dearge mitteilungen 4/2003

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ISSN 1437-5214 in dieser Ausgabe: Phormictopus cancerides – Haltung und Wissenswertes »Neu schein' – Alt sein« oder: Reprints am laufenden Band: Dokumentarfilmen und Magazin-Berichten über Spinnentiere auf den Inhalt gefühlt Der Vogelspinnenbestimmungskurs in Saarbrücken am 05. April 2003 »Ohrgespinst«? Thrigmopoeus truculentus POCOCK, 1899 8. Jahrgang Heft 4 Juli 2003 Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. Mitteilungen Mitteilungen

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Das führende europäische Fachmagazin für Spinnentiere »ARACHNE« ist das zweimonatlich erscheinende Publikationsorgan der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft e.V. (http://www.dearge.de). Sie umfasst ca. 50 Seiten und befasst sich mit Themen rund um Spinnentiere - mit Ausnahme der Ordnung Acari (Milben) - wobei der Schwerpunkt bei den Theraphosidae (Vogelspinnen) liegt.

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Page 1: DeArGe Mitteilungen 4/2003

ISSN 1437-5214

in dieser Ausgabe:• Phormictopus cancerides – Haltung und Wissenswertes• »Neu schein' – Alt sein« oder: Reprints am laufenden

Band: Dokumentarfilmen und Magazin-Berichten überSpinnentiere auf den Inhalt gefühlt

• Der Vogelspinnenbestimmungskurs in Saarbrücken am05. April 2003

• »Ohrgespinst«?• Thrigmopoeus truculentus POCOCK, 1899

8. JahrgangHeft 4Juli 2003

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

RedaktionVolker von WirthLilienstrasse 171723 Großbottwar! [email protected]

Martin HuberDorfstr. 582395 Obersöchering℡ 0175-6231173! [email protected]

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ArtikelBerichte über Haltung, Reisen oder sonstige interessan-te Themen werden gerne entgegengenommen und inder Reihenfolge des Eingangs veröffentlicht. Wir setz-ten die Einhaltung unseres Ethikkodexes und ebensoauch die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungenvoraus. Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion undder DeArGe e. V. wieder. Für Berichte und auch für dieAnzeigen sind die jeweiligen Verfasser verantwortlich.Für unverlangt eingesandtes Redaktionsmaterial (Ma-nuskripte, Fotos, Bücher, etc.) kann keine Haftungübernommen werden.

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Copyright 2003Die Vervielfältigung jedweder Art (auch auszugsweise)bedarf der schriftlichen Genehmigung durch die Deut-sche Arachnologische Gesellschaft e. V.. Sofern nichtanders angegeben, stammen die Bilder von der Redakti-on. ISSN 1437-5214

Titelfoto: Thrigmopoeus truculentusFoto: Søren Rafn

BankverbindungDeutsche Arachnologische Gesellschaft e. V.Raiffeisenbank Frechen+Hürth eGKontonummer: 701493010BLZ : 37062365

Fachbeiräte* für Systematik und TaxonomieDipl. Biol. Boris StrifflerZoologisches Forschungsinstitut und Museum A. Koenig53113 Bonn

* für Vogelspinnenökologie und -ethologieDipl. Biol. Dirk Weinmann70734 Fellbach

Homepage-RedaktionThorsten Gurzan Mandy RaaschSternenburgstr. 45 / Z. 129 Schmollerstr. 1053115 Bonn 74074 Heilbronn! [email protected] ! [email protected]

h t t p : / / w w w . d e a r g e . d e

Seite:

Phormictopus cancerides – Haltung und Wissenswertes . 4 - 6von Stephan Martini

»Neu schein' – Alt sein« oder: Reprints am laufendenBand: Dokumentarfilmen und Magazin-Berichten über Spinnentiere auf den Inhalt gefühlt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 12von Brigitte Hayen

Der Vogelspinnenbestimmungskurs in Saarbrücken am 05. April 2003 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 - 17von Frank Schneider

»Ohrgespinst«? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 - 19von Frank Schneider

Thrigmopoeus truculentus Pocock, 1899 . . . . . . . . . . . . . 20 - 26von Jean-Michel Verdez & Frédéric Cléton

kürzlich publiziert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 - 31 Buchrezension: Reichling, Steven B. 2003: Tarantulas of Belize. Krieger Publishing Company, Malabar, Florida.

Vereine informieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 - 35 Der Vogelspinnen Stammtisch Hannover stellt sich vor

Presse & Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Vereinsnachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 - 38

zum Schmunzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Kleinanzeigen & Kontakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Stammtische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 - 42

Impressum Inhalt

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aus Korkrinde oder Wurzeln angeboten be-kommen, da die Tiere keine eigenen Behau-sungen bauen. Ebenfalls ist ein Trinkbehäl-ter unverzichtbar, da die Tiere sehr viel Flüs-sigkeit aufnehmen.

Die Zucht von P. cancerides ist trotz ihrerAggressivität recht einfach. Die beste Jahres-zeit für eine Paarung ist zum Ende unseres

Herbst bis in unseren Winter hinein. Ichverpaare meine Exemplare häufig im No-vember, wobei ich bei beiden Partnern dieTerrarien-Temperatur leicht absenke. ZumZwecke der Paarung besitze ich ein speziel-les Paarungs-Terrarium, in welches dasWeibchen mindestens eine Woche vor derPaarung hineigesetzt wird. Als beste Paa-rungszeit sollte man die frühen Abendstun-den nutzen. Bei P. cancerides sind beide Part-ner sehr nervös und besonders das Männ-chen macht sich und seine Absicht mit starktrommelnden Tastern beim Weibchen be-merkbar. Der Paarungsakt dauert bei P. can-cerides in der Regel wenige Minuten. Wennsich das Männchen vom Weibchen trennenwill, ist Vorsicht geboten, denn die Weib-chen neigen dazu ihren Gatten zu fressen.Nach erfolgreicher Kopulation dauert es ca.6 Monate bis die Weibchen ihren Kokonbauen (häufig in unserer Frühjahrs und

VERHALTEN UND TERRARIENHALTUNG

P. cancerides wird sehr häufig in unseren Ter-rarien gehalten. Zum einen liegt dies daran,dass diese Art oftmals sehr preisgünstig an-geboten wird. Andererseits handelt es sichum besonders schöne und stattliche Vogel-spinnen. Nicht unerwähnt sollte bleiben,dass es sich bei P. cancerides – obwohl zu densog. »Bombardierspinnen« zählend – umeine extrem aggressive Spinne handelt, diebei der geringsten Störung sofort angreiftund zubeißt.

Die Fütterung bzw. Nahrungsaufnahmebei dieser Art macht keine Probleme. AdulteWeibchen können bevorzugt mit jungenMäusen und Wanderheuschrecken gefüttertwerden.

Bei der Pflege von P. cancerides sollte aufeine höhere Luftfeuchtigkeit im Terrariumgeachtet werden (ca. 70% rF). Temperaturenvon 26-28°C am Tage sind zu empfehlen,nachts kann die Temperatur auf 20°C ge-senkt werden. Terrarien mit den Maßen 35 x35 x 25 cm (L, B, H) haben sich als ausrei-chend erwiesen. Als Bodengrund habe ich inmeinen Terrarien leicht feuchte Erde, wel-che ca. 6-7 cm hoch eingefüllt ist. Als Ver-steckmöglichkeit sollte P. cancerides Höhlen

BESCHREIBUNG

Die im folgenden besprochene Phormictopuscancerides gehört zu der Unterfamilie derTheraphosinae.

Diese bis zu 8 cm große Vogelspinnebesitzt eine schwarzbraune Grundfärbung.Die Extremitäten und das Abdomen weiseneine lange rosafarbene Behaarung auf. Anden Extremitäten hat diese Art schwachgezeichnete und cremefarbene Längsstrei-fen. Der Carapax sowie die Chelizeren unddie Oberseite der Femora besitzen einenleichten kupfer-metallischen Schimmer(Farbtafel Abb. 2). Ebenso auffällig ist beidieser Art das letzte Hinterbeinpaar, welchessehr lang ausfällt. Männliche Exemplare vonP. cancerides bleiben etwas kleiner, weisenaber dennoch eine recht stattliche Bein-spannweite auf. Bei adulten männlichen Ex-emplaren ist der kupfermetallische Schim-mer stärker ausgeprägt. Nach meinen Re-cherchen gehören die folgenden Artenebenfalls zur Gattung Phormictopus POCOCK,1901:

• P. atrichomatus SCHMIDT, 1991Bolivien

• P. australis MELLO-LEITÃO, 1941Argentinien

• P. brasiliensis STRAND, 1907Brasilien

• P. cancerides (LATREILLE, 1806)Haiti

• P. cautus (AUSSERER, 1875)Südamerika ?

• P. cubensis CHAMBERLIN, 1917Kuba

• P. dubius (CHAMBERLIN, 1917)Venezuela

• P. hirsutus STRAND, 1907Venezuela

• P. melodermus CHAMBERLIN, 1917Westindische Inseln

• P. nesiotes CHAMBERLIN, 1917Kuba

• P. platus CHAMBERLIN, 1917Kuba, Tortugas ?

• P. ribeiroi MELLO-LEITÃO, 1923Brasilien

Ebenso folgende Unterarten:

• P. cancerides centumfocensis (FRANGANILLO,1926)Kuba

• P. cancerides tenuispinus STRAND, 1906

VERBREITUNG UND LEBENSRAUM

Hauptverbreitungsgebiet von Phormictopuscancerides ist Haiti. Dort zählt diese Art zuden sehr häufigen Vogelspinnen. Das Ver-breitungsgebiet erstreckt sich von Port auPrince über Lares und Anasa (Pentionvillund Kenscoff).

Ebenfalls soll man Exemplare in derDominikanischen Republik finden. P. canceri-des lebt in freier Natur unter Wurzeln undSteinen, sie bauen keine eigenen Wohn-höhlen, worauf PULZ & SCHULZ (1986) hin-wiesen. Diese Lebensweise bestätigt sichauch durch Beobachtungen der Terrarien-Haltung dieser Art, bei der P. cancerides eben-falls keinerlei Höhlenbautätigkeit aufweist.

Phormictopus canceridesHaltung und Wissenswertesvon Stephan Martini

Phormictopus canceridesFoto: Stephan Martini

Phormictopus cancerides KokonFoto: Stephan Martini

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nachfolgenden Aufstellungen wurde derFilm als jeweilige (programmbezogene)»Erstaufführung« angekündigt:

1. »Geschöpfe der Finsternis: Vorsicht –Giftiges Getier!«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . PREMIEREAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 19.11.1995

2. »Wildnis Pur: Tödliches Gift!«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VOXAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 04.12.1999

3. »Die Farben des Giftes«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARTEAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 09.04.2000

4. »Discovery: Reptilien, Insekten & Co.:Jäger mit Gift und Stachel«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZDFAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 22.06.2000

»Opfer« oder »Begünstigter« dieses »Copy-right-Marketing« – speziell zum Thema Vo-gelspinnen – ist – per excellence – zweifels-ohne der Theraphosiden-Experte RICKWEST: Neben dem von ihm produzierten»Survival«-Film, der die Riesen-VogelspinneTheraphosa blondi porträtiert, aber auch derenZubereitung als Mahlzeit für die in Venezue-la lebenden Indianer in allen Einzelheitenzeigt, floss auch seine dazugehörige Foto-Serie in die vielseitige deutsche Doku-Bear-beitung der zahlreichen wissenschaftlichenTV-(Monats-)Magazine ein:

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Die enorme Vielfalt sowohl der TV-Pro-gramm- als auch Fachmagazin-Anbieterscheint für die informationsbedürftige Ge-sellschaft ein wahres Paradies zu sein. Aller-dings: Wie sollten in diesem rasenden Tem-po, in dem die Medienlandschaft expandiert,wissenschaftliche Neuheiten, die ja nicht aufKnopfdruck zur Verfügung stehen, produ-ziert werden? Diese Frage stellten sich dieMedienmacher in den letzten Jahren sicher-lich häufig genug und kamen zu folgenderProblemlösung: »Wir verkaufen der Massebereits Dagewesenes unter Zuhilfenahme neuerÜberschriften und Texte in der Hoffnung, dass dieKonsumenten es nicht bemerken...«

Seit den 80er Jahren sammle, katalogisie-re und analysiere ich medienwirksamesPrint- und Filmmaterial über unsere netz-bauenden Nützlinge. Aufgrund der seitdempublizierten z. T. grotesken und spekta-kulären »Erkenntnisse« halte ich es für wich-tig, an dieser Stelle mit Hilfe der nachfolgen-den Fakten die Auswirkungen der oben er-wähnten Strategie näher zu erläutern:

Ein abschreckendes Beispiel begegnetemir z. B. in Form eines themenübergreifen-den Dokumentarfilms, der sich u. a. in denspektakulären Sequenzen »Schwarze Witweerbeutet Skorpion« und »Nasenbär enthaartVogelspinne« als eine, durch die detaillierteVerhaltens-Darstellung giftiger Tiere, sehraufschlussreiche Abhandlung entpuppt.Mittlerweile müsste allerdings der Inhalt be-züglich seines Copyright in Deutschland anseine Vorführgrenzen gestoßen sein: In den

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Sommerzeit). Die Kokons werden bei ca.26°C gehältert. Nach etwa 6 bis 10 Wochenschlüpfen die kleinen Spinnen (FarbtafelAbb. 1). Beim schlüpfen haben sie eine Kör-pergröße von ca. 5-6 mm. Meine Kokonsenthielten ca. 80 bis 120 Eier im Durch-schnitt.

Man kann sagen, dass P. cancerides eineschnellwachsende Art ist. Die Männchenerreichen die Geschlechtsreife in Alter von 2

-3 Jahren, die Weibchen ebenfalls nach etwa3 Jahren. Die Lebenserwartung der Männ-chen liegt bei höchstens 4-5 Jahren (meinerstes Männchen erreichte ein Alter von 4Jahren und 7 Monaten), Weibchen werden12 bis 15 Jahre alt.

P. cancerides ist sowohl am Tag als auch inder Nacht aktiv, sie ist häufig außerhalb desUnterschlupfes zu beobachten. Absch-ließend sei erwähnt, dass es sich bei P. cance-rides um eine leicht zu pflegende Spinne han-delt, die in jeder Terrarienanlage ein beson-deres Ausstellungstier ist – trotz ihrerAggressivität!

Ich hoffe mit dieser Artenbeschreibungnützliche Informationen über diese Artgeliefert zu haben. Sollte jemand neue bzw.weitere Informationen über diese Art haben,würde ich mich über jede Mitteilung freuen.

SUMMARY:

How to keep Phormictopus cancerides.

A short but informative overview aboutPhormictopus cancerides itself and the species/subspecies of the genus is given. It is repor-ted that the specimens of this species donot dwell their own tubes but use rocks orroots to live at. The setup of the tank forthis species has to include a water dish.

Higher humidity and moderate tempera-tures are required for keeping P. cancerides.Mating this very agressive tarantula is easyand should take place at autumn or winterwith lower temperatures.

About 6 month later the cocoon will bemade and another 6 to 10 weeks later thenymphs will be fine.

LITERATUR:

PULZ, R. & R. SCHULZ (1986): Phormicto-pus sp. (Araneae, Theraphosidae) in itsnatural Habitat in Haiti. Actas X Congr.Int. Aracnol. Jaca/España I: 282

Adresse des Autors:Stephan MartiniClara-Zetkin-Str. 4699880 Waltershausen! [email protected]

Phormictopus cancerides

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und sonders das selbe Titel-Hintergrund-Motiv (Schwimmende Avicularia/doppelsei-tig) gewählt, was auch von einer gewissenEinfallslosigkeit zeugt: Abgucken ist eben einfa-cher, als selbst zu überlegen.

Als außergewöhnlich in Bezug auf denFilmmaterial-Transfer, der üblicherweise –gerade was die öffentlich-rechtlichen Sender an-geht – zwischen den Tochtergesellschaftenstattfindet, (siehe: ARD/div. Dritte Pro-gramme; ZDF/3-SAT.) ist die Austausch-Vergabe des »Survival«-Materials zwischenARD, ZDF sowie den »Konkurrenten«PREMIERE und KABEL-1 (siehe Pos. 1, 2,3 und 5) zu werten:

b) Filme:

1. »Wunder der Erde: Die Riesenspinne ausder verlorenen Welt«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARDAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 15.02.1993

2. »Discovery: Tödliche Klauen – Im Reichder Vogelspinne«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZDFAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 18.01.1999

3. »Survival: Die giftigste Spinne der Welt« SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . PREMIERE

(Discovery Channel)AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 22.12.1999

4. »Raubtiere: Tarantula – Die Mörderspin-ne Venezuelas« . . . . . . . . . . . . .TIMELIFE-Kauf-Video

5. »Abenteuer Natur – Im Reich der Rie-senvogelspinnen«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kabel-1AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 03.05.2003

Nicht ganz so schlimm betroffen vom Wie-deraufführungsverfahren unter anderem Titel ist dievielseitige Spinnen-Porträt-Reportage vonHerrn WOLFGANG WÜRKER, die nebst derLebensweise von Achtbeinern auch ihreCharakteristik abstrakt behandelt, ferner dasTreiben auf Börsen zeigt sowie eine Thera-pie gegen Arachnophobie:

1. »Netze der Angst – Expeditionen insReich der Spinne«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z D FAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 11.07.1993

2. »Ungezähmte Wildnis: Netze der Angst«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . PREMIERE

(Discovery Channel)AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 25.06.1999

3. »Spinnen – Im Netz der lautlosen Jäger« . . . . . . . . . . . . . WISSEN AUF VIDEO . . . . . . . . . Kauf-Video Komplett Media

In diesem Zusammenhang möchte ich einrecht frustrierendes Einkaufserlebnis, worinich selbst zum »Titel-Betrugs-Opfer« wurde,im folgenden darlegen:

Die Titel-Angabe unter Nr. 3 las icherstmals bei einem Spinnen-Kollegen in ei-nem Internet-Angebot, wobei gleichzeitigdarauf hingewiesen wurde, dass dieser Sach-film nur ausschließlich innerhalb derSchweiz vertrieben werden dürfte. MeineNeugier war geweckt und ich nahm zu ei-nem mir recht gut bekannten SchweizerSpinnenzüchter Kontakt auf, mit der Bitte,mir eine Videokassette zu übermitteln.Ergebnis: binnen kürzester Zeit erhielt ichdas gewünschte Video- Material und sichtetees. Fazit: Diesen Beschaffungsaufwand hätteich mir sparen können. Es handelte sich inder Tat um die ZDF-Produktion (Titel 1),welche mir schon seit längerem bekannt

war! Fazit: Auch eine Unterlassung von An-gaben (wie hier im Internet-Angebot ge-schehen), die Aufschluss über den Produ-zenten etc. geben, führen zu einer (gewoll-ten?!) Irreführung.

Kurioserweise begegneten mir – aller-dings nicht aus Gründen des Jugendschut-zes sondern aus Kriterien der Zeitplanungund Programm-Struktur der jeweiligen Sen-deanstalt heraus – merklich geschnittene unddamit die inhaltliche Aussagen stark ein-schränkende Fassungen, besonders in Verbin-dung mit Filmmaterial-Transfer vom PRE-MIERE-Spartenkanal »Discovery-Channel«zum ZDF-Wissenschaftsmagazin »Disco-very – Die Welt entdecken« wie folgendeBeispiele belegen:

1a) »Alles über Spinnen«SENDER: . .PREMIERE – Discovery Ch.LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 28.10.2001VORENTHALTENE EINSPIELUNGEN:./.

1b) »Discovery – Die Welt entdecken: Spin-nen – Leben am seidenen Faden«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZDFLÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 17.01.2002VORENTHALTENE EINSPIELUNGEN:Ausführungen über einen Bernstein-fund, der die angenommene Entwick-lung von Spinnen in Frage stellt.

2a) »Animal Planet: Spiderman – Der mitden Spinnen lebt«SENDER: . PREMIERE – Discovery Ch.LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 04.10.2002VORENTHALTENE EINSPIELUNGEN:./.

a) Hefte:

1. »Festmenü aus Vogelspinnen«MAGAZIN: . . . . . . . . . . . . . . . REPTILIAAUSGABE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-1997 SEITEN: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27-29

2. »Monster im Pelz«MAGAZIN: . .Sielmanns Abenteuer NaturAUSGABE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3-1997 SEITEN: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98-107

3. »Kleines Monster«MAGAZIN: . . . . . Illustrierte WissenschaftAUSGABE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7-1999 SEITEN: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42-51

4. »Keine Angst...«MAGAZIN: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . P. M.AUSGABE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-1999 SEITEN: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92-98

Was die Gestaltung der Artikel (Heft-Anga-ben Nr. 2, 3 und 4) angeht, so wurde samt

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

1. »Abenteuer Erde«KURZBEITRAG: . . . Spinnen als NutzviehSENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H-3LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 19.11.2000

2. »Prisma-Magazin«KURZBEITRAG: . . . Spinnen als NutzviehSENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N-3LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 28.11.2000

Weitaus extremer gestaltet sich allerdings diepermanente »Sequenz-Schnipsel-Verwer-tung« ernsthafter Dokumentarfilme, um intäglich gesendeten Wissenschafts-Magazinen(hier: »Galileo«) mit sog. Doku-Clips auf-warten zu können, wie folgende zwei Bei-spiele belegen:

1. QUELLE – DOKU-FILMTITEL:»Vogelspinnen und ihre giftigen Ver-wandten«

a) CLIP-ABLEGER: »Vogel- u. Kammspin-nen in Bananen«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRO-7LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 04.02.1999

b) CLIP-ABLEGER: »Vogelspinnen-Hoch-zeit«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRO-7LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 24.09.2001

c) CLIP-ABLEGER: »Vogelspinnen-Häutung«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRO-7LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 26.11.2001

2. QUELLE – DOKU-FILMTITEL:»Alles über Spinnen« – alias: »ZDF-Dis-covery: Spinnen Leben Am seidenen Fa-den«

a) CLIP-ABLEGER: »Spinnen und ihr Netz«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRO-7LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 05.06.2002

b) CLIP-ABLEGER: »Wasserlauf der Listspin-ne«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRO-7LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 29.07.2002

c) CLIP-ABLEGER: »Spinnen, die springenkönnen«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRO-7LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 12.09.2002

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2b) »Discovery – Die Welt entdecken: Spi-derman – Der mit den Spinnen lebt«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZDFLÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 14.11.2002VORENTHALTENE EINSPIELUNGEN:Hollywood-Film-Einlagen: »Tarantula« /»Angriff der Riesenspinne« / »Rache derschwarzen Spinne« / unbek. / Interviewmit Ehefrau eines Spinnenexperten.

Nach dem Motto: »Premiere-Zuschauer sehenmehr« mögen diese markanten Einschrän-kungen bei den Öffentlichen-Rechtlichenund privaten Sendern legitim sein. Wennsich allerdings eine Sendeanstalt anmaßt,einen im Archiv befindlichen Film unterdem selben Titel und ohne Nachbearbei-tungs-Vermerk dem Zuschauer als schlichteWiederholung anzubieten, bei der es sich inWahrheit aber um eine um 15 Minutenergänzte Version handelt, kann man in derTat schon von willkürlicher Manipulationam Filmmaterial sprechen, was – geradewenn es sich um einen GEZ-gebundenenSender handelt – nicht gerade im Sinne desZuschauers ist:

a) »Geliebt und gefürchtet: Spinnen«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SWRLÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 07.12.2001

b) »Geliebt und gefürchtet: Spinnen«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SWRLÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 09.03.2002

Zurück zu den Einschränkungen: Um z. B.»Drei-Themen-Magazine« (hier: »NationalGeografic Explorer«) im Fernsehen mitKurzfilmen versorgen zu können, bedientman sich ebenfalls gerne der Kürzung – nebst

Neukommentierung natürlich – von Sachfil-men, die dann gnädigerweise auch noch ei-nen Untertitel erhalten, wie nachfolgendeAufstellungen zeigen:

Ursprünglicher Doku-Film:

1. »Filmstars mit acht Beinen«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . PREMIERELÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 15.04.1995

2. »Die Schwarze Witwe – kleine Angreifermit Biss«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . PREMIERELÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 14.12.1994

National Geografic Explorer-Fassung:

1. »Achtung, Spinnen!«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VOXLÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 08.05.2000

2. »Die Schwarze Witwe«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VOXLÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 10.01.2000

Aber nicht nur souveräne Dokumentarfilmeüber Spinnen von mindestens 20 MinutenLänge werden »passend« gemacht; Haarspal-terei – sprich: Minutenspalterei – ist sogarbei kurzweiligen Highlights über ArachnidenGang und Gebe; sogar dann, wenn die Mini-Reportagen fast zeitgleich in zwei verschie-denen Dritten Programmen zu sehen sind,wobei u. U. wertvolle Informationen in einerder beiden Ausstrahlungen auf der Streckebleiben. Im konkreten nachfolgenden Bei-spiel wird dem N3-Zuschauer ein 1-minüti-ges Interview vorenthalten:

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

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SUMMARY:

The author treats a phenomenon that oc-curs more and more during the last years:

When using the material of one docu-mentary about tarantulas or spiders the ma-terial is splitted and rearranged with newtext-passages and shown several times astotally new material. The author gives manyexamples for this proceeding of TV-Stati-ons.

So after reading this article one shouldwatch so called »new« documentarys abouttarantulas carefully and keep in mind, that itmaybe just fragments of older documen-tarys which are rearranged.

Adresse der Autorin:Brigitte HayenMeldenweg 3328357 Bremen

d) CLIP-ABLEGER: »Spinnenfresser- gegenSpeispinne«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PRO-7LÄNGE: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 min.AUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 10.01.2003

Nach diesem Exkurs in die Verschleierungs-taktik, die die Medienmacher zwecks Augen-wischerei unter dem Motto »Wir bieten Quan-tität statt Qualität« dem Zuschauer zumuten,gibt es dennoch eine zu diesem Zeitpunkterfreuliche Nachricht:

Der mit Abstand hochwertigste und ins-besondere auf dem PREMIERE-Sparten-Kanal Discovery-Channel häufig gezeigteVogelspinnen-Dokumentar-Film (s. u. Titel1), ist anhand seiner beibehaltenen Titulie-rung unschwer zu erkennen:

1. »Haarige Biester – Vogelspinnen undihre giftigen Verwandten«SENDER: . . . . . . . . . . .Discovery ChannelAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 13.04.1999

und künftig

2. »Universum: Tarantula – Vogelspinnenund ihre giftigen Verwandten«SENDER: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ORF-IIAUSSTRAHLUNG: . . . . . . . . . . . 27.10.1998

Die Vermarktung von Videofilmen hat auchihre Vorteile. Mittlerweile wird die oben ge-nannte Produktion des österreichischenTierfilmers Kurt Mündl als offizielle Kauf-Cassette angeboten. Erfreulicherweise findetnicht nur in Deutschland, sondern auch inder Schweiz der o. g. gleichnamige und unmiss-verständliche (Doppel-)Titel »Haarige Bie-ster/Vogelspinnen und ihre giftigen Ver-wandten« für den Vertrieb Verwendung!

Der diesjährige Bestimmungskurs der DeAr-Ge e.V. fand, wie schon in den Jahren zuvor,im Institut für Umweltforschung der UniversitätSaarbrücken, statt. Wieder geht der Dank derDeArGe e.V. an Herrn DR. SCHREIBER, deruns die Räumlichkeiten, Getränke und auchBinokulare zur Verfügung stellte. Ebenfallsbrachte VOLKER VON WIRTH, der den Kursleitete, weitere fünf Binokulare mit, die ausdem Besitz der Vogelspinnen IG Stuttgartstammen.

In diesem Jahr waren neun Teilnehmeraus weiten Teilen Deutschlands anwesend,u. a. unser erster Vorsitzender ANDREASHALBIG, zwei DeArGe Mitglieder aus Lux-emburg und sogar ANDRÉ LEETZ aus Frank-reich (er hatte eine vor zwei Jahren von ihmin Uruguay gesammelte Vogelspinne dabei,die später auch anhand der Haut bestimmtwerden sollte). Bevor der Kurs startete führ-te uns DR. SCHREIBER durch sein »Reich«und zeigte uns die Schmetterlingssammlun-gen und andere interessante Exponate.

Dann startete der erste Teil des Kurses:der theoretische Teil, der Artkonzepte undihre Grenzen behandelte. Zuerst wurde dastypologische Artkonzept nach LINNÉ behandelt,welches sich als nicht akzeptabel herausstell-te, da »alle angehörigen einer Population als mor-phologische Kopie des Typus« behandelt werdenund auf innerartliche Variationen der be-nutzten Merkmale nicht geachtet wird. Lei-der kommt es auch in der Vogelspinnensy-stematik – gerade hier in Deutschland – im-mer noch vor, dass eine neue Art anhandnur eines Exemplars beschrieben wird, wasman auch als »typologisch« bezeichnet.Immer sollte man aber die Merkmalsvaria-tionen zu weiteren Individuen der selbenArt beachten, um die Benutzbarkeit der ver-wendeten Merkmale zu beurteilen [siehe z.B. die Variation der Tibiaapophysen beiVitalius vellutinus (MELLO-LEITÃO, 1923)nach BERTANI 2001].

Das morphologische Artkonzept nach DAR-WIN besagt, dass »Arten von Varietäten durch

Der Vogelspinnenbestimmungskurs in Saarbrückenam 05. April 2003von Frank Schneider

Blick hinter die Kulissen des Institutes.Foto: Frank Schneider

Schmetterlinge aus der Sammlung des Institutes.Foto: Frank Schneider

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das vorkommen intermediärer Formen innerhalb derArt und das Ausmaß der morphologischen Abwei-chungen unterschieden werden können«. Jedochbesteht hier die Gefahr einer subjektivenWahl »morphologischer Abweichungen«,

wie es zum Beispiel bei einigen Vogelspin-nen bei der Anzahl der Stacheln auf den Ex-tremitäten vorkommen kann.

WILEY & MAYDEN stellten das evolu-tionäre Artkonzept auf, welches besagt, dass»eine Art eine einzelne Linie von Vorfahren-Nach-kommen Population darstellt, welche ihre Identitätgegenüber anderen derartigen Linien erhält und ihreeigenen Evolutionstendenzen und ein eigenes Schick-sal aufweist«. Doch hier stellte sich heraus,dass eine Linie im Raum-Zeitgefüge nichtevolvieren kann. Zudem bleibt offen, wanndie Linie beginnt und endet. Besonders zubeachten ist hierbei, dass Evolution auch aufEbenen lokaler Populationen stattfinden, diedemnach Artstatus hätten.

Das phylogenetische (= stammesgeschichtli-che) Artkonzept nach MISHLER & THERIOT

sagt aus, dass »Arten die kleinsten monophyleti-schen Gruppen (= Gruppe von Organismen miteinem nur ihnen gemeinsamen Vorfahren) sind, dieformell benannt werden können«. Bei entspre-chender Merkmalsauswahl können aber

selbst Populationen als monophyletischeGruppen erkannt werden, sie hätten alsodemnach ebenfalls Artstatus!

Auch WHEELER & PLATNICK stellenein phylogenetisches Artkonzept auf, bei dem die»Arten Gruppen von Organismen darstellen, diedurch eine einzigartige Kombination von Merkmals-zuständen diagnostizierbar sind«. Allerdings fin-den sich diese Merkmale auch für Unterar-ten oder Artgruppen. Somit ist die Unter-scheidung von Unterarten und Arten nichtmöglich. Zumal die Gefahr besteht, dass dieAnsichten über die Brauchbarkeit der ver-wendeten Merkmale von Wissenschaftler zuWissenschaftler variieren und keine Eigen-schaften der Organismen darstellen.

Den bisher dargestellten subjektiven Art-konzepten folgten zwei biologische Artkon-zepte, welche sich als objektiver herausstell-ten. Nach MAYR sind »Arten Gruppen sich mit-einander kreuzender natürlicher Populationen, dievon anderen derartigen Gruppen reproduktiv (alsobezüglich ihrer Fortpflanzungsfähigkeit) iso-liert sind«. Hier wird allerdings die Zeitachsenicht berücksichtigt und Klone sind nichterfasst.

Nach HENNIG sind »Arten Gruppen sichtatsächlich oder potentiell miteinander kreuzenderPopulationen, die von anderen derartigen Gruppen

Volker kontrolliert ob richtig identifiziert wurde.Foto: Frank Schneider

reproduktiv isoliert sind. Sie entstehen durch einSpeziationsereignis (Zeitpunkt einer Artbil-dung) und lösen sich mit der nachfolgenden Spezia-tion auf oder erlöschen durch aussterben«. Auchbei diesem Konzept sind Klone ausge-schlossen. Nach diesen beiden biologischenArtkonzepten wären unter natürlichen Be-dingungen kreuzbare Exemplare zweier alsbislang valide angenommener Arten, diewiederum fertile Nachkommen produzierenkönnen, nicht mehr als eigenständige Artenanzusehen. Beim Artkonzept nach HENNIGträfe dies sogar für Exemplare zu, die sichunter sog. Laborbedingungen reproduzierenlassen, welche also in der Natur beispiels-weise nicht im selben Fundort vorkommen.Beispiele hierfür bei den Vogelspinnen sindBrachypelma vagans und B. albopilosum, die zeu-gungsfähige Nachkommen produzierenkönnen, welche widerum unterschiedlicheEigenschaften der Elterntiere aufweisen.Ebenso sei Psalmopoeus cambridgei und P. irmi-nia genannt, die sich nur in ihrer Größe, Fär-bung und dem Fundort (ca. 650 km Dis-tanz) unterscheiden, und von denen eben-falls scheinbar schon fertile Hybriden ge-züchtet wurden. Man nimmt an, dass daseinzige Unterscheidungsmerkmal, nämlichdie unterschiedliche Färbung der genannten»Arten«, lediglich eine Anpassung an einenspezifischen Lebensraum darstellt und des-halb beide Formen derselben Art angehö-ren. Hier wäre die Ernennung von Unterar-ten vorstellbar (siehe hier auch phylogenetischesArtkonzept).

Es wurden noch einige weitere Eigen-schaften und Voraussetzungen für Artbil-dungsprozesse, andere nahe verwandte The-men und Einflüsse der Internationalen Regelnzur zoologischen Nomenklatur behandelt. Dochwurden die letztgenannten Punkte nur ange-schnitten und stellen vielleicht ein Themaauf weiteren Bestimmungskursen dar.

Nach etwa zwei Stunden Theorie war ei-ne halbstündige Pause angesagt, in der je-doch nicht ausgeruht, sondern munter wei-ter diskutiert wurde.

Es folgte der praktische Teil, in dem unsVOLKER VON WIRTH zuallererst die Benut-zung eines Bestimmungsschlüssels erklärte.Schnell wurde die Bedienung dieses Instru-mentes erlernt oder sie war dem ein oderanderen mitunter schon bekannt. Jeder Teil-nehmer hatte ein paar Vogelspinnenhäute (=Exuvien), die es zu bestimmen galt, mitge-bracht, doch VOLKER überlies auch einigenvon uns Exuvien, die er mitgebracht hatteund die von uns nun bestimmt werden soll-ten.

Zuerst wurde anhand des Bestimmungs-schlüssels von SCHMIDT 1993 festgestellt, obes sich bei den Exuvien überhaupt um ange-hörige der Familie der »Vogelspinnen«(=Theraphosidae) handelt. Hier wurden spezi-ell die Haarbüschel unter den Tarsalklauen,der vordere Maxillarlobus und die Ausbrei-tung der Tarsalscopula sowie die Strukturder Spinnwarzen untersucht, bevor wir unssicher sein konnten, dass es sich tatsächlichum eine Vogelspinne handelt. Da dies beiden untersuchten Exuvien aller Teilnehmern

André Leetz untersucht die Exuvie seiner unbekannten Vo-gelpinne aus Uruguay.Foto: Frank Schneider

»Die Luxemburger« bei der Arbeit.Foto: Frank Schneider

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zutraf, wurde nun versucht die Unterfamiliezu bestimmen. Bevor jedoch auch dieserSchritt erfolgreich vollzogen werden konnte,musste klar sein, was normale Behaarung,Scopulabehaarung (z. B. an der Außenseiteder Chelizeren) und Stridulationsorganesind, da sich speziell bei diesen nun abge-fragten Merkmalen nicht alle Teilnehmersicher waren. Weiterhin wurden Spermathe-kenformen, Beinlängenverhältnisse, Fovea-form, Sitz und Ausbreitung von Stridulati-onsorganen und viele weitere Merkmale an-

gesprochen und deren teilweise zweifelhaf-ter Informationsgehalt erläutert. In diesemZusammenhang soll nicht unerwähnt blei-ben, dass zwei Teilnehmer ein Exemplaruntersuchten, welches laut dem Bestim-mungsschlüssel von SCHMIDT 1993 in dieGattung Cyriopagopus gehört hätte, was sichjedoch eindeutig als falsch erwies. Erst überden Bestimmungsschlüssel von VON WIRTH2002 wurde die Art richtig als Haplopelmaschmidti bestimmt!

Mitunter waren im Werk von SCHMIDTsolche Angaben wie »… nur wenig länger als

…«, »…Kutikula der Beine mehr oder wenigerGlatt …«, »...Patella + Tibia IV kaum länger,gleichlang oder meistens kürzer als Patella + TibiaI...« sehr irreführend oder, wie der hier letzt-genannte Fall, nicht benutzbar, da die Aus-sage alle möglichen Optionen beschreibtund damit wenig konkret ist. Doch trotzeiniger Unzulänglichkeiten sollte das Buchbei jedem, der Vogelspinnen bestimmenwill, nicht fehlen.

Dank der Unterstützung von VOLKERVON WIRTH und DR. SCHREIBER konnte die-

ser Bestimmungskurs erfolg-reich durchgeführt werden.Bei Problemen stand VOLKERimmer zur Seite und halfoder »schubste« einen aufden richtigen Weg. Am Endehatte auch ANDRÉ seine Artaus Uruguay erfolgreich alseine uns unbekannte zuge-hörige der Gattung Grammost-ola bestimmt. Es kann gesagtwerden, dass der Kurs (selbstfür Fortgeschrittene) sehrlehrreich ist, zumal man vieleneue Gesichter der »Szene«kennen lernt.

Mein Fazit: Der Kurs hatmir sehr viel Spaß bereitet

und ich hoffe, dass er im nächsten Jahrebenfalls stattfinden wird und weitere Spin-nenfreunde daran teilnehmen werden.

SUMMARY:

Once per year the DeArGe e.V. arranges acourse to show interested members how todeterminate tarantulas. This years coursetook place at »Institut für Umweltfor-schung« which is located at the University ofSaarbrücken.

Nine members of the DeArGe e.V. joi-ned into the course. Two of them arrivedfrom Luxembourg and ANDRÉ LEETZ camefrom France to participate in the course.VOLKER VON WIRTH, as the leader of thecourse, first of all gave an overview aboutthe different species-concepts that havebeen developed during the history of biolo-gical science.

Starting with the Typological Species Conceptof LINNÉ the participants just learned aboutthe Morphological Species Concept of DARWIN,the Evolutionary Species Concept of WILEY &MAYDEN, the Phylogenetic Species Concept sensuMISHLER & THERIOT and the Phylogenetic Spe-cies Concept sensu WHEELER & PLATNIK andabout the advantages and disadvantages the-se concepts »offer«. Most of these conceptsdo have disadvantages that prevent a suces-sful determination and analysis of tarantu-las. The Biological Species Concept of MAYR andthe HENNIGIAN Species Concept seem to bemore objective than the other ones. Afterthis the participants learned how to use adetermination key for tarantulas and starteddetermination of moltings.

Beginning with the question »Does thismolting really belong to the family ofTheraphosidae?« the exuviae of all partici-

pants were determined up to at least Genuslevel!

LITERATUR:

BERTANI, R. (2001): Revision, Cladistic ana-lysis, and Zoogeography of Vitalius,Nhandu, and Proshapalopus; with noteson other Theraphosine Genera. Arquivosde Zoologia, Volume 36, Fascículo 3, Uni-versität Sáo Paulo

HENNIG, W. (1982): Phylogenetische Syste-matik. Verlag Paul Parey, Hamburg & Ber-lin

MAYR, E. (1975): Grundlagen der zoologi-schen Systematik. Verlag Paul Parey,Hamburg & Berlin

SCHMIDT, G. (1993): Vogelspinnen. Land-buchverlag, Hannover , 4. Auflage.

VON WIRTH, V. (2002): Welche Spinne istdas? DeArGe-Mitteilungen 7(11): 6-13.

WÄGELE, J. W. (2000): Grundlagen der Phy-logenetischen Systematik.Verlag Dr. Frie-drich Pfeil, München

WHEELER, Q. & MEIER, R. (2000): SpeciesConcepts and phylogenetic Theory – adebate. Columbia University Press, NewYork

WIESEMÜLLER, B. ET. AL. (2003): Phyloge-netische Systematik. Springer, Berlin

Adresse des Autors:Frank SchneiderGermersheimerstr. 1467067 Ludwigshafen! [email protected]

Unser 1. Vorsitzender bei der Bestimmung seiner Exuvien.Foto: Frank Schneider

Gruppenfoto.Foto: Frank Schneider

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er, dass er mir eine Kopie zusenden werde.Am 15 August 2002 traf diese dann auchendlich bei mir ein. Die entnommene Spin-ne konnte er mir jedoch nicht übersenden,da er sie »entsorgt« hatte.

In der Zwischenzeit beschäftigte ichmich mit allerlei Gliedertieren, die einenMenschen als »Wirt« benutzen könnten.Alles in allem kam ich zu der Überzeugung,dass es sich bei der Spinne wohl um eineMilbenart handeln müsste, die sich in dasOhr der Frau verirrt haben muss, da dasOhrenschmalz normalerweise jegliche In-sekten und anderes Getier davon abhält indieses Sinnesorgan einzudringen.

Aber welche Überraschung, als ich mirdas Video dann anschaute. Tatsächlich wardort ein Spinnennetz in Form einer Wohn-röhre deutlich im Gehörgang zu erkennen.Sogar die ersten beiden Beinpaare des Tiereskamen deutlich zur Geltung (Abb. 2).

Am Dienstag dem 11 Juni 2002 war folgen-der Artikel in der hiesigen Tageszeitung»Rheinpfalz« abgedruckt:

Unglaublich oder wahr? Dies waren meineersten Gedanken, als ich diesen Artikel mor-gens fertig gelesen hatte. Da es mituntervorkommt, dass der Presse Falschmeldun-gen oder Übersetzungsfehler unterlaufen,rief ich bei der zuständigen Redaktion an,um mich nach diesem Artikel zu erkundigenund eventuell nähere Informationen zu be-kommen. Nach etlichen Anrufen bei diver-sen Presseagenturen teilte man mir dannendlich die Telefonnummer des behandeln-den Arztes mit. Über einen griechischenKorrespondenten nahm der Arzt nach vie-len vergeblichen Versuchen bei seinenSprechstundenhilfen, meinen Anruf dannauch entgegen.

Wie er mir mitteilte, handelte es sich an-geblich tatsächlich um eine Spinne im Ohrseiner Patientin. Auch er war davon so über-rascht, dass er mehrere Videosequenzen da-von anfertigte. Viele E-Mails später meinte Abb. 2: Netz mit Spinne.

»Ohrgespinst«?von Frank Schneider

Abb. 1: Artikel aus der »Rheinpfalz«.

SUMMARY:

In June 2002 at a local newsletter there hasbeen an article concerning a spider living inthe ear of person in greece.

When reading this article the authorwondered whether this was maybe true orsimply a fairy tale and started a research inorder to find the doctor who treated thisperson. He indeed found the doctor in gree-ce and after a short conversation he receiveda video-tape from greece which documentsthis unique and for sure uncommon »bur-row« of the spider. As you can see at thepictures there has been in fact a small spiderliving in the ear of the patient.

So at last this newspaperarticle has told atrue but unbelievable story.

Adresse des Autors:Frank SchneiderGermersheimerstr. 1467067 Ludwigshafen! [email protected]

Viele Minuten später kam dann im Vi-deo die eigentliche Überraschung in Formeiner Spinne und eben keiner Milbenart zumVorschein! Sie füllte nahezu den halben Ge-hörgang aus und war somit eine kleine Sen-sation für mich (Abb. 3 bis 5).

Als ich mir mehrere Male die Sequenzangesehen hatte, dachte ich, dass diese Storysicherlich auch für die DeArGe von Interes-se sein wird, da mir noch keine weiterePublikation, geschweige denn ein richtiger»Film«, über dieses Phänomen bekannt ist.

Abb. 4: Nahaufnahme der Spinne im Ohr.

Abb. 5: Entnommene Spinne.Abb. 3: Spinne im Ohr.

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schenden Trockenzeit deutlich geringer alszu anderen Zeiten.

EINRICHTUNG IN GEFANGENSCHAFT:

Die Weibchen sind in Terrarien mit folgen-den Abmessungen untergebracht worden:40 cm x 20 cm x 20 cm. Die Männchen inwesentlich kleineren: 20 cm x 20 cm 20 cm.Die Tiere werden bei Temperaturen zwi-schen 22°C in der Nacht und 28°C am Taggehalten. Die Luftfeuchtigkeit beträgt etwa70%.

VERHALTEN:

In ihrem natürlichen Lebensraum gebärdetsich Thrigmopoeus truculentus sehr aggressivund geht bei der kleinsten Störung in Vertei-digungsstellung. In Gefangenschaft verhal-ten sich die Tiere aber wesentlich ruhiger -wenn man nicht gerade versucht sie anzufas-sen! In diesem Falle ist sie, wie übrigens diemeisten asiatischen (und ebenfalls afrikani-schen) Vogelspinnenarten, ziemlich reizbaraber deutlich »friedlicher« als zum BeispielChilobrachys fimbriatus.

BEOBACHTUNG:

T. truculentus besitzt, wie die meisten asiati-schen Vogelspinnen, ein Stridulationsorgan,mit dem sie deutlich hörbare Warngeräuschevon sich geben kann.

In Gefangenschaft akzeptiert T. truculen-tus ohne Schwierigkeiten Grillen und Scha-ben (Blabera fusca) als Futter. Die Männchen(drei an der Zahl) hatten ihre Reifehäutungim Juli und August 2001. Sie waren von gra-ziler Gestalt mit einer Körperlänge vonungefähr 6 cm, sehr langen schwarzen Bei-nen und einem kupferfarbenen Carapax(Farbtafel Abb. 7).

REPRODUKTION:

Die Weibchen wurden im Oktober und No-vember verpaart und dies mehrfach mit un-terschiedlichen Männchen. Die Paarungenverliefen ohne jegliche Aggressivität. DieMännchen starben meist einige Monate spä-ter an Altersschwäche.

Die verpaarten Weibchen wurden wei-terhin normal gefüttert. Als eine merkliche

Volumenzunahme des Hinterleibes zu er-kennen war, bekamen die Tiere ebenfallsgesteigerten Appetit, woraufhin sie ver-mehrt mit Schaben gefüttert wurden. Dreivon vier verpaarten Weibchen bauten dannrecht bald ihre Kokons. Das vierte Weib-chen hatte sich einige Monate nach der Ver-paarung, ohne einen Kokon gebaut zu ha-

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Bis jetzt wurden zwei Thrigmopoeus Arten ausder Unterfamilie Thrigmopoeinae POCOCK,1900 beschrieben:

• Thrigmopoeus insignis POCOCK, 1899Westindien

• Thrigmopoeus truculentus POCOCK 1899Westindien

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diesezwei beschriebenen Arten aufgrund der Ge-ringfügigkeit ihrer arttrennenden Merkmaletatsächlich nur einer Art angehören, aberdas muss durch weitere Untersuchungen amTypenmaterial erst noch verifiziert werden.Möglicherweise lag der Beschreibung vonThrigmopoeus insignis in Wirklichkeit eine juve-nile T. truculentus zugrunde.

HERKUNFT:

Thrigmopoeus truculentus ist eine große Art miteiner Spannweite von ca. 20 cm und einerKörperlänge von ca. 8 cm (Farbtafel Abb. 8).

Man findet sie in Westindien. WeitereAngaben zum exakten Fundort werdennicht preis gegeben, da die Gefahr besteht,dass die Bestände dieser Art durch skrupel-lose Vogelspinnenfänger in ihrem natürli-chen Habitat erheblich dezimiert werden.

BIOTOP:

Im Februar 2001 wurden einige Weibchensowie einige subadulte Männchen in Westin-dien gesammelt. Sie wurden in Löchern inBöschungen an Straßen in 50 cm bis maxi-mal 3 Meter Höhe gefunden. Diese Löcherwaren nicht sonderlich tief (ungefähr 50cm) und relativ leicht erreichbar. MancheLöcher hatten eine Biegung, die den Zugangzum inneren des Baues erschwerte. DieRöhren waren stark mit ziemlich dickemGespinst ausgekleidet. Daher waren sieleicht zu erkennen. Ungefähr 100 km vonder Stelle, an denen die ersten Exemplaregefangen wurden, konnte ich ebenfalls T.truculentus finden.

Im Februar herrschte Trockenzeit unddas Innere der Bauten war ziem-lich trocken. Eine höhere Au-ßentemperatur als 28°C (imSchatten) konnte zu dieser Zeitnicht gemessen werden. Leiderwar es auch nicht möglich, dieTemperaturen im Inneren derRöhren zu messen. Auffallendwar, dass wenig potentielle Beu-tetiere (Insekten und andere) ge-funden werden konnten. Mög-lichweise war das Angebot anFuttertieren aufgrund der herr-

Thrigmopoeus truculentus POCOCK, 1899von Jean-Michel Verdez und Frédéric Cléton

Thrigmopoeus truculentus in Verteidigungsstellung.Foto: Søren Rafn

Thrigmopoeus truculentus, Weibchen.

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003 FarbtafelFarbtafel

Abb. 8: Thrigmopoeus truculentus, WeibchenFoto: Søren Rafn

Abb. 5: Thrigmopoeus truculentus, Nymphe

Abb. 3: Brachypelma vagansFoto: Boris Striffler

Abb. 6: Thrigmopoeus truculentus, Nymphe

Abb. 1: Phormictopus cancerides, Nymphe Abb. 2: Phormictopus cancerides

Abb. 4: Thrigmopoeus truculentus, WeibchenFoto: Søren Rafn

Abb. 7: Thrigmopoeus truculentus, Männchen adultFoto: Jean-Michel Verdez und Frédéric Cléton

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ben, gehäutet. In der folgenden Reihenfolgewurden die Kokons gebaut:

• erster Kokon: 26.03.2003• zweiter Kokon: 15.04.2003• dritter Kokon: 11.05.2003

Eine Kuriosität bei dieser Art liegt in derTatsache, dass die Weibchen den Kokon»aufhängen«, ähnlich den Weibchen von Pte-rinochilus murinus und Citharishi-us crawshayi. Der Kokon wirdauf einer Seite festgemachtund mit der anderen Seite ander gegenüberliegenden Wandbefestigt, der Kokon siehtdann aus wie eine Hängematte.Ist die »Hängematte« erst ein-mal gebaut, hält sich das Weib-chen manchmal oberhalb auf,aber am häufigsten darunter(siehe nebenstehende Abbil-dung).

Die Kokons wurden denWeibchen nach etwa vier bisfünf Wochen weggenommen und geöffnet.Es befanden sich zwischen 247 und 324Jungtiere darin. Diese befanden sich imPrälarven Stadium und es blieben ihnen alsonoch zwei Häutungen, um das Nymphensta-dium Stadium, in dem sie beginnen sichselbständig zu ernähren, zu erreichen.

• Die Jungen des ersten Kokons, vom26.03.2003 sind am 14.06.2003 ge-schlüpft.

• Die Jungen des zweiten Kokons vom15.04.2003 sind am 09.07.2003 ge-schlüpft.

• Die Jungen des dritten Kokons vom11.05.2003 sind am 25.07.2003 ge-schlüpft.

Bei Temperaturen zwischen 22°C und 28°Csind demnach vom Bau des Kokons bis zumSchlupf der Jungtiere zweieinhalb bis dreiMonate notwendig.

Die Jungtiere, deren Größe beim Verlas-sen des Kokons ungefähr 1,5 cm Spannwei-te betrug (Farbtafel Abb. 5), wurden einzelnin kleine Röhrchen gesetzt und ernährtensich von kleinen Grillen, die sie ohne Pro-bleme akzeptierten.

HALTUNGSFEHLER:

Im Mai 2001 habe ich etwa zwanzig erwach-sene und subadulte Haplopelma schmidti ausVietnam über die Vereinigten Staaten erhal-ten. Die Terrarien, in denen die H. schmidtiund die T. truculentus untergebracht sind,waren in meiner Zuchtanlage eines nebendem anderen auf zwei Reihen angesiedelt.Ich verfütterte an beide Arten Schaben, undwenn eine Spinne mal ihre Beute nicht akt-zeptierte, wurde die überlebende Schabe indas Terrarium nebenan gegeben. Eines Ta-ges fand ich eine H. schmidti mit einer wei-ßen Absonderung im Mundbereich, die ihreChelizeren nicht mehr bewegen konnte. Ei-nige Tage später verstarb das Tier. Das hatmich zunächst nicht sonderlich beunruhigt,

aber das gleiche passierte mit einerweiteren H. schmidti. Wenig späterwaren die ersten T. truculentus eben-falls davon betroffen. Es dauertenicht lange und auch die in derNähe untergebrachten Chilobrachysfimbriatus zeigten die selben Sym-ptome! Alles in allem waren letzt-lich etwa 20 Exemplare (darunter 7T. truculentus) betroffen, die alleinnerhalb kurzer Zeit verstarben.Untersuchungen ergaben, dass dieH. schmidti mit Nematoden (Fa-denwürmer) belastet waren. DieNematoden wurden mittels dernicht verzehrten Beutetiere, diezum Überträger der Epedemie wurden, indie anderen Terrarien übertragen, denn dienicht gefressenen Schaben wurden ja in dieanderen Terrarien verfrachtet.

Das Verfüttern von nicht gefressenenund mit Nematoden infizierten Beutetierenan andere Vogelspinnen hatte einen»Schneeballeffekt« bezüglich der Nemato-deninfektion zur Folge, wodurch insgesamtetwa zwanzig Tiere infiziert wurden, dieletztlich auch alle verstarben. Das Problemkonnte schließlich dadurch gelöst werden,dass damit begonnen wurde die verschmäh-ten Futtertiere nicht mehr weiter zu verfüt-tern und die erkrankten Vogelspinnen abzu-töten.

Wenn man also Wildfänge von Vogel-spinnen erwerben sollte, ist es überaus wich-tig diese zunächst unter Quarantäne zu stel-len, wenn Sie nicht beim Auftreten einerKrankheit Ihren gesamten Bestand infizie-ren wollen.

SUMMARY:

The author introduces the indian speciesThrigmopoeus truculentus.

The tarantulas of this species reach abodylength about 8cm and a legspan of20cm. They live at the embankment of stre-ets in western India and were found living intubes that have a length of 50cm in average.The temperatures at the location of thisspecies have been about 28°C in february,the humidity has not been very high, whichobviously depended on the time they werefound.

The setup of the tanks they are kept inis 40 cm x 20 cm x 20 cm for the femalesand 20 cm x 20 cm x 20 cm for the males.Temperatures reach 22°C at night and 28°Cduring the daytime, humidity is about 70%.

At the natural habitat the species seemsto be very agressive, but in captivity theyseem to »slow down« a little bit and do notshow agressive behaviour at any time theywere disturbed.

The mating of the species takes place ina non-agressive way and about 5 or 6months later the females built their eggsacs.

The females do fix their eggsacs in theirburrow like you can see at the pictures, sothis is a special behaviour similar to the spe-cies Pterinochilus murinus or Citharishius craws-

Thrigmopoeus truculentus, Weibchen mit »Hängematten«-Kokon.

Thrigmopoeus truculentus, Weibchen.

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Das Buch von STEVEN B. REICHLING überdie gesamten Vogelspinnen des mittelameri-kanischen Belize wird sicher eines der Stan-dardwerke über Vogelspinnen werden.REICHLING vermag es, persönliche Erfah-rungen im Feld mit wissenschaftlichen Er-kenntnissen interessant und für jedermannverständlich darzustellen.

Ausführlich geht REICHLING auf dieHabitate der Vogelspinnen Belizes ein, zudenen neben Savannen, Nadelwäldern, Se-kundärwald, Primärwald auch Strandwälderund Hochland-Nadelwälder zählen. Weiter-hin wird ausdrücklich auf die sog. Milpaseingegangen. Dies sind 1-2 ha große gerode-te Flächen, auf denen die Einheimischen fürwenige Jahre Zitrusfrüchte, Bananen etc.anbauen. Danach werden die Milpas wiederder Natur überlassen und vom Wald zurück-erobert.

Besonders hervorzuheben sei hier derBestimmungsschlüssel, der so aufgebaut ist,dass man in der Natur, auch ohne Stereomi-kroskop, die Vogelspinnen Belizes bestim-men kann. Daran anschließend sind alleArten Belizes detailliert beschrieben. Nebeneiner kurzen Beschreibung von Männchenund Weibchen werden auch ähnliche Artenund die Unterschiede zu diesen aufgezählt.

Die Charakterisierung des Habitats unddie Verbreitung der Vogelspinnen werdenzusätzlich durch Verbreitungskarten visuali-siert (leider ist die Beschriftung von Guate-mala und Mexiko vertauscht worden). Ausden Karten ist meist auch schon die Häufig-keit der beschriebenen Art abzusehen, so

z. B. bei Metriopelma gutzkei (REICHLING,1997), bei der nur ein Männchen, der Holo-typ, anhand dessen die Art beschrieben wur-de, bekannt ist. Diese Vogelspinne ist nurdurch einen einzigen Eintrag auf der Ver-breitungskarte repräsentiert, dagegen sindBrachypelma vagans (AUSSERER, 1875) oderCrassicrus lamanai REICHLING & WEST, 1996mit vielen Fundorten auf den Karten vertre-ten. Alle eingezeichneten Fundorte der inBelize vorkommenden Arten sind in einemGazetteer (geografisches Register) nach Ar-ten geordnet aufgeführt, mit Museum, priva-

kürzlich publiziert

hayi. Five weeks after the females built theeggsacs they were opened and between 247and 324 praelarvae were found.

Furthermore the author described a pro-blem he had with specimen that were infec-ted with nematodes.

He got Haplopelma smithi from Vietnamvia the USA and began to feed them withcockroaches. If a specimen did not eat allcockroaches in its tank, he puts them out ofthe tank an feeds them to another specimenin his collection. In this case he fed the T.truculentus with these cockroaches. After awhile all of the specimen that had contactwith these cockroaches (about 20 specimen)died with the same symptoms. He found outthat the wildcaught H. schmidti were infectedwith nematodes and the cockroaches got thenematodes into the tanks of the non-infec-ted T. truculentus. The final advice has to beto keep wildcaught specimen at quarantinebefore integrating them in the collection.

LITERATUR:

HUBER, S. ET. AL (1996): Theraphosidender Welt. Sonderausgabe des Arachn. Mag.,Nürnberg

KOVARIK, 1998: Sklipkani. Vydalo naklada-telstvi Madagaskar. Jihlava.

SCHMIDT, G. (1993): Vogelspinnen: Lebens-weise, Bestimmungsschlüssel, Haltungund Zucht. Landbuch Verlag, Hannover

SMITH, A. (1986): The Tarantula Classifica-tion and Identification Guide. FitzgeraldPublishing, London

VERDEZ, J.M. & CLETÓN, F. (2001): Myga-les. Bornemann – Philippe Gérard Éditions,Paris

VOL, F. (2002): Stridulation in Tarantulas.British Tarantula Society Journal 18(1): 21-27.

VON WIRTH, V. (1996): Vogelspinnen. Gräfeund Unzer Verlag, München

WEBB, A. (1993): Vogelspinnen. Hesselhausund Schmidt Verlag, Münster.

BILDNACHWEIS: Soweit nicht anders angege-ben, stammen die Fotos zu diesem Artikelvon Jean-Michel Verdez und FrédéricCléton.

Adressen der Autor en:Jean-Michel Verdez6 rue Jean Couzy62800 Lievin Frankreich

Frédéric Cléton 1 rue Jules Siegfried02100 Saint-Quentin Frankreich

Buchrezension: REICHLING, STEVEN B. 2003: Tarantulasof Belize. Krieger Publishing Company, Malabar, Flori-da. 127 pp. von Dipl. Biol. Boris Striffler

Thrigmopoeus truculentus, Weibchen.Foto: Søren Rafn

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ter Sammlung oder Fänger zu jedem Fun-dort.

Ebenfalls hervorzuheben ist das Auf-führen und kurze Beschreiben von Vogel-spinnen-Arten aus den angrenzenden Län-dern, die ebenfalls im Gazetteer zu findensind.

Weitere nicht zu vernachlässigende Plus-punkte sind die Kapitel über das versteckteLeben der Vogelspinnen (Kapitel 7) oder»How to find tarantulas« und »Collectingand the Law« (Kapitel 8 und 9). So werden

in Kapitel 7 u. a. die mikroklimatischen Ver-hältnisse innerhalb der Vogelspinnen-Wohn-röhren, die Paarungszeiten sowie das Paa-rungsverhalten in der Natur beschrieben, diejedem ambitionierten Vogelspinnenhalter alsGrundlage für die Haltung im Terrariumdienen sollte.

Das Buch ist mit über 60 Bildern reich-haltig illustriert, leider sind nur 15 davonFarbfotos. Besonders informativ sind dieHabitatfotos und Aufnahmen von Vogel-spinnen-Wohnröhren.

Leider sind einige der Schwarz-Weiß-Fo-tos der Spinnen etwas unscharf und unter-belichtet, was möglicherweise auch durchden Druck entstanden sein kann. Statt dernicht durchgehend fokussierten Aufnahmeder Spermathek auf Seite 47 hätte man bes-ser auf die wirklich sehr guten Illustrationender Bulben und Spermatheken setzen sollen,die sich deutlich von den übrigen Büchernabheben.

Etwas unglücklich ist die ausschließlicheBenennung der Arten mit amerikanischen

Trivialnamen, so dass mananfangs sicher häufig zwi-schen den Beschreibungenmit wissenschaftlichen Na-men und dem gerade gelese-nen Text hin und her blät-tern muss, bis man sich diewissenschaftlichen Namen inden Schlüssel geschriebenhat. Außerdem wären an ei-nigen Stellen Zitate der ver-wendeten Literatur für deninteressierten Leser hilfreichgewesen, denn es ist sicherkaum bekannt, wer Rosamy-gale, den ältesten fossilenNachweis einer mygalomor-phen Spinne, beschriebenhat (SELDEN & GALL1992).

Neben diesen eigentlich kaum den Ge-samteindruck trübenden kleineren Mängelnist der Beginn von Kapitel 3 in systemati-scher Hinsicht geradezu katastrophal.REICHLING gliedert die Ordnung der Spin-nen (Araneae) zusammen mit den Krebsen(Crustacea) als (nach ihm möglicherweisepolyphyletische) »Cheliceraten«. Diese sollennach REICHLING von den Insekten durchden Bau der Mundwerkzeuge verschiedensein.

kürzlich publiziert kürzlich publiziert

Fig. 1 aus GIRIBET et al. 2001: Stammbaum der Arthropoden beruhend auf molekularbiologischen und morphologischen Daten

Graph showing burrow temperature vs. ambient temperaturefluctuations.(REICHLING 2003, Seite 42)

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Selenocosmiinae:• Psalmopoeus maya WITT, 1996• Psalmopoeus reduncus (KARSCH, 1880)

Barychelidae:• Reichlingia annae (REICHLING, 1997)• Reichlingia sp.

IN ANGRENZENDEN GEBIETEN VORKOM-MENDE ARTEN:

Theraphosidae:Theraphosinae:• Acanthopelma rufescens F.O.P.-CAMBRIDGE,

1897• Eurypelma stoica CHAMBERLIN, 1925 (laut

REICHLING keine Aphonopelma)• Brachypelma sabulosum (F.O.P.-CAMBRIDGE,

1897)• Citharacanthus longipes (F.O.P.-CAMBRIDGE,

1897)

Die vorgestellte Gliederung innerhalbder Arthropoden beruht, wenn berichtigt,auf der sog. »Uniramia«-Hypothese vonMANTON (MANTON 1977). Nach MANTONwerden die Chelicerata (und nicht wie nachREICHLING Araneae) und Crustacea, alsSchizoramia, den Uniramia (Myriapoda undInsecta) gegenübergestellt.

Diese Hypothese wird heute jedoch alsveraltet angesehen und die Verwandtschaftvon Chelicerata (Myriapoda (Crustacea +Insecta)) am wahrscheinlichsten angesehen.

LITERATUR:

GIRIBET, G., G. D. EDGECOMBE AND W.C. WHEELER (2001): Arthropod phylo-geny based on eight molecular loci andmorphology. Nature 413 157-161.

MANTON, S. M. (1977): The Arthropoda:Habits, Functional Morphology, andEvolution. Clarendon Press, Oxford. pp527.

SELDEN, P. AND J. C. GALL (1992): ATriassic mygalomorph spider from thenorthern Vosges, France. Palaeontology 35211-235.

SHULTZ, J. W. (1990): Evolutionary mor-phology and phylogeny of Arachnida.Cladistics 6 1-38.

WEYGOLDT, P. AND H. PAULUS (1979):Untersuchungen zur Morphologie,Taxonomie und Phylogenie der Chelice-rata. II. Cladogramme und die Entfal-tung der Chelicerata. Zeitschrift für zoologi-sche Systematik und Evolutionsforschung. 17(3): 177-200.

WHEELER, W. C. AND C. Y. HAYASHI

(1998). The phylogeny of the extantchelicerate orders. Cladistics 14 (2): 173-192.

Adresse des Autors:Dipl. Biol. Boris F. Striffler Zoologisches Forschungsinstitut undMuseum A. Koenig Adenauerallee 160 53113 Bonn! [email protected]

Diese Verwandtschaft wirddurch kombinierte molekular-biologische und morphologischeUntersuchungen gestützt (sieheu. a. GIRIBET ET AL. 2001).

Unangezweifelt ist dieMonophylie, also das Vorhan-densein eines gemeinsamen Vor-fahres der Cheliceraten oderSpinnentiere, zu denen u. a.Skorpione, Weberknechte, Mil-ben und Spinnen gehören. Zuden Verwandtschaftsverhältnis-sen innerhalb der Cheliceratengibt es dagegen mehrere Hypo-thesen (siehe u. a. WEYGOLDT &PAULUS 1979; SHULTZ 1990;WHEELER & HAYASHI 1998).

Insgesamt ist »Tarantulas ofBelize« von STEVEN REICHLINGjedem ernsthaft interessiertenVogelspinnenhalter ans Herz zulegen, da es nicht aus Artenpor-traits mit fraglichen Temperatur-Optima besteht, sondern dieHeimat der in Belize vorkom-menden Vogelspinnenarten,deren Verhalten und Interaktioneingehend und unterhaltsambeschreibt.

IN BELIZE VORKOMMENDE ARTEN:

Theraphosidae:Theraphosinae:• Brachypelma vagans (AUSSERER, 1875)• Citharacanthus livingstoni SCHMIDT &

WEINMANN, 1996;• Citharacanthus meermani REICHLING &

WEST, 2000• Crassicrus lamanai REICHLING & WEST,

1996• Metriopelma gutzkei (REICHLING, 1997)

Brachypelma vagansFoto: Boris Striffler

Quelle: http://interconnection.org/habitatbelize

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003 Vereine informierenVereine informieren DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

Der Vogelspinnen Stammtisch Hannoverexistiert seit Februar 2003, steckt also nochin den Kinderschuhen, so wie einige andereVogelspinnen-Stammtische auch, deren Mit-glieder erst Anfang dieses Jahres zusammen-gefunden haben und organisiert wurden.Angefangen hat alles mit einer Anzeige vonANDY HENZE im Vogelspinnenanzeigen-Ring. Gesucht wurden Interessierte an ei-nem Stammtisch in Hannover.

Nach mehreren Telefonaten und demBekanntmachen des Termins des erstmali-gen Treffens in diversen Foren hat dieseserste Zusammenkommen Mitte Februarstattgefunden. Das notwendige Plätzchenhierfür war schnell gefunden: Die Muttervon ALEX, selber an der Terraristik interes-siert, ist die Inhaberin der Sportgaststätte»Sportanlage« in Hannover-Herrenhausen,und deshalb musste diese nicht sehr langeüberredet werden uns einen entsprechendenRaum zur Verfügung zu stellen, was ja auchschon große Vorteile bietet wenn die Gast-stätten-Besitzerin selbst beim Thema Vogel-spinnen & Terraristik nicht gleich auf dennächsten Stuhl springt.

Der Vorteil eines Stammtisches, auchwenn die Erwartungen der einzelnen Mit-glieder sicherlich unterschiedlich waren, lagklar auf der Hand: Bisher war es nicht im-mer gerade einfach, an passende (Partner-)Tiere oder auch an kompetenten Rat zukommen bzw. sich auch nur mal mit Gleich-gesinnten auszutauschen. Vor den Treffenkannte wohl keiner mehr als eine handvollSpinnenhalter in Hannover und der umge-benden Region.

Beim ersten Treffen am 16.02.2003 sindacht Interessierte zusammengekommen und

nach einer kurzen gegenseitigen Vorstellung(»Guten Tag, mein Name ist ANNIKA undich bin spinnensüchtig...«) sind bereits dieersten Tiere getauscht worden. Außerdemwurde geplant, eine Bestandsliste adulterTiere zu erstellen, um so leicht einen Zucht-partner in der Region finden zu können.

Die Treffen in der Sportgaststätte kön-nen vielseitig gestaltet werden, je nach Lustund Laune oder auch Wetterlage, nämlichunten bei der Kegelbahn oder oben in derGaststätte, und dort entweder im Saal oderauch auf der Terrasse.

Der Vorteil an der Kegelbahn ist, dassman ungestört die Heimchendosen mit denSpinnen auf dem Tisch ausbreiten kann undwenn mal ein Spiderling bei der Begutach-tung abhaut, kann er rasch wieder eingefan-gen werden, ohne dass ein größerer Tumultausgelöst wird. Nebenbei ist es so auch ruhi-ger, wenn man ein wenig mehr in geschlos-sener Runde sitzt, so kann man ungestörtauch eine ganze Kiste voller Spinnen inHeimchendosen mitbringen und auspacken,ohne dass jeder Außenstehende da gleich einBlick drauf werfen kann, Vogelspinnenhal-

tung in Niedersachsen ist ja aufgrund derBestimmungen auf Landesebene nicht soganz »ungefährlich«!

Zur Abwechslung kann man zwischen-durch auch mal eine »ruhige Kugel schie-ben«, wenn man sich mal fünf MinutenAuszeit von dem Hauptthema, den Spinnen,nehmen möchte.

Nach und nach wächst die Anzahl derStammtischbesucher, was dem Erfahrungs-austausch ungemein zu Gute kommt, eben-so wie die Tatsache, dass viele natürlich soihre »Spezialgebiete« mit tiefgreifenderenErkenntnissen als die anderen haben, undman sich so gegenseitig auch mal gut unterdie Arme greifen kann.

Dass viel Energie für Projekte vorhan-den ist, wurde schnell ersichtlich, und kurznach dem März-Stammtisch stand die erste»Roh-Version« einer Homepage des Vogel-spinnen-Stammtisches Hannover online,erst nur zur Ansicht auf Yahoo, kurz daraufunter eigener Domain, wobei wir das Glückhatten, dass die DeArGe e.V. uns freundli-cherweise den Webspace mit allem mögli-chen Drum und Dran zur Verfügung stellte,inklusive ihres 2. Vorsitzenden THORSTENGURZAN, bei dem wir uns nochmal beson-ders bedanken möchten, weil er uns geradein der Anfangszeit doch Tag und Nacht bei

unseren Homepage-Problemen immer zurSeite stand. So konnte innerhalb kürzesterZeit auch eine Bildergalerie mit interaktivemBilder-Upload und ein Forum zum erstenAustausch in die Homepage integriert wer-den. Ebenfalls wurden wir Mitglied imVogelspinnen-Anzeigenring.

Die unterschiedlichen Fähigkeiten derMitglieder wurden auch schnell deutlich, alsSWEN, alias »Rat«, die Homepage umgear-beitet hatte und seine designerischen Fähig-keiten unter Beweis stellte: Heraus kam diejetzige Homepage-Version mit einem durch-aus gelungenen Layout.

Nicht nur Hannoveraner sind vertreten,auch etwas weitergereiste finden sich regel-mäßig bei uns ein, um mit Gleichgesinntenzu fachsimpeln oder einfach nur inmittenvon Vogelspinnen mit anderen Wirbellosen-Freunden über dieses oder jenes zu plau-dern.

Beim Stammtisch im Mai waren bereits18 Stammtisch-Besucher anwesend, die sichtrotz des Radrennens in Hannover und fastkeiner Möglichkeit an die Sportgaststättewegen der Straßensperren heranzukommen,durchgekämpft hatten. Die Mühe lohntesich aber, denn so viele Spinnen wie nochnie zuvor wechselten den Besitzer, genugStyroporkisten und Sporttaschen vollerachtbeiniger Krabbler stapelten sich imRaum. Auch die durchgeführten Ge-schlechtsbestimmungsübungen waren fürviele interessant. Es wurde aber natürlichhauptsächlich über die üblichen Dinge ge-sprochen: Verpaarung, Aufzucht, Terrari-eneinrichtung, Händler, usw.

Inzwischen wird auch das Forum besserbesucht, das den Kontakt zwischen den Mit-gliedern des hannoverschen Stammtischeszwischen den Treffen sichern soll, aber auchandere Interessierte dazu ermutigen soll,einmal bei unseren Treffen vorbeizuschau-

Der Vogelspinnen Stammtisch Hannover stellt sich vorvon Annika Lindemann und Marc Voßkämper

Ein Bild vom Stammtisch im Mai.

Andy, Dennis und Harald beim Fachsimpeln.

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en. Nicht nur Vogelspinnenhalter sind will-kommen, sondern Terrarianer aller Art, obsie nun labidognathe Spinnen, Insekten oderganz andere Tiere halten, auch wenn es na-türlich in erster Linie ein arachnologisch ori-entierter Stammtisch bleiben soll.

In diesem Forum gibt es eine »Stamm-tisch-Ecke«, die auch von anderen Stammti-schen zwecks Informationsaustausch ge-nutzt werden kann. So sind z. B. der Stamm-tisch Kassel und der Stammtisch der Vogel-spinnenfreunde Mainz dort vertreten. Die-ser Bereich wurde und wird immer mehrvon der Hannoveraner Homepage abgespal-ten, natürlich besonders um aufzuzeigen,dass es sich um ein gemeinsames Projekthandelt, welches nicht unter der Leitung desStammtisches Hannover stehen soll, aberhierzu und zum Grundgedanken hierbeivielleicht in einer späteren Ausgabe mehr...

Außer dem regelmäßigen Treffen zumAustausch von Tieren und natürlich nettenGesprächen soll der Stammtisch auch dazudienen, kleinere und größere Exkursionenauszurichten und auch Gastredner zu Vor-trägen einzuladen.

Der Vogelspinnen Stammtisch Hanno-ver ist bereits zweimal auf Börsen vertretengewesen, einmal am 29.03.2003 in Springeund einmal am 11.05.2003 in Kassel.

Beide Börsenbesuche waren kurzfristiggeplant oder besser gesagt: gar nicht ge-plant, aber dank schnell ausgedruckter Flyerund »Visitenkärtchen« (die weggingen wiewarme Semmeln) war der Besuch ein großerErfolg für den Stammtisch. Anfragen sindbereitwillig beantwortet worden und nachden Börsen hat sich der ein oder andere imForum angemeldet und besucht nun hinund wieder vielleicht auch den monatlichenStammtisch.

Mit so viel Elan soll es auf jeden Fallauch im 2. Halbjahr 2003 weitergehen. Die

Anmeldung für die nächste von uns besuch-te Börse, die Reptilienbörse Gießen am 13.Juli, ist schon raus.

Eine nette Begebenheit ereilte einen Teilvon uns Stammtisch-Mitgliedern noch zuOstern – eine Geschichte, die ich hier nichtvorenthalten möchte: Gegen 16.00 Uhr amOstersamstag kamen ANDY und DENNIS beimir (MARC) vorbei, um sich noch Männchenund Terrarien abzuholen. Später tauchtenauch ANNIKA und ULRICH aus den gleichenGründen auf. Kurz darauf standen alle imKeller, wo ich einen Teil der Spinnen halteund irgendwann bot ich ANNIKA mein adul-tes Pärchen Hysterocrates hercules an. ANNIKAwar aber nicht sonderlich begeistert undsprang nicht so richtig auf mein Angebotan. Ich erzählte ihr also von meinem letztenVerpaarungsversuch mit einem anderenBock: Damals hatte ich gleichzeitig meineAphonopelma bicoloratum und die H. herculesverpaart. Ich war gerade mit den Aphonopel-ma beschäftigt, als ich hörte wie sich dieChelizeren der H. hercules-Dame in denCarapax des Männchens bohrten – ein sehrheftiges Geräusch (und auch ein außerge-wöhnliches Bild, schließlich sieht man einensolchen Kampf so großer Vogelspinnenauch nicht alle Tage). Nach diesem Vorfallwurde das Weibchen nicht wieder verpaart,

obwohl noch ein zweites Männchen vorhan-den war. Ich hatte das Weibchen sowiesogerade erst bekommen und keine Ahnungwann sie sich das letzte mal gehäutet hatte.Auch hatte ich nur geringe Hoffnung, dassdie Verpaarung mit dem getöteten Männ-chen noch geklappt hatte.

Zurück zur Kellersituation: ANNIKAdrängte, unbedingt mal in die Höhle desHysterocrates hercules Weibchen zu schauen,aber ich hatte eigentlich keine Lust das halbeTerrarium auseinander zu bauen. Das Weib-chen hatte sich seit mind. 2 Monaten nichtmehr gezeigt und ich hatte auch nicht wie-der ins Terrarium geschaut sondern lediglichvon oben durchs Gitter gefüttert und ge-wässert – aber ANNIKA ließ nicht locker.

Ich holte also das Terrarium (60 x 30 x30 cm) mit der H. hercules-Dame runter, öff-nete es und überließ es aber DENNIS denKorkdeckel ihrer Höhle zu heben. Im Halb-dunkeln sahen wir, dass sich in ihrem Unter-schlupf irgendwie der ganze Boden zu be-wegen schien – ein paar Sekunden war allesstil – dann die Überraschung (vor allem fürmich): Es mussten Spiderlinge sein. Ich flitz-te mit dem offenen Terrarium in den Vor-flur des Kellers, immer schon hoffend, esmöge gerade jetzt keiner der anderen Mieterin den Keller gehen. Alle bewaffneten sichschnellstens mit Dosen, und das große»Oster-Spiderlinge-Sammeln« ging los. Beimnäheren Hinsehen erkannte man im besse-ren Licht auch mehr. Die Spiderlinge warengut genährt (sie hatten sich wahrscheinlichvon ihren Geschwistern ernährt – ich hatteja nie etwas »Mundgerechtes« für die Klei-nen ins Terrarium getan, nur große Heim-chen für die Mutter) und sie waren bereitsmindestens im 2. Nymphenstadium.

Alle hatten schon fleißig ihre Mini-Gän-ge und Höhlen gebaut und steckten imganzen Terrarium verteilt im Bodengrund,

teilweise in »Nestern« von bis zu 20 Spider-lingen. Wir füllten insgesamt sechs Dosenmit »Erde-Spiderling-Gemisch«, und jedernahm eine Dose mit nach Hause. Ich selberbehielt zwei Dosen für mich.

Das war eine echte Osterüberraschung,ganz nach dem Geschmack aller Anwesen-den!

Ich möchte mich hiermit auch noch ein-mal bei den vier Stammtischfreunden be-danken, denn ohne sie hätte ich in dieser Si-tuation ein echtes Problem mit einer Spider-ling-Invasion gehabt, die sicherlich auchnicht mehr aufzuhalten gewesen wäre.

Wir zählten dann insgesammt 38 Spider-linge für ANDY, ANNIKA bekam knapp 200,DENNIS 98 und ich immerhin noch 83, sodass wir insgesamt auf ca. 420 Spiderlingekamen, eine dennoch beachtliche Menge,wie ich finde, nach so langer Zeit ohnezusätzliche Fütterung!

Ob der Osterhase dem Wunsch vielerunserer Vogelspinnenstammtisch-Mitglieder,jetzt jedes Jahr so ein »Osternest« zu be-kommen, nachkommen kann, wird sich abernoch herausstellen.

INTERNETADRESSE:www.vogelspinnen-stammtisch-hannover.de

Adressen der Autoren:Annika LindemannGustav-Adolf-Straße 2930167 Hannover℡ 0511-2285981! [email protected]

Marc VoßkämperRitter-Brüning-Str.2730449 Hannover℡ 0511-2151311! [email protected]

Gemeinsamer Stand auf der Börse in Kassel.

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Leserbriefannahme:Michaela BieseDüsterbeck 5145731 Waltrop! [email protected]

Die Leserbriefe spiegeln nicht die Meinungder Redaktion oder der DeArGe e. V. wider.Die Redaktion behält sich das Recht aufKürzungen vor.

Ganz herzlichen Dank für den äußerst hilf-reichen Beitrag »Postembryonal-Entwick-lung bei Vogelspinnen (Theraphosidae) –

vom Ei zur Jungspinne« von Dipl. Biol.BORIS STRIFFLER. Ich als Nichtfachfrau undblutige Anfängerin in der Vogelspinnenhal-tung habe schon oft nach Definitionen ver-schiedener Begriffe (allen voran natürlichdie ständig erwähnte, aber nicht genau ge-nug festgelegte »Fresshaut«!)gesucht undniemals in befriedigender Weise und ineinem Zusammenhang erklärt gefunden.

Jetzt kann ich wenigstens mal nachschla-gen!

Vielen DankAnnette Kogelheide, 58453 Witten, per E-Mail

Neue Mitglieder

• Marcel Antal85737 Ismaning

• Michaela Biese45731 Waltrop

• Christian Börner90431 Nürnberg

• Bettina Bowens6791 Zschornewitz

• Dominik Eisele66539 Neunkirchen

• Jens Erhardt31275 Lehrte

• Jürgen Fischer95632 Wunsiedel

• Alexandra Fromme44787 Bochum

• Dominik Hensel31515 Wunstorf/Steinhude

• Patrick ItenCH-4144 Arlesheim (Schweiz)

• Christian Jillich45711 Datteln

• Heiko Kleindienst96050 Bamberg

• Michael Köhler31137 Hildesheim

• Ferdinand Lieske86947 Schwabhausen

• Sebastian May83607 Holzkirchen

• Ulrike Ohletz46539 Dinslaken

• Claudia Quintus40476 Düsseldorf

• Thomas Riewe44879 Bochum

• Marco Schaa26723 Emden

• Andreas Schmidtmayer94501 Aldersbach

• Ralf Schütz68169 Mannheim

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003 Presse & Medien Leserbriefe

Vereinsnachrichten

Polizeieinsatz gegen Gummispinne

HEILBRONN. Eine Gummispinne im Sandka-sten eines Kindergartens hat die Polizei inHeilbronn auf den Plan gerufen. Nach Poli-zeiangaben vom Mittwoch hatte sich das»äußerst gefährlich aussehende Tier« dortversteckt und »ganz offensichtlich auf seineOpfer gewartet«. Erzieherinnen und Kindergerieten bei seinem Anblick in helle Aufre-gung und alarmierten die Polizei. Die Beam-ten »umzingelten« die vermeintliche Spinneund entlarvten sie schließlich als harmlose,aber täuschend lebensecht aussehendeGummi-Variante.

Quelle: »Marbacher Zeitung«gefunden von: Volker von Wirth

Skorpione nach Italien importiert

MAILAND. (dpa) Der Import von 300 Skor-pionen, die mit ihrem Stich Menschen inner-halb von Stunden töten können, hat in Itali-en für Aufregung gesorgt. Zöllner auf demMailänder Flughafen hatten die Tiere (And-roctonus australis) entdeckt und sofort Alarmgeschlagen. Die Lieferung gehe an einen pri-vaten Tierhändler in Süditalien, berichtetedie Mailänder Zeitung »Corriere della Sera«.

Allerdings habe der Zoll die Einfuhrnicht stoppen können, weil die Skorpione inItalien nicht auf der Liste gefährlicher Tierestehen. »Dabei besteht immer die Gefahr,dass sie aus ihrem Glasgehäuse entkommen.Die Tiere gehören nicht in Hände von Pri-vatleuten.«

Quelle: »Ludwigsburger Kreiszeitung«gefunden von: Volker von Wirth

Androctonus australisFoto: Boris Striffler

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Daddy replied, »No, both of them are DaddyLonglegs.«

Lucy thought for a moment, then took herfoot and stamped them flat.

»Well, we're not having THAT sort of thing inour garden!!«

ANMERKUNG: »Daddy Longlegs Spider« istder amerikanische Trivialname für Zitter-spinnen (Pholcus spp.).

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003 Kleinanzeigen & KontakteVereinsnachrichten

Little Lucy was playing in the garden whenshe spotted two spiders mating. »Daddy, whatare those two spiders doing?«

»They're mating, Lucy« he replied.

»What do you call the spider on top Daddy?« Lucyasked.

»Oh, that's a Daddy Longlegs«. Lucy asked, »Oh,so one's a Daddy Longlegs and the other one is aMommy Longlegs?«

• Patrick Schuster76855 Annweiler

• Andre Strohbach52477 Alsdorf

• Kerstin Wandtke44328 Dortmund

• Jan de Vries48324 Sendenhorst

Allen neuen Mitgliedernein herzliches Willkommen!

Zugangsdaten

Nachfolgend die neuen Zugangsdaten fürden Mitgliederbereich auf unserer Home-page www.dearge.de (Groß- und Klein-schreibung beachten):

Benutzername: NhanduKennwort: Lucas1983

Adressänderung

Martin Huber ist Ende Juni umgezogen. Sei-ne neue Adresse lautet:

Martin HuberDorfstr. 582395 Obersöchering! [email protected]

Bitte beim Einsenden von Redaktionsmate-rial für die »Mitteilungen« beachten!

DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

Suche 1,0 rote(orangene) Falltürspinne (wirdim Handel als Stasimopus robertsi angeboten).Michaela Biese, ! [email protected]

Suche Weibchen der unbestimmten blauenCyclosternum-Art die auf der Börse im Stutt-gart im Oktober 2001 verkauft wurden.Suche Männchen folgender Arten zu Kau-fen, 50/50 Kokonbeteiligung oder imTausch: Selenocosmia arndsti (Syn.: Chilocosmiaarndsti), Poecilothera smithi, Grammostola mollico-ma, Cyriocosmus leetzi, Brachypelma klassi.Suche auch Häute und tote Tiere aller Avicu-laria, Tapinauchinus, Psalmopoeus und EphebopusArten. Tausche gegen Spiderlinge!Bitte auf Englisch antworten!Ray Gabriel, 4 North View, Highworth,Wiltshire England, SN6 7EJ! [email protected]

Suche Spinnen der Familie Eresidae (Röh-renspinnen).John Osmani, ℡ 0173-5208026,! [email protected]

Suche Video- und Radiomitschnitte vonSpinnenkollegen (Talkshow-Auftritte, Auf-klärungs-Beiträge, Reportagen) sowie Zei-tungsmeldungen (Lokale Vorfälle i. S. Spin-nen).Tausch/Zahlung nach Vereinbarung.Brigitte Hayen, Meldenweg 33, 28357Bremen, Fax.: 0421-275153

Cyriocosmus elegans (Spiderlinge der Varianteaus Venezuela ohne dem schwarzen Dreieckauf dem Carapax) £10, Hapalopus triseriatus(Spiderling) £10/Stk., Psalmopoeus pulcher 3für £10, Poecilothera fasciata 3 für £10.Bitte auf Englisch antworten!Ray Gabriel, 4 North View, Highworth,Wiltshire England, SN6 7EJ! [email protected]

mehrere Theraphosa blondi (DNZ), Lasiodoradifficilis, Ceratogyrus marshalli (Syn.: Ceratogyruscornuatus), Nhandu coloratovillosus (Syn.: Brazi-lopelma coloratovillosum).Thomas Kindervater, ℡ 05741-809331(ab 18.00 Uhr ),! [email protected]

Sonstiges

Biete

SucheZeichenerklärung:

Erste Zahl: Anzahl der Männchenz. B.: 1,0 = 1 Männchen

Zweite Zahl: Anzahl der Weibchenz. B.: 0,3 = 3 Weibchen

Dritte Zahl: Anzahl der Tiere unbekann-ten Geschlechtsz. B.: 0,0,6 = 6 Tiere bei de-nen das Geschlecht nochbestimmt werden konnte(oft Spiderlinge)

RH: Reifhäutung = Erreichen der Ge-schlechtsreife

NZ: NachzuchtWF: WildfangKL: KörperlängeSyn.: Synonym

zum Schmunzeln

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Vogelspinnenfreunde Mainz

Wann: jeden ersten Freitag im Monat um 19:00 Uhr Wo: Gaststätte »Zur Turnhalle« Turner-straße 31, 55120 Mainz - MombachGäste sind herzlich willkommen!Kontakt:Klaus Straka℡ 06131-686304! [email protected]

Vogelspinnen-Stammtisch Bad Orb

Wann: jeden ersten Donnerstag im Monat ab 20:00 Uhr Wo: Gaststätte Alte Posthalterei (in derFußgängerzone), am Marktplatz 12, 63619Bad OrbKontakt:Stefan Lück℡ 06052-919843! [email protected]

Vogelspinnenstammtisch Kassel

Wann: jeden ersten Donnerstag im Monat ab 20 Uhr Wo: im »Limerick«, Wilhelmshöher Allee116 (Haltestelle Kirchweg).Kontakt:Balint Földesi℡ 0561-7014961! [email protected]

Vogelspinnenstammtisch Waltershausen

Wann: jeden letzten Sonntag im Monat ab 18:00 Uhr Wo: in der Clara-Zetkin-Str. 46, 99880 Wal-tershausen Bitte vorher kontaktieren! Kontakt:Stephan Martini ℡ 03622-401690 ! [email protected]

Internationale Vogelspinnenbörse inStuttgart-Kornwestheim

Wann: Samstag 04.10.2003Einlass für Besucher 10:00 Uhr, für Ausstel-ler ab 8:30 Uhr.Wo: Kulturhaus Kornwestheim, Jakob-Sigle-Platz 1, 70806 KornwestheimInfo: Michael Lang, ℡ 07146-880546,www.vogelspinnen-ig.de, Tischreservierungab 1. September möglich.Im Anschluß an diese Börse findet wiederein kostenloser Vortrag statt:

DR. ROGERIO BERTANI (Institut Butantan,Sao Paolo): »Morphology and evolutionof urticating hairs in theraphosid spi-ders« (= Morphologie und Evolution der»Brennhaare« bei Vogelspinnen).Der Vortrag wird simultan ins Deutscheübersetzt!Wann: Samstag den 04.10.2003, Einlass14:30 UhrWo: Kulturhaus Kornwestheim, Jakob-Sigle-Platz 1, 70806 KornwestheimInfo: Volker von Wirth, [email protected] oder www.vogelspinnen-ig.de

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003 StammtischeTermine DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

Vogelspinnen-Stammtisch Nord

Wann: jeden ersten Freitag im Monat (Aus-nahme Dezember: 2. Freitag im Monat).Börse ab 17:00 Uhr, anschließend Vogel-spinnen-Stammtisch NRWWo: Bürgerhaus Bochum-Werne,Am Born 10, 44894 WerneKontakte:Hans-Werner Auer℡ 02932-9319463! [email protected] Mähr℡ 0211-6029521! [email protected]: www.vogelspinnentreff.de

Vogelspinnenstammtisch Münster

Lustige Runde für Erfahrungsaustausch etc.Wann: jeden vierten Freitag im Monat ab 20 Uhr Wo: in der Dechaneistr. in 48145 MünsterBitte vorher kontaktieren!Kontakt:Andreas Halbig℡ 02382-61277! [email protected]

Vogelspinnen IG Hannover

Wann: jeden ersten Sonntag im Monat ab 16:00 Uhr Wo: in der VFL-Sportgaststätte »Sportanla-ge«, Am Moritzwinkel 12 in Hannover-Her-renhausenKontakt:Marc Voßkämper℡ 0511-2151311! [email protected]:www.vogelspinnen-stammtisch-hannover.de

BerlinSpinnen – Vogel-Spinnen AGBerlin-Brandenburg

Wann: jeden 2. Samstag im Monat ab 15:00 UhrWo: im Kaminzimmer des Leopold’s (Roll-bergstr. 69, 12053 Berlin Neuköln).Kontakt:Hagen Dreischhoff℡ 030-23622345! [email protected]: www.berlinspinnen.de

Vogelspinnen IG Franken

Wann: jeden zweiten Samstag im Monat ab 19:00 Uhr Wo: »Griechisches Speiselokal Hasenbuck«,Gugelstrasse 93, 90459 Nürnberg;Jeweils im hinteren Bereich der Gaststättesind Tische für die VSIG Franken reserviert.Kontakt:Michael Breitschwerdt℡ 0911-4187678! [email protected] Baumgarte℡ 0911-8156100! [email protected]: www.vsig-franken.de

Spinnen- und ReptilienfreundeLandsberg am Lech

Wann: jeden zweiten Freitag im Monat ab 19:30 UhrWo: Gasthaus »zur Linde«, Lindenstraße,86947 Schwabhausen (bei Landsberg)Kontakt:Andreas Roglmeier℡ 08191-657076! [email protected]: www.terra-landsberg.de.vu

Stammtische

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DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

Vogelspinnen IG Stuttgart

Wann: jeden 4. Freitag im Monatab 20 UhrWo: SKV-Heim Eglosheim, Tammerstraße30, 71634 Ludwigsburg, Stadteil EglosheimKontakt:Michael Lang℡ 07146-891529! [email protected]: www.vogelspinnen-ig.de

Vogelspinnenstammtisch Bonn

Wann: jeden 1. Dienstag im Monat um 20 UhrWo: im Hoppegarten in 53115 Bonn-Pop-pelsdorf.Anfahrt über A 565-Abfahrt Poppelsdorf,dann Nächstmögliche rechts (an der Ampel)auf den Jagdweg – zur Rechten liegt dannder Hoppegarten mit Parkplätzen.Kontakt:Thorsten Gurzan℡ 0179-51069228! [email protected]

Vogelspinnen Stammtisch OWL

Wann: jeden ersten Samstag im Monat ab 19 Uhr Wo: in der Gaststätte »Jovel«, Echternstraße76, 32657 LemgoKontakte:Stephen Keeling℡ 05232-702879! [email protected] Schormann℡ 05261-14780! [email protected]: www.vogelspinnen-stammtisch-owl.de

Vogelspinnen-Treff Darmstadt

Wann: jeden 2. Samstag im Monat ab 19:00 UhrWo: in Arheilgen in der Gaststätte »Arheil-ger Mühlchen«Eingeladen sind alle Vogelspinnenhalter, -züchter und die, die es noch werden möch-ten.Kontakt:Jochen℡ 06151-377426! [email protected] Döringer℡ 06209-79127! [email protected]: www.vogelspinnen-treff.de

Vogelspinnen-Stammtisch Switzerland

Wann: jeden Monat (genaue Termine sieheHomepage)Wo: Abwechslungsweise in Glattfelden undBern (genaue Standorte siehe Homepage)Kontakte:Thomas Märklin℡ (0041) (0)71-4110634! [email protected]: www.poecilotheria.com/vsfs.htm

DeArGe e. V.Stammtische DeArGe Mitteilungen 8(4), 2003

Vorstand der DeArGe e. V.

1. Vorsitzender KassenwartAndreas Halbig John OsmaniPommernstr. 14 Dürerstr. 159229 Ahlen 50226 Frechen

2. Vorsitzender SchriftführerThorsten Gurzan Andreas HöckelmannSternenburgstr. 45 / Z. 129 Im Kühl 9a53115 Bonn 59227 Ahlen

PressewartVolker von WirthLilienstrasse 171723 Großbottwar

Ehrenmitglieder

Rick West Friedhelm PiephoRoyal British Museum 522 Fenwick Dr.c/o 3436 Blue Sky Place New AlbanyVictoria BC, IN, 47150Canada V9C 3N5 USA

Dr. Sylvia LucasInstituto ButantanSao Paulo, Brasilien

AllgemeinesDie Deutsche Arachnologische Gesellschaft e. V. wurde1995 in Ludwigsburg gegründet. Der heutige Sitz unddie Eintragung ins Vereinsregister der DeArGe befindetsich in Schwerte.Die DeArGe dient dem Zusammenschluß aller deut-schen Arachnologen, mit Ausnahme der Acarologen.Sie hat das Ziel, die Arachnologie zu fördern. Dabeiverfolgt sie ausschließlich und unmittelbar gemeinnützi-ge Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnungvom 24.12.1953.Die heutige Ausrichtung der DeArGe ist allerdings eherim Bereich der Erforschung und Übermittlung vonInformationen von Vogelspinnen zu sehen, da der weit-aus größte Teil der Mitglieder sich beinahe ausschließ-lich mit diesen Spinnentieren beschäftigt.

Die Ziele der DeArGe e. V.• Wir vermitteln Informationen über Spinnentiere, um

Vorurteile abzubauen und Spinnenangst zu nehmen.Unser Schwerpunkt liegt bei der Vermittlung vonInformationen über Vogelspinnen.

• Wir versuchen, falsche Informationen über Spinnen-tiere in Presse, Funk und Fernsehen richtigzustellen.

• Wir halten Workshops unter fachmännischer Leitungzum Bestimmen von Spinnentieren ab.

• Wir machen Exkursionen zum Kennenlernen derSpinnenfauna im In- und Ausland.

• Wir geben das zweimonatlich erscheinende Magazin»Mitteilungen« als Vereinsorgan heraus. Dieses dientzur Veröffentlichung aller rund um das Thema »Spin-nentiere« publizierbarer Informationen.

Der Kodex der DeArGe e. V.• Die Mitglieder des Vereins verpflichten sich, einander

bei arachnologischen Problemen uneigennützig zuhelfen.

• Sie verpflichten sich weiterhin, einander nicht zuübervorteilen, z. B. beim Verkauf von Spinnentieren.

• Beim Bestimmen von Spinnentieren für Vereinsmit-glieder dürfen nur die tatsächlich entstandenen Unko-sten (z. B. Gebühren für Literatur, Fotokopien, Porto-und Verpackungskosten, ggf. Chemikalien) in Rech-nung gestellt werden.

• Beim Sammeln von Spinnentieren sind die jeweiligenBestimmungen der Behörden strikt zu beachten. Essollen nur so viele Exemplare gefangen werden, wiefür den jeweiligen wissenschaftlichen Zweck oder denAufbau einer Zuchtgruppe unbedingt erforderlich.Das Ausbeuten ganzer Biotope ist verwerflich undstellt einen Verstoß gegen die Satzung des Vereinsdar.

• Die Mitglieder des Vereins verpflichten sich, Hybridegrundsätzlich nicht zu vermarkten oder unkontrolliertaus der Hand zu geben. Spätestens nach ihrem Todesind Hybride dem ursprünglichen Züchter zurückzu-geben, der sie dann unter Kennzeichnung einemMuseum übereignet oder vernichtet.

Mitgliedsbeitrag Der Mitgliedsbeitrag für ein Jahr beträgt 25 EUR.Schüler und Studenten können zum ermäßigten Jahres-beitrag von 13 EUR beitreten. In der Mitgliedschaft istder Bezug der zweimonatlich erscheinenden »Mitteilun-gen« bereits enthalten.

h t t p : / / w w w . d e a r g e . d e

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