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Caritas wirkt. Zum einen durch professionelles Handeln in allen unseren Projekten. Zum anderen aber durch den ganz besonderen Wirkstoff der Nächstenliebe. Denn unser Grundsatz ist es, mit dem Herzen zu sehen und zu handeln. Das ist der gelebte „Caritas- Spirit“: Liebe zu erfahren und weiter zu schenken. Diese Liebe ist es, die Kraft und Energie gibt – neben der ganz konkreten Hilfe zum Dasein. Rund 40.000 Menschen bieten wir so jährlich Unterstützung mit regionalen Anlauf- stellen in ganz Oberösterreich. Caritas wirkt aber vor allem dann, wenn andere mitwirken: Pfarren, Freiwillige, SpenderInnen, KooperationspartnerIn- nen, Unternehmen und viele mehr. 2018 konnten wir so gemeinsam im Kleinen wie im Großen vieles bewirken. So u.a. in unseren Lerncafés, die Kinder dabei unterstützen, mit einem positiven Schul- abschluss den Armutskreislauf zu durch- brechen. Jährlich haben wir hier eine großartige Erfolgsquote – 2018 schafften 96% der betreuten Kinder einen posi- tiven Abschluss des Schuljahres. Leider ist es aber dennoch sehr schwer, Spon- soren zu finden, die bereit sind, die Lerncafés über einen längeren Zeitraum zu unterstützen – was aber dringend erforderlich wäre, um das Angebot langfristig abzusichern. Einen Teil unserer Arbeit in Oberöster- reich erbringen wir im Auftrag und in Kooperation mit staatlichen Behörden (Bund, Länder, Gemeinden). Das sind Leistungen unseres Sozialstaates, die auch solidarisch aus Steuergeldern finanziert werden. Dazu gehört u.a. auch die Unterbringung von AsylwerberInnen. Seit Herbst 2015 haben wir die staat- lichen Stellen tatkräftig dabei unterstützt, ausreichend Quartiere für die erhöhte Anzahl an AsylwerberInnen zu schaffen. Der Höchststand an Plätzen in Caritas- Quartieren in OÖ. war im Mai 2016 mit rund 2.300 erreicht. Dieser enorme Ausbau war eine große Herausforderung und konnte nur dank des großartigen Einsatzes und Engagements der Mitar- beiterInnen unserer Abteilung Flücht- lingshilfe gelingen. Dafür allen Beteiligten an dieser Stelle ein großer Dank! Sehr dankbar bin ich auch den vielen freiwillig Engagierten, die mit Rat und Tat vor Ort mithalfen, dass sich die Menschen hier angenommen fühlten und wesentliche Schritte zur Integration setzen konnten. Aufgrund der inzwischen wieder stark rückläufigen Zahlen an Asylanträgen reduzieren wir seither laufend die Anzahl der Quartiere wieder – Ende 2018 hatten wir einen Stand von 925 Plätzen. Allen engagierten Mitwirkenden an unserer Arbeit 2018 ein herzliches Danke – verbunden wieder mit der Bitte, weiter mit uns an einer gerechteren Welt zu bauen. Franz Kehrer, MAS Direktor der Caritas in Oberösterreich VORWORT Jahresbericht 2018 : Für Menschen Kraft und Energie aus Nächstenliebe Foto: Hermann Wakolbinger

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Page 1: Caritas bewegt 2019 Druck 1.7.qxp Layout 1 › fileadmin › storage › obe... · ist uns Gerti in dieser Zeit beigestanden. Wir haben viele Tiefen durchlebt, und sie war immer an

Caritas wirkt. Zum einen durchprofessionelles Handeln in allen unserenProjekten. Zum anderen aber durch den ganz besonderen Wirkstoff derNächstenliebe. Denn unser Grundsatzist es, mit dem Herzen zu sehen und zu handeln. Das ist der gelebte „Caritas-Spirit“: Liebe zu erfahren und weiter zu schenken. Diese Liebe ist es, dieKraft und Energie gibt – neben der ganzkonkreten Hilfe zum Dasein. Rund40.000 Menschen bieten wir so jährlichUnterstützung mit regionalen Anlauf -stellen in ganz Oberösterreich.

Caritas wirkt aber vor allem dann, wennandere mitwirken: Pfarren, Freiwillige,SpenderInnen, KooperationspartnerIn-nen, Unternehmen und viele mehr. 2018konnten wir so gemeinsam im Kleinenwie im Großen vieles bewirken. So u.a.in unseren Lerncafés, die Kinder dabeiunterstützen, mit einem positiven Schul-abschluss den Armutskreislauf zu durch-brechen. Jährlich haben wir hier einegroßartige Erfolgsquote – 2018 schafften96% der betreuten Kinder einen posi -tiven Abschluss des Schuljahres. Leider

ist es aber dennoch sehr schwer, Spon-soren zu finden, die bereit sind, dieLerncafés über einen längeren Zeitraumzu unterstützen – was aber dringenderforderlich wäre, um das Angebot langfristig abzusichern.

Einen Teil unserer Arbeit in Oberöster-reich erbringen wir im Auftrag und inKooperation mit staatlichen Behörden(Bund, Länder, Gemeinden). Das sindLeistungen unseres Sozialstaates, dieauch solidarisch aus Steuergeldernfinanziert werden. Dazu gehört u.a. auchdie Unterbringung von AsylwerberInnen.Seit Herbst 2015 haben wir die staat -lichen Stellen tatkräftig dabei unterstützt,ausreichend Quartiere für die erhöhteAnzahl an AsylwerberInnen zu schaffen.Der Höchststand an Plätzen in Caritas-Quartieren in OÖ. war im Mai 2016 mit rund 2.300 erreicht. Dieser enorme Ausbau war eine große Herausforderungund konnte nur dank des großartigenEinsatzes und Engagements der Mitar-beiterInnen unserer Abteilung Flücht-lingshilfe gelingen. Dafür allen Beteiligtenan dieser Stelle ein großer Dank! Sehr

dankbar bin ich auch den vielen freiwilligEngagierten, die mit Rat und Tat vor Ortmithalfen, dass sich die Menschen hierangenommen fühlten und wesentlicheSchritte zur Integration setzen konnten.Aufgrund der inzwischen wieder starkrückläufigen Zahlen an Asylanträgenreduzieren wir seither laufend die Anzahlder Quartiere wieder – Ende 2018 hatten wir einen Stand von 925 Plätzen.

Allen engagierten Mitwirkenden an unserer Arbeit 2018 ein herzlichesDanke – verbunden wieder mit der Bitte, weiter mit uns an einer gerechteren Welt zu bauen.

Franz Kehrer, MASDirektor der Caritas in Oberösterreich V

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Jahresbericht 2018

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Wo die leisen Töne Anklang finden

Bei „musica invita“ musizieren Menschen mitpsychischen Beeinträchtigungen gemeinsam mit Ehren-amtlichen und BetreuerInnen. Dabei kommt der wahreWert der Musik zum Vorschein: Auch wenn mancher Tonfalsch ist, sie schafft Beziehung und Gemeinschaft. Und sie ist „Balsam für die Seele“.

Mit viel Herz, Verstand und großem Engagementsind die MitarbeiterInnen der Caritas in Ober-österreich jeden Tag im Einsatz: für rund 40.000Menschen jährlich. Der wichtigste „Wirkstoff“dabei: mit dem Herzen zu sehen und zu handeln.

Nächstenliebe erzeugt „soziale Energie“, die Kraft gibt und Licht indas Leben von Menschen bringt, die oft auf der Schattenseite stehen.

Caritas wirktEin Platz zum Ankommen

Wer auf der Straße lebt, braucht immerwieder einen sicheren Rückzugsort. Wer eineWohnung hat, aber keine sozialen Kontakte,braucht Gesellschaft. Das Tageszentrum FRIDAin der Linzer Dinghoferstraße bietet Frauen beides – einen geschützten Raum, in dem Fraueinfach Frau sein kann und bekommt, was siesucht: Ruhe, Rückhalt oder Rat. Wie wichtig dieser Schutzraum für die Frauen ist, zeigt dasrege Aufkommen: Bis zu 25 Frauen kommentäglich in den drei Vormittagsstunden, in denendas Tageszentrum geöffnet ist.

Mit Streetfood tischen Jugendliche ihre Qualitäten auf

Ein österreichweit einzigartiges Projekt bereichert die Kochausbil-dung der Caritas in Linz. Seit Jahren kommt aus den Lehrküchen von St. Elisabeth, wo Jugendliche mit Beeinträchtigung auf den Arbeitsmarktvorbereitet werden, qualitativ hochwertige Speisen. Erstmals geht die Aus -bildung nun hinaus zu den Menschen in die Gesellschaft. Ein mobiler Food-Truck bietet auf öffentlichen Plätzen sowie für Firmen und bei Events die kuli narischen Leckerbissen der Jugendlichen an. Auch hinter dem Tresen stehen die jungen Leute. Für sie geht es darum, über den Tellerrand zuschauen. Durch den „SPEISEWAGEN“ müssen die Jugendlichen mit Leutenin Kontakt treten und mit ihnen reden“, erklärt Mag.(FH) Roman Braun-Hüttner, Leiter der Abteilung „Ausbildung“. „Viele von ihnen sind schüchtern. Da ist das Projekt ein gutes Lernfeld für sie, wo sie ihre Fähigkeiten ein -bringen und beweisen können.“ Der Speisewagen bringt Menschen mitBeeinträchtigungen mitten unter die Leute. Inklusion wird selbst in die Handgenommen. Und nebenbei erhalten die Jugendlichen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. www.speisewagen-caritas.at

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Sicherer Boden in der Krise

Als Lisa P. (Name geändert) dieScheidung einreichte, setzte ihr Ehe-mann sie vor die Tür der gemeinsamenWohnung. Drei Monate lang lebte sie mit ihren drei Kindern in einemPensions zimmer auf 10 m2. Kraft, um fürdie Wohnung zu kämpfen, hatte sienicht mehr. Dass sie dann schnell einenPlatz im Krisenwohnen der Caritas inLinz bekam, war für die 40-Jährige ein Rettungsanker. Eine Sozialarbeiterin half ihr dabei, die nächsten Schritte zugehen – finanzielle Ansprüche zu regeln,das Sorgerecht und eine Kinderbetreu-ung, die sich mit ihren Arbeitszeitenkombinieren lässt. Weiters wurde siedabei unterstützt, eine leistbare Woh-nung für sich und die Kinder zu finden. Gerade für Frauen bzw. Familien mit

Kindern ist akute Wohnungslosigkeit eingroßes Problem, denn in den Notschlaf-stellen dürfen Kinder nicht übernachtenund in betreuten Wohneinrichtungen fürFrauen mit Kindern gibt es meist langeWartelisten und nicht sofort einen Platz.Acht von elf Krisen-Wohnplätzen sinddaher fix für Frauen bzw. Paare mit oderohne Kinder reserviert. SozialarbeiterIn-nen unterstützen dabei, neue Perspek -tiven zu finden und das Leben wiederaus eigener Kraft zu meistern.

NACHHALTIGKEIT IN DER CARITAS

Den Geschäftsbericht 2018 der Caritas in Oberösterreich finden Sie aufunserer Homepage www.caritas-linz.at zum Download.

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SeniorInnen fahren die Ernte ein

Die älteren Menschen vomSeniorenwohnhaus Schloss Hallmachen sich wieder gerne die Händeschmutzig: Seit dem Frühjahr 2018pflanzen die MitarbeiterInnen gemein-sam mit den SeniorInnen auf einemAcker verschiedenstes Gemüse, vor -wiegend Kartoffeln und Zucchini. Die Hausküche zaubert daraus einenköstlichen Mittagstisch. HaustechnikerThomas Schmid stellte für den Anbauseinen Privatgrund zur Verfügung. 800 kg Erdäpfel und 270 kg Zucchinikonnten im Jahr 2018 als spätsommer -liche Ernte eingefahren werden. Dasdeckt den Bedarf des Seniorenwohn-hauses für ein Vierteljahr.

EMAS für das Senioren -wohnhaus St. Anna

Am 25. September 2018 erhieltdas Linzer Seniorenwohnhaus St. Annadie EMAS-Zertifizierung. Mit verschie -denen Maßnahmen sparte es in den letzten drei Jahren sukzessive Energie in den Bereichen Wärme, Elektrik und Wasser ein, führte ein Mülltrenn-System ein und sorgte für eine stärkereBewusstseinsbildung bei den Mitar -bei terInnen für Umweltthemen. BeiDienstreisen wird, wenn möglich, deröffentliche Verkehr genutzt und die MitarbeiterInnen sind u.a. durch dasJob-Ticket dazu angehalten, öffentlichoder per Rad in die Arbeit zu fahren.

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Heimleiter Michael Grabnernahm die Auszeichnung von BMin Elisabeth Köstingerentgegen.

Ein Engel für die dunkelsteStunde

Als Carina Zwahrs Mann anBauchspeicheldrüsenkrebs starb, wurdeCaritas-Familienhelferin Gertraud Strasserdrei Jahre lang zur Wegbegleiterin für die Familie. Sie packte überall an, woHilfe gebraucht wurde – ob im Haushaltoder mit den Kindern. „In jeder Hinsichtist uns Gerti in dieser Zeit beigestanden.Wir haben viele Tiefen durchlebt, und sie war immer an unserer Seite – sie hatgeholfen, die Sachen von meinem Mannauszusortieren und Probleme mit denKindern zu lösen“, sagt Carina Zwahr.„Gerti sah, was gebraucht wurde, undleistete Hilfe zur Selbsthilfe. Ihre Unter-stützung hat uns wieder ins Lebenzurückgeholt.“

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Blitzlichter des Jahres 2018

Neues Projekt: Schule im Park

Ein neues Projekt erhöhte die Bildungschancen von Kindern vonArmutsmigrantInnen: In Linzer Parksbekamen sie niederschwellig Lernunter-stützung. Oft haben die Kinder Lückenin ihrer Schulbildung – und damit kaumChancen, der Armut zu entkommen.Spielerisch vermittelten die Caritas-MitarbeiterInnen den Fünf- bis Vierzehn-jährigen eine Grundbildung fürs Lesen,Schreiben und Zahlenverständnis, aber auch kulturelle Werte und Sprach-kenntnisse. Das Projekt wurde mit dem Integrationspreis der Stadt Linz ausgezeichnet.

72 Stunden wirkungsvollund engagiert

Unter dem Motto „Challengeyour limits“ engagierten sich in Oberösterreich rund 500 Jugend -liche bei Österreichs größterJugend sozialaktion „72 Stundenohne Kompromiss“. Sie halfen in 46 Sozial projekten mit. In Windes -eile eroberten die Jugendlichen mit ihrem Tatendrang die Herzender Menschen, die in den Caritas-Einrichtungen leben. „Nicht nur in unserem Wohlfühlraum, sondern auch zwischenmenschlich ist Großespassiert“, erzählt Karin Bachleitner, Projektleiterin von invita Pfaffing, wo

Menschen mit psychischenBeein träch tigungen leben.„Das Mit einander in diesen

72 Stunden war so spürbar und herz -erwärmend, dass wir noch lange davonzehren können!“ 72 Stunden ohne Kompromiss ist eine Aktion der Katho -lischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Ö3.

Help-Mobil erhielt Hilfe

Um wohnungslose Menschen ärztlich zu versorgen, ist zweiMal pro Woche in Linz ein umgebautes Rettungsauto – das Help-Mobil– unterwegs. Im Jahr 2018 kam der bestehende Bus an seine Grenzen

– er war in die Jahre gekommen undmusste durch einen neuen ersetzt werden. Eine Crowdfunding-Kampagneund großzügige Spenden ermöglichtenes, ein neues Fahrzeug anzuschaffenund zu adaptieren. Damit wurden auchbessere Bedingungen für die medi -zi nische Versorgung geschaffen undes steht endlich genügend Lager- und Stauraum für Schlafsäcke undDecken zur Verfügung.

Flashmob zum WeltalzheimertagMit einem Flashmob vor demLinzer Landhaus und einer Wunschlistevon Demenzbetroffenen an Gesellschaftund Politik machte die Caritas am Welt-alzheimertag auf die Bedürfnisse vonMenschen mit Demenz aufmerksam.Demenzerkrankte und ihre Angehörigenschrieben ihre Wünsche auf, was es fürein gutes Leben mit Demenz braucht.Die Caritas betreut in OÖ jährlich rund1.200 Menschen mit Demenz und ihreAngehörigen.

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ENTWICKLUNGEN IN KÜRZE

Im Krankenzimmer bekommenObdachlose, die aus dem Kranken-haus entlassen werden, eine medizinische Nachbetreuung.

Niko F. lebt seit Jahren auf derStraße. Immer wieder hat er gesundheit-liche Beschwerden. Diesen Winter lag ermit einer Lungenentzündung im Kran-kenhaus. Die Entlassung in „häuslichePflege“ stand kurz bevor. Für ihn hießdas – zurück auf die Straße. In einemZustand, der von „gesund“ noch weitweg war. Auch Lissa M. ging es ähnlich:Sie hatte eine Amputation hinter sichund versuchte ohne ein Zuhause ihreWunde möglichst gut sauber und trocken zu halten. Die Verbandswechsel,die sie eigentlich täglich machen musste, passierten nicht regelmäßig. Die Wunde entzündete sich.

Solche und ähnliche Geschichten gabenden Ausschlag für ein neues Projekt der Caritas für Menschen in Not: dasKrankenzimmer. Im Krankenzimmer werden seit Juni 2018 Menschenbetreut, die aufgrund einer Erkrankungeinen Platz brauchen, an dem sie sichauskurieren können. Bis zu drei Wochenstehen vier Betten (zwei Einzel- und einDoppelzimmer) zur Verfügung. Einediplomierte Krankenschwester unter-stützt bei pflegerischen Tätigkeiten undbei der Körperhygiene. Ein Sozialarbeiterhilft den KlientInnen dabei, ihre Situationzu stabilisieren und eventuell sogar einenWohnplatz zu finden. Ehrenamtliche

MitarbeiterInnen nehmen sich Zeit fürGespräche, aber auch für gemeinsamesSpielen und Kochen. Dadurch ist derAufenthalt im Krankenzimmer für vieleMenschen nicht nur eine Chance, wieder gesund zu werden, sondernauch eine Möglichkeit, Wege aus derObdachlosigkeit zu finden.

Im Jahr 2018 wurden 715 Nächtigungenim Krankenzimmer gezählt. 18 Personenhaben das Angebot genutzt, davon 15 Männer. Von den 18 KlientInnenwaren 14 aus Österreich, zwei ausRumänien und je einer aus Italien undder Ukraine.

Wenn obdachlose Menschen krank sind, haben sie keinenOrt, um sich wirklich auszukurieren. Im neuen Linzer „Krankenzimmer“ der Caritas können sie seit 2018 wiedergesund werden.

11.877 Menschen in Not (inkl. Familien-angehörige) konnten durch die CaritasSozialberatung unterstützt werden. Es gab 19.709 Beratungskontakte/Vorsprachen.

Im Haus für Mutter und Kind lebten18 Frauen mit insgesamt 29 Kindern.

In das Tageszentrum Wärmestubekamen 906 Personen in Wohnungsnot,im Schnitt rund 90 Personen pro Tag. Im Frauenprojekt FRIDA wurden159Frauen betreut, im Schnitt 18 pro Tag.

In der Beratungsstelle LENA für Menschen, die in der Prostitution ar beiten oder gearbeitet haben, gab es in der aufsuchenden Sozialarbeit 2.768 Kontakte (+1,1%).

In ganz OÖ wurden rund 240 Tonnen anSachspenden gespendet. Die CARLA

Second-Hand-Läden in Linz und Braunau haben 141.563 Stück Kleidungverkauft.

Im Projekt „Krisenwohnen“ wurdeninsgesamt 76 Personen, davon 39 Kinder betreut.

Die Kontaktstelle für Armutsmigran-tInnen hat in 1.998 Beratungen (+30%)392 Personen aus anderen EU-Ländernberaten.

Im Help-Mobil konnten 468 wohnungs-lose KlientInnen medizinisch versorgtwerden.

Im Hartlauerhof wurden 21 wohnungs-lose Männer betreut. 4 Männer waren in der Nachbetreuung.

Beim Netzwerk Wohnungssicherungsind im Bereich der Delogierungspräven-tion insgesamt 169 Haushalte (223

Erwachsene und 127 mitbetroffene Kinder) beraten worden (+8,3%).

Im Notquartier in Braunau wurden 28Personen vorübergehend untergebracht.

Von der WEGE wurden 37 Haftentlas -sene betreut, begleitet und beraten.

In der Grundversorgung für Asylwer-berInnen wurden durchschnittlich 2.619Personen betreut (–43,2%). Im Rahmender Freiwilligen Rückkehrberatung wur-den insgesamt 2.760 Personen beraten(+144,5%). Es kehrten 170 Personen in ihre Herkunftsländer zurück.

Beim Projekt I-C-E für anerkannteFlüchtlinge fanden 6.579 Beratungs -gespräche statt (+27,3%).

Die Lerncafés betreuten insgesamt 228 SchülerInnen. 96% schafften einenpositiven Schulabschluss.

Ein Krankenzimmer für Obdachlose

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„Gemeinsam mit der FirmaValue Dimensions Management ServicesGmbH haben wir bereits 2016 die Quali-tätsmanagement-Datenbank ‚Qualitätals Prozess in der Elementarpädagogik(QaP.E) programmiert. In diesem Zusam-menhang haben wir auch schon Ansät-ze mitgedacht, die Bereiche Kinder- und Personalverwaltung zu erweitern“,sagt Mag.a Edith Bürgler-Scheubmayr,Geschäftsführerin der Caritas für Kinderund Jugendliche. Seit Herbst 2017wurde der Teilbereich „Kinderverwal-tung“ in intensiver Detailarbeit entwickelt.Das Ziel war, den komplexen Anfor -derungen an Führung und Verwaltungvon Kinderbetreuungseinrichtungengerecht zu werden.

Wesentliche Highlights desProgramms sind:

• Die Daten der Kinder können bereitsbei der Vormerkung und Anmeldungvon Eltern via Link digital erfasst werden.

• Erforderliche Betreuungsverträge zwischen Einrichtung und Eltern können im Tool automatisiert erzeugtund per Mail aus dem Tool herausversendet werden.

• Rechnungsbelege für die Leistungs -

abrechnung mit den Eltern (Eltern -beiträge, Mittagessen,…) könnenebenso automatisch erzeugt und versendet werden.

• Daten zum Kind, die dem Land OÖ im Zuge der Anwesenheitserfassungals Basis für die Finanzierung jährlichim Herbst bekannt gegeben werdenmüssen, sind im KITAweb nur 1x zu erfassen und werden über eineSchnittstelle eingespielt.

• Berichte und Auswertungen für ein professionelles Berichtswesen sind möglich.

Zwischen Mitte Oktober 2018 und Weihnachten 2018 erhielten die LeiterIn-nen und Verwaltungskräfte von 235 Einrichtungen (von insgesamt 358 kirch-lichen Kinderbetreuungseinrichtungen)eine Einschulung in den Bereichen Einrichtungs- und Kinderverwaltung.Auch die ErhalterInnen und Mandats-nehmerInnen wurden im Rahmen derErhalter konferenz im November 2018hinsichtlich ihrer Aufgaben im Tool zurAufnahme von Kindern eingeschult.

Für 2019 sind Erweiterungen in denBereichen Dienstplangestaltung, Zeit -erfassung und Personalverwaltung für die Ausrollung geplant.

KITAweb – Kindergarten-management 4.0

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Mit „KITAweb“ steht denkirchlichen Kinderbetreuungs-einrichtungen ein zeitgemä-ßes Managementtool zur Verfügung. Es ermöglichtprofessionelle Führung,Betriebsorganisation und Verwaltung und unterstütztdie handelnden Personen in ihren Aufgaben.

Rund 550 Kinder besuchten die 13 von der Caritas betriebenen Krabbelstuben, Kindergärtenund Horte.

Die Fachberatung für Integrationbegleitete 1.792 Kinder mit Be -einträchtigungen (+7,2%) sowie ihr Umfeld bei der Integration in Kinderbildungs- und Betreuungs -einrichtungen.

Mit Hilfe der Kybernetischen Metho-de konnte 37 Kindern in Lernzen-tren beim Erwerb von grundlegen-den Fertigkeiten zum Lesen, Schrei-ben und Rechnen geholfen werden.

Das Junge Wohnen begleitete 60Kinder in zwei Hortgruppen. DasWohnheim in der Baumbachstraßebetreute 275 Jugendliche und jungeErwachsene, die eine höhere Schuleoder Berufsschule besuchen, eineLehre oder ein Praktikum absolvie-ren oder sich in anderer Ausbildungbefinden. In den 5 Wohngemein-schaften fanden 49 junge Menschenihr Zuhause.

17 LogopädInnen testeten 4.450Kinder in Reihenuntersuchungen (–8,1%). Bei 66,7% der Kinder wur-den Sprachauffälligkeiten (–3,2%)festgestellt, bei 32,9% war eine Therapie nötig (–8,7%). Es wurden2.608 Beratungsgespräche mitEltern geführt (–10,5%) und 584 Kinder konnten in eine regelmäßigeTherapien in einer der 35 Außen -stellen übernommen werden.

Rund 18.000 Kinder besuchtenkirchliche Kindertageseinrich-tungen. Die Caritas für Kinder undJugendliche unterstützte hierbei 230Erhalter und gesamt rund 2.800PädagogInnen und Hilfskräfte mitService und fachlicher Beratung. Es wurden 24 neue Gruppen eröff-net, 29 neue Leiterinnen, 94 Pä -dagogInnen, 77 HelferInnen und 69StützpädagogInnen und -helferInnenneu angestellt und eingeführt.

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Tobias Kohel ist gehörlos.Wenn er in der Berufsschule sitzt, könn-te er dem Unterricht ohne Hilfe nicht folgen. Neben ihm sitzt Gebärden -dolmetscherin Monika Hartl vom Projekt„Hand-Werk“. Sie sorgt dafür, dass Tobias im Unterricht mitkommt.„Dadurch, dass die Inhalte im Unterrichtin Gebärdensprache gedolmetscht werden, verstehe und begreife ich denStoff besser“, erzählt der 18-Jährige.„Durch die Begleitung von Hand-Werkhabe ich viel bessere Chancen, dass ich gute Noten im Zeugnis bekomme.Ohne Hand-Werk würden für mich viele Inhalte verloren gehen.“

Neun Caritas-MitarbeiterInnen unterstüt-zen im Projekt Jugendliche ab 13 Jahrenbei der Berufswahl, beim Eintritt in dieArbeitswelt und während der Berufs-schulzeit. Die Unterstützung ist individu-ell an die Person angepasst. So könnendie Jugendlichen ihre Berufsausbildungmöglichst selbständig absolvieren underhalten die Assistenz, die eine Teilhabeermöglicht – seien es technische Hilfs-mittel, Unterstützung durch eine Mit-schrift in einfacher Sprache am Laptopoder Dolmetschdienste. Auch gehörtdazu, alle Beteiligten in einem Ausbil-dungsbetrieb und in der Berufsschulezum Thema Höreinschränkungen zusensibilisieren. In den vergangenenzwanzig Jahren begleitete die Caritas

insgesamt rund 300 Jugendliche. Pro-jektleiter Martin Nowak: „Die jungenMenschen kommen meist als Pflicht-schüler mit vielen Fragen und Unsicher-heiten zu uns“, sagt er. „Es freut michbesonders zu sehen, wie sie den her-ausfordernden Umstieg ins Berufslebenbewältigen und sich in ihrer Ausbil-dungszeit zu fachlich und sozial kom -petenten selbstbestimmten Menschenentwickeln.“

Das Projekt wird gemeinsam mit demSozialministeriumservice LandesstelleOÖ finanziert.

Durch das Projekt „Hand-Werk“ bekommen hörbeein-trächtigte und gehörloseJugendliche seit zwanzigJahren eine Berufsausbildungfür den ersten Arbeitsmarkt.

Tobias Kohel mit Gebärdendolmetsche rin Monika Hartl.

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In den 12 integrativen, heilpä -dagogischen Kindergärten undHorten wurden pro Monat durch-schnittlich 410 Kinder und Jugend-liche gefördert (–2,6%). Im Bereich„Wohnen“ wurden 384 Menschenmit Beeinträchtigungen begleitetund betreut, im Bereich „Ausbil-dung und Arbeit“ waren 499 KundInnen beschäftigt bzw. absol-vierten dort eine Ausbildung. 44Personen wurden im Jahr 2017mobil betreut. 859 Menschen nah-men 18.135 Therapieeinheiten(–4,1%) in Anspruch.

Im Kinder- und Jugendkompe-tenzzentrum St. Isidor (KIJUK)wurden 321 Kinder und Jugendli-che sowie deren Familien begleitet.

invita betreute 223 Menschen mitpsychischen Problemen im „Woh-nen“, 110 Personen in der „MobilenBetreuung und Hilfe“ und 180 Per-sonen in der FähigkeitsorientiertenAktivität.

234 StudentInnen besuchten dieSchule für Sozialbetreuungs -berufe am Salesianumweg in Linz.

20 Jahre Hand-Werk: Ausbildungs assistenz für hörbeeinträchtigte Menschen

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Das neue Betreuungsteam hateinen ganz besonderen Auftrag: Esnimmt sich ganz dafür Zeit, die gehei-men Wünsche der Menschen im Engel-hartszeller Seniorenwohnhaus zu er -füllen. Seien es Handmassagen, ein Spaziergang in die Stiftskirche oder dasBefüllen von Duftgläsern – „Ihr Wunschist uns Befehl“ heißt das Motto. „Nochbewusster als früher nehmen wir unsZeit für die BewohnerInnen“, erzähltTeamleiterin Bernadette Würstl.

Besondere Highlights sind Nachmittage,an denen eine Mitarbeiterin ihre Tieremitbringt: Eine Katze, zwei Hasen undauch ein Hund kommen zu Besuch. Die SeniorInnen genießen es, die Tierezu beobachten und sie zu streicheln.Für die 87-jährige Marianne ist es derBesuch des Kirtages in St. Ägidi, der sie noch Monate später zum Strahlenbringt. Begleitet von einer Caritas-Mitarbeiterin konnte sie in die nahe Ortschaft fahren und bei den Standln

selber einkaufen. Sie schmökerte durchdas Angebot und traf viele von ihrenalten Bekannten und Freunden – sogarder Bürgermeister ratschte mit ihr. Nach dem Kirtag besuchte sie noch den Friedhof.

„Dank diesem Schwerpunkt können wirnoch individueller arbeiten und mit diesen Glücksmomenten mehr Sonne inden Alltag der SeniorInnen bringen“,freut sich die Teamleiterin.

In der Apfelsaison sammelt Josef Hartl, einer der Bewohner, dieberühmten „Weißen Klar“. In einem Wohnbereich verkochten die BewohnerInnen die Äpfel dann gemeinsam zu Apfeltascherl.

Mehr Zeit fürs MiteinanderDamit es den älteren Menschen im Seniorenwohnhaus St. Bernhard nicht nur körperlich, sondern vor allem auch geistig und seelisch gut geht, steht seit Juni 2018besonders viel Zeit für sie zur Verfügung. 23 Wochenstundendienen seitdem der „Fokussierten Betreuungsarbeit“.

201.199,25 Betreuungsstunden (–3,29%) leisteten die MobilenFamiliendienste bei 1.345 Fami -lien (–4,68%). Dabei wurden614.460,50 km zurückgelegt.

280.478,50 Betreuungsstunden (+0,85%) leisteten die MobilenPflegedienste bei 7.217 Men-schen mit der Hauskrankenpflegesowie mit der Mobilen Betreuungund Hilfe. Dabei wurden 2.363.843 km zurückgelegt.

Die Servicestelle PflegendeAngehörige führte 1.176 psycho-soziale Einzel- und Gruppen -beratungen (+15,7%) durch. Das An gebot wird mit 17 Treffpunkten in Oberösterreich, Erholungstagen,Bildungsangeboten und einer Onlineberatung im Internet(www.netzwerkpflege.at) ergänzt.

2018 wurden von der Caritas für Betreuung und Pflege 420betreubare Wohnungen in 31 Häusern betreut.

In vier Seniorenwohnhäusernwerden 358 BewohnerInnen von348 MitarbeiterInnen betreut. Das Seniorenwohnhaus SchlossHall hat den 1. Platz des Sinn -stifter-Preises mit dem Projekt„Herzenswünsche“ sowie den3. Platz mit dem Feriencampgewonnen.

18 Menschen besuchten die Elisabeth Stub’n, die Tagesbe-treuung für Menschen mit Demenz.

Im Mobilen Hospiz PalliativeCare wurden 1.058 PatientInnenund ihre Bezugspersonen (+0,86%) begleitet.

317 angehende Fach- bzw.Diplom-SozialbetreuerInnenbesuchten die zwei Schulen für Sozialbetreuungsberufein Linz oder Ebensee.

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In der DR Kongo wurden 16 Projekteunterstützt. 1.148 Menschen konntedurch Landwirtschaftsprojekte, etwa mit125.000 Manioksetzlingen oder 716Enten und Ziegen, geholfen werden. Bei einem Teil der unterstützten Haus -halte konnte die Anzahl der Haushalte,die 3 Mahlzeiten/Tag konsumieren, um43% gesteigert werden.

In Weißrussland wurden 19 Projekteunterstützt. 2.500 hilfsbedürftige Perso-nen haben im Rahmen der WinternothilfeHilfspakete mit Essen, Bekleidung,Hygieneartikel, Decken und Brennholz

erhalten. Im Kinderdorf Gomel wurden62 Kinder mit Behinderungen betreut. 71 Familien mit an Krebs erkrankten Kindern konnten während der Krebs -behandlung im Caritaszentrum St. Lukasuntergebracht und psycho-sozial betreutwerden.

In Russland wurden in den Caritas-Tageszentren in Sibirien und St. Peters-burg 32.000 warme Mahlzeiten für Kinder zubereitet.

4.224 Menschen konnten mit 6 Hilfs -projekten in Bosnien-Herzegowinaerreicht werden. 529 Familien wurden im

Sozialzentrum Mostar mit Medikamen-ten, Schulmaterial, Kinderkleidung oderPflegemitteln unterstützt. Das Projekt„don’t forget!“ – Schaffung demenz-freundlicher Strukturen konnte 2018 inzwei Modellregionen gestartet werden.

In Rumänien wurden 10 Projekte unter-stützt. 2.567 Menschen profitiertendurch die Unterstützung. In 15 Tages-zentren für Kinder wurden 45.400 warmeEssensportionen ausgegeben.

In Serbien wurden in der Armenküchevon Senta 79.150 warme Mahlzeitenzubereitet.

Auslandshilfe

ENTWICKLUNGEN IN KÜRZE

Die vergessenen Kinder in WeißrusslandSeit mehr als 20 Jahren koordiniert Mag.a Sigried Spindlbeck von derCaritas-Auslandshilfe die Hilfsprojekte in Weißrussland. Im Dezemberbesuchte sie die Einrichtungen, die Kindern und Jugendlichen einePerspektive für ein besseres Leben geben.

„Trotz meiner lang -jährigen Erfahrungerschüttert es michimmer wieder aufsNeue, wenn ich Kinder sehe, die mitWinterjacken in derWohnung sitzen, weildas Geld zum Heizenfehlt, oder wenn ichweiß, dass die alteFrau bei –20 Grad auf die Toilette insFreie muss“, erzähltSigried Spindlbeck.

Witali kam als einer vonden „Totgesagten“ ins Kinderdorf Gomel. „Wirhaben ihn damals zu uns geholt, um ihm einwürdiges Sterben zuermöglichen“, erzähltSchwester Simona – totgesagt aus Mangel an Nahrung und einem liebevollen Umfeld. Bis zu seinem 3. Lebensjahrlag Witali nur in einem Bett und konnte nichtgehen. Heute wächst ergemeinsam mit anderenbeeinträchtigten Kinder in familiärer Atmosphäre im Kinderdorf auf.

Schwester Maria ist eine derBetreuerinnen im Kinderzentrum inSmorgon: „Viele Kinder trauen sichbei uns am Anfang nicht zu essen.Es ist schön zu sehen, wie sie sichentwickeln, die Schule abschließenund wir der nächsten Generation zueinem besseren Leben verhelfen.“

In acht Caritas-Kinderzentren erhalten die Kinder kostenlos ein warmes Mittagessen und Hilfe beim Lernen.In vielen Schulen gibt es keine Nach -mittagsbetreuung. Die Kinder wären ohne den Zentren sich selbst überlassen.

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Hilfe für Menschen in Not im In- und Ausland

Insgesamt rund 8,2 Millionen Eurohaben die OberösterreicherInnen im Jahr2018 an die Caritas OÖ. gespendet. Der größte Teil davon (rund 56,4%)wurde für die Hilfe für Menschen in Notin Oberösterreich verwendet. Zum Bei-spiel in den 12 regionalen Caritas-Sozial-beratungsstellen und in verschiedenenEinrichtungen wie dem Haus für Mutterund Kind, dem Krisenwohnen oder dem„Help-Mobil“, einer medizinischen Not-versorgung für Obdachlose in Linz.

Sehr dankbar sind wir, dass rund803.000,– Euro im Rahmen der Hunger-kampagne für unsere Hilfe gegen denHunger in Afrika gespendet wurden.Damit konnten wir Akuthilfe für Betroffeneder Hungerkatastrophe in mehreren Ländern in Afrika und Asien leisten undaußerdem in der DR Kongo u.a. Land-wirtschaftsprojekte finanzieren, die lang-fristig die Ernährung der Menschensichern.

Spenden für Menschen inschwierigen Lebenslagen

In den anderen Tätigkeitsfeldern derCaritas in Oberösterreich (Menschen mitBehinderungen, Betreuung und Pflege,Kinder und Jugendliche), die zum Groß-teil durch die öffentliche Hand und durchBeiträge der betreuten Personen finan-ziert werden, spielen die Spenden aucheine wichtige Rolle. Ohne sie wärenmanche Therapien für Menschen mitBeeinträchtigungen, ein Teil der Hospiz-arbeit für unheilbar kranke Menschenoder die Unterstützung für Menschen,die zu Hause ihre Angehörigen pflegen,nicht möglich.

Aufwand zur Spenden -aufbringungWer ordentlich und solide helfen will,muss Verwaltungsarbeit leisten und denErfordernissen seriöser Arbeit gerechtwerden. Dafür sind aber einige Arbeits-schritte notwendig: Von der Kommuni-kation mit den SpenderInnen über die Spendenerfassung und Zweckwid-mungszuordnung bis hin zur Buchhal-tung, Controlling und Meldung an das

Finanzamt wegen der steuerlichenAbsetzbarkeit. Angesichts der immerzahlreicher werdenden Spenden -organisationen ist auch Spendenwer-bung notwendig – wir müssen auf die Caritas aufmerksam machen, um die Existenz unserer Hilfe für Menschenin Notlagen zu sichern. Der Aufwand für alle diese Tätigkeiten lag 2018 bei 13,57% des Spendenvolumens –dies ist ein Durchschnittswert über alle Spendenprojekte.

Danke für Ihre Spenden 2018!

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1,10%5,61%

Öffentliche Kostenbeiträge 83,34% Spenden 6,45%

Private Kosten-beiträge 8,25%

Diözesan-finanzkammer1,96%Wie finanzierte sich die Caritas der Diözese Linz

n Hilfe für Menschen in Not (Inland) 56,4%

n Flüchtlings- und MigrantInnenhilfe 3,9%

n Caritas für Menschen mit Behinderungen 7,7%

n Caritas für Kinder und Jugendliche 1,5%

n Caritas für Betreuung und Pflege 3,5%

n Auslandshilfe 27,0%

Spendenverwendung nach Bereichen

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Spenden-Highlights

LeserInnen der Kirchenzeitung unterstützen im AuslandIm Februar bat die Kirchenzeitung um Spenden fürCaritas-Projekte in Rumänien. 501 LeserInnenbeteiligten sich mit insgesamt 24.721,– Euro an derAktion und halfen dadurch mit, warme Mahlzeitenfür Kinder in Not zu finanzieren. In Schulausspei-sungen und Kinderzentren werden die Kinder mitEssen versorgt und können sich dort zumindesteinmal am Tag richtig satt essen. Im August spen-deten 867 Kirchenzeitungs-LeserInnen 47.677,–Euro „Für eine Zukunft ohne Hunger“. Mit demBetrag konnten 1.000 unterernährte Kinder undBabys in vier Gesundheits- und Ernährungs -stationen in Kinshasa in der DR Kongo vor demHunger bewahrt werden.

HOFER spendet Kleidungfür Familien in NotHOFER-Filialen in ganz Österreichspendeten Kleidung und Schuhe imGesamtwert von 1 Million Euro andie Carlas, die Second Hand-Lädender Caritas. „Durch die erfolgreicheKooperation mit der Caritas gebenwir Textilien eine zweite Chance undsetzen unseren Anspruch, Verant-wortung im Tagesgeschäft zu leben,in die Praxis um“, so HOFER-Generaldirektor Günther Helm. Diegespendeten textilen Restwaren wieKleidung, Bettwäsche, Heimtextilienund Schuhe waren beispielsweiseaufgrund offener Verpackungen nichtmehr verkäuflich. In Oberösterreichwurden sie in den Carlas zu güns -tigen Preisen verkauft oder über dieCaritas-Sozialberatungsstellenkostenlos an bedürftige Menschenausgegeben.

Benefiz-Konzert von Andy Lee LangDem Kiwanis-Club Leonding ist es gelungen, den Tasten-Akrobaten und Rock’n’Roller Andy LeeLang für ein Benefiz-Konzert zu gewinnen. DerMusiker brachte gemeinsam mit „The Wonderboys“die Kürnberghalle in Leonding mit der „Doo-Wop-Show“ zum Beben. Insgesamt 10.000,– Eurokamen an diesem Abend dem Caritas-Reitzentrum St. Isidor zugute. „Wir unterstützen immer gerneProjekte für Kinder und das Integrative Reitzentrumist ein wichtiges Projekt, wo Kinder mit Beeinträch-tigungen auf dem Rücken der Pferde therapeu -tische Förderung erhalten“, sagt Erich Hofmarcher,Präsident des Clubs Kiwanis-Leonding.

Energie AG ermöglichte BrunnenbauÜber ein Jahrzehnt hinweg hat die Energie AG Oberösterreich dieCaritas beim Projekt „Wassertropfen“ im Kongo unterstützt. Seit dem Jahr 2008 spendete sie für je 1.000 m³ geliefertes Trinkwasser in Österreich einen Euro und je Kubikmeter in Tschechien einen Heller. Begleitete Aktionen ermöglichten, dass die erforderlichen finanziellen Mittel für das Projekt aufgebracht werden konnten. 262 neu errichtete oder sanierte Brunnen und Quellen versorgen jetzt fast eine halbe Million Menschen in der DR Kongo mit sauberem Wasser. „Wenn man sieht, mit welch vergleichsweise einfachen Maßnahmen so vielen Menschen das Überleben gesichert werden kann, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeitvon finanzieller Hilfe für Afrika nicht mehr“, so Dipl.-Ing. ChristianHasenleithner, Geschäftsführer Energie AG OÖ Wasser GmbH.

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: Für Menschen

Unsere Versicherung mit Heimatvorteil.

Key Account Management

Keine Sorgen, Caritas Oberösterreich

Caritas Direktion Direktor: Franz Kehrer, MAS Stellvertreterin: Mag.a Edith Pfeiffer

4021 Linz, Kapuzinerstraße 84 Telefon 0732/7610-2001

Caritas Information 4021 Linz, Kapuzinerstraße 84 Telefon 0732/7610-2020 E-Mail [email protected] www.caritas-linz.at

Caritas Spenden 4021 Linz, Kapuzinerstraße 84 Telefon 0732/7610-2040 E-Mail [email protected]

Spenden-Kontonummer: RLB OÖ. 1.245.000, BLZ 34.000

IBAN: AT203400000001245000BIC RZ00AT2L

Empfänger: Caritas für Menschen in Not

Caritas für Betreuung und Pflege 4021 Linz, Hafnerstraße 28 Telefon 0732/7610-2401

Geschäftsführung: Mag.a (FH) Andrea Anderlik

Caritas für Kinderund Jugendliche 4021 Linz, Kapuzinerstraße 84 Telefon 0732/7610-2081

Geschäftsführung:Mag.a Edith Bürgler-Scheubmayr

RegionalCaritas 4021 Linz, Kapuzinerstraße 84 Pfarrservice Telefon 0732/7610-2993

Caritas für Menschen in Not 4021 Linz, Hafnerstraße 28 Telefon 0732/7610-2301

Geschäftsführung: Mag.a Marion Huber

Caritas für Menschen mit Behinderungen 4060 Leonding, St. Isidor 16 Telefon 0732/672067-0

Geschäftsführung: Mag. Stefan Pimmingstorfer

ImpressumCaritas bewegt. Jahresbericht 2018.Medieninhaber und Herausgeber:Caritas der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4021 LinzRedaktion: Caritas KommunikationVerlagsort: LinzFotos: Caritas in OÖ. bzw. wie angegeben Layout/Gestaltung: Brot & Butter, Werbeagenturwww.andraschko.co.atDruck: Salzkammergut Media Ges.m.b.H., Gmunden

KontaktCaritas Information, Kapuzinerstraße 84, 4021 LinzTelefon 0732/7610-2020E-Mail [email protected]/caritasOberoesterreich

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