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27.08.2013 NEULAND e.V. Verena Preußner
Artgerechte Tierhaltung als
Alternative?
Nachhaltige Lebensstile – Welchen Beitrag kann ein bewussterer Fleischkonsum zu artgerechter Tierhaltung und gesunder Ernährung leisten?
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Konventionelle Tierhaltung
• Hohes Leistungsniveau:– Hohe Milchleistungen
– Hohe tägliche Zunahmen bei der Fleischproduktion und z.B. hohe Ferkelzahlen bei Sauen
�Tierschutz- und Tiergesundheitsprobleme
• Beleg durch wissenschaftliche Untersuchungen– Deutsche Agrarforschungsallianz (Strategie zur
Nutztierhaltung)
– Niedersächsischer Tierschutzplan (Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium)
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Herausforderungen
• Haltungsanforderungen (Käfighaltung, Anbindung, etc.)
• Eingriffe am Tier (Kastrationen, Schwänze, Schnäbel, etc.)
• Zucht/Qualzucht (einseitige Leistungsparameter)
���� Die Tiere werden den Haltungssystemen angepasst
Besser: Die Haltungssysteme an die Tiere anpassen!
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Wer ist NEULAND?
• 1988 gegründet, heutige Trägerverbände:– Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
– Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
– Deutscher Tierschutzbund (DTSchB)
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Was ist NEULAND?
• Deutsches Qualitätsfleischprogramm– Verein
• Richtlinien, Kontrolle, Öffentlichkeitsarbeit
– Landwirte• Kleine und mittlere bäuerliche Betriebe
– Vertriebsgesellschaften• Vermarktung, Betreuung und Beratung der
Landwirte, Qualitätsmanagement, Werbung
– Vermarktungspartner• Fleischerfachgeschäfte, Gastronomie, selbständige
Lebensmitteleinzelhändler
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Wo ist NEULAND?
• In ganz Deutschland – Verbund von:– ca. 200 kleinen und mittlere Bauernhöfen
(Schwerpunkte: Niedersachsen, NRW, BW)
– ca. 130 Verkaufsstellen
– 3 Vermarktern (Bad Bevensen, Bergkamen, Radolfzell)
– Verein (Bonn, Belsdorf, Berlin)
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Grundsätze bei NEULAND I
• Stroh
- Alle Tiere werden auf Einstreu gehalten
- keine Spaltenböden oder Gitterroste
- Durch die Haltung auf Stroh entsteht ökologisch wertvoller Festmist (Düngung)
Schweinehaltung bei NEULAND
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Grundsätze bei NEULAND II
• Auslauf:Allen Tieren und Tierarten steht ganzjährig ein Auslauf
ins Freie zur Verfügung.
• Anbindung:Eine Anbindung oder anderweitig dauerhafte Fixierung von Tieren ist nicht erlaubt.
Ferkel und Sau in NEULAND-Haltung
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Grundsätze bei NEULAND III
• Futter
– Nur heimische Futtermittel sind erlaubt
– KEIN Import von Futtermitteln
– tierische Futtermittel wie Fisch- oder Tiermehl sind verboten
– Antibiotika oder andere Leistungsförderer sind nicht erlaubt
• GentechnikGentechnik darf weder in der Züchtung noch in der Fütterung eingesetzt werden.
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Grundsätze bei NEULAND IV
• Bäuerliche Landwirtschaft
– Erhalt bäuerlicher Betriebe
– Bestands- und Flächenobergrenzen (Flächenbindung; 300 ha Ackerfläche)
• Tiertransportdauer maximal 4 Stunden
• Präventive Bestandsbehandlung ist verboten
• Kein Einsatz von PSM auf Grünland, kein Einsatz von PSM mit Wasserschutzauflage auf Ackerland
• Einhaltung der Richtlinien wird mindestens 1 mal pro Jahr durch ein unabhängiges Kontrollunternehmen –natürlich unangemeldet – überprüft
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Tiere bei NEULAND - Schweine
• Bestandsobergrenzen– Ferkelerzeugung:150 Sauen
– Schweinemast: 950 Mastplätze
– Geschlossenes System: 500 Mastplätze und die dazu notwendigen Sauen
• Gruppenhaltung, Auslauf und Stroh oder Weidehütten für Muttersauen
• Nasenringe, Rüsselklammern, das Kupieren der Schwänze und das Abkneifen der Zähne ist verboten
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Ferkelkastration bei NEULAND
• Männliche Ferkel werden nur unter Betäubung und unter Schmerzausschaltung kastriert
• Inhalationsnarkose mit Isofluran durch den Hoftierarzt
NarkosegerätMehr Tierschutz in der Schweinehaltung -
Wir sparen nicht an der Betäubung!
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Tiere bei NEULAND - Rinder
• Mutterkuhhaltung, Laufstall mit Stroh und Weide
• Bestandsobergrenzen:– 200 Mutterkühe
– 150 Mastplätze
– 150 Mutterkühe und Nachzucht
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Tiere bei NEULAND - Schafe
• Weide- und Wanderschäferei
• Bestandsobergrenze: Maximal 1.000 Mutterschafe
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Tiere bei NEULAND - Geflügel
• Bestandsobergrenzen:– 6.000 Hähnchen
– 2.000 Puten
– 2.000 Enten
– 2.000 Gänse
• Zugang zu Badewasser, Gelegenheit zum Sandbaden
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„Alle wollen NEULAND…“
Fleischerfachgeschäft Tessmer, Berlin-Steglitz
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Unsere Wertebasis
1. Qualität und Gesundheit
2. Tiergerechtheit
3. Umwelt- und Klimaschutz
4. Regionalität und soziale Verantwortung
5. Hohe Glaubwürdigkeit und Transparenz
6. Modellcharakter
Folgerungen & Forderungen I
• Alternative Haltungssysteme zeigen, dass tiergerechte Haltungsverfahren praxisreif sind
• Eine weitere Industrialisierung der Nutztierhaltung muss gestoppt werden
• Das Ordnungsrecht (Tierschutzgesetz, Baurecht, Arneimittelgesetz) muss geändert werden
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Folgerungen & Forderungen II
• Es müssen durch Änderungen in der Förderpolitik, Anreize für eine Umstellung geschaffen werden
• Mithilfe von Kennzeichnungsregelungen am Markt müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich der Verbraucher bewusst für Tierschutz entscheiden kann
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Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit!