deutsches nationalkomitee in der international union of the history and philosophy of science...

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DOI: 10.1002/bewi.200701267 Deutsches Nationalkomitee in der International Union of the History and Philosophy of Science (IUHPS), Division of History of Science (DHS) Aus dem Protokoll der Sitzung vom 24. November 2006 Mitglieder: Prof. Dr. Moritz Epple, Prof. Dr. Menso Folkerts, Prof. Dr. Martina Heßler, Prof. Dr. Hans-JɆrg Rheinberger, Prof. Dr. Heinz Schott, Prof. Dr. Bettina Wahrig (PrȨsidentin), Dr. Gerhard Wiesenfeldt, Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt, Prof. Dr. Karin Zachmann; assoziiert: Prof. Dr. Hans-Joachim Braun (ICOHTEC), Prof. Dr. Volker Peckhaus (DLMPS) Bericht ɒber die Sitzung zur Lage des ICSU (International Council of Science) und der Rolle deutscher Forschungsinstitutionen in der ICSU: Auf Initiative der DFG trafen sich am 26.10.2006 in Bonn Vertreter deutscher Orga- nisationen innerhalb der ICSU. Hintergrund waren und sind die relativ hohen Kos- ten dieser Mitgliedschaft, besonders im Hinblick auf die relativ geringe PrȨsenz deutscher Mitglieder unter den ReprȨsentanten in Gremien der ICSU. Ergebnisse des Treffens waren unter anderem folgende Vereinbarungen: 1. die Mitgliedschaft nicht in Frage zu stellen, 2. gemeinsame Konzepte mit der ICSU zu besprechen und wenn mɆglich zu implementieren, besonders wenn ihre Internationalisierung zentral ist, sich von deutscher Seite stȨrker in kooperative Netzwerken einzubringen und strategische Allianzen einzugehen. Lage der Fachgebiete Bezɒglich dieses Punktes wird auf Berichte zur Situation der Wissenschaftsge- schichte (Moritz Epple), der Medizingeschichte (Brigitte Lohff) und der Technikge- schichte (Mikael Hȩrd) verwiesen, die im nȨchsten Nachrichtenblatt der DGGMNT erscheinen. Auf der Hochschulrektorenkonferenz wird zur Zeit ɒber die Zukunft der kleinen FȨcher unter der Perspektive des Umbaus der Wissenschaftslandschaft diskutiert. Der Bologna-Prozeß gefȨhrdet tendenziell die kleinen FȨcher; es ist wich- tig, diese sinnvoll in neue StudiengȨnge einzubinden. Die Fachvertreter sollten sich auf allen Ebenen dagegen wehren, daß versucht wird, kleine FȨcher auf wenige Standorte zu konzentrieren. Ebenfalls sind EvaluationsmaßstȨbe speziell fɒr kleine FȨcher zu fordern. Das Nationalkomitee hat beschlossen, baldmɆglichst zu diesem Punkt eine Stellungnahme verfassen. Heinz Schott berichtet ɒber den Vorschlag, eine Tagung innerhalb der Medizinge- schichte zu diesem Thema durchzufɒhren, um deutlich zu machen, daß Wissen- schafts- und Medizingeschichte sinnvoller und notwendiger Bestandteil der wissen- schaftlichen Lehre und Forschung sind. 81 Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 30 (2007) 81–83 bwg.wiley-vch.de i 2007 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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Page 1: Deutsches Nationalkomitee in der International Union of the History and Philosophy of Science (IUHPS), Division of History of Science (DHS)

DOI: 10.1002/bewi.200701267

Deutsches Nationalkomitee in der International Unionof the History and Philosophy of Science (IUHPS),

Division of History of Science (DHS)

Aus dem Protokoll der Sitzung vom 24. November 2006

Mitglieder: Prof. Dr. Moritz Epple, Prof. Dr. Menso Folkerts, Prof. Dr. MartinaHeßler, Prof. Dr. Hans-J�rg Rheinberger, Prof. Dr. Heinz Schott, Prof. Dr. BettinaWahrig (Pr�sidentin), Dr. Gerhard Wiesenfeldt, Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt,Prof. Dr. Karin Zachmann; assoziiert: Prof. Dr. Hans-Joachim Braun (ICOHTEC),Prof. Dr. Volker Peckhaus (DLMPS)

Bericht �ber die Sitzung zur Lage des ICSU (International Council of Science)und der Rolle deutscher Forschungsinstitutionen in der ICSU:

Auf Initiative der DFG trafen sich am 26.10.2006 in Bonn Vertreter deutscher Orga-nisationen innerhalb der ICSU. Hintergrund waren und sind die relativ hohen Kos-ten dieser Mitgliedschaft, besonders im Hinblick auf die relativ geringe Pr�senzdeutscher Mitglieder unter den Repr�sentanten in Gremien der ICSU. Ergebnissedes Treffens waren unter anderem folgende Vereinbarungen: 1. die Mitgliedschaftnicht in Frage zu stellen, 2. gemeinsame Konzepte mit der ICSU zu besprechen undwenn m�glich zu implementieren, besonders wenn ihre Internationalisierung zentralist, sich von deutscher Seite st�rker in kooperative Netzwerken einzubringen undstrategische Allianzen einzugehen.

Lage der Fachgebiete

Bez�glich dieses Punktes wird auf Berichte zur Situation der Wissenschaftsge-schichte (Moritz Epple), der Medizingeschichte (Brigitte Lohff) und der Technikge-schichte (Mikael H�rd) verwiesen, die im n�chsten Nachrichtenblatt der DGGMNTerscheinen. Auf der Hochschulrektorenkonferenz wird zur Zeit �ber die Zukunftder kleinen F�cher unter der Perspektive des Umbaus der Wissenschaftslandschaftdiskutiert. Der Bologna-Prozeß gef�hrdet tendenziell die kleinen F�cher; es ist wich-tig, diese sinnvoll in neue Studieng�nge einzubinden. Die Fachvertreter sollten sichauf allen Ebenen dagegen wehren, daß versucht wird, kleine F�cher auf wenigeStandorte zu konzentrieren. Ebenfalls sind Evaluationsmaßst�be speziell f�r kleineF�cher zu fordern. Das Nationalkomitee hat beschlossen, baldm�glichst zu diesemPunkt eine Stellungnahme verfassen.

Heinz Schott berichtet �ber den Vorschlag, eine Tagung innerhalb der Medizinge-schichte zu diesem Thema durchzuf�hren, um deutlich zu machen, daß Wissen-schafts- und Medizingeschichte sinnvoller und notwendiger Bestandteil der wissen-schaftlichen Lehre und Forschung sind.

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Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 30 (2007) 81–83 bwg.wiley-vch.de

i 2007 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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Deutsches Nationalkomitee in der IUHPS/DHS

Berichte von Tagungen, die vor kurzem stattgefunden haben, sowie von geplan-ten Tagungen:1. Tagung der ESHS (European Society for the History of Science; URL: http://

www.eshs.org/index.html) vom 6.–9. September 2006 in Krakau, Thema: »TheGlobal and the Local: The History of Science and the Cultural Integration of Eu-rope«. Die n�chste Tagung findet 2008 statt, und zwar vom 10.–12. September inWien. Thema wird sein: »Styles of thinking in science and technology«; sie wirdzusammen mit der �sterreichischen Akademie der Wissenschaften ausgerichtet.

2. GWG/DGGMNT: Kultur der Wissenschaften – Wissenschaften in der Kultur.Gemeinsame Tagung der Deutschen Gesellschaft f�r Geschichte der Medizin,Naturwissenschaft und Technik (DGGMNT) und der Gesellschaft f�r Wissen-schaftsgeschichte (GWG), 28.09.–01.10. in Braunschweig: knapp 200 Teilnehme-rinnen und Teilnehmer; ein Bericht ist auf der Website H-Soz-u-Kult erschienen.Modus und Rhythmus weiterer gemeinsamer Tagungen von GWG undDGGMNT bleiben noch zu kl�ren.N�chste Tagungsthemen sind GWG: Wissenschaft und Musik in M�nchen (Him-melfahrt 2007, Ank�ndigung auf http://www.gewige.de/ und in Berichte zurWissenschaftsgeschichte 30/2007, Heft 1), Weitwinkel – Nahaufnahme: Zeitper-spektiven in der Wissenschaftsgeschichte in Halle (Himmelfahrt 2008);DGGMNT: Praxis der Theorie 28.–30.09.2007 in Wuppertal, organisiert vonFriedrich Steinle, CFP auf: http://www.dggmnt.de/; Thema f�r 2008: Wissen-schaft, Technik und Medizin in einer (post)kolonialen Welt, organisiert von Mi-kael H�rd und Noyan Dinckal, Darmstadt.

3. Gesellschaft f�r Technikgeschichte wird ihre Jahrestagung 2007 unter dem TitelTechnik und Wissen vom 11. bis 13. Mai an der TU Bergakademie Freibergdurchf�hren; siehe http://www.gtg.tu-berlin.de/mambo/index.php?option=com_context&task=view&id=416&Itemid=233

4. Die ICOTEC veranstaltet ihre n�chste Tagung in Kopenhagen vom 14.–18.8.2007; Thema: Fashioning Technology: Design from Imagination to Practice; n�he-res siehe: http://www.icohtec2007.dk/paper_call.aspx.

5. N�chster internationaler Kongreß f�r Wissenschaftsgeschichte, organisiert vonIUHPS/DHS: Die Vorbereitungen f�r den Kongreß in Budapest laufen bereits(XXIIIth International Congress of History of Science: 26–31 July 2009), es exi-stiert eine Homepage, URL: http://www.conferences.hu/ichs09/invitation.htm.

Zeitschrift NTM auf neuer Basis

Auf der Mitgliederversammlung der DGGMNT Ende September in Braunschweigwurde beschlossen, die Zeitschrift N.T.M. zur Mitgliederzeitschrift zu bestimmen.Es wird voraussichtlich vier neue Herausgeber sowie eine/n neue/n Managing Editorgeben.

Diskussion �ber die zuk�nftige Rolle und Arbeitsformen des Nationalkomitees

Pr�senz in der IUHPS/DHS: �ber die Organisation der IUHPS (InternationalUnion of the History and Philosophy of Science) und deren DHS (Division of Hi-story of Science) geben zur Zeit noch zwei Websites Auskunft, denen auch Details

82 i 2007 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Ber.Wissenschaftsgesch. 30 (2007) 81–83

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Aus dem Protokoll der Sitzung vom 24. November 2007

�ber die deutsche Pr�senz in Unterorganisationen sowie Tagungsank�ndigungenund der DHS-Newsletter zu entnehmen sind (Erstens: http://ppp.unipv.it/dhs/ undzweitens die neuere aber noch nicht ganz vollst�ndige: http://www.dhstweb.org/home). Die Pr�senz deutscher Wissenschaftler/innen in den bereits bestehenden Sek-tionen wurde besprochen. Es wurde beschlossen, neben einer zahlreichen Teilnahmeam Kongreß in Budapest zu empfehlen, daß mehr Personen �mter in der IUPS an-streben.

Darstellung der deutschen Wissenschafts- und Technikgeschichte:

Auf dem internationalen Kongreß in Peking lag die Dokumentation �ber Geschichteder Naturwissenschaft, der Technik und der Medizin in Deutschland vor, deren Lite-raturbericht zuvor in den Berichten zur Wissenschaftsgeschichte 28 (2005), 5–94, er-schienen war und damit auch elektronisch zug�nglich ist. Das NK dankt allen Betei-ligten f�r ihr Engagement. Schon vor der Erstellung dieser Dokumentation war dieFrage aufgekommen, ob es auch in Zukunft noch gedruckte Berichte dieser Art ge-ben soll und wie sie finanziert werden k�nnen.

Kommunikationsstrukturen

Um die Vernetzungsfunktion des NKs f�r die deutsche Wissenschaftsgeschichte zuverbessern (was indirekt auch zur Verbesserung der internationalen Kommunikationbeitr�gt), wird Folgendes beschlossen:

Das vollst�ndige Protokoll soll auf der Homepage des Nationalkomitees1 allge-mein zug�nglich gemacht und zus�tzlich Multiplikatoren zugeleitet werden (wich-tigste wissenschaftshistorische Gesellschaften und Fachverb�nde. Das Nationalkom-itee bittet die Empf�nger/innen und Leser/innen dieses Protokolls, Vorschl�ge f�reinen schlanken, aber effektiven Verteiler zuk�nftiger Protokolle an die Vorsitzendedes NK ([email protected]) oder die anderen Mitglieder des NK zu machen[2]. Anden j�hrlichen Treffen der Mitglieder des NK in Bonn wird festgehalten.

Das Nationalkomitee gibt die Anregung, daß die Gesellschaften Ideen sammelnzu einer zentralen Informations-Plattform: Wo besteht zus�tzlicher Informationsbe-darf? Welche Plattformen sind bereits zentral f�r die Vermittlung von Informationenund werden besonders h�ufig bedient und befragt (beispielsweise H-Soz-u-Kult, VLGeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Pharmaziegeschichte)? Wie sollen die M�g-lichkeiten der DHS-Website genutzt werden? Anregungen bitte in den jeweiligenVorst�nden sammeln und an die Vorsitzende des Nationalkomitees weiterleiten.

1 http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_I/Philosophie/Wissenschaftsgeschichte/NK.htm

2 Die Berichte zur Wissenschaftsgeschichte stellen hiermit dem Nationalkomitee eine eigene Rubrik da-f�r zur Verf�gung.

Anschrift der Verfasserin: Prof. Dr. Bettina Wahrig, Abteilung f�r Geschichte der Naturwissenschaftenmit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte, TU Braunschweig, Pockelsstrasse 14, D-38106 Braunschweig;E-Mail: [email protected]

Ber.Wissenschaftsgesch. 30 (2007) 81–83 i 2007 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 83