b b bischofshofen im advent · internet. ein schöner adventkranz tut’s auch, da zünden wir...

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Bischofshofen im Advent B Weihnachtsbeilage b Heitere Weihnachtsgeschichte von Egon F. Ulmann Kein Baum dieses Jahr Kein Baum dieses Jahr ie Zeichen waren der Jahreszeit entsprechend ein- deutig: der abendliche Nachhauseweg stockdunkel, über dem Fluss dicke Nebelschwaden, im Postkasten türmten sich die Prospekte mit weihnachtlichen Son- derangeboten und in den Kaufhäusern wurde man ständig mit Weihnachtsliedern berieselt. Thomas Baumann hatte das alles registriert und wollte sich dem Zeitgeist entgegenstemmen. Seine Frau Lisa arbeitete noch in der Küche, deshalb rief er ihr aus dem Wohnzimmer zu: »Dieses Jahr besorgen wir keinen Christbaum !« Lisa ließ vor Überraschung einen Teller fallen. »Das ist doch nicht dein Ernst, Weihnachten ohne Christbaum, das geht doch nicht.« »Und ob das geht«, widersprach Thomas energisch. »Die Kinder sind ohnehin schon groß und schauen lieber ins Internet. Ein schöner Adventkranz tut’s auch, da zünden wir nochmals alle Kerzen an. Und die Umwelt und den Wald schonen wir auch damit.« »Du vergisst wohl«, sagte Lisa belehrend, »dass die Christbäume in Plantagen gezüchtet werden und für die Besitzer und Händler ein gutes Nebeneinkommen be- deuten.« »Aber entsorgt müssen die Bäume werden. Es bleibt dabei: Keinen Baum dieses Jahr.« »Mir kann es nur recht sein«, gab Lisa nach, »die meiste Arbeit hab’ ohnehin ich mit dem Schmücken und Her- richten des Christbaumes. Es wird mir zwar komisch vor- kommen, aber wenn du es so haben willst.« »Gut«, sagte Thomas zufrieden, »dann sind wir uns ja einig.« Aa Das nächste Wochenende kam und Lisa und Thomas wollten ausschlafen, als es dreimal an der Türe läutete. »So läutet immer Schwiegervater«, brummte Thomas noch schläfrig und schlurfte zur Haustüre. Tatsächlich, dort stand der Schwiegervater in seinem schon leicht speckigen Schladmingerrock und daneben der alt gediente Kombi mit abgefahrenen Winterreifen. »Guten Morgen, Thomas !« grüßte ihn der Schwiegerva- ter putzmunter, »ich hoffe, ich störe euch nicht zu früh. Schau, was ich euch mitgebracht habe !« Mit einer groß- artigen Geste verwies er auf das Autodach. »Einen wun- derschönen Weihnachtsbaum. Darüber wird sich Lisa sicher freuen. Ein Gruß aus der Heimat, sozusagen.« »Ja, sie wird sich sicher freuen«, schluckte Thomas leise und versuchte nicht aus den Pantoffeln zu rutschen. »Komm herein, wir machen gerade Kaffee. Den Baum holen wir später.« »Ein Prachtstück«, befand der Schwiegervater, »Fast drei Meter hoch !« Thomas schätzte die Raumhöhe der Wohnung auf Zwei- meterfünfzig und sah sich schon mit der Säge den Baum bearbeiten, aber er schwieg dazu. Aa Lisa, Thomas und der Besuch saßen noch beim Früh- stück, als es wieder an der Haustüre läutete. »Ich geh’ schon«, murmelte Thomas, froh den alten Jagd- geschichten seines Schwiegervaters entkommen zu sein. Draußen stand der Lieferwagen einer Spedition und ein Chauffeur, dem die deutsche Sprache noch nicht sehr vertraut war. »Guta Morgen«, sprach der Mann, »kommen von Firma Scholl & Horn. Sie sehr guter Kunde, dafür Überraschung.« Der Fahrer öffnete die Flü- geltüren des Autos und zog einen Tannenbaum heraus. »Firma Scholl & Horn wünscht frohe Weihnachten !« »Danke sehr«, sagte Thomas leicht verwirrt und kramte

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Page 1: B b Bischofshofen im Advent · Internet. Ein schöner Adventkranz tut’s auch, da zünden wir nochmals alle Kerzen an. Und die Umwelt und den Wald schonen wir auch damit.« »Du

Bischofshofen im AdventBWeihnachtsbeilage b

Heitere Weihnachtsgeschichte von Egon F.UlmannKein Baum dieses JahrKein Baum dieses Jahr

� ie Zeichen waren der Jahreszeit entsprechend ein-deutig: der abendliche Nachhauseweg stockdunkel,

über dem Fluss dicke Nebelschwaden, im Postkastentürmten sich die Prospekte mit weihnachtlichen Son-derangeboten und in den Kaufhäusern wurde manständig mit Weihnachtsliedern berieselt. Thomas Baumann hatte das alles registriert und wolltesich dem Zeitgeist entgegenstemmen. Seine Frau Lisaarbeitete noch in der Küche, deshalb rief er ihr aus demWohnzimmer zu: »Dieses Jahr besorgen wir keinenChristbaum!«Lisa ließ vor Überraschung einen Teller fallen. »Das istdoch nicht dein Ernst, Weihnachten ohne Christbaum,das geht doch nicht.«»Und ob das geht«, widersprach Thomas energisch. »DieKinder sind ohnehin schon groß und schauen lieber insInternet. Ein schöner Adventkranz tut’s auch, da zündenwir nochmals alle Kerzen an. Und die Umwelt und denWald schonen wir auch damit.«»Du vergisst wohl«, sagte Lisa belehrend, »dass dieChrist bäume in Plantagen gezüchtet werden und für dieBesitzer und Händler ein gutes Nebeneinkommen be -deuten.«»Aber entsorgt müssen die Bäume werden. Es bleibtdabei: Keinen Baum dieses Jahr.«»Mir kann es nur recht sein«, gab Lisa nach, »die meisteArbeit hab’ ohnehin ich mit dem Schmücken und Her-richten des Christbaumes. Es wird mir zwar komisch vor-kommen, aber wenn du es so haben willst.«»Gut«, sagte Thomas zufrieden, »dann sind wir uns jaeinig.«

AaDas nächste Wochenende kam und Lisa und Thomaswollten ausschlafen, als es dreimal an der Türe läutete.

»So läutet immer Schwiegervater«, brummte Thomasnoch schläfrig und schlurfte zur Haustüre. Tatsächlich, dort stand der Schwiegervater in seinemschon leicht speckigen Schladmingerrock und danebender alt gediente Kombi mit abgefahrenen Winterreifen. »Guten Morgen, Thomas!« grüßte ihn der Schwiegerva-ter putzmunter, »ich hoffe, ich störe euch nicht zu früh.Schau, was ich euch mitgebracht habe!«Mit einer groß-artigen Geste verwies er auf das Autodach. »Einen wun-derschönen Weihnachtsbaum. Darüber wird sich Lisasicher freuen. Ein Gruß aus der Heimat, sozusagen.«»Ja, sie wird sich sicher freuen«, schluckte Thomas leiseund versuchte nicht aus den Pantoffeln zu rutschen.»Komm herein, wir machen gerade Kaffee. Den Baumholen wir später.«»Ein Prachtstück«, befand der Schwiegervater, »Fast dreiMeter hoch!«Thomas schätzte die Raumhöhe der Wohnung auf Zwei-meterfünfzig und sah sich schon mit der Säge den Baumbearbeiten, aber er schwieg dazu.

AaLisa, Thomas und der Besuch saßen noch beim Früh-stück, als es wieder an der Haustüre läutete. »Ich geh’schon«, murmelte Thomas, froh den alten Jagd-geschichten seines Schwiegervaters entkommen zusein. Draußen stand der Lieferwagen einer Speditionund ein Chauffeur, dem die deutsche Sprache nochnicht sehr vertraut war. »Guta Morgen«, sprach derMann, »kommen von Firma Scholl & Horn. Sie sehr guterKunde, dafür Überraschung.«Der Fahrer öffnete die Flü-geltüren des Autos und zog einen Tannenbaum heraus.»Firma Scholl & Horn wünscht frohe Weihnachten!«»Danke sehr«, sagte Thomas leicht verwirrt und kramte

Page 2: B b Bischofshofen im Advent · Internet. Ein schöner Adventkranz tut’s auch, da zünden wir nochmals alle Kerzen an. Und die Umwelt und den Wald schonen wir auch damit.« »Du

Ferdinand Kubitschek

doch auch sehr schön. Übrigens, ich habe etwas voreiligschon einen schönen Baum gekauft, den ich jetzt nichtmehr brauche. Wenn du ihn haben willst, ich schenkeihn dir.«»Nein!« schrie Thomas ins Telefon, »schenke ihn demKinderdorf, oder der Caritas, oder den Sandlern unterder Brücke.«»Was ist los?« fragte Heimo besorgt. »Deine Nerven sindja am Sand. So was von unfreundlich.«»Entschuldige, meine Nerven sind wirklich strapaziert.Vielleicht hat der Onkel in Florida noch ein Zimmerfrei?«»Das würde dir so passen«, antwortete Heimo. »Nichtsda. Womöglich spannst du mir dann Barbara auch nochaus. Bleib’nur daheim mit Lisa unterm Christbaum.«»Du Egoist.« Thomas schaltete das Handy aus.

AaAls dann das Fest nahte und vom Himmel Schnee -flocken wie kleine Engelsfedern herabschwebten undvom Turm die Weisenbläser die vertrauten Melodien er-klingen ließen, war sich Thomas sicher, dass Weihnach-ten bei uns am schönsten ist. Als die Bläser das Lied vomTannenbaum hören ließen, lächelte Thomas leise. Wel-chen Baum Lisa wohl behalten wird? überlegte er. Siemacht das sicher richtig. Ich mische mich da nicht ein.Und die restlichen Bäume verschenken wir. Nicht jederkann sich einen Christbaum leisten. Lisa hat schonrecht, Weihnachten ohne schönen Christbaum, das gehtdoch nicht. Nach dieser Erkenntnis versuchte Thomasspielerisch mit der Zunge ein paar Schneeflockeneinzufangen. Es gelang ihm auch und erhatte einen kindlichen Spaß dabei.

in seinen Taschen nach einem Trinkgeld. Die Tannelehnte er an die Hausmauer. Vielleicht stiehlt sie dannwer, überlegte Thomas, wäre ich froh!

AaDie nächste Woche begann für Thomas Baumann mitviel Arbeit und wichtigen Terminen. Trotz der spärlichenSonne tagsüber, versuchte sich Thomas bei guter Launezu halten. »Darf ich stören?« fragte seine Sekretärin vor-sichtig. »Sie stören doch nicht. Was gibt es?«Verschwörerisch beugte sich die Sekretärin zu ihm. »Siesollen heute vor dem Mittagessen zum Chef kommen.«»Was gibt es denn?« fragte Thomas. »Das ist noch geheim!« lächelte die Frau und stöckeltehinaus. Thomas machte sich rechtzeitig auf den Weg zum Chef.»Herr Baumann«, begann der Chef das Gespräch undzündete sich eine Zigarette an. Er durfte das noch. »Siewissen, die Zeiten sind schwierig, deshalb werden wirdieses Jahr keine großartige Weihnachtsfeier veranstal-ten. Trotzdem sollen unsere besten Leute, und da sind Sieganz vorne dabei, nicht leer ausgehen. Ich habe mirdaher etwas einfallen lassen und für die zehn besten Mit-arbeiter schöne Nordmann-Tannen bestellt. – Grüßen Siemir Ihre charmante Frau recht herzlich. Ich hoffe, siewird sich über meine Idee freuen.«»Sie wird sich sehr darüber freuen«, presste Thomas her-vor, »denn sie liebt Nordmann-Tannen.«

AaAls Thomas nach Hause kam, empfing ihn Lisa in besterStimmung und mit freudigem Lachen. »Stell dir vor,Thomas«, strahlte sie, »was heute passiert ist. Ich habedoch die letzten vier Wochen im Supermarkt immer dieJoghurtbecher mit den Aufklebern genommen und danndie Karten eingeschickt. Heute habe ich einen Anruf derWerbeagentur bekommen, dass ich bei den Gewinnernbin.«Thomas staunte. »Hoffentlich hast du eine Woche Weih-nachtsurlaub gewonnen, ich hätte es bitter nötig.«»Das gerade nicht, aber du bist auf der richtigen Spur.Es ist ein Weihnachtsbaum und dazu fünfzig silberneGlaskugeln.«»Gratulation!« stöhnte Thomas. »Bald können wir eineneigenen Christkindlmarkt aufmachen.«

AaThomas warf sich in den Fernsehsessel und ließ beieiner guten Flasche Rotwein den Korken springen, alssein Handy läutete. Thomas schaute prüfend auf dasDisplay. »Ja Heimo?«meldete sich Thomas. Heimo warsein Freund. »Was läuft bei dir?«»Viel !« antwortete Heimo aufgeregt. »Du weißt, ich habeeine neue Freundin. Barbara! Sie hat einen Onkel, derist Hoteldirektor in Florida. Er hat uns eingeladen, überWeihnachten rüberzukommen.«»Na fantastisch!« rief Thomas. »Ich beneide dich!«»Keinen Neid«, erwiderte Heimo, »so ein traditionellesWeihnachtsfest mit Familie unter dem Christbaum ist

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Ih woaß nit, mir is so sonderbar z’Muat,es is ma(r) nit weh – es is ma(r) nit guat.Ih schau ausn Fenster, ih los aufn Wind

und gspür, wia’s im Ofen schönlangsam verbrinnt ...

Und nacha habn s’ scho des erst Kerzl ankent.Muaßt stad werdn. – Es is ja Advent !

Die Blattl hat’s längst schon vom Bam abagwaht.Der Brunn zum Einschlafn, – die Vogerl all stad.Der Wald is wia ih, ganz enterisch gstimmt,

er woaß, dass die heilige Zeit schon bald kimmt.Er reckt seine Astl, wia ih meine Händ,

dass der Engel nit fürgeht, dass er’s Liachteahm ankent.

Ih woaß, es geht allweil wer hoamlih ums Hausauf d’Nacht, bald’s dusig wird, –

Ih kenn mih nit aus.Es ist d’Muatter Maria, helliacht, in Gottsnam.Die Windel fürs Kindl, die tragt si sich zsamm.

Sie kimmt zu dein’ Fenster.»Geh, hättst nit ah oans,

a Pfoadl, a Röckl fürs Kindl, o kloans?«

Ih woaß, du kimmst wieder, du heilige Zeit.Ih gspür’s, du kimmst bald, es is nimmer weit.

Dann bringst ma(r) dein Kindl,ih hoff ’s und ih moan,

mein Pfoadl wird’s anhabm, mein Röckerl,dös kloan.

Ih hab dir ja heut scho mein Liachtl ankent.A heilige Zeit, teats zsamm enkere Händ!

Platten Lisei

Es suacht a Flüchtling auf der Straß’nach oaner offnen Tür,

wo Menschen eahm a Stüberl gebnfür’n Winter als Quartier.

Verzweifelt ziagt er umanandund find’t koan sichern Ort.

Die Menschen ham so wenig Herz,aber viel harte Wort.

Es is noh gleich wia dazumalvor rund zwoatausend Jahr,

wo ah koan Einlass g’funden hatzu Bethlehem des Paar.

Mach auf die Tür und ’s Herz ganz weit !– Es könnt’ der Heiland sein –

Und zünd’ für eahm die Liachter an.Lass eahm ins Stüberl ein!

Gertrud Mücke

Welt versinkt im Einkaufstrubel.E s klingt im Kaufhaus Weihnachtsjubel.In der Küche ist kaum Platz.Honig fließt für’n Kekseschatz.Nüsse knacken, Düfte weh’n.Abends zum Adventmarkt geh’n.Chöre singen weisig Lieder.Horch – das Christkind kommt bald wieder.Torheit vieles? Aber schön!

Christoph Plawenn

A heilige ZeitA heilige Zeit

AdventAdvent

WeihnachtWeihnacht

Dietmar Dirschl

Page 4: B b Bischofshofen im Advent · Internet. Ein schöner Adventkranz tut’s auch, da zünden wir nochmals alle Kerzen an. Und die Umwelt und den Wald schonen wir auch damit.« »Du

Da WintawoidDa Wintawoid

Dietmar Dirschl

Dö oite Fichtn schaut ihr zua und sagt: »Sei stü und gib a Ruah!«

So grimmig und finsta wia sie ausschaut ...und trotzdem hat’s Oachkatzl s’Nestl drauf baut

Und untabei drei, unta dö schützatn Östhätt’s a Herberg herg’richt. Für’s heilige Paar

woih nit z’lötzt?

Und hinta dö großn Bama drei,derf sö a kloana Tannabam über sei Dasei g’frei.Er röckt seine Astl, g’schmeidig, voi Schwung,als mecht er sagn: »Schauts her, i bin no jung!

I derf sicha amoi a Christbam sei,in an Haus mit Kinder drei.

S’Christkind werd kemma, mit leisem Schrittund sagn, geh her, i nimm di mit,du derfst mit dein Kerznschei,

s’Liacht anzündn in dö Kindaaugn drei !«

Hiatz is scho dusig, i muaß göh,dawei war’s da im Woid so schö.

Wann ma dö vielen Bam betracht ...koana is gleich wia da ondare gmacht.

Ös is grad so wia bei ins Leit,a jeda hat sei Eigenheit.

Da oa jung, da oa alt, da oa groß, da oa kloa,da oa a weng schöna wia i moa.

Da oa a bissl dick, da andere schlank,und oft oana is a weng krank.Und so mancha hat sei Lebn,

a scho füa’s Liacht und d’Wärm hergebn.

Do i beneid in Wald hiatz nua,dass er mit so vü stilla Ruah

auf d’Weihnacht wart. – Auf d’heilig Zeit,dass er sö ohne Hast auf ’s Fest bereit.

Und hoamlich wünsch i mia im Herzn drei,im Advent so a Bam im Wintawoid z’sei !

Maria Götzfried

Vaschniem is ois, stü und koit,i geh heit in Wintawoid.

Schritt für Schritt, ganz langsam nua,über’s Feld in Woidrand zua.

Da siach i scho a Bamö stöh,»mei,« sag i, »bist du heit schö.

Gmückt wia mit lauta Wattetupfn,vaführst mi ja zum Abazupfn!«

Weita geh’ i, gar vü hab i im Sinn,hiatz bin i scho mittn im Woid herin.

I schau mi um, so seitsam still,es is grad so, wia’s i heit wü!

Hiatz brauch i no was zum Niedahuckn.Ah, da is eh a kloane Luckn!

Do kimmt mir vua, dös letzte Joahr,dass dö ganz sicha no nit woar.

A Bam geht a, hiatz is ganz gwiss !Is nit grad so, wias bei ins Menschn is?

Da derfst di über’s Dasei g’frei,und s’next Jahrl drauf kanns anders sei !

I schau und denk, i hab mei Ruahund los und schau in dö Bam hiatz zua.

Dö Lärchn hat ihr Wintakleidweitum auf ’n Bodn vastreut.

Für’s Christkind hat’s a Bett herg’richt,sunst war’s vü’ts hoart, für’s Kindl - s’znicht!Dafüa wind’ sö sö umma, im weißn Glanz,

aus Schneekristall an Glitzerkranz.Ganz sachte fahrt da Wind in d’Astl drei,

hiatz summts a Wiagnliad, – für’s Christkindwerd’s sei.