beteiligungsreport - fachmagazin für geschlossene fonds 3/2009
DESCRIPTION
Mit unabhängigen Redakteuren, vielen Grafiken, Kurzberichten, Tabellen und, und, und durchleuchten wir den Markt und berichten objektiv über Wissenswertes und Aktuelles. Wir informieren über klassische Themen rund um den Gesamtmarkt "Geschlossene Fonds", aber auch über interessante Finanz- und Steuerthemen. Ergänzt wird das Magazin durch die Bereiche Marketing, Marktforschung und Konzeption.TRANSCRIPT
7. Jahrgang Ausgabe: Quartal 3 2009 € 8,90
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PRIVATE EQUITY Mit langem Atem zum Erfolg
ERNEUERBARE ENERGIENPhotovoltaikfonds vor Solaraktien
VERTRIEB STEHT VOR GRUNDLEGENDEM WANDEL
FONDSTRENDSWann geht es beim Beteiligungsmarkt
wieder nach oben?
BETEILIGUNGSREPORT 320092
IMMOBILIEN
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mit HallenplanSeite 76
Herausgeber: fi nanzpark AG, Nürnberg
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BETEILIGUNGSREPORT 32009 3
INHALT
SeiteALLGEMEINES
4 Kurzmeldungen
TOP-THEMA „FONDSTRENDS“
6 Kann man während der Krise überhaupt von Trends sprechen?8 Vermögensverwaltung mit Sachwerten – Bankenpartner auf mehreren Ebenen
10 Märkte im Wandel – Lösungen aus der Hafencity
PRIVATE EQUITY
12 Kurzmeldungen
16 Mit langem Atem und ruhiger Hand zum Erfolg18 Studie zum PE-Markt – Finanzinvestoren: Deals auf niedrigstem Niveau seit 2002
20 LHI Private Equity Fonds II – Europäischer Mittelstand auf stabilem Kurs
21 Der kleine Unterschied – Erfolgsfaktoren bei Private Equity-Fonds
22 Eine überzeugende Erfolgsgeschichte
ERNEUERBARE ENERGIEN
24 Kurzmeldungen
26 Einnahmesicherheit in der Krise – Photovoltaikfonds vor Solaraktien im Vorteil28 Aktuelle Beteiligungen29 Energieerzeugung aus Holz – Investieren mit gutem Gewissen
IMMOBILIEN
30 Kurzmeldungen
32Die richtige Zukunftsstrategie mit einem bewährten Partner und einem nachweisbar erfolgreichen Konzept
34 Mit Sicherheit zu mehr Rendite – Der richtige Mix macht’s
SCHIFFE
36 Kurzmeldungen
38 Rathmann-Kolumne – Sommergedanken zu Schiffsbeteiligungen
40 Opportunity Fonds – Jetzt Chancen an den Schifffahrtsmärkten nutzen!
SONSTIGE FONDS
42 Kurzmeldungen
43Bereits drei HEH Flybe Fonds im Jahr 2009 vollplatziert – Mit TurboProfits sicher durch die Krise fliegen
44 Morgen sind wir einen Schritt weiter – Vertrieb von geschlossenen Fonds steht vor grundlegendem Wandel
47 UNSERE BUCHEMPFEHLUNGEN
STEUER | RECHT | KONZEPTION
48 Kurzmeldungen
50 Konzeptionelle Abgrenzung von klassischen Solarfonds zu Blind-Pools51 Können Kurzprospekte für eine größere Transparenz sorgen?
53Investorenmanagement – Interessenvertretung und Service als Dienstleistung
für die Anleger
SZENE
56 Termine / Umzugsmeldung
57 Kehrtwende in der steuerlichen Behandlung – Desaster für Medienfondsanleger
PERSONELLES
58 Wer verändert sich wohin?
BETEILIGUNGSREPORT 320094
IMMOBILIEN
Kurzmeldungen und Grafiken – Allgemeines
Keine Zeit zur Beratung
Durchschnittlich wird jede zweite Ar-
beitsstunde eines Bankberaters durch
Verwaltungsaufgaben blockiert und geht
dadurch für Beratungsgespräche verloren.
Das neue Anlegerschutzgesetz, nach dem
Finanzvermittler jedes Beratungsgespräch
detailliert protokollieren müssen, bringt
immer mehr Beratungsinstitute an seine
Grenzen.
Private Banking im Umbruch
Die Profite der Banken gingen im letzten
Jahr um 42 Prozent zurück und fielen
damit auf das Niveau des Jahres 2003.
Das verwaltete Kundenvermögen sank im
letzten Jahr um durchschnittlich 15 Pro-
zent auf den Stand von 2005. Angesichts
dieser Zahlen müssen die Banken schnell
reagieren. Die zunehmende Forderung
der Kunden nach mehr Transparenz sowie
regulatorischen Maßnahmen verstärken
den Handlungsdruck weiter.
Bayern will Anlegerschutz
weiter verstärken
Demnach sind die Banken zukünftig ver-
pflichtet, über jedes Beratungsgespräch
Protokoll zu führen und dieses dem Kun-
den noch vor Beendigung des Gesprächs
auszuhändigen. Falls das Gespräch mittels
Telefon geführt wurde, hat der Investor
die Möglichkeit, binnen einer Woche vom
Vertrag zurückzutreten, falls das Protokoll
unvollständig oder unrichtig ist. Die Ver-
jährungsfrist wird auf die sonst üblichen
drei Jahre verlängert. Dies gilt vom Ende
des Jahres, in dem der Kunde von einer
Falschberatung erfährt. Der Ausschluss
jeder Klage erfolgt erst nach 10 Jahren.
ifo Konjunkturtest Juli 2009
Der ifo Geschäftsklimaindex für die ge-
werbliche Wirtschaft ist im Juli 2009
weiter angestiegen. Die Unternehmen
sind mit ihrer aktuellen Lage nicht mehr
so unzufrieden wie im Vormonat. Der
Geschäftsklimaindex stieg auf 87,3 Zähler
von 85,9 Punkten im Juni. Analysten hat-
ten lediglich mit einem Anstieg auf 86,5
Zähler gerechnet.
China wird grün
In China fließen mittlerweile fast die
Hälfte der staatlichen Konjunkturpro-
gramme in Umweltschutzmaßnahmen.
China könnte durch verstärkte Umwelt-
schutzmaßnahmen zum Zugpferd für die
Schwellenländer werden, denn der Kampf
gegen die Klimaerwärmung kann nur ge-
wonnen werden, wenn gerade sie aktiv
erneuerbare Energien einsetzen.
China nutzt die Wirtschafts-
krise
Wie einer Studie des Hauses Allied Ship-
brokers zu entnehmen ist, kauften chi-
nesische Eigner allein in diesem Jahr 72
Schiffe im Wert von 794 Millionen Dol-
lar. Die Industrieproduktion in China er-
höhte sich im Mai 2009 im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent. Ex-
perten sehen die Ursache im gewaltigen
Rohstoffbedarf des Landes. Nachdem die
Rohstoffpreise derart gesunken waren, si-
cherte sich China zu günstigen Konditio-
nen Ressourcen für die Zukunft.
MPC Capital trennt sich
von cash.life
„MPC Capital hat sich entschlossen, zum
30. Juni 2009 die Verwaltungsverträge
für deutsche Lebensversicherungspolicen
von 12 Lebensversicherungszweitmarkt-
fonds mit der cash.life AG einseitig or-
dentlich zu kündigen. Die Entscheidung
erfolgte im Rahmen des aktiven Fondsma-
nagements und der damit zusammenhän-
genden kontinuierlichen Qualitätssiche-
rung. Ab 1. Juli 2009 wird MPC Capital
interimistisch die Verwaltung der Policen
durch sein Kompetenzcenter MPC Life
Plus Consulting GmbH übernehmen…“ .
Neuer Name für Atisreal
Die Atisreal agiert ab sofort unter dem
Markennamen BNP Paribas Real Estate.
Die Unternehmensadresse lautet:
BNP Paribas Real Estate Holding GmbH Fritz-Vomfelde-Straße 34 40547 Düsseldorf Tel +49 (0)211-301 82 – 00 Fax +49 (0)211-301 82 – 10 00 [email protected]
Berenberg gründet
Emissionshaus
Die Hamburger Privatbank Berenberg er-
weitert mit der Gründung des Emissions-
hauses Berenberg Invest AG ihr Geschäfts-
feld. Die Tochtergesellschaft richtet ihren
Fokus zunächst auf die Initiierung geschlos-
sener Immobilienfonds. Der Produktver-
trieb soll über externe Vertriebspartner er-
folgen. Die Berenberg Invest AG nahm am
01. Juli 2009 ihre Tätigkeit auf. Der erste
Fonds soll bereits im Herbst dieses Jahres
in den Vertrieb gehen.
Emissionshaus nimmt
operative Tätigkeit auf
Die bereits 2008 gegründete deboka
Deutsche Grund & Boden Kapital AG hat
ihr operatives Geschäft aufgenommen
und das Management-Team ernannt.
Die beiden neuen Vorstände Michael
Kempkes (43) und Cliff Wenner (44) neh-
men ihre Tätigkeit sofort auf. Ab dem 1.
Juli 2009 sollen beide dann von Dan-Da-
vid Golla (41) unterstützt werden.
BETEILIGUNGSREPORT 32009 5
ALLGEMEINES
Kurzmeldungen �
BaFin in Not
Der Personalmangel bei der Bonner BaFin bereitet BaFin-Chef
Jochen Sanio anscheinend Sorgen. Erst kürzlich soll er in einem
Brief an das Bundesfinanzministerium darauf hingewiesen ha-
ben, dass die Bankenaufsicht vollkommen überlastet sei und da-
her die Überwachung einiger Institute eingestellt werden müsse.
Geschlossene Fonds – Besser als ihr Ruf
Experten schätzen, dass vor dem Hintergrund der Wahlzeit ein
Schuldiger für das Desaster am Finanzmarkt gefunden werden
muss. Die Branche der geschlossenen Fonds scheint der ideale
Sündenbock zu sein. Am 1. Juli 2009 wurde über den Richtlinien-
entwurf AIFM, unter den auch die geschlossenen Fonds fallen
sollen, beraten. Vieles, was demnächst Vorschrift werden soll,
wird von zahlreichen Emissionshäusern bereits heute freiwillig
praktiziert. So zum Beispiel wird ein Kurzinformationsblatt über
die Anlage gefordert, was bei geschlossenen Fonds bereits seit
Jahren Usus ist.
Korrelation in der Krise
Was ist damit gemeint? Selbst Anlageklassen, die im Grunde
völlig unabhängig voneinander agieren, wandern in trauter
Eintracht bergab. Anlageklassen, die einst mit dem Faktor mi-
nus 0,12 korrelierten, verhalten sich nun mit einem Korrelati-
onsfaktor von plus 0,6 zueinander. Experten schätzen, dass
die starken Korrelationen wieder zurückgehen, spätestens
dann, wenn die Anleger denken, die Krise sei vorbei. Und
dann kommt auch wieder die Feststellung zum Tragen, dass
eine einzelne Anlage immer deutlicher schwankt als ein Multi-
Asset-Portfolio.
Attraktivität Deutschlands steigt
Deutschland kann sich aus Sicht ausländischer Manager als
führender Standort in Westeuropa behaupten und belegt im
weltweiten Ranking der attraktivsten Standorte weiterhin Platz
sechs. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern wird
Deutschland als weniger krisengefährdet eingestuft.
Wichtige Makler-Messen 2008 Warum Makler Messen besuchen
0 5.000 10.000 15.000 20.000
19.009¹
5.000
4.250
3.642
2.605
2.112
1.400
DKM
Fonds-Kongress
Nuria
BCA-Kongress
LVFM
EBIF
Charta Marktplatz
¹ Anzahl der Besucher
0 10 20 30 40 50 60 70 80
61
58
22
14
10
Infos
Kontakte
Marktlage
Messeatmosphäre
Sonstiges Befragte: 200
Angaben in Prozent,
Mehrfachnennungen möglich
Wichtigster Grund für den Messebesuch ist für 61 Prozent der Makler Informationen zu erhalten. Für mehr als jeden Zweiten (58 Pro-
zent) sind Kontakte maßgeblich (siehe Grafik). Sieben Prozent gehen vor allem zur Messe, um sich Vorträge anzuhören, sechs Prozent
wegen aktueller Software und lediglich vier Prozent wollen an Workshops teilnehmen. Wichtigster Branchentreff ist nach wie vor die
DKM, die 69 Prozent der Makler nicht missen wollen. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Dortmunder Versicherungsmesse 19.009
Besucher.
Quelle: Marketing Resarch Team Kieseler Zahlen aus 2008, April 2009
Werbeausgaben im Internet steigen auch
in der Krise
Für 2009 erwartete Bruttowerbeerlöse verschiedener Medien in
Deutschland in Prozent zum Vorjahr:
-15 -12 -9 -6 -3 0 3 6 9
6,2
-5,0
-5,3
-6,7
-10,4
-15,0
Online
Zeitungen
Hörfunk
Fernsehen
Kino
Zeitschriften
Quelle: Financial Times Deutschland, 2009
Tagaktuelle Meldungen zu allen Bereichen im Markt der geschlossenen Fonds
finden Sie auf www.beteiligungsreport.de
BETEILIGUNGSREPORT 320096
TOP-THEMA
>
Fondstrends – Wo geht die Reise hin?
Kann man während der Krise überhaupt von Trends sprechen?
In Wikipedia wird ein „Trend“ so beschrieben: Er ist eine neue Auffassung in Gesellschaft,
Wirtschaft oder Technologie, die eine neue Bewegung bzw. Marschrichtung auslöst.
Eine grundlegende Änderung (Umkehrung) eines Trends wird als „Trendwende“ bezeichnet. Die
Einführer eines neuen Trends werden Trendsetter genannt. Was ist nun der aktuelle Beteiligungs-
trend, wer sind die Trendsetter oder stehen wir vor einer Trendstruktur? Viele Fragen, auf die
händeringend Antworten gesucht werden...
Erfolg und Misserfolg liegen im Jahr
2009 nah zusammen. Erwartungsgemäß
haben zahlreiche Initiatoren Umsatz- und
Erlösrückgänge von bis zu 80 Prozent
zu verzeichnen. Gnadenlos schlägt hier
die Berichtspflicht bei börsennotierten
Emissionshäusern zu. Überraschend ist
jedoch, dass einige Häuser wie Real I.S.
oder Nordcapital das Vorjahresergebnis
fast halten oder sogar übertreffen konn-
ten. Die Gründe hierin liegen oft in einzel-
nen gut vermittelbaren Produktstorys und
dem damit verbundenen Platzierungser-
folg.
Schiffsfonds
Wenn man heute Marktinsider anruft,
dann kommt sofort die Aussage: „Der
Schiffsmarkt ist tot!“ Natürlich werden
die nächsten Monate noch geprägt sein
durch Negativmeldungen von in Strudel
geratenen Schiffsfonds. Vor allem werden
davon Containerschiffe betroffen sein.
Sieht man die aktuellen Prognosen vom
Verband Deutscher Reeder (VDR), zeich-
nen sich dort gewisse Entspannungen ab.
Aber der Schiffsmarkt bleibt schwierig.
Immobilienfonds
Um die Jahreswende hätte man keinen
Pfifferling mehr auf ausländische Immo-
bilienfonds gewettet. In den Köpfen war
das US-Immobiliendesaster noch fest ver-
ankert. Gegen den Markttrend konnte
Real I.S. seinen Immobilienfonds Austra-
lien relativ rasch platzieren. Die Lehre da-
raus: Bei geschlossenen Immobilienfonds
kommt es auf Mikro- und Makrostandor-
te an.
Viele Chancen werden deutschen Immo-
bilienfonds eingeräumt. Zum einen be-
standen in den vergangenen anderthalb
Jahren gute Investitionsmöglichkeiten, die
jetzt als Fonds auf den Markt kommen.
Zum anderen ist eine Investition vor Ort
einfach wieder schick.
Private Equity-Fonds
Sie liegen derzeit aus Sicht vieler Vertrie-
be wie Blei in den Regalen. Wer sich je-
doch die Mühe macht und Vergleiche zur
Dot-Com-Krise zieht – die streckenweise
jedoch hinken – wird erkennen, dass an-
tizyklisches Investieren hier durchaus als
Chance zu verstehen ist.
Erneuerbare Energien und
Nachhaltigkeitsfonds
Der gestutzte Schwan unter den Asset-
klassen heißt Erneuerbare Energien und
Nachhaltigkeitsfonds. Sie sind die Profi-
teure aus der überzogenen Bankengier >>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 7
IMMOBILIEN
Aufgelegte Fonds (1. Halbjahr 2008 vs. 1. Halbjahr 2009)
und eine erwartete Gegenbewegung. Für
einen nicht geringen Teil der Anleger, die
in den Sinus-Milieus oft als Postmateria-
listen bezeichnet werden, sind Ethik und
Nachhaltigkeitsfonds die lang ersehnte
Antwort auf den Zinseszins-Wahn. Doch
bei allem was trendig wird, sollte man im-
mer auf die Substanz der Aussagen ach-
ten. So wird mittlerweile vieles, was grün
oder nachhaltig genannt wird, als Mo-
gelpackung identifiziert. Gestutzt ist der
schöne Schwan deshalb, weil derzeit die
Fonds noch keine signifikanten Losgrößen
aufweisen. Selten geht das Investitions-
volumen deutlich über 10 Millionen Euro
hinaus.
Die aktuelle Feri-Studie zeigt, dass die
erwartete Erholung für das 2. Halbjahr
noch nicht eingetroffen ist. Insgesamt
kamen 124 geschlossene Beteiligungen
im 1. Halbjahr 2009 auf den Markt, im
Gegensatz zu 241 Beteiligungen im Ver-
gleichszeitraum des Vorjahres. Das ge-
samte prospektierte Eigenkapitalvolumen
über alle Assetklassen hinweg verringerte
sich um 58 Prozent auf nunmehr 3,1 Mil-
liarden Euro. Dies zeigt, dass das Argu-
ment Sachwerte noch nicht bei den Kun-
den und Verbrauchern angekommen ist.
Aber die Branche scheint nicht den Mut
zu verlieren. Allein im ersten Halbjahr
gründeten sich 33 neue Emissionshäuser.
Diese wollen dadurch punkten, dass sie
keine Altlasten aufzuarbeiten haben.
Als klarer Trend im Beteiligungsmarkt
lassen sich zusammenfassend die Pro-
duktsegmente Immobilienfonds Deutsch-
land und Nachhaltigkeits- bzw. Energie-
fonds ausmachen. Entsprechend den
Sinus-Milieus weisen diese Produktgat-
tungen neben den bereits zitierten Post-
materialisten auch mit der bürgerlichen
Mitte, den Etablierten und den Moder-
nen Performern ein Kundenpotential von
knapp 50 Prozent aus. Dazu kommt eine
relativ undefinierbare Gruppe an Spezi-
alitätenfonds, bei der die Produktstorys
einleuchtend und überzeugend sind,
wie derzeit bei Gamefonds. Durchaus
können aber auch Produkte in rezessi-
ven Segmenten zum Platzierungsrenner
werden, wie die Beispiele Turboprop-
Maschinen bei Flugzeugfonds und Platt-
formversorger bei Schiffen zeigen. Aber
es kommt auch auf klare und transpa-
rente Konzeptionen an. So hat das Jahr
2008/2009 gezeigt, dass Trendprodukt-
linien wie Waldfonds, verpackt in kom-
plizierten Zertifikatsstrukturen, zum La-
denhüter mutieren.
Bei aller Trenddiskussion und Trendhörig-
keit gibt aber ein Blick in Wikipedia zu
denken: „Trends sind beobachtbar, aber
nur schwer messbar.“ Und damit sind wir
wieder bei den sich selbst erfüllenden
Prophezeiungen. -ep- Quelle: Feri-Quartalsanalyse Geschlossene Beteiligungen 2. Quartal 2009
Licht am Ende des Tunnels in Sicht?
0 10 20 30 40 50
Immobilien-
fonds
Schiffs-
fonds
New-Energy-
Fonds
Private Equity-
Fonds
Flugzeug-
fonds
1. Q. 2008
1. Q. 2009
45
20
13
26
10
7
16
6
3
2
Sachwerte sind TrumpfDie Anzahl der aufgelegten geschlos-
senen Fonds beweist, dass Anleger
Inflationsschutz und Sicherheit
suchen. Unkalkulierbares wie Private
Equity und Medien geht kaum noch.
BETEILIGUNGSREPORT 320098
TOP-THEMA
Vermögensverwaltung mit Sachwerten – Bankenpartner „auf mehreren Ebenen“
BeteiligungsReport sprach mit Karsten Mieth, Vorstand der demark AG über die Zukunft bei der
Beratung von Beteiligungen.>
Es sind keine leichten Zeiten für den
Vertrieb von geschlossenen Fonds. Die
Vorteile, die Beteiligungen gerade jetzt
bei der Portfoliogestaltung bieten, wer-
den von den Kunden im permanenten
Mediengewitter von nur Festgeld gern
übersehen. Wir sprachen mit Karsten
Mieth, Vorstand des auf Banken spezia-
lisierten Maklerpools, über die Zukunft
bei der Beratung von Beteiligungen.
Bereits seit 1997 fokussiert die demark
AG die ganzheitliche Bankenbetreuung
im Anlagesegment Sachwerte und kon-
zipiert seit 2005 sehr erfolgreich exklu-
sive Fondskonzepte unter dem Namen
abakus balance. Als Vermögensverwalter
für Sachwerte arbeitet demark/abakus
mit über 100 Genobanken, Sparkassen
und Privatbanken an kundenorientierten
Fondsprodukten, die die Beratertätig-
keit professionalisieren und erleichtern
sollen. Neben der Konzeption sind seit
1997 weit über 500 geschlossene Fonds
geprüft und im Vertrieb bzw. während
der Laufzeit betreut worden. Eine Erfah-
rung, die sich nun auszahlt! Wir haben
nachgefragt.
BeteiligungsReport: Herr Mieth, es
gab sicherlich schon angenehmere
Zeiten in der Branche. Welche Pro-
dukte werden in Banken derzeit noch
verkauft?
Karsten Mieth: Zurzeit stellen wir eine
klare Tendenz zu diversifizierten Fonds-
produkten fest. Die Banken setzen damit
bereits bei der Produktauswahl auf Risi-
kostreuung. Einzelfonds werden eher mit
Vorsicht betrachtet oder ganz gemieden.
Wir sind in der glücklichen Lage, dass
durch unsere sehr selektive Auswahl un-
sere Produktempfehlungen im Vergleich
meist über der Marktperformance liegen.
Und bei denjenigen Beteiligungen, die
sich z.B. den Schiffsmärkten nicht entzie-
hen können, sind wir als institutioneller
Investor und Marktinsider an der Seite
des Bankberaters bzw. seines Kunden und
suchen gemeinsam mit diesen aktiv nach
Lösungen.
BeteiligungsReport: Portfoliofonds
stehen oft in der Kritik wegen der
doppelten Kostenstruktur. Wie lösen
Sie dies bei Ihrer Produktlinie abakus
balance?
Karsten Mieth: Hier konnten wir gera-
de den dritten Portfoliofonds dieser Art
auflegen. Die beiden Vorgängerfonds der
abakus balance-Reihe vereinen Gesam-
tinvestitionen von weit über 100 Millio-
nen Euro in verschiedenste Sachwertbe-
teiligungen. Insgesamt wurden über 70
Investments bei 33 verschiedenen Initi-
atoren/Emissionshäusern in 19 verschie-
denen Assetklassen getätigt. Rückflüsse
zwischen 5,5 und 6,0 Prozent nach Steu-
ern während der Krise bestätigten un-
ser Konzept. Der Stresstest gelang auch
so erfolgreich, da die Konzeptionen mit
BETEILIGUNGSREPORT 32009 9
TOP-THEMA
Boot, da z.B. günstige Finanzierungs-
konditionen dem Fonds und damit den
eigenen Kunden zugute kommen. Das
bewirkt gleichgerichtete Interessen aller
Parteien, sichert eine solide und preisge-
rechte Fondsinvestition und stabilisiert
die Platzierungsaktivitäten der abakus
balance 3. KG. Im Ergebnis liefert diese
Photovoltaik-Anlage mit ca. 12 Millionen
Euro Gesamtinvestitionsvolumen eine
Renditeaussicht auf dem Niveau von spa-
nischen oder italienischen Anlagen ohne
die spezifischen Risiken einer Auslandsin-
vestition. Zudem fördert die regionale
„Verbundenheit“ mit dem Projekt „vor
der Haustür“ das Vertrauen der Bankbe-
rater ins Anlageprodukt.
BeteiligungsReport: Neben der klassi-
schen Maklerpoolfunktion, entwickeln
Sie neue Fondskonzeptionen. Wie
hat sich das erweiterten Profil für die
demark AG bzw. die abakus Finanz
GmbH in der Praxis ausgewirkt?
Karsten Mieth: Es war ein mutiger aber
richtiger Schritt. Wir bieten unseren Ban-
kenpartnern nun bereits seit 2005 eine
strukturierte Vermögensverwaltung für
Sachwerte. Privatkunden und Berater
nutzen so direkt unsere Expertise im Be-
teiligungsbereich in Form eines einzigen
Fonds. Natürlich begleiten wir unsere
hohen Investitionsquoten sehr schlank
gehalten und durch Direktinvestments
oder Privatplatzierungen erhebliche Ein-
kaufsvorteile erzielt werden.
BeteiligungsReport: Können Sie uns
ein Beispiel für solch ein Direktin-
vestment aus Ihrem Bankennetzwerk
nennen?
Karsten Mieth: Bei der ersten Investition
des neuen abakus balance 3, einer 3 MW-
Photovoltaik-Anlage in Bayern, sind durch
enge Kooperation gleich mehrere regiona-
le Genobanken sowie eine Sparkasse in
die Finanzierungsstruktur eingebunden.
Der Anlagenbauer ist Firmenkunde einer
dieser Banken, bis auf die Sparkasse sind
alle Banken auch an der EK-Platzierung
des Fonds beteiligt.
BeteiligungsReport: Wo liegen die
Vorteile einer solchen Vernetzung?
Karsten Mieth: Durch die Kundenbezie-
hung der Bank mit dem Anlagenbauer
profitiert die Fondsgeschäftsführung von
den langjährigen Kenntnissen bezüglich
Ausführungsqualität und Finanzkraft.
Durch die mehrstöckige Bonitätsprü-
fung der kreditgebenden Banken wird
eine hohe Kalkulations- und Investiti-
onssicherheit gewährleistet. Banken
und Initiator sitzen sozusagen in einem
Interviewpartner:Karsten MiethVorstand der demark AG
[email protected] . www.demark.de
Durch ihre Spezialisierung bietet die demark AG erstklassige Vermögens-anlagen an und hebt sich anerkann-terweise vom Wettbewerb ab. In der ��==��;�/������+���"���������-währter Leistungsanspruch: demark AG – der kapitale Unterschied.
Vertriebspartner von der Schulung über
die Produktprüfung bis hin zur Beratung
am Kunden und das bereits seit Jahren
mit einer effektiven Haftungsregelung.
Die klare strategische Konzentration
auf den Bankenvertrieb der demark AG
wird so ergänzt durch die Konzeption
von exklusiven Fondsprodukten durch
das Emissionshaus abakus Finanz GmbH.
Wir sehen uns als Bankenpartner „auf
mehreren Ebenen“ – im Privat- wie im
Firmenkundengeschäft!
Herr Mieth, vielen Dank für das
Gespräch.
BETEILIGUNGSREPORT 3200910
ALLGEMEINES
>
Märkte im Wandel
Lösungen aus der Hafencity
BeteiligungsReport sprach mit Andreas Wohlers, Firmengrün-
der und Vorstand der ConRendit Holding AG, über die
Finanzkrise und die sich daraus ergebenden Chancen für die Con-
tainerschifffahrt.
BeteiligungsReport: ConRendit ist
einer der führenden Anbieter von
Containerfonds. Wie stark sind die
Auswirkungen der Finanzkrise auf Ihre
Branche?
Andreas Wohlers: Die Auswirkungen der
Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Trans-
portwirtschaft sind erheblich. Sie zeichnen
sich insbesondere aus durch verspätete,
reduzierte und auch komplett ausstehende
Mietzahlungen, welches zu Liquiditätseng-
pässen in den jeweiligen Fondsgesellschaf-
ten führt. Derzeit sehen wir jedoch eine
leichte Tendenz zu regelmäßigeren Zahlun-
gen der laufenden Mieten. Eine Bodenbil-
dung hat offensichtlich stattgefunden. Von
einer Erholung zu sprechen wäre aber defi-
nitiv noch zu früh.
BeteiligungsReport: Medien emp-
fehlen nur noch Festgeld. Ist das jetzt
das Richtige?
Andreas Wohlers: Aus unserer Sicht ist
die vorsichtige und selektive Investition in
Sachwerte wie etwa ausgewählte Immo-
bilien sowie Schiffe oder auch Container
ein sinnvolles Mittel für eine Risikodiver-
sifikation und um einen Inflationsschutz
zu erreichen. Zudem besteht damit die
Möglichkeit, an einer nicht unerheblichen
Upside-Bewegung teilzunehmen.
BeteiligungsReport: Was sollen An-
leger jetzt machen, und wie begleitet
ConRendit seine Anleger auf diesem
Weg?
Andreas Wohlers: Die Anleger sollten
Ruhe bewahren und nicht in Panik ver-
fallen: ConRendit hat bereits sehr früh-
zeitig die Zeichen der Auswirkungen der
Finanzkrise erkannt. Hierzu wurden in
allen ConRendit-Fonds die Auszahlun-
gen der Anleger in den jeweiligen Fonds
belassen. Dies diente und dient dem
Schutz des eingesetzten Kapitals der
Anleger und der Liquiditätssicherung,
insbesondere zur Leistung von Zins und
Tilgung in den jeweiligen Fonds. Bei al-
len Aktivitäten für die Fonds und für die
Anleger ist offene Kommunikation und
Transparenz für den Anleger oberstes
Gebot der Stunde.
BeteiligungsReport: Welche Projekte
planen Sie aktuell?
Andreas Wohlers: Wir haben dieses Jahr
bereits zwei Projekte in Höhe von insge-
samt ca. 20 Millionen Euro Eigenkapital
realisiert; ein dritter Fonds ist in der Plat-
zierung und ein vierter in der Vorbereitung.
Wir projektieren unsere Angebote auf die
Bedürfnisse der Anleger: kleine überschau-
bare Investments mit geringen Weichkos-
ten, nachvollziehbaren Absicherungsmaß-
nahmen und mit einer klaren Exitstrategie.
BeteiligungsReport: Eine neue Ziel-
gruppe, die in den Fokus des Marktes
kommt, sind unabhängige Vermögens-
verwalter. Warum ist das so?
Andreas Wohlers: Dies hat der Markt
in den letzten Monaten vorgegeben. Die
Umsätze der freien Vertriebspartner und
der Großbanken sind in den letzten Mo-
naten zurückgegangen. Damit rückten
für uns bereits Ende letzten Jahres die
Vermögensverwalter in den Mittelpunkt
unseres Interesses. Vermögensverwalter,
Leiter von family offices sowie kleine
Privatbanken betreuen Mandanten, die
jedes Jahr starkes Interesse an lukrativen
und sicheren Investitionen haben; inso-
fern will die ConRendit dieses Segment
intensiv bedienen.
BeteiligungsReport: Welche Leistun-
gen und Kompetenz können Sie Ver-
mögensverwaltern jetzt anbieten?
Andreas Wohlers: Wir dürfen jetzt nicht
den Fehler begehen und glauben, mit
dem fertigen Produkt zu den Vermö-
gensverwaltern zu gehen. Hierbei sind
andere Herangehensweisen erforderlich.
Die Maxime muss lauten: “Lösungen an-
bieten statt Produkte verkaufen!“ Zudem
müssen im Vorfeld alle nur erdenklichen
Fragen des Vermögensverwalters beant-
wortet und dokumentiert sein. Erst dann
wird der Vermögensverwalter seinen
Mandanten die entsprechenden Angebo-
te unterbreiten. Dabei stehen Sicherhei-
ten, Kapitalerhalt und Risikominimierung
im Vordergrund.
Vielen Dank für das Gepräch.
Interviewpartner:Andreas WohlersFirmengründer und Vorstand der ConRendit Holding AG
[email protected] . www.conrendit.com
In den vergangenen sieben Jahren hat sich ConRendit als eines der führenden Emis-sionshäuser im Bereich Containerfonds etabliert und konzipiert nun auch verstärkt Kapitalanlagen im zukunftsweisenden Logistik- und Transportmittelmarkt.
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BETEILIGUNGSREPORT 3200912
IMMOBILIEN
Kurzmeldungen und Grafiken – Private Equity
Cleantech Revolution
Die Anzahl der Private-Equity-Firmen, die
in Cleantech-Firmen investieren, hat sich
fast vervierfacht. Im Jahr 2008 wurden
rund sechs Milliarden US-Dollar von Priva-
te-Equity-Fonds im Cleantech-Sektor ein-
gesammelt. Das entsprach, trotz der welt-
weiten Finanz- und Wirtschaftskrise, fast
dem Vorjahreswert von 6,3 Milliarden
US-Dollar. Allein Venture-Capital-Fonds
sammelten in 2008 rund 3,95 Milliar-
den US-Dollar ein. Dabei konzentrierten
sich die Investoren auf Frühphasen- und
Wachstumsfinanzierung. Die Investoren
kommen zu 48 Prozent aus Europa und
zu 34 Prozent aus Nordamerika. Der
Großteil der Private-Equity-Firmen sitzt in
den USA (45 Prozent). 36 Prozent stam-
men aus Europa.
Ökorenta – Zukunftsenergien I
Das vorliegende Angebot ermöglicht
Anlegern die Beteiligung an der ÖKO-
RENTA Private Equity I GmbH & Co.
KG. Die Anleger beteiligen sich unmit-
telbar als Direktkommanditisten oder
mittelbar über die SG-Treuhand GmbH
als Treugeber am Emissionskapital der
Fondsgesellschaft. Der als Blind Pool
konzipierte Fonds ist eine Kommandit-
gesellschaft nach deutschem Recht. Er
erwirbt, verwaltet und verwertet Unter-
nehmensbeteiligungen und Anteile an
Private-Equity-Fonds aus dem Bereich
der Umwelttechnologien
(Clean Technology), speziell
der Erneuerbaren Energien.
The Deal is – No Deal
Die Talfahrt der Finanzinves-
titionen in Deutschland hat
sich auch im ersten Halbjahr
2009 fortgesetzt. Im Ver-
gleich zum zweiten Halbjahr
des Vorjahres sanken die Pri-
vate-Equity-Deals um ein Drit-
tel auf 54; das Transaktions-
volumen nahm ebenfalls um ein Drittel ab
und sank auf knapp 2,8 Milliarden Euro.
Die Zahl der Exits sank im ersten Halbjahr
gegenüber der zweiten Vorjahreshälfte
von 34 auf 31. Der Ausstiegsweg über die
Börse ist seit Anfang 2008 versperrt, des-
halb haben sich wesentliche Parameter
des Private-Equity-Geschäfts verändert.
Beteiligungsgesellschaften, die zukünftig
überleben wollen, müssen sich auf die
neuen Gegebenheiten des Marktes ein-
stellen.
Private Equity-Investitionen in
Deutschland rückläufig
Der deutsche Private Equity-Markt hat
im ersten Quartal 2009 die erwartete
rückläufige Entwicklung erlebt. Wie der
BVK (Bundesverband Deutscher Kapi-
talbeteiligungsgesellschaften) mitteilte,
haben die Beteiligungsgesellschaften
ihre Investitionen deutlich reduziert. Ins-
gesamt wurden nur noch 301 Millionen
Euro investiert, das entsprach rund drei
Viertel weniger als im ersten Quartal des
Vorjahres (1,5 Milliarden Euro). Insge-
samt investierten die deutschen Gesell-
schaften allerdings so wenig wie letzt-
mals im Jahr 2005.
weiter auf Seite 14
Investitionen 2009 – Vergleich Branchenstatistik und Marktstatistik
Quelle: PEREP Analytics, 2009
1. Quartal
in Millionen Euro Unternehmen
Marktstatistik
Investitionen 300,60 303
davon von deutschen Gesell-
schaften
249,59 285
Branchenstatistik
Investitionen 335,07 328
davon in Deutschland 249,59 285
davon im Ausland 85,49 43
Die Branchenstatistik berücksichtigt alle
in- und ausländischen Transaktionen der
in Deutschland ansässigen Beteiligungsge-
sellschaften, die Marktstatistik alle Trans-
aktionen bei deutschen Unternehmen,
unabhängig vom Sitz der finanzierenden
Beteiligungsgesellschaften.
>>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 13
PRIVATE EQUITY
Fundraising geplant
oder gestartet (30)
Start 2. HJ 2009 (5)
Start voraussichtlich
2010 (14)
Fundraising hat
begonnen (8)
Start 1. HJ 2009 (3)
Zeitplan
Stand des aktuellen Fundraisings der Gesellschaften
Quelle: BVK-Mitgliederbefragung, 2009
Die anderen Beteiligungsgesellschaften
sind in ihren Fundraising-Aktivitäten un-
terschiedlich weit fortgeschritten. Acht
Gesellschaften haben bereits mit dem
Fundraising für ihren neuesten Fonds be-
gonnen. Weitere acht Gesellschaften pla-
nen im Jahresverlauf 2009 zu starten, 14
Gesellschaften erst 2010.
0 10 20 30 40 50 60 70 80
Venture Capital
Mittelstand
Buy-Outs
Energie/Wasser/Umwelt
Biotechno./Pharma/Med.
Software/IT/Internet
Kommunikationstechno.
Industrieautomation
Maschinen-/Anlagenbau
Chemie/Werkstoffe
Elektronik/Halbleiter
Sonstige Dienstleistungen
Handel/Konsumgüter
Medien
Eisen/Stahl/Leichtmetall
Finanzdienstleistungen
Quelle: BVK-Mitgliederbefragung, 2009
Eine weitere Frage betraf die nach Ein-
schätzung der Beteiligungsgesellschaften
attraktivsten Branchen im Jahr 2009. Die
meisten Nennungen erhielten die Techno-
logiebranchen. Als unangefochtener Spit-
zenreiter aller drei Marktbereiche kristal-
lisierte sich der Bereich Energie/Wasser/
Umwelt heraus. 70 Prozent der Befragten
schätzten diese Sektoren als attraktiv ein.
Mit deutlicherem Abstand wurde Biotech-
nologie/Pharma/Medizin von 41 Prozent
genannt, knapp gefolgt von Software/IT/
Internet und Kommunikationstechnologie
mit jeweils 33 Prozent.
Attraktivste Branchen für Investitionen 2009
Angesichts des weltweiten Aufschwungs
im internationalen Private Equity-Markt
konnten die deutschen Beteiligungsge-
sellschaften mit 4.246 Millionen Euro im
Jahr 2007 so viele neue Mittel im Zuge
des unabhängigen Fundraisings bei exter-
nen Investoren einwerben wie seit dem
Boomjahr 2000 nicht mehr. Die weltwei-
te Finanz- und Wirtschaftskrise ließ das
Fundraising danach nicht nur internatio-
nal einbrechen. Auch hierzulande sank es
2008 um mehr als zwei Drittel auf 1.289
Millionen Euro.
Fundraising unabhängiger Private Equity-Fonds in Deutschland
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
unabhängiges Fundraising in Mio. Euro
Quelle: BVK-Mitgliederbefragung, 2009
Kurzmeldungen �
BETEILIGUNGSREPORT 3200914
PRIVATE EQUITY
� Kurzmeldungen
0
5
10
15
20
25
30
35
40
2,14,8 5,7 7,9 13,5 10,0 13,8 17,8 20,8 30,1 20,7 9,5 11,0 4,1
2,80
30
60
90
120
150
30 2934
3945
68
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85
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78 79
98 95
80
54
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2002
2. Hj.
2002
1. Hj.
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2. Hj.
2003
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2. Hj.
2004
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2. Hj.
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20062. Hj.
2006
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2. Hj.
2007
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2. Hj.
2008
1. Hj.
2009
Transa
ktionsw
ert
in M
rd. Euro
Anza
hl Tr
ansa
ktionen
Private Equity – Transaktionen 2002 bis 2009
Zahl der Transaktionen sinkt im Vergleich
zum zweiten Halbjahr 2008 um 33 Pro-
zent von 80 auf 54. Der Wert der ge-
tätigten Transaktionen* verringert sich
ebenfalls deutlich von 4,1 auf 2,8 Milli-
arden Euro.
Seit dem zweiten Halbjahr 2007 ist ein-
kontinuierlicher Rückgang der Transakti-
onsaktivitäten festzustellen.
* Der Transaktionswert bezieht sich auf veröffentlichte Transaktionen, deren Wert bekannt gegeben wurde.Quelle: Ernst & Young, 2009
Stand des aktuellen Fundraisings der
Gesellschaften – je Halbjahr
Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2008 gab es nur einen leich-
ten Rückgang in den beiden verbleibenden Exit-Kanälen – Exits
über Börsengänge sind schon seit Anfang 2008 nicht mehr
möglich.
0
10
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50
613
1813
22 20 1914 12
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2019
2
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2. Hj.
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38
48 48
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ktionen
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10
36
Transaktionswert*
Anzahl
Transa
ktionsw
ert
in M
rd. Euro
Anza
hl Tr
ansa
ktionen
Die wichtigsten Zielbranchen in den letzten
zwölf Monaten – nach Transaktionswert
Der Automobil-Sektor ist geprägt vom Einstieg der Aabar Invest-
ment PJSC bei der Daimler AG (1,95 Milliarden Euro). Die meis-
ten Transaktionen finden im Industrie- (31) und Consumer- (27)
Sektor statt, jedoch mit geringen Transaktionswerten.
Private Equity in Wartestellung
Wie der BVK (Bundesverband Deutscher
Kapitalgesellschaften) mitteilt, konnte
sich der deutsche Private-Equity-Markt
auch im zweiten Quartal 2009 nicht
von den anhaltenden Auswirkungen der
Finanz- und Wirtschaftskrise abkoppeln.
Mit 280 Millionen Euro blieben die Inves-
titionen in Deutschland fast 90 Prozent
unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Auch die Zahl der finanzierten Unterneh-
men sank von 310 auf 298. Insgesamt
wurden in Deutschland im ersten Halb-
jahr 2009 602 Millionen Euro investiert.
Die Investitionszurückhaltung setzt sich
damit, wenn auch gebremst, fort. Ledig-
lich die Buy-Out-Investitionen konnten
einen marginalen Zuwachs verzeich-
nen. Trotz des momentan schwierigen
Marktumfeldes geht der BVK von einem
Anstieg der Investitionen für das zweite
Halbjahr aus. Die Beteiligungsgesellschaf-
ten verfügen in Summe über genügend
Eigenkapital, das mit Unterstützung der
Banken zu Investitionsaktionen führen
könnte. Die Banken ihrerseits üben sich
jedoch momentan noch in Zurückhaltung.
Es fehlen weiterhin insbesondere die gro-
ßen Finanzierungen. Allerdings sind für
das folgende Quartal einige Transaktio-
nen angekündigt, so dass das Ende der
Talfahrt in Sicht zu sein scheint.
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BETEILIGUNGSREPORT 32009 15
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BETEILIGUNGSREPORT 3200916
IMMOBILIENPRIVATE EQUITY
>
Gastautorin: Stephanie v. KeudellFreie Journalistin in Rosen-heim, u. a. für AssCompact,
fondstelegramm, Fondszeitung, Fonds & Co.
Private Equity – Mit langem Atem und ruhiger Hand zum Erfolg
Das goldene Zeitalter für Finanzinvestoren scheint fürs Erste vorbei zu sein. Die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young verzeichnet seitdem einen kontinuierlichen
Rückgang der Transaktionsaktivitäten, im ersten Halbjahr 2009 sank die Anzahl auf den
Stand von 2005, das Volumen reduzierte sich sogar auf ein Fünftel des damaligen Wertes.
Gleichzeitig wird das Fundraising, also
das Einsammeln neuer Investorengelder,
extrem erschwert durch die Zurückhal-
tung der Investoren. Laut Erhebungen des
Branchendienstes Preqin lag es im zwei-
ten Quartal 2009 bei 79,7 Milliarden US-
Dollar und damit 59 Prozent unter dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die niedrige Investitionsbereitschaft der
institutionellen Investoren, also (Univer-
sitäts-) Stiftungen, Pensionsfonds und
Versicherungen, ist verständlich; sie rührt
nicht zuletzt aus deren Portfolio-Richt-
linien her, die ihnen nur einen gewissen
Anteil an Private Equity-Investments im
Portfolio erlauben. Wegen des drastisch
reduzierten Wertes der börsennotierten
Assets müssen sie nun den Prozentsatz
der wertstabileren Unternehmensbeteili-
gungen herunterfahren. Zwei Drittel der
107 von Coller Capital im Herbst 2008
befragten institutionellen Private Equity-
Investoren gehen davon aus, dass sie im
laufenden Jahr ihre Zielallokation in Priva-
te Equity überschreiten werden. „Diesen
Effekt konnten wir auch in den Jahren
von 2002 bis 2004 beobachten“, sagt Pe-
ter Welge vom Dachfondsmanager Equi-
trust und nennt als weiteren Grund für
institutionelle Investoren, ihr Engagement
in Private Equity herunterzuschrauben,
schlichte Liquiditätsprobleme.
Für Privatanleger gilt diese Restriktion je-
doch nicht, sie könnten im Gegenteil von
außerordentlich günstigen Einstiegskondi-
tionen profitieren. Dennoch verzeichneten
Private Equity-Fonds haben zahlreiche Varianten
Differenzierung nach Investitionstiefe
Der Klassiker für Privatanleger ist der Dachfonds. Er inves-
tiert wiederum in Zielfonds, sodass der Dachfonds mittel-
bar an über 100 Unternehmen beteiligt sein kann. Dadurch
entsteht eine breite Streuung. Das Gegenteil ist der direkt
investierende Zielfonds, der sich unmittelbar Anteile an ope-
rativen Unternehmen erwirbt und teilweise sogar im Ma-
nagement mitwirkt. Üblicherweise wird über acht bis zehn
Unternehmen gestreut. Das Risiko ist dadurch ungleich hö-
her, wodurch sich aber auch ein möglicher Gewinn poten-
ziert.
Differenzierung nach Finanzierungsphase
Wenn ein Unternehmen in der Gründungsphase und der
Start-up-Phase – auch Early-Stage-Phase genannt – finanziert
wird, sprechen wir von einem Venture Capital Fonds (VC).
Danach, während Expansion, pre-IPO oder Börsengang, ver-
wendet man den Begriff Private Equity-Fonds (PE). Oft wird
auch in dieser Phase von Buy-out-Fonds gesprochen. Hierbei
ist das Risiko bei VC-Fonds deutlich über dem der PE-Fonds.
Verwirrend ist, dass auch das gesamte Marktsegment Private Equity genannt wird.
Differenzierung nach Branchen oder
Ländern
Eine weitere Unterscheidung ist möglich nach der Investiti-
onsbranche, wie zum Beispiel Technologie, Dotcom oder
Health-Care, aber auch nach Regionen, wie Europa, Asien
oder BRIC.
-ep-
deutsche Private Equity-Fonds im ersten
Quartal 2009 einen Einbruch um 89 Pro-
zent gegenüber dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres, wie die Quartalserfassung
2009 der Feri EuroRatingServices AG er-
gab. Denn das Angebot ist derzeit ausge-
sprochen schmal, nur wenige Initiatoren
haben derzeit Venture Capital- oder Priva-
te Equity-Fonds in der Platzierung. Damit >>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 17
ist auch die Ära preistreibender Bieter-
schlachten um einzelne Zielunternehmen
vorüber. Heute sind vielmehr genau ange-
passte Investitionsstrategien gefragt.
Beispiel mittelständische
Unternehmen
Für sie nimmt die zurückhaltende Kredit-
vergabe der Banken bedrohliche Ausmaße
an, umso offener werden viele Mittelständ-
ler inzwischen gegenüber Finanzinvesto-
ren, die zu flexibler Zusammenarbeit bereit
sind. „Für Unternehmen sind insbesondere
Minderheitsbeteiligungen in vielen Fällen
eine attraktive Finanzierungsalternative“,
betont Oliver Weddrien, Geschäftsführer
der DZ Equity Partner GmbH. Gefragt ist
in der aktuellen Situation nicht der smar-
te Finanzierungsstrukturierer, sondern der
verlässliche Partner auf Zeit mit solidem
industriellen Background.
Das gilt umso mehr auch für Investitionen
in sogenannte „Special Situations“, also
Investments abseits der herkömmlichen
Wachstumsstrategie. Solche Fonds können
hochattraktive Renditen erzielen, allerdings
nur, wenn das problemadäquate Wissen
nachweisbar vorhanden ist und bereits
mehrfach erfolgreich angewandt wurde.
Für die Sanierung von Unternehmen mit
Managementproblemen sind andere Kom-
petenzen vonnöten als für ein Investment
in Distressed Debt, wo Finanzierungspro-
bleme gelöst werden müssen. Im Rahmen
eines Dachfonds können Privatanleger spe-
zialisierte Segmente mit Venture Capital-
und klassischer Wachstumsfinanzierung
für Mittelständler kombinieren, ohne das
deutlich höhere Risiko direktinvestierender
Fonds in Kauf nehmen zu müssen.
Anz
eige
verschenken sie Chancen durch antizykli-
sches Investieren: Die Richtigkeit des Bör-
sianer Mottos „Kaufen, wenn die Kanonen
donnern; verkaufen, wenn die Glocken
klingen“ lässt sich anhand der Entwicklung
von Private Equity-Fonds aus den Jahren
1991 und 1992 sowie 2002 und 2003 im
Vergleich zu solchen aus den Boomjahren
1999 und 2000 verdeutlichen: Fonds aus
wirtschaftlich schwachen Jahren weisen
signifikant höhere Renditen auf. Deshalb
erwartet Dr. Martin Hintze, Managing
Director bei Goldman Sachs, hoch attrak-
tive Entwicklungen für Fonds, die in den
Jahren 2010 und 2011 investieren. Er gibt
allerdings zu bedenken: „Die Branche wird
ihr Gesicht fundamental verändern.“
Das Renditemodell der Jahre
bis 2007 gehört der Vergan-
genheit an
Hochgradig fremdfinanzierte Unterneh-
menskäufe, die unter Ausnützung des Le-
verageeffektes bereits nach einigen Mo-
naten bis wenigen Jahren weiter verkauft
werden konnten, da die überbordende
Liquidität einen erheblichen Anlagedruck
ausübte. Denn Kredite zur Finanzierung
von Unternehmensübernahmen sind
kaum noch erhältlich. „Insbesondere das
Segment der großvolumigen Syndizierun-
gen ist nahezu vollständig ausgetrock-
net“, konstatiert Hintze.
Umgekehrt bedeutet das
Investoren mit komfortabler Eigenkapi-
talausstattung, dass sie sich bietende Ein-
stiegschancen flexibel wahrnehmen und
sich damit einen veritablen Wettbewerbs-
vorteil verschaffen können. Denn mit der
unproblematischen Kreditfinanzierung
BETEILIGUNGSREPORT 3200918
PRIVATE EQUITY
Studie zum Private-Equity-Markt in Deutschland
Finanzinvestoren: Deals auf niedrigstem Niveau seit 2002
Anzahl und Wert der Transaktionen weiter stark gesunken / Nur noch ein einziger
Milliarden-Deal / Beteiligungsverkäufe immer schwieriger / Branche auf der Suche nach
neuen Geschäftsmodellen / In Zukunft längerfristige Engagements mit geringerem Fremdkapital-
einsatz / Strategische Käufer nutzen ihre Chancen.
>
Das Engagement von Finanzinvestoren
in Deutschland hat seine rasche Talfahrt
im ersten Halbjahr 2009 fortgesetzt. Als
Folge der internationalen Wirtschafts-
und Finanzkrise fielen die Anzahl und die
Werte der Transaktionen auf den nied-
rigsten Stand seit der ersten Jahreshälfte
2002. Gegenüber dem zweiten Halbjahr
2008 ist die Zahl der Private-Equity-Deals
um ein Drittel auf 54 gesunken; das
Transaktionsvolumen nahm ebenfalls um
knapp ein Drittel auf 2,8 Milliarden Euro
ab. Damit sind die Unternehmensverkäu-
fe und -übernahmen seit dem zweiten
Halbjahr 2007 kontinuierlich zurückge-
gangen. Zu diesen Ergebnissen kommt
eine Studie der Prüfungs- und Beratungs-
gesellschaft Ernst & Young, die den deut-
schen Private-Equity-Markt untersucht.
Nur zu einer einzigen Transaktion im
Wert von mehr als einer Milliarde Euro
kam es noch in den ersten sechs Mona-
ten 2009: Im März zahlte der Staatsfonds
Aabar Investment PJSC (Abu Dhabi) 1,95
Milliarden Euro für eine 9,1-prozentige
Beteiligung an der Daimler AG. Ansons-
ten laufen die Geschäfte der privaten
Finanzinvestoren eher auf Sparflamme.
„Angesichts der immer noch knappen
Bankkredite ist die Private-Equity-Branche
gezwungen, ihre herkömmlichen Ge-
schäftsmodelle auf den Prüfstand zu stel-
len“, diagnostiziert Joachim Spill, Leiter des
Bereichs Transaction Advisory Services bei
Ernst & Young. „Jetzt trennt sich die
Spreu vom Weizen. Vorläufig kommen in
erster Linie Finanzinvestoren zum Zuge,
die ihre Transaktionen mit einem hohen
Eigenkapital-Anteil unterlegen können.“
Nicht nur der Mangel an Fremdkapital
zwingt zur Neuorientierung. Die Studie
Autor: Joachim SpillGeschäftsführer derErnst & Young GmbH
Weitere Informationen bei:Ernst & Young GmbH
Mittlerer Pfad 15 . 70499 StuttgartTel. +49 (0) 711 9881 – 0Fax +49 (0) 711 9881 – [email protected] . www.ey.com
>>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 19
PRIVATE EQUITY
zeigt, dass es für die Investoren auch
schwieriger geworden ist, ihre Beteiligun-
gen wieder an den Markt zu bringen.
Im ersten Halbjahr 2009 ist die Zahl der
Exits gegenüber der zweiten Vorjahres-
hälfte zwar nur noch geringfügig von 34
auf 31 gesunken. Doch bei den Werten,
die schon vom ersten zum zweiten Halb-
jahr 2008 dramatisch von 5,4 Milliarden
Euro auf 0,9 Milliarden Euro gefallen
waren, kam es erneut zu einem starken
Rückgang um zwei Drittel auf 0,3 Milli-
arden Euro. Dabei ist ein Ausstiegsweg
bereits seit Anfang 2008 völlig versperrt:
der Börsengang.
Geblieben sind die Verkäufe an andere
Beteiligungsunternehmen (secondary buy-
outs), die ebenfalls sehr viel kritischer an
neue Deals herangehen und an strategi-
sche Investoren (zumeist Übernehmer aus
den jeweiligen Branchen). 19 der 31 Exits
in der ersten Jahreshälfte gingen bereits
an strategische Käufer, dürften also keine
überbordenden Erträge gebracht haben.
„Damit haben sich wesentliche Parame-
ter des Private-Equity-Geschäfts drastisch
geändert“, stellt Spill fest. „Wie weit das
in diesem Jahr zu einer gewissen Markt-
bereinigung führen wird, ist noch nicht
abzusehen.“ Beteiligungsgesellschaften,
die überleben wollten, müssten sich auf
jeden Fall auf die neuen Gegebenheiten
ihres Marktes einstellen: „Die Zeiten des
Geschäfts mit starken Hebeleffekten über
eine hohe Verschuldung sind auf abseh-
bare Zeit vorbei.“
In der näheren Zukunft seien Qualitäten
gefragt, die eine ganze Reihe von Private-
Equity-Gesellschaften schon seit Jahren
erfolgreich eingesetzt hätten, so Spill.
„Immer wichtiger wird eine operative
Kompetenz, die stark genug ist, die Be-
teiligungen auf ein neues Ertrags- und da-
mit Wertniveau zu heben. Ebenso wichtig
ist ein langer Atem, der es erlaubt, die
Beteiligungen so lange zu halten, bis die
betrieblichen Prozesse grundlegend geän-
dert sind“, beschreibt Spill die Anforde-
rungen. „Denn eines ist klar: Der Kapital-
geber der Zukunft wird seine Schützlinge
über längere Strecken begleiten müssen,
will er Erfolg haben.“ Auf mittlere Sicht
heiße das: „Die Renditen der Beteiligungs-
gesellschaften werden sich weiter als bis-
her denen der strategischen Investoren
annähern.“
Die immer geringere Nachfrage der Finanz-
investoren hat die Preise für Unterneh-
mensbeteiligungen bereits so weit sinken
lassen, dass starke Unternehmen trotz
Krise ihre Chancen nutzen, ihr Leistungs-
spektrum durch Zukäufe abzurunden
oder zu erweitern. Laut Studie ist die Zahl
der strategischen Transaktionen im ersten
Halbjahr 2009 nur von 138 auf 130 zu-
rückgegangen, die Summer der Transak-
tionswerte allerdings um drei Viertel von
24,9 Milliarden Euro auf 6,2 Milliarden
Euro1.
1Das Transaktionsvolumen bezieht sich nur auf Trans-
aktionen, deren Wert bekannt gegeben wurde.
BETEILIGUNGSREPORT 3200920
PRIVATE EQUITY
LHI Private Equity Fonds II
Europäischer Mittelstand auf stabilem Kurs
Die Finanzkrise hat das Geschäftsmodell großer Buyout-Fonds stark in Mitleidenschaft gezo-
gen, weil die hochgradige Fremdfinanzierung der rekordverdächtigen Megadeals im Volumen
von bis zu einer Milliarde Euro und mehr nicht mehr erhältlich ist. Hohe zweistellige Rekord-
renditen nach untypisch kurzen Haltedauern gehören damit der Vergangenheit an – gefragt sind in
der heutigen Zeit „Steherqualitäten“, die durch reale operative Verbesserungen in den Portfolio-
unternehmen Mehrwert schaffen und damit Wertsteigerungen generieren.
Investoren sind dabei zunehmend an mit-
telständischen Unternehmen interessiert,
die wegen der verschlechterten Fremdfi-
nanzierung deutlich offener für externe
Eigenkapitalgeber sind als noch vor weni-
gen Jahren.
Eine Win-Win-Situation also, doch nicht
ganz ohne Tücken: Für diese nachhaltige
Strategie sind Kompetenzen vonnöten,
die viele der Finanzierungsjunkies, die in
den letzten Jahren in der Private Equity-
Szene glitzerten, nie beweisen konnten.
Ein Fondsmanagement mit dem nötigen
industriellen Background und operativen
Erfahrungen kann aktuell von deutlich ge-
sunkenen Einstiegspreisen profitieren und
muss sich nicht mehr in preistreibenden
Auktionsverfahren um Investitionschan-
cen prügeln.
Die Münchner LHI Leasing GmbH hat
bei der Konzeption ihres ersten und ihres
zweiten Private Equity-Fonds von Anfang
an den Investitionsfokus auf mittelstän-
dische Unternehmen im europäischen
Raum gelegt. Diese Strategie bewährt
sich, denn die größten Übertreibungen
fanden nicht in der Alten, sondern in der
Neuen Welt statt.
Mit Access Capital Partners hat die LHI
ein kompetentes Management gewon-
nen, das Zielfonds mit entsprechender
Expertise auswählt. Die 18 bisher ge-
zeichneten Beteiligungen haben bislang
gut 30 Prozent des zugesagten Kapitals
abgerufen und somit noch reichlich Po-
tential, sich bietende Einkaufschancen
zu nutzen. Denn in „Krisenjahren“ wie
2001 und 2002 investierende Fonds
weisen signifikant höhere Renditen auf
als Private Equity-Investments aus Boom-
jahren. Zwei Fonds, i2 Capital Partners
Fund und Verdoso, konzentrieren sich
auf sogenannte „Special Situations“, also
Investitionen in Unternehmen außerhalb
der Standardsituationen Wachstum,
Unternehmensnachfolge oder Manage-
ment-Buyout. Diese Beteiligungen kön-
nen derzeit mit hohen Bewertungsab-
schlägen erworben werden, allerdings
gilt für diese Aktivitäten das oben be-
reits zum Thema „operative Verbesserun-
gen“ Gesagte umso mehr. Spezialisierte
Managementteams können in Schieflage
geratene Unternehmen wieder aufs rich-
Autor: Alexander SchönleLeiter PublikumsfondsLHI Leasing GmbH
Weitere Informationen bei:LHI Leasing GmbH
Bahnhofplatz 1 . 80335 MünchenTel. +49 (0) 89 51 20 – 0Fax +49 (0) 89 51 20 – [email protected] . www.lhi.de
tige Gleis setzen und so attraktive Rendi-
ten für ihre Anleger erwirtschaften.
>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 21
Over-
Commitment-
Effekt
>
Der kleine Unterschied
Erfolgsfaktoren bei Private Equity-Fonds
Was sagt man doch über McDonalds: Keiner geht hin, und doch macht er täglich wieder auf.
Denn insbesondere Eltern wollen nicht zugeben, dass auch sie gerne mal einen Hamburger
verspeisen. In Zeiten der Finanzkrise ist es wahrlich nicht schick, in Private Equity (PE) zu
investieren. Und trotzdem legen Institutionelle weiter, teilweise wieder verstärkt, in dieser Asset-
klasse an. Natürlich unterscheiden sich die Angebote, aber die soliden Fonds sind eine gute und
sogar sichere Geldanlage...
Die SVF Fonds PES I bis III konnten trotz
Finanzkrise zum Stichtag 30. März dieses
Jahres alle eine positive Performance seit
Auflage ausweisen. Wer einen Blick zur
Börse wagt, weiß, was dies wert ist. Ak-
tuell ist der PES IV in der Platzierung, der
wieder mit diesen wichtigen Erfolgsfakto-
ren ausgestattet ist. Es sind oft die klei-
nen, aber entscheidenden Unterschiede.
Zum einen das Management
Die Feri Institutional Advisors ist einer
der erfolgreichsten unabhängigen Vermö-
gensverwalter in Deutschland mit einem
umfangreichen Researchteam. Feri richtet
seine Anlageentscheidungen nicht nach
Trends oder Modeerscheinungen aus. Das
zeigt auch der positive Track Record. Der
SVF PES IV, der in den von Feri gemanag-
ten Microcap 08/09 investiert, hat einige
bekannte institutionelle Co-Investoren.
Und: Es gibt keinen weiteren aktuellen
PE-Publikumsfonds, der Feri als Manager
gewinnen konnte.
Zum anderen die Strategie
Die Kombination aus dem Private Equity
Fund of Fund als deutsche KG in Verbin-
dung mit einer institutionellen Luxem-
burger SICAR sichert eine klare steuerli-
che Regelung sowie eine Investition auf
institutionellem Niveau. Abgerundet wird
das Konzept durch eine Over-Commit-
ment-Strategie, die eine deutlich bessere
Kapitalnutzung und eine günstige Kosten-
struktur sichert.
Das überzeugt auch Analysten. Stefan Ap-
pel, Inhaber des Hamburger Analysehaus
Check, schreibt in seiner Beurteilung:
„...Erfahrungen belegen, dass die durch-
schnittliche Abrufquote der konservativ
ausgerichteten Zielfonds 10 bis 40 Prozent
unter dem gezeichneten Commitment-
Volumen erreicht. Microcap 08/09 kann z.
B. davon ausgehen, dass durch Überzeich-
nung bei den Zielfonds von ca. 20 bis 40
Prozent des Commitment-Volumens die
Summe der Zielfonds in etwa das tatsäch-
lich beim Investor avisierte Gesamtzeich-
nungskapital auch abrufen wird....“
Appel erklärt das Prinzip in seiner Analyse
so: „...Ein Zielfonds wird zu 120 Prozent
gezeichnet, der binnen drei Jahren 80 Pro-
zent dieses Commitments abruft. Tatsächli-
che Kapitalbindung: 96 Prozent. Das Over-
Commitment-Niveau erreicht bei PES III
das ca. 1,4-Fache des Emissionsvolumens.
Die Vorteile sind:
� Die Kapitalbindung an das überdurch-
schnittlich produktiv eingesetzte Kapital
des Investors wird erhöht.
� Niedrig verzinste Cash-Bestände aus
Vorabeinzahlungen werden reduziert.
� Die Hurdleverzinsung bezieht sich auf
ein höheres gebundenes Kapital.
Autor: Reiner HambrechtVorstandsvorsitzender der SVF AG
Weitere Informationen bei:SVF AG Finanzmarkt-Emissionen
Rudolf-Wild-Str. 102 . 69214 EppelheimTel. +49 (0) 6221 53 97 – 50Fax +49 (0) 6221 53 97 – [email protected] . www.svf.de
� Die Fondskosten können schneller aus
den voraussichtlich schneller erfolgenden
Rückflüssen bedient werden, mit der Fol-
ge, dass für die Fondskosten aus dem In-
vestitionsvolumen weniger teures Kapital
zurückgehalten werden muss.“
Somit bestätigt auch der Analyst unse-
re Erfolgsfaktoren und belohnt den SVF
PES IV mit einer Topnote von 1,5, eine
der besten Noten, die je für einen Private
Equity-Fonds vergeben wurde.
100 %
80 %
60 %
40 %
20 %
0 %
Over-Commitment-Effekt
Inve
stit
ions
grad
in P
riva
te E
quit
y
150 %
100 %
50 %
0 %
Over-Commitment-Effekt
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gie
PRIVATE EQUITY
BETEILIGUNGSREPORT 3200922
PRIVATE EQUITY
Eine überzeugende Erfolgsgeschichte
Was bedeutet eigentlich eine Aus-
zeichnung für Fonds? Die einen
sehen darin eine Bestätigung ihres jahre-
langen Engagements. Die anderen verste-
hen sie als Belohnung für herausragende
Leistungen und Erfolge. Gleich beides
trifft es auf den Punkt. Und so hat auch
der erste Platz bei den Venture Capital
& Private Equity Awards für die exklusiv
von der Alfred Wieder AG aus München
vertriebenen MIG Fonds eine besondere
Bedeutung. Umso mehr gilt dies, da Ex-
perten und Leser des österreichischen
Branchenmagazins Börse-Express und
Junge Industrie mit dieser Auszeichnung
die erfolgreiche Geschäftsverbindung der
MIG Fonds und der Affiris AG würdigen.
Nicht von ungefähr haben die MIG Fonds
daher 2008 in Österreich die Marktfüh-
rerschaft im Bereich geschlossene Fonds
übernommen, wie die geföx-Marktstudie
im Handbuch „Geschlossene Fonds in
Österreich 2008/2009“ zeigt. Dazu wur-
den in einer repräsentativen Umfrage die
erfolgreichsten Fondssegmente, das Er-
gebnis in den einzelnen Segmenten und
die Absatzwege der geschlossenen Fonds
ermittelt. Die MIG Fonds beeinflussten
das Gesamtbild dabei entscheidend.
Schließlich rückten durch sie nicht nur die
Venture Capital-Fonds an die Spitze der
Fondssegmente, auch die freien Finanzbe-
rater erreichten die führende Position im
Vertrieb.
Ebenso erwies sich die Beteiligung der
MIG Fonds an der Affiris AG bereits
zum zweiten Mal als preiswürdig. Schon
im April hatte das Geld Magazin die Al-
fred Wieder AG mit dem Alternative In-
vestment Award 2009 in der Kategorie
geschlossene Fonds ausgezeichnet. Ver-
liehen wurde der Award für den besten
Venture Capital Deal des Jahres – ein
Deal der Affiris AG. Und
dieser hatte wahrlich für
Aufsehen gesorgt: Für
die Rekordsumme von
430 Millionen Euro ver-
kauften die Wiener dem
Pharmakonzern Glaxo-
SmithKline die Rechte
an den von ihnen ent-
wickelten Wirkstoffen
gegen Alzheimer.
Und auch die Erfolge
weiterer Beteiligungs-
unternehmen der MIG
Fonds lassen aufhor-
chen. So befindet sich
beispielsweise der viel-
versprechende Wirkstoff
Trabedersen der Anti-
sense Pharma GmbH
aus Regensburg seit
>
Adver tor ia l
Januar dieses Jahres in der Zulassungs-
studie. In früheren Studien hatte der
Wirkstoff gegen bösartige Gehirntumo-
re bereits zuverlässig und sicher gewirkt.
Bestätigt die jetzt laufende Studie diese
Ergebnisse, wird Trabedersen als Medi-
kament zugelassen und am Markt einge-
führt. Außerdem eröffnet der neuartige
Ansatz der Regensburger enormes Poten-
zial bei der Bekämpfung anderer Krebs-
arten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs und
schwarzem Hautkrebs.
Bereits den Durchbruch geschafft hat in
diesem Jahr die Ident Technology AG.
Dies gelang dem Unternehmen aus Weß-
ling bei München durch eine Lizenzpart-
nerschaft mit der Infineon Technologies
AG. Als Lizenzpartner liefert das Beteili-
gungsunternehmen der MIG Fonds künf-
tig die Technologie zu Chips für Spiel-
konsolen und PC-Peripheriegeräte – zum
Beispiel an den Chiphersteller.
Die Erfolge der MIG Fonds und ihrer Be-
teiligungsunternehmen kommen nicht
von ungefähr. Vielmehr sind sie die Folge
des intensiven Auswahlprozesses, den die
Unternehmen vor einem Engagement der
MIG Fonds durchlaufen. Nur wenn das
Management, ihr Marktpotenzial und die
Wachstumsmöglichkeiten des gesamten
Marktes überzeugen, beteiligen sich die
MIG Fonds – und schaffen damit auch
die hervorragende Basis für ihre weitere
Erfolgsgeschichte.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.mig-fonds.de oder auch unter
www.alfred-wieder.ag
����������� ��������������������bei der Preisverleihung des VC/PE-Awards.
Netzwerkfachtagung am 8. September 2009 in Bad Homburg
Kompetenz ist der beste Anlegerschutz ‒ vor allem bei Private Equity
In Zeiten der Finanzkrise ist es wahrlich nicht schick, in Private Equity (PE) anzulegen. Und trotzdem legen
Institutionelle weiter, teilweise wieder verstärkt, in dieser Assetklasse an. Natürlich unterscheiden sich die
Angebote, aber die soliden Fonds sind eine gute und sogar sichere Geldanlage. Es sind oft die kleinen, aber
entscheidenden Unterschiede.
Zum einen die Kompetenz des Managements:
Die Feri Institutional Advisors GmbH ist einer der erfolgreichsten unabhängigen Anlageberater in Deutschland mit einem umfangreichen Re-
searchteam. Feri richtet sich nicht nach Trends oder Modeerscheinungen aus.
Zum anderen die Strategie:
Die Kombination aus dem Private Equity Fund of Funds als deutsche KG in Verbindung mit einer institutionellen Luxemburger SICAR sichert
eine klare steuerliche Regelung sowie eine Investition auf institutionellem Niveau. Abgerundet wird das Konzept durch eine Over-Commitment-
Strategie, die eine deutlich bessere Kapitalnutzung und eine günstige Kostenstruktur sichert.
In unserer Netzwerkfachtagung am 8. September 2009 in Bad Homburg im Hause der Feri Finance AG werden Sie von Insidern des Mark-tes wichtige Hintergrundinformationen erhalten.
Die Agenda:
10:30 Uhr: Begrüßung durch Reiner Hambrecht (Vorstandsvorsitzender der SVF AG)
10:45 Uhr: Geschlossene Beteiligungen – Aktuelle Marktsituation und Trends Wolfgang Kubatzki (Mitglied der Geschäftsleitung, Feri EuroRating Services AG)
11:30 Uhr: Wahlkampfthema Anlegerschutz – Maßvolle Regulierung statt Big Brother – Änderungen im Beratermarkt Edmund Pelikan (Sachverständiger im Finanzausschuss / Herausgeber BeteiligungsReport)
12.15 Uhr: Offene Diskussionsrunde
12:30 Uhr : Lunch
13:30 Uhr: Private Equity – Kompetenz durch institutionellen Managementansatz Dr. Dirk Söhnholz (Managing Partner, Feri Institutional Advisors GmbH)
14:15 Uhr: Kaffeepause
14.30 Uhr: Private Equity Fonds – Anlegerorientierung bei der Fondsgestaltung Praxisbeispiele Due Diligence Prozess und Performance Reiner Hambrecht (Vorstandvorsitzender der SVF AG)
15:15 Uhr: Schlussdiskussion und Zusammenfassung
ca.15:30 Uhr: Ende der Veranstaltung Die Teilnehmerzahl ist limitiert.
Rückfragen und Anmeldungen unter [email protected] telefonisch unter +49 6221-539750
SVF AG Finanzmarkt-Emissionen – Rudolf-Wild-Str. 102 – 69214 Eppelheim
BETEILIGUNGSREPORT 3200924
IMMOBILIEN
Kurzmeldungen und Grafiken – Erneuerbare Energien
Windenergie trotzt der
Finanzkrise
Wie der Bundesverband WindEnergie mit-
teilt, stabilisiert sich der Weltmarkt für
Windenergieanlagen 2009 auf sehr hohem
Niveau. Deutsche Hersteller und Zuliefe-
rer behaupten ihre Spitzenstellung beim
weltweiten Ausbau der Windenergie. Der
weltweite Gesamtumsatz lag bei etwa 27
Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2009
wurden 401 Anlagen mit rund 800 Mega-
watt Gesamtleistung installiert. Insgesamt
waren bis Mitte 2009 20.674 Windener-
gieanlagen mit einer Gesamtleistung von
etwa 24.700 Megawatt installiert.
KfW-Programme treiben
Ausbau Erneuerbarer Energien
voran
Durch die von der KfW geförderten An-
lagen werden jährlich knapp drei Millio-
nen Tonnen CO2-Emissionen vermieden.
In den letzten beiden Jahren konnten
die CO2-Emissionen durch die Hilfe der
KfW-Programme um rund 7,1 Millionen
Tonnen reduziert werden. Dies sind die
Ergebnisse des Evaluationsberichtes „Er-
neuerbare Energien 2008“, den das Stutt-
garter Zentrum für Sonnenenergie- und
Wasserstoff-Forschung im Auftrag der
KfW Bankengruppe erstellt hat.
Prognosen sind gut –
Kontrolle ist besser
Bereits im Jahr 2005 wurden vom Bun-
deswirtschaftsministerium Prognosewer-
te für das Jahr 2030 zu den heute fest
verankerten Technologien Windkraft,
Photovoltaik und Erdwärmenutzung ver-
öffentlicht, die zum Teil schon zwei Jah-
re nach der Veröffentlichung übertrof-
fen wurden. Aktuell stellen Erneuerbare
Energien einen Anteil von 9,7 Prozent
am deutschen Endenergieverbrauch.
Zum Stromverbrauch tragen sie mit 15
Prozent, zum Wärmebedarf mit 8 Pro-
zent und zur Versorgung mit Biokraft-
stoffen mit 6 Prozent bei.
Allen Turbulenzen zum Trotz
Trotz der aktuellen Turbulenzen und den
damit verbundenen Geschäftsengpässen,
auch im Bereich der Erneuerbaren Energien,
ist der langfristige Ausblick durchaus posi-
tiv. Aktuell kommen wieder Nachfrageim-
pulse von den staatlichen Konjunkturpake-
ten und vom wachsenden Engagement der
Stromversorger. Auch die regionalen Strom-
versorger tragen entscheidend zur Stabilisie-
rung der Erneuerbaren Energien bei.
Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2020
Bis 2020 wächst der Anteil Erneuerbarer Energien auf 47 Prozent
700
600
500
400
300
200
100
02000 `02 `04 `06 `08 2010 `12 `14 `16 `18 2020
2007:618 TWh
2007:14 %
(88 TWh)
2020:595 TWh
2020:47 %
(278 TWh)
Bruttostromverbrauch
Stromerzeugung aus
Erneuerbaren Energien
Tera
watt
stunden/J
ahr
Quelle: Branchenprognose 2020, 1/2009
Energiepreise in Deutschland
Quelle: BMWA, 2003; C.A.R.M.E.N e.V., 2009; Tecson-Digital, 2009; BRENNSTOFFSPIEGEL, 2008
2
4
6
8
10
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Juli 2009
Heizöl Gas Holzpellets
Pre
is in C
ent/
kW
H
BETEILIGUNGSREPORT 32009 25
ERNEUERBARE ENERGIEN
Endenergiebereitstellung aus EEG 2008
42,9 % biogene Brennstoffe,
Wärme
1,7 %Photovoltaik
11,0 %biogene Brenn-
stoffe
17,0 %Windenergie
8,8 %Wasserkraft
1,7 %Solarthermie
1,1 %Geothermie
15,8 % biogene Kraftstoffe
Quelle: BMU, April.2009
Die Entwicklung des Jahres 2008 zeigt, dass Deutschland
auf dem besten Wege ist, seine anspruchsvollen Ziele für
den Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen. Im
Vergleich zu 2007 (9,8 %) ist der Anteil der Erneuerbaren
Energien an der gesamten Endenergiebereitstellung zwar
trotz absolutem Zuwachs geringfügig auf 9,7 % zurückge-
gangen. Grund hierfür ist aber neben dem Rückgang beim
Biokraftstoffabsatz vor allem auch der witterungsbedingt
gegenüber dem Vorjahr angestiegene Wärme- und damit
Endenergieverbrauch (EEV). Dieser lag 2007 aufgrund des
milden Winters mit 8.585 PJ deutlich unterhalb - 11- der
Werte der Vorjahre, was zu einem überproportionalen An-
stieg des Anteils der Erneuerbaren am EEV geführt hatte
und sich im Jahr 2008 wieder relativierte.
Mehr als nur BeteiligungWissen Intensivworkshop Beteiligungscheck
��Sie werden gute und schlechte Fonds unterscheiden können.
��Sie lernen, die Fallstricke eines Fonds zu erkennen.
��Sie wissen nach nur 15 Minuten Beteiligungscheck, ob es sich lohnt, den Fondsprospekt weiterzulesen.
��Verlassen Sie sich in Zukunft vor allem auf sich selber.
Dauer: 1/2 TagInvestition: 299 Euro
Termin: monatlich Termine in Landshut
Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co. KG • Altstadt 296 • 84028 LandshutTel. 0871 430 633 0 • [email protected] • www.epk24.de
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Tagaktuelle Meldungen zu allen Bereichen im Markt der ge-schlossenen Fonds finden Sie auf www.beteiligungsreport.de
BETEILIGUNGSREPORT 3200926
ERNEUERBARE ENERGIEN
>
Gastautor: Dr. Leo FischerFreier Wirtschaftsjournalistin Köln�"/�+���-��"���6;�
Einnahmesicherheit in der Krise
Photovoltaikfonds vor Solaraktien im Vorteil
Der Optimismus, den die Hersteller von Solarmodulen noch auf der Intersolar, der weltgrößten
Fachmesse für Solartechnik, im Mai versprühten, bestätigt sich nicht. Q-Cells, der größte
Solarzellenhersteller der Welt, klagte gerade über den weiteren Absatzrückgang und den
anhaltenden Preisverfall für Solarzellen. Doch das ist eher eine gute Nachricht für die geschlossenen
Fonds, die in Solarparks investieren...
Denn die bekamen in der Vergangenheit
den starken Preisanstieg zu spüren. Der-
zeit sehen sich die geschlossenen Photo-
voltaikfonds aber in jeder Beziehung auf
der Sonnenseite. Die Vertriebe erwarten
für New Energy im Jahr 2009 überwie-
gend höhere Platzierungszahlen als im
Vorjahr – und New Energy ist derzeit vor
allem Photovoltaik.
Für die Photovoltaik spricht in der aktu-
ellen Wirtschaftskrise vor allem die Ein-
nahmesicherheit durch die Einspeisever-
gütung. Welche andere Fondskategorie
kann einigermaßen verlässlich seine Ein-
nahmen kalkulieren, wenn die Anlagen
wie prognostiziert ihren Strom erzeugen?
Auch die Großen wie DCM, Hannover
Leasing, KGAL und MPC, die sich bei
Windenergie zurückgehalten haben, mi-
schen bei der Photovoltaik kräftig mit.
Aktuell ist HCI mit einem Photovoltaik-
Fonds auf dem Markt, DCM hat einen
in Vorbereitung. Die Fonds sind mit dem
Markteintritt der Big Player volumenmä-
ßig größer geworden und für den Vertrieb
interessanter – auch dies ist ein Unter-
schied zu den früheren Windkraftfonds.
Allerdings: Noch ist das Volumen insge-
samt zu klein, um einen Ausgleich für den
allgemeinen Absatzrückgang bei geschlos-
senen Fonds zu schaffen.
Zuweilen lässt es sich allerdings nicht ver-
meiden, dass die Solarfonds zumindest
bei der Auflegung ein Blind Pool Kon-
zept aufweisen, das bei Anlegern und
Vermittlern nicht gut ankommt. Auch
der Hinweis, dass die Blind Pools von
den fallenden Preisen für Solarmodule
profitieren können, überzeugt offenbar
nicht. Die Solarparks, in die investiert
wird, sind weitgehend oder in vollem
Umfang bekannt beim Soles 21 von Voigt
& Collegen, HCI und wohl auch beim
angekündigten DCM Solar Fonds 3, der
wohl wieder wie der DCM Solar Fonds 1
in Spanien und Deutschland investieren
wird. Gerade konnte die CHORUS Clean-
Tech Solar 1. KG durch einen Vertrag mit
der a+f GmbH, Würzburg, einem Unter-
nehmen der Gildemeister-Gruppe, seine
Investionen in Italien festzurren.
Italien steht zusammen mit Spanien im
Fokus der Solarfonds. In Spanien und
Italien investiert auch der Soles 21, die
früheren Privatplatzierungen wurden da-
bei mitgerechnet. Voigt & Collegen dürf-
ten damit der Marktführer sein, der sich
bislang ganz auf Photovoltaik fokussiert
hat. Wie schon im Namen zum Ausdruck
kommt, beteiligt sich der Trend Capital-
Fonds „Sonne Italiens“ an einem Solar-
kraftwerk in Italien (bei Turin). Der WOC
Nachhaltigkeitsfonds 02 investiert in ein
Portfolio aus Solarkraftanlagen in Spani-
en, die noch nicht alle identifiziert sind.
Für Italien und Spanien spricht die attraktive
Einspeisevergütung und die hohe Zahl der
Sonnentage. Griechenland gilt auf Grund
der vielen Sonnentage und einer günstigen
Einspeisevergütung ebenfalls als attraktiv,
aber die Genehmigungen lassen auf sich
warten. Der HCI Energy 1 Solar, der erste
New-Energy-Fonds des Hauses, hat Anlagen
in Deutschland erworben, führt aber ins
Feld, dass die beiden Parks auch mit einem
entsprechenden Preisabschlag erworben
werden konnten.
Der MPC-Solarpark in Calvià, Mallorca.
BETEILIGUNGSREPORT 32009 27
IMMOBILIEN
BETEILIGUNGSREPORT 32009 27
IIIMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOBBBBBBBILILLILLILLLLLLIILLLLLILLLLLLLIIILLLLIIEIEEEEIEEIEEIEEIEEIEEEEIEEIEIEIEEIIEIEEEIEEEEIEEENNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNN
Profitieren Sie börsenunabhängig
von der Leitindustrie der Zukunft.
Sichere Perspektiven Stabilität Umweltschutz
Worauf warten Sie noch?
Einzigartige Kompetenz - dreifache Erfahrung
BETEILIGUNGSREPORT 3200928
IMMOBILIEN
Verkaufsprospektabakus balance GmbH & Co. 3. KG
3 Renditefonds 75
»SchiffahrtsInvestment I«
2008
abakus balance 3Investiert in unterschiedliche
Gattungen (Märkte) wie Trans-
port und Logistik, Umwelt und
Energie, Versicherungen,
Immobilien und Unternehmens-
beteiligungen
GEBAB Ocean Shipping IIInvestiert in ein Contai-
nerschiff mit 2.700 TEU
und zwei Handysize-
Produktentanker.
KÖNIG & CIE. »Schiffahrts Investment I« Beteiligung an Seeschiffen
aus unterschiedlichen
Schifffahrtsbereichen, vor-
rangig Tanker, Bulker und
Containerschiffe.
SHEDLIN Portfolio Fund 2Investition in 16 Einzelin-
vestments, 12 verschiedene
Assetklassen in über 10 ver-
schiedenen Ländern weltweit.
SVF Private Equity Select IVDer Fonds ermöglicht,
mittelbare Beteiligungen an
über 100 vom Anleger selbst
ausgewählten Unternehmen
zu erwerben.
LINK LINK
LINK
LINK LINK
LINK
HCI SHIPPING OPPORTUNITYInvestition in Seeschiffe
und / oder Anteile an Schiffs-
gesellschaften.
ÖkoRenta Zukunftsenergien I Investitionsfokus liegt auf dem
Erwerb, der Verwaltung und
Verwertung von Unternehmens-
beteiligungen und Anteilen an
Private Equity-Fonds aus dem
Segment Umwelttechnologien.
LINK
NMI New Energy Holz
Der Fonds investiert in neu zu
bauende Holzheizkraftwerke
in Deutschland.
LINK
Leserservice – Fax an 0871 430 633 11
Bitte schicken Sie mir kostenfrei folgenden Fondsprospekt zu.Wir reichen Ihre Adresse direkt an den Initiator weiter.
abakus balance 3
GEBAB Ocean Shipping II
HCI SHIPPING OPPORTUNITY
KÖNIG&CIE. »Schiffahrts Investment I«
ÖkoRenta Zukunftsenergien I
NMI New Energy Holz
SHEDLIN Portfolio Fund 2
SVF Private Equity Select IV
Name
Vorname
Straße
PLZ / Ort
Datum
Unterschrift
Ich bin
FDL Anleger
BETEILIGUNGSREPORT 32009 29
ERNEUERBARE ENERGIEN
>
Energieerzeugung aus Holz
Investieren mit gutem Gewissen
Jahrtausendelang nutzten die Menschen Holz als Energieträger. Erst im vergangenen Jahr-
hundert wurde Holz durch fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas weitgehend
abgelöst. Doch diese Brennstoffe sind nicht nur umweltschädlich und teuer, sondern vor allem auch
endlich. Daher erlebt die Energiegewinnung aus Holz eine Renaissance, und die NMI Capital bietet
Anlegern die Möglichkeit, bereits ab 10.000 Euro von den vielen Vorteilen des Fonds NMI New
Energy Holz mit gutem Gewissen nachhaltig zu profitieren.
Das Konzept
Der Fonds NMI New Energy Holz inves-
tiert in neu zu bauende Holzheizkraft-
werke in Deutschland. Das Geschäftsmo-
Eckdaten
ENERGIEFONDSFondsname: NMI New Energy HolzInitiator: NMI Capital GmbHInvestitionsgegenstand: Der Fonds in-vestiert in neu zu bauende Holzheizkraft-werke in Deutschland.Eigenkapitalvolumen: 15 Mio. EuroLaufzeit: Bis zum 31.12.2024Mindestbeteiligung: 10.000 Euro zzgl. 5 % AgioGeplante Auszahlungen: 8 % p. a. steuerfreie Auszahlungen bis Ende 2022 zu erwartenBesonderheit: �������`�q���=�=�����+5{����
prospektiert� Frühzeichnerbonus von 4 % zeitanteilig
bis Ende des Jahres
Autor: Dipl.-Kfm. Andreas BrinkeGeschäftsführer der NMI Capital GmbH
Weitere Informationen bei:NMI Capital GmbH
Cremon 36 . 20457 HamburgTel. +49 (0) 40 703 848 99 – 0Fax +49 (0) 40 703 848 99 – [email protected] . www.nmi-capital.de
dell ist ebenso transparent wie bewährt:
Kommunen liefern in großen Mengen
Holzabfälle, zum Beispiel aus der Land-
schafts- und Waldpflege. Aus der CO2-
neutralen Verbrennung dieses
nachwachsenden Brennstoffes
entsteht Strom und Wärme.
Der „grüne Strom“ wird für 20
Jahre zu gesetzlich garantier-
ten Preisen in das öffentliche
Netz eingespeist. Die produzierte Wärme
wird an ganze Wohn- bzw. Gewerbegebie-
te oder einzelne Großbetriebe auf Grund-
lage 20-jähriger Lieferverträge abgegeben.
Verlässliche Partner mit ausge-
prägtem Sicherheitskonzept
Der Fonds arbeitet mit der HOCHTIEF
Energy Management GmbH zusammen,
einer Tochter des internationalen Baukon-
zerns HOCHTIEF, die die Kraftwerksanla-
gen des Fonds baut und betreibt. HOCH-
TIEF als Betreiber gibt dem
Fonds für die gesamte Lauf-
zeit eine Betriebskostengaran-
tie. HOCHTIEF ist zudem für
den kompletten Brennstoff-
einkauf verantwortlich. Even-
tuell steigende Brennstoffkosten werden
auf Grundlage 20-jähriger Lieferverträge
über den Wärmepreis eins zu eins an
die Wärmeabnehmer weitergegeben und
stellen so für den Fonds kein Risiko dar.
Des Weiteren garantiert HOCHTIEF die
Verfügbarkeit und Leistung der Anlagen
über die gesamte Fondslaufzeit.
© Kohlbach Holding GmbH
BETEILIGUNGSREPORT 3200930
IMMOBILIEN
Kurzmeldungen und Grafiken – Immobilien
Drei-Säulen-Modell für nachhal-
tige Immobilien
Vor dem Hintergrund der weltweiten
Klimaveränderungen werden nachhalti-
ge Immobilien immer mehr zum beherr-
schenden Thema. Auf der Rangliste der
Klimasünder liegt die Immobilienwirt-
schaft noch vor den Autos und der In-
dustrie. Auf den Bau, Betrieb und Abriss
von Gebäuden entfallen in den OECD
Ländern 25 bis 40 Prozent des Energie-
verbrauchs, 30 Prozent des Rohstoffver-
brauchs und 30 bis 40 Prozent der Emis-
sion von Treibhausgasen. Die Lösung für
dieses Problem sehen Experten in „Nach-
haltigen Gebäuden“.
Der Hotelmarkt in Deutschland
im ersten Halbjahr 09
Die Performance des inländischen Hotel-
marktes schwächelt. Der Investmentmarkt
wies im ersten Halbjahr dieses Jahres ein
Volumen von rund 90 Millionen Euro auf.
Bis Ende Juni wurden lediglich vier Ein-
zeltransaktionen getätigt. Der Portfolio-
bereich lag komplett still. Das Minus im
Hotelinvestmentvolumen liegt damit bei
83 Prozent.
IPD - Performance-Analyse
Die Renditen kleinerer Büroobjekte in
Deutschland sind oftmals höher als die
größerer. Auch im europäischen Vergleich
bestätigt sich dies. Großbritannien und
die Schweiz bilden die Ausnahmen. Der
optimale Wirkungskreis befindet sich auf
dem Niveau von 2.500 Quadratmetern.
Neue Finanzierungsformen für
den Weg aus der Kreditklemme
Die Finanzkrise hat global zu einer Kredit-
unterversorgung der Realwirtschaft und
einer tief greifenden Rezession geführt.
Für die Immobilienwirtschaft bedeutet
dies, dass bei Neugeschäften der Kre-
ditrahmen stark eingeschränkt ist. Für 30
bis 45 Prozent des Finanzierungsrahmens
würden demnach keine Darlehen mehr
zur Verfügung gestellt. Diese Finanzie-
rungslücke kann künftig nur durch alter-
native Finanzierungsformen geschlossen
werden. Mezzanine-Kapital, Private Equi-
ty oder opportunistische Investitionen
könnten eine Renaissance erleben.
Low -Budget-Hotels gewinnen
an Beliebtheit
Einer der Anbieter von Budget-Hotels ist
die Motel One-Gruppe. Ihr Konzept ist
denkbar einfach: Preiswerte Übernach-
tungen in Verbindung mit innovativem
Lifestyle. Im aktuellen Ranking des Treu-
gast-Instituts schnitt die Motel One-Grup-
pe zum zweiten Mal nacheinander mit
der Bewertung „AAA“ ab.
Tokio teurer als London und
Moskau
Die weltweiten Finanzzentren sind be-
sonders stark von der derzeitigen Fi-
nanzkrise und dem daraus verursachten
Nachfragerückgang nach Büroflächen
betroffen. Im Durchschnitt gingen die
Raumkosten der 170 untersuchten Me-
tropolen um 2,8 Prozentpunkte zurück.
Tokios Inner Central ist mit Raumkosten
von umgerechnet 124,30 Euro pro Qua-
dratmeter und Monat am teuersten, ge-
folgt vom Londoner Westend mit 116,85
Euro pro Quadratmeter und Monat.
Jones Lang LaSalle : Direkt-
investitionen in europäische
Gewerbeimmobilien stabilisie-
ren sich
Die Volumina blieben niedrig, weil die
Schere zwischen Gebot und Angebot auf-
grund der Preiserwartungen und Wünsche
der Eigentümer in einigen Märkten stark
auseinanderklaffte. Gleichzeitig sorgten
die Rückgänge der Kapitalwerte dafür,
dass die Preise für eigenkapitalstarke In-
vestoren sehr attraktiv waren. Der Markt
scheint momentan von vermögenden Pri-
vatinvestoren sowie Playern, die über ein
hohes Maß an Eigenkapital verfügen, ge-
prägt zu sein. Für ertragssichere Anlagen
herrscht keine Eigenkapitalverknappung.
Europas Mietmärkte (20 Standorte)
0
2
4
6
8
10
12
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Leerstandsquote
Spitzenmietindex
105
105
115
120
Mie
tindex
2004 =
100
Leers
tandsq
uote
in %
����������!���� "���#$�������� ��#�%���'���"��()+445
BETEILIGUNGSREPORT 32009 31
IMMOBILIEN
* Der Index umfasst die Städte Amsterdam, Barcelona, Berlin, Brüssel, Budapest, Den Haag, Dublin, Düsseldorf, Edinburgh, Frankfurt, Hamburg, London, Luxemburg, Lyon,
Madrid, Mailand, Moskau, München, Paris, Prag, Rotterdam, Stockholm, Utrecht und Warschau.
Immobilienuhr 2. Quartal
2009
Quelle: Jones Lang LaSalle Europäische Büroimmobilienuhr Q2 2009
Europa steckt weiterhin inmitten einer
tiefen Rezession. Auch wenn es ers-
te Anzeichen einer Verbesserung des
Geschäfts- und Konjunkturklimas gibt,
wird bis weit in 2010 hinein wohl kei-
ne nachhaltige Erholung einsetzen. Die
Spitzenmieten für Büroflächen sind wei-
ter gefallen, langsamer allerdings als
zu Anfang des Jahres. Der europäische
Mietpreisindex von Jones Lang LaSalle,
basierend auf der gewichteten Mietpreis-
entwicklung von 24 Index-Städten*, ist
im 2. Quartal um 4,6 Prozent gesunken.
Im Jahresvergleich liegen die Spitzen-
mieten durchschnittlich 15,4 Prozent
niedriger als Ende Juni 2008. Die meis-
ten europäischen Märkte verzeichneten
Mietpreisrückgänge, vorneweg einmal
mehr Moskau mit einem Rückgang der
Spitzenmieten innerhalb der letzten drei
Monate um 30 Prozent, gefolgt von
Dublin (-18 Prozent) und Madrid (-10
Prozent). In Moskau sind die Spitzen-
mieten nun 63 Prozent niedriger als vor
einem Jahr – ein Rekordverlust – gefolgt
von London (-32 Prozent). Beide Märk-
te haben im 2. Quartal die 3-Uhr Posi-
Verlangsamtes
Mietpreis-
wachstum
Beschleunigtes
Mietpreis-
wachstum
Beschleunigter
Mietpreis-
rückgang
Verlangsamter
Mietpreis-
rückgang
Stuttgart
Barcelona, Bukarest, Kopenhagen,
Istanbul, Mailand, München
Athen, Frankfurt, Helsinki,
Lyon, Madrid
Oslo, Stockholm
Amsterdam, Hamburg
Edinburgh, Lissabon, Prag
Budapest, Luxemburg
Berlin, Dublin
Paris
Brüssel, St. Petersburg
London West End,
London City, Moskau
Kiew
Warschau
Düsseldorf, Rom
Quelle: IVG Research, Q1/2009
5
6
0
20
40
60
80
Um
satz
in M
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4
Prim
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roze
nt
2006 2007 2008 2009
Umsatz
Ø-POY Dtld.
POY Paris
POY London
Europas Anlagemärkte (Auswahl)Geringes Risiko
Quelle: Feri EuroRating Services, 2009
Das Analysehaus Feri EuroRating Services untersuchte Immobi-
lienstandorte in Europa nach den Kriterien Ertrags- und Risiko-
potenzial. Ergebnis: In den Niederlanden winken Investoren die
höchsten Erträge bei dem niedrigsten Risiko.
tion erreicht, den Höhepunkt fallender
Mieten. Im Jahresvergleich liegen die
Spitzenmieten nur noch in den Index-
Städten Amsterdam (+1,5 Prozent) und
Prag (+2,3 Prozent) im positiven Bereich.
Auch in Stuttgart lag die Spitzenmiete
noch höher als vor einem Jahr (+2,9 Pro-
zent). Stabile Mieten im Jahresvergleich
verzeichnen von den Index-Städten noch
Düsseldorf, Edinburgh und Utrecht. In
Anbetracht des derzeitigen Drucks auf
die Spitzenmieten sind die Incentives
weiter gestiegen bzw. auf anhaltend ho-
hem Niveau, wodurch sich die Schere
zwischen Spitzen- und Effektivmieten in
vielen Märkten weiter geöffnet hat.
Auf Europas Anlagemärkten für Gewerbeimmobilien ging das
Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2009 aufgrund der re-
striktiven Kreditvergabebedingungen und der Versicherung der
Investoren auf 11 Milliarden Euro zurück (Deutschland 1,7 Mil-
liarden Euro). Der Anstieg der Anfangsrenditen für Spitzenbüro-
objekte hat sich dagegen nach der scharfen Korrektur im Vor-
quartal deutlich verlangsamt (Ausnahmen: Osteuropa, Spanien).
Tagaktuelle Meldungen zu allen Bereichen im Markt der geschlossenen Fonds finden Sie unter www.beteiligungsreport.de
BETEILIGUNGSREPORT 3200932
IMMOBILIEN
Otmar Knoll, Vertriebsbeauftragter der fairvesta, sieht
die richtige Produktauswahl – mit nachgewiesener
Leistungsbilanz – und eine richtige Vertriebsstrategie
als Grundlage für den Erfolg.
Die richtige Zukunftsstrategie mit einem bewährten Partner und einem nachweisbar erfolgreichen Konzept
Positive Tendenz –
Erneute Umsatzsteigerung
Man traut sich ja kaum, es zu
sagen: Aber trotz der trüben
Aussichten am Finanzmarkt und der Ab-
schwächung der Wirtschaft konnte die
Tübinger fairvesta Unternehmensgruppe
ihren Umsatz zum Vorjahr noch einmal
steigern. 25 Millionen Euro Eigenkapital
erzielte fairvesta bei Anlegern alleine bis
zum 30. Juni – eine positive Tendenz,
die Otmar Knoll als Vertriebsbeauftrag-
ter der fairvesta insbesondere zwei Punk-
ten zuschreibt: dem richtigen Produkt
mit nachgewiesener Leistungsbilanz und
der richtigen Vertriebsstrategie.
Stichwort Leistungsbilanz
fairvesta hat aktuell ihre fünf letzten
Fonds analysiert. Anhand repräsentativer
Beteiligungen aus den jeweiligen Fonds
wurde – ausgehend vom Mittelpunkt der
Platzierung – die Entwicklung des seiner-
zeitigen Beteiligungsbetrages zum heuti-
gen Vermögenswert (Stichtag 31. Dezem-
ber 2008) dargestellt. Das Ergebnis kann
sich sehen lassen und dürfte auch im
Wettbewerbsumfeld für Aufmerksamkeit
sorgen. Denn im Durchschnitt erzielten
die Fonds eine jährliche Rendite zwischen
8,2 Prozent und 17,78 Prozent. Dies so-
gar nach Steuern. Die tatsächlichen Ren-
diten liegen damit deutlich über diesem
Wert. Zudem wurden alle Vorabausschüt-
tungen von 6,5 Prozent pro Jahr tatsäch-
lich erwirtschaftet und den Anlegern als
steuerfreie Einnahmen zur Verfügung
gestellt. Betriebsprüfungen kommen näm-
lich zu dem Ergebnis, dass fairvesta die
Anlaufverluste zu Recht als Kosten ver-
bucht hat und damit die Ausschüttungen
steuerfrei sind. Kennen Sie viele Fonds,
die auf derartige Ergebnisse verweisen
können?
Vertriebsstrategie –
Lizenzpartnersystem
Auch im Hinblick auf die Vertriebsstrate-
gie schlug fairvesta zum Jahreswechsel ei-
nen neuen Kurs ein. Für Otmar Knoll war
klar, dass eine neue Situation am Markt
auch eine neue vertriebliche Ausrichtung
braucht. Künftig dürfen die Produkte der
fairvesta Group AG nur noch über Exklu-
sivpartner angeboten werden, die dem
Lizenzpartnersystem von fairvesta ange-
hören. „Unser neues Lizenzpartnersystem
hat sich voll durchgesetzt“, meint Knoll.
Das Lizenzpartnersystem zeichnet sich
durch ein flaches, vertikales Vertriebssys-
tem aus, ohne vor- und nachgelagerte
Kostenstrukturen. Die fairvesta Academy,
die für die Fortbildung verantwortlich ist,
setzt ausschließlich auf die Qualifizierung
>Autor: Robert Krüger-Kassissafreier Journalist in Berlin
IMMOBILIEN
>>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 33
IMMOBILIEN
Die künftigen fairvesta-Produktreihen Chronos, Lumis und Mercatus.
�� Bei Chronos, der konservativsten Investitionsstrategie, wird in hochwertige Wohn- und Gewerbeimmobilien investiert,
die deutlich unter Verkehrswert am deutschen Markt erworben werden. Der Verkauf erfolgt in der Regel nach zehn bis zwölf
Jahren, so dass eine steuerfreie Rendite entsteht. Bis dahin profitieren die Investoren zusätzlich von attraktiven Mieterträgen.
Der Ankauf erfolgt dabei maximal zum 12,5-fachen des Immobilienpreises, was einem Mietertag von mindestens acht Prozent
entspricht. Der für September 2009 vorgesehene Fonds wird mit 50 Prozent durch Fremdkapital finanziert. Die Beteiligungs-
dauer beträgt zehn Jahre. Die Mieterträge werden während der Laufzeit für Rückstellung und Tilgung des Darlehens verwen-
det. Dadurch erhalten Investoren den Zugang für eine weitestgehend entschuldete Immobilie als Kapitalanlage. Die Investoren
entscheiden nach Ablauf von zehn Jahren über den Weiterverkauf oder die Bestandsverlängerung der Immobilie.
��Bei Lumis, einer Beteiligung mit 25 Millionen Euro Eigenkapital, liegt der Schwerpunkt auf internationalen Ferienimmobilien
der Luxusklasse, die aufgrund besonderer Marktzugänge unter Verkehrswert erworben werden. Diese Objekte werden den neues-
ten Ansprüchen angepasst, als Ferienhäuser vermietet, können aber auch erworben werden. fairvesta unterstellt in der Kalkulation
eine Haltedauer von vier bis sechs Jahren. Kürzere Verkaufszyklen sind aber durchaus denkbar. Auch hier handelt es sich um einen
reinvestierenden Fonds in einem am stärksten wachsenden Immobiliensegment.
�� Bei Mercatus, der progressiven Investitionsstrategie, werden künftig dieselben sehr erfolgreichen Strategien der Fonds
fairvesta I bis VI fortgesetzt. Das bedeutet, es werden ausschließlich deutsche Qualitätsimmobilien aus Bankenverwertung und
Zwangsversteigerung erworben, deren Kaufpreis deutlich unter dem amtlich festgestellten Verkehrswert liegt. Diese werden
dann schnellstmöglich – z. B. im Zyklus von etwa drei Jahren – mit Gewinn weiterveräußert.
der Lizenznehmer. Grundsätzlich fallen je-
doch keine Lizenzgebühren an.
Investitionsstrategie –
Immer mit Sachwertgedanken
Auch produktseitig geht fairvesta ab so-
fort neue Wege und hat sich breiter auf-
gestellt. Insgesamt gibt es dabei neben
der aktuell noch angebotenen sechsten
Fondsbeteiligung künftig drei weitere In-
vestitionsstrategien mit unterschiedlichen
Ausrichtungen – aber immer mit dem
Sachwertgedanken. Im Unterschied zu
konventionellen Immobilieninvestments
profitieren Anleger dabei von kürzeren
Handelsintervallen: So werden die Im-
mobilien nicht wie üblich erst nach rund
20 Jahren, sondern je nach Exit-Strategie
bereits nach etwa drei, fünf oder zehn
Jahren weiterveräußert, und damit wer-
den wesentlich häufiger Handelsgewinne
realisiert. Die kontinuierliche Reinvestiti-
on des Kapitals führt dabei zu überdurch-
schnittlichen Renditechancen.
Die fairvesta-Gewinnformel
bringt es auf den Punkt
Gewinn = (Verkaufserlös – Einkaufspreis +
Mietertrag) x Häufigkeit
IMMOBILIEN
BETEILIGUNGSREPORT 3200934
IMMOBILIENIMMOBILIEN
Allocation nach Branchen Quelle: SHEDLIN Capital AG
Mit Sicherheit zu mehr Rendite
Der richtige Mix macht’s
Die Finanzkrise hat viele Anleger verunsichert – Sicherheit und Stabilität stehen für sie derzeit
im Vordergrund. Wer trotzdem nicht auf Rendite verzichten will, für den empfiehlt sich die
Beimischung von alternativen Anlageklassen im Portfolio. Insbesondere geschlossene Fonds
entwickeln sich weitgehend unabhängig von den Ereignissen an den internationalen Finanzmärkten
und erwirtschaften auch in Krisenzeiten stets konstante Renditen.
Obwohl verschiedene Studien belegen,
dass rund die Hälfte des Portfolios aus
geschlossenen Fonds bestehen sollte,
sieht die Realität meist anders aus. Haupt-
grund dafür sind die hohen Mindestanla-
gesummen von 10.000 bis 15.000 Euro
pro Anteil – denn um ein breit diversifi-
ziertes Portfolio durch Einzelinvestments
zu erreichen, müssten Privatanleger sehr
hohe Summen investieren. Hinzu kom-
men die Analyse und Auswahl der einzel-
nen Investments sowie ein hoher Verwal-
tungsaufwand.
Breite Streuung, geringes
Risiko
Eine Alternative bieten geschlossene
Dachfonds wie der SHEDLIN Portfolio
Fund 2, der in insgesamt 16 Einzelin-
vestments, 12 verschiedene Assetklassen
in über 10 Ländern weltweit investiert.
Die Anleger erhalten
neben dem komplet-
ten Vermögensma-
nagement auch eine
breite Streuung über
attraktive Anlageklas-
sen wie Immobilien,
Infrastruktur, Flug-
zeugleasing, Rohstof-
fe, Private Equity,
LV-Zweitmarkt sowie Health Care – und
nehmen so an der positiven Entwicklung
jeder einzelnen Anlageklasse teil. Zudem
werden über 40 Prozent des Volumens in
institutionelle Fonds investiert.
Kein Blind-Pool-Konzept
Neben einer hohen Diversifikation spielen
aber auch die richtige Auswahl, Gewich-
tung und Korrelation der Investments
eine wichtige Rolle, um aus einem ge-
streuten Portfolio ein rentables Portfolio
zu machen. Im Gegen-
satz zu den meisten
anderen Dachfonds
stehen die Zielinvest-
ments beim SHEDLIN
Portfolio Fund 2 be-
reits zum Zeitpunkt
der Auflage fest. Erste
Investments können
somit schnell vorge-
nommen und höhere Renditen für die An-
leger erzielt werden.
Renditesteigerung durch Asset
Allocation
Die Auswahl der Zielfonds erfolgt im
Rahmen eines mehrstufigen Prüfungsver-
fahrens, wo die einzelnen Fonds und ihre
Emissionshäuser genau analysiert werden.
Darüber hinaus wird die Korrelation der
Fonds und Märkte untereinander berech-
net, um so das bestmögliche Rendite-Ri-
siko-Profil der Investitionen im Verhältnis
zueinander zu erzielen. Auch in unruhi-
gen Börsenzeiten können somit stabile
Erträge erwirtschaftet werden, die das
gesamte Portfolio stabilisieren.
>
Autor: Robert G. SchmidtVorstandsvorsitzender der SHEDLIN Capital AG
Weitere Informationen bei:SHEDLIN Capital AG
Breslauer Straße 396 . 90471 NürnbergTel. +49 (0) 911 519 429 – 90Fax +49 (0) 911 519 429 – [email protected] . www.shedlin.de
BETEILIGUNGSREPORT 32009 35
IMMOBILIEN
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BETEILIGUNGSREPORT 3200936
IMMOBILIEN
Kurzmeldungen und Grafiken – Schiffe
Auf den Markteinbruch folgt
die Pleitewelle
Der Welthandel nimmt den Schiffen die
Beschäftigung und treibt erste Schiffsfonds
in die Pleite. Das Manager-Magazin spricht
von einem Umsatzrückgang von 74 Pro-
zent, den der Verband für Geschlossene
Fonds (VGF) für den Zeitraum zwischen
dem ersten Quartal 2008 und dem ers-
ten Quartal 2009 ermittelt hat. Auch die
Nachfrage nach geschlossenen Schiffs-
fonds ist dramatisch zurückgegangen.
Bad Bank für Schiffe
Wie diverse Fachzeitschriften in den bei-
den Tagen berichteten, planen deutsche
Schiffseigner und Banken die Gründung
einer Auffanggesellschaft für Schiffe.
Die Gesellschaft „Baltic Max Feeder
GmbH“ soll bis zu 500 Containerfrach-
ter mit einer Kapazität von bis zu 1.400
TEU anmieten. Dadurch sollen die Reeder
von ihren Verlustbringern befreit werden.
Gleichzeitig soll dem ruinösen Verfall der
Schiffsmieten entgegengewirkt werden.
Die Reeder und Emissionshäuser würden
durch Beitragszahlungen, die sich in ihrer
Höhe an der TEU-Zahl der Schiffe orien-
tieren, den Verlust der Schiffe untereinan-
der aufteilen.
Positive Bilanz für Mehrzweck-
schwergutschiffe
Projekt- und Schwergutschiffe behaup-
ten sich in Krisenzeiten. Aufgrund ihrer
bordeigenen Schwerlastkranen sowie ih-
rer Bauweise für überdimensionale und
besonders schwere oder sperrige Güter
werden die hochmodernen Mehrzweck-
schiffe grundsätzlich langfristig angelegt.
Neuer Index für Schiffs-
investitionen
Die Börsen Hamburg und Hannover ver-
öffentlichen ab heute den SFI TKL.SHIP
FUND INDEX. Mit dem Index sollen die
Portfoliomanager eine von einem unab-
hängigen Berater ermittelte Benchmark
erhalten, die zugleich Unterstützung bei
der Portfoliooptimierung liefern soll. Ver-
öffentlicht wird der SFI-Schiffsindex auf
der Homepage www.boersenag.de unter
der Rubrik „Maritime Investments“.
Zeit für Schnäppchenjäger
Die Preise für gebrauchte Schiffsfondsan-
teile liegen teilweise 60 Prozent unter de-
nen von vor einem Jahr. Doch auch hier
ist Vorsicht geboten. Hohe Gebühren und
Nebenkosten verringern die Renditen.
ISL Report - Stand Juli 2009
In der Ende Juli 2009 veröffentlich-
ten vorläufigen Version des Econo-
mic Outlook der OECD wurden die
Wirtschafts- und Handelsprognosen
von November/Dezember 2008 er-
wartungsgemäß nach unten korrigiert.
Aufgrund der sehr schwachen Nachfra-
ge wird zunehmend ältere Tonnage ver-
schrottet. Allein bis Juni kamen mehr als
90 Schiffe auf den Friedhof. Die Charter-
raten der Containerschiffe waren im Juni
weiterhin leicht rückläufig. Auch Anfang
Juli setzte sich der Ratenrückgang ver-
langsamt fort.
Baltic Dry Index Ende Juni
2009
Die Erholung auf dem Bulker-
markt konnte sich auch im zwei-
ten Halbjahr 2009 fortsetzen.
Der Baltic Dry Index (BDI) erreichte An-
fang Juni mit 4.291 Punkten seinen neu-
en Jahreshöchststand. Die Ursache dieser
Entwicklung findet sich in China. Der
Rohstoffhunger des Landes hält unver-
mindert an.
Hamburg Index - Stand Juni
2009
Während die Mieten für Containerschiffe
durchschnittlich um drei Prozent nachga-
ben, sah die Entwicklung auf dem Tanker-
und Bulkschiffmarkt erstaunlich gut aus.
Für einige Schiffsklassen bürgerte sich
eine äußerst niedrige Standardrate ein.
Die Schiffsfinanzierer mit den höchsten
ausstehenden Schiffskrediten:
Gefährliche Ladung
0 10 20 30 40 50 60
HSH
Nordbank
DnB Nor
RBS
Deutsche
Schiffsbank
KfW
Nordea
Calyon
Commerz-
bank
DVB
BTMU
in Milliarden Dollar
58,0
36,0
30,0
22,9
20,7
19,5
18,7
16,1
14,6
13,0
Quelle: Marine Money, Ende 2008
Intakte Story
Quelle: Institut für Seeverkehrs-wirtschaft und Logistik
Prognose -
korridor
OSCI
in Millionen TEU
Prognose Containerumschlag
1990 95 2000 05 10 15 2020
1000
800
600
400
200
0
Viele Experten gehen davon aus, dass der
weltweite Containerumschlag wächst.
BETEILIGUNGSREPORT 32009 37
SCHIFFE
00 01 02 03 04 05 06 07 08
Mai 09
40.000
30.000
20.000
10.000
0
Auf großer Leerfahrt
Quelle: Alphaliner, 04.06.2009
0
20
40
60
80
100
6
18 19
34
5
86
0
25
17
70anstehender Zuwachs durch Bestellungen
ungenutzte und zusätzlich bestellte
Maersk
2,05 Mio. TEU
APL
0,51 Mio. TEU
Cosco
0,50 Mio. TEU
Hapag-Lloyd
0,49 Mio. TEU
Hanjin Shipping
0,39 Mio. TEU
Transp
ort
kapazi
täte
n in P
roze
nt
Ungenutzte und zusätzlich bestellte Containerkapazitäten großer Reedereien
Unter Wasser
1–Jahres–Zeitcharterraten für Containerschiffe der 3500-TEU
Quelle: ISL auf Basis von Clarkson Research.
Quelle: Alphaliner, 01.05.2009
Kritischer Stapellauf
Gesamtkapazität der weltweiten Contai-
nerschiffflotte
0
3
6
9
12
15
in M
illio
nen T
EU
12,7(4710 Schiffe)
5,7(1019 Schiffe)
Entwicklung der Umsätze in der Flusskreuzfahrt
Hamburgische Seehandlung, Mai 20090
100.000
200.000
300.000
400.000
500.000
115.561 111.824132.313
188.232
224.113
264.512
313.866
355.627370.737 364.405
394.515
442.948
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Dort, wo die älteren dieser Schiffe die
gestiegenen Komfortansprüche der Pas-
sagiere nicht mehr optimal erfüllen, ent-
steht für die kommenden Jahre ein Neu-
bau- und Charterbedarf an hochwertigen
Flusskreuzfahrtschiffen.
Tagaktuelle Meldungen zu allen Bereichen im Markt der geschlos-
senen Fonds finden Sie unter www.beteiligungsreport.de
Erklärung zu den Grafiken:Die globale Wirtschaftskrise hat die
Schifffahrt voll erfasst: Von weltweit
4710 Containerschiffen liegen zurzeit
521 leer vor Anker. Die Charterraten
dümpeln auf einem Mehrjahrestief. Da-
bei haben die Werften noch Aufträge für
1019 Schiffe. Diese werden die Fracht-
kapazität um fast 50 Prozent erhöhen –
und bringen vor allem deutsche Finanzi-
ers in schweres Fahrwasser.
BETEILIGUNGSREPORT 3200938
SCHIFFE
>
Rathmann-Kolumne
Sommergedanken zu Schiffsbeteiligungen
Keine Sorge, ich werde jetzt nicht darüber schreiben, wie ich den Sommer verbringen werde.
Ich schreibe auch nicht über einen Markt, den es momentan nicht gibt und auch nicht über
gute Beteiligungsangebote, die es zwar gibt, die aber auf Grund der derzeitigen Marktverhältnisse
wie Blei in den Regalen liegen. Für diese guten Sachwerte ist das sehr schade, für die Anleger
ebenfalls, weil sie im Bereich der Sachwerte in dieser Phase des Marktes echte Chancen verpassen.
Bei den Sommergedanken geht es viel-
mehr darum, den einen oder anderen
Marktteilnehmer zu sensibilisieren, in
angemessener Weise mit der derzeitigen
Marktsituation umzugehen und die offe-
ne Kommunikation mit den Anlegern zu
suchen. Die Anleger sollten mit Informa-
tionen versorgt werden, damit sie in der
Lage sind, sich auf die drohenden schlech-
ten Ereignisse der nächsten Monate in ad-
äquater Weise vorzubereiten. Durch den
Mangel an Information fühlen sich unin-
formierte Anleger von den Ereignissen
überrollt. Deswegen spreche ich diesen
Themenbereich an, da er aus meiner Sicht
sehr wichtig ist. Aber auch einige ande-
re Punkte sind mir im Markt aufgefallen,
auf die ich im weiteren Verlauf eingehen
werde.
Schweigen ist Silber, Reden ist
Gold!
Lautet das Sprichwort nicht anders her-
um? Natürlich! Aber manchmal ist auch
das Gegenteil extrem angesagt! Sicherlich
ist das Marktumfeld der Schiffsbeteili-
gungen momentan sehr angespannt, weil
durch die Wirtschaftskrise, die auch der
Schifffahrt eine volle Breitseite verpasst
hat, Situationen eingetreten sind, wie wir
sie in den letzten 20 bis 30 Jahren in der
Form noch nicht erlebt haben. Die Flot-
te der unbeschäftigten Containerschiffe
umfasst mehr als 500 Einheiten, und eine
größere Anzahl dieser Schiffe, die in der
Vergangenheit in der Form der KG-Betei-
ligung auf dem deutschen Kapitalmarkt
vertrieben wurden, ist davon betroffen.
In der HANSA 5/2009 habe ich über den
Fall des Containerschiffes MS "CHAMPI-
ON" berichtet.
Bei diesem Fall hat sich die Hypo-Vereins-
Bank mit ihrer Hilfeverweigerung beson-
ders negativ hervorgetan. Ich vermag die-
sen Fall insoweit gut zu beurteilen, weil
ich an dem Schiff selbst beteiligt bin. Be-
merkenswert ist das Krisenmanagement
des Emissionshauses GEBAB gewesen,
weil dieses Problem sofort mit den Kom-
manditisten dieser Gesellschaft in einer
sehr offenen Form kommuniziert worden
ist, mit der Folge, dass die beteiligten An-
leger – und nicht die HypoVereinsbank,
die mit diesem fast entschuldeten Schiff
kein Risiko für eine Zwischenfinanzierung
gehabt hätte – ihrer Beteiligungsgesell-
schaft Gelder zur Verfügung stellen, um
das Schiff liquiditätsmäßig in eine bessere
Marktphase zu begleiten.
Ein weiterer Fall ist in der Zwischenzeit
dank des guten Kommunikationsverhal-
tens des Emissionshauses in ähnlicher
Weise gelöst worden. Das Emissionshaus
König & Cie hat für sein aufliegendes
Containerschiff MS "STADT HEILBRONN"
sofort die offene Kommunikation mit
den Anlegern geführt. Das Ergebnis en-
dete in einer nahezu einstimmigen Zu-
stimmung aller Gesellschafter, das Schiff
vor der Insolvenz zu retten. Mittlerweile
ist dieses Schiff wieder in einer Charter,
die die Schiffsbetriebskosten noch nicht
ganz deckt, aber das Schiff ist in Fahrt
und verbleibt dadurch in einem sehr gu-
ten Konservierungszustand. Die Gelder
der Anleger werden dazu beitragen, diese
Marktphase zu überstehen. Wen wundert
es, dass auch bei diesem entschuldeten
Schiff die vorher finanzierende Hypo-
Vereinsbank die dringend benötigte Liqui-
dität versagt hat.
Diese beiden Fälle zeigen, dass vernünfti-
ge Informationen für die Anleger die Be-
reitschaft steigern, Geld als Nachschuss in
eine gute Beteiligung zu stecken, die auf
Grund widriger Umstände in Bedrängnis
geraten ist. Berechtigte Kritik an dem Ver-
halten verschiedener Emissionshäuser hat
das Analysehaus FondsMedia in Zusam-
menhang mit einer absolut bemerkens-
werten und auch lesenswerten Studie zu
Papier gebracht. Der Titel der Studie lau-
tet: "Informationen für Schiffsinvestoren
in Zeiten stürmischer See". Ich weise des-
halb so gezielt auf diese Studie hin, weil
ich sie für existenziell wichtig halte für
den Vertrieb, der sich mit der Vermittlung
von Schiffsbeteiligungen befasst, oder
befasst hat. Vermittler und Anleger erhal-
ten durch diese Studie umfassende Infor-
mationen, wie mit welchen Schiffstypen
in der Krise umgegangen werden sollte.
Das Ziel dieser Studie ist es, Investoren
ein klares Bild über die Hintergründe für
Gastautor: Michael RathmannGeschäftsführer derMira GmbH & Co. KG
Als Beirat und Beiratsvorsitzender ist Rathmann in zahlreichen Schiffsgesell-schaften vertreten und schreibt monatlich eine Kolumne in der Schifffahrtszeitung HANSA.
>>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 39
SCHIFFE
das zeitweise Ausbleiben von Auszahlun-
gen zu vermitteln. Doch nicht nur das
wird vermittelt, vielmehr zeigt die Studie
auf, weshalb es sinnvoll sein kann, einen
Nachschuss in die Gesellschaft zu leisten.
An diese Studie gelangt man über die In-
ternetseite FondsMedia.de.
Nach Jahren eines guten Marktes ver-
triebsseitig stehen wir heute vor dem
Problem, dass nunmehr Erklärungsbedarf
darüber besteht, dem Anleger die derzei-
tige Marktsituation verständlich zu ma-
chen. Dass die derzeitige Situation in der
Schifffahrt aus Vernunftsgründen mit Aus-
schüttungsverzicht oder sogar Kapitalnach-
schüssen verbunden sein kann, wird und
wurde den Anlegern bislang nicht vernünf-
tig oder gar nicht erklärt. Hier besteht ein
großes Manko seitens vieler Emissionshäu-
ser, die scheinbar nicht in der Lage sind,
dies gegenüber ihren Anlegern vernünftig
zu kommunizieren. Es scheint das Motto
vorzuherrschen: "Halten wir mal die Füße
still, denn negative Nachrichten stören ja
den Vertrieb der in der Platzierung befind-
lichen Fonds!" Aber untergräbt ein solches
Kommunikationsverhalten nicht jede Art
der Glaubwürdigkeit?
Daher mein Appell an die Branche: Geht mit Informationen offen auf die Anleger zu, sie werden es danken, wenn sie vernünftig aufgeklärt wer-den. Die beiden geschilderten Fälle der
GEBAB und von König & Cie. zeigen dies eindeutig.
Die Auswüchse des Zweit-
marktes
Bereits im Frühjahr 2007 hatte ich an die-
ser Stelle einen Kommentar über die Aus-
wüchse des Zweitmarktes geschrieben, mit
der bezeichnenden Überschrift: "Unter Gei-
ern". Unter Berücksichtigung der derzeiti-
gen Marktgegebenheiten kommt dem The-
ma Zweitmarkt ein besonderer Stellenwert
zu! Momentan findet ein unglaublicher
Druck seitens der Zweitmarktaufkäufer
statt. Damit sind nicht die institutionellen
Marktteilnehmer gemeint, sondern die
"Leichenfledderer und Geier", die mit den
journalistisch gemalten Horrorszenarien die
Ängste der Anleger ausnutzen, um günstig
an Beteiligungen zu kommen.
Was besonders auffiel, sind die Schreiben
eines Anbieters namens Raila und Part-
ner aus Hamburg. Dieser Anbieter gibt
vor, für einen interessierten Investor zu
handeln. Das mag ja grundsätzlich sein,
aber das Angebot verschlägt einem schon
die Sprache! Da heißt es für ein schul-
denfreies Schiff in dem Ankaufsangebot:
Wir arbeiten im Auftrag eines Investors,
der bereit ist, Ihre Beteiligung an dem be-
treffenden Schiff für EUR 1,00 zu kaufen
und Sie dafür von jeglicher Haftung frei
zu halten. (Der Originalbrief liegt mir vor,
dies nur zur rechtlichen Absicherung!)
Das ist schon sehr spannend! Welche Haf-
tungsrisiken hat eigentlich ein Anleger bei
einem total entschuldeten Schiff? Richtig,
überhaupt keine! Viel entscheidender ist
aber die mangelnde Information, dass im
Falle des Verkaufs ein Unterschiedsbetrag
von rd. 60 Prozent zu versteuern ist. Fällt
der Anleger einem solchen Aufkäufer zu
Opfer, so erhält er zwar EUR 1,00 für
seine Beteiligung, muss aber rd. 60 Pro-
zent seiner Einlagesumme zusätzlich ver-
steuern. Daraus resultiert für den Anleger,
der auf das Angebot dieses Hauses her-
einfällt, eine sehr erhebliche zusätzliche
Steuerbelastung. Das ist im Grenzbereich
schon so etwas wie Betrug. Und davon
gibt es mehr im Markt.
Wenn extrem schlecht dargestellte Markt-
einschätzungen dazu missbraucht wer-
den, Anleger zu verunsichern und über
den Tisch zu ziehen, stellt sich die Frage,
weshalb möchte der Zweitmarktankäufer
einen Schiffsanteil preisgünstig kaufen?
Antwort: Er glaubt an höhere Charter-
raten und damit steigende Schiffspreise!
Dies sollte einem zu denken geben!
Und komm zurück mit beiden
Taschen voll Gold
Diese Textzeile aus dem Song "Haus am
See" von Peter Fox ging mir durch den
Kopf, als ich kürzlich ein Vertriebsrund-
schreiben eines Hamburger Emissionshau-
ses las. Es ist schon verblüffend, welche
Register gezogen werden, wenn der Ver-
trieb schleppend ist und die Sommer-
pause bevorsteht. In dem Vertriebsrund-
schreiben heißt es: "Für Gesamt-Umsätze
ab 100.000 Euro gibt es zusätzlich einen
Goldbarren im Wert von ca. 2.000 Euro
pro 100.000 Euro." Wenn ein Goldbar-
ren lila wäre, würde ich sagen: Lila, der
letzte Versuch. Aber Gold ist halt golden
und diejenigen Vertriebe, die nun viele
Zeichnungsscheine mit Umsätzen über
100.000 Euro einsammeln, summen den
Song von Peter Fox vor sich hin und den-
ken an die Textzeile: "Wir grillen, die Ma-
mas kochen und wir saufen Schnaps. Und
feiern eine Woche jede Nacht."
BETEILIGUNGSREPORT 3200940
IMMOBILIENSCHIFFE
>
Opportunity Fonds
Jetzt Chancen an den Schifffahrtsmärkten nutzen!
BeteiligungsReport im Interview mit Dr. Oliver Moosmayer, Vorstandsmitglied der HCI Capital AG,
zu den Chancen, die sich jetzt an den Schifffahrtsmärkten bieten.
BeteiligungsReport: Herr Dr. Moos-
mayer, die negativen Auswirkungen
der Finanzkrise sind auch an den
Schifffahrtsmärkten spürbar. Es gab
bereits einige Notverkäufe von Schif-
fen. Werden wir in den nächsten Mo-
naten davon mehr sehen?
Dr. Oliver Moosmayer: Sicherlich wird
es Schiffe geben, die aufgrund ihrer wirt-
schaftlichen Situation von den Eigentü-
mern verkauft werden müssen, insbeson-
dere beschäftigungslose Schiffe. Dennoch
glaube ich nicht, dass es so viele Notver-
käufe am Markt geben wird, wie manche
vermuten. Unserer Erfahrung nach haben
alle beteiligten Partner, vom Eigentümer
bis hin zur finanzierenden Bank, ein ho-
hes Eigeninteresse, es nicht zu einem Ver-
kauf kommen zu lassen.
BeteiligungsReport: Wenn es aber zu
einem solchen Verkauf kommt, steht
der nicht unter „Containerschiffe/Ver-
kauf“ in der Tageszeitung richtig?
Dr. Oliver Moosmayer: Nein, natürlich
nicht. Zugang zu Schiffsverkäufen hat nur
ein begrenzter Kreis von Schifffahrtsun-
ternehmen und Maklern. Der Zugang zu
solchen Schiffen über Banken ist noch be-
grenzter, denn Banken arbeiten zumeist
nur mit erfahrenen Restrukturierungs-
partnern zusammen, denen sie auch ein
erfolgreiches Management des Schiffes
zutrauen. Um hier einen Zugang zu er-
halten, muss man schon eine langjährige
Geschäftsbeziehung zu den Entscheidern
haben und über eine nachgewiesene
Schiffkompetenz verfügen.
BeteiligungsReport: Und die hat die
HCI Gruppe?
Dr. Oliver Moosmayer: Ja, mit rund
530 finanzierten Schiffen und als
Deutschlands größtes Emissionshaus im
Schiffsbereich können wir unsere hohe
Schiffskompetenz nachweisen. Zudem
haben wir bei unserem aktuellen Fonds
mit der Peter Döhle Schiffahrts-KG einen
Co-Investor und Managementpartner an
unserer Seite, der als Schifffahrtsunter-
nehmen neben unserem Netzwerk über
ein weiteres weltweites Netzwerk zu
Banken, Reedereien und Werften ver-
fügt. Unser langjähriger Partner Döhle
deckt als Firmengruppe fast die gesamte
Interviewpartner:Dr. Oliver MoosmayerVorstandsmitglied derHCI Capital AG
[email protected] . www.hci-capital.de
Seit 1985 hat die HCI Gruppe Kapital-anlagen mit einem Investitionsvolumen von 14,7 Milliarden Euro realisiert. Es wurde in die Bereiche Schiffsbeteiligungen, Immo-bilieninvestments, Private Equity, Zweit-marktlebensversicherungsfonds, Aufbau-pläne und strukturierte Produkte investiert.
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BETEILIGUNGSREPORT 32009 41
IMMOBILIENSCHIFFE
Wertschöpfungskette im Schiffs-
bereich ab, vom An- und Verkauf
von Schiffen, über das Crewing
bis hin zur Befrachtung. Mit rund
530 platzierten Schiffen durch
die HCI und rund 350 Schiffen
im Management der Döhle-Grup-
pe vereinen wir eine gebündelte
Marktstärke, von der die Anleger
des neuen Opportunity-Fonds
aus unserem Hause profitieren.
BeteiligungsReport: Werden Sie bei
diesem Fonds nur in Containerschiffe
investieren?
Dr. Oliver Moosmayer: Nein. Anzahl, Typ
und Größe der Schiffe haben wir bewusst
nicht festgelegt, damit unser Fonds flexi-
bel auf alle Marktchancen reagieren kann.
Flankierend bei der Auswahl der Investiti-
onsobjekte gelten jedoch Anlagerichtlinien,
die für eine größtmögliche Investitionssi-
cherheit der Anlegergelder sorgen. Um In-
teressenkonflikte auszuschließen, werden
wir beispielsweise keine Seeschiffe kaufen,
die aus dem Konzernkreis der Peter Döh-
le Schiffahrts-KG oder der HCI Capital
AG stammen. Das jeweilige Seeschiff darf
nicht älter als 15 Jahre sein, sollte keine
beziehungsweise nur eine kurze Beschäfti-
gungsdauer von weniger als einem Jahr ha-
ben und unter Tonnagesteuer fahren.
BeteiligungsReport: Sind diese Richt-
linien verbindlich?
Dr. Oliver Moosmayer: Ja, über die Ein-
haltung dieser Anlagerichtlinien wacht
ein fachkundiger Investitionsbeirat, der
jedem Kauf oder späteren Verkauf zu-
stimmen muss. Der Investitionsbeirat des
HCI Shipping Opportunity besteht aus
drei ausgewiesenen Schifffahrtsexper-
ten, nämlich Jochen-Thomas Döhle, Dr.
Klaus Meves und Dr. Stefan Rindfleisch.
Alle drei sind langjährige Schifffahrtsex-
perten. Sie kommen aus den Häusern
Hamburg-Süd, Döhle sowie einer auf
Schiffsfinanzierungen spezialisierten An-
waltssozietät.
BeteiligungsReport: Welche Rendite
hoffen Sie denn mit diesem antizyk-
lischen Schiffsinvestment zu erzielen?
Dr. Oliver Moosmayer: Bei un-
serem Konzept sind Höhe und
Zeitpunkt der Auszahlungen nicht
prognostizierbar. Aufgrund unserer
Erfahrung aus vorangegangenen
Marktzyklen sind jedoch Renditen
von über 20 Prozent durchaus mög-
lich. Um ein Optimum an Rendite
zu erreichen, kommt es aber nicht
nur auf günstige Einkaufspreise an,
sondern auf die Fähigkeit, das Schiff
möglichst bald wieder in ein sinn-
volles Beschäftigungskonzept einzubinden
und wieder zum richtigen Zeitpunkt zu ver-
kaufen. Auch hier kann die HCI Gruppe auf
einen einmaligen Track-Record mit 186 ver-
kauften Schiffen zurückblicken – mehr als
jedes andere Emissionshaus in Deutschland.
BeteiligungsReport: Ersetzt der neue
HCI Shipping Opportunity damit den
klassischen Schifffonds?
Dr. Oliver Moosmayer: Nein, der HCI
Shipping Opportunity soll keineswegs den
klassischen Schifffonds ersetzen, sondern
den Anlegern je nach persönlichem Chan-
cen- und Risikoprofil eine weitere attraktive
Investmentchance bieten. Ich sehe unseren
antizyklischen Schiffsfonds vielmehr als Er-
gänzung des Anlageuniversums Schiff.
Vielen Dank für das Gespräch.
Sitz der HCI Capital AG in Hamburg.
BETEILIGUNGSREPORT 3200942
IMMOBILIEN
Kurzmeldungen und Grafiken – Sonstige Fonds
Rückwirkende steuerliche Än-
derung bei Medienfonds
Die Interessengemeinschaft Medien-
fonds, zu der sich die KGAL, Hannover
Leasing sowie die LHI zusammenge-
schlossen haben, reagiert empört auf
die unerwartete Entscheidung der Fi-
nanzverwaltung hinsichtlich der rück-
wirkenden Änderung der steuerli-
chen Behandlung von Medienfonds.
Nach Auffassung der Initiatoren stellt die
nun geplante Besteuerung eine Missach-
tung der geltenden Rechtsnormen und
deren Auslegung sowie eine Verletzung
des Vertrauensschutzes von Kapitalanle-
gern dar und ist nicht nachvollziehbar.
Dresdner Bank - Die Berater-
bank
Dieser Slogan scheint nicht das zu halten,
was er verspricht. Den rund 1600 Anle-
gern des Dresdner Bank-Medienfonds
„BAF Berlin Animation Film GmbH &
Co. Produktions KG (BAF KG)“ droht
der Totalverlust. Die Münchner Kanzlei
für Bank- und Kapitalmarktrecht Mattil
& Kollegen vertritt die Ansicht, dass von
Anfang an ein Totalverlustrisiko bestan-
den habe, welches den Anlegern im Bera-
tungsgespräch mit dem Bankberater hätte
mitgeteilt werden müssen.
Zukunftstrend Pharma-
industrie
Die letzte Phase der klinischen Prü-
fung unter der Studie „SAPPHIRE“ hat
begonnen. Dieses wurde von der Re-
gensburger Antisense Pharma GmbH,
ein Beteiligungsunternehmen der MIG
Fonds, die von der Alfred Wieder AG
vertrieben werden, bekannt gegeben.
Der Wirkstoff Trabedersen ist ein Mittel
gegen bösartige Tumore. Die Behandlung
von Patienten begann schon im März.
1950 `55 `60 `65 `70 `75 `80 `85 `90 `95 2000 `05 `10
0
400
800
1200
1600
2000
Ölkrise 1973
2. Ölkrise/Rezession 1979/80
Golfkrieg1991
Anschläge vom11. September 2001 SARS
2003
Inland
international
gesamt
Millionen
Passagierzahlen weltweit
Quelle: European Center for Aviation Development, 2009
Rasche RenaissanceVon dramatischen Krisen konnte sich die Luftfahrtbranche in der Vergangenheit stets
relativ rasch wieder erholen. Zu unschlagbar bleiben die Vorteile des schnellen Trans-
ports von Menschen und Gütern per Düsenjet.
Dritter Triebwerksfonds erfolg-
reich platziert
Der GSI Triebwerksfonds 3 wurde Anfang
August nach nur acht Monaten Vertriebs-
zeit planmäßig geschlossen. In ihren drit-
ten Turbinenfonds GSI Triebwerksfonds
3 brachte die GSI zehn Triebwerke für
verschiedene Airbus- und Boeing-Modelle
ein, die an sechs renommierte Fluglinien
vermietet sind. Für den Spätherbst 2009
ist die Auflage eines Nachfolgers der sehr
erfolgreichen und bei Anlegern beliebten
Fondsreihe geplant.
BETEILIGUNGSREPORT 32009 43
SONSTIGE FONDS
Bereits drei HEH Flybe Fonds im Jahr 2009 vollplatziert
Mit TurboProfits sicher durch die Krise fliegen
Das Hamburger EmissionsHaus HEH hat mittlerweile eine Serie von acht gleichen
Flugzeugfonds emittiert. Alle Flugzeuge der HEH-Flybe-Serie sind neue, mit modernster
Technik ausgestattete Regionalflugzeuge für 78 Passagiere vom Typ Bombardier Dash 8-Q400.
Der Einsatz der Q400 spart seinen Betrei-
bern durch einen 30 Prozent niedrigeren
Treibstoffverbrauch gegenüber Jets ver-
gleichbarer Größe bis zu 1,8 Millionen
US-Dollar Kosten pro Jahr. Die Kaufpreise
für die Fondsflugzeuge liegen um bis zu 2
Millionen US-Dollar unter dem Preis, den
andere Airlines für die Q400 zahlen.
Leasingnehmer für zehn bis zwölf Jah-
re ist jeweils Flybe, die mit über sieben
Millionen Fluggästen größte Regional-
fluggesellschaft Europas. Sie ist eine der
wenigen Airlines, die auch in der aktuell
schwierigen Zeit sehr gute Ergebnisse
präsentieren kann. Machten bis zur Mit-
te des letzten Jahres insbesondere die
sprunghaft angestiegenen Treibstoffprei-
se den Airlines zu schaffen, setzten ab
Herbst die Auswirkungen der Immobilien-
krise aus den USA und die damit verbun-
dene Rezession den Airlines weltweit zu.
Warum kann Flybe gegen
den Markttrend wachsen und
weiterhin positive Ergebnisse
erzielen?
Flybe ist wegen ihrer strategischen Weit-
sicht zur besten Regionalairline der Welt
2009 gekürt worden. So hat Flybe früh
die Entwicklung der Treibstoffpreise an-
tizipiert und bereits im Jahr 2003 ange-
fangen, die gesamte Flugzeugflotte auf
treibstoffsparende Typen umzustellen.
Schon im Geschäftsjahr 07/08 sparte
dies Kosten in Höhe von 33 Millionen
Pfund. Die erfolgreiche Übernahme der
Regionalflugtochter von British Airways
im Jahr 2007 generiert Synergieeffekte in
Höhe von 40 Millionen Pfund für Flybe.
Im Geschäftsjahr 08/09 lag der Umsatz
und die Anzahl der beförderten Passagie-
re noch einmal über dem Rekordergebnis
des Vorjahres. Flybe wird eine der weni-
gen Airlines sein, die für das Geschäfts-
jahr 08/09 ein ansehnliches positives Er-
gebnis ausweisen kann. Vorläufige Zahlen
ermitteln einen Gewinn von etwa 10 Mil-
lionen Pfund. Die Monate April und Mai
2009 zeigen, dass Flybe weiterhin dem
schwierigen Markt trotzen kann. Die Er-
gebnisse liegen wieder über dem Vorjah-
reszeitraum. Flybe ist es zudem gelungen,
mit einem Marktanteil von 26 Prozent im
April 2009 die größte inländische Airline
Englands zu werden – weit vor Konkur-
renten wie British Airways.
Gerade in stürmischen Zeiten sollten Anle-
ger auf wertbeständige Sachwerte setzen,
die auch vor möglichen Inflationsgefahren
schützen. Mit einer Beteiligung an dem
Fonds HEH flybe. Birmingham können
Anleger direkt in eine Q400 investieren,
die an Flybe für zehn bis zwölf Jahre ver-
mietet ist. Die volle Entschuldung ist inner-
halb der Laufzeit des Erstleasingvertrages
vorgesehen. Die Betriebskosten werden
vollständig von der Airline getragen. Der
für die Auszahlungen vorgesehene Teil der
Leasingrate ist in Euro vereinbart, so dass
der Anleger während des Erstleasingvertra-
ges kein Währungsrisiko trägt. Die geplan-
te Gesamtauszahlung beträgt rund 247
Prozent. Die bereits ab Beitritt prognos-
tizierten Auszahlungen von acht Prozent
p.a. liegen weit über den Renditen am
Geld- und Kapitalmarkt und sollen jährlich
in zwei Raten an die Anleger ausgezahlt
werden. In den ersten zwölf Jahren fallen
zudem kaum Steuerzahlungen an.
HEH bietet mit dem Fonds flybe. Birming-
ham wieder einen der interessantesten
Flugzeugfonds am Kapitalmarkt an, wie
viele Ratings und Beurteilungen bestätigen.
>
Autor: Gunnar DittmannGeschäftsführender Gesell-schafter der HEH
Weitere Informationen bei:HEH Hamburger Emissions-Haus GmbH & Cie. KG
Große Elbstraße 14 . 22767 HamburgTel. +49 (0) 40 300 846 – 0Fax +49 (0) 40 300 846 – [email protected] . www.heh-fonds.de
BETEILIGUNGSREPORT 3200944
SONSTIGE FONDS
>
Morgen sind wir einen Schritt weiter
Vertrieb von geschlossenen Fonds steht vor grundlegendem Wandel
Es gibt ein etwas bösartiges Sprichwort: „Heute stehen wir vor dem Abgrund – morgen sind
wir einen Schritt weiter“. Dies beschreibt recht zutreffend die Lage einiger Vertriebe von
geschlossenen Fonds in dieser Zeit. Wer nicht – wie manch Allfinanzvertrieb – auf andere Produkt-
gattungen ausweichen kann, benötigt ein gutes finanzielles Polster. Und diese reichen nicht für
das Überleben...
Zum Beispiel die Feedback AG als einer
der größten Maklerpools musste auf ih-
rer ordentlichen Hauptversammlung am
31.07.2009 bekannt geben, dass man im
ersten Halbjahr 2009 einen Umsatzerlös
von lediglich über 2,4 Millionen Euro
erwirtschaften konnte, was einem Rück-
gang von rund 80 Prozent gegenüber
dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Wenn das kein Sturm ist, der in der Bran-
che wütet! Aber der Gegenwind kommt
nicht nur von Seiten der Wirtschaftskri-
se. Auch Politiker entdecken das Thema
Anlegerschutz und wollen eine schärfere
Regulierung des grauen Kapitalmarkts
erreichen. Hierfür wurde kurzfristig noch
am 1. Juli 2009 im Finanzausschuss eine
Anhörung angesetzt, die zeigte, dass
die volkswirtschaftliche Bedeutung von
geschlossenen Fonds in der Politik nicht
erkannt wird. Wie sehen nun Vertriebe
und Maklerpools die Zukunft im Beteili-
gungsmarkt?
Stefan Triebe von der
Münchner akriba GmbH ist
überzeugt: „Die Welt der
Emissionshäuser wird sich
verschlanken und konzen-
trieren. Auf der Provisionsseite wird der
Trend zu weitaus geringeren Abschluss-
provisionen hin zu Bestandpflege und Er-
folgsbeteiligungen tendieren.“
Nicola Stahl, Produktma-
nagerin Beteiligungen der
Jung, DMS & Cie. AG sieht
eher eine Veränderung der
Produkte: „Unabhängig
von der Anlegerklasse spüren wir aus An-
legersicht vor allem die Nachfrage nach
Kurzläufern und nach unternehmerischen
Beteiligungen mit einem gewissen Maß
an Sicherheit.“
Spezialvertriebe / Führende Maklerpools
Geordnet nach Provisionserlösen 2008 (In- und Ausland)
Gesellschaft / Finanzvertrieb Provisions-erlöse 2008 Mitarbeiter
eFonds Holding AG 1), www.efonds24.de 58,70 Mio. Euro 2.503
Feedback AG, www.feedback.de 22,50 Mio. Euro 330
BIT Treuhand AG, www.bit-ag.com 20,19 Mio. Euro 9.700
Alfred Wieder AG, www.alfred-wieder.ag 17,30 Mio. Euro 850
Brenneisen Capital AG, www.brenneisen-capital.de 11,34 Mio. Euro 5
fairvesta Vermittlungsgesellschaft mbH, www.fairvesta.de 11,04 Mio. Euro 350
ZBI Vertriebskoordination GmbH & Co. KG, www.zbi-vertriebskoordination.de 8,60 Mio. Euro 235
V & F Treuhand AG, www.vf-treuhand.de 3,45 Mio. Euro 102
Ärzte-Vermögens-Dienst GmbH & Co. KG, k.A. 1,80 Mio. Euro 4
PCI – Porath Consult Investmentberatung GmbH & Co. KG,
www.porathconsult.de1,13 Mio. Euro 8
Rote Zahlen stehen für testierte Ergebnisse.(�davon 10,4 Millionen Euro ohne Testat, weil diese auf Rechnung von Vertriebspartnern abgewickelt wurden. Quelle: Cash-Magazin, 7 / 2009 >>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 45
IMMOBILIEN
Michael Rathmann, der
den auf Schiffsbeteiligun-
gen spezialisierten Makler-
pool MIRA Anlagen leitet,
betont: „Die Zukunft des
Beteiligungsmarktes wird wie auch in
der Vergangenheit bestimmt durch die
Qualität der Produkte und die Beratungs-
qualität der Vertriebe. Sicherlich wird die
gegenwärtige Marktsituation zu einer Be-
reinigung in der Vertriebslandschaft füh-
ren.“
Uneinig sind sich die Marktexperten, ob
der Marktaufschwung noch 2009 oder
erst 2010 eintritt. Einig ist man sich aber
über die Bedeutung von geschlossenen
Fonds in der Finanzberatung.
Armin Schöpke von dem
Allfinanzpool Fondsfinanz
drückt es so aus: „Wir ge-
hen davon aus, dass der
geschlossene Fonds wei-
terhin eine wichtige Rolle in der Optimie-
rung des Chancen-Risikoprofils des Kun-
denportfolios spielen wird.“
Die Sache hat aber nur einen kleinen Ha-
ken. Anleger und Kunden werden derzeit
von den Medien auf breiter Front anders
gepolt. Allein glückselig machend sind
Medienberichten zufolge Sparbücher
oder Festgeld. So das Sicherheitsbedürf-
nis der Leser zu interpretieren, ist fast
fahrlässig. Denn bekanntermaßen erwirt-
schaftete der übliche Zins dieser Anlagen
in weiten Strecken in der Vergangenheit
nicht einmal die Inflationsrate. Dies be-
deutet, dass diese Presseveröffentlichung
einen geplanten Vermögensverzehr einer
gesunden auf den Anleger ausgerichteten
Portfoliomischung vorzieht.
Eklatant sichtbar wurde dies bei einem
Artikel in der Süddeutschen Zeitung am
16.07.2009, bei dem das Anlageprodukt
geschlossener Fonds pauschalisiert mit ei-
ner roten Ampel gekennzeichnet wurde.
Auch ein korrigierender Leserbrief des
VGF-Hauptgeschäftsführers Eric Romba
kann die Wirkung solcher Berichte nicht
mehr verändern (siehe Kasten unten).
Das heißt nicht, dass geschlossene Fonds
keine Risiken haben. Aufgeklärte und le-
sewillige Anleger können diese gut im
Fondsprospekt nachlesen und sicherlich
sind auch Beteiligungsprodukte nichts für
Kleinanleger. Aber lesen die Süddeutsche
Zeitung nur Kleinanleger? Es grenzt schon
an Volksverdummung, wenn man heute
Pressemitteilungen liest, wo Banken wie
die Goldman Sachs mittlerweile wieder
Auszüge aus dem Leserbrief von Eric Romba an
die Süddeutsche Zeitung
(Zum Artikel: „Wenn die Ampel rot zeigt“)
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Kopfschütteln haben wir den Bericht zur Ampelkennzeichnung von
Kapitalanlageprodukten in der Ausgabe der SZ vom 16. Juli 2009 Seite 22 zur
Kenntnis genommen.
...Die Autorin offenbart nicht nur Lücken in den Begrifflichkeiten. Geschlossene
Fonds sind schon seit Dezember 2005, nämlich mit der Einführung des §15b EStG,
keine Steuersparmodelle ... mehr...
...Der Artikel ist keine geeignete Grundlage für eine sachliche und fundierte
Diskussion mit dem Thema... Anbieter geschlossener Fonds sind ... zur Transparenz
verpflichtet und unterliegen in diesem Bereich einer Regulierung. Sie gleichzusetzen
mit völlig unnormierten Kapitalanlagen ist deshalb sachlich vollkommen falsch.
7. Jahrgang Ausgabe: Quartal 3 2009 € 8,90
beteiligungslreportPROFIMAGAZIN FÜR GESCHLOSSENE FONDS
R
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PROF
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4 1 9 6 5 1 8 7 0 8 9 0 6
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ERNEUERBARE ENERGIENPhotovoltaikfonds vor Solaraktien
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FONDSTRENDSWann geht es beim Beteiligungsmarkt
wieder nach oben?
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oder faxen an: 0871 - 43 06 33 11
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petenz GmbH & Co KG, Altstadt 296, 84028 Landshut schriftlich widerrufen. Zur Fristwah-
rung genügt die rechtzeitige Absendung.
beteiligungsIreportR
Anz
eige
www.vgf-online.de�#�=���#�q�����#�#�������
BETEILIGUNGSREPORT 3200946
IMMOBILIEN
Milliardengewinne nach erst kürzlicher
Rettung durch Steuergelder erzielen. Wo-
her kommen wohl diese Gewinne? Sie
kommen daher, dass Anleger mit weniger
Zinsen zufrieden sind, die Banken aber
mit hohem Risiko an der Börse spekulie-
ren. Kurz gesagt: Das Roulettespiel be-
ginnt von Neuem. Ein Nutznießer ist aber
jetzt schon auszumachen: Der Staat wird
aufgrund seiner Beteiligungen an diversen
Banken überproportional mitverdienen,
und deswegen ist das Thema Anleger-
schutz ein reiner Wahlkampfgag.
Wie stehen nun Finanzdienstleister den
Maklerpools gegenüber? Sicher ist, dass
der klassische Einzelkämpfer durch im-
mer komplexere Anforderungen von
Gesetzes- und Marktseite an seine Gren-
zen stößt. Bei einer Blitzumfrage des Be-
teiligungsReport haben 54 Prozent der
Finanzdienstleister angegeben, bereits
mit einem oder mehreren Maklerpools
zusammenzuarbeiten. Knapp 20 Prozent
denken über eine Kooperation nach. Le-
diglich rund ein Viertel wollen sich ihren
Einzelkämpferstatus bewahren. Bei dieser
Umfrage haben die Beteiligungsberater
klar gemacht, was einen guten Makler-
pool ausmacht. 63 Prozent fanden die
Qualität der Produkte gut bis sehr gut.
Dies ist natürlich für eine qualifizierte
Beratung, wie sie Rathmann fordert, der
entscheidende Faktor. Ein weiterer wich-
tiger Punkt war für über die Hälfte der
Befragten die Produktvielfalt, wo sie bei
großen Marktteilnehmern wie eFonds24
oder BIT Treuhand aus dem Vollen schöp-
fen können. Nachholbedarf zeigt sich der
Umfrage entsprechend bei den Punkten
0 % 25 % 50 % 75 % 100 %
54 %
19 %
27 %
Zusammenarbeit mit einem Pool
Planen eine Zusammenarbeit mit einem Pool
Keine Zusammenarbeit
0 % 25 % 50 % 75 % 100 %
63 %
59 %
46 %
42 %
39 %
36 %
Qualität der Produkte
Produktvielfalt
Angebot Seminare / Workshops
Service und Betreuung
Information zu Recht & Steuern
Beratungsunterstützung
Maklerpoolkooperation ist angesagt
Was macht Maklerpools attraktiv?
* Urteil GUT oder SEHR GUT bei der Zusammenarbeit
Service/Betreuung, Information zu rechtli-
chen und steuerlichen Themen und insbe-
sondere bei der Beratungsunterstützung.
Hier sind klare Vorteile bei kleinen indi-
viduellen Pools wie zum Beispiel bei der
akriba GmbH. Nur gut ein Drittel der Um-
frageteilnehmer war bei diesem Punkt mit
ihrem Maklerpool zufrieden.
Keine Frage ist, dass der Vertrieb von ge-
schlossenen Fonds allein schon durch die
bevorstehende Regulierung im Jahr 2010
vor einem grundlegenden Wandel steht.
Bei einer Telefonumfrage bei den führen-
den Maklerpools sieht man sich aber gut
gerüstet. Der Markt wird jedoch für eini-
ge Zeit noch schwierig bleiben. Oft wäre
es besser, wie in dem anfangs angeführ-
ten Sprichwort zitiert, lieber einen Schritt
zurückzutreten, um mit neuem Schwung
die Herausforderungen zu meistern.
-ep-
Banken wie z.B. die Goldman Sachs erzielen mittlerweile wieder Milliardengewinne.
BETEILIGUNGSREPORT 32009 47
IMMOBILIEN
Die Journalistin nahm eine Auszeit vom Job und ging unter Investoren und Spe-kulanten mit dem Ziel, innerhalb eines Jahres ihr Geld zu verdoppeln. In jeder Krise liegt eine Chance, sagte sie sich, und noch läuft das Experiment ...Broschiert: 192 Seiten ISBN: 978-3280053416Preis: 19,90 Euro
Das Buch beleuchtet die Lebenswelt der Lohas und zeigt dem Leser Innenan-sichten einer neuen Umweltbewegung, die bereits heute Schlagzeilen macht.Broschiert: 240 Seiten ISBN: 978-3868810233Preis: 19,90 Euro
Unsere Buchempfehlungen
Der Autor René Zeyer gilt als Insider der
Schweizer Bankenszene. Nach seiner Jour-
nalistenzeit bei diversen Schweizer und
ausländischen Zeitungen war er in den letz-
ten Jahren als Kommunikationsfachmann
bei Banken und Finanzdienstleistern tätig.
Pointiert und real satirisch beschreibt er das
Innenleben der Züricher Bankenwelt. Dabei
arbeitet er heraus, dass es vielen Bankern
gar nicht um die Kunden geht, sondern um
ihre persönliche Befriedigung von Luxus und
Konsum. Wie in einem Film geht Zeyer ganz
nah an das Geschehen heran, spielt sozusa-
gen Mäuschen bei Gesprächen und wirft ei-
nen Blick in die Gedanken der Banker. Amü-
sant zu lesen nach dem Motto „Genau so
haben wir es immer befürchtet.“ Wollen wir
nur hoffen, dass nicht alle Banker so sind.
Hier eine kleine Leseprobe:…Wenn es noch etwas Überflüssigeres als Corporate Communication gab, dachte Äber-sold, sogar noch überflüssiger als der Privat-lift, den sich der CEO hatte einbauen lassen, weil er angeblich unter Platzangst litt, wenn es also etwas noch viel Überflüssigeres gab, dann war es sicherlich die Abteilung CSR, Corporate Social Responsibility. Mission Statement, Rules, Code of Conduct, ein rei-ner Stuss. „Wir begegnen unseren Mitarbei-tern und unseren Kunden mit Respekt.“ Wie soll ich dem Volldeppen Pfäffli mit Respekt begegnen?Fragte sich Äbersold, der arbeitet doch nur noch bei uns, weil man ihm zu viel Schwei-gegeld zahlen müsste, wenn man ihn raus-haut. Oder wie soll ich denn meinem Kunden Bäriswyl mit Respekt begegnen? Schon am Eingang glotzt der unserer Empfangsdame so
penetrant auf die Brüste, dass es eine Schan-de ist, und dann muss ich mir sein Altherren-gesabber anhören. … Mit Respekt, schnaubt Äbersold, Metzgermeister Bäriswyl meinte wohl, mit hundertvierzehn Tonnen (Millio-nen Franken, die Redaktion) die Privatver-mögen, die er durch das Massenschlachten von Schweinen und anderen Unappetitlich-keiten zusammengerafft hatte, könne er sich nun selbst wie ein Schwein benehmen. ….„In unserem Geschäftsgebaren halten wir uns an die hohen ethischen und moralischen Maßstäbe, die ein seriöses und verantwor-tungsvolles Banking wie auch der Ruf un-seres Hauses gebieten.“ Wie kamen die nur auf solch einen Schwachsinn, fragte sich Äbersold. Wenn ich Bäriswyl nach diesem Ausflug nicht unser neuestes strukturiertes Hedgefonds-Gebastel angedreht hätte, bei dem alles unklar ist, außer dass wir mehr an seiner Kohle verdienen als er, dann hätte ich aber ein ziemlich unangenehmes Gespräch mit Business Controlling gehabt, und eine Pfeife von CSR wäre da sicher nicht dabei-gesessen. …Broschiert: 192 Seiten ISBN: 978-3280053416Preis: 19,90 Euro
Die Factoring Fibel – Factoring-geschäft als Kapitalanlage
��� ��+�"���/��� ;��� �����+"����� q=����Landshut, fasst die wichtigsten Fakten dieses interessanten Themas zusammen. Factoringgesellschaften sind meistens Tochterunternehmen von Banken. Dadurch erwirtschafteten die Bankinstitute jahrelang Renditen im hohen zweistelligen Bereich. Jetzt gewinnt Factoring bei Fondsgesell-schaften zunehmend an Interesse, um auch für private Investoren gleichbleibend sichere Gewinne zu realisieren. Mittel- bis langfristig kommt es bei der Gesamtrendi-te einer Kapitalanlage darauf an, dass die Schwankungsbreite (Volatilität) des Ge-winns konstant ist. Für alle geeignet, die sich einen kompakten Über-blick über das Thema verschaffen wollen.
Zum kostenfreien Download unter http://www.debiselect.de/Downloads.n17.html
FactoringInformation für Kunden und Investoren
BETEILIGUNGSREPORT 3200948
IMMOBILIEN
Kurzmeldungen – Steuer / Recht / Konzeption
Die Zinsschranke und ihre
Auswirkungen
Dadurch, dass das EBITDA konjunkturbe-
dingt häufig unter die Bemessungsgrund-
lage für die 30-Prozent-Grenze des Zins-
abzuges fällt, können Unternehmen den
tatsächlich angefallenen Zinsaufwand nur
noch in geringerem Maße steuerlich gel-
tend machen. Die Hälfte aller durch die
Zinsschranke belasteten Unternehmen
stammt aus der Immobilienbranche. Laut
Gesetzesbegründung hat auch der Ge-
setzgeber die krisenverschärfende Wir-
kung der Zinsschranke erkannt. Eine An-
hebung der Freigrenze für unbeschränkt
abzugsfähige Zinsen auf drei Millionen
Euro ist geplant.
Kabinettsbeschluss für Nach-
haltigkeit des EEG
Ab dem 01. Januar 2010 dürfen für die
Stromerzeugung aus Erneuerbaren Ener-
gien nur noch Pflanzenöle eingesetzt
werden, die nachhaltig hergestellt wor-
den sind. Mit dieser Verordnung werden
die Nachhaltigkeitsanforderungen für die
energetische Nutzung flüssiger Biomasse
auf den Strombereich übertragen. Die
Verordnung bedarf noch der Zustimmung
des Deutschen Bundestages.
Ausgleichsmechanismus des
EEG beschlossen
Das Bundeskabinett hat am 27. Mai 2009
die Verordnung des bundesweiten Aus-
gleichsmechanismus des Erneuerbare-Ener-
gien-Gesetzes (AusglMechV) beschlossen.
Inhaltlich soll diese Verordnung den nach
dem EEG vergüteten Stromfluss finanzi-
ell und energiewirtschaftlich effizienter
sowie für den Verbraucher transparenter
gestalten als dies derzeit geschieht.
SDLV für Windkraftanlagen
in Kraft
Die Bundesregierung hat die SDLV (Sys-
temdienstleistungsverordnung) für Wind-
energieanlagen im Kabinett beschlossen.
Windenergieanlagen sollen zukünftig ver-
stärkt die Eigenschaften konventioneller
Kraftwerke erfüllen. Die SDLV für Wind-
energieanlagen schafft hierfür den politi-
schen und rechtlichen Rahmen und soll
so die Weichen stellen für den Ausbau
von Windenergie.
Große Koalition beantragt
vollständige Regulierung des
Finanzvertriebs
Am 03. Juli 2009 hat die große Koaliti-
on beschlossen, dass sie eine Regulierung
aller Finanzprodukte analog des Versiche-
rungsvermittlerrechts befürwortet. Die
faktische Umsetzung der Regulierung
wird in drei Kernforderungen formuliert:
Nachweis einer Mindestqualifikation,
Eintrag in ein Register, bedarfs- und pro-
duktorientierte Beratung, Dokumentati-
onspflicht sowie der Nachweis einer Ver-
mögenschadenhaftpflicht (VSH); Stärkung
der produkt- und anbieterunabhängigen
Beratung, insbesondere des Finanz- und
Beratungsangebotes der Verbraucherzen-
tralen durch öffentliche Gelder; Diskussi-
on über einen Finanz-TÜV und freiwillige
Zertifizierung von Produkten und Ver-
triebswegen mit dem Ziel einer höheren
Transparenz für Verbraucher.
AIFM erfasst auch geschlosse-
ne Fonds
Der europäische Richtlinienentwurf AIFM
(Alternative Investmentfonds Manager)
hat seinen Wirkungskreis erweitert: Auch
geschlossene Fonds werden erfasst. Eini-
ge Punkte der AIFM lassen sich jedoch
nicht klar auf die Assetklasse geschlos-
sene Fonds übertragen. So sieht der
Entwurf beispielsweise eine jährliche Be-
wertung des Assets vor. Da geschlossene
Fonds jedoch meist sehr langfristig konzi-
piert sind, bleibt der Nutzen dieser Aktion
zu bedenken. Darüber hinaus entstehen
dem Emissionshaus durch eine laufende
Bewertung Kosten, die letzten Endes die
Gewinnerwartung des Anlegers schmä-
lern.
Veräußerungsgewinne in
Deutschland steuerfrei
In seiner Entscheidung vom 28. April >>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 49
STEUER I RECHT I KONZEPTION
2009 (Az.: 17 K 1070/07 F) hat das
Düsseldorfer Finanzgericht den Gewinn
aus der Veräußerung einer britischen Im-
mobilie in Deutschland von der Besteu-
erung ausgenommen. Bislang war diese
Frage strittig, da das DBA (Doppelbesteu-
erungsabkommen) eine Subject-to-tax
Klausel enthält.
BGH entscheidet über Informa-
tionspflichten einer Bank
In seinen Urteilen vom 14. Juli 2009 (Az.:
XI ZR 152/08 und XI ZR 153/08) hat
der Zivilsenat des Bundesgerichtshofes
über Schadenersatzansprüche entschie-
den, die von zwei Anlegern gegenüber
einer Bank wegen angeblicher Schlecht-
erfüllung der Informations- und Bera-
tungspflichten geltend gemacht wurden.
Der BGH gab den Klägerinnen recht und
verwies darauf, dass bei dem Wunsch
nach einer sicheren Geldanlage das be-
grenzte Sicherungssystem einer Bank im
Insolvenzfalle erwähnt werden müsse.
Sicherheitsorientierten Sparern dürfen,
wenn Summen durch die Einlagensiche-
rung nicht gedeckt sind, keine eigenen
Zinspapiere empfohlen werden.
BGH begründet Kickback-
Urteil
In der Leitsatzentscheidung geht es um
das Organisationsverschulden von Ban-
ken und deren Beweislast. Im Urteil vom
12. Mai hatte der BGH Banken wegen
Organisationsverschuldens zum Scha-
denersatz verurteilt und ihnen die Be-
weislast auferlegt, dass sie die Verstöße
nicht vorsätzlich begangen hatten. Das
jetzige Urteil ist für das gesamte Banken-
recht von elementarer Bedeutung und
könnte ein Meilenstein auf dem Weg für
Zivilprozesse geschädigter Bankkunden
sein.
Anlagevermittlungsgesellschaft
muss Schadenersatz leisten
Das geht aus einem aktuellen Urteil (Az.:
17 U 209/08) des Oberlandesgerichts
Frankfurt hervor. Das OLG Frankfurt
stimmte der Klage zu mit der Begrün-
dung, dass die Anlagevermittlungsge-
sellschaft das Fondskonzept empfohlen
habe, ohne im Vorfeld die Plausibilität
und die wirtschaftliche Tragfähigkeit des
Konzeptes geprüft zu haben. Die Gesell-
schaft könne sich nicht auf die steuerliche
Beurteilung durch einen Steuerberater
verlassen, sie sei vielmehr selbst in der
Pflicht, das Konzept auf Herz und Nieren
zu prüfen.
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Noch näher am Markt
BETEILIGUNGSREPORT 3200950
STEUER I RECHT I KONZEPTION
Konzeptionelle Abgrenzung von klassischen Solarfonds zu Blind-Pools
Derzeit scheinen geschlossene Solarfonds in aller Munde zu sein. Das dahinterstehende
Investitionskonzept ist grundsätzlich auch sehr überzeugend. >
Denn der technische Prozess der solaren
Stromerzeugung ist einfach, es besteht
eine Abnahmeverpflichtung seitens der
Versorger, alle Kostenpositionen sind ver-
nünftig prognostizierbar und schließlich
sorgt die gesetzliche Grundlage für eine
hohe Sicherheit der Geldanlage. Sofern
eine Solaranlage rechtlich und technisch
sauber errichtet wurde, kann von einer
soliden Sachwertinvestition gesprochen
werden.
Derzeit sind jedoch im Gesamtmarkt
nicht nur kaum Fremdfinanzierungen,
sondern auch kaum Eigenkapitalzwi-
schenfinanzierungen von Banken zu be-
kommen. Hier sind Blind-Pools im Vorteil,
denn sie sammeln zunächst das Eigenka-
pital ein und erwerben die Solarkraftwer-
ke erst danach. Zwischenfinanzierungen
benötigen sie nicht.
Marktlage
Diese Situation spiegelt sich auch bei den
aktuellen Beteiligungsangeboten wider,
denn es sind momentan fast nur Blind-
Pool-Konzepte zu haben. Dies liegt nicht
daran, dass keine gut gemachten Solar-
projekte existieren, sondern lediglich da-
ran, dass derzeit zu wenig Zwischenfinan-
zierungen verfügbar sind.
Für den Anleger ist von Bedeutung, dass
bei diesen Blind-Pool-Konzepten der wirt-
schaftliche Erfolg stärker an der Qualität
des Fondsanbieters hängt. Bevor nämlich
Stromerlöse erzielt werden, muss der An-
bieter zunächst geeignete Fondsobjekte
identifizieren und erwerben können.
Dieser zusätzliche Aufwand für das Ma-
nagement erhöht insgesamt die Kosten
des Fonds. Bei der Assetklasse Solarfonds,
die geringe Risiken mit vergleichsweise
niedrigen Renditen entlohnt, können die-
se Mehrkosten schnell auf die tatsächlich
erzielte Rendite drücken. Daneben be-
steht auch noch die Gefahr für den An-
leger, dass zu den prospektierten Bedin-
gungen nicht genügend Solarkraftwerke
erworben werden können und damit das
Anlegergeld unverzinst auf den Fondskon-
ten ruht.
Insgesamt besteht also ein erhöhter An-
spruch an die Fondskonzeption, die er-
reichen muss, dass dennoch vernünftige
wirtschaftliche Ergebnisse erzielt werden
können, ohne die Annahmen zu optimis-
tisch treffen zu müssen. Im Gegenzug für
diese erhöhten Risiken erhält der Anleger
bei Gelingen des Blind-Pools ein diversi-
fiziertes Portfolio von Solarkraftwerken
und bei großem Fondsvolumen tendenzi-
ell eine bessere Verteilung der Fondsne-
benkosten auf die Anschaffungskosten.
Es kann also nicht generell behauptet
Gastautor: Christian Gursky
Christian Gursky ist Mitarbeiter der EastMerchant GmbH in Düsseldorf, die unabhängig Fondsprojekte für Emissi-onshäuser entwickelt und arrangiert. Sein Fondskommentar-Blog beobachtet die Fondsindustrie: www.fondskommentar.de
werden, dass Blind-Pools die bessere oder
schlechtere Investitionsstruktur darstellen.
Zukünftige Entwicklung
Solange wir keine Besserung bei den Ei-
genkapitalzwischenfinanzierungen sehen,
werden Blind-Pools weiter den Markt
für Solarfonds dominieren. Der Anle-
ger sollte dabei berücksichtigen, dass er
dem Anbieter deutlich mehr Vertrauen
entgegenbringen muss, als wenn die An-
lagen bereits im Vorfeld identifiziert und
erworben werden konnten. Die Anbieter
können ihre Rolle aber auch nutzen und
sich durch geschickte Objektauswahl
und damit einhergehende bessere Ren-
dite-/Risiko-Verhältnisse für den Anle-
ger von ihren Konkurrenten abgrenzen.
Weitere Informationen zum Stichwort
„Solarfonds“ und eine Diskussionsmög-
lichkeit finden Sie unter www.fondskom-
mentar.de
BETEILIGUNGSREPORT 32009 51
STEUER I RECHT I KONZEPTION
>
Können Kurzprospekte für eine größere Transparenz sorgen?
Verkaufs- und Emissionsprospekte haben den Zweck, einem Anleger ein Bild über die Vorteile,
aber auch die Nachteile der ihm angebotenen Kapitalanlage und den handelnden Personen-
kreis zu vermitteln. Welche Erfahrungen haben die Personen, die diese Beteiligung anbieten?
Wie ist deren Erfolgsgeschichte? Welche Verbindungen existieren zwischen den
beteiligten Partnern?
Ausgangssituation
Bei Prospekten, die heutzutage einen
Umfang von nicht selten 100 und noch
mehr Seiten haben, stellt sich von Ver-
triebsseite sehr schnell die Frage, ob das
alles dem Kunden erklärt, von Vertriebs-
seite geprüft und dem Kunden verständ-
lich gemacht werden muss. Sehr schnell
schließt sich dann die Frage an, ob es
nicht auch kürzer geht und ob nicht ein
Kurzprospekt das richtige Mittel sein
könnte. Die wichtigsten Dinge kompakt
zusammengefasst, leichtere Lesbarkeit,
weniger Aufwand und größere Flexibili-
tät bei der Umsetzung erforderlicher Än-
derungen …
Das klingt alles verlockend. Die wich-
tigste Frage ist dabei aber, ob bzw. mit
welchen Einschränkungen mit einem
Kurzprospekt den Anforderungen von
Gesetz und Rechtsprechung genügt wer-
den kann.
Welchen Anforderungen muss
ein Prospekt genügen?
Der Emissionsprospekt ist die wichtigste
und häufig sogar die einzige Informations-
quelle, anhand derer sich ein Anleger über
ein Beteiligungsangebot und dessen Chan-
cen und Risiken informieren kann. Der Pro-
spekt muss deshalb vollständig und richtig
und für den Empfängerkreis, der angespro-
chen werden soll, verständlich formuliert
und strukturiert sein. Ob ein Prospekt
unrichtig oder unvollständig ist, ist nicht
allein anhand der wiedergegebenen Einzel-
tatsachen, sondern nach dem Gesamtbild
zu beurteilen, welches der Prospekt von
den Verhältnissen des Unternehmens ver-
mittelt. Dabei dürfen die Prospektverant-
wortlichen allerdings eine sorgfältige und
eingehende Lektüre des Prospektes bei
den Anlegern voraussetzen.
Vor allem auch die Aufnahme einer
– nach dem Standard des Instituts der
Wirtschaftsprüfer oder kurz IDW S4 ja
geforderten – Prognoserechnung in ei-
nem Prospekt erfordert eine besondere
Sorgfalt der Prospektverantwortlichen,
weil der potenzielle Anleger den Entwick-
lungsmöglichkeiten seiner Beteiligung im
Regelfall eine besondere Bedeutung bei-
messen wird. Prospektherausgeber sind
– auch wenn sie auf die Unverbindlich-
keit von Annahmen und Prognosen hin-
weisen – nicht von ihrer Verantwortung
befreit, dafür Sorge zu tragen, dass keine
Widersprüche zwischen der Prognosebe-
rechnung und dem sonstigen Prospektin-
halt bestehen.
Während bei öffentlich angebotenen
Fondsbeteiligungen eine Gestattungsprü-
fung nach Verkaufsprospektgesetz durch
die BaFin gesetzlich vorgeschrieben ist, ist
die Prospektprüfung nach IDW S4 noch
immer eine freiwillige (kurze Anmerkung:
zurzeit ist erneut eine Diskussion darüber
entbrannt, geschlossene Fonds einer stär-
keren Regulierung zu unterziehen. Eine
der Diskussionspunkte ist die denkbare
Forderung, solche Prospektgutachten zu
einem Muss zu machen).
Die Prüfung durch den Prospektprüfer
ist wesentlich umfangreicher als die Ge-
stattungsprüfung. Der Prospektprüfer
prüft die Vollständigkeit, Richtigkeit,
Klarheit und Plausibilität. Er führt eine
Inhaltskontrolle bezüglich wirtschaftli-
cher, steuerlicher und rechtlicher Anga-
ben durch und überprüft des Weiteren,
dass die Prospektdarstellung insgesamt
kein falsches Bild der Vermögensanlage
vermittelt.
Bei Änderungen von wesentlicher Be-
deutung, insbesondere betreffend die
Beurteilung des Emittenten und die Be-
urteilung der Vermögensanlage, ist der
Prospektherausgeber zu einem Prospekt-
nachtrag gem. § 11 VerkProspG ver-
pflichtet. Hierauf muss an dieser Stelle
nicht näher eingegangen werden.
Kurzprospekte
Nach der Feststellung, welche Kriterien
ein Prospekt zu erfüllen hat, ist auf die
Frage zurückzukommen, ob ein Kurz-
prospekt das probate Mittel sein kann,
um für „klarere Sicht“ sorgen zu können.
Den Begriff „Kurzprospekt“ sucht man in
den Inhaltsverzeichnissen der Lehrbücher
und Kommentare zum Prospektrecht/
Verkaufsprospektgesetz vergeblich. Die
Gastautor: Ulrich NastoldRAe, Klumpe, Schröder + Partner GbR, Köln
>>
BETEILIGUNGSREPORT 3200952
IMMOBILIEN
Praxis ist hier einen Schritt voraus, denn
Kurzprospekte sind inzwischen weit ver-
breitet. Als wichtiger Grund wird häufig
der Vertriebs- und/oder Kundenwunsch
genannt (insbesondere sei es einem
Kunden nicht zumutbar, sich durch den
Hauptprospekt mit seinen häufig mehr
als 100 Seiten durchzuarbeiten, zumal
ihm nicht selten nur ein Beteiligungsan-
gebot vorgestellt wird, sondern mehrere
und nicht selten von verschiedenen Emis-
sionshäusern).
Ein weiterer Grund ist die leichtere Les-
barkeit, insbesondere die Möglichkeit,
die wichtigsten Punkte in Kürze präsen-
tieren zu können (Stichwort: „Angebot im
Überblick“ oder das „Wichtigste im Über-
blick“). Damit kann dann auch für die
überall gewollte verbesserte Transparenz
gesorgt werden.
Und eng mit dem Punkt „Vertriebs-
wunsch“ hängt der Punkt zusammen,
dass ein Emissionshaus nicht gegenüber
einem anderen, welches Kurzprospekte
hat, ins Hintertreffen geraten will („kein
Wettbewerbsnachteil durch Verzicht auf
Kurzprospekte“).
Kurzprospekte sind en vogue, und für sie
gibt es Vorbilder aus anderen Anlageseg-
menten, in denen sogar von Gesetzgeber-
seite gefordert wird, dass für den Interes-
senten eine Kurzpräsentation erstellt wird.
So heißt es in § 42 Investmentgesetz,
dass eine Kapitalanlagegesellschaft für
die von ihr verwalteten Sondervermögen
einen vereinfachten und einen ausführli-
chen Verkaufsprospekt mit den Vertrags-
bedingungen dem Publikum zugäng-
lich zu machen hat. Es folgen dann die
Mindestangaben, die ein ausführlicher
Verkaufsprospekt enthalten muss. Der
vereinfachte Verkaufsprospekt muss in
zusammengefasster und für den Durch-
schnittsanleger leicht verständlicher Form
nur auszugsweise Informationen enthal-
ten (vgl. § 42 Abs. 2 InvG). Am Ende des
Absatzes heißt es sogar, dass der verein-
fachte Verkaufsprospekt weitere Informa-
tionen außer den im Gesetz genannten
nicht enthalten darf, sofern dies nicht
ausdrücklich bestimmt ist. Es geht mithin
vor allem um eine zusammenfassende
und eine leicht verständliche Darstellung.
Bei der Vermittlung von Versicherungs-
verträgen soll ein Versicherungsnehmer
ebenfalls auf knappem Raum die wich-
tigsten Informationen zur Versicherung,
die ihm angeboten wird, erhalten. § 4
VVG-Info-Verordnung (VVG-Informations-
pflichtenverordnung) fordert die Zurverfü-
gungstellung eines Produktinformations-
blattes.
Dieses soll für den Versicherungsnehmer,
sofern er ein Verbraucher ist, die Infor-
mationen enthalten, die für seine Ver-
tragsentscheidung bzw. für die Erfüllung
des Vertrages von Bedeutung sind. Die
Rechtsverordnung nennt abschließend
die einzelnen Informationen und gibt
darüber hinaus vor, dass diese in der vor-
gegebenen Reihenfolge zu geben sind.
Zusätzlich ist in der Lebensversicherung
auf die Modellrechnung nach § 154 VVG
hinzuweisen. In der Lebens- und Kran-
kenversicherung sind darüber hinaus die
Abschluss- und Vertriebs- sowie die sons-
tigen Kosten auszuweisen.
Das Produktinformationsblatt ist geson-
dert auszufertigen und als solches zu
kennzeichnen. Es ist den übrigen Infor-
mationen voranzustellen. Da das Blatt
aufgrund seiner Zielsetzung nur sehr all-
gemein abgefasst sein kann, ist es von
besonderer Wichtigkeit, dass im Übrigen
auf die jeweiligen Vertragsabreden gezielt
hinzuweisen ist.
Diese gesetzlichen Beispielsfälle aus ande-
ren Anlagesegmenten sollten berücksich-
tigt werden, wenn im Bereich geschlos-
sener Fondsbeteiligungen Kurzprospekte
erstellt werden. Die Kriterien der Richtig-
keit und Transparenz können auch durch
einen Kurzprospekt erfüllt werden. Auf
das Tatbestandsmerkmal „Vollständigkeit“,
welches ein Hauptprospekt zu erfüllen
hat, trifft dies naturgemäß nicht zu. Unab-
dingbar ist deshalb ein deutlicher Hinweis
darauf, dass es sich lediglich um Kurzin-
formationen der angebotenen Beteiligung
handelt und bei Erwerbsinteresse die Lek-
türe des Hauptprospektes samt der darin
enthaltenen Darstellung zu dem angespro- >>
BETEILIGUNGSREPORT 32009 53
STEUER I RECHT I KONZEPTION
chenen Investorenkreis und den beschrie-
benen Risiken ein absolutes Muss ist.
Je umfangreicher ein Kurzprospekt ist,
desto größer ist die Gefahr, dass er mit ei-
nem Hauptprospekt verwechselt werden
kann. Des Weiteren ist darauf zu achten,
dass ein Anleger, der eine Beteiligung er-
werben möchte, formwirksam bestätigt
hat, dass ihm der Hauptprospekt vor-
gelegen hat und er diesen zur Kenntnis
genommen hat. Da die Rechtsprechung
fordert, dass dem Anleger die ihm zu er-
teilenden Informationen rechtzeitig vor
Erklärung des Beitritts erteilt worden sind,
sollte zwischen Empfangsbestätigung
und Erwerb der Beteiligung ein ausrei-
chend langer Zeitraum liegen, dass der
Anleger auch tatsächlich die Gelegenheit
wahrnehmen konnte, den Hauptprospekt
zur Kenntnis zu nehmen und ggf. weitere
Fragen zu stellen. Wenn Sie nun fragen,
was ein „ausreichend langer Zeitraum“ ist,
kann ich Ihnen nur die häufige Juristenant-
wort geben, dass es auf die Umstände des
Einzelfalles ankommt. In dem einen Fall
eines erfahrenen und risikobewussteren
Anlegers, der vielleicht auch eine ähnliche
Beteiligung in seinem Portfolio hat, kann
ein Tag genügen. Bei einem Anleger, dem
verschiedene Anlagemöglichkeiten präsen-
tiert wurden, der noch keine Erfahrung mit
geschlossenen Fonds hat und dessen Steu-
erberater, den er gerne kontaktieren möch-
te, vielleicht gerade in Urlaub ist, kann
eine Woche zu knapp bemessen sein. In
der Regel sollte ein Zeitraum von zwei bis
drei Tagen ausreichen.
Mit Kurzprospekten soll Interesse geweckt
werden, und es sollen die Emotionen an-
gesprochen werden. Für kurze Prospekte
sind deshalb nicht selten die Marketing-
abteilungen zuständig. Damit es aber
zu keinen unterschiedlichen Aussagen in
Kurzprospekt und Hauptprospekt kommt
oder unterschiedliche Schlussfolgerungen
gezogen werden können, sollte unbedingt
eine Abstimmung mit den Experten er-
folgen, die für rechtliche und steuerliche
Grundlagen, die Risikohinweise und die
Plausibilitätsprüfung des Angebotes zu-
ständig sind.
Im Übrigen sollten die Emissionshäuser
auch überprüfen, inwieweit die Haupt-
prospekte ausgedünnt und dennoch so
gestaltet werden können, dass die voll-
ständigen und richtigen Informationen
auch in einem Prospekt zusammengefasst
sind, der weit weniger umfangreich ist als
die derzeit auf dem Kapitalanlagemarkt
befindlichen Prospekte. Weniger und das
dann aber verständlicher wäre dann in ei-
nem solchen Fall ein „mehr“.
Außerordentliche Anforderungen in der Krise
Investorenmanagement – Interessenvertretung und Service als Dienstleistung für die Anleger
Mit dem Begriff Investorenmanagement wird eine Reihe von Aktivitäten zusammengefasst, die
die Schnittstelle zum Kreis der Anlegerinnen und Anleger bilden, nachdem der Fonds
geschlossen wurde. Generell ist das Investorenmanagement ein wichtiges Qualitätsmerkmal einer
langfristig angelegten geschlossenen Beteiligung. Es ist ein Imagefaktor für die ganze Branche, und
zwar ganz besonders bei schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen.
In den letzten zehn Jahren sind die Anfor-
derungen an ein gutes Investorenmana-
gement extrem gestiegen. Das liegt nicht
nur an der Diversifizierung der geschlos-
senen Fonds über die klassische Schiffs-
oder Immobilienbeteiligung hinaus in eini-
ge andere Wirtschaftszweige wie Private
Equity oder alternative Energien, auch die
zunehmende Komplexität der Fondskon-
zepte trägt dazu bei.
Wer übernimmt das Investo-
renmanagement bei einer KG?
Bei den meisten geschlossenen Fonds wird
das Investorenmanagement von einer
Tochtergesellschaft des Emissionshauses
übernommen, die im Vertragswerk des
Fonds als Treuhandgesellschaft auftritt.
Sowohl von Anlegern als auch von der in
der Branche vertretenen Regenbogenpresse
wird die Tatsache, dass die Treuhand eine
Tochtergesellschaft des Emissionshauses
ist, als negativ wahrgenommen. Weiter
gedacht ist genau das jedoch ein großer
Vorteil: Eine externe Gesellschaft würde
praktisch fremden Anlegern nicht mit dem
notwendigen Hintergrundwissen begegnen
können. Die Erfahrung eines Anlegers mit
geschlossenen Fonds, die Kommunikation
des Anlegers mit seinem Berater und der
intensive Austausch mit dem Emissionshaus
und den entsprechenden Partnern ermög-
lichen erst eine wirklich gute fehlerlose
Gastautorin:Bettina MöllmannSpezialistin für Investorenmanagement
>
>>
BETEILIGUNGSREPORT 3200954
STEUER I RECHT I KONZEPTION
Anlegerbetreuung. Der Vorwurf, der Toch-
tergesellschaften gemacht wird, ist, dass sie
möglicherweise nur Interessen des Emissi-
onshauses vertreten würden. Der Punkt ist,
die Interessen eines guten Emissionshauses
decken sich mit den Interessen der Anleger.
Das Investorenmanagement ist ein Quali-
tätsmerkmal auch für ein Emissionshaus.
Und diese Anforderung kann nur eine ver-
bundene Gesellschaft erfüllen, natürlich mit
einem abgetrennten Mitarbeiterkreis und
einer Geschäftsführung, die sich ausschließ-
lich auf dieses Thema konzentriert.
Die klassische Treuhand-Dienst-
leistung
Diese besteht aus einigen, eher formalen
Verpflichtungen, die im Treuhandvertrag
festgelegt und dort exakt formuliert sind.
Abgesehen von rein organisatorischen
Aufgaben wie Handelsregistereintragung,
Weiterleitung von Zahlungen, Annahme
von Beitrittserklärungen obliegt der Treu-
handgesellschaft auch die Durchführung
von Treugeberversammlungen, die fast
immer gleichzeitig mit den Gesellschaf-
terversammlungen stattfinden. Allein die-
ser Unterschied ist bei den Anlegerinnen
und Anlegern meist erklärungsbedürftig.
Formal sind die beiden Anlegergruppen
getrennt, werden aber auch organisato-
risch meist zusammengefasst, die Verträ-
ge ermöglichen diese Vorgehensweise.
Insgesamt ist die klassische Treuhand-
Dienstleistung die exakte Umsetzung der
treuhandvertraglichen Pflichten.
In der Regel ist dazu eine Spezial-EDV
notwendig, es gibt einige Systeme, die
auch mit guter Beratung im Markt etab-
liert sind. Manchmal müssen die Syste-
me bei Einführung in das Unternehmen
an die Prozesse angepasst werden, das
ist bei guter Beratung unproblematisch.
Aufgrund der unglaublich umfangreichen
Papierdokumentation ist auf jeden Fall
ein Dokumentenmanagement-System zu
empfehlen.
Was macht Treuhand zum
Investorenmanagement?
Ein Investorenmanagement geht deutlich
über die klassische Treuhand-Dienstleis-
tung hinaus. Hier werden natürlich auch
die treuhandvertraglichen Pflichten umge-
setzt, aber über dieses Minimalprogramm
hinaus findet eine echte, intensive Inter-
essenvertretung statt. Den Anlegern muss
eine vollständige und vor allem konstruk-
tive Wahrnehmung ihrer Rechte nicht nur
ermöglicht werden, sondern sie müssen
dabei sowohl organisatorisch als auch in-
haltlich unterstützt werden.
Um ein gutes Investorenmanagement zu
leisten, müssen wir denken, wie der An-
leger denkt. Wir müssen eine Dienstleis-
tung schaffen, bei der der Anleger wirk-
lich überzeugt ist, „Die machen das für
mich“. Nicht wir müssen sie gut finden
und zum Beispiel die Berichte verstehen,
sondern der Anleger muss sie gut finden.
Dazu gehört als Erstes, den Anleger als
In turbulenten Zeiten hilft nur eine langfristige Betrachtung der realen Werte,
um eine Wertvernichtung durch kurzfristiges Handeln zu verhindern.
In einem Markt ohne Käufer gilt es um so mehr:
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BETEILIGUNGSREPORT 32009 55
STEUER I RECHT I KONZEPTION
Partner zu sehen und ihn nicht auf einen
wenig kompetenten einfachen Geldgeber
zu reduzieren. Natürlich sind die Anle-
ger nicht fachkompetent im Bereich der
Fonds, die sie gezeichnet haben. Diese
Erwartung unsererseits ist unangemessen.
Entscheidend ist: Was erwartet der Anle-
ger von uns? Er erwartet, dass wir jeder-
zeit verständlich machen, was mit seiner
Beteiligung passiert. Er erwartet, dass wir
eben nicht die Fondsgeschäftsführung,
die Reederei, das Immobilienmanage-
ment oder was auch immer sind, sondern
die Anlegervertretung. Der kleine Satz im
Vertragswerk – die Treuhand vertritt die
Interessen der Anleger – wird oft über-
lesen. Wir arbeiten für die Anleger, für
niemanden sonst. Unsere Dienstleistung
muss so gut sein, dass die Anleger kei-
nen anderen Interessenvertreter brauchen
– zum Beispiel einen Anwalt. Nach mei-
ner Erfahrung gibt es auch bei schlechter
wirtschaftlicher Entwicklung eines Fonds
keine Rechtsstreitigkeiten im Zusammen-
hang mit dem Investorenmanagement,
wenn die Treuhand sich bei den Maßnah-
men der Fondgeschäftsführung ganz klar
zum aktiven Interessenvertreter macht.
Besondere Anforderungen in
der Krise
Natürlich kann bei schlechter wirtschaftli-
cher Entwicklung und der – absolut nach-
vollziehbaren – Unzufriedenheit der An-
leger manchmal der Verdacht entstehen,
die Treuhand hätte die Anlegerinteressen
nicht im notwendigen Maße vertreten.
Um diesem Verdacht nach Möglichkeit
vorzubeugen, müssen die Anleger gerade
in dieser Krise schnell über wichtige Ent-
wicklungen im Fonds informiert werden.
Das ist aufwendig und teuer, aber das
muss ein gutes Investorenmanagement
leisten. In der Krise zeigt sich – wie bei
vielen Dienstleistungen – die Qualität.
Hier ist Transparenz in ganz besonderem
Maße das Gebot der Stunde. Aufklärung
sowohl über die wirtschaftliche als auch
über die rechtliche Situation in vergleichs-
weise nahen Abständen ist zwingend.
Viele Medienberichte kritisieren gera-
de die Intransparenz bei geschlossenen
Fonds generell und in wirtschaftlichen
Krisensituationen im Besonderen. Fern-
sehberichte, in denen Interviews mit un-
zufriedenen Anlegern gezeigt werden,
schaden nicht nur der Branche, sondern
die Probleme im Fonds werden nur noch
ausgeprägter, da die Anleger dann andere
Interessenvertreter hinzuziehen.
Transparenz bedeutet im Wesentlichen
Anlegerinformation. Schriftliche Mittei-
lungen, Berichte, Kurznachrichten, etc.
müssen so präsentiert werden, dass die
Anleger sie auch wirklich lesen. Das er-
fordert vor allem verständliche Texte, das
ist eine Anforderung an das Investoren-
management, der oft nicht nachgekom-
men wird. Die optische Gestaltung muss
gemeinsam mit gut strukturierten und
verständlichen Texten dazu führen, dass
die Anleger nach der Lektüre umfassend,
sinnvoll informiert sind. Klar ist, dass nur
für die Willensbildung relevante Ereignis-
se berichtet werden, durch Darstellung
irrelevanter Details sind schon viele Miss-
verständnisse entstanden. Hier ist wieder
der Grundsatz zu sehen: Wir arbeiten für
den Anleger, eine einfache Erfüllung des
Treuhandvertrages reicht einfach nicht
mehr aus. Wir dürfen uns nicht auf den
Standpunkt zurückziehen, der Anleger sei
doch informiert worden – eine schlechte,
unverständliche Information ist fast so
schlimm wie gar keine.
In wirtschaftlichen Krisensituationen
sind oft Gesellschafterbeschlüsse not-
wendig, die über die üblichen Abstim-
mungspunkte einer regulären Gesell-
schafterversammlung hinausgehen.
Wenn eine geplante Maßnahme die Zu-
stimmung der Gesellschafterversamm-
lung erfordert, sollten diese Beschlüsse
nach Möglichkeit auf einer Präsenzver-
sammlung gefasst werden. Hier sollte
in einem vernünftigen Investorenmana-
gement dafür gesorgt werden, dass die
außerordentliche Gesellschafterver-
sammlung von der Fondsgeschäftsfüh-
rung aktiv einberufen wird, und nicht
erst auf Drängen aus dem Anlegerkreis.
Dort sollte die Fondsgeschäftsführung
die Maßnahme detailliert vortragen und
sich den Fragen der Anleger stellen.
Die Anleger sind hier in besonderem
Maße gefragt, an der Willensbildung
teilzunehmen. Aber darauf müssen sie
auch hingewiesen werden, sonst fällt es
ihnen schwer, ihre Rechte wahrzuneh-
men. Organisatorisch und inhaltlich ist
die Versammlung so zu planen, dass es
für die Anleger optimal ist. Das heißt
möglichst einfaches Abstimmungsverfah-
ren, sofortige Auswertung, Präsentation
zur inhaltlichen Begleitung, Einladung
von Experten, umfassende Vorbereitung
des Vortrages der Geschäftsführung,
Aufklärung der Anleger sowohl über die wirtschaftliche als auch über die rechtliche Situation in vergleichsweise nahen Abständen ist zwingend.
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BETEILIGUNGSREPORT 3200956
SZENE
Anwesenheit und Vortrag des Beirates,
gegebenenfalls ein Handout zur Unter-
stützung für das Verständnis der Anle-
ger. Es muss genug Zeit für Diskussionen
eingeplant werden, aber die Versamm-
lungsleitung sollte verhindern, dass die
Diskussion durch wenig fundierte Beiträ-
ge gestört wird.
Die Kommunikation mit den Anlegern
sollte so intensiv sein, dass die Anleger in
vernünftigem Maße an Entscheidungen
teilnehmen können. Selbstverständlich
ist zu berücksichtigen, dass die Anleger
einfach nicht die Fachkompetenz besit-
zen, um alle Sachverhalte der Fondsge-
sellschaft sinnvoll beurteilen zu können.
Das kann auch ein gutes Investorenma-
nagement nicht grundsätzlich verändern.
Es ist eine schwierige Gratwanderung,
die Informationen zu extrahieren, die für
die Anleger eine vernünftige, umfassen-
de Entscheidungsgrundlage bilden. Der
Grundsatz „Viel hilft viel“ ist hier unbe-
dingt kontraproduktiv.
Aber ein aktives Investorenmanagement
reicht über die Transparenz hinaus. Die
Teilnahme an Beiratssitzungen und ande-
ren Gesprächen der Fondsgeschäftsfüh-
rung darf sich nicht auf die Protokollfüh-
rung und Hinweise auf die Einhaltung des
Gesellschaftsvertrages beschränken. Ein
solches Verhalten wäre einfach zu passiv,
die Anleger brauchen eine echte, akti-
ve, konstruktive Vertretung, weil sie das
selbst nicht leisten können und auch nicht
müssen, dafür zahlen sie schließlich Treu-
handgebühren.
Anstehende Termine in der Beteiligungsbranche
�Aquila Capital Round Table – Veranstaltungen laufen bereits, Termine und
Veranstaltungsorte entnehmen Sie www.beteiligungsreport.de
�Herbstroadshow 2009 – König & Cie., Veranstaltungen laufen bereits, Termine
und Veranstaltungsorte entnehmen Sie www.beteiligungsreport.de
�Wölbern Kolloqium – Wölbern Invest, KPMG, Veranstaltungen laufen bereits,
Termine und Veranstaltungsorte entnehmen Sie www.beteiligungsreport.de
�Windenergie kompakt I & II – Bundesverband WindEnergie, am 01.09.2009
in Hannover
� Kompetenztag Fremdfinanzierung – VGF, am 03.09.2009 in Berlin
� Grünes Geld 2009 – ECOeffekt, am 05.09.2009 in Münster
� Netzwerkfachtagung Anlegerschutz – SVF AG am 8.09.2009 in Bad Homburg
�Herbstcamp 2009 – HCI Capital AG, ab 09.09.2009, Veranstaltungsorte ent-
nehmen Sie www.beteiligungsreport.de
�Infotour durch Deutschland – UDI, ab 22.09.2009, Veranstaltungsorte
entnehmen Sie www.beteiligungsreport.de
� E-Mail Marketing – gewusst wie! – com42, am 22.09.2009 in Landshut
�Fachtagung Service, Wartung und Betrieb von Windenergieanlagen –
Bundesverband für Windenergie, am 29.09.2009 in Hamburg
� Kompetenztag Produktauswahl 2010 – VGF, am 01.10.2009 in Berlin
�WATT – Kongressreihe Erneuerbare Energien – FairFair GmbH, am 17.11.2009
in Nürtingen
Neue AnschriftHamburgische Seehandlung Schiffsbeteiligungen GmbH & Co. KG Neue Burg 2 20457 Hamburg
Tel. +49 (0)40 34842 – 0Fax +49 (0)40 348422 – 98
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UMZUG
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BETEILIGUNGSREPORT 32009 57
IMMOBILIEN
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Kehrtwende in der steuerlichen Behandlung
Desaster für Medienfondsanleger
Bereits seit 2007 diskutiert die Bayerische Finanzverwaltung über
eine Änderung der steuerlichen Behandlung von Medienfonds.
Ende März 2009 hat sie die Initiatoren
zahlreicher Medienfonds mit einer un-
erwarteten Entscheidung für die in den
Jahren 1998 bis 2005 aufgelegten Fonds
konfrontiert: Die Finanzverwaltung geht
jetzt davon aus, dass sämtliche Schuld-
übernahmeverträge von Medienfonds, bei
denen die Zahlungsverpflichtungen aus
dem Lizenzvertrag durch eine Bank schul-
denbefreiend übernommen wurden, als so
genannte „abstrakte Schuldversprechen“
zu werten sind und es deshalb zu einem
Wegfall von anfänglichen steuerlichen Ver-
lusten kommt. De facto kommen mit die-
ser Entscheidung eine erhebliche Einkom-
mensteuernach- sowie eine rückwirkende
Zinszahlung auf die Anleger zu. Obwohl
diese Änderungen bis dato hauptsächlich
leasingähnliche Fonds betreffen, hat die
Finanzverwaltung angekündigt, dass auch
teiloperative Medienfonds mit Schulden-
übernahme betroffen sind.
Die Behörde weicht mit ihrer Kehrtwende
von einer jahrelang angewendeten Praxis
ab, die im Jahre 1998 mit der Auflage des
ersten, mit der Finanzverwaltung abge-
stimmten, leasingähnlichen Medienfonds
ihren Anfang nahm. Im Jahr 2001 folgte
der so genannte Medienerlass, der einen
allgemeingültigen, verlässlichen Handlungs-
rahmen für Fondsinitiatoren lieferte. Auch
dieser Erlass wurde in enger Abstimmung
mit der Finanzverwaltung verfasst. 2003
veröffentlichte das Bundesfinanzministe-
rium der Finanzen (BMF) eine Überarbei-
tung des Erlasses und gewährte eine Über-
gangsregelung bis Endes des Jahres. Zwei
Jahre später trat der § 15b EStG in Kraft. Er
beinhaltete, dass die gewollte Verrechnung
von anfänglichen Verlusten mit anderen
positiven Einkünften untersagt wird. Als
unmittelbare Reaktion darauf stellten vie-
le Initiatoren das Produkt „Medienfonds“
ein. Erste Betriebsprüfungen für die zu-
rückliegenden Veranschlagungszeiträume
wurden ohne Beanstandungen abgeschlos-
sen. 2007 wurden dann diese Prüfungen
erneut untersucht und auf Antrag Bayerns
eine neue Beurteilung von Medienfonds
beschlossen. Ende März dieses Jahres dann
die Entscheidung: Rückwirkende Änderung
der steuerlichen Behandlung der Schuld-
übernahme bei Medienfonds.
Die Interessegemeinschaft Medienfonds,
zu der sich die Emissionshäuser Hanno-
ver Leasing, KGAL und LHI zusammenge-
schlossen haben, hat den Status quo der
steuerlichen Rahmenbedingungen kurz zu-
sammengestellt (siehe Tabelle unten).
Erste Schlussbesprechungen fanden im
Rahmen laufender Betriebsprüfungen im
April 2009 sowie im Juli 2009 statt. Die
Betriebsprüfung plant, die Schlussbespre-
chungen für alle betroffenen Fonds über-
wiegend zeitnah abzuschließen. Dies dau-
ert im August noch an.
Auch andere Fondsanbieter, wie zum Bei-
spiel IDEENKAPITAL, die mit ihren Medi-
enfonds Mediastream I-III unter die geplan-
ten Änderungen fiele, sind nun entgegen
ihrer früheren Annahme zu der Überzeu-
gung gelangt, dass die Finanzbehörden
den Weg der rückwirkenden Steuerände-
rung einschlagen werden. Sie weisen ihre
Anleger darauf hin, dass die anfänglichen
Verlustzuweisungen zumindest zum Teil
rückwirkend aberkannt werden.
Bei all diesen Debatten kommt die Fra-
ge auf, wo der eigentliche Grund für
den Sinneswandel der Finanzbehörden
liegt. Der Gedanke drängt sich auf, dass
wieder einmal händeringend nach einer
Möglichkeit gesucht wird, die Staatskas-
sen zu füllen. -cb-
Unter www.interessengemeinschaft-medienfonds.de können sich Inter-
essierte jederzeit über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
��Auf Grundlage des zur Anwendung kommenden § 5 Absatz 2 EStG sind die
Herstellungskosten der Filme als Betriebsausgaben sofort abzugsfähig, sofern
die Fondsgesellschaft Hersteller im steuerlichen Sinne ist.
��Zudem gilt die überarbeitete jüngste Version des Medienerlasses, in dem die
nicht umfassend geregelte Herstellereigenschaft, Fragen zu Lizenzverträgen und
zum wirtschaftlichen Eigentum erklärt werden.
��Sowohl die jährlichen Lizenzeinnahmen als auch ein eventueller Gewinn aus
der Verwertung und gegebenenfalls Veräußerung der Filmrechte am Ende der
Vertragslaufzeit werden zum Zeitpunkt der Entstehung der vertraglichen Ansprü-
che ertragswirksam und führen zu positiven gewerblichen Einkünften.
�� Der anfänglichen Steuerentlastung stehen damit später planmäßig in der
Summe höhere jährliche Steuerbelastungen aus den laufenden und den einmali-
gen gewerblichen Einkünften gegenüber.
�� Zahlreiche Betriebsprüfungen haben die so beschriebene Behandlung der
laufenden und anfänglichen Aufwendungen in der Praxis bestätigt.
BETEILIGUNGSREPORT 3200958
PERSONELLES
Vertriebsteam erweitert
Ex-Nordea-Geschäftsführer
Wolfgang Seubert wechselt
zu Neue Vermögen Asset
Management.
Der neue Geschäftsführer
für den Vertrieb freut sich auf die beruf-
liche Herausforderung: „Die Neue Vermö-
gen Asset Management GmbH ist einer
der Pioniere auf dem Gebiet des Multi-
Asset-Management und gehört für mich
zu den Perlen der deutschen Fondsszene.
Ich freue mich darauf, mich mit meiner
Erfahrung in den Ausbau der Geschäfts-
aktivitäten einzubringen.“
Erst im April dieses Jahres konnte die Neue
Vermögen Asset Management GmbH Uwe
Bachert als Vertriebsdirektor verpflichten.
DCM AG hat neues Vorstands-
mitglied
Mit Wirkung zum 1. August
2009 hat Dr. Jörg Autsch-bach (43) die Position des
Finanzvorstandes der DCM
Deutsche Capital Manage-
ment AG übernommen.
Autschbach löst Heinz-Theo Tetsch ab,
der auf eigenen Wunsch das Unterneh-
men verlässt.
Autschbach war vorher im Bereich Pro-
jektfinanzierung und strategische Akquisi-
tionsfinanzierung bei der IKB beschäftigt.
Er leitete dort seit 2005 die Abteilung In-
frastruktur.
Neue Führungsspitze bei
Walton Europe
Seit dem 01. Juli 2009 ist
Karl Benno Nagy (44) neu-
er Geschäftsführer der Wal-
ton Europe GmbH mit Sitz in
Hamburg.
Nagy löst Neil McCullagh ab, der wie-
der in die Walton Zentrale nach Kanada
wechselt. Nagy war federführend an der
Markteinführung von „Land Banking“ in
Deutschland beteiligt.
Er begann seine berufliche Karriere bei der
Hamburg Mannheimer Versicherungs AG.
Bereits mit 25 Jahren bekleidete er dort
das Amt des Direktionsrepräsentanten.
Zu seinem Aufgabengebiet gehörte die
Gewinnung von neuen Mitarbeitern, die
Ausbildung, aber auch die Entwicklung von
Verkäufern und Führungskräften sowie die
Durchführung und Planung von Seminaren.
Neuer Konzernpressesprecher
bei IVG
Nach eineinhalb Jahren als
Konzernpressesprecher der
IVG Immobilien AG, Bonn,
verlässt Dr. Knut Hansen
das Unternehmen.
Er wird für noch unbestimmte Zeit nach
Spanien gehen. Er beabsichtigt, in der
Kommunikationsbranche beratend tätig
zu sein. Seine Nachfolge ist von Jens Friedemann bereits angetreten worden.
Emissionshaus nimmt operative
Tätigkeit auf
Die bereits 2008 gegründete
deboka Deutsche Grund & Bo-
den Kapital AG hat ihr opera-
tives Geschäft aufgenommen
und das Management-Team
ernannt. Die beiden neuen
Vorstände Michael Kempkes (43, oben) und Cliff Wenner (44, unten) nehmen ihre Tä-
tigkeit sofort auf. Ab dem 01.
Juli 2009 sollen beide dann von Dan-David
Golla (41) unterstützt werden.
Michael Kempkes war vorher im Vorstand
des Beratungsunternehmens für Finanz-
kommunikation Haubrock AG. Cliff Wen-
ner arbeitete zuletzt als Geschäftsführer bei
der Paribus Vertriebs GmbH. Dan-David
Golla war zuletzt Director DTZ Corporate
Finance und zuständig für die Platzierung
von Fonds bei institutionellen Anlegern im
In- und Ausland. Davor war er u.a. als Bör-
senhändler für verschiedene Assetklassen
bei namhaften Banken beschäftigt.
Wechsel in der Branche
Wer verändert sich wohin?
ALBA erweitert Ge-
schäftsführung
Zum 15. Juni 2009 ist Marc Kirschbaum (36) neben
Carsten Hille in die Ge-
schäftsführung der ALBA, einer 100-Pro-
zent-Tochter der KGAL, eingetreten.
SHEDLIN Capital besetzt
M&A-Bereich
Die Shedlin Capital Group
besetzt ihren neu geschaffe-
nen Unternehmensbereich
Mergers & Acquisitions
(M&A) mit dem 41-jährigen
Kenneth Winkler. Darüber hinaus wird Winkler die Ge-
schäftsführung in strategischen Belangen
sowie bei der Akquisition und Realisie-
rung von Projekten unterstützen.
Vor seinem Eintritt in die SHEDLIN Capital
Group war Kenneth Winkler sieben Jahre
als Chief Investment Officer Vorstandsvor-
sitzender und Gesellschafter im Konzern
der schweizerischen Privatbankengruppe
Hottinger Group - Bankiers tätig.
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BETEILIGUNGSREPORT 32009 59
IMMOBILIEN
��Marktfinale 2009
Das Jahr 2009 hat schwach begonnen und auch im 2. Quartal die Auswirkungen der
Finanzkrise deutlich gespürt. Den Anlegern fehlt das Vertrauen in die Märkte. Gewinnt
die Sachwertbranche die Anleger zurück oder wird die Erholung erst 2010 kommen?
Welche Produkte sind in der Pipeline der Emissionshäuser? Was ist die Strategie der
Maklerpools und Banken?
��Branchenüberblick geschlossene Fonds
Der Druck in der Branche ist hoch. Verluste bei den Unternehmen sind an der Tagesord-
nung. Welche Marktteilnehmer mussten 2009 bereits die Segel streichen? Wer ist kurz
vor der Pleite? Welche Strategien sind erfolgversprechend? Wir sprechen mit Marktteil-
nehmern und sehen hinter die Kulissen.
��Institutionelle Anleger
Bei wegbrechender Publikumsplatzierung hörte man im Markt immer wieder ein Zau-
berwort für den zukünftigen Platzierungserfolg: Institutionelles Geschäft! Wer sind aber
diese Institutionellen, die geschlossene Fonds in ihr Portfolio nehmen? Erhalten diese
andere Produkte, vielleicht sogar die Perlen des Marktes? Wie sehen Großanleger den
Beteiligungsmarkt? Das sind die Fragen, die wir Anbietern wie auch Anlegern stellen
werden.
��Zweitmarkt
Die Kurse sind eingebrochen, der Handel mit Second-hand-Beteiligungen drastisch zu-
rückgegangen. Nach dem Aus der Berliner Zweitmarkt plus ist die Frage nach tragbaren
Geschäftsmodellen mehr als berechtigt. Natürlich muss man auch hinterfragen, ob es
sich derzeit wirklich um Schnäppchenkurse beim Einkauf handelt. Wie sieht die Leis-
tungsbilanz der Zweitmarktfonds jetzt aktuell aus? Zeit, Bilanz zu ziehen.
��Marketing / Marktforschung
��Steuern / Recht / Konzeption
��Szene / Personelles
ImpressumHerausgeber: Edmund Pelikan
Verlag:BeteiligungsVerlag der
Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co. KG
Altstadt 296, D-84028 Landshut,
Tel.: +49 (0) 871 43 06 33 – 0
Fax: +49 (0) 871 43 06 33 – 11
Redaktion:Edmund Pelikan (-ep-) verantwortlich,
Corinna Brandl (-cb-), Evi Hoffmann (-eh-).
Autoren dieser Ausgabe: Andreas Wohlers, Stephanie v. Keudell, Joachim Spill,
Reiner Hambrecht, Alexander Schönle, Dr. Leo Fischer,
Andreas Brinke, Robert Krüger-Kassissa, Michael Rath-
mann, Dr. Oliver Moosmayer, Gunnar Dittmann, Christian
Gursky, Ulrich Nastold, Bettina Möllmann, Rupert Petry.
Grafik, Layout: Paul Pomylnyi, Moritz Meilinger
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Die verbreitete Auflage (ISSN 1865-3448) betrug im
2. Quartal 2009 8.363 Exemplare (IVW geprüft).Die Onlineversion (ISSN 1613-303X) wurde an
über 300.000 Empfänger (Verlagsangabe) versandt.
Foto-Quellen: www.shutterstock.com, www.pixelio.de,
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nung der Autoren wiedergegeben. Diese muss nicht unbedingt mit
der des Herausgebers übereinstimmen.
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trauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahr-
heitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte
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BeteiligungsReport R Quartal 4/ 2009
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