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Büro für Biologie und Landschaftsplanung Dipl. Biol. Dr. Tim Rosskamp Institut für Biologie und Umweltwissenschaften Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg Prof. Dr. Rainer Buchwald Institut für Ökosystemforschung Dipl. Biol. Luisa Steiner Wiederherstellung und Neuschaffung artenreicher Wiesen durch Mähgut-Übertragung: Zielsetzung, Zwischenergebnisse und Perspektiven Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg Prof. Dr. Rainer Buchwald Institut für Biologie und Umweltwissenschaften IBU A1 3-314 Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 26111 Oldenburg Tel. 0441/798-47 17 Email: rainer.buchwald@uni- oldenburg.de Projekt „Wiederherstellung und Neuschaffung artenreicher Mähwiesen durch Mähgut-Aufbringung – ein Beitrag zum Naturschutz in intensiv genutzten Landschaften“

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Büro für Biologie und Landschaftsplanung

Dipl. Biol. Dr. Tim Rosskamp

Institut für Biologie und Umweltwissenschaften

Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

Prof. Dr. Rainer Buchwald

Institut für Ökosystemforschung

Dipl. Biol. Luisa Steiner

Wiederherstellung und Neuschaffungartenreicher Wiesen

durch Mähgut-Übertragung:Zielsetzung, Zwischenergebnisse und Perspektiven

Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg

Prof. Dr. Rainer Buchwald Institut für Biologie und UmweltwissenschaftenIBU A1 3-314Carl von Ossietzky Universität Oldenburg26111 Oldenburg Tel. 0441/798-47 17Email: [email protected]

Projekt „Wiederherstellung und Neuschaffung artenreicher

Mähwiesen durch Mähgut-Aufbringung – ein Beitrag zum

Naturschutz in intensiv genutzten Landschaften“

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09:00 Begrüßung (Rainer Buchwald)

Restitution mesophiler Mähwiesen: Fragestellungen und Zwischenbilanzen (Rainer Buchwald)

09:30 Vorgehensweise und Erfahrungen bei der Wiederherstellung artenreicher Mähwiesen in NW-Deutschland (Tim Rosskamp)

10:00 Vorgehensweise und Erfahrungen bei der Wiederherstellung artenreicher Mähwiesen in SW-Deutschland (Luisa Steiner)

10:30 Kaffeepause

11:00 Blumenwiesen in Ostfriesland – Entwicklung artenreichen Grünlandes durch Direkt- und Heueinsaat (Matthias Bergmann)

11:30 Auswirkung von Mäh- und Rechgutübertragung auf die Artendiversität neu angelegter Kalkmagerrasen in Süddeutschland (Michael Jeschke)

12:00 Mittagspause

13:30 Mahdgutübertragung in artenarmes Grünland (Tobias Donath)

14:00 Diskussion: Stand und Perspektiven der Restitution artenreicher Mähwiesen in Deutschland

15:00 Ende

Programm

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Restitution mesophiler Mähwiesen: Fragestellungen und Zwischenbilanzen

Rainer Buchwald

Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg

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Schwierigkeiten bei der Ausmagerung undArten-Anreicherung von Intensivgrünland

• Standorte hinsichtlich kennzeichnender ökologischer Faktoren irreversibel verändert (v.a. hydrologische, bodenphysikalische Faktoren)

• Hohe Konzentrationen an Nährionen im Oberboden nach jahr(zehnt)elanger Intensivnutzung

• Typische Grünlandarten teilweise mit kurzlebiger und/oder individuenarmer Diasporenbank

• Typische Grünlandarten teilweise mit geringer Keimrate in situ• Unzureichende Aktivierung der Diasporenbank und Etablierung

wegen fehlender Vegetationslücken• Spenderpopulationen von Grünlandarten individuenarm und/oder in

weiter Entfernung• Fehlende Ausbreitungsvektoren (Überschwemmungen, Weidetiere,

landwirtschaftliche Fahrzeuge u.a.)

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Vielfalt der Mähgut-ÜbertragungenI. Spenderflächen (n = 19)• Extensiv genutzte mesophile Wiese (Arrhenatheretalia – Basal-

gesellschaft)• Salbei-Glatthaferwiese (Arrhenatheretum salvietosum)• Typische Glatthaferwiese (Arrhenatheretum typicum)• Mädesüß-Glatthaferwiese (Arrhenatheretum filipenduletosum)• Goldhaferwiese (Polygono – Trisetetum)• Goldhaferwiese (Polygono – Nardetum) / Borstgrasrasen (Nardetum)• Wassergreiskraut-Wiese (Senecioni – Brometum)• Extensiv genutztes Hochmoor-Grünland (Molinietalia – Agrostietalia -

Basalgesellschaft)• Extensiv genutztes Niedermoor-Grünland (Molinietalia –

Basalgesellschaft)• Sandtrockenrasen (Armerion elongatae)• Halbtrockenrasen (Onobrychido – Brometum)

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Vielfalt der Mähgut-Übertragungen

II. Empfängerflächen (Nutzung vor Maßnahme; n = 21)• Getreide- oder Maisacker• Ackerbrache• Wiesen-Einsaat• Bergwiese mit herbstlicher Nachbeweidung• Artenarmes Intensiv- oder Extensivgrünland mäßig feuchter

Hochmoor-Standorte• Artenarmes Intensivgrünland der Flussmarschen• Jüngst umgebrochenes Feuchtgrünland• (Vegetationsfreier Rohboden)• Artenarmes Extensivgrünland frischer Standorte

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Vielfalt der Mähgut-Übertragungen

III. Boden-chemische Daten von 20 Mähgut-Aufbringungsflächen in NW- und SW-Deutschland

Angegeben ist jeweils das arithmetische Mittel aus 3 (bisherige Äcker) bzw. 6 (bisherige Wiesen) Einzelwerten.

pH

(C

aC

l 2)

C/N

-Ve

rhä

ltnis

K2O

(mg

*10

0g -

1 )

P2O

5 (m

g*1

00

g -1

)

N 1 Duntzenwerder 4,8 9,1 30,6 29,1

N 3 Jaderkreuzmoor 5,2 10,8 33,4 18,4

N 4 Moorplacken-Süd 4,0 19,1 42,6 79,9

N 5 Moorplacken-Nord 4,6 13,3 116,7 72,2

N 12 Austen 4,7 15,1 21,4 24,3N 13 Spaschen 1 4,2 11,0 23,3 32,3N 16 Wasserwerk Ol 6,0 3,6 8,0 4,1S 1 Mattfeld 1 4,1 9,5 12,2 10,6

S 2 Mattfeld 2 4,5 9,3 18,4 13,8S 3 Mattfeld 3 4,5 6,9 22,7 22,1

S 4-1 Tüllinger Berg 1 7,5 21,2 78,2 28,0S 4-2 Tüllinger Berg 2 7,4 17,1 114,3 68,7S 4-3 Tüllinger Berg 3 7,4 11,9 98,4 102,2S 7 Zienken 6,1 11,6 38,2 18,9

S 8 Mattfeld 4 4,5 7,5 19,5 16,4S 9 Steinenstadt 4,1 10,2 24,0 19,1

S 11 Hohtann-Belchen 4,5 12,3 12,0 1,9S 12 Gisiboden 4,1 10,0 14,0 9,2

S 14 Umkirch 1 6,0 11,1 17,6 8,4S 15 Eberfingen 7,3 30,4 18,9 56,3

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Fragestellungen (I) im Projekt„Wiederherstellung und Neuschaffung artenreicher Mähwiesen durch Mähgut-Aufbringung - ein Beitrag

zum Naturschutz in intensiv genutzten Landschaften“

• Welche Wiesentypen lassen sich leicht wiederherstellen oder neu schaffen, welche weniger leicht?

• Aus welchen Nutzungstypen der Empfängerflächen lassen sich artenreiche Wiesenbestände herstellen, aus welchen kaum oder gar nicht?

• Welche Artenzahlen und –zusammensetzungen müssen artenreiche Wiesen aufweisen, um als Spenderflächen geeignet zu sein?

• Welche spezifischen und allgemeinen Grünland-Arten werden häufig, selten oder gar nicht übertragen?

• Gibt es zu hohe oder zu niedrige Boden-Gehalte von Stickstoff, Phosphor oder wesentlichen Kationen (Ca, Mg, K), die eine Arten-Anreicherung auf bisherigen Intensiv- oder Extensivwiesen oder Äckern unmöglich machen?

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Vorgehensweise bei der Durchführung der Maßnahmen

• Auswahl der Empfängerfläche• Auswahl der Spenderfläche• Bodenchemische Analyse der Empfängerfläche vor der Maßnahme

(C/N-Verhältnis, P, K, pH)• Bestandsaufnahme der Flora/Vegetation von Spender- und

Empfängerfläche vor der Maßnahme• Partielle oder vollständige Bodenbearbeitung der Empfängerfläche• Mahd der Spenderfläche und Übertragung des Mähgutes in

frischem Zustand• Ein oder zwei Säuberungsschnitt(e) im Herbst• Anlage von Dauerprobeflächen; Monitoring in den Folgejahren der

Maßnahme

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Versuchsdesign:Sechs Varianten der Mähgut-Aufbringung

am Beispiel der Empfängerfläche Belchen-Hohtann(intensiv genutztes Geranio – Trisetetum) Osten

Mit Bodenbearbeitung Ohne Bodenbearbeitung A Doppelte Schichtdicke

B Einfache Schichtdicke C Null-Fläche

Hangneigung

A

B

C

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Mahd der Empfängerfläche unmittelbar vor der Mähgut-Übertragung

Bodenbe-arbeitung mit dem Frontlader

Die bei der Bearbeitung entstandenen Bodenrillen

Abtransport und Abladen des Mähguts von einem Lade-wagen mit Schneidewerk und per Hand

Übertragung von Mähgut auf eine Borstgras-reiche Goldhaferwiese nach vorsichtiger Bodenlockerung

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Spenderfläche Mattfeld SpenderflächeEmpfängerfläche

Mahd mit Kreiselmähwerk (Mittel-schwadablage)

Abtransport per Silierwagen mit Schneidewerk

Abladen des Mähgutes auf der vorbereiteten Fläche

Verteilen des Mähguts mit dem Zetter

Mähgut-Übertragung von einerSalbei-Glatthaferwiese auf eine Ackerfläche

im Juni 2006 (Mattfeld; Stadt Weil am Rhein)

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Mähgut-Übertragung auf beweidetes,artenarmes Intensivgrünland mit hohem Anteil von

Alopecurus pratensis und einigen Flutrasen-Bereichen

Spenderwiese für die Empfängerfläche „Duntzenwerder“ (Alter Ochtum-Polder). Blühaspekt mit Rhinanthus minor.

Ausgebrachtes Mähgut auf der Fläche „Duntzenwerder“.

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Mähgut-Übertragung auf extensiv genutztes,artenarmes Hochmoor-Grünland (dominant: Holcus lanatus, Deschampsia cespitosa, Juncus effusus)

Mähgut-Gewinnung mit Häcksler und Miststreuer auf der Spenderfläche (Bornhorster Wiesen).

Mähgut-Verteilung mit Miststreuer auf der Fläche „Moorplacken-Süd“.

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Mähgut-Übertragung von einemungedüngten Sandtrockenrasen auf eine

vegetationsfreie Rohbodenfläche

Gewinnung des Mähguts mit einem Aufsitzmäher auf dem Wasserwerks-gelände Oldenburg-Alexanderfeld.

Auf der nahe gelegenen Empfänger-fläche wird das Mähgut von Hand ausgebracht.

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Fragestellungen (II) im Projekt„Wiederherstellung und Neuschaffung

artenreicher Mähwiesen durch Mähgut-Aufbringung – ein Beitrag zum Naturschutz in intensiv

genutzten Landschaften“

• Zu welchem Zeitpunkt sollten Mahd der Spenderfläche und Übertragung des Mähgutes erfolgen?

• Welche Art der Bodenbearbeitung (u.a. mit welchem Gerät) ist vorteilhaft für die Vorbereitung unterschiedlicher Empfängerflächen?

• Sollte der Boden bestehender Wiesen/Weiden und Brachen streifenweise oder flächig bearbeitet werden?

• Welche Technik und welches Gerät sind für Übertragung und Aufbringung des Mähgutes zu empfehlen?

• In welcher Schichtdicke sollte das Mähgut aufgebracht werden?

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Ergebnisse I:Entwicklung der Gesamtartenzahlen von

2004 (Zeitpunkt der MGA) bis 2007 und der mittleren Artenzahlen in den Dauerquadraten (DQ) 2006 bis 2007

in drei Flächen am Tüllinger Berg

Gebiet 2004 2005 2006 2007 2006 2007

Tüllingen 1 12 27 32 30 16 19

Tüllingen 2 11 30 34 34 18 23

Tüllingen 3 14 26 33 36 20 26

Mittelwert 12 28 33 33 18 23

Gesamtartenzahl mittl. Artenzahl in DQ

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Artenentwicklung in der FlächeTüllingen III von 2004 (MGA) bis 2007

Die Zielarten der Salbei-Glatthaferwiese sind hervorgehoben.Art 2004 2005 2006 2007Elymus repens ● ● ● ●Cirsium arvense ● ● ● ●Convolvulus arvensis ● ● ● ●Brachypodium pinnatum ● ● ● ●Trifolium pratense ● ● ● ●Veronica chamaedrys ● ● ●Amaranthus retroflexus ● ●Chenopodium album ● ●Echinochloa crus-galli ● ●Sonchus arvensis ● ●Potentilla reptans ● ●Equisetum arvense ● ●Brassica napus ●Achillea millefolium ● ● ●Centaurea jacea agg. ● ● ●Dactylis glomerata ● ● ●Galium album ● ● ●Poa pratensis ● ● ●Sanguisorba minor ● ● ●Rhinanthus alectorolophus ● ● ●Festuca pratensis ● ● ●Festuca rubra agg. ● ● ●Medicago lupulina ● ● ●Salvia pratensis ● ● ●Taraxacum officinale ● ● ●Glechoma hederacea ●

Art 2004 2005 2006 2007Arrhenatherum elatius ● ●Daucus carota ● ●Medicago sativa ● ●Onobrychis viciifolia ● ●Helicotrichon pubescens ● ●Convolvulus sepium ●Knautia arvensis ● ●Tragopogon pratensis ● ●Trifolium repens ● ●Vicia angustifolia ●Bellis perennis ● ●Leucanthemum ircutianum ● ●Rumex obtusifolius ● ●Poa trivialis ● ●Bromus erectus ●Holcus lanatus ●Leontodon hispidus ●Prunella spec. ●Ranunculus acris ●Trifolium dubium ●Zielarten 0 3 5 6weitere Grünlandarten 2 10 17 20Acker-, Ruderal- und Saumarten

9 9 5 5

Sonstige 2 3 5 4Artenzahl 13 25 32 35

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18%

18%

9%

55%

Zielarten

weitere Grünlandarten

Differentialarten

Saumarten, Stickstoffzeiger

Arten Acker-, Schlammfluren

Sonstige

Artenzusammensetzung Tüllingen III

2004

15%

0%

39%31%

0%15%

2005

12%

40%

0%20%

16%

12%

2006

16%

52%

0%

13%

3%

16%

2007

17%

58%

0%

11%

3%

11%

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Ergebnisse II: Übertragung von Pflanzenarten bei den in 2006

erfolgten Maßnahmen (NW-Deutschland; 2007)

In den rechten Spalten ist die absolute Zahl der wahrscheinlich übertragenen Arten sowie ihr Anteil an der Artenzahl der Spenderfläche und an der Anzahl der potentiell übertragbaren Arten angegeben.

davon bereitsGebiet Artenzahl in Empfänger-

Spenderfläche fl. vorhanden absolut relativ (%) * relativ (%) **Moorplacken Nord 35 13 3 8,6 13,6Moorplacken Süd 35 10 9 25,7 36Jaderkreuzmoor 22 4 2 9,1 11,1Duntzenwerder 34 7 13 38,2 48,1Spaschen 30 - 11 36,7 -Austen 37 8 4 10,8 13,8Wasserwerk Ol 30 - 14 46,7 -Mittelwert (n = ) 32 (7) 8 (5) 8(7) 25,1 (7) -

* relativ zur Artenzahl der Spenderfläche** relativ zur Anzahl potentiell übertragbarer Arten

Anzahl wahrscheinlich übertragener Arten

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Ergebnisse III:Anzahl der übertragenen Arten ein Jahr

nach der Mähgut-Aufbringung (2005/2007)

0

5

10

15

20

25

Standort

Art

en

zah

l

übertrageneArten

übertrageneGrünlandarten

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Herkunft und Verbleibversch. Artengruppen in Spender- und

Empfängerfl. ein Jahr nach Übertragung

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

Auste

n

Duntze

nwer

der

Jade

rkre

uzm

oor

Spasc

hen

Moo

rplac

ken-

Nord

Moo

rplac

ken-

Süd

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Belche

n-Hoh

tann

Mat

tfeld

I

Mat

tfeld

II

Mat

tfeld

III

Steine

nsta

dt

Tülling

er I

Tülling

er II

Tülling

er II

I

Umkir

ch

Zienke

n

Standort

Art

en

zah

l

Arten Spenderfläche

auf Empfängerfläche potentiell übertragbare Arten

übertragene Arten

nicht übertragene Arten

in die Empfängerfläche spontan etablierte Arten

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Herkunft und Verbleib der Grünland-Artengruppen in Spender-

und Empfängerflächen ein Jahr nach Übertragung

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

Auste

n

Duntz

enwer

der

Jade

rkre

uzm

oor

Spasc

hen

Moo

rpla

cken

-Nor

d

Moo

rpla

cken

-Süd

Was

serw

erk

Belche

n-Hoh

tann

Mat

tfeld

I

Mat

tfeld

II

Mat

tfeld

III

Steine

nsta

dt

Tülling

er I

Tülling

er II

Tülling

er II

I

Umkir

ch

Zienke

n

Standort

Art

en

zah

l

Grünlandarten Spenderfläche

auf Empfängerfläche potentiell übertragbareGrünlandarten

übertragene Grünlandarten

nicht übertragene Grünlandarten

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Ergebnisse IV: Gesamtartenzahl (2007) derverschiedenen Varianten in 6 südwest- und 7 nordwest-

deutschen Untersuchungsgebieten mit Übertragung in 2006.

mit ohneGebiet Bodenbearb. Bodenbearb. dSD eSD Null dSD eSD Null

Mattfeld 1 64 - 39 44 45 - - -Mattfeld 2 51 - 31 37 28 - - -Mattfeld 3 60 - 34 44 30 - - -Steinenstadt 57 73 45 49 26 64 53 32Zienken 1 65 - 49 54 28 - - 29Belchen-Hohtann 35 26 32 30 26 - 25 23

Moorplacken Nord 23 22 - - - - - -Moorplacken Süd 36 24 31 23 13 - - -Duntzenwerder 29 24 - - - - - -Wasserwerk Ol 31 - - - - - - -Jaderkreuzmoor 15 16 - - - - - -Spaschen 1 40 - 28 22 27 - - -Austen 37 - - 32 21 - - -

mit Bodenbearbeitung ohne Bodenbearbeitung

dSD = doppelte Schichtdicke; eSD = einfache Schichtdicke; Null = ohne Mähgut-Auftrag

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FlächedSD (n=3)

eSD (n=3)

Null-Flächen (n=2-3)

vorläufige Übertragungs-

rate

Mattfeld 1 17 14 8 sehr hochMattfeld 2 8 7 3 geringMattfeld 3 16 14 1 sehr hochSteinenstadt m.B. 3 3 0,5 sehr geringSteinenstadt o.B. 4 3 0 sehr geringZienken 1 14 13 3 (sehr) hochBelchen-Hohtann m.B. 6 5 4 geringBelchen-Hohtann o.B. - 5 4,5 gering

Unterteilung in Dauerquadrate (DQ) mit doppelter (dSD) und einfacher (eSD) Schicht-dicke, jeweils mit 3 DQ, sowie Null-Flächen mit 2-3 DQ; für Steinenstadt und Belchen-Hohtann werden die DQ mit (m.B.) und ohne (o.B.) Bodenbearbeitung unterschieden.

Durchschnittliche Übertragung vonPflanzenarten durch Mähgut-Transfer in 6

südwestdeutschen Empfängerflächen

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Problemarten

• einige Pflanzensippen aufgrund ihrer effektiven Ausbreitung problematisch für die Erhaltung und Entwicklung artenreicher Grünlandbestände

• Beispiele: Juncus effusus, Senecio jacobaea, Ranunculus repens, Deschampsia cespitosa, Rumex obtusifolius, Elymus repens, Brachypodium pinnatum u.a.

• Kennzeichen: oft starke vegetative (J. effusus, R. repens, D. cespitosa, E. repens, B. pinnatum, weitere Poaceae) und/oder generative (J. effusus, S. jacobaea, Rumex spp.) Ausbreitung, allg. hohe Konkurrenzkraft

• Ursachen: oft unsachgemäße Bewirtschaftung oder Pflege (Zeitpunkt der Mahd oder Beweidung, Einsatz von Maschinen, Art und Intensität der Düngung)

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!