Begleitmaterial für Pädagogen zu

Die Möglichkeit einer Insel

Eine live-animierte Dystopie von sputnic nach dem gleichnamigen Roman von Michel Houellebecq

am Schauspiel Dortmund Spielzeit 2014/15

Premiere: Sa, 28.3.2015

Dogma 20_13Dogma 20_13Dogma 20_13Dogma 20_13

Besetzung Andreas Beck (Daniel1, Elohim)

Frank Genser (Daniel24, Daniel25, Elohim) Bettina Lieder (Vincent, Prophet, Esther, Marie22,

K.I./Höchste Schwester, Elohim) Merle Wasmuth (Isabelle, Professor, K.I./Höchste Schwester,

Elohim)

Musik Buch/Regie sputnic (Nils Voges) Bühne/Kostüme sputnic (Malte Jehmlich)

Character Design, Illustration Animationsfilme Julia Zejn

Miniaturen-Design und –Setbau Artur Gerz Animation Background-Artist,

Illustration Julia Praschma Dia-Illustration Caroline Nooß

Musik Philipp Maike Nicolai Skopalik

Licht Sibylle Stuck Coding & Engineering Lucas Pleß

Videotechnik Mario Simon Dramaturgie Anne-Kathrin Schulz

Animation-Plates Clara Hedwig, Mia Katharina Reiss, Corinna Pietsch, Tilman Oestereich, Carolina Nooß

Regieassistenz Tilman Oestereich Austattungsassistenz Clara Hedwig

Regiehospitanz Mia Katharina Reiss, Corinna Pietsch Ausstattungshospitanz Carolina Nooß

Inspizienz Ralf Kubik Soufflage SuSe Kipp

Kontakt und theaterpädagogische Begleitung: Svenja Riechmann ( in Vertretung für

Sarah Jasinszczak) Theaterpädagogin Schauspiel, Theaterkarree 1-3, 44137 Dortmund, Tel.: 0231/5022555 oder junges-schauspiel@theaterdo.de

InhaltInhaltInhaltInhalt 1. "Die Möglichkeit des Glücks“

2. Biografische Angaben zu den Künstlern

3. Textauszüge

4. Animationstechnik

5. Michel Houellebecq

6. Zitate

7. Timeline - Wissenschaft zur Optimierung des Menschen

Die Möglichkeit des GlücksDie Möglichkeit des GlücksDie Möglichkeit des GlücksDie Möglichkeit des Glücks

Planet Erde, im fünften Jahrtausend. Das Ewige Ringen um sexuelle Attraktivität hat die Menschheit solange erschöpft, bis sie ausgestorben ist. Jedenfalls so gut wie – nur noch hier und da hausen ein paar verwilderte Exemplare in postapokalyptischen Zivilisations-Trümmern: Die Starken essen die Schwachen. Die nun dominierende Menschenform ist der genetisch veränderte sogenannte Neo-Mensch , der alleine lebt, sich durch Photosynthese ernährt und weder Liebe noch Hass kennt. Und auch nicht das Trauma des körperlichen Alterns, denn jeder Neo-Mensch wird regelmäßig neu geklont und als Achtzehnjähriger wiedergeboren. Gefühle sind längst wegoptimiert.

Mit den emotionalen Achterbahnfahrten vergangener Zeiten beschäftigt sich folglich auch Neo-Menschen Daniel24 nur in der Theorie: Gemäß einer zentralen Lebensaufgabe seiner Art studiert er die Tagebuch ähnlichen Lebensberichte seines genetischen Urahns, des berühmten Comediens Daniel1, der im 20./21. Jahrhundert gelebt hat. Daniel1 erweist sich als scharfer Beobachter einer Menschheitsepoche voll Liebe, Lust, Depression und radikalem Jugendwahn, in der jeder permanent verzweifelt auf der Suche nach dem Glück zu sein scheint. Aber ist die neo-menschliche Daseinsform all dem wirklich vorzusiehen? Bald beginnt auch für Daniel24 und seinen Nachfolger Daniel25 eine Suche…Gibt es die Möglichkeit, glücklich zu werden? Wenn ja – wo kann man das Glück finden? Und wie?

Michel Houellebecq, berühmtester französischer Schriftsteller der Gegenwart, wirft in seinem 2005 erschienenen Science-Fiction Bestseller einen Blick durch die Jahrtausendes. Houellebecq schaut auf die Sehnsüchte unserer Jetztzeit und in eine mögliche Zukunft – und denkt weiter, wovon viele Menschen heute träumen.

Mit DIE MÖGLICHKEIT EINER INSEL schreibt das Schauspiel Dortmund nach DAS FEST und MINORITY REPORT ODER MÖRDER DER ZUKUNFT erneut Theater- und Filmgeschichte – im Geiste des Dortmunder Manifests DOGMA 20_13: Eine große Reise durch Zeit und Raum, konzipiert von spuntic, live gespielt, animiert geschnitten und vertont von vier Schauspielern, die direkt vor den Augen der Zuschauer mit über 200 handgemachten Zeichnungen auf teil-bewegliche Animation-Plates sowie mit zahlreichen liebevoll gestalteten Miniaturen, vier Tricktische, zwei Dolly-Roboter und fünf Kameras Michel Houellebecqs Figuren zum Leben erwecken. Der allererste Theaterabend, in dem ein Trickfilm live auf der Theaterbühne erschaffen wird.

Das Krefelder Design- und Künstlerkollektiv sputnic ( Malte Jehmlich, Nicolai Skopalik, Nils Voges) arbeiten deutschlandweit und international im Spannungsfeld zwischen Theater, Film. Musik, Performance und Installation. 2008 wurde ihr Stop-Motion-Trickfilm SÜDSTADT mit renommierten European GrandOff-Award für die Beste Animation ausgezeichnet. Am Schauspiel Dortmund entwickelte sputnic zuletzt Animationen und Visual Effects für EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL und erfand (zusammen mit kainkollektiv) die Reihe STADT OHNE GELD. Anne-Katrin Schulz

Die KünstlerDie KünstlerDie KünstlerDie Künstler

sputnic

sind die drei Medienkünstler und Designer Malte Jehmlich , Nicolai Skopalik und Nils Voges , die seit über zehn Jahren national und international in den Bereichen Film, Szenografie und Design arbeiten. sputnic produziert Filme, inszeniert Theaterstücke und schafft ortsbedingte Installationen und Interventionen, bei denen sie in ihren Arbeiten sowohl soziale, kulturelle und kommerzielle Prozesse, mediale Inszenierungen und die Grenzbereiche analoger und digitaler Realitäten untersuchen. Freie Arbeiten von sputnic waren z.B. im Leopold Museum Wien, dem European Media Art Festival und im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld zu sehen. Die renommierte New York Times berichtete 2010 über sputnics interaktive Game-Kunstinstallation „Racer 0.2“. 2007 gewann sputnics Animationsfilm „Südstadt“ den GrandOff-Award als beste europäische Animation und ein “Prädikat wertvoll“. Am Schauspiel Dortmund entwickelten Malte Jehmlich, Nicolai Skopalik und Nils zuletzt Animationen und Visual Effects für Einige Nachrichten an das All und erfanden (zusammen mit kainkollektiv) die Reihe Stadt ohne Geld die 2011 mit dem Dortmunder Kritikerpreis ausgezeichnet wurde.

Character-Design, Illustration, Animationsfilme

Julia Zejn (*1985) arbeitet seit 2013 als freiberufliche Illustratorin. Schon während ihres Design-Studiums an der Hochschule Niederrhein (Masterabschluss 2013) ging sie selten ohne ihr Skizzenbuch aus dem Haus – ihre bevorzugten Medien sind Fineliner und Aquarellfarbe, oft überarbeitet sie ihre Bilder nachträglich am Computer, um ihnen mehr Tiefe zu verleihen. Julia Zejn zeichnet auch für Animationsfilme, zuletzt für den Kurzfilm Der Fuchsmann sowie für das Theater, z.B. für Dunkel lockende Welt in Moers und Die Kinder von Opel in Bochum, beides in der Regie von kainkollektiv. Für Die Möglichkeit einer Insel (Regie: sputnic) war Julia Zejn für das Character Design, also das Entwerfen und Gestalten der Protagonisten auf den Animation Plates verantwortlich – es ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Dortmund Die Möglichkeit einer Insel ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Dortmund.

Weitere Infos zu Julia Zejn unter www.juliazejn.de. Miniaturen-Design und -Setbau Artur Gerz (*1985 im russischen Nowokusnezk) ist Diplom-Designer und studierte bis 2013 Kommunikationsdesign an der Hochschule Niederrhein. Gerz arbeitet als

freiberuflicher Gestalter derzeit u.a. im Bereich Grafik, Illustration, Messedesign, Film, Animation und Installation. Seine erste Arbeit am Theater führte ihn an den Ringlokschuppen in Mülheim, wo er kainkollektivs Inszenierung Im Westen Nichts Neues in der Reihe 54. STADT als Kameramann begleitete. Die Möglichkeit einer Insel ist Artur Gerz’ erste Arbeit am Schauspiel Dortmund – für den Live-Trickfilm von sputnic entwarf und baute Gerz die Miniaturwelten, die prominenter Teil des Bühnengeschehens sind . Animation Background-Artist, Illustration

Julia Praschma (*1984 in Wanne-Eickel) studierte bis 2013 Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Seitdem ist die Diplom-Designerin als Grafikerin, Illustratorin und freischaffende Künstlerin tätig – Illustrationen von ihr waren z.B. im VISIONS Magazin zu sehen und im CORRECT!VE-Bookzine. Des Weiteren leitet sie Workshops für Jugendliche und junge Erwachsene. Julia Praschma ist Mitbegründerin des sechsköpfigen Kollektivs STEPPENHEXE, das in den Bereichen Bühne, Objekte und Raum arbeitet. Das Arbeiten im Team ist Julia Praschma mindestens genauso lieb und teuer wie das Durchboxen als One-Girl Army. Ihr Stil ist ungefiltert, ehrlich, manchmal vielleicht zu direkt, nah an der Realität aber gleichzeitig raumöffnend für fantastische Kopfkonstrukte. Ein Kind des Ruhrgebiets durch und durch.

Weitere Infos zu Julia Praschma unter www.jaypee.biz.

Coding & Engineering

Lucas Pleß , geboren im Orwell'schen 1984, arbeitet als Software Developer an verschiedenen Kreativprojekten. Das Studium der Technischen Informatik prägt auch seine Freizeit, in der er sich mit Schaltungsbau, Lasern und blinkenden Gadgets beschäftigt. Als Ausgleich zum Computerleben ist er leidenschaftlicher Mountainbiker und Kletterer. 2013 entwickelte Lucas Pleß für Der Live-Code: Krieg und Frieden im globalen Dorf (Regie: Daniel Hengst) diverse Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine, diese Arbeit führt er beim Projekt Bioadapter mit Daniel Hengst (auf dem Schauspiel Dortmund-Festival CYBERLEIBER 2013 – Letzte Dramen zwischen Mensch und Maschine) und zuletzt bei 4.48 Psychose von Sarah Kane (Regie: Kay Voges) fort.

Videotechnik Mario Simon studierte nach dem Abitur Germanistik, Literatur- und Kulturwissenschaften, Film- und Medienwissenschaften sowie Philosophie an der Universität Bonn, der TU Dortmund und in Hagen. In Bonn arbeitete er von 2010-2011 im Forschungsprojekt „Mediatisierte Welten“ – Deliberation im Netz: Formen und Funktion des digitalen Diskurses am Beispiel des Microblogging-Systems Twitter“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Von 2003-2007 war er nicht nur Gitarrist der Punkband Anewhope, sondern kümmerte sich auch um Booking, Marketing und Social Media Marketing. Von 2009-2013 war Mario Simon dann beim alternativen Dortmunder Kult-Karneval Geierabend in den Bereichen Social Media Marketing, Bühnenmanagement und Video engagiert und gastierte als Technik-, Ausstattungs- und Kameraassistent u.a. bei diversen

Produktionen des Westdeutschen Rundfunks.

Erste Erfahrungen als Regieassistent sammelte er beim Dortmunder Theater Fletch Bizzel. Für das Schauspiel Dortmund arbeitete Mario Simon erstmals bei den Dreharbeiten zu Einige Nachrichten an das All (Regie: Kay Voges, Beste Inszenierung NRW Theatertreffen 2013, 2. Platz „Experimental Film“ Sunset Filmfestival Los Angeles), seit 2013 ist er fest im Ensemble als Videokünstler.

Textauszüge

AnimationstechnikAnimationstechnikAnimationstechnikAnimationstechnik

Der allererste Live-Trickfilm der Geschichte Vier Schauspieler an vier Tricktischen – Andreas Beck, Frank Genser, Bettina Lieder und Merle Wasmuth spielen, animieren, schneiden und vertonen live (siehe Zeichnung). Um die Figuren von Michel Houellebecqs berührender Geschichte zum Leben zu erwecken, wurden von einem mehrköpfigen Team über 200 sogenannte Animation-Plates hergestellt – das sind durchsichtige Plexiglasplatten, auf die ein oder mehrere mit Zeichnungen bedruckte Folien befestigt sind, teilweise mit beweglichen Elementen – was z.B. Frank Genser erlaubt, per Schieber den Schwanz des Hundes Fox zu bewegen, dieses filmt dann die Kamera über seinem Tricktisch, und auf der Leinwand sehen wir dann den Hund Fox, der mit dem Schwanz wedelt. Die Mechanismen, die das Animation-Plate-Team erfunden hat, sind vielfältig – eine Reiseroute wird z.B. per Plastikröhrchen, in das mit einer Spritze eine dunkle Flüssigkeit gepresst wird, animiert, die Haarpracht der jungen Esther wird von Bettina Lieder per Pusten zum Wehen gebracht, und Merle Wasmuth und Frank Genser animieren die Abschiedsszene zwischen Daniel1 und Isabelle im Auto, das durch eine regnerische Nacht fährt, mit Sprühflasche und Scheibenwischer auf der entsprechenden Animation Plate. Die Zeichnungen für die Folien wurden von Julia Zejn (Charaktere) sowie Julia Praschma (Hintergründe) handgefertigt. Des Weiteren befinden sich im Bühnenraum diverse Miniaturen, die Artur Gerz designed und gebaut hat, und zwei Kamera-Dolly-Roboter, die von Lucas Pleß entwickelt wurden.

Frank Genser kann per Joystick diese Kamera-Roboter bewegen und zu den Miniaturwelten fahren, die Bilder werden dann von unten auf seinen Tricktisch gebeamt, und auf diesem Hintergrund kann Genser dann eine Figur animieren – mit dem verbüffenden Ergebnis, dass wir z.B. auf der Leinwand eine Autofahrt mit vorbeiziehendem urbanen Panorama erleben. Andreas Beck ist neben dem Spiel als Daniel1 für die musikalische Atmosphäre zuständig und steuert live alle Sounds, die von Philipp Maike und Nicolai Skopalik komponiert wurden.

Skizze: Artur Genz

Der AutorDer AutorDer AutorDer Autor Biografie Michel Houellebecq

Am 26. Februar 1958 wird er in La Réunion geboren. Mit sechs Jahren kam Michel zu seiner Großmutter väterlicherseits, deren Geburtsnamen er später als Künstlernamen wählte. Der Umzug ins Pariser Umland bedeutete für ihn den Wechsel auf ein Internat in Meaux. Seine Mitschüler dort nannten ihn Einstein.

Nach dem Baccalauréat besuchte er am Pariser Lycée Chaptal die Vorbereitungsklassen für technische Hochschulen (Grandes Ecoles). 1975 wurde er am Institut national agronomique Paris-Grignon (INA P-G) zum Studium zugelassen. Hier gründete er nebenher die kurzlebige Literaturzeitschrift Karamazov, für die er einige Gedichte schrieb, und versuchte sich an einem Film mit dem Titel Cristal de souffrance (Leidenskristall). 1978 beendete er das Studium als diplomierter Landwirtschaftsingenieur. Statt jedoch berufstätig zu werden, bewarb er sich mit Erfolg um einen Studienplatz in der Sektion Film (Cinématographie) der École nationale supérieure Louis Lumière, die er 1981 ohne Abschluss verließ.

1980 heiratete er die Cousine seines besten Freundes, ein Jahr später wurde sein Sohn Étienne geboren. Dieses Ereignis konnte Houellebecq nicht verkraften. Er war ohne Anstellung, hatte Eheprobleme und litt an Depressionen. Er trennte sich von seiner Frau und begab sich in psychiatrische Behandlung.

1983 bekam er eine Stelle als Informatiker in einer Firma und wechselte später ins Landwirtschaftsministerium. Diese Zeit, rund drei Jahre, verarbeitete er später in Ausweitung der Kampfzone. Neben der Berufstätigkeit schrieb er Gedichte, Kritiken und Rezensionen. Er kam mit verschiedenen Leuten im Pariser Literaturbetrieb in Kontakt und widmete sich schließlich ganz der Schriftstellerei. 1991 erschienen der Essay H.P. Lovecraft sowie der Gedichtband Rester vivant, dem 1992 der Band La Poursuite du bonheur folgte. Im selben Jahr lernte er seine zweite Ehefrau Marie-Pierre Gauthier kennen. Das Paar hat sich inzwischen wieder getrennt.

In Guillaume Nicloux’ Film Die Entführung des Michel Houellebecq spielt Houellebecq sich selbst. Der Film wurde 2014 auf der Berlinale zum ersten Mal gezeigt.[4]

Am 7. Januar 2015, dem Tag, an dem sein neuer Roman Soumission in Frankreich erschien, fand ein terroristischer Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo statt, bei dem 12 Menschen getötet wurden. Auf dem Titelblatt der aktuellen Ausgabe war eine Karikatur von Michel Houellebecq mit den ihm in den Mund gelegten Worten: „2015 verliere ich meine Zähne, 2022 feiere ich Ramadan“. Unter den Opfern war auch Bernard Maris, mit dem Houellebecq gut befreundet war. Houellebecq brach daraufhin die Bewerbung seines neuen Romans ab und zog sich zurück. Am 19. Januar 2015 trat er allerdings wieder öffentlich bei einer Bücherlesung im Rahmen der lit.Cologne in Köln auf. (Wikipedia)

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RAEL/Claude Vorilhon: Der Prophet der Raellianer "Zuerst wird man Babys klonen, dann wird man das beschleunigte Zellwachstum erfinden und Erwachsene direkt in Sekundenschnelle klonen. Als Letztes wird man lernen, die im Gehirn gespeicherten Erinnerungen und die Persönlichkeit in einen anderen Körper zu übertragen. Dann wachen wir nach der Download-Operation auf und haben denselben Körper, bloß 50 Jahre jünger. Höchstens zwanzig Jahre wird

es dauern, bis wir so weit sind, vorausgesetzt, der technische Fortschritt wird nicht aufgehalten." Craig Venter (2014) "Während das Industriezeitalter zuende geht, erleben wir den Anbeginn einer neuen Ära der biologischen Gestaltung. Die Menschheit steht im Begriff in eine neue Phase der Evolution einzutreten." Altes Testament: Daniel 12, 13 "Du aber, Daniel, gehe hin, bis das Ende komme; und ruhe, daß du aufstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!" Daniel 12, 1-3 "Denn es wird eine Zeit von so große Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande." Daniel 12, 4 "Und du, Daniel, verbirg diese Worte, und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden." Friedrich Nietzsche, "Also sprach Zarathustra " "Der Mensch ist etwas, das überwunden werden muss." Peter Sloterdijk, "Regeln für den Menschenpark" "So wie der Mensch Tiere züchtet, so hat der Mensch Menschen gezüchtet für die Häuser, die er baut. Hinter dem heiteren Prospekt der schulischen und literarischen Menschenzähmung findet sich der dunkle Horizont der Menschenzüchtung. Nach der Entschleierung der Menschheitsgeschichte als Züchtungsprojekt gilt es Regeln für einen zukünftigen Menschenpark aufzustellen."

Timeline

Einige Konzepte und Wissenschaft zur Optimierung de s Menschen Kultur und Philosophie | Wissenschaft und Wirtschat

3. Jahr-

tausend v. Chr

Indien: die ersten Asketen . Der Verzicht in den Bereichen Genussmittel und Sexualität, sowie Maßnahmen zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung und dem Ertragen von Schmerzen soll die Erlangung von Tugenden oder Fähigkeiten, Selbstkontrolle und Festigung des Charakters

ermöglichen.

1835 Friedrich Nietzsche prägt den Begriff des Übermenschen. Dieser kann als nächste Evolutionsstufe verstanden werden: Während der moderne Mensch ein Wesen in der Entwicklung ist, ist der Übermensch das Ziel und Ende dieser Entwicklung, auf das wir zustreben (sollten).

1865

Gregor Mendel beschreibt die Grundlagen der Vererbungslehre

1902

James Matthew Barrie erfindet Peter Pan, der Junge der niemals erwachsen wurde . 1984 prägt Dan Kiley darauf basierend den Begriff Das Peter Pan Syndrom , das Männer bezeichnet, die nicht erwachsen werden wollen.

1944

Methylphenidat (Handelsname Ritalin) wird zum ersten Mal synthetisiert. Eine aktuelle Studie von 2013 besagt, dass bereits 8% der Studenten in den USA Ritalin als Neuroenhancer zur Leistungssteigerung nutzen.

1859 Charles Darwins "Die Entstehung der Arten" postuliert zum ersten Mal die Evolutionstheorie , die bis heute nicht widerlegt ist.

1977

gelingt Herstellung eines menschlichen Gens in einem Bakterium

1980

wird das erste genetisch veränderte Bakterium patentiert. Dies wurde durch den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten bestätigt und seitdem können Lebewesen patentiert werden.

1982 Herstellung von Humaninsulin durch modifizierte E. coli Bakterien.

1988 Erstes patentiertes transgenes Säugetier. Die "Onkomaus" ist eine normale Hausmaus, der mit Hilfe von Retroviren menschliche Brustkrebsgene eingebaut wurden.

1991 veröffentlichten J. und A. Carruthers eine Arbeit über den glättenden Effekt von Botulinustoxin A (Botox ) auf Hautfalten.

1994 Zulassung des ersten genetisch veränderten Lebensmittels für den Handel: die "Flavr-Savr-Tomate".

1996

Das Roslin Institute klont das Schaf Dolly

1997 Das Roslin Institute stellt ersten transgener Säugetierklon her: Klonschaf Polly.

2000

Der Psychologe Burkhard Brosig formuliert zum ersten Mal den Begriff Dorian-Gray-Syndrom , das durch die seelische Unfähigkeit zu altern und

zu reifen, durch Ablehnung der eigenen Gestalt und durch exzessiven Gebrauch sogenannter Lifestyle-Angebote der Medizin gekennzeichnet ist

2003 - komplette Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Die komplette Sequenz ist frei nachzulesen unter Quelle:http://www.gutenberg.org/browse/authors/h#a856

2005

Michel Houellebecq veröffentlicht "Die Möglichkeit einer Insel "

2009 -erster trangener Primat in Japan erschaffen, was die Grundlage für menschlich-medizinische Forschung in dem Bereich legt.

- Durch Rapamycin (siehe auch 2014 Anti-Aging Droge) konnten in einem Versuch die Lebensspanne von Mäusen um bis zu 38 % erhöht werden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sirolimus

2010

- Erstes komplett künstliches Lebewesen (das Bakterium Mycoplasma mycoides JCVI-syn1.0) durch Programmieren einer DNA erschaffen. Quelle:http://www.sciencemag.org/content/319/5867/1215

- Ambystoma maculatum Photosynthese nutzender Salamander entdeckt

Quelle:http://www.nature.com/news/2010/100730/full/news.2010.384.html

2012

- Erster kybernetischer Athlet läuft bei den Olympischen Spielen. Der Unterschenkel-amputierte Südafrikaner Oscar Pistorius AKA „Blade Runner" läuft mit High-Tech Prothesen gemeinsam mit "normalen" Läufern.

- Wissenschaftler implantieren Chip in das Gehirn eines Affen und erhöhten dadurch seine Denkfähigkeit. Quelle: http://iopscience.iop.org/1741-2552/9/5/056012

- Wissenschaftler erzeugen im Labor eine künstliche Retina und ermöglichen Blinden, einen Teil ihrer Sehkraft zurückzugewinnen Quelle:http://journal.frontiersin.org/Journal/10.3389/fnins.2012.00168/abstract

2013

- Google gründet Biotechnologieunternehmen Calico zur Erforschung der Frage, wie man die Lebensspanne des Menschen so weit wiemöglich erweitern kann. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Calico_%28Unternehmen%29

- Wissenschaftler verjüngen eine Maus in vergleichbarem Maße, als wenn aus einem 60-Jährigen Menschen wieder ein 20 jähriger würde. Quelle: http://www.cell.com/cell/abstract/S0092-8674%2813%2901521-3

- Wissenschaftlern gelingt es erstmals, menschliche embryonale Stammzellen durch Klonen herzustellen .

Quelle: http://www.cell.com/abstract/S0092-8674%2813%2900571-0 http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/klonen-menschliche-stammzellen-im-labor-erzeugt-a-900100.html

2014

- Erstes komplett designtes Chromosom erzeugt und erfolgreich in eukaryotisches Lebewesen (Hefe) eingebaut Quelle:http://www.sciencemag.org/content/344/6179/55.abstract

- Erste digitale Lebensform erschaffen: Wissenschaftler emulieren das Gehirn eines Fadenwurms und transferierten es in einen Roboter, der damit gesteuert wird Quelle: http://www.openworm.org/

- VITAL, eine Künstliche Intelligenz, wird in den Vor stand einer Firma gewählt Das Investmentunternehmen Deep Knowledge Ventures in Hongkong hat einen Algorithmus in sein Direktorium aufgenommen. Quelle: http://io9.com/venture-capital-firm-appoints-machine-intelligence-as-b-1576797618

- Im Labor erzeugte Vagina erfolgreich und funktionsfähig transplantiert. Eine mexikanische Frau mit Geburtsfehler bekommt eine künstliche Vagina eingesetzt. Quelle: http://www.newscientist.com/article/dn25399-engineered-vaginas-grown-in-women-for-the-first-time.html

- Erste Erfolge beim Erzeugen einer Anti-Aging Droge. Rapamycin erfolgreich bei 65 Jährigen getestet. Immunabwehr erhöhte sich um 20% Quelle: http://medicalxpress.com/news/2014-12-baby-anti-aging-drug.html

- Roboter-Vagina für Samenspenden kommt in China auf den Markt Die Maschine ahmt die Temperatur und Feuchtigkeit einer Vagina nach und ersetzt damit das klinische Masturbieren. Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article130949415/Mit-einer-Maschine-zum-lustvollen-Samenspenden.html

- Das genetische Alphabet wird erweitert Durch das hinzufügen eines neuen Basenpaars in einer Mikrobe kann der Organismus nun bis zu 172 Aminosäuren synthetisieren (bei A-T / G-C sind es nur 20 verschiedene) Quelle: http://news.sciencemag.org/biology/2014/05/designer-microbes-expand-lifes-genetic-alphabet

Erarbeitung des Materials: Anne-Kathrin Schulz Dramaturgin Schauspiel Dortmund,

Svenja Riechmann und Mia Reiss, Theaterpädagogik Schauspiel