m-2 < 1,3 1RAL 4

    ls-1m-2 < 0,35 0,28

    a

    Bei RAL 1 ist dieses Verfahren nicht ausreichend.

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    5.2.5.6 Klassierung durch Konzentrationen bestimmter Verunreinigungen

    Dieses Klassierungsverfahren eignet sich bei hheren Emissionen spezifischer Verunreinigungen. Sindausreichend Informationen ber alle Emissionen im Raum vorhanden, knnen die Anforderungen an den

    Luftvolumenstrom nach 6.4.2.3 berechnet werden. Wenn der Emissionsgrad nicht bekannt ist, kann dieerforderliche Luftqualitt auch durch den auf Erfahrungen beruhenden Luftvolumenstrom indirekt festgelegtwerden.

    5.3 Aufgaben der Lftungs- und Klimaanlagen und Anlagetypen

    Lftungs- und Klimaanlagen haben die Aufgabe, die Raumluftqualitt und die Bedingungen fr thermischeBehaglichkeit und Feuchte im Raum so zu beeinflussen, dass im Voraus getroffene Festlegungen erflltwerden. Die Festlegung des Raumklimas beeinflusst den Installationspreis, die rumlichen Anforderungen frdie Anlage und die Betriebskosten. Deshalb muss eine Lsung gefunden werden, die den geltendenAnforderungen entspricht.

    Lftungsanlagen bestehen aus einer Zuluft- und einer Abluftanlage und sind gewhnlich mit Filtern fr dieAuenluft sowie Heiz- und Wrmerckgewinnungseinrichtungen ausgerstet. Abluftanlagen ohne

    Zuluftanlage knnen die vorgegebenen Anforderungen nicht erfllen. Zuluftanlagen ohne Abluftanlagenermglichen in der Regel keine Wrmerckgewinnung und knnen zu berdruck fhren, der in bestimmtenFllen eine Gefahr fr die Gebudestruktur darstellen kann.

    Die Grundkategorien der Anlagenart ist abhngig von ihrer Fhigkeit, die Raumluftqualitt zu regeln, sowiedavon, auf welche Weise und wie weitgehend sie die thermodynamischen Eigenschaften im Raum regelt.

    Mgliche Kategorien fr die Steuerung und Regelung der Raumluftqualitt sind in Tabelle 13 angegeben.

    Tabelle 13 Mgliche Arten der Steuerung und Regelung der Raumluftqualitt (RAL-C)

    Kategorie Beschreibung

    Keine RegelungRAL C1 Die Anlage luft konstant.

    Manuelle SteuerungRAL C2

    Die Anlage unterliegt einer manuellen Schaltung.

    ZeitsteuerungRAL C3

    Die Anlage wird nach einem vorgegebenen Zeitplan betrieben.

    Anwesenheitskontrolle (Personenbelegung ja/nein)

    RAL C4 Die Anlage wird abhngig von der Anwesenheit von Personen betrieben(Lichtschalter, Infrarotsensoren usw.).

    Prsenzkontrolle (Anzahl der Personen)

    RAL C5 Die Anlage wird abhngig von der Anzahl der im Raum anwesenden Personenbetrieben.

    Luftqualittsregelung

    RAL C6 Die Anlage wird durch Sensoren geregelt, die Raumluftparameter oder angepassteKriterien messen (z. B. CO2-, Mischgas- oder VOC-Sensoren). Die angewendetenParameter mssen an die Art der im Raum ausgebten Ttigkeit angepasst sein.

    Welches Regelungssystem (einschlielich manueller Regelung) auch angewendet wird, eine bessereLeistung lsst sich in der Regel durch Anwendung einer Form von vorausschauender Regelung erreichen.Das kann zum Beispiel bedeuten, dass die Zunahme der Verschmutzung verfolgt wird und derLuftvolumenstrom geringfgig erhht wird, bevor eine Konzentrationsgrenze berschritten wird, und nicht erst

    nach dem berschreiten der Konzentrationsgrenze die Lftung bedeutend zu erhhen.

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    Das thermische Umgebungsklima in einem Raum kann entweder durch die Lftungsanlage allein oder inVerbindung mit anderen Einrichtungen, wie Khl-/Heizdecken, Bden usw. geregelt werden. Auf dieserGrundlage werden die beiden Grundanlagenarten nach Tabelle 14 verwendet.

    Tabelle 14 Allgemeine Anlagentypen zur

    Beschreibung Name der Anlagenart

    Regelung durch die Lftungsanlage allein Nur-Luftanlagen

    Regelung durch die Lftungsanlage in Verbin-dung mit anderen Einrichtungen (z. B. Heizvor-richtungen, Khldecken, Radiatoren, thermo-aktive Bauteile)

    Mischanlagen

    Mgliche Behandlungen der Luft zur Vernderung des hygrothermalen Umgebungsklimas sind: Heizen,Khlen, Befeuchten und Entfeuchten.

    Fr eine Klassierung ist eine Funktion nur dann gltig, wenn die Anlage in der Lage ist, diese Funktion so zuregeln, dass die vorgegebenen Bedingungen hinsichtlich der Grenzen erfllt werden knnen. Dies bedeutet,dass zum Beispiel eine ungeregelte Entfeuchtung in einer Khlungseinheit nicht als Entfeuchtung imvorgenannten Sinne gerechnet werden kann.

    Die Definitionen der Grundarten von Anlagen bezglich der Fhigkeit zur Regelung der Temperatur und desFeuchtegehaltes im Raum sind in Tabelle 15 angegeben.

    Tabelle 15 Anlagentypen entsprechend der Funktion

    Anlagengeregelte FunktionKategorie

    Lftung Heizung Khlung Befeuchtung EntfeuchtungName der Anlage

    Farbcodefr dieZuluft

    THM C0 Einfache Lftungs-anlage Grn

    THM C1

    Lftungsanlage mitder Funktionheizen oder Luft-heizungsanlage

    Rot

    THM C2

    Lftungsanlage mitden Funktionenheizen undbefeuchten

    Blau

    THM C3 ()Einfache Klimaan-lage mit derFunktion khlen

    Blau

    THM C4 ()

    Einfache Klimaan-lage mit derFunktion khlenund befeuchten

    Blau

    THM C5

    Klimaanlage mitden Funktionenkhlen, be- undentfeuchten

    Violett

    Es bedeuten von der Anlage nicht beeinflusst

    durch die Anlage geregelt und im Raum sichergestellt

    () durch die Anlage beeinflusst, jedoch ohne Garantiewerte im Raum

    Die Kategorie THM C5 ist nur zu whlen, wenn eine geregelte Entfeuchtung tatschlich erforderlich ist.

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    5.4 Druckbedingungen im Raum

    Um die Strmungsrichtung und die Verteilung von Emissionen zwischen Bereichen im Gebude und/oderzwischen Gebude und dem Freien zu regeln, werden Druckbedingungen durch unterschiedliche Zuluft- und

    Abluftstrme geschaffen. Mgliche Kategorien fr Druckbedingungen sind in Tabelle 16 angegeben.

    Tabelle 16 Druckbedingungen im Raum

    Kategorie Beschreibung (kein Wind und keine Kaminwirkung)

    PC 1 Unterdruck (6 Pa)

    PC 2 leichter Unterdruck (2 Pa bis 6 Pa)

    PC 3 ausgeglichen (2 Pa bis + 2 Pa) = Standardbedingung

    PC 4 leichter berdruck (2 Pa bis 6 Pa)

    PC 5 berdruck (> 6 Pa)

    Die Wahl der Drcke hngt von der Anwendung ab. In manchen Fllen sind mehrere Stufen von Unter- undberdrcken erforderlich, um die Luftstrmung zwischen allen Bereichen im Gebude zu regeln. Wenn diegeforderten Drcke auch bei Windeinwirkung sicherzustellen sind, muss die Gebudehlle nach A.9 luftdichtsein. In der Regel werden die vorgeschlagenen Strmungsrichtungen und nicht die definierten Drckefestgelegt. Bei einem kalten Umgebungsklima kann ein berdruck im Gebude zu Schden an derGebudestruktur fhren.

    Wurden keine Angaben gemacht, gilt Kategorie PC 3.

    5.5 Spezifische Ventilatorleistung

    Die Klassierung der spezifischen Ventilatorleistung (fr jeden Ventilator) ist in Tabelle 17 angegeben(Klassierung je Ventilator). Wurden keine Angaben gemacht, sind die in Tabelle A.3 angegebenenStandardwerte anzuwenden.

    Tabelle 17 Klassierung der spezifischen Ventilatorleistung(je Ventilator)

    Kategorie PSFPin W m-3 s

    SFP 1 < 500

    SFP 2 500 750

    SFP 3 750 1 250

    SFP 4 1 250 2 000

    SFP 5 > 2 000

    6 Raumklima

    6.1 Allgemeines

    Lftungs- und Klimaanlagen beeinflussen die folgenden Parameter:

    Raumklima;

    Raumluftqualitt;

    Raumluftfeuchte;

    Akustik im Raum.

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    Es ist jedoch erforderlich zu bercksichtigen, dass Behaglichkeit und Leistungsfhigkeit von Personen ineinem Raum auch von folgenden Einflssen abhngen:

    Art der Ttigkeit und Gestaltung des Arbeitsplatzes;

    Beleuchtung und Farben;

    Raumgre und Mbeleinrichtung;

    Sicht nach auen;

    Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhltnis;

    individuelle Faktoren.

    Die Auslegungskriterien fr das Raumklima basieren auf Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Planer.Typische Auslegungsbedingungen sind in 6.3 bis 6.7 angegeben; weitere Leitlinien zur Luftqualitt sind in 5.2

    enthalten. Die vereinbarten Anforderungen an das Raumklima, die Raumluftqualitt, die Raumluftfeuchte unddie Akustik im Raum mssen im Aufenthaltsbereich entsprechend 6.2 erfllt werden. Jede Anlage muss frdie spezifischen Anforderungen des Projektes ausgelegt sein.

    6.2 Aufenthaltsbereich

    Die Anforderungen an das Raumklima sind im Aufenthaltsbereich zu erfllen. Dies bedeutet, dass alleMessungen, die die Behaglichkeitskriterien betreffen, auf diesen Bereich zu beziehen sind. Um dieseAnforderungen zu bewerten, kann zwar der gesamte Raum zugrunde gelegt werden, dieBehaglichkeitskriterien sind jedoch jenseits des Aufenthaltsbereiches nicht sichergestellt.

    bliche Mae zur Definition des Aufenthaltsbereiches sind in Tabelle 18 angegeben und auf Bild 2 dargestellt.

    Tabelle 18 Mae zur Definition des Aufenthaltsbereiches

    Abstand von der folgenden Innenflche blicher Bereich Standardwert

    Fuboden (untere Begrenzung) A 0,00 m bis 0,20 m 0,05 m

    Fuboden (obere Begrenzung) B 1,30 m bis 2,00 m 1,80 m

    Auenfenster und -tren C 0,50 m bis 1,50 m 1,00 m

    Heiz- und/oder Klima-Gerte D 0,50 m bis 1,50 m 1,00 m

    Auenwand E 0,15 m bis 0,75 m 0,50 m

    Innenwand F 0,15 m bis 0,75 m 0,50 m

    Tren, Durchgangsbereiche usw. G besondere Vereinbarung

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    LegendeVertikalschnitt (oberes Bild)Grundriss (unteres Bild)

    Bild 2 Darstellung des Aufenthaltsbereiches

    Wenn Auenwnde mit Fenstern zu bercksichtigen sind, gilt fr die gesamte Oberflche das Bauteil mit demgrten Abstand.

    Es sollte darauf geachtet werden, dass es in Rumen mit niedrigen Decken (Raumhhe unter 2,5 m)schwierig sein knnte, die Anforderung bezglich einer oberen Begrenzung von 2 m zu erfllen.

    In den nachfolgend genannten Bereichsarten sollten besondere Vereinbarungen getroffen werden, da es auchdort schwierig sein knnte, die Anforderungen an das Raumklima besonders im Hinblick aufZugerscheinungen und Temperatur zu erfllen:

    a) Durchgangsbereiche;

    b) Bereiche in der Nhe von Tren, die oft benutzt werden oder offen stehen;

    c) Bereiche in der Nhe von Zuluftdurchlssen;

    d) Bereiche in der Nhe von Einrichtungen mit hoher Wrmelast oder hohem Luftvolumenstrom.

    Wenn nicht anders vereinbart, gehren die Bereiche unter a) und b) nicht zum Aufenthaltsbereich; dieBereiche unter c) und d) werden jedoch als Teile des Aufenthaltsbereiches betrachtet.

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    Wenn fr die Nutzung eines Raumes nicht die Raummae, sondern andere Faktoren magebend sind, kannder Aufenthaltsbereich nach den festgelegten Arbeitsbereichen und den darin befindlichen Einrichtungen odernach der Lage des Atmungsbereiches definiert werden, je nachdem, was zwischen Planer und Auftraggebervereinbart wurde.

    6.3 Thermisches Raumklima

    6.3.1 Allgemeines

    Die folgenden Angaben beruhen auf EN ISO 7730 und gelten fr typische Anwendungen, wie zum BeispielBrogebude usw.

    6.3.2 Auslegungsbedingungen

    Die wichtigsten Auslegungsbedingungen in Bezug auf das Raumklima betreffen die Bekleidung und dieAktivitt der sich im Raum aufhaltenden Personen. Typische Werte fr Brogebude oder hnlicheArbeitspltze fr sitzende Ttigkeiten sind in Tabelle 19 angegeben.

    Tabelle 19 Auslegungsvoraussetzungen fr Bekleidung und Aktivitt in Brogebuden

    Parameter blicher Bereich Standardwert fr die Auslegung

    Sommer: 0,5 clo bis 0,7 clo Sommer: 0,5 cloBekleidung

    Winter: 0,8 clo bis 1,0 clo Winter: 1,0 clo

    Aktivitt (siehe Tabelle 25) 1,0 met bis 1,4 met 1,2 met

    Der Wrmeaustausch des menschlichen Krpers durch Strahlung hngt von der Temperatur der umgebenden

    Oberflchen ab, whrend der Wrmeaustausch durch Konvektion von der Lufttemperatur undLuftgeschwindigkeit abhngig ist. Thermische Behaglichkeit bei bestimmter Bekleidung und bestimmterAktivitt wird deshalb hauptschlich von der operativen Temperatur und der Luftgeschwindigkeit beeinflusst.Weitere Einflsse, wie der vertikale Lufttemperaturgradient, warme und kalte Fubden sowieStrahlungsasymmetrie sind nur in bestimmten Anwendungsfllen zu prfen.

    Grundstzliche Informationen dazu sind in EN ISO 7730, EN ISO 8990 und prEN ISO 9920 enthalten.

    6.3.3 Lufttemperatur und operative Temperatur

    Bei den meisten Anwendungen innerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm sind dieLuftgeschwindigkeiten gering (< 0,2 m s-1), und es bestehen ebenfalls nur geringe Unterschiede zwischender Lufttemperatur und der mittleren Strahlungstemperatur im Raum (< 4 C). Daher ist in dieser Norm dieoperative Temperatur fr einen bestimmten Ort im Raum wie folgt definiert:

    o=2

    ra (3)

    Dabei ist

    o die operative Temperatur am betrachteten Ort im Raum;

    a die Raumlufttemperatur;

    r die mittlere Strahlungstemperatur aller Oberflchen (Wnde, Fuboden, Decke, Fenster, Heizkrperusw.) bezogen auf den betrachteten Ort im Raum.

    Weitere Angaben zur operativen Temperatur sind in EN ISO 7726 und EN ISO 7730 enthalten.

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    Unter Bercksichtigung der Standardwerte fr Brogebude nach Tabelle 19 betrgt die optimale operativeTemperatur 24,5 C im Sommer und 21,5 C im Winter. Der Planer sollte fr das tatschliche betrachteteGebude mglichst projektbezogene Auslegungswerte anwenden und sich nicht auf Standardwerte oderTabellen mit blichen Werten verlassen. Er sollte auerdem bercksichtigen, dass Temperaturanforderungen

    von der Anpassung der Nutzer abhngen, zum Beispiel durch die Wahl der clo-Werte der Bekleidung und dieArt der Ttigkeit. Diese Aspekte schwanken mit dem blichen Auenklima merklich; daher knnen Kenntnisseder regionalen Bedingungen, die zu einer thermischen Behaglichkeit fhren, angewendet werden. LokaleVorschriften haben Vorrang. Falls keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden, muss die Auslegung derAnlage jedoch auf den in Tabelle 20 angegebenen Werten beruhen.

    Tabelle 20 Auslegungswerte fr die operative Temperatur in Brogebuden

    Bedingungen blicher Bereich Standardwert fr die Auslegung

    Winterbetrieb mit Heizung o= 19 C bis 24 C o= 21 Ca

    Sommerbetrieb mit Khlung o= 23 C bis 26 C o= 26 Cb

    a

    Bei Auslegungsbedingungen im Winter. Mindesttemperatur am Tag.b Bei Auslegungsbedingungen im Sommer. Hchsttemperatur am Tag.

    Wenn nicht anders vereinbart, muss die festgelegte operative Temperatur fr einen Bereich in der Mitte desRaumes bei einer Hhe von 0,6 m ber dem Boden gelten.

    Auf der Grundlage von vereinbarten Auslegungswerten knnen Planer und Auftraggeber einen Zeitraumfestlegen, in dem die Auslegungswerte berschritten werden drfen (z. B. Stunden je Tag oder Tage je Jahr).

    6.3.4 Luftgeschwindigkeiten und Zugluftrisiko

    Die annehmbare mittlere Luftgeschwindigkeit ist vom Zugluftrisiko (Prozentsatz von Personen, die auf Grundvon Zugluft unzufrieden sind), der Lufttemperatur und dem Turbulenzgrad abhngig. Diese Abhngigkeit istwie folgt in EN ISO 7730 und CR 1752 beschrieben:

    DR= (34 a) (v 0,05)0,62(0,37 v TU3,14) (4)

    Dabei ist

    DR das Zugluftrisiko, in %;

    a die lokale Raumlufttemperatur, in C (19 C bis 27 C);

    v die lokale mittlere Luftgeschwindigkeit, in m s-1;

    TU der lokale Turbulenzgrad, in % (30 % bis 60 % bei Mischstrom-Verteilung).

    Unter der Voraussetzung, dass keine besonderen Vereinbarungen getroffen wurden, sind auf der Basis dervorgenannten Grundstze die Werte nach Tabelle 21 anzuwenden; dabei sind die Auslegungs-Raumluft-temperaturen nach 6.3.2, ein Zugluftrisiko von 10 % bis 20 % und ein Turbulenzgrad von 40 % (Mischluft)anzusetzen.

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    Tabelle 21 Auslegungswerte fr die lokale Luftgeschwindigkeit (Mittelwerte in m s-1bei einerMessung ber drei Minuten, die nach EN 13182 erfolgt ist)

    Lokale Lufttemperatur blicher Bereich Standardwert (DR= 15 %)

    a= 20 C 0,10 bis 0,16 v0,13

    a= 21 C 0,10 bis 0,17 v0,14

    a= 22 C 0,11 bis 0,18 v0,15

    a= 24 C 0,13 bis 0,21 v0,17

    a= 26 C 0,15 bis 0,25 v0,20

    ANMERKUNG Bei individueller Luftvolumenstromregelung oder zeitlich begrenzter Intensivlftung sind hhere Wertezulssig.

    Die vereinbarten Werte mssen bei normalem Betrieb immer erfllt sein. Dies bedeutet, dass die Anlage undderen Luftdurchlsse entsprechend ausgelegt sein mssen.

    6.4 Raumluftqualitt

    6.4.1 Auslegungskriterien

    Die wichtigsten Auslegungskriterien bezglich Raumluftqualitt sind Angaben zur Personenbelegung, obRauchverbot besteht oder nicht sowie zu Emissionsquellen auer dem menschlichen Stoffwechsel und demRauchen. Weiterhin sollte bercksichtigt werden, dass die Luftqualitt wahrscheinlich negativer empfundenwerden kann als ein Anstieg der Temperatur und der Feuchte.

    bliche Werte fr die Personenbelegung sind in Tabelle 22 angegeben. Die Auslegung muss sich auf

    mglichst reale Projektdaten sttzen. Falls jedoch keine Werte angegeben sind, gelten die Standardwertenach Tabelle 22. Falls keine Informationen bezglich Raucherlaubnis vorliegen, muss vorausgesetzt werden,dass das Rauchen in allen in Tabelle 22 angegebenen Nutzungsarten nicht erlaubt ist. Ist das Rauchengestattet, wird dringend empfohlen, eine eindeutige Unterscheidung zwischen Raucher- undNichtraucher-Bereichen zu treffen.

    Tabelle 22 Auslegungskriterien fr die Netto-Bodenflche je Person

    Netto-Bodenflche je Person inm2 Person 1Nutzungsart

    blicher Bereich Standardwert

    Groraumbro 7 bis 20 12

    Einzel- oder Gruppenbro 8 bis 12 10Sitzungsraum 2 bis 5 3,0

    Kaufhaus 3 bis 8 4,0

    Klassenraum 2 bis 5 2,5

    KrankenhausstationBettenhaus

    5 bis 15 10

    Hotelzimmer 5 bis 20 10

    Restaurant 1,2 bis 5 1,5

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    Emissionen aus Quellen, die nicht zum menschlichen Stoffwechsel gehren, sowie Rauchen sind so genauwie mglich anzugeben. Wurden keine Angaben gemacht, muss mit dem Auftraggeber vereinbart werden,dass keine weiteren Emissionen bercksichtig werden.

    6.4.2 Zuluftvolumenstrme

    6.4.2.1 Allgemeines

    Der Luftvolumenstrom (Auen- und Zuluftvolumenstrom) ist nach folgenden Kriterien zu bestimmen:

    Personenbelegung mit oder ohne Rauchen;

    weitere bekannte Emissionen;

    Heiz- oder Khllast, die durch die Lftung zu bernehmen ist.

    Um einen unkontrollierten Verlust an Zuluft zu vermeiden, mssen die Leitungen nach A.8 luftdicht sein.

    6.4.2.2 Personenbelegung

    Der fr die Personenbelegung erforderliche Auenluftvolumenstrom ist mit den Angaben aus 5.2.5, durchspezifische Volumenstromwerte aus Vorschriften oder aufgrund von Erfahrungswerten zu ermitteln.

    6.4.2.3 Weitere bekannte Emissionen

    Der erforderliche Zuluftvolumenstrom zur Verdnnung bekannter Emissionen errechnet sich aus

    qv,.ZUL=ZULRAL

    Em,

    cc

    q

    (5)

    Dabei ist

    qv,ZUL der Zuluftvolumenstrom, in m3s-1;

    qm,E der Massenstrom der Emission im Raum, in mg s-1;

    cRAL die zulssige Konzentration im Raum, in mg m-3;

    cZUL die Konzentration in der Zuluft, in mg m-3.

    Bei unterschiedlichen Verunreinigungen ist es erforderlich, alle bedeutsamen Verunreinigungen zu berprfen,um die magebliche Verunreinigung ermitteln zu knnen. In der Regel ist die Reduktion der Emissionen an

    deren Quelle einer Verdnnung vorzuziehen.

    Die vorstehend angegebene Gleichung (5) gilt fr einen stationren Zustand (Standardzustand) bei einer langandauernden konstanten Emission. Bei einer kurzen Emissionsperiode wird die stationreBeharrungskonzentration eventuell nicht erreicht und der Luftstrom kann fr einen bestimmten maximalenKonzentrationsgrad reduziert werden. Der zeitliche Verlauf der Konzentration im Raum ergibt sich ausfolgender Gleichung (Zuluftvolumenstrom = Abluftvolumenstrom):

    cRAL(t) cZUL= cRAL(0)

    tV

    q

    eq

    qr

    ZULv,

    1ZULv,

    Em, (6)

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    Dabei ist

    cRAL(t) die Konzentration im Raum zur Zeit t, in mg m-3;

    cZUL die Konzentration in der Zuluft, in mg m

    -3

    ;

    cRAL(0) die Konzentration im Raum zu Beginn (t= 0), in mg m-3;

    qv,ZUL der Zuluftvolumenstrom, in m3s-1;

    qm,E der Massenstrom der Emission im Raum, in mg s-1;

    Vr das Luftvolumen im Raum, in m3;

    t die Zeit, in s.

    6.4.2.4 Heiz- und Khllast

    Manchmal wird der Luftvolumenstrom durch die Heiz- oder Khllast, die durch die Lftungsanlagebernommen werden soll, bestimmt. Wenn aus diesem Grund der Luftvolumenstrom viel hher ist als in6.4.2.2 angegeben, ist eine Alternativlsung zur Wrmeabfuhr zweckmig (z. B. direkte Khlung oderrtliche Erfassung).

    Der erforderliche Luftvolumenstrom fr Heizung oder Khlung wird aus folgender Gleichung berechnet:

    qv,ZUL=ZULRALa,p

    c (7)

    Dabei ist

    qV,ZUL der Zuluftvolumenstrom, in m3s-1;

    die Thermische Last (Heiz-/Khllast), in W;

    die Luftdichte, in kg m-3;

    cp die Wrmekapazitt der Luft, in J kg-1K-1;

    a,RAL die Temperatur der Raumluft, in C;

    ZUL die Temperatur der Zuluft, in C.

    Die Dichte und die thermische Kapazitt der Luft sind von deren Temperatur und Druck abhngig. DieBerechnung ist mit den lokal geltenden Werten durchzufhren.

    6.4.3 Abluftvolumenstrme

    In einer Lftungsanlage mit Zuluft und Abluft ist der Abluftvolumenstrom durch den Zuluftvolumenstrom unddie erforderlichen Druckbedingungen gegeben.

    Bei Abluftanlagen mssen die Abluftvolumenstrme nach den in 6.4.2.2 bis 6.4.2.4 angegebenenGrundstzen berechnet werden. bliche Auslegungswerte fr Kchen und Toiletten/Waschrume sind inTabelle 23 angegeben. Die Abluft kann durch Auenluft oder durch Luft aus anderen Rumen ersetzt werden(siehe Tabelle A.2). Bei spezialisierten Anwendungen (z. B. einige Industrie- und Krankenhausgebude)mssen die Abluftvolumenstrme entsprechend den besonderen Erfordernissen berechnet werden, wobeiauch der mgliche Einfluss auf das uere Umgebungsklima bercksichtigt werden muss. Dies liegtauerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm.

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    Tabelle 23 Auslegungswerte fr Abluftvolumenstrme

    Nutzungsart EinheitblicherBereich

    Standardwertfr die

    AuslegungKche

    m3h-1 > 72 108

    l s-1 > 20 30

    einfache Nutzung (z. B.Kche fr dieZubereitung heierGetranke

    berufliche Nutzunga a a

    Toilette/Waschraumb

    je Raum (Minimum) m3h-1 > 24 36

    l s-1 > 6,7 10

    je Fubodenflche m3h-1m-2 > 5,0 7,2

    l s-1m-2 > 1,4 2,0

    a Die Abluftvolumenstrme fr die Kchen sind entsprechend den besonderenAnforderungen auszulegen.

    b Mindestens 50 % der Zeit in Betrieb. Bei krzeren Laufzeiten sind hhereVolumenstrme erforderlich. Niedrigere Werte sind bei Direktabsaugung ander Toilette mglich (blicher Wert: 10 m3h-1bis 20 m3h-1je Toilette).

    6.5 Raumluftfeuchte

    Innerhalb des blichen Raumluft-Temperaturbereiches zwischen 20 C und 26 C spielt Verdunstung einegeringere Rolle bei der Thermoregulation des menschlichen Krpers. Deshalb entstehen in der Regel kaumProbleme bezglich thermischer Behaglichkeit, wenn die relative Feuchte zwischen 30 % und 70 % liegt.

    Die untere Grenze von 30 % ist vorgegeben, um trockene Augen und Schleimhautreizungen zu vermeiden. Inextremen Klimata ist eine geringere Feuchte fr einen begrenzten Zeitraum jedoch annehmbar; dieserZeitraum ist zwischen Auftraggeber und Planer unter Bercksichtigung lokaler Vorschriften und Prferenzenzu vereinbaren. Beschwerden darber, dass die Luft zu trocken sei, haben ihre Ursache hufig in Staub oderanderen Verschmutzungen in der Luft. Auf Grund zu hoher Raumtemperaturen und/oderAuenluftvolumenstrme ist die relative Feuchte oft zu gering. Alle diese Ursachen sollten vor einerBefeuchtung in Betracht gezogen werden.

    Da eine hohe relative Feuchte das Wachstum von Pilzen und Hausstaubmilben begnstigt und den Verfallvon Baustoffen beschleunigt, sollten lngere Zeitrume mit einer zu hohen relativen Feuchte vermiedenwerden. Eine zu hohe Konzentration dieser Organismen kann auerdem eine Gefahr fr empfindlichePersonen bedeuten und sollte deshalb vermieden werden.

    Falls keine nheren Angaben vorliegen, kann bei der Auslegung davon ausgegangen werden, dass auer derPersonenbelegung, der Zuluft sowie der Luft aus Infiltration keine weiteren Feuchtigkeitsquellen vorhandensind.

    6.6 Akustik im Raum

    Zulssige A-bewertete Schalldruckpegel, die durch die Lftungs- oder Klimaanlagen und weitere Anlagen inverschiedenen Raumarten entstehen und/oder bertragen werden, sind in Tabelle 24 angegeben. DieseWerte sind Mittelwerte und gelten ohne uere oder durch Nutzung des Raumes hervorgerufene

    Geruschquellen. Bei den Werten sind Mbel, jedoch nicht die Personen im Raum, bercksichtigt.

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    Tabelle 24 Zulssiger A-bewerteter Schalldruckpegel

    Schalldruckpegel [dB(A)]Gebude Raumart

    blicher Bereich Standardwert

    Kindergrten 30 bis 45 40Kinderfrsorge-Einrichtungen

    Kindertagessttten 30 bis 45 40

    Hrsle 30 bis 35 33

    Bibliotheken 28 bis 35 30

    Kinos 30 bis 35 33

    Gerichtssle 30 bis 40 35

    Versammlungssttten

    Museen 28 bis 35 30

    Einzelhandelslden 35 bis 50 40

    Kaufhuser 40 bis 50 45

    Supermrkte 40 bis 50 45

    EDV-Rume, gro 40 bis 60 50

    Gewerbliche Rume

    EDV-Rume, klein 40 bis 50 45

    Flure 35 bis 45 40

    OP-Rume 30 bis 48 40

    Stationen 25 bis 35 30

    Schlafzimmer, nachts 20 bis 35 30

    Krankenhuser

    Schlafzimmer, am Tag 25 bis 40 30

    Foyers 35 bis 45 40

    Empfangsrume 35 bis 45 40

    Zimmer (whrend der Nacht) 25 bis 35 30Hotels

    Zimmer (am Tag) 30 bis 40 35

    kleine Bros 30 bis 40 35

    Konferenzrume 30 bis 40 35

    Groraumbros 35 bis 45 40Bros

    Brozellen 35 bis 45 40

    Cafeterias 35 bis 50 40

    Speiserume 35 bis 50 45Restaurants

    Kchen 40 bis 60 55

    Klassenrume 30 bis 40 35

    Gnge 35 bis 50 40

    Turnhallen 35 bis 45 40Schulen

    Lehrerzimmer 30 bis 40 35

    geschlossene Sportstadien 35 bis 50 45Sport

    Schwimmhallen 40 bis 50 45

    Toiletten 40 bis 50 45Allgemeines

    Umkleiderume 40 bis 50 45

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    6.7 Innere Wrmelasten

    6.7.1 Allgemeines

    Angaben ber die Wrmlasten von Personen, Beleuchtung und Ausrstung sind in 6.7.2 bis 6.7.4 enthalten.Fr die Auslegung der Lftungs- und Klimaanlagen ist es erforderlich, realistische innere Wrmelasten mitzeitlichen Angaben bezglich Entstehung und Wirkung zu definieren.

    ANMERKUNG Eine berbewertung von inneren Wrmelasten knnte zu unntig hohen Investitions- undBetriebskosten fhren, andererseits knnte eine Unterschtzung der inneren Wrmelasten zu hohe Raumtemperaturenwhrend der Khlperiode verursachen.

    6.7.2 Personen

    Die Wrmeabgabe von Personen besteht aus einem sensiblen Teil (Strahlung plus Konvektion) und einemlatenten Teil (Emission von Dampf). Fr den Temperaturanstieg ist nur der sensible Teil von Bedeutung.

    Tabelle 25 enthlt Werte fr die Wrmeabgabe von Personen auf der Basis einer Lufttemperatur von 24 C.Bei hheren Temperaturen bleibt die gesamte Wrmeerzeugung gleich, die Werte fr die sensible Wrmenehmen jedoch ab (a= 26 C, etwa -20 %).

    Tabelle 25 Wrmeabgabe von Personen bei unterschiedlichen Aktivitten (Lufttemperatur 24 C)

    Gesamte Wrme Sensible WrmeAktivittmeta W Person-1b W Person-1

    Ruhig liegend, schlafend 0,8 80 55

    Ruhig sitzend 1,0 100 70

    Sitzende Ttigkeit (Bro, Schule, Labor) 1,2 125 75

    Stehend, leichte Ttigkeit (Laden, Labor,leichte industrielle Ttigkeit)

    1,6 170 85

    Stehend, mittelschwere Ttigkeit (Laden-gehilfe, Maschinenarbeit)

    2,0 210 105

    Laufen auf der Ebene bei:

    2 km h-1 1,9 200 100

    3 km h-1 2,4 250 105

    4 km h-1 2,8 300 110

    5 km h-1 3,4 360 120

    a 1 met = 58 W m-2.b

    Gerundete Werte fr einen menschlichen Krper mit einer Oberflche von 1,8 m

    2

    Person-1

    .

    6.7.3 Beleuchtung

    Bei der Auslegung der Klimaanlage muss die durch die vorgeschlagene Beleuchtung verursachte innereWrmelast bercksichtigt werden.

    bliche Auslegungswerte fr die Beleuchtung sind in Tabelle 26 angegeben. Die angegebenen Werte sindMittelwerte ber die gesamte Nettoflche des Raumes.

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    Tabelle 26 Auslegungswerte fr die Beleuchtungsstrke

    Beleuchtungsstrke in LuxNutzungsart

    blicher Bereich StandardwertBroraum mit Fenster 300 bis 500 400

    Broraum ohne Fenster 400 bis 600 500

    Kaufhaus 300 bis 500 400

    Klassenraum 300 bis 500 400

    KrankenhausstationBettenzimmer

    200 bis 300 200

    Hotelzimmer 200 bis 300 200

    Restaurant 200 bis 300 200

    Raum, nicht bewohnbar 50 bis 100 50

    Die fr eine bestimmte Beleuchtungsstrke erforderliche elektrische Leistung ist von der technischenEinrichtung abhngig. bliche Werte von energieeffizienten Anlagen sind in Tabelle 27 angegeben.

    Tabelle 27 Elektrische Leistung von energieeffizienten Beleuchtungsanlagen

    Spezifische elektrische Leistung in W m-2Beleuchtungsstrke in Luxblicher Bereich Standardwert

    50 2,5 bis 3,2 3

    100 3,5 bis 4,5 4

    200 5,5 bis 7,0 6

    300 7,5 bis 7,5 8

    400 9,0 bis 12,5 10

    500 11,0 bis 15,0 12

    ANMERKUNG Bei Beleuchtungsanlagen mit einer geringen Effizienz knnen die Werte der elektrischen Leistungdoppelt so hoch sein. Zustzliche Leistung kann durch die Nutzung von Spots, sonstigen besonderenBeleuchtungsanlagen oder durch eine dunkle Farbe der Raumoberflchen erforderlich sein.

    Weitere Angaben zur Beleuchtung sind in EN 12464-1 enthalten.

    6.7.4 Sonstige innere Wrmequellen

    Fr die Auslegung der Lftungs- und Klimaanlagen mssen alle relevanten inneren Wrmequellenbercksichtigt werden.

    In Brogebuden liegt die innere Wrmelast durch sonstige Wrmequellen in der Regel zwischen25 W Person-1und 200 W Person-1; diese Werte sind ber die Nutzungszeit gemittelt. Der Standardwert frBrogebude betrgt 100 W Person-1bei 8 Stunden je Tag.

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    7 Vereinbarungen ber die Auslegungskriterien

    7.1 Allgemeines

    Durch die Auslegungskriterien werden die fr die Anlagenauslegung erforderlichen Angaben festgelegt. DieseKriterien bilden auerdem die Grundlage fr die Messungen, die whrend des bergabeprozessesdurchgefhrt werden. Sie vereinheitlichen die Verstndigung zwischen allen Beteiligten, wie z. B.Auftraggeber, Planer, Unternehmer sowie Betriebs- und Wartungspersonal.

    Die fr die Auslegung der Anlage erforderlichen Angaben werden mit Hilfe verschiedener Dokumentenach 7.2 bis 7.9 zusammengestellt. Sollte das Verfahren zur Dimensionierung der Anlage mehr Detailserfordern, sind diese ebenfalls zu erfassen und darzustellen.

    7.2 Grundstze

    In dieser Norm werden die Bezeichnungen Auftraggeber, Planer, oder Unternehmer verwendet; derenAufgaben und Zustndigkeiten sind vertraglich zu regeln. Sollte eine Partei die notwendigen Angaben nichtzur Verfgung stellen, muss die andere Partei die notwendigen Angaben entweder anfordern oder selbstformulieren und protokollieren. Es ist vertraglich sicherzustellen, dass Planer und AuftraggeberSchlsselentscheidungen im Hinblick auf die Auslegung gemeinsam treffen und diese dokumentieren.

    Der Auftraggeber muss dem Planer eine Beschreibung der Umwelt-/Umgebungsbedingungen (uereEinflsse) und der Bauart des Gebudes zur Verfgung stellen. Planer und Auftraggeber mssen sich berdie Zielsetzungen fr die bergabe und den normalen Betrieb einigen und diese exakt definieren.

    Die Beschreibung des Gebudes mit Konstruktionsdaten, Nutzung und Anforderungen ist ein Prozess miteinem whrend der Entwicklung des Projektes wachsenden Grad an Details und Przision. Deshalb mssenalle Festlegungen und relevanten Anforderungen exakt dokumentiert sein. Die Einzelheiten ber dieerforderlichen Informationen sind auch vom angewendeten Berechnungsverfahren abhngig. Der Planermuss die erforderlichen Angaben definieren.

    Fr Konstruktion, Raumnutzung und zu erfllende Anforderungen in der Planungsphase solltenAbkrzungen/Kurzzeichen eingefhrt werden.

    7.3 Allgemeine Gebudeeigenschaften

    7.3.1 Lage, Auenbedingungen, Umgebung

    Wenn mglich, muss der Auftraggeber dem Planer Angaben zur Lage des Gebudes, zu den wesentlichenUmgebungsmerkmalen wie Nachbargebude, Beschattung, Reflexionen, Emissionen, Straen, Flugpltze,Meeresnhe und zu besonderen Anforderungen sowie zu allen Faktoren, die die Gebudeauslegungbeeinflussen knnen, zur Verfgung stellen. Falls vorhanden, sollten auch Hinweise zu mglichenSchallimmissionen und zu der Windeinwirkung auf die Fassaden gegeben werden. Die Kategorie der

    Auenluft ist nach Tabelle 5 zu definieren.

    7.3.2 Auenklimadaten

    Informationen ber das Auenklima sind erforderlich, wobei mindestens die Auslegungsbedingungen frWinter und Sommer zu dokumentieren sind. In der Norm zur Heiz- und Khllast sind typische Referenztagemit den erforderlichen Angaben im stndlichen Rhythmus festgelegt. Die wichtigsten Auslegungsparametersind:

    Winter: Auentemperatur und Windgeschwindigkeit;

    Sommer: Auentemperatur, Feuchte und Sonnenstrahlung.

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    Weitere Informationen ber die Hufigkeit von Extremsituationen sind, besonders zur berprfung derBehaglichkeitsbedingungen, ntzlich. Der Planer muss angeben, welches Referenzjahr er gewhlt hat, umden Jahresenergiebedarf abzuschtzen.

    7.3.3 Informationen ber den Betrieb des Gebudes

    Der Auftraggeber muss dem Planer Informationen ber die vorgesehene Nutzung an typischen Tagen zurVerfgung stellen. Darber hinaus sind die Zeiten im Jahr, in welchen das Gebude nicht genutzt wird (z. B.Schulen usw.) sowie die allgemeine Betriebsnutzung (z. B. Wochenende, nachts usw.) zu definieren.

    7.4 Konstruktionsdaten

    Smtliche Gebudeteile mit ihren mageblichen Konstruktionsdaten mssen auf einer Liste angegeben sein.

    7.5 Geometrische Beschreibung

    Die geometrische Beschreibung, einschlielich Angaben ber die Ausrichtung der Auenbauteile, kann mitHilfe von Zeichnungen und/oder Tabellen dargestellt werden. Es sind Angaben zum Nettovolumen und derBodenflche fr jeden Raum zu machen.

    7.6 Raumnutzung

    7.6.1 Allgemeines

    Die Informationen ber die Nutzung von Rumen oder Gruppen von Rumen hnlicher Nutzung sindtabellarisch anzugeben. Die vom Auftraggeber geforderte Information nach EN 12599:2000, A.1 ist auchanzugeben.

    7.6.2 Personenbelegung

    Die Auslegungsbedingungen bezglich der Anzahl von Personen, die sich in einem Raum ber lngere Zeitaufhalten (siehe Tabelle 22), sind anzugeben. Die Personenzahl ist eine wesentliche Dimensionierungs-grundlage, da der Luftvolumenstrom fr diese Belegung ausgelegt werden muss. Ferner sind Aktivitt undBekleidung nach Tabelle 19 zu definieren.

    Fr die Personenbelegung ist ein Tagesgang anzugeben, z. B. durch Angabe von stndlichen Werten antypischen Tagen.

    7.6.3 Sonstige innere Wrmelasten

    Die inneren Wrmelasten sind fr die verschiedenen Nutzungseinheiten anzugeben. Die Lasten sind wie folgtzu definieren:

    sensible Lasten, durch Konvektion oder Strahlung;

    latente Lasten.

    Sie sind in einem Tagesgang, hnlich wie bei der Personenbelegung, anzugeben.

    7.6.4 Sonstige innere Verunreinigungs- und Feuchtigkeitsquellen

    Mgliche Emissionen von besonderen Verunreinigungen oder Feuchte in einem Raum sind vom Planer undvom Auftraggeber gemeinsam festzulegen; dabei mssen die maximalen Konzentrationen derVerunreinigungen, die im Raum vorkommen knnen, angegeben werden. Jede relevante Verunreinigung istdurch ihre Emission und durch den zulssigen Grenzwert der Konzentration im Raum festzulegen.

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    7.6.5 Vorgegebener Abluftvolumenstrom

    Bei einigen Anwendungen ist der Abluftvolumenstrom durch einen definierten Prozess oder die Art derAusstattung vorgegeben. In diesem Fall muss der Abluftvolumenstrom durch den Auftraggeber festgelegt

    werden.

    7.7 Anforderungen in den Rumen

    7.7.1 Allgemeines

    Die Anforderungen (erwnschte Ergebnisse nach 6.3 bis 6.7) sind fr jeden Raum festzulegen. In der Regelergibt sich dies aus der Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Planer. Die Anforderungen bezglichder thermischen Bedingungen und des Zugluftrisikos sind im Aufenthaltsbereich nach 6.2 zu erfllen.

    Der Auftraggeber kann entweder seine eigenen Anforderungen festlegen oder die Werte dieser Normanwenden.

    Der Planer muss den Auftraggeber auf die Konsequenzen besonderer Anforderungen oder Festlegungen im

    Aufenthaltsbereich hinweisen.

    7.7.2 Regelungsart

    Die Art der Regelung des Raumklimas ist nach Tabelle 13 festzulegen und muss fr die vorgeseheneNutzung des Raumes geeignet sein.

    7.7.3 Thermische Bedingungen und Feuchtebedingungen

    Die thermischen Bedingungen sind nach 6.3 und die Feuchtebedingungen nach 6.5 festzulegen.

    7.7.4 Luftqualitt fr Personen

    Planer und Auftraggeber mssen gemeinsam die gewnschte Luftqualitt und eventuell das vomAuftraggeber gewnschte Klassierungsverfahren festlegen. Wichtig ist die Frage, ob bzw. wo das Rauchenerlaubt ist.

    Der Planer muss die erforderlichen Luftvolumenstrme berechnen, um die festgelegten Anforderungen zuerfllen (siehe 5.2.5 und 6.4). Die Luftvolumenstrme je Raum sind durch die Vereinbarung zwischenAuftraggeber und Planer begrndet. Wurden keine Angaben gemacht, ist der in Tabelle 11 fr die KategorieRAL 2 angegebene Volumenstrom je Person anzuwenden.

    7.7.5 Luftgeschwindigkeiten

    Die Luftgeschwindigkeit im Aufenthaltsbereich darf die vereinbarten Grenzen nicht berschreiten. DerAuftraggeber kann seine eigenen Anforderungen angeben oder die Standardwerte nach Tabelle 21 anwenden.

    7.7.6 Schalldruckpegel

    Wurden keine Regelungen getroffen oder besonderen Anforderungen gestellt, beruht die Definition desSchalldruckpegels auf 6.6.

    7.7.7 Beleuchtung

    Die Beleuchtung ist fr die im Raum geltenden Anforderungen auszulegen. Die elektrische Leistung derInstallation fr die Beleuchtung sollte aus Energiespargrnden nicht zu hoch sein, da Energie nicht nur fr dieBeleuchtung, sondern auch fr die Khlung im Sommer bentigt wird. bliche Werte fr Beleuchtungsstrkeund elektrische Leistung fr Beleuchtungen sind in 6.7.3 angegeben.

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    7.8 Allgemeine Anforderungen an die Regelung und berwachung

    Planer und Auftraggeber mssen das Verfahren zur Regelung und berwachung smtlicher Systemevereinbaren. Bei einigen Anwendungen ist es sinnvoll, fr das erste Jahr (die ersten Jahre) des Betriebs und

    die Zeit danach unterschiedliche Verfahren festzulegen.

    7.9 Allgemeine Anforderungen an die Instandhaltung und Betriebssicherheit

    Die Anlage muss so ausgelegt sein, dass sie bei ordnungsgemem Betrieb und Instandhaltung fr einenangemessenen Zeitraum betriebsfhig bleiben kann. Sie muss auerdem so ausgelegt sein, dass dieArbeiten zur Reinigung, Instandhaltung und Wartung leicht mglich sind (siehe ENV 12097). Sie muss mitentsprechenden Schutz- und Sicherheitseinrichtungen fr Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten sowie frNotabschaltungen ausgerstet sein.

    ANMERKUNG Nationale amtliche Stellen knnen strengere Anforderungen oder Anweisungen bezglichBetriebssicherheit und Instandhaltung festlegen.

    8 Verfahren von der Projektierung bis zum Betrieb

    Das Verfahren vom Beginn des Projektes bis zur Aufnahme des normalen Betriebes ist allgemein durch diefolgenden Schritte gekennzeichnet. Die gltige Organisation wird immer durch den Vertrag bestimmt.

    a) Beginn des Projektes;

    b) Festlegung der Auslegungsbedingungen und Anforderungen;

    c) berprfung mit amtlichen Stellen, geltende Vorschriften;

    d) Planung;

    e) Installation;

    f) berprfung der Installation;

    g) Betriebsbeginn, Funktionsprfung, Einregulierung, Prfung mit Erstellen von Berichten;

    h) Erklrung an den Auftraggeber, dass die Installationsarbeiten abgeschlossen sind;

    i) gemeinsame Vollstndigkeitsprfung, Funktionsprfungen, Funktionsmessungen und besondereMessungen nach EN 12599;

    j) bergabe der Anlage und der wesentlichen Dokumentation mit Anweisungen bezglich Betrieb und

    Instandhaltung an den Auftraggeber;

    k) Betrieb und Instandhaltung.

    Die Garantiezeit beginnt in der Regel mit Abschluss der bergabe.

    Jede Lftungs- und Klimaanlage erfordert einen geeigneten Betrieb und eine angemessene Instandhaltung,sodass die erwnschten Bedingungen im Raum sichergestellt sind, ein leistungsfhiger Betrieb in allenSituationen gesichert ist, Emissionen aus der Lftungsanlage in den Raum vermieden werden, imAllgemeinen eine gute Raumluftqualitt vorhanden ist und Schden sowie frhes Altern der Anlage verhindertwerden.

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    Folgende Manahmen sollten getroffen werden:

    Erstellung und Benutzung eines Pflichtenheftes fr Betrieb und Wartung;

    berwachung des Energieverbrauchs durch eine Energiebuchhaltung oder eine andere Art vonAufzeichnung.

    Das Pflichtenheft muss eine Beschreibung der Regelungsart sowie Manahmen zur Wartung und Instand-haltung, einschlielich Zeitabstnde und Zustndigkeiten, enthalten. Die Anlage muss so ausgelegt sein, dassgrndliche Wartung und Instandhaltung mglich sind, damit ein effektiver Betrieb gesichert ist.

    Die Dokumentation des Energieverbrauchs muss eine regelmige berprfung des Energieverbrauchswichtiger einzelner Anlagenteile und des gesamten Gebudes ermglichen. Deshalb ist es erforderlich, einenPlan fr die notwendigen Messungen in einem frhen Projektstadium festzulegen sowie die notwendigenMesseinrichtungen zu installieren.

    Bei nderungen der Nutzung oder der Anforderungen sollten immer entsprechende Anpassungen der Anlage

    erfolgen.

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    eine Auenluftfassung, die sich in der Nhe von nicht im Schatten liegenden Bereichen, Dchern oderWnden befindet, sollte so angeordnet oder geschtzt sein, dass im Sommer die Luft durch die Sonnenicht bermig aufgeheizt wird;

    besteht die Gefahr, dass Wasser jeglicher Form (Schnee, Regen, Nebel usw.) oder Staub (einschlielichBltter) in die Anlage eindringen, muss eine ungeschtzte Auenluftfassung fr eine maximaleStrmungsgeschwindigkeit in der ffnung von 2 m s-1bemessen sein (siehe auch EN 13030);

    die Hhe der Unterseite einer Auenluftfassung ber einem Dach oder einer Decke sollte mindestens die1,5fache Dicke der hchsten jhrlich zu erwartenden Schneedecke betragen. Diese Hhe kann geringersein, falls die Bildung einer Schneedecke z. B. durch eine Schneeabschirmung verhindert wird;

    die Mglichkeiten zur Reinigung sollten bercksichtigt werden.

    A.2.3 Anforderungen an Fortluftffnungen

    Die Befrderung von Fortluft der Kategorie FOL 1 ins Freie durch eine auf der Gebudewand befindliche

    Fortluftffnung ist annehmbar unter folgenden Voraussetzungen:

    der Abstand zwischen der Fortluftffnung und einem benachbarten Gebude betrgt mindestens 8 m;

    der Abstand zwischen der Fortluftffnung und einer Auenluftfassung in derselben Wand betrgtmindestens 2 m (wenn mglich, sollte die Auenluftfassung unterhalb der Fortluftffnung angeordnetsein) siehe auch A.2.4;

    der Fortluftvolumenstrom ist nicht grer als 0,5 m3s-1;

    die Luftgeschwindigkeit an der Fortluftffnung betrgt mindestens 5 m s-1.

    In allen anderen Fllen sollte die Fortluft ber Dach gefhrt werden. In der Regel wird die Fortluft ber das

    Dach des hchsten Gebudeteils gefhrt und strmt nach oben aus. Die Hhe der Unterseite einerFortluftffnung ber einem Dach oder einer Decke sollte mindestens die 1,5fache Dicke der hchsten jhrlichzu erwartenden Schneedecke betragen. Der Abstand kann geringer sein, falls die Bildung einer Schneedeckez. B. durch eine Schneeabschirmung verhindert wird. kologische und hygienische berlegungen knnen zugreren Hhen und/oder hheren Anforderungen im Hinblick auf die Austrittsgeschwindigkeit fhren.

    A.2.4 Abstand zwischen Auenluftfassung und Fortluftffnung

    Die Mindestabstnde zwischen Auenluftfassung und Fortluftffnung sind auf Bild A.1 angegeben. Siehngen hauptschlich von der Fortluft-Kategorie ab. Bei FOL 4 sind die Abstnde am grten und zustzlichabhngig vom Luftvolumenstrom. Bei FOL 1 bis FOL 3 sind die Abstnde nur durch die Fortluftkategoriebestimmt. Die Werte nach Bild A.1 gelten fr Fortluftgeschwindigkeiten bis 6 m s-1; bei hherenGeschwindigkeiten knnen die Abstnde kleiner sein.

    Auf hohen Gebuden sollten die Auenluftfassungen und Fortluftffnungen so angeordnet sein, dass dieAuswirkungen von Wind und Auftrieb so gering wie mglich gehalten werden.

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    Legende1 vertikaler Abstand

    Fortluftdurchlass ber dem Auenluftdurchlass (oberes Bild)Fortluftdurchlass unter dem Auenluftdurchlass (unteres Bild)

    2 Abstand3 Kategorie FOL4 Luftstrom im Fortluftdurchlass, in m3s-1

    Bild A.1 Mindestabstnde zwischen Forluftdurchlass und Auenluftdurchlass

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    BEISPIEL 1 Das vertikale Niveau der Fortluftffnung kann a) 4 m unterhalb, b) auf gleicher Hhe oderc) 2 m ber der Auenluftffnung liegen. Die horizontalen Mindestabstnde fr dieseVertikaldifferenzen sind zu definieren. Die Installation versorgt eine Grokcheeinschlielich Ablufthauben, und der abzufhrende Luftstrom betrgt 3 m3s-1.

    Die Fortluft ist von der Kategorie FOL 4; daher ergeben sich die Horizontalabstnde unterAnwendung der Kurve FOL 4 auf Bild A.1 mit einem Luftstrom von 3 m3s-1wie folgt:

    a) 4 m unterhalb der Auenluftffnung, Kategorie FOL 4 mit3 m3s-1

    etwa 15 m Abstand;

    b) gleiches Vertikalniveau 16 m Abstand;

    c) 2 m oberhalb der Auenluftffnung, Kategorie FOL 4 mit3 m3s-1

    etwa 11 m Abstand.

    BEISPIEL 2 Wie vorheriges Beispiel 1c), allerdings versorgt die Installation ein Brogebude, in dem dasRauchen nicht erlaubt ist.

    Die Fortluft ist von der Kategorie FOL 1, deshalb kann die Fortluftffnung 2 m ber der

    Auenluftffnung angeordnet sein. Der horizontale Mindestabstand ist 0.

    A.3 Anwendung von Luftfiltern

    Die Auenluft sollte unter Bercksichtigung ihrer Kategorie (siehe 5.2.3) so gefiltert werden, dass dieAnforderungen an die Raumluft erfllt sind (si