anwendung der polarographie bei der analyse pharmazeutischer präparate

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3. Anf Pharmazie bezfigliche. 387 Die Sehwefelbestimmung in Kohle mittels der ESCRKA-Misehung li~l~t sich nach M. BATES 1 teehnisch vereinfachen. Man schfittelt in einem grSBeren W~gegl~schen die Einwaage mit etwas Esc~-Mischung, fiberffihrt in einen Porzellantiegel, dessen Boden und Wandungen yon ihr bedeckt sind and spfilt das Gemisch mit weiterer Escm~-Mischung heraus. Aus dem Tiegel ist sparer das Verbrennungs- gemisch fast ohne iNachspfilen entfernbar. H. FI~EYTAG. Kohlenwasserstoffe und sauerstoffhaltige Verbindungen~ wie sie bei der Hydrie- rungsspaltung yon wasserl6slichen Polycarbonsiiuren aus oxydierten bitumin6sen Kohlen entstehen, trennen J. E~EL, C.H. R~OF and H.C. ttOWA~D 2 durch Chromatographie. Zur Trennung der Phthalane yon den aromatisehen und den ges~ttigten Koh]enwasserstoffen eignet sich am besten Bentonit. Hinterher kann man dann die aromatisehen yon den ges~ttigten Kohlenwasserstoffen mit Silicagel trennen. Man 15st z. B. 5 ml des zu untersuchenden Substanzgemisehes in 50 ml Pentan, gibt die L5sung tropfenweise auf eine mit dem Adsorptionsmittel beschiekte S~ule yon 2,2 • 50 cm, eluiert mit reinem Pentan und ermittelt yon den zahlreichen Fraktionen den Breehungsindex, der zur Identifizierung und quantitativen Bestim- mung der Bestandteile dient. Auf diese Weise ]ieBen sich in Modellversuchen mit Bentonit 7ndan yon Phthalan, Inden von Hexahydrophthalan sowie cis-Hexahydro- indan und Indan yon Phthalan, mit Silicagel cis.Hexahydroindan yon Indan deutlieh trennen. Die einzeinen Verbindungen wurden zu 95--103% wiedergefunden. F. NEu~A~. 3. Auf Pharm~zie bezfigliche Methoden. Literatur. H. P. KAUF~A~: Arzneimittel-Synthese. VII, 834 Seiten mit 26 Ab- bfldungen und einer Tafel. Springer-Verlag, Berlin-GSttingen-I-Ieidelberg 1953. Ladenpreis geb. DM 87.--. Das vorliegende, aus Vorlesungen des Verf. entstandene Werk gibt einen um- fassenden l]-berblick fiber die synthetischen Arzneimittel. Bei der Behandiung des Stoffes wird natnrgem~B der Chemismus der Synthesen in den Vordergrund gestellt, doch werden stets aueh die Zusammenh~nge zwischen dem chemisehen Aufbau und der pharmakologischen Wirkung mit berficksichtigt. Obwohl das Werk zun~chst als Lehrbuch fiir den Studierenden der Pharmazie bestimmt ist, kann es auch dem einschlagig interessierten Chemiker als Nachschlagwerk warm empfohlen werden. A. KU~TEN~CKE~. Anwendung der Polarographie bei der Analyse pharmazeutiseher Priiparate. In den Jahren 1951 und 1952 bekannt gewordene Arbeiten fiber diese Anwendung wurden yon P. Zu~AN a zusammengefai3t referiert (117 Literatnrzitate). Es sind nicht ~llein solche Arbeiten zitiert, die sich mit der Prfifung auf ~einheit der Proben (z. B. des Peroxydgehalts in ~thern, des Folsauregehalts in Vitamin BI~) befassen, als vor ahem solche fiber Bestimmungsmethoden der in Praparaten wirksamen Komponenten, seien es nun anorganische (An, Fe, Zn, Bi), seien es organische Sub- stanzen (wie z. B. die Vitamine, Hormone, Herzglucoside, verschiedene Alkaloide, Antibiotica oder das Nicotins~urehydrazid, Barbitursi~ure und verwandte Sub- 1 Chemist-Analyst 42, 100 (1953). Dominion Coal Co., Glace Bay, Nova Scotia (Canada). Analyt. Chemistry 25, 616--618 (1953). Carnegie Inst. Technol., Pittsburgh, P& (USA). 3 Pharmazie 8, 903--909 (1953). Polarogr. Inst., Akad. Wiss., Prag. 25*

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Page 1: Anwendung der Polarographie bei der Analyse pharmazeutischer Präparate

3. Anf Pharmazie bezfigliche. 387

Die Sehwefelbestimmung in Kohle mittels der ESCRKA-Misehung li~l~t sich nach M. BATES 1 teehnisch vereinfachen. Man schfittelt in einem grSBeren W~gegl~schen die Einwaage mit etwas Esc~-Mischung, fiberffihrt in einen Porzellantiegel, dessen Boden und Wandungen yon ihr bedeckt sind and spfilt das Gemisch mit weiterer Escm~-Mischung heraus. Aus dem Tiegel ist sparer das Verbrennungs- gemisch fast ohne iNachspfilen entfernbar. H. FI~EYTAG.

Kohlenwasserstoffe und sauerstoffhaltige Verbindungen~ wie sie bei der Hydrie- rungsspaltung yon wasserl6slichen Polycarbonsiiuren aus oxydierten bitumin6sen Kohlen entstehen, trennen J. E~EL, C.H. R~OF and H.C. ttOWA~D 2 durch Chromatographie. Zur Trennung der Phthalane yon den aromatisehen und den ges~ttigten Koh]enwasserstoffen eignet sich am besten Bentonit. Hinterher kann man dann die aromatisehen yon den ges~ttigten Kohlenwasserstoffen mit Silicagel trennen. Man 15st z. B. 5 ml des zu untersuchenden Substanzgemisehes in 50 ml Pentan, gibt die L5sung tropfenweise auf eine mit dem Adsorptionsmittel beschiekte S~ule yon 2,2 • 50 cm, eluiert mit reinem Pentan und ermittelt yon den zahlreichen Fraktionen den Breehungsindex, der zur Identifizierung und quantitativen Bestim- mung der Bestandteile dient. Auf diese Weise ]ieBen sich in Modellversuchen mit Bentonit 7ndan yon Phthalan, Inden von Hexahydrophthalan sowie cis-Hexahydro- indan und Indan yon Phthalan, mit Silicagel cis.Hexahydroindan yon Indan deutlieh trennen. Die einzeinen Verbindungen wurden zu 95--103% wiedergefunden.

F. NEu~A~.

3. A u f P h a r m ~ z i e b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

Literatur. H. P. KAUF~A~: Arzneimittel-Synthese. VII, 834 Seiten mit 26 Ab- bfldungen und einer Tafel. Springer-Verlag, Berlin-GSttingen-I-Ieidelberg 1953. Ladenpreis geb. DM 87.--.

Das vorliegende, aus Vorlesungen des Verf. entstandene Werk gibt einen um- fassenden l]-berblick fiber die synthetischen Arzneimittel. Bei der Behandiung des Stoffes wird natnrgem~B der Chemismus der Synthesen in den Vordergrund gestellt, doch werden stets aueh die Zusammenh~nge zwischen dem chemisehen Aufbau und der pharmakologischen Wirkung mit berficksichtigt. Obwohl das Werk zun~chst als Lehrbuch fiir den Studierenden der Pharmazie bestimmt ist, kann es auch dem einschlagig interessierten Chemiker als Nachschlagwerk warm empfohlen werden.

A. KU~TEN~CKE~.

Anwendung der Polarographie bei der Analyse pharmazeutiseher Priiparate. In den Jahren 1951 und 1952 bekannt gewordene Arbeiten fiber diese Anwendung wurden yon P. Zu~AN a zusammengefai3t referiert (117 Literatnrzitate). Es sind nicht ~llein solche Arbeiten zitiert, die sich mit der Prfifung auf ~einheit der Proben (z. B. des Peroxydgehalts in ~thern, des Folsauregehalts in Vitamin BI~ ) befassen, als vor ahem solche fiber Bestimmungsmethoden der in Praparaten wirksamen Komponenten, seien es nun anorganische (An, Fe, Zn, Bi), seien es organische Sub- stanzen (wie z. B. die Vitamine, Hormone, Herzglucoside, verschiedene Alkaloide, Antibiotica oder das Nicotins~urehydrazid, Barbitursi~ure und verwandte Sub-

1 Chemist-Analyst 42, 100 (1953). Dominion Coal Co., Glace Bay, Nova Scotia (Canada).

Analyt. Chemistry 25, 616--618 (1953). Carnegie Inst. Technol., Pittsburgh, P& (USA).

3 Pharmazie 8, 903--909 (1953). Polarogr. Inst., Akad. Wiss., Prag. 25*

Page 2: Anwendung der Polarographie bei der Analyse pharmazeutischer Präparate

388 Berieht: Spezielle analy~ische Methoden.

stanzen) oder sei es, um einige Einzelbeispiele zu nennen, die Bestimmung yon Phenyl- queeksilberverbindungen, jodierten Derivaten, Flavonderivaten, yon Saccharin, p-Nitrodiphenyli~thern, Neoprontosfl oder Sulfamiden. Auch versehiedene polaro- metrisehe Bestimmungsverfahren sind zitiert. K. CRvSV..

Bestimmung yon Arzneimitteh, in nicht wiillrigen Liisungen. J.-A. GAUTIER und F. PELLE~I~ i beriehten fiber die Bestimmung von Heilmitteln dutch Titration mit PerchlorsOure in wasser[reier EssigsOure. - - Aus/i~hrung. Man gibt zu 900 nil Eisessig allmihlioh unter Sehiitteln 15,5g 65%ige Oberehlors~ure, darm die bereehnete Menge Essigsiureanhydrid, um das eingebraohte Wasser zu binden (34--35,g) und ffillt mit Eisessig zum Liter auf. Die Einstellung der LOsung, die erst nach 48 Std erfolgen soll, kann gegen Soda, saures Kalinmphthalat oder Kalinm- hydrogencarbonat erfolgen. Als Indicatoren kOnnen verwendet werden: eine 1% ige LOsung yon Methylviolett, eine gesiStigte LOsung yon Tropiolin 00, eine l%ige LOsung yon Xanthydrol oder eine 0,5%ige LOsung yon Thymolblau, jeweils in Eisessig. Es empfiehlt sich, vor der Titration die LOsungen zu priifen. Wenn sie gentigend wasserfrei sind, muit der Indicator, in Eisessig gel5st, mi~ zwei kleinen Tropfen der Uberchlorsi~ure umsehlagen. - - Zur Analyse 10st man etwa 1 mg-~qui- valent gegebenenfalls unter gelindem Erwirmen in 10 ml Eisessig, gibt nach dem Ab- ktihlen 2 Tropfen der IndioatorlOsung hinzu und titriert. Es wurden so mit guter Genauigkeit bestimmt: Papaverin, Hyoscyamin, Atropin, Codein, Chinin, Procain, Strychnin, Chinidgn, Eserin, Ephedrin und Antipyrin. Ein Teil dieser Basen ist zwar noeh so stark, dab sie auch in wi~riger LOsung titriert werden kOnnten, doch ist dies wegen ihrer UnlOsliohkeit in Wasser nieht mehr mOglich. Eserin verh~lt sieh gegen Trop~olin wie eine eins~urige, gegen Methylviolett wie eine zweisi~urige Bass. Andere, darunter Coffein konnten dagegen nieht bestimmt werden. - - Zur Titration yon Sul/onamiden 15st man die Substanz in Eisessig, gibt 10 ml 0,1 n essigsaure ]~ber- chlorsiure und 0,5 ml einer 2% igen essigsauren LOsung yon Bromphenolbluu hinzu und titriert mit einer 0,1 n LOsung yon ~thylendiamin in Eisessig zurfick. Die therapeutisch wiohtigen Sulfonamide Sul/anilamid, Sul/apyridin, Sul/athiazol, Sul/aguanidin und 2ul/adiazin konnten so mit hinreichender Genauigkeit bestimmt werden. - - Sehliel~lieh ist es noeh mOglieh, die N~trinms~lze einiger organiseher Siurea und sogar ein Salz einer organischen S~ure mit einem Alkaloid, nimlich d~s Salicylat von Eserin, zu titrieren. G. DriNK.

Uber die Priifungsmethoden homiiopathischer Tinkturen aus Collinsonia canadensis und Coloeynthis beriehtet H. SCHI~I)L~ 2. Zur Bestimmung des Colo- cynthins in Extr. Coloeynthidis empfiehlt der Verf. das Verfahren yon P. ~6ZSA ~. Die Einzelheiten mOgen im Original nachgelesen w~erden. H. SPERLICm

Die eolorimetrisehen Methoden zur Best immung yon Digitoxin und zur Wert- bes~immung yon Digitalispr~paraten werden yon J. M. Rowso~ t diskutiert. Verf. prfifte die Verfahren nach, bei denen als Reagens alk~lische LOsungen yon Pikrin- siiure, m-Dinitrobenzol, 3,5-Dinitrobenzoes~ure sowie d~s K~LLE~-KIL~A~- Reagens benutzt werden. D~bei wurde festgestellt, da~ alk~lische Pikrins~urelOsung mit Xthanol Firburigen gibt, so daI~ bei qu~ntit~tiven Bestimmungen mit diesem Reagens der EinfluB des Xthanolgehalts der ProbelOsungen dutch Leerbestimmun- gen mit gleiehem Xthanolgeh~lt kompensiert werden mu~. Verf. empfiehlt, als

i Ann. pharmae, frang, 10, 401--407 (1952). Faeult~ de Pharmacie, Paris. Arzneimittel-Forsch. 3, 142--144 (1953). Fa. Dr. W. Schw~be, Karlsruhe.

s Ber. ung. pharmaz..Ges. 4, 196 (1928); Chem. Zbl. 1928 II, 701. J. Pharmacy Pharmacol. 4, 814--830 (1952). Museum Pharm. Soc., Hampstead

(England).