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9 14. SEPTEMBER 2014 SONNTAG Bremen VON JÖRN SEIDEL Bremen. Festlich ging es am Sonnabend zu, als im Bremer Stadtgebiet 4030 Mäd- chen und Jungen eingeschult wurden. Wei- tere 853 feierten in Bremerhaven. An zwei Grundschulen begrüßte Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) persönlich die Kinder in ihrem neuen Lebensabschnitt. Für alle Beteiligten sei dies „ein ganz be- sonderer Tag“, sagte sie und zeigte sich be- geistert von dem Empfang, den die Viert- klässler der Schule am Bunnsackerweg ihren Neulingen bereiteten. In der Aula der Habenhauser Grund- schule führten die Schüler ein musikali- sches Puppentheaterstück auf, das vom sor- genvollen Traum einer angehenden Erst- klässlerin erzählt. Wie ist das, wenn ich in der Schule niemanden kenne? Wie lerne ich Freunde kennen? Und werde ich in einer großen Klasse überhaupt noch etwas Besonderes sein? Aus einem riesigen, auf- gemalten Tornister schauen als Handpup- pen sogenannte Tornistertrolls heraus. Un- terstützt vom Kinderchor machen sie dem Mädchen Mut. Und am Ende erkennt sie: „Ich bin wie ich bin, und ich bekomme das hin!“ Ein Motto, das die ganze Schulzeit seine Gültigkeit behalte, sagte Quante- Brandt. An die Eltern in der voll besetzten Aula richtete die Senatorin auch zwei Bitten: „Unterstützen Sie Ihre Kinder, damit sie sich als Schüler zurechtfinden.“ Und: „Wenn etwas nicht so richtig läuft, spre- chen Sie unsere Pädagogen an.“ Denn schulische Ausbildung sei auf die Mitwir- kung der Eltern angewiesen. Tagelang fieberte Robina Rumszauer der Einschulung ihres Sohnes Milan ent- gegen. „Ich war viel aufgeregter als Milan. Der blieb total gelassen“, sagte sie. Von nun an beginne eben ein großer neuer Le- bensabschnitt und auch ein Stück weit Ab- nabelung, so die Mutter. „Das ist schon ein merkwürdiges Gefühl“, ergänzte ihr Mann, Richard Rumszauer. Denn plötzlich werde sein Sohn viel selbstständiger. Fast schon routiniert zeigte sich Farshad Lotfi bei der Einschulung seiner Tochter So- raya. Denn auch sein Sohn besucht schon die Schule am Bunnsackerweg. Aufgeregt sei er zwar nicht, trotzdem sei dieser Tag et- was Besonderes für ihn. „Ich bin einfach glücklich“, sagte Lotfi und schwärmte über die leuchtenden Augen seiner Tochter vor der Feier. Selbst Schulleiterin Ingrid Neumann, die gestern am meisten Routine gehabt haben dürfte, bekannte: „So eine Einschulungs- feier ist immer wieder bewegend.“ Für die Erstklässler sei das eine große Unterstüt- zung: „Die Freude, Kraft und Energie die- ses Tages werden uns noch in die ersten Schulwochen hinein begleiten.“ Bremen (xkw). Mit einem festlichen Gottes- dienst in St. Johann wird der Kaplan Alex- ander Bergel am heutigen Sonntag, 14. Sep- tember, um 11 Uhr aus Bremen verabschie- det. Nach einer knapp dreijährigen Tätig- keit als Kaplan in der katholischen Propstei- gemeinde hat der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode den 40-Jährigen zum Pas- tor der Pfarrei Christus König in Osnabrück und zur Mitarbeit in der Katholischen Hoch- schulseelsorge in Osnabrück beauftragt. In Bremen hinterlässt Alexander Bergel blei- bende Spuren: Das von ihm initiierte Nacht- gebet mittwochs um 21 Uhr im Altarraum von St. Johann wird ebenso weitergeführt wie die Segnung von Kräutern am Fest Maria Himmelfahrt. Nach dem Abschieds- gottesdienst können sich Besucher im Atrium Kirche, Hohe Straße 7, persönlich von Alexander Bergel verabschieden. Die Zahl der Menschen, die in Deutsch- land um Asyl bitten, steigt unaufhörlich. Das stellt Kommunen und Städte wie Bre- men vor wachsende Probleme. Es fehlen Unterkünfte für die Flüchtlinge. Viele Ein- richtungen sind überbelegt, das Unterbrin- gungssystem gerät an seine Grenzen. Eine Bestandsaufnahme zum Auftakt einer fünf- teiligen Serie. VON SABINE DOLL Bremen. „Wir brauchen den Platz drin- gend.“ Mit diesen Worten warb Sozialsena- torin Anja Stahmann (Grüne) Anfang Sep- tember in der Bevölkerung dafür, eine leer stehende Schule in Huchting so schnell wie möglich als Notunterkunft für Flüchtlinge nutzen zu können. Nur gut zwei Wochen vorher ging es um eine Turnhalle in Horn, in der Flüchtlinge übergangsweise unterge- bracht werden sollten. Diese Pläne sind vom Tisch, unter anderem, weil sich Sport- vereine und Beirat quergestellt hatten. Jeden Monat kommen Tausende Men- schen in Deutschland an, die vor Kriegen, blutigen Konflikten, Armut und Unterdrü- ckung fliehen. Das stellt Städte und Kom- munen vor große Probleme. Die wenigsten – so auch Bremen – sind darauf vorbereitet. Nach Angaben des Bundesamtes für Migra- tion und Flüchtlinge sind in den ersten acht Monaten dieses Jahres rund 120 000 Men- schen nach Deutschland eingereist, das sind 74 Prozent mehr als im gleichen Zeit- raum des Vorjahres. Sie werden nach einer festen Quote auf die 16 Bundesländer ver- teilt, für Bremen liegt diese bei knapp unter einem Prozent. 80 Prozent von ihnen blei- ben in Bremen, 20 Prozent werden in Bre- merhaven betreut. „Gigantische Herausforderung“ Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Bremen kommen, nimmt seit Jahresbeginn kontinu- ierlich zu. Im Sommer hat sie ihren bisheri- gen Höhepunkt erreicht. „Wie im Juni und Juli sind auch im August 200 Menschen in Bremen angekommen“, sagt Bernd Schnei- der, Sprecher der Sozialbehörde. „Das sind annähernd fast doppelt so viele wie im Au- gust des Vorjahres. Im Juli 2011 waren es noch 30 Flüchtlinge im Monat, im gesam- ten Jahr 202. So viele wie jetzt in einem Mo- nat. Bis Ende Oktober dieses Jahres geht die Behörde sogar noch von einer Steige- rung aus. „Es ist derzeit nicht absehbar, dass sich etwas ändert“, so Schneider. Das stellt das Unterbringungssystem im Land vor „gigantische Herausforderun- gen“, so der Stahmann-Sprecher. Weil es nicht ausreichend Flüchtlingsunterkünfte in dafür geeigneten Gebäuden gibt, müs- sen die Menschen in Behelfseinrichtungen wie Wohncontainern untergebracht wer- den. Und selbst dies gelingt inzwischen nur noch unter großen Schwierigkeiten. Die Hersteller kommen mit der Produk- tion und Lieferung aufgrund der bundes- weiten Nachfrage kaum noch nach. Bei- spiel: Grohn und Walle. Dort sollten längst sogenannte Containermodule mit 220 Plät- zen aufgestellt sein. Die Wartezeit: mindes- tens zehn Wochen. In Grohn sind die ersten Container inzwischen geliefert. Im Novem- ber sollen dort Flüchtlinge einziehen, in Grohn im Dezember. So der Plan. „Ich bin zuversichtlich, dass zumindest diese Ter- mine eingehalten werden können“, sagte Stahmann. Solange müssen auch dafür Übergangs- unterkünfte für die Menschen gefunden werden. Rund 500 bis 600 Plätze werden laut Schneider in den nächsten Monaten dringend benötigt, um des Flüchtlings- stroms Herr zu werden. Sporthallen, leer stehende Hotels, ehemalige Schulen. Alles ist möglich. Die Behörde sucht händerin- gend, hat alle Ressorts, Landessportbund, Beiräte und Kirchen angeschrieben, ob und wo es Kapazitäten gibt. In der Öffentlichkeit stoßen die Pläne nicht immer auf Zustimmung, vor allem, weil diskutierte Gebäude zum Teil von Sportvereinen und anderen Gruppen ge- nutzt werden. Im Fall der ehemaligen Schule in Huchting als Notunterkunft ap- pellierte Stahmann: „Wir brauchen die Schule jetzt sehr schnell als tragfähige Al- ternative. Sonst riskieren wir, dass wir neu ankommenden Flüchtlingen kein Dach mehr über dem Kopf bieten können.“ Vorwürfe, die Behörde habe nicht früh- zeitig auf den steigenden Zustrom von Flüchtlingen reagiert und handele daher bei der Suche nach solchen Notunterkünf- ten überhastet, weist Stahmann-Sprecher Schneider zurück. „Die Entwicklung konnte niemand absehen, auch die ande- ren Bundesländer stehen vor diesen Proble- men.“ In den Jahren, als die Flüchtlingszah- len deutlich niedriger waren, seien bundes- weit Übergangswohnheime geschlossen worden. Auch in Bremen. Die Suche nach Gebäuden für entsprechende Einrichtun- gen gestalte sich zusätzlich schwierig, weil sich Bremen in den Zeiten der großen Koali- tion von vielen Immobilien, die der Stadt ge- hörten, getrennt hätte. Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl be- urteilt die Not der Kommunen anders: Es sei lange absehbar gewesen, dass die Zahl der Flüchtlinge steigen werde. Bund, Län- der und Kommunen hätten aber nur kurz- fristig agiert, statt sich mittelfristig auf den Anstieg einzustellen. „Das rächt sich jetzt“, sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhard im Juli. Die Leidtragenden seien die Flüchtlinge. Nach Angaben der Sozialbehörde hat Bremen seit Anfang 2013 insgesamt 550 neue Plätze in Übergangswohnheimen und Notunterkünften eingerichtet, inzwi- schen seien es mehr als 1500, und weitere 900 Plätze in den nächsten sechs Monaten seien in Vorbereitung. 700 Flüchtlinge seien in diesem Zeitraum zudem in Privat- wohnungen weitervermittelt worden. Fakt bleibt: Die Situation ist angespannt, und sie wird es bleiben. Wie sehr, zeigte in der vergangenen Woche ein Brandbrief aus der Zentralen Aufnahmestelle für Asyl- bewerber (ZAST). Die Einrichtung in der Steinsetzerstraße ist die erste Station für die Flüchtlinge in Bremen. Dort bleiben sie so lange, bis Plätze in einem Übergangs- wohnheim oder einer Notunterkunft frei werden. Verfasst haben den Brief, in dem sie eine „unhaltbare Lage“ beschreiben, die Leiter der ZAST. Überfüllte Zimmer, Schlafplätze auf Gängen und im Keller, Es- sensschlangen bis auf die Straße, Gewalt unter den Flüchtlingen und gegen das Per- sonal. Andere Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfa- len, Berlin und Hamburg haben zeitweise sogar Aufnahmestopps in ihren Erstaufnah- men verhängt. Dies drohe in Bremen der- zeit nicht, so Behördensprecher Schneider. Im nächsten Teil des Flüchtlingsreports lesen Sie die Geschichte eines jungen Flüchtlings, der ohne seine Eltern nach Bremen gekommen ist. D er Schreibtisch bockt. Die Automatik zur elektrischen Höhenverstellung streikt, und ein Bein möchte nicht hochfahren. Die anderen drei Beine da- gegen schon. Die Tischplatte gerät in be- drohliche Schieflage, und die Unterlagen geraten ins Rutschen. Die Mitarbeiterin holt Hilfe von zwei Kolleginnen, die dem Bein mit Büchern auf die Sprünge helfen wollen. Doch bevor sie die schiefe Ebene gerade gerückt haben, hat ein hinzueilender Kol- lege auf einen der Knöpfe gedrückt und das lahme Ende wieder aktiviert. „Fein“, freuen sich alle und stellen fest, dass nun die andere Ecke des Schreibtisches hän- gen geblieben ist. Inzwischen sind weitere fünf Kollegen gekommen und unterhalten sich über Filmklassiker von Chaplin und Loriot. Darin waren es Friseurstühle und ein Bild, die für Missverhältnisse beim Hö- henniveau sorgten. Jeder weitere Versuch der Männer bringt den Schreibtisch in eine andere missliche Lage. Als der sechste Kollege sich an den Knöpfen betätigt, tut es einen Schlag, und aus einem Bein fällt ein Metall- stück heraus. „Mmmh“, druckst der Mann ob des Fehlschlags. Nach und nach verlas- sen die Männer die Szene. Eine Kollegin schlägt vor: „Wisst ihr was, wir legen ein paar Bücher unter das kurze Bein.“ Ge- sagt, getan, und schon ist der Schreibtisch gerade. Es ist schlimm, wenn zwei Eheleute einander langweilen.Viel schlimmer jedoch ist es, wenn nur einer von ihnen den andern langweilt. MARIE VON EBNER-ESCHENBACH (1830–1916) TACH AUCH Bockig VON KARINA SKWIRBLIES Schulstart mit Senatorin Für rund 4900 Mädchen und Jungen hat gestern ein neuer Lebensabschnitt begonnen Bremen (xkw). Für den Diversity-Wettbe- werb „Der Bunte Schlüssel: Vielfalt gestal- ten!“ werden noch bis zum 22. September Bewerbungen angenommen. Der Preis wird von der Hochschule Bremen und dem Mercedes-Benz Werk Bremen ausgerich- tet. Gesucht werden Firmen und Organisa- tionen, die die Fähigkeiten ihrer Mitarbei- ter fördern und die Vorteile von Vielfalt nut- zen. Bewerbungen sind im Internet unter www.diversity-preis-bremen.de möglich. Bremen (atz). Die WESER-KURIER-Talk- Runde zum Musikfest geht am Montag, 15. September, in die nächste Runde. Nach- dem Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) als erster Gast die Gesprächsreihe vor mehr als einer Woche eröffnete, kommt der Intendant des Musikfestes, Thomas Albert, in die WESER-KURIER-Lounge. Bereits im Alter von sechs Jahren spielte Thomas Albert Violine. Im Jahr 1989 kam er an die Hochschule für Künste in Bremen und gründete noch im selben Jahr das Mu- sikfest Bremen. Seitdem nimmt er ununter- brochen die Intendanz wahr. Zeit also, mit dem Intendanten zurück und in die Zu- kunft zu blicken – am morgigen Montag, 17 Uhr, im „Glocke“-Garten, Domsheide 6. Bei schlechtem Wetter wird das Gespräch im Restaurant Intermezzo direkt neben dem „Glocke-Garten“ verlegt. n In Notunterkünften erhalten Flüchtlinge die Leistungen des Staates als Sachleistun- gen. Das betrifft das Wohnen in entspre- chenden Unterkünften sowie die Essensver- sorgung, etwa in Form einer zentralen Aus- gabe. Als finanzielle Leistung wird den Menschen ein Taschengeld ausgezahlt. In Übergangswohnheimen versorgen sich die Flüchtlinge in der Regel selbst; sie kaufen ein und kochen für die eigene Versorgung. Die Einrichtungen sind entsprechend aus- gestattet. Dafür erhalten sie Bargeld nach den Vorgaben des Asylbewerberleistungs- gesetz. Das Übergangswohnheim in der Steinsetzer- straße ist überfüllt. FOTO: VOLKER CRONE Wettbewerb zur Nutzung von Vielfalt VON RALF MICHEL Bremen. Zu dem Mann, der Anfang Juli am Unisee verschwunden sein soll, gibt es kei- nen neuen Sachstand. Von ihm selbst fehlt weiterhin jede Spur, eine Vermisstenan- zeige wurde nicht gestellt. Bei der Polizei wird inzwischen nicht mehr ausgeschlos- sen, dass es sich bei dem Vorfall um einen üblen Scherz handelt. Anfang Juli war ein Mann dabei beob- achtet worden, wie er nach dem Joggen im Unisee schwimmen ging. Seine Kleidung ließ er am Ufer zurück. Er wurde zunächst am Ufer gesehen und später beim Schwim- men im See. Danach verschwand er spur- los, seine Kleidung blieb am Ufer liegen. Ein Großeinsatz von Rettungskräften und Tauchern blieb erfolglos. Ungewöhnlich an diesem Fall ist laut Poli- zei-Pressesprecher Dirk Siemering nicht al- lein das Verschwinden des Mannes selbst. „Wir haben auch keine Vermissten-An- zeige, die in dieses Schema passt.“ Eine Möglichkeit wäre auch, dass der Mann we- gen seines Urlaubs nicht vermisst wurde. „Aber die Urlaubszeit ist jetzt vorbei. Er müsste eigentlich längst seine Arbeit wie- der aufgenommen haben.“ Die Polizei hat ihre Ermittlungen derzeit eingestellt. „Und natürlich muss man sich zuletzt auch mal fragen, ob es sich nicht nur um einen üblen Scherz handelt“, sagt Siemering. „Auszu- schließen ist das auf jeden Fall nicht.“ Katholischer Kaplan verabschiedet sich Thomas Albert beim WESER-KURIER-Talk Die Einrichtungen Mehr als 50 Mädchen und Jungen sind ges- tern an der Schule am Bunnsackerweg eingeschult worden. In der prall gefüllten Aula wurden sie von den Viertklässlern mit einem Theater- stück begrüßt. FOTO: ROLAND SCHEITZ Unisee: Keine Spur von Vermisstem Polizei schließt Scherz nicht aus © WESER-KURIER Neue Einrichtungen seit 2013 6. Östliche Vorstadt: Übergangswohnheim, 55 Plätze 7. Mitte: Übergangswohnheim, 55 Plätze 8. Vahr: Übergangswohnheim, 60 Plätze, Notunterkunft, 30 Plätze 9. Osterholz: Übergangswohnheim, 56 Plätze 10. Gröpelingen: Übergangswohnheim, 95 Plätze 11. Arbergen: Übergangswohnheim, 120 Plätze 12. Horn-Lehe: Inobhutnahme für unbegleitete minder- jährige Flüchtlinge; 40 Plätze; zusätzlich werden sie im ganzen Stadtgebiet in mehreren Jugendhilfe- einrichtungen mit je 5 bis 9 Plätzen untergebracht Einrichtungen, deren Eröffnung bevorsteht oder geplant ist 13. Huchting: Notunterkunft, 70 Plätze 14. Grohn: Übergangswohnheim, 100 Plätze 15. Walle: Übergangswohnheim, 120 Plätze 16. Mitte: Übergangswohnheim, 60 Plätze 17. Schwachhausen: Übergangswohnheim, 70 Plätze 18. Obervieland: Erstaufnahme, 160 Plätze 19. Östliche Vorstadt: Übergangswohnheim, 120 Plätze 20. Hemelingen: Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, 35 Plätze 21. Burglesum: Wohnungen, 48 Plätze 22. Vegesack: 20 Plätze im Studentenwohnheim (vorübergehend) FLÜCHTLINGSUNTERKÜNFTE IN BREMEN 9 12 6 7 11 10 8 16 19 13 14 18 17 15 1 3 4 20 2 21 22 5 5 5 Alte Einrichtungen 1. Obervieland: Erstaufnahme, 240 Plätze 2. Hemelingen: Übergangswohnheim, 260 Plätze 3. Huchting: Übergangswohnheim, 180 Plätze 4. Vegesack: Übergangswohnheim, 60 Plätze 5. Schwachhausen, Hemelingen und Oberneuland: Übergangswohnheime, drei Standorte mit Zweifamilienhäusern mit jeweils 60 Plätzen QUELLE: SENATORIN FÜR SOZIALES, KINDER, JUGEND UND FRAUEN Überfüllt, überlastet, überbelegt Flüchtlingsreport: Bremen braucht dringend mehr Unterkünfte für Asylsuchende

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914. SEPTEMBER 2014S O N N T A G Bremen

VON JÖRN SEIDEL

Bremen. Festlich ging es am Sonnabendzu, als im Bremer Stadtgebiet 4030 Mäd-chen und Jungen eingeschult wurden. Wei-tere 853 feierten in Bremerhaven. An zweiGrundschulen begrüßte BildungssenatorinEva Quante-Brandt (SPD) persönlich dieKinder in ihrem neuen Lebensabschnitt.Für alle Beteiligten sei dies „ein ganz be-sonderer Tag“, sagte sie und zeigte sich be-geistert von dem Empfang, den die Viert-klässler der Schule am Bunnsackerwegihren Neulingen bereiteten.

In der Aula der Habenhauser Grund-schule führten die Schüler ein musikali-sches Puppentheaterstück auf, das vom sor-genvollen Traum einer angehenden Erst-klässlerin erzählt. Wie ist das, wenn ich inder Schule niemanden kenne? Wie lerneich Freunde kennen? Und werde ich ineiner großen Klasse überhaupt noch etwasBesonderes sein? Aus einem riesigen, auf-gemalten Tornister schauen als Handpup-pen sogenannte Tornistertrolls heraus. Un-terstützt vom Kinderchor machen sie demMädchen Mut. Und am Ende erkennt sie:„Ich bin wie ich bin, und ich bekomme dashin!“ Ein Motto, das die ganze Schulzeitseine Gültigkeit behalte, sagte Quante-Brandt.

An die Eltern in der voll besetzten Aularichtete die Senatorin auch zwei Bitten:„Unterstützen Sie Ihre Kinder, damit siesich als Schüler zurechtfinden.“ Und:„Wenn etwas nicht so richtig läuft, spre-

chen Sie unsere Pädagogen an.“ Dennschulische Ausbildung sei auf die Mitwir-kung der Eltern angewiesen.

Tagelang fieberte Robina Rumszauerder Einschulung ihres Sohnes Milan ent-gegen. „Ich war viel aufgeregter als Milan.Der blieb total gelassen“, sagte sie. Vonnun an beginne eben ein großer neuer Le-bensabschnitt und auch ein Stück weit Ab-nabelung, so die Mutter. „Das ist schon einmerkwürdiges Gefühl“, ergänzte ihrMann, Richard Rumszauer. Denn plötzlichwerde sein Sohn viel selbstständiger.

Fast schon routiniert zeigte sich FarshadLotfi bei der Einschulung seiner Tochter So-

raya. Denn auch sein Sohn besucht schondie Schule am Bunnsackerweg. Aufgeregtsei er zwar nicht, trotzdem sei dieser Tag et-was Besonderes für ihn. „Ich bin einfachglücklich“, sagte Lotfi und schwärmte überdie leuchtenden Augen seiner Tochter vorder Feier.

Selbst Schulleiterin Ingrid Neumann, diegestern am meisten Routine gehabt habendürfte, bekannte: „So eine Einschulungs-feier ist immer wieder bewegend.“ Für dieErstklässler sei das eine große Unterstüt-zung: „Die Freude, Kraft und Energie die-ses Tages werden uns noch in die erstenSchulwochen hinein begleiten.“

Bremen (xkw). Mit einem festlichen Gottes-dienst in St. Johann wird der Kaplan Alex-ander Bergel am heutigen Sonntag, 14. Sep-tember, um 11 Uhr aus Bremen verabschie-det. Nach einer knapp dreijährigen Tätig-keit als Kaplan in der katholischen Propstei-gemeinde hat der Osnabrücker BischofFranz-Josef Bode den 40-Jährigen zum Pas-tor der Pfarrei Christus König in Osnabrückund zur Mitarbeit in der Katholischen Hoch-schulseelsorge in Osnabrück beauftragt. InBremen hinterlässt Alexander Bergel blei-bende Spuren: Das von ihm initiierte Nacht-gebet mittwochs um 21 Uhr im Altarraumvon St. Johann wird ebenso weitergeführtwie die Segnung von Kräutern am FestMaria Himmelfahrt. Nach dem Abschieds-gottesdienst können sich Besucher imAtrium Kirche, Hohe Straße 7, persönlichvon Alexander Bergel verabschieden.

Die Zahl der Menschen, die in Deutsch-land um Asyl bitten, steigt unaufhörlich.Das stellt Kommunen und Städte wie Bre-men vor wachsende Probleme. Es fehlenUnterkünfte für die Flüchtlinge. Viele Ein-richtungen sind überbelegt, dasUnterbrin-gungssystem gerät an seine Grenzen. EineBestandsaufnahme zumAuftakt einer fünf-teiligen Serie.

VON SABINE DOLL

Bremen. „Wir brauchen den Platz drin-gend.“ Mit diesen Worten warb Sozialsena-torin Anja Stahmann (Grüne) Anfang Sep-tember in der Bevölkerung dafür, eine leerstehende Schule in Huchting so schnell wiemöglich als Notunterkunft für Flüchtlingenutzen zu können. Nur gut zwei Wochenvorher ging es um eine Turnhalle in Horn,in der Flüchtlinge übergangsweise unterge-bracht werden sollten. Diese Pläne sindvom Tisch, unter anderem, weil sich Sport-vereine und Beirat quergestellt hatten.

Jeden Monat kommen Tausende Men-schen in Deutschland an, die vor Kriegen,blutigen Konflikten, Armut und Unterdrü-ckung fliehen. Das stellt Städte und Kom-munen vor große Probleme. Die wenigsten– so auch Bremen – sind darauf vorbereitet.Nach Angaben des Bundesamtes für Migra-tion und Flüchtlinge sind in den ersten achtMonaten dieses Jahres rund 120000 Men-schen nach Deutschland eingereist, dassind 74 Prozent mehr als im gleichen Zeit-raum des Vorjahres. Sie werden nach einerfesten Quote auf die 16 Bundesländer ver-teilt, für Bremen liegt diese bei knapp untereinem Prozent. 80 Prozent von ihnen blei-ben in Bremen, 20 Prozent werden in Bre-merhaven betreut.

„Gigantische Herausforderung“Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Bremenkommen, nimmt seit Jahresbeginn kontinu-ierlich zu. Im Sommer hat sie ihren bisheri-gen Höhepunkt erreicht. „Wie im Juni undJuli sind auch im August 200 Menschen inBremen angekommen“, sagt Bernd Schnei-der, Sprecher der Sozialbehörde. „Das sindannähernd fast doppelt so viele wie im Au-gust des Vorjahres. Im Juli 2011 waren esnoch 30 Flüchtlinge im Monat, im gesam-ten Jahr 202. So viele wie jetzt in einem Mo-nat. Bis Ende Oktober dieses Jahres gehtdie Behörde sogar noch von einer Steige-rung aus. „Es ist derzeit nicht absehbar,dass sich etwas ändert“, so Schneider.

Das stellt das Unterbringungssystem imLand vor „gigantische Herausforderun-gen“, so der Stahmann-Sprecher. Weil esnicht ausreichend Flüchtlingsunterkünftein dafür geeigneten Gebäuden gibt, müs-sen die Menschen in Behelfseinrichtungenwie Wohncontainern untergebracht wer-den. Und selbst dies gelingt inzwischennur noch unter großen Schwierigkeiten.

Die Hersteller kommen mit der Produk-tion und Lieferung aufgrund der bundes-weiten Nachfrage kaum noch nach. Bei-spiel: Grohn und Walle. Dort sollten längstsogenannte Containermodule mit 220 Plät-zen aufgestellt sein. Die Wartezeit: mindes-tens zehn Wochen. In Grohn sind die erstenContainer inzwischen geliefert. Im Novem-ber sollen dort Flüchtlinge einziehen, inGrohn im Dezember. So der Plan. „Ich binzuversichtlich, dass zumindest diese Ter-mine eingehalten werden können“, sagteStahmann.

Solange müssen auch dafür Übergangs-unterkünfte für die Menschen gefundenwerden. Rund 500 bis 600 Plätze werden

laut Schneider in den nächsten Monatendringend benötigt, um des Flüchtlings-stroms Herr zu werden. Sporthallen, leerstehende Hotels, ehemalige Schulen. Allesist möglich. Die Behörde sucht händerin-gend, hat alle Ressorts, Landessportbund,Beiräte und Kirchen angeschrieben, obund wo es Kapazitäten gibt.

In der Öffentlichkeit stoßen die Plänenicht immer auf Zustimmung, vor allem,weil diskutierte Gebäude zum Teil vonSportvereinen und anderen Gruppen ge-nutzt werden. Im Fall der ehemaligenSchule in Huchting als Notunterkunft ap-pellierte Stahmann: „Wir brauchen dieSchule jetzt sehr schnell als tragfähige Al-ternative. Sonst riskieren wir, dass wir neuankommenden Flüchtlingen kein Dachmehr über dem Kopf bieten können.“

Vorwürfe, die Behörde habe nicht früh-

zeitig auf den steigenden Zustrom vonFlüchtlingen reagiert und handele daherbei der Suche nach solchen Notunterkünf-ten überhastet, weist Stahmann-SprecherSchneider zurück. „Die Entwicklungkonnte niemand absehen, auch die ande-ren Bundesländer stehen vor diesen Proble-men.“ In den Jahren, als die Flüchtlingszah-len deutlich niedriger waren, seien bundes-weit Übergangswohnheime geschlossenworden. Auch in Bremen. Die Suche nachGebäuden für entsprechende Einrichtun-gen gestalte sich zusätzlich schwierig, weilsich Bremen in den Zeiten der großen Koali-tion von vielen Immobilien, die der Stadt ge-hörten, getrennt hätte.

Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl be-urteilt die Not der Kommunen anders: Essei lange absehbar gewesen, dass die Zahlder Flüchtlinge steigen werde. Bund, Län-der und Kommunen hätten aber nur kurz-fristig agiert, statt sich mittelfristig auf denAnstieg einzustellen. „Das rächt sich jetzt“,sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer GünterBurkhard im Juli. Die Leidtragenden seiendie Flüchtlinge.

Nach Angaben der Sozialbehörde hatBremen seit Anfang 2013 insgesamt 550neue Plätze in Übergangswohnheimenund Notunterkünften eingerichtet, inzwi-schen seien es mehr als 1500, und weitere900 Plätze in den nächsten sechs Monatenseien in Vorbereitung. 700 Flüchtlingeseien in diesem Zeitraum zudem in Privat-wohnungen weitervermittelt worden.

Fakt bleibt: Die Situation ist angespannt,und sie wird es bleiben. Wie sehr, zeigte inder vergangenen Woche ein Brandbriefaus der Zentralen Aufnahmestelle für Asyl-bewerber (ZAST). Die Einrichtung in der

Steinsetzerstraße ist die erste Station fürdie Flüchtlinge in Bremen. Dort bleiben sieso lange, bis Plätze in einem Übergangs-wohnheim oder einer Notunterkunft freiwerden. Verfasst haben den Brief, in demsie eine „unhaltbare Lage“ beschreiben,die Leiter der ZAST. Überfüllte Zimmer,Schlafplätze auf Gängen und im Keller, Es-sensschlangen bis auf die Straße, Gewaltunter den Flüchtlingen und gegen das Per-sonal. Andere Bundesländer wie Bayern,Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfa-len, Berlin und Hamburg haben zeitweisesogar Aufnahmestopps in ihren Erstaufnah-men verhängt. Dies drohe in Bremen der-zeit nicht, so Behördensprecher Schneider.

Im nächsten Teil des Flüchtlingsreports lesenSie die Geschichte eines jungen Flüchtlings,der ohne seine Eltern nach Bremen gekommenist.

Der Schreibtisch bockt. Die Automatikzur elektrischen Höhenverstellungstreikt, und ein Bein möchte nicht

hochfahren. Die anderen drei Beine da-gegen schon. Die Tischplatte gerät in be-drohliche Schieflage, und die Unterlagengeraten ins Rutschen. Die Mitarbeiterinholt Hilfe von zwei Kolleginnen, die demBein mit Büchern auf die Sprünge helfenwollen.

Doch bevor sie die schiefe Ebene geradegerückt haben, hat ein hinzueilender Kol-lege auf einen der Knöpfe gedrückt unddas lahme Ende wieder aktiviert. „Fein“,freuen sich alle und stellen fest, dass nundie andere Ecke des Schreibtisches hän-gen geblieben ist. Inzwischen sind weiterefünf Kollegen gekommen und unterhaltensich über Filmklassiker von Chaplin undLoriot. Darin waren es Friseurstühle undein Bild, die für Missverhältnisse beim Hö-henniveau sorgten.

Jeder weitere Versuch der Männerbringt den Schreibtisch in eine anderemissliche Lage. Als der sechste Kollegesich an den Knöpfen betätigt, tut es einenSchlag, und aus einem Bein fällt ein Metall-stück heraus. „Mmmh“, druckst der Mannob des Fehlschlags. Nach und nach verlas-sen die Männer die Szene. Eine Kolleginschlägt vor: „Wisst ihr was, wir legen einpaar Bücher unter das kurze Bein.“ Ge-sagt, getan, und schon ist der Schreibtischgerade.

Es ist schlimm, wenn zwei Eheleuteeinander langweilen.Viel schlimmer

jedoch ist es, wenn nur einer von ihnenden andern langweilt.

MARIE VON EBNER-ESCHENBACH (1830–1916)

TACH AUCH

BockigVON KARINA SKWIRBLIES

Schulstart mit SenatorinFür rund 4900 Mädchen und Jungen hat gestern ein neuer Lebensabschnitt begonnen

Bremen (xkw). Für den Diversity-Wettbe-werb „Der Bunte Schlüssel: Vielfalt gestal-ten!“ werden noch bis zum 22. SeptemberBewerbungen angenommen. Der Preiswird von der Hochschule Bremen und demMercedes-Benz Werk Bremen ausgerich-tet. Gesucht werden Firmen und Organisa-tionen, die die Fähigkeiten ihrer Mitarbei-ter fördern und die Vorteile von Vielfalt nut-zen. Bewerbungen sind im Internet unterwww.diversity-preis-bremen.de möglich.

Bremen (atz). Die WESER-KURIER-Talk-Runde zum Musikfest geht am Montag, 15.September, in die nächste Runde. Nach-dem Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD)als erster Gast die Gesprächsreihe vormehr als einer Woche eröffnete, kommt derIntendant des Musikfestes, Thomas Albert,in die WESER-KURIER-Lounge.

Bereits im Alter von sechs Jahren spielteThomas Albert Violine. Im Jahr 1989 kamer an die Hochschule für Künste in Bremenund gründete noch im selben Jahr das Mu-sikfest Bremen. Seitdem nimmt er ununter-brochen die Intendanz wahr. Zeit also, mitdem Intendanten zurück und in die Zu-kunft zu blicken – am morgigen Montag, 17Uhr, im „Glocke“-Garten, Domsheide 6.Bei schlechtem Wetter wird das Gesprächim Restaurant Intermezzo direkt nebendem „Glocke-Garten“ verlegt.

n In Notunterkünften erhalten Flüchtlingedie Leistungen des Staates als Sachleistun-gen. Das betrifft das Wohnen in entspre-chenden Unterkünften sowie die Essensver-sorgung, etwa in Form einer zentralen Aus-gabe. Als finanzielle Leistung wird denMenschen ein Taschengeld ausgezahlt. InÜbergangswohnheimen versorgen sich dieFlüchtlinge in der Regel selbst; sie kaufenein und kochen für die eigene Versorgung.Die Einrichtungen sind entsprechend aus-gestattet. Dafür erhalten sie Bargeld nachden Vorgaben des Asylbewerberleistungs-gesetz.Das Übergangswohnheim in der Steinsetzer-

straße ist überfüllt. FOTO: VOLKER CRONE

Wettbewerb zurNutzung von Vielfalt

VON RALF MICHEL

Bremen. Zu dem Mann, der Anfang Juli amUnisee verschwunden sein soll, gibt es kei-nen neuen Sachstand. Von ihm selbst fehltweiterhin jede Spur, eine Vermisstenan-zeige wurde nicht gestellt. Bei der Polizeiwird inzwischen nicht mehr ausgeschlos-sen, dass es sich bei dem Vorfall um einenüblen Scherz handelt.

Anfang Juli war ein Mann dabei beob-achtet worden, wie er nach dem Joggen imUnisee schwimmen ging. Seine Kleidungließ er am Ufer zurück. Er wurde zunächstam Ufer gesehen und später beim Schwim-men im See. Danach verschwand er spur-los, seine Kleidung blieb am Ufer liegen.Ein Großeinsatz von Rettungskräften undTauchern blieb erfolglos.

Ungewöhnlich an diesem Fall ist laut Poli-zei-Pressesprecher Dirk Siemering nicht al-lein das Verschwinden des Mannes selbst.„Wir haben auch keine Vermissten-An-zeige, die in dieses Schema passt.“ EineMöglichkeit wäre auch, dass der Mann we-gen seines Urlaubs nicht vermisst wurde.„Aber die Urlaubszeit ist jetzt vorbei. Ermüsste eigentlich längst seine Arbeit wie-der aufgenommen haben.“ Die Polizei hatihre Ermittlungen derzeit eingestellt. „Undnatürlich muss man sich zuletzt auch malfragen, ob es sich nicht nur um einen üblenScherz handelt“, sagt Siemering. „Auszu-schließen ist das auf jeden Fall nicht.“

Katholischer Kaplanverabschiedet sich

Thomas Albert beimWESER-KURIER-Talk

Die Einrichtungen

Mehr als 50 Mädchenund Jungen sind ges-tern an der Schuleam Bunnsackerwegeingeschult worden.In der prall gefülltenAula wurden sie vonden Viertklässlernmit einem Theater-stück begrüßt.FOTO: ROLAND SCHEITZ

Unisee: Keine Spurvon VermisstemPolizei schließt Scherz nicht aus

© WESER-KURIER

Neue Einrichtungen seit 2013

6. Östliche Vorstadt: Übergangswohnheim,55 Plätze

7. Mitte: Übergangswohnheim, 55 Plätze8. Vahr: Übergangswohnheim, 60 Plätze,

Notunterkunft, 30 Plätze9. Osterholz: Übergangswohnheim, 56 Plätze

10. Gröpelingen: Übergangswohnheim, 95 Plätze11. Arbergen: Übergangswohnheim, 120 Plätze12. Horn-Lehe: Inobhutnahme für unbegleitete minder-

jährige Flüchtlinge; 40 Plätze; zusätzlich werden sieim ganzen Stadtgebiet in mehreren Jugendhilfe-einrichtungen mit je 5 bis 9 Plätzen untergebracht

Einrichtungen, deren Eröffnung bevorstehtoder geplant ist

13. Huchting: Notunterkunft, 70 Plätze14. Grohn: Übergangswohnheim, 100 Plätze15. Walle: Übergangswohnheim, 120 Plätze16. Mitte: Übergangswohnheim, 60 Plätze17. Schwachhausen: Übergangswohnheim, 70 Plätze18. Obervieland: Erstaufnahme, 160 Plätze19. Östliche Vorstadt: Übergangswohnheim, 120 Plätze20. Hemelingen: Clearingstelle für unbegleitete

minderjährige Flüchtlinge, 35 Plätze21. Burglesum: Wohnungen, 48 Plätze22. Vegesack: 20 Plätze im Studentenwohnheim (vorübergehend)

FLÜCHTLINGSUNTERKÜNFTEIN BREMEN

9

12

67

11

10

816

19

13

14

18

17

15

1

3

4

202

21

22

5

5

5

Alte Einrichtungen

1. Obervieland: Erstaufnahme, 240 Plätze2. Hemelingen: Übergangswohnheim, 260 Plätze3. Huchting: Übergangswohnheim, 180 Plätze4. Vegesack: Übergangswohnheim, 60 Plätze5. Schwachhausen, Hemelingen und Oberneuland: Übergangswohnheime,

drei Standorte mit Zweifamilienhäusern mit jeweils 60 Plätzen

QUELLE: SENATORIN FÜR SOZIALES, KINDER, JUGEND UND FRAUEN

Überfüllt, überlastet, überbelegtFlüchtlingsreport: Bremen braucht dringend mehr Unterkünfte für Asylsuchende