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Das ökologische KinderzimmerEin gesundes Nest für unsere Kleinen
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www.umweltberatung.at
Das ökologische Kinderzimmer
Inhalt 3Einleitung 4
Innenraumgestaltung 6ÖkologischeAnstrichefürWände,TürenundMöbel 7StarkbeanspruchteBödenimKinderzimmer 11ÖkologischeMöbelfüreinegesundeRaumluft 15DenSchlafplatzgesundeinrichten 17Die wichtigsten Gütesiegel 19
Gesundes Raumklima 26 HeizenundLüften 27StromsparenimKinderzimmer 30Die wichtigsten Gütesiegel 33BelastungendurchElektrosmogminimieren 34Insektenschutz 37PflanzenfürdasKinderzimmer 39
Waschen und Reinigen 42Ökologischputzen 43Ökologischwaschen 47ÖkologischeTextilien,garantiertrückstandsfrei 49Die wichtigsten Gütesiegel 51KörperreinigungundPflege 53Die wichtigsten Gütesiegel 54TippszumWindelkauf 57
Spielzeug 59Pädagogischwertvoll–ökologischvertretbar60Die wichtigsten Gütesiegel 64
Schadstoff-ABC 66HäufigeSchadstoffeinInnenräumen 67
Impressum 70
Ihre erste Adresse in UmweltfragenSeit über 20 Jahren gibt "die umweltberatung"
praktische Tipps für einen ökologischen Lebensstil. Unsere Experten und Expertinnen beraten telefonisch
oder persönlich mit viel Know-how.
Wir beraten Sie gerne: 02742/ 71829 und 01/ 803 32 32
Unsere Themen Bauen & Wohnen & Energie
Chemie im Haushalt & ReinigungErnährung
Garten & BodenKlimaschutz & Gemeinde
MobilitätRessourcen & Abfall
UmweltbildungWasser
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Das ökologische Kinderzimmer
Wir alle möchten, dass sich unsere Kinder in den eigenen vier Wändenwohlfühlen.MütterundVäterwollendasBestefürihreKinder.Bereitswäh-rendderSchwangerschaft,geradebeimerstenKind,aberauchspäter,wenndieKinderheranwachsen,gibteseineMengeFragen:WasbenötigenKindervomBabyalteranbiszudenTeenagerjahren?WasistfürdasKindüberhauptgut?WasfördertEntwicklungundKreativität?Wie solltedasKinderzimmer eingerichtet sein, damit esdenBedürfnissenunsererKindergerechtwird?Undvorallem:WasistfürdasKindgesundundschontUmweltundKlima?
WennsichFamiliennachwuchsankündigt,wirdvielesüberlegt,geplantundhinterfragt.VeränderungenstehenanundaufregendeZeitenbevor.DieKin-derwerdengrößer,brauchenmehrPlatz,dieBedürfnisseändernsich.Wastun,umallenAnforderungengerechtzuwerden?
Esistnichtimmerleicht,ausdenvielfältigenAngebotendierichtigeAuswahlbeimEinrichten,NeugestaltenoderUmbauendesKinderzimmerszutreffen."dieumweltberatung"unterstütztSiebeidiesenwichtigenEntscheidungenmitdieserBroschüre.
Was macht ein „ökologisches Kinderzimmer“ aus?
DasseingesundesUmfelddieGrundlagefüreinegesun-de Entwicklung ist, belegen zahlreiche Studien. GeradeKinderreagierenbesondersempfindlichaufSchadstoffeundUmweltbelastungen.BeimökologischenKinderzimmerstehennebenderGesundheitunsererKinder,auchumwelt-undressourcenschonendeAspekteimMittelpunkt. InderBroschürefindenSie vieleTipps - vomökologischenWandanstrichüberdenMöbelkauf,richtigesLüftenundReinigen,pädagogischwertvollesSpielzeugbishinzurKinderkleidungausÖkotextilienundzumgu-tenSchlafplatz.
Sieerfahren,wieesmöglichist,durchVermeidungvonElektrosmogeingesun-desRaumklimazuerzeugen.InallenBereichenwerdenumweltfreundlichereVariantendesEinkaufesmitberücksichtigt.AmEndeeinesjedenKapitelsfindenSieLiteraturempfehlungenundTipps.
WirwünschenIhnenvielFreudebeimLesenundbeimUmsetzenderTippsindiePraxis!
SilviaDygryn"dieumweltberatung"
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Innenraumgestaltung
Wir verbringen rund 90 % unserer Zeit Innenräumen. Spielende Kinder, die über den Boden krabbeln, dort liegen oder herumtollen, sind Schadstoffen aus Bau-materialien, Einrichtung und Hausstaub stärker ausge-setzt als Erwachsene. Schadstoffe gefährden Kinder auch deshalb stärker, weil sie sich noch im Wachstum befinden und deshalb einen höheren Grundumsatz haben. Deshalb neh-men Kinder in der gleichen Umgebung bis zu zehn Mal mehr Schadstoffe auf als Erwachsene.
Baubiologisch wertvolle Anstrichesindnicht nur schön sondern auchdurchlässig für Wasserdampf undlassen die Wand atmen. Sie gebenkeine Schadstoffe an die Raumluftab und laden sich nicht elektrosta-tischauf.WandfarbenwerdenmeistingroßenMengenverstrichen,des-halb fällt schoneingeringerSchad-stoffgehaltstarkinsGewicht!
Naturharzdispersion
DieseDispersionbestehtausnatür-lichenHarzen,Ölen,Wachsen,Was-ser, Balsamterpentinöl, Citrusscha-lenölenundPigmenten.SieschränktdieDampfdurchlässigkeitderOber-fläche nur wenig ein und lädt sichelektrostatisch kaum auf. Beideswirkt sich positiv auf das Raumkli-ma aus. NaturharzdispersionsfarbehateinehoheDeckkraft,istleichtzuverarbeitenundergibteinewischbe-ständigeOberfläche.Sieeignetsich
„Malzeit!“ Ökologische Anstriche für Wände, Türen und Möbel
Mit einem neuen Wandanstrich wirkt das Kinderzimmer sauber und strahlend. Frisch lackierte Möbel sehen aus wie neu. Ökolo-gische Farben und Lacke sorgen dafür, dass die Luft im Raum trotz Renovierung nicht zu dick wird.
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besondersgutfürRenovieranstricheauf nahezu allen Untergründen.Allerdings können auch natürlicheLösungsmittel wie Terpentin- oderCitrusschalenöle allergieauslösendoder reizend wirken. Gutes Lüftenist nach dem Ausmalen unbedingtnotwendig.
Kalkanstrich
DiesepreiswerteFarbesetztsichausgelöschtemKalkundWasserzusam-men.BunteAnstrichesinddurchden
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Innenraumgestaltung
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Zusatz kalkbeständiger Pigmentemöglich. Kalkanstriche werden inmehrerendünnenSchichtenmitei-nerBürsteaufgetragen.DieHerstel-lung verursacht kaum Umweltbe-lastungen.KalkabsorbiertGerüche,wirkt desinfizierend und verringertdie Anfälligkeit für Schimmelpilze.DerAnstrichistwasserdampfdurch-lässigundlädtsichnichtelektrosta-tischauf.Vorsicht:frischeKalkfarbeistätzend,dahersolltenSiebeiderVerarbeitungHautkontakt vermeiden und eineSchutzbrilletragen.NachdemTrock-nenistKalkfarbenichtmehrätzend.
Silikatfarbe
Die Inhaltsstoffe dieser Farbe sindKaliwasserglas,Kreide,FarbpigmenteundmeisteinZusatzvonbiszufünfProzent Kunstharzen. Der dampf-durchlässige, widerstandsfähige An-strich ist auch für feuchtes Mauer-werkgeeignet.Silikatfarbenzeichnensichdurchpilztötendeundantibak-terielle Eigenschaften aus. Sie sindgeruchsarm,wischbeständigundfüralleRäumeimHausgleichermaßengeeignet.Vorsicht:daKaliwasserglasstarkätzt,solltenSieunbedingtmitHandschu-hen und Schutzbrille arbeiten! Sili-katfarben greifen Glas, Metallteile,
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KlinkerundFliesenan.DarumvordemArbeitsbeginngutabdecken!
Kaseinfarbe
Kaseinfarbe besteht aus Kreide,Wasser, Borax und Kasein, einemnatürlichen Milchbestandteil. Kase-infarbensindatmungsaktivundgutdeckend. Sie trocknen schnell undeignensichfürtrockeneUntergrün-deintrockenenRäumen.DieseFar-be ist imGegensatz zurLeimfarbegutüberstreichbar.
Leimfarbe
LeimfarbebestehtausKreide,Was-ser und bindenden Leimen. Sieergibt einen wasserdampfdurchläs-sigen,wischfesten,abernichtfeuch-tigkeitsbeständigenAnstrich und istgut für den Wohnbereich geeignet,nichtaberfürNassräume.VordemNeuausmalen müssen alte Leiman-striche durch Abwaschen entferntwerden.Kunstharzdispersionen
SiebestehenausKunstharzen,Was-ser und synthetischen PigmentenundenthaltenZusatzmittelwieKon-servierungsstoffe, Emulgatoren undAntischaummittel. Aufgrund ihrerWasserlöslichkeit werden sie häu-fig grundsätzlich als schadstoffarmund umweltfreundlich bezeichnet,was aber nicht zutreffen muss. Siekönnen zum Beispiel bedenklicheKonservierungsmittel,Weichmacher,Antihautmittel und Trockenhilfs-stoffe enthalten. Zudem schränkenKunstharzdispersionen die Diffusi-onsfähigkeitderWänderelativstarkein.JemehrFarbschichtenaufgetra-genwerden,umsodichterwirddieWand. Verzichten Sie auf Dispersi-onenmitschimmelpilzhemmenden,alsofungizidenZusätzen!
Lacke
FrüherwarenLackfarbenoft reineSchadstoffbomben,heutegibtesbe-reits schadstoffminimierte Produktezu kaufen.Weil Lacke relativ groß-flächig aufgebracht werden, solltenwiebeiWandfarbenundFußbödenmöglichst unbedenkliche Produkteausgewähltwerden.Vorsichtbei„universelleinsetzbaren“Lacken.Dasbedeutet inderRegel,dassdieLackeigenschaftenmitche-mischer Unterstützung auf den an-spruchvollsten Einsatz ausgerichtetsind. Da die technischen Möglich-keitendesLacksmeistnichtausge-schöpft werden, kaufen Sie damitüberflüssigeUmwelt-undGesund-heitsbelastungenmitein.
Zum Weiterlesen:
InfoblattzumDownload:• Wandfarbenwww.umweltberatung.at/download
ImWeb:www.umweltzeichen.atwww.blauer-engel.dewww.natureplus.atwww.oekotest.de
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Innenraumgestaltung
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TIPPS• AchtenSiebeiderAuswahlvonWandfarbenundLackenaufseri-
öseGütesiegelundProdukttests.
• FürKinderzimmereignensichWandfarbeninhellenOrange-oderGelbtönenbesondersgut.Siebewirkeneinewarme,heitereundschwungvolleAtmosphäre.HelleGrüntönehabeneineausglei-chende,regenerierendeWirkung.
• WennSielösungsmittelhaltigeLackeinInnenräumenverarbeiten,istgründlichLüftenwährendundnachderArbeitangesagt.ArbeitenSiebeimStreichen,wennmöglich,imFreienumdieBelastungmitLösungsmitteldämpfenmöglichstgeringzuhalten.
• WennesderUntergrunderlaubt,sindmineralischeAnstrichewieKalk-oderSilikatfarben,sowieKaseinfarbenundemissionsarmeNaturharzdispersionenbesondersempfehlenswert.
BeiderMaterialwahlisteswichtig,aufSchadstofffreiheitzuachtenundschadstoffhältige Kleber zu vermei-den. Elektrostatische Aufladungen,wie sie z.B. bei Kunststoffbödendurch Reibung von Schuhsohlenentstehen,werdenalsunangenehmempfunden.
Linoleum
Linoleumistfußwarmundlädtsichkaumelektrostatischauf.ReinesLi-noleum wird aus nachwachsendenRohstoffen wie Holz, Kork, Leinöl,JutefasernundGesteinsmehlherge-stellt und weist keine gesundheits-gefährdenden Inhaltsstoffe auf. EsistmeistmitAcryloderPolyurethanbeschichtet im Handel erhältlich.Linoleum muss vollflächig verklebtwerden, am besten mit speziellen,emissionsarmenKlebernaufNatur-harzbasis.
Laufen, stehen, sitzen, liegen ... Stark beanspruchte Böden im Kinderzimmer
Kinder halten sich gerne auf dem Fußboden auf. Die Wahl des Bo-denbelags kann die Behaglichkeit des Raumes und die Gesundheit der kleinen BewohnerInnen stark beeinflussen, denn Bodenbeläge bedecken große Flächen.
Kork
Korkbelägesindelastisch,fußwarmund strapazfähig. Sie werden ausgeschrotetemNaturkorkundeinemBindemittel hergestellt. Im Handelgibt es naturbelassene, gewachste,versiegelte und PVC-beschichteteKorkfliesen.LetzteresindimHinblickauf die Gesundheit nicht empfeh-lenswert.UnbehandelterKorkwirdinPlattenformverlegtundkannab-geschliffenundgeölt,gewachstoderversiegeltwerden.AuchKorkbödenmüssenvollflächigverklebtwerden.EmissionsarmeNaturharzklebersindauchhierdieersteWahl.
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Innenraumgestaltung
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Teppichböden
Teppichbödensindweichundfuß-warm. Die Nutzschicht kann ausnatürlichen FasernwieWolle, Sisal,Kokosund Jutebestehen,oderausdensynthetischenFasernPolyamid,Polyester und Polyolefinen. Sisal-und Kokosbeläge sind relativ hart,dafür aber sehr strapazierfähig undfeuchtigkeitsresistent. Empfehlens-wert sindProduktemiteinemTep-pichrückenausNaturlatexundJute.Synthetische Fasern haben im Ge-gensatzzuNaturfaserndenNachteil,dasssiesichelektrostatischaufladenunddeshalbmitAntistatikabehan-deltwerden.DiedazuverwendetenTensidekönneninKläranlagenundGewässern schwer abgebaut wer-den.VieleWollteppichewerdenmiteinemMotten-undKäferschutzmit-tel behandelt, dazudient unter an-deremdasNervengiftPermethrin.
EineAlternativezuWoll-Teppichbö-densind loseTeppiche,die leichterzureinigenundauszulüftensind.InKinderzimmern sollten sie am be-sten auch waschbar sein, wie z.B.Fleckerlteppiche.Holzfußböden
HolzbödengebenInnenräumeneinewohnlicheAtmosphäreundsindtritt-elastisch. Im Gegensatz zu kunst-harzversiegelten oder synthetischenBodenbelägenladensichHolzbödenmit natürlicher Oberflächenbehand-lungnichtelektrostatischauf.Holzfußböden sind leicht zu reini-gen und lassen sich je nach DickederNutzschichtbiszuzehnMalab-schleifen. Ihre Dauerhaftigkeit unddie geringen Pflegekosten machenHolzböden auch zu einem äußerstwirtschaftlichenBodenbelag.Wenn ihre Oberfläche mit natür-
lichen Ölen und Wachsen behan-delt wird, sind sie fußwärmer undtragen durch die Aufnahme undAbgabevonFeuchtigkeitenormzueinem gesunden Raumklima bei.Emissionsarme Fußboden-Hartöleund -wachse sinddaher ausbaubi-ologischerSichtdenVersiegelungsla-ckenvorzuziehen.Laminatböden sind keine Holzfuß-böden!SiebestehenausverpresstenPapierschichten,diemitdemKunst-harzMelamingetränktwerden.Die„Holzmaserung“ ist aufgedruckt.Diese Böden laden sich stark elek-trostatisch auf. In Tests wurden beieinigenProduktenschädlicheForm-aldehydausgasungenfestgestellt.
Kunststoffböden
DieseBödensindleichtzuverlegen,pflegeleicht,beständigundmeistre-lativ kostengünstig. Allerdings sindsie nicht atmungsaktiv und ladensich, wenn sie nicht eine spezielleantistatische Ausrüstung haben,elektrostatischauf.RohstoffefürdiemeistenKunststoffbödensindErdöl-produkte.IhreHerstellungerforderteinenrelativhohenEnergieeinsatz.
PVC-Fußbodenbeläge enthalten alswichtigsteZusatzstoffeWeichmacher,meist Phthalate, die wie HormonewirkenundimVerdachtstehen,Le-
ber, Nieren und Fortpflanzungsor-gane zu schädigen. Sie gasen indieRaumluftausundfindensichdurchAbrieb im Hausstaub. ÖkologischetwasgünstigersindBelägeausPoly-olefin,dasistderÜberbegrifffürPo-lypropylen-undPolyethylen-Beläge.
Fußböden verkleben – ja oder nein?
Fußbodenkleber können großeMengen an schädlichen Stoffen andie Raumluft abgeben. VerzichtenSiedeshalbmöglichstaufeinegroß-flächige Klebstoffanwendung. Tep-pichböden können auch ganz ohneKlebstoffeverspanntwerden.Inklei-nenRäumenbiszu20m2eignetsichDoppelklebeband zum Befestigen.HolzbödensolltenaufeineUnterkon-struktion vernagelt oder geschraubtwerden,anstattsiezuverkleben.
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Innenraumgestaltung
TIPPS• BaubiologischempfehlenswerteBödenfürKinderzimmerbestehen
ausschadstofffreienNaturmaterialien:Vollholz,Linoleum,Kork,Schafwolle,SisaloderKokos.
• BevorzugenSieProduktemitseriösenGütesiegeln.SiehedazuauchKapitelGütesiegel,Seite21.
• VerzichtenSieaufgesundheitlichbedenklichePVC-BödenundschadstoffhaltigeKlebstoffe.
• BedenkenSie:JehärterderBelagist,destowenigerSchallwirdabsorbiert.
Falls Sie doch Kleber verwenden,greifenSieambestenzulösungsmit-telarmenKlebern ausNaturharzen.Gibtes fürdenEinsatzbereichkeinNaturharzprodukt,wählenSiemög-lichstemissionsarmeKlebermitEC1-Emicode-Gütesiegel.SiehedazuKa-pitelGütesiegel,Seite25.LüftenSiewährendundnachderVerarbeitungvonKlebernausreichend.
Zum Weiterlesen:
ImWeb:www.umweltzeichen.atwww.blauer-engel.dewww.natureplus.atwww.oekotest.dewww.emicode.de
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Möbel im Kinderzimmer sollennichtnur schönundpraktischsein,sondernauchstrapazierfähigundsi-cher.AbgerundeteEckenundKan-tenschützenvorVerletzungen,einestabile Verarbeitung und standfestebzw.gegendasUmfallengesicherteMöbelstückeverhindernUnfälle.
Spanplatten und PVC vermeiden
WichtigfürdieGesundheitistauch,dassdieMöbelkeineSchadstoffeandie Luft abgeben. Speziell bei un-beschichteten Spanplatten bestehtdie Gefahr, dass das UmweltgiftFormaldehyd ausdampft. In Öster-reich dürfen nur Spanplatten derGüteklasseE1verkauftwerden,beidenen die Konzentration des aus-gasenden Formaldehyds als unbe-denklichangesehenwird.WennSieallerdingsvieleMöbelausSpanplat-tenineinemkleinenKinderzimmer
Das Einrichten ökologisch ausrichten Ökologische Möbel für eine gesunde Raumluft
Es ist nicht gleichgültig, aus welchem Material Bett, Kasten und Re-gale gebaut sind. Denn Schadstoffe, die aus den Möbeln austreten, belasten die Raumluft. Natürliche Materialien sind empfehlens-wert.
aufstellen,kanndastrotzdemzuer-höhten Schadstoffkonzentrationenführen.KunststoffmöbelausPVC,wieauf-blasbare Sofas, schauen lustig ausund sind billig. Sie sind aber nichtempfehlenswert, da sie Weichma-cher enthalten, die giftige DämpfeandieRaumluftabgeben.Vollholzmöbel
DieökologischeundgesundeAlter-
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Schlaf, Kindlein schlaf … Den Schlafplatz gesund einrichten
In den ersten Lebensjahren verbringen Kinder ungefähr die Hälfte der Zeit im Bett. Für erholsamen Schlaf und das Tanken neuer En-ergie ist eine schadstofffreie Umgebung von Vorteil. Am besten lässt sich’s auf Matratzen aus Naturmaterialien träumen.
Innenraumgestaltung
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nativesindMöbel,fürderenHerstel-lung Holz aus regionalen WäldernoderHolzmitdemFSCGütesiegelverwendetwurde.FSCstehtfür„Fo-restStewartshipCouncil“.DasSiegelgarantiert ökologische Waldbewirt-schaftung.SieheKapitelGütesiegel,Seite24.
Holzoberflächen,diekeiner starkenVerschmutzungausgesetztsind,wiez.B.Regale,WäschekästenoderBet-ten, können gänzlich unbehandeltbleiben. Bei stärker beanspruchtenFlächen wird das Holz am bestenmitnatürlichenWachsenundÖlen
eingelassen. So behandelte Möbelgeben kaum Schadstoffe ab, ladensichnichtelektrostatischaufundglei-chen dasRaumklima aus. EinemitKunstharzlackgestricheneHolzober-flächeverhältsichhingegenwieeinePlastikoberfläche.
Günstig und gesund: Second Hand
Aus alten Möbeln sind die Schad-stoffemeistschonausgedampft.Se-cond Hand Möbel sind daher ausgesundheitlicher Sicht empfehlens-wert und bedeuten einen BeitragzurAbfallvermeidungundzurScho-nung der Ressourcen. GleichzeitigschonensiedieHaushaltskasse.
Zum Weiterlesen:
ImWeb:• Holzprodukteausnachhaltiger
Forstwirtschaftaufwww.holzcheck.at
TIPPS• KaufenSiemitnatürlichenÖlenoderWachsenbehandelteVollholz-
möbel.
• AchtenSiebeiKästen,SchreibtischenundKommodendarauf,dassnichtnurdieVorderfronten,sondernauchSchubladenteileundRückwändeausVollholzoderz.B.stabverleimtenVollholzplattenbzw.Drei-Schicht-Plattengefertigtsind.
• BevorzugenSieHolzprodukte,diedasFSCGütesiegeltragen.
NebengesundheitlichbedenklichenSchadstoffen, sollten beim Schlaf-platzauchstörendeelektrischeundmagnetische Felder, Lärm, grellesLichtundradiästhetischeStörungenvermiedenwerden.
Das Kinderbett
Das optimale, gesunde KinderbettbestehtauseinemmetallfreienBett-gestellausunlackiertemHolz.Gün-stigisteineHöhevon40bis50cm,dasichnäheramBodenmehrStaubinderRaumluftansammelt.BeiGit-terbettensolltederSprossenabstand
nicht über 6,5 cm liegen. So kanndas Durchstecken des Kopfes ver-hindertwerden!
Stabil und kippsicher
KinderbenutzendasBettauchgernezumHerumtobenundSpielen.Kin-derbetten müssen daher stabil undkippsichergebautsein.EinGeländersorgtdafür,dassdasKindimSchlafnichtausdemBettfallenkann.
Lattenrost
DerLattenrostgewährleistetdieBe-lüftung und Feuchteregulation der
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Matratzevonunten.DasBettgestellsollte an der Unterseite nicht ver-baut oder als Stauraum verwendetwerden, um die Durchlüftung undEntfeuchtung der Matratze zu ge-währleisten.AusdemselbenGrundistregelmäßiges,kräftigesLüftendesZimmerswichtig.
Bettzeug
Matratzenauflagen, Pölster undBettdeckensowieBettwäschesolltenausschadstofffreienNaturfasernwieBaumwolle, Schafwolle, Leinen,Daunen oder Federn sein. DieseMaterialieneigenensichzurKlima-undFeuchtigkeitsregulation imBettbesondersgut.Matratze
Die Matratze sollte luftdurchlässigsein, den Körper wärmen, Feuchtig-keitaufnehmenundwiederabgeben.MatratzenausnatürlichenMaterialienerfüllen diese Eigenschaften in derRegelambesten.DazuzählenSchaf-schurwolle, Baumwolle, Rosshaar,Stroh,KokosundKapok.
Zum Weiterlesen:InfoblätterzumDownload:• MatratzenfürgesundenSchlaf• Schlafplatzstörungsfreigestaltenwww.umweltberatung.at/download
ImWeb:• umweltverträglicheLatex-matratzenwww.qul-ev.de
Innenraumgestaltung
TIPPS• LüftenSieneueMatratzenvorderVerwendungeinpaarTagelang,
damitsichSchadstoffeausProduktionundVerpackungverflüchtigenkönnen.
• MatratzenauflagenundneueBettwäschesolltenvordemerstenVerwendengewaschenwerden.
• UmSchimmelbildungaufgrundvonFeuchtigkeitvorzubeugen,solltedieMatratzeimmerwiederzumAustrocknengewendetwerden.
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AufMöbeln,Einrichtungsgegenstän-denundBaumaterialienistesgesetz-lich nicht vorgeschrieben, auf demProdukt Inhaltsstoffeanzugeben. Inmanchen Fällen weisen Gefahren-zeichen auf den Verpackungen aufschädliche Inhaltsstoffehin.Hartnä-ckigeKonsumentInnenerhalteneinSicherheitsdatenblattdesProduktes,das Auskunft über Gesundheits-oderUmwelt-Risikengibt.
Gute Orientierungshilfe
Öko-Gütesiegelund-labelssindfürKonsumentInnenbeiderSuchenachgesunden, schadstoffarmen Pro-dukteneinegroßeHilfe.Ambestenundeinfachstenwärenatürlicheine
Hilfe im Produktdschungel Die wichtigsten Gütesiegel
Baumärkte und Möbelhäuser bieten eine Vielzahl von Produkten an, doch nur einige wenige sind hinsichtlich Gesundheit und Um-weltschutz empfehlenswert. Es zahlt sich aus, gerade beim Kinder-zimmerbedarf nach Gütesiegeln Ausschau zu halten.
geringe Anzahl von „strengen“ Gü-tesiegeln,dievieleProduktemitum-welt- und gesundheitsschonendenEigenschaften auszeichnen. LeideristeherdasGegenteilderFall:EsgibteineunüberschaubareZahlanÖko-oderUmweltkennzeichnungen,abernoch relativ wenige Produkte, diediesetragen.
DieKriterienfürdieverschiedenenSiegelsindunterschiedlich.SokanndieBewertungeinesProduktessichnur auf die Nutzung des fertigenEndproduktes beziehen, oder aberden gesamten Lebenszyklus einesProduktes von der Erzeugung biszur Entsorgung einschließen. Auch
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Innenraumgestaltung
die Grenzwerte für gesundheitlichbedenklicheoderumweltschädlicheSubstanzensindhäufigunterschied-lichangesetzt.
Vertrauenswürdige, unabhängige Siegel
KonsumentInnenkönnennurschwererkennen,obessichbeieinemSiegelumein vertrauenswürdigesZeichen
handelt, oder ob sie einem „Öko-Schmäh“ aufsitzen.Grundsätzlich istbeiGütesiegeln,diedurchHersteller-firmen vergeben werden, eher Vor-sicht geboten.Deshalb ist esbesser,sichandieGütesiegelunabhängigerInstitutionenundInstitutezuhalten.Produkte, die solche Siegel tragen,sindempfehlenswert.
Österreichisches Umweltzeichen
empfehlenswert
Vergabekriterien
DieProduktemüsseneineKombi-nation von Mindestanforderungenbezüglich Umwelt- und Gesund-heitsverträglichkeit erfüllen. Auchdie Gebrauchstauglichkeit wird be-wertet.DergesamteLebensprozesseinesProdukteswirdberücksichtigt.www.umweltzeichen.at
Ausgezeichnete ProdukteHolzwerkstoffe,Holzmöbel,Dämm-stoffe,Lacke,Lasuren,Wandfarben,Bodenbeläge, Haushaltsgeräte, Rei-nigungsmittel
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TIPPS• FragenSiebeimEinkaufgezieltnachProduktenmitseriösenGütesie-
geln. • BevorzugenSiebeimEinkaufProdukteausreinenNaturmaterialien.
SovermeidenSiedieGefahr,dassunerwünschteumwelt-undgesund-heitsgefährdendeStoffeenthaltensind.
• OberflächenvonBöden,WändenundDeckeninWohnräumensolltenmöglichstoffenporigseinundausMaterialienbestehen,dieFeuchtigkeitausderRaumluftvorübergehendaufnehmenundwiederabgebenkönnen,wiez.B.mitNaturharzproduktengeölteHolzbödenoderLehmputzmitKalkanstrich.
Die nachfolgenden Seiten gibt eine Übersicht ausgewählter Gütesiegel und soll Ihnen eine Orientierung im Gütesiegel-Dschungel geben.
natureplus
empfehlenswert
Vergabekriterien
Das natureplus-Zeichen stellt an-spruchsvolleAnforderungenandenUmwelt- und Gesundheitsschutz.Hierbei wird der gesamte Lebens-wegeinesProduktesvomRohstoff-abbauüberHerstellungbis hin zurEntsorgungbetrachtet.DasZeichengarantiert strengeSchadstoff-Grenz-werte, sämtliche Einsatzstoffe wer-dendeklariert.www.natureplus.at
Ausgezeichnete ProdukteBodenbeläge,Dach-undMauerzie-gel,Dämmstoffe,FarbenundLacke,Holzwerkstoffe, Kleber, Putze, Tro-ckenbauplatten
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Innenraumgestaltung
IBO-Prüfzeichen
empfehlenswert
Vergabekriterien
Das Prüfzeichen setzt hohe ökolo-gischeundgesundheitlicheStandardsfürBauprodukte.Eszieltdaraufab,Ressourcen zu schonen sowie Ab-fallundgesundheitlichbedenklicheEmissionen zu vermeiden. Der ge-samteLebenszykluseinesProdukteswirdbetrachtet.www.ibo.at
Ausgezeichnete ProdukteDämmstoffe,Wandbaustoffe,Putze,Bauplatten,Dachsteine,Estriche,Wandheizung
Eco-Zertifikat
empfehlenswert
Vergabekriterien
Die eco-Zertifikate und Prüfsiegelkennzeichnen Materialien, die aufgesundheitliche Unbedenklichkeitgeprüftundweitestgehendumwelt-verträglichsind.DiePrüfungumfasstdiegesamteProduktlebenslinie.www.eco-institut.de
Ausgezeichnete ProdukteTapeten,textileBodenbeläge,Holz-böden,Fertigparkette,Matratzen,Lattenroste
ÖKO-TEST
Bewertung sehr gut und gutempfehlenswert
Vergabekriterien
ÖKO-TEST führt Produkttestsdurch.DieAngabeüberdieTestbe-wertungaufdenProduktenistkeinGütesiegelimeigentlichenSinne.ImVordergrund der UntersuchungenstehtdieFragedergesundheitlichenRisiken.ÖkologischeGesichtspunktewerdenzusätzlichuntersucht.www.oekotest.de
Getestete ProdukteBodenbeläge,Fertigparkette,Holzwerkstoffe,Holzschutzmittel,Wandfarben,Lacke,Lasuren,Öle,Wachse,Spachtelmassen,Kleber,Tapeten,Heimtextilien,Matratzen,Möbel,Dämmstoffe,Heizsysteme,Reinigungsmittel,Kinderartikel,Spielsachen
Ökocontrol
empfehlenswert
Vergabekriterien
Das ÖkoControl-Zeichen steht fürdiegrößtmöglicheSchadstofffreiheitbeidenzertifiziertenProdukten.DieOrientierungswerte bei der Schad-stoffprüfung liegen häufig an dertechnischmöglichenNachweisgren-ze.www.oekocontrol.com
Ausgezeichnete ProdukteMöbel,Matratzen,Bettwäsche,Be-zugsstoffe,Heimtextilien,Tapeten
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Innenraumgestaltung
FSC
empfehlenswert
Vergabekriterien
DasFSC-SiegelzertifiziertHolzundHolzprodukteausnachhaltigerWald-wirtschaft.AlsVergabekriterienwur-denzehnweltweitgültigePrinzipienfür eine nachhaltige Waldwirtschaftfestgelegt. Diese berücksichtigengleichermaßenÖkologie,sozialeBe-langeundökonomischeAnsprüche.www.wwf.atwww.fsc-deutschland.dewww.holzcheck.at
Ausgezeichnete ProdukteHolzundHolzprodukte
TÜV SÜD-Umweltzeichen
empfehlenswert
Vergabekriterien
BeiderZertifizierungmitdemwelt-weit geschützten TÜV SÜD-Um-weltzeichen„schadstoffgeprüft“und„Produktionüberwacht“werdenPro-dukte im Hinblick auf umweltrele-vanteProdukteigenschaftengeprüft.TeilderUntersuchungistaucheineAuditierungderProduktionunddergesamten Herstellungsprozesse. JenachProduktgruppewerdenunter-schiedliche Laboruntersuchungendurchgeführt (z.B. Schwermetalle,Formaldehyd, Flüchtige organischeVerbindungen, Weichmacher, Ra-dioaktivität, Emissionskammerprü-fungen).www.tuev-sued.de
Ausgezeichnete ProdukteWandfarben,Dispersionsinnen-putze,Mörtel-undBetonprodukte,textileBodenbeläge,2-Komponen-tenBeschichtungsmittel
Blauer Engel Umweltzeichen
empfehlenswert
Vergabekriterien
Kennzeichnet Produkte und Ver-fahren,dieimVergleichzuanderenProdukten gleicher Funktion um-weltfreundlichersind.ImGegensatzzum Österreichischen Umweltzei-chenzeichnetesProdukteschonbeiderErfüllungeinesKriteriums(z.B.emissionsarm)aus.www.blauer-engel.de
Ausgezeichnete ProdukteBaustoffe,Dämmstoffe,Holz-werkstoffe,Möbel,Bodenbeläge,Heimtextilien,Tapeten,Farben,Lacke,Holzschutzmittel,Möbel,Matratzen,Kinderartikel,Spielwaren
Emicode
eingeschränkt empfehlenswert
Vergabekriterien
Der EMICODE formuliert Anfor-derungen an Klebstoffe und An-striche. Die Anforderungen betref-fendasAusgasenvonSchadstoffen.Er berücksichtigt Aspekte des Ge-sundheits-unddesUmweltschutzes.BeiProdukten,diemit„EC1-sehremissionsarm“gekennzeichnet sind,habenKonsumentInnendieSicher-heit, dass möglichst wenige Schad-stoffeindieRaumluftgelangen.www.emicode.de
Ausgezeichnete ProdukteKlebstoffe,Grundierungen,Spachtelmassen
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Gesundes Raumklima
Angenehme Wärme in der kalten Jahreszeit, ange-nehme Kühle im Sommer, Schadstofffreiheit und kei-ne unangenehmen Gerüche sind die Grundvoraus-setzung für ein gesundes Raumklima.Gute Raumluft wirkt sich positiv auf das Wohlbefin-den, die Gesundheit und das Konzentrationsvermö-gen unserer Kinder aus. Ökologische Baustoffe und richtiges Lüften helfen, Schadstoffe in Innenräumen zu vermeiden.Durch unzureichende Lüftung, dichte Fenster und schädliche Ausgasungen aus Baumaterialien, Ein-richtungsgegenständen und Reinigungsmitteln kann sich im schlimmsten Fall ein Schadstoffcocktail zu-sammenbrauen, der gefährlicher ist als die Abgase einer belebten Straßenkreuzung.
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MeistkönnenElternbeimEinrichtendes Kinderzimmers nicht zwischenverschiedenen Heizsystemen oderLüftungssystemen auswählen, son-dernmüssendievorhandenenGege-benheitenmöglichstgutausnützen.
Behaglichkeit
Das Wärmeempfinden der Men-schen ist neben, Faktoren wieLuftfeuchte, Luftbewegungen undBekleidung, in hohem Maß vomZusammenspiel zwischenLufttem-peratur und Oberflächentempera-turvonWändenundEinrichtungs-gegenständenabhängig.WerdendieWändeeinesZimmersauf22°Cerwärmt, fühlen sichdiemeisten Menschen schon bei einerRaumlufttemperatur von ca. 1�°Cwohl.KalteWändeverursachenda-gegenUnbehagen.DieLufttempera-turmussüber20°Cerhöhtwerden,damitdasRaumklimaalsbehaglichempfundenwird.
Wohlig warm und angenehm frischHeizen und Lüften
Raumtemperatur und Luftqualität sind für das Wohlbefinden im Raum entscheidend. Doch Fenster „auf“ heißt im Winter auch „Wärme raus“. Richtiges Lüften sorgt, durch raschen Luftaustausch, für frische Luft bei geringem Wärmeverlust.
Strahlungswärme
Als besonders angenehm empfin-den Menschen Strahlungswärme.Wandheizungen sind aufgrund deshohen Strahlungsanteils und derhöheren Oberflächentemperaturbesonders effizient und angenehm.Aber Vorsicht – bei ungedämmtenAußenwänden gibt es hohe Ener-
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gieverluste. Eine Fußbodenheizungwird ebenfalls als sehr angenehmempfunden. Bei einem Heizsystemmit Heizkörper sollte auch auf ei-nen hohen Strahlungsanteil geach-tetwerden.JegrößerdieFlächedesHeizkörpers,destohöherderAnteilanStrahlungsenergie.Früherwurdenvorwiegend Rippenheizkörper ver-wendet,heutewerdenhauptsächlichFlächen-oderPlattenheizkörpermithöheremStrahlungsanteilmontiert.
Thermostatventile
ThermostatventileandeneinzelnenRadiatorenpassendieWärmeabgabeaneineeingestellteRaumtemperaturanunddrosselndieWärmeabgabe,sobald die eingestellte Temperaturerreichtwird.DamitkanninjedemRaumdie passendeRaumtempera-tur eingestellt werden. Das schafftoptimal Behaglichkeit und gleich-
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zeitig werden Heizkosten gespart.DiebesteNutzungistgewährleistet,wenn das Heizsystem von einemInstallateurbetrieb eingestellt wird.Raumöfen werden aufgrund deshohen Strahlungsanteils ebenfallsals sehr behaglich empfunden.We-genderVerbrennungsgefahrsindsiejedoch für ein Kinderzimmer nichtgeeignet.
Kräftig Lüften
Richtiges Lüften fördert die Ge-sundheit. Es führt Feuchtigkeit ausder Raumluft ab, entfernt Innen-raumschadstoffe und hilft Energiezu sparen! Im Winter sollten dieFenster drei- bis viermal täglich fürca.fünfMinutenganzgeöffnetwer-den. Durch den schnellen, gründ-lichenLuftaustauschgehenwenigerWärmeundEnergieverloren,alsbeigekipptenFenstern.
Schimmelvermeidung
An kalten Oberflächen, z.B. kal-ten Außenwänden kondensiert beihoher Luftfeuchtigkeit Wasser. DaskanninweitererFolgezuSchimmel-
bildungführen.RegelmäßigesLüftenbeugt dem vor, da Luftfeuchtigkeitnachaußenabgeführtwird.Schim-melistbedenklich,dennSchimmel-sporenkönnenbeiKindernKrank-heitenauslösenoderbegünstigen.
Kontrollierte Wohnraumlüftung
Bei Neubauten bzw. Sanierungenist der Einbau einer kontrolliertenWohnraumlüftung mit Wärmerück-gewinnungideal.DieRäumesindda-durchständigmitgefilterter,frischerLuft versorgt und die Luftfeuchtig-keit wird abgeführt. Übrigens: Na-türlichkönnenauchinWohnungenmit Wohnraumlüftung die Fenstergeöffnetwerden,auchregelmäßigesLüftennichtnotwendigist!
Zum Weiterlesen:InfoblätterzumDownload:• Lüften• Schimmelwww.umweltberatung.at/download
Broschüren-"dieumweltberatung":• Modernheizen• Passivhaus-undNiedrigenergie-häuser• Althausmodernisierung
ImWeb:• RatgeberundBroschüren
www.energieberatung-noe.at
Das Senken der Raum-temperatur um 1° C erspart 6 % Heizenergie!
Richtig Lüften
QuerlüftenGegenüberliegendeFensteroderTürendesRaumes3bis4maltäg-lich,5Minutengleichzeitigöffnen.AmbestenistregelmäßigesLüftenetwaalle2Stunden.
StoßlüftenDieFenstereinesRaumes3bis4maltäglich,für5bis10Minutenganzöffnen.
Gekipptes FensterImWinteraufkeinenFallmitlangegekipptenFensternlüften!DasspartHeizkostenundhilftSchimmelzuvermeiden.Fo
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DieeffizientestenElektrogerätesinddie,dieSienicht verwenden!Über-legenSiegut,welcheAusstattungimKinderzimmerüberhauptnotwendigist. Achten Sie bei der Neuanschaf-fung auf energieeffiziente Geräte.EinenachhaltigeNutzungvonElek-trogeräten, wie das Abdrehen vonnichtbenötigtenGerätenoderLich-tern, lernen die Kinder am bestendurch vorbildhaftes Verhalten derEltern.
Stand-by vermeiden
VieleElektrogeräte sind ständig imBereitschaftsmodus,damitsiejeder-zeitperFernbedienungeingeschaltetwerdenkönnen.DieserBereitschafts-betriebverbrauchtvielEnergie.ÜbersJahrgerechnet,verbrauchenmancheGerätemehrStromfürdieStand-by-Funktion,alsfürdenBetriebweil,sienurkurzeZeiteingeschaltetwerden.Steckerleisten mit Kippschalter re-duzieren den Stand-by-Verbrauch.
Energie effizient nutzen Stromsparen im Kinderzimmer
Viele Kinderzimmer haben eine technische Ausstattung, die kleinen Labors gleicht. Leistungsstarke Computer, Playstations, Stereoanla-gen, MP3-Player, Handys und Geräte im Stand-by-Modus verbrau-chen viel Energie.
Sie ermöglichen das einfache Aus-schalten einer ganzen Reihe vonVerbrauchern mit einem einzigenKnopfdruck–z.B.desComputersmit seinen Zusatzgeräten wie Mo-dem,DruckerundScanner.
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Monitor automatisch ausschalten
InderSystemsteuerungkönnendieEnergieoptionendesPCseingestelltwerden. Viel Energie kann gespartwerden, wenn Sie eine Einstellungwählen,diez.B.denMonitornach20Minuten Inaktivität automatischabschaltet.
Beleuchtung
Viel Tageslicht im KinderzimmerschafftguteAtmosphäreundersparttagsüberkünstlicheBeleuchtung.EineEnergiesparlampe oder Leuchtstoff-lampe in der Zimmermitte ist emp-fehlenswert. Achten Sie beim Kaufder Lampen auf die Farbwirkung.Sie wird durch einen dreistelligenCodeaufderVerpackungangeführt.FürdasKinderzimmerwirdz.B.derCode„�27“empfohlen,einglühlam-penähnliches Licht mit guter Farb-wiedergabeundguterLichtausbeute.Durchfreundliche,helleRaumfarbenkann die eher „kalte“ Farbwirkungvon Energiesparlampen verringertwerden. Energiesparlampe ist nichtgleichEnergiesparlampe– für jedenEinsatzbereich, wie zum Beispiel fürhäufiges Ein- und Ausschalten gibtes spezielleAusführungen.GuteBe-ratungimFachgeschäftzahltsichaus.
FürSchreibtischundNachttischsindEnergiesparlampen nicht empfeh-lenswert,weil in ihrerunmittelbarenNäheElektrosmogentsteht.Achtung: Kaputte Energiesparlam-pendürfenaufgrunddesenthaltenenQuecksilbersnichtimHausmüllent-sorgt werden, sondern müssen beider Problemstoffsammelstelle abge-gebenwerden.
Halogen- und LED-Lampen
Halogenlampen sind für Klein-kinder nicht geeignet, weil sie sehrheißwerden.RelativneuamMarktsind LED-Lampen (Light EmittingDiode). Der Energieverbrauch vonLED-Lampen liegt deutlich unterdem von Energiesparlampen. FürKinder, die sich imDunkeln fürch-ten, oder als Orientierungshilfe,wenndieKleinennachtseinmalauf-stehenmüssen,gibtessogenannteNachtlichter inLED-Technik,die injedeSteckdosepassen.Leselampen sollen am Kopfendedes Bettes an der Wand montiertwerden, damit beim Lesen keinestörendenHandschattenentstehen.
Beleuchtung für das Aquarium
SollteimKinderzimmereinAquari-umstehen,istesratsam,diesesmit
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einemLichtdeckelzuschließenundals Beleuchtung Leuchtstoffröhrenzuverwenden.
Strom aus erneuerbaren Energiequellen
Stromanbieter mit dem österrei-chischen Umweltzeichen, bietenStrom aus erneuerbaren Energie-quellen. Der Vorteil: Die Anbieterunterliegen strengen Richtlinien.AtomenergieundfossileBrennstoffesindnichterlaubt.
Zum Weiterlesen:
ImWeb:• TestszuEnergiesparlampen
www.konsument.atwww.oekotest.de
• RatgeberundBroschürenwww.energieberatung-noe.at
• EnergieeffizienteGerätewww.topprodukte.at
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Die wichtigsten GütesiegelEnergieeffizienzlabel für Lampen
empfehlenswert
Vergabekriterien
Die Energieeffizienzklassen reichenvonA (sehreffizient)bisG (wenigeffizient). Darüber hinaus findensich auf dem Label Angaben überLeistung(Watt),Lichtstrom(Lumen)unddieLebensdauer(h)derLampe.Die beste Energieeffizienzklasse fürLampenistderzeitdieKlasseE.Neben Lampen kennzeichnet dasEnergieeffizienzlabel auch Haus-haltsgeräte wie Waschmaschinen,Geschirrspüler,Kühlgeräte.IndiesenProduktkategorien sollten Geräteder Effizienzklasse A+ oder A++gekauftwerden.www.eu-label.de
Energy Star
empfehlenswert
Vergabekriterien
DerEnergyStarwirdfürstromspa-rendeBürogerätevergeben.AlsKri-terien gelten die Leistungsaufnah-men (Watt) im Ruhezustand sowieimStandby-undLeerlaufmodus.www.energystar.at
GEEA-Label -GroupforEnergyEfficientAppliances
empfehlenswert
Vergabekriterien
Das GEEA-Label wird ähnlichdemEnergyStar fürDrucker,Bild-schirme, Faxgeräte, Kopierer undScanner vergeben. Das Energy-Zei-chenkennzeichnetenergiesparendeGeräteundberücksichtigtdabeiins-besonderedenStand-by-Betrieb.www.efficient-appliances.org
TIPPS• WählenSiebeiNeuanschaffungenergieeffizienteGeräte.Gütesiegel
undEnergielabelsunterstützenSiebeiderAuswahl.
• AchtenSieaufdenStand-by-VerbrauchvonElektrogeräten.
• EinEnergiemessgeräthilftbeimAuffindenvonStromfressern.
• KindersichereSteckdosenbewahrenvorUnfällen.
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Grundsätzlich kommen elektrische,magnetische und elektromagne-tischeFelderauch inderNaturvor,siewerdenaberdurchdietechnischerzeugten Felder meist bei weitemübertroffen.DietechnischerzeugtenFelder stammen vor allem von dergroßen Anzahl an Elektrogeräten,spannungsführendenLeitungen(z.B.Hochspannungsleitungen) und derkabellosen Datenübertragung (z.B.Mobilfunk und Schnurlostelefone).Wie bei chemischen Schadstoffensind auch bei Elektrosmog Kinderstärker gefährdet als Erwachsene,weilsiesichimWachstumbefindenund der Kopf eine geringere Kno-chendickehat.
BeiderPlanungdesKinderzimmerssollten rund um den SchlafplatzSteckdosen, Leitungen und Kabelvermieden werden. Eine Netzfrei-schaltung trennt die Netzspannung
Kein Smog im Kinderzimmer Belastungen durch Elektrosmog minimieren
Die langfristigen Auswirkungen von Elektrosmog auf Menschen sind noch nicht bis ins letzte Detail untersucht. Wer Kabelsalat im Kinderzimmer vermeidet und wenige Geräte aufstellt, reduziert mögliche Belastungen durch Elektrosmog.
im Kinderzimmer vom Stromkreisund ermöglicht damit, dass in derNachtimgesamtenRaumkeinStromfließtundstörendeFelderverhindertwerden.DerWeckerwirdambestenmitaufladbarenAkkusbetrieben.
Energiesparlampen
Bei Energiesparlampen gibt es einelebhafte Diskussion über die Ge-fahrenvonElektrosmog.AusSicher-heitsgründensollensieineinemAb-standvonca.1Meter,alsonicht inSchreibtisch- oderNachttischlampenverwendetwerden.
Funknetze undHandys
InvielenHaushaltenwerdenDatenund InformationennichtmehrüberLeitungen, sondern nur mehr perFunkübertragen.DasHandy verur-sacht beim Telefonieren im Bereichdes Kopfes die höchste Strahlung.WährenddesGesprächaufbaussollte
das Handy von Kopf und Körperferngehaltenwerden.DieGesprächs-dauersolltesokurzwiemöglichsein.DaseingeschalteteHandysolltenichtals Wecker neben dem Bett liegen.DaslangfristigeGefahrenpotentialistnochnichtausreichenderforscht.DieWienerÄrztekammerempfiehlt,dassKinderundJugendlicheunter16Jah-renHandysnur fürdenNotfall be-nutzensollten.
WLAN und Babyfone
FunkverbindungenwieWLAN-NetzeoderBabyfoneverursachenebenfallselektromagnetischeStrahlung.WennSiedieWLAN-Verbindungnichtbe-nutzen, schalten Sie am besten dieGeräte ganz ab. So reduzieren Sie
auchdieStand-by-Verluste.BabyfonesindfürdieÜberwachungvonschla-fendenSäuglingenundKleinkindernideal.EinSendegerätwirdhierfürimKinderzimmerplatziert,denEmpfän-gertragendieElternmitsichherum.EsgibtunterschiedlicheTechnologienbeiBabyfonen.DigitaleSchnurloste-lefoneundBabyfonediemitDECTStandardarbeiten,sendenpermanentundsinddahernichtzuempfehlen.
Zum Weiterlesen:
InfoblätterzumDownload:• Schnurlostelefone–versteckterElektrosmog
www.umweltberatung.at/download
Broschüre-"dieumweltberatung":• SpannungsfeldMobilfunk
ImWeb:• E-SmogimAlltag-EuropäischesZentrumfürUmweltmedizinwww.ezu.at• Innenraummess-undBeratungs-servicewww.innenraumanalytik.at• WienerÄrztekammerwww.aekwien.at/media/Plakat_Handy.pdf
• NeutralePlattformzuElektrosmogwww.ohne-elektrosmog-wohnen.at
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Keine Pestizide im Kinderzimmer
DieimHandelangebotenenMittelzur Vertreibung und Bekämpfungvon Insekten können bedenklicheWirkstoffe enthalten, die über dieHaut aufgenommen werden. Pro-dukte, die Diethyltoluamid (DEET)oder Dimethylphthalat (DMP) ent-halten,sindnichtempfehlenswert.DiebesteVorbeugunggegenInsek-ten ist ein Fliegengitter. Ein übersBett gespanntes Moskitonetz hältnichtnurgefräßigeGelsenab, son-dernmachtdasBettzuetwasganzBesonderem.
Natürliche Repellents
Die Natur hält eine Vielzahl anStoffenbereit,dieInsektenabschre-cken. So können Sie zum Beispielmit stark riechenden Pflanzen wieTomatenstauden oder Tagetes auf
Summ, summ, summ… Insektenschutz
Insekten im Kinderzimmer sind eine Plage. Bei der Bekämpfung muss aber nicht immer gleich zur chemischen Keule gegriffen wer-den. Durch eine Kombination aus vorbeugenden Maßnahmen und Repellents aus natürlichen Stoffen können die Plagegeister natür-lich im Zaum gehalten werden.
derFensterbankeinegrüneBarrierebilden. Tropfen Sie ätherische ÖlewieLavendel,Sandelholz,Cayeput,EucalyptusoderSalbeiaufdieBett-wäsche oder die Kleidung, um dieGelsenfernzuhalten.DieätherischenÖlesollennichtdirektaufdieHautauftragenwerden,daallergischeRe-aktionenauftretenkönnen.
Hausmittel
Werden die Kleinen doch gesto-chen,hilftambestenAltbewährtes:Insektenstiche,auchvonBieneundWespe, können sofort mit einerrohen Zwiebel versorgt werden.Eine halbierte Zwiebel direkt aufdieEinstichstelledrücken.DieinderZwiebel enthaltenen entzündungs-hemmenden Inhaltsstoffe wirkenabschwellend.
TIPPS• VermeidenSieschonbeiderPlanungdesKinderzimmersimKopfbe-
reichdesSchlafplatzeselektrischeLeitungen,SteckdosenundElektroge-räte.
• JewenigerElektrogeräteimKinderzimmerstehen,destogeringeristdieBelastungdurchElektrosmog.
• VermeidenSiewennmöglichkabelloseDatenübertragungdurchHan-dy,WLANoderBabyfoneundersetzenSiediesedurchKabelverbin-dungen.
• KinderundJugendlichesolltendasTelefonierenmitHandysaufkurzeGesprächebeschränken,umdieStrahlenbelastungzuvermindern.
• FührenSielangeTelefonatebesserüberdasFestnetz.
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Gesünder, konzentrierter, zufriedener
Untersuchungen an norwegischenGrundschulenzeigen,dassPflanzenim Klassenraum Gesundheitspro-bleme verringern. Die Kinder erle-bendieKlassefrischer,schönerundangenehmer.DieSchülerInnenwur-den in bepflanzten Klassenräumenauch seltener krank und konntensich besser konzentrieren. Deshalbsind Pflanzen auch im Kinderzim-merempfehlenswert.
Es grünt so grünPflanzen für das Kinderzimmer
Mit Zimmerpflanzen holen Sie die Natur ins Haus. Pflanzen erhö-hen die Luftfeuchtigkeit und filtern Schadstoffe und Staub aus der Luft. Der Anblick von Grün tut der Seele gut und steigert das Wohl-befinden im Kinderzimmer und in der Schule.
Zimmerpflanzen für gesunde Raumluft
Pflanzen sorgen im Kinderzimmerauf natürliche Weise für die idealeLuftfeuchtigkeitvon45–55%.FüreinenRaummit30m2reichendafürdreibissechsZimmerpflanzen.Damitkönnen Sie auf Luftbefeuchter ver-zichten,dievielEnergieverbrauchenund zusätzlich noch zu VerkeimungundSchimmelpilzbildungneigen.
Für das Kinderzimmer sind folgende Pflanzen besonders gut geeignet:
• Erbsenpflanze(Senecio)
• Dreimasterblume(Tradescantia)
• Zyperngras(Cyperus)
• Grünlilie(Chlorophytum)
Zum Weiterlesen:
Broschüre-"dieumweltberatung":
• Ameisen,Motten&Co
ImWeb:• MaßnahmenzurBekämpfungvonHaushaltsschädlingenwww.umweltberatung.at
TIPPS• FliegengittervordenFensternhaltenInsektenfern.
• MoskitonetzeüberdemBettsorgenfüreinenruhigenSchlaf.
• StehendesWasserimGartenundamBalkonvermeiden.RegentonnenundGießkannenabdecken.AuchkleineWasseransammlungenwie,z.B.gefüllteBlumenuntersetzer,werdenzurEiablagegenutzt.
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Je schneller, je lieber
Im Kinderzimmer sollten Pflanzenstehen,dieschnellwachsenundAus-läuferbilden.SokönnenKinderdasWachsen hautnah miterleben unddieAusläuferselbsteinpflanzen.
Auf den Standort kommt es an
AchtenSiebeiderAuswahlvonZim-merpflanzenaufStandortansprüche.Pflanzen,dieoptimaleBedingungenvorfinden,sindgesundunddadurchkaumanfälligfürSchädlinge!DiemeistenPflanzenvertragenkei-ne Staunässe. Gießen Sie daher inkleinerenPortionen.Blumen liebenabgestandenes Gießwasser, weil eswenigerKalk enthält undZimmer-temperaturhat.Zimmerpflanzenre-agierenempfindlichaufZugluftundsinddannanfälligerfürSchädlinge.
Wenn die Pflanzen von Schädlin-genbefallensind,bietenbiologischePflanzenschutzmittel und NützlingeeineAlternative zuherkömmlichenSchädlingsbekämpfungsmitteln.
Reizende Pflanzen
Einige Zimmerpflanzen enthaltengiftige, reizende oder allergieauslö-sendeStoffe.ZudenbedenklichenPflanzen gehören zum BeispielArten aus der Familie der Aron-stabgewächse wie Dieffenbachie,Kolbenfaden, Flamingoblume oderPhilodendron. Der Milchsaft vonWolfsmilchgewächsenwieChristus-dornundWeihnachtssternkann zuHautreizungenführen.Allergienge-genFicusbenjaminasindrelativhäu-fig.LebensbedrohlicheVergiftungendurch Pflanzen sind allerdings beiKindernextremselten.Vielhäufiger
TIPPS• AchtenSieaufdieStandortansprüchederPflanzen.GesundePflanzen
brauchenkeinePflanzenschutzmittel!
• VerwendenSiebeimEin-undUmtopfentorffreieErde.SieschützendamitwertvolleMoorlandschaften.
• DüngenSiediePflanzenmitorganischemDünger.Damitisteinelangsame,aberkontinuierliche,demWachstumderPflanzenangepassteVersorgungsichergestellt.
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sind Vergiftungen durch Putzmittelund Medikamente, die in Kinder-händegelangen!BeiVerdachtaufVergiftungnehmenSie unverzüglich ärztliche Hilfe inAnspruchundbringenSiePflanzen-restemit.Vergiftungsnotruf:01/4064343
Zum Weiterlesen:
ImWeb:• Poster:ZimmerpflanzenfüreingesundesRaumklimaaufwww.umweltberatung.at• Nützlingewww.biohelp.at
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Reinigung und Textilien
Textilien sind unsere zweite Haut – eine zweite Haut aus Ökotextilien ist die beste. Ökotextilien sind haut-freundlich und werden umweltschonend produziert.Beim Waschen und Reinigen gilt: Weniger ist mehr! Viele verschiedene Waschmittel, aber auch Spezial-mittel stehen zur Verfügung. Kinderhaut reagiert sehr sensibel auf Waschmittelrückstände. Viele Hautirritati-onen lassen sich durch einen sparsamen Einsatz von ökologischen Waschmitteln leicht vermeiden. Innenraummessungen zeigen, dass reine Luft in manchen Kinderzimmern rar ist. Übertriebene Hygi-ene, viele verschiedene Duftstoffe, oft auch aggres-sive Putzmittel sind die Ursache dafür.
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Jedes überflüssige Produkt be-lastet Umwelt und Gesundheit
InHaushalten,indenenKinderleben,sollteaufbedenklicheSpezialreinigerverzichtet werden. Sie gefährdennichtnurdieGesundheitderkleinenBewohnerInnen sondern auch dieUmwelt.MiteinpaareinfachenTricksund wenigen Reinigungsproduktenlässt sichdasPutzenschonenderer-ledigen und dabei gleichzeitig Geldsparen. Ökologische Reinigungsmit-teltreffenhiervoll insSchwarze,dasieeinfach inderHandhabung sindund trotzdem wirksam und scho-nend reinigen. Als Reinigungsmittelim Kinderzimmer genügt meist einmilderAllzweckreiniger.Ereignetsichzur Reinigung der meisten Böden,Kunststoffoberflächen und Fliesen.
Vermeiden statt putzen
BenutzenSieFußabstreiferumZeit,Geld und Nerven zu sparen. Tau-
Alles sauber? Ökologisch putzen
Wenn unsere Kinder außer Haus sind, liegt es meist nicht mehr in unserer Hand, welchen Belastungen sie dort ausgesetzt sind. Anders ist es zu Hause. Wer hier auf unnötige, belastende Reinigungsmittel verzichtet, tut sich und seiner Familie viel Gutes.
schen Sie die Straßenschuhe gleichim Eingangsbereich gegen Haus-schuhe.Schmutz,dererstgarnichtins Kinderzimmer kommt, brauchtauch nicht weggeputzt werden!
Die Grundzüge einer ökologischen, gesund- heitsschonenden und effizienten Reinigung sind schnell erklärt:
• VieleVerschmutzungenlassensichvonvornhereinvermeiden.
• WoVermeidungnichtmöglichist,reichenwenigeReinigungsmittelinKombi-nationmitdergeeignetenReinigungstechnik.
• AufunnötigeSpezialmittel,DuftstoffeundübertriebeneHygienemaßnahmenverzich-ten.
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Desinfektionsmaßnahmen sind ineinem normalen Haushalt nichtnötig.Das ImmunsystemIhresKin-des braucht Kontakt mit Keimen,um trainiert zu werden. Sinnvollerals der Einsatz eines Desinfektions-mittels sind saubereArbeitsabläufe,wieregelmäßigesfeuchtesWischen.
Böden reinigen
Glatte Fußböden saugen oderfeuchtaufwischen:DasistdiebesteMethode,keinenStaubimZimmeraufzuwirbeln.BeistarkenVerschmut-zungen ambesten einenAllzweck-reinigerinsWischwassergeben.Kau-fenSieBodenwischgerätemiteinerTeleskopstange. So können Sie dieLänge an Ihre Körpergröße anpas-sen.DadurchvermeidenSiefalscheHaltung und damit einhergehendeRückenschmerzen.
Teppicheambestennursaugen.Zö-gernSiedieTeppichreinigungsolan-gewiemöglichhinaus,denndurchden zurückbleibenden Tensidfilmverschmutzt der Teppich schneller.PrüfenSiezuerst,obderTeppichfüreine Nassreinigung überhaupt ge-eignet ist. Verwenden Sie zunächstnurEssigwasseroderbeistarkerVer-schmutzungeinemildeSeifenlösung.
Glatte Oberflächen
FürdieReinigungvonFlächensindMikrofasertücher optimal geeignet.Das Mikrofasertuch brauchen SienurmitWasseranzufeuchten.DamitkönnenSie alle glatteOberflächen,Glasflächen und Spiegel reinigen.EinReinigungsmittelistnurbeistarkklebender Verschmutzung nötig.
Klare Sicht mit neuen Fasern
Zum Fensterputzen verwendenSie am besten warmes Wasser undein Mikrofasertuch sowie Gummi-abzieher. Mit diesen mechanischenHilfsmitteln sind Glasreiniger nichtnötig.MancheReinigerbestehenzuüber 90 % aus normalem Wasser!LassenSieunnötigeSpezialprodukte,wieDuftreiniger,TextilerfrischeroderDesinfektionsreiniger im Regal ste-hen.Raumdüfte,ReinigermitDesin-fektionswirkstoffenoderChlorzusatz
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belasten Gesundheit, Umwelt undvor allem das Haushaltsbudget. ZurSauberkeit tragen sie wenig, vielesogar gar nichts, bei. Der Körperreagiert auf zuviel Duft mit Stress,Kopfschmerzen oder Übelkeit. All-ergien oder Hustenreiz können dieFolgensein.KinderundempfindlichePersonen sind besonders betroffen.
Frische Luft am Örtchen
Kinder erforschen das ganze HausmitallihrenSinnen.DabeikommensieunweigerlichmitallenPutzmittelnin Kontakt, die verwendet werden.Reinheit versprechende Spezial-mittel sind oft gesundheitsgefähr-dend. An erster Stelle sei hier dervöllig unnötige WC-Beckenstein er-wähnt, welcher Sauberkeit nur vor-täuscht und bedenklich für die Ge-sundheit ist. Für ein sauberes WCbrauchenSienurregelmäßigdenKlo-besen zu verwenden.DannkommtesauchzukeinenAblagerungenvonKalk- und Urinstein. Ein bekanntesHausmittel um KalkablagerungendenGarauszumachen,istEssig.We-nigerbekanntabergenausoeffektivist Zitronensäure. Aufgelöste Zitro-nensäurehilftbeiKalkablagerungen.DiegesündesteundbilligsteMethode,umunangenehmeGerücheloszuwer-den, ist lüften.KünstlicheDuftstoffe
belasten die Gesundheit. Wer trotz-demgerneeinduftendesWCmöchte,kanneinigeTropfennatürlichesäthe-rischesÖlineineWasserschalegebenoder auf einen Bimsstein tropfen.
Frisches Bad für Teddy und Co
Auch das Spielzeug oder die Stoff-tierebedürfenabundzueinerRei-nigung, da kleine Kinder Spielzeuggerne in den Mund nehmen odersich eng an ihr Plüschtier kuscheln.ReinigenSieSpielzeugwennmöglichnurmitwarmemWasser.Plüschtierekönnenmiteinemschonenden,duft-stofffreien Waschmittel gewaschenwerden.
Putzmittel sind Chemikalien
OftwirdbeiallemPutzeiferaufdieSicherheit vergessen.VerwahrenSiediePutzmittelfürKinderunerreich-bar und tragen Sie beim Reinigen,Ihrer Haut zuliebe, Schutzhand-schuhe.
Zum Weiterlesen
Broschüren-"dieumweltberatung":• LustvollReinigen• Wegdamit:Einkaufslistemitem-fohlenenWasch-undPutzmitteln• Düfte,dieunterdieHautgehen
Reinigung und Textilien
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TIPPS• VielSchmutzistvermeidbar.ZiehenSieimEingangsbereichdie
Schuheaus.
• ZumReinigendesKinderzimmersgenügteinmilderAllzweck-oderNeutralreiniger.
• MitgeeigneterTechnik,wieMikrofasertüchern,lassensichReinigungsmitteloftvölligeinsparen.
• VerzichtenSieaufunnötigeodergesundheitsbelastendeProdukte,wieDuftstoffe,Glasreiniger,DesinfektionsmitteloderReini-
germitDesinfektionszusatzstoffenoderChlorzusatz.
• FallsSieHaustierehalten:ZumReinigendesFutternapfesgenügtWasseroderetwasGeschirrspülmittel.FürdasSaubermachenvonKatzenklooderKäfigverwendenSieWasserundeinenSeifenreiniger.
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Sofort handeln
NichtfürjedenFleckbrauchteseineigenesMittel.AlteHausmittelerzie-lenoftdiebestenErgebnisse.Gallsei-feistzumBeispieldasgünstigsteundeffektivsteAntifleckenmittel!Ambestenistes,Fleckenmöglichstsofortzubehandeln.Werweiß,umwelchen Fleck und um welchenStoffessichhandelt,kanndement-sprechendvorgehen:EiweißfleckenwieMilch,BlutundEivordemWaschenmitkaltemWas-serausspülen.FettfleckenlassensichgutmitGallseifewegwaschen.KlebtKaugummiamKleidungsstück,dannab ins Gefrierfach! Der Kaugummiwirddadurchhartundlässtsichvor-sichtigmiteinemMesservomStofflösen.
Weniger ist mehr
WaschmittelhabenheutzutageRe-zepturen,dieauchbeiniedrigerDo-sierung sehr effektiv sind.Oftwird
Der Fleck muss weg! Ökologisch waschen
Von Karottenflecken über Schokolade bis hin zu Malstiften: Flecken an Kinderkleidung stellen für Waschmaschinen eine große Heraus-forderung dar. In jedem Haushalt mit Kind entsteht ab und zu ein Fleck, der nicht ganz einfach zu beseitigen ist.
nachGefühldosiertunddasbedeu-tet fast immer eine Überdosierung.Verwenden Sie deshalb höchstensdieaufderVerpackungvorgeschla-geneMenge.Auf Vollwaschmittel kann in vie-len Fällen verzichtet werden. Siebeinhalten einen hohen Anteil anHilfsstoffen,welchenichtszurReini-gungsleistungbeitragen.Dieenthal-tenen Bleichmittel bleichen jedochbunteWäscheaus.VieleKinderre-agieren außerdem sensibel auf dieWaschmittelrückstände die in derKleidungbleibenunddieimWasch-mittelenthaltenenDuftstoffe.
Waschen für sensible Haut:
• sparsamdosieren
• duftstofffreieundumwelt-freundlicheWaschmittelbevorzugen
• Weichspülerweglassen!
Reinigung und Textilien
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FallsbereitseinFamilienmitgliedun-terHautproblemenleidet,machtesSinn, einen zusätzlichen Spülgangdurchzuführen,besseristaberweni-gerWaschmittelzuverwenden.
Richtig waschen schont Geldbörse und Umwelt
Effizientes Waschen bedeutet dieMaschine immer voll zu beladen.Es ist nicht notwendig Wäsche zukochen! Das größte Energiespar-potenzial liegt in der Senkung derWaschtemperatur von 90°C auf60°C oder auf 40°C. Am we-nigstenEnergieverbrauchtWaschenbei 30°C. Dafür gibt es geeigneteWaschmittel, denn nicht jedes Pro-dukt löst sich bei niedriger Tempe-ratur im Waschwasser auf. Ökolo-gischundgesundheitlichbesonders
empfehlenswertistdasWaschenmitBaukastensystemen.DabeiwirdnurjeneChemieeingesetzt,diefürdieje-weiligeWäschegebrauchtwird.DieAnschaffungeinesWäschetrocknerssolltegutüberlegtwerden,dennerbrauchtPlatzundfrisstvielEnergie.Die Wäsche an der Luft trocknenist hingegen kostengünstig, unkom-pliziertundschontdieUmwelt.EinWäschetrockner ist nur dann not-wendig, wenn die Luftfeuchtigkeitin den Räumen sehr hoch ist undSchimmelgefahrdroht.
Zum Weiterlesen:
InfoblätterzumDownload:• OhSchreckeinFleck• EinkaufslistemitempfohlenenWasch-undPutzmittelnwww.umweltberatung.at/download
TIPPS• DiePflegekennzeichnunggibtwertvolleHinweisefürdierichtigePfle-
gederKleidungsstücke.
• VerwendenSiebeihartnäckigenFleckenkeineaggressivenSpezial-mittel,sondernwaschenSiedenFleck,wennmöglichsofortaus.MitGallseifevorbehandeln!
• VerzichtenSieaufVor-undKochwäscheundbeachtenSiebeimDosie-rendesWaschmittelsdieHärtegradedesWassers.
• LassenSieWeichspülerweg!SiebelastenHautundUmweltundkön-nenallergischeReaktionenhervorrufen.MitWeichspülergewascheneWäscheverschmutztaußerdemschnellerundistnichtsosaugfähig.
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Chemische Rückstände
DamitunsereKleidungundWäschebunt,bügelfreiundformstabilbleibt,werden über 4.000Textilhilfsmittelund Farbstoffe für die Ausrüstungder Textilien eingesetzt. Testergeb-
nissezeigen,dassTextilienRückstän-devonWeichmachernundgiftigenFarbstoffenenthaltenkönnen.EinigeStoffekönnensichsogarimKörperanreichernundsindmöglicherweisekrebserregend. Besondere Vorsichtist bei Formaldehyd geboten. EswirdeingesetztumTextilienzukon-servierenoderbügelfreizumachen.Formaldehyd kann Allergien auslö-senundwird als erbgutveränderndeingestuft.KonsumentInnenkönnenleider nicht erkennen, ob TextilienmitRückständenbehaftetsind.
Ökotextilien
Ökotextilien werden aus biolo-gischen Rohstoffen und ohne denEinsatz vonPestizidenundgesund-heitsschädlichen Hilfsstoffen produ-ziert. Der biologische Landbau un-terliegt strengen Biorichtlinien undwird unabhängig kontrolliert. DassbeimAnbauderFaserpflanzenund
Natürliche Fasern für zarte Kinderhaut Ökologische Textilien, garantiert rückstandsfrei
Kuschelige Decken, farbenprächtige Bettwäsche, weiche Teppiche und bunte Vorhänge schmücken das Kinderzimmer. Textilien für die Einrichtung und Kleidungsstücke bringen jedoch oft Chemie-rückstände ins Zimmer und auf die Haut.
Reinigung und Textilien
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auchbeiderweiterenVerarbeitungkeine gesundheitsschädlichen Mit-telzumEinsatzkommendürfen,istnicht nur unserer Haut zuträglich.AuchfürdieArbeiterInnenaufdenFeldern und in den Textilfabrikensind die Bedingungen besser undgesünder. Renommierte Ökotex-til-HerstellerInnen verwenden beider Weiterverarbeitung der Fasernaus Bio-Anbaunur hautfreundlicheFarbstoffe und verzichten auf Pro-dukte mit chemischer Ausrüstung.Ökotextilien sind daher frei vongefährlichen SchadstoffenwieAzo-farbstoffen oder zinnorganischenVerbindungen und besonders fürKinder und Personen mit sensiblerHautgeeignet.
TIPPS• BevorzugenSiefürhautnahgetrageneKleidungundBettwäsche
Ökotextilien.DiesesindfreivongefährlichenRückständen.
• EmpfindlichePersonenundBabyssolltendirektaufderHauthaupt-sächlichungefärbteNaturtextilientragen.
• WaschenSiealleTextilienvordemerstenTragenumüberschüssigeFarbstoffeundChemikalienauszuwaschen.
• GreifenSieauchzuSecond-Hand-Textilien,denndurchmehrma-ligesWaschensindkeineRückständezuerwarten.
• VermeidenSieTextilienmitdemHinweis„bügelfrei“oder„knitter-frei“.Diesesindmeistchemischausgerüstet.
Grüne Mode in großen Textilketten
Mittlerweile haben es Biotextilienauch in die konventionellen Lädengeschafft. Die Kriterien beziehensichhierjedochoftnuraufdiePro-duktion der Baumwolle, aber dieweiterenSchrittewie Spinnen, Fär-ben, Bleichen entsprechen häufigdenüblichenBedingungenderkon-ventionellenTextilindustrie.
Zum Weiterlesen:
ImWeb:• AdressenvonÖkotextil-Anbieter-Innenwww.umweltberatung.at/oekotextilien
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Naturtextil - IVN zertifiziert BEST
empfehlenswert
Vergabekriterien
Dieses Label wird vom Interna-tionalen Verband der Naturtextil-wirtschaft, dem IVN vergeben undkennzeichnet Textilien, deren Ge-webe vollständig aus Naturfasernaus biologischer Landwirtschaft be-stehen. Berücksichtigt werden dieUmweltauswirkungendesgesamtenProduktionsprozesses vom AnbauderFaserbiszumfertigenKleidungs-stückundauchdieEinhaltungvonsozialen Standards.Als „Best“ zerti-fizierteProdukteerfüllendiezurzeithöchsten realisierbaren Öko-Stan-dardsinderTextilbranche.DieEin-haltung der Kriterien wird in jederProduktionsstufevonunabhängigenStellenüberprüft.www.naturtextil.com
Die wichtigsten Gütesiegel
Reinigung und Textilien
Global Organic Textile Standard
empfehlenswert
Vergabekriterien
Der Global Organic Textile Stan-dard(GOTS)isteinweltweitgültigesLabel.DieTextilienenthalteneinenMindestanteilvon70%biologischerFaserunderfüllenstrengeRichtlinienbezüglich der Ausrüstung und Fär-bung.DieDurchführungeinesUm-weltmanagementsystems und einerAbwasseraufbereitung sind für dieProduktionsstätten vorgeschrieben.SozialeStandardssindgeregelt,Kin-derarbeitistverboten.Gekennzeich-netwerdenTextilien imEtikettmitdemHinweis„zertifiziertnachdemGlobalOrganicTextileStandard“.www.global-standard.org/
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Öko-Tex 100
eingeschränkt empfehlenswert
Vergabekriterien
DerÖko-Tex-Standard100stehtfürSchadstoffprüfungen der Produktein allen Verarbeitungsstufen. Diegekennzeichneten Textilien dürfenz.B.keineAzofarbstoffeoderAller-gieauslösendenFarbstoffeenthalten.Die Grenzwerte für Formaldehyd,Schwermetalle und Pestizidrück-stände sind bei Babykleidung zwarstrengeralsbeiherkömmlichenTex-tilien,trotzdemistihrEinsatzerlaubt.Ökologische und soziale Kriterien,die sichaufdenRohstoffanbaube-ziehen,spielenfürdieZeichenverga-bekeineRolle.www.oeko-tex.com
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Nur das Beste für Babys Haut – WASSER
Für die Reinigung eines Babys ge-nügtmeistklaresWasser.Fürgröße-re „Dreckspatzen“ braucht man abundzuKörperreinigungsmittel.BeimKauf sollten Sie unbedingt auf dieInhaltsstoffeachten:ProdukteohneDuft-undKonservierungsstoffesindzubevorzugen.DerHautIhresKin-desundderUmweltzuliebesolltenSie nur Produktemit InhaltsstoffenauskontrolliertbiologischemAnbauwählen.VerwendenSiedieProdukteaufje-denFallseltenundsparsam,umdieHaut nicht unnötig zu reizen. Täg-lichesEinseifenundEincremendesKindessindnichtnötig.EsstörtdasnatürlicheGleichgewichtderHaut.
Sauberer Kinderpo
Viele Eltern verwenden Feuchttü-cher fürdie täglicheReinigungvonBabysPo.Diesesindzwarpraktisch,enthalten aber häufig bedenklicheDuftstoffe, KonservierungsmittelundEmulgatoren.Dasienichtabge-waschenwerden,bleibendieStoffelangeZeitaufderHaut.Verträglicherist es, zur Reinigung einen Wasch-lappenoderfürunterwegseinVlies-tuch mit Wasser anzufeuchten. BeiRötungenkanndasTuchmitetwaspflanzlichemÖl,ambestenausbio-logischemAnbau,benetztwerden.
Zum Weiterlesen:
BroschürenundFoldervon"dieumweltberatung":• SeifeDuschbadundCo• Sonnenschutz-Sonnenklar• Düfte,dieunterdieHautgehen
www.umweltberatung.at
Was alles unter die Haut gehtKörperreinigung und Pflege
Kinderhaut ist viel dünner und empfindlicher als die Haut von Er-wachsenen. Auch sind manche Funktionen noch nicht voll entwi-ckelt und die natürliche Hautregulation muss sich erst einstellen.
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Austria Bio Garantie-ABG
empfehlenswert
Vergabekriterien• mindestens95%dereingesetzten
landwirtschaftlichenKomponentenstammenausbiologischerLand-wirtschaft
• nurwenige,inderRichtliniegenaudefinierteEmulgatoren,TensideundKonservierungsstoffe
• keineNano-undGentechnologie• derVerzichtaufTierversuchebeim
Endproduktistselbstverständlichundbereitsallgemeingesetzlichgeregelt
• nurtierischeRohstoffevonleben-denTieren
• transparenteundeindeutigeKenn-zeichnungfürdieKonsument-Innen
DieEinhaltungderBio-RichtliniewirdvoneineranerkanntenBio-Kontroll-stellemind.einmaljährlichüberprüft,Produkte werden einzeln auf dieÜbereinstimmung mit der Richtliniekontrolliertundfreigegeben.www.abg.at/de/bio-verarbeitung-handel/kosmetik
Ausgezeichnete ProdukteKörperpflegemittel
TIPPS• EntscheidenSiesichfürwenige,aberhochqualitativeProdukte
auskontrolliertbiologischemAnbau.
• FürdieAnwendunggilt:„Wenigeristmehr!“
• EinBlickaufdieInhaltsstoffeoderGütesiegelerleichtertdieKaufentscheidung.
Die wichtigsten Gütesiegel
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BDIH-BundesverbanddeutscherIndustrie-undHandelsunternehmen
empehlenswert
Vergabekriterien• EinsatzpflanzlicherRohstoffe
soweitmöglichauskontrolliertbio-logischemAnbauoderkontrolliertbiologischerWildsammlung
• aktiverEinsatzgegenGentechnik• Verzichtauforganisch-synthetische
Farbstoffe,synthetischeDuftstoffe,Silikone,ParaffineundandereErdölprodukte
• diemeistenRohstoffesindpflanz-
lich,miteinigenErgänzungenmineralischenundtierischenUrsprungs.
• BelangedesTier-undArten-schutzeswerdenberücksichtigt
Alle Produkte, die das Zeichen desBDIH-Standards tragen, unterliegeneiner unabhängigen und fortlau-fendenKontrolle. Sowird diewelt-weiteEinhaltungderKriteriensicher-gestellt.www.kontrollierte-naturkosmetik.de
Ausgezeichnete ProdukteKörperpflegemittel
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NaTrue
empfehlenswert Vergabekriterien
NaTrue ist eine Vereinigung euro-päischer Naturkosmetik-Hersteller-Innen. Dieses europäische Güte-siegel gibt es in drei Stufen, diesich durch die Anzahl der SterneimSiegelunterscheiden lassen.Diestrengsten Kriterien gelten für Pro-duktemitdreiSternen.
1. Stufe Naturkosmetik: Beinhaltet natür-liche,naturnaheundnaturidentischeStoffe, die für Naturkosmetika ein-gesetztwerdendürfen. SogenannteRestanteile beliebiger Stoffe sindnichterlaubt.
2. Stufe NaturkosmetikmitBioanteil:Anteilvonmindestens70%der ineinemProduktenthaltenenNaturstoffeauskontrolliertbiologischemAnbau.
3. Stufe Biokosmetik:Anteilvonmindestens95%der in einemProdukt enthal-tenen Naturstoffe aus kontrolliertbiologischemAnbau.www.natrue-label.de
Ausgezeichnete ProdukteKörperpflegemittel
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Gut für Hüften und Geldbörse
Moderne, waschbare Höschen-windeln aus Naturmaterialien sindbesonderskomfortabelundgesund-heitlich gut verträglich. Mit demKaufvonwaschbarenWindelnundunter Berücksichtigung der KostenfürEnergie,WasserundWaschmittelkönnenSiewährendderWickelperi-odeIhrFamilienbudgetumbiszu€700,-entlasten.
MehrwegwindelhöschenhabeneineausgezeichnetePassform,ihreHand-habungisteinfach.AuchderGesund-heitsaspektsprichtdafür:IhrBabyistdarinbreitgewickelt -eineoptima-le Voraussetzung für eine gesundeEntwicklungderHüftgelenkskörper!Durch die gute Luftdurchlässigkeitder Windel wird Pilzerkrankungender Haut vorgebeugt, und ange-nehmeTemperatureninderWindelsindgewährleistet.Mehrwegwindelnbestehen außerdem überwiegendausnatürlichenMaterialien.
Gut für die Umwelt
BeimWickelnmitMehrwegwindelnwirdnichtnurderWindelbergver-kleinert.IhreHerstellungverbrauchtvielwenigerRessourcenundEnergiealsdieHerstellungvonWegwerfwin-deln. Durch jedes mit waschbarenWindelngewickelteKindlassensichbiszu1.000kgMülleinsparen!
Gut gewickelt Tipps zum Windelkauf
Das wichtigste „Kleidungsstück“ von Babys ist die Windel. Ein Kind verbraucht ca. 4.500 Windeln, bis es sauber wird. Mehrwegwin-deln sind eine gesunde, billige und umweltschonende Alternative zu Wegwerfwindeln.
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Der Windelgutschein
Familien,diesichfürMehrwegwin-deln entscheiden, erhalten in fastallen Bundesländern einen Windel-gutschein. Der Wert beträgt meistzwischen€50,-und€100,-.Den„Windelgutschein“erhaltenSiegegen Vorlage Ihres Mutter-Kind-Passes schon vor der Geburt oderbeiderAnmeldungdesBabys.SiekönnendenWindelgutscheinbeiHändlerInnenIhrerWahleinlösen.
NiederösterreichInformationenbeimLandNÖunterder derNummer: 02742/ 90050oder unter: www.noe.gv.at/Gesell-schaft-Soziales/Geburt/Mehrweg-windelfoerderung
WienInformationen über Gutscheinakti-onenerhaltenSiebeimVereinWIWA,Tel.:01/�04374�,oderwww.verein-wiwa.at
Steiermarkwww.awv.steiermark.at
Oberösterreich,Steiermark,Salzburg,KärntenundTirol:www.verein-wiwa.at
Zum Weiterlesen:
ImWeb:• BezugsquellenMehrwegwindeln
www.umweltberatung.at
TIPPS• WickelnSieIhrBabyalle2bis3Stunden.
• DasWaschenderWindelnbei60°CgenügtimNormalfalldenhygi-enischenAnforderungen.
• VerwendenSieumweltschonendeWaschmittelwieBaukasten-systemeoderWaschmittelohneDuftstoffe(sieheListeempfohlenerWasch-undReinigungsmittelvon"dieumweltberatung").
• VerzichtenSiebeimWaschenderWindelnaufWeichspüler.
• TrocknenSiedieWindelnanderLuftstattimWäschetrockner.SosparenSieEnergieundGeld!
Spielzeug
In seinen ersten sechs Lebensjahren verbringt ein Kind rund 15.000 Stunden mit Spielen. Das ist ein Drittel seiner gesamten Zeit. Noch nie waren die Kin-derzimmer so vollgestopft mit Kuscheltieren, Spiel-zeugautos, Gameboys, Barbiepuppen und Legostei-nen wie heutzutage. Die kindliche Fantasie droht oft unter der Flut des Überangebotes von Spielwaren zu ersticken.Nicht die Quantität, sondern die Qualität des Spiel-zeugs entscheidet, ob und wie Kinder ihre Kreativität entfalten können. Viele Spielsachen, die angeboten werden, können die Gesundheit unserer Kinder mas-siv gefährden.
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Worauf schauen beim Spielzeugkauf?
Gutes Spielzeug regt die PhantasieundKreativitätan,istgesundheitlichunbedenklich und robust. Es lässtsichreparieren,istvielseitigundlan-geeinsetzbar.DarüberhinausmüssenSpielsachensobeschaffensein,dasssichdasKindbeim Spielen nicht verletzen kann.Spielzeugsollaltersgerechtseinundder geistigenundkörperlichenEnt-wicklungdesKindesentsprechen.Spielzeug wird aus unterschied-lichstenMaterialien hergestellt,wo-bei nachwachsende Rohstoffe wiezum Beispiel Holz genauso zumEinsatzkommenwieverschiedensteKunststoffe.SprechenSiesichbeimKaufvonSpielzeugmitFreundInnenoder Verwandten ab und machen
Rund ums Spielzeug Pädagogisch wertvoll – ökologisch vertretbar
Wenn Kinder vor den Auslagen von Spielzeuggeschäften stehen, be-ginnen ihre Augen zu leuchten und meist ist es nicht einfach, sie zum Weitergehen zu bewegen. Aber nicht immer decken sich die Vorstellungen der Eltern mit denen der Kinder, wenn es darum geht, geeignetes Spielzeug auszusuchen. Neben pädagogischen Kriterien verunsichern Berichte über bedenkliche Inhaltsstoffe in Baby- und Kinderspielzeug die Eltern.
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Sie Gemeinschaftsgeschenke. DenneinBaukastensystem,dassichergän-zenlässt,odereinePuppemitvielenKleidernsindfürKindervielinteres-santeralsunterschiedlicheTeile,diemannichtkombinierenkann.
Mit Holzspielzeug sind Sie nicht auf dem Holzweg
Holzspielzeug erfüllt die höchstenökologischen Kriterien, da es lang-lebig ist und aus einem nachwach-
Plastik ist nicht gleich Plastik
Kunststoffspielzeugistbuntundbie-tet ganz andere SpielmöglichkeitenalsHolz.DeshalbwirdesvorallemvonälterenKinderngeliebt.Dieun-terschiedlichenKunststoffehabeninBezugaufihreProduktionundEnt-sorgung verschiedene ökologischeAuswirkungen. Auch in ihrer Aus-wirkungaufdieGesundheitsindsieunterschiedlichzubewerten."dieumweltberatung" empfiehltKunststoffe aus chlorfreienKohlen-wasserstoffen wie Polyethylen (PE)oder Polypropylen (PP). Fragen SieambestenimFachhandelnach,umwelchenKunststoffessichhandelt.VermeidenSiedenKaufvonSpiel-zeugausPolyvinylchlorid(PVC).Esist ein starkes Umweltgift! Von derProduktion bis zur Entsorgung ver-ursacht PVC eine Vielzahl an Um-welt- und Gesundheitsbelastungen.Die Verwendung von PVC muss
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Beachten Sie!
• BevorzugenSieVollholzpro-dukte!AusdemLeimvonSperrholzproduktenkanngiftigesFormaldehydausdün-sten.
• KaufenSiemitbiologischenÖlenoderBienenwachsbe-handeltesHolzspielzeug.
• UnbehandeltesHolzistausHygienegründenfürBabysnichtgeeignet,daeseinenoptimalenNährbodenfürBakterienbietet.
• GewachstesHolzspielzeugkannauchgewaschenwer-den.LassenSieesanschlie-ßendguttrocknen.
senden Rohstoff besteht. Bei derHerstellung entstehen keine um-weltbelastenden Emissionen oderNebenprodukte. Spielsachen ausHolz sind robust und können fastimmerauchrepariertwerden.Qua-litativ gutes Holzspielzeug ist zwarnichtbilligaberdafürnahezuunver-wüstlich!EskannüberGenerationenweitergegebenwerden.
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nichtgekennzeichnetwerden.Spiel-sachen aus PVC bekommen keineZertifizierungen.
Was ist bei Babyspielzeug zu beachten?
Babys erkunden dieWeltmit demMund. Spielwaren für Babys undKleinkindersollendaherglatt,abge-rundet und leicht zu reinigen bzw.waschbarsein.DieAltersangabeaufdenSpielsachenistbeiBabysbeson-derswichtig!HängenSieSpieluhrennie direkt ins Gitterbett, diese sindmeist viel zu laut für das gute Ge-hör eines Babys. Experten und Ex-pertinnenempfehlen,einenAbstandvonca.einemMeterzwischenKin-derbett und Spieluhr einzuhalten!Denken Sie beim Kauf von Spiel-uhren,Babykeyboardsetc.nichtnurandieOhrenIhresKindes,sondernauchanIhreeigenenNerven!
Spielzeug aus der Natur
Papierfalten, Memory mit Natur-gegenständenodermodellierenmitSalzteig sind für viele Kinder ganzneue Erfahrungen. Versuchen SiedocheinmalFingerfarben,Knetmas-seoderauchdeneinenoderanderenKleber selbst herzustellen. Für vieleKinder ist die Herstellung an sichschoneinErlebnis,welchesnichtnurSpaßmacht, sondernauchsehrgutWissen vermittelt. Schenken Sie Ih-remKindbewusstIhreZeit!SpielenSie gemeinsamdie alten Spiele ausIhrer Kindheit. Spiele wie „Tempelhüpfen“ und „Blinde Kuh“ machennochimmervielSpaß.
Kinderspielzeug muss nicht immer neu sein
Oft können Spielsachen bei Ver-wandtenoderBekanntenausgeborgtwerden.NochguterhalteneSpielwa-renbekommenSieauchüberSpiel-warenbörsen, Tauschzentralen undFlohmärkte.
Bewusst, robust und einfach zu reparieren
GutesSpielzeugistrobust,lässtsichreparierenundistvielseitigundlangeeinsetzbar.Fallseinmaletwaskaputtgeht,gibtesdenPuppendoktor.
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Gesetzliche Regelungen
DieEN71,dieEuropa-NormfürdieSicherheitvonSpielzeug,regeltMin-deststandards für Kinderspielzeug,dasinnerhalbderEUverkauftwird.ZusätzlichgibtesÖNORMEN,dieinÖsterreichgültigsind.Esdarfda-hertheoretischnurSpielzeugindenVerkauf gelangen, das diesenRicht-linienentspricht.Grundsätzlichwirdempfohlen,nurSpielzeugzukaufen,
TIPPS
• BevorzugenSieHolzspielzeugoderSpielwarenausPolyethylenoderPolypropylen.
• KaufenSieimFachhandelundachtenSieaufdieKennzeichnungundAltersangaben!ProdukteausBilligshopssindmeistnichtkontrolliertundhaltensichoftnichtangültigeVorschriften.
• VermeidenSiebatteriebetriebeneSpielwaren.BatteriensindProblem-stoffeundinSpielwarennichtimmerkindersichereingebaut.
• WaschenSieStoff-undPlüschtierenachdemKaufbeiniedrigerTem-peraturinderWaschmaschine,umRückständevonChemikalien
zuentfernen!
Spielzeug
aufdemdieProduzentInnenangege-bensind.DieseAngabeistgesetzlichvorgeschrieben, bietet Transparenzfür KonsumentInnen und kann imFalleeinerReklamationwichtigsein.
Zum Weiterlesen:
Broschüre-"dieumweltberatung":• AlteSpiele–neuentdeckt
ImWeb:• Spielzeugkauf,Malen,Basteln...www.umweltberatung.at• GebrauchteSpielwarenwww.puppendoktor.at
service.magwien.gv.at/wab
www.strampelmax.at/tauschboerse/secondhandshops.wien.htm
www.flohmarkt-termine.at
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„spiel gut“
empfehlenswert
Vergabekriterien
Die rotePlakettekennzeichnetpä-dagogisch sinnvolles Spielzeug, dasvonFachleutengetestetundgemein-sammitKindernerprobtwurde.
www.spielgut.de
„Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet“
empfehlenswert
Vergabekriterien
BeiSpielsachenfürKinderunter36Monaten gelten strengere Bestim-mungen als für ältere Kinder. Far-ben müssen speichelecht sein, dasSpielzeug muss speziell bruchfestseinundeinegewisseGrößehaben,umdasEinatmenoderVerschluckenvonKleinteilenzuverhindern.marktcheck.greenpeace.at/415�.html
Die wichtigsten Gütesiegel
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Spielzeug
„fair spielt“ -fairproduziertesSpielzeug
empfehlenswert
Vergabekriterien
Leider gibt es für Spielzeug nochkein einheitliches Soziallabel. DieAktion„fairspielt“setztsichfürdieEinhaltungderMenschenrechteundgrundlegendeArbeitsnormeninderSpielzeugindustrieein.
www.fair-spielt.de
Geprüfte Sicherheit - GS
empfehlenswert
Vergabekriterien
DasSiegelbescheinigt,dasseinPro-dukt den Anforderungen des Ge-räte-undProduktsicherheitsgesetzes(GPSG)entspricht.Es zeigt an, dass ein Produkt diegrundlegenden Sicherheits- undGe-sundheitsanforderungen erfüllt undvon HerstellerInnen jährlich über-prüftwird.
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Allergene
GesundheitsrisikenSchleimhaut- und Bindehautentzün-dung,Schnupfen,allergischesAsthmaVorkommenHausstaub, Schimmelpilzsporen,Tierhaare,Baumaterialien,Pflanzen,LatexAlternativenVermeidenvonAuslösern,SpezielleStaubsauger,keineHaustierehalten,ProduktefürAllergikerverwenden,SchimmelentfernenundUrsachebekämpfen.
Biozide, Pyrethroide
GesundheitsrisikenKopfschmerzen,Übelkeit,Schädi-gungdesNervensystemsVorkommenHolzschutzmittel,Lacke,Teppiche,Schädlingsbekämpfung,Elektrover-dampfer(„Gelsenstecker“)AlternativenGegenständeundMaterialien,dieSchadstoffeabgeben,entfernenodergutabdichten,Fliegengitterverwenden.
Häufige Schadstoffe in Innenräumen
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Manche Stoffe sind erst ab einergewissen Konzentration schädlich,andere können bei langer Einwir-kungsdauer schon in geringstenMengenschädigen.Woherstammendiese Schadstoffe in Innenräumen?Neben dem CO2 aus der Atmungbelasten Zigarettenrauch, offeneVerbrennung von Gas z.B. beimGasherd,Reinigungs-undPflegemit-tel, Parfums und Duftsprays sowieAusgasung aus Baumaterialien, In-nenausstattungundEinrichtungdieLuftinunserenvierWänden.
WasSieanSchadstoffennichtinIhrNesteinbauen,kannauchkeinege-sundheitlichen Schwierigkeiten ver-ursachen!AchtenSiebei Innenaus-
bau und Einrichtung von vorn-he-reindarauf,nurschadstofffreieoderemissionsarme Materialien zu ver-wenden!AlsersteundeffizienteMaßnahmezurAbhilfebeiSchadstoffeninderRaumluftgiltausreichendesLüften!
In der nachfolgenden AuflistungfindenSieinalphabetischerReihen-folge die häufigsten Schadstoffe inInnenräumenundihreWirkungaufdenMenschen.DasSchadstoffABCgibt einen Überblick über das Vor-kommen und die gesundheitsscho-nendenAlternativen.DassollIhnenhelfen,Wohngiftezuerkennenundzuvermeiden.
Schadstoff-ABC Mögliche Schadstoffe in der Raumluft
Gute Raumluft wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden, die Gesund-heit unserer Kinder und das Konzentrationsvermögen aus. Ökolo-gische Baustoffe und richtiges Lüften helfen, Schadstoffe zu vermei-den oder zu reduzieren.
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CO2 - Kohlenstoffdioxid
GesundheitsrisikenIndikatorfürvomMenschenver-unreinigteRaumluft,narkotischeWirkungenVorkommenMenschen,Haustiere,Verbren-nungsprodukte,AutoabgaseAlternativenhäufigerLüften,mechanischeBelüf-tungsanlageinstallieren
Flammschutzmittel
GesundheitsrisikenReizungvonAugen,HautundSchleimhäuten.Einigesindpotenzi-ellkrebserregendVorkommenHeimtextilien,Teppiche,Matratzen,Pölster,Möbelbezüge,Kunststoffe,Baumaterial,Computer,Stereoanla-gen,FernsehapparatAlternativenVerwendungvonunbehandeltenTextilienundBaustoffenausnatür-lichenMaterialien
Formaldehyd
GesundheitsrisikenReizungderSchleimhäute(v.a.Au-gen,Nase),Hustenreiz,Unwohlsein,Atembeschwerden,Kopfschmerzen,giltalsallergieauslösendundkrebs-erregendVorkommenTabakrauch,SpanplattenundHolzwerkstoffe,Dispersionskleber,Lacke,offeneGasflammen,Desin-fektionsmittelAlternativeninderWohnungnichtrauchen,HinweiseaufProduktverpackungenbeachten,Schadstoffquelleentfer-nenoderabdichten
Halogenorganische Verbindungen
GesundheitsrisikenEineGruppevonmehrerentausendStoffen,dieBrom,JododerChlorenthalten.Manchesindallergieaus-lösend,einigekrebserzeugend,fastallereichernsichinderUmweltan.VorkommenKosmetika,Bodenbeläge,Farben,Lacke,KlebstoffeundDichtungs-massen,FlammschutzmittelnAlternativenNachMöglichkeitProdukteohneha-logenorganischeStoffeverwenden.
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Isocyanate
GesundheitsrisikenWirkenbeiderVerarbeitungreizendaufAugen,HautundSchleimhäute.Atembeschwerden,AllergienundasthmatischeBeschwerden.VerdachtaufkrebserzeugendesPotenzialVorkommenPolyurethan(PUR)-Zweikompo-nenetenkleberundZweikom-ponentenlacke,Bindemittelin„formaldehydfreien“Spanplatten,MontageschäumeAlternativenInnenausbauplattenohnePUR-Kle-ber:Gipsfaserplatten,zementgebun-deneSpanplatten;Holzdreischicht-platten.Parkett:geschraubtes,genageltesoderschwimmend verlegtes Vollholzpar-kettstattFertigparkett.MechanischeBefestigung statt Montageschäume,Weißleime oder Kaseinleime alsKlebstoffe.Wasser-undNaturharzla-cke,Naturharzwachseund-öle.
Phtalate - WeichmacherSeit2005/2006dürfeneinigenach-weislichschädlichePhtalatefürKin-derspielzeug nicht mehr eingesetztwerden!
GesundheitsrisikenWirkenwieHormone.StehenimVerdacht,Leber,NierenundFortpflanzungsorganezuschädigen.ReizungvonAugen,HautundSchleimhäuten,AllergienundAsth-mabeihöherenKonzentrationenVorkommenPlastikspielzeug,Bodenbeläge,Kleber,Lacke,Farben,Dichtungs-massen,Elektrokabel,Schläuche,Medizinprodukte,Duschvorhänge,Tapeten,Lebensmittelverpackungs-folien,Schuhe,Sport-undFreizeit-artikel,KosmetikaAlternativenVermeidungvonProduktenausweichemPVC-Material,v.a.Boden-beläge,VinyltapetenundSpielzeug.VerwendungvonBodenbelägenausnatürlichenRohstoffenz.B.Holz,Tonfliesen,Kork,Linoleum,Schaf-wolleoderPolyethylenalsKunstoff-belag.
Schadstoff-ABC
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Schimmelpilzsporen und Schim-melpilztoxine, Bakterien
GesundheitsrisikenAllergien,Reizungen,Geruchsbelä-stigung,InfektionenVorkommenSchimmelbildunganBauteilen,inKlimaanlagenundLuftbefeuchtern
AlternativenUrsachennachhaltigbeseitigen:SanierungvonBauschäden,Luft-feuchtereduzieren,belüften
Tabakrauch
GesundheitsrisikenChronischeBronchitis,Asthma,Herz-,Kreislauf-undAtemwegser-krankungen,LungenkrebsVorkommenZigaretten,Zigarren,PfeifenAlternativenBesondererSchutzfürKinderundSchwangerenotwendig.RaucheninInnenräumeneinstellen.
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VOC - FlüchtigeOrganischeVerbin-dungen
GesundheitsrisikenGeruchsbelästigung,ReizungdesAtmungstraktes,BeeinträchtigungdesNervensystems,Befindlichkeits-störungen,zumTeilreizend,aller-gieauslösendundkrebserregendVorkommenLösungsmittel,Farben,Lacke,Kleber,Ausgleichsmassen,Gewerbebetriebe(z.B.Putzereien,Lackieranlagen)AlternativenLüften,lösungsmittelfreieProdukteverwenden,Quelleentfernenoderabdichten
Schadstoff-ABC
ImpressumHerausgeberin:"dieumweltberatung"-VerbandösterreichischerUmweltberatungsstellen,Mari-ahilferStraße196/11,1150Wien,Redaktion:ManfredBürstmayr,SilviaDygryn,MichaelaKnieli,PeterKurz,ManuelaLanzinger,DorisPfeiffer,ElisabethTangl-alle"dieumweltberatung";Lektorat:AstridHuber,"dieumweltbe-ratung";Layout:MonikaKupka,"dieumweltberatung";Druck:DruckereiPiacekGesmbH,1100Wien,gedrucktnachderRichtlinie„SchadstoffarmeDruckerzeugnisse“desÖsterreichischenUm-weltzeichens,1.Auflage,Juni2009