arbeitsbedingungen und personalsituation an den thüringer schulen
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Broschüre zu den Ergebnissen der Onlinebefragung der GEW Thüringen 2012TRANSCRIPT
Ergebnisse der Onlinebefragung der GEW Thüringen 2012
Arbeitsbedingungen und Personalsituation an den
Thüringer Schulen
GewerkschaftErziehung und Wissenschaft Thüringen
Ein Service der GEW Thüringen
� GEW Thringen
Impressum
Herausgeber:Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)Landesverband ThüringenHeinrich-Mann-Straße 2299096 ErfurtTel.: 0361 - 590 95 0Fax: 0361 - 590 95 60E-Mail: [email protected]
Redaktion:Michael Hoyer, Detlef Rost, Kathrin Vitzthum, Torsten Wolf
Hinweis:Bei der Erarbeitung und der Zusammenstellung der Texte wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotz-dem können Fehler nicht ausgeschlossen werden.Der Herausgeber kann für fehlerhafte Angaben und de-ren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen.
Für Hinweise auf Fehler ist der Herausgeber dankbar.
Bildnachweis: Titelseite: Ralf Böhme, www.rabe-karikatur.deS. 3, 20: Kathrin Vitzthum
V.i.S.d.P.: Kathrin Vitzthum
August 2012
Arbeitsbedingungen und Personalsituation an den Thüringer Schulen
Ergebnisse der Onlinebefragung der GEW Thüringen 2012
�GEW Thringen
Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Kolleginnen und Kollegen,
Schulpolitik ist ein kompliziertes Feld. Ministerien und Behörden müssen verschiedensten Erwartungen gerecht werden. Da sind auf der einen Seite die Kinder, Jugendlichen und ihre Eltern. Auf der anderen Seite die Beschäftigten, die ebenfalls selten eine homogene Gruppe darstellen. Die Anforderungen an Lehrer/innen, Erzieher/-innen, Sonderpädagogische Fachkräfte und Schulleitungen sind durchaus unterschiedlich.
Um eine gute Schulpolitik zu machen, die auch zukünftige Entwick-lungen in den Blick zu nehmen vermag, sind verlässliche Daten und Rückmeldungen von den Beschäftigten notwendig.
Das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur erhebt im Rahmen seiner Verantwortung statistische Daten über Schüler- und Lehrerzahlen, Trägerschaften etc. Einschätzungen zu Arbeitsbedingungen, Anforderungen an Fort- und Weiterbildung, aber auch Gründe für Belastungen, Gesundheitsgefährdungen oder Langzeiterkrankungen gehören in aller Regel nicht dazu.
Die GEW Thüringen hat daher vom 12. März bis 20. Mai 2012 eine Onlinebefragung unter Thüringer Lehrer/innen, Erzieher/innen, Sozialpädagogischen Fachkräften und Schulleitungen durchgeführt. Insgesamt haben sich 1.618 Menschen daran beteiligt, darunter 215 (stellvertretende) Schulleiter/innen.
In dieser Broschüre haben wir die Ergebnisse der Befragung zusam-mengefasst. Sie sollen als Grundlage für weiterführende Gespräche mit der Landesregierung, den Ministerien und Behörden, aber auch mit den Beschäftigen dienen. Ziel ist es, mit dem Thüringer Ministe-rium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ein Personalentwick-lungskonzept zu erarbeiten, dass den Thüringer Beschäftigten im Schuldienst eine verlässliche, pädagogisch anspruchsvolle, gesund-heitserhaltende Arbeits- und Lebensperspektive verschafft. Dazu ge-hören neben einer belastbaren Lehrerbedarfsprognose auch Emp-fehlungen zur Verbesserung der konkreten Arbeitsbedingungen.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung.
Torsten WolfLandesvorsitzenderGEW Thüringen
Vorwort
� GEW Thringen
Die Teilnehmer/innen der Umfrage
An der Onlinebefragung vom 12. März bis 20. Mai 2012 haben sich insgesamt 1.618 Personen beteiligt. Nominale Abweichungen bei den einzelnen Fragen ergeben sich daraus, dass nicht alle Fragen von allen Teilnehmenden beantwortet wurden.
Mehr als die Hälfte der Beschäftigten ist über 45 Jahre alt, gerade einmal 14 Prozent sind unter 30 Jahre alt. Drei Viertel der Beschäftigten sind Frauen.
Abb. 1 Alter
Abb. 3 Beschäftigungsverhältnis
Abb. 2 Geschlecht
10%
23%
25%
25%
6%1% 3% 3% 4%
<1%20-24 Jahre
25-29 Jahre
30-34 Jahre
35-39 Jahre
40-44 Jahre
45-49 Jahre
50-54 Jahre
55-59 Jahre
60-64 Jahre
über 64 Jahre
75%
25%
weiblich
männlich
50%48%
2%
verbeamtet
angestellt
im Vorbereitungs-dienst
Allgemeine Daten
�GEW Thringen
Der weitaus größte Teil der Befragten ist in der Grundschule (481) beschäftigt, gefolgt von Regelschule (388) und Gymnasium (247). Mit 160 bzw. 155 Teilnehmenden sind die Förderschulen bzw. die berufs-bildenden Schulen vertreten.
Beim Land Thüringen sind 97 Prozent der Befragten beschäftigt. Die beim Landkreis/kreisfreien Städ-ten bzw. Freien Trägern beschäftigten Teilnehmenden sind in aller Regel Erzieher/innen im Hort bzw. Beschäftigte an Schulen in freier Trägerschaft.
Knapp drei Viertel der Befragten sind als Lehrer/in beschäftigt, 16 Prozent als Schulleiter/in bzw. stell-vertretende Schulleiter/in. Erzieher/innen sind mit 6 Prozent vertreten, Sonderpädagogische Fachkräfte mit 3 Prozent, Referendar/innen mit 2 Prozent.
97%
1%2%
Land Thüringen
Landkreis/kreisfreieStadt
freier Träger
Abb. 4 TN nach Schularten
Abb. 5 TN nach Dienstherr
Abb. 6 TN nach Tätigkeit
Allgemeine Daten
Lehrerin/Lehrer73%
Schulleiterin/ Schulleiter12%
stellvertretende Schulleiterin/stellvertretender
Schulleiter4%
Sonderpädagogische Fachkraft3%
Erzieherin/Erzieher6%
Referendarin/Referendar2%
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Berufss
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� GEW Thringen
Gefragt wurden die Teilnehmenden nach ihren Fächerkombination. Um abbilden zu können, in welchen Fächern besonderer Einstellungsbedarf entsteht, wurden die Angaben in Bezug zu den Schularten Grundschule, Regelschule und Gymnasium gesetzt und im zweiten Schritt mit der Altersstruktur ver-knüpft.
An den Grundschulen sind erwartungsgemäß die Fächer Deutsch und Mathematik am stärksten ver-treten, gefolgt von Heimat- und Sachkunde. Das Fach Englisch erscheint ob der Pflichteinführung ab Klasse 3 relativ selten besetzt zu sein.
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Abb. 7 Fächerkombination alle Schularten und Altersgruppen
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Abb. 8 Fächerkombination Grundschule
Fächerkombination
�GEW Thringen
Auch an den Regelschulen sind die Fächer Deutsch und Mathematik am häufigsten zu finden. Überra-schend ist der hohe Anteil am Fach Physik im Vergleich zu den anderen naturwissenschaftlichen Fächern Biologie und Chemie. Vor dem Hintergrund der technischen und medialen Herausforderungen, auf die Kinder und Jugendliche vorbereitet werden müssen, sind die Fächer Informatik und Medienkunde schwach vertreten. Hier ist zu vermuten, dass diese Fächer fachfremd durch Physiklehrer/innen, die zu-nächst als Lehrer/in für Polytechnik tätig waren, übernommen werden.
Auch an den Gymnasien ist der Anteil an Fachlehrer/innen für Physik insgesamt hoch, wobei Mathema-tik und Deutsch weiterhin die Spitzenplätze belegen. Biologie steigt im Vergleich zur Regelschule an, bleibt aber weit hinter Physik zurück. Das gilt auch auch für Chemie, insbesondere aber für Astronomie. Erwartungsgemäß steigt der Anteil der Sprachen. Russisch ist noch immer stärker vertreten als Franzö-sisch, dessen Anteil im Vergleich zur Regelschule jedoch zunimmt. Arabisch wird zumindest von zwei Teilnehmenden als Unterrichtsfach angeboten.
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Abb. 9 Fächerkombination Regelschule
Fächerkombination
� GEW Thringen
Werden die Fächerkombinationen der Schularten Grundschule, Regelschule und Gymnasium mit dem Alter verknüpft, wird der entstehende Lehrerbedarf in Bezug auf Fächer sichtbar. Für die Auswertung waren hier die älteren Jahrgänge interessant. Die Befragung ergab, dass das gewünschte Renteneintritts-alter bei 61,2 Jahren liegt.Die Altersgruppe 50 - 59 wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Rente bzw. Pension gehen, die Gruppe über 60 Jahre bereits in den nächsten zwei bis drei Jahren.
Der entstehende Mangel in den Fächern muss durch Neueinstellungen aufgefangen werden. Im Hinblick auf eine längerfristige Lehrerbedarfsplanung und entsprechenden Studienempfehlungen müssen alle Al-tersgruppen in den Blick genommen werden.
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Abb. 10 Fächerkombination Gymnasium
Abb. 11 Fächerkombination Grundschule nach Altersgruppen
Entwicklung Fächerkombination Grundschule nach Altersgruppen
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Gesamt
Grundschule Altersgruppe 50-59
Grundschule Altersgruppe 60+
Fächerkombination
�GEW Thringen
Im Grundschulbereich sinkt die Anzahl der Lehrer/innen in allen Fächern deutlich. Insbesondere Deutsch nimmt überproportional ab. Alle Nebenfächer sinken auf ein prekäres Niveau.
Die Ausfälle im Bereich der Regelschule sind nahezu dramatisch. Es entfallen, bezogen auf die Be-fragten, ganze Fachbereiche: Biologie, Evangelische Religion, Französisch, Mensch/Natur/Technik und Musik. Auf ein Minimum sinken die Fächer Astronomie, Chemie, Geografie, Geschichte, Kunst, Medi-enkunde, Russisch, Sozialkunde und Werken. Damit sind fast alle Fachkombinationen prekär.
Ähnlich stellt sich die Situation auch bei den Gymnasien dar. Besonders betroffen sind hier die Fächer Deutsch, Darstellendes Gestalten, Französisch, Geografie, Geschichte, Kunst, Mensch/Natur/Technik sowie Sozialkunde. Der bereits öffentlich beklagte Lehrermangel in den Naturwissenschaften und Spra-chen verschärft sich durch die Altersabgänge zusätzlich.
Abb. 12 Fächerkombination Regelschule nach Altersgruppen
Entwicklung Fächerkombination Gymnasium nach Altersgruppen
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Gesamt
Gymnasium Altersgruppe 50-59
Gymnasium Altergsruppe 60+
Abb. 13 Fächerkombination Gymnasium nach Altersgruppen
Fächerkombination
Entwicklung Fächerkombination Regelschule nach Altersgruppen
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Gesamt
Regelschule Altersgruppe 50-59
Regelschule Altersgruppe 60+
GEW Thringen
Arbeitsbedingungen
In diesem Teil der Umfrage geht es vor allem um Beschäftigungszeiten, Abordnungen und Versetzungen sowie um die Zufriedenheit mit den an Schulen vorhandenen Ausstattungen.
Beschäftigungsumfang
In der ersten Abbildung (Abb. 14) sind die tatsächlichen und gewünschten Beschäftigungsumfänge dar-gestellt. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) arbeitet in Vollzeit. Der Beschäftigungs-umfang von 70 bis 79 Prozent ist mit einem Anteil von über einem Viertel (17 Prozent) der am weitesten verbreitete Umfang in der Teilzeit.
Aus dem Vergleich des tatsächlichen Beschäftigungsumfangs mit dem gewünschten ergibt sich eine rela-tive Übereinstimmung. Insgesamt wird sich eine höhere Beschäftigung gewünscht, am deutlichsten in der Gruppe der mit 70 bis 79 Prozent Teilzeitbeschäftigten. Davon ausgehend, das 154 Befragte anga-ben, freiwillig in Teilzeit zu arbeiten bzw. 75 in Altersteilzeit (Abb. 15), scheint der Umfang der Beschäf-tigung für den überwiegenden Teil der Befragten angemessen zu sein. Das Auslaufen des Floatings er-gibt damit keinen Anpassungsbedarf und erhöht den tatsächlichen Bedarf an Neueinstellungen.
Die Gründe für die freiwilige Teilzeit sind sehr unterschiedlich. Befragte führen hohe Arbeitsbelastun-gen und Vermeidung von stressbedingten Krankheiten relativ häufig an. Familiäre Belastungen durch Kinder und Pflege von Angehörigen zählen ebenfalls zu den Gründen für die freiwillige Teilzeit. Voll-zeitbeschäftigung wird sich vor allem von Berufseinsteiger/innen gewünscht und aufgrund des geringen Gehaltes in der Teilzeit. Das zeigt, zum Aufbau von Lebensperspektiven und zur Sicherung von Renten-ansprüchen sollten Vollzeitangebote die Regel sein.
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Vollzeit Teilzeit90-99%
Teilzeit80-89%
Teilzeit70-79%
Teilzeit60-69%
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Teilzeitunter50%
tatsächlich
gewünscht
Abb. 14 Tatsächlicher und gewünschter Beschäftigungsumfang
Abb. 15 Gründe der Teilzeit
Arbeitsbedingungen
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Freiwill ig
Floating-Modell
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GEW Thringen
Abordnung/Versetzung
Die Erfahrungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Einige kommen zu dem Schluss, dass die Abord-nung/Versetzung eine Erweiterung der Handlungsspielräume darstellt und neue Impulse für Unterricht und Schulentwicklung gibt, andere bemängeln den fast täglichen Wechsel zwischen den Arbeitsorten und den damit verbundenen höheren Zeitaufwand sowie die Tatsache, sich an keiner Schule voll einbringen zu können und wenig Unterstützung zu erhalten. Damit sinkt insgesamt auch die Bereitschaft für weitere Abordnungen und Versetzungen.
Mit zunehmenden Alter nimmt die Bereitschaft für Abordnung und Versetzung deutlich ab. Mehr als zwei Drittel der Über-54-Jährigen lehnt dieses Personalsteuerungselement ab. Hauptgrund ist der durch das steigende Alter abnehmende Mobilitätswille.
Abb. 16 Abordnung innerhalb der Schulart
Abb. 17 Vollabordnung
Abb. 18 Versetzung nach dienstlichen Erfordernissen
Arbeitsbedingungen
Bereitschaft zu Abordnung/Versetzung nach Altersgruppen
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20-34 Abordnung Versetzung 35-49 Abordnung Versetzung 50-64 Abordnung Versetzung
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keine Antwort
35%
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2%
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keine Antwort
57%27%
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keine Antwort
Abb. 19 Bereitschaft zur Versetzung/Abordnung
� GEW Thringen
Zufriedenheit mit der räumlich/sächlichen Ausstattung
Zufriedenheit sieht anders aus. Mehr als ein Drittel (rund 37 Prozent) sind mit der räumlichen und säch-lichen Ausstattung unzufrieden. Besonders hoch ist die Unzufriedenheit bei der sozialen Ausstattung. Fast doppelt soviel Personen gaben an, mit Raumgrößen und Rückzugsmöglichkeiten nicht zufrieden zu sein.
So gaben die Befragten u. a. an:viel mehr individuelle Möglichkeiten für verschiedene Unterrichtsformen (Technik, anderes, offeneres und variierbareres Raumkonzept, Bereiche für Lehrerteamarbeit außerhalb Lehrerzimmer) nötigRäume teilweise zu klein, Freiarbeit, individuelle Förderung dadurch erschwert, Arbeitsplatz be-engt, nur ein Telefon, nicht alle technischen Geräte in jedem Raum Vorbereitungsräume zu eng, PC-Räume nicht ausreichend, insgesamt zu wenig Material für Gestaltungsaufgaben
Am wenigsten zufrieden sind die Befragten mit der sozialen Ausstattung. Fehlende Rück-zugsmöglichkeiten für Lehrer/innen und Schüler/innen, un-passende Raumgrößen stellen die Beschäftigten vor große Herausforderungen. Unterrichts-vorbereitung in der Schule ist kaum möglich, Pausenzeiten sind wegen Aufsichten, Raumwechsel und Technikorganisation oft Ma-kulatur. Neben der schulinternen Bear-beitung der Probleme müssen Investitionen in den Schulneu-bau möglich werden.
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Durchschnittswerte Zufriedenheit räumlich/sächlicher Ausstattung
Durch-schnitt
1 (voll
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zufrieden)
3 (zufrieden)
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unzufrieden)
5 (unzufrieden)
Außenanlagen der Schule 2,79 173 464 382 272 118
Sportstätten 2,82 205 388 322 256 150
Möbel ect. in den Räumen 2,97 108 389 468 318 121
Technische Ausstattung in den Räumen (Whiteboards, Beamer ect.)
3,4 97 230 350 469 260
Technische Ausstattung in der Schule (Kopierer ect.)
2,92 112 374 529 319 81
Ausstattung mit Arbeitsmitteln 3,16 60 311 520 383 138
Soziale Ausstattung (Rückzugsräu-me, Raumgröße ect.)
3,8 46 162 293 435 474
Abb. 20/21 Zufriedenheit mit der räumlich/sächlichen Ausstattung
Arbeitsbedingungen
�GEW Thringen
Mit einem Durchschnittswert von 3,1 Punkten liegt zwar die Zufriedenheit nur knapp unterhalb der Zu-friedenheitsgrenze, aber wie in Abb. 21 sichtbar, sind die Wertungen in den einzelnen Bereich sehr ver-schieden. In den verbalen Einschätzungen wird deutlich, dass die Situation von Landkreis zu Landkreis, teils von Schule zu Schule unterschiedlich ist.
Besonders unzufrieden sind die Befragten im Kyffhäuserkreis. Mit einem Durchschnittswert von 3,7 Punkten sind sie am unzufriedensten. Knapp dahinter liegen die Landkreise Unstrut-Hainich (3,6), Wei-marer Land und Saale-Holzland-Kreis (beide 3,5). Den besten Wert mit 2,7 erreichen die Landkreise Gotha und Eichsfeld.
Traurige Spitzenwerte erreicht die soziale Ausstattung in diesen Landkreisen: Kyffhäuserkreis 4,32 Punkte, Saale-Holzlandkreis 4,22 Punkte und Unstrut-Hainich-Kreis 4,21 Punkte.
Noch am zufriedensten sind die Befragten mit den Außenanlagen der Schule, den Sportstätten sowie mit der technischen Aussttattung in der Schule selbst.
Durch-schnitt
1 (voll
zufrieden)
2 (überwiegend
zufrieden)
3 (zufrieden)
4 (eher
unzufrieden)
5 (unzufrieden)
Außenanlagen der Schule 2,79 173 464 382 272 118
Sportstätten 2,82 205 388 322 256 150
Möbel ect. in den Räumen 2,97 108 389 468 318 121
Technische Ausstattung in den Räumen (Whiteboards, Beamer ect.)
3,4 97 230 350 469 260
Technische Ausstattung in der Schule (Kopierer ect.)
2,92 112 374 529 319 81
Ausstattung mit Arbeitsmitteln 3,16 60 311 520 383 138
Soziale Ausstattung (Rückzugsräu-me, Raumgröße ect.)
3,8 46 162 293 435 474
Abb. 22/23 Zufriedenheit mit der räumlich/sächlichen Ausstattung - regionalisiert
Zufriedenheit mit räumlich/sächlicher Ausstattung nach Landkreisen und kreisfreien Städten (Durchschnittswerte)
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Land
Technische Ausstattung inden Räumen (Whiteboards,Beamer ect.)Technische Ausstattung inder Schule (Kopierer ect.)
Soziale Ausstattung(Rückzugsräume, Raumgrößeect.)
Arbeitsbedingungen
� GEW Thringen
Gesundheit
Ein wichtiges Thema in der Analyse der Personalsituation und der Arbeitsbedingungen ist die Frage nach Gesundsheitsaspekten und Belastungen.
Etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten gab an, bereits mehr als zweimal im Jahr erkrankt zu sein. Ein knappes Drittel (30 Prozent) gab außerdem an, von Langzeiterkrankungen betroffen zu sein.
Altersbedingte Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Störungen, Erkrankungen des Stützapparates so-wie Burn-Out-Erkrankungen wurden am häufigsten benannt. Auch bei den Langzeiterkrankungen spielt Krebs eine große Rolle, gefolgt von Depressionen und Knochenbrüchen.
Belastungsfaktoren
Gesundheit und Wohlempfinden in der Schule hängen von verschiedenen Faktoren ab. Es wurden ty-pische Belastungsfaktoren der pädagigischen Arbeit abgefragt.
Am belastendsten wirken auf die Pädagog/innen die Faktoren Stress und Lärm, dicht gefolgt von den pädagogischen Anforderungen. Wie schon in der Auswertung der Zufriedenheit mit der räumlich/säch-lichen Ausstattung sichtbar wurde, sind die Gründe häufig in den fehlenden Rückzugsmöglichkeiten und den knappen Platzkapazitäten zu suchen.
Insbesondere beim Thema Lärm teilen die Befragten zusammengefasst mit:hohes Durchschnittsalter = Lärmempfindlichkeit – Kollegen können in Pausen kaum abschaltenkaum Schallisolierung, insbesondere in Speise- und Sporthallenzu große Klassen und Gruppen.
Die Belastung durch pädagogische Anforderungen wird mit der Einführung der neuen Schulordnung begründet, darüberhinaus auch mit den gestiegenen Erwartungen an die pädagogische Tätigkeit und der Verantwortung für die Zukunftsperspektiven der Kinder und Jugendlichen.
•••
37%
63%
ja
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Abb. 24 Krankheitsfälle mehr als 2-mal im Jahr
30%
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ja
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Abb. 25 Langzeiterkrankungen
�GEW Thringen
Gesundheit
Zugenommen haben die Belastungen durch zusätzliche Aufgaben. In den verbalen Einschätzungen kommt dabei auch ein weiterer Grund zur Unzufriedenheit zum Ausdruck: Immer weniger Zeit bleibt für den eigentlichen Unterricht.
Pädagoginnen beklagen die Zunahme an schulbürokratischer Arbeit, insbesondere Kompetenzer-hebungen, Statistiken, Sitzungen zur Schulorganisation, Zeugnisse, Prüfungen ect., Elternarbeit und Aufgaben, die mit reinem Unterrichtsbetrieb nichts zu tun haben.Diese Aufgaben nehmen vergleichbare Zeit in Anspruch wie Unterricht mit Vor- und Nachberei-tung.Notwendigkeit: regelmäßige Überprüfung auf Zielgenauigkeit getroffener Maßnahmen – auch mal was wieder zurück nehmen. Anerkennung der zusätzlichen Aufgaben in Form von Klassen-lehrerstunden (pro Klasse – 2 Stunden Ermäßigung!).
Der bürokratische Aufwand ist zu hoch, darin sind sich die meisten der Befragten einig. Wichtiger wäre, die Zeit in gute Vor- und Nachbereitung sowie in die individuelle Förderung zu investieren.
Gesundheitsförderung
Für Maßnahmen der Gesunderhaltung und Gesundsförderung ist neben den Beschäftigten selbst auch der Dienstherr mitverantwortlich. Die Befragung hat ergeben, dass die Angebote den Beschäftigten weitgehend unbekannt sind. Nicht ganz ein Viertel (22 Prozent) der Befragten gab an, sich ausreichend über Angebote zur Gesundheitsförderung informiert zu fühlen. Entsprechend niedrig (30 Prozent) ist dann auch die Beteiligung an denVeranstaltungen.
Haben Beschäftigte die Angebote wahrgenommen, so sind sie mehrheitlich zufrieden. Dennoch ist ein Durchschnittswert von 3,1 Punkten insgesamt niedrig. Gründe hierfür sind die angebotenen Themen und Veranstaltungsformen.
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Abb. 26 Belastungsfaktoren
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� GEW Thringen
Fort- und Weiterbildung
Den steigenden Anforderungen an den Lehrerberuf wird mit verschiedenen Angeboten zur Fort- und Weiterbildung Rechnung getragen. Deutlich wurde in der Befragung, dass sich Pädagog/innen vor allem Angebote wünschen, die an ihrer Einrichtung stattfinden, mindestens aber im Schulamtsbereich.
Zu einem überwiegenden Teil wünschen sich die Beschäftigten Fortbildungen zu den Themen Inklusion und Gemeinsamer Unterricht. Es besteht aber auch Weiterbildungsbedarf zu Fragen der Stressbewälti-gung und Zeitmanagement sowie Rechtsfragen.
Abb. 27 Zufriedenheit mit Fort- und Weiterbildung
Abb. 28 Gewünschte Anbieter von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen
Fort- und Weiterbildung
0 50 100 150 200 250 300 350 400
1 (voll zufrieden)
2 (überwiegend zufrieden)
3 (zufrieden)
4 (eher unzufrieden)
5 (unzufrieden)
0 200 400 600 800
im ThILLM
in der Schule
im Schulamtsbereich
elektronisch (z.B. online)
weitere Wünsche
�GEW Thringen
Gemeinsamer Unterricht
Mit der neuen Thüringer Schulordnung wurde im Schuljahr 2011/12 der Gemeinsame Unterricht ver-bindlich festgeschrieben. Schon zur Einführung gab es neben den Befürworter/innen auch zahlreiche Kritiker/innen.
In den Grund- und Regelschulen sind etwa drei Viertel der Beschäftigten (72 im Gemeinsamen Unter-richt tätig, an den Gymnasien beträgt dieser Anteil etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent).
Die Umsetzung des Gemeinsamen Unterrichts gestaltet sich indes schwierig. Von 275 Befragten forder-ten allein 136 mehr Personal, gut ausgebildetets Fachpersonal, die Zweitbesetzung im Unterricht sowie einen schulnahen Einsatz von Schulpsycholog/innen. Die personelle Ausstattung erreicht einen Zufriedenheitswert von 3,96, die sächliche Ausstattung von 3,94. Die hohe Unzufriedenheit mit der personellen und sächlichen Ausstattung erschwert es den Be-fragten, die pädagogische Herausforderung der individuellen Förderung anzunehmen und den Gemein-samen Unterricht zu gestalten.
ja60%
nein40%
Gemeinsamer Unterricht
Abb. 29 Gemeinsamer Unterricht an der Schule
Abb. 30 Arbeit im Gemeinsamen Unterricht
Abb. 30 Zufriedenheit mit der personellen und sächlichen Austattung im GU
0 20 40 60 80 100 120 140
1 (voll zufrieden)
2 (überwiegend zufrieden)
3 (zufrieden)
4 (eher unzufrieden)
5 (unzufrieden)
sächliche Ausstattung personelle Ausstattung
ja63%
nein37%
� GEW Thringen
Gemeinsamer Unterricht
Auszüge aus den verbalen Einschätzungen der Befragten zeigen an, wo die Beschäftigten Probleme dia-gnostizieren:
es fehlt eine pädagogische Kraft, die auf aktuelle Befindlichkeiten reagieren kann es fehlen Räume, in denen solche Kinder entspannen oder eine Auszeit nehmen können Anerkennung der Mehrbelastung des Lehrers durch Stunden oder Bezahlung Kollegen im Fachunterricht ins kalte Wasser geworfen, keine Vorbereitung, Kollegen aus För- derschulen können nur kleinen Teil abdecken, kein Ersatz, wenn sie krank sind, keinerlei Material für Förderarbeit in Fächern wie Geschichte...
Ein/e Kolleg/in bringt die Situation auf den Punkt: „Durch mehr Ressourcen die Kompetenz der Kol-legen entwickeln und damit eine positive Einstellung und Haltung zum GU, d. h. ein Jahr bevor ein Kol-lege GU hat, sollte er an einer wöchentlich stattfindenden Fortbildung teilnehmen. Viel zu viele müssen unvorbereitet in den GU, oft wird das weder für die Kinder noch für die Kollegen gut.“
Vor diesem Hintergrund ist nicht überraschend, dass auch es auch um die Zufriedenheit mit der Umset-zung der Inklusion eher schlecht bestellt ist. Der Durchschnittswert beträgt 3,75 und tendiert damit deutlich zur Unzufriedenheit.
Die Einschätzung nach einem Schuljahr mit Gemeinsamen Unterricht lässt sich mit folgenden Forde-rungen beschreiben:
Doppelbesetzungen im Unterricht täglich verfügbare Fachkräfte im sonderpädagischen Förderbereich schulpsychologische kontinuierliche Betreuung vor Ort Unterstützung durch Sozialarbeiter an der Schule Ausstattung mit geeigneten Unterrichtmaterialien für Unterricht nach Förderplänen (ohne den ohnehin zu knappen Etat der Schule zusätzlich zu belasten) auf die Bedürfnisse der zu fördernden Kinder zugeschnitte Möblierung Rückzugsbereiche ect.
Dass sich die Probleme in derartigen Forderungen artikulieren, deutet daraufhin, dass der Gemeinsame Unterricht und die Frage der Inklusion bei den Beschäftigten ernst genommen und umgesetzt werden will. Dafür müssen jedoch die entsprechenden Ressourcen sinnvoll genutzt bzw. zusätzlich zur Verfü-gung gestellt werden.
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0 50 100 150
1 (voll zufrieden)
2 (überwiegend zufrieden
3 (zufrieden)
4 (eher zufrieden)
5 (unzufrieden)
Abb. 32 Zufriedenheit mit der Umsetzung der Inklusion
�GEW Thringen
Einstellungsbedarf
Einstellungsbedarf
Die Befragung macht zweierlei deutlich: Motivierte Beschäftigte mit entsprechenden Ressourcen sind den gestiegenen und steigenden Herausforderungen der pädagogischen Arbeit gewachsen. Unzufriedenheit entsteht dort, wo Probleme nicht mehr allein vor Ort gelöst werden können, sondern strukturelle Maß-nahmen ergriffen werden müssen, um dem altersbedingten Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken.
Nach Berechnungen der GEW Thüringen auf der Basis von Daten des TMBWK steigt in den Schul-jahren 2013/13 bis 2017/18 die Schüler/innenzahl an. Im Schuljahr 2026/27 wird sie nach den Progno-sen leicht unter das heutige Niveau sinken. Von einem Schülerrückgang mit gravierenden Auswirkungen auf den Lehrerbedarf lässt sich dabei nicht ausgehen.
Allein der Ersatzbedarf für die altersbedingt ausscheidenden Lehrerinnen und Lehrer liegt nach den Be-rechnungen der GEW Thüringen bis zum Jahr 2020 bei 7.220. Um den zunehmenden Unterrichtsausfall zu stoppen und die Belastung der Lehrerinnen und Lehrer zu reduzieren, plädiert die GEW Thüringen für die Schaffung einer Personalreserve zur Absicherung krankheitsbedingten Unterrichtsausfall in Höhe von fünf Prozent des Lehrerbestandes. Sie schließt sich auch der Schlussfolgerung der Bertelsmann Stif-tung an, zusätzliche Stellen für die Umsetzung eines inklusiven Schulsystems zu schaffen. In der Ausga-be „Zusätzliche Ausgaben für ein inklusives Schulsystem in Deutschland“ von Prof. em. Dr. Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung wurde für Thüringen ein Mehrbedarf an Vollzeitstellen von 636 ausgewiesen.
Abb. 33 Quelle: www.schulstatistik-thueringen.de, eigene Berechnungen der GEW Thüringen
2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20
Grundschule 120 165 180 220 210 210 210 210
Regelschule 70 150 260 300 290 340 330 310
Gemeinschaftsschule 5 6 5 13 10 10 7 13
Gymnasium 80 150 215 220 240 230 260 230
Gesamtschule 6 12 14 10 17 23 18 21
Förderschule 40 50 60 85 85 70 90 70
Berufsbildende Schule 200 150 140 150 170 160 160 150
Ersatzbedarf 521 683 874 998 1022 1043 1075 1004
Vertretungsreserve 300 300 200 150 0 0 0 0
Inklusion 100 100 100 100 100 100 36 0
Einstellungsbedarf 921 1083 1174 1248 1122 1143 1111 1004
� GEW Thringen
Die Schlussfolgerungen der GEW Thüringen lauten daher:
Neueinstellungen zur Bewältigung des Altersabgangs, der Anforderungen eines inklu-siven Schulsystem und Unterrichtsgarantie bei 5 Prozent Krankenstand
Einstellungsbedarf bis 2020: 8.831 Lehrer/innen zusätzliche Erzieher/innen und sonderpädagogische Fachkräfte Ausbau der Stellen Schulsozialarbeit/Schulpsychologie Abordnungen und Versetzungen ab 55 Jahren nur freiwillig Entlastungen analog Schwing-Katalog
Verbesserung der räumlich/sächlichen Ausstattung
Räume Technik und Material Förderprogamm wie z. B. in Sachsen-Anhalt 100 Mill. €
Vorbereitung auf Herausforderungen des Gemeinsamen Unterrichts
Zweitbesetzung Fortbildung zweckgebundenes Schulbudget für geeignete Arbeitsmaterialien zur individuellen Förderung
Gesundheitsförderung
Pausenzeiten für Pädagog/innen schulnahe Gesundheitsförderprogramme Entlastungen: mind. 2 Klassenlehrerstunden fest zuweisen, mind. 200 Schulsozialarbeiter, und Schulpsychologen fest an die Schule
In Gesprächen mit der Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, dem Bildungsminister Christoph Matschie und Staatssekretär Prof. Dr. Roland Merten sowie den Thüringer Landtagsfraktionen Die Lin-ke, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP konnte die GEW Thüringen ihre Schlussfolgerungen ver-mitteln und den Handlungsdruck deutlich machen.
Die Ergebnisse der Studie fließen auch in die Verhandlungen zu einem Personalentwicklungskonzept ein. Nutzen Sie die Borschüre, um in Ihren Kollegien über die Arbeitsbedingungen ins Gespräch zu kommen. Nur gemeinsam werden die Probleme gelöst werden können. Dafür braucht es Solidarität un-ter den Beschäftigten und eine starke Stimme.
Die GEW Thüringen ist Ihre starke Stimme!
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Schlussfolgerungen
�GEW Thringen
Notizen
�� GEW Thringen
Notizen
��GEW Thringen
Antrag auf MitgliedschaftLiebe Kolleginnen und Kollegen,
die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Thüringen sorgt für die Rechte von Beschäftigten im Bildungs- und Erziehungsbereich. Eine Gewerkschaft ist aber nur so stark wie die Summe ihrer Mitglieder. Deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung. Helfen Sie mit, dass viele engagierte Mitglieder der GEW Thüringen ihre Stärke geben.
Ihre GEW Thüringen
Frau / Herr_________________________________________________Name_________________________________________________Vorname_________________________________________________Straße, Nr._________________________________________________Land (D für BRD), Postleitzahl, Ort_________________________________________________Geburtstdatum Nationalität_________________________________________________gewünschtes Eintrittsdatum Telefon_________________________________________________bisher gewerkschaftlich organisiert bei von bis (Monat/Jahr)_________________________________________________Name / Ort der Bank_________________________________________________Kontonummer_________________________________________________Bankleitzahl
Jedes Mitglied der GEW ist verpflichtet, den satzungsgemäßen Beitrag zu entrich-ten und seine Zahlungen daraufhin regelmäßig zu überprüfen. Änderungen des Beschäftigungsverhältnisses mit Auswirkungen auf die Beitragshöhe sind umge-hend der Landesgeschäftsstelle mitzuteilen. Überbezahlte Beiträge werden nur für das laufende und das diesem vorausgehende Quartal auf Antrag verrechnet. Die Mitgliedschaft beginnt zum nächstmöglichen Termin. Der Austritt ist mit einer Frist von drei Monaten schriftlich dem Landesverband gegenüber zu erklären und nur zum Ende eines Kalendervierteljahres möglich._________________________________________________
_________________________________________________Ort, Datum
Wird von der GEW ausgefüllt
_________________________________________________GEW-KV Dienststelle
_________________________________________________Tarifbereich Beschäftigungsverhältnis
Bitte senden Sie den ausgefüllten Antrag an die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ThüringenHeinrich-Mann-Straße 2299096 Erfurt
Vielen Dank!Ihre GEW Thüringen
_________________________________________________Berufsbezeichnung; für Studierende: Berufsziel Fachgruppe________________________________________________Diensteintritt / Berufsanfang_________________________________________________Tarif- / Besoldungsgruppe Bruttoeinkommen EUR monatl._________________________________________________Betrieb / Dienststelle________________________________________________Straße, Nr. des Betriebes / der Dienststelle_________________________________________________Postleitzahl, Ort des Betriebes / der Dienststelle
Beschäftigungsverhältnis angestellt beurlaubt ohne Bezüge beamtet teilzeitbeschäftigt mit __Std./Woche in Rente im Studium pensioniert ABM Invalidität Vorbereitungsdienst/Berufspraktikum Altersübergangsgeld befristet bis _________________ arbeitslos Sonstiges ___________________
Mit meiner Unterschrift auf diesem Antrag ermächtige ich die GEW zugleich widerruflich, den von mir zu leistenden Mitgliedsbeitrag vierteljährlich von meinem Konto abzubuchen. Die Zustimmung zum Lastschrifteinzug ist Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Wenn mein Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Geldinstitutes keine Verpflichtung zur Ein-lösung.
_________________________________________________
_________________________________________________Unterschrift
_________________________________________________Fachgruppe Kassierstelle
_________________________________________________Mitgliedsbeitrag EUR Startmonat
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John F. Kennedy